Das Anwesen der Faelyns
- Madiha Al'Sarma
- Celcia-Team

- Beiträge: 687
- Registriert: Sonntag 14. Februar 2021, 12:04
- Moderator des Spielers: Kazel
- Aufenthaltsort: Hafen Sarma, Insel Belfa
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch
- Sprachen: Sendli
- Beruf: Sklavin (ehem.)
- Fähigkeiten: Durchhaltevermögen (sehr gut)
Feuermagie (meisterlich)
Schwimmen (rudimentär)
Lesen & Schreiben (rudimentär) - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: Eine kleine Muschel mit Loch an einer Kette um den Hals
- Tierische Begleiter: Keinen
Re: Das Anwesen der Faelyns
Madiha wollte nichts für sich. Sie war in dieses Haus eingedrungen, weil sie für Corax herausfinden wollte, ob diese Familie seine war und er eventuell hier eine Zuflucht finden könnte. Sie war ebenso in dieses Haus eingedrungen, weil Caleb im Schwierigkeiten steckte und, weil Harm für seine Leute dringend Hilfe brauchte. Madiha war nicht für sich hier. Und das machte sie Kathar auch unmissverständlich klar. Sie schluckte dir Schmerzen, die seine Worte hinterließen hinunter. Sie verdrängte ihre Enttäuschung darüber, dass ein jeder sie immer und immer wieder auf etwas reduzierte, das andere ihr angetan hatten. Eine einzige Entscheidung… hatte sie für ihr Leben gezeichnet. Madiha straffte die Schultern und blickte Kathar ins Gesicht, während sie ihre Antwort auf seine barschen Fragen gab. Sie war keine Sklavin! Sie war eine Freundin, eine helfende Hand und sie würde das nicht aus dem Blick verlieren, weil der Greis sie als wertlos erachtete. So beendete sie ihren Monolog und präsentierte ihm ihr gesamtes Blatt. Sie sagte ihm, dass sie seinen verlorenen Sohn kannte und sie eine gute Freundin sein wollte. Madiha behielt ihren Weg bei und erteilte Kathar keine offensichtliche Macht über sich. Nachdem sie geendet hatte, musterten sie einander. Madiha wollte schon nervös werden, da er nichts sagte, da brach seine Mimik auf und schallendes Lachen drängte sich in ihren Gehörgang. Das Mädchen starrte Kathar fassungslos an. Er… lachte sie aus?! Es war blanker Hohn, während sein krächzendes Lachen über sie hinwegspülte. Madiha spürte, wie die Wut in ihr heraufkochen wollte. Da war noch immer das unkontrollierbare Feuer der Fackel und jetzt witterte es seine Chance. Das Mädchen spürte, wie ihr Herz schwer wurde. Es schmerzte und brannte unter dem Gelächter. Sie ballte sogar ihre Hände zu Fäusten, um sich ja zu beherrschen. Aber es fiel ihr so schwer. Immer wieder verkannte man sie.
Kathar’s Ausbruch wurde je unterbrochen, als erneut Husten seinen Körper schüttelte. Madiha schluckte ihren Ärger hinunter und half -ganz die brave Sklavin – mit dem Trinken. Dabei aber blieb ihr Gesicht ausdruckslos und sehr bemüht, sich nicht das unangenehme Gefühl in ihrem Innern anmerken zu lassen. Sie war etwas wert….! “Verzeih mir“, sagte er, nachdem er sich hatte beruhigen können. Das Mädchen nickte nur wortkarg. Was sollte sie auch anderes tun? Es ging nicht um sie. Nur um Corax. Für ihn ertrug sie diese Erniedrigung. "Ich habe dich mit meinen Worten verletzt, aber sie spiegeln nicht meine Sichtweise wider. Es ist das Bild der Gesellschaft, in der ich aufwuchs. Eine morgerianisch geprägte Gesellschaft, die nicht nach Andunie überschwappen soll, wenn das Haus Faelyn es verhindern kann. Ich habe Emmyth so gut es geht in eine offene Richtung erzogen und ... ich schweife ab." Madiha hörte kaum richtig zu, aus Selbstschutz vor noch mehr verletzenden Worten. So drang der eigentliche Sinn seiner Worte erst etwas verspätet zu ihr durch und ließen sie ihre Stirn runzeln. Madiha hob den Blick leicht fragend und zweifelnd. "Du sagst, du hast ... meinen Sohn gefunden. Meinen kleinen Jungen? Und ihr seid Freunde. Er lebt also. Er möchte nach Hause zurück?", die Hoffnung, die aus ihm sprach, ließ Madiha wieder mehr zuhören. Spielte er das nun? Weil sie Informationen hatte, die er wollte? Hatte er wirklich innerhalb seiner Familie dafür gesorgt, dass Emmyth in anderen Sichtweisen aufwuchs? Immerhin hatte er doch klargemacht, dass Sklaven nichts wert waren und wenn Corax so „einer“ wäre, könnte er nicht Teil der Familie werden.
Madiha betrachtete das faltige Gesicht. Tatsächlich aber fand sie keinen Hinweis darauf, dass Kathar sich erneut über sie lustig machte. Auch wirkte sein Blick längst nicht mehr ablehnend. „Ich weiß, wo er ist und ich kann ihn herbringen. So er denn will. Er weiß bisher nichts von euch.“, antwortete sie erneut wahrheitsgemäß. "Welch anderen Wert könnte ich jemanden wie dir ansonsten beimessen als den, den dein Name schon suggeriert? Madiha. Eine Frau, die es wert ist geliebt zu werden ... weil sie meinen Korundin zu mir zurückbringt. Ist er überhaupt in der Nähe? Wann könnte er hier sein?" Das Mädchen holte Luft als er erneut die Bedeutung ihres Namens erwähnte. Und wieder trat da ein Funkeln in ihre Augen. Madiha hätte ihm nun sagen können, dass sie keine Sklavin war! Dass sie nicht nötig hätte, ihm auch noch einen Wunsch zu erfüllen, weil sie ihm nicht diente! Aber… ihre Wut und ihre Verletzung verbargen sich unter einem dicken Truhendeckel in ihrem Seelenhaus. Diese Kiste hatte bereits viele jener Erinnerungen gespeichert und würde auch diese darin aufnehmen.
Damit Madiha weitermachen und helfen konnte, statt zu dienen. „Korundin…“, wiederholte sie und musterte Kathar, „er heißt nun Corax…“, weihte sie den Elfen ein und beobachtete, wie er darauf reagierte. „Ich kann ihn sofort aufsuchen und herholen… aber wie gesagt, er weiß nichts von euch und Emmyth. Er wird vielleicht etwas Zeit benötigen.“ Sie dachte kurz nach. „Er wird eventuell Beistand dabei haben… aber…“, sie stockte und dachte an Azura, die ja eventuell ebenfalls mitkommen wollte…, obwohl sie ja immer noch, wie eine Untote aussah. Madiha verwarf die sich verstrickenden Gedanken sofort wieder und fokussierte sich abermals. "Er muss herkommen, möglichst schnell. Bring ihn zu mir und ich verspreche dir, dafür zu sorgen, dass nicht nur ich dich mit gebührendem Respekt behandeln werde. Das und Gold soll dein sein. Hast du jemals eine Drachme in den Fingern gehalten, Madiha? Ich verspreche dir mehr als eine, wenn du Korundin nur hierher bringst!" Sie schluckte. Madiha brauchte nicht mal eine halbe Sekunde, um sein Angebot ablehnen zu wollen, doch dann blieb ihr das kurz im Halse stecken. Sie wollte das vielleicht nicht… aber sie könnte doch somit die Schulden von Caleb bezahlen? Und Harm noch mehr geben? Das Mädchen befand sich in einem Dilemma.
„Ich…“, sie hakte erneut. „Ich bringe euch euren Sohn. Aber ich bezweifle, dass Ihr dafür sorgen könntet, dass andere mehr in mir sehen, als … das“, sie deutete abermals auf ihr entstelltes Gesicht. Madiha schluckte das nun aber ebenfalls hinunter. „Und… ich will kein Geld von euch, deshalb bin ich nicht hier..“, hörte sie sich sagen und konnte nicht aus ihrer Haut. „Versprecht ihr mir trotzdem etwas? Behandelt Corax… Korundin gut… er … er hat so viel durchmachen müssen. Seid nachsichtig… bitte!“, versuchte sie ihm klarzumachen, dass es ihr wichtig war. Und das war es. Keine Hintergedanken, keine Bereicherung. Madiha würde Caleb anders helfen können… und Harm… und all jenen, denen sie zeigen konnte, dass sie wirklich Wert besaß. Madiha musste erkennen, dass sie noch lange nicht sein würde, wer sie sein wollte. Kathar hatte ihr gezeigt, dass andere auch weiterhin Macht besaßen, sie zu verletzen. Das würde wohl nie aufhören. „Woher kennt Ihr die Bedeutung meines Namens?“, wollte sie dann zum Schluss noch wissen, bevor sie das Krankenbett verlassen würde. An der Tür jedoch, blieb sie abermals stehen: „Ich…“, sie zögerte noch mal kurz, wandte sich aber dann zum Gehen. „Ich komme so schnell ich kann wieder. Versprochen.“, sagte sie noch aufrichtig und würde dann zur Tür hinaus wollen, Caleb finden und dann gehen wollen. Und dann… dann mussten sie Corax finden.
Kathar’s Ausbruch wurde je unterbrochen, als erneut Husten seinen Körper schüttelte. Madiha schluckte ihren Ärger hinunter und half -ganz die brave Sklavin – mit dem Trinken. Dabei aber blieb ihr Gesicht ausdruckslos und sehr bemüht, sich nicht das unangenehme Gefühl in ihrem Innern anmerken zu lassen. Sie war etwas wert….! “Verzeih mir“, sagte er, nachdem er sich hatte beruhigen können. Das Mädchen nickte nur wortkarg. Was sollte sie auch anderes tun? Es ging nicht um sie. Nur um Corax. Für ihn ertrug sie diese Erniedrigung. "Ich habe dich mit meinen Worten verletzt, aber sie spiegeln nicht meine Sichtweise wider. Es ist das Bild der Gesellschaft, in der ich aufwuchs. Eine morgerianisch geprägte Gesellschaft, die nicht nach Andunie überschwappen soll, wenn das Haus Faelyn es verhindern kann. Ich habe Emmyth so gut es geht in eine offene Richtung erzogen und ... ich schweife ab." Madiha hörte kaum richtig zu, aus Selbstschutz vor noch mehr verletzenden Worten. So drang der eigentliche Sinn seiner Worte erst etwas verspätet zu ihr durch und ließen sie ihre Stirn runzeln. Madiha hob den Blick leicht fragend und zweifelnd. "Du sagst, du hast ... meinen Sohn gefunden. Meinen kleinen Jungen? Und ihr seid Freunde. Er lebt also. Er möchte nach Hause zurück?", die Hoffnung, die aus ihm sprach, ließ Madiha wieder mehr zuhören. Spielte er das nun? Weil sie Informationen hatte, die er wollte? Hatte er wirklich innerhalb seiner Familie dafür gesorgt, dass Emmyth in anderen Sichtweisen aufwuchs? Immerhin hatte er doch klargemacht, dass Sklaven nichts wert waren und wenn Corax so „einer“ wäre, könnte er nicht Teil der Familie werden.
Madiha betrachtete das faltige Gesicht. Tatsächlich aber fand sie keinen Hinweis darauf, dass Kathar sich erneut über sie lustig machte. Auch wirkte sein Blick längst nicht mehr ablehnend. „Ich weiß, wo er ist und ich kann ihn herbringen. So er denn will. Er weiß bisher nichts von euch.“, antwortete sie erneut wahrheitsgemäß. "Welch anderen Wert könnte ich jemanden wie dir ansonsten beimessen als den, den dein Name schon suggeriert? Madiha. Eine Frau, die es wert ist geliebt zu werden ... weil sie meinen Korundin zu mir zurückbringt. Ist er überhaupt in der Nähe? Wann könnte er hier sein?" Das Mädchen holte Luft als er erneut die Bedeutung ihres Namens erwähnte. Und wieder trat da ein Funkeln in ihre Augen. Madiha hätte ihm nun sagen können, dass sie keine Sklavin war! Dass sie nicht nötig hätte, ihm auch noch einen Wunsch zu erfüllen, weil sie ihm nicht diente! Aber… ihre Wut und ihre Verletzung verbargen sich unter einem dicken Truhendeckel in ihrem Seelenhaus. Diese Kiste hatte bereits viele jener Erinnerungen gespeichert und würde auch diese darin aufnehmen.
Damit Madiha weitermachen und helfen konnte, statt zu dienen. „Korundin…“, wiederholte sie und musterte Kathar, „er heißt nun Corax…“, weihte sie den Elfen ein und beobachtete, wie er darauf reagierte. „Ich kann ihn sofort aufsuchen und herholen… aber wie gesagt, er weiß nichts von euch und Emmyth. Er wird vielleicht etwas Zeit benötigen.“ Sie dachte kurz nach. „Er wird eventuell Beistand dabei haben… aber…“, sie stockte und dachte an Azura, die ja eventuell ebenfalls mitkommen wollte…, obwohl sie ja immer noch, wie eine Untote aussah. Madiha verwarf die sich verstrickenden Gedanken sofort wieder und fokussierte sich abermals. "Er muss herkommen, möglichst schnell. Bring ihn zu mir und ich verspreche dir, dafür zu sorgen, dass nicht nur ich dich mit gebührendem Respekt behandeln werde. Das und Gold soll dein sein. Hast du jemals eine Drachme in den Fingern gehalten, Madiha? Ich verspreche dir mehr als eine, wenn du Korundin nur hierher bringst!" Sie schluckte. Madiha brauchte nicht mal eine halbe Sekunde, um sein Angebot ablehnen zu wollen, doch dann blieb ihr das kurz im Halse stecken. Sie wollte das vielleicht nicht… aber sie könnte doch somit die Schulden von Caleb bezahlen? Und Harm noch mehr geben? Das Mädchen befand sich in einem Dilemma.
„Ich…“, sie hakte erneut. „Ich bringe euch euren Sohn. Aber ich bezweifle, dass Ihr dafür sorgen könntet, dass andere mehr in mir sehen, als … das“, sie deutete abermals auf ihr entstelltes Gesicht. Madiha schluckte das nun aber ebenfalls hinunter. „Und… ich will kein Geld von euch, deshalb bin ich nicht hier..“, hörte sie sich sagen und konnte nicht aus ihrer Haut. „Versprecht ihr mir trotzdem etwas? Behandelt Corax… Korundin gut… er … er hat so viel durchmachen müssen. Seid nachsichtig… bitte!“, versuchte sie ihm klarzumachen, dass es ihr wichtig war. Und das war es. Keine Hintergedanken, keine Bereicherung. Madiha würde Caleb anders helfen können… und Harm… und all jenen, denen sie zeigen konnte, dass sie wirklich Wert besaß. Madiha musste erkennen, dass sie noch lange nicht sein würde, wer sie sein wollte. Kathar hatte ihr gezeigt, dass andere auch weiterhin Macht besaßen, sie zu verletzen. Das würde wohl nie aufhören. „Woher kennt Ihr die Bedeutung meines Namens?“, wollte sie dann zum Schluss noch wissen, bevor sie das Krankenbett verlassen würde. An der Tür jedoch, blieb sie abermals stehen: „Ich…“, sie zögerte noch mal kurz, wandte sich aber dann zum Gehen. „Ich komme so schnell ich kann wieder. Versprochen.“, sagte sie noch aufrichtig und würde dann zur Tür hinaus wollen, Caleb finden und dann gehen wollen. Und dann… dann mussten sie Corax finden.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Kathars Gelächter besserte die Lage nicht. Madihe fühlte sich verhöhnt. Ob er sie wirklich verspottete, war nicht herauszuhören und ehe er sich dem heiteren Lachen weiter hingeben konnte, geriet der Alte erneut ins Husten. Madiha musste ihm wiederholt Wasser anbieten. Jetzt aber widerstrebte es ihr, dennoch tat sie es. Sie sprang oft genug über ihren eigenen Schatten, stellte sich, ihre Bedürfnisse und vor allem ihren Wert in den Hintergrund. Nein, Letzteres tat sie nicht! Das erledigten andere für sie und würden es immer tun. In den Augen anderer, die nicht ihre Freunde waren, würde sie auch dann nicht mehr als eine Sklavin und Gezeichnete sein, selbst wenn jene ihren Hintergrund nicht kannten. Kathar hingegen wusste doch reichlich von ihr. Es ließ sich nicht abstreiten, dass sein wachsamer Blick ihre Bewegungen studiert und schnell einzuordnen gewusst hatte. Er erkannte sie als Sarmaerin und wusste um die Bedeutung ihres Namens. Das beschäftigte sie, sogar so sehr, dass sie zunächst seine Bitte um ihr Verzeihen überhörte. Als es endlich zu ihr durchsickerte, hatte sie nur einen zweifelnden Blick für den Dunkelelfen übrig. Seine Worte standen im Widerspruch zu denen Emmyths. Kathar meinte, seinen Sohn offen erzogen zu haben. Dennoch hatte Emmyth im Gespräch sehr deutlich gezeigt, wie er über Sklaven dachte. Er fürchtete sogar, dass sein mutmaßlicher Bruder einer sein könnte. Die Frage blieb nun, ob das gespielt war - vielleicht, weil er Jivvin nicht als Verbündete einschätzen konnte - oder ob ein Vater gar nicht so genau wahrnahm, wie sich sein Sohn außerhalb des Schlafzimmers so gab. Kathar wirkte nicht wie jemand, der sein Krankenbett häufig verließ. Wie er es in seinem Zustand überhaupt bis nach Andunie geschafft hatte, blieb ein Rätsel. Madiha konnte jedoch gut abwägen, dass er wohl selten weiter als bis in den Garten seines neuen Hauses gehen würde und dann wohl auch nur, weil man ihn mit einer Sänfte dorthin getragen hatte. Sein Griff vorhin war fest gewesen, der Rest von ihm aber wirkte so gebrechlich, dass selbst sie sich zutraute, ihm spielend leicht das Leben auszuhauchen. Natürlich unter der Voraussetzung, sie wollte das. Madiha hingegen war keineswegs auf's Töten aus. Sie wollte doch nur sichergehen, dass Corax innerhalb seiner eigenen Familie Glück statt noch mehr Leid fände. Das wünschte sie sich für ihn und stellte dadurch erneut sich selbst in den Schatten.
"Er heißt nun Corax ... Ich kann ihn sofort aufsuchen und herholen ... aber wie gesagt, er weiß nichts von Euch und Emmyth. Er wird vielleicht Zeit benötigen." Madiha musterte die greisen Züge. Sie fand Nachdenklichkeit im Blick des Alten. Zeit war etwas, das Elfen vielleicht mehr als Menschen besaßen. Am Ende ihres Lebens aber wurde sie genauso rar und kostbar. "Corax also." Kathar nickte. Dann schaute er Madiha an. "Weißt du, was ein Korund ist?" Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern hob seinen Finger an. Die Haut war so blass, dass man ihn kaum noch für einen reinblütigen Dunkelelfen halten wollte. "Korunde sind das härteste Mineral Celcias, gleich nach dem Diamanten. In seiner reinen Form ist er farblos und nur wenn sich fremde Anteile untermischen, die ihn rot färben, wird er zum Rubin. Ansonsten bezeichnet man seine farbigen Varianten alle als Saphire. Aber Rubine sind etwas Besonderes ... so wie mein Junge." Kathars Mundwinkel zuckte. "Wir schenkten ihm den Namen Korundin in der Hoffnung, dass er unzerbrechlich würde. Unbezwingbar. Dass ihm der Name nun ein offenbar hartes Leben bescherte, war nicht meine Absicht." Der Elf ließ sie Hand wieder sinken und schaute auf seine knöchernen Finger herab. "Corax ... ich möchte erfahren, wie gut ihm der Name zu Gesicht steht." Kathar sagte Madiha sogar Geld dafür zu und das reichlich. Eine Drachme allein konnte das Leben eines Celcianers für immer verändern und er wäre bereit, ihr mehrere davon zu geben. Wie viele Drachmen war das Wiedersehen mit dem eigenen Fleisch und Blut wert?
"Ich ... Ich bringe Euch Euren Sohn. Aber ich bezweifle, dass Ihr dafür sorgen könntet, dass andere mehr in mir sehen als ... das." Kathars Blick folgte ihrem Fingerzeig auf die Narben, die ihr Gesicht entstellten ... oder ihm Charakter verliehen. Es kam immer auf die Perspektive an. Der Dunkelelf hatte in ihr zuerst eine Kriegerin gesehen, deren Kontrahent sie nicht hatte töten können. Erst später erkannte er die Sklavin, hatte seine Aussage über sie als Kämpferin aber nicht revidiert.
"Wenn du ein Freund meines ... Erstgeborenen bist, wird auch er sich das wünschen, weshalb ich hierher gekommen bin. Dass unterschiedliche Rassen einander mit Respekt begegnen und über ihre Herkunft hinwegsehen können." Er seufzte. "Auch in diesem Haus halte ich Sklaven, aber ich hoffe, sie dienen mir gern. Ich bin ein Hausherr ohne Peitsche", fügte er an. "Aber ich wäre dir dankbar, wenn du es sofort wieder vergisst, jedenfalls solange auch Dunkelelfen nach Andunie kamen, um die Menschen dort zu quälen. Ich hoffe, das macht dir nun klar, dass ich nicht nur vorhabe, Korundi... Corax gut zu behandeln. Auch seine Freunde sind mir Willkommen. Jederzeit!" Diese Information gab er Madiha noch mit auf den Weg, welche sich bereits gen Tür begeben hatte. Es wurde Zeit zu gehen. Sie hatte ihre Antworten erhalten. Jetzt musste sie Corax hierher bringen. Außerdem war sie schon viel zu lange von Caleb getrennt worden.
"Wenn du zurückkehrst, werden meine Leute wissen, wie sie dich zu behandeln haben. Damit fängt es an. Alles andere ... überlässt du mir und deinem Freund ... meinem ... Sohn." Madiha ließ einen alten Elfen zurück, in dessen Jahrhundert alten Augen seit Langem wieder Hoffnung glomm und sie fast rötlich schimmern ließ. In ihrem Herzen hingegen brannten die Flammen. Sie hatten ausbrechen wollen, als Madiha sich verletzt und gedemütigt gefühlt hatte. Nun waren sie verärgert darüber, dass sie sich ihnen nicht hingegeben hatte. Sie fühlte die Grenze zwischen ihrem magisch beschwörbarem Feuer und dem Natürlichen, das sie in sich aufgenommen hatte. Letztes war verstimmt und kurz davor zu rebellieren. Sie musste es irgendwie wieder loswerden oder einen anderen Weg finden, damit sie nicht die Kontrolle darüber verlor. Jetzt aber galten ihre Gedanken erst einmal Caleb. Ihn wollte sie zuerst finden, Lösungen für ihre eigenen Probleme waren zweitrangig.
Madiha fand den Weg aus dem Haus schneller als erwartet. Eine der Wachen vor dem Schlafzimmer des Hausherrn hatte einen Pagen gerufen. Hierbei handelte es sich um keinen andunischen Sklaven, sondern ebenfalls um einen Elfen. Seine Haut war heller als die von Emmyth, Corax oder der Wache neben der Tür und seine Augen schimmerten in einem lieblichen Braun. Er geleitete Madiha bis zur Haustür und war ganz überrascht, dass sie keinen Schirm besaß, den er ihr aushändigen konnte. Dafür erfuhr sie von ihm, dass man Caleb nicht vom Haus internen Heiler hatte behandeln lassen können, weil jener gar nicht anwesend war. Er besuchte gerade irgendein anderes Haus, um sich dort um einen verletzten Adelssohn zu kümmern. "Euren Begleiter wollte man nun zu -" Der Page brach ab, als sie beide den spitzen Schrei von draußen hörten. Mehr von Neugier als Not gepackt riss der Elf die Haustür auf und lief ein Stück weit hinaus in den Regen. Er und Madiha mussten jedoch bis zur Grundstücksmauer rennen und auch dort das Tor öffnen, um zu sehen, woher der Schrei gekommen war. Die Stimme war beiden vertraut. Madiha hatte sie nicht oft und nicht sehr laut gehört, erkannt darin aber sofort Kathars Dienerin. Sie war es tatsächlich und sie versteckte sich halb hinter Caleb. Der wiederum streckte seinen gesunden Arm vor, um "Messer" daran zu hindern mit einer echten Waffe des gleichen Namens auf die arme Frau einzustechen. Jene schrie erneut, als schwer gerüstete Schritte laut wurden und wenig später Hauswächter von beiden Seiten die Straße herunter gerannt kamen.
"Das hast du ja großartig hinbekommen, du Idiot!", maulte Caleb das Messerwiesel ungehemmt an. Es kümmerte die Wachen nicht. Sie erkannten im Trio nur die Magd des Herrn, folglich waren die beiden Männer eine Gefahr. Schon richteten sie ihre Klingen sowohl auf Harms Handlanger als auch Caleb. Messer wirbelte herum und glaubte wohl wirklich, sich mit seiner kleinen Klinge verteidigen zu können.
"Lebend kriegt ihr mich nicht", schnarrte er und Madiha konnte Calebs Augenrollen bis zum Tor erahnen. Ihr Dieb verpasste Messer einen leichten Schlag an den Hinterkopf. Erneut blaffte er Harms Mann an: "Das ist genau, was sie liebend gern tun würden. Nun fordere sie nicht noch dazu auf!" Anschließend hob er beschwichtigend seinen gesunden Arm und legte die Hand in den Nacken. "Ich bin sicher, wir können das besprechen. Wir haben nichts verbrochen."
"Ach nein? Und warum lugt da eine Flasche Wein aus deinem Gürtel? So ein edles Tröpfchen bekommt 'n mickriger Menschenabschaum wie du kaum von Herrn Faelyn geschenkt. DIEB!", schimpfte einer der dunkelelfischen Soldaten und hob die Klinge an. Caleb wich zurück, Messer versuchte dazwischen zu gehen und die verängstigte Magd wandte sich um, getrieben von Furcht. Sie stürmte an Madiha und dem Pagen vorbei, der sie sofort mit ins Haus begleitete, anstatt die Situation aufzulösen.
"Er heißt nun Corax ... Ich kann ihn sofort aufsuchen und herholen ... aber wie gesagt, er weiß nichts von Euch und Emmyth. Er wird vielleicht Zeit benötigen." Madiha musterte die greisen Züge. Sie fand Nachdenklichkeit im Blick des Alten. Zeit war etwas, das Elfen vielleicht mehr als Menschen besaßen. Am Ende ihres Lebens aber wurde sie genauso rar und kostbar. "Corax also." Kathar nickte. Dann schaute er Madiha an. "Weißt du, was ein Korund ist?" Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern hob seinen Finger an. Die Haut war so blass, dass man ihn kaum noch für einen reinblütigen Dunkelelfen halten wollte. "Korunde sind das härteste Mineral Celcias, gleich nach dem Diamanten. In seiner reinen Form ist er farblos und nur wenn sich fremde Anteile untermischen, die ihn rot färben, wird er zum Rubin. Ansonsten bezeichnet man seine farbigen Varianten alle als Saphire. Aber Rubine sind etwas Besonderes ... so wie mein Junge." Kathars Mundwinkel zuckte. "Wir schenkten ihm den Namen Korundin in der Hoffnung, dass er unzerbrechlich würde. Unbezwingbar. Dass ihm der Name nun ein offenbar hartes Leben bescherte, war nicht meine Absicht." Der Elf ließ sie Hand wieder sinken und schaute auf seine knöchernen Finger herab. "Corax ... ich möchte erfahren, wie gut ihm der Name zu Gesicht steht." Kathar sagte Madiha sogar Geld dafür zu und das reichlich. Eine Drachme allein konnte das Leben eines Celcianers für immer verändern und er wäre bereit, ihr mehrere davon zu geben. Wie viele Drachmen war das Wiedersehen mit dem eigenen Fleisch und Blut wert?
"Ich ... Ich bringe Euch Euren Sohn. Aber ich bezweifle, dass Ihr dafür sorgen könntet, dass andere mehr in mir sehen als ... das." Kathars Blick folgte ihrem Fingerzeig auf die Narben, die ihr Gesicht entstellten ... oder ihm Charakter verliehen. Es kam immer auf die Perspektive an. Der Dunkelelf hatte in ihr zuerst eine Kriegerin gesehen, deren Kontrahent sie nicht hatte töten können. Erst später erkannte er die Sklavin, hatte seine Aussage über sie als Kämpferin aber nicht revidiert.
"Wenn du ein Freund meines ... Erstgeborenen bist, wird auch er sich das wünschen, weshalb ich hierher gekommen bin. Dass unterschiedliche Rassen einander mit Respekt begegnen und über ihre Herkunft hinwegsehen können." Er seufzte. "Auch in diesem Haus halte ich Sklaven, aber ich hoffe, sie dienen mir gern. Ich bin ein Hausherr ohne Peitsche", fügte er an. "Aber ich wäre dir dankbar, wenn du es sofort wieder vergisst, jedenfalls solange auch Dunkelelfen nach Andunie kamen, um die Menschen dort zu quälen. Ich hoffe, das macht dir nun klar, dass ich nicht nur vorhabe, Korundi... Corax gut zu behandeln. Auch seine Freunde sind mir Willkommen. Jederzeit!" Diese Information gab er Madiha noch mit auf den Weg, welche sich bereits gen Tür begeben hatte. Es wurde Zeit zu gehen. Sie hatte ihre Antworten erhalten. Jetzt musste sie Corax hierher bringen. Außerdem war sie schon viel zu lange von Caleb getrennt worden.
"Wenn du zurückkehrst, werden meine Leute wissen, wie sie dich zu behandeln haben. Damit fängt es an. Alles andere ... überlässt du mir und deinem Freund ... meinem ... Sohn." Madiha ließ einen alten Elfen zurück, in dessen Jahrhundert alten Augen seit Langem wieder Hoffnung glomm und sie fast rötlich schimmern ließ. In ihrem Herzen hingegen brannten die Flammen. Sie hatten ausbrechen wollen, als Madiha sich verletzt und gedemütigt gefühlt hatte. Nun waren sie verärgert darüber, dass sie sich ihnen nicht hingegeben hatte. Sie fühlte die Grenze zwischen ihrem magisch beschwörbarem Feuer und dem Natürlichen, das sie in sich aufgenommen hatte. Letztes war verstimmt und kurz davor zu rebellieren. Sie musste es irgendwie wieder loswerden oder einen anderen Weg finden, damit sie nicht die Kontrolle darüber verlor. Jetzt aber galten ihre Gedanken erst einmal Caleb. Ihn wollte sie zuerst finden, Lösungen für ihre eigenen Probleme waren zweitrangig.
Madiha fand den Weg aus dem Haus schneller als erwartet. Eine der Wachen vor dem Schlafzimmer des Hausherrn hatte einen Pagen gerufen. Hierbei handelte es sich um keinen andunischen Sklaven, sondern ebenfalls um einen Elfen. Seine Haut war heller als die von Emmyth, Corax oder der Wache neben der Tür und seine Augen schimmerten in einem lieblichen Braun. Er geleitete Madiha bis zur Haustür und war ganz überrascht, dass sie keinen Schirm besaß, den er ihr aushändigen konnte. Dafür erfuhr sie von ihm, dass man Caleb nicht vom Haus internen Heiler hatte behandeln lassen können, weil jener gar nicht anwesend war. Er besuchte gerade irgendein anderes Haus, um sich dort um einen verletzten Adelssohn zu kümmern. "Euren Begleiter wollte man nun zu -" Der Page brach ab, als sie beide den spitzen Schrei von draußen hörten. Mehr von Neugier als Not gepackt riss der Elf die Haustür auf und lief ein Stück weit hinaus in den Regen. Er und Madiha mussten jedoch bis zur Grundstücksmauer rennen und auch dort das Tor öffnen, um zu sehen, woher der Schrei gekommen war. Die Stimme war beiden vertraut. Madiha hatte sie nicht oft und nicht sehr laut gehört, erkannt darin aber sofort Kathars Dienerin. Sie war es tatsächlich und sie versteckte sich halb hinter Caleb. Der wiederum streckte seinen gesunden Arm vor, um "Messer" daran zu hindern mit einer echten Waffe des gleichen Namens auf die arme Frau einzustechen. Jene schrie erneut, als schwer gerüstete Schritte laut wurden und wenig später Hauswächter von beiden Seiten die Straße herunter gerannt kamen.
"Das hast du ja großartig hinbekommen, du Idiot!", maulte Caleb das Messerwiesel ungehemmt an. Es kümmerte die Wachen nicht. Sie erkannten im Trio nur die Magd des Herrn, folglich waren die beiden Männer eine Gefahr. Schon richteten sie ihre Klingen sowohl auf Harms Handlanger als auch Caleb. Messer wirbelte herum und glaubte wohl wirklich, sich mit seiner kleinen Klinge verteidigen zu können.
"Lebend kriegt ihr mich nicht", schnarrte er und Madiha konnte Calebs Augenrollen bis zum Tor erahnen. Ihr Dieb verpasste Messer einen leichten Schlag an den Hinterkopf. Erneut blaffte er Harms Mann an: "Das ist genau, was sie liebend gern tun würden. Nun fordere sie nicht noch dazu auf!" Anschließend hob er beschwichtigend seinen gesunden Arm und legte die Hand in den Nacken. "Ich bin sicher, wir können das besprechen. Wir haben nichts verbrochen."
"Ach nein? Und warum lugt da eine Flasche Wein aus deinem Gürtel? So ein edles Tröpfchen bekommt 'n mickriger Menschenabschaum wie du kaum von Herrn Faelyn geschenkt. DIEB!", schimpfte einer der dunkelelfischen Soldaten und hob die Klinge an. Caleb wich zurück, Messer versuchte dazwischen zu gehen und die verängstigte Magd wandte sich um, getrieben von Furcht. Sie stürmte an Madiha und dem Pagen vorbei, der sie sofort mit ins Haus begleitete, anstatt die Situation aufzulösen.

- Madiha Al'Sarma
- Celcia-Team

- Beiträge: 687
- Registriert: Sonntag 14. Februar 2021, 12:04
- Moderator des Spielers: Kazel
- Aufenthaltsort: Hafen Sarma, Insel Belfa
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch
- Sprachen: Sendli
- Beruf: Sklavin (ehem.)
- Fähigkeiten: Durchhaltevermögen (sehr gut)
Feuermagie (meisterlich)
Schwimmen (rudimentär)
Lesen & Schreiben (rudimentär) - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: Eine kleine Muschel mit Loch an einer Kette um den Hals
- Tierische Begleiter: Keinen
Re: Das Anwesen der Faelyns
Madiha würde noch viel lernen müssen. Sie war bisweilen ungestüm und vermutlich auch etwas ungeduldig. Immerhin wohnte in ihr das Element Feuer, das äußerst launisch werden konnte und heiß brannte. Dabei kollidierte dieses Feuer aber auch mit ihrer erlernten Demut. Es wäre gewiss spannend zu sehen, welcher Mensch Madiha geworden wäre, wenn sie einen anderen Lebensweg hätte einschlagen dürfen. Wenn Caleb sie damals zu den Dieben und nicht zu Abbas gebracht hätte. Es brachte jedoch nichts darüber nachzudenken, denn das Mädchen war nun mal, wie sie war. Kathar hatte ihr klar zu verstehen gegeben, dass sie nichts weiter als eine Sklavin war. Er hatte sogar über ihre Worte gelacht und sie damit tatsächlich verletzt. Obwohl sie sich geschworen hatte – bereits mehrfach! -, dass keiner sie jemals wieder verletzten können sollte. Aber es klappte einfach nicht. Madiha wollte so sehr an Wert gewinnen, dass sie kaum ertragen konnte, wenn sie verkannt wurde. Dass der alte Elf jedoch ganz anders dachte, zeigte sich in ihrem Abschied voneinander. Madiha stand an der Tür und wandte sich noch einmal um. Sie dachte noch über seine Worte bezüglich Corax‘ richtigen Namen nach und dass auch diese Bedeutung etwas… besonderes war. "…Ich hoffe, das macht dir nun klar, dass ich nicht nur vorhabe, Korundi... Corax gut zu behandeln. Auch seine Freunde sind mir Willkommen. Jederzeit!" Madiha blickte den Mann einen Moment abwartend an. Lachte er jetzt wieder? Das Mädchen runzelte leicht die Stirn und versuchte abzuschätzen, ob er aufrichtig war. Aber sie hatte keinen Grund festzustellen, dass dem nicht so wäre. Kathar schien einem anderen Denkmuster zu folgen als jenem, den man den Dunklen allgemein nachsagte. Madiha musste zugeben, dass sie mehr und mehr den Verdacht erhielt, dass die Dunkelelfen einen nicht unbedingt zutreffenden, schlechten Ruf hatten. Corax war… nicht so. Jivvin war nicht so, Emmyth schien nicht so zu sein und Kathar auch nicht. Das waren bereits so einige, die Madiha nicht vergessen würde. Konnte es denn sein, dass man die Dunklen einfach nur über einen Kamm scherte? Auch sie wollte das nicht. Nur, weil ihr Leben durch andere bestimmt worden war, war sie noch lange nicht nichts wert.
Sie war Madiha! Und sie wollte herausfinden, was das bedeutete. Madiha aus Sarma. Sicher, die Feuerhexe war ein Paradebeispiel für Grausamkeit, die Anhänger des Hauses Raservath waren ebenfalls schlechte Beispiele. Aber Khasib war auch ein ekelhafter Mensch! Und Palm, der dürre Junge aus Sarma, der sie schikaniert hatte. Es gab auf jeder Seite Gute und Schlechte. Man musste für sich entscheiden, wer man sein wollte. Und für sich entscheiden, ob man dem aufgezeigten Weg befolgen oder lieber davon abweichen wollte. Kathar hatte Madiha einiges zum Nachdenken gegeben und so ließ sie sich stumm von dem Pagen zu Caleb führen. Dabei warf sie ihm neugierig einen Blick zu, da er noch mal anders aussah als die Dunklen. Sie stutzte erst, als der Page ihr erläuterte, dass Caleb nicht länger hier wäre. Das machte sie mit einem Mal unruhig, weil sie sich nur sicher gefühlt hatte, weil sie ihn in ihrer Nähe glaubte.
"Euren Begleiter wollte man nun zu -" Der Schrei von vor der Tür, jagte Madiha einen Schauer über den Rücken. Und ehe sie verinnerlichen konnte, was eigentlich genau los war, stürmte der Page bereits hinaus. Sie folgte angestachelt durch die Situation und schirmte etwas ihre Augen vor dem Regen ab, der sie draußen empfing. Dann lief sie mit schmatzenden Schritten auf das Gartentor zu und fand nach dem Elfen die Situation vor. Sie erkannte Messer und Caleb, der sich schützend vor die Dienerin von Kathar stellte. Noch bevor Madiha etwas sagen konnte, verschärfte sich die Situation und Wächter des Hauses kamen von beiden Seiten, um sie einzukesseln. Das Mädchen trat hinter dem Elfenpagen vor. Ihr Blick galt Messer. Stumm fragte sie ihn, was er da eigentlich tat. Sie hatten einander einen Schwur geleistet! Madiha merkte gar nicht, wie der Regen ihre Haare und ihre Schultern benetzte. Diese Situation drohte gerade in eine völlig falsche Richtung zu laufen. Ihr Herz klopfte, denn erneut sah sie Caleb in Gefahr. Und das ertrug sie einfach nicht. Ihre Angst war echt. Angst, ihn zu verlieren. Was hatte sein Sprung nur angerichtet mit ihr? Madiha schluckte einen Kloß hinunter, damit sie ihre Stimme finden konnte, doch schon richteten die Wachen ihre Worte an Caleb und hatten ihn auf dem Kieker. „Nein..“, keuchte Madiha und schüttelte den Kopf unwillig über diese Entwicklung. Sie stellte sich sofort neben ihren Dieb und schirmte zusätzlich das Mädchen vor Messer ab, sodass jene mit dem Pagen zusammen ins Haus zurücklief. Madiha warf einen Blick zurück „Wartet!“, rief sie noch, denn das Mädchen hätte doch bestätigen können, was Madiha sagen wollte. Doch zu spät. Madiha blickte in die Runde.
„Hört auf! Kathar hat ihm den Wein gegeben, weil … weil wir seinen Sohn zu ihm bringen sollen!“, rief Madiha durch den Regen den Wachen entgegen. Sie wusste, es war gelogen. Caleb hatte gestohlen… Aber… Aber sollte er nun deshalb… Madiha wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Die Situation sprach ihren Beschützerinstinkt gegenüber Caleb an. Sie konnte nicht zulassen und noch weniger etragen, ihn in Gefahr zu sehen. Dann stellte sie sich zwischen Messer und Caleb, damit der Dieb von Harm nicht auf dämliche Ideen kommen konnte. „Er hat die beiden angegriffen!“, rief sie, deutete auf Messer und hoffte einfach inständig, dass die Wachen ihr Glauben schenken würden. Sie spürte die Angst und die war nie gut. Zudem war da dieses Feuer, das sich sowieso schon rührte, weil sie es so lange einsperrte. „Bitte! Ich komme gerade von Kathar und soll seinen Sohn zu ihm bringen. Und er“, sie deutete auf Caleb, „gehört zu mir! Ihr verzögert die Anweisungen Eures Herrn nur!“, versuchte sie es diplomatisch. Madiha aber stand noch immer wie ein kleiner Schutzschild vor Caleb, wie er zuvor vor dem Mädchen. Sie schirmte Caleb vor Harm ab und hatte die Hände zu beiden Seiten der Wachen ausgebreitet, um sie ruhig zu halten. Ihr Blick glitt zu Messer. „Nimm es runter!“, knirschte sie ihn an. Wieso passierte das immer?! Wieso… es war nicht wichtig wieso. Madiha schloss kurz die Augen. Wenn sich das hier nur friedlich lösen ließ! Sie hatte Angst davor, dass etwas passierte, womit sie nicht umgehen konnte und sie dann alles nur noch schlimmer machte!
Sie war Madiha! Und sie wollte herausfinden, was das bedeutete. Madiha aus Sarma. Sicher, die Feuerhexe war ein Paradebeispiel für Grausamkeit, die Anhänger des Hauses Raservath waren ebenfalls schlechte Beispiele. Aber Khasib war auch ein ekelhafter Mensch! Und Palm, der dürre Junge aus Sarma, der sie schikaniert hatte. Es gab auf jeder Seite Gute und Schlechte. Man musste für sich entscheiden, wer man sein wollte. Und für sich entscheiden, ob man dem aufgezeigten Weg befolgen oder lieber davon abweichen wollte. Kathar hatte Madiha einiges zum Nachdenken gegeben und so ließ sie sich stumm von dem Pagen zu Caleb führen. Dabei warf sie ihm neugierig einen Blick zu, da er noch mal anders aussah als die Dunklen. Sie stutzte erst, als der Page ihr erläuterte, dass Caleb nicht länger hier wäre. Das machte sie mit einem Mal unruhig, weil sie sich nur sicher gefühlt hatte, weil sie ihn in ihrer Nähe glaubte.
"Euren Begleiter wollte man nun zu -" Der Schrei von vor der Tür, jagte Madiha einen Schauer über den Rücken. Und ehe sie verinnerlichen konnte, was eigentlich genau los war, stürmte der Page bereits hinaus. Sie folgte angestachelt durch die Situation und schirmte etwas ihre Augen vor dem Regen ab, der sie draußen empfing. Dann lief sie mit schmatzenden Schritten auf das Gartentor zu und fand nach dem Elfen die Situation vor. Sie erkannte Messer und Caleb, der sich schützend vor die Dienerin von Kathar stellte. Noch bevor Madiha etwas sagen konnte, verschärfte sich die Situation und Wächter des Hauses kamen von beiden Seiten, um sie einzukesseln. Das Mädchen trat hinter dem Elfenpagen vor. Ihr Blick galt Messer. Stumm fragte sie ihn, was er da eigentlich tat. Sie hatten einander einen Schwur geleistet! Madiha merkte gar nicht, wie der Regen ihre Haare und ihre Schultern benetzte. Diese Situation drohte gerade in eine völlig falsche Richtung zu laufen. Ihr Herz klopfte, denn erneut sah sie Caleb in Gefahr. Und das ertrug sie einfach nicht. Ihre Angst war echt. Angst, ihn zu verlieren. Was hatte sein Sprung nur angerichtet mit ihr? Madiha schluckte einen Kloß hinunter, damit sie ihre Stimme finden konnte, doch schon richteten die Wachen ihre Worte an Caleb und hatten ihn auf dem Kieker. „Nein..“, keuchte Madiha und schüttelte den Kopf unwillig über diese Entwicklung. Sie stellte sich sofort neben ihren Dieb und schirmte zusätzlich das Mädchen vor Messer ab, sodass jene mit dem Pagen zusammen ins Haus zurücklief. Madiha warf einen Blick zurück „Wartet!“, rief sie noch, denn das Mädchen hätte doch bestätigen können, was Madiha sagen wollte. Doch zu spät. Madiha blickte in die Runde.
„Hört auf! Kathar hat ihm den Wein gegeben, weil … weil wir seinen Sohn zu ihm bringen sollen!“, rief Madiha durch den Regen den Wachen entgegen. Sie wusste, es war gelogen. Caleb hatte gestohlen… Aber… Aber sollte er nun deshalb… Madiha wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Die Situation sprach ihren Beschützerinstinkt gegenüber Caleb an. Sie konnte nicht zulassen und noch weniger etragen, ihn in Gefahr zu sehen. Dann stellte sie sich zwischen Messer und Caleb, damit der Dieb von Harm nicht auf dämliche Ideen kommen konnte. „Er hat die beiden angegriffen!“, rief sie, deutete auf Messer und hoffte einfach inständig, dass die Wachen ihr Glauben schenken würden. Sie spürte die Angst und die war nie gut. Zudem war da dieses Feuer, das sich sowieso schon rührte, weil sie es so lange einsperrte. „Bitte! Ich komme gerade von Kathar und soll seinen Sohn zu ihm bringen. Und er“, sie deutete auf Caleb, „gehört zu mir! Ihr verzögert die Anweisungen Eures Herrn nur!“, versuchte sie es diplomatisch. Madiha aber stand noch immer wie ein kleiner Schutzschild vor Caleb, wie er zuvor vor dem Mädchen. Sie schirmte Caleb vor Harm ab und hatte die Hände zu beiden Seiten der Wachen ausgebreitet, um sie ruhig zu halten. Ihr Blick glitt zu Messer. „Nimm es runter!“, knirschte sie ihn an. Wieso passierte das immer?! Wieso… es war nicht wichtig wieso. Madiha schloss kurz die Augen. Wenn sich das hier nur friedlich lösen ließ! Sie hatte Angst davor, dass etwas passierte, womit sie nicht umgehen konnte und sie dann alles nur noch schlimmer machte!

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Wie hatte die Sache nur so aus dem Ruder laufen können - schon wieder?! Madiha verstand die Welt nicht mehr. Da war Caleb, begleitet von der Magd, die sich so fürsorglich um Kathar Faelyn gekümmert hatte. Da war Messer, der gleichnamige Waffe auf die junge Frau richtete, während Caleb zumindest mit seinem Körper dazwischen ging. Wenigstens rannte er nicht sofort in die Klinge hinein! Dafür kamen einige Wächter des Hauses um die Ecke und sie waren schnell. Das galt auch für falsche Sclussfolgerungen. Im Grunde aber hatten sie Recht, Caleb einen Dieb zu schimpfen. Er hatte den Wein ja wirklich aus dem Faelyn'schen Keller mitgehen lassen. Oh, wie konnte es nur dazu kommen?!
Schlimmer noch war die Furcht der Magd und die Feigheit des Pagen, der Erstere sofort mit einem Arm abschirmte, sie aber zurück ins Haus brachte. Sie hätte die Situation sicherlich aufklären können, aber in ihrer Angst vor Messer ließ sie Caleb im Stich. Madiha warf Harms Handlanger einen düsteren Blick zu. Als jener jedoch die Flucht der Hausthaltshilfe, sowie das Eintreffen der Wachen bemerkte, richtete er seine Messerspitze nicht länger auf Caleb aus. Er wandte sich um, war aber mit seinem vorlauten Mundwerk nicht hilfreich. Sogleich provozierte er die Wächter und erntete von van Tjenn einen Klaps gegen den Hinterkopf. Caleb versuchte zwar, sich herauszureden, doch man glaubte ihm nicht. Die Männer kämen nicht sicher aus der Lage heraus. Darüber hinaus war ihr Liebster bereits verletzt. Sein rechter Arm hing nach wie vor etwas nutzlos an seiner Seite.
Angst wanderte Madiha die Kehle empor. Angst, Caleb erneut zu verlieren und dieses Mal möglicherweise für immer. Aber in diese Furcht mischte sich auch noch etwas Anderes: Wut. Das Bedürfnis zu verbrennen und zu vernichten. Das fremde Feuer wirbelte durch ihre Seele und riss an den Zügeln, die sie ihm nur schwerlich hatte umlegen können. Es fraß sich hindurch. Sobald die Stricke rissen, würde es sich freisetzen, ohne Madihas Zutun. Davor fürchtete sie sich mindestens genau so sehr wie um den Verlust ihres liebsten Diebes. Dennoch konnte sie nicht anders. Wenn sie nicht eingriff, wer dann? Sie musste etwas unternehmen. So war es Madihas Körper, der plötzlich zwischen Caleb und Messer auftauchte, während sie mit ausgestreckten Armen den Zugriff der Wachen zu ihm etwas abschirmte.
"Bitte! Ich komme gerade von Kathar und soll seinen Sohn zu ihm bringen. Und er gehört zu mir! Ihr verzögert die anweisungen Eures Herrn nur!" Dass Madiha nicht Emmyth meinte, konnten die Wachen nicht ahnen, aber dass eben jener Sohn ständig von ihnen gesucht wurde und dass sie den Vornamen des Hausherrn kannte, ließ zumindest drei der vier Wächter stutzten. Der letzte von ihnen brummte jedoch abfällig, aber sofort redete sein Nebenmann auf ihn ein. Das Lerium war harsch. Es konnte den Wächter allerdings nicht überzeugen. Er schüttelte den Kopf.
"Wir haben keinerlei Beweise. Da könnte ja jeder dahergelaufen kommen ... und wenn dieser Bastard dort wirklich angegriffen hat, bekommt meine Klinge zumindest dessen Blut zu schmecken!" Der Dunkelelf gehörte zur Sorte, die Vorurteile schufen. Er war vom Schlag jener, die man für abgrundtief böse hielt. Er war einer dieser Dunkelelfen, die Andunie mit brachialer Gewalt eingenommen hatten, um zu plündern, zu morden und Schrecken zu verbreiten. Er war nicht wie Corax, Emmyth oder Kathar. Madiha sah den Blutdurst in seinem Blick. Er war ebenso kalt wie der Stahl, den er anhob, um Messer mit einem gezielten Schlag die Hand am Gelenk abzutrennen. Harms Halunke würde sie nicht rechtzeitig zurückziehen können. Schon holte der Dunkle zum Schlag aus. Seine Schneide ging auf Messer nieder und ... es klirrte, als träfe der metallene Schlagstock auf eine Triangel. Es klang beinahe schön. Vor Madihas Augen blitzte Silber auf, dann Gold. Sie schaute direkt in den prüfenden Blick von ...
"Jivvin!", entkam es Caleb und sie musterte auch ihn kurz. Die Dunkelelfe war lautlos und wie ein Geist vor ihnen erschienen, obwohl ihr Schatten zuvor noch den Himmel etwas mehr verdunkelt hatte, als sie mit einem gewagten Sprung von einem der Dächer auf die Straße gehechtet und zu der Gefahrenlage gesprintet war. Jetzt stand sie als zweite Abwehr zwischen Caleb, Madiha und den Wachen. Auch Messer schützte sie mit einem ausgestreckten Arm, in deren Hände die silbernen dicken Nadeln blitzten, die sie sind nutzte, um ihr Haar zusammenzuknoten. In der Rechten aber führte sie ihre schlanke Klinge, hielt mit der Breitseite gegen das Schwert des Dunkelelfenwächters und gewann die Konfrontation wohl nur, weil das Überraschungsmoment auf ihrer Seite war.
"Waffen herunter, sonst stelle ich Euch die Kosten meiner Sklaven in Rechnung." Wenn Jivvin auf Lerium sprach, war auch ihre Stimme eiskalt. Sie schnitt damit direkt in das Fleisch ihres Gegenübers, dass er mit dem Kopf zurückzuckte.
"Sturkopf! Das ist es nicht wert. Willst du deinen Posten verlieren?", setzte sein Kumpan erneut nach und endlich senkte der Elf das Schwert. Durch die anderen Wächter ging ein Aufatmen und auch Jivvin entspannte sich, vordergründig um zu signalisieren, dass die Situation sich von ihrer Seite aus beruhigt hatte.
"Brav", lobte sie die Wächter wie Hunde. Dann nickte sie fordernd die Straße herunter. "Nun setzt eure Patrouille fort, ehe das Haus von anderer Seite noch angegriffen wird. Ich bringe mein Eigentum heim und ... kümmere mich um das Problem." Dabei wandte sie den Kopf langsam um, fixierte Messer mit ihrem tiefgoldenem Blick, dass er wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrte. Die Wachen zögerten, trollten sich aber schließlich. Jivvin wartete, bis beide Duos zu jeweils einer Seite der Straße um die Ecken gebogen waren. Anschließend fackelte sie jedoch nicht lange. Sie hatte Madihas Ausruf ebenfalls gehört, dass es Messer war, der versucht hatte, Caleb und die Magd anzugreifen. Blitzschnell riss sie die Hand mit den Nadeln empor und stach sie in Messers Oberarm.
"He! Was zum ... u-urhrhhhgh!" Er konnte kaum länger als zwei Herzschläge reagieren, schon kippte er seitlich zur Straße. Jivvin reagierte erneut mit der lautlosen Schnelligkeit einer Raubkatze und fing ihn mit einem Arm auf. Sie blickte Caleb kurz entgegen. Ihre Augen ruhten auf seinem Arm. Dann brummte sie: "Du benötigst offensichtlich einen Heiler. Als du mit Madiha in der Gasse noch wilden Sex hattest, war der noch heil." Dann schulterte sie Messer und nahm die Pose einer Frau ein, die darauf wartete, dass der Mann endlich zum Aufbruch bereit war. Caleb jedoch starrte sie nur an. Er war blass um die Nase, während seine Wangen und auch Ohren vor Scham knallrot angelaufen waren. Immer wieder klappte er den Mund auf und zu. Es gelang ihm nicht, auch nur ein Wort heraus zu bringen. Jivvin rollte mit den goldenen Augen und seufzte. Sie sah nun auch Madiha an. "Glaubt ihr, ich lasse euch einfach so in eine gefährliche Situation laufen? Caleb, ich habe dir gesagt, du sollst Estelle keien Sorgen bereiten! Ich wusste, es war das Richtige, euch zu beaufsichtigen und ja, ich habe euch gesehen, ebenso wie der kleine Quälgeist hier. Ich habe alles gesehen." Ihre Augen wanderten an Caleb entlang und ihr Blick veränderte sich. Plötzlich lag etwas Neues darin: Interesse. Sie blieb auf Höhe seines Schritts stehen, so dass der Dieb nahezu purpurrot anlief.
"Du bist ja enorm prächtig gewachsen. Jetzt habe ich gut und gern Lust, ebenfalls mit dir in einer Gasse zu verschwinden."
Caleb japste auf. Er stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, weil sämtliches Blut in seinen Kopf gewandert war. Ehe das jedoch geschehen konnte, nickte Jivvin Madiha trocken, aber auffordernd zu. "Na, los, stütz ihn, bevor er uns umkippt. Männer! Halten wahrlich nichts aus. Kommt, ich nehme euch zu einem Heilkundigen mit und dann bringen wir diese Landplage zurück zu den Docks. Madiha, du entscheidest, ob ich ihn seiner Gruppierung ausliefere oder ins Meer werfe. Beides ist mir Recht."
Schlimmer noch war die Furcht der Magd und die Feigheit des Pagen, der Erstere sofort mit einem Arm abschirmte, sie aber zurück ins Haus brachte. Sie hätte die Situation sicherlich aufklären können, aber in ihrer Angst vor Messer ließ sie Caleb im Stich. Madiha warf Harms Handlanger einen düsteren Blick zu. Als jener jedoch die Flucht der Hausthaltshilfe, sowie das Eintreffen der Wachen bemerkte, richtete er seine Messerspitze nicht länger auf Caleb aus. Er wandte sich um, war aber mit seinem vorlauten Mundwerk nicht hilfreich. Sogleich provozierte er die Wächter und erntete von van Tjenn einen Klaps gegen den Hinterkopf. Caleb versuchte zwar, sich herauszureden, doch man glaubte ihm nicht. Die Männer kämen nicht sicher aus der Lage heraus. Darüber hinaus war ihr Liebster bereits verletzt. Sein rechter Arm hing nach wie vor etwas nutzlos an seiner Seite.
Angst wanderte Madiha die Kehle empor. Angst, Caleb erneut zu verlieren und dieses Mal möglicherweise für immer. Aber in diese Furcht mischte sich auch noch etwas Anderes: Wut. Das Bedürfnis zu verbrennen und zu vernichten. Das fremde Feuer wirbelte durch ihre Seele und riss an den Zügeln, die sie ihm nur schwerlich hatte umlegen können. Es fraß sich hindurch. Sobald die Stricke rissen, würde es sich freisetzen, ohne Madihas Zutun. Davor fürchtete sie sich mindestens genau so sehr wie um den Verlust ihres liebsten Diebes. Dennoch konnte sie nicht anders. Wenn sie nicht eingriff, wer dann? Sie musste etwas unternehmen. So war es Madihas Körper, der plötzlich zwischen Caleb und Messer auftauchte, während sie mit ausgestreckten Armen den Zugriff der Wachen zu ihm etwas abschirmte.
"Bitte! Ich komme gerade von Kathar und soll seinen Sohn zu ihm bringen. Und er gehört zu mir! Ihr verzögert die anweisungen Eures Herrn nur!" Dass Madiha nicht Emmyth meinte, konnten die Wachen nicht ahnen, aber dass eben jener Sohn ständig von ihnen gesucht wurde und dass sie den Vornamen des Hausherrn kannte, ließ zumindest drei der vier Wächter stutzten. Der letzte von ihnen brummte jedoch abfällig, aber sofort redete sein Nebenmann auf ihn ein. Das Lerium war harsch. Es konnte den Wächter allerdings nicht überzeugen. Er schüttelte den Kopf.
"Wir haben keinerlei Beweise. Da könnte ja jeder dahergelaufen kommen ... und wenn dieser Bastard dort wirklich angegriffen hat, bekommt meine Klinge zumindest dessen Blut zu schmecken!" Der Dunkelelf gehörte zur Sorte, die Vorurteile schufen. Er war vom Schlag jener, die man für abgrundtief böse hielt. Er war einer dieser Dunkelelfen, die Andunie mit brachialer Gewalt eingenommen hatten, um zu plündern, zu morden und Schrecken zu verbreiten. Er war nicht wie Corax, Emmyth oder Kathar. Madiha sah den Blutdurst in seinem Blick. Er war ebenso kalt wie der Stahl, den er anhob, um Messer mit einem gezielten Schlag die Hand am Gelenk abzutrennen. Harms Halunke würde sie nicht rechtzeitig zurückziehen können. Schon holte der Dunkle zum Schlag aus. Seine Schneide ging auf Messer nieder und ... es klirrte, als träfe der metallene Schlagstock auf eine Triangel. Es klang beinahe schön. Vor Madihas Augen blitzte Silber auf, dann Gold. Sie schaute direkt in den prüfenden Blick von ...
"Jivvin!", entkam es Caleb und sie musterte auch ihn kurz. Die Dunkelelfe war lautlos und wie ein Geist vor ihnen erschienen, obwohl ihr Schatten zuvor noch den Himmel etwas mehr verdunkelt hatte, als sie mit einem gewagten Sprung von einem der Dächer auf die Straße gehechtet und zu der Gefahrenlage gesprintet war. Jetzt stand sie als zweite Abwehr zwischen Caleb, Madiha und den Wachen. Auch Messer schützte sie mit einem ausgestreckten Arm, in deren Hände die silbernen dicken Nadeln blitzten, die sie sind nutzte, um ihr Haar zusammenzuknoten. In der Rechten aber führte sie ihre schlanke Klinge, hielt mit der Breitseite gegen das Schwert des Dunkelelfenwächters und gewann die Konfrontation wohl nur, weil das Überraschungsmoment auf ihrer Seite war.
"Waffen herunter, sonst stelle ich Euch die Kosten meiner Sklaven in Rechnung." Wenn Jivvin auf Lerium sprach, war auch ihre Stimme eiskalt. Sie schnitt damit direkt in das Fleisch ihres Gegenübers, dass er mit dem Kopf zurückzuckte.
"Sturkopf! Das ist es nicht wert. Willst du deinen Posten verlieren?", setzte sein Kumpan erneut nach und endlich senkte der Elf das Schwert. Durch die anderen Wächter ging ein Aufatmen und auch Jivvin entspannte sich, vordergründig um zu signalisieren, dass die Situation sich von ihrer Seite aus beruhigt hatte.
"Brav", lobte sie die Wächter wie Hunde. Dann nickte sie fordernd die Straße herunter. "Nun setzt eure Patrouille fort, ehe das Haus von anderer Seite noch angegriffen wird. Ich bringe mein Eigentum heim und ... kümmere mich um das Problem." Dabei wandte sie den Kopf langsam um, fixierte Messer mit ihrem tiefgoldenem Blick, dass er wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrte. Die Wachen zögerten, trollten sich aber schließlich. Jivvin wartete, bis beide Duos zu jeweils einer Seite der Straße um die Ecken gebogen waren. Anschließend fackelte sie jedoch nicht lange. Sie hatte Madihas Ausruf ebenfalls gehört, dass es Messer war, der versucht hatte, Caleb und die Magd anzugreifen. Blitzschnell riss sie die Hand mit den Nadeln empor und stach sie in Messers Oberarm.
"He! Was zum ... u-urhrhhhgh!" Er konnte kaum länger als zwei Herzschläge reagieren, schon kippte er seitlich zur Straße. Jivvin reagierte erneut mit der lautlosen Schnelligkeit einer Raubkatze und fing ihn mit einem Arm auf. Sie blickte Caleb kurz entgegen. Ihre Augen ruhten auf seinem Arm. Dann brummte sie: "Du benötigst offensichtlich einen Heiler. Als du mit Madiha in der Gasse noch wilden Sex hattest, war der noch heil." Dann schulterte sie Messer und nahm die Pose einer Frau ein, die darauf wartete, dass der Mann endlich zum Aufbruch bereit war. Caleb jedoch starrte sie nur an. Er war blass um die Nase, während seine Wangen und auch Ohren vor Scham knallrot angelaufen waren. Immer wieder klappte er den Mund auf und zu. Es gelang ihm nicht, auch nur ein Wort heraus zu bringen. Jivvin rollte mit den goldenen Augen und seufzte. Sie sah nun auch Madiha an. "Glaubt ihr, ich lasse euch einfach so in eine gefährliche Situation laufen? Caleb, ich habe dir gesagt, du sollst Estelle keien Sorgen bereiten! Ich wusste, es war das Richtige, euch zu beaufsichtigen und ja, ich habe euch gesehen, ebenso wie der kleine Quälgeist hier. Ich habe alles gesehen." Ihre Augen wanderten an Caleb entlang und ihr Blick veränderte sich. Plötzlich lag etwas Neues darin: Interesse. Sie blieb auf Höhe seines Schritts stehen, so dass der Dieb nahezu purpurrot anlief.
"Du bist ja enorm prächtig gewachsen. Jetzt habe ich gut und gern Lust, ebenfalls mit dir in einer Gasse zu verschwinden."
Caleb japste auf. Er stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, weil sämtliches Blut in seinen Kopf gewandert war. Ehe das jedoch geschehen konnte, nickte Jivvin Madiha trocken, aber auffordernd zu. "Na, los, stütz ihn, bevor er uns umkippt. Männer! Halten wahrlich nichts aus. Kommt, ich nehme euch zu einem Heilkundigen mit und dann bringen wir diese Landplage zurück zu den Docks. Madiha, du entscheidest, ob ich ihn seiner Gruppierung ausliefere oder ins Meer werfe. Beides ist mir Recht."

- Madiha Al'Sarma
- Celcia-Team

- Beiträge: 687
- Registriert: Sonntag 14. Februar 2021, 12:04
- Moderator des Spielers: Kazel
- Aufenthaltsort: Hafen Sarma, Insel Belfa
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch
- Sprachen: Sendli
- Beruf: Sklavin (ehem.)
- Fähigkeiten: Durchhaltevermögen (sehr gut)
Feuermagie (meisterlich)
Schwimmen (rudimentär)
Lesen & Schreiben (rudimentär) - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: Eine kleine Muschel mit Loch an einer Kette um den Hals
- Tierische Begleiter: Keinen
Re: Das Anwesen der Faelyns
Niemand konnte sich vielleicht vorstellen, wie es in Madiha aussah. Caleb war ihr einziger Anker in ihrem mehr als verkorksten Leben. Er war eine Konstante, ihr Ruhepol, ihr Halt. Das Mädchen liebte ihn mehr als ihr eigenes Leben und wollte nur, dass es ihm gut ging. Sie konnte nicht ertragen, wenn ihm etwas zustieß. Vielleicht konnte sie es nicht ertragen, weil sie dann auch allein zurückbleiben müsste. Ohne irgendjemanden. Madiha hatte doch nur Caleb und es machte ihr Angst, wenn er nicht mehr da sein sollte. Hinzu kamen ihre Gefühle. Gefühle, die sich im Grunde niemals hätten entwickeln dürfen, war er doch der Grund für die Entwicklung ihres Lebens gewesen. Aufgrund des Missbrauchs, hätte Madiha wohl für alle Zeit einer Keuschheit schwören können und jeder hätte es verstanden. Aber es kam eben anders. Sie verliebte sich in den Halunken, der für sie so viel mehr bedeutete. Wo andere nur einen Dieb sahen, jemanden, der sie verschmähte oder sich vor Verantwortung drückte, da sah Madiha die Freiheit in seinem Blick. Sie sah das Kind, das er geblieben war und wohl auf ewig bleiben würde. Madiha sah einen Mann, der sich aufrichtig freuen konnte, sich aufrichtig begeistern konnte. Jemanden, der ihr, dem Sklavenkind, keine leeren Versprechungen machen wollte. Er hatte sie ins Verderben gestoßen, aber er hatte sie auch daraus gerettet! Madiha liebte Caleb mit jeder Faser ihres Seins und das würde sich nicht ändern. Aber es tat auch weh jemanden so aufrichtig zu lieben, dass man alles für ihn tun und von sich aufgeben würde. Es war nicht gänzlich gesund, denn Caleb besaß alle Trümpfe, wenn es um sie ging. Jetzt stand das Mädchen wiedermal zwischen einer tödlichen Waffe und dem Körper des Diebes. Sein Leben würde sie wohl immer schützen, wenn sie es denn konnte. Sie hätte beinahe die Wasserakademie vernichtet, um ihn zu retten. Auch wenn sie das nicht hatte kommen sehen, wenn es ihm das Leben gerettet hätte… Madiha konnte den Gedanken nicht weiterspinnen, denn sie brauchte ihre Konzentration, als sich der letzte im Bunde der Wachen gegen eine friedliche Lösung entschloss.
Madiha hatte Messer ans… Messer geliefert. Sie hatte auf ihn gezeigt und ihn beschuldigt und das war ja nicht mal gelogen. Gelogen war aber, dass Caleb den Wein haben durfte. Und trotzdem sagte sie es. Denn andernfalls würde sie ihn wohl verlieren. Genau das war doch die Situation, die sie vermeiden wollte. Sie hatte Caleb gebeten vorsichtig zu sein. Aber schon zum zweiten Mal in dieser Unternehmung, brachte ihn seine sorglose Abenteuerlust in Bedrängnis. Und sie auch. Madiha versuchte noch zu beschwichtigen, da zog der Dunkelelf mit kaltem Blick seinen Stahl und wollte ihn soeben gegen Messer richten. Madiha zuckte erschrocken, riss die Augen auf und machte einen halben Schritt vor, als würde sie sich auch vor Messer werfen, um ihr Leben für seines zu geben. Das war nicht mal ihr Plan gewesen, eher eine instinktive Handlung. Vielleicht war auch sie furchtbar unvorsichtig… Doch bevor es zu einer Katastrophe kommen konnte, klirrte es.
Madiha zuckte zusammen, hob die Hände über ihren Kopf und lugte dann vorsichtig zu Messer und dem Elfen. Ihre Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, als Caleb bereits ihren Namen aussprach. Die Dunkelelfe aus dem Hause van Tjenn war zu ihrer Rettung erschienen und hatte sich wie ein Greifvogel aus dem Himmel hinabgestürzt, um das Blutvergießen zu verhindern. Das Mädchen konnte nur auf die schöne Elfe starren, die sogleich die Wachen zurechtwies. Und es tatsächlich schaffte, dass die Männer ihre Waffen wegsteckten. Sie trollten sich und Madiha sah ihnen immer noch sprachlos hinterher. Dann handelte Jivvin erneut blitzschnell und stach in den Oberarm des Diebes von Harms Bande. Madiha zuckte mit der schnellen Bewegung seitens der Dunklen, um Harm zu stützen. Das lief alles zu schnell für Madiha ab, die reichlich nutzlos dastehen konnte. "Du benötigst offensichtlich einen Heiler. Als du mit Madiha in der Gasse noch wilden Sex hattest, war der noch heil." DAS allerdings, rüttelte Madiha ordentlich wach. „Was?!“, japste sie und lief sofort rot an. Auch Caleb stammelte etwas und ein kurzer Blick verriet Madiha, dass auch ihm die Sache ordentlich peinlich war. „Du hast uns… hast uns…“, stammelte Madiha mit trockener Kehle und befeuchtete sich die Lippen. Sie schlang einen Arm um sich und rieb sich den Oberarm. "Glaubt ihr, ich lasse euch einfach so in eine gefährliche Situation laufen? Caleb, ich habe dir gesagt, du sollst Estelle keine Sorgen bereiten! Ich wusste, es war das Richtige, euch zu beaufsichtigen und ja, ich habe euch gesehen, ebenso wie der kleine Quälgeist hier. Ich habe alles gesehen." Der goldene Blick glitt an Caleb hinab und blieb auf seinem Schritt hängen. Madiha bemerkte es und sah zwischen ihr und Caleb hin und her. "Du bist ja enorm prächtig gewachsen. Jetzt habe ich gut und gern Lust, ebenfalls mit dir in einer Gasse zu verschwinden." Madiha presste die Lippen aufeinander und sofort glühten ihre Wangen. Sie senkte den Blick und wirkte verbissen. Es passte ihr nicht, was Jivvin sagte aber noch mehr passte ihr nicht, dass Caleb NICHTS sagte.
Ihr Blick suchte sein Gesicht, das ordentlich blass war. Offenbar hatte Jivvin eine Einladung ausgesprochen und Caleb verneinte nicht. Madiha schluckte. Er hatte eben alle Trümpfe in seinen Händen. Das Mädchen ballte die Hände zu Fäusten und ließ den Blick wieder sinken. Sie musterte Jivvin verhalten. Die Dunkle schien das ganze zu genießen und was sollte Madiha sagen? So, wie sie dastand, die goldenen Augen auf Caleb gerichtet, schlank und wunderschön, dazu schlagfertig und versiert… Madiha hasste es. Sie hasste es, dass sie immer danebenstand und im Schatten versank. Sie hasste es, dass sie nichts zu bieten hatte. Dass sie immer kämpfen sollte, während andere sich nahmen. In ihr brodelte es gehörig und das fremde Feuer nährte sich schamlos von ihren widerstreitenden Gefühlen. "Na, los, stütz ihn, bevor er uns umkippt. Männer! Halten wahrlich nichts aus. Kommt, ich nehme euch zu einem Heilkundigen mit und dann bringen wir diese Landplage zurück zu den Docks. Madiha, du entscheidest, ob ich ihn seiner Gruppierung ausliefere oder ins Meer werfe. Beides ist mir recht." Ihre Worte drangen verzögert zu Madiha vor und das Mädchen hob ein wenig den Kopf. Sie wirkte immer noch reichlich angespannt und noch immer sagte Caleb nichts. Er ließ es einfach stehen, als würde er sich noch überlegen müssen, Jivvin’s Einladung anzunehmen. Madiha’s Fingernägel gruben sich in ihre Handballen. Sie spürte eine Hitze, die auf ihrem Gesicht unangenehm brannte. Und ihre Augen wollten sich davor schützen und tränen, aber noch hielt sie diese zurück. Ihre Stimme war erstickt, weil sie ihre Wut so zurückhalten musste. Zurückhalten wollte. Sie durfte nicht aufbegehren. Das würde sie nur anstacheln und ihn… verschrecken. Trotzdem brauchte Madiha einige Anläufe. Dann räusperte sie sich leise, was das ganze aber nicht leichter machte.
„Du… Messer sollte zu Harm zurück.“, krächzte sie und fasste sich an die Kehle. Sie fühlte sich an, wie zugeschnürt. „Und…“, sie warf Caleb einen Seitenblick zu. „Nein.“, sagte sie dann fest und biss die Kiefer aufeinander. „Ich habe versprochen, Corax zu finden und zu Kathar zu bringen.“, erwiderte sie. „Macht… geht ihr allein zu einem Heiler.“, murmelte sie und konnte nicht fassen, dass sie das sagte. Aber es war auch nicht einfach. Es war kaum zu ertragen, dass Caleb immer noch nichts sagte und Madiha’s aufwallende Gedanken nicht entkräftete. Hatte er denn noch nicht verstanden, dass sie sich niemals sicher sein würde? Niemals sicher sein konnte? Dass sie immer glauben würde, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn verlieren würde? Sie sah Caleb kurz an und ihre Augen schwammen bereits, aber sie hielt alles tapfer zurück. „Lass… dir helfen.“, hauchte sie immer noch erstickt. Gleichwohl war sie irgendwie sauer auf ihn. Nicht nur wegen Jivvin. Auch wegen des Pulvers und wegen des Weines. Beides hatte sie in schwierige Lagen gebracht, obwohl sie ihn gebeten hatte, vorsichtig zu sein. Wegen Wein und Glitzerstaub getötet werden? War es das wert? Vielleicht für ihn. Er konnte ja mit Jivvin darauf anstoßen, sobald sein Arm wieder in Ordnung wäre. Madiha brach den Blickkontakt zum stummen Caleb ab und interpretierte sein Schweigen auf ihre Weise. Dann warf sie Jivvin einen schnellen Blick zu. „Ihr schafft das auch ohne mich.“, murmelte sie verletzt und wollte sich dann ihren Weg suchen. Erstmal weg aus der Situation… und dann Richtung Akademie. Vielleicht war Corax dort. Vielleicht… vielleicht war irgendjemand dort. Sie jedoch spürte, dass die Wut nicht einfach abflaute. Im Gegenteil, sie reicherte sich an ihrem Schmerz an. Irgendwann musste sie das Feuer loswerden. Vielleicht ging es ihr dann besser… Vielleicht.
Madiha hatte Messer ans… Messer geliefert. Sie hatte auf ihn gezeigt und ihn beschuldigt und das war ja nicht mal gelogen. Gelogen war aber, dass Caleb den Wein haben durfte. Und trotzdem sagte sie es. Denn andernfalls würde sie ihn wohl verlieren. Genau das war doch die Situation, die sie vermeiden wollte. Sie hatte Caleb gebeten vorsichtig zu sein. Aber schon zum zweiten Mal in dieser Unternehmung, brachte ihn seine sorglose Abenteuerlust in Bedrängnis. Und sie auch. Madiha versuchte noch zu beschwichtigen, da zog der Dunkelelf mit kaltem Blick seinen Stahl und wollte ihn soeben gegen Messer richten. Madiha zuckte erschrocken, riss die Augen auf und machte einen halben Schritt vor, als würde sie sich auch vor Messer werfen, um ihr Leben für seines zu geben. Das war nicht mal ihr Plan gewesen, eher eine instinktive Handlung. Vielleicht war auch sie furchtbar unvorsichtig… Doch bevor es zu einer Katastrophe kommen konnte, klirrte es.
Madiha zuckte zusammen, hob die Hände über ihren Kopf und lugte dann vorsichtig zu Messer und dem Elfen. Ihre Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, als Caleb bereits ihren Namen aussprach. Die Dunkelelfe aus dem Hause van Tjenn war zu ihrer Rettung erschienen und hatte sich wie ein Greifvogel aus dem Himmel hinabgestürzt, um das Blutvergießen zu verhindern. Das Mädchen konnte nur auf die schöne Elfe starren, die sogleich die Wachen zurechtwies. Und es tatsächlich schaffte, dass die Männer ihre Waffen wegsteckten. Sie trollten sich und Madiha sah ihnen immer noch sprachlos hinterher. Dann handelte Jivvin erneut blitzschnell und stach in den Oberarm des Diebes von Harms Bande. Madiha zuckte mit der schnellen Bewegung seitens der Dunklen, um Harm zu stützen. Das lief alles zu schnell für Madiha ab, die reichlich nutzlos dastehen konnte. "Du benötigst offensichtlich einen Heiler. Als du mit Madiha in der Gasse noch wilden Sex hattest, war der noch heil." DAS allerdings, rüttelte Madiha ordentlich wach. „Was?!“, japste sie und lief sofort rot an. Auch Caleb stammelte etwas und ein kurzer Blick verriet Madiha, dass auch ihm die Sache ordentlich peinlich war. „Du hast uns… hast uns…“, stammelte Madiha mit trockener Kehle und befeuchtete sich die Lippen. Sie schlang einen Arm um sich und rieb sich den Oberarm. "Glaubt ihr, ich lasse euch einfach so in eine gefährliche Situation laufen? Caleb, ich habe dir gesagt, du sollst Estelle keine Sorgen bereiten! Ich wusste, es war das Richtige, euch zu beaufsichtigen und ja, ich habe euch gesehen, ebenso wie der kleine Quälgeist hier. Ich habe alles gesehen." Der goldene Blick glitt an Caleb hinab und blieb auf seinem Schritt hängen. Madiha bemerkte es und sah zwischen ihr und Caleb hin und her. "Du bist ja enorm prächtig gewachsen. Jetzt habe ich gut und gern Lust, ebenfalls mit dir in einer Gasse zu verschwinden." Madiha presste die Lippen aufeinander und sofort glühten ihre Wangen. Sie senkte den Blick und wirkte verbissen. Es passte ihr nicht, was Jivvin sagte aber noch mehr passte ihr nicht, dass Caleb NICHTS sagte.
Ihr Blick suchte sein Gesicht, das ordentlich blass war. Offenbar hatte Jivvin eine Einladung ausgesprochen und Caleb verneinte nicht. Madiha schluckte. Er hatte eben alle Trümpfe in seinen Händen. Das Mädchen ballte die Hände zu Fäusten und ließ den Blick wieder sinken. Sie musterte Jivvin verhalten. Die Dunkle schien das ganze zu genießen und was sollte Madiha sagen? So, wie sie dastand, die goldenen Augen auf Caleb gerichtet, schlank und wunderschön, dazu schlagfertig und versiert… Madiha hasste es. Sie hasste es, dass sie immer danebenstand und im Schatten versank. Sie hasste es, dass sie nichts zu bieten hatte. Dass sie immer kämpfen sollte, während andere sich nahmen. In ihr brodelte es gehörig und das fremde Feuer nährte sich schamlos von ihren widerstreitenden Gefühlen. "Na, los, stütz ihn, bevor er uns umkippt. Männer! Halten wahrlich nichts aus. Kommt, ich nehme euch zu einem Heilkundigen mit und dann bringen wir diese Landplage zurück zu den Docks. Madiha, du entscheidest, ob ich ihn seiner Gruppierung ausliefere oder ins Meer werfe. Beides ist mir recht." Ihre Worte drangen verzögert zu Madiha vor und das Mädchen hob ein wenig den Kopf. Sie wirkte immer noch reichlich angespannt und noch immer sagte Caleb nichts. Er ließ es einfach stehen, als würde er sich noch überlegen müssen, Jivvin’s Einladung anzunehmen. Madiha’s Fingernägel gruben sich in ihre Handballen. Sie spürte eine Hitze, die auf ihrem Gesicht unangenehm brannte. Und ihre Augen wollten sich davor schützen und tränen, aber noch hielt sie diese zurück. Ihre Stimme war erstickt, weil sie ihre Wut so zurückhalten musste. Zurückhalten wollte. Sie durfte nicht aufbegehren. Das würde sie nur anstacheln und ihn… verschrecken. Trotzdem brauchte Madiha einige Anläufe. Dann räusperte sie sich leise, was das ganze aber nicht leichter machte.
„Du… Messer sollte zu Harm zurück.“, krächzte sie und fasste sich an die Kehle. Sie fühlte sich an, wie zugeschnürt. „Und…“, sie warf Caleb einen Seitenblick zu. „Nein.“, sagte sie dann fest und biss die Kiefer aufeinander. „Ich habe versprochen, Corax zu finden und zu Kathar zu bringen.“, erwiderte sie. „Macht… geht ihr allein zu einem Heiler.“, murmelte sie und konnte nicht fassen, dass sie das sagte. Aber es war auch nicht einfach. Es war kaum zu ertragen, dass Caleb immer noch nichts sagte und Madiha’s aufwallende Gedanken nicht entkräftete. Hatte er denn noch nicht verstanden, dass sie sich niemals sicher sein würde? Niemals sicher sein konnte? Dass sie immer glauben würde, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn verlieren würde? Sie sah Caleb kurz an und ihre Augen schwammen bereits, aber sie hielt alles tapfer zurück. „Lass… dir helfen.“, hauchte sie immer noch erstickt. Gleichwohl war sie irgendwie sauer auf ihn. Nicht nur wegen Jivvin. Auch wegen des Pulvers und wegen des Weines. Beides hatte sie in schwierige Lagen gebracht, obwohl sie ihn gebeten hatte, vorsichtig zu sein. Wegen Wein und Glitzerstaub getötet werden? War es das wert? Vielleicht für ihn. Er konnte ja mit Jivvin darauf anstoßen, sobald sein Arm wieder in Ordnung wäre. Madiha brach den Blickkontakt zum stummen Caleb ab und interpretierte sein Schweigen auf ihre Weise. Dann warf sie Jivvin einen schnellen Blick zu. „Ihr schafft das auch ohne mich.“, murmelte sie verletzt und wollte sich dann ihren Weg suchen. Erstmal weg aus der Situation… und dann Richtung Akademie. Vielleicht war Corax dort. Vielleicht… vielleicht war irgendjemand dort. Sie jedoch spürte, dass die Wut nicht einfach abflaute. Im Gegenteil, sie reicherte sich an ihrem Schmerz an. Irgendwann musste sie das Feuer loswerden. Vielleicht ging es ihr dann besser… Vielleicht.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Caleb war der Schrecken ganz schön in die Glieder gefahren, als Messer wie aus heiterem Himmel plötzlich vor ihm aufgetaucht war, wild mit einer solchen Klinge in der Luft herum gewirbelt und sowohl ihn als auch die andunische Sklavin angeblökt hatte. Beide Männer hatten sich verbal schnell in die Haare bekommen, aber Messer war nun einmal derjenige mit der gezogenen Waffe. Das hatte Kathar Faelyns Magd dazu bewogen, einen schrillen Angstschrei auszustoßen und die Wachen zu alarmieren. Aber nicht nur sie kamen zur Rettung. Plötzlich stand Madiha vor und zwischen den beiden Dieben. Caleb starrte auf sie herab und noch ehe er selbst handeln konnte, tauchte auch noch Jivvin auf. Die Dunkelelfe schien die Einzige zu sein, welche die Situation mit der nötigen Ruhe anging. Ihr scharfer Unterton aber sorgte dafür, dass sich die Wachen rasch trollten. Daraufhin rammte sie ohne zu zögern ihre übergroßen Haarnadeln in Messers Oberarm. Jener ging wie ein Sack Getreide zu Boden, wirkte benommen, aber nicht vollkommen bewusstlos. Seine Augen verdrehten sich immer wieder unter den halb geschlossenen Lidern und Speichel rann ihm aus einem Mundwinkel. Jivvin ignorierte ihn, als hätte er nie in Hindernis dargestellt. Tatsächlich sah sie ihn eher als Klotz am Bein an oder als Last, die sie sich nun auf die Schulter hievte. Vermutlich hätte sie Caleb dazu verdonnert, aber jener besaß einen ausgerenkten Arm und gehörte endlich in Behandlung. Das und noch mehr stellte die Dunkelelfe in kurzer, aber trockener Abfolge fest. Dass sie aber Madihas und Calebs Liebesspiel beobachtet hatte und noch dazu seine körperliche Statur mehr als positiv kommentierte, bewirkte das genaue Gegenteil bei der Sarmaerin. Madiha stieß es bitter auf, dass sie offenbar plötzlich Gefallen an Estelles Sohn fand. Mehr aber schmerzte sie, dass Caleb nichts dazu sagte. Wäre sie selbst weniger emotional gewesen, hätte sie es ihm vermutlich nicht übel nehmen können. Caleb war zur Salzsäule erstarrt, aber röter als ein gekochter Hummer. Sein Kopf drohte noch, unter dem Blutüberschuss zu zerplatzen. Seine Ohrspitzen nahmen bereits eine purpurne Farbe an und er japste. Er rang mehr um Atem als um Worte, denn jene brachte er gar nicht erst über die Lippen, so peinlich berührt war er. Anders als andere Männer, die man in flagranti erwischte, war Caleb schließlich noch überaus unerfahren auf seinem Gebiet. Dass er sich überhaupt in der Öffentlichkeit darauf eingelassen hatte, mit Madiha auf Tuchfühlung zu gehen, war ihrer beider Leidenschaft, dem Adrenalin und nicht zuletzt ihrer Liebe zueinander zu verdanken. Von Letzterer bekam Madiha nun allerdings reichlich wenig mit. Calebs Schweigen stach ihr tief ins Herz und Jivvins plötzliches Interesse an dem Dieb verschlimmerte es nur. Sie war durchaus schön, wie es schon Dunia gewesen war und sie beide konnte man als perfekten Fang bezeichnen. Wohlgeformt, athletisch oder in hohem Wissen begabt, zeichneten sie sich nur noch durch ihre exotische Anziehung aus. Madiha besaß nichts davon. Sie war dürr - nun, nicht mehr so schrecklich wie noch in Sarma, aber mit ausgeprägten Rundungen konnte sie nicht punkten. Sie war nichts Besonderes, eine ewige Sklavin, selbst wenn sie glaubte, dieses Stigma abgelegt zu haben. Aber offenbar trug sie es wie ihre Gesichtsnarben durch die Welt und es wollte niemals verschwinden. Selbst Caleb schien angesichts von Jivvins Interesse nichts mehr in ihr zu sehen. Sein Schweigen konnte Madiha sich ansonsten nicht erklären und ehe Rationalität ihren Kummer in die Schranken weisen konnte, breitete er sich über ihrem Herzen aus. Denn auch Madiha war unerfahren, was aufrichtige Liebe mit all ihren Tücken betraf.
Die Situation behagte ihr nicht. Sie fühlte sich beengt und geradezu erdrückt von Calebs Schweigen. Sie musste weg, suchte nach einem Ausweg und fand ihn wohl begründet darin, ihrem Weg zu folgen, wo er lieber einen Heilkundigen aufsuchen sollte. Und Harm! Ja, Harm musste von der Aktion seines Handlangers erfahren und wer könnte da den besseren Boten spielen als Caleb? Eine Meisterdiebin wie Madiha sie war ließ sich nicht auf das Niveau herab, sich um einfache Halunken zu kümmern. Harm sollte froh sein, dass sie Messer nicht hatte umbringen lassen! Ja, so müsste sie auftreten, aber ihr war nicht danach. Ganz und gar nicht. Jivvin und ihr neuer Schwarm Caleb würden das Problem schon gemeinsam lösen. Sie waren raffiniert und souverän genug dafür. Madiha war ... nur Madiha.
"Ich habe versprochen, Corax zu finden und zu Kathar zu bringen. Macht ... geht ihr allein zu einem Heiler. Lass ... dir helfen." Madiha presste die Worte aus sich heraus. Sie hörten sich fast so kratzig an, wie wenn Corax krächzte. Wie oft war seine Kehle zugeschnürt, wenn er litt? Erstmals wohl konnte Madiha es nachempfinden. Es tat weh, schrecklich weh. Gleich würde ihr ein schwarzes Federkleid wachsen oder ... möglicherweise eher ein brennender Umhang, der alles um sich herum verzehrte. Durch ihren Kummer ließ sich das Fremdfeuer in ihr immer schwieriger bändigen. Wenn sie es nun mit auch nur einem Funken Wut fütterte, würde es ausbrechen. Dann würde sie Caleb verletzen, Jivvin und Harm. Sie würde nur Asche übrig lassen. Das durfte nicht geschehen. Außerdem ... erwiderte Caleb nichts. Er ließ sie ziehen. Er wollte weder mit ihr gehen, noch sich gegen Jivvin auflehnen. Oh, die Bitterkeit schmeckte wie Galle auf ihrer Zunge.
"Versprechen sollte man einhalten", warf Jivvin ein und nickte Madiha auffordernd zu. "Geh! Wir treffen uns später wieder zu Hause." Zu Hause ... ihr neues Heim. Ihres und das der van Tjenns. Wieviel Platz war dort noch für das Mädchen aus Sarma? "Na los! Ich verschaffe der Tomate hier schon etwas ... Erleichterung." Sie grinste nicht auf, aber sie warf Caleb einen so vielsagenden Blick zu, dass man kaum noch von Zweideutigkeiten sprechen konnte. Jivvin hatte Interesse an Caleb und wenn es nur sexueller Natur war. Er gab noch immer keinen Ton von sich, so dass sie ihn an der Hand nahm und sanft mit sich zog. Madiha jedoch nahm eine andere Straße, zurück in Richtung Akademie der Wassermagie. Ihr Herz war schwer.
Was sie längst nicht mehr mitbekam, waren Calebs erste Worte nach der Bloßstellung. Sie kamen erst, als er bereits bei einem fachkundigen Heiler auf dem Untersuchungstisch saß, während jener seinen Arm untersuchte. Da fiepte der massige Dieb wie ein Mäuschen und starrte Jivvin erstmals direkt an. "D-du hast uns ... gesehen?!?!?!?!"
Die Dunkelelfe grinste schief und erwiderte: "Gesehen und mitgefiebert." Daraufhin verlor Caleb das Bewusstsein, als er hinterrücks vom Tisch kippte. Zu seinem ausgerenktem Arm kam nun noch eine Beule hinzu, aber das würde er erst erfahren, sobald er in die Realität zurückfände.
Für Madiha geht es weiter bei Die Wasserakademie -> In der Wasserakademie
Die Situation behagte ihr nicht. Sie fühlte sich beengt und geradezu erdrückt von Calebs Schweigen. Sie musste weg, suchte nach einem Ausweg und fand ihn wohl begründet darin, ihrem Weg zu folgen, wo er lieber einen Heilkundigen aufsuchen sollte. Und Harm! Ja, Harm musste von der Aktion seines Handlangers erfahren und wer könnte da den besseren Boten spielen als Caleb? Eine Meisterdiebin wie Madiha sie war ließ sich nicht auf das Niveau herab, sich um einfache Halunken zu kümmern. Harm sollte froh sein, dass sie Messer nicht hatte umbringen lassen! Ja, so müsste sie auftreten, aber ihr war nicht danach. Ganz und gar nicht. Jivvin und ihr neuer Schwarm Caleb würden das Problem schon gemeinsam lösen. Sie waren raffiniert und souverän genug dafür. Madiha war ... nur Madiha.
"Ich habe versprochen, Corax zu finden und zu Kathar zu bringen. Macht ... geht ihr allein zu einem Heiler. Lass ... dir helfen." Madiha presste die Worte aus sich heraus. Sie hörten sich fast so kratzig an, wie wenn Corax krächzte. Wie oft war seine Kehle zugeschnürt, wenn er litt? Erstmals wohl konnte Madiha es nachempfinden. Es tat weh, schrecklich weh. Gleich würde ihr ein schwarzes Federkleid wachsen oder ... möglicherweise eher ein brennender Umhang, der alles um sich herum verzehrte. Durch ihren Kummer ließ sich das Fremdfeuer in ihr immer schwieriger bändigen. Wenn sie es nun mit auch nur einem Funken Wut fütterte, würde es ausbrechen. Dann würde sie Caleb verletzen, Jivvin und Harm. Sie würde nur Asche übrig lassen. Das durfte nicht geschehen. Außerdem ... erwiderte Caleb nichts. Er ließ sie ziehen. Er wollte weder mit ihr gehen, noch sich gegen Jivvin auflehnen. Oh, die Bitterkeit schmeckte wie Galle auf ihrer Zunge.
"Versprechen sollte man einhalten", warf Jivvin ein und nickte Madiha auffordernd zu. "Geh! Wir treffen uns später wieder zu Hause." Zu Hause ... ihr neues Heim. Ihres und das der van Tjenns. Wieviel Platz war dort noch für das Mädchen aus Sarma? "Na los! Ich verschaffe der Tomate hier schon etwas ... Erleichterung." Sie grinste nicht auf, aber sie warf Caleb einen so vielsagenden Blick zu, dass man kaum noch von Zweideutigkeiten sprechen konnte. Jivvin hatte Interesse an Caleb und wenn es nur sexueller Natur war. Er gab noch immer keinen Ton von sich, so dass sie ihn an der Hand nahm und sanft mit sich zog. Madiha jedoch nahm eine andere Straße, zurück in Richtung Akademie der Wassermagie. Ihr Herz war schwer.
Was sie längst nicht mehr mitbekam, waren Calebs erste Worte nach der Bloßstellung. Sie kamen erst, als er bereits bei einem fachkundigen Heiler auf dem Untersuchungstisch saß, während jener seinen Arm untersuchte. Da fiepte der massige Dieb wie ein Mäuschen und starrte Jivvin erstmals direkt an. "D-du hast uns ... gesehen?!?!?!?!"
Die Dunkelelfe grinste schief und erwiderte: "Gesehen und mitgefiebert." Daraufhin verlor Caleb das Bewusstsein, als er hinterrücks vom Tisch kippte. Zu seinem ausgerenktem Arm kam nun noch eine Beule hinzu, aber das würde er erst erfahren, sobald er in die Realität zurückfände.
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Re: Das Anwesen der Faelyns
Azura kommt von Das Anwesen der Familie van Ikari
Als sandte die Göttin ein Omen für Azura und Corax aus, endete der tagelange Regenguss endlich mit ihrem Weg vom Anwesen der van Ikaris durch die noblen Straßen bis hin zum Haus, das die Faelyns nun für sich beanspruchten. Der Regen endete nicht nur, sondern vereinzelte Sonnenstrahlen brachen sich auch endlich Bahn durch die Wolkendecke. Corax klappte den großen Schirm zusammen, unter dem er mit Azura gegangen war, und schüttelte ihn aus. Die Straßen glänzten nun im schwachen Sonnenlicht. Die Pflastersteine wirkten schwarz, aber reingewaschen. Erste Köpfe, sowohl von Andunierin als auch dunklen Völkern, lugten aus geöffneten Fenstern. Alle begrüßten den Wetterwechsel. Spätestens als Azura und Corax das Haus Faelyn erreichten, fanden sich schon erste Bewohner auf den Straßen. Jeder wollte die Gelegenheit nutzen, wieder vor die Tür treten zu können, ohne nass zu werden.
Das Anwesen wartete mit einem ähnlich großen Gartengelände auf wie es Azuras Heim besaß. Eine hohe Mauer und direkt dahinter eine Hecke umgaben das meiste. Sie boten einen künstlich angelegten Sichtschutz auf zahlreiche Ziersträucher oder Gartenmobiliar, das man nun nur erahnen konnte. Das große Zugangstor stand einen Spalt weit offen. Wachen patrouillierten in Zweiergruppen um das Grundstück und zwar immer so, dass ein neues Duo an einer Ecke erschien, wenn das aktuell um die andere Ecke bog. Im Gleichschritt wären sie wohl auch an Corax und Azura vorbeigezogen, hätte eine der dunkelelfischen Wachen keinen Blick auf den Raben geworfen.
"Junger Herr, na endlich seid Ihr zurück!" Er neigte den Kopf unterwürfig und deutete dann auf das Gebäude. "Euer Herr Vater erwartet Euch schon seit langem." Dann marschierte der Wächter weiter, ohne Corax Gelegenheit einer Erwiderung zu geben. Jener blickte verwirrt hinter dem gerüsteten Dunkelelfen her. "Man erwartet mich schon", übersetzte er für Azura und nach erster Verwirrung trat Wärme in seine Züge. Er lächelte, konnte es noch immer nicht glauben, dass es Blutsverwandte gab, die ihn aufrichtig zu vermissen schienen. Er hing sich den Schirmgriff an den Arm und bot jenen dann seiner Begleiterin zum Einhaken an. Diese Form der Etikette beherrschte er gut, denn auch Sklaven musste noble Herrschaften gelegentlich zu ihren eigenen führen.
Gemeinsam schritten beide durch das Tür. Sie folgten einem Kiesweg, der sich wie eine graue Grenze durch den etwas vernachlässigten Rasen zog. Azura und Corax erkannten zahlreiche kleine Büsche, deren Blüten sich in den nächsten Stunden öffnen würden, sollte das Wetter so bleiben. Statuen aus hellem Stein zierten den Garten zusammen mit Heckenbüschen, die kunstvoll zu Tieren und anderen Figuren geschnitten worden waren.
Eine überdachte, schmale, aber entlang der halben Hauswand führende Veranda lud mit steinernen Sitzbänken zum verweilen ein. Doch jetzt war keine Zeit, die Füße hochzulegen. Corax steuerte die einzige Tür an, die er sehen konnte. Doppelflügelig und aus dunklem Kirschholz wies sie ein filigranes Muster von Rankengewächsen und Apfelblüten auf, die in das Holz selbst geschnitzt worden waren. Der auf Augenhöhe befindliche, goldene Türklopfer besaß die Form eines Apfels. Corax straffte die Schultern und schaute zu Azura herüber. "Jetzt ist es soweit", verkündete er, brauchte aber noch einen Moment, ehe er den Klopfer betätigte.
Es dauerte gerade lang genug, um zu verhindern, dass der Rabe es sich doch noch anders überlegen konnte. Da wurde die Tür auch schon hlab geöffnet und das faltige Gesicht eines betagten Hausdieners lugte heraus. Er trug schwarzen Samtanzug. Am Revers hatte man allerdings das Wappen des Hauses angebracht: die blaue Fee auf violettem Grund. Der Mann selbst besaß nicht so weibliche Kurven. Er wirkte so steif wie Corax sich fühlte und seine Halbglatze glänzte wie die regennassen Pflastersteine am Ende des Kiesweges. Die wenigen Haare, die sich noch als grauer Kranz um seinen Kopf zogen, waren kurz und glatt. Etwas abfällig musterte der Mann zunächst Azura, doch dann fiel ihm Corax auf. Schon verbeugte er sich in demütiger Haltung und zog in einer einzigen fließenden Bewegung die Haustür auf.
"Junger Herr, willkommen zurück. Verzeiht mein Zögern. Ich dachte, Ihr wäret längst wieder zu Hause."
"Vielleicht ist er erneut ausgebüchst", kicherte jemand aus dem Inneren. Eine goblinische Frau - vielleicht auch ein Mädchen, das war bei dieser Rasse oftmals schwer zu deuten, wenn man sie nur selten antraf - watschelte mit klappernden Holzschuhen durch die Eingangshalle. Sie trug die klassich schlichte Aufmachung einer Küchenhilfe: blaue Leinengewänder, darüber eine weiße Schürze und eine etwas schief sitzende Kochmütze. Mit beiden Händen umklammerte sie ein Tablett, auf dem sich schmutziges Geschirr stapelte. Keck grinste sie Corax entgegen. "Wieder ausgebüchst, Herr?", sprach sie ihn ungeachtet jeglicher Hierarchien einfach an. Dem Diener missfiel es, denn er räsuperte sich mit strengem Blick auf die Goblinin. Diese jedoch grunzte nur vergnügt auf. Dann bemerkte sie Azura und ihre Augen wurden groß. "Oh ... OHHHHHH!!!! Habt Ihr's endlich geschafft und Euch 'n Mädel angelacht, junger Herr? Gefällt mir. Für'n Menschen sieht sie schick aus. Ich mag deine Haare, Mädel."
"Deine Arbeit wartet", mischte sich der Diener ein und die Goblinin huschte weiter, eher sie sich noch einen Klaps einfing. "Bitte, Euer Hoheit, folgt mir unmittelbar zu Eurem Herrn Vater. Er wartet schon den ganzen Tag auf Euch. Eure ... Begleitung kann sich uns anschließen." Der Diener wartete, bis Corax und Azura eingetreten waren. Er nahm ihnen den Schirm ab, stellte ihn in eine Vase und führte beide dann durch den Eingangssaal und eine eich verzierte Treppe hinauf. Überall fanden sich Spuren Andunies wieder. Wem immer das Haus zuvor gehört hatte, die einstig Adligen hier mussten mit Apfelwein handeln oder mehrere Plantagen besitzen. Der Apfel und die Apfelblüte waren wiederkehrende Symbole, ob als große Gemälde an den vertäfelten Wänden oder aber direkt in das Geländer der Treppe geschnitzt. Jene nahm der Diener nun auch nach oben. Unterwegs erkundigte er sich bei vorbeiziehenden Wachen - dunkelelfisch - sowie weiterer Dienerschaft - Menschen - nach dem aktuellen Aufenthaltsort des Hausherrin. Offenbar beherrschte der Diener selbst kein Lerium, denn die Wachen ließen sich dazu herab, ihm auf Celcianisch zu antworten. So erfuhren Corax und Azura, dass der Vater des Raben Kathar Faelyn heißen musste. Eben jener sollte sich derzeit im Südflügel aufhalten, um die bessere Luft zu genießen. Die Bedeutung dieser Worte konnten Corax und Azura dem Bild des Raumes entnehmen, in den der Diener beide führte.
Es handelte sich um eine Art Wintergarten. Hohe Glasfenster boten einen weiten Blick auf den Garten des Grundstücks. Umrahmt war dieser von zahlreichen Pflanzen, die sich von der Fensterfront in zwei Bögen aus Keramiktöpfen und kleinen Statuen bis in die Mitte des Raumes zog. Der Boden war steinern und zwischen den Fugen wuchs hier und da etwas Unkraut hindurch. Es verschandelte den Anblick jedoch nicht, sondern untermalte alles. Zwei Zier-Apfelbäume, klein und knorrig, befanden sich in extra im Boden eingelassenen Beeten. Ansonsten fanden sich an den Wänden viele Regale mit noblen Staubfängern, Büchern, sowie ein gläserner Tisch mit Stühlen zum Verweilen. Ein Rollwagen stand im Zentrum. Auf ihm fand sich ein Teeservice, ebenfalls mit Apfelzierde. Der Trinkende ruhte in einem überaus breiten Stuhl mit abgerundeter Rückenlehne, die etwas schräg nach oben führte wie ein Blatt, das sich entrollte. Das Bizarre an dem Stuhl war jedoch, dass er keine Beine besaß, sondern große, messingfarbene Räder. Griffe hinter der Rückenlehne sorgten dafür, dass jemand den Sitzenden umher schieben konnte.
Als der Diener mit den Gästen den Wintergarten betrat, erschütterte ein trockenes Husten die Stille. "Herr? Euer Sohn ist zurück ... und er hat jemanden mitgebracht. Eine ... Menschenfrau." Jetzt legte sich erneut Stille auf den gesamten Raum. Wer immer in dem Rollstuhl saß, konnte sich nicht umwenden, um nach Corax und Azura zu sehen. Eine Weile geschah nichts. Dann erhob sich erst die Stimme eines hörbar älteren Mannes, sowie dessen Hand, an der die dunkle Elfenhaut bereits etwas blass und von Flecken geziert war.
"Madiha?" Es war das erste Wort, das fiel und welches Corax sofort stutzen ließ. Die greise Hand winkte fordernd. "Dann ... Emmyth? Oder bist du es? Schnell, zeig dich, Sohn!"
Der Diener war es, der dem Ruf folgte. Er deutete Corax und Azura an, sich dem Rollstuhl zu nähern und ihn zu umrunden, denn der Mann im Anzug tat es selbst. Er verneigte sich, deutete auf die Gäste und zog sich dann mit zwei langen Schritten in dne Hintergrund zurück. Corax umrundete nur zaghaft den Stuhl. Er schaute auf den Mann, der darin saß. Es handelte sich um einen Dunkelelfen, dem man sein hohes Alter ansehen konnte, obwohl man gerade dem spitzohrigen Volk nachsagte, ihnen nicht einmal gelebte Epochen anzusehen. Jener aber zeichnete sich durch eine dem Alter bedingt heller gewordene Haut aus. Sie musste in jüngeren Jahren so schwarz wie Corax' gewesen sein. Jetzt war sie etwas verblasst, wies Flecken aus und Schweiß stand den Mann auf der Stirn. Sein Haar - schwarz wie das des Raben - hing ihm in glatten Bahnen bis über die Schultern. Tatsächlich ähnelte er Corax immens, schien nur älter zu sein. Aber er besaß nicht dessen Augenfarbe. Der Blick war erkennbar mit dem des Raben verwandt, doch der Greis besaß graue Augen. Sie weiteten sich, als er seinen Blick mit dem von Corax kreuzte.
"Du bist nicht Emmyth", verkünderte er mit kratziger Stimme. Nicht nur jene wirkte schwach, der Elf schien es selbst auch zu sein. Er hing mehr schlaff in seinem Stuhl als dass er saß. Über seine Beine war eine grün karierte Decke gelegt worden und um seinen Rücken zu schonen, hatte man ihm ein großes, braunes Kissen untergelegt. Erneut hustete er, ließ sich davon aber nicht beirren. Er starrte Corax an, dann Azura. "Du bist nicht Madiha", stellte er fest. Dann kehrten seine Augen erneut zu Corax zurück. "Aber es besteht kein Zweifel. Sie ... hat dich gefunden. Du bist es, oder? Mein Junge. Mein verlorener Sohn ... Korundin?" Er schloss die Augen, runzelte die Stirn. "Nein, wie nannte sie dich? Co... Corax?"
"Das ... ist richtig. Ich heiße Corax, nicht Korundin ... V-Vater?"
"J-ja!" Der Alte lachte auf, herzlich und voller Freude. Dann aber rüttelte ihn ein heftigerer Husten. Corax reagierte sofort. Er griff zum Rollwagen, ehe der Diener aktiv werden konnte, schenkte Tee in eine bereitgestellte Tasse und hielt sie seinem mutmaßlichen Vater nach kurzem Pusten an die Lippen. Der Alte trank, legte anschließen aber seine zittrige Hand auf Corax' Unterarm, damit jener die Tasse senkte. "Du solltest dich nicht zu Arbeiten für Sklavschaft herablassen, wenn du mein Sohn bist. Aber Danke ... und wer ist deine Begleitung?" Er lugte an Corax vorbei. "Stellt Euch vor, Menschenmädchen. Seid Ihr die Sklavin meines verschollenen Sohnes?"
Als sandte die Göttin ein Omen für Azura und Corax aus, endete der tagelange Regenguss endlich mit ihrem Weg vom Anwesen der van Ikaris durch die noblen Straßen bis hin zum Haus, das die Faelyns nun für sich beanspruchten. Der Regen endete nicht nur, sondern vereinzelte Sonnenstrahlen brachen sich auch endlich Bahn durch die Wolkendecke. Corax klappte den großen Schirm zusammen, unter dem er mit Azura gegangen war, und schüttelte ihn aus. Die Straßen glänzten nun im schwachen Sonnenlicht. Die Pflastersteine wirkten schwarz, aber reingewaschen. Erste Köpfe, sowohl von Andunierin als auch dunklen Völkern, lugten aus geöffneten Fenstern. Alle begrüßten den Wetterwechsel. Spätestens als Azura und Corax das Haus Faelyn erreichten, fanden sich schon erste Bewohner auf den Straßen. Jeder wollte die Gelegenheit nutzen, wieder vor die Tür treten zu können, ohne nass zu werden.
Das Anwesen wartete mit einem ähnlich großen Gartengelände auf wie es Azuras Heim besaß. Eine hohe Mauer und direkt dahinter eine Hecke umgaben das meiste. Sie boten einen künstlich angelegten Sichtschutz auf zahlreiche Ziersträucher oder Gartenmobiliar, das man nun nur erahnen konnte. Das große Zugangstor stand einen Spalt weit offen. Wachen patrouillierten in Zweiergruppen um das Grundstück und zwar immer so, dass ein neues Duo an einer Ecke erschien, wenn das aktuell um die andere Ecke bog. Im Gleichschritt wären sie wohl auch an Corax und Azura vorbeigezogen, hätte eine der dunkelelfischen Wachen keinen Blick auf den Raben geworfen.
"Junger Herr, na endlich seid Ihr zurück!" Er neigte den Kopf unterwürfig und deutete dann auf das Gebäude. "Euer Herr Vater erwartet Euch schon seit langem." Dann marschierte der Wächter weiter, ohne Corax Gelegenheit einer Erwiderung zu geben. Jener blickte verwirrt hinter dem gerüsteten Dunkelelfen her. "Man erwartet mich schon", übersetzte er für Azura und nach erster Verwirrung trat Wärme in seine Züge. Er lächelte, konnte es noch immer nicht glauben, dass es Blutsverwandte gab, die ihn aufrichtig zu vermissen schienen. Er hing sich den Schirmgriff an den Arm und bot jenen dann seiner Begleiterin zum Einhaken an. Diese Form der Etikette beherrschte er gut, denn auch Sklaven musste noble Herrschaften gelegentlich zu ihren eigenen führen.
Gemeinsam schritten beide durch das Tür. Sie folgten einem Kiesweg, der sich wie eine graue Grenze durch den etwas vernachlässigten Rasen zog. Azura und Corax erkannten zahlreiche kleine Büsche, deren Blüten sich in den nächsten Stunden öffnen würden, sollte das Wetter so bleiben. Statuen aus hellem Stein zierten den Garten zusammen mit Heckenbüschen, die kunstvoll zu Tieren und anderen Figuren geschnitten worden waren.
Eine überdachte, schmale, aber entlang der halben Hauswand führende Veranda lud mit steinernen Sitzbänken zum verweilen ein. Doch jetzt war keine Zeit, die Füße hochzulegen. Corax steuerte die einzige Tür an, die er sehen konnte. Doppelflügelig und aus dunklem Kirschholz wies sie ein filigranes Muster von Rankengewächsen und Apfelblüten auf, die in das Holz selbst geschnitzt worden waren. Der auf Augenhöhe befindliche, goldene Türklopfer besaß die Form eines Apfels. Corax straffte die Schultern und schaute zu Azura herüber. "Jetzt ist es soweit", verkündete er, brauchte aber noch einen Moment, ehe er den Klopfer betätigte.
Es dauerte gerade lang genug, um zu verhindern, dass der Rabe es sich doch noch anders überlegen konnte. Da wurde die Tür auch schon hlab geöffnet und das faltige Gesicht eines betagten Hausdieners lugte heraus. Er trug schwarzen Samtanzug. Am Revers hatte man allerdings das Wappen des Hauses angebracht: die blaue Fee auf violettem Grund. Der Mann selbst besaß nicht so weibliche Kurven. Er wirkte so steif wie Corax sich fühlte und seine Halbglatze glänzte wie die regennassen Pflastersteine am Ende des Kiesweges. Die wenigen Haare, die sich noch als grauer Kranz um seinen Kopf zogen, waren kurz und glatt. Etwas abfällig musterte der Mann zunächst Azura, doch dann fiel ihm Corax auf. Schon verbeugte er sich in demütiger Haltung und zog in einer einzigen fließenden Bewegung die Haustür auf.
"Junger Herr, willkommen zurück. Verzeiht mein Zögern. Ich dachte, Ihr wäret längst wieder zu Hause."
"Vielleicht ist er erneut ausgebüchst", kicherte jemand aus dem Inneren. Eine goblinische Frau - vielleicht auch ein Mädchen, das war bei dieser Rasse oftmals schwer zu deuten, wenn man sie nur selten antraf - watschelte mit klappernden Holzschuhen durch die Eingangshalle. Sie trug die klassich schlichte Aufmachung einer Küchenhilfe: blaue Leinengewänder, darüber eine weiße Schürze und eine etwas schief sitzende Kochmütze. Mit beiden Händen umklammerte sie ein Tablett, auf dem sich schmutziges Geschirr stapelte. Keck grinste sie Corax entgegen. "Wieder ausgebüchst, Herr?", sprach sie ihn ungeachtet jeglicher Hierarchien einfach an. Dem Diener missfiel es, denn er räsuperte sich mit strengem Blick auf die Goblinin. Diese jedoch grunzte nur vergnügt auf. Dann bemerkte sie Azura und ihre Augen wurden groß. "Oh ... OHHHHHH!!!! Habt Ihr's endlich geschafft und Euch 'n Mädel angelacht, junger Herr? Gefällt mir. Für'n Menschen sieht sie schick aus. Ich mag deine Haare, Mädel."
"Deine Arbeit wartet", mischte sich der Diener ein und die Goblinin huschte weiter, eher sie sich noch einen Klaps einfing. "Bitte, Euer Hoheit, folgt mir unmittelbar zu Eurem Herrn Vater. Er wartet schon den ganzen Tag auf Euch. Eure ... Begleitung kann sich uns anschließen." Der Diener wartete, bis Corax und Azura eingetreten waren. Er nahm ihnen den Schirm ab, stellte ihn in eine Vase und führte beide dann durch den Eingangssaal und eine eich verzierte Treppe hinauf. Überall fanden sich Spuren Andunies wieder. Wem immer das Haus zuvor gehört hatte, die einstig Adligen hier mussten mit Apfelwein handeln oder mehrere Plantagen besitzen. Der Apfel und die Apfelblüte waren wiederkehrende Symbole, ob als große Gemälde an den vertäfelten Wänden oder aber direkt in das Geländer der Treppe geschnitzt. Jene nahm der Diener nun auch nach oben. Unterwegs erkundigte er sich bei vorbeiziehenden Wachen - dunkelelfisch - sowie weiterer Dienerschaft - Menschen - nach dem aktuellen Aufenthaltsort des Hausherrin. Offenbar beherrschte der Diener selbst kein Lerium, denn die Wachen ließen sich dazu herab, ihm auf Celcianisch zu antworten. So erfuhren Corax und Azura, dass der Vater des Raben Kathar Faelyn heißen musste. Eben jener sollte sich derzeit im Südflügel aufhalten, um die bessere Luft zu genießen. Die Bedeutung dieser Worte konnten Corax und Azura dem Bild des Raumes entnehmen, in den der Diener beide führte.
Es handelte sich um eine Art Wintergarten. Hohe Glasfenster boten einen weiten Blick auf den Garten des Grundstücks. Umrahmt war dieser von zahlreichen Pflanzen, die sich von der Fensterfront in zwei Bögen aus Keramiktöpfen und kleinen Statuen bis in die Mitte des Raumes zog. Der Boden war steinern und zwischen den Fugen wuchs hier und da etwas Unkraut hindurch. Es verschandelte den Anblick jedoch nicht, sondern untermalte alles. Zwei Zier-Apfelbäume, klein und knorrig, befanden sich in extra im Boden eingelassenen Beeten. Ansonsten fanden sich an den Wänden viele Regale mit noblen Staubfängern, Büchern, sowie ein gläserner Tisch mit Stühlen zum Verweilen. Ein Rollwagen stand im Zentrum. Auf ihm fand sich ein Teeservice, ebenfalls mit Apfelzierde. Der Trinkende ruhte in einem überaus breiten Stuhl mit abgerundeter Rückenlehne, die etwas schräg nach oben führte wie ein Blatt, das sich entrollte. Das Bizarre an dem Stuhl war jedoch, dass er keine Beine besaß, sondern große, messingfarbene Räder. Griffe hinter der Rückenlehne sorgten dafür, dass jemand den Sitzenden umher schieben konnte.
Als der Diener mit den Gästen den Wintergarten betrat, erschütterte ein trockenes Husten die Stille. "Herr? Euer Sohn ist zurück ... und er hat jemanden mitgebracht. Eine ... Menschenfrau." Jetzt legte sich erneut Stille auf den gesamten Raum. Wer immer in dem Rollstuhl saß, konnte sich nicht umwenden, um nach Corax und Azura zu sehen. Eine Weile geschah nichts. Dann erhob sich erst die Stimme eines hörbar älteren Mannes, sowie dessen Hand, an der die dunkle Elfenhaut bereits etwas blass und von Flecken geziert war.
"Madiha?" Es war das erste Wort, das fiel und welches Corax sofort stutzen ließ. Die greise Hand winkte fordernd. "Dann ... Emmyth? Oder bist du es? Schnell, zeig dich, Sohn!"
Der Diener war es, der dem Ruf folgte. Er deutete Corax und Azura an, sich dem Rollstuhl zu nähern und ihn zu umrunden, denn der Mann im Anzug tat es selbst. Er verneigte sich, deutete auf die Gäste und zog sich dann mit zwei langen Schritten in dne Hintergrund zurück. Corax umrundete nur zaghaft den Stuhl. Er schaute auf den Mann, der darin saß. Es handelte sich um einen Dunkelelfen, dem man sein hohes Alter ansehen konnte, obwohl man gerade dem spitzohrigen Volk nachsagte, ihnen nicht einmal gelebte Epochen anzusehen. Jener aber zeichnete sich durch eine dem Alter bedingt heller gewordene Haut aus. Sie musste in jüngeren Jahren so schwarz wie Corax' gewesen sein. Jetzt war sie etwas verblasst, wies Flecken aus und Schweiß stand den Mann auf der Stirn. Sein Haar - schwarz wie das des Raben - hing ihm in glatten Bahnen bis über die Schultern. Tatsächlich ähnelte er Corax immens, schien nur älter zu sein. Aber er besaß nicht dessen Augenfarbe. Der Blick war erkennbar mit dem des Raben verwandt, doch der Greis besaß graue Augen. Sie weiteten sich, als er seinen Blick mit dem von Corax kreuzte.
"Du bist nicht Emmyth", verkünderte er mit kratziger Stimme. Nicht nur jene wirkte schwach, der Elf schien es selbst auch zu sein. Er hing mehr schlaff in seinem Stuhl als dass er saß. Über seine Beine war eine grün karierte Decke gelegt worden und um seinen Rücken zu schonen, hatte man ihm ein großes, braunes Kissen untergelegt. Erneut hustete er, ließ sich davon aber nicht beirren. Er starrte Corax an, dann Azura. "Du bist nicht Madiha", stellte er fest. Dann kehrten seine Augen erneut zu Corax zurück. "Aber es besteht kein Zweifel. Sie ... hat dich gefunden. Du bist es, oder? Mein Junge. Mein verlorener Sohn ... Korundin?" Er schloss die Augen, runzelte die Stirn. "Nein, wie nannte sie dich? Co... Corax?"
"Das ... ist richtig. Ich heiße Corax, nicht Korundin ... V-Vater?"
"J-ja!" Der Alte lachte auf, herzlich und voller Freude. Dann aber rüttelte ihn ein heftigerer Husten. Corax reagierte sofort. Er griff zum Rollwagen, ehe der Diener aktiv werden konnte, schenkte Tee in eine bereitgestellte Tasse und hielt sie seinem mutmaßlichen Vater nach kurzem Pusten an die Lippen. Der Alte trank, legte anschließen aber seine zittrige Hand auf Corax' Unterarm, damit jener die Tasse senkte. "Du solltest dich nicht zu Arbeiten für Sklavschaft herablassen, wenn du mein Sohn bist. Aber Danke ... und wer ist deine Begleitung?" Er lugte an Corax vorbei. "Stellt Euch vor, Menschenmädchen. Seid Ihr die Sklavin meines verschollenen Sohnes?"

- Azura
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- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
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- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
In den ersten Jahren ihres Lebens hatte sie ebenfalls alles andere als diese edlen Stoffe und teuren Schnitte tragen dürfen. Sie hatte zwar keine Lumpen am Leib gehabt, dafür hatte ihre Mutter stets gesorgt, allerdings waren ihre Sachen mehrfach geflickt gewesen. Oder gestückelt, weil sie mal wieder schneller gewachsen war, als Aquila Geld hatte erhandeln können. Und erst das Thema mit den Schuhen!
Nach der Heirat hingegen hatte sie eine Auswahl für ihre Garderobe gehabt, die sie ohne ihren Stiefvater sich niemals hätte erarbeiten können. Schnell hatte das Mädchen gelernt, sich in den erlesenen Kleidern zu bewegen und sie zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen.
Dennoch hatte sie nun ein Ensemble am Leib, das nicht ihr gehörte, einfach, weil es ihrem Status besser zu Gesicht stünde. Es zeugte von einem gewissen Reichtum und Geschmack, betonte ihre jugendliche Erscheinung und war zugleich nicht zu offenherzig, um wiederum billig zu wirken. So etwas konnte schließlich rasch geschehen, wenn ein zu tiefer Ausschnitt für einen Besuch untertags gewählt wurde, anstatt zu einem Fest oder Ball, bei dem sie umso mehr auffallen musste.
Trotzdem fühlte sie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Nicht, weil sie ernsthafte Sorgen hätte, ihre Mutter könne ihr diese Leihgabe übel nehmen, denn sie würde gut darauf achten. Nein, irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie bald erneut alles verlieren und ihr gezeigt werden würde, dass sie nicht dorthin gehörte, wo sie gerne wäre.
Entsprechend zog sie sich ein wenig in sich selbst zurück und gab sich leiser, unauffälliger als gewöhnlich. Sie fügte sich vorerst in die Rolle, die sie zu spielen müssen glaubte. Dass es nun um Corax und seine Rückkehr in die eigene Familie ging, sie ihn dabei begleitete und für ihn da wäre, das machte sie von Herzen gern. Aber es bedeutete für sie eben, dass nicht sie im Vordergrund stand und sich so benehmen musste, wie der Adel es für unverheiratete, potentielle Heiratskandidaten sehen wollte: schön anzusehen, nichts weiter.
Zuerst jedoch war eine Entschuldigung angebracht und als ihre Mutter ihren Segen sprach, knickste die Tochter als Dank. Ansonsten blieb sie ungewöhnlich zurückhaltend und sah erst auf, als das Versteck des Schlüssels angesprochen wurde. "Ja, ich weiß es noch.", erwiderte sie und schluckte, als die Hausherrin die bevorstehenden Einkäufe erwähnte.
"Was... was brauchen wir denn? Vielleicht... na ja..." Sie zuckte etwas ratlos mit den Schultern, denn von solchen Dingen verstand sie eigentlich nichts. Auch hatte sie im Prinzip kein Geld. Aber sie wollte Aquila helfen. Deswegen glitt ihr Blick zu Corax. "... vielleicht können wir da helfen?", vollendete sie ihren Satz und dachte an die Akademie.
Ob sie von dort einige Vorräte bekommen könnten? Oder von dem Waldelfen...? Nein, dem wollte sie erst einmal lieber nicht über den Weg laufen, sofern er sich nicht schon aus dem Staub gemacht hätte, bis sie zu ihm gehen könnte. Ehe ihre Gedanken sich zu sehr mit diesem Themenkomplex beschäftigen und sie von dem eigentlich Wichtigen ablenken könnten, verfolgte sie einen anderen Einfall, der ihr noch gekommen war.
Kurzerhand ließ sie die beiden anderen mit einer knappen Entschuldigung stehen und eilte hinauf in ihr Schlafzimmer, um dort zu suchen, was sie zum Glück aus der Akademie mitgenommen hatte. Es war noch alles drin, an das sie sich erinnern konnte, sodass sie alsbald wieder hinunter eilen konnte.
Dort verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und nachdem sie sich einen Mantel übergeworfen hatte, verließ sie an seiner Seite ihr elterliches Anwesen. Sie hatten erst wenige Schritte getan, als ihr etwas auffiel und sie noch einmal kurz stehen blieb. Als müsse sie sich vergewissern, hob sie ihre Hand mit dem Teller nach oben und wartete darauf, einen Tropfen auf ihrer Haut spüren zu können.
Da dies allerdings ausblieb, zuckten ihre Mundwinkel und ein Abglanz ihres sonst so herausfordernden, selbstbewussten Grinsens schlich sich auf ihre Lippen, als sie zu ihrem Raben sah. "Es scheint, als wäre Ventha dir nicht mehr ganz so zornig, weil du ihre Schriftrolle versteckt hast.", versuchte sie zu scherzen, um die Stimmung zu lockern.
Ob er schon sehr aufgeregt war? Oder angespannt? Ob er Angst hatte? Sie hatte es, auch wenn sie sich darum bemühte, es nicht zu zeigen, um ihm den Rücken zu stärken. Das hier war wichtig für ihn und sie wollte es nicht vermasseln!
Nachdem er den Schirm geschlossen hatte, gingen sie weiter, wobei sie mehrmals verstohlen durchatmete, in dem Versuch, ihr schneller schlagendes Herz zu beruhigen. Warum nur war sie so nervös? Rational gesehen war ihr bewusst, dass sie keine geeignete Partie mehr für ihn war und wenn er das erst durch diese Begegnung mit seinem Vater und seinem Bruder erkannt hätte, würde er sie verlassen. Es wäre besser für ihn und würde es ihm gewiss leichter machen, wenn er sie nicht länger als Klotz am Bein hätte. Doch ihr Herz wollte schreien und alles dagegen tun, um ihn nicht gehen lassen zu müssen. Zugleich wollte sie ihn glücklich sehen und dazu gehörte eben auch diese bevorstehende Begegnung. Also hielt sie durch und verbiss sich jedes mögliche Wort darüber, um ihm die Freude nicht zu nehmen, die sie ihm so wünschte.
Weit hatten sie es ohnehin nicht und als sie sich dem Ziel näherten, bemerkte sie die Wache. Fragend hob sie ihre Brauen, war aber klug genug, still und halb hinter ihrem Begleiter zu bleiben. Dieser wurde auch prompt angespochen und obwohl sie nichts verstand, signalisierte die Körpersprache des Fremden keine Gefahr. Im Gegenteil, als Corax für sie übersetzte, rang sie sich ein Lächeln ab und griff nach seiner Hand, um sie sanft zu drücken. "Dann lass das Warten ein Ende haben.", flüsterte sie ihm zu.
Kurz danach bot er ihr den Arm an, was sie nach einem flüchtigen Zögern annahm. Sie befürchtete, er könne ihr aufgeregt pochendes Herz spüren und das leichte Zittern bemerken, das sie nicht länger vermeiden konnte. Dennoch schmiegte sie sich an ihn, genoss noch einmal seine Wärme und seine Nähe, soweit sie es vermochte und solange sie es sich erlauben durfte. So beschritten sie zusammen den Weg und sie sah sich um, überlegte, mit wem sie diese Liegenschaft früher in Verbindung gebracht hätte. Doch kein verbliebenes Wappen half ihrer Erinnerung auf die Sprünge und die Zeit zum Überlegen wollte sie sich jetzt nicht nehmen.
Schließlich erreichten sie die Eingangstür und blieben davor stehen. Azura legte ihren freien Arm auf seinen und sah zu ihm hoch bei seinen Worten. "Ich bin bei dir.", versprach sie ihm und hob seinen Arm an, um einen Kuss auf seine Finger zu hauchen. Dann würde sie sich lösen, wenn er es wollte, um ihm den Freiraum zu geben, den er brauchen könnte. Oder bei ihm bleiben, um ihm den Halt zu geben, um den er sie gebeten hatte und den sie für ihn darstellen wollte.
Wenige Atemzüge später war es soweit, Corax klopfte an und die Tür wurde ihnen geöffnet. Die Begrüßung hingegen... Nun ja, die ließ zu wünschen übrig, vor allem, was diejenige für sie betraf.
Der abschätzige Blick sorgte dafür, dass sie ihre Gefühle tiefer in sich vergrub und dafür ihre Haltung straffte. Zwar wurde sie nicht vollkommen zu jener adeligen Arroganz, die sie für gewöhnlich in solchen Situationen zu zeigen vermochte, jedoch wollte sie demonstrieren, dass sie wusste, wessen Stand der höhere war. Auch wenn sie sich soweit zurück hielt, dass sie es lediglich auf diese Weise auslebte, ohne den Mund zu öffnen und eine Zurechtweisung erklingen zu lassen.
Dadurch störte sie auch nicht die Begrüßung für ihren Raben, die prompt sich ausweitete, als eine Goblinfrau erschien und plappernd davon zeugte, dass sie weit weniger steif war. Unwillkürlich zuckte Azuras Mundwinkel vor Belustigung, denn sie vermutete, dass es sich dabei um jemanden handelte, die wichtig genug war, um sich solch ein Verhalten erlauben zu dürfen. Eine Köchin... oder gar eine Amme wären wahrscheinlich gute Rollen für sie, sofern sie nicht sogar beide innehatte. Im Moment jedenfalls wäre sie wohl der Küche zu zuordnen, nach dem Tablett und der Kleidung nach zu schließen.
Schon sprach sie weiter und sorgte dafür, dass die Brauen der jungen Frau sich minimal anhoben. Ausgebüchst? Diese Information war interessant und ließ so einigen Spielraum für ihre Gedanken, die sie später dazu hegen wollte. Nicht nur, um Corax angemessen Halt zu geben, sondern auch, weil sie in den Fokus rückte. Blinzelnd konnte sie kaum glauben, was sie da zu hören bekam, während ihre Wangen sich bereits verräterisch röteten. Ehe es in ihren Augen herausfordernd aufblitzte, auch wenn es zu keiner Szene kam, da das kleine Plappermaul dem Ganzen ein Kompliment hinterher schob.
"Und ich mag deine Stimme.", konterte sie, ehe die andere außer Hörweite huschen konnte, um sich keinen Rüffel einzufangen. Zwar bezweifelte Azura, dass die Goblinfrau ernsthaft etwas für ihr vorlautes Mundwerk zu befürchten hätte, doch der Hausdiener musste wohl auf seinen Ruf achten und könnte in Anwesenheit anderer unverhältnismäßig reagieren. Da war ein Verschwinden sicherlich die beste Entscheidung. Trotzdem, sollte die junge Frau länger in diesem Anwesen verweilen, wollte sie sich diese Dienerin merken. Sie wirkte schließlich wie eine gute Quelle an Wissen, die sich gerne erschließen lassen wollte.
Ihre Belustigung verflog jedoch rasch bei dem Verhalten des Dieners und sie musste die Zähne zusammen beißen, um ihn nicht zurecht zu weisen. Sie hätte es nur zu gerne mit etwas Bissigkeit getan, aber wichtiger war ein guter Eindruck und somit musste sie es vorerst hinnehmen. Also schwieg sie und sandte lediglich einen bohrenden, verstimmten Blick gegen seinen Rücken, als er sie nach dem Eintreten und dem Ablegen zum eigentlichen Hausherren führte.
Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings rasch von ihrer Umgebung abgelenkt und stimmte sie erneut nachdenklich. War sie schon einmal hier gewesen? Bildete sie sich das ein oder kam ihr jenes Gemälde bekannt vor oder dieses Blumenarrangement? Vielleicht bei einem jener zahlreichen Feste, zu denen sie ständig geladen gewesen war?
Lautlos seufzte sie und warf im Vorbeigehen einen raschen Blick in den Spiegel, um ihre Erscheinung zu überprüfen. Die Frisur hielt, die Feder steckte gut fest. Auch das Kleid warf keine unschönen Falten oder offenbarte zu viel Haut. Wenigstens etwas...
Schließlich erreichten sie ihr Ziel und auch hier sah sie sich neugierig um, wenngleich ohne dem Gefühl, etwas zu kennen. Dazu war dieser Bereich viel zu intim, vermutete sie, und sah kaum fremde Festgäste. Dafür fiel der Hausherr rasch auf... oder besser gesagt, das Gefährt, in dem er saß. Azura schluckte leer und warf einen vorsichtigen Blick zu Corax, als das trockene Husten erklang.
Erneut griff sie nach seiner Hand und drückte sie, um ihm den Mut zu vermitteln, dass er das Richtige tat. Gerade wollte sie sich wieder lösen und ihm bedeuten, dass sie hinter ihm bliebe, er den Vorrang hatte, als der Name der Sarmaerin fiel. Sie konnte ein leichtes Zusammenzucken und Senken ihres Blicks als Reaktion nicht vermeiden. Wahrscheinlich hatte sie schon längst verloren und wäre hier überflüssig. Trotzdem blieb sie und würde es so lange tun, wie er sie bei sich haben wollte.
Ein weiteres Mal fanden ihre Finger zu seinen, griffen danach und zogen leicht daran, damit er sich überwand und den nächsten Schritt tat. Sobald er das machen würde, würde sie ihn jedoch loslassen, um in seinem Schatten zu bleiben. Sie hielt sich zurück, ihr Blick war artig gesenkt und dennoch lugte sie unter ihren Wimpern hervor, um den Mann in dem Rollstuhl zu mustern. Suchte nach Ähnlichkeiten zu Corax an sich, als auch zu der Szenerie, die sie einst im Traum gesehen hatte.
Er wirkte nicht nur alt, sondern auch sichtlich krank und schwach. Nein, vermutlich hatte er nicht mehr viel Zeit. Umso wichtiger war diese Begegnung und diese Chance für ihren Raben, ein wenig zu seinen Wurzeln zurück finden zu können.
Doch auch sie schien Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und der Alte sprach das Offensichtliche aus. Azura presste die Lippen aufeinander und bekam die Gelegenheit, ihre Gefühle zu zähmen, weil keine Antwort von ihr erwartet wurde. Nein, sollte es auch nicht, denn es ging hier nicht um sie.
Somit schwieg sie weiterhin, hörte zu und erschrak ebenfalls bei dem heftigen Husten. Corax reagierte schnell und half, auch wenn er dafür eine Rüge bekam, eine, die verständlich war aus Sicht des Alten.
Daraufhin allerdings kam erneut die Sprache auf sie und sie atmete lautlos aus, wappnete sich innerlich dafür, ihre Rolle auszufüllen. Dennoch konnte sie es nicht vermeiden, dass ihr Kopf hochruckte und ihr Blick fest direkt auf den seinen traf. "Nein.", erklärte sie bestimmt und mit dem üblichen Selbstvertrauen in der Stimme, das sie sonst zu zeigen wusste.
"Ich bin Azura van Ikari, Tochter des andunischen Händlers Alycide van Ikari und seiner Gattin Aquila. Wir gehören dem andunischen Adel an, edler Herr Faelyn.", stellte sie sich vor und machte in formvollendeter Eleganz einen Knicks der Höflichkeit, ohne zu devot zu wirken dabei. "Ich stehe als Freundin an der Seite Eures Sohnes und freue mich darüber, dass er Euch kennenlernen kann.", vollendete sie diesen Part und wandte sich daraufhin direkt an ihren Raben.
Leiser und mit weit mehr Unsicherheit im Blick raunte sie ihm zu:"Wenn du ungestört mit ihm reden möchtest, ziehe ich mich zurück." Nein, sie wollte ihn nicht im Stich lassen, sondern ihm vielmehr den Raum geben, den er für sich brauchen würde. Sollte er sie hingegen weiterhin dabei haben wollen, würde sie selbstverständlich bleiben.
Nach der Heirat hingegen hatte sie eine Auswahl für ihre Garderobe gehabt, die sie ohne ihren Stiefvater sich niemals hätte erarbeiten können. Schnell hatte das Mädchen gelernt, sich in den erlesenen Kleidern zu bewegen und sie zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen.
Dennoch hatte sie nun ein Ensemble am Leib, das nicht ihr gehörte, einfach, weil es ihrem Status besser zu Gesicht stünde. Es zeugte von einem gewissen Reichtum und Geschmack, betonte ihre jugendliche Erscheinung und war zugleich nicht zu offenherzig, um wiederum billig zu wirken. So etwas konnte schließlich rasch geschehen, wenn ein zu tiefer Ausschnitt für einen Besuch untertags gewählt wurde, anstatt zu einem Fest oder Ball, bei dem sie umso mehr auffallen musste.
Trotzdem fühlte sie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Nicht, weil sie ernsthafte Sorgen hätte, ihre Mutter könne ihr diese Leihgabe übel nehmen, denn sie würde gut darauf achten. Nein, irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie bald erneut alles verlieren und ihr gezeigt werden würde, dass sie nicht dorthin gehörte, wo sie gerne wäre.
Entsprechend zog sie sich ein wenig in sich selbst zurück und gab sich leiser, unauffälliger als gewöhnlich. Sie fügte sich vorerst in die Rolle, die sie zu spielen müssen glaubte. Dass es nun um Corax und seine Rückkehr in die eigene Familie ging, sie ihn dabei begleitete und für ihn da wäre, das machte sie von Herzen gern. Aber es bedeutete für sie eben, dass nicht sie im Vordergrund stand und sich so benehmen musste, wie der Adel es für unverheiratete, potentielle Heiratskandidaten sehen wollte: schön anzusehen, nichts weiter.
Zuerst jedoch war eine Entschuldigung angebracht und als ihre Mutter ihren Segen sprach, knickste die Tochter als Dank. Ansonsten blieb sie ungewöhnlich zurückhaltend und sah erst auf, als das Versteck des Schlüssels angesprochen wurde. "Ja, ich weiß es noch.", erwiderte sie und schluckte, als die Hausherrin die bevorstehenden Einkäufe erwähnte.
"Was... was brauchen wir denn? Vielleicht... na ja..." Sie zuckte etwas ratlos mit den Schultern, denn von solchen Dingen verstand sie eigentlich nichts. Auch hatte sie im Prinzip kein Geld. Aber sie wollte Aquila helfen. Deswegen glitt ihr Blick zu Corax. "... vielleicht können wir da helfen?", vollendete sie ihren Satz und dachte an die Akademie.
Ob sie von dort einige Vorräte bekommen könnten? Oder von dem Waldelfen...? Nein, dem wollte sie erst einmal lieber nicht über den Weg laufen, sofern er sich nicht schon aus dem Staub gemacht hätte, bis sie zu ihm gehen könnte. Ehe ihre Gedanken sich zu sehr mit diesem Themenkomplex beschäftigen und sie von dem eigentlich Wichtigen ablenken könnten, verfolgte sie einen anderen Einfall, der ihr noch gekommen war.
Kurzerhand ließ sie die beiden anderen mit einer knappen Entschuldigung stehen und eilte hinauf in ihr Schlafzimmer, um dort zu suchen, was sie zum Glück aus der Akademie mitgenommen hatte. Es war noch alles drin, an das sie sich erinnern konnte, sodass sie alsbald wieder hinunter eilen konnte.
Dort verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und nachdem sie sich einen Mantel übergeworfen hatte, verließ sie an seiner Seite ihr elterliches Anwesen. Sie hatten erst wenige Schritte getan, als ihr etwas auffiel und sie noch einmal kurz stehen blieb. Als müsse sie sich vergewissern, hob sie ihre Hand mit dem Teller nach oben und wartete darauf, einen Tropfen auf ihrer Haut spüren zu können.
Da dies allerdings ausblieb, zuckten ihre Mundwinkel und ein Abglanz ihres sonst so herausfordernden, selbstbewussten Grinsens schlich sich auf ihre Lippen, als sie zu ihrem Raben sah. "Es scheint, als wäre Ventha dir nicht mehr ganz so zornig, weil du ihre Schriftrolle versteckt hast.", versuchte sie zu scherzen, um die Stimmung zu lockern.
Ob er schon sehr aufgeregt war? Oder angespannt? Ob er Angst hatte? Sie hatte es, auch wenn sie sich darum bemühte, es nicht zu zeigen, um ihm den Rücken zu stärken. Das hier war wichtig für ihn und sie wollte es nicht vermasseln!
Nachdem er den Schirm geschlossen hatte, gingen sie weiter, wobei sie mehrmals verstohlen durchatmete, in dem Versuch, ihr schneller schlagendes Herz zu beruhigen. Warum nur war sie so nervös? Rational gesehen war ihr bewusst, dass sie keine geeignete Partie mehr für ihn war und wenn er das erst durch diese Begegnung mit seinem Vater und seinem Bruder erkannt hätte, würde er sie verlassen. Es wäre besser für ihn und würde es ihm gewiss leichter machen, wenn er sie nicht länger als Klotz am Bein hätte. Doch ihr Herz wollte schreien und alles dagegen tun, um ihn nicht gehen lassen zu müssen. Zugleich wollte sie ihn glücklich sehen und dazu gehörte eben auch diese bevorstehende Begegnung. Also hielt sie durch und verbiss sich jedes mögliche Wort darüber, um ihm die Freude nicht zu nehmen, die sie ihm so wünschte.
Weit hatten sie es ohnehin nicht und als sie sich dem Ziel näherten, bemerkte sie die Wache. Fragend hob sie ihre Brauen, war aber klug genug, still und halb hinter ihrem Begleiter zu bleiben. Dieser wurde auch prompt angespochen und obwohl sie nichts verstand, signalisierte die Körpersprache des Fremden keine Gefahr. Im Gegenteil, als Corax für sie übersetzte, rang sie sich ein Lächeln ab und griff nach seiner Hand, um sie sanft zu drücken. "Dann lass das Warten ein Ende haben.", flüsterte sie ihm zu.
Kurz danach bot er ihr den Arm an, was sie nach einem flüchtigen Zögern annahm. Sie befürchtete, er könne ihr aufgeregt pochendes Herz spüren und das leichte Zittern bemerken, das sie nicht länger vermeiden konnte. Dennoch schmiegte sie sich an ihn, genoss noch einmal seine Wärme und seine Nähe, soweit sie es vermochte und solange sie es sich erlauben durfte. So beschritten sie zusammen den Weg und sie sah sich um, überlegte, mit wem sie diese Liegenschaft früher in Verbindung gebracht hätte. Doch kein verbliebenes Wappen half ihrer Erinnerung auf die Sprünge und die Zeit zum Überlegen wollte sie sich jetzt nicht nehmen.
Schließlich erreichten sie die Eingangstür und blieben davor stehen. Azura legte ihren freien Arm auf seinen und sah zu ihm hoch bei seinen Worten. "Ich bin bei dir.", versprach sie ihm und hob seinen Arm an, um einen Kuss auf seine Finger zu hauchen. Dann würde sie sich lösen, wenn er es wollte, um ihm den Freiraum zu geben, den er brauchen könnte. Oder bei ihm bleiben, um ihm den Halt zu geben, um den er sie gebeten hatte und den sie für ihn darstellen wollte.
Wenige Atemzüge später war es soweit, Corax klopfte an und die Tür wurde ihnen geöffnet. Die Begrüßung hingegen... Nun ja, die ließ zu wünschen übrig, vor allem, was diejenige für sie betraf.
Der abschätzige Blick sorgte dafür, dass sie ihre Gefühle tiefer in sich vergrub und dafür ihre Haltung straffte. Zwar wurde sie nicht vollkommen zu jener adeligen Arroganz, die sie für gewöhnlich in solchen Situationen zu zeigen vermochte, jedoch wollte sie demonstrieren, dass sie wusste, wessen Stand der höhere war. Auch wenn sie sich soweit zurück hielt, dass sie es lediglich auf diese Weise auslebte, ohne den Mund zu öffnen und eine Zurechtweisung erklingen zu lassen.
Dadurch störte sie auch nicht die Begrüßung für ihren Raben, die prompt sich ausweitete, als eine Goblinfrau erschien und plappernd davon zeugte, dass sie weit weniger steif war. Unwillkürlich zuckte Azuras Mundwinkel vor Belustigung, denn sie vermutete, dass es sich dabei um jemanden handelte, die wichtig genug war, um sich solch ein Verhalten erlauben zu dürfen. Eine Köchin... oder gar eine Amme wären wahrscheinlich gute Rollen für sie, sofern sie nicht sogar beide innehatte. Im Moment jedenfalls wäre sie wohl der Küche zu zuordnen, nach dem Tablett und der Kleidung nach zu schließen.
Schon sprach sie weiter und sorgte dafür, dass die Brauen der jungen Frau sich minimal anhoben. Ausgebüchst? Diese Information war interessant und ließ so einigen Spielraum für ihre Gedanken, die sie später dazu hegen wollte. Nicht nur, um Corax angemessen Halt zu geben, sondern auch, weil sie in den Fokus rückte. Blinzelnd konnte sie kaum glauben, was sie da zu hören bekam, während ihre Wangen sich bereits verräterisch röteten. Ehe es in ihren Augen herausfordernd aufblitzte, auch wenn es zu keiner Szene kam, da das kleine Plappermaul dem Ganzen ein Kompliment hinterher schob.
"Und ich mag deine Stimme.", konterte sie, ehe die andere außer Hörweite huschen konnte, um sich keinen Rüffel einzufangen. Zwar bezweifelte Azura, dass die Goblinfrau ernsthaft etwas für ihr vorlautes Mundwerk zu befürchten hätte, doch der Hausdiener musste wohl auf seinen Ruf achten und könnte in Anwesenheit anderer unverhältnismäßig reagieren. Da war ein Verschwinden sicherlich die beste Entscheidung. Trotzdem, sollte die junge Frau länger in diesem Anwesen verweilen, wollte sie sich diese Dienerin merken. Sie wirkte schließlich wie eine gute Quelle an Wissen, die sich gerne erschließen lassen wollte.
Ihre Belustigung verflog jedoch rasch bei dem Verhalten des Dieners und sie musste die Zähne zusammen beißen, um ihn nicht zurecht zu weisen. Sie hätte es nur zu gerne mit etwas Bissigkeit getan, aber wichtiger war ein guter Eindruck und somit musste sie es vorerst hinnehmen. Also schwieg sie und sandte lediglich einen bohrenden, verstimmten Blick gegen seinen Rücken, als er sie nach dem Eintreten und dem Ablegen zum eigentlichen Hausherren führte.
Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings rasch von ihrer Umgebung abgelenkt und stimmte sie erneut nachdenklich. War sie schon einmal hier gewesen? Bildete sie sich das ein oder kam ihr jenes Gemälde bekannt vor oder dieses Blumenarrangement? Vielleicht bei einem jener zahlreichen Feste, zu denen sie ständig geladen gewesen war?
Lautlos seufzte sie und warf im Vorbeigehen einen raschen Blick in den Spiegel, um ihre Erscheinung zu überprüfen. Die Frisur hielt, die Feder steckte gut fest. Auch das Kleid warf keine unschönen Falten oder offenbarte zu viel Haut. Wenigstens etwas...
Schließlich erreichten sie ihr Ziel und auch hier sah sie sich neugierig um, wenngleich ohne dem Gefühl, etwas zu kennen. Dazu war dieser Bereich viel zu intim, vermutete sie, und sah kaum fremde Festgäste. Dafür fiel der Hausherr rasch auf... oder besser gesagt, das Gefährt, in dem er saß. Azura schluckte leer und warf einen vorsichtigen Blick zu Corax, als das trockene Husten erklang.
Erneut griff sie nach seiner Hand und drückte sie, um ihm den Mut zu vermitteln, dass er das Richtige tat. Gerade wollte sie sich wieder lösen und ihm bedeuten, dass sie hinter ihm bliebe, er den Vorrang hatte, als der Name der Sarmaerin fiel. Sie konnte ein leichtes Zusammenzucken und Senken ihres Blicks als Reaktion nicht vermeiden. Wahrscheinlich hatte sie schon längst verloren und wäre hier überflüssig. Trotzdem blieb sie und würde es so lange tun, wie er sie bei sich haben wollte.
Ein weiteres Mal fanden ihre Finger zu seinen, griffen danach und zogen leicht daran, damit er sich überwand und den nächsten Schritt tat. Sobald er das machen würde, würde sie ihn jedoch loslassen, um in seinem Schatten zu bleiben. Sie hielt sich zurück, ihr Blick war artig gesenkt und dennoch lugte sie unter ihren Wimpern hervor, um den Mann in dem Rollstuhl zu mustern. Suchte nach Ähnlichkeiten zu Corax an sich, als auch zu der Szenerie, die sie einst im Traum gesehen hatte.
Er wirkte nicht nur alt, sondern auch sichtlich krank und schwach. Nein, vermutlich hatte er nicht mehr viel Zeit. Umso wichtiger war diese Begegnung und diese Chance für ihren Raben, ein wenig zu seinen Wurzeln zurück finden zu können.
Doch auch sie schien Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und der Alte sprach das Offensichtliche aus. Azura presste die Lippen aufeinander und bekam die Gelegenheit, ihre Gefühle zu zähmen, weil keine Antwort von ihr erwartet wurde. Nein, sollte es auch nicht, denn es ging hier nicht um sie.
Somit schwieg sie weiterhin, hörte zu und erschrak ebenfalls bei dem heftigen Husten. Corax reagierte schnell und half, auch wenn er dafür eine Rüge bekam, eine, die verständlich war aus Sicht des Alten.
Daraufhin allerdings kam erneut die Sprache auf sie und sie atmete lautlos aus, wappnete sich innerlich dafür, ihre Rolle auszufüllen. Dennoch konnte sie es nicht vermeiden, dass ihr Kopf hochruckte und ihr Blick fest direkt auf den seinen traf. "Nein.", erklärte sie bestimmt und mit dem üblichen Selbstvertrauen in der Stimme, das sie sonst zu zeigen wusste.
"Ich bin Azura van Ikari, Tochter des andunischen Händlers Alycide van Ikari und seiner Gattin Aquila. Wir gehören dem andunischen Adel an, edler Herr Faelyn.", stellte sie sich vor und machte in formvollendeter Eleganz einen Knicks der Höflichkeit, ohne zu devot zu wirken dabei. "Ich stehe als Freundin an der Seite Eures Sohnes und freue mich darüber, dass er Euch kennenlernen kann.", vollendete sie diesen Part und wandte sich daraufhin direkt an ihren Raben.
Leiser und mit weit mehr Unsicherheit im Blick raunte sie ihm zu:"Wenn du ungestört mit ihm reden möchtest, ziehe ich mich zurück." Nein, sie wollte ihn nicht im Stich lassen, sondern ihm vielmehr den Raum geben, den er für sich brauchen würde. Sollte er sie hingegen weiterhin dabei haben wollen, würde sie selbstverständlich bleiben.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Aquila van Ikari würde sich selbst um den Einkauf kümmern. Sie ließ nicht nur eine Antwort an Azura unter den Tisch fallen, was denn genau gebraucht würde, sondern entsandte ihr Kind auch alsbald mit Corax zusammen zum Anwesen, das seine Familie offenbar bezogen hatte. Die Mutter wusste, dass ihre Tochter sich in ihrem ganzen Leben nicht darum gesorgt hatte, woher die Mahlzeiten auf ihrem Teller eigentlich herkamen und heute sollte sie sich darüber ebenfalls keine Gedanken machen. Es gäbe noch früh genug einen Anlass, sie in Hauswirtschaft, Finanzen und anderen gähnend langweiligen, aber mit reichlich Verwantwortung bezogenen Themengebieten zu unterrichten. Vermutlich geschähe es früher als später, so fürchtete die Hausherrin. Denn wenn Alycide nicht bald zur ihr zurückkäme und sie den Handel nicht wieder würden aufnehmen können, wären die Mittel bald erschöpft. Aber auch diesbezüglich ließ Aquila ihr Kind im Unklaren. Sie erkannte, dass Azura gerade weitaus wichtigere Dinge durch den Kopf gehen mussten. Selten benahm sich ihre Tochter nämlich dermaßen artig, geradezu devot. Ihr musste es wichtig sein, dass der Dunkelelf an ihrer Seite einen guten Eindruck bei der eigenen Familie machte und Aquila wäre es nur Recht. Wenn sie schon pragmatisch denken und notgedrungen ihr einzig Fleisch und Blut an eines dieser Spitzohren würde abtreten müssen, so wollte sie keine Hindernisse in den Weg legen. Im Gegenteil. Wenn es Azura gelänge, die Weichen richtig zu stellen, könnte sich das Haus van Ikari sogar in einem von Dunkelelfen regierten Andunie weiterhin einen Namen machen. Dementsprechend schwieg Aquila über mehr als sie eigentlich hätte verlautbaren lassen wollen. Sie riss sich zusammen und schickte ihr Kind zusammen mit Corax fort.
Die einstigen Bewohner des Anwesens, welches Corax nun ansteuerte, waren Azura nicht vertraut. Sicherlich war sie auf einem ihrer zahlreichen Spaziergänge durch die Stadt schon an dem Grundstück vorbeigekommen, aber sie konnte sich nicht einmal mehr an den Namen der ehemaligen Einwohner erinnern. Ein Grund könnte sein, dass das Haus keinen Erben besaß. Vielleicht hatte hier einst ein reiches, aber altes Paar gewohnt. Kinderlos und somit niemals Gast auf einem Ball, bei dem die Söhne und Töchter des andunischen Adels nicht nur einander vorgestellt, sondern schon fast wie auf einem Viehmarkt präsentiert, herumgereicht und über ihre Köpfe hinweg diskutiert wurde, welche Kombination wohl die ergiebigste "Zucht" hervor brächte. Azura hatte Glück mit ihren Eltern. Natürlich sahen Alycide und Aquila sich stets mit der Lage konfrontiert, die einzige Tochter möglichst an jemanden zu binden, bei dem mindestens Sympathien bestanden. Letztendlich hätten sie sich aber irgendwann den Umständen entsprechend fügen und den besten Kandidaten wählen müssen, der noch verblieben war. Sie hatten ihre Tochter oft genug an einer lockeren Leine geführt, sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen. Doch mit den Jahren musste das Paar van Ikari erkennen, dass Azura bei jedem weiteren Ball doch nur mit den Galanen spielte. Sie umgarnte diese, nur um am Ende doch kein Interesse zu beteuern. Einige potenzielle Ehepartner hatten sich abgewandt. Andere gingen verschollen. Nun blieb angesichts der andunischen Eroberung durch die dunklen Völker kaum jemand Geeignetes übrig. Corax müsste es richten und wiederum war den van Ikaris das Glück hold, dass es sich seit jüngsten Erkenntnissen um den Spross des Adelshauses Faelyn handeln sollte. Das musste natürlich noch geklärt werden.
Die Weise lagen allerdings schnell und eindeutig auf der Hand. Als man Corax und Azura vor den Herrn des Hauses Faelyn führte, ließ sich kaum mehr abstreiten, dass beide Elfen nicht miteinander verwandt waren. Corax' Vater mochte alt und durch Krankheit etwas gebrechlich geworden sein, doch seine Züge ähnelten denen des Raben auf so vertraute Weise, dass nicht einmal das mangelnde Rot seiner Augen darüber hätte hinwegtäuschen können. Der alte Elf, der vor ihnen in diesem rollbaren Stuhl hockte, musste Corax' Vater sein!
So alt der Elf auch war und so oft ein Husten seinen Körper erschütterte, seine Augen blieben klar. Stahlgrau, aber bei weitem nicht so streng, musterte er jeden Aktivismus seines mutmaßlichen Sohnes. Er erkannte, wie schnell dieser dabei war, ihm Tee einzuschenken. Er sah die Art und Weise wie er ihn eingoss und darreichte. Ihm waren die Bewegungsabläufe vertraut, denn als Dunkelelf aus Morgeria besaß er durchaus viele Sklaven in einem Stand wie dem seinen. Nur deshalb und aus einem anerzogenen Weltbild heraus, das der Mann vielleicht bemüht war abzulegen, aber noch nicht ganz konnte, hielt er Azura auch gleichfalls für eine Sklavin an Corax' Seite und erkundigte sich auch danach. Die Höflichkeit gebot es, denn Gespräche zwischen Vater und Sohn würden trotz Azuras Anwesenheit unter vier Augen stattfinden. So verlegte man sie und widmete sich nun ihr.
Azura schluckte den ersten Impuls von Empörung hinunter, trotzdem ruckte ihr Kopf nach oben. Sie, eine Sklavin? Damit setzte der alte Elf sie automatisch auf gleiche Ebene wie die zuvor knapp erwähnte Madiha. Das Flämmchen in ihrem Inneren flackerte und das Wasser wagte nicht, den seichten Funkenflug zu erlöschen. Im Gegenteil, so tanzten die Wassermassen ihrer Magie um den glühenden Kern herum, schützten ihn von außen, ließen ihn im Inneren aber heiß auflodern. Trotzdem ließ Azura nur zu, dass sich dieser feurige Kern in ihre Stimme legte und ihr Selbstbewusstsein neu anfachte. Es war der devoten Haltung, dem gesenkten Blick und dem scheuen Maskenspiel genug! Mit fester Stimme nanne sie ihren Namen.
"Ich bin Azura van Ikari, Tochter des andunischen Händlers Alycide van Ikari und seiner Gattin Aquila. Wir gehören dem andunischen Adel an, edler Herr Faelyn. Ich stehe als Freundin an der Seite Eures Sohnes und freue mich darüber, dass er Euch kennenlernen kann."
"Freundin...?", wiederholte Corax das Wort, wobei nun seine Stimme eher dem bisherigen Verhalten Azuras entsprach, denn er wisperte es nur. Dafür betrachtete er sie lange und nachdenklich. Sein Vater tat es ihm gleich, ehe er sachte nichte.
"Ich bin Kathar, Oberhaupt des Hauses Faelyn, das seinen Sitz von Morgeria nach Andunie verlegte, um nicht nur die Grenzen des Drachengebirges zu überschreiten. Das Haus Faelyn neue Wege gehen und zwar mit offenen Augen. Dass diese Entscheidung wohl gewählt war, beweist ein der unerwartet zurückgekehrte Sohn." Er hob seine gebrechliche Hand. Die einzelnen Fingerglieder waren geradezu dürr und doch traute man ihm durchaus zu, dass er kraftvoll damit würde zuüacken können. Vieles an Kathar Faelyn schien von seiner Willenskraft getrieben und jene hielt ihn offenbar weiterhin am Leben. Er winkte Corax an sich heran. "Korundin - das ist dein richtiger Name, von Geburt an und ausgesucht durch deine liebe Mutter Ardrylle." Er seufzte. "Sie wirst du nicht mehr kennen lernen können. Faldor zog sie in sein nachtschwarzes Grab. Manthala wacht über ihre Gebeine. Wir aber haben nun die Chance, einander kennen zu lernen und ... wäre dein jüngerer Bruder hier, könntest du auch ihn-"
"Vater! Man sagte mir, ich solle unverzüglich zu dir kommen!"
Kathar wandte den Kopf in seinem Rollstuhl, auch wenn ihm von vornherein klar war, dass er den Quell der Stimme nicht ausmachen konnte. Dennoch war sie vertraut, auch für Azura. Sie hatte jene schon einmal gehört. Weniger kratzig unterschied sie sich kaum von Corax und doch war es nicht er, der seinen Vater hier gerufen hatte. Es handelte sich um...
"Emmyth. Seit wann folgst du meiner Weisung?"
Ein Lachen von der Tür, herzlich und amüsiert. Kathar in seinem Stuhl lachte nicht. Er hob die Hand über die Rückenlehne hinaus und winkte nun auch den zweiten Sohn heran. "Komm her zu mir. Wir haben Gäste!" Und Emmyth trat aus den Schatten. Sein Schritt war federnd wie das Gewand, das er trug. Als hätte er es aus Corax illusionen und Azuras Träumen gerissen hüllte sich der Dunkelelf in eine wahr gewordene Erinnerung. Mit der Optik ihres Raben, nur besser zurechtgemachtem, seicht kürzerem Haar, aber den gleichen Rubinaugen, der ascheschwarzen Haut, der schlanken und dennoch trainierten Statur näherte sich Emmyth Faelyn. Er trug keine Rüstung, wohl aber silberne Accessoires, die danach schrien. Eine Tunika, so violett, dass sie eigentlich eher schwarz wirkte und den Farbton nur im Schimmern einer Bewegung offenbarte, wurde von einem silbernen Gürtel zusammengehalten. Rubine und Saphire zierten die Ränder des Ledergurtes im Wechsel, wobei die Schnalle das Wappen des Hauses zeigte: die blaue Silhouette einer Fee auf violettem Gund. Darunter führten schwarze, eng anliegende Beinkleider in weiche Lederstiefel mit Innenfutter am Schaftumschlag aus silbernem Samt. Auch die Schnallen an den Schuhen waren silbern, ebenso jene, die den rabenartigen Umhang vor der Brust zusammenhielten. Federn, schwarz und schön, formten einen aufgebauschten Kragen um die Schultern des Jüngeren. Darunter ergoss sich ein schwerer Umhang in einem Verlauf aus Blutrot und Lila bis hinunter zum Boden, dass er bei jedem Schritt wie die Schleppe eines Brautschleiers nachgezogen wurde. Die Enden des Umhangs zierte ein Saum aus weiteren schwarzen Federn. An der Hüfte des Mannes hing ein schlankes Schwert in silberner Scheide zusammen mit einem kleineren Parierdolch und Azura konnte erkennen, dass der Beutel in ihrem Besitz wirklich Emmyth gehören musste. Der Elf trug weitere nämlich zu einem Bündel an seinen Gürtel geschnürt. Unter dem Arm klemmte ihm ein silbriger Helm mit schwarzen Prunkfedern. So ausgestattet wie der dunkle Prinz, den Azura gern in Corax sah, trat er vor Kathars Rollstuhl, verneigte sich in aller Eleganz und sprach: "Verzeiht meinen Aufzug, Vater. Ihr kennt das Spiel und Ihr habt mich selbst angewiesen, Präsenz zu zeigen."
"Erneut bin ich überrascht, dass du meiner Weisung Folge leistest." Kathar winkte ab. "Erhebe dich und wirf einen Blick auf unsere Gäste."
Emmyth wandte sich halb um. Seine Augen blitzten warmrot auf und eine Euphorie legte sich auf seine Züge, als er Azura ausmachte. Er erkannte sie wieder, wirkte allerdings überrascht ob ihrer zurückgekehrten Schönheit. Doch dann erstarrte er. Sein Blick kreuzte sich mit dem von Corax. Beide Elfen starrten einander an. Emmyth wagte einen Schritt auf den Raben zu. "Bei Manthala...", brachte er hervor und streckte schon eine Hand nach Corax aus.
"Das ist Corax ... oder Korundin, wie ihn eure Mutter mit Manthalas Segen taufen ließ. Es ist wahr, Emmyth. Er ist dein älterer Bruder und somit neuer Erbe des Hauses Faelyn. Die Pflichten, die so schwer auf deinen Schultern zu lasten drohten, fallen mit seiner Wiederkehr nach Hause nun von dir ab. Du bist befreit und darfst noch etwas länger Kind sein. Denn schau, dein Bruder bringt sogar jemanden mit. Eine ... Freundin, Azura aus dem Hause van Ikari. Wenn du dich bitte ein wenig um sie sorgen würdest? Ich möchte den Moment nutzen, mit meinem Erben zu sprechen."
"N-Natürlich, Vater", brachte Emmyth stockend hervor. Er konnte den Blick kaum von Corax nehmen, aber es traf auf Gegenseitigkeit. Die beiden unterschied nur, dass Emmyth weitaus frischer aussah. Das Leben hatte sein Erscheinen noch bei weitem nicht so gezeichnet. Sein Blick wirkte weniger von Kummer geprägt, ansonsten glichen sie einander wie ein Ei dem anderen.
Nur uner Zögern gelang es dem nunmehr jüngeren Sohn des Hauses Faelyn, sich ein wenig zurückzuziehen. Er baute sich vor Azura aus, während Kathar Corax erneut enger an sich heran winkte. Er flüsterte ihm etwas zu, woraufhin Corax einen Bremskeil vom Rad des Rollstuhls löste und jenen dann etwas dichter an die mit Pflanzen verwachsenen Fenster rollte. Emmyth blieb bei Azura stehen. Er grinste neckisch, bemerkte diesen kleinen Ausfall aus der Etikette und kaschierte ihn mit einer stattlichen Verbeugung.
"Emmyth Faelyn, er... zweiter Sohn aus dem Hause Faelyn", stellte er sich vor wie es das Protokoll erwartete. Dann kehrte er in eine gerade Position zurück, bereit, Azuras Hand für einen angedeuteten Kuss auf den Handrücken anzuheben. Sein Blick funkelte ihr entgegen. Er lächelte. "Ich sah Euch im Park, vor einigen Nächten. Vergebt meine Worte, aber ich hatte Euch nicht derart ... zauberhaft in Erinnerung. Ihr seid schöner als Manthalas Nachtrosen, wahrlich eine Augenweide. Erlaubt Ihr mir, Euch umher zu führen, während mein Vater und ... mein ... neuer Bruder ... sich unterhalten? Ich werde für Kurzweil sorgen, ich gelobe es!"
Die einstigen Bewohner des Anwesens, welches Corax nun ansteuerte, waren Azura nicht vertraut. Sicherlich war sie auf einem ihrer zahlreichen Spaziergänge durch die Stadt schon an dem Grundstück vorbeigekommen, aber sie konnte sich nicht einmal mehr an den Namen der ehemaligen Einwohner erinnern. Ein Grund könnte sein, dass das Haus keinen Erben besaß. Vielleicht hatte hier einst ein reiches, aber altes Paar gewohnt. Kinderlos und somit niemals Gast auf einem Ball, bei dem die Söhne und Töchter des andunischen Adels nicht nur einander vorgestellt, sondern schon fast wie auf einem Viehmarkt präsentiert, herumgereicht und über ihre Köpfe hinweg diskutiert wurde, welche Kombination wohl die ergiebigste "Zucht" hervor brächte. Azura hatte Glück mit ihren Eltern. Natürlich sahen Alycide und Aquila sich stets mit der Lage konfrontiert, die einzige Tochter möglichst an jemanden zu binden, bei dem mindestens Sympathien bestanden. Letztendlich hätten sie sich aber irgendwann den Umständen entsprechend fügen und den besten Kandidaten wählen müssen, der noch verblieben war. Sie hatten ihre Tochter oft genug an einer lockeren Leine geführt, sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen. Doch mit den Jahren musste das Paar van Ikari erkennen, dass Azura bei jedem weiteren Ball doch nur mit den Galanen spielte. Sie umgarnte diese, nur um am Ende doch kein Interesse zu beteuern. Einige potenzielle Ehepartner hatten sich abgewandt. Andere gingen verschollen. Nun blieb angesichts der andunischen Eroberung durch die dunklen Völker kaum jemand Geeignetes übrig. Corax müsste es richten und wiederum war den van Ikaris das Glück hold, dass es sich seit jüngsten Erkenntnissen um den Spross des Adelshauses Faelyn handeln sollte. Das musste natürlich noch geklärt werden.
Die Weise lagen allerdings schnell und eindeutig auf der Hand. Als man Corax und Azura vor den Herrn des Hauses Faelyn führte, ließ sich kaum mehr abstreiten, dass beide Elfen nicht miteinander verwandt waren. Corax' Vater mochte alt und durch Krankheit etwas gebrechlich geworden sein, doch seine Züge ähnelten denen des Raben auf so vertraute Weise, dass nicht einmal das mangelnde Rot seiner Augen darüber hätte hinwegtäuschen können. Der alte Elf, der vor ihnen in diesem rollbaren Stuhl hockte, musste Corax' Vater sein!
So alt der Elf auch war und so oft ein Husten seinen Körper erschütterte, seine Augen blieben klar. Stahlgrau, aber bei weitem nicht so streng, musterte er jeden Aktivismus seines mutmaßlichen Sohnes. Er erkannte, wie schnell dieser dabei war, ihm Tee einzuschenken. Er sah die Art und Weise wie er ihn eingoss und darreichte. Ihm waren die Bewegungsabläufe vertraut, denn als Dunkelelf aus Morgeria besaß er durchaus viele Sklaven in einem Stand wie dem seinen. Nur deshalb und aus einem anerzogenen Weltbild heraus, das der Mann vielleicht bemüht war abzulegen, aber noch nicht ganz konnte, hielt er Azura auch gleichfalls für eine Sklavin an Corax' Seite und erkundigte sich auch danach. Die Höflichkeit gebot es, denn Gespräche zwischen Vater und Sohn würden trotz Azuras Anwesenheit unter vier Augen stattfinden. So verlegte man sie und widmete sich nun ihr.
Azura schluckte den ersten Impuls von Empörung hinunter, trotzdem ruckte ihr Kopf nach oben. Sie, eine Sklavin? Damit setzte der alte Elf sie automatisch auf gleiche Ebene wie die zuvor knapp erwähnte Madiha. Das Flämmchen in ihrem Inneren flackerte und das Wasser wagte nicht, den seichten Funkenflug zu erlöschen. Im Gegenteil, so tanzten die Wassermassen ihrer Magie um den glühenden Kern herum, schützten ihn von außen, ließen ihn im Inneren aber heiß auflodern. Trotzdem ließ Azura nur zu, dass sich dieser feurige Kern in ihre Stimme legte und ihr Selbstbewusstsein neu anfachte. Es war der devoten Haltung, dem gesenkten Blick und dem scheuen Maskenspiel genug! Mit fester Stimme nanne sie ihren Namen.
"Ich bin Azura van Ikari, Tochter des andunischen Händlers Alycide van Ikari und seiner Gattin Aquila. Wir gehören dem andunischen Adel an, edler Herr Faelyn. Ich stehe als Freundin an der Seite Eures Sohnes und freue mich darüber, dass er Euch kennenlernen kann."
"Freundin...?", wiederholte Corax das Wort, wobei nun seine Stimme eher dem bisherigen Verhalten Azuras entsprach, denn er wisperte es nur. Dafür betrachtete er sie lange und nachdenklich. Sein Vater tat es ihm gleich, ehe er sachte nichte.
"Ich bin Kathar, Oberhaupt des Hauses Faelyn, das seinen Sitz von Morgeria nach Andunie verlegte, um nicht nur die Grenzen des Drachengebirges zu überschreiten. Das Haus Faelyn neue Wege gehen und zwar mit offenen Augen. Dass diese Entscheidung wohl gewählt war, beweist ein der unerwartet zurückgekehrte Sohn." Er hob seine gebrechliche Hand. Die einzelnen Fingerglieder waren geradezu dürr und doch traute man ihm durchaus zu, dass er kraftvoll damit würde zuüacken können. Vieles an Kathar Faelyn schien von seiner Willenskraft getrieben und jene hielt ihn offenbar weiterhin am Leben. Er winkte Corax an sich heran. "Korundin - das ist dein richtiger Name, von Geburt an und ausgesucht durch deine liebe Mutter Ardrylle." Er seufzte. "Sie wirst du nicht mehr kennen lernen können. Faldor zog sie in sein nachtschwarzes Grab. Manthala wacht über ihre Gebeine. Wir aber haben nun die Chance, einander kennen zu lernen und ... wäre dein jüngerer Bruder hier, könntest du auch ihn-"
"Vater! Man sagte mir, ich solle unverzüglich zu dir kommen!"
Kathar wandte den Kopf in seinem Rollstuhl, auch wenn ihm von vornherein klar war, dass er den Quell der Stimme nicht ausmachen konnte. Dennoch war sie vertraut, auch für Azura. Sie hatte jene schon einmal gehört. Weniger kratzig unterschied sie sich kaum von Corax und doch war es nicht er, der seinen Vater hier gerufen hatte. Es handelte sich um...
"Emmyth. Seit wann folgst du meiner Weisung?"
Ein Lachen von der Tür, herzlich und amüsiert. Kathar in seinem Stuhl lachte nicht. Er hob die Hand über die Rückenlehne hinaus und winkte nun auch den zweiten Sohn heran. "Komm her zu mir. Wir haben Gäste!" Und Emmyth trat aus den Schatten. Sein Schritt war federnd wie das Gewand, das er trug. Als hätte er es aus Corax illusionen und Azuras Träumen gerissen hüllte sich der Dunkelelf in eine wahr gewordene Erinnerung. Mit der Optik ihres Raben, nur besser zurechtgemachtem, seicht kürzerem Haar, aber den gleichen Rubinaugen, der ascheschwarzen Haut, der schlanken und dennoch trainierten Statur näherte sich Emmyth Faelyn. Er trug keine Rüstung, wohl aber silberne Accessoires, die danach schrien. Eine Tunika, so violett, dass sie eigentlich eher schwarz wirkte und den Farbton nur im Schimmern einer Bewegung offenbarte, wurde von einem silbernen Gürtel zusammengehalten. Rubine und Saphire zierten die Ränder des Ledergurtes im Wechsel, wobei die Schnalle das Wappen des Hauses zeigte: die blaue Silhouette einer Fee auf violettem Gund. Darunter führten schwarze, eng anliegende Beinkleider in weiche Lederstiefel mit Innenfutter am Schaftumschlag aus silbernem Samt. Auch die Schnallen an den Schuhen waren silbern, ebenso jene, die den rabenartigen Umhang vor der Brust zusammenhielten. Federn, schwarz und schön, formten einen aufgebauschten Kragen um die Schultern des Jüngeren. Darunter ergoss sich ein schwerer Umhang in einem Verlauf aus Blutrot und Lila bis hinunter zum Boden, dass er bei jedem Schritt wie die Schleppe eines Brautschleiers nachgezogen wurde. Die Enden des Umhangs zierte ein Saum aus weiteren schwarzen Federn. An der Hüfte des Mannes hing ein schlankes Schwert in silberner Scheide zusammen mit einem kleineren Parierdolch und Azura konnte erkennen, dass der Beutel in ihrem Besitz wirklich Emmyth gehören musste. Der Elf trug weitere nämlich zu einem Bündel an seinen Gürtel geschnürt. Unter dem Arm klemmte ihm ein silbriger Helm mit schwarzen Prunkfedern. So ausgestattet wie der dunkle Prinz, den Azura gern in Corax sah, trat er vor Kathars Rollstuhl, verneigte sich in aller Eleganz und sprach: "Verzeiht meinen Aufzug, Vater. Ihr kennt das Spiel und Ihr habt mich selbst angewiesen, Präsenz zu zeigen."
"Erneut bin ich überrascht, dass du meiner Weisung Folge leistest." Kathar winkte ab. "Erhebe dich und wirf einen Blick auf unsere Gäste."
Emmyth wandte sich halb um. Seine Augen blitzten warmrot auf und eine Euphorie legte sich auf seine Züge, als er Azura ausmachte. Er erkannte sie wieder, wirkte allerdings überrascht ob ihrer zurückgekehrten Schönheit. Doch dann erstarrte er. Sein Blick kreuzte sich mit dem von Corax. Beide Elfen starrten einander an. Emmyth wagte einen Schritt auf den Raben zu. "Bei Manthala...", brachte er hervor und streckte schon eine Hand nach Corax aus.
"Das ist Corax ... oder Korundin, wie ihn eure Mutter mit Manthalas Segen taufen ließ. Es ist wahr, Emmyth. Er ist dein älterer Bruder und somit neuer Erbe des Hauses Faelyn. Die Pflichten, die so schwer auf deinen Schultern zu lasten drohten, fallen mit seiner Wiederkehr nach Hause nun von dir ab. Du bist befreit und darfst noch etwas länger Kind sein. Denn schau, dein Bruder bringt sogar jemanden mit. Eine ... Freundin, Azura aus dem Hause van Ikari. Wenn du dich bitte ein wenig um sie sorgen würdest? Ich möchte den Moment nutzen, mit meinem Erben zu sprechen."
"N-Natürlich, Vater", brachte Emmyth stockend hervor. Er konnte den Blick kaum von Corax nehmen, aber es traf auf Gegenseitigkeit. Die beiden unterschied nur, dass Emmyth weitaus frischer aussah. Das Leben hatte sein Erscheinen noch bei weitem nicht so gezeichnet. Sein Blick wirkte weniger von Kummer geprägt, ansonsten glichen sie einander wie ein Ei dem anderen.
Nur uner Zögern gelang es dem nunmehr jüngeren Sohn des Hauses Faelyn, sich ein wenig zurückzuziehen. Er baute sich vor Azura aus, während Kathar Corax erneut enger an sich heran winkte. Er flüsterte ihm etwas zu, woraufhin Corax einen Bremskeil vom Rad des Rollstuhls löste und jenen dann etwas dichter an die mit Pflanzen verwachsenen Fenster rollte. Emmyth blieb bei Azura stehen. Er grinste neckisch, bemerkte diesen kleinen Ausfall aus der Etikette und kaschierte ihn mit einer stattlichen Verbeugung.
"Emmyth Faelyn, er... zweiter Sohn aus dem Hause Faelyn", stellte er sich vor wie es das Protokoll erwartete. Dann kehrte er in eine gerade Position zurück, bereit, Azuras Hand für einen angedeuteten Kuss auf den Handrücken anzuheben. Sein Blick funkelte ihr entgegen. Er lächelte. "Ich sah Euch im Park, vor einigen Nächten. Vergebt meine Worte, aber ich hatte Euch nicht derart ... zauberhaft in Erinnerung. Ihr seid schöner als Manthalas Nachtrosen, wahrlich eine Augenweide. Erlaubt Ihr mir, Euch umher zu führen, während mein Vater und ... mein ... neuer Bruder ... sich unterhalten? Ich werde für Kurzweil sorgen, ich gelobe es!"

- Azura
- Spieler-Charakter

- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Bis zum Überfall auf ihre Heimatstadt hatte die junge Frau ein verhältnismäßig sorgenfreies Leben gehabt. Sie hatte auch Phasen der gravierenden Problemen durchgestanden, vor allem, wenn es um ihren Ruf ging. Allerdings hatte sie im Prinzip sich darauf verlassen können, dass sich am Ende alles von selbst regelte, weil ihre Eltern dafür gesorgt hatten. Somit hatte sie sich auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren können und das weidlich ausgenutzt.
Dass sie nun eine Veränderung durchgemacht hatte und bereit zu sein glaubte, endlich mehr Verantwortung zu übernehmen, hielt ihre Mutter jedoch nicht davon ab, sie weiterhin vor Problemen abzuschirmen, während sie es nicht bemerkte, weil sie abgelenkt war. Es war nun wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen und die Chancen auf ihre Romantik nicht zu zerstören, nachdem sie diese endlich wieder gefunden hatte. Sofern das nicht bereits geschehen war...
Also bemerkte sie nicht, dass Aquila ihr etwas verschwieg, sondern zog mit Corax los, um ihn endlich in den Schoß seiner Familie zurück zu führen. Mit pochendem, bangem Herzen blieb sie an seiner Seite und war sich mehr als unsicher, was da auf sie zukommen würde. Dass er dabei auf ihre Worte nicht einging, nahm sie hin und fühlte sich noch bedrückter dadurch. Aber sie schwieg dazu und wollte nicht, dass er an etwas anderes dachte als an die kommende Begegnung.
Ohnehin konnte sie sich mit der Überlegung ablenken, ob sie das Anwesen kannte, in das sie gingen, und wem es gehört haben mochte. Das nahm durchaus einige Aufmerksamkeit ein, denn es fiel ihr nicht sofort ein und das ließ sie länger darüber grübeln, auch nach der kurzen Begegnung mit dem Küchenpersonal.
Auf diese Weise gelangten sie bis in den Wintergarten, wo sie... oder eher, nur ihr Rabe, bereits erwartet wurden. Der alte Dunkelelf in seinem Rollstuhl rief die Erinnerung an eine unschöne Szene vor viel zu vielen Jahrzehnten hervor, als er damals noch jung und voller Kraft gewesen war. Sie fand es erschreckend zu sehen, was die Jahre mit ihm gemacht hatte. Zugleich bekümmerte es sie auch, denn es war deutlich, auch ohne die Vorwarnung der Sarmaerin, dass Corax und ihm nur noch wenig gemeinsame Zeit bleiben würde. Umso wichtiger, dass sie diese auch zu nützen wüssten!
Mit ein Grund, warum sie sich soweit wie möglich zurück hielt und dabei blieb, ihm nichts weiter als eine Stütze zu sein, solange er sie brauchte. Trotzdem zog sie Aufmerksamkeit auf sich und das auf eine Weise, die es ihr schwer machte, zurückhaltend zu bleiben. Zwar zeigte sie nicht sofort ihre scharfgeschliffene Zunge, wie sie es früher bei ihrem Raben getan hätte, dazu war ihr viel zu sehr bewusst, vor wem sie stand und welchen Eindruck sie hinterlassen musste. Allerdings bedeutete das nicht, dass sie so still und brav blieb, wie es von ihr wahrscheinlich erwartet wurde.
Ihr Kopf ruckte wie von allein in die Höhe und das sonst so bekannte Feuer kehrte in ihren Blick zurück. Jedoch wahrte sie Haltung und übernahm selbst ihre offizielle Vorstellung.
Neben ihr fiel der Hauch eines Wortes, das sie dank der Nähe und dem Atemzug an Stille auch verstehen konnte. Eine feine Röte schlich sich in ihre Wangen und sie konnte gar nicht anders, als zu Corax zu sehen und ihm sowohl ein kleines Lächeln, als auch einen Blick voller Wärme zu schenken. Verstohlen versuchte sie auch, seine Hand mit ihren Fingern zu berühren, ihn ihre Nähe spüren zu lassen.
Nein, sie wusste noch immer nicht, was wahre Freundschaft war und bis dies soweit wäre, wenn es überhaupt dazu käme, würde noch einige Zeit vergehen. Aber sie liebte den Mann an ihrer Seite und deswegen wollte sie für ihn mehr sein als jemand, mit dem er sich in den Laken vergnügte. Sie wollte versuchen, für ihn als Freundin da zu sein, wenn er das wollte. Somit meinte sie es vollkommen ernst.
Sein Blick hingegen wirkte so... nachdenklich, dass sie ihre Lider niederschlug und sie schluckte. War sie zu weit gegangen? War sie trotz all seiner Beteuerungen nicht... so bedeutend für ihn?
Ehe jedoch Sorge in ihr hochsteigen konnte, ergriff sein Vater wieder das Wort und stellte sich seinerseits vor. Azura knickste formvollendet. "Es freut mich für Euren Sohn und für Euch, dass Ihr den Weg hierher gefunden habt.", erwiderte sie ehrlich.
Daraufhin machte sie wieder Platz, wollte Vater und Sohn Raum für das Wiedersehen geben, als noch jemand zu ihnen stieß. Die Stimme sorgte dafür, dass sie den Kopf ruckartig drehte und jenen Mann entdeckte, den sie schon einmal für Corax gehalten hatte. Damals, als sie noch verweste und ihr Rabe noch meinte, verstümmelt zu sein.
Leise keuchte sie auf bei dieser jüngeren, unbedarfteren Erscheinung, während ihre Wangen sich ein weiteres Mal röteten und sie den Blick senkte. Dennoch konnte sie nicht widerstehen, unter ihren wieder langen, dichten Wimpern hervor zu lugen und die Gestalt zu mustern, als er näher trat. Er sah gut aus, verboten gut, so wie Corax selbst. Nur fehlte ihm dieses Düstere, dieser kalte Blick, mit dem er jeden außer ihr in Angst und Schrecken versetzen könnte. Das war der einzige Unterschied, der ihr derzeit auffiel. Ansonsten hätten sie wahrlich Zwillinge sein können!
Es musste schwer für die Eltern gewesen sein, in all der Zeit den jüngeren Bruder anzusehen, aufwachsen zu sehen und zugleich sich an den Verlust erinnern zu müssen. Ob sie oft Vergleiche gezogen hatten? Oder war es viel zu früh gewesen? Corax war ein Säugling gewesen von... einem halben Jahr? Oder hatte er damals schon seinen ersten Geburtstag hinter sich gebracht? Sie wusste es nicht, aber sie stellte es sich furchtbar vor für die Eltern... und den kleinen Bruder. Ob er oft gelitten hatte darunter? Wirkte er deswegen eher... wie ein Rebell? Andererseits erschien er eher unbeschwert, so als kümmerte ihn kaum etwas. Doch auch das könnte nichts weiter als Fassade sein.
Die junge Frau bemerkte eine gewisse Neugier in sich aufsteigen, weswegen sie ihn wahrscheinlich länger verstohlen musterte. Solange, bis er sie direkt ansah und sie instinktiv die Lider hob. Sofort verstärkte sich die Röte in ihren Wangen und sie knickste leicht, kam allerdings nicht mehr zu einer weiteren Vorstellung ihrer Person. Stattdessen wurde Corax entdeckt und ihr wieder ins Bewusstsein gerufen, dass es hier nicht um sie ging.
Ihre Augen wanderten zu ihrem Raben und sie lächelte leicht, während die Brüder sich musterten und der Vater das Wort ergriff. Dabei fiel etwas, an das sie noch gar nicht gedacht hatte. Unwillkürlich zuckte sie leicht zusammen, ihr Lächeln erlosch und beinahe so etwas wie Schuldbewusstsein schlich sich in ihre Mimik, während sie vorsichtig zurück zu dem soeben enterbten Sprössling sah.
Natürlich, Corax war zwar der Ältere, aber er hatte als verschollen... oder gar tot gegolten. Somit war es nur logisch gewesen, dass der Jüngere in dessen Position heranwuchs. Und nun, mit einem Wimpernschlag, wurde alles zerstört... Mitgefühl stieg in ihr hoch, erinnerte sie dieser Moment irgendwie auch an ihren eigenen Fall aufgrund der geplatzten, vernichtenden Verlobung. Es trübte die Freude für den Zurückgekehrten, der allein durch seine Existenz einem anderen alles nahm.
Wie fasste dieser... Emmyth das auf? Wäre es für ihn eine Erleichterung... oder vielmehr eine Bürde? War es ihm anzumerken? Warum überging der Vater diesen gravierenden Einschnitt? War er sich der Konsequenzen denn nicht bewusst? Oder kümmerte es ihn in Wahrheit nicht, jetzt, da er den verschollenen Erben wieder hatte? Und wie würde es Corax damit gehen...?
So viele Fragen und Gedanken in ihrem Kopf, dass sie nur nebenbei zuhörte und erst aufmerkte, als sich die Szenerie änderte. Emmyth stellte sich zu ihr hin, während ihr Rabe... sich löste und zu seinem Vater trat. Noch immer etwas sprachlos knickste sie lediglich als Gruß, ehe Corax seinen Vater wegschieben und sie mit seinem Bruder allein lassen konnte.
Sie sah den Beiden nachdenklich nach, bis die Stimme neben ihr sie aus diesem Zustand riss. Blinzelnd straffte sie ihre Schultern und atmete einem tief aus, um ihre Haltung zurück zu finden. Dann rang sie sich ein Lächeln ab und wandte sich an den anderen. Doch ihre Befürchtung, dass er wiederum nun die Maske aus Beherrschung zum Negativen fallen lassen würde, löste sich in Rauch auf bei seinem Grinsen.
Auch wenn er sich prompt verbeugte, hatte sie es entdeckt und konnte nicht umhin ihre Augenbrauen leicht spöttisch anzuheben. Wenngleich der Moment nur kurz währte bei seinem Versprecher. Leise seufzte sie und ihr Blick huschte zu Corax, der ihr den Rücken zuwandte und kaum zu entdecken war in all dem Blattwerk. "Mir scheint... es stehen Veränderungen an.", murmelte sie und fragte sich, wie viele es außer ihnen vier in diesem Wintergarten noch betreffen würde.
Die Bewegung von Emmyth lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihn und ihr Lächeln kehrte zurück. Galant hob sie ihren Arm, um ihm die Hand zum Kuss zu reichen. Dann allerdings sprach er etwas an, das die Röte in ihre Wangen schießen ließ. "Oh... ja... ich... ich war damals nicht ganz... na ja... ich selbst.", nuschelte sie etwas verlegen. "Umso mehr freut es mich, dass Ihr mir eine zweite Chance gebt.", fuhr sie fort und grinste etwas schief.
Daraufhin jedoch glitt ihr Blick wieder zu Vater und Sohn. Lautlos seufzend akzeptierte sie, dass sie im Moment dort keinen Platz hätte. Doch würde sie nicht hier tatenlos rumstehen und Löcher in die Luft starren, das verbot ihr allein schon ihr Stolz, obwohl sie durchaus bereit dazu gewesen wäre, wahre Ewigkeiten auf ihren Raben zu warten. Aber da war auch ihre Neugier, sodass Emmyth mit seinem Vorschlag bei ihr offene Türen einrannte.
Lächelnd sah sie ihn wieder an und nickte. "Für einen kleinen Rundgang wäre ich sehr dankbar. Ich habe den Verdacht, Ihr wisst, wie man für Kurzweil sorgt.", neckte sie ihn und wandte mit Absicht seine Worte gegen ihn als Herausforderung, diesem Gelöbnis Taten folgen zu lassen. Also hob sie auffordernd ihre Augenbrauen und wartete darauf, dass er sie einlud, sich bei ihm unterzuhaken, um mit ihr davon zu schlendern.
"Werden wir denn im Haus bleiben oder die Gunst Venthas nutzen, die derzeit unsere Erinnerung an die Sonne auffrischt?", fuhr sie mit einem feinen Grinsen fort.
Dass sie nun eine Veränderung durchgemacht hatte und bereit zu sein glaubte, endlich mehr Verantwortung zu übernehmen, hielt ihre Mutter jedoch nicht davon ab, sie weiterhin vor Problemen abzuschirmen, während sie es nicht bemerkte, weil sie abgelenkt war. Es war nun wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen und die Chancen auf ihre Romantik nicht zu zerstören, nachdem sie diese endlich wieder gefunden hatte. Sofern das nicht bereits geschehen war...
Also bemerkte sie nicht, dass Aquila ihr etwas verschwieg, sondern zog mit Corax los, um ihn endlich in den Schoß seiner Familie zurück zu führen. Mit pochendem, bangem Herzen blieb sie an seiner Seite und war sich mehr als unsicher, was da auf sie zukommen würde. Dass er dabei auf ihre Worte nicht einging, nahm sie hin und fühlte sich noch bedrückter dadurch. Aber sie schwieg dazu und wollte nicht, dass er an etwas anderes dachte als an die kommende Begegnung.
Ohnehin konnte sie sich mit der Überlegung ablenken, ob sie das Anwesen kannte, in das sie gingen, und wem es gehört haben mochte. Das nahm durchaus einige Aufmerksamkeit ein, denn es fiel ihr nicht sofort ein und das ließ sie länger darüber grübeln, auch nach der kurzen Begegnung mit dem Küchenpersonal.
Auf diese Weise gelangten sie bis in den Wintergarten, wo sie... oder eher, nur ihr Rabe, bereits erwartet wurden. Der alte Dunkelelf in seinem Rollstuhl rief die Erinnerung an eine unschöne Szene vor viel zu vielen Jahrzehnten hervor, als er damals noch jung und voller Kraft gewesen war. Sie fand es erschreckend zu sehen, was die Jahre mit ihm gemacht hatte. Zugleich bekümmerte es sie auch, denn es war deutlich, auch ohne die Vorwarnung der Sarmaerin, dass Corax und ihm nur noch wenig gemeinsame Zeit bleiben würde. Umso wichtiger, dass sie diese auch zu nützen wüssten!
Mit ein Grund, warum sie sich soweit wie möglich zurück hielt und dabei blieb, ihm nichts weiter als eine Stütze zu sein, solange er sie brauchte. Trotzdem zog sie Aufmerksamkeit auf sich und das auf eine Weise, die es ihr schwer machte, zurückhaltend zu bleiben. Zwar zeigte sie nicht sofort ihre scharfgeschliffene Zunge, wie sie es früher bei ihrem Raben getan hätte, dazu war ihr viel zu sehr bewusst, vor wem sie stand und welchen Eindruck sie hinterlassen musste. Allerdings bedeutete das nicht, dass sie so still und brav blieb, wie es von ihr wahrscheinlich erwartet wurde.
Ihr Kopf ruckte wie von allein in die Höhe und das sonst so bekannte Feuer kehrte in ihren Blick zurück. Jedoch wahrte sie Haltung und übernahm selbst ihre offizielle Vorstellung.
Neben ihr fiel der Hauch eines Wortes, das sie dank der Nähe und dem Atemzug an Stille auch verstehen konnte. Eine feine Röte schlich sich in ihre Wangen und sie konnte gar nicht anders, als zu Corax zu sehen und ihm sowohl ein kleines Lächeln, als auch einen Blick voller Wärme zu schenken. Verstohlen versuchte sie auch, seine Hand mit ihren Fingern zu berühren, ihn ihre Nähe spüren zu lassen.
Nein, sie wusste noch immer nicht, was wahre Freundschaft war und bis dies soweit wäre, wenn es überhaupt dazu käme, würde noch einige Zeit vergehen. Aber sie liebte den Mann an ihrer Seite und deswegen wollte sie für ihn mehr sein als jemand, mit dem er sich in den Laken vergnügte. Sie wollte versuchen, für ihn als Freundin da zu sein, wenn er das wollte. Somit meinte sie es vollkommen ernst.
Sein Blick hingegen wirkte so... nachdenklich, dass sie ihre Lider niederschlug und sie schluckte. War sie zu weit gegangen? War sie trotz all seiner Beteuerungen nicht... so bedeutend für ihn?
Ehe jedoch Sorge in ihr hochsteigen konnte, ergriff sein Vater wieder das Wort und stellte sich seinerseits vor. Azura knickste formvollendet. "Es freut mich für Euren Sohn und für Euch, dass Ihr den Weg hierher gefunden habt.", erwiderte sie ehrlich.
Daraufhin machte sie wieder Platz, wollte Vater und Sohn Raum für das Wiedersehen geben, als noch jemand zu ihnen stieß. Die Stimme sorgte dafür, dass sie den Kopf ruckartig drehte und jenen Mann entdeckte, den sie schon einmal für Corax gehalten hatte. Damals, als sie noch verweste und ihr Rabe noch meinte, verstümmelt zu sein.
Leise keuchte sie auf bei dieser jüngeren, unbedarfteren Erscheinung, während ihre Wangen sich ein weiteres Mal röteten und sie den Blick senkte. Dennoch konnte sie nicht widerstehen, unter ihren wieder langen, dichten Wimpern hervor zu lugen und die Gestalt zu mustern, als er näher trat. Er sah gut aus, verboten gut, so wie Corax selbst. Nur fehlte ihm dieses Düstere, dieser kalte Blick, mit dem er jeden außer ihr in Angst und Schrecken versetzen könnte. Das war der einzige Unterschied, der ihr derzeit auffiel. Ansonsten hätten sie wahrlich Zwillinge sein können!
Es musste schwer für die Eltern gewesen sein, in all der Zeit den jüngeren Bruder anzusehen, aufwachsen zu sehen und zugleich sich an den Verlust erinnern zu müssen. Ob sie oft Vergleiche gezogen hatten? Oder war es viel zu früh gewesen? Corax war ein Säugling gewesen von... einem halben Jahr? Oder hatte er damals schon seinen ersten Geburtstag hinter sich gebracht? Sie wusste es nicht, aber sie stellte es sich furchtbar vor für die Eltern... und den kleinen Bruder. Ob er oft gelitten hatte darunter? Wirkte er deswegen eher... wie ein Rebell? Andererseits erschien er eher unbeschwert, so als kümmerte ihn kaum etwas. Doch auch das könnte nichts weiter als Fassade sein.
Die junge Frau bemerkte eine gewisse Neugier in sich aufsteigen, weswegen sie ihn wahrscheinlich länger verstohlen musterte. Solange, bis er sie direkt ansah und sie instinktiv die Lider hob. Sofort verstärkte sich die Röte in ihren Wangen und sie knickste leicht, kam allerdings nicht mehr zu einer weiteren Vorstellung ihrer Person. Stattdessen wurde Corax entdeckt und ihr wieder ins Bewusstsein gerufen, dass es hier nicht um sie ging.
Ihre Augen wanderten zu ihrem Raben und sie lächelte leicht, während die Brüder sich musterten und der Vater das Wort ergriff. Dabei fiel etwas, an das sie noch gar nicht gedacht hatte. Unwillkürlich zuckte sie leicht zusammen, ihr Lächeln erlosch und beinahe so etwas wie Schuldbewusstsein schlich sich in ihre Mimik, während sie vorsichtig zurück zu dem soeben enterbten Sprössling sah.
Natürlich, Corax war zwar der Ältere, aber er hatte als verschollen... oder gar tot gegolten. Somit war es nur logisch gewesen, dass der Jüngere in dessen Position heranwuchs. Und nun, mit einem Wimpernschlag, wurde alles zerstört... Mitgefühl stieg in ihr hoch, erinnerte sie dieser Moment irgendwie auch an ihren eigenen Fall aufgrund der geplatzten, vernichtenden Verlobung. Es trübte die Freude für den Zurückgekehrten, der allein durch seine Existenz einem anderen alles nahm.
Wie fasste dieser... Emmyth das auf? Wäre es für ihn eine Erleichterung... oder vielmehr eine Bürde? War es ihm anzumerken? Warum überging der Vater diesen gravierenden Einschnitt? War er sich der Konsequenzen denn nicht bewusst? Oder kümmerte es ihn in Wahrheit nicht, jetzt, da er den verschollenen Erben wieder hatte? Und wie würde es Corax damit gehen...?
So viele Fragen und Gedanken in ihrem Kopf, dass sie nur nebenbei zuhörte und erst aufmerkte, als sich die Szenerie änderte. Emmyth stellte sich zu ihr hin, während ihr Rabe... sich löste und zu seinem Vater trat. Noch immer etwas sprachlos knickste sie lediglich als Gruß, ehe Corax seinen Vater wegschieben und sie mit seinem Bruder allein lassen konnte.
Sie sah den Beiden nachdenklich nach, bis die Stimme neben ihr sie aus diesem Zustand riss. Blinzelnd straffte sie ihre Schultern und atmete einem tief aus, um ihre Haltung zurück zu finden. Dann rang sie sich ein Lächeln ab und wandte sich an den anderen. Doch ihre Befürchtung, dass er wiederum nun die Maske aus Beherrschung zum Negativen fallen lassen würde, löste sich in Rauch auf bei seinem Grinsen.
Auch wenn er sich prompt verbeugte, hatte sie es entdeckt und konnte nicht umhin ihre Augenbrauen leicht spöttisch anzuheben. Wenngleich der Moment nur kurz währte bei seinem Versprecher. Leise seufzte sie und ihr Blick huschte zu Corax, der ihr den Rücken zuwandte und kaum zu entdecken war in all dem Blattwerk. "Mir scheint... es stehen Veränderungen an.", murmelte sie und fragte sich, wie viele es außer ihnen vier in diesem Wintergarten noch betreffen würde.
Die Bewegung von Emmyth lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihn und ihr Lächeln kehrte zurück. Galant hob sie ihren Arm, um ihm die Hand zum Kuss zu reichen. Dann allerdings sprach er etwas an, das die Röte in ihre Wangen schießen ließ. "Oh... ja... ich... ich war damals nicht ganz... na ja... ich selbst.", nuschelte sie etwas verlegen. "Umso mehr freut es mich, dass Ihr mir eine zweite Chance gebt.", fuhr sie fort und grinste etwas schief.
Daraufhin jedoch glitt ihr Blick wieder zu Vater und Sohn. Lautlos seufzend akzeptierte sie, dass sie im Moment dort keinen Platz hätte. Doch würde sie nicht hier tatenlos rumstehen und Löcher in die Luft starren, das verbot ihr allein schon ihr Stolz, obwohl sie durchaus bereit dazu gewesen wäre, wahre Ewigkeiten auf ihren Raben zu warten. Aber da war auch ihre Neugier, sodass Emmyth mit seinem Vorschlag bei ihr offene Türen einrannte.
Lächelnd sah sie ihn wieder an und nickte. "Für einen kleinen Rundgang wäre ich sehr dankbar. Ich habe den Verdacht, Ihr wisst, wie man für Kurzweil sorgt.", neckte sie ihn und wandte mit Absicht seine Worte gegen ihn als Herausforderung, diesem Gelöbnis Taten folgen zu lassen. Also hob sie auffordernd ihre Augenbrauen und wartete darauf, dass er sie einlud, sich bei ihm unterzuhaken, um mit ihr davon zu schlendern.
"Werden wir denn im Haus bleiben oder die Gunst Venthas nutzen, die derzeit unsere Erinnerung an die Sonne auffrischt?", fuhr sie mit einem feinen Grinsen fort.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Entgegen üblicher Allüren hielt Azura sich sittsam im Hintergrund, als sie und Corax dessen Vater vorgestellt wurden. Es fiel ihr überraschend leicht, denn allein der Anblick des in die Jahre gekommenen Elfen brachte sie zum Schweigen. Sie kannte Kathar Faelyn, Oberhaupt des gleichnamigen Hauses, nicht. Sie wusste nicht, wer und wie er war, aber sie hatte sein von Sorge und Angst gezeichnetes Gesicht in Corax' Träumen gesehen. Er hatte seinen Erstgeborenen geliebt und ihn für seine sehr lange Zeit verloren geglaubt. Wie alt war ihr Rabe noch gleich? Über ein Jahrhundert in etwa? Wie würde sie selbst wohl aussehen, müsste sie so lange ausharren mit dem Wissen, dass man ihn ihr weggenommen hätte und er vielleicht nie wieder zurückkehrte! Sie wäre längst tot, denn Menschen lebten nicht so lange. Bilder an ihr untotes Äußeres blitzten vor Azuras geistigem Auge auf. Doch der Vergleich hinkte. Kathar Faelyn hatte schließlich nicht hundert Jahre in Ungewissheit und Angst um seine Partnerin verbracht. Ihm war das Kind geraubt worden! Mehr noch, das allererste Resultat von Liebe und der Beginn in einen neuen Schritt des Lebens.
Seit der Hochzeit zwischen Alycide und Aquila, der mehr als ihre vertraute Zweisamkeit mit sich brachte, sondern gerade für Azura reichlich Annehmlichkeiten, hatte man sie auch auf den Pfad ihres nunmehr neuen Schicksals vorbereitet. Sie würde irgendeinen Adligen ehelichen, könnte mit Glück ihren eigenen Vorlieben nachgehen, solang sie ihm nur reichlich Nachkommen bescherte - vorzüglich Jungen - und die Erziehung der Kinderlein beaufsichtigte. Zwar vertraten sowohl ihre Mutter als auch ihr Ziehvater die Ansicht, dass sie sich für diesen Schicksalsweg einen Mann suchen sollte, den sie wenigstens würde lieben lernen können, aber in den letzten Jahren hatte es erste Zweifel gegeben. Azura hatte mit zu vielen Galanen gespielt, zu viele abgelehnt. Warum sonst hätte man Caleb van Tjenn sie in Erwägung gezogen. Er war nicht von blauem Blut, sondern basierte der Adelstitel seiner Familie auf erwirtschaftetem Reichtum und einem aufgearbeiteten Ruf. Er selbst war damals schon zu alt für Azura gewesen, die man mit Fug und Recht noch als Kind hatte ansehen können. Waren ihre Eltern zu diesem Zeitpunkt bereits schon so aussichtslos gewesen, dass sie jeden halbwegs brauchbaren Kandidaten an ihre Seite hatten stellen wollen?
Und nun? Sie konnte froh sein, dass Corax überhaupt wieder in der Lage wäre, Nachkommen zu zeugen. Ihre Mutter haderte mit seiner dunkelelfischen Herkunft, konnte inzwischen aber mit ihrem angeborenen Pragmatismus darüber hinweg sehen. Ihr Vater würde sogar milder sein, das wusste Azura instinktiv. Sie könnte sich hier eine Zukunft aufbauen und sowohl ihr eigenes Haus als auch das von Corax in der adligen Gesellschaft Andunie festigen. Sie könnten gar ein nobles Bindeglied und Vorzeigehaus werden, dass Menschen und Dunkelelfen miteinander auskämen. Und sie könnte ihm reichlich Kinder schenken.
Ehe Azuras Geist den Bogen wieder zum düsteren Gedanken zurückspinnen konnte wie sie sich als Mutter eines entführten Säuglings wohl optisch verändern würde, kehrte ihre Aufmerksamkeit zu Vater und Sohn zurück. Sie weilte jedoch weder lange auf Corax noch auf Kathar, denn ein weiteres Familienmitglied betrat den Wintergarten und für einen Moment fühlte Azura sich fast in ihren Traum mit dem dunklen Rabenprinzen versetzt. Ein solcher schwebte nun nämlich aus den Schatten und trug sie doch selbst als von Federn verzierte Gewandung, dass ihr fast schon die Knie weich zu werden drohten. Der jüngere Sohn, Emmyth Faelyn, sah so verboten gut aus wie Corax selbst. Seinem Gesicht fehlte die Zeichnung eines harten Sklavenlebens. Er wirkte so unbeschwert wie die Federn, die er trug und wüsste Azura nicht darum, dass ihr Rabe direkt neben ihr stand, sie hätte Emmyth auch fast für ihn halten können. Sie hatte es bereits getan, in jener Nacht im Park!
Jetzt lächelte er ihr entgegen und komplimentierte ihre Schönheit, die ihm damals - nachvollziehbarerweise - nicht so aufgefallen war. Kurz tauschte er einen intensiven Blick mit ihr, dass Azura ein um's andere Mal die Röte in die Wangen schoss. Dann aber entdeckte der jüngere den älteren Bruder und beide musterten einander. Und auch wenn Kathar schnell darauf hinwies, dass die Last des einzigen Erben des Hauses Faelyn nun von Emmyths Schultern fiel, veränderte sich seine Sicht auf den neuen Bruder nicht. Beide Männer schauten einander an, fasziniert von der Ähnlichkeit und doch noch ein wenig distanziert. Sie würden sich schon noch aneinander gewöhnen, denn es war für beide viel. Man erkannte jedoch schnell, dass Emmyth mehr Jahre Unterricht in höfischer Etikette gehalten hatte. Seine Miene blieb freundlich, ebenso seine Worte. Er reichte dem Bruder die Hand, lächelte ihn an und Corax erwiderte es zaghaft. In seinen Augen glomm ein neues Feuer auf. Etwas, das die Rubine auf eine ganz andere Art erfüllte als wie wenn er er Azura betrachtete. Er hatte Familie und sie hieß ihn Willkommen.
Emmyth zog sich etwas zurück, erhielt die Aufgabe, sich um Azura zu kümmern, während nun Vater und Sohn einander ein wenig annähern wollten. Corax rollte Kathars Stuhl von ihnen fort und näher an die hohe Fensterfassade heran. Licht fiel auf sein Haar, seine Kleidung. Alycides Sachen standen ihm ungemein gut und auf seinen Strähnen lag ein Glanz vom Sonnenlicht, das durch das Glas hereinfiel, dass es ihm eine freundlichere Note versetzte. Azura ertappte sich dabei, immer wieder zu ihm hinzuschauen und Corax erwiderte gelegentlich ihren Blick. Sein eigener füllte sich langsam mit der Erkenntnis, dass er hier bei seinen Wurzeln würde alles abstreifen können, was ihn all die Jahrzehnte geprägt hatte. Es gab keine Stockmännchen mehr, kein Sklavenleben oder die Nutzung seiner magischen Fähigkeiten, um Leid zu schüren. Er könnte sich hier etwas aufbauen, im Kreis seiner Familie und denen, die er liebte. Trotz allem tanzte diese euphorische Erkenntnis einen Reigen mit den Schatten seiner Nachdenklichkeit. Etwas beschäftigte ihn, aber er sprach nicht darüber. Zumindest nicht mit Azura.
Sie erhielt nun jedoch keine Gelegenheit, mit ihrem Raben darüber zu sprechen. Sie war einem anderen zugeteilt worden und musste sich wahrlich hüten. Emmyth und Corax sahen einander so ähnlich ... ihr Verhalten war die Grenze. Der jüngere Bruder wirkte so unbeschwert, zeigte sich allerdings nach wie vor galant. Er schien es entgegen all der Galane der vielen Tanzbälle jedoch aufrichtig mit Azura zu meinen, zumindest konnte sie diesen Eindruck gewinnen. Denn zwischen seinen Höflichkeiten trat der kecke Rebell ein wenig hervor, ließ ihn aufgrinsen und ihr erstes Zusammentreffen unter den Tisch fallen. Es würde wohl ihr kleines Geheimnis bleiben, das keinen negativen Effekt auf ihr jetziges, ihr offizielles Kennenlernen besitzen sollte.
"Umso mehr freut es mich, dass Ihr mir eine zweite Chance gebt", bedankte Azura sich manierlich, während sie sich schon bei Emmyth einhakte. Beide warfen einen Blick zu Corax und Kathar, nickten ihnen zu und schon führte der enterbte Prinz die Freundin des Bruders gen Tür. "Aber ich bitte Euch! Ich bin derjenige, der sich bedanken müsste für diese Gelegenheit. Mein Bruder .. Corax? ... Er besitzt Geschmack. ich gebe zu, ich bin etwas neidisch." Er zwinkerte Azura zu und wieder lag eine gewisse Aufrichtigkeit sowohl in seinem Blick als auch seinen Worten. Die Andunierin schien Rabenschöpfe mit roten Augen einfach anzuziehen wie das Licht die Motten. Schon schwärmte der nächste um sie herum, ohne dabei zu viel vom Geplänkel bei Hofe zu zeigen. Emmyth legte das sittsame Verhalten zwar an den Tag, hielt sich jedoch in Grenzen. Es war gerade so viel, dass Außenstehende den Rebell unter der Fassade nicht entdecken würden.
"Für einen kleinen Rundgang wäre ich sehr dankbar. Ich habe den Verdacht, Ihr wisst, wie man für Kurzweil sorgt." Emmyth, der Azura schon den Arm anbot, verharrte. Er musterte sie und ihre in Herausforderung gehobenen Brauen. Oh ja, sie provozierte ihn geradezu und er erkannte es! Aber ihr stand nicht Corax gegenüber. Hier kam kein Konter von ihrem widerlichen Schuft, der sie nunmehr zum dunklen Prinzen mauserte, so wie es sein jüngerer Bruder bereits getan hatte. Seine Rubine füllten sich mit einer dunklen Schwere, die nichts Negatives besaß, sondern eine gewisse Form von ... Sehnsucht? Rebellische Hoffnung auf das Verbotene? Emmyth räusperte sich. "Ich ... danke Euch für die Annahme, aber in gewissen Formen der Kurzweil ... bin ich etwas ... unbedarft." Dann grinste er schief auf, dass Azura darin auch das Grinsen ihres Raben erkennen konnte. Bei Emmyth wirkte es weniger durchtrieben. Er keuchte auf und brach den Blickkontakt fast beschämt ab. "Ihr hattet sicherlich nicht derartige Gedanke im Kopf..", murmelte er und legte sich dann die eigene Hand vor den Mund. Sein Blick lugt vorsichtig erneut zu Azura herüber.
"Werden wir denn im Haus bleiben oder die Gunst Venthas nutzen, die derzeit unsere Erinnerung an die Sonne auffrischt?"
"Oh ... oh, natürlich! Ihr beovrzugt es, draußen zu sein - wie ich." Emmyth entspannte sich. Deutlich beherzter ließ er es nun zu, dass Azura sich einhaken konnte. Dann führte er sie endgültig gen Tür. "Dieses Haus hat einen wundervollen Garten mit reichlich Winkeln. ich könnte Euch aber auch vor die Stadt zu den Apfelplantagen führen, die den einstigen Bewohnern unseres Sitzes gehörten - sie sind wie alles andere nun in unseren Besitz übergegangen. Was haltet Ihr davon?" Wie auch immer Azura antwortete, es ginge hinaus, sicherlich für einige Stunden. Sie gäbe Corax und seinem Vater Zeit.
Ihr Rabe beobachtete ihren Abgang am Arm des Bruders und Kathar beobachtete seinen wiedergefundenen Sohn. "Er wird sich gut um sie kümmern", versuchte er es auf Lerium und da Corax nicht verwirrt reagierte, setzte er das Gespräch in seiner Muttersprache fort. "Lass mich dich kennenlernen. Erzähl mir von dir und welches Schicksal das Leben für dich bereit hielt. Ich muss wissen, wer du bist, Korundin."
"Corax ... ich möchte den Namen behalten. Er ... fühlt sich echter an."
Kathar nickte verstehend. "Corax also - vorerst. Du wirst dich daran gewöhnen, Teil dieser Familie zu sein. Ich werde dir mein Wissen vermitteln, damit du meinen Platz einnehmen kannst. Vermutlich bald, also hör aufmerksam zu."
Für Azura geht es weiter bei Eine Apfelplantage vor der Stadt
Seit der Hochzeit zwischen Alycide und Aquila, der mehr als ihre vertraute Zweisamkeit mit sich brachte, sondern gerade für Azura reichlich Annehmlichkeiten, hatte man sie auch auf den Pfad ihres nunmehr neuen Schicksals vorbereitet. Sie würde irgendeinen Adligen ehelichen, könnte mit Glück ihren eigenen Vorlieben nachgehen, solang sie ihm nur reichlich Nachkommen bescherte - vorzüglich Jungen - und die Erziehung der Kinderlein beaufsichtigte. Zwar vertraten sowohl ihre Mutter als auch ihr Ziehvater die Ansicht, dass sie sich für diesen Schicksalsweg einen Mann suchen sollte, den sie wenigstens würde lieben lernen können, aber in den letzten Jahren hatte es erste Zweifel gegeben. Azura hatte mit zu vielen Galanen gespielt, zu viele abgelehnt. Warum sonst hätte man Caleb van Tjenn sie in Erwägung gezogen. Er war nicht von blauem Blut, sondern basierte der Adelstitel seiner Familie auf erwirtschaftetem Reichtum und einem aufgearbeiteten Ruf. Er selbst war damals schon zu alt für Azura gewesen, die man mit Fug und Recht noch als Kind hatte ansehen können. Waren ihre Eltern zu diesem Zeitpunkt bereits schon so aussichtslos gewesen, dass sie jeden halbwegs brauchbaren Kandidaten an ihre Seite hatten stellen wollen?
Und nun? Sie konnte froh sein, dass Corax überhaupt wieder in der Lage wäre, Nachkommen zu zeugen. Ihre Mutter haderte mit seiner dunkelelfischen Herkunft, konnte inzwischen aber mit ihrem angeborenen Pragmatismus darüber hinweg sehen. Ihr Vater würde sogar milder sein, das wusste Azura instinktiv. Sie könnte sich hier eine Zukunft aufbauen und sowohl ihr eigenes Haus als auch das von Corax in der adligen Gesellschaft Andunie festigen. Sie könnten gar ein nobles Bindeglied und Vorzeigehaus werden, dass Menschen und Dunkelelfen miteinander auskämen. Und sie könnte ihm reichlich Kinder schenken.
Ehe Azuras Geist den Bogen wieder zum düsteren Gedanken zurückspinnen konnte wie sie sich als Mutter eines entführten Säuglings wohl optisch verändern würde, kehrte ihre Aufmerksamkeit zu Vater und Sohn zurück. Sie weilte jedoch weder lange auf Corax noch auf Kathar, denn ein weiteres Familienmitglied betrat den Wintergarten und für einen Moment fühlte Azura sich fast in ihren Traum mit dem dunklen Rabenprinzen versetzt. Ein solcher schwebte nun nämlich aus den Schatten und trug sie doch selbst als von Federn verzierte Gewandung, dass ihr fast schon die Knie weich zu werden drohten. Der jüngere Sohn, Emmyth Faelyn, sah so verboten gut aus wie Corax selbst. Seinem Gesicht fehlte die Zeichnung eines harten Sklavenlebens. Er wirkte so unbeschwert wie die Federn, die er trug und wüsste Azura nicht darum, dass ihr Rabe direkt neben ihr stand, sie hätte Emmyth auch fast für ihn halten können. Sie hatte es bereits getan, in jener Nacht im Park!
Jetzt lächelte er ihr entgegen und komplimentierte ihre Schönheit, die ihm damals - nachvollziehbarerweise - nicht so aufgefallen war. Kurz tauschte er einen intensiven Blick mit ihr, dass Azura ein um's andere Mal die Röte in die Wangen schoss. Dann aber entdeckte der jüngere den älteren Bruder und beide musterten einander. Und auch wenn Kathar schnell darauf hinwies, dass die Last des einzigen Erben des Hauses Faelyn nun von Emmyths Schultern fiel, veränderte sich seine Sicht auf den neuen Bruder nicht. Beide Männer schauten einander an, fasziniert von der Ähnlichkeit und doch noch ein wenig distanziert. Sie würden sich schon noch aneinander gewöhnen, denn es war für beide viel. Man erkannte jedoch schnell, dass Emmyth mehr Jahre Unterricht in höfischer Etikette gehalten hatte. Seine Miene blieb freundlich, ebenso seine Worte. Er reichte dem Bruder die Hand, lächelte ihn an und Corax erwiderte es zaghaft. In seinen Augen glomm ein neues Feuer auf. Etwas, das die Rubine auf eine ganz andere Art erfüllte als wie wenn er er Azura betrachtete. Er hatte Familie und sie hieß ihn Willkommen.
Emmyth zog sich etwas zurück, erhielt die Aufgabe, sich um Azura zu kümmern, während nun Vater und Sohn einander ein wenig annähern wollten. Corax rollte Kathars Stuhl von ihnen fort und näher an die hohe Fensterfassade heran. Licht fiel auf sein Haar, seine Kleidung. Alycides Sachen standen ihm ungemein gut und auf seinen Strähnen lag ein Glanz vom Sonnenlicht, das durch das Glas hereinfiel, dass es ihm eine freundlichere Note versetzte. Azura ertappte sich dabei, immer wieder zu ihm hinzuschauen und Corax erwiderte gelegentlich ihren Blick. Sein eigener füllte sich langsam mit der Erkenntnis, dass er hier bei seinen Wurzeln würde alles abstreifen können, was ihn all die Jahrzehnte geprägt hatte. Es gab keine Stockmännchen mehr, kein Sklavenleben oder die Nutzung seiner magischen Fähigkeiten, um Leid zu schüren. Er könnte sich hier etwas aufbauen, im Kreis seiner Familie und denen, die er liebte. Trotz allem tanzte diese euphorische Erkenntnis einen Reigen mit den Schatten seiner Nachdenklichkeit. Etwas beschäftigte ihn, aber er sprach nicht darüber. Zumindest nicht mit Azura.
Sie erhielt nun jedoch keine Gelegenheit, mit ihrem Raben darüber zu sprechen. Sie war einem anderen zugeteilt worden und musste sich wahrlich hüten. Emmyth und Corax sahen einander so ähnlich ... ihr Verhalten war die Grenze. Der jüngere Bruder wirkte so unbeschwert, zeigte sich allerdings nach wie vor galant. Er schien es entgegen all der Galane der vielen Tanzbälle jedoch aufrichtig mit Azura zu meinen, zumindest konnte sie diesen Eindruck gewinnen. Denn zwischen seinen Höflichkeiten trat der kecke Rebell ein wenig hervor, ließ ihn aufgrinsen und ihr erstes Zusammentreffen unter den Tisch fallen. Es würde wohl ihr kleines Geheimnis bleiben, das keinen negativen Effekt auf ihr jetziges, ihr offizielles Kennenlernen besitzen sollte.
"Umso mehr freut es mich, dass Ihr mir eine zweite Chance gebt", bedankte Azura sich manierlich, während sie sich schon bei Emmyth einhakte. Beide warfen einen Blick zu Corax und Kathar, nickten ihnen zu und schon führte der enterbte Prinz die Freundin des Bruders gen Tür. "Aber ich bitte Euch! Ich bin derjenige, der sich bedanken müsste für diese Gelegenheit. Mein Bruder .. Corax? ... Er besitzt Geschmack. ich gebe zu, ich bin etwas neidisch." Er zwinkerte Azura zu und wieder lag eine gewisse Aufrichtigkeit sowohl in seinem Blick als auch seinen Worten. Die Andunierin schien Rabenschöpfe mit roten Augen einfach anzuziehen wie das Licht die Motten. Schon schwärmte der nächste um sie herum, ohne dabei zu viel vom Geplänkel bei Hofe zu zeigen. Emmyth legte das sittsame Verhalten zwar an den Tag, hielt sich jedoch in Grenzen. Es war gerade so viel, dass Außenstehende den Rebell unter der Fassade nicht entdecken würden.
"Für einen kleinen Rundgang wäre ich sehr dankbar. Ich habe den Verdacht, Ihr wisst, wie man für Kurzweil sorgt." Emmyth, der Azura schon den Arm anbot, verharrte. Er musterte sie und ihre in Herausforderung gehobenen Brauen. Oh ja, sie provozierte ihn geradezu und er erkannte es! Aber ihr stand nicht Corax gegenüber. Hier kam kein Konter von ihrem widerlichen Schuft, der sie nunmehr zum dunklen Prinzen mauserte, so wie es sein jüngerer Bruder bereits getan hatte. Seine Rubine füllten sich mit einer dunklen Schwere, die nichts Negatives besaß, sondern eine gewisse Form von ... Sehnsucht? Rebellische Hoffnung auf das Verbotene? Emmyth räusperte sich. "Ich ... danke Euch für die Annahme, aber in gewissen Formen der Kurzweil ... bin ich etwas ... unbedarft." Dann grinste er schief auf, dass Azura darin auch das Grinsen ihres Raben erkennen konnte. Bei Emmyth wirkte es weniger durchtrieben. Er keuchte auf und brach den Blickkontakt fast beschämt ab. "Ihr hattet sicherlich nicht derartige Gedanke im Kopf..", murmelte er und legte sich dann die eigene Hand vor den Mund. Sein Blick lugt vorsichtig erneut zu Azura herüber.
"Werden wir denn im Haus bleiben oder die Gunst Venthas nutzen, die derzeit unsere Erinnerung an die Sonne auffrischt?"
"Oh ... oh, natürlich! Ihr beovrzugt es, draußen zu sein - wie ich." Emmyth entspannte sich. Deutlich beherzter ließ er es nun zu, dass Azura sich einhaken konnte. Dann führte er sie endgültig gen Tür. "Dieses Haus hat einen wundervollen Garten mit reichlich Winkeln. ich könnte Euch aber auch vor die Stadt zu den Apfelplantagen führen, die den einstigen Bewohnern unseres Sitzes gehörten - sie sind wie alles andere nun in unseren Besitz übergegangen. Was haltet Ihr davon?" Wie auch immer Azura antwortete, es ginge hinaus, sicherlich für einige Stunden. Sie gäbe Corax und seinem Vater Zeit.
Ihr Rabe beobachtete ihren Abgang am Arm des Bruders und Kathar beobachtete seinen wiedergefundenen Sohn. "Er wird sich gut um sie kümmern", versuchte er es auf Lerium und da Corax nicht verwirrt reagierte, setzte er das Gespräch in seiner Muttersprache fort. "Lass mich dich kennenlernen. Erzähl mir von dir und welches Schicksal das Leben für dich bereit hielt. Ich muss wissen, wer du bist, Korundin."
"Corax ... ich möchte den Namen behalten. Er ... fühlt sich echter an."
Kathar nickte verstehend. "Corax also - vorerst. Du wirst dich daran gewöhnen, Teil dieser Familie zu sein. Ich werde dir mein Wissen vermitteln, damit du meinen Platz einnehmen kannst. Vermutlich bald, also hör aufmerksam zu."
Für Azura geht es weiter bei Eine Apfelplantage vor der Stadt

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Azua kommt von Eine Apfelplantage vor der Stadt
Der Weg zurück zum Anwesen der Familie Faelyn gestaltete sich ... interessant. Azura erhielt keine Gelegenheit mehr, mit Emmyth zu sprechen. Die dunkelelfischen Leibwächter führten ihn wie einen Verbrecher zwischen sich zurück nach Hause. Dabei lag jeweils eine gerüstete Hand auf seinen Schultern und ein dritter dieser Wächter schob ihn am Rücken voran. Ein Vierter ging vor ihm, damit der jüngste Spross des Hauses nicht die Flucht nach vorn wagte. Azura selbst wurde am Arm des goblinischen Hauptmanns der Truppe geführt und sein letzter verbliebener Soldat bildete die Nachhut.
Juuscho erwies sich als äußerst höflich, zumindest für goblinische Verhältnisse. Er mochte jenseits der koketten Weisen sein, die Azura von Galanen und deren Eltern gewohnt war, doch er bemühte sich darum, ihr Respekt zu zollen. Trotzdem ließ er nicht zu, dass sie 'noch einmal Emmyths Einfluss' ausgesetzt wäre. Man sähe ja bereits, welchen Schaden er an ihrer Kleidung angerichtet habe! Emmyth konnte daraufhin nur entwaffnend über die Schulter zurücklächeln und noch einmal beteuern, dass er einen finanziellen Ausgleich schaffen würde. Überhaupt gab er sich verhältnismäßig gut gelaunt ob der Situation. Er schäkerte mit seinen Wächtern, welche sich natürlich kein Stück weit darauf einließen. Hauptmann Juuscho hatte ein Auge und zwei ausgeprägte Spitzohren auf sie gerichtet. Das hinderte Emmyth allerdings nicht daran, die Stimmung lockern zu wollen. Trotz allem wurde er am Anwesen allerdings durch den Haupteingang ins Innere geschleift, während Juuscho Azura durch einen Seiteneingang hinein führte. Er ließ sich dabei auch nicht beirren, so sehr es Gegenwind geben könnte.
Im Haus angekommen übergab er die Andunierin an einen Pagen, der sie wiederum in eines der Gästebadezimmer führte. Dort konnte Azura sich ausgiebig frisch machen und bei Bedarf würde ihr sogar ein Bad eingelassen. Plötzlich durfte sie sich wieder wie früher fühlen. Mehr noch, denn das Haus Faelyn war mit reichlich Dienspersonal ausgestattet. Es schien jenen auch nicht unbedingt schlecht zu ergehen, selbst wenn sie von sich behaupteten, Sklaven zu sein. Sie erhielten nämlich kein Geld für ihre Arbeit, wurden trotzdem durch das Haus mit allem versorgt, was sie brauchten. Letztendlich machte es jeden Pagen und jede Dienstmagd trotzdem von der Gunst ihrer Herrschaft abhängig. Schläge mussten sie allerdings nicht befürchten, würden sie erzählen, sofern Azura sich überhaupt für sie interessierte. Denn die Verlockung war groß, erneut die Schneise zwischen Hausherrin, respektive Gast und Arbeitenden zu vergrößern.
Azura konnte sich also ausgiebig reinigen. Man nahm Maß an ihr und eilte los, um Ersatzkleidung in passender Größe zu beschaffen. Dies dauerte einige Zeit, in der sie Duftwässerchen ausprobieren und sich schminken konnte. Eine der Sklavinnen bot ihr Schmuck aus dem Hause selbst an. Er ging über Armbänder und -reife bis hin zu Ohrringen, Ringen, Halskettchen und kleinen Verzierungen für die Frisur. Sie erhielt auf Wunsch auch Broschen in verschiedenen Formen und Größen, an denen sie ihre Rabenfeder feststecken könnte. Jene wollte man ihr schon unter dem Vorwand entziehen, dass sich 'Schmutz' an ihr verfangen hätte, doch die Mägde kassierten da gewiss mindestens einen düsteren Blick der Andunierin.
Als schließlich eine Schneiderin den Salon betrat, in dem Azura nach ihrer Reinigungsprozedur in Unterwäsche wartete, wurden zahlreiche Sonderstücke eben jener Handwerkerin vor ihr ausgebreitet. Es handelte sich bei allen um feinste Stoffe, die zu noblen Gewändern und Kleidern geschnitten worden waren. Etwas Schlichtes ließ sich dort kaum finden. Solche Mode trug Azura nur zu großen Bällen, aber ein ähnlicher erwartete sie. Zwar würde es keine Gäste geben, in deren Staunen sie sich baden könnte, aber Kathar Faelyn hatte ein spontanes Bankett ausgerufen, um die Rückkehr seines ersten Sohnes zu feiern. Der Kreis wäre klein und familiär, der Anlass an sich aber groß genug, um sich schick zu machen.
Gut zwei Stunden später wurde Azura vom Personal schließlich in den Speisesaal geführt. Man hatte sie fein herausgeputzt und sie was adliger als jemals zuvor in ihrem Leben. Nicht einmal unter der lockeren Börse ihres Ziehvaters hatte so kostbares Geschmeide ihre Haut berührt. Sie trug ein Vermögen am Körper und war bis in jede zurechtgemachte Haarsträhne ausstaffiert. Sogar ihr Auftritt wurde übermäßig angekündigt. Ein Herold, der neben der Tür zum Speisezimmer nur auf die Erfüllung seiner Pflichten wartete, klopfte mit seinem Heroldsstab zwei Mal kräftig auf den Boden.
Dann rief er in den Saal hinein: "Azura van Ikari, Tochter aus dem nicht dunkelelfischen Adelshaus van Ikari, Begleitung von Korundin Faelyn aus dem hohen Hause Faelyn, erweist uns die Ehre!" Seine Vorstellung wiederholte der Herold daraufhin noch einmal in Garmisch und anschließend auf Celcianisch, damit selbst die Ungebildeten mitbekamen, wer nun den Raum betrat.
Alle Augen richteten sich sofort auf Azura. Drei Paare davon gehörten den Männern am oberen Ende der langen Tafel. Am Kopfende saß natürlich das Oberhaupt der Familie, Kathar Faelyn. Statt in einem hohen Lehnstuhl hockte er jedoch wieder in seinem fahrbaren Untersatz, doch auch ihn hatte man ordentlich hergerichtet. Sein Haar war gekämmt und gepflegt zurückgebunden. Ein goldener Reif hielt es hinten, ließ den Elfen wie einen betagten König aussehen, für den die Krone zu schwer geworden war und er es somit schlichter hielt. Um seine Schultern hing ein Nerzüberwurf, der ihn warm halten sollte und den Eindruck eines Regenten nur verstärkte. Gekleidet war er blauen Samt mit violetten Applikationen und an nahezu jedem seiner Finger glitzerte ein Silberring. Amethyste und Saphire als Farben seines Hauses prägten ihn. An zahlreichen Schnallen und Verschlüssen war das Feenwappen der Faelyns zu erkennen.
Zu Kathars Linker saß Emmyth, fein herausgeputzt und nun nicht mehr allzu gut gelaunt, denn sein Mund war zu einer schmalen Linie verzogen und der Blick wirkte distanziert - bis er ihn auf Azura richtete. Da weiteten sich die roten Augen etwas und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Auch ihn hatte man in reichlich teure Gewänder gehüllt. Die purpurne Veste mit dornigem Rosenmuster stand ihm gut und das schwarze Seidenhemd darunter verschmolz auf harmonische Weise mit seiner eigenen Hautfarbe. Auch er trug Schmuck. Schlanke, tränenförmige Rubinohrringe mit Fassungen aus Silber zierten seine Spitzohren. Von ihnen führten Silberkettchen bis an seine Ohrspitzen, wobei das letzte Kettenglied in einem Aufsatz endete, der die genaue Passform seiner Ohrspitze besaß, so dass man sie ihm einfach übergestülpt hatte. Sein Haar war geglättet, gekämmt und mit Ölen zum Glänzen gebracht worden. Es hing ihm bis knapp auf die Schultern, ohne dabei zerzaust zu wirken. Außerdem musste auch er mit Duftwässerchen parfümiert worden sein. Nicht aufdringlich und doch erreichte sein Duft Azura, die noch am anderen Ende der Tafel stand. Wie eine sanfte, von Ventha persönlich geschickte Brise erreichte sie ein Aroma aus Wildkirschen, untermalt mit irgendeiner blumigen Note, die dem ganzen noch etwas Fruchtiges bescherte.
Emmyth wirkte schon stattlich, aber sein älterer Bruder stand dem in Nichts nach. Corax, der zur rechten seines gefundenen Vaters am Tisch saß, war ebenfalls in feine Kleidung gehüllt worden. Wo sein Bruder durch das Purpur den violetten Part des Faelyn-Wappens symbolisierte, da hatte man Corax in Blau gepackt. Auch er trug eine von dornigen Rosenmustern verzierte Weste, allerdings war sie in einem noblen Royalblau gehalten und auch sein Seidenhemd wies eine ähnliche Farbe auf. Auf Schmuck hatte er größtenteils verzichtet. Einzig eine Spange in der Form einer silbernen Fee hielt mit ihren libellenartigen Flügeln sein Haar rechterseits zurück, so dass man nicht nur sein Spitzohr komplett sehen konnte, sondern auch den Rubinstecker an seinem Ohrläppchen. Er war im Gegensatz zu Emmyths Ohrschmuck eher schlicht gehalten mit seiner Karoform, passte aber wunderbar zu Corax' eigenen Rubinaugen. Oh und wie sie strahlten! Er strahlte. Sein Blick glitzerte, seine Wangen besaßen eine euphorische Röte und selten hatte Azura seine Züge so glatt und ihn so breit lächeln sehen. Er erhob sich, nachdem der Herold ihre Ankunft verkündet hatte. Auch Emmyh stand auf. Nur Kathar blieb aus gesundheitlichen Gründen in seinem rollenden Stuhl sitzen.
"Wie schön, dass Ihr uns Gesellschaft leistet, Edle van Ikari", grüßte das Oberhaupt der Familie und deutete mit einer Armbewegung an, dass Azura sich einen Sitzplatz aussuchen konnte. Die Stühle neben den Söhnen waren frei. Azura musste sich nun nur entscheiden, ob sie an Corax' oder Emmyths Seite sitzen wollte. Sobald das geschehen war, klopfte der Herold mit seinem Stab noch einmal auf das Parkett, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
"Euer Hoheit, Kathar Faelyn, die verehrten Söhne Korundin und Emmyth Faelyn, durchlauchter Gast Azura van Ikari, dieses Fest findet zu Ehren des lange verschollenen Sohnes Korundin 'Corax' Faelyn statt. Er ist in den Schoß seiner Wurzeln zurückgekehrt, hat seine Familie gefunden und wird nun als Erstgeborener das Erbe des Hauses antreten, sobald Faldor den Anlass dazu gibt. Doch dieser Tag der Machtübergabe vom Vater zum Sohn liegt noch in weiter Ferne und wäre mit Trauer begleitet. Heute wollen wir nicht trauern, sondern die Rückkehr des Erben des Hauses Faelyn gebührend feiern. Zunächst im kleinen Kreise der Blutsverwandten und ...", er räusperte sich, las kurz von seiner Schriftrolle ab, "... und Vertrauten." Dann fing er sich wieder und kehrte in seinen Vortragsfluss zurück. "Ein gesellschaftliches Ereignis in Form eines Festbanketts und anschließendem Tanzball ist in Planung, die Einladungen gehen in den nächsten Tagen raus. So bitte ich im Namen unseres Gastgebers, Kathar Faelyn, die Gläser zu erheben und die Speisen zu genießen." Er rollte sein Schriftstück zusammen, klemmte es in den Gürtel und zückte ein Glöckchen. Silberhell erklang es. Daraufhin näherten sich diverse Dienstmägde und Pagen. Sie tischten mit einer feinen Schaumsuppe mit Muscheln darin auf. Dazu gab es frisch gebackenes Kräuterbrot und auf Wunsch entweder andunischen Apfelwein, morgerianischen Rosenwein oder Wasser. Als zweite Vorspeise war ein Meeresfrüchtesalat vorgesehen, während Hummer als Hauptgericht auf die hungrigen Mägen wartete. Die weiteren Gänge würden verkündet, sobald man mit dem Essen soweit durch war.
"Schafft Ihr es denn, so viel zu Euch zu nehmen, Vater? Ihr seid seit Monaten kein guter Esser, wenn ich das anmerken darf", fragte Emmyth mit Besorgnis und Überraschung in der Stimme. Kathar lächelte ihn an. Er streckte seine mit Altersflecken gezierte Hand aus, um sie auf jene von Corax abzulegen. Emmyth verfolgte die Geste mit aufmerksamem Blick.
"Nicht nur mein Sohn, dein Bruder, scheint zu mir zurückgekehrt zu sein, Emmyth. Auch mein Appetit meldet sich wieder. Aber wie könnte ich auch nicht, umgeben von so guter Gesellschaft?" Er schenkte auch Azura einen Blick. "Lasst uns essen, bevor es kalt wird." Tatsächlich war Kathar frohgemut, jedoch noch nicht wieder bei Kräften. Eine Magd musste ihm das Essen anreichen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, zuzulangen. Er aß wahrlich mit Appetit. Emmyth beobachtete seinen Vater dabei, was verdeutlichte, dass sein Hunger eine wahre Ausnahme zu sein schien. Corax hielt sich allerdings etwas zurück. Er schaute zu Azura herüber, berührte unter dem Tisch flüchtig ihre Finger mit den seinen, als wagte er nicht, zuzugreifen. Dann glomm ihr sein Blick entgegen und plötzlich schien alles wie in Zeitlupte abzulaufen. Azura konnte förmlich den Ruck sehen, der durch Emmyths Körper ging. Es war, als hätte ihn ein kleiner elektrischer Schlag getroffen. Seine Augen weiteten sich kurz, blitzten auf und jegliche Aufmerksamkeit, die auf den Vater gerichtet gewesen war, lenkte sich nun auf den Bruder und seine Gefährtin. Corax aber schaute Azura zunächst nur an. Schließlich raunte er ihr langsam zu. "In dir keimt eine tiefe Sehnsucht, habe ich gehört." Flüchtig blickte er zu Emmyth herüber. Dieser aber erwiderte lieber Azuras Blick. Er hatte es seinem Bruder gesagt. Er hatte es wirklich getan!
"Lass uns nach dem Essen darüber sprechen", fuhr Corax leise fort. Offenbar wollte er seinen Vater nicht auf dieses delikate Thema aufmerksam machen. Jetzt aber griff er unter dem Tisch doch nach ihrer Hand und drückte sie leicht. "Soviel nur vorab: Du brauchst nichts befürchten. Ich werde dir deinen Wunsch nicht verwehren." Seine Finger lösten sich, die Hand lugte unter dem Tisch hervor, wanderte neben ihrem Arm empor und bis zu ihrer Wange, welche sie anschließend umschloss wie eine zweite Haut. "Ich liebe dich", sagte er und es klang wie am ersten Tag. Seine Augen ruhten auf ihr. Im Rot konnte Azura keine Anzeichen von Zorn, Enttäuschung oder Hass erkennen. Entweder hatte Emmyth seine Worte wohl gewählt, gelogen oder ... ihr Rabe hatte wirklich nichts dagegen. Sie würden es besprechen müssen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Vorher aber war ein anderes Thema dran. Denn Kathar mochte Corax' Worte nicht gehört, wohl aber dessen Gesten gesehen haben.
"Ich schätze den respektvollen Umgang zwischen Verliebten. Wenn wahre Gefühle mit im Spiel sind, ist es großes Glück", sagte er. "Gedenkst du dennoch, dich auf eine Ehe dieser Art einzulassen, Korundin?"
Corax wandte den Kopf. Er war Korundin, offenbar der Name, den er bei Geburt erhalten hatte. Er reagierte bereits darauf. "Wir ... haben noch nicht über Heirat gesprochen, Vater. Aber ich wähle Liebe über die morgerianische Tradition der reinblütigen Ehe."
Der Vater nickte. Dann schaute er Azura an. "Und Ihr, Tochter van Ikari? Wärt Ihr bereit, Andunie zu einem modernen Denken zu verleiten, indem man eine Misch-Ehe eingeht und sie in der Öffentlichkeit auslebt? Es würde nicht leicht, auch nicht für Nachwuchs."
Der Weg zurück zum Anwesen der Familie Faelyn gestaltete sich ... interessant. Azura erhielt keine Gelegenheit mehr, mit Emmyth zu sprechen. Die dunkelelfischen Leibwächter führten ihn wie einen Verbrecher zwischen sich zurück nach Hause. Dabei lag jeweils eine gerüstete Hand auf seinen Schultern und ein dritter dieser Wächter schob ihn am Rücken voran. Ein Vierter ging vor ihm, damit der jüngste Spross des Hauses nicht die Flucht nach vorn wagte. Azura selbst wurde am Arm des goblinischen Hauptmanns der Truppe geführt und sein letzter verbliebener Soldat bildete die Nachhut.
Juuscho erwies sich als äußerst höflich, zumindest für goblinische Verhältnisse. Er mochte jenseits der koketten Weisen sein, die Azura von Galanen und deren Eltern gewohnt war, doch er bemühte sich darum, ihr Respekt zu zollen. Trotzdem ließ er nicht zu, dass sie 'noch einmal Emmyths Einfluss' ausgesetzt wäre. Man sähe ja bereits, welchen Schaden er an ihrer Kleidung angerichtet habe! Emmyth konnte daraufhin nur entwaffnend über die Schulter zurücklächeln und noch einmal beteuern, dass er einen finanziellen Ausgleich schaffen würde. Überhaupt gab er sich verhältnismäßig gut gelaunt ob der Situation. Er schäkerte mit seinen Wächtern, welche sich natürlich kein Stück weit darauf einließen. Hauptmann Juuscho hatte ein Auge und zwei ausgeprägte Spitzohren auf sie gerichtet. Das hinderte Emmyth allerdings nicht daran, die Stimmung lockern zu wollen. Trotz allem wurde er am Anwesen allerdings durch den Haupteingang ins Innere geschleift, während Juuscho Azura durch einen Seiteneingang hinein führte. Er ließ sich dabei auch nicht beirren, so sehr es Gegenwind geben könnte.
Im Haus angekommen übergab er die Andunierin an einen Pagen, der sie wiederum in eines der Gästebadezimmer führte. Dort konnte Azura sich ausgiebig frisch machen und bei Bedarf würde ihr sogar ein Bad eingelassen. Plötzlich durfte sie sich wieder wie früher fühlen. Mehr noch, denn das Haus Faelyn war mit reichlich Dienspersonal ausgestattet. Es schien jenen auch nicht unbedingt schlecht zu ergehen, selbst wenn sie von sich behaupteten, Sklaven zu sein. Sie erhielten nämlich kein Geld für ihre Arbeit, wurden trotzdem durch das Haus mit allem versorgt, was sie brauchten. Letztendlich machte es jeden Pagen und jede Dienstmagd trotzdem von der Gunst ihrer Herrschaft abhängig. Schläge mussten sie allerdings nicht befürchten, würden sie erzählen, sofern Azura sich überhaupt für sie interessierte. Denn die Verlockung war groß, erneut die Schneise zwischen Hausherrin, respektive Gast und Arbeitenden zu vergrößern.
Azura konnte sich also ausgiebig reinigen. Man nahm Maß an ihr und eilte los, um Ersatzkleidung in passender Größe zu beschaffen. Dies dauerte einige Zeit, in der sie Duftwässerchen ausprobieren und sich schminken konnte. Eine der Sklavinnen bot ihr Schmuck aus dem Hause selbst an. Er ging über Armbänder und -reife bis hin zu Ohrringen, Ringen, Halskettchen und kleinen Verzierungen für die Frisur. Sie erhielt auf Wunsch auch Broschen in verschiedenen Formen und Größen, an denen sie ihre Rabenfeder feststecken könnte. Jene wollte man ihr schon unter dem Vorwand entziehen, dass sich 'Schmutz' an ihr verfangen hätte, doch die Mägde kassierten da gewiss mindestens einen düsteren Blick der Andunierin.
Als schließlich eine Schneiderin den Salon betrat, in dem Azura nach ihrer Reinigungsprozedur in Unterwäsche wartete, wurden zahlreiche Sonderstücke eben jener Handwerkerin vor ihr ausgebreitet. Es handelte sich bei allen um feinste Stoffe, die zu noblen Gewändern und Kleidern geschnitten worden waren. Etwas Schlichtes ließ sich dort kaum finden. Solche Mode trug Azura nur zu großen Bällen, aber ein ähnlicher erwartete sie. Zwar würde es keine Gäste geben, in deren Staunen sie sich baden könnte, aber Kathar Faelyn hatte ein spontanes Bankett ausgerufen, um die Rückkehr seines ersten Sohnes zu feiern. Der Kreis wäre klein und familiär, der Anlass an sich aber groß genug, um sich schick zu machen.
Gut zwei Stunden später wurde Azura vom Personal schließlich in den Speisesaal geführt. Man hatte sie fein herausgeputzt und sie was adliger als jemals zuvor in ihrem Leben. Nicht einmal unter der lockeren Börse ihres Ziehvaters hatte so kostbares Geschmeide ihre Haut berührt. Sie trug ein Vermögen am Körper und war bis in jede zurechtgemachte Haarsträhne ausstaffiert. Sogar ihr Auftritt wurde übermäßig angekündigt. Ein Herold, der neben der Tür zum Speisezimmer nur auf die Erfüllung seiner Pflichten wartete, klopfte mit seinem Heroldsstab zwei Mal kräftig auf den Boden.
Dann rief er in den Saal hinein: "Azura van Ikari, Tochter aus dem nicht dunkelelfischen Adelshaus van Ikari, Begleitung von Korundin Faelyn aus dem hohen Hause Faelyn, erweist uns die Ehre!" Seine Vorstellung wiederholte der Herold daraufhin noch einmal in Garmisch und anschließend auf Celcianisch, damit selbst die Ungebildeten mitbekamen, wer nun den Raum betrat.
Alle Augen richteten sich sofort auf Azura. Drei Paare davon gehörten den Männern am oberen Ende der langen Tafel. Am Kopfende saß natürlich das Oberhaupt der Familie, Kathar Faelyn. Statt in einem hohen Lehnstuhl hockte er jedoch wieder in seinem fahrbaren Untersatz, doch auch ihn hatte man ordentlich hergerichtet. Sein Haar war gekämmt und gepflegt zurückgebunden. Ein goldener Reif hielt es hinten, ließ den Elfen wie einen betagten König aussehen, für den die Krone zu schwer geworden war und er es somit schlichter hielt. Um seine Schultern hing ein Nerzüberwurf, der ihn warm halten sollte und den Eindruck eines Regenten nur verstärkte. Gekleidet war er blauen Samt mit violetten Applikationen und an nahezu jedem seiner Finger glitzerte ein Silberring. Amethyste und Saphire als Farben seines Hauses prägten ihn. An zahlreichen Schnallen und Verschlüssen war das Feenwappen der Faelyns zu erkennen.
Zu Kathars Linker saß Emmyth, fein herausgeputzt und nun nicht mehr allzu gut gelaunt, denn sein Mund war zu einer schmalen Linie verzogen und der Blick wirkte distanziert - bis er ihn auf Azura richtete. Da weiteten sich die roten Augen etwas und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Auch ihn hatte man in reichlich teure Gewänder gehüllt. Die purpurne Veste mit dornigem Rosenmuster stand ihm gut und das schwarze Seidenhemd darunter verschmolz auf harmonische Weise mit seiner eigenen Hautfarbe. Auch er trug Schmuck. Schlanke, tränenförmige Rubinohrringe mit Fassungen aus Silber zierten seine Spitzohren. Von ihnen führten Silberkettchen bis an seine Ohrspitzen, wobei das letzte Kettenglied in einem Aufsatz endete, der die genaue Passform seiner Ohrspitze besaß, so dass man sie ihm einfach übergestülpt hatte. Sein Haar war geglättet, gekämmt und mit Ölen zum Glänzen gebracht worden. Es hing ihm bis knapp auf die Schultern, ohne dabei zerzaust zu wirken. Außerdem musste auch er mit Duftwässerchen parfümiert worden sein. Nicht aufdringlich und doch erreichte sein Duft Azura, die noch am anderen Ende der Tafel stand. Wie eine sanfte, von Ventha persönlich geschickte Brise erreichte sie ein Aroma aus Wildkirschen, untermalt mit irgendeiner blumigen Note, die dem ganzen noch etwas Fruchtiges bescherte.
Emmyth wirkte schon stattlich, aber sein älterer Bruder stand dem in Nichts nach. Corax, der zur rechten seines gefundenen Vaters am Tisch saß, war ebenfalls in feine Kleidung gehüllt worden. Wo sein Bruder durch das Purpur den violetten Part des Faelyn-Wappens symbolisierte, da hatte man Corax in Blau gepackt. Auch er trug eine von dornigen Rosenmustern verzierte Weste, allerdings war sie in einem noblen Royalblau gehalten und auch sein Seidenhemd wies eine ähnliche Farbe auf. Auf Schmuck hatte er größtenteils verzichtet. Einzig eine Spange in der Form einer silbernen Fee hielt mit ihren libellenartigen Flügeln sein Haar rechterseits zurück, so dass man nicht nur sein Spitzohr komplett sehen konnte, sondern auch den Rubinstecker an seinem Ohrläppchen. Er war im Gegensatz zu Emmyths Ohrschmuck eher schlicht gehalten mit seiner Karoform, passte aber wunderbar zu Corax' eigenen Rubinaugen. Oh und wie sie strahlten! Er strahlte. Sein Blick glitzerte, seine Wangen besaßen eine euphorische Röte und selten hatte Azura seine Züge so glatt und ihn so breit lächeln sehen. Er erhob sich, nachdem der Herold ihre Ankunft verkündet hatte. Auch Emmyh stand auf. Nur Kathar blieb aus gesundheitlichen Gründen in seinem rollenden Stuhl sitzen.
"Wie schön, dass Ihr uns Gesellschaft leistet, Edle van Ikari", grüßte das Oberhaupt der Familie und deutete mit einer Armbewegung an, dass Azura sich einen Sitzplatz aussuchen konnte. Die Stühle neben den Söhnen waren frei. Azura musste sich nun nur entscheiden, ob sie an Corax' oder Emmyths Seite sitzen wollte. Sobald das geschehen war, klopfte der Herold mit seinem Stab noch einmal auf das Parkett, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
"Euer Hoheit, Kathar Faelyn, die verehrten Söhne Korundin und Emmyth Faelyn, durchlauchter Gast Azura van Ikari, dieses Fest findet zu Ehren des lange verschollenen Sohnes Korundin 'Corax' Faelyn statt. Er ist in den Schoß seiner Wurzeln zurückgekehrt, hat seine Familie gefunden und wird nun als Erstgeborener das Erbe des Hauses antreten, sobald Faldor den Anlass dazu gibt. Doch dieser Tag der Machtübergabe vom Vater zum Sohn liegt noch in weiter Ferne und wäre mit Trauer begleitet. Heute wollen wir nicht trauern, sondern die Rückkehr des Erben des Hauses Faelyn gebührend feiern. Zunächst im kleinen Kreise der Blutsverwandten und ...", er räusperte sich, las kurz von seiner Schriftrolle ab, "... und Vertrauten." Dann fing er sich wieder und kehrte in seinen Vortragsfluss zurück. "Ein gesellschaftliches Ereignis in Form eines Festbanketts und anschließendem Tanzball ist in Planung, die Einladungen gehen in den nächsten Tagen raus. So bitte ich im Namen unseres Gastgebers, Kathar Faelyn, die Gläser zu erheben und die Speisen zu genießen." Er rollte sein Schriftstück zusammen, klemmte es in den Gürtel und zückte ein Glöckchen. Silberhell erklang es. Daraufhin näherten sich diverse Dienstmägde und Pagen. Sie tischten mit einer feinen Schaumsuppe mit Muscheln darin auf. Dazu gab es frisch gebackenes Kräuterbrot und auf Wunsch entweder andunischen Apfelwein, morgerianischen Rosenwein oder Wasser. Als zweite Vorspeise war ein Meeresfrüchtesalat vorgesehen, während Hummer als Hauptgericht auf die hungrigen Mägen wartete. Die weiteren Gänge würden verkündet, sobald man mit dem Essen soweit durch war.
"Schafft Ihr es denn, so viel zu Euch zu nehmen, Vater? Ihr seid seit Monaten kein guter Esser, wenn ich das anmerken darf", fragte Emmyth mit Besorgnis und Überraschung in der Stimme. Kathar lächelte ihn an. Er streckte seine mit Altersflecken gezierte Hand aus, um sie auf jene von Corax abzulegen. Emmyth verfolgte die Geste mit aufmerksamem Blick.
"Nicht nur mein Sohn, dein Bruder, scheint zu mir zurückgekehrt zu sein, Emmyth. Auch mein Appetit meldet sich wieder. Aber wie könnte ich auch nicht, umgeben von so guter Gesellschaft?" Er schenkte auch Azura einen Blick. "Lasst uns essen, bevor es kalt wird." Tatsächlich war Kathar frohgemut, jedoch noch nicht wieder bei Kräften. Eine Magd musste ihm das Essen anreichen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, zuzulangen. Er aß wahrlich mit Appetit. Emmyth beobachtete seinen Vater dabei, was verdeutlichte, dass sein Hunger eine wahre Ausnahme zu sein schien. Corax hielt sich allerdings etwas zurück. Er schaute zu Azura herüber, berührte unter dem Tisch flüchtig ihre Finger mit den seinen, als wagte er nicht, zuzugreifen. Dann glomm ihr sein Blick entgegen und plötzlich schien alles wie in Zeitlupte abzulaufen. Azura konnte förmlich den Ruck sehen, der durch Emmyths Körper ging. Es war, als hätte ihn ein kleiner elektrischer Schlag getroffen. Seine Augen weiteten sich kurz, blitzten auf und jegliche Aufmerksamkeit, die auf den Vater gerichtet gewesen war, lenkte sich nun auf den Bruder und seine Gefährtin. Corax aber schaute Azura zunächst nur an. Schließlich raunte er ihr langsam zu. "In dir keimt eine tiefe Sehnsucht, habe ich gehört." Flüchtig blickte er zu Emmyth herüber. Dieser aber erwiderte lieber Azuras Blick. Er hatte es seinem Bruder gesagt. Er hatte es wirklich getan!
"Lass uns nach dem Essen darüber sprechen", fuhr Corax leise fort. Offenbar wollte er seinen Vater nicht auf dieses delikate Thema aufmerksam machen. Jetzt aber griff er unter dem Tisch doch nach ihrer Hand und drückte sie leicht. "Soviel nur vorab: Du brauchst nichts befürchten. Ich werde dir deinen Wunsch nicht verwehren." Seine Finger lösten sich, die Hand lugte unter dem Tisch hervor, wanderte neben ihrem Arm empor und bis zu ihrer Wange, welche sie anschließend umschloss wie eine zweite Haut. "Ich liebe dich", sagte er und es klang wie am ersten Tag. Seine Augen ruhten auf ihr. Im Rot konnte Azura keine Anzeichen von Zorn, Enttäuschung oder Hass erkennen. Entweder hatte Emmyth seine Worte wohl gewählt, gelogen oder ... ihr Rabe hatte wirklich nichts dagegen. Sie würden es besprechen müssen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Vorher aber war ein anderes Thema dran. Denn Kathar mochte Corax' Worte nicht gehört, wohl aber dessen Gesten gesehen haben.
"Ich schätze den respektvollen Umgang zwischen Verliebten. Wenn wahre Gefühle mit im Spiel sind, ist es großes Glück", sagte er. "Gedenkst du dennoch, dich auf eine Ehe dieser Art einzulassen, Korundin?"
Corax wandte den Kopf. Er war Korundin, offenbar der Name, den er bei Geburt erhalten hatte. Er reagierte bereits darauf. "Wir ... haben noch nicht über Heirat gesprochen, Vater. Aber ich wähle Liebe über die morgerianische Tradition der reinblütigen Ehe."
Der Vater nickte. Dann schaute er Azura an. "Und Ihr, Tochter van Ikari? Wärt Ihr bereit, Andunie zu einem modernen Denken zu verleiten, indem man eine Misch-Ehe eingeht und sie in der Öffentlichkeit auslebt? Es würde nicht leicht, auch nicht für Nachwuchs."

- Azura
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- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
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Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Hätte sie jemand danach gefragt, sie hätte nicht zu sagen gewusst, warum sie Emmyths grenzenübergreifende, aufdringliche Verhalten akzeptiert, seine Berührungen willkommen geheißen hatte. Lag es daran, dass er seinem Bruder wie zum Verwechseln ähnlich sah? Lag es an dem Verbotenen in seinem Gebaren? Oder lag es daran, dass Corax sie verdorben hatte bis ins Mark und sie gar nicht mehr anders konnte, als sich weiteren jungen, attraktiven Männern hinzugeben?
Ja, Azura wollte diese herrlichen Gefühle wieder erleben, die ihr Rabe ihr beschert hatte, wieder und wieder und am besten so, dass sie alles andere um sich herum, vor allem ihre Sorgen, Ängste und komplizierten Empfindungen, völlig vergessen könnte. Doch wollte sie das wirklich um jeden Preis und egal, mit wem? Oder wäre sie, abseits ihrer Gedankenspiele, am Ende tatsächlich eine langweilige, treue Seele, die trotz offenere Käfigtür nicht in die Freiheit zu fliegen wagte?
Es war ihr nicht klar und ob sie die Antwort darauf herausfinden wollte, war noch weniger klar. Vielleicht würde ihr der ein oder andere Schritt gelingen, wenn sie erst alleine wäre und ihre Ruhe hätte. Nur... wann würde das sein? Bevor oder nachdem sie sich Corax bereits wieder hätte stellen müssen? Und er? Würde ihr Begleiter zuerst mit ihm sprechen und alles kaputt machen, nur um seinen Willen zu kriegen, ohne Rücksicht auf Verluste? Oder wäre sie diejenige, die dem verlorenen Sohn als erstes wieder über den Weg lief? Würde er es ihr ansehen oder gar... riechen? Wäre ihr Schuldbewusstsein übermächtig, auf dass sie es nicht vor ihm verbergen könnte? Oder wie wäre es, wenn sie und Emmyth zeitgleich auf ihn stoßen würden?!
Oh, besser, sie hätte sich niemals auf all das hier eingelassen! Aber in einem hatte der Dunkelelf recht: Dann hätte sie so einiges nicht herausgefunden. Jedoch... würde dieses Argument auch für... mehr reichen? In ihrem Kopf arbeitete es beinahe so fordernd wie zwischen all den Apfelblüten in ihrem Schoß, während ihr Pferd gemächlich vor sich hin trottete.
Solange, bis Emmyth das schmollende Schweigen brach und sie damit ebenfalls aus ihren Grübeleien holte. Um dafür andersgeartete Fragen hinter ihrer Stirn aufkommen zu lassen. Seine Reaktion ließ sie ihn mit leicht erhobenen Brauen ansehen. So wie er maß sie mit anderen Maßstäben, was das Alter und den Reifegrad betraf.
"Haltet Ihr mich für ein Kind?" Diese Gegenfrage entlockte nun auch ihr ein Schmunzeln, wenngleich es von einem spöttischen Funkeln in den Augen begleitet wurde. "Geistig oder körperlich?", konterte sie frech und in einer ähnlichen Manier, wie sie es bei Corax getan hätte.
Daraufhin gab er ihr allerdings Auskunft und beinahe wäre ihr noch eine ähnliche Bemerkung heraus gerutscht. Doch diesmal konnte sich die junge Frau rechtzeitig auf die Zunge beißen und es verhindern, denn es wäre nicht richtig gewesen, mit jemand anderes als ihrem Raben über ihn als alten Mann zu scherzen. Noch dazu, wo sie Emmyth keine Angriffsfläche bieten wollte und durfte, um sie und den Älteren auseinander bringen zu können.
Schon drehte er ohnehin das Thema wieder in eine Richtung, die sie vorerst für versperrt gehalten hatte. "Wieso die Eile? Ich dachte, Ihr Dunkelelfen altert eben langsamer. Da wäret Ihr doch auch in einigen Monaten noch in der Lage zu dem, wozu Ihr mich verlocken wollt.", hielt sie betont überlegen dagegen und so, als hätte im Gegensatz zu ihm sie alle Zeit der Welt. Als wäre nicht sie diejenige, die längst verheiratet sein sollte und sich Sorgen über ihre Tauglichkeit machen müsste.
Dies und anderes führten am Ende dazu, dass sie ihr Pferd in seinen Weg lenkte und ihm den Kopf zurecht rücken wollte. Doch während sie bei Corax meistens die Spitzzüngigere gewesen war und sie sich gekonnt gezankt hatten, schaffte Emmyth es mit Leichtigkeit, sie mit Worten zu schlagen und er besaß obendrein die Frechheit, sie danach stehen zu lassen. Damit nahm er sie nun nicht gerade für sich ein oder brächte sie dazu, sich trotz aller Vernunft ihm hinzugeben. Aber zugleich weckte er in ihr den Ehrgeiz, ihn auf diesem Gebiet nicht nur ebenbürtig zu sein, sondern beim nächsten Duell als Siegerin hervor zu gehen.
Mit diesem Vorsatz ließ sie ihn dennoch bewusst warten und ihr Reittier trottete lediglich gemächlich zum Tor. Dort wurde sie erwartet, scheinbar geduldig, wie es sich gehörte. Wenig später waren auch die Pferde zurück in ihren Boxen und sie konnten ihre eigenen Beine bemühen.
Zumindest hätten sie das tun können, wenn sich nicht ein erneutes Gespräch rund um das selbe Thema entsponnen hätte. Seine scheinbare Gleichgültigkeit bei ihrer Klarstellung zu seiner vorherigen Kränkung ihrerseits ließ sie leise und wenig damenhaft schnauben, ehe sie fortfuhr. Seine Antwort war... niederschmetternd in ihrer Wirkung. Ein leichtes Säuseln, eine viel zu verboten klingende Andeutung und schon war sie drauf und dran, schon wieder dahin zu schmelzen. In altbewährter Manier klammerte sie sich an eine negative Empfindung, im Moment ihre Kränkung, um ihm nicht sofort um den Hals zu fallen und sofort nach Realisierung seiner Drohung zu verlangen.
Trotzdem tat sie, als würde sie darauf herein fallen, kam ihm einen Moment lang verdächtig nahe und reckte ihm das Gesicht bis auf eine kurze Distanz entgegen. "Würdet Ihr, ja?", hauchte sie so verführerisch, wie es ihr nur möglich war, um ihn auf die falsche Fährte zu locken. "Und dann würde die Arbeit liegen bleiben, das Kleid seinen Schmutz behalten und Ihr stattdessen nur noch meine Schönheit bewundern. Nicht wahr?", fuhr sie kaum hörbar fort.
Noch einen Atemzug voller Herzklopfen und Schoßpochen blieb sie in dieser Stimmung, ehe sie rasch Abstand suchte und ihm einen betont spöttischen Blick zuwarf. "So gerne ich Euch bei Dienstbotenaufgaben zusehen würde, eine Magd wäre eher meine erste Wahl.", neckte sie ihn und schien damit endlich weit genug zu ihm durchzudringen, dass er den Ernst ihrer Aufforderung begriff. Zumindest machte er ihr die Zusage zur Reinigung.
Zwar könnte sie auch auf einen angemessenen Ersatz drängen, aber das war immerhin ein Kleid ihrer Mutter. Da wollte und würde sie keine Entscheidung in solch eine Richtung treffen, denn sie wusste nicht, wie kostbar dieses Ensemble Aquila wäre.
Was sie zu einem weiteren Gedanken brachte, den er ihr bislang noch nicht von sich aus beantwortet hatte. Seine Erwiderung war erstaunlich ernüchternd und zeugte von einem Zug an ihm, der ihr das erste Mal ernstlich missfiel. Diese Gleichgültigkeit ob seiner Verfehlung war etwas, das sie ehrlich störte und ihr auch ein wenig zeigte, warum er so leichtfertig von einer Affäre mit ihr sprechen konnte. Nicht nur, weil er sie begehrte, sondern weil er offensichtlich keinen Grund sah, sich an irgendwelche Regeln zu halten oder darauf Rücksicht zu nehmen, was dies für andere bedeutete. Auch sie hatte sich nur selten darum gekümmert, allerdings war sie weitaus mehr in jenen Grenzen geblieben, die um sie gelegt worden waren.
Obendrein bestätigte seine Aussage ihr auch, was sie ohnehin längst angenommen hatte, ganz gleich, wie sehr er das Gegenteil behauptet hatte. Sie wäre gewiss nicht seine erste, kurzlebige Leidenschaft und war nach ihren jüngsten Erfahrungen auch nicht mehr sofort der Ansicht, sie könne die einzig Wahre für ihn sein, für die er auf ewig brennen würde.
Jedoch wurde sie einer spitzzüngigen, schlagfertigen Bemerkung vorerst enthoben, als sich plötzlich einige Männer mehr zu ihnen gesellten, die offensichtlich nach Emmyth gesucht hatten. Im ersten Moment pochte ihr Herz wie wild und wollte sie sich instinktiv schützend zu ihm flüchten vor Schreck, aber da sie nicht bedrohlich angegangen wurde und ihr Begleiter die Augen verdrehte, unterdrückte sie diesen Impuls. Es hätte ihm sowieso nur viel zu viel Aufwind gegeben.
Stattdessen streckte sie lediglich den Rücken durch und bemühte sich um eine gerade Haltung ungeachtet ihrer Erscheinung. Ihre Augenbrauen hoben sich ein wenig, während sie beide eingekreist wurden, und noch mehr, als der Kleinste unter ihnen offenkundig das Sagen hatte. Anfangs verstand sie noch nichts, aber ihr Begleiter war erstaunlich erpicht darauf, sie an dem Schauspiel teilhaben zu lassen, denn er bestand auf das allgemeine Celcianisch. Vorläufig aber beschränkte sie sich aufs Zusehen und Zuhören, während sie ihre eigenen Schlüsse zog. Das Verhältnis dieser beiden ungleichen Männer war eindeutig ein eingespieltes, das durchaus Raum für den ein oder anderen Spott bot. Flüchtig erhielt sie einen Blick vom Hauptmann, dessen knappes Nicken sie gleichfalls erwiderte. Dann lag seine Aufmerksamkeit erneut auf seinem Schützling und wider Willen musste sie mit jedem weiteren Wort stärker gegen ein Schmunzeln ankämpfen.
Schließlich war das Ganze vollbracht und der entflohene Sohn würde seinem goldenen Käfig bis auf weiteres wieder zugeführt werden. Ihr hingegen widmete sich erneut der Goblin. Dezent deutete sie mit dem Kinn in Richtung Emmyth, auf dessen Schultern ziemlich unerbittlich wirkend dunkle Hände lagen. "Meint Ihr nicht, je mehr Männer, desto größer seine Lust, Euch wieder zu entwischen?", bemerkte sie in einer Lautstarke, in welcher sie vermutlich von dunkelelfischen Spitzohren noch vernommen werden könnte, selbst, wenn diese schon einige Schritt entfernt waren.
Kurz sah sie noch auf jenen Rücken, den sie bis vor kurzem noch beständig vor Augen gehabt hatte bei ihrem Ritt zurück, ehe sie sich betont dem Hauptmann zuwandte, der ihr seinen Arm anbot. Einen Moment lang zögerte sie, dann konnte sie ihre Berührungsängste bezwingen, denn trotz allem vergaß sie nicht, zu wessen Haushalt dieser Mann gehörte. Trotzdem blieb sie relativ steif und spürte, wie sie errötete bei seinen Worten.
"Hintereingang?", empörte sie sich zwar, aber ansonsten blieben ihr die Worte im Hals stecken. Vorerst zumindest... So beschränkte sie sich auf ein bisschen an höflicher Konversation den restlichen Weg über, der ihr dieses Mal um einiges länger vorkam, während sie an mehreren Dingen zu knabbern hatte. Das einzig Positives, das sie dem Schleichweg in ein Gästezimmer abgewinnen konnte, war der Umstand, dass sie dadurch Corax vermutlich nicht begegnen würde.
Nicht auszudenken, was er sich ausmalen würde, sie so zu sehen... Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wie hatte sie so blind sein und Emmyth einfach hinaus folgen können? Nicht umsonst waren Dunkelelfen verschrien, diese nahmen sich meist einfach, was sie wollten. So hatten sie es mit Andunie getan, so hatte es ihr Rabe mit ihr... Nein, nicht daran denken, bloß nicht!
Als sie das Anwesen der Faelyns endlich erreicht hatten, wurde der Sohn prompt hinein verfrachtet, während sie den Seiteneingang nehmen sollte. Es war unangenehm und kränkend, doch war ihr Widerstand zwecklos... und auch nicht sonderlich vehement, denn es schwang die Sorge mit, was ihr Rabe von ihrer Aufmachung halten würde. Also ließ sie sich in eines der zahlreichen Gästezimmer bringen, in dem sie rasch alles erhalten sollte, was ihr Herz begehrte.
Ohne ihr vor Augen zu halten, dass sie Gast in diesem Hause war und noch dazu der eroberten Bevölkerung angehörte, wurde ihr ein Ausmaß an Luxus präsentiert, das es in ihrem Elternhause so nicht gegeben hatte. Zwar war ihr Stiefvater sehr vermögend gewesen, seine Geschäfte waren gut gelaufen und er hatte seinen beiden Mädchen alles Erdenkliche geboten. Hier jedoch war wirklich scheinbar unbegrenzter Reichtum vorhanden. Das fing schon bei der Qualität der Möblierung und der erlesenen Stoffe für ihr neues Kleid an, ging über auf den Schmuck und endete bei den teuersten Düften, die ihr zur Reinigung zur Verfügung gestellt wurden.
Unter anderen Umständen hätte Azura glänzende Augen bekommen und kaum gewusst, wo sie anfangen sollte. Jetzt hingegen wäre sie lieber alleine gewesen, hätte ihre Ruhe gewollt und darüber nachgedacht, was in den letzten Stunden geschehen war. Aber das war ihr nicht vergönnt. Stattdessen musste sie sich für ein Essen im Kreise dieser Familie zurecht machen und durfte sich dabei keinen Fehler leisten. Sie musste diese Möglichkeit beim Schopf ergreifen und die schöne Zierde werden, die es wert wäre, an Corax' Seite zu bestehen.
Also ließ sie sich mit einem leisen Seufzen darauf ein, wählte sowohl Kleid, als auch Schmuck und Düfte aus, verlangte nach einem heißen Bad und einer Magd, die sich um ihr Haar kümmern sollte. Nur die Feder, die durfte niemand anrühren und auf diese achtete sie penibel, um sie später wieder in ihre Frisur stecken zu können.
Wenigstens konnte sie in der noblen Wanne den Platz auskosten, ihr Element rund um sich herum spüren und ein klein wenig entspannen. Nicht viel und nicht lange, denn ihre Haarwäsche erforderte Zeit, aber ausreichend, um das Gefühl zurück zu erlangen, sich halbwegs wieder im Griff zu haben. Dabei trieben ihre Gedanken träge dahin, ohne zu einer Lösung zu gelangen, was sie über ihr Erlebnis Corax erzählen durfte und was sie besser verschweigen sollte, um ihm kein unnötiges Leid zu zufügen. Es war eine verzwickte Situation für sie!
Nachdem sie sich aus dem Bad erhoben und abgetrocknet hatte, verlangte sie nach Papier und Feder, um ihre Mutter mittels einer kurzen Nachricht darüber zu informieren, dass sie noch länger im Hause der Dunkelelfen verweilen würde und warum. Nach allem, was geschehen war, wollte sie Aquila nicht länger als nötig im Ungewissen lassen. Das Schreiben wurde einem Pagen übergeben und die Magd machte sich gekonnt daran, ihr Haar zu bürsten und zu einer kunstvollen Frisur zu formen.
Darin hinein wurde eine Kette mit Lapislazuliperlen geflochten, passend zu den Ohrringen und die Halskette, deren Silberfassungen dieselben Steine umrahnten und deren Farbe wunderbar mit ihren grünen Augen kontrastierte. Sobald ihre Haarpracht gebändigt und die behutsam gesäuberte Feder zu ihrer Zufriedenheit darin als Krönung befestigt war, ließ sie sich dezent schminken, um ihre natürlichen Vorzüge zu betonen.
Danach ließ sie sich von den kundigen Händen in das crèmefarbene Kleid helfen, das sich in seinem Farbton kaum von ihrer hellen Haut abhob und den Übergang von Stoff zu Nacktheit dadurch fließend wirken ließ. Naturgemäß betonte das eingearbeitete Mieder ihr Dekolleté und ihre bloßen Schultern, während knapp unter ihren Achseln auf jeder Seite ein Stoffband lose um ihren Oberarm lag und eindeutig Dekor darstellte, anstatt die weiche Seide auf ihrem Leib zu halten.
Während ihr Oberteil bis auf die rückwärtige hellbau-silbrige Schnürung noch einfärbig war, wurde der bodenlange, ausladende Rock von silbrigen und blauen, dünnen Ranken durchzogen, die sich nach unten hin immer mehr verdichteten. Ein weiterer Farbtupfer offenbarte sich hingegen erst, wenn sie den Rock ein wenig anhob und einen Schritt nach vorne machte, denn ihre Füße wurden von hellgrünen Stoffschuhen umschmeichelt, deren Schnürung bis zur Hälfte ihrer Wade reichte und mit deren Absätzen sie ein wenig größer wirkte. Um sich Luft zufächeln zu können, hatte sie einen Fächer aus crèmefarbener Spitze gewählt, mit Stäben aus hellem Holz und einem feinen Rankenmuster, das in den Griff geschnitzt worden war. Mittels einer dünnen Perlenkette hing er an ihrem rechten Handgelenk, sollte sie das Utensil einmal loslassen.
Nun fehlte noch ein feines, erfrischend nach Apfelblüten riechendes Duftwässerchen, dann fühlte sich die junge Frau bereit, sich der adeligen Familie zu präsentieren.
Während ihrer gesamten Toilette lauschte sie den Worten der Magd über das Leben in diesem Hause, über das Verhalten von Vater und jüngerem Sohn, die sie mit ein paar wenigen, gezielten Fragen hervorgelockt hatte. Zwar konnte sie über die verstorbene Hausherrin nichts in Erfahrung bringen, aber vielleicht würde das bei einer anderen Gelegenheit kommen. Zumindest schien es, als würde es in diesen Wänden nicht um so viel Leid wie möglich gehen, sodass sie sich weniger Sorgen darum machen müsste, wenn ihr Rabe in den Schoß seiner Familie verbleiben wollen würde.
Auch wenn sie etwas unsicher war, wie das Verhältnis unter den Brüdern sich entwickeln würde. Sie befürchtete, dass Emmyth eine gewisse Falschheit innewohnen könnte, die dem Älteren fremd wäre. Von der Konkurrenz um sie ganz zu schweigen, obwohl sich das vermutlich bald geben könnte. Sie bezweifelte noch immer, dass er sonderlich lang ernsthaft Interesse an ihr haben würde.
Schließlich wurde ein Page gerufen, um sie zu jenem Saal zu führen, in dem sie bereits erwartet wurde. Sobald sie dort angekommen war und noch einmal durchgeatmet hatte, wurde sie bereits groß angekündigt, womit sie nicht gerechnet hatte. Es war doch nichts weiter als ein familiäres Essen? Aber allein ihre Aufmachung zeugte eigentlich schon vom Charakter dieses Ereignisses.
Also besann sie sich ihrer Haltung sowie Aufgabe, hielt den Kopf gerade und setzte ein feines, höfisches Lächeln auf, wartete auf ihre Präsentation und vollführte einen formvollendeten Knicks, sobald der Hausherr ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. "Ich danke Euch für die Einladung, Herr Faelyn.", erwiderte sie auf seine Begrüßung.
Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, wanderte ihr Blick zu Emmyth, dessen missmutige Miene sich gerade aufhellte, als er sie sah. Flüchtig musterte sie seine Erscheinung und hob ihre Augenbrauen minimal an, während ihr Mundwinkel wie zu einem kleinen, spöttischen Schmunzeln zu zucken schien. Als wolle sie ihm verdeutlichen, dass seine Aufmachung sehr... übertrieben war im Vergleich zu der Erscheinung von vorhin. Dabei sah er verboten gut aus und brächte damit gewiss nicht nur sie zum Dahinschmelzen.
Schlussendlich jedoch wagte sie es, mit immer stärker klopfendem Herzen, auch endlich zu Corax zu blicken, der zur Rechten seines wiedergefundenen Vaters saß. Ihr stockte im wahrsten Sinne des Wortes der Atem. Der jüngere Sohn hatte schon verboten gut ausgesehen in all dieser Pracht, aber der Erstgeborene...
Er machte in vielem eine gute Figur und nichts kam an ihren dunklen Prinzen aus seinem Traum heran, was die Wirkung betraf, doch in diesem Moment hätte sie am liebsten geweint vor Freude für ihn. Denn Corax strahlte, ja, er strahlte regelrecht und wirkte dermaßen glücklich, dass sie ihn einfach nur warm anlächeln konnte.
Erst auf den zweiten Blick fiel ihr seine Farbwahl auf und selbst dann dauerte es noch ein paar Momente, ehe ihr bewusst wurde, wie passend diese zu ihrer eigenen war. Ihr Lächeln bekam einen leicht verlegenen Zug und ihre Wangen röteten sich leicht, ehe sie auf ihn zutrat. Denn für sie stand zu keinem Moment zur Diskussion, nicht neben ihrem Raben zu sitzen. Sie war als seine Begleitung gekommen und auch wenn sie Emmyth verbotenerweise begehrte, sie wollte dem Älteren weiterhin zur Seite stehen, solange er sie dort duldete.
So gesellte sie sich zu Corax und öffnete den Mund, als der Herold bereits wieder mit seinem Stab lautstark klopfte. Trotzdem raunte sie dem Dunkelelf noch rasch zu:"Du siehst gut aus."
Ihre Augen suchten die seinen, doch kaum trafen sie darauf, kehrte die Erinnerung an ihren Ausflug zurück. Ihre Wangen röteten sich, ihre Wimpern senkten sich und sie nutzte die Gelegenheit, um so zu tun, als widme sie ihre gesamte Aufmerksamkeit pflichtschuldig dem Boten und seiner Nachricht.
Dabei interessierten sie diese Worte nur bedingt, denn viel lieber hätte sie sich sofort mit Corax zurück gezogen und mit ihm geredet. Worüber war sie sich zwar nicht klar, aber ihr wurde bewusst, wie sehr er ihr in den letzten Stunden gefehlt hatte. Doch sie wagte es nicht einmal ihn zu berühren, sodass sie sich in eine andere Tätigkeit flüchtete. Elegant öffnete sie den Fächer und verschaffte sich mit trägen Bewegungen etwas kühlere Luft, ohne dabei daran zu denken, dass sie damit auch ihr aufgetragenes Parfüm verbreitete.
Als die kurze Rede zu Ende war, konnten sie sich setzen und das Essen wurde aufgetragen. Als hätte sie nie etwas anderes getan, löste sie den nun wieder zusammen geklappten Fächer von ihrem Handgelenk und platzierte ihn in Reichweite auf dem Tisch. Dann ergriff sie die Stoffserviette und legte sie auf ihren Schoß, obwohl sie längst wusste, wie sie ohne zu kleckern auch die feinste Speise zu sich nehmen musste. Aber diese Tätigkeit half ihr, den Blick weder auf den Mann neben sich, noch auf denjenigen ihr gegenüber richten zu müssen, ehe sie keine Mahlzeit zur Ablenkung vor sich hätte.
Zuerst gab es Suppe und bei dem Duft nach den Gewürzen des frischen Brotes dazu machte sich ihr Magen mit einem feinen Grummeln bemerkbar. Dazu gäbe es für sie verdünnten andunischen Apfelwein. Dennoch war sie lediglich der Gast und als solcher musste sie sich entsprechend benehmen und abwarten, bis der Hausherr den Gang für eröffnet erklärte. Sie musste also ihre Ungeduld zügeln, obwohl es ihr schwer fiel, wie sich an ihren unruhigen Fingern zeigte, die am Griff des Löffels herum trippelten.
Erst, als Emmyth mit seinem Vater sprach, wurde sie weit genug abgelenkt, um aufzusehen und zu zuhören. Dabei sah auch sie die altersfleckige Hand, die sich vertrauensvoll auf jene von Corax legte. Die Antwort hingegen weckte wieder das leise Mitgefühl für den Jüngeren, der nach all der Zeit so unverhofft auf den zweiten Platz verwiesen worden war. Ehe es jedoch zu mehr kommen konnte, fiel Kathars Blick auf sie und sie schenkte ihm ein höflich dankbares Lächeln.
Dann wurde das Essen eröffnet und der Löffel flog regelrecht in ihre Hand. Nur mit großer Mühe schaffte sie es, sich nicht auf die Suppe zu stürzen, sondern mit kontrollierter Bewegung die Spitze einzutauchen und zum Mund zu führen.
In diesem Moment, in dem sie den guten Geschmack des ersten Ganges zu spüren bekam, fühlte sie etwas an ihren Fingern. Azura erstarrte und brauchte kurz, ehe sie begriff.
Der Löffel sank in den Teller, während ihre Wangen schon wieder Farbe bekamen. Das Herz schlug ihr im Hals und sie leckte ihre Lippen, als wären sie vollkommen ausgetrocknet. Diese zarte Berührung... einerseits ließ diese sie wohlig erschauern und weckte ihre Sehnsucht nach mehr, andererseits bescherte sie ihr auch einen gewissen Kloß im Magen wegen ihres Gewissens.
Ihr Kopf drehte sich langsam zu Corax hin und dennoch schaffte sie es nicht, ihn sofort anzusehen. Erst mit einigen Herzschlägen Verzögerung hoben sich ihre Lider allmählich an. Was erwartete sie in seinem Blick?
In ihrem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung und sah rein instinktiv hin, erkannte, wie gerade Emmyth auf einmal da saß und nur noch Augen für sie zu haben schien. Das Herz schien ihr aussetzen zu wollen, ehe es derart heftig weiter pochte, als wolle es aus ihrer Brust herausspringen. Ihre Handflächen wurden feucht und ihr Gesicht etwas blasser. Was hatte das zu bedeuten?
Doch es war der Ältere, der ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. Abrupt sah sie zu ihm zurück, der sie noch immer viel zu ruhig ansah. "Corax...?", hauchte sie kaum hörbar und fühlte, wie die Angst in ihr hochkroch. Sie hätte es wissen müssen, sie hätte die letzten zwei Stunden nicht mit ihrer optischen Erscheinung verbringen dürfen! Nein, sie hätte ihren Raben aufsuchen und mit ihm reden müssen!
Endlich sprach auch er zu ihr, aber seine Worte drangen nicht sogleich zu ihr durch. "Was...?", wisperte sie noch atemloser und es benötigte seines kurzen Blickes zu seinem Bruder, um ihr die Bedeutung klar werden zu lassen.
Auch ihr Kopf drehte sich langsam und war sie in dem einen Moment noch viel zu verblüfft darüber, was hier angedeutet wurde, da verschloss sich ihre Miene im nächsten auch schon. Er hatte es also getan, er hatte wirklich getan, was sie ihm abgeschlagen hatte! Ohne sie um Erlaubnis zu bitten, hatte er Tatsachen schaffen wollen? Nicht mit ihr!
Azura warf Emmyth einen vor Empörung funkelnden Blick zu, ehe sie sich demonstrativ ausschließlich Corax zuwenden wollte. Schon erlosch das Feuer wieder, als sie seine Stimme hörte. Die Röte kehrte in ihre Wangen zurück und die Tränen drohten ihr zu kommen, weil sie das Schlimmste befürchtete.
Da ergriff er entschlossener ihre Hand und sie erwiderte seinen Druck. Indes fuhr er fort und entlockte ihr damit ein angedeutetes Kopfschütteln. Sie öffnete den Mund zum Prostes, als er seine Hand löste und mit seinen Fingern ihren Arm derart sanft empor strich, dass sich jedes noch so feine Härchen auf ihrem Körper aufstellte und sie schärfer als gewollt die Luft einsog. Der jüngere Faelyn mochte Gelüste in ihr geweckt und so einiges sich ausgemalt haben, aber nur der Ältere verstand es, sie mit diesem Hauch von Nichts dahinschmelzen zu lassen.
Warm legte sich seine Hand auf ihre Wange und dann verließen jene magischen Worte seine Lippen, die sie nur von ihm hören wollte. Ihre eigene Linke hob sich und umschloss seine Finger, um sie dort zu halten, demonstrativ, um Emmyth zu zeigen, dass sein eigenmächtiges Handeln ihn seinem Ziel nicht näher bringen würde.
"Ich habe eine große Sehnsucht in mir, aber das kann und will ich dir sofort sagen.", erwiderte sie zwar mit etwas zittriger Stimme, aber so, das durchaus alle Anwesenden sie würden hören können. Ihr Blick hielt den von ihrem Raben und ihr war ernst, was sie jetzt verkünden wollte. "Meine Sehnsucht gilt deinem Glück!" Und das entsprach nun einmal der Wahrheit und dafür würde sie sich nicht schämen, ganz gleich, wie schwach und liederlich und verdorben sie war.
Bevor sie jedoch weiter reden konnte, mischte sich der Hausherr ein. Noch immer ihre Finger auf denen ihres Raben liegend, schluckte sie leicht und sah von Vater zu Sohn. Heirat... Nein, sie wäre keine gute Ehefrau und er würde sie, die viel schneller alterte, bald satt haben. Und dennoch... Würde er sie denn wollen? Jetzt noch...?
Langsam ließ sie ihre Hand mit der seinen, sofern er sie ihr nicht entziehen würde, sinken und umschloss diese auch noch mit ihrer zweiten. Ihr Blick richtete sich allerdings wieder auf den Vater, denn ihr war eine Idee gekommen. "Eine Misch-Ehe ficht mich nicht an, Herr Faelyn. Getratscht und geklatscht wird generell. Aber..." Sie sah ein wenig unsicher zu Corax und sollte er es erwidern, würde sie ihm eine stumme Entschuldigung im Ausdruck ihrer Augen zeigen dafür, wofür sie diese Situation gleich zu nutzen gedachte.
Dann richtete sie sich auf und widmete sich wieder Kathar Faelyn. "... aber es liegt nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen, sondern an meinem Vater." Nun ja, er hatte bislang nie gegen ihren Willen gehandelt und sie bezweifelte, dass er sich ihr entgegen stellen würde, sobald er davon erfahren würde. Doch offiziell läge des letzte Wort tatsächlich bei ihm und sie vermutete, auch in dunkelelfischen Adelskreisen wäre diese Regelung so.
Ja, Azura wollte diese herrlichen Gefühle wieder erleben, die ihr Rabe ihr beschert hatte, wieder und wieder und am besten so, dass sie alles andere um sich herum, vor allem ihre Sorgen, Ängste und komplizierten Empfindungen, völlig vergessen könnte. Doch wollte sie das wirklich um jeden Preis und egal, mit wem? Oder wäre sie, abseits ihrer Gedankenspiele, am Ende tatsächlich eine langweilige, treue Seele, die trotz offenere Käfigtür nicht in die Freiheit zu fliegen wagte?
Es war ihr nicht klar und ob sie die Antwort darauf herausfinden wollte, war noch weniger klar. Vielleicht würde ihr der ein oder andere Schritt gelingen, wenn sie erst alleine wäre und ihre Ruhe hätte. Nur... wann würde das sein? Bevor oder nachdem sie sich Corax bereits wieder hätte stellen müssen? Und er? Würde ihr Begleiter zuerst mit ihm sprechen und alles kaputt machen, nur um seinen Willen zu kriegen, ohne Rücksicht auf Verluste? Oder wäre sie diejenige, die dem verlorenen Sohn als erstes wieder über den Weg lief? Würde er es ihr ansehen oder gar... riechen? Wäre ihr Schuldbewusstsein übermächtig, auf dass sie es nicht vor ihm verbergen könnte? Oder wie wäre es, wenn sie und Emmyth zeitgleich auf ihn stoßen würden?!
Oh, besser, sie hätte sich niemals auf all das hier eingelassen! Aber in einem hatte der Dunkelelf recht: Dann hätte sie so einiges nicht herausgefunden. Jedoch... würde dieses Argument auch für... mehr reichen? In ihrem Kopf arbeitete es beinahe so fordernd wie zwischen all den Apfelblüten in ihrem Schoß, während ihr Pferd gemächlich vor sich hin trottete.
Solange, bis Emmyth das schmollende Schweigen brach und sie damit ebenfalls aus ihren Grübeleien holte. Um dafür andersgeartete Fragen hinter ihrer Stirn aufkommen zu lassen. Seine Reaktion ließ sie ihn mit leicht erhobenen Brauen ansehen. So wie er maß sie mit anderen Maßstäben, was das Alter und den Reifegrad betraf.
"Haltet Ihr mich für ein Kind?" Diese Gegenfrage entlockte nun auch ihr ein Schmunzeln, wenngleich es von einem spöttischen Funkeln in den Augen begleitet wurde. "Geistig oder körperlich?", konterte sie frech und in einer ähnlichen Manier, wie sie es bei Corax getan hätte.
Daraufhin gab er ihr allerdings Auskunft und beinahe wäre ihr noch eine ähnliche Bemerkung heraus gerutscht. Doch diesmal konnte sich die junge Frau rechtzeitig auf die Zunge beißen und es verhindern, denn es wäre nicht richtig gewesen, mit jemand anderes als ihrem Raben über ihn als alten Mann zu scherzen. Noch dazu, wo sie Emmyth keine Angriffsfläche bieten wollte und durfte, um sie und den Älteren auseinander bringen zu können.
Schon drehte er ohnehin das Thema wieder in eine Richtung, die sie vorerst für versperrt gehalten hatte. "Wieso die Eile? Ich dachte, Ihr Dunkelelfen altert eben langsamer. Da wäret Ihr doch auch in einigen Monaten noch in der Lage zu dem, wozu Ihr mich verlocken wollt.", hielt sie betont überlegen dagegen und so, als hätte im Gegensatz zu ihm sie alle Zeit der Welt. Als wäre nicht sie diejenige, die längst verheiratet sein sollte und sich Sorgen über ihre Tauglichkeit machen müsste.
Dies und anderes führten am Ende dazu, dass sie ihr Pferd in seinen Weg lenkte und ihm den Kopf zurecht rücken wollte. Doch während sie bei Corax meistens die Spitzzüngigere gewesen war und sie sich gekonnt gezankt hatten, schaffte Emmyth es mit Leichtigkeit, sie mit Worten zu schlagen und er besaß obendrein die Frechheit, sie danach stehen zu lassen. Damit nahm er sie nun nicht gerade für sich ein oder brächte sie dazu, sich trotz aller Vernunft ihm hinzugeben. Aber zugleich weckte er in ihr den Ehrgeiz, ihn auf diesem Gebiet nicht nur ebenbürtig zu sein, sondern beim nächsten Duell als Siegerin hervor zu gehen.
Mit diesem Vorsatz ließ sie ihn dennoch bewusst warten und ihr Reittier trottete lediglich gemächlich zum Tor. Dort wurde sie erwartet, scheinbar geduldig, wie es sich gehörte. Wenig später waren auch die Pferde zurück in ihren Boxen und sie konnten ihre eigenen Beine bemühen.
Zumindest hätten sie das tun können, wenn sich nicht ein erneutes Gespräch rund um das selbe Thema entsponnen hätte. Seine scheinbare Gleichgültigkeit bei ihrer Klarstellung zu seiner vorherigen Kränkung ihrerseits ließ sie leise und wenig damenhaft schnauben, ehe sie fortfuhr. Seine Antwort war... niederschmetternd in ihrer Wirkung. Ein leichtes Säuseln, eine viel zu verboten klingende Andeutung und schon war sie drauf und dran, schon wieder dahin zu schmelzen. In altbewährter Manier klammerte sie sich an eine negative Empfindung, im Moment ihre Kränkung, um ihm nicht sofort um den Hals zu fallen und sofort nach Realisierung seiner Drohung zu verlangen.
Trotzdem tat sie, als würde sie darauf herein fallen, kam ihm einen Moment lang verdächtig nahe und reckte ihm das Gesicht bis auf eine kurze Distanz entgegen. "Würdet Ihr, ja?", hauchte sie so verführerisch, wie es ihr nur möglich war, um ihn auf die falsche Fährte zu locken. "Und dann würde die Arbeit liegen bleiben, das Kleid seinen Schmutz behalten und Ihr stattdessen nur noch meine Schönheit bewundern. Nicht wahr?", fuhr sie kaum hörbar fort.
Noch einen Atemzug voller Herzklopfen und Schoßpochen blieb sie in dieser Stimmung, ehe sie rasch Abstand suchte und ihm einen betont spöttischen Blick zuwarf. "So gerne ich Euch bei Dienstbotenaufgaben zusehen würde, eine Magd wäre eher meine erste Wahl.", neckte sie ihn und schien damit endlich weit genug zu ihm durchzudringen, dass er den Ernst ihrer Aufforderung begriff. Zumindest machte er ihr die Zusage zur Reinigung.
Zwar könnte sie auch auf einen angemessenen Ersatz drängen, aber das war immerhin ein Kleid ihrer Mutter. Da wollte und würde sie keine Entscheidung in solch eine Richtung treffen, denn sie wusste nicht, wie kostbar dieses Ensemble Aquila wäre.
Was sie zu einem weiteren Gedanken brachte, den er ihr bislang noch nicht von sich aus beantwortet hatte. Seine Erwiderung war erstaunlich ernüchternd und zeugte von einem Zug an ihm, der ihr das erste Mal ernstlich missfiel. Diese Gleichgültigkeit ob seiner Verfehlung war etwas, das sie ehrlich störte und ihr auch ein wenig zeigte, warum er so leichtfertig von einer Affäre mit ihr sprechen konnte. Nicht nur, weil er sie begehrte, sondern weil er offensichtlich keinen Grund sah, sich an irgendwelche Regeln zu halten oder darauf Rücksicht zu nehmen, was dies für andere bedeutete. Auch sie hatte sich nur selten darum gekümmert, allerdings war sie weitaus mehr in jenen Grenzen geblieben, die um sie gelegt worden waren.
Obendrein bestätigte seine Aussage ihr auch, was sie ohnehin längst angenommen hatte, ganz gleich, wie sehr er das Gegenteil behauptet hatte. Sie wäre gewiss nicht seine erste, kurzlebige Leidenschaft und war nach ihren jüngsten Erfahrungen auch nicht mehr sofort der Ansicht, sie könne die einzig Wahre für ihn sein, für die er auf ewig brennen würde.
Jedoch wurde sie einer spitzzüngigen, schlagfertigen Bemerkung vorerst enthoben, als sich plötzlich einige Männer mehr zu ihnen gesellten, die offensichtlich nach Emmyth gesucht hatten. Im ersten Moment pochte ihr Herz wie wild und wollte sie sich instinktiv schützend zu ihm flüchten vor Schreck, aber da sie nicht bedrohlich angegangen wurde und ihr Begleiter die Augen verdrehte, unterdrückte sie diesen Impuls. Es hätte ihm sowieso nur viel zu viel Aufwind gegeben.
Stattdessen streckte sie lediglich den Rücken durch und bemühte sich um eine gerade Haltung ungeachtet ihrer Erscheinung. Ihre Augenbrauen hoben sich ein wenig, während sie beide eingekreist wurden, und noch mehr, als der Kleinste unter ihnen offenkundig das Sagen hatte. Anfangs verstand sie noch nichts, aber ihr Begleiter war erstaunlich erpicht darauf, sie an dem Schauspiel teilhaben zu lassen, denn er bestand auf das allgemeine Celcianisch. Vorläufig aber beschränkte sie sich aufs Zusehen und Zuhören, während sie ihre eigenen Schlüsse zog. Das Verhältnis dieser beiden ungleichen Männer war eindeutig ein eingespieltes, das durchaus Raum für den ein oder anderen Spott bot. Flüchtig erhielt sie einen Blick vom Hauptmann, dessen knappes Nicken sie gleichfalls erwiderte. Dann lag seine Aufmerksamkeit erneut auf seinem Schützling und wider Willen musste sie mit jedem weiteren Wort stärker gegen ein Schmunzeln ankämpfen.
Schließlich war das Ganze vollbracht und der entflohene Sohn würde seinem goldenen Käfig bis auf weiteres wieder zugeführt werden. Ihr hingegen widmete sich erneut der Goblin. Dezent deutete sie mit dem Kinn in Richtung Emmyth, auf dessen Schultern ziemlich unerbittlich wirkend dunkle Hände lagen. "Meint Ihr nicht, je mehr Männer, desto größer seine Lust, Euch wieder zu entwischen?", bemerkte sie in einer Lautstarke, in welcher sie vermutlich von dunkelelfischen Spitzohren noch vernommen werden könnte, selbst, wenn diese schon einige Schritt entfernt waren.
Kurz sah sie noch auf jenen Rücken, den sie bis vor kurzem noch beständig vor Augen gehabt hatte bei ihrem Ritt zurück, ehe sie sich betont dem Hauptmann zuwandte, der ihr seinen Arm anbot. Einen Moment lang zögerte sie, dann konnte sie ihre Berührungsängste bezwingen, denn trotz allem vergaß sie nicht, zu wessen Haushalt dieser Mann gehörte. Trotzdem blieb sie relativ steif und spürte, wie sie errötete bei seinen Worten.
"Hintereingang?", empörte sie sich zwar, aber ansonsten blieben ihr die Worte im Hals stecken. Vorerst zumindest... So beschränkte sie sich auf ein bisschen an höflicher Konversation den restlichen Weg über, der ihr dieses Mal um einiges länger vorkam, während sie an mehreren Dingen zu knabbern hatte. Das einzig Positives, das sie dem Schleichweg in ein Gästezimmer abgewinnen konnte, war der Umstand, dass sie dadurch Corax vermutlich nicht begegnen würde.
Nicht auszudenken, was er sich ausmalen würde, sie so zu sehen... Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wie hatte sie so blind sein und Emmyth einfach hinaus folgen können? Nicht umsonst waren Dunkelelfen verschrien, diese nahmen sich meist einfach, was sie wollten. So hatten sie es mit Andunie getan, so hatte es ihr Rabe mit ihr... Nein, nicht daran denken, bloß nicht!
Als sie das Anwesen der Faelyns endlich erreicht hatten, wurde der Sohn prompt hinein verfrachtet, während sie den Seiteneingang nehmen sollte. Es war unangenehm und kränkend, doch war ihr Widerstand zwecklos... und auch nicht sonderlich vehement, denn es schwang die Sorge mit, was ihr Rabe von ihrer Aufmachung halten würde. Also ließ sie sich in eines der zahlreichen Gästezimmer bringen, in dem sie rasch alles erhalten sollte, was ihr Herz begehrte.
Ohne ihr vor Augen zu halten, dass sie Gast in diesem Hause war und noch dazu der eroberten Bevölkerung angehörte, wurde ihr ein Ausmaß an Luxus präsentiert, das es in ihrem Elternhause so nicht gegeben hatte. Zwar war ihr Stiefvater sehr vermögend gewesen, seine Geschäfte waren gut gelaufen und er hatte seinen beiden Mädchen alles Erdenkliche geboten. Hier jedoch war wirklich scheinbar unbegrenzter Reichtum vorhanden. Das fing schon bei der Qualität der Möblierung und der erlesenen Stoffe für ihr neues Kleid an, ging über auf den Schmuck und endete bei den teuersten Düften, die ihr zur Reinigung zur Verfügung gestellt wurden.
Unter anderen Umständen hätte Azura glänzende Augen bekommen und kaum gewusst, wo sie anfangen sollte. Jetzt hingegen wäre sie lieber alleine gewesen, hätte ihre Ruhe gewollt und darüber nachgedacht, was in den letzten Stunden geschehen war. Aber das war ihr nicht vergönnt. Stattdessen musste sie sich für ein Essen im Kreise dieser Familie zurecht machen und durfte sich dabei keinen Fehler leisten. Sie musste diese Möglichkeit beim Schopf ergreifen und die schöne Zierde werden, die es wert wäre, an Corax' Seite zu bestehen.
Also ließ sie sich mit einem leisen Seufzen darauf ein, wählte sowohl Kleid, als auch Schmuck und Düfte aus, verlangte nach einem heißen Bad und einer Magd, die sich um ihr Haar kümmern sollte. Nur die Feder, die durfte niemand anrühren und auf diese achtete sie penibel, um sie später wieder in ihre Frisur stecken zu können.
Wenigstens konnte sie in der noblen Wanne den Platz auskosten, ihr Element rund um sich herum spüren und ein klein wenig entspannen. Nicht viel und nicht lange, denn ihre Haarwäsche erforderte Zeit, aber ausreichend, um das Gefühl zurück zu erlangen, sich halbwegs wieder im Griff zu haben. Dabei trieben ihre Gedanken träge dahin, ohne zu einer Lösung zu gelangen, was sie über ihr Erlebnis Corax erzählen durfte und was sie besser verschweigen sollte, um ihm kein unnötiges Leid zu zufügen. Es war eine verzwickte Situation für sie!
Nachdem sie sich aus dem Bad erhoben und abgetrocknet hatte, verlangte sie nach Papier und Feder, um ihre Mutter mittels einer kurzen Nachricht darüber zu informieren, dass sie noch länger im Hause der Dunkelelfen verweilen würde und warum. Nach allem, was geschehen war, wollte sie Aquila nicht länger als nötig im Ungewissen lassen. Das Schreiben wurde einem Pagen übergeben und die Magd machte sich gekonnt daran, ihr Haar zu bürsten und zu einer kunstvollen Frisur zu formen.
Darin hinein wurde eine Kette mit Lapislazuliperlen geflochten, passend zu den Ohrringen und die Halskette, deren Silberfassungen dieselben Steine umrahnten und deren Farbe wunderbar mit ihren grünen Augen kontrastierte. Sobald ihre Haarpracht gebändigt und die behutsam gesäuberte Feder zu ihrer Zufriedenheit darin als Krönung befestigt war, ließ sie sich dezent schminken, um ihre natürlichen Vorzüge zu betonen.
Danach ließ sie sich von den kundigen Händen in das crèmefarbene Kleid helfen, das sich in seinem Farbton kaum von ihrer hellen Haut abhob und den Übergang von Stoff zu Nacktheit dadurch fließend wirken ließ. Naturgemäß betonte das eingearbeitete Mieder ihr Dekolleté und ihre bloßen Schultern, während knapp unter ihren Achseln auf jeder Seite ein Stoffband lose um ihren Oberarm lag und eindeutig Dekor darstellte, anstatt die weiche Seide auf ihrem Leib zu halten.
Während ihr Oberteil bis auf die rückwärtige hellbau-silbrige Schnürung noch einfärbig war, wurde der bodenlange, ausladende Rock von silbrigen und blauen, dünnen Ranken durchzogen, die sich nach unten hin immer mehr verdichteten. Ein weiterer Farbtupfer offenbarte sich hingegen erst, wenn sie den Rock ein wenig anhob und einen Schritt nach vorne machte, denn ihre Füße wurden von hellgrünen Stoffschuhen umschmeichelt, deren Schnürung bis zur Hälfte ihrer Wade reichte und mit deren Absätzen sie ein wenig größer wirkte. Um sich Luft zufächeln zu können, hatte sie einen Fächer aus crèmefarbener Spitze gewählt, mit Stäben aus hellem Holz und einem feinen Rankenmuster, das in den Griff geschnitzt worden war. Mittels einer dünnen Perlenkette hing er an ihrem rechten Handgelenk, sollte sie das Utensil einmal loslassen.
Nun fehlte noch ein feines, erfrischend nach Apfelblüten riechendes Duftwässerchen, dann fühlte sich die junge Frau bereit, sich der adeligen Familie zu präsentieren.
Während ihrer gesamten Toilette lauschte sie den Worten der Magd über das Leben in diesem Hause, über das Verhalten von Vater und jüngerem Sohn, die sie mit ein paar wenigen, gezielten Fragen hervorgelockt hatte. Zwar konnte sie über die verstorbene Hausherrin nichts in Erfahrung bringen, aber vielleicht würde das bei einer anderen Gelegenheit kommen. Zumindest schien es, als würde es in diesen Wänden nicht um so viel Leid wie möglich gehen, sodass sie sich weniger Sorgen darum machen müsste, wenn ihr Rabe in den Schoß seiner Familie verbleiben wollen würde.
Auch wenn sie etwas unsicher war, wie das Verhältnis unter den Brüdern sich entwickeln würde. Sie befürchtete, dass Emmyth eine gewisse Falschheit innewohnen könnte, die dem Älteren fremd wäre. Von der Konkurrenz um sie ganz zu schweigen, obwohl sich das vermutlich bald geben könnte. Sie bezweifelte noch immer, dass er sonderlich lang ernsthaft Interesse an ihr haben würde.
Schließlich wurde ein Page gerufen, um sie zu jenem Saal zu führen, in dem sie bereits erwartet wurde. Sobald sie dort angekommen war und noch einmal durchgeatmet hatte, wurde sie bereits groß angekündigt, womit sie nicht gerechnet hatte. Es war doch nichts weiter als ein familiäres Essen? Aber allein ihre Aufmachung zeugte eigentlich schon vom Charakter dieses Ereignisses.
Also besann sie sich ihrer Haltung sowie Aufgabe, hielt den Kopf gerade und setzte ein feines, höfisches Lächeln auf, wartete auf ihre Präsentation und vollführte einen formvollendeten Knicks, sobald der Hausherr ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. "Ich danke Euch für die Einladung, Herr Faelyn.", erwiderte sie auf seine Begrüßung.
Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, wanderte ihr Blick zu Emmyth, dessen missmutige Miene sich gerade aufhellte, als er sie sah. Flüchtig musterte sie seine Erscheinung und hob ihre Augenbrauen minimal an, während ihr Mundwinkel wie zu einem kleinen, spöttischen Schmunzeln zu zucken schien. Als wolle sie ihm verdeutlichen, dass seine Aufmachung sehr... übertrieben war im Vergleich zu der Erscheinung von vorhin. Dabei sah er verboten gut aus und brächte damit gewiss nicht nur sie zum Dahinschmelzen.
Schlussendlich jedoch wagte sie es, mit immer stärker klopfendem Herzen, auch endlich zu Corax zu blicken, der zur Rechten seines wiedergefundenen Vaters saß. Ihr stockte im wahrsten Sinne des Wortes der Atem. Der jüngere Sohn hatte schon verboten gut ausgesehen in all dieser Pracht, aber der Erstgeborene...
Er machte in vielem eine gute Figur und nichts kam an ihren dunklen Prinzen aus seinem Traum heran, was die Wirkung betraf, doch in diesem Moment hätte sie am liebsten geweint vor Freude für ihn. Denn Corax strahlte, ja, er strahlte regelrecht und wirkte dermaßen glücklich, dass sie ihn einfach nur warm anlächeln konnte.
Erst auf den zweiten Blick fiel ihr seine Farbwahl auf und selbst dann dauerte es noch ein paar Momente, ehe ihr bewusst wurde, wie passend diese zu ihrer eigenen war. Ihr Lächeln bekam einen leicht verlegenen Zug und ihre Wangen röteten sich leicht, ehe sie auf ihn zutrat. Denn für sie stand zu keinem Moment zur Diskussion, nicht neben ihrem Raben zu sitzen. Sie war als seine Begleitung gekommen und auch wenn sie Emmyth verbotenerweise begehrte, sie wollte dem Älteren weiterhin zur Seite stehen, solange er sie dort duldete.
So gesellte sie sich zu Corax und öffnete den Mund, als der Herold bereits wieder mit seinem Stab lautstark klopfte. Trotzdem raunte sie dem Dunkelelf noch rasch zu:"Du siehst gut aus."
Ihre Augen suchten die seinen, doch kaum trafen sie darauf, kehrte die Erinnerung an ihren Ausflug zurück. Ihre Wangen röteten sich, ihre Wimpern senkten sich und sie nutzte die Gelegenheit, um so zu tun, als widme sie ihre gesamte Aufmerksamkeit pflichtschuldig dem Boten und seiner Nachricht.
Dabei interessierten sie diese Worte nur bedingt, denn viel lieber hätte sie sich sofort mit Corax zurück gezogen und mit ihm geredet. Worüber war sie sich zwar nicht klar, aber ihr wurde bewusst, wie sehr er ihr in den letzten Stunden gefehlt hatte. Doch sie wagte es nicht einmal ihn zu berühren, sodass sie sich in eine andere Tätigkeit flüchtete. Elegant öffnete sie den Fächer und verschaffte sich mit trägen Bewegungen etwas kühlere Luft, ohne dabei daran zu denken, dass sie damit auch ihr aufgetragenes Parfüm verbreitete.
Als die kurze Rede zu Ende war, konnten sie sich setzen und das Essen wurde aufgetragen. Als hätte sie nie etwas anderes getan, löste sie den nun wieder zusammen geklappten Fächer von ihrem Handgelenk und platzierte ihn in Reichweite auf dem Tisch. Dann ergriff sie die Stoffserviette und legte sie auf ihren Schoß, obwohl sie längst wusste, wie sie ohne zu kleckern auch die feinste Speise zu sich nehmen musste. Aber diese Tätigkeit half ihr, den Blick weder auf den Mann neben sich, noch auf denjenigen ihr gegenüber richten zu müssen, ehe sie keine Mahlzeit zur Ablenkung vor sich hätte.
Zuerst gab es Suppe und bei dem Duft nach den Gewürzen des frischen Brotes dazu machte sich ihr Magen mit einem feinen Grummeln bemerkbar. Dazu gäbe es für sie verdünnten andunischen Apfelwein. Dennoch war sie lediglich der Gast und als solcher musste sie sich entsprechend benehmen und abwarten, bis der Hausherr den Gang für eröffnet erklärte. Sie musste also ihre Ungeduld zügeln, obwohl es ihr schwer fiel, wie sich an ihren unruhigen Fingern zeigte, die am Griff des Löffels herum trippelten.
Erst, als Emmyth mit seinem Vater sprach, wurde sie weit genug abgelenkt, um aufzusehen und zu zuhören. Dabei sah auch sie die altersfleckige Hand, die sich vertrauensvoll auf jene von Corax legte. Die Antwort hingegen weckte wieder das leise Mitgefühl für den Jüngeren, der nach all der Zeit so unverhofft auf den zweiten Platz verwiesen worden war. Ehe es jedoch zu mehr kommen konnte, fiel Kathars Blick auf sie und sie schenkte ihm ein höflich dankbares Lächeln.
Dann wurde das Essen eröffnet und der Löffel flog regelrecht in ihre Hand. Nur mit großer Mühe schaffte sie es, sich nicht auf die Suppe zu stürzen, sondern mit kontrollierter Bewegung die Spitze einzutauchen und zum Mund zu führen.
In diesem Moment, in dem sie den guten Geschmack des ersten Ganges zu spüren bekam, fühlte sie etwas an ihren Fingern. Azura erstarrte und brauchte kurz, ehe sie begriff.
Der Löffel sank in den Teller, während ihre Wangen schon wieder Farbe bekamen. Das Herz schlug ihr im Hals und sie leckte ihre Lippen, als wären sie vollkommen ausgetrocknet. Diese zarte Berührung... einerseits ließ diese sie wohlig erschauern und weckte ihre Sehnsucht nach mehr, andererseits bescherte sie ihr auch einen gewissen Kloß im Magen wegen ihres Gewissens.
Ihr Kopf drehte sich langsam zu Corax hin und dennoch schaffte sie es nicht, ihn sofort anzusehen. Erst mit einigen Herzschlägen Verzögerung hoben sich ihre Lider allmählich an. Was erwartete sie in seinem Blick?
In ihrem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung und sah rein instinktiv hin, erkannte, wie gerade Emmyth auf einmal da saß und nur noch Augen für sie zu haben schien. Das Herz schien ihr aussetzen zu wollen, ehe es derart heftig weiter pochte, als wolle es aus ihrer Brust herausspringen. Ihre Handflächen wurden feucht und ihr Gesicht etwas blasser. Was hatte das zu bedeuten?
Doch es war der Ältere, der ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. Abrupt sah sie zu ihm zurück, der sie noch immer viel zu ruhig ansah. "Corax...?", hauchte sie kaum hörbar und fühlte, wie die Angst in ihr hochkroch. Sie hätte es wissen müssen, sie hätte die letzten zwei Stunden nicht mit ihrer optischen Erscheinung verbringen dürfen! Nein, sie hätte ihren Raben aufsuchen und mit ihm reden müssen!
Endlich sprach auch er zu ihr, aber seine Worte drangen nicht sogleich zu ihr durch. "Was...?", wisperte sie noch atemloser und es benötigte seines kurzen Blickes zu seinem Bruder, um ihr die Bedeutung klar werden zu lassen.
Auch ihr Kopf drehte sich langsam und war sie in dem einen Moment noch viel zu verblüfft darüber, was hier angedeutet wurde, da verschloss sich ihre Miene im nächsten auch schon. Er hatte es also getan, er hatte wirklich getan, was sie ihm abgeschlagen hatte! Ohne sie um Erlaubnis zu bitten, hatte er Tatsachen schaffen wollen? Nicht mit ihr!
Azura warf Emmyth einen vor Empörung funkelnden Blick zu, ehe sie sich demonstrativ ausschließlich Corax zuwenden wollte. Schon erlosch das Feuer wieder, als sie seine Stimme hörte. Die Röte kehrte in ihre Wangen zurück und die Tränen drohten ihr zu kommen, weil sie das Schlimmste befürchtete.
Da ergriff er entschlossener ihre Hand und sie erwiderte seinen Druck. Indes fuhr er fort und entlockte ihr damit ein angedeutetes Kopfschütteln. Sie öffnete den Mund zum Prostes, als er seine Hand löste und mit seinen Fingern ihren Arm derart sanft empor strich, dass sich jedes noch so feine Härchen auf ihrem Körper aufstellte und sie schärfer als gewollt die Luft einsog. Der jüngere Faelyn mochte Gelüste in ihr geweckt und so einiges sich ausgemalt haben, aber nur der Ältere verstand es, sie mit diesem Hauch von Nichts dahinschmelzen zu lassen.
Warm legte sich seine Hand auf ihre Wange und dann verließen jene magischen Worte seine Lippen, die sie nur von ihm hören wollte. Ihre eigene Linke hob sich und umschloss seine Finger, um sie dort zu halten, demonstrativ, um Emmyth zu zeigen, dass sein eigenmächtiges Handeln ihn seinem Ziel nicht näher bringen würde.
"Ich habe eine große Sehnsucht in mir, aber das kann und will ich dir sofort sagen.", erwiderte sie zwar mit etwas zittriger Stimme, aber so, das durchaus alle Anwesenden sie würden hören können. Ihr Blick hielt den von ihrem Raben und ihr war ernst, was sie jetzt verkünden wollte. "Meine Sehnsucht gilt deinem Glück!" Und das entsprach nun einmal der Wahrheit und dafür würde sie sich nicht schämen, ganz gleich, wie schwach und liederlich und verdorben sie war.
Bevor sie jedoch weiter reden konnte, mischte sich der Hausherr ein. Noch immer ihre Finger auf denen ihres Raben liegend, schluckte sie leicht und sah von Vater zu Sohn. Heirat... Nein, sie wäre keine gute Ehefrau und er würde sie, die viel schneller alterte, bald satt haben. Und dennoch... Würde er sie denn wollen? Jetzt noch...?
Langsam ließ sie ihre Hand mit der seinen, sofern er sie ihr nicht entziehen würde, sinken und umschloss diese auch noch mit ihrer zweiten. Ihr Blick richtete sich allerdings wieder auf den Vater, denn ihr war eine Idee gekommen. "Eine Misch-Ehe ficht mich nicht an, Herr Faelyn. Getratscht und geklatscht wird generell. Aber..." Sie sah ein wenig unsicher zu Corax und sollte er es erwidern, würde sie ihm eine stumme Entschuldigung im Ausdruck ihrer Augen zeigen dafür, wofür sie diese Situation gleich zu nutzen gedachte.
Dann richtete sie sich auf und widmete sich wieder Kathar Faelyn. "... aber es liegt nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen, sondern an meinem Vater." Nun ja, er hatte bislang nie gegen ihren Willen gehandelt und sie bezweifelte, dass er sich ihr entgegen stellen würde, sobald er davon erfahren würde. Doch offiziell läge des letzte Wort tatsächlich bei ihm und sie vermutete, auch in dunkelelfischen Adelskreisen wäre diese Regelung so.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Azuras Sorgen, dass Corax Details ihres beinahe brenzligen Ausflugs herausfinden könnte, zerstreuten in der Zeit, die sie damit verbringen konnte, sich frisch zu machen. Mehr noch, sie erhielt die Möglichkeit sich vollkommen neu einkleiden zu lassen und suchte dabei vollkommen unbewusst eine Garderobe aus, die optisch zu den Farben ihres Raben passten. Das bemerkte nicht nur sie, als man sie im Speisesaal ankündigte.
"Ihr habt Geschmack. Das Kleid steht Euch gut zu Gesicht", komplimentierte Kathar Faelyn mit der Aufrichtigkeit eines alten Mannes, der sich einfach an ihrer Schönheit erfreute. Von ihm gingen weder anzügliche Blicke aus, noch lag dieses unterschwellige Begehren in seiner Stimme, das sie so sehr bei Corax liebte. Sie setzte sich auch gleich an die Seite des Raben, bewunderte ihn in seiner Aufmachung und hatte für den Moment auch keine Augen mehr für Emmyth übrig. Obgleich er das Pendant in einem noblen Purpur gab, verfing Azuras Blick sich doch im Royalblau von Corax' Aufmachung. Er strahlte förmlich und ihn so zu sehen, nahm Azura zumindest für mehrere Herzschläge die Furcht. Sie erwiderte sein Lächeln. "Du siehst gut aus."
"Weiß ich doch", neckte er, bevor Wärme in seine Züge wanderte, die nur ihr galt. Azura fand nichts, das Aufschluss über etwaigen Groll oder Enttäuschung seitens ihres LIebsten gab. Offenbar hatte Emmyth ihm nichts verraten und doch plagte sie sofort ihr Gewissen. Früher oder später würde sie schließlich mit ihm reden müssen oder wollte sie es einfach vergessen, da ohnehin nichts passiert war? Azura fand so schnell keine Antwort darauf, aber die Entscheidung war ihr ohnehin abgenommen worden.
Während des überaus köstlichen und wohl aufgesuchten Essens - der Hauptgang bestand aus Salbeikartoffeln, dazu andunische Scholle in einer cremigen Senfsoße, einem Hauch Zitrone und kleinen Dillspitzen - stellte sich heraus, dass Corax etwas ahnte. Er sprach Azura gedämpft darauf auf, obwohl zumindest die Elfen am Tisch ob ihrer feinen Sinne alles hören mussten. Kathar Faelyn vielleicht nicht mehr. Es war schwer einzuschätzen, wieviel der alte Elf noch mitbekam und ob ihn nur Gebrechlichkeit oder auch der Verlust seiner Sinne zu schaffen machte. Jedenfalls machte er bisweilen nicht den Anschein, zu hören oder gar zu lauschen. Er konzentrierte sich auf seine Mahlzeit, ließ den Jüngeren ihren leisen Plausch. Emmyth aber hörte sehr wohl mit, auch wenn sein Blick zunächst auf dem Essen selbst lag. Doch plötzlich blitzten seine Augen zur gegenüberliegenden Seite des Tisches, just in dem Moment, da Azura ihn mit einem empörten Blick strafte. Denn auch wenn ihr Rabe ihr offenbar Absolution erteilte und ihr sogar solck delikate Wünsche erfüllen wollte, weckte es Azuras Zorn, dass Emmyth seinem Bruder offenbar alles verraten hatte. Darüber hinaus konnte sie nur spekulieren, wie seine Formulierungen ausgefallen sein mochten. Hatte er sich selbst in ein unschuldiges Licht gerückt und das gegenseitige Aufflammen von Lust lediglich ihr in die Schuhe geschoben? Oder war er vollkommen ehrlich mit ihm umgegangen? Zumindest schien Corax der Meinung zu sein, sie sehnte sich nach dem Körper des Jüngeren. In dieser Hinsicht entsprachen Emmyths Ausführungen wohl wirklich der Wahrheit. Sie konnte es nicht leugnen. Selbst jetzt, als sie ihn ansah - die Ähnlichkeit mit seinem Bruder und nun auch noch das Wissen, dass eben jener offenbar keine Einwände hatte - löste es etwas in Azura aus? Hoffnung oder plötzliche Abscheu, weil sie ihrem Raben doch treu sein wollte, auch wenn sie es Stunden zuvor noch als langweilige Charaktereigenschaft abgetan hatte? Sie allein wusste es. Sie wusste aber noch mehr und das wollte sie nun der ganzen Familie Faelyn am Tisch kundtun, allein schon um Emmyth eins auszuwischen.
"Meine Sehnsucht gilt deinem Glück!", teilte sie Corax mit, gut hörbar auch für seine übrige Familie. Daraufhin schaute Kathar auf. Er musterte Azura, beäugte dann seinen direkten Erben und ... lächelte. Stolz glänzten seine Augen. Er nickte dem Sohn zu. "Du hast dir eine gute Partnerin gewählt, für eine Menschin. Ich bin positiv überrascht und gespannt, wie es sich auf unseren Ruf und die Entwicklung in der andunischen Gesellschaft auswirken wird. Ich hinterlasse dir einen Haufen Arbeit, mein lieber Korundin."
Azura verstand die Worte nicht, bemerkte aber sehr schnell, dass Corax sich ein wenig anspannte. Er antwortete auch auf Celcianisch und das nur ihr zuliebe. "Vater, sag nicht so etwas! Du wirst uns noch lange erhalten bleiben." Corax zögerte, doch dann forderte er: "Du musst! Ich habe dich doch erst kennen gelernt." Kathar Faelyn lachte trocken. Emmyth aber war es, der seinem Bruder zustimmte. Er erhob sich sogar von seinem Platz, ließ erneut seine rebellische Ader vorstechen.
"Corax hat Recht", beteuerte er. "Deine Gebrechlichkeit, Vater, ist auf deinen Krankheitszustand zurückzuführen, da bin ich mir sicher. Der Heiler hat es doch auch gesagt. Wenn du überstehst, was immer dich plagt, wirst du wieder erstarken und dann stehen dir noch Jahrzehnte bevor, vielleicht Jahrhunderte."
Kathar schaute von Emmyth zu Corax. Er lächelte auf. "Ich habe gute Söhne", sagte er. Dann fiel sein Blick auf Azura. "Und eine beeindruckende Frau, die hinter einem von ihnen steht. Ich hoffe, Ihr habt auch ein Auge auf den anderen Spross meiner Lenden. Glück hat er nicht verdient, wohl aber eine Portion Vernunft."
Emmyths Miene blieb ausdruckslos. Er ging auf den Scherz seines Vaters nicht ein. Stattdessen griff er nach seinem Glas, hob es an und räusperte sich, um die für ihn eher peinliche Situation aufzulösen. "Azura van Ikari ist am Glück meines lieben Bruders interessiert und an dieser Stelle sind wir uns beide einig." Er hob seinen Wein für einen Trinkspruch. "Auf das Glück der Faelyns!"
Corax reichte Azura ihr Glas, griff dann nach seinem und hob es an, um den Toast zu erwidern. Auch er stand dabei auf. Kathar war dazu nicht in der Lage, aber selbst er hob sein Glas an. Der Vater wirkte glücklich. In dieser Hinsicht hatte Azura zumindest ein Stück schon erfüllt, denn Corax' Glück schien auch vom Wohlbefinden seiner Familie abzuhängen. Das schloss Emmyth mit ein. Kathar aber sah Azura bereits ebenfalls als Teil der Familie an und fragte prompt, ob sie in die Auswahl einer Ehegattin für Corax fiel. Mittlerweile wurde zwischen dem ersten und zweiten Hauptgang ein lieblicher Salat serviert. Kleine Tomaten- und Käsestücke waren geradezu künstlerisch auf den grünen Blättern drapiert worden und als eine Dienerin das Dressing darüber gab, umschwamm es sie wie ein Fluss winzige Inseln.
Niemand der Speisenden konzentrierte sich jedoch aktuell auf das Essen. Die Gespräche waren zu anregend, vor allem, weil man auf Antwort der potenziellen Braut wartete. Selbst Corax schaute Azura fragend an. Sie ... hatte keine Antwort parat. Entweder ging es ihr zu schnell oder sie war sich ihrer Gefühle noch nicht so weit bewusst. Corax und sie hatten nicht über Heirat gesprochen und das kam für sie nun doch etwas plötzlich - wie jedes Mal, wenn beispielsweise ihre Eltern einen Kandidaten vorstellten und sie dann mit Fragen löcherten, ob man schon ein Kleid schneidern und eine Torte bestellen sollte. Nein, der Andunierin ging es wirklich zu schnell. Außerdem dachte sie erneut an ihren Ziehvater. Wie könnte sie eine Hochzeit planen, ohne dass er daran teilhätte?!
"Es liegt nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen, sondern an meinem Vater." Ja, sie wollte ihn dabei haben. Sie wollte ihn mit einbeziehen, aber letztendlich waren Azuras Worte aktuell nur eine Ausrede. Würde sie ihren Eltern verkünden, wen sie heiraten wollte und dass Liebe mit im Spiel wäre, würden sie nicht ablehnen. Das wusste sie. Beide waren offen genug eingestellt, um ihrer Tochter dann wirklich die Entscheidung zu überlassen. Doch das musste Kathar nun nicht wissen. Es gäbe Azura Zeit. Vor allem aber verlagerte es den Fokus auf etwas, das ihr mehr am Herzen lag als bald ein Brautkleid zu tragen.
"Dann werde ich Euren Vater hierher einladen und mit ihm sprechen müssen", engegnete Kathar höflich und unwissend. Corax klärte ihn rasch auf. Er löste seine Hand nicht aus Azuras, drehte sich aber von ihr etwas weg, damit er seinen Vater anschauen konnte. "Er ist nicht hier", begann er. "Alycide van Ikari wurde aus seinem eigenen Haus heraus entführt und nach Kosral verschleppt." Kathar verstand daraufhin sofort. Er war wohl mehr involviert in die Ereignisse, auch wenn seine Familie nicht zu der Sorte gehörte, die Sklaven von Andunie nach Kosral verfrachteten. Seine eigenen im Hause wirkten auch nicht wirklich unterdrückt. Vielmehr trugen sie die Begrifflichkeit des Sklaven nur, schienen aber weiterhin Dienstboten zu sein. Nur Bezahlung erhielten sie nicht länger, dafür aber Obdach und Unterhalt. Kathar Faelyn war lange nicht so grausam wie andere Dunkelelfen, das hatte Azura bereits erkennen dürfen. Aber er war auch niemand, der nun eine Rettungsaktion planen würde. Das mussten andere tun. Madiha, Kjetell'o und ihre Freunde würden nach Kosral gehen, um Azuras Vater zu retten und alles, was sie tun konnte, war, sich darauf zu verlassen.
Mittlerweile war es still am Tisch geworden. Der zweite Hauptgang wurde serviert: Nudeln in einer grünlichen Spinatsoße mit winzigen Krabben und Garnelen. Das feine Aroma von Knoblauch und Pfeffer verriet die Würze. Kathar aber lehnte sich in seinem Stuhl zurück und winkte einen Pagen heran. Er sprach zu ihm einige Worte auf Lerium, die seine beiden Söhne besorgt zu ihm schauen ließen. Das Familienoberhaupt aber winkte ab. "Ich bin nur müde", spielte er seinen Zustand herunter. "Ihr drei werdet den Abend auch ohne mich noch ausgiebig genug genießen, da bin ich sicher." Er verabschiedete sich und ließ sich aus dem Speisesaal fahren. Anschließend trat erneut eine Stille ein, die nur vom leichten Klirren des Besteckts erfüllt wurde, als man zu essen begann. Emmyth speiste friedlich, warf nur hin und wieder einen Blick über den Tisch hinweg. Corax hingegen schien der Appetit vergangen. Er schaute Azura immer wieder an, ging aber auf keinen ihrer fragenden Blicke ein, sofern sie ihm einen zuwarf.
Nach dem zweiten Hauptgang und einem üppigen Nachtisch war es geschafft. Eigentlich könnte jeder nun seiner Wege gehen, aber Emmyth winkte Corax und Azura heran. "Lasst uns in einen der Salons gehen und ... miteinander reden. Auch ich habe die Stimmung bemerkt", sagte er. Corax nickte und da er Azura den Arm anbot, hatte sie kaum eine Wahl. Es sei denn, sie machte nun eine Szene. Letztendlich würde man aber selbst diese in den Salon verlagern, denn dort wären die drei ungestört. Sobald der Page die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, waren sie unter sich.
Der Salon war holzvertäfelt und überall fanden sich kleine Schnitzereien von Apfelblüten an knorrigen Ästen. In einem Kamin brannte ein Feuer, so dass die Sitzgarnitur davor in warmes Licht getaucht wurde. Neben einem hohen Sessel gab es ein langes Sofa, auf dem sie zu dritt Platz gehabt hätten, sowie eine kleinere Variante für zwei. Emmyth ließ seinem Bruder und Azura das lange Sofa. Er wollte sich überhaupt nicht setzen, sondern stützte eine Hand am oberen Rand des Kamins ab. Die andere legte er locker an die Hüfte. Dann schaute er zum Paar herüber. Sein Blick war erstmals ernst, so dass er Azura nur umso mehr an den ihres Raben erinnerte, der neben ihr Platz nahm und erneut nach ihrer Hand griff.
"Blut ist dicker als Wasser", begann Emmyth. Er wollte sich vor Azura nicht rechtfertigen. Er stand zu seinem Punk. Vielmehr schien er ihr erklären zu wollen, warum er so entschieden hatte und es stimmte. Seine Bande zu Corax mochten enger geflochten sein als zu ihr, unabhängig von seinem Begehren. Auch wenn er den Älteren noch nicht lange kannte, so waren sie letztendlich Brüder. "Ich musste es ihm sagen", fuhr er fort. "Außerdem ... erscheint es mir falsch, es ihm zu verschweigen. Ich habe es direkt hinter mich gebracht und würde es jederzeit wieder tun." Emmyths Augen trafen Corax. Rubine schauten einander an. Der Jüngere nickte noch einmal entschieden. "Wir kennen uns kaum - bisher. Aber wenn du wahrlich mein Bruder bist, so weiß ich, in welchem Rhythmus dein Herz schlagen muss. Du bist ein Faelyn und als solcher konnte ich darauf vertrauen, ehrlich zu dir zu sein. Außerdem ... ich meine, schau sie dir an, Bruder! Du bist selbst verliebt in sie, wie kannst du mich verurteilen, dass ich die gleichen Gefühle hege?"
"Ich verurteile dich nicht", erwiderte Corax. Er schüttelte den Kopf. Dann griff er nach Azuras Hand, um sie anzusehen und auch anzusprechen. "Ich verurteile keinen von euch beiden. Wenn ihr das wollt, bedeutet es nur, dass ich zwei glücklich machen kann, die mir etwas bedeuten." Er lächelte. Dann wandelte es sich in dieses spitzbübische Grinsen, das Azura von ihm kannte. Seine Augen blitzten auf. "Außerdem hab ich schon geahnt, dass du einer jüngeren Version von mir nicht widerstehen kannst. Aber ich bin sicher, er kann meinem Können nicht das Wasser reichen."
"Kann ich nicht", gab Emmyth offen zu. "Sie glaubt es nicht, aber es stimmt. Ich habe bei noch keiner Frau gelegen. Mein Wissen entspringt ... nun ... lassen wir das. Ich brauche in jedem Fall Anleitung."
Nun ruckte der Kopf des älteren Bruders herum. Er schaute Emmyth fragend an, aber der hob nur die Schultern. "Glaubst du nicht, es wäre für uns alle eine aufregende Erfahrung? Ich lerne etwas dazu, wir beide könnten die Frau unseres Begehrens verwöhnen und sie hätte ... nun, zumindest optisch dich im Doppelpack. Du bist mein großer Bruder, du solltest mir die Welt zeigen." Oh, er sah Corax verdammt ähnlich, wenn auch er ein neckisches Grinsen auflegte! Jenes ihres Raben war aus seinem Gesicht verschwunden. Er schaute fragend zu Azura, aber durchaus neutral. Er würde sie für ihre Worte wirklich nicht verurteilen, aber er wollte nun eine Antwort hören: "Möchtest du das, Azura? Möchtest du ... uns?"
"Ihr habt Geschmack. Das Kleid steht Euch gut zu Gesicht", komplimentierte Kathar Faelyn mit der Aufrichtigkeit eines alten Mannes, der sich einfach an ihrer Schönheit erfreute. Von ihm gingen weder anzügliche Blicke aus, noch lag dieses unterschwellige Begehren in seiner Stimme, das sie so sehr bei Corax liebte. Sie setzte sich auch gleich an die Seite des Raben, bewunderte ihn in seiner Aufmachung und hatte für den Moment auch keine Augen mehr für Emmyth übrig. Obgleich er das Pendant in einem noblen Purpur gab, verfing Azuras Blick sich doch im Royalblau von Corax' Aufmachung. Er strahlte förmlich und ihn so zu sehen, nahm Azura zumindest für mehrere Herzschläge die Furcht. Sie erwiderte sein Lächeln. "Du siehst gut aus."
"Weiß ich doch", neckte er, bevor Wärme in seine Züge wanderte, die nur ihr galt. Azura fand nichts, das Aufschluss über etwaigen Groll oder Enttäuschung seitens ihres LIebsten gab. Offenbar hatte Emmyth ihm nichts verraten und doch plagte sie sofort ihr Gewissen. Früher oder später würde sie schließlich mit ihm reden müssen oder wollte sie es einfach vergessen, da ohnehin nichts passiert war? Azura fand so schnell keine Antwort darauf, aber die Entscheidung war ihr ohnehin abgenommen worden.
Während des überaus köstlichen und wohl aufgesuchten Essens - der Hauptgang bestand aus Salbeikartoffeln, dazu andunische Scholle in einer cremigen Senfsoße, einem Hauch Zitrone und kleinen Dillspitzen - stellte sich heraus, dass Corax etwas ahnte. Er sprach Azura gedämpft darauf auf, obwohl zumindest die Elfen am Tisch ob ihrer feinen Sinne alles hören mussten. Kathar Faelyn vielleicht nicht mehr. Es war schwer einzuschätzen, wieviel der alte Elf noch mitbekam und ob ihn nur Gebrechlichkeit oder auch der Verlust seiner Sinne zu schaffen machte. Jedenfalls machte er bisweilen nicht den Anschein, zu hören oder gar zu lauschen. Er konzentrierte sich auf seine Mahlzeit, ließ den Jüngeren ihren leisen Plausch. Emmyth aber hörte sehr wohl mit, auch wenn sein Blick zunächst auf dem Essen selbst lag. Doch plötzlich blitzten seine Augen zur gegenüberliegenden Seite des Tisches, just in dem Moment, da Azura ihn mit einem empörten Blick strafte. Denn auch wenn ihr Rabe ihr offenbar Absolution erteilte und ihr sogar solck delikate Wünsche erfüllen wollte, weckte es Azuras Zorn, dass Emmyth seinem Bruder offenbar alles verraten hatte. Darüber hinaus konnte sie nur spekulieren, wie seine Formulierungen ausgefallen sein mochten. Hatte er sich selbst in ein unschuldiges Licht gerückt und das gegenseitige Aufflammen von Lust lediglich ihr in die Schuhe geschoben? Oder war er vollkommen ehrlich mit ihm umgegangen? Zumindest schien Corax der Meinung zu sein, sie sehnte sich nach dem Körper des Jüngeren. In dieser Hinsicht entsprachen Emmyths Ausführungen wohl wirklich der Wahrheit. Sie konnte es nicht leugnen. Selbst jetzt, als sie ihn ansah - die Ähnlichkeit mit seinem Bruder und nun auch noch das Wissen, dass eben jener offenbar keine Einwände hatte - löste es etwas in Azura aus? Hoffnung oder plötzliche Abscheu, weil sie ihrem Raben doch treu sein wollte, auch wenn sie es Stunden zuvor noch als langweilige Charaktereigenschaft abgetan hatte? Sie allein wusste es. Sie wusste aber noch mehr und das wollte sie nun der ganzen Familie Faelyn am Tisch kundtun, allein schon um Emmyth eins auszuwischen.
"Meine Sehnsucht gilt deinem Glück!", teilte sie Corax mit, gut hörbar auch für seine übrige Familie. Daraufhin schaute Kathar auf. Er musterte Azura, beäugte dann seinen direkten Erben und ... lächelte. Stolz glänzten seine Augen. Er nickte dem Sohn zu. "Du hast dir eine gute Partnerin gewählt, für eine Menschin. Ich bin positiv überrascht und gespannt, wie es sich auf unseren Ruf und die Entwicklung in der andunischen Gesellschaft auswirken wird. Ich hinterlasse dir einen Haufen Arbeit, mein lieber Korundin."
Azura verstand die Worte nicht, bemerkte aber sehr schnell, dass Corax sich ein wenig anspannte. Er antwortete auch auf Celcianisch und das nur ihr zuliebe. "Vater, sag nicht so etwas! Du wirst uns noch lange erhalten bleiben." Corax zögerte, doch dann forderte er: "Du musst! Ich habe dich doch erst kennen gelernt." Kathar Faelyn lachte trocken. Emmyth aber war es, der seinem Bruder zustimmte. Er erhob sich sogar von seinem Platz, ließ erneut seine rebellische Ader vorstechen.
"Corax hat Recht", beteuerte er. "Deine Gebrechlichkeit, Vater, ist auf deinen Krankheitszustand zurückzuführen, da bin ich mir sicher. Der Heiler hat es doch auch gesagt. Wenn du überstehst, was immer dich plagt, wirst du wieder erstarken und dann stehen dir noch Jahrzehnte bevor, vielleicht Jahrhunderte."
Kathar schaute von Emmyth zu Corax. Er lächelte auf. "Ich habe gute Söhne", sagte er. Dann fiel sein Blick auf Azura. "Und eine beeindruckende Frau, die hinter einem von ihnen steht. Ich hoffe, Ihr habt auch ein Auge auf den anderen Spross meiner Lenden. Glück hat er nicht verdient, wohl aber eine Portion Vernunft."
Emmyths Miene blieb ausdruckslos. Er ging auf den Scherz seines Vaters nicht ein. Stattdessen griff er nach seinem Glas, hob es an und räusperte sich, um die für ihn eher peinliche Situation aufzulösen. "Azura van Ikari ist am Glück meines lieben Bruders interessiert und an dieser Stelle sind wir uns beide einig." Er hob seinen Wein für einen Trinkspruch. "Auf das Glück der Faelyns!"
Corax reichte Azura ihr Glas, griff dann nach seinem und hob es an, um den Toast zu erwidern. Auch er stand dabei auf. Kathar war dazu nicht in der Lage, aber selbst er hob sein Glas an. Der Vater wirkte glücklich. In dieser Hinsicht hatte Azura zumindest ein Stück schon erfüllt, denn Corax' Glück schien auch vom Wohlbefinden seiner Familie abzuhängen. Das schloss Emmyth mit ein. Kathar aber sah Azura bereits ebenfalls als Teil der Familie an und fragte prompt, ob sie in die Auswahl einer Ehegattin für Corax fiel. Mittlerweile wurde zwischen dem ersten und zweiten Hauptgang ein lieblicher Salat serviert. Kleine Tomaten- und Käsestücke waren geradezu künstlerisch auf den grünen Blättern drapiert worden und als eine Dienerin das Dressing darüber gab, umschwamm es sie wie ein Fluss winzige Inseln.
Niemand der Speisenden konzentrierte sich jedoch aktuell auf das Essen. Die Gespräche waren zu anregend, vor allem, weil man auf Antwort der potenziellen Braut wartete. Selbst Corax schaute Azura fragend an. Sie ... hatte keine Antwort parat. Entweder ging es ihr zu schnell oder sie war sich ihrer Gefühle noch nicht so weit bewusst. Corax und sie hatten nicht über Heirat gesprochen und das kam für sie nun doch etwas plötzlich - wie jedes Mal, wenn beispielsweise ihre Eltern einen Kandidaten vorstellten und sie dann mit Fragen löcherten, ob man schon ein Kleid schneidern und eine Torte bestellen sollte. Nein, der Andunierin ging es wirklich zu schnell. Außerdem dachte sie erneut an ihren Ziehvater. Wie könnte sie eine Hochzeit planen, ohne dass er daran teilhätte?!
"Es liegt nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen, sondern an meinem Vater." Ja, sie wollte ihn dabei haben. Sie wollte ihn mit einbeziehen, aber letztendlich waren Azuras Worte aktuell nur eine Ausrede. Würde sie ihren Eltern verkünden, wen sie heiraten wollte und dass Liebe mit im Spiel wäre, würden sie nicht ablehnen. Das wusste sie. Beide waren offen genug eingestellt, um ihrer Tochter dann wirklich die Entscheidung zu überlassen. Doch das musste Kathar nun nicht wissen. Es gäbe Azura Zeit. Vor allem aber verlagerte es den Fokus auf etwas, das ihr mehr am Herzen lag als bald ein Brautkleid zu tragen.
"Dann werde ich Euren Vater hierher einladen und mit ihm sprechen müssen", engegnete Kathar höflich und unwissend. Corax klärte ihn rasch auf. Er löste seine Hand nicht aus Azuras, drehte sich aber von ihr etwas weg, damit er seinen Vater anschauen konnte. "Er ist nicht hier", begann er. "Alycide van Ikari wurde aus seinem eigenen Haus heraus entführt und nach Kosral verschleppt." Kathar verstand daraufhin sofort. Er war wohl mehr involviert in die Ereignisse, auch wenn seine Familie nicht zu der Sorte gehörte, die Sklaven von Andunie nach Kosral verfrachteten. Seine eigenen im Hause wirkten auch nicht wirklich unterdrückt. Vielmehr trugen sie die Begrifflichkeit des Sklaven nur, schienen aber weiterhin Dienstboten zu sein. Nur Bezahlung erhielten sie nicht länger, dafür aber Obdach und Unterhalt. Kathar Faelyn war lange nicht so grausam wie andere Dunkelelfen, das hatte Azura bereits erkennen dürfen. Aber er war auch niemand, der nun eine Rettungsaktion planen würde. Das mussten andere tun. Madiha, Kjetell'o und ihre Freunde würden nach Kosral gehen, um Azuras Vater zu retten und alles, was sie tun konnte, war, sich darauf zu verlassen.
Mittlerweile war es still am Tisch geworden. Der zweite Hauptgang wurde serviert: Nudeln in einer grünlichen Spinatsoße mit winzigen Krabben und Garnelen. Das feine Aroma von Knoblauch und Pfeffer verriet die Würze. Kathar aber lehnte sich in seinem Stuhl zurück und winkte einen Pagen heran. Er sprach zu ihm einige Worte auf Lerium, die seine beiden Söhne besorgt zu ihm schauen ließen. Das Familienoberhaupt aber winkte ab. "Ich bin nur müde", spielte er seinen Zustand herunter. "Ihr drei werdet den Abend auch ohne mich noch ausgiebig genug genießen, da bin ich sicher." Er verabschiedete sich und ließ sich aus dem Speisesaal fahren. Anschließend trat erneut eine Stille ein, die nur vom leichten Klirren des Besteckts erfüllt wurde, als man zu essen begann. Emmyth speiste friedlich, warf nur hin und wieder einen Blick über den Tisch hinweg. Corax hingegen schien der Appetit vergangen. Er schaute Azura immer wieder an, ging aber auf keinen ihrer fragenden Blicke ein, sofern sie ihm einen zuwarf.
Nach dem zweiten Hauptgang und einem üppigen Nachtisch war es geschafft. Eigentlich könnte jeder nun seiner Wege gehen, aber Emmyth winkte Corax und Azura heran. "Lasst uns in einen der Salons gehen und ... miteinander reden. Auch ich habe die Stimmung bemerkt", sagte er. Corax nickte und da er Azura den Arm anbot, hatte sie kaum eine Wahl. Es sei denn, sie machte nun eine Szene. Letztendlich würde man aber selbst diese in den Salon verlagern, denn dort wären die drei ungestört. Sobald der Page die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, waren sie unter sich.
Der Salon war holzvertäfelt und überall fanden sich kleine Schnitzereien von Apfelblüten an knorrigen Ästen. In einem Kamin brannte ein Feuer, so dass die Sitzgarnitur davor in warmes Licht getaucht wurde. Neben einem hohen Sessel gab es ein langes Sofa, auf dem sie zu dritt Platz gehabt hätten, sowie eine kleinere Variante für zwei. Emmyth ließ seinem Bruder und Azura das lange Sofa. Er wollte sich überhaupt nicht setzen, sondern stützte eine Hand am oberen Rand des Kamins ab. Die andere legte er locker an die Hüfte. Dann schaute er zum Paar herüber. Sein Blick war erstmals ernst, so dass er Azura nur umso mehr an den ihres Raben erinnerte, der neben ihr Platz nahm und erneut nach ihrer Hand griff.
"Blut ist dicker als Wasser", begann Emmyth. Er wollte sich vor Azura nicht rechtfertigen. Er stand zu seinem Punk. Vielmehr schien er ihr erklären zu wollen, warum er so entschieden hatte und es stimmte. Seine Bande zu Corax mochten enger geflochten sein als zu ihr, unabhängig von seinem Begehren. Auch wenn er den Älteren noch nicht lange kannte, so waren sie letztendlich Brüder. "Ich musste es ihm sagen", fuhr er fort. "Außerdem ... erscheint es mir falsch, es ihm zu verschweigen. Ich habe es direkt hinter mich gebracht und würde es jederzeit wieder tun." Emmyths Augen trafen Corax. Rubine schauten einander an. Der Jüngere nickte noch einmal entschieden. "Wir kennen uns kaum - bisher. Aber wenn du wahrlich mein Bruder bist, so weiß ich, in welchem Rhythmus dein Herz schlagen muss. Du bist ein Faelyn und als solcher konnte ich darauf vertrauen, ehrlich zu dir zu sein. Außerdem ... ich meine, schau sie dir an, Bruder! Du bist selbst verliebt in sie, wie kannst du mich verurteilen, dass ich die gleichen Gefühle hege?"
"Ich verurteile dich nicht", erwiderte Corax. Er schüttelte den Kopf. Dann griff er nach Azuras Hand, um sie anzusehen und auch anzusprechen. "Ich verurteile keinen von euch beiden. Wenn ihr das wollt, bedeutet es nur, dass ich zwei glücklich machen kann, die mir etwas bedeuten." Er lächelte. Dann wandelte es sich in dieses spitzbübische Grinsen, das Azura von ihm kannte. Seine Augen blitzten auf. "Außerdem hab ich schon geahnt, dass du einer jüngeren Version von mir nicht widerstehen kannst. Aber ich bin sicher, er kann meinem Können nicht das Wasser reichen."
"Kann ich nicht", gab Emmyth offen zu. "Sie glaubt es nicht, aber es stimmt. Ich habe bei noch keiner Frau gelegen. Mein Wissen entspringt ... nun ... lassen wir das. Ich brauche in jedem Fall Anleitung."
Nun ruckte der Kopf des älteren Bruders herum. Er schaute Emmyth fragend an, aber der hob nur die Schultern. "Glaubst du nicht, es wäre für uns alle eine aufregende Erfahrung? Ich lerne etwas dazu, wir beide könnten die Frau unseres Begehrens verwöhnen und sie hätte ... nun, zumindest optisch dich im Doppelpack. Du bist mein großer Bruder, du solltest mir die Welt zeigen." Oh, er sah Corax verdammt ähnlich, wenn auch er ein neckisches Grinsen auflegte! Jenes ihres Raben war aus seinem Gesicht verschwunden. Er schaute fragend zu Azura, aber durchaus neutral. Er würde sie für ihre Worte wirklich nicht verurteilen, aber er wollte nun eine Antwort hören: "Möchtest du das, Azura? Möchtest du ... uns?"

- Azura
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- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Die Entscheidung ihrer Farbwahl bestimmte ihr eigener Geschmack und das Bewusstsein dafür, welche Kombinationen ihr gut zu Gesicht standen. Dass sie damit auch noch unabsichtlich wie ausgemacht zu Corax passte, erkannte sie wie die anderen Anwesenden erst beim Eintreten. Es war ein reiner Zufall... oder doch nicht? Hatte sie ihren Raben je nach seinen Vorlieben in der Hinsicht gefragt? Nein, vermutlich nicht... Diese Erkenntnisse zauberten eine feine Röte in ihre Wangen, die sie dadurch noch ansehnlicher machte, während sie sich an den Tisch begab.
Bei dem Kompliment des Hausherren knickste sie zum Dank. "Euer Besitz ist umfangreich und ermöglicht eine passende Auswahl.", erwiderte sie und gab auf ihre Weise ebenfalls ein Kompliment zurück.
Ob seine Gemahlin, Corax' und Emmyths Mutter, diesen Genuss zu schätzen gewusst hatte? Oder war es ihr eher wie eine Bürde vorgekommen, stets aufwändig und teuer gewandet zu sein, um den Reichtum der Familie zur Schau zu stellen, anstatt sich in bequeme Ensembles hüllen zu können? Ob Kathar wohl von seiner verstorbenen Frau erzählen würde, wenn man ihn darauf ansprach, oder wäre das ein Tabu-Thema? Was er wohl ihrem Raben gegenüber bereits erwähnt hätte?
Azuras Blick glitt zu ihrem Liebsten, den sie längst nicht mehr verdient zu haben meinte, und sie konnte gar nicht anders, als sich über sein Aussehen und sein Strahlen zu freuen. Die Worte, ehrlich und voller Zuneigung für ihn, waren rascher über ihre Lippen gedrungen, als sie nachdenken konnte. Seine Erwiderung war neckend, ganz so, wie sie ihn kannte, sodass es auch flüchtig in ihren Augen spöttisch aufblitzte. "Ich sehe, es steigt dir schon zu Kopf!", raunte sie ihm, nicht weniger frotzelnd, zu.
Es war gut, dass daraufhin die Ansprache des Herolds erklang und darauf rasch das Essen folgte. Denn das Gewissen nagte an ihr und auch der Wunsch, mit ihm darüber zu reden. Aber was sollte sie ihm sagen? Was durfte sie ihm sagen, ohne, dass es zu Problemen zwischen den Brüdern oder zwischen ihm und ihr käme? Würde er sie hochkant davon jagen? Ach, wenn sie doch niemals mitgeritten wäre! Andererseits...
Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer und sie konnte nicht umhin, hin und wieder verstohlen zu Emmyth zu linsen. Er war ebenfalls attraktiv, mit Geschmack gekleidet, obwohl ihr sein vorheriges Auftreten besser gefallen hatte. Ihr Herz allerdings gehörte dem Älteren.
Wegen dem ihr noch etwas einfiel, sodass sie sich, als die Suppe abserviert wurde, zu ihm beugte und ihm zuwisperte:"Du bist übrigens 121 Jahre alt. Falls dein Vater es dir noch nicht gesagt hat." Sie schenkte ihm ein kleines, feines Grinsen und formulierte, sofern er sie ansehen würde, alter Mann.
Die gute Laune jedoch verflüchtigte sich sehr rasch, trotz des schmackhaften, üppigen Essens, als Corax ihr etwas flüsterte, das sie innerlich erstarren ließ. Ehe die Wut auf Emmyth folgte, weil er ihr seinen Willen aufzwang, indem er alles bereits erzählt hatte. Wobei... Was hatte er denn genau gesagt? Hatte er die Wahrheit erzählt oder es geschönt, um selbst in einem besseren Licht dazustehen? Ihr Blick in seine Richtung war funkelnd vor Zorn und ihre Entschlossenheit, sich nicht so schnell von der Seite ihres Raben verdrängen zu lassen, verstärkte sich erheblich.
Daran änderte auch nichts ihr Begehren oder der Umstand, dass Corax fast so klang, als... als erlaube er ihr diese unerhörte Affäre, die ja eigentlich noch gar nicht begonnen hatte. Wie konnte das nur wieder sein? Machte er nur gute Miene zum bösen Spiel? Oder verloren seine Gefühle ihr gegenüber an Gewicht, sodass er sie auf diese Weise elegant loszuwerden dachte? Was auch immer die Brüder untereinander besprochen hatten, die junge Frau würde es ihnen gewiss nicht leicht machen!
Durch die stärker werdende Flamme in ihrem Inneren wurde auch sie ein wenig lauter als gewollt, als sie ihre wichtigste Botschaft übermittelte. Das sorgte dafür, dass sich auch der Hausherr beteiligte, wenngleich sie nichts verstehen konnte. Aber sie spürte, wie sich ihr Rabe ein wenig anspannte, sodass ihr Blick fragend zu ihm ging.
Er erwiderte ihn nicht, dafür wählte er das Celcianische, sodass sich Azura ein wenig zusammen reimen konnte, worum es gegangen war. Nun ja, es war ja auch offensichtlich, dass Kathar Faelyn vom Alter gezeichnet war, selbst für einen Elfen. Da nahm es wohl nicht Wunder, wenn er öfter vom Ende sprach. Dennoch hielt sie es für angebracht, sich bei diesem Thema zurück zu halten, wenngleich sie zumindest in der Hinsicht die Brüder durchaus verstehen konnte. Sie selbst wollte auch nicht daran denken, dass ihre Eltern sterblich waren und irgendwann... womöglich nicht mehr da. Es war schon schwer genug zu wissen, dass ihr Stiefvater derzeit gefangen gehalten wurde und sie nichts dagegen tun könnte. Wobei...
Als spüre sie den Blick des Hausherrn, stockte sie in ihren Gedanken und sah auf. Schon wieder erhielt sie ein Kompliment und spürte, wie sich ihre Wangen färbten. Früher, bis vor wenigen Monaten, hätte sie lediglich huldvoll genickt, derartige Worte als selbstverständlich abgetan und sich weiter auf diese Weise loben lassen. Jetzt hingegen stiegen Zweifel in ihr hoch, ob dieser Eindruck wirklich stimmen mochte. Wenn der alte Dunkelelf nur wüsste...
Damit niemand ihr Unbehagen bemerken könnte, wie sie hoffte, konzentrierte sie sich lieber auf das, was Kathar noch sagte. "Vernunft bräuchten beide.", nuschelte sie in sich hinein und hob rasch das Weinglas so, dass es ihre Bemerkung überspielen sollte, sofern außer ihr und maximal Corax noch jemand die Worte gehört hätte.
Dann erwiderte sie den Toast und konnte nicht umhin, Emmyth dabei einen Blick zwischen Skepsis und Herausforderung zu zuwerfen. So, so, er war also ebenfalls an dem Glück ihres Raben interessiert? Warum hatte er ihm dann alles Mögliche über ihre angebliche Sehnsucht erzählt?! Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, was sie lautlos seufzen ließ, nachdem sie an dem Apfelwein genippt hatte.
Daraufhin ging es weiter mit dem Essen und auch das Gespräch wurde fortgeführt, wanderte in eine Richtung, die ihr unangenehm war und zugleich ganz recht kam. In ihr nagte der Zweifel, ob sie die Richtige für Corax war, die ihn auf Dauer glücklich machen und ausreichend faszinieren würde, um eine Ehe und Nachkommen, sofern die Befürchtung ihrer Mutter nicht schon eingetreten wäre, zu rechtfertigen. Außerdem war da noch ihr, leider noch immer nicht erloschenes, Interesse an Emmyth. Doch selbst wenn sie sich dafür entscheiden würde und sie wusste, Aquila würde dem zustimmen, ohne ihren Stiefvater würde sie einer Hochzeit niemals beiwohnen. In der Hinsicht müsste es traditionell gehen, ihre Eltern mit Kathar auch über die Mitgift verhandeln und darüber, welche Verbindungen es zukünftig zwischen den beiden Familien gäbe.
Es war die Gelegenheit für sie, auf Alycide van Ikari hinzuweisen. Als jedoch die zu erwartende Frage nach seinem Aufenthaltsort folgte, verstummte sie. Es schnürte Azura die Kehle zu und ihr Blick senkte sich bekümmert auf den Salat vor ihr, der ihr auf einmal weit weniger schmackhaft vorkam. So war es an Corax, die wichtigen Informationen weiter zu geben.
Die Reaktion darauf... oder eher, die nicht vorhandene, traf sie umso tiefer und ließ ihre Hand leicht zittern. Einen Moment lang presste sie die Lippen fest aufeinander, bevor sie sich dazu zwang, sich wieder zu entspannen. Ihre Hoffnung, direkt vom Familienoberhaupt Hilfe zu erhalten, verpuffte. Aber das bedeutete nicht, dass sie genauso aufgeben und es dabei bewenden lassen würde. Ihr Rabe würde das ihm Mögliche tun, davon war sie überzeugt, auch wenn er darauf bestanden hatte, dass sie selbst nicht nach Kosral ging. Doch da gab es noch jemanden, dem sie durchaus Einfluss und Möglichkeiten zutraute.
Unter ihren langen Wimpern glitt ihr Blick wieder zu Emmyth und in ihrem Kopf fügten sich ein paar weitere Rädchen ineinander. So hatte sie am Ende ihren Salat kaum angerührt, als schon der nächste Gang aufgetragen wurde. Auch in den Nudeln stocherte sie verhalten herum, während sie sich überlegte, bei welcher Gelegenheit und mit welchen Worten, sie den jüngeren Faelyn zur Hilfe anstacheln könnte. Und was er im Gegenzug dafür verlangen und erhalten könnte...
Wie weit wäre sie denn bereit zu gehen, um ihren Stiefvater zu retten? Bislang musste sie sich ausschließlich darauf verlassen, dass ihr Erzeuger mit der Sarmaerin das Ganze mit der Befreiung schaffen würden. Allerdings könnte sie vielleicht von hier aus trotz allem etwas Sinnvolles dazu beitragen, erst recht jetzt, nachdem klar geworden war, zu welch hochadeliger Familie Corax gehörte.
Die Unruhe um sie herum holte sie ein wenig aus ihren Gedanken und ließ sie aufsehen, als der Hausherr sich gerade verabschiedete. Wortlos sah sie ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
Dann seufzte sie leise und blickte zurück auf die Nudeln, die sie nicht einmal anstandshalber gekostet hatte. Sie konnte und würde es nicht ändern, denn sie war satt und obendrein nicht länger in Stimmung zu essen. Trotzdem ließ sie das Gericht nicht aus den Augen, ebenso wenig wie den Nachtisch, den sie ebenfalls mehr zerlegte, als tatsächlich zu genießen. Dabei spürte sie hin und wieder Blicke auf sich, doch wollte sie schlichtweg nicht darauf eingehen.
Schließlich jedoch gab sie es auf so zu tun, als würde sie noch etwas essen, legte die Gabel auf den Teller und nahm sich ihr Glas, um zumindest den verdünnten Wein darin nicht verkommen zu lassen. Diesen Moment nutzte der Jüngere, um sie beide in einen anderen Raum einzuladen. Azura merkte, wie sie leicht erbleichte und zugleich rote Wangen bekam.
Unsicher glitt ihr Blick jetzt endlich doch zu Corax hin, der lediglich nickte und ihr den Arm bot. Die genossenen Speisen formten sich zu einem schweren Klumpen in ihrem Bauch und am liebsten hätte sie abgelehnt. Aber diese Blöße würde sie sich nicht geben. Obendrein war ihr klar, dass es nichts bringen würde, davon zu laufen, schon gar nicht, wenn sie von Emmyth Hilfe für ihren Stiefvater haben wollte. Also seufzte sie lautlos, leerte ihr Glas wenig damenhaft in einem letzten, großen Zug und erhob sich schließlich, um am Arm ihres Raben dessen Bruder zu folgen.
Der Weg zum Salon war viel zu kurz für ihren Geschmack, auch wenn sie innerlich aufatmete, als sie endlich unter sich waren. Was würde nun folgen? Würde Corax doch seine Meinung ändern und ihr Vorwürfe machen? Auf was wollte Emmyth hinaus bei diesem Gespräch?!
Weiterhin am Arm des Älteren ließ sie sich zu dem langen Sofa führen und setzte sich elegant hin, zupfte hie und da ein wenig am Stoff ihres Kleides, um ihre leicht zitternden Finger zu beschäftigen. Bis diese von einer dunklen, warmen, vertrauten Hand umschlossen wurden. Das Herz hämmerte ihr fest in der Brust und sie wagte kaum, zu ihrem Raben zu blicken. Der Jüngere hingegen blieb mit etwas Abstand zu ihnen stehen.
Er war es auch, der als erstes das Wort ergriff und dafür sorgte, dass sie ihn abrupt ansah, mit einem neu entfachten, wütenden Funkeln in den Augen. Das sich noch verstärkte, als er fortfuhr. "Direkt, ja? Und was ist mit mir? Hatte ich kein Recht, mit dabei zu sein und ebenfalls darüber zu sprechen? Nein, scheinbar nicht, denn ich wurde wie eine Sünderin heimlich über den Seiteneingang herein geschleust, um nur ja niemandem meinen derangierten Anblick zumuten zu müssen!", wetzte sie ihre berüchtigte scharfe Zunge an Emmyth. Der hingegen entschied sich, weiter mit Corax zu reden, was sie pikiert schnauben ließ.
Erst der fester werdende Griff um ihre Finger brachte sie dazu, den Älteren wieder anzusehen, der nun auch seine Augen auf sie gerichtet hatte. Sie hörte seine Worte... und dennoch fiel es ihr mehr als schwer, sie zu glauben. "Aber was ist mit dir? Ich würde dich hintergehen und..." Azura musste den Blick abwenden, während ihr Gesicht regelrecht glühte vor Scham. Nein, sie konnte nicht weiter darüber sprechen, nicht so.
"Ich fass' es nicht. Der eine lobt meine Treue und der andere glaubt, ich könne nur in andere Betten hüpfen.", murmelte sie beschämt und irritiert in sich hinein. Was sollte sie nur davon halten? Wollte sie das überhaupt? Ja, Emmyth war eine Versuchung und es würde ihr Gewissen immens beruhigen, wenn Corax nichts dagegen hätte, aber... Nein, so eine war sie nicht! Sie wollte den Mann, den sie liebte, nicht einfach hintergehen, ganz gleich, was er sagte, nein, nein, nein!
Indes versuchte eben jener es mit einem Necken, das seine Wirkung diesmal allerdings gehörig verfehlte. Die junge Frau funkelte nun ihn wütend an und öffnete gerade den Mund zu einer zurechtweisenden Erwiderung, als der Jüngere seine Meinung einwarf.
Was danach folgte... konnte sie nur ungläubig beobachten. Träumte sie? Hatte sie sich bei ihrem Sturz unbemerkt den Kopf angeschlagen? Oder war das hier eine Prüfung ihrer treuen Seele, die die Beiden ausgeheckt hatten?! Das... das war... das war einfach nur...
"Skandalös!", entfuhr es ihr empört, während ihr Körper in die Höhe schnellte und sie Corax auch ihre Hand entzog. Ehe sie aufgehalten werden konnte, verließ sie den Nahbereich des Sofas und begann damit, aufgewühlt vor dem Fenster des Salons auf und ab zu tigern, wie ein gefangenes Raubtier. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf, murmelte vor sich hin, mal lauter, mal undeutlicher. "Aber das geht doch nicht! Das schickt sich nicht! Das... das... das ist einfach nicht möglich!"
Abrupt blieb sie stehen und sah von einem Bruder zum anderen. "Wie lange sollte das denn gut gehen, hm? Was, wenn einer von euch irgendwann von mir verlangt, mich zu entscheiden? Was, wenn das Folgen hat? Woher soll ich wissen, wer dafür verantwortlich ist?", sprudelte es nur so aus ihr heraus. "Was, wenn... wenn... argh!" Ihr gingen die Worte aus, wodurch sie stattdessen aufstampfte und ihre kleine Wanderung wieder aufnahm.
Bis sie erneut plötzlich stehen blieb. Ihr funkelnder Blick traf zuerst auf Emmyth, dann auf Corax. Ihre Brust hob und senkte sich, ihre Hände öffneten und schlossen sich und sie stand eindeutig unter großer Anspannung, während in ihrem Kopf die Gedanken nur so dahin wirbelten.
Dann ging ein Ruck durch ihren Körper und sie marschierte schnurstracks auf ihren Raben zu. Sofern er sich ihr nicht entziehen würde, würde sie beide Hände auf seine Wangen legen und ihn recht ruppig auf die Lippen küssen. Nicht für lange und alles andere als innig, aber trotzdem als Ausdruck ihrer Gefühle, die er in ihr gerade auslöste.
Kurz darauf war es schon wieder vorbei, wenngleich sie vorerst nur minimal Abstand zwischen sie beide brachte. "Du machst mich wahnsinnig, du raubst mir noch den letzten Nerv! Wie soll ich das nur im Doppelpack aushalten?!", raunte sie ihm zu und suchte in seinem Blick nach Antworten dafür, wieso er sie teilen wollen könnte. Und ob dies wirklich der Wahrheit entsprach oder was da auf sie zukommen sollte, würde sie sich je darauf einlassen.
Bei dem Kompliment des Hausherren knickste sie zum Dank. "Euer Besitz ist umfangreich und ermöglicht eine passende Auswahl.", erwiderte sie und gab auf ihre Weise ebenfalls ein Kompliment zurück.
Ob seine Gemahlin, Corax' und Emmyths Mutter, diesen Genuss zu schätzen gewusst hatte? Oder war es ihr eher wie eine Bürde vorgekommen, stets aufwändig und teuer gewandet zu sein, um den Reichtum der Familie zur Schau zu stellen, anstatt sich in bequeme Ensembles hüllen zu können? Ob Kathar wohl von seiner verstorbenen Frau erzählen würde, wenn man ihn darauf ansprach, oder wäre das ein Tabu-Thema? Was er wohl ihrem Raben gegenüber bereits erwähnt hätte?
Azuras Blick glitt zu ihrem Liebsten, den sie längst nicht mehr verdient zu haben meinte, und sie konnte gar nicht anders, als sich über sein Aussehen und sein Strahlen zu freuen. Die Worte, ehrlich und voller Zuneigung für ihn, waren rascher über ihre Lippen gedrungen, als sie nachdenken konnte. Seine Erwiderung war neckend, ganz so, wie sie ihn kannte, sodass es auch flüchtig in ihren Augen spöttisch aufblitzte. "Ich sehe, es steigt dir schon zu Kopf!", raunte sie ihm, nicht weniger frotzelnd, zu.
Es war gut, dass daraufhin die Ansprache des Herolds erklang und darauf rasch das Essen folgte. Denn das Gewissen nagte an ihr und auch der Wunsch, mit ihm darüber zu reden. Aber was sollte sie ihm sagen? Was durfte sie ihm sagen, ohne, dass es zu Problemen zwischen den Brüdern oder zwischen ihm und ihr käme? Würde er sie hochkant davon jagen? Ach, wenn sie doch niemals mitgeritten wäre! Andererseits...
Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer und sie konnte nicht umhin, hin und wieder verstohlen zu Emmyth zu linsen. Er war ebenfalls attraktiv, mit Geschmack gekleidet, obwohl ihr sein vorheriges Auftreten besser gefallen hatte. Ihr Herz allerdings gehörte dem Älteren.
Wegen dem ihr noch etwas einfiel, sodass sie sich, als die Suppe abserviert wurde, zu ihm beugte und ihm zuwisperte:"Du bist übrigens 121 Jahre alt. Falls dein Vater es dir noch nicht gesagt hat." Sie schenkte ihm ein kleines, feines Grinsen und formulierte, sofern er sie ansehen würde, alter Mann.
Die gute Laune jedoch verflüchtigte sich sehr rasch, trotz des schmackhaften, üppigen Essens, als Corax ihr etwas flüsterte, das sie innerlich erstarren ließ. Ehe die Wut auf Emmyth folgte, weil er ihr seinen Willen aufzwang, indem er alles bereits erzählt hatte. Wobei... Was hatte er denn genau gesagt? Hatte er die Wahrheit erzählt oder es geschönt, um selbst in einem besseren Licht dazustehen? Ihr Blick in seine Richtung war funkelnd vor Zorn und ihre Entschlossenheit, sich nicht so schnell von der Seite ihres Raben verdrängen zu lassen, verstärkte sich erheblich.
Daran änderte auch nichts ihr Begehren oder der Umstand, dass Corax fast so klang, als... als erlaube er ihr diese unerhörte Affäre, die ja eigentlich noch gar nicht begonnen hatte. Wie konnte das nur wieder sein? Machte er nur gute Miene zum bösen Spiel? Oder verloren seine Gefühle ihr gegenüber an Gewicht, sodass er sie auf diese Weise elegant loszuwerden dachte? Was auch immer die Brüder untereinander besprochen hatten, die junge Frau würde es ihnen gewiss nicht leicht machen!
Durch die stärker werdende Flamme in ihrem Inneren wurde auch sie ein wenig lauter als gewollt, als sie ihre wichtigste Botschaft übermittelte. Das sorgte dafür, dass sich auch der Hausherr beteiligte, wenngleich sie nichts verstehen konnte. Aber sie spürte, wie sich ihr Rabe ein wenig anspannte, sodass ihr Blick fragend zu ihm ging.
Er erwiderte ihn nicht, dafür wählte er das Celcianische, sodass sich Azura ein wenig zusammen reimen konnte, worum es gegangen war. Nun ja, es war ja auch offensichtlich, dass Kathar Faelyn vom Alter gezeichnet war, selbst für einen Elfen. Da nahm es wohl nicht Wunder, wenn er öfter vom Ende sprach. Dennoch hielt sie es für angebracht, sich bei diesem Thema zurück zu halten, wenngleich sie zumindest in der Hinsicht die Brüder durchaus verstehen konnte. Sie selbst wollte auch nicht daran denken, dass ihre Eltern sterblich waren und irgendwann... womöglich nicht mehr da. Es war schon schwer genug zu wissen, dass ihr Stiefvater derzeit gefangen gehalten wurde und sie nichts dagegen tun könnte. Wobei...
Als spüre sie den Blick des Hausherrn, stockte sie in ihren Gedanken und sah auf. Schon wieder erhielt sie ein Kompliment und spürte, wie sich ihre Wangen färbten. Früher, bis vor wenigen Monaten, hätte sie lediglich huldvoll genickt, derartige Worte als selbstverständlich abgetan und sich weiter auf diese Weise loben lassen. Jetzt hingegen stiegen Zweifel in ihr hoch, ob dieser Eindruck wirklich stimmen mochte. Wenn der alte Dunkelelf nur wüsste...
Damit niemand ihr Unbehagen bemerken könnte, wie sie hoffte, konzentrierte sie sich lieber auf das, was Kathar noch sagte. "Vernunft bräuchten beide.", nuschelte sie in sich hinein und hob rasch das Weinglas so, dass es ihre Bemerkung überspielen sollte, sofern außer ihr und maximal Corax noch jemand die Worte gehört hätte.
Dann erwiderte sie den Toast und konnte nicht umhin, Emmyth dabei einen Blick zwischen Skepsis und Herausforderung zu zuwerfen. So, so, er war also ebenfalls an dem Glück ihres Raben interessiert? Warum hatte er ihm dann alles Mögliche über ihre angebliche Sehnsucht erzählt?! Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, was sie lautlos seufzen ließ, nachdem sie an dem Apfelwein genippt hatte.
Daraufhin ging es weiter mit dem Essen und auch das Gespräch wurde fortgeführt, wanderte in eine Richtung, die ihr unangenehm war und zugleich ganz recht kam. In ihr nagte der Zweifel, ob sie die Richtige für Corax war, die ihn auf Dauer glücklich machen und ausreichend faszinieren würde, um eine Ehe und Nachkommen, sofern die Befürchtung ihrer Mutter nicht schon eingetreten wäre, zu rechtfertigen. Außerdem war da noch ihr, leider noch immer nicht erloschenes, Interesse an Emmyth. Doch selbst wenn sie sich dafür entscheiden würde und sie wusste, Aquila würde dem zustimmen, ohne ihren Stiefvater würde sie einer Hochzeit niemals beiwohnen. In der Hinsicht müsste es traditionell gehen, ihre Eltern mit Kathar auch über die Mitgift verhandeln und darüber, welche Verbindungen es zukünftig zwischen den beiden Familien gäbe.
Es war die Gelegenheit für sie, auf Alycide van Ikari hinzuweisen. Als jedoch die zu erwartende Frage nach seinem Aufenthaltsort folgte, verstummte sie. Es schnürte Azura die Kehle zu und ihr Blick senkte sich bekümmert auf den Salat vor ihr, der ihr auf einmal weit weniger schmackhaft vorkam. So war es an Corax, die wichtigen Informationen weiter zu geben.
Die Reaktion darauf... oder eher, die nicht vorhandene, traf sie umso tiefer und ließ ihre Hand leicht zittern. Einen Moment lang presste sie die Lippen fest aufeinander, bevor sie sich dazu zwang, sich wieder zu entspannen. Ihre Hoffnung, direkt vom Familienoberhaupt Hilfe zu erhalten, verpuffte. Aber das bedeutete nicht, dass sie genauso aufgeben und es dabei bewenden lassen würde. Ihr Rabe würde das ihm Mögliche tun, davon war sie überzeugt, auch wenn er darauf bestanden hatte, dass sie selbst nicht nach Kosral ging. Doch da gab es noch jemanden, dem sie durchaus Einfluss und Möglichkeiten zutraute.
Unter ihren langen Wimpern glitt ihr Blick wieder zu Emmyth und in ihrem Kopf fügten sich ein paar weitere Rädchen ineinander. So hatte sie am Ende ihren Salat kaum angerührt, als schon der nächste Gang aufgetragen wurde. Auch in den Nudeln stocherte sie verhalten herum, während sie sich überlegte, bei welcher Gelegenheit und mit welchen Worten, sie den jüngeren Faelyn zur Hilfe anstacheln könnte. Und was er im Gegenzug dafür verlangen und erhalten könnte...
Wie weit wäre sie denn bereit zu gehen, um ihren Stiefvater zu retten? Bislang musste sie sich ausschließlich darauf verlassen, dass ihr Erzeuger mit der Sarmaerin das Ganze mit der Befreiung schaffen würden. Allerdings könnte sie vielleicht von hier aus trotz allem etwas Sinnvolles dazu beitragen, erst recht jetzt, nachdem klar geworden war, zu welch hochadeliger Familie Corax gehörte.
Die Unruhe um sie herum holte sie ein wenig aus ihren Gedanken und ließ sie aufsehen, als der Hausherr sich gerade verabschiedete. Wortlos sah sie ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
Dann seufzte sie leise und blickte zurück auf die Nudeln, die sie nicht einmal anstandshalber gekostet hatte. Sie konnte und würde es nicht ändern, denn sie war satt und obendrein nicht länger in Stimmung zu essen. Trotzdem ließ sie das Gericht nicht aus den Augen, ebenso wenig wie den Nachtisch, den sie ebenfalls mehr zerlegte, als tatsächlich zu genießen. Dabei spürte sie hin und wieder Blicke auf sich, doch wollte sie schlichtweg nicht darauf eingehen.
Schließlich jedoch gab sie es auf so zu tun, als würde sie noch etwas essen, legte die Gabel auf den Teller und nahm sich ihr Glas, um zumindest den verdünnten Wein darin nicht verkommen zu lassen. Diesen Moment nutzte der Jüngere, um sie beide in einen anderen Raum einzuladen. Azura merkte, wie sie leicht erbleichte und zugleich rote Wangen bekam.
Unsicher glitt ihr Blick jetzt endlich doch zu Corax hin, der lediglich nickte und ihr den Arm bot. Die genossenen Speisen formten sich zu einem schweren Klumpen in ihrem Bauch und am liebsten hätte sie abgelehnt. Aber diese Blöße würde sie sich nicht geben. Obendrein war ihr klar, dass es nichts bringen würde, davon zu laufen, schon gar nicht, wenn sie von Emmyth Hilfe für ihren Stiefvater haben wollte. Also seufzte sie lautlos, leerte ihr Glas wenig damenhaft in einem letzten, großen Zug und erhob sich schließlich, um am Arm ihres Raben dessen Bruder zu folgen.
Der Weg zum Salon war viel zu kurz für ihren Geschmack, auch wenn sie innerlich aufatmete, als sie endlich unter sich waren. Was würde nun folgen? Würde Corax doch seine Meinung ändern und ihr Vorwürfe machen? Auf was wollte Emmyth hinaus bei diesem Gespräch?!
Weiterhin am Arm des Älteren ließ sie sich zu dem langen Sofa führen und setzte sich elegant hin, zupfte hie und da ein wenig am Stoff ihres Kleides, um ihre leicht zitternden Finger zu beschäftigen. Bis diese von einer dunklen, warmen, vertrauten Hand umschlossen wurden. Das Herz hämmerte ihr fest in der Brust und sie wagte kaum, zu ihrem Raben zu blicken. Der Jüngere hingegen blieb mit etwas Abstand zu ihnen stehen.
Er war es auch, der als erstes das Wort ergriff und dafür sorgte, dass sie ihn abrupt ansah, mit einem neu entfachten, wütenden Funkeln in den Augen. Das sich noch verstärkte, als er fortfuhr. "Direkt, ja? Und was ist mit mir? Hatte ich kein Recht, mit dabei zu sein und ebenfalls darüber zu sprechen? Nein, scheinbar nicht, denn ich wurde wie eine Sünderin heimlich über den Seiteneingang herein geschleust, um nur ja niemandem meinen derangierten Anblick zumuten zu müssen!", wetzte sie ihre berüchtigte scharfe Zunge an Emmyth. Der hingegen entschied sich, weiter mit Corax zu reden, was sie pikiert schnauben ließ.
Erst der fester werdende Griff um ihre Finger brachte sie dazu, den Älteren wieder anzusehen, der nun auch seine Augen auf sie gerichtet hatte. Sie hörte seine Worte... und dennoch fiel es ihr mehr als schwer, sie zu glauben. "Aber was ist mit dir? Ich würde dich hintergehen und..." Azura musste den Blick abwenden, während ihr Gesicht regelrecht glühte vor Scham. Nein, sie konnte nicht weiter darüber sprechen, nicht so.
"Ich fass' es nicht. Der eine lobt meine Treue und der andere glaubt, ich könne nur in andere Betten hüpfen.", murmelte sie beschämt und irritiert in sich hinein. Was sollte sie nur davon halten? Wollte sie das überhaupt? Ja, Emmyth war eine Versuchung und es würde ihr Gewissen immens beruhigen, wenn Corax nichts dagegen hätte, aber... Nein, so eine war sie nicht! Sie wollte den Mann, den sie liebte, nicht einfach hintergehen, ganz gleich, was er sagte, nein, nein, nein!
Indes versuchte eben jener es mit einem Necken, das seine Wirkung diesmal allerdings gehörig verfehlte. Die junge Frau funkelte nun ihn wütend an und öffnete gerade den Mund zu einer zurechtweisenden Erwiderung, als der Jüngere seine Meinung einwarf.
Was danach folgte... konnte sie nur ungläubig beobachten. Träumte sie? Hatte sie sich bei ihrem Sturz unbemerkt den Kopf angeschlagen? Oder war das hier eine Prüfung ihrer treuen Seele, die die Beiden ausgeheckt hatten?! Das... das war... das war einfach nur...
"Skandalös!", entfuhr es ihr empört, während ihr Körper in die Höhe schnellte und sie Corax auch ihre Hand entzog. Ehe sie aufgehalten werden konnte, verließ sie den Nahbereich des Sofas und begann damit, aufgewühlt vor dem Fenster des Salons auf und ab zu tigern, wie ein gefangenes Raubtier. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf, murmelte vor sich hin, mal lauter, mal undeutlicher. "Aber das geht doch nicht! Das schickt sich nicht! Das... das... das ist einfach nicht möglich!"
Abrupt blieb sie stehen und sah von einem Bruder zum anderen. "Wie lange sollte das denn gut gehen, hm? Was, wenn einer von euch irgendwann von mir verlangt, mich zu entscheiden? Was, wenn das Folgen hat? Woher soll ich wissen, wer dafür verantwortlich ist?", sprudelte es nur so aus ihr heraus. "Was, wenn... wenn... argh!" Ihr gingen die Worte aus, wodurch sie stattdessen aufstampfte und ihre kleine Wanderung wieder aufnahm.
Bis sie erneut plötzlich stehen blieb. Ihr funkelnder Blick traf zuerst auf Emmyth, dann auf Corax. Ihre Brust hob und senkte sich, ihre Hände öffneten und schlossen sich und sie stand eindeutig unter großer Anspannung, während in ihrem Kopf die Gedanken nur so dahin wirbelten.
Dann ging ein Ruck durch ihren Körper und sie marschierte schnurstracks auf ihren Raben zu. Sofern er sich ihr nicht entziehen würde, würde sie beide Hände auf seine Wangen legen und ihn recht ruppig auf die Lippen küssen. Nicht für lange und alles andere als innig, aber trotzdem als Ausdruck ihrer Gefühle, die er in ihr gerade auslöste.
Kurz darauf war es schon wieder vorbei, wenngleich sie vorerst nur minimal Abstand zwischen sie beide brachte. "Du machst mich wahnsinnig, du raubst mir noch den letzten Nerv! Wie soll ich das nur im Doppelpack aushalten?!", raunte sie ihm zu und suchte in seinem Blick nach Antworten dafür, wieso er sie teilen wollen könnte. Und ob dies wirklich der Wahrheit entsprach oder was da auf sie zukommen sollte, würde sie sich je darauf einlassen.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
So oft sie ihn auch immer wieder necken mochte, blieb nicht abzustreiten, dass ein Elf wie Corax auch mit über einem Jahrhundert auf dem Buckel erheblich attraktiv aussah. Vor allem, wenn er aufrichtig lächelte und das tat er, als Azura ihm sein Alter wie eine Nebensächlichkeit mitteilte. Überrascht schaute er sie an, dann warm und griff erneut nach ihrer Hand - dieses Mal offen und über dem Tisch. Niemand nahm davon mehr Notiz, außer ihnen selbst. Und schon bald war kaum noch jemand anwesend, denn Kathar Faelyn zog sich zurück um auszuruhen. Emmyth nutzte die Gelegenheit, alle aus dem Speisesaal und in einen der vielen Salons des Hauses zu bringen.
Schon davor und noch auf dem Weg dorthin drehten Azuras Gedanken sich wild im Kreis. Sie versuchte, ihre Situation abzuwägen und konnte Emmyth nicht ganz verzeihen, dass er die Gelegenheit sofort nutzte, seinem Bruder alles zu erzählen. Am meisten wurmten sie hierbei aber wohl die Ungewissheit. Sie wusste nicht, was Emmyth Corax genau berichtet hatte und wie. Wer von ihnen beiden stand im Licht, wer im Schatten? Corax hatte ihre Sehnsüchte erwähnt, aber waren es nicht auch die seines jüngeren Bruders? Emmyth lockte nicht nur Azura, auch umgekehrt wurde ein Schuh daraus. Nur deshalb befand sie sich ja aktuell in diesem Dilemma!
Darüber hinaus versuchte Azura es aber auch mit dem Pragmatismus ihrer Mutter zu sehen. Kathar Faelyn hatte nicht sehr hilfsbereit gewirkt, als sie von der Gefangenschaft ihres Ziehvaters erzählte. Vielmehr war jegliche Reaktion seitens des Alten ausgeblieben. Doch dadurch musste sie ihre Hoffnung nicht aufgeben. Emmyth konnte bei ihm sicherlich einiges bewegen, sie müsste ihm nur etwas anbieten, damit er ihr den Gefallen tat. Wäre er mit einer einzigen Nacht zufrieden oder erwartete er wirklich die Affäre, die er selbst vorgeschlagen hatte? Und falls ja, wie lange mochte es dauern? Wäre Azura durch sittlich soweit abgestiegen, dass man ihr das Stigma verpassen könnte, sich selbst zu verkaufen oder bot dieser Fall eine Ausnahme, eben weil es auch in ihrem Schoß kribbelte, wenn sie nur an die Möglichkeit dachte, dass sie, Corax und Emmyth...?
Noch wusste Azura nicht, was sie vom jüngsten Spross des Hauses Faelyn halten sollte. Sie grollte ihm, weil er sie so heimtückisch hatte abwimmeln können, um seinerseits sofort zum Bruder zu laufen. Aber immer noch bestach er durch dessen Optik, besaß aber auch seine eigenen Vorzüge. Und Corax hatte im Speisesaal zugestimmt, dass sie alle...
Ihr fiel auf, wie häufig sie immer wieder mit den Gedanken zum Kern des Problems zurückkehrte und jegliche Ausflucht wie beispielsweise die eher noble Tat, eine Dreiecksbeziehung einzugehen, um ihren Vater zu retten, löste sich schon beim kleinsten Pochen ihres Schoßes in Wohlgefallen auf. Sie hätte dem unglaublich gern nachgegeben, doch ihr Herz hatte sich inzwischen für eine Richtung entschieden. Außerdem wollte sie ihrem Raben nicht noch mehr Leid bescheren. Sie hatte oft genug gesehen und erlebt, welche Narben seine Seele trug. Wieviel Platz wäre überhaupt noch für neue, ehe es zerspringen oder für alles taub werden könnte?
Azura sprach ihn an, denn so ganz konnte sie sein Einverständnis einfach nicht glauben. "Aber was ist mit dir? Ich würde dich hintergehen und ... Ich fass es nicht. Der eine lobt meine Treue und der andere glaubt, ich könne nur in andere Betten hüpfen." Der Druck um ihre Finger nahm zu, als Corax versuchte, sie mit den seinen zu beruhigen. Er schaute Azura ganz ruhig ab, fern von seiner üblichen Schuftigkeit. Man könnte sie glatt vermissen. Azura war einen bissigen Kommentar eben gewohnt, rechnete damit, aber da er ausblieb, konnte auch sie möglicherweise die Schlüsse ziehen, wie ernst es Corax war.
"Du hintergehst ihn nicht, wenn er zustimmt", argumentierte Emmyth derweil, ohne seinen Posten am Kamin zu verlassen. Er drehte sich dort nur um, so dass er die wärmenden Flammen nun im Rücken hatte. Mit der Schulterpartie lehnte er sich an und musterte Azura nun seinerseits etwas pikiert. "Es beleidigt mich, dass Ihr mir diese Denkweisen über Euch unterstellt", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Die Sehnsucht in Euren Augen galt allein mir und keinen außenstehenden Dritten. In diesem Fall würde auch ich sofort von Untreue sprechen und mich herausziehen. Aber das hier ... ist eine Familienangelegenheit."
Corax schaute langsam zum Kamin herüber. "Wir blieben zu dritt, keine Ausnahmen?"
"Hältst du mich nun auch für jemanden, der sie nur weiterreichen will, Bruder?" Emmyth schmollte offen, aber lediglich kurz. Als er sich schwungvoll vom Kamin abstieß, legte sich bereits wieder ein angedeutetes Lächeln auf seine Züge. Er machte einen Schritt auf die Sofagruppe zu. "Ich habe es dir im Vertrauen mitgeteilt, Korundin ... Corax." Er deutete auf Azura. "Ich bin ihr verfallen. Wäre sie an der Hand irgendeines anderen Dunkelelfen aus irgendeinem Hause, würde ich ihn zum Duell fordern. Aus der Hand eines andunischen Adligen würde ich sie entreißen, indem ich sie ihm abschlage." Dass er das nur metaphorisch meinte, verriet das jugendliche Aufblitzen seiner Augen. Er überschätzte sich in dieser Angelegenheit selbst und romantisierte zu viel in die Situation hinein. Andererseits untermalte es, dass auch er es ernst zu meinen schien. "Ich habe Glück, dass du - mein Bruder - sie gefunden hast. Wir teilen uns eine Blutlinie und das schafft Vertrauen. Genug, dass ich mit dir darüber spreche, bevor ich handle." Plötzlich warf er die Hände über den Kopf und wandte sich erneut ab, den Blick zum Kamin. "Lehnt ab und ich friste mein Dasein als zweiter Sohn des Hauses, bei dem es nicht von Bedeutung ist, ob er überhaupt eine Frau an seiner Seite hat."
Corax tauschte einen kurzen Blick mit Azura und ... rollte schurkisch die Augen. Da war er, ihr widerlicher Schuft. An Emmyth gewandt meinte er jedoch: "Du überdramatisierst. Ich habe euch beiden bereits gesagt, dass es für mich in Ordnugn wäre. Dass ... ich auf diese Weise zwei wichtige Personen in meinem Leben glücklich machen kann, über mein eigenes hinaus. Glück sollte geteilt werden. Und außerdem hat Azura sich noch nicht entschieden." Daraufhin wandte er sich wieder ihr zu und nun schaute auch Emmyth neugierig über die Schulter zu ihr hin, bis er sich wieder umdrehte. Es lag an ihr. Wenn sie es wollte, würde es geschehen und beide Brüder wären mit dieser Entscheidung einverstanden. Corax fühlte sich nicht hintergangen, sie alle könnten ihrer Sehnsucht und dem Reiz des Skandals nachgeben. Aber das blieb es nun einmal für die Tochter aus adlig andunischem Hause.
"Skandalös!", brach es aus ihr heraus und ihr Körper riss sich in die Höhe. Sie entglitt Corax' Fingern, sein Blick aber folgte ihr ebenso wie der des Bruders, als Azura vor den Fenstern des Raumes auf- und abwanderte wie ein Tiger vor den Gittern seines viel zu engen Käfigs. Ohja, so fühlte sie sich gewiss auch etwas: eingeengt. Sie war gefangen, nach wie vor das Paradiesvögelchen im goldenen Käfig der gesitteten Gesellschaft. Sie hatte schön auszusehen, zu zwitschern und sich nicht auf Raben einzulassen, ganz gleich ob sie rebellisch frei wären oder ihrerseits im eigenen Goldkäfig ihr Dasein fristeten. Doch sie verkannte eine Sache. Azura van Ikari war nie der zierliche Paradiesvogel gewesen. Sie hatte sich nicht einmal selbst je so gesehen. In ihr schlummerte das Feuer ihres biologischen Vaters, das schon ihr eigenes, wassermagisches Gemüt aufzuwühlen wusste. Sie war nicht ruhig und niedlich zu betrachten. Sie war kein Vögelchen und Schmuckstück. Sie war ein Falke und der musste hin und wieder aus dem Käfig heraus, gemeinsam mit anderen Wildvögeln fliegen und jagen. Er würde zurückkehren, vielleicht sogar Beute mitbringen, wenn er gut erzogen war und das war sie doch!
Trotzdem kam sie nicht ganz aus ihrer Haut heraus, denn sie kannte niemanden, der es wagte, so zu leben. Vielleicht lag der Grund darin, dass sie sich bisweilen wirklich nur mit anderen Ziervögeln umgeben hatte. "Aber das geht doch nicht! Das schickt sich nicht! Das ... das ... das ist einfach nicht möglich!"
Emmyth schaute offen irritiert von Corax zu Azura und wieder zurück. "Ist der menschliche Adel dermaßen prüde? Wirklich? In Morgeria hat doch jeder Edle eine Affäre, schläft mit Sklaven und wir ... es werden Orgien veranstaltet. Nicht, dass ich je an einer hätte teilnehmen dürfen." Er hüstelte. Corax nickte langsam. "In anderen Kulturen Celcias existieren Harems", setzte er nach, doch dann schüttelte er den Kopf und war wieder mit zwei Schritten bei Azura. "Aber mich kümmert nicht, was andere tun, sondern was aus uns wird. Aus dir und mir ... und meinem Bruder. Meiner Familie." Er lächelte. Es wurde breiter, als er sich erneut korrigierte und Azura von hinten die Arme um den Körper legte, damit er seine Finger an ihrem Bauch falten konnte. "Unserer Familie." Dann küsste er ihren Nacken und weiter nach vorn zur Halsbeuge, um ihr warme Schauer zu bereiten.
"Wie lange sollte das denn gut gehen, hm?", hielt sie noch immer dagegen, als Emmyth sich ebenfalls der Fenstergruppe näherte. "Was, wenn einer von euch irgendwann von mir verlangt, mich zu entscheiden? Was, wenn das Folgen hat? Woher soll ich wissen, wer dafür verantwortlich ist?"
"Du denkst schon so w-?", konnte Corax noch erwidern, da hatte sie sich schon in seinen Armen umgedreht, sein Gesicht ergriffen und ihm einen harten, knappen Kuss geschenkt. "Du machst mich wahnsinnig, du raubst mir noch den letzten Nerv! Wie soll ich das nur im Doppelpack aushalten?!"
Die Antwort erhielt sie prompt. Niemand nannte sie ihr mit Worten, aber Azura konnte Corax Blick sehen. Die roten Augen glommen ruhig und warm. Seine Wangen zierte ebenfalls eine sanfte Röte. Er schüttelte leicht den Kopf. Sie sollte sich darum Gedanken machen, wenn es soweit war. Er blieb unbekümmert und hatte gelernt, den Moment zu genießen und in dessen Glück zu baden, denn Glück währte immer nur kurz. Er wollte so viel davon mitnehmen. Emmyth schien es ähnlich zu gehen, aber er war bereit, Antworten auf ihre Fragen zu finden - für Azura. Jedoch nicht, indem er weiter sinnierte. Er fand sie durch Praxiserfahrungen. Schon stand er hinter ihr, dass die Andunierin von beiden Dunkelelfen umrahmt wurde. Er ahmte seinen Bruder nach, neigte sich vor und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. Er wanderte den gleichen Pfad an ihrem Hals ab wie Corax es getan hatte. Er ging selbstsicher genug vor, dass Azura mit ihrer eigenen Erfahrung möglicherweise nicht den Mangel der seinen erkennen würde. Sie bemerkte vielleicht nur bedingt das kurze Zögern und konnte den fragenden Blick nicht sehen, den Emmyth Corax zuwarf, als er an der Halsbeuge angekommen war.
"Lassen wir uns treiben und schauen, wo wir ankommen", riet er beiden. Daraufhin begann der Jüngere an Azuras Hals zu knabbern. Es war wirklich etwas unbeholfen, als hätte er die Gesten schon gesehen, aber nie selbst ausgeführt. Trotzdem reichte wohl die glatte Berührung aus. Dass sie eine weitere, wesentlich härtere bereit an ihrem Hintern verspüren konnte, blieb nicht aus. Aber nun ließ sich auch Corax auf das Spiel ein. Er schaute Azura noch einmal tief in die Augen, bevor er ihr einen wesentlich liebevolleren Kuss aufdrücken wollte. Seine Hände legten sich an ihre Hüften, zogen sie ein wenig von Emmyth weg und an ihn heran. Auch er sehnte sich nach ihr. Sie spürte ihn wirklich im Doppelpack. Sie waren beide stattlich gebaut und Azura hing nun genau zwischen ihnen, als die Männer damit begannen, sie mit Händen und Lippen zu erkunden. Das ausgesuchte Kleid würde wohl nicht lange ihren Körper zieren, wenn es so weiterging. Alles, was es nun noch brauchte, war Azura, die sich fallenließ oder vehement ablehnte. Je nachdem, wie sie sich entschied, würde der Tag zu dritt oder allein enden.
Schon davor und noch auf dem Weg dorthin drehten Azuras Gedanken sich wild im Kreis. Sie versuchte, ihre Situation abzuwägen und konnte Emmyth nicht ganz verzeihen, dass er die Gelegenheit sofort nutzte, seinem Bruder alles zu erzählen. Am meisten wurmten sie hierbei aber wohl die Ungewissheit. Sie wusste nicht, was Emmyth Corax genau berichtet hatte und wie. Wer von ihnen beiden stand im Licht, wer im Schatten? Corax hatte ihre Sehnsüchte erwähnt, aber waren es nicht auch die seines jüngeren Bruders? Emmyth lockte nicht nur Azura, auch umgekehrt wurde ein Schuh daraus. Nur deshalb befand sie sich ja aktuell in diesem Dilemma!
Darüber hinaus versuchte Azura es aber auch mit dem Pragmatismus ihrer Mutter zu sehen. Kathar Faelyn hatte nicht sehr hilfsbereit gewirkt, als sie von der Gefangenschaft ihres Ziehvaters erzählte. Vielmehr war jegliche Reaktion seitens des Alten ausgeblieben. Doch dadurch musste sie ihre Hoffnung nicht aufgeben. Emmyth konnte bei ihm sicherlich einiges bewegen, sie müsste ihm nur etwas anbieten, damit er ihr den Gefallen tat. Wäre er mit einer einzigen Nacht zufrieden oder erwartete er wirklich die Affäre, die er selbst vorgeschlagen hatte? Und falls ja, wie lange mochte es dauern? Wäre Azura durch sittlich soweit abgestiegen, dass man ihr das Stigma verpassen könnte, sich selbst zu verkaufen oder bot dieser Fall eine Ausnahme, eben weil es auch in ihrem Schoß kribbelte, wenn sie nur an die Möglichkeit dachte, dass sie, Corax und Emmyth...?
Noch wusste Azura nicht, was sie vom jüngsten Spross des Hauses Faelyn halten sollte. Sie grollte ihm, weil er sie so heimtückisch hatte abwimmeln können, um seinerseits sofort zum Bruder zu laufen. Aber immer noch bestach er durch dessen Optik, besaß aber auch seine eigenen Vorzüge. Und Corax hatte im Speisesaal zugestimmt, dass sie alle...
Ihr fiel auf, wie häufig sie immer wieder mit den Gedanken zum Kern des Problems zurückkehrte und jegliche Ausflucht wie beispielsweise die eher noble Tat, eine Dreiecksbeziehung einzugehen, um ihren Vater zu retten, löste sich schon beim kleinsten Pochen ihres Schoßes in Wohlgefallen auf. Sie hätte dem unglaublich gern nachgegeben, doch ihr Herz hatte sich inzwischen für eine Richtung entschieden. Außerdem wollte sie ihrem Raben nicht noch mehr Leid bescheren. Sie hatte oft genug gesehen und erlebt, welche Narben seine Seele trug. Wieviel Platz wäre überhaupt noch für neue, ehe es zerspringen oder für alles taub werden könnte?
Azura sprach ihn an, denn so ganz konnte sie sein Einverständnis einfach nicht glauben. "Aber was ist mit dir? Ich würde dich hintergehen und ... Ich fass es nicht. Der eine lobt meine Treue und der andere glaubt, ich könne nur in andere Betten hüpfen." Der Druck um ihre Finger nahm zu, als Corax versuchte, sie mit den seinen zu beruhigen. Er schaute Azura ganz ruhig ab, fern von seiner üblichen Schuftigkeit. Man könnte sie glatt vermissen. Azura war einen bissigen Kommentar eben gewohnt, rechnete damit, aber da er ausblieb, konnte auch sie möglicherweise die Schlüsse ziehen, wie ernst es Corax war.
"Du hintergehst ihn nicht, wenn er zustimmt", argumentierte Emmyth derweil, ohne seinen Posten am Kamin zu verlassen. Er drehte sich dort nur um, so dass er die wärmenden Flammen nun im Rücken hatte. Mit der Schulterpartie lehnte er sich an und musterte Azura nun seinerseits etwas pikiert. "Es beleidigt mich, dass Ihr mir diese Denkweisen über Euch unterstellt", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Die Sehnsucht in Euren Augen galt allein mir und keinen außenstehenden Dritten. In diesem Fall würde auch ich sofort von Untreue sprechen und mich herausziehen. Aber das hier ... ist eine Familienangelegenheit."
Corax schaute langsam zum Kamin herüber. "Wir blieben zu dritt, keine Ausnahmen?"
"Hältst du mich nun auch für jemanden, der sie nur weiterreichen will, Bruder?" Emmyth schmollte offen, aber lediglich kurz. Als er sich schwungvoll vom Kamin abstieß, legte sich bereits wieder ein angedeutetes Lächeln auf seine Züge. Er machte einen Schritt auf die Sofagruppe zu. "Ich habe es dir im Vertrauen mitgeteilt, Korundin ... Corax." Er deutete auf Azura. "Ich bin ihr verfallen. Wäre sie an der Hand irgendeines anderen Dunkelelfen aus irgendeinem Hause, würde ich ihn zum Duell fordern. Aus der Hand eines andunischen Adligen würde ich sie entreißen, indem ich sie ihm abschlage." Dass er das nur metaphorisch meinte, verriet das jugendliche Aufblitzen seiner Augen. Er überschätzte sich in dieser Angelegenheit selbst und romantisierte zu viel in die Situation hinein. Andererseits untermalte es, dass auch er es ernst zu meinen schien. "Ich habe Glück, dass du - mein Bruder - sie gefunden hast. Wir teilen uns eine Blutlinie und das schafft Vertrauen. Genug, dass ich mit dir darüber spreche, bevor ich handle." Plötzlich warf er die Hände über den Kopf und wandte sich erneut ab, den Blick zum Kamin. "Lehnt ab und ich friste mein Dasein als zweiter Sohn des Hauses, bei dem es nicht von Bedeutung ist, ob er überhaupt eine Frau an seiner Seite hat."
Corax tauschte einen kurzen Blick mit Azura und ... rollte schurkisch die Augen. Da war er, ihr widerlicher Schuft. An Emmyth gewandt meinte er jedoch: "Du überdramatisierst. Ich habe euch beiden bereits gesagt, dass es für mich in Ordnugn wäre. Dass ... ich auf diese Weise zwei wichtige Personen in meinem Leben glücklich machen kann, über mein eigenes hinaus. Glück sollte geteilt werden. Und außerdem hat Azura sich noch nicht entschieden." Daraufhin wandte er sich wieder ihr zu und nun schaute auch Emmyth neugierig über die Schulter zu ihr hin, bis er sich wieder umdrehte. Es lag an ihr. Wenn sie es wollte, würde es geschehen und beide Brüder wären mit dieser Entscheidung einverstanden. Corax fühlte sich nicht hintergangen, sie alle könnten ihrer Sehnsucht und dem Reiz des Skandals nachgeben. Aber das blieb es nun einmal für die Tochter aus adlig andunischem Hause.
"Skandalös!", brach es aus ihr heraus und ihr Körper riss sich in die Höhe. Sie entglitt Corax' Fingern, sein Blick aber folgte ihr ebenso wie der des Bruders, als Azura vor den Fenstern des Raumes auf- und abwanderte wie ein Tiger vor den Gittern seines viel zu engen Käfigs. Ohja, so fühlte sie sich gewiss auch etwas: eingeengt. Sie war gefangen, nach wie vor das Paradiesvögelchen im goldenen Käfig der gesitteten Gesellschaft. Sie hatte schön auszusehen, zu zwitschern und sich nicht auf Raben einzulassen, ganz gleich ob sie rebellisch frei wären oder ihrerseits im eigenen Goldkäfig ihr Dasein fristeten. Doch sie verkannte eine Sache. Azura van Ikari war nie der zierliche Paradiesvogel gewesen. Sie hatte sich nicht einmal selbst je so gesehen. In ihr schlummerte das Feuer ihres biologischen Vaters, das schon ihr eigenes, wassermagisches Gemüt aufzuwühlen wusste. Sie war nicht ruhig und niedlich zu betrachten. Sie war kein Vögelchen und Schmuckstück. Sie war ein Falke und der musste hin und wieder aus dem Käfig heraus, gemeinsam mit anderen Wildvögeln fliegen und jagen. Er würde zurückkehren, vielleicht sogar Beute mitbringen, wenn er gut erzogen war und das war sie doch!
Trotzdem kam sie nicht ganz aus ihrer Haut heraus, denn sie kannte niemanden, der es wagte, so zu leben. Vielleicht lag der Grund darin, dass sie sich bisweilen wirklich nur mit anderen Ziervögeln umgeben hatte. "Aber das geht doch nicht! Das schickt sich nicht! Das ... das ... das ist einfach nicht möglich!"
Emmyth schaute offen irritiert von Corax zu Azura und wieder zurück. "Ist der menschliche Adel dermaßen prüde? Wirklich? In Morgeria hat doch jeder Edle eine Affäre, schläft mit Sklaven und wir ... es werden Orgien veranstaltet. Nicht, dass ich je an einer hätte teilnehmen dürfen." Er hüstelte. Corax nickte langsam. "In anderen Kulturen Celcias existieren Harems", setzte er nach, doch dann schüttelte er den Kopf und war wieder mit zwei Schritten bei Azura. "Aber mich kümmert nicht, was andere tun, sondern was aus uns wird. Aus dir und mir ... und meinem Bruder. Meiner Familie." Er lächelte. Es wurde breiter, als er sich erneut korrigierte und Azura von hinten die Arme um den Körper legte, damit er seine Finger an ihrem Bauch falten konnte. "Unserer Familie." Dann küsste er ihren Nacken und weiter nach vorn zur Halsbeuge, um ihr warme Schauer zu bereiten.
"Wie lange sollte das denn gut gehen, hm?", hielt sie noch immer dagegen, als Emmyth sich ebenfalls der Fenstergruppe näherte. "Was, wenn einer von euch irgendwann von mir verlangt, mich zu entscheiden? Was, wenn das Folgen hat? Woher soll ich wissen, wer dafür verantwortlich ist?"
"Du denkst schon so w-?", konnte Corax noch erwidern, da hatte sie sich schon in seinen Armen umgedreht, sein Gesicht ergriffen und ihm einen harten, knappen Kuss geschenkt. "Du machst mich wahnsinnig, du raubst mir noch den letzten Nerv! Wie soll ich das nur im Doppelpack aushalten?!"
Die Antwort erhielt sie prompt. Niemand nannte sie ihr mit Worten, aber Azura konnte Corax Blick sehen. Die roten Augen glommen ruhig und warm. Seine Wangen zierte ebenfalls eine sanfte Röte. Er schüttelte leicht den Kopf. Sie sollte sich darum Gedanken machen, wenn es soweit war. Er blieb unbekümmert und hatte gelernt, den Moment zu genießen und in dessen Glück zu baden, denn Glück währte immer nur kurz. Er wollte so viel davon mitnehmen. Emmyth schien es ähnlich zu gehen, aber er war bereit, Antworten auf ihre Fragen zu finden - für Azura. Jedoch nicht, indem er weiter sinnierte. Er fand sie durch Praxiserfahrungen. Schon stand er hinter ihr, dass die Andunierin von beiden Dunkelelfen umrahmt wurde. Er ahmte seinen Bruder nach, neigte sich vor und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. Er wanderte den gleichen Pfad an ihrem Hals ab wie Corax es getan hatte. Er ging selbstsicher genug vor, dass Azura mit ihrer eigenen Erfahrung möglicherweise nicht den Mangel der seinen erkennen würde. Sie bemerkte vielleicht nur bedingt das kurze Zögern und konnte den fragenden Blick nicht sehen, den Emmyth Corax zuwarf, als er an der Halsbeuge angekommen war.
"Lassen wir uns treiben und schauen, wo wir ankommen", riet er beiden. Daraufhin begann der Jüngere an Azuras Hals zu knabbern. Es war wirklich etwas unbeholfen, als hätte er die Gesten schon gesehen, aber nie selbst ausgeführt. Trotzdem reichte wohl die glatte Berührung aus. Dass sie eine weitere, wesentlich härtere bereit an ihrem Hintern verspüren konnte, blieb nicht aus. Aber nun ließ sich auch Corax auf das Spiel ein. Er schaute Azura noch einmal tief in die Augen, bevor er ihr einen wesentlich liebevolleren Kuss aufdrücken wollte. Seine Hände legten sich an ihre Hüften, zogen sie ein wenig von Emmyth weg und an ihn heran. Auch er sehnte sich nach ihr. Sie spürte ihn wirklich im Doppelpack. Sie waren beide stattlich gebaut und Azura hing nun genau zwischen ihnen, als die Männer damit begannen, sie mit Händen und Lippen zu erkunden. Das ausgesuchte Kleid würde wohl nicht lange ihren Körper zieren, wenn es so weiterging. Alles, was es nun noch brauchte, war Azura, die sich fallenließ oder vehement ablehnte. Je nachdem, wie sie sich entschied, würde der Tag zu dritt oder allein enden.

- Azura
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- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Sie kannte inzwischen ein paar Seiten von ihrem Raben und der Großteil davon machte ihn auf die jeweilige Art anziehend. Da war seine provokante Ader, die sie zur Weißglut und noch viel mehr trieb. Dann hatte er, obwohl Dunkelelf, auch eine sanfte Variante, mit der er ihr Vertrauen gewonnen hatte, um sich in seinen Armen fallen zu lassen. Und seine dunkle, düstere Ader, die sie beinahe schon bei seinem Anblick als ihr dunkler Prinz zum Zerfließen brachte.
Doch die nun erlebte Seite mit diesem ehrlich glücklichen, aufrichtigen Lächeln, die wärmte ihr Herz und ließ es auf seine Weise schneller schlagen. So röteten sich ihre Wangen leicht, nachdem er sie auf diese Weise anstrahlte, und sie erwiderte sanft den Druck seiner Finger. Scheinbar hatte sie ihm tatsächlich eine neue Information zuraunen können. Andererseits hieß es ja oftmals, dass Männern andere Details wichtiger waren und sie eigentlich bedeutsame Dinge kurzerhand nicht erwähnten.
Außerdem hätten Corax und sein Vater gewiss eine Menge zu bereden gehabt. Oh, wie viel lieber würde sie mit ihrem Raben unter vier Augen darüber reden, anstatt über... sie und ihre angebliche... oder nicht ganz so angebliche Sehnsucht! Jedoch war ihr das nicht vergönnt und im Prinzip wusste sie selbst, dass es ratsamer war, dieses Thema so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sie musste klären, was zu klären war und dass sie sich niemals bei klarem Verstand auf den jüngeren Faelyn einlassen würde.
Nur schien ihr Verstand in letzter Zeit sich gerne zu verflüchtigen... Hieß es nicht, dass dies eigentlich nur bei Männern der Fall war? Oder war trotz allem etwas dran an der Ansicht von der Frau als dem schwachen Geschlecht, das keiner Versuchung widerstehen konnte und deswegen die Schuldige war, wenn...?
Lautlos seufzend ließ sie sich in einen Salon führen und konnte hinterher nicht einmal sagen, welchen Weg konkret sie genommen hatte. Ihre Gedanken wirbelten nur so hinter ihrer Stirn umher und während ihr Herz lauthals protestierte, hätte ihr Schoß nur zu gern das Angebot von Corax angenommen.
Wieso auch musste er es ihr so schwer machen? Warum konnte er nicht einfach dagegen sein und sie dazu bringen, mit einer gewissen Mühe, den Anstand zu wahren, ihm treu zu bleiben? Aus welchem Grund war sie überhaupt dermaßen leicht in Versuchung zu führen?!
Sie hatte definitiv gänzlich andere, viel ernstere Themen zu bedenken und bereden. Vor allem die Lage ihres Stiefvaters lag ihr sehr am Herzen, verursachte ein unangenehmes Gefühl in ihrem Magen und ließ ihre Sorgen wachsen. Nachdem der Hausherr wohl nichts zur Unterstützung beitragen würde, wäre da noch Emmyth selbst, der sich nicht geäußert hatte vorhin.
Wie stünde er überhaupt dazu? Könnte sie ihn zur Hilfe überreden? Hätte er die richtigen Kontakte, um etwas bewirken zu können? Was wäre der Preis dafür, dass er das täte? Wäre er lediglich einer ihrer Galane, hätte sie ihn vielleicht mit einem Kuss locken können. Nach dem Ausflug in die Plantage hingegen bezweifelte sie sehr, dass der junge Faelyn sich damit zufrieden geben würde. Allerdings... wie weit müsste sie dafür gehen? Wie weit könnte sie gehen? Und wie weit... wollte sie gehen?!
Es war wahrlich zum Haareraufen! Auch ohne, dass Corax seinen Segen dazu gab... Etwas, das sie selbst nicht nachvollziehen konnte. Ja, sie traute ihm dieses noble, uneigennützige Herz durchaus zu, während sie persönlich niemals freiwillig an seiner Stelle so etwas zugelassen hätte. Obwohl sie, im Gegensatz zu ihm, eine andere Frau an seiner Seite hätte dulden müssen. Männern wurde so etwas schließlich gewährt, wenn nicht gar von ihnen erwartet, um wirklich männlich zu sein. Solche, die treu einer Ehegattin blieben, über die erste Handvoll Jahre hinaus, wie ihr Stiefvater, waren eine skeptisch beäugte Minderheit in ihren Kreisen. Sobald eine Frau sich hingegen dasselbe Recht herausnähme... Der Aufschrei der Gesellschaft wäre immens, ganz gleich, wie scheinheilig das wäre!
Ein weiteres Mal lautlos seufzend deutete sie ein Kopfschütteln an und konzentrierte sich lieber auf den Aspekt, der ihr persönlich am Wichtigsten war, nämlich Corax Leid zu ersparen. Seine Reaktion war ein Drücken ihrer Hand, doch die Worte selbst kamen von Emmyth, den sie mit einem leisen, undamenhaften Schnauben wieder ansah. "Ich liebe ihn, da sollte ich an keinen anderen denken!", entfuhr es ihr schneller, als sie ihre Zunge im Zaum halten konnte.
Zu spät schlug sie sich die Hand vor den Mund, die Augen leicht geweitet vor Schreck über ihr offenes Geständnis, die Wangen gerötet vor Scham. Im nächsten Moment senkte sie peinlich berührt den Blick. Wenngleich es stimmte, was sie gesagt hatte, sie es nicht begriff, wie sie trotz ihrer Gefühle, die sie für wahr hielt, überhaupt einen anderen Mann begehren konnte. Unabhängig davon, wie sehr er ihrem Raben ähnelte.
Während sie um Fassung rang, hatten die Brüder Zeit für einen kleinen Wortwechsel, der sie nur verständnislos und zugleich voller innerer Unruhe den Kopf schütteln ließ. Bis ihr Kopf mit einem Mal hochruckte und das sonst so bekannte Feuer in ihrem Blick aufloderte. "Ich lasse mich von niemandem herumreichen!", beharrte sie auf ihren eigenen Willen und auf dieses Recht, das Frauen für gewöhnlich eher abgesprochen wurde.
Daraufhin verließ Emmyth seinen selbst gewählten Posten und legte dabei ein Lächeln auf, das ihr Herz einen Hüpfer machen ließ. Hastig biss sie sich auf die Unterlippe, um irgendwelche möglichen Laute zu unterdrücken. Trotzdem konnte sie ein Aufflackern ihres alten Hochmuts nicht gänzlich unterdrücken bei seiner Schwärmerei und seiner Vorstellung von Heldentaten, wie er sie aus der Hand eines anderen erobern wollte. "Stellt Euch hinten an.", murmelte sie in sich hinein und konnte nicht umhin, Corax einen beinahe schon belustigten Seitenblick zu zuwerfen.
Ehe jedoch Erinnerungen an Befreiungen und Verteidigungen hochkommen und ihre Stimmung trüben konnten, fuhr Emmyth zum Glück fort und lenkte sie damit erfolgreich ab. Während ihre Augenbrauen sich mit leisem Spott anhoben, bemerkte sie, wie ihr Rabe zu ihr sah und erwiderte seinen Blick, als er die Augen rollte. Das entlockte ihr, trotz allem, ein kaum hörbares Kichern, das sie hinter ihrem Fächer verborgen hätte, wenn sie diesen nicht im Speisesaal vergessen hätte.
Schon rügte er den Jüngeren und sorgte damit dafür, dass sie sich neben ihm aufrichtete, das Kinn stolz erhoben, die gesamte Haltung einer Adeligen mehr als würdig. "Genau, wenn hier jemand für Drama sorgt, dann bin ich das!", verlangte sie mit Inbrunst und dennoch scherzhaft herausfordernd gemeint. Denn an echtem Drama hatte sie in den letzten Monaten wahrlich genügend erlebt und musste das nicht unbedingt vertiefen.
Nur leider blieben sie nicht bei dieser, relativ harmlosen, Frotzelei, sondern kehrten viel zu rasch zu ihrem eigentlichen Thema zurück, sodass ihre Gedanken erneut zu kreisen begannen und in ihrem Ausbruch endeten. Unruhig, voller unterdrückter und unerwünschter Emotionen getrieben, tigerte sie auf und ab, während es nur so aus ihr heraussprudelte, sie die Worte, die ihr in den Sinn kamen, kaum zurück halten konnte.
Sie war gefangen innerhalb ihr von der Gesellschaft auferlegten Grenzen, ihr anerzogenen Erwartungen und ihr selbst gesteckten Ansichten, die dafür sorgten, dass sie es wie einen neuerlichen Käfig empfand, aus dem sie am liebsten ausbrechen würde. Allerdings... hätte sie den Mut dazu? Würde sie es wagen mit all den Konsequenzen, die ihr blühen würden? Dabei wollte sie doch die Freiheit, wollte sie unter allen Umständen wie eh und je, wollte schlichtweg... leben! Wollte mit allen Sinnen herausfinden, wie etwas wäre, das ihre Neugier zu wecken verstand, nach ihrer Zeit als wandelnde Leiche erst recht! Wenn da nur nicht ihre Sorge um Corax' Gefühle wäre...
So versuchte sie, klar zu machen, dass solch eine Dreiecksbeziehung nicht möglich war... nicht möglich sein durfte. Die Reaktion der Brüder ließ sie tatsächlich kurz innehalten und zuerst den einen, dann den anderen fast schon beleidigt anfunkeln. "Ja, ihr Männer habt es einfach, von euch erwartet man das doch! Wenn eine Frau dagegen das auch nur zu denken wagt..." Vehement schüttelte sie den Kopf, dass sich eine einzelne Locke aus ihrer Frisur löste, während die Feder in ihrem Haar fast schon zustimmend nickend mitwippte.
Ehe sie ihre Wanderung... oder eher ihren Marsch wieder aufnehmen konnte, war Corax hinter ihr und allein seine Nähe, seine Wärme und seine Ruhe ließen sie erstarren. "Aus uns...", hauchte sie mit bebenden Lippen und konnte kaum glauben, dass er das gesagt hatte. War sie sich schließlich stets dermaßen sicher gewesen, dass sie bald keinen Platz mehr an seiner Seite haben durfte.
Warme, weiche, vertraute Lippen fanden den Weg zu ihrem Hals und entlockten ihr ein wohliges Seufzen, das sie einfach nicht unterdrücken konnte. So ein Schuft, so ein hinterhältiger! Einfach ihre Schwäche ausnutzen... Dabei hatte sie noch so viel zu sagen! Und das tat sie auch, schnell, nahezu hastig, bevor es ihm gelingen würde, ihren Verstand und ihre Fähigkeit zur Kommunikation gänzlich auszulöschen, wie nur er es vermochte.
Sobald ihr Anliegen jedoch verklungen war, konnte sie gar nicht anders, als zu ihrem Raben herum zu wirbeln und ihn zu küssen. Nicht ganz so leidenschaftlich oder liebevoll wie sonst, vielmehr ruppig, aber trotz allem auch irgendwie herausfordernd. Um ihn daraufhin mit weiteren Vorwürfen zu konfrontieren, wie es beinahe schon eine Gewohnheit zwischen ihnen war.
Noch während sie in seinem Blick nach einer Antwort suchte, näherte sich ihr das zweite, dunkelelfische Verhängnis von hinten. Azura bemerkte den jüngeren Faelyn erst, als er sie berührte. Leicht zuckte sie zusammen, als seine Lippen ihre Haut trafen, und für einen flüchtigen Moment blitzte der Vorwurf an Corax in ihren Augen auf, weil er diese Schwachstelle präsentiert hatte.
Dann aber siegte ihr entflammtes Verlangen und sie fing an, dahin zu schmelzen. Wobei sie ihre Hände auf den Brustkorb ihres Raben legte und sich dort am Stoff seines Oberteils festklammerte, während ihre Knie weich wurden. Ihre Lider senkten sich wie von alleine, während ihr Kopf sich zur Seite neigte, um dem Angriff mehr Fläche bieten zu können. Ihr Mund öffnete sich leicht und ein weiterer, wohliger Seufzer entrang sich ihrer Kehle. "Wie unfair! Ihr verbrüdert euch gegen mich!", keuchte sie leise, wenngleich bei weitem nicht so vorwurfsvoll, wie sie es angelegt hatte.
Wie sollte sie das nur überstehen, wie sich dagegen noch wehren? Ihr Körper fühlte sich an, als stünde er schon jetzt in Flammen, ihr Schoß pochte verlangend, noch stärker als zuvor in der Plantage. Und das Schlimmste von allem... Corax stand direkt vor ihr, hatte ihr die Erlaubnis dazu erteilt... und damit angefangen! Hatte seinem Bruder gezeigt, wo sich ein Küssen lohnte, der das prompt aufgriff und nachahmte und...
"Wehe, einer von euch fragt mich jemals, wer der Bessere ist!", schalt sie die Brüder mit dem letzten Rest bewussten Willen, ehe sie ein Aufstöhnen von sich gab, als Emmyth an ihr zu knabbern begann und sich von hinten an sie drückte. Trotz der ganzen Stoffe um ihren Leib konnte sie seine Pracht erahnen und ihr Leib erinnerte sich nur zu gut an das, was sie vor wenigen Stunden erst zu spüren bekommen hatte.
Noch immer hielt sie sich am Revers der Älteren fest und in dem Moment, indem er ihr einen festen Blick zuwarf, hoben sich ihre Lider über den sich vor aufsteigender Lust verdunkelnden Augen an. Schon beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen und zog sie dabei an sich. Nun konnte sie auch von vorne spüren, was sie erwarten würde, und das ließ die Flammen in ihrem Inneren regelrecht in die Höhe schießen, während neugierige Hände und ein weiterer Mund ihre bloße Haut erkundeten.
Ihr Kuss wurde schnell hungrig, verlangend, ihr Zungenspiel die reinste Herausforderung. Hatte sie sich bis eben noch an Corax' Kleidung festhalten müssen, so zog und zerrte sie nun prompt daran, um sie so schnell wie möglich los zu werden.
Als ihr das, aufgrund mangelnder Übung nicht gelang, ließ sie ihn los und verrenkte ihre Arme, um an die Verschlüsse ihres eigenen Oberteils am Rücken zu gelangen. Dabei kam sie nicht umhin, auch Emmyth zu berühren, seine Hände zu ertasten und sie gezielt auf ihr Dekolleté zu legen. Vielleicht würde er wenigstens ihre Brüste aus dem engen Gefängnis befreien und ihr auf diese Weise etwas Linderung verschaffen.
Oder er hätte verstanden, dass sie am liebsten schon vor Minuten vollkommen entkleidet worden wäre, um sich nackt und hemmungslos mit diesem Brüderpaar auf dem weichen, warmen Teppich zu wälzen. Der danach vermutlich ebenso befleckt und ruiniert wäre wie jener in ihrem eigenen Schlafgemach.
Doch die nun erlebte Seite mit diesem ehrlich glücklichen, aufrichtigen Lächeln, die wärmte ihr Herz und ließ es auf seine Weise schneller schlagen. So röteten sich ihre Wangen leicht, nachdem er sie auf diese Weise anstrahlte, und sie erwiderte sanft den Druck seiner Finger. Scheinbar hatte sie ihm tatsächlich eine neue Information zuraunen können. Andererseits hieß es ja oftmals, dass Männern andere Details wichtiger waren und sie eigentlich bedeutsame Dinge kurzerhand nicht erwähnten.
Außerdem hätten Corax und sein Vater gewiss eine Menge zu bereden gehabt. Oh, wie viel lieber würde sie mit ihrem Raben unter vier Augen darüber reden, anstatt über... sie und ihre angebliche... oder nicht ganz so angebliche Sehnsucht! Jedoch war ihr das nicht vergönnt und im Prinzip wusste sie selbst, dass es ratsamer war, dieses Thema so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sie musste klären, was zu klären war und dass sie sich niemals bei klarem Verstand auf den jüngeren Faelyn einlassen würde.
Nur schien ihr Verstand in letzter Zeit sich gerne zu verflüchtigen... Hieß es nicht, dass dies eigentlich nur bei Männern der Fall war? Oder war trotz allem etwas dran an der Ansicht von der Frau als dem schwachen Geschlecht, das keiner Versuchung widerstehen konnte und deswegen die Schuldige war, wenn...?
Lautlos seufzend ließ sie sich in einen Salon führen und konnte hinterher nicht einmal sagen, welchen Weg konkret sie genommen hatte. Ihre Gedanken wirbelten nur so hinter ihrer Stirn umher und während ihr Herz lauthals protestierte, hätte ihr Schoß nur zu gern das Angebot von Corax angenommen.
Wieso auch musste er es ihr so schwer machen? Warum konnte er nicht einfach dagegen sein und sie dazu bringen, mit einer gewissen Mühe, den Anstand zu wahren, ihm treu zu bleiben? Aus welchem Grund war sie überhaupt dermaßen leicht in Versuchung zu führen?!
Sie hatte definitiv gänzlich andere, viel ernstere Themen zu bedenken und bereden. Vor allem die Lage ihres Stiefvaters lag ihr sehr am Herzen, verursachte ein unangenehmes Gefühl in ihrem Magen und ließ ihre Sorgen wachsen. Nachdem der Hausherr wohl nichts zur Unterstützung beitragen würde, wäre da noch Emmyth selbst, der sich nicht geäußert hatte vorhin.
Wie stünde er überhaupt dazu? Könnte sie ihn zur Hilfe überreden? Hätte er die richtigen Kontakte, um etwas bewirken zu können? Was wäre der Preis dafür, dass er das täte? Wäre er lediglich einer ihrer Galane, hätte sie ihn vielleicht mit einem Kuss locken können. Nach dem Ausflug in die Plantage hingegen bezweifelte sie sehr, dass der junge Faelyn sich damit zufrieden geben würde. Allerdings... wie weit müsste sie dafür gehen? Wie weit könnte sie gehen? Und wie weit... wollte sie gehen?!
Es war wahrlich zum Haareraufen! Auch ohne, dass Corax seinen Segen dazu gab... Etwas, das sie selbst nicht nachvollziehen konnte. Ja, sie traute ihm dieses noble, uneigennützige Herz durchaus zu, während sie persönlich niemals freiwillig an seiner Stelle so etwas zugelassen hätte. Obwohl sie, im Gegensatz zu ihm, eine andere Frau an seiner Seite hätte dulden müssen. Männern wurde so etwas schließlich gewährt, wenn nicht gar von ihnen erwartet, um wirklich männlich zu sein. Solche, die treu einer Ehegattin blieben, über die erste Handvoll Jahre hinaus, wie ihr Stiefvater, waren eine skeptisch beäugte Minderheit in ihren Kreisen. Sobald eine Frau sich hingegen dasselbe Recht herausnähme... Der Aufschrei der Gesellschaft wäre immens, ganz gleich, wie scheinheilig das wäre!
Ein weiteres Mal lautlos seufzend deutete sie ein Kopfschütteln an und konzentrierte sich lieber auf den Aspekt, der ihr persönlich am Wichtigsten war, nämlich Corax Leid zu ersparen. Seine Reaktion war ein Drücken ihrer Hand, doch die Worte selbst kamen von Emmyth, den sie mit einem leisen, undamenhaften Schnauben wieder ansah. "Ich liebe ihn, da sollte ich an keinen anderen denken!", entfuhr es ihr schneller, als sie ihre Zunge im Zaum halten konnte.
Zu spät schlug sie sich die Hand vor den Mund, die Augen leicht geweitet vor Schreck über ihr offenes Geständnis, die Wangen gerötet vor Scham. Im nächsten Moment senkte sie peinlich berührt den Blick. Wenngleich es stimmte, was sie gesagt hatte, sie es nicht begriff, wie sie trotz ihrer Gefühle, die sie für wahr hielt, überhaupt einen anderen Mann begehren konnte. Unabhängig davon, wie sehr er ihrem Raben ähnelte.
Während sie um Fassung rang, hatten die Brüder Zeit für einen kleinen Wortwechsel, der sie nur verständnislos und zugleich voller innerer Unruhe den Kopf schütteln ließ. Bis ihr Kopf mit einem Mal hochruckte und das sonst so bekannte Feuer in ihrem Blick aufloderte. "Ich lasse mich von niemandem herumreichen!", beharrte sie auf ihren eigenen Willen und auf dieses Recht, das Frauen für gewöhnlich eher abgesprochen wurde.
Daraufhin verließ Emmyth seinen selbst gewählten Posten und legte dabei ein Lächeln auf, das ihr Herz einen Hüpfer machen ließ. Hastig biss sie sich auf die Unterlippe, um irgendwelche möglichen Laute zu unterdrücken. Trotzdem konnte sie ein Aufflackern ihres alten Hochmuts nicht gänzlich unterdrücken bei seiner Schwärmerei und seiner Vorstellung von Heldentaten, wie er sie aus der Hand eines anderen erobern wollte. "Stellt Euch hinten an.", murmelte sie in sich hinein und konnte nicht umhin, Corax einen beinahe schon belustigten Seitenblick zu zuwerfen.
Ehe jedoch Erinnerungen an Befreiungen und Verteidigungen hochkommen und ihre Stimmung trüben konnten, fuhr Emmyth zum Glück fort und lenkte sie damit erfolgreich ab. Während ihre Augenbrauen sich mit leisem Spott anhoben, bemerkte sie, wie ihr Rabe zu ihr sah und erwiderte seinen Blick, als er die Augen rollte. Das entlockte ihr, trotz allem, ein kaum hörbares Kichern, das sie hinter ihrem Fächer verborgen hätte, wenn sie diesen nicht im Speisesaal vergessen hätte.
Schon rügte er den Jüngeren und sorgte damit dafür, dass sie sich neben ihm aufrichtete, das Kinn stolz erhoben, die gesamte Haltung einer Adeligen mehr als würdig. "Genau, wenn hier jemand für Drama sorgt, dann bin ich das!", verlangte sie mit Inbrunst und dennoch scherzhaft herausfordernd gemeint. Denn an echtem Drama hatte sie in den letzten Monaten wahrlich genügend erlebt und musste das nicht unbedingt vertiefen.
Nur leider blieben sie nicht bei dieser, relativ harmlosen, Frotzelei, sondern kehrten viel zu rasch zu ihrem eigentlichen Thema zurück, sodass ihre Gedanken erneut zu kreisen begannen und in ihrem Ausbruch endeten. Unruhig, voller unterdrückter und unerwünschter Emotionen getrieben, tigerte sie auf und ab, während es nur so aus ihr heraussprudelte, sie die Worte, die ihr in den Sinn kamen, kaum zurück halten konnte.
Sie war gefangen innerhalb ihr von der Gesellschaft auferlegten Grenzen, ihr anerzogenen Erwartungen und ihr selbst gesteckten Ansichten, die dafür sorgten, dass sie es wie einen neuerlichen Käfig empfand, aus dem sie am liebsten ausbrechen würde. Allerdings... hätte sie den Mut dazu? Würde sie es wagen mit all den Konsequenzen, die ihr blühen würden? Dabei wollte sie doch die Freiheit, wollte sie unter allen Umständen wie eh und je, wollte schlichtweg... leben! Wollte mit allen Sinnen herausfinden, wie etwas wäre, das ihre Neugier zu wecken verstand, nach ihrer Zeit als wandelnde Leiche erst recht! Wenn da nur nicht ihre Sorge um Corax' Gefühle wäre...
So versuchte sie, klar zu machen, dass solch eine Dreiecksbeziehung nicht möglich war... nicht möglich sein durfte. Die Reaktion der Brüder ließ sie tatsächlich kurz innehalten und zuerst den einen, dann den anderen fast schon beleidigt anfunkeln. "Ja, ihr Männer habt es einfach, von euch erwartet man das doch! Wenn eine Frau dagegen das auch nur zu denken wagt..." Vehement schüttelte sie den Kopf, dass sich eine einzelne Locke aus ihrer Frisur löste, während die Feder in ihrem Haar fast schon zustimmend nickend mitwippte.
Ehe sie ihre Wanderung... oder eher ihren Marsch wieder aufnehmen konnte, war Corax hinter ihr und allein seine Nähe, seine Wärme und seine Ruhe ließen sie erstarren. "Aus uns...", hauchte sie mit bebenden Lippen und konnte kaum glauben, dass er das gesagt hatte. War sie sich schließlich stets dermaßen sicher gewesen, dass sie bald keinen Platz mehr an seiner Seite haben durfte.
Warme, weiche, vertraute Lippen fanden den Weg zu ihrem Hals und entlockten ihr ein wohliges Seufzen, das sie einfach nicht unterdrücken konnte. So ein Schuft, so ein hinterhältiger! Einfach ihre Schwäche ausnutzen... Dabei hatte sie noch so viel zu sagen! Und das tat sie auch, schnell, nahezu hastig, bevor es ihm gelingen würde, ihren Verstand und ihre Fähigkeit zur Kommunikation gänzlich auszulöschen, wie nur er es vermochte.
Sobald ihr Anliegen jedoch verklungen war, konnte sie gar nicht anders, als zu ihrem Raben herum zu wirbeln und ihn zu küssen. Nicht ganz so leidenschaftlich oder liebevoll wie sonst, vielmehr ruppig, aber trotz allem auch irgendwie herausfordernd. Um ihn daraufhin mit weiteren Vorwürfen zu konfrontieren, wie es beinahe schon eine Gewohnheit zwischen ihnen war.
Noch während sie in seinem Blick nach einer Antwort suchte, näherte sich ihr das zweite, dunkelelfische Verhängnis von hinten. Azura bemerkte den jüngeren Faelyn erst, als er sie berührte. Leicht zuckte sie zusammen, als seine Lippen ihre Haut trafen, und für einen flüchtigen Moment blitzte der Vorwurf an Corax in ihren Augen auf, weil er diese Schwachstelle präsentiert hatte.
Dann aber siegte ihr entflammtes Verlangen und sie fing an, dahin zu schmelzen. Wobei sie ihre Hände auf den Brustkorb ihres Raben legte und sich dort am Stoff seines Oberteils festklammerte, während ihre Knie weich wurden. Ihre Lider senkten sich wie von alleine, während ihr Kopf sich zur Seite neigte, um dem Angriff mehr Fläche bieten zu können. Ihr Mund öffnete sich leicht und ein weiterer, wohliger Seufzer entrang sich ihrer Kehle. "Wie unfair! Ihr verbrüdert euch gegen mich!", keuchte sie leise, wenngleich bei weitem nicht so vorwurfsvoll, wie sie es angelegt hatte.
Wie sollte sie das nur überstehen, wie sich dagegen noch wehren? Ihr Körper fühlte sich an, als stünde er schon jetzt in Flammen, ihr Schoß pochte verlangend, noch stärker als zuvor in der Plantage. Und das Schlimmste von allem... Corax stand direkt vor ihr, hatte ihr die Erlaubnis dazu erteilt... und damit angefangen! Hatte seinem Bruder gezeigt, wo sich ein Küssen lohnte, der das prompt aufgriff und nachahmte und...
"Wehe, einer von euch fragt mich jemals, wer der Bessere ist!", schalt sie die Brüder mit dem letzten Rest bewussten Willen, ehe sie ein Aufstöhnen von sich gab, als Emmyth an ihr zu knabbern begann und sich von hinten an sie drückte. Trotz der ganzen Stoffe um ihren Leib konnte sie seine Pracht erahnen und ihr Leib erinnerte sich nur zu gut an das, was sie vor wenigen Stunden erst zu spüren bekommen hatte.
Noch immer hielt sie sich am Revers der Älteren fest und in dem Moment, indem er ihr einen festen Blick zuwarf, hoben sich ihre Lider über den sich vor aufsteigender Lust verdunkelnden Augen an. Schon beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen und zog sie dabei an sich. Nun konnte sie auch von vorne spüren, was sie erwarten würde, und das ließ die Flammen in ihrem Inneren regelrecht in die Höhe schießen, während neugierige Hände und ein weiterer Mund ihre bloße Haut erkundeten.
Ihr Kuss wurde schnell hungrig, verlangend, ihr Zungenspiel die reinste Herausforderung. Hatte sie sich bis eben noch an Corax' Kleidung festhalten müssen, so zog und zerrte sie nun prompt daran, um sie so schnell wie möglich los zu werden.
Als ihr das, aufgrund mangelnder Übung nicht gelang, ließ sie ihn los und verrenkte ihre Arme, um an die Verschlüsse ihres eigenen Oberteils am Rücken zu gelangen. Dabei kam sie nicht umhin, auch Emmyth zu berühren, seine Hände zu ertasten und sie gezielt auf ihr Dekolleté zu legen. Vielleicht würde er wenigstens ihre Brüste aus dem engen Gefängnis befreien und ihr auf diese Weise etwas Linderung verschaffen.
Oder er hätte verstanden, dass sie am liebsten schon vor Minuten vollkommen entkleidet worden wäre, um sich nackt und hemmungslos mit diesem Brüderpaar auf dem weichen, warmen Teppich zu wälzen. Der danach vermutlich ebenso befleckt und ruiniert wäre wie jener in ihrem eigenen Schlafgemach.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Stille legte sich über den Salon, aber Azuras unbedacht ausgesprochene Worte hingen bereits in den Wänden und schienen von dort aus einen stetigen Nachhall auf die Anwesenden auszuüben. Sowohl Emmyth als auch Corax musterten sie, während die Andunierin eine Hand vor den Mund schlug. Als sie mit hochroten Wangen schließlich den Blick abwandte, weil sie nun am liebsten im Boden versinken wollte, lösten sich auch Corax' Rubinaugen von ihr. Was in ihm vorging, weil Azura öffentlich ihre Liebe für ihn nicht nur eingestanden, sondern auch verteidigt hatte, war ihm nicht anzusehen. Seine Miene blieb undeutbar, von einem nachdenklichen Ausdruck abgesehen. Emmyth hingegen beobachtete beide und verkniff sich jeglichen Kommentar.
Wenig später aber entkam Azura ein zweiter Ausbruch. Dieses Mal warf sie keinen Liebesschwur in den Raum, sondern sah im Denken der beiden Brüder nur den Skandal und welche Konsequenzen sie offenbar verkannten. Ihr Ruf würde durch eine gemeinsam genutzte Liebhaberin aber auch nicht gefährdet. Azuras hingegen könnte dahin sein, wenn es herauskäme. Dann wäre sie das leicht zu habende Mädchen. Jene Adlige, die sich nicht band, damit sie noch mit so vielen Lenden wie möglich ihre Freude hätte. Das verbrauchte Flittchen, so würde man sie schimpfen, denn wer wollte sie nach Aufdeckung dieser Heimlichkeit überhaupt noch haben?!
Andererseits ... musste sie sich wirklich darum kümmern, wenn sie Corax doch liebte? Denn er gestattete es und war immer noch hier. Er liebte sie aufrichtig, das sagte er ihr oft. Was kümmerte sie ihr Ruf oder das Getuschel anderer, wenn er hinter ihr stand? Nun käme auch noch Emmyth dazu, da er sie ebenfalls begehrte. Das Haus Faelyn besaß offenbar Einfluss und wenn nicht, so hatte es längst seinen Reichtum bewiesen. Mit so viel Geld konnte man Einfluss kaufen und Skandala finanziell niederringen. Es war ungerecht, aber die Reichsten Celcias konnten sich nun einmal am meisten erlauben, ohne Konsequenzen spüren zu müssen. Wenn Azura sich in diese Reihen eingliederte - ob durch eine Affäre oder wahre Liebe oder gar beides - würde niemand mehr nach ihren Schandtaten krähen, wenn man ihm das Maul mit genug Drachmen stopfte!
Und so wich die Verunsicherung ob einer möglichen Dreiecksbeziehung zwischen ihr, Corax und Emmyth langsam. Mehr noch, Azura wagte es sogar, wieder ihre spitzzüngige Seite an den Tag zu legen. Vor allem, wenn sie Corax als Unterstützung im Rücken wusste, fiel es ihr leichter und nach seinem Augenrollen über das theatralische Gebaren des Bruders war sie sich dessen gewiss.
"Genau, wenn hier jemand für Drama sorgt, dann bin ich das!"
Emmyth senkte die Hand, die er in klassischer Pose bereits an die Stirn gedrückt hatte. Er musterte Azura. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht und anschließend an ihrem Körper entlang. Ein Funkeln trat in seinen Blick und er raunte: "Das hoffe ich doch ... macht es mir nur interessant." Da war er wieder, der unterschwellige Ruf nach Freiheit aus seinem eigenen, goldenen Käfig. Emmyth verbarg etwas Rebellisches, das Corax längst an den Tag legte. Vielleicht war es darin begründet, dass der ältere Bruder kein Aufwachsen in adligen Kreisen genossen hatte - jedenfalls nicht auf der Position, die ihm gebührte und die er nun endlich einnehmen durfte. Emmyth hingegen hätte sich wohl gern die eine oder andere Dreistigkeit offener erlaubt. Er überschritt schon Grenzen, schien sich dennoch weiterhin in einem Rahmen zu bewegen, der ihm nicht alles vernichtete. Nur war dieses erweiterte Terrain bereits abgelaufen und als entdeckt verzeichnet. Azuras Erschienen füllte es für den Jüngeren mit neuem Leben.
Wie lebendig er und auch Corax waren, durfte Azura dann wenig später bemerken. Beide Männer begehrten sie so sehr, dass es hart durch all die Bahnen ihrer Stoffe drückte. Allein die Vorstellung, was sie da erwartete, ließ ihren Schoß zucken und sie selbst mit weichen Knien zurück. Emmyths Knabbern an ihrem Hals sorgte dann nur noch intensiver dafür, dass sie dahinschmolz. Spätestens aber, als Corax sie küsste - innig und sehr viel weniger forsch als sie es bei ihm getan hatte - vergaß sie sich. Wie sollte sie gegen so viel Verführungskunst durch ihren Raben auch ankommen? Das wollte sie gar nicht! Und nun erhielt sie es doppelt, auch wenn sie feststellen durfte, dass hinter Emmyths Worten durchaus ein Körnchen Wahrheit steckte. Er schien theoretisch zu wissen, was zu erledigen war, um sowohl sie als auch ihn in die richtige Richtung zu treiben. Jedoch fehlte ihm praktische Erfahrung. Seine Berührungen waren unbeholfen, ebenso seine Küsse. Erst als Azura stöhnte, wuchs die Selbstsicherheit in ihm und er setzte noch einmal mutiger nach. Auch Azura erging es so, denn kaum dass Corax bei ihr gewesen war, sie umarmt hatte und nach wie vor von ihnen beiden als Gemeinsamkeit sprach, wichen Zweifel. Er gab nicht nur seinen Segen, sich auch mit Emmyth ein wenig zu vergnügen, sondern sah weder darin einen Grund, Azura fallenzulassen, noch weil sie eben keine Dunkelelfe war oder einen vergleichbaren Rang mit dem seines eigenen Hauses besaß. Wenn sie jedoch tief in sich hinein horchte, hatte zumindest ihr Rabe das von Beginn an nicht getan. Allerdings zeigten auch sein Bruder, sowie sein Vater sich diesbezüglich überraschend weltoffen. Die Familie Faelyn schien modernere Wege gehen zu wollen. Sie streifte das Traditionelle ab und passte sich den Gegebenheiten der Gegenwart an. Da diese aktuell daraus bestand, dass das eingenommene Andunie auch menschliche Adlige beherbergte, versuchten die Faelyns lieber ihre Stellung durch Bündnisse und Kontakte zu stärken, anstatt ihre Möglichkeiten zu durchtrennen wie ein Messer die Kehlen jener Andunier. Corax' Familie löschte den andunischen Adel nicht aus, sondern wollte mit ihm zusammen neue Wege beschreiten und der Rabe begann es damit, dass er seine gesamte Familie in seine Liebe zu Azura mit einbezog. Und Azura konnte sich dem nur hingeben. Sie war Corax doch schon lange verfallen, aber Emmyth wusste ebenfalls zu verführen, wenn auch noch unerfahren, so wie sie. Trotzdem schafften es beide, sie dermaßen in Wallung zu bringen, dass sie ihre Finger bald schon im royalblauen Brokat von Corax' Weste wiederfand. Sie klammerte isch an ihn, um nicht zu Boden zu sinken.
"Wie unfair! Ihr verbrüdert euch gegen mich!", klagte sie wenig überzeugend.
"Nun, wir sind Brüder", konterte Corax wie üblich. Er tauschte mit Emmyth einen Blick aus, der ganz eindeutig kicherte ob seiner Worte. Azura spürte es als Welle seines warmen Atems, der über ihren Hals hinweg glitt. Dann begann der jüngere Elf damit, sie dort mit Küssen zu bedecken. "Du schmeckst so zart", säuselte er ihr zu, vollkommen gebannt von ihrem Duft. Vermutlich wäre er ihr endgültig verfallen, hätte sie ihn von ihrer ... Apfelblüte samt Nektar kosten lassen. Darauf musste Emmyth vorerst aber noch verzichten. Vielleicht käme es im Laufe des Abends dazu. Jetzt aber durfte er sich mit Azuras Schwanenhals zufriedengeben und erhielt noch einen weiteren, kleinen Bonus. Sie ergriff seine Hand, schob sie an ihre Brust, die sich üppig aus dem Mieder drückte und doch noch nicht frei kam. Das würde auch nicht passieren, wenn ihr niemand half, die Schnürung im Rücken zu lösen. Sie selbst war dazu nicht mehr fähig. Es gelang ihr ja nicht einmal, Corax von seiner Kleidung zu befreien. Aber ihre grobmotorischen Versuche hatten ihm bereits signalisierte, was sie wollte. Er schmunzelte, löste sich von ihr, so dass es an Emmyth war, sie zu halten oder sie und er würden vor ihrem Raben zu Boden sinken. Jener brachte sich gar in Position, dass Azura ein weitreichender Blick auf seine Statur geschenk wurde. Dann schälte er sich langsam aus Weste und Hemd, präsentierte den dunklen Oberkörper mit der langen Narbe, die ihm einmal quer über den Bauch glitt. Vielleicht erinnerte die Tochter der van ikaris sich noch daran, dass er aus jener damals offenen Wunde geblutet hatte und drohte, zu sterben, als sie an ihn gekettet im geschändeten Ventha-Tempel erwacht war. Nur mittels eines Trankes war es ihr gelungen, ihn zu retten, aber die Narbe war geblieben. Corax versuchte nicht einmal, sie durch eine Illusion zu verschleiern, so wie er seinen Arm und ... andere Vorzüge vor sich selbst so lange Zeit verborgen hatte. Er trug sie wie eine Trophäe ihrer gemeinsam erlebten Abenteuer.
Emmyth setzte sein eigenes Zeichen nun auf Azuras Haut, auch wenn es nicht für ewig dort sichtbar wäre. Doch sein jüngster Kuss zog etwas an ihrem Hals und hinterließ einen mundförmigen Fleck, der wenigstens einige Tage aufweisen würde, dass sich zumindest irgendein Lippenpaar an ihr vergnügt hatte. Dass es dem jungen Faelyn nicht reichte, suggerierte sein Stöhnen und das drängende Reiben seines Beckens an ihrem Hintern. Seine Hände lagen fest auf ihrer Brust. Er hielt sich daran fest, ohne mehr zu wagen. Weder befreite er die Früchte aus ihrem Miedergefängnis, noch umschmeichelte er sie mit sanfter Massage. Corax musste dem Bruder erst noch den Weg weisen. Sobald er sich nicht nur von Ober-, sondern auch Unterbekleidung befreit hatte und aus den Schuhen geschlüpft war, kehrte er zu den beiden anderen zurück. Sein Lust zuckte durch den aufgerichteten Speer, mit dem er Azura gefährlich nahe kam. Sie konnte jederzeit zugreifen und ihn ein wenig ablenken. Das wäre für sie allerdings von Nachteil, da er Emmyth nun zeigte, wie man auch die Begehrte aus ihren Sachen holte. Öse um Öse öffnete sich, die Schnürung verlor ihre Knoten und wenig später glitt das gesamte Kleid von Azura herab.
"Warum trägst du so viel Unterwäsche? Meine Lust vergeht, bis ich da durch bin", brachte Emmyth halb im Scherz heraus. Seine Finger zuckten bereits ungeschickt. Mit den letzten Schnüren hatte er schon Probleme gehabt. Dass es in seiner inneren Aufregung begründet lag, stand fest, als er sich bereits mehrmals unruhig gegen Azuras Leib stieß. Natürlich noch ohne Erfolg, aber er war so willig, dass er es kaum noch ertrug. Seine Atemung ging bereits etwas gepresst, um sich zu beherrschen, doch kaum, dass Corax seine Hand wieder auf die nun nackte Brust der Liebsten führte, entkam ihm ein sehnendes Stöhnen. "So weich!", jauchzte Emmyth inbrünstig und walkte Azuras Rundungen, bis er die harten Knospen fand. Schon zupfte er daran, zwirbelte und drehte. Es fühlte sich anders an als bei Corax. Emmyth ging weniger zärtlich mit ihr um, dafür aber leidenschaftlich. Corax hingegen verwöhnte sie weiterhin mit liebevollen Küssen, einem erfahrenen Zungenspiel und Streicheleinheiten an ihren Armen entlang. Seine Manneskraft zuckte dabei immer wieder an der Haut ihres Schenkels entlang, wohingegen Emmyths geaderter Speer sich hin und wieder schon frech zwischen ihre Pobacken verirrte und dort entlang rieb.
"Wehe, einer von euch fragt mich jemals, wer der Bessere ist!", keuchte die Verführte, denn es war das einzige, was sie noch hervorbringen konnte. Beide Männer machten sie wahnsinnig, vermutlich auch mit ihrer Antwort, die sie choral von sich gaben: "Natürlich bin ich der Bessere!" Sie stutzten, guckten einander an, lachten auf und fuhren damit fort, Azuras gesamten Körper mit Berührungen und Küssen zu versehen.
"Da musst du dich aber noch anstrengen, Emmyth."
"Sie wird dich nur noch zum Aufwärmen heranziehen, bevor sie mich haben kann, Bruder."
Scherzhaft stachelten die Elfen einander an und versuchten, sich immer wieder gegenseitig zu übertrumpfen. Es wurde zu einem spielerischen Wettbewerb, Azura das leidenschaftlichste Stöhnen zu entlocken. Beide gingen immer offener mit ihr um und irgendwann entledigte sich auch Emmyth endlich ungeniert der Kleidung. Sein Körper war makellos und bewies sein wohlbehütetes Aufwachsen. Durch das Reiten oder womit auch immer er seine Freizeit füllte, hatte er sich einige Muskeln zugelegt und könnte mit etwas mehr Training Corax eines Tages durchaus den Rang absprechen. Jener hatte optisch ein wenig mehr zu bieten, wenn man die sichtbaren Muskelpartien bevorzugte. Dafür war Emmyth zentral durchaus auffälliger, denn er mochte etwas voluminöser sein als sein Bruder. Da Azura mit etwas Glück aber auf den Genuss beider Männer kommen dürfte, war es egal. Sie wurde doppelt beschenkt. Blieb nur zu hoffen, dass Emmyth lange genug durchhielt, ansonsten müsste sie mit ihm einfach nur ein paar Übungsabende mehr angehen.
Inzwischen saßen sie allesamt auf dem großen Sofa vor dem Kamin, nackt und mehr als willig. Emmyth saugte gierig an Azuras Brustwarzen und spreizte ihr Bein eher unbewusst von ihrem Körper ab, weil er sich an ihr festhielt. Seine Männlichkeit pochte und zuckte an ihrer Hüfte, sehnte sich nach mehr, doch der Jüngere schien noch nicht recht zu wissen, was er nun anstellen sollte. Corax rutschte plötzlich von der Sitzgelegenheit, bis er vor seiner Liebsten kniete und auch noch ihr anderes Bein ein wenig beiseite schob, damit sie ihm alles präsentierte.
"Schau gut hin, Bruder. Nun kannst du etwas lernen", raunte er mit bereits vor Lust verklärtem Blick. Emmyth ließ von Azura ab, schluckte und richtete seine Augen aufmerksam auf das Fleisch des Blutsverwandten, der sich geradezu spielend in den weichen Leib der Andunierin schob. Schon füllte er sie aus, seufzte erregt und begann sich in langsamen Stößen in sie zu drängen. Emmyth stöhnte auf: "Ihr seid so schön", japste er, dann berührte er sich selbst, um seinem eigenen zuckenden Freudenspender Aufmerksamkeit zu schenken. "Ich möchte auch", bettelte er Corax an, aber der schnaufte nur in sein nächstes Vordrängen hinein.
"Ich bin dran. Warte!", legte er die Positionen fest. Und als wollte er seine Zugehörigkeit an der Spitze noch einmal klar machen, wurden seine Bewegungen intensiver, sein Stoßen kräftiger. Er begann, Azura wilder zu nehmen, fast schon besitzergreifend. Allein dieser Anblick genügte Emmyth, um das erste Mal den Gipfel zu erreichen. So sprenkelte er Azuras eigene, kleine Gipfelchen mit seidigem Weiß, dass sie wie die Schneespitzen des Drachengebirges ausschauten.
Emmyth entschuldigte sich nicht dafür, sondern rieb nur noch angeregter an sich herum, um seine Bereitschaft beizubehalten. Sobald sein Bruder von ihr abließ, wollte er schließlich auch erfahren, wie es sich anfühlte, mit ihr vereint zu sein. Aber vielleicht bot Azura ihm auch andere Optionen an, um seine Geduld nicht auf die Probe zu stellen. Denn so wie es aussah, würde Corax nicht allzu bald von ihr ablassen.
Wenig später aber entkam Azura ein zweiter Ausbruch. Dieses Mal warf sie keinen Liebesschwur in den Raum, sondern sah im Denken der beiden Brüder nur den Skandal und welche Konsequenzen sie offenbar verkannten. Ihr Ruf würde durch eine gemeinsam genutzte Liebhaberin aber auch nicht gefährdet. Azuras hingegen könnte dahin sein, wenn es herauskäme. Dann wäre sie das leicht zu habende Mädchen. Jene Adlige, die sich nicht band, damit sie noch mit so vielen Lenden wie möglich ihre Freude hätte. Das verbrauchte Flittchen, so würde man sie schimpfen, denn wer wollte sie nach Aufdeckung dieser Heimlichkeit überhaupt noch haben?!
Andererseits ... musste sie sich wirklich darum kümmern, wenn sie Corax doch liebte? Denn er gestattete es und war immer noch hier. Er liebte sie aufrichtig, das sagte er ihr oft. Was kümmerte sie ihr Ruf oder das Getuschel anderer, wenn er hinter ihr stand? Nun käme auch noch Emmyth dazu, da er sie ebenfalls begehrte. Das Haus Faelyn besaß offenbar Einfluss und wenn nicht, so hatte es längst seinen Reichtum bewiesen. Mit so viel Geld konnte man Einfluss kaufen und Skandala finanziell niederringen. Es war ungerecht, aber die Reichsten Celcias konnten sich nun einmal am meisten erlauben, ohne Konsequenzen spüren zu müssen. Wenn Azura sich in diese Reihen eingliederte - ob durch eine Affäre oder wahre Liebe oder gar beides - würde niemand mehr nach ihren Schandtaten krähen, wenn man ihm das Maul mit genug Drachmen stopfte!
Und so wich die Verunsicherung ob einer möglichen Dreiecksbeziehung zwischen ihr, Corax und Emmyth langsam. Mehr noch, Azura wagte es sogar, wieder ihre spitzzüngige Seite an den Tag zu legen. Vor allem, wenn sie Corax als Unterstützung im Rücken wusste, fiel es ihr leichter und nach seinem Augenrollen über das theatralische Gebaren des Bruders war sie sich dessen gewiss.
"Genau, wenn hier jemand für Drama sorgt, dann bin ich das!"
Emmyth senkte die Hand, die er in klassischer Pose bereits an die Stirn gedrückt hatte. Er musterte Azura. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht und anschließend an ihrem Körper entlang. Ein Funkeln trat in seinen Blick und er raunte: "Das hoffe ich doch ... macht es mir nur interessant." Da war er wieder, der unterschwellige Ruf nach Freiheit aus seinem eigenen, goldenen Käfig. Emmyth verbarg etwas Rebellisches, das Corax längst an den Tag legte. Vielleicht war es darin begründet, dass der ältere Bruder kein Aufwachsen in adligen Kreisen genossen hatte - jedenfalls nicht auf der Position, die ihm gebührte und die er nun endlich einnehmen durfte. Emmyth hingegen hätte sich wohl gern die eine oder andere Dreistigkeit offener erlaubt. Er überschritt schon Grenzen, schien sich dennoch weiterhin in einem Rahmen zu bewegen, der ihm nicht alles vernichtete. Nur war dieses erweiterte Terrain bereits abgelaufen und als entdeckt verzeichnet. Azuras Erschienen füllte es für den Jüngeren mit neuem Leben.
Wie lebendig er und auch Corax waren, durfte Azura dann wenig später bemerken. Beide Männer begehrten sie so sehr, dass es hart durch all die Bahnen ihrer Stoffe drückte. Allein die Vorstellung, was sie da erwartete, ließ ihren Schoß zucken und sie selbst mit weichen Knien zurück. Emmyths Knabbern an ihrem Hals sorgte dann nur noch intensiver dafür, dass sie dahinschmolz. Spätestens aber, als Corax sie küsste - innig und sehr viel weniger forsch als sie es bei ihm getan hatte - vergaß sie sich. Wie sollte sie gegen so viel Verführungskunst durch ihren Raben auch ankommen? Das wollte sie gar nicht! Und nun erhielt sie es doppelt, auch wenn sie feststellen durfte, dass hinter Emmyths Worten durchaus ein Körnchen Wahrheit steckte. Er schien theoretisch zu wissen, was zu erledigen war, um sowohl sie als auch ihn in die richtige Richtung zu treiben. Jedoch fehlte ihm praktische Erfahrung. Seine Berührungen waren unbeholfen, ebenso seine Küsse. Erst als Azura stöhnte, wuchs die Selbstsicherheit in ihm und er setzte noch einmal mutiger nach. Auch Azura erging es so, denn kaum dass Corax bei ihr gewesen war, sie umarmt hatte und nach wie vor von ihnen beiden als Gemeinsamkeit sprach, wichen Zweifel. Er gab nicht nur seinen Segen, sich auch mit Emmyth ein wenig zu vergnügen, sondern sah weder darin einen Grund, Azura fallenzulassen, noch weil sie eben keine Dunkelelfe war oder einen vergleichbaren Rang mit dem seines eigenen Hauses besaß. Wenn sie jedoch tief in sich hinein horchte, hatte zumindest ihr Rabe das von Beginn an nicht getan. Allerdings zeigten auch sein Bruder, sowie sein Vater sich diesbezüglich überraschend weltoffen. Die Familie Faelyn schien modernere Wege gehen zu wollen. Sie streifte das Traditionelle ab und passte sich den Gegebenheiten der Gegenwart an. Da diese aktuell daraus bestand, dass das eingenommene Andunie auch menschliche Adlige beherbergte, versuchten die Faelyns lieber ihre Stellung durch Bündnisse und Kontakte zu stärken, anstatt ihre Möglichkeiten zu durchtrennen wie ein Messer die Kehlen jener Andunier. Corax' Familie löschte den andunischen Adel nicht aus, sondern wollte mit ihm zusammen neue Wege beschreiten und der Rabe begann es damit, dass er seine gesamte Familie in seine Liebe zu Azura mit einbezog. Und Azura konnte sich dem nur hingeben. Sie war Corax doch schon lange verfallen, aber Emmyth wusste ebenfalls zu verführen, wenn auch noch unerfahren, so wie sie. Trotzdem schafften es beide, sie dermaßen in Wallung zu bringen, dass sie ihre Finger bald schon im royalblauen Brokat von Corax' Weste wiederfand. Sie klammerte isch an ihn, um nicht zu Boden zu sinken.
"Wie unfair! Ihr verbrüdert euch gegen mich!", klagte sie wenig überzeugend.
"Nun, wir sind Brüder", konterte Corax wie üblich. Er tauschte mit Emmyth einen Blick aus, der ganz eindeutig kicherte ob seiner Worte. Azura spürte es als Welle seines warmen Atems, der über ihren Hals hinweg glitt. Dann begann der jüngere Elf damit, sie dort mit Küssen zu bedecken. "Du schmeckst so zart", säuselte er ihr zu, vollkommen gebannt von ihrem Duft. Vermutlich wäre er ihr endgültig verfallen, hätte sie ihn von ihrer ... Apfelblüte samt Nektar kosten lassen. Darauf musste Emmyth vorerst aber noch verzichten. Vielleicht käme es im Laufe des Abends dazu. Jetzt aber durfte er sich mit Azuras Schwanenhals zufriedengeben und erhielt noch einen weiteren, kleinen Bonus. Sie ergriff seine Hand, schob sie an ihre Brust, die sich üppig aus dem Mieder drückte und doch noch nicht frei kam. Das würde auch nicht passieren, wenn ihr niemand half, die Schnürung im Rücken zu lösen. Sie selbst war dazu nicht mehr fähig. Es gelang ihr ja nicht einmal, Corax von seiner Kleidung zu befreien. Aber ihre grobmotorischen Versuche hatten ihm bereits signalisierte, was sie wollte. Er schmunzelte, löste sich von ihr, so dass es an Emmyth war, sie zu halten oder sie und er würden vor ihrem Raben zu Boden sinken. Jener brachte sich gar in Position, dass Azura ein weitreichender Blick auf seine Statur geschenk wurde. Dann schälte er sich langsam aus Weste und Hemd, präsentierte den dunklen Oberkörper mit der langen Narbe, die ihm einmal quer über den Bauch glitt. Vielleicht erinnerte die Tochter der van ikaris sich noch daran, dass er aus jener damals offenen Wunde geblutet hatte und drohte, zu sterben, als sie an ihn gekettet im geschändeten Ventha-Tempel erwacht war. Nur mittels eines Trankes war es ihr gelungen, ihn zu retten, aber die Narbe war geblieben. Corax versuchte nicht einmal, sie durch eine Illusion zu verschleiern, so wie er seinen Arm und ... andere Vorzüge vor sich selbst so lange Zeit verborgen hatte. Er trug sie wie eine Trophäe ihrer gemeinsam erlebten Abenteuer.
Emmyth setzte sein eigenes Zeichen nun auf Azuras Haut, auch wenn es nicht für ewig dort sichtbar wäre. Doch sein jüngster Kuss zog etwas an ihrem Hals und hinterließ einen mundförmigen Fleck, der wenigstens einige Tage aufweisen würde, dass sich zumindest irgendein Lippenpaar an ihr vergnügt hatte. Dass es dem jungen Faelyn nicht reichte, suggerierte sein Stöhnen und das drängende Reiben seines Beckens an ihrem Hintern. Seine Hände lagen fest auf ihrer Brust. Er hielt sich daran fest, ohne mehr zu wagen. Weder befreite er die Früchte aus ihrem Miedergefängnis, noch umschmeichelte er sie mit sanfter Massage. Corax musste dem Bruder erst noch den Weg weisen. Sobald er sich nicht nur von Ober-, sondern auch Unterbekleidung befreit hatte und aus den Schuhen geschlüpft war, kehrte er zu den beiden anderen zurück. Sein Lust zuckte durch den aufgerichteten Speer, mit dem er Azura gefährlich nahe kam. Sie konnte jederzeit zugreifen und ihn ein wenig ablenken. Das wäre für sie allerdings von Nachteil, da er Emmyth nun zeigte, wie man auch die Begehrte aus ihren Sachen holte. Öse um Öse öffnete sich, die Schnürung verlor ihre Knoten und wenig später glitt das gesamte Kleid von Azura herab.
"Warum trägst du so viel Unterwäsche? Meine Lust vergeht, bis ich da durch bin", brachte Emmyth halb im Scherz heraus. Seine Finger zuckten bereits ungeschickt. Mit den letzten Schnüren hatte er schon Probleme gehabt. Dass es in seiner inneren Aufregung begründet lag, stand fest, als er sich bereits mehrmals unruhig gegen Azuras Leib stieß. Natürlich noch ohne Erfolg, aber er war so willig, dass er es kaum noch ertrug. Seine Atemung ging bereits etwas gepresst, um sich zu beherrschen, doch kaum, dass Corax seine Hand wieder auf die nun nackte Brust der Liebsten führte, entkam ihm ein sehnendes Stöhnen. "So weich!", jauchzte Emmyth inbrünstig und walkte Azuras Rundungen, bis er die harten Knospen fand. Schon zupfte er daran, zwirbelte und drehte. Es fühlte sich anders an als bei Corax. Emmyth ging weniger zärtlich mit ihr um, dafür aber leidenschaftlich. Corax hingegen verwöhnte sie weiterhin mit liebevollen Küssen, einem erfahrenen Zungenspiel und Streicheleinheiten an ihren Armen entlang. Seine Manneskraft zuckte dabei immer wieder an der Haut ihres Schenkels entlang, wohingegen Emmyths geaderter Speer sich hin und wieder schon frech zwischen ihre Pobacken verirrte und dort entlang rieb.
"Wehe, einer von euch fragt mich jemals, wer der Bessere ist!", keuchte die Verführte, denn es war das einzige, was sie noch hervorbringen konnte. Beide Männer machten sie wahnsinnig, vermutlich auch mit ihrer Antwort, die sie choral von sich gaben: "Natürlich bin ich der Bessere!" Sie stutzten, guckten einander an, lachten auf und fuhren damit fort, Azuras gesamten Körper mit Berührungen und Küssen zu versehen.
"Da musst du dich aber noch anstrengen, Emmyth."
"Sie wird dich nur noch zum Aufwärmen heranziehen, bevor sie mich haben kann, Bruder."
Scherzhaft stachelten die Elfen einander an und versuchten, sich immer wieder gegenseitig zu übertrumpfen. Es wurde zu einem spielerischen Wettbewerb, Azura das leidenschaftlichste Stöhnen zu entlocken. Beide gingen immer offener mit ihr um und irgendwann entledigte sich auch Emmyth endlich ungeniert der Kleidung. Sein Körper war makellos und bewies sein wohlbehütetes Aufwachsen. Durch das Reiten oder womit auch immer er seine Freizeit füllte, hatte er sich einige Muskeln zugelegt und könnte mit etwas mehr Training Corax eines Tages durchaus den Rang absprechen. Jener hatte optisch ein wenig mehr zu bieten, wenn man die sichtbaren Muskelpartien bevorzugte. Dafür war Emmyth zentral durchaus auffälliger, denn er mochte etwas voluminöser sein als sein Bruder. Da Azura mit etwas Glück aber auf den Genuss beider Männer kommen dürfte, war es egal. Sie wurde doppelt beschenkt. Blieb nur zu hoffen, dass Emmyth lange genug durchhielt, ansonsten müsste sie mit ihm einfach nur ein paar Übungsabende mehr angehen.
Inzwischen saßen sie allesamt auf dem großen Sofa vor dem Kamin, nackt und mehr als willig. Emmyth saugte gierig an Azuras Brustwarzen und spreizte ihr Bein eher unbewusst von ihrem Körper ab, weil er sich an ihr festhielt. Seine Männlichkeit pochte und zuckte an ihrer Hüfte, sehnte sich nach mehr, doch der Jüngere schien noch nicht recht zu wissen, was er nun anstellen sollte. Corax rutschte plötzlich von der Sitzgelegenheit, bis er vor seiner Liebsten kniete und auch noch ihr anderes Bein ein wenig beiseite schob, damit sie ihm alles präsentierte.
"Schau gut hin, Bruder. Nun kannst du etwas lernen", raunte er mit bereits vor Lust verklärtem Blick. Emmyth ließ von Azura ab, schluckte und richtete seine Augen aufmerksam auf das Fleisch des Blutsverwandten, der sich geradezu spielend in den weichen Leib der Andunierin schob. Schon füllte er sie aus, seufzte erregt und begann sich in langsamen Stößen in sie zu drängen. Emmyth stöhnte auf: "Ihr seid so schön", japste er, dann berührte er sich selbst, um seinem eigenen zuckenden Freudenspender Aufmerksamkeit zu schenken. "Ich möchte auch", bettelte er Corax an, aber der schnaufte nur in sein nächstes Vordrängen hinein.
"Ich bin dran. Warte!", legte er die Positionen fest. Und als wollte er seine Zugehörigkeit an der Spitze noch einmal klar machen, wurden seine Bewegungen intensiver, sein Stoßen kräftiger. Er begann, Azura wilder zu nehmen, fast schon besitzergreifend. Allein dieser Anblick genügte Emmyth, um das erste Mal den Gipfel zu erreichen. So sprenkelte er Azuras eigene, kleine Gipfelchen mit seidigem Weiß, dass sie wie die Schneespitzen des Drachengebirges ausschauten.
Emmyth entschuldigte sich nicht dafür, sondern rieb nur noch angeregter an sich herum, um seine Bereitschaft beizubehalten. Sobald sein Bruder von ihr abließ, wollte er schließlich auch erfahren, wie es sich anfühlte, mit ihr vereint zu sein. Aber vielleicht bot Azura ihm auch andere Optionen an, um seine Geduld nicht auf die Probe zu stellen. Denn so wie es aussah, würde Corax nicht allzu bald von ihr ablassen.

- Azura
- Spieler-Charakter

- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Ihr Geständnis war schneller heraußen, als sie es verhindern konnte. Daraufhin waren zwei rubinrote Augenpaare auf sie gerichtet und ihre Wangen schienen sich dieser Farbe anpassen zu wollen, derart stark brannten sie. Vor lauter Verlegenheit musste sie den Blick senken. Zugleich fiel ihr jedoch lediglich unbewusst auf, dass von Corax keine Erwiderung kam. Später, bei einer anderen Gelegenheit, würde sie sich dessen vielleicht entsinnen und ihn darauf ansprechen... oder sich ihre eigenen Gedanken machen und Schlüsse ziehen, die richtig oder falsch sein könnten.
Jetzt hingegen beherrschte ohnehin etwas vollkommen anderes ihr gesamtes Denken und forderte all ihre Aufmerksamkeit. Es war gar nicht so leicht, den richtigen Umgang mit den ungleichen Brüdern zu finden. Doch dann zeigte Emmyth seine Allüren, die ihr von sich selbst nur allzu bekannt waren, und entlockte Corax damit eine Reaktion, die bei ihrem Verhalten genauso gepasst hätte.
Anstatt sich allerdings auf die Seite des Jüngeren zu schlagen, wollte sie ihre eigene Stellung als Inbegriff des inszenierten Dramas behaupten. Prompt erhielt sie einen musternden Blick, der ihr Herz einen leichten Sprung machen und sie etwas schwerer schlucken ließ, vor allem, als die funkelnden Augen von ihrem Gesicht aus tiefer wanderten. Ehe sie jedoch mehr als ein leichtes Spitzen ihrer Lippen zustande brachte, erklang auch schon sein Raunen, das ihr ein feines, herausforderndes Grinsen entlockte und die Augen ihrerseits spöttisch aufblitzen ließ.
Dann sah sie zu Corax und stupste ihn demonstrativ offensichtlich an. "Da, nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder, wie das zu sehen ist!", neckte sie ihn in gutmütiger Stichelei und rechnete fest mit einem erneuten Augenrollen, nur eben dieses Mal wegen ihr. Das musste einfach sein! Schließlich war Emmyth Faelyn nicht nur seinem Bruder sehr ähnlich, sondern verbarg in seinem Verhalten sehr vieles, das sie von sich aus äußerst gut kannte. Nur hatte sie es nie wirklich aus dem Blickwinkel anderer erlebt.
Wie ihr Rabe wohl damit zurecht käme, es in manchen Situationen mit zweien von ihrer Sorte zu tun zu bekommen? Sie hingegen würde es in einer anderen Konstellation wenig später herausfinden können, als sich zwei sehr agile und sehr prächtig gebaute Männer an sie schmiegten und ihr allein damit schon den Verstand rauben wollten.
Da kümmerte sie es wenig, dass der Jüngere hinter ihr in seinen Küssen und Knabbereien unbeholfener wirkte als Corax. Ihr fehlte ja auch noch viel an Erfahrung und ihre hochschießende Lust erledigte den Rest, solange er ihr nicht wehtat. Azura schmolz dahin und dieses Mal würde sie es nicht schaffen, sich der Vereinigung im letzten Moment noch mittels Vernunft zu entziehen. Denn diese hatte sich schon bei den wenigen Berührungen und Küssen kurzerhand verabschiedet.
Trotzdem konnte sie nicht umhin, diese Verbrüderung zu beklagen, der sie hilflos ausgeliefert war... und in Wahrheit auch keinen Deut breit entkommen wollte. Endlich reagierte ihr Rabe darauf auf gewohnte Art und Weise, sodass sie gar nicht anders konnte, als ihn mit dunklem, verheißungsvollem Blick anfunkelte und ihm frech die Zunge zeigte. "Komm mir jetzt ja nicht damit, ihr versteht euch aufgrund eures gleichen Blutes blind!", schalt sie ihn weiter und zupfte an einem Spitzohr hinter ihr, als Zeichen, dass sie das Kichern gehört... oder eher gespürt hatte und ihn dafür ebenso tadelte. Wenngleich es nur spielerisch war, immerhin gefiel ihr ja, was hier mit ihr gemacht wurde, und das konnte man ihr mehr als deutlich anmerken.
Schon erhielt sie ein Säuseln, das sie aufgrund der Nähe der Stimme und des warmen Atems auf ihrer Haut aufkeuchen und den Kopf nach hinten legen ließ, um sie an dem Mann in ihrem Rücken ein wenig anlehnen zu können. Dennoch zuckten ihre Lippen zu einem kleinen, zufriedenen Grinsen und sie dachte einen Moment lang an das noble Bad zurück, das sie vor dem Essen hatte genießen dürfen. Zu schade, dass es keine ähnlich heißen Quellen in Andunie gab wie in einer gewissen Zwergenstadt... Doch auch dieser Salon würde es als Kulisse tun, solange sie nur ungestört bleiben würden!
Dieser Gedanke ließ sie minimal zusammen zucken und auch einen flüchtigen Moment lang etwas klarer werden. Ihre Augen weiteten sich und suchten nach Corax. "Was, wenn uns jemand sucht? Wenn jemand hier vorbei...? Ah!" Sie konnte den Satz nicht mehr beenden, als ein sanfter Zug an ihrem Hals all ihre Sinne zurück zum Körperlichen beförderte. Aufstöhnend gaben ihre Knie abrupt wieder nach und sie musste sich umso fester an ihren Raben klammern, während sie die Augen verdrehte. Dass sie gerade gezeichnet worden war, ahnte sie nicht, aber dieses Gefühl war einfach herrlich gewesen!
Dermaßen, dass sie umso heftiger an der Kleidung von Corax zerrte und sie trotzdem nicht auf bekam. Ungeduldig und voller Frust schob sie schmollend die Unterlippe vor und schenkte ihm einen beinahe schon anklagenden Blick, weil er noch nicht nackt in all seiner Pracht vor ihr stand. Dafür erhielt sie ein Schmunzeln, das ihr Schmollen noch verstärkte. Dennoch erhielt sie mehr oder weniger ihren Willen, als er sich von ihr löste und selbst dafür sorgen würde, seine Kleidung loszuwerden.
Dadurch allerdings eines Teils ihres Halts beraubt, konnten ihre Beine sie endgültig nicht mehr tragen und sie sank in Richtung Boden, zog Emmyth dabei mit und lehnte sich kniend an den Jüngeren, den Kopf an seiner Schulter ruhend, um ihn weiterhin zu ihrem Hals zu lassen. Nun aber hob sie einen Arm und drehte ihn, bis sie seinen Schopf erreichen und mit den Fingern in Unordnung bringen konnte. In dieser Haltung beobachtete sie Corax mit Argusaugen und keuchte verzückt bei jedem weiteren Stück, das er vor ihr entblößte.
Als die lange Narbe über seinem Bauch zum Vorschein kam, biss sie sich auf die Unterlippe und tastete sie mit ihrem Blick Millimeter für Millimeter ab, unfähig, sich an damals zu erinnern. Zu sehr war sie gerade dem Jetzt verpflichtet! Doch er beließ es auch nicht dabei, sondern erfüllte ihr stummes Verlangen und zog sich weiter aus.
Als seine Männlichkeit endlich befreit war, fixierten ihre Augen dieses beste Stück und sie leckte sich unwillkürlich die Lippen, in Erinnerung an seinen Geschmack. Schon kam er ihr gefährlich nahe und war auf genau der rechten Höhe, als sie noch einmal diesen wunderbaren Zug an ihrer Haut fühlen konnte und genüsslich die Augen verdrehte, während ihre Hände sich hoben und an Corax' Schenkeln entlang nach oben wanderten.
Sobald Emmyth mit seiner Zeichnung fertig war, konnte sie ihre Lider wieder etwas anheben und an ihrem Raben sehnsüchtig hochsehen. Dieser beugte sich über sie und kümmerte sich endlich mit all seinem Wissen um ihre Kleidung. Dadurch kam er ihr noch etwas näher und Azura konnte einfach nicht widerstehen.
Nachdem sie bewusst einmal ihren warmen Atem gegen die feucht glitzender Haut geblasen hatte, folgte bereits ihre Zunge und bahnte den Weg für ihren Mund, mit dem sie ihn voller Eifer umschloss. Wenn sie schon warten musste, bis sie ihn endlich wieder zwischen ihren Schenkeln zu spüren bekäme, wollte sie ihn wenigstens auf diesem Wege zeigen, dass er sich lieber beeilen sollte. Indes spürte sie, wie der Druck um ihren Brustkorb sich lockerte und ihr mehr Freiraum zum Atmen ließ.
Gerade löste sich ein weiterer Teil ihrer Schnürung, sodass sie zur Belohnung etwas fester an ihm sog, als die Bemerkung hinter ihr erklang. Mit einem leisen Plopp öffnete sie ihren Mund und kicherte nun ihrerseits. "Das nennst du viel? Dann sei froh, dass es heute keinen Ball gab!", frotzelte sie und richtete sich kurz auf, um sämtliche geöffneten Schichten an sich herunterrutschen zu lassen. Sie breiteten sich um sie herum aus und würden wohl etwas in Mitleidenschaft gezogen werden durch darauf tretende Füße, aber das kümmerte sie nicht.
Viel lieber beugte sie sich wieder vor und hatte nun auch die Bewegungsfreiheit, um dabei ihre Kehrseite nach hinten zu recken. Wie erwartet presste sich Emmyth gegen sie und nun konnte sie noch deutlicher seine ganze Pracht fühlen, was ihrer Kehle ein Wimmern entlockte.
Schließlich jedoch musste sie sich lösen und aufstehen, wollte sie zulassen, vollständig entkleidet werden zu können. An Corax' Körper entlang hangelte sie sich hoch, die Unterröcke rutschten herab und ließen sie in einem kurzem Unterkleid sowie Strümpfen und Schuhen zurück. Im Stand angelangt, wurde mit einem anregenden Kuss belohnt, während die noch unerfahrenen Hände den Weg zurück zu ihren nun fast bloßen Brüsten fanden. Durch den dünnen Seidenstoff konnte sie seine Finger genauso fühlen, wie er ihre Knospen ertasten und beachten konnte. Azura stöhnte in den Kuss mit ihrem Liebsten hinein und stieß ihr Becken auffordernd nach hinten, als Zeichen, dass ihr gefiel, was er tat.
Einen Arm löste sie nun von ihrem Halt und legte ihn Corax um den Nacken, während ihre andere Hand sich zurück zu seinem Zentrum tastete, das sie gefühlt schon viel zu lange wieder vernachlässigt hatte. Dabei konnte sie nicht anders, als seine Lippen kurz zu entlassen und die Brüder zu warnen, was sie nicht hören wollte. Die Reaktion war... erwartbar und trotzdem...
Die junge Frau schnaufte leise und zog etwas entschlossener am Speer ihres Raben, während sie zugleich ihre Hüfte an ihrem Hintermann rieb. "Seid ihr fertig? Können wir uns jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren?", verlangte sie maulend und kam daraufhin in den Genuss des Konkurrenzkampfes, was ihr mehr als nur einmal die Sinne zu rauben drohte. So sehr, dass sie gar nicht mitbekam, wer sie wann endgültig entkleidete und zu dem großen Sofa bugsierte oder wann Emmyth seine Stoffe verlor.
Sie fand sich einfach irgendwann darauf liegend wieder, absolut bereit für die Eroberung, mit dunklem, erwartungsvollem Blick in Richtung der Brüder, die beide nackt und in voller Pracht zu ihr kamen. Dabei konnte sie dann trotz allem doch den ein oder anderen Unterschied erkennen. Aber es gab nichts, das sie hätte abschrecken können. Beide waren mehr als stattlich und sie streckte erwartungsvoll die Hände nach beiden aus, die sich zu je einer Seite von ihr niederließen.
Während sie Corax voller Hunger küsste, denn das wagte sie bei Emmyth doch noch nicht, beugte sich letzterer über sie und widmete sich erneut ihrer Brust. Ihre Finger vergruben sich wieder in seinem Haar und ließen ihn dort spüren, wann es ihr besonders gefiel. Genauso konnte sie an ihrer Seite spüren, dass er mehr als bereit für Beachtung ihres Schoß' wäre. Dennoch hatte sie noch eine leichte Hemmung, ihn dorthin einzuladen, auch wenn sie sich ihm bereits präsentierte und sich auch nicht dagegen wehrte, als er ihr Bein wegzog und sie untenrum ein wenig öffnete.
Da bewegte sich Corax und entließ ihre Lippen. Sofort legte sich ihr Kopf zurück auf die Lehne und es wurde gut hörbar, dass Emmyth eine gute Methode gefunden hatte, um sie zu verwöhnen. Unter fast geschlossenen Lidern suchte sie indes nach ihrem Raben, der sich vor sie kniete und auch ihr zweites Bein zur Seite drückte. Scharf sog sie die Luft ein, in Erwartung dessen, dass er ihr nun mit dem Mund vergelten würde, was sie zuvor getan hatte.
Da hörte sie seine Stimme und hob ihren Kopf wieder an, funkelte zu ihm herunter. "Was soll das? Ich bin doch kein Versuchsobje..." In diesem Moment glitt er in sie und alle artikulierten Laute wurden samt und sonders vernichtet. Hätte sie gekonnt, sie hätte ihm einen bösen Blick zugeworfen, denn sie war sich sicher, dass er ihr mit Absicht auf diese Weise das Wort abgeschnitten hatte. So allerdings sink ihr Kopf wieder zurück, ihre Augen verdrehten sich vor Lust und sie konnte nicht anders, als ihre Beine um seine Hüfte zu schlingen, damit er ihr nicht mehr entkommen konnte. Ihre Hände hob sie an und fuhr mit ihren Nägeln seinen muskulösen Rücken entlang, spürbar, aber ohne ihn ernsthaft zu verletzen.
Neben ihr stöhnte der Jüngere und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit ein wenig zurück auf sich. Ihr Kopf drehte sich zur Seite und sie sah ihn einen Moment lang intensiv an, ehe ein besonders tiefer Stoß ihren Körper sich aufbäumen ließ. Das Betteln war Musik in ihren Ohren und wäre es nach ihr gegangen, hätte sie sich womöglich zu einem schnellen Wechsel überreden lassen.
Doch Corax sah das anders und nun war es an ihr, leise und kehlig zu lachen. Ihr Blick in die vertrauten Rubinaugen war verheißungsvoll. "Ich dachte, du willst teilen...?", stöhnte sie provozierend und bekam beim nächsten Stoß die Quittung dafür. Mehr noch, er wurde wilder und nach all dem Darben und dem Vorspiel war es um sie bereits das erste Mal geschehen. Gut und deutlich hörbar jagte er sie über die Klippe, während keinen ganzen Atemzug später etwas Warmes, Klebriges auf ihre Brüste spritzte.
Corax jedoch gönnte ihr keine Pause, so, wie sie es von ihm schon kannte und schätzte, sodass sie wieder weicher in seinen Armen wurde und ihn weiterhin willkommen hieß, sich dessen gewiss, dass der nächste Sprung schon bald erreicht wäre. Doch ein wenig ebbte ihre Lust ab, gerade genug, um ihr in Erinnerung zu rufen, dass sie nicht völlig allein waren. Außerdem unterstellte sie ihrem Raben, dass er sie noch zu viel lauteren Schreien der Leidenschaft treiben wollen würde, wogegen sie etwas unternehmen musste.
So drehte Azura ein weiteres Mal den Kopf und hob ihre Lider ein wenig an. Sie sah, wie sich der Jüngere selbst massierte und löste eine Hand, um ihm mit dem Finger zu bedeuten, sich zu nähern. "Komm her...", stöhnte sie heiser und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sollte er immer noch nicht verstehen, würde sie nach ihm greifen und ihn zu sich ziehen, seine Pracht mit ihren eigenen Fingern umschließen und dafür sorgen, dass er den Weg zu ihrem Gesicht fände.
Sobald er in Reichweite wäre, würde sie mit der Zunge auch ihn kosten und trotz ihrer eigenen Aufforderung wahrscheinlich auch beim Geschmack die Unterschiede zu ihrem Raben festzustellen versuchen. Wobei sie anfangs etwas irritiert ob des salzigen Geschmacks wäre, hatte sie schließlich noch nicht begriffen, was da vorhin passiert war, während sie selbst ihren ersten Höhepunkt des Abends hatte. Aber es würde sie nicht abhalten, ihm zukommen zu lassen, was sie an Corax bereits geübt hatte.
Jetzt hingegen beherrschte ohnehin etwas vollkommen anderes ihr gesamtes Denken und forderte all ihre Aufmerksamkeit. Es war gar nicht so leicht, den richtigen Umgang mit den ungleichen Brüdern zu finden. Doch dann zeigte Emmyth seine Allüren, die ihr von sich selbst nur allzu bekannt waren, und entlockte Corax damit eine Reaktion, die bei ihrem Verhalten genauso gepasst hätte.
Anstatt sich allerdings auf die Seite des Jüngeren zu schlagen, wollte sie ihre eigene Stellung als Inbegriff des inszenierten Dramas behaupten. Prompt erhielt sie einen musternden Blick, der ihr Herz einen leichten Sprung machen und sie etwas schwerer schlucken ließ, vor allem, als die funkelnden Augen von ihrem Gesicht aus tiefer wanderten. Ehe sie jedoch mehr als ein leichtes Spitzen ihrer Lippen zustande brachte, erklang auch schon sein Raunen, das ihr ein feines, herausforderndes Grinsen entlockte und die Augen ihrerseits spöttisch aufblitzen ließ.
Dann sah sie zu Corax und stupste ihn demonstrativ offensichtlich an. "Da, nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder, wie das zu sehen ist!", neckte sie ihn in gutmütiger Stichelei und rechnete fest mit einem erneuten Augenrollen, nur eben dieses Mal wegen ihr. Das musste einfach sein! Schließlich war Emmyth Faelyn nicht nur seinem Bruder sehr ähnlich, sondern verbarg in seinem Verhalten sehr vieles, das sie von sich aus äußerst gut kannte. Nur hatte sie es nie wirklich aus dem Blickwinkel anderer erlebt.
Wie ihr Rabe wohl damit zurecht käme, es in manchen Situationen mit zweien von ihrer Sorte zu tun zu bekommen? Sie hingegen würde es in einer anderen Konstellation wenig später herausfinden können, als sich zwei sehr agile und sehr prächtig gebaute Männer an sie schmiegten und ihr allein damit schon den Verstand rauben wollten.
Da kümmerte sie es wenig, dass der Jüngere hinter ihr in seinen Küssen und Knabbereien unbeholfener wirkte als Corax. Ihr fehlte ja auch noch viel an Erfahrung und ihre hochschießende Lust erledigte den Rest, solange er ihr nicht wehtat. Azura schmolz dahin und dieses Mal würde sie es nicht schaffen, sich der Vereinigung im letzten Moment noch mittels Vernunft zu entziehen. Denn diese hatte sich schon bei den wenigen Berührungen und Küssen kurzerhand verabschiedet.
Trotzdem konnte sie nicht umhin, diese Verbrüderung zu beklagen, der sie hilflos ausgeliefert war... und in Wahrheit auch keinen Deut breit entkommen wollte. Endlich reagierte ihr Rabe darauf auf gewohnte Art und Weise, sodass sie gar nicht anders konnte, als ihn mit dunklem, verheißungsvollem Blick anfunkelte und ihm frech die Zunge zeigte. "Komm mir jetzt ja nicht damit, ihr versteht euch aufgrund eures gleichen Blutes blind!", schalt sie ihn weiter und zupfte an einem Spitzohr hinter ihr, als Zeichen, dass sie das Kichern gehört... oder eher gespürt hatte und ihn dafür ebenso tadelte. Wenngleich es nur spielerisch war, immerhin gefiel ihr ja, was hier mit ihr gemacht wurde, und das konnte man ihr mehr als deutlich anmerken.
Schon erhielt sie ein Säuseln, das sie aufgrund der Nähe der Stimme und des warmen Atems auf ihrer Haut aufkeuchen und den Kopf nach hinten legen ließ, um sie an dem Mann in ihrem Rücken ein wenig anlehnen zu können. Dennoch zuckten ihre Lippen zu einem kleinen, zufriedenen Grinsen und sie dachte einen Moment lang an das noble Bad zurück, das sie vor dem Essen hatte genießen dürfen. Zu schade, dass es keine ähnlich heißen Quellen in Andunie gab wie in einer gewissen Zwergenstadt... Doch auch dieser Salon würde es als Kulisse tun, solange sie nur ungestört bleiben würden!
Dieser Gedanke ließ sie minimal zusammen zucken und auch einen flüchtigen Moment lang etwas klarer werden. Ihre Augen weiteten sich und suchten nach Corax. "Was, wenn uns jemand sucht? Wenn jemand hier vorbei...? Ah!" Sie konnte den Satz nicht mehr beenden, als ein sanfter Zug an ihrem Hals all ihre Sinne zurück zum Körperlichen beförderte. Aufstöhnend gaben ihre Knie abrupt wieder nach und sie musste sich umso fester an ihren Raben klammern, während sie die Augen verdrehte. Dass sie gerade gezeichnet worden war, ahnte sie nicht, aber dieses Gefühl war einfach herrlich gewesen!
Dermaßen, dass sie umso heftiger an der Kleidung von Corax zerrte und sie trotzdem nicht auf bekam. Ungeduldig und voller Frust schob sie schmollend die Unterlippe vor und schenkte ihm einen beinahe schon anklagenden Blick, weil er noch nicht nackt in all seiner Pracht vor ihr stand. Dafür erhielt sie ein Schmunzeln, das ihr Schmollen noch verstärkte. Dennoch erhielt sie mehr oder weniger ihren Willen, als er sich von ihr löste und selbst dafür sorgen würde, seine Kleidung loszuwerden.
Dadurch allerdings eines Teils ihres Halts beraubt, konnten ihre Beine sie endgültig nicht mehr tragen und sie sank in Richtung Boden, zog Emmyth dabei mit und lehnte sich kniend an den Jüngeren, den Kopf an seiner Schulter ruhend, um ihn weiterhin zu ihrem Hals zu lassen. Nun aber hob sie einen Arm und drehte ihn, bis sie seinen Schopf erreichen und mit den Fingern in Unordnung bringen konnte. In dieser Haltung beobachtete sie Corax mit Argusaugen und keuchte verzückt bei jedem weiteren Stück, das er vor ihr entblößte.
Als die lange Narbe über seinem Bauch zum Vorschein kam, biss sie sich auf die Unterlippe und tastete sie mit ihrem Blick Millimeter für Millimeter ab, unfähig, sich an damals zu erinnern. Zu sehr war sie gerade dem Jetzt verpflichtet! Doch er beließ es auch nicht dabei, sondern erfüllte ihr stummes Verlangen und zog sich weiter aus.
Als seine Männlichkeit endlich befreit war, fixierten ihre Augen dieses beste Stück und sie leckte sich unwillkürlich die Lippen, in Erinnerung an seinen Geschmack. Schon kam er ihr gefährlich nahe und war auf genau der rechten Höhe, als sie noch einmal diesen wunderbaren Zug an ihrer Haut fühlen konnte und genüsslich die Augen verdrehte, während ihre Hände sich hoben und an Corax' Schenkeln entlang nach oben wanderten.
Sobald Emmyth mit seiner Zeichnung fertig war, konnte sie ihre Lider wieder etwas anheben und an ihrem Raben sehnsüchtig hochsehen. Dieser beugte sich über sie und kümmerte sich endlich mit all seinem Wissen um ihre Kleidung. Dadurch kam er ihr noch etwas näher und Azura konnte einfach nicht widerstehen.
Nachdem sie bewusst einmal ihren warmen Atem gegen die feucht glitzender Haut geblasen hatte, folgte bereits ihre Zunge und bahnte den Weg für ihren Mund, mit dem sie ihn voller Eifer umschloss. Wenn sie schon warten musste, bis sie ihn endlich wieder zwischen ihren Schenkeln zu spüren bekäme, wollte sie ihn wenigstens auf diesem Wege zeigen, dass er sich lieber beeilen sollte. Indes spürte sie, wie der Druck um ihren Brustkorb sich lockerte und ihr mehr Freiraum zum Atmen ließ.
Gerade löste sich ein weiterer Teil ihrer Schnürung, sodass sie zur Belohnung etwas fester an ihm sog, als die Bemerkung hinter ihr erklang. Mit einem leisen Plopp öffnete sie ihren Mund und kicherte nun ihrerseits. "Das nennst du viel? Dann sei froh, dass es heute keinen Ball gab!", frotzelte sie und richtete sich kurz auf, um sämtliche geöffneten Schichten an sich herunterrutschen zu lassen. Sie breiteten sich um sie herum aus und würden wohl etwas in Mitleidenschaft gezogen werden durch darauf tretende Füße, aber das kümmerte sie nicht.
Viel lieber beugte sie sich wieder vor und hatte nun auch die Bewegungsfreiheit, um dabei ihre Kehrseite nach hinten zu recken. Wie erwartet presste sich Emmyth gegen sie und nun konnte sie noch deutlicher seine ganze Pracht fühlen, was ihrer Kehle ein Wimmern entlockte.
Schließlich jedoch musste sie sich lösen und aufstehen, wollte sie zulassen, vollständig entkleidet werden zu können. An Corax' Körper entlang hangelte sie sich hoch, die Unterröcke rutschten herab und ließen sie in einem kurzem Unterkleid sowie Strümpfen und Schuhen zurück. Im Stand angelangt, wurde mit einem anregenden Kuss belohnt, während die noch unerfahrenen Hände den Weg zurück zu ihren nun fast bloßen Brüsten fanden. Durch den dünnen Seidenstoff konnte sie seine Finger genauso fühlen, wie er ihre Knospen ertasten und beachten konnte. Azura stöhnte in den Kuss mit ihrem Liebsten hinein und stieß ihr Becken auffordernd nach hinten, als Zeichen, dass ihr gefiel, was er tat.
Einen Arm löste sie nun von ihrem Halt und legte ihn Corax um den Nacken, während ihre andere Hand sich zurück zu seinem Zentrum tastete, das sie gefühlt schon viel zu lange wieder vernachlässigt hatte. Dabei konnte sie nicht anders, als seine Lippen kurz zu entlassen und die Brüder zu warnen, was sie nicht hören wollte. Die Reaktion war... erwartbar und trotzdem...
Die junge Frau schnaufte leise und zog etwas entschlossener am Speer ihres Raben, während sie zugleich ihre Hüfte an ihrem Hintermann rieb. "Seid ihr fertig? Können wir uns jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren?", verlangte sie maulend und kam daraufhin in den Genuss des Konkurrenzkampfes, was ihr mehr als nur einmal die Sinne zu rauben drohte. So sehr, dass sie gar nicht mitbekam, wer sie wann endgültig entkleidete und zu dem großen Sofa bugsierte oder wann Emmyth seine Stoffe verlor.
Sie fand sich einfach irgendwann darauf liegend wieder, absolut bereit für die Eroberung, mit dunklem, erwartungsvollem Blick in Richtung der Brüder, die beide nackt und in voller Pracht zu ihr kamen. Dabei konnte sie dann trotz allem doch den ein oder anderen Unterschied erkennen. Aber es gab nichts, das sie hätte abschrecken können. Beide waren mehr als stattlich und sie streckte erwartungsvoll die Hände nach beiden aus, die sich zu je einer Seite von ihr niederließen.
Während sie Corax voller Hunger küsste, denn das wagte sie bei Emmyth doch noch nicht, beugte sich letzterer über sie und widmete sich erneut ihrer Brust. Ihre Finger vergruben sich wieder in seinem Haar und ließen ihn dort spüren, wann es ihr besonders gefiel. Genauso konnte sie an ihrer Seite spüren, dass er mehr als bereit für Beachtung ihres Schoß' wäre. Dennoch hatte sie noch eine leichte Hemmung, ihn dorthin einzuladen, auch wenn sie sich ihm bereits präsentierte und sich auch nicht dagegen wehrte, als er ihr Bein wegzog und sie untenrum ein wenig öffnete.
Da bewegte sich Corax und entließ ihre Lippen. Sofort legte sich ihr Kopf zurück auf die Lehne und es wurde gut hörbar, dass Emmyth eine gute Methode gefunden hatte, um sie zu verwöhnen. Unter fast geschlossenen Lidern suchte sie indes nach ihrem Raben, der sich vor sie kniete und auch ihr zweites Bein zur Seite drückte. Scharf sog sie die Luft ein, in Erwartung dessen, dass er ihr nun mit dem Mund vergelten würde, was sie zuvor getan hatte.
Da hörte sie seine Stimme und hob ihren Kopf wieder an, funkelte zu ihm herunter. "Was soll das? Ich bin doch kein Versuchsobje..." In diesem Moment glitt er in sie und alle artikulierten Laute wurden samt und sonders vernichtet. Hätte sie gekonnt, sie hätte ihm einen bösen Blick zugeworfen, denn sie war sich sicher, dass er ihr mit Absicht auf diese Weise das Wort abgeschnitten hatte. So allerdings sink ihr Kopf wieder zurück, ihre Augen verdrehten sich vor Lust und sie konnte nicht anders, als ihre Beine um seine Hüfte zu schlingen, damit er ihr nicht mehr entkommen konnte. Ihre Hände hob sie an und fuhr mit ihren Nägeln seinen muskulösen Rücken entlang, spürbar, aber ohne ihn ernsthaft zu verletzen.
Neben ihr stöhnte der Jüngere und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit ein wenig zurück auf sich. Ihr Kopf drehte sich zur Seite und sie sah ihn einen Moment lang intensiv an, ehe ein besonders tiefer Stoß ihren Körper sich aufbäumen ließ. Das Betteln war Musik in ihren Ohren und wäre es nach ihr gegangen, hätte sie sich womöglich zu einem schnellen Wechsel überreden lassen.
Doch Corax sah das anders und nun war es an ihr, leise und kehlig zu lachen. Ihr Blick in die vertrauten Rubinaugen war verheißungsvoll. "Ich dachte, du willst teilen...?", stöhnte sie provozierend und bekam beim nächsten Stoß die Quittung dafür. Mehr noch, er wurde wilder und nach all dem Darben und dem Vorspiel war es um sie bereits das erste Mal geschehen. Gut und deutlich hörbar jagte er sie über die Klippe, während keinen ganzen Atemzug später etwas Warmes, Klebriges auf ihre Brüste spritzte.
Corax jedoch gönnte ihr keine Pause, so, wie sie es von ihm schon kannte und schätzte, sodass sie wieder weicher in seinen Armen wurde und ihn weiterhin willkommen hieß, sich dessen gewiss, dass der nächste Sprung schon bald erreicht wäre. Doch ein wenig ebbte ihre Lust ab, gerade genug, um ihr in Erinnerung zu rufen, dass sie nicht völlig allein waren. Außerdem unterstellte sie ihrem Raben, dass er sie noch zu viel lauteren Schreien der Leidenschaft treiben wollen würde, wogegen sie etwas unternehmen musste.
So drehte Azura ein weiteres Mal den Kopf und hob ihre Lider ein wenig an. Sie sah, wie sich der Jüngere selbst massierte und löste eine Hand, um ihm mit dem Finger zu bedeuten, sich zu nähern. "Komm her...", stöhnte sie heiser und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sollte er immer noch nicht verstehen, würde sie nach ihm greifen und ihn zu sich ziehen, seine Pracht mit ihren eigenen Fingern umschließen und dafür sorgen, dass er den Weg zu ihrem Gesicht fände.
Sobald er in Reichweite wäre, würde sie mit der Zunge auch ihn kosten und trotz ihrer eigenen Aufforderung wahrscheinlich auch beim Geschmack die Unterschiede zu ihrem Raben festzustellen versuchen. Wobei sie anfangs etwas irritiert ob des salzigen Geschmacks wäre, hatte sie schließlich noch nicht begriffen, was da vorhin passiert war, während sie selbst ihren ersten Höhepunkt des Abends hatte. Aber es würde sie nicht abhalten, ihm zukommen zu lassen, was sie an Corax bereits geübt hatte.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Azura bekam ihren Wunsch erfüllt. Auf ihre Bemerkung hin rollte Corax erneut mit den Augen. Anschließend verschränkte er die Arme vor der Brust und seufzte. "Ich bin doch nicht hier, um mit pubertierenden Halbstarken das große Dramatreffen zu spielen", brummte er gespielt verärgert. Aber es stimmte. Sie alle hatten sich aus einem anderen Grund eingefunden und auch wenn Azura zunächst Bedenken äußerte, schwanden diese schnell mit der lüsternen Nähe der Faelyn-Brüder. Von beiden Seiten wurde sie umgarnt, teilweise noch etwas unbeholfen, dadurch aber nicht minder willig, jeden Zentimeter ihrer Haut zu erkunden. Tatsächlich ließ man im Laufe des Spiels nur zwei Mal von ihr ab. Zum einem, weil die Herren abwechselnd die Kleider vom Leib bekommen mussten und zum anderen, damit Corax der Salontür den Riegel vorschieben konnte. "Wer uns sucht, soll das weiterhin tun", raunte er und konnte kaum die Lust in seiner Stimme unterdrücken, die ihr einen krächzenden Unterton verlieh. Da konnte nicht einmal mehr Emmyth an sich halten und überfiel Azura mit zahlreichen Küssen, von denen einige ihre Spuren hinterlassen würden. Sie aber war von ihrem Raben vollkommen abgelenkt, sobald an ihm kein Stück Stoff mehr zu finden war. Vor allem gefiel ihr seine gereckte Manneskraft, die sich mit ihr inzwischen auf Augenhöhe befand, da ihre weichen Knie weder sie noch Emmyth hatten halten können. Beide saßen sie zwischen ihren abgelegten Ladungen an Röcken und Unterröcken. Dass die Elfen einfach darüber hinweg stiefelten, kümmerte sie jetzt nicht mehr. Azura hatte nur noch Augen für das pralle Fleisch, das sich ihr zunächst nur von einem, bald aber schon von beiden Lenden entgegenstrecken würde. Wie sollte sie da widerstehen?! Sie versuchte es nicht einmal.
Während Emmyth sich daran versuchte, ihre Brüste zu kneten und darin immer mehr Übung fand, widmete Azura sich dem Mann in ihrem direkten Sichtfeld. Mit den Händen an seinen dunklen Schenkeln und der Zunge nach seinem besten Stück angelnd begrüßte sie selbiges und empfing es leidenschaftlich. Corax legte daraufhin sofort seine Hand auf ihren Kopf, verflocht die Finger in ihrem Haar und stieß sich ihr in gemächlichem Rhythmus entgegen. Emmyth beobachtete alles von seiner Position aus, stöhnte Azura hin und wieder ins Ohr dabei. Sie spürte seine wachsende Unruhe, da er sich immer häufiger an ihrem Hintern entlang schabte, als wollte er sich die Haut vom Körper schälen. Es funktionierte noch besser, als Azura sich - endlich frei von jeglicher Kleidung - vorbeugte, um Corax nur noch intensiver zu verwöhnen. Dabei streckte sie einen klassisch andunischen, runden Apfelpo in die Höhe, von dem Emmyth nun nicht länger ablassen konnte. Sie spürte seine Finger an ihren Backen und wie er jene ein wenig auseinanderzog. Schon schob sich seine feste, stark geaderte Masse dazwischen und rieb an ihrer Hinterpforte entlang, ohne sich Zugang zu gewähren. Wo Azura sich zurückhielt, auch von Emmyth mit Küssen erobert zu werden, schien er respektvoll Geduld zu wahren. Ohne ihre hörbare Erlaubnis würde er wohl nicht aktiv. Das zeigte sich auch wenig später, als Corax sie bereits mit all seiner Größe vereinnahmte und auch erst einmal nicht hergeben wollte.
"Ich dachte, du willst teilen...?"
"Noch nicht", schnaufte er ihr erregt entgegen. Seine Stimme klang dann immer etwas dunkler und kratziger, was ihrer geliebten Vorstellung des düsteren Prinzen gleich etwas näher kam. Um seine Worte zu unterstreichen, stieß Corax sich noch einmal kräftiger in ihren Leib. "Unter Krähen bekommen die Anführer auch zuerst."
"Der ewig Zweite", dramatisierte Emmyth erneut, konnte dieses Mal das theatralische Spiel jedoch nicht auf die Spitze treiben, da jenes Treiben des Bruders ihn bis an eine andere Spitze brachte. Schon ergoss sich seine angestaute Lust über Azuras nackte Haut, während auch sie sich ihrem ersten Höhepunkt vollauf hingab. Corax war noch nicht soweit, aber ihrer beide Ekstase spornte ihn offensichtlich noch mehr an. Er schnaubte immer animalischer und auch sein Rhythmus zeugte nun von einer forscheren Handhabung. Solange Azura sich über diese liebevolle Grobheit nicht beschwerte, würde er sein Spiel auf diese Weise fortsetzen und dabei immer brünftigere Laute von sich geben.
Emmyth stand nun am Rande, betrachtete das Paar und ergötzte sich an dem erregenden Anblick, der auch seine Schwellung erneut hervorrief. Willig streichelte und rieb er sich selbst, denn das gerade Erlebte schrie nach einer Wiederholung. Dieses Mal aber wollte Azura ihn nicht so hänge, respektive stehen lassen. Schon forderte sie ihn auf, näherzukommen und als er es ob seines Begehrens nur halb wankend bewerkstelligte, umfasste sie seinen Schaft, sobald sie ihn erreichen konnte. Emmyth sog hörbar die Luft ein. Corax schaute abgelenkt zu ihm herüber und grinste verwegen. "Sie ist wunderbar, nicht wahr?", lobte er jede noch so kleine Berührung Azuras. Der Bruder nickte. "Es passiert gleich nochmal", keuchte er auf und bewegte seinen Unterleib nach vorn, um sich an Azuras Handinnenfläche zu reiben. Sie aber wollte ihm mehr gönnen, lenkte ihn noch näher an sich heran und umschloss schließlich all seine Pracht mit den Lippen.
Emmyth stöhnte gedehnt auf, als sie auch ihre Zunge einsetzte und durch das Saugen einen leichten Unterdruck erzeugte. Er musste sich an der Kante des Sofas festklammern, weil seine Beine nun auch ihm versagten. Corax lachte in sein eigenes Geschnaufe hinein. Dann beugte er sich über Azura. Vermutlich mehr um den Bruder zu necken, versuchte er, Azura ein wenig zum Zucken und Erzittern zu bringen, indem er bei jedem Stoß nach ihren Knospen haschte. Bekam er sie zwischen die Zähne, zupfte er neckisch an ihnen, entließ sie und umschloss sie anschließend mit den Lippen, damit die Zunge den bittersüßen Schmerz wegstreicheln konnte.
Im Salon selbst heizte sich bereits die Luft auf. Alles roch nach ihrer dreifachen Liebe, dem Schweiß ihrer Körper und der Schwere ihres vor Lust ausgestoßenen Atems. Azuras Zunge hatte Emmyth nun ausgiebig erkunden dürfen. Sie stellte fest, dass er in der Größe seinem älteren Bruder in nichts nachstand, dafür aber im Umfang etwas mehr zu bieten hatte. Außerdem pochten unter seiner gespannten Haut zahlreiche verdickte Adern, dass es eine ganz andere Erfahrung war, mit der Zunge an ihm entlang zu wandern. Wie er sich andernorts wohl anfühlen mochte? Und gerade als sich dieser Gedanke aufbauen wollte, spürte sie ein geradezu elektrisierendes Zucken in ihrer Mitte. Corax erhöhte plötzlich das Tempo. Sein Stoßen kam nun nur noch wuchtiger, dass ihre Körper hörbar aneinander klatschten. Schon grunzte er auf, keuchte und gab einen nicht näher deutbaren Laut von sich. Was er bedeutete, wusste Azura aber sehr genau. Hitze breitete sich in ihrem Unterleib aus und schien jede verbliebene Lücke zu füllen. Sie war intensiv und in der Menge so groß, dass sie förmlich auch an Corax vorbei aus ihr heraussprudelte. Der Rabe tauchte noch ein-, zwei Mal in seine eigene verteilte Lust ein und zog sich dann mit einem erschöpften Keuchen zurück. Befriedigt lehnte er sich nach hinten.
Emmyth schien nur darauf gewartet zu haben. "Jetzt ich. Ich will sie, ich will sie!", krähte er und konnte sich doch nicht von Azuras Mund lösen. So schaute er auf sie herab, sein Blick verklärt vor Lust. Er legte eine Hand an ihre Wange. Ein stilles Signal, sie möge ihn erlösen, damit er seine erste Erfahrung auf dem Weg zum Mann machen konnte. Vorher könnte er sich einfach nicht von ihr losreißen.
"Ja", spornte auch Corax die beiden an. Er rappelte sich langsam auf, nur um sich breitbeinig neben ihnen auf dem Sofa niederzulassen. Ein wenig ermattet griff er nach Azuras Hand, um sie zu drücken. Er schaute ihr dabei tief in die Augen. "Er soll's dir machen. Ich will sehen, wie schön du bist, wenn du unter seiner Zuwendung kommst", raunte er ihr zu und allein diese Worte ließen Emmyth wiederum vor Lust wimmern. Er hielt es nicht mehr aus, entkam Azuras Mund engültig und krabbelte in Windeseile zu ihrem Schoß.
"Sei zärtlich - immer!", warnte Corax ihn. Er klang dabei durchaus leicht bedrohlich, doch Emmyth nickte gehorsam. Der Jüngere würde nun wohl alles tun, um Eintritt in das Paradies der Andunierin zu erlangen. Dabei war es nicht allzu schwer. Da sein Bruder sie auch weitreichend vorbereitet hatte, glitt er spielend leicht in ihren Schoß hinein. Und nicht nur Emmyth machte nun neue Erfahrungen. Er fühlte sich anders an als Corax, aber bei weitem nicht unangenehm, im Gegenteil. Auch Emmyth wusste sie auszufüllen und seine naturelle Struktur bescherte ihr ein ganz anderes Gefühl, als er sich in ihr zu bewegen begann.
"Feengleich!", stöhnte der Jüngere vor Verzücken. Sein Trieb übernahm die Kontrolle, so dass er etwas ungestüm einfach loslegte. Er rammelte mehr, als dass er Azura liebte, aber auch das konnte seinen Reiz haben. Corax versuchte dennoch, ihn zu bremsen. "Wenn du so weitermachst, bist du lange vor ihr fertig. Sieh zu, dass ihr die Balance haltet. Es ist gut, wenn es gleichzeitig passiert."
Emmyth nickte nur, versuchte gar, sein Tempo etwas zu drosseln, aber Azuras reizvoller Schoß lockte ihn immer wieder auf's Neue, so dass er zwischen einigen ruhigeren Stößen wieder zu diesem schnelleren Rammlerrhythmus zurückkehrte. Mit der Zeit würde es sich bessern. Jetzt aber zitterten ihm die Knie, er krallte seine Hände in ihre Hüften und konnte einfach nur seinen Instinkten folgen.
Corax beobachtete ihn und Azura indessen, vor allem aber sie. Jeder Schritt zu einer erneuten Ekstase regte auch seine Libido wieder an. Noch bevor Emmyth sich zum zweiten Mal an diesem Abend ergoss war der Rabe wieder standhaft genug, um ihn abzulösen. Doch statt den Bruder nun aus Azuras Schoß zu befreien, auf dem er erschöpft aber glücklich zusammengesunken war, neigte er sich zu ihr herüber. Zunächst stahl er sich einen Kuss von ihren Lippen, dann raunte er, auch gut genug hörbar für den Bruder: "Wir haben nun mehrere Möglichkeiten. Emmyth und ich könnten dich zwischen uns nehmen oder aber, wir teilen dich wirklich ... gemeinsam. Du solltest entspannt genug sein, uns beide aufnehmen zu können, falls du es versuchen willst. Oder aber..." Er blickte keck zum Bruder herüber und spitzbübisch zu Azura zurück. "Wir verbinden dir die Augen und du musst erraten, wer dich beansprucht."
"Wenn sie falsch liegt, muss sie uns nochmal mit dem Mund verwöhnen", warf Emmyth ein, was Corax nur zustimmend brummen ließ. "Und wenn du gewinnst", wandte er sich mit funkelnden Augen an Azura. "Was möchtest du dann als Preis?"
Während Emmyth sich daran versuchte, ihre Brüste zu kneten und darin immer mehr Übung fand, widmete Azura sich dem Mann in ihrem direkten Sichtfeld. Mit den Händen an seinen dunklen Schenkeln und der Zunge nach seinem besten Stück angelnd begrüßte sie selbiges und empfing es leidenschaftlich. Corax legte daraufhin sofort seine Hand auf ihren Kopf, verflocht die Finger in ihrem Haar und stieß sich ihr in gemächlichem Rhythmus entgegen. Emmyth beobachtete alles von seiner Position aus, stöhnte Azura hin und wieder ins Ohr dabei. Sie spürte seine wachsende Unruhe, da er sich immer häufiger an ihrem Hintern entlang schabte, als wollte er sich die Haut vom Körper schälen. Es funktionierte noch besser, als Azura sich - endlich frei von jeglicher Kleidung - vorbeugte, um Corax nur noch intensiver zu verwöhnen. Dabei streckte sie einen klassisch andunischen, runden Apfelpo in die Höhe, von dem Emmyth nun nicht länger ablassen konnte. Sie spürte seine Finger an ihren Backen und wie er jene ein wenig auseinanderzog. Schon schob sich seine feste, stark geaderte Masse dazwischen und rieb an ihrer Hinterpforte entlang, ohne sich Zugang zu gewähren. Wo Azura sich zurückhielt, auch von Emmyth mit Küssen erobert zu werden, schien er respektvoll Geduld zu wahren. Ohne ihre hörbare Erlaubnis würde er wohl nicht aktiv. Das zeigte sich auch wenig später, als Corax sie bereits mit all seiner Größe vereinnahmte und auch erst einmal nicht hergeben wollte.
"Ich dachte, du willst teilen...?"
"Noch nicht", schnaufte er ihr erregt entgegen. Seine Stimme klang dann immer etwas dunkler und kratziger, was ihrer geliebten Vorstellung des düsteren Prinzen gleich etwas näher kam. Um seine Worte zu unterstreichen, stieß Corax sich noch einmal kräftiger in ihren Leib. "Unter Krähen bekommen die Anführer auch zuerst."
"Der ewig Zweite", dramatisierte Emmyth erneut, konnte dieses Mal das theatralische Spiel jedoch nicht auf die Spitze treiben, da jenes Treiben des Bruders ihn bis an eine andere Spitze brachte. Schon ergoss sich seine angestaute Lust über Azuras nackte Haut, während auch sie sich ihrem ersten Höhepunkt vollauf hingab. Corax war noch nicht soweit, aber ihrer beide Ekstase spornte ihn offensichtlich noch mehr an. Er schnaubte immer animalischer und auch sein Rhythmus zeugte nun von einer forscheren Handhabung. Solange Azura sich über diese liebevolle Grobheit nicht beschwerte, würde er sein Spiel auf diese Weise fortsetzen und dabei immer brünftigere Laute von sich geben.
Emmyth stand nun am Rande, betrachtete das Paar und ergötzte sich an dem erregenden Anblick, der auch seine Schwellung erneut hervorrief. Willig streichelte und rieb er sich selbst, denn das gerade Erlebte schrie nach einer Wiederholung. Dieses Mal aber wollte Azura ihn nicht so hänge, respektive stehen lassen. Schon forderte sie ihn auf, näherzukommen und als er es ob seines Begehrens nur halb wankend bewerkstelligte, umfasste sie seinen Schaft, sobald sie ihn erreichen konnte. Emmyth sog hörbar die Luft ein. Corax schaute abgelenkt zu ihm herüber und grinste verwegen. "Sie ist wunderbar, nicht wahr?", lobte er jede noch so kleine Berührung Azuras. Der Bruder nickte. "Es passiert gleich nochmal", keuchte er auf und bewegte seinen Unterleib nach vorn, um sich an Azuras Handinnenfläche zu reiben. Sie aber wollte ihm mehr gönnen, lenkte ihn noch näher an sich heran und umschloss schließlich all seine Pracht mit den Lippen.
Emmyth stöhnte gedehnt auf, als sie auch ihre Zunge einsetzte und durch das Saugen einen leichten Unterdruck erzeugte. Er musste sich an der Kante des Sofas festklammern, weil seine Beine nun auch ihm versagten. Corax lachte in sein eigenes Geschnaufe hinein. Dann beugte er sich über Azura. Vermutlich mehr um den Bruder zu necken, versuchte er, Azura ein wenig zum Zucken und Erzittern zu bringen, indem er bei jedem Stoß nach ihren Knospen haschte. Bekam er sie zwischen die Zähne, zupfte er neckisch an ihnen, entließ sie und umschloss sie anschließend mit den Lippen, damit die Zunge den bittersüßen Schmerz wegstreicheln konnte.
Im Salon selbst heizte sich bereits die Luft auf. Alles roch nach ihrer dreifachen Liebe, dem Schweiß ihrer Körper und der Schwere ihres vor Lust ausgestoßenen Atems. Azuras Zunge hatte Emmyth nun ausgiebig erkunden dürfen. Sie stellte fest, dass er in der Größe seinem älteren Bruder in nichts nachstand, dafür aber im Umfang etwas mehr zu bieten hatte. Außerdem pochten unter seiner gespannten Haut zahlreiche verdickte Adern, dass es eine ganz andere Erfahrung war, mit der Zunge an ihm entlang zu wandern. Wie er sich andernorts wohl anfühlen mochte? Und gerade als sich dieser Gedanke aufbauen wollte, spürte sie ein geradezu elektrisierendes Zucken in ihrer Mitte. Corax erhöhte plötzlich das Tempo. Sein Stoßen kam nun nur noch wuchtiger, dass ihre Körper hörbar aneinander klatschten. Schon grunzte er auf, keuchte und gab einen nicht näher deutbaren Laut von sich. Was er bedeutete, wusste Azura aber sehr genau. Hitze breitete sich in ihrem Unterleib aus und schien jede verbliebene Lücke zu füllen. Sie war intensiv und in der Menge so groß, dass sie förmlich auch an Corax vorbei aus ihr heraussprudelte. Der Rabe tauchte noch ein-, zwei Mal in seine eigene verteilte Lust ein und zog sich dann mit einem erschöpften Keuchen zurück. Befriedigt lehnte er sich nach hinten.
Emmyth schien nur darauf gewartet zu haben. "Jetzt ich. Ich will sie, ich will sie!", krähte er und konnte sich doch nicht von Azuras Mund lösen. So schaute er auf sie herab, sein Blick verklärt vor Lust. Er legte eine Hand an ihre Wange. Ein stilles Signal, sie möge ihn erlösen, damit er seine erste Erfahrung auf dem Weg zum Mann machen konnte. Vorher könnte er sich einfach nicht von ihr losreißen.
"Ja", spornte auch Corax die beiden an. Er rappelte sich langsam auf, nur um sich breitbeinig neben ihnen auf dem Sofa niederzulassen. Ein wenig ermattet griff er nach Azuras Hand, um sie zu drücken. Er schaute ihr dabei tief in die Augen. "Er soll's dir machen. Ich will sehen, wie schön du bist, wenn du unter seiner Zuwendung kommst", raunte er ihr zu und allein diese Worte ließen Emmyth wiederum vor Lust wimmern. Er hielt es nicht mehr aus, entkam Azuras Mund engültig und krabbelte in Windeseile zu ihrem Schoß.
"Sei zärtlich - immer!", warnte Corax ihn. Er klang dabei durchaus leicht bedrohlich, doch Emmyth nickte gehorsam. Der Jüngere würde nun wohl alles tun, um Eintritt in das Paradies der Andunierin zu erlangen. Dabei war es nicht allzu schwer. Da sein Bruder sie auch weitreichend vorbereitet hatte, glitt er spielend leicht in ihren Schoß hinein. Und nicht nur Emmyth machte nun neue Erfahrungen. Er fühlte sich anders an als Corax, aber bei weitem nicht unangenehm, im Gegenteil. Auch Emmyth wusste sie auszufüllen und seine naturelle Struktur bescherte ihr ein ganz anderes Gefühl, als er sich in ihr zu bewegen begann.
"Feengleich!", stöhnte der Jüngere vor Verzücken. Sein Trieb übernahm die Kontrolle, so dass er etwas ungestüm einfach loslegte. Er rammelte mehr, als dass er Azura liebte, aber auch das konnte seinen Reiz haben. Corax versuchte dennoch, ihn zu bremsen. "Wenn du so weitermachst, bist du lange vor ihr fertig. Sieh zu, dass ihr die Balance haltet. Es ist gut, wenn es gleichzeitig passiert."
Emmyth nickte nur, versuchte gar, sein Tempo etwas zu drosseln, aber Azuras reizvoller Schoß lockte ihn immer wieder auf's Neue, so dass er zwischen einigen ruhigeren Stößen wieder zu diesem schnelleren Rammlerrhythmus zurückkehrte. Mit der Zeit würde es sich bessern. Jetzt aber zitterten ihm die Knie, er krallte seine Hände in ihre Hüften und konnte einfach nur seinen Instinkten folgen.
Corax beobachtete ihn und Azura indessen, vor allem aber sie. Jeder Schritt zu einer erneuten Ekstase regte auch seine Libido wieder an. Noch bevor Emmyth sich zum zweiten Mal an diesem Abend ergoss war der Rabe wieder standhaft genug, um ihn abzulösen. Doch statt den Bruder nun aus Azuras Schoß zu befreien, auf dem er erschöpft aber glücklich zusammengesunken war, neigte er sich zu ihr herüber. Zunächst stahl er sich einen Kuss von ihren Lippen, dann raunte er, auch gut genug hörbar für den Bruder: "Wir haben nun mehrere Möglichkeiten. Emmyth und ich könnten dich zwischen uns nehmen oder aber, wir teilen dich wirklich ... gemeinsam. Du solltest entspannt genug sein, uns beide aufnehmen zu können, falls du es versuchen willst. Oder aber..." Er blickte keck zum Bruder herüber und spitzbübisch zu Azura zurück. "Wir verbinden dir die Augen und du musst erraten, wer dich beansprucht."
"Wenn sie falsch liegt, muss sie uns nochmal mit dem Mund verwöhnen", warf Emmyth ein, was Corax nur zustimmend brummen ließ. "Und wenn du gewinnst", wandte er sich mit funkelnden Augen an Azura. "Was möchtest du dann als Preis?"

- Azura
- Spieler-Charakter

- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Das Brummen ihres Raben ließ sie frech grinsen und mit den Wimpern klimpern. Wären sie nur zu zweit gewesen, hätte sie sich womöglich noch zu einer passenden Bemerkung hinreißen lassen. So hingegen ließ sie das Thema dabei bewenden... vorerst zumindest. Ohnehin waren die Brüder dazu angetan, ihr den Verstand zu rauben, noch ehe sie ihr zeigten, wie sehr sie trotz der langen Zeit der Trennung aufeinander eingespielt zu sein schienen.
Oder lag es ihnen schlichtweg im Blut zu ahnen, wie sie reagieren sollten? Hatten sie sich zuvor schon abgesprochen? Oder war sie viel zu verdorben und empfänglich dafür, als dass sie es ihnen tatsächlich hätte schwer machen können? Wie auch immer die Antwort lautete, das Ergebnis blieb dasselbe. Azura verfiel diesen zwei Dunkelelfen mit Haut und Haar, noch bevor sie alle drei nackt waren und erst recht, nachdem Corax demonstrativ abgesperrt hatte.
Die Sorge, dass sie erwischt werden könnten, war somit hinfällig geworden. Nun ging es noch höchstens darum, wie gut die Wände schallisoliert wären, denn sie befürchtete, dass es diesen Männern ein besonderes Vergnügen bereiten würde, sie zum wollüstigen Schreien zu bringen. Nun ja, vorerst würde ihnen das nicht gelingen, denn die junge Frau lechzte danach, ihre Erfahrungen von ihrer letzten Vereinigung aufzufrischen und erneut ihren Liebsten mit Mund wie Zunge zu verwöhnen.
Dass er dem alles andere als abgeneigt war, zeigte seine Reaktion. Der Griff in ihr Haar und seine Bewegungen sprachen Bände, sodass sie nicht umhin konnte, mit einem deutlich zufriedenen Funkeln in den Augen zu ihm hochzusehen, ehe sie sich wieder ausgiebig mit seinem Speer beschäftigte.
Indes spürte sie hinter sich den anderen Faelyn, der dafür sorgte, dass ihr Schoß mehr als nur fordernd pochte. Auch wenn sie scharf die Luft einsog und sich ein wenig zu entziehen suchte, als der Druck bei ihrer Hinterpforte zu auffällig für ihren Geschmack wurde. Sie mochte ja für vieles bereit sein und so einiges ausprobieren wollen, dieser Bereich allerdings zählte derzeit nicht dazu. Nichtsdestotrotz gefiel ihr der Vorgeschmack auf Emmyths Pracht, sodass sie ihm nicht vollkommen entkommen wollte.
Auch nicht, als sie sich letzten Endes alle zusammen auf dem großen Sofa einfanden und es ans Eingemachte zu gehen begann. Wenngleich ihr Rabe den ersten Stich für sich beanspruchte, was sie trotz aller Leidenschaft auch ein wenig amüsierte, denn es zeigte ihr, dass er nicht vollkommen gewillt war, das Feld dem Jüngeren sogleich zu überlassen.
Beinahe wäre sie versucht gewesen, ihm einen Hauch Eifersucht zu unterstellen. Das kam zwar nicht direkt über ihre Lippen, aber ein wenig necken musste dann doch sein. Seine Erwiderung ließ sie aufgrund seines Timbres wohlig erschauern und zugleich leise kichern. Mit spielerischem Tadel schlug sie mit den Fingerspitzen nach seiner Schulter. "Du klingst, als wäre ich deine Beute!", schalt sie ihn und haschte nach seiner Unterlippe, um flüchtig daran zu knabbern. Zu mehr wäre sie auch nicht in der Lage, denn Corax verstand es wahrlich, sie innerhalb kürzester Zeit das erste Mal über die Klippe zu schicken.
Dass er danach nicht von ihr abließ, sondern im Gegenteil nur noch vehementer in sie stieß, kannte sie bereits und nahm sie voller Lust bereitwillig an. Wenngleich ihr Kopf zur Seite rollte und ihre Lider sich wieder anheben konnten, nachdem die Wellen abgeebbt waren und ein wenig Zeit bräuchten, um erneut heranbrausen zu können. Bei dieser Gelegenheit traf ihr Blick auf den Jüngeren, erkannte sie, dass er sich selbst massierte und wollte daran etwas ändern. Immerhin hatten sie beide den Segen ihres Raben, also durften sie einander ebenfalls körperlich kennenlernen.
Somit griff die junge Frau nach ihm und wollte auch diesen Speer kosten und herausfinden, was ihm dabei gefallen würde. Außerdem ahnte sie, dass Corax es auf ihre Lautstärke anlegen würde, sodass sie einfach Vorsorge treffen musste, um nicht sämtliche Bewohner des Anwesens über ihr Treiben zu informieren. Dennoch brauchte Emmyth ein wenig... Anziehung, um zu begreifen, was sie von ihm wollte. Ein feines Schmunzeln umspielte ihre Mundwinkel, als er sich an ihrer Handfläche rieb, anstatt die Einladung zu ihrem Mund sofort anzunehmen.
Aber das konnte sie rasch ändern und nach einem langen, intensiven Blick zu ihm hoch, während sie ihre Lippen um seinen Schaft schloss, senkte sie auch ihre Lider und konzentrierte sich auf ihr Tun, denn Corax' Stöße waren ablenkender, als erwartet. Dabei dauerte es ein wenig, bis sie begriff, was die Brüder soeben miteinander gesprochen hatten. Azuras Wangen röteten sich und sie wölbte sich ihrem Raben gleich umso williger, sofern das noch möglich war, entgegen als nonverbalen Dank für sein Kompliment. Zeitgleich wappnete sie sich innerlich wegen des angekündigten Schwalls, der sie erwarten sollte.
Ob es ebenso salzig schmecken würde? Oder eine andere, eigene Note hätte? Bei seinem Geruch fiel ihr der Unterschied durchaus auf, ohne, dass sie hätte sagen können, dass der jüngere Faelyn schlecht duftete. Doch er verwendete erlesene Parfüms, die das Kernige überdecken konnten, während Corax einfach nur rein und unverfälscht männlich roch.
Trotzdem bemühte sie sich mit Hingabe um dieses neue Spielzeug in ihrem Mund, saugte und leckte gierig, während es in ihrem Schoß schon wieder vorfreudig zu kribbeln begann. Als wäre das nicht schon genug, beugte sich ihr Liebster über sie und fing an, auch ihre Brust zu reizen, sodass sie jedes Mal mit vollem Mund voller Wonnen aufschrie, wenn sie Zähne zu spüren bekam, und ihren Atem heißer gegen die Speerspitze blies. Einen Arm hatte sie dabei schwer um Corax gelegt, damit er so blieb, während sie mit der anderen Hand Emmyths Pobacke ertastet hatte und diese ebenfalls spüren ließ, sobald ein Stoß oder eine Liebkosung ihr besonders gut gefiel. So, wie er sie am Hals gezeichnet hatte, würden ihre Finger das nun bei seiner Kehrseite machen.
Das hätte sie auch noch ein bisschen länger durchgehalten, wenn nicht plötzlich ihr Rabe es eiliger hatte. Sie bemerkte sofort seinen veränderten Rhythmus und schlang instinktiv ihre Beine fester um seine Hüfte, um sich so eng wie möglich an ihm zu reiben und zu versuchen, mit ihm gemeinsam den Höhepunkt zu erreichen, dem er immer näher kam. Dabei hielt sie ihren Kopf still und ließ lediglich ihre Zunge kreisen, in dem Bemühen, nicht unabsichtlich hinein zu beißen vor lauter Extase. Sofern Emmyth nicht von selbst in sie hineinstoßen würde.
Und dann ließ sie sich in genau dem richtigen Moment fallen, alles zog sich zu einer weiteren Explosion in ihr zusammen und als Corax lautstark das Geschehen verkündete, fing ihr Schoß an, ihn zu massieren, als solle auch noch der letzte Tropfen seiner kostbarsten Flüssigkeit herausgepresst werden. Dass es indes wieder ein mehr als üppiger Schwall war, spürte sie recht rasch, als die Flüssigkeit heiß und klebrig aus ihr herauszufließen begann. Auch Azura entspannte sich etwas, als die Wellen wieder abebbten, ohne ihre Beinklammer um seine Hüfte zu lockern.
Dafür aber löste sie ihre Finger aus Emmyths Fleisch und umfasste damit seinen Schaft, um diesen in Position zu halten, während sie ihre Lippen öffnete und nun mit der Zunge allein seine Beschaffenheit entlang fuhr. Langsam und vermutlich recht quälend, ehe sie kurzzeitig gegen seine Spitze stippte, um danach das Ganze von Neuem zu beginnen. Diese Pause vor einem nächsten mögichen Schwall, egal, von wem der Beiden, brauchte sie einfach.
Doch entgegen ihrer Vermutung, Corax würde gleich wieder weiter machen und seinen Bruder dazu bringen, sich allein mit ihrem Mund begnügen zu müssen, bettelte der Jüngere um den Positionswechsel und bekam diesmal auch die Erlaubnis. Sie spürte die warme Hand an ihrer Wange und hielt inne, sah fragend zuerst zu ihm hoch, dann zu Corax hinüber, der sich ihr langsam entzog. Dabei konnte sie ein leises Wimmern nicht unterdrücken, denn sie liebte es, ihn nach der höchsten Ekstase solange wie möglich noch in sich zu fühlen und sich gemeinsam mit ihm zu entspannen. Allerdings brachte es ihn ihr nicht zurück.
Stattdessen setzte er sich neben sie, ungewohnt breitbeinig und seine ganze glänzende Pracht präsentierend, und ergriff ihre Hand. Sein Blick ließ sie ein wenig keuchen und seine Worte erregten sie ebenso wie sie ihr Gesicht zum erneuten Glühen brachten. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, denn mit einem Mal kamen ihr trotz allem Zweifel.
Gut, sie waren allesamt schon recht weit gegangen und im Prinzip gab es nun keinen Grund mehr für die junge Frau, sich vor Emmyth zu schämen. Und dennoch... ihre abklingende Lust ließ Raum für Zweifel, Sorgen und Ängste, erst recht, als der Jüngere es gar nicht eilig genug haben konnte, zwischen ihre Beine zu gelangen.
Hastig legte sie ihre Hand gegen seinen Oberkörper, ehe er in der richtigen Position war, um in sie eindringen zu können. "Warte!", keuchte sie flehend. Schon erklang Corax' Warnung und sein Tonfall gab ihr das Vertrauen, dass er auch jetzt in dieser Situation auf sie aufpassen würde, selbst, wenn der Verursacher sein Bruder wäre.
Es brachte ihm von ihrer Seite aus einen warmen, dankbaren Blick ein. Mehr noch, es gab ihr den Mut, den Weg zu finden, wie sie sich wieder fallen lassen und darauf bauen könnte, auch von Emmyth keinen Schmerz erfahren zu müssen. Dennoch durfte er nicht sofort ins Paradies eintauchen, denn Azura bewegte sich und veränderte ihre Position. Sie wollte nicht mehr halb sitzend, mit der Kante der Rückenlehne im Genick, genommen werden. Nein, sie legte sich nun gänzlich rücklings auf das Sofa und bettete dabei ihren Kopf auf dem Oberschenkel ihres Raben. Auf diese Weise konnte sie ihn jederzeit spüren und ihm nahe sein, sich vergewissern, dass er sie nicht gänzlich allein ließ. Außerdem wäre auch sein, im Moment sichtlich ermatteter, Speer in Reichweite, dem sie sich wieder widmen könnte, wenn er soweit wäre.
Jetzt erst einmal sah sie zu Emmyth hoch, streckte ihm die Hände entgegen und öffnete ihre Schenkel, damit er sich auf sie legen konnte. Als er in sie hineinglitt, zuckte sie leicht ob des etwas deutlicheren Volumens zusammen, entspannte sich jedoch sofort wieder. Ihre Lider senkten sich voller Vertrauen und ihr Kopf rollte zur Seite, sodass sie mit der Stirn an Corax' Unterbauch lag und ihren keuchenden Atem gegen seine Männlichkeit blies. Ihre Arme hoben sich, mit den Händen strich sie über Emmyths Rücken, während sie die Beine dieses Mal aufgestellt ließ, um seinen Stößen einen gewissen Widerstand bieten zu können.
Er war schnell, eindeutig zu schnell, als dass sich in ihrem Schoß dieses vorfreudige Prickeln einstellen konnte. Wenngleich es sich trotzdem gut anfühlte und sie es anfing zu genießen. Da erklang bereits eine neuerliche Anweisung des Älteren, sodass sie ihre Lider ein wenig anhob und zu ihm hochsah. Tatsächlich bemühte sich der Bruder danach um mehr Beherrschung, aber nach dem letzten, heftigen Höhepunkt würde sie so oder so viel zu lange bis zum nächsten brauchen, als dass er sich dermaßen hätte mäßigen können. Aber sie genoss es und als sie merkte, dass sich nahe ihres Gesichts erneut etwas zu regen begann, atmete sie umso bewusster gegen die schwellende Pracht.
Und dann wurden die Stöße wieder hektischer, schneller und sie wurde lauter. Da sie bei den heftigen Bewegungen Corax' Männlichkeit nicht sofort zu fassen bekam, presste sie ihre Lippen gegen seinen Bauch unterhalb des Nabels und saugte gierig daran, um ihre Lustschreie zu dämpfen. Schon konnte sie spüren, wie es zwischen ihren Beinen zuckte und heißer wurde, ehe Emmyth keuchend und schwitzend auf ihr zusammensackte und sie sein ganzes Gewicht zu fühlen bekam.
Azuras Atem ging ebenfalls heftig, als sie ihren Mund löste und sich wieder mit ihrer Stirn an ihren Raben schmiegte, während sie sanft mit ihren Nägeln Kreise und Linien über den Rücken des anderen malte. Dieses Erlebnis war... intensiv gewesen und durchaus dazu angetan, um sich wiederholen zu lassen. Jedoch dachte sie, dass es das nun gewesen wäre, was sich wenig später als falsche Annahme herausstellen sollte.
Als Corax sich bewegte, öffnete sie ihre Augen und konnte sehen, wie er sich zu ihr beugte. Sofort reckte sie sich in die Höhe und versuchte, ihm soweit wie möglich entgegen zu kommen für den Kuss, den er sich von ihren Lippen stahl. Es war nicht lang, dazu war ihre Haltung zu anstrengend, aber dafür wohltuend. So sank sie zurück auf seinen Schoß und sah zu ihm hoch, als er ihr etwas zuraunte.
Zuerst blinzelte sie, weil sie dachte, sich verhört zu haben, dann hoben sich ihre Augenbrauen ein wenig zweifelnd an. Dann wurde seine Miene frecher und er machte einen weiteren Vorschlag, der ihr Herz einen Hüpfer machen ließ. Auch in ihren Augen blitzte es schelmisch auf und ihre Lippen kräuselten sich zu einem feinen, provokanten Grinsen.
Ihr Blick glitt zu Emmyth und ihr Grinsen wurde breiter. "So, so... und ihr glaubt allen Ernstes, solch eine Herausforderung würde ich nicht meistern?", frotzelte sie und spannte sich untenrum an, um den jüngeren Faelyn daran zu erinnern, dass er sich noch in ihr befand.
Ihre Augen suchten wieder jene von Corax. "Fühlst du dich dem denn überhaupt gewachsen... in deinem Alter? Immerhin sind wir zwei pubertierende Jungspunde, die noch viel mehr aushalten als du.", konnte sie sich jetzt letzten Endes die Anspielung darauf, dass er hier der Älteste war, nicht mehr verkneifen. Um ihn noch mehr zu reizen, blies sie betont aufreizend gegen seine wieder pralle Spitze.
Dann stemmte sie sich auf ihren Unterarmen ein wenig hoch, um nicht mehr vollkommen ausgeliefert da zu liegen. "Hm... Warum soll nur immer mein Mund zum Zug kommen?", neckte sie und zwinkerte dem Jüngeren zu, dem sie sich bei seinen Kussversuchen nun nicht mehr entziehen wollen würde.
Ehe sie den Kopf zurück legte, ihre empfindliche und gezeichnete Kehle präsentierte und so zu Corax hochsah, während ihre Haarspitzen aus ihrer demolierten Frisur seinen Schoß wohl kitzeln würden. "Ich will auch Lippen und Zunge spüren!", verlangte sie mit einem frechen, siegessicheren Grinsen.
Oder lag es ihnen schlichtweg im Blut zu ahnen, wie sie reagieren sollten? Hatten sie sich zuvor schon abgesprochen? Oder war sie viel zu verdorben und empfänglich dafür, als dass sie es ihnen tatsächlich hätte schwer machen können? Wie auch immer die Antwort lautete, das Ergebnis blieb dasselbe. Azura verfiel diesen zwei Dunkelelfen mit Haut und Haar, noch bevor sie alle drei nackt waren und erst recht, nachdem Corax demonstrativ abgesperrt hatte.
Die Sorge, dass sie erwischt werden könnten, war somit hinfällig geworden. Nun ging es noch höchstens darum, wie gut die Wände schallisoliert wären, denn sie befürchtete, dass es diesen Männern ein besonderes Vergnügen bereiten würde, sie zum wollüstigen Schreien zu bringen. Nun ja, vorerst würde ihnen das nicht gelingen, denn die junge Frau lechzte danach, ihre Erfahrungen von ihrer letzten Vereinigung aufzufrischen und erneut ihren Liebsten mit Mund wie Zunge zu verwöhnen.
Dass er dem alles andere als abgeneigt war, zeigte seine Reaktion. Der Griff in ihr Haar und seine Bewegungen sprachen Bände, sodass sie nicht umhin konnte, mit einem deutlich zufriedenen Funkeln in den Augen zu ihm hochzusehen, ehe sie sich wieder ausgiebig mit seinem Speer beschäftigte.
Indes spürte sie hinter sich den anderen Faelyn, der dafür sorgte, dass ihr Schoß mehr als nur fordernd pochte. Auch wenn sie scharf die Luft einsog und sich ein wenig zu entziehen suchte, als der Druck bei ihrer Hinterpforte zu auffällig für ihren Geschmack wurde. Sie mochte ja für vieles bereit sein und so einiges ausprobieren wollen, dieser Bereich allerdings zählte derzeit nicht dazu. Nichtsdestotrotz gefiel ihr der Vorgeschmack auf Emmyths Pracht, sodass sie ihm nicht vollkommen entkommen wollte.
Auch nicht, als sie sich letzten Endes alle zusammen auf dem großen Sofa einfanden und es ans Eingemachte zu gehen begann. Wenngleich ihr Rabe den ersten Stich für sich beanspruchte, was sie trotz aller Leidenschaft auch ein wenig amüsierte, denn es zeigte ihr, dass er nicht vollkommen gewillt war, das Feld dem Jüngeren sogleich zu überlassen.
Beinahe wäre sie versucht gewesen, ihm einen Hauch Eifersucht zu unterstellen. Das kam zwar nicht direkt über ihre Lippen, aber ein wenig necken musste dann doch sein. Seine Erwiderung ließ sie aufgrund seines Timbres wohlig erschauern und zugleich leise kichern. Mit spielerischem Tadel schlug sie mit den Fingerspitzen nach seiner Schulter. "Du klingst, als wäre ich deine Beute!", schalt sie ihn und haschte nach seiner Unterlippe, um flüchtig daran zu knabbern. Zu mehr wäre sie auch nicht in der Lage, denn Corax verstand es wahrlich, sie innerhalb kürzester Zeit das erste Mal über die Klippe zu schicken.
Dass er danach nicht von ihr abließ, sondern im Gegenteil nur noch vehementer in sie stieß, kannte sie bereits und nahm sie voller Lust bereitwillig an. Wenngleich ihr Kopf zur Seite rollte und ihre Lider sich wieder anheben konnten, nachdem die Wellen abgeebbt waren und ein wenig Zeit bräuchten, um erneut heranbrausen zu können. Bei dieser Gelegenheit traf ihr Blick auf den Jüngeren, erkannte sie, dass er sich selbst massierte und wollte daran etwas ändern. Immerhin hatten sie beide den Segen ihres Raben, also durften sie einander ebenfalls körperlich kennenlernen.
Somit griff die junge Frau nach ihm und wollte auch diesen Speer kosten und herausfinden, was ihm dabei gefallen würde. Außerdem ahnte sie, dass Corax es auf ihre Lautstärke anlegen würde, sodass sie einfach Vorsorge treffen musste, um nicht sämtliche Bewohner des Anwesens über ihr Treiben zu informieren. Dennoch brauchte Emmyth ein wenig... Anziehung, um zu begreifen, was sie von ihm wollte. Ein feines Schmunzeln umspielte ihre Mundwinkel, als er sich an ihrer Handfläche rieb, anstatt die Einladung zu ihrem Mund sofort anzunehmen.
Aber das konnte sie rasch ändern und nach einem langen, intensiven Blick zu ihm hoch, während sie ihre Lippen um seinen Schaft schloss, senkte sie auch ihre Lider und konzentrierte sich auf ihr Tun, denn Corax' Stöße waren ablenkender, als erwartet. Dabei dauerte es ein wenig, bis sie begriff, was die Brüder soeben miteinander gesprochen hatten. Azuras Wangen röteten sich und sie wölbte sich ihrem Raben gleich umso williger, sofern das noch möglich war, entgegen als nonverbalen Dank für sein Kompliment. Zeitgleich wappnete sie sich innerlich wegen des angekündigten Schwalls, der sie erwarten sollte.
Ob es ebenso salzig schmecken würde? Oder eine andere, eigene Note hätte? Bei seinem Geruch fiel ihr der Unterschied durchaus auf, ohne, dass sie hätte sagen können, dass der jüngere Faelyn schlecht duftete. Doch er verwendete erlesene Parfüms, die das Kernige überdecken konnten, während Corax einfach nur rein und unverfälscht männlich roch.
Trotzdem bemühte sie sich mit Hingabe um dieses neue Spielzeug in ihrem Mund, saugte und leckte gierig, während es in ihrem Schoß schon wieder vorfreudig zu kribbeln begann. Als wäre das nicht schon genug, beugte sich ihr Liebster über sie und fing an, auch ihre Brust zu reizen, sodass sie jedes Mal mit vollem Mund voller Wonnen aufschrie, wenn sie Zähne zu spüren bekam, und ihren Atem heißer gegen die Speerspitze blies. Einen Arm hatte sie dabei schwer um Corax gelegt, damit er so blieb, während sie mit der anderen Hand Emmyths Pobacke ertastet hatte und diese ebenfalls spüren ließ, sobald ein Stoß oder eine Liebkosung ihr besonders gut gefiel. So, wie er sie am Hals gezeichnet hatte, würden ihre Finger das nun bei seiner Kehrseite machen.
Das hätte sie auch noch ein bisschen länger durchgehalten, wenn nicht plötzlich ihr Rabe es eiliger hatte. Sie bemerkte sofort seinen veränderten Rhythmus und schlang instinktiv ihre Beine fester um seine Hüfte, um sich so eng wie möglich an ihm zu reiben und zu versuchen, mit ihm gemeinsam den Höhepunkt zu erreichen, dem er immer näher kam. Dabei hielt sie ihren Kopf still und ließ lediglich ihre Zunge kreisen, in dem Bemühen, nicht unabsichtlich hinein zu beißen vor lauter Extase. Sofern Emmyth nicht von selbst in sie hineinstoßen würde.
Und dann ließ sie sich in genau dem richtigen Moment fallen, alles zog sich zu einer weiteren Explosion in ihr zusammen und als Corax lautstark das Geschehen verkündete, fing ihr Schoß an, ihn zu massieren, als solle auch noch der letzte Tropfen seiner kostbarsten Flüssigkeit herausgepresst werden. Dass es indes wieder ein mehr als üppiger Schwall war, spürte sie recht rasch, als die Flüssigkeit heiß und klebrig aus ihr herauszufließen begann. Auch Azura entspannte sich etwas, als die Wellen wieder abebbten, ohne ihre Beinklammer um seine Hüfte zu lockern.
Dafür aber löste sie ihre Finger aus Emmyths Fleisch und umfasste damit seinen Schaft, um diesen in Position zu halten, während sie ihre Lippen öffnete und nun mit der Zunge allein seine Beschaffenheit entlang fuhr. Langsam und vermutlich recht quälend, ehe sie kurzzeitig gegen seine Spitze stippte, um danach das Ganze von Neuem zu beginnen. Diese Pause vor einem nächsten mögichen Schwall, egal, von wem der Beiden, brauchte sie einfach.
Doch entgegen ihrer Vermutung, Corax würde gleich wieder weiter machen und seinen Bruder dazu bringen, sich allein mit ihrem Mund begnügen zu müssen, bettelte der Jüngere um den Positionswechsel und bekam diesmal auch die Erlaubnis. Sie spürte die warme Hand an ihrer Wange und hielt inne, sah fragend zuerst zu ihm hoch, dann zu Corax hinüber, der sich ihr langsam entzog. Dabei konnte sie ein leises Wimmern nicht unterdrücken, denn sie liebte es, ihn nach der höchsten Ekstase solange wie möglich noch in sich zu fühlen und sich gemeinsam mit ihm zu entspannen. Allerdings brachte es ihn ihr nicht zurück.
Stattdessen setzte er sich neben sie, ungewohnt breitbeinig und seine ganze glänzende Pracht präsentierend, und ergriff ihre Hand. Sein Blick ließ sie ein wenig keuchen und seine Worte erregten sie ebenso wie sie ihr Gesicht zum erneuten Glühen brachten. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, denn mit einem Mal kamen ihr trotz allem Zweifel.
Gut, sie waren allesamt schon recht weit gegangen und im Prinzip gab es nun keinen Grund mehr für die junge Frau, sich vor Emmyth zu schämen. Und dennoch... ihre abklingende Lust ließ Raum für Zweifel, Sorgen und Ängste, erst recht, als der Jüngere es gar nicht eilig genug haben konnte, zwischen ihre Beine zu gelangen.
Hastig legte sie ihre Hand gegen seinen Oberkörper, ehe er in der richtigen Position war, um in sie eindringen zu können. "Warte!", keuchte sie flehend. Schon erklang Corax' Warnung und sein Tonfall gab ihr das Vertrauen, dass er auch jetzt in dieser Situation auf sie aufpassen würde, selbst, wenn der Verursacher sein Bruder wäre.
Es brachte ihm von ihrer Seite aus einen warmen, dankbaren Blick ein. Mehr noch, es gab ihr den Mut, den Weg zu finden, wie sie sich wieder fallen lassen und darauf bauen könnte, auch von Emmyth keinen Schmerz erfahren zu müssen. Dennoch durfte er nicht sofort ins Paradies eintauchen, denn Azura bewegte sich und veränderte ihre Position. Sie wollte nicht mehr halb sitzend, mit der Kante der Rückenlehne im Genick, genommen werden. Nein, sie legte sich nun gänzlich rücklings auf das Sofa und bettete dabei ihren Kopf auf dem Oberschenkel ihres Raben. Auf diese Weise konnte sie ihn jederzeit spüren und ihm nahe sein, sich vergewissern, dass er sie nicht gänzlich allein ließ. Außerdem wäre auch sein, im Moment sichtlich ermatteter, Speer in Reichweite, dem sie sich wieder widmen könnte, wenn er soweit wäre.
Jetzt erst einmal sah sie zu Emmyth hoch, streckte ihm die Hände entgegen und öffnete ihre Schenkel, damit er sich auf sie legen konnte. Als er in sie hineinglitt, zuckte sie leicht ob des etwas deutlicheren Volumens zusammen, entspannte sich jedoch sofort wieder. Ihre Lider senkten sich voller Vertrauen und ihr Kopf rollte zur Seite, sodass sie mit der Stirn an Corax' Unterbauch lag und ihren keuchenden Atem gegen seine Männlichkeit blies. Ihre Arme hoben sich, mit den Händen strich sie über Emmyths Rücken, während sie die Beine dieses Mal aufgestellt ließ, um seinen Stößen einen gewissen Widerstand bieten zu können.
Er war schnell, eindeutig zu schnell, als dass sich in ihrem Schoß dieses vorfreudige Prickeln einstellen konnte. Wenngleich es sich trotzdem gut anfühlte und sie es anfing zu genießen. Da erklang bereits eine neuerliche Anweisung des Älteren, sodass sie ihre Lider ein wenig anhob und zu ihm hochsah. Tatsächlich bemühte sich der Bruder danach um mehr Beherrschung, aber nach dem letzten, heftigen Höhepunkt würde sie so oder so viel zu lange bis zum nächsten brauchen, als dass er sich dermaßen hätte mäßigen können. Aber sie genoss es und als sie merkte, dass sich nahe ihres Gesichts erneut etwas zu regen begann, atmete sie umso bewusster gegen die schwellende Pracht.
Und dann wurden die Stöße wieder hektischer, schneller und sie wurde lauter. Da sie bei den heftigen Bewegungen Corax' Männlichkeit nicht sofort zu fassen bekam, presste sie ihre Lippen gegen seinen Bauch unterhalb des Nabels und saugte gierig daran, um ihre Lustschreie zu dämpfen. Schon konnte sie spüren, wie es zwischen ihren Beinen zuckte und heißer wurde, ehe Emmyth keuchend und schwitzend auf ihr zusammensackte und sie sein ganzes Gewicht zu fühlen bekam.
Azuras Atem ging ebenfalls heftig, als sie ihren Mund löste und sich wieder mit ihrer Stirn an ihren Raben schmiegte, während sie sanft mit ihren Nägeln Kreise und Linien über den Rücken des anderen malte. Dieses Erlebnis war... intensiv gewesen und durchaus dazu angetan, um sich wiederholen zu lassen. Jedoch dachte sie, dass es das nun gewesen wäre, was sich wenig später als falsche Annahme herausstellen sollte.
Als Corax sich bewegte, öffnete sie ihre Augen und konnte sehen, wie er sich zu ihr beugte. Sofort reckte sie sich in die Höhe und versuchte, ihm soweit wie möglich entgegen zu kommen für den Kuss, den er sich von ihren Lippen stahl. Es war nicht lang, dazu war ihre Haltung zu anstrengend, aber dafür wohltuend. So sank sie zurück auf seinen Schoß und sah zu ihm hoch, als er ihr etwas zuraunte.
Zuerst blinzelte sie, weil sie dachte, sich verhört zu haben, dann hoben sich ihre Augenbrauen ein wenig zweifelnd an. Dann wurde seine Miene frecher und er machte einen weiteren Vorschlag, der ihr Herz einen Hüpfer machen ließ. Auch in ihren Augen blitzte es schelmisch auf und ihre Lippen kräuselten sich zu einem feinen, provokanten Grinsen.
Ihr Blick glitt zu Emmyth und ihr Grinsen wurde breiter. "So, so... und ihr glaubt allen Ernstes, solch eine Herausforderung würde ich nicht meistern?", frotzelte sie und spannte sich untenrum an, um den jüngeren Faelyn daran zu erinnern, dass er sich noch in ihr befand.
Ihre Augen suchten wieder jene von Corax. "Fühlst du dich dem denn überhaupt gewachsen... in deinem Alter? Immerhin sind wir zwei pubertierende Jungspunde, die noch viel mehr aushalten als du.", konnte sie sich jetzt letzten Endes die Anspielung darauf, dass er hier der Älteste war, nicht mehr verkneifen. Um ihn noch mehr zu reizen, blies sie betont aufreizend gegen seine wieder pralle Spitze.
Dann stemmte sie sich auf ihren Unterarmen ein wenig hoch, um nicht mehr vollkommen ausgeliefert da zu liegen. "Hm... Warum soll nur immer mein Mund zum Zug kommen?", neckte sie und zwinkerte dem Jüngeren zu, dem sie sich bei seinen Kussversuchen nun nicht mehr entziehen wollen würde.
Ehe sie den Kopf zurück legte, ihre empfindliche und gezeichnete Kehle präsentierte und so zu Corax hochsah, während ihre Haarspitzen aus ihrer demolierten Frisur seinen Schoß wohl kitzeln würden. "Ich will auch Lippen und Zunge spüren!", verlangte sie mit einem frechen, siegessicheren Grinsen.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Obwohl die Brüder einander noch weniger lang kannten als Corax und sein Vater es inzwischen von sich behaupten konnten, schien allein ihr gemeinsames Blut Harmonie zwischen sie zu bringen. Sie erwiesen sich als ein perfekt eingespieltes Duo, sobald sie beide an Azura zu Gange waren. Dass ihr Rabe sie zu verwöhnen wusste, war inzwischen schon vertrautes Terrain für die Andunierin, aber auch Emmyth wusste ihr etwas zu bieten. Wie erwartet schmeckte er salzig, als sie seine pralle Männlichkeit in sich aufnahm, daran saugte und leckte. Er wusste, allein durch seine Existenz zu reizen, was er seinem großen Bruder eindeutig nachahmte und so verfiel Azura beiden binnen kürzester Zeit.
Dass Corax der älteste im Trio war, zeigte sich dahingehend, dass Erfahrung und Konditionierung bei ihm ebenfalls höhere Stufen besaßen. Wo er Azura und damit verbunden auch Emmyth bereits über die Grenze ihres Erträglichen hatte schicken können, hielt sich sein Leib noch zurück. Schließlich erreichte aber auch er wenig später den Gipfel und füllte die warme Enge seiner Liebsten bis in den kleinsten Winkel aus. Boden und Sofa waren bereits gezeichnet, als Corax sich auf Letzterem breitbeiniger niederließ. Der Jüngere übernahm jetzt, war in seinem Rhythmus allerdings tatsächlich noch unbeholfen. Azura würde ihm reichlich Übungsstunden geben, jetzt vielleicht sogar mal im Apfelhain mit dem Segen des anderen. Corax saß neben ihr, hielt ihre Hand und beobachtete mit wachsender Lust im eigenen Blick wie sie sich unter Emmyths Stößen räkelte. Langsam regte es sich auch erneut bei ihm und wenn der Bruder so weitermachte, könnten sie schnell wieder die Plätze tauschen. Aber der Rabe hatte etwas anderes vor. Er wollte noch mehr Würze in ihr Liebesspiel bringen und raunte Azura verheißungsvolle Vorschläge ans Ohr. Offenbar war er auch an ihrer Hinterpforte interessiert, während sein Bruder vorn Erfahrung sammeln könnte. Es klang verlockend, jedoch nur für ihn. Azura musste sich eingestehen, dass sie keine Freundin davon war, jegliche ihrer Körperöffnungen zur Verfügung zu stellen. Aber Corax hatte noch andere Vorschläge und die klangen vielversprechend. Trotzdem ging seine Liebste nicht wirklich darauf ein. Sie hatte wie immer ihren eigenen Kopf und sie sehnte sich nun ebenfalls nach Lippen und Zungen für ihren Schoß.
"Fühlst du dich dem denn überhaupt gewachsen ... in deinem Alter?", fragte Azura neckisch. "Immerhin sind wir zwei pubertierende Jungspunde, die noch viel mehr aushalten als du." Emmyth hob ein wenig müde, aber mit einem Lächeln für sie den Kopf, weil sie ihn so offen mit einbezog. Er hatte offenbar Bedenken gehabt, hierbei doch nur das zweite Rad einer Schubkarre zu sein. Azura aber hatte ihn ebenso angenommen wie Corax. Die Absegnung und ihre Einwilligung kamen nicht nur, um ihn einmalig diese Erfahrung machen zu lassen. Er würde auch fortwährend mit dem Bruder und dessen Liebster Freuden und Nähe teilen dürfen.
"Natürlich schaffe ich das!", meldete Corax sich mit gespielter Empörung zu Wort. "Und was mein Körper nicht mehr mitmacht, kann ich ja mit meinen arkanen Kräften ausgleichen."
Emmyths Augen blitzten auf. Er hob jetzt nicht nur den Kopf an, sondern stämmte sich über Azura auf beide Arme. Allerdings blieb er mit ihr verbunden und sie konnte fühlen, wie sich neue Härte bei ihm anbahnte, um ihr Innerstes wiederholt etwas zu dehnen. "Du beherrschst Magie? Welche?", fragte er interessiert. Emmyth schien es nicht vergönnt zu sein. Azura hatte ihn auch kein einziges Mal bisher nur ansatzweise in diese Richtung sprechen oder handeln hören. Natürlich weckte die Begabung des älteren Bruders dann die Neugier. Ihre Bitte, auf den Geschmack doppelten Zungenspiels zu kommen, war für den Moment vergessen.
Corax zuckte mit den Schultern. "Schelmenmagie, schätze ich." Sein Blick wanderte zu Azura. "Aber ist sie wirklich grau? Ich weiß nicht. Sie kann auch ... farbenfroh sein." Wieder schaute er beide an, nickte nachdenklich und eher für sich. "Außerdem konnte ich mir selbst über lange Zeit hinweg vorgaukeln, hierzu nicht mehr in der Lage zu sein ... oder meinen Arm verloren zu haben."
"Faszinierend!", hielt Emmyth dagegen. Dann aber wurde Azura Zeuge davon, dass beide wirklich Brüder waren. Ein verruchtes Grinsen trat auf die Lippen des Jüngeren, während seine Augen rubinfarben schimmerten. Ohja, er konnte ebenso schuftig aussehen wie Corax! Außerdem konnte er auch so sein, denn schelmisch stieß er sich zwei Mal tief in Azura, um sie zu animieren, ließ sie dann jedoch sofort wieder darben. "Du kannst also Illusionen beschwören?" Corax nickte. Daraufhin neigte Emmyth sich tiefer über Azura, aber ein Blick in Richtung des Raben signalisierte jenem, sich ebenfalls in die Verschwörerrunde einzugliedern. Als würde Emmyth nun ein Attentat aushecken, raunte er den beiden anderen zu: "Was sind eure geheimsten Fantasien? Also richtig ... schlüpfrig und schmutzig oder ... anregend?" Er seufzte einmal tief durch, um die eigene Lust im Zaum zu halten. Seine Gedanken malten ihm wohl bereits Bilder, denn in Azuras Innerem zuckte sein Fleisch willig. Emmyth beruhigte es, indem er sich sacht bewegte, sich und Azura stimulierte. Dennoch setzte er seine Ausführungen fort: "Bruder, könntest du mich in ... ich weiß nicht ... ein Haraxwesen verwandeln? Oder einen Ork? Könntest du Azura zu einer Elfe machen oder...?"
Corax winkte ab. "Ja, aber nur optisch. Schwebt euch beiden denn etwas vor?" Er schaute dabei vor allem seine Liebste an. "Wie willst du uns haben?", grinste er auf und leckte sich provokant über die Lippen. "Eine neunzüngige Version von mir, denn ansonsten lässt sich kaum mehr verbessern?" Emmyth lachte auf, versetzte dem Bruder einen Knuff. "Wenn, dann würdest du wie ich aussehen!", neckte er und kassierte seinerseits einen sanften Stoß. Corax und er verstanden sich mit einer derart famiiären Wärme wie man es Stunden zuvor noch nicht erwartet hätte. Beide schienen glücklich mit dem Umstand, einen Bruder zu haben.
"Wo du allerdings neunzüngig erwähnst", gurrte der Jüngere wieder und entzog sich Azura nun doch. "Unsere Sexgöttin hat doch bereits einen Wunsch geäußert." Er ging vor dem Sofa auf die Knie. Doch statt sofort eine wilde Leck-Orgie anzuzetteln, sog er den Duft ein, der vom Schoß der Schönen ausging. Emmyth seufzte wohlig benommen. Dann beugte er sich über ihren Schoß, leckte einmal durch die glitzernde Furche zur Anregung. Dann spähte er verstohlen zu ihr empor. "Für jede Fantasie, die du äußerst und wie wir ... aussehen sollen ... erhältst du eine Belohnung." Die Form dessen demonstrierte er ihr sogleich, als er erneut über die hinweg leckte.
Corax schob ihn ein Stück zur Seite und kniete sie dann ebenfalls zwischen Azuras Beine. "Zunge und Lippen wollte sie. Ich zeige dir, was sie meint." Schon senkte auch er sich über ihre Mitte, widmete sich im Gegensatz zum Bruder allerdings der schimmernden Hautperle. Er nahm sie zwischen Lippen und Zähne, knabberte liebevoll, ehe er sie etwas zog und anschließend mit den Lippen umschloss, damit die Zungenspitze Azura in den Wahnsinn treiben konnte. Emmyth beobachtete das Kunststück aufmerksam. Seine Finger konnte er jedoch nicht ruhig halten. Schon drangen gleich drei davon in Azura ein, kitzelten und streichelten und stießen, damit sie bloß nicht daran dachte, wieder zur Vernunft zurückzufinden. Ob sie auf diese Weise von ihren eigenen Fantasien würde sprechen können, blieb fraglich, aber Corax berücksichtigte das und gönnte zwischenzeitlich auch Pausen in seinem Verwöhnprogramm.
Dass Corax der älteste im Trio war, zeigte sich dahingehend, dass Erfahrung und Konditionierung bei ihm ebenfalls höhere Stufen besaßen. Wo er Azura und damit verbunden auch Emmyth bereits über die Grenze ihres Erträglichen hatte schicken können, hielt sich sein Leib noch zurück. Schließlich erreichte aber auch er wenig später den Gipfel und füllte die warme Enge seiner Liebsten bis in den kleinsten Winkel aus. Boden und Sofa waren bereits gezeichnet, als Corax sich auf Letzterem breitbeiniger niederließ. Der Jüngere übernahm jetzt, war in seinem Rhythmus allerdings tatsächlich noch unbeholfen. Azura würde ihm reichlich Übungsstunden geben, jetzt vielleicht sogar mal im Apfelhain mit dem Segen des anderen. Corax saß neben ihr, hielt ihre Hand und beobachtete mit wachsender Lust im eigenen Blick wie sie sich unter Emmyths Stößen räkelte. Langsam regte es sich auch erneut bei ihm und wenn der Bruder so weitermachte, könnten sie schnell wieder die Plätze tauschen. Aber der Rabe hatte etwas anderes vor. Er wollte noch mehr Würze in ihr Liebesspiel bringen und raunte Azura verheißungsvolle Vorschläge ans Ohr. Offenbar war er auch an ihrer Hinterpforte interessiert, während sein Bruder vorn Erfahrung sammeln könnte. Es klang verlockend, jedoch nur für ihn. Azura musste sich eingestehen, dass sie keine Freundin davon war, jegliche ihrer Körperöffnungen zur Verfügung zu stellen. Aber Corax hatte noch andere Vorschläge und die klangen vielversprechend. Trotzdem ging seine Liebste nicht wirklich darauf ein. Sie hatte wie immer ihren eigenen Kopf und sie sehnte sich nun ebenfalls nach Lippen und Zungen für ihren Schoß.
"Fühlst du dich dem denn überhaupt gewachsen ... in deinem Alter?", fragte Azura neckisch. "Immerhin sind wir zwei pubertierende Jungspunde, die noch viel mehr aushalten als du." Emmyth hob ein wenig müde, aber mit einem Lächeln für sie den Kopf, weil sie ihn so offen mit einbezog. Er hatte offenbar Bedenken gehabt, hierbei doch nur das zweite Rad einer Schubkarre zu sein. Azura aber hatte ihn ebenso angenommen wie Corax. Die Absegnung und ihre Einwilligung kamen nicht nur, um ihn einmalig diese Erfahrung machen zu lassen. Er würde auch fortwährend mit dem Bruder und dessen Liebster Freuden und Nähe teilen dürfen.
"Natürlich schaffe ich das!", meldete Corax sich mit gespielter Empörung zu Wort. "Und was mein Körper nicht mehr mitmacht, kann ich ja mit meinen arkanen Kräften ausgleichen."
Emmyths Augen blitzten auf. Er hob jetzt nicht nur den Kopf an, sondern stämmte sich über Azura auf beide Arme. Allerdings blieb er mit ihr verbunden und sie konnte fühlen, wie sich neue Härte bei ihm anbahnte, um ihr Innerstes wiederholt etwas zu dehnen. "Du beherrschst Magie? Welche?", fragte er interessiert. Emmyth schien es nicht vergönnt zu sein. Azura hatte ihn auch kein einziges Mal bisher nur ansatzweise in diese Richtung sprechen oder handeln hören. Natürlich weckte die Begabung des älteren Bruders dann die Neugier. Ihre Bitte, auf den Geschmack doppelten Zungenspiels zu kommen, war für den Moment vergessen.
Corax zuckte mit den Schultern. "Schelmenmagie, schätze ich." Sein Blick wanderte zu Azura. "Aber ist sie wirklich grau? Ich weiß nicht. Sie kann auch ... farbenfroh sein." Wieder schaute er beide an, nickte nachdenklich und eher für sich. "Außerdem konnte ich mir selbst über lange Zeit hinweg vorgaukeln, hierzu nicht mehr in der Lage zu sein ... oder meinen Arm verloren zu haben."
"Faszinierend!", hielt Emmyth dagegen. Dann aber wurde Azura Zeuge davon, dass beide wirklich Brüder waren. Ein verruchtes Grinsen trat auf die Lippen des Jüngeren, während seine Augen rubinfarben schimmerten. Ohja, er konnte ebenso schuftig aussehen wie Corax! Außerdem konnte er auch so sein, denn schelmisch stieß er sich zwei Mal tief in Azura, um sie zu animieren, ließ sie dann jedoch sofort wieder darben. "Du kannst also Illusionen beschwören?" Corax nickte. Daraufhin neigte Emmyth sich tiefer über Azura, aber ein Blick in Richtung des Raben signalisierte jenem, sich ebenfalls in die Verschwörerrunde einzugliedern. Als würde Emmyth nun ein Attentat aushecken, raunte er den beiden anderen zu: "Was sind eure geheimsten Fantasien? Also richtig ... schlüpfrig und schmutzig oder ... anregend?" Er seufzte einmal tief durch, um die eigene Lust im Zaum zu halten. Seine Gedanken malten ihm wohl bereits Bilder, denn in Azuras Innerem zuckte sein Fleisch willig. Emmyth beruhigte es, indem er sich sacht bewegte, sich und Azura stimulierte. Dennoch setzte er seine Ausführungen fort: "Bruder, könntest du mich in ... ich weiß nicht ... ein Haraxwesen verwandeln? Oder einen Ork? Könntest du Azura zu einer Elfe machen oder...?"
Corax winkte ab. "Ja, aber nur optisch. Schwebt euch beiden denn etwas vor?" Er schaute dabei vor allem seine Liebste an. "Wie willst du uns haben?", grinste er auf und leckte sich provokant über die Lippen. "Eine neunzüngige Version von mir, denn ansonsten lässt sich kaum mehr verbessern?" Emmyth lachte auf, versetzte dem Bruder einen Knuff. "Wenn, dann würdest du wie ich aussehen!", neckte er und kassierte seinerseits einen sanften Stoß. Corax und er verstanden sich mit einer derart famiiären Wärme wie man es Stunden zuvor noch nicht erwartet hätte. Beide schienen glücklich mit dem Umstand, einen Bruder zu haben.
"Wo du allerdings neunzüngig erwähnst", gurrte der Jüngere wieder und entzog sich Azura nun doch. "Unsere Sexgöttin hat doch bereits einen Wunsch geäußert." Er ging vor dem Sofa auf die Knie. Doch statt sofort eine wilde Leck-Orgie anzuzetteln, sog er den Duft ein, der vom Schoß der Schönen ausging. Emmyth seufzte wohlig benommen. Dann beugte er sich über ihren Schoß, leckte einmal durch die glitzernde Furche zur Anregung. Dann spähte er verstohlen zu ihr empor. "Für jede Fantasie, die du äußerst und wie wir ... aussehen sollen ... erhältst du eine Belohnung." Die Form dessen demonstrierte er ihr sogleich, als er erneut über die hinweg leckte.
Corax schob ihn ein Stück zur Seite und kniete sie dann ebenfalls zwischen Azuras Beine. "Zunge und Lippen wollte sie. Ich zeige dir, was sie meint." Schon senkte auch er sich über ihre Mitte, widmete sich im Gegensatz zum Bruder allerdings der schimmernden Hautperle. Er nahm sie zwischen Lippen und Zähne, knabberte liebevoll, ehe er sie etwas zog und anschließend mit den Lippen umschloss, damit die Zungenspitze Azura in den Wahnsinn treiben konnte. Emmyth beobachtete das Kunststück aufmerksam. Seine Finger konnte er jedoch nicht ruhig halten. Schon drangen gleich drei davon in Azura ein, kitzelten und streichelten und stießen, damit sie bloß nicht daran dachte, wieder zur Vernunft zurückzufinden. Ob sie auf diese Weise von ihren eigenen Fantasien würde sprechen können, blieb fraglich, aber Corax berücksichtigte das und gönnte zwischenzeitlich auch Pausen in seinem Verwöhnprogramm.

- Azura
- Spieler-Charakter

- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Wäre Azura zu irgendeinem klaren Gedanken fähig gewesen, dann hätte sie sich womöglich mit der Frage beschäftigt, ob so die Zukunft zwischen den Brüdern aussehen würde. Nicht, dass sie immer und ständig zu zweit sie in den Wahnsinn treiben würden, das konnte einer allein auch schon ausreichend. Sondern vielmehr, ob sie sich immer so harmonisch verhalten und einig sein würden. Vor allem, weil über das Dunkle Volk viel Negatives gemunkelt wurde, ganz besonders auf Missgunst und Neid.
Würde es etwas geben, worüber sie streiten und sich entzweien würden? Oder wären sie durch das gemeinsame Blut dermaßen miteinander verbunden, dass sie am Ende stets zur Versöhnung finden würden? Sie selbst war stets ein Einzelkind gewesen, sofern ihr Erzeuger keine weiteren Kinder verursacht hatte, somit hatte sie damit keine Erfahrung. Aber sie wollte es diesen beiden Männern wünschen, dass sie zum Schluss immer wieder friedlich miteinander auskämen.
Natürlich nur solange, wie sie sich nicht in anderer Weise gegen die junge Frau verbünden würden, als wie sie es im Moment taten. Denn nachdem der Ältere sich zwischen ihren Beinen höchst erfolgreich ausgetobt hatte, sollte der Jüngere zeigen, wie lernfähig er wäre. Immerhin, auch er fühlte sich sehr gut an und obwohl er viel zu ungestüm und ihr letzter Höhepunkt zu intensiv gewesen war, um sich rasch wiederholen zu lassen, wusste auch er, wie sie seine Bewegungen genießen konnte. Hinzu kam, dass sie sich dabei an Corax schmiegen und in seiner vertrauten Sicherheit fallen lassen konnte.
Dass auch ihm das gefiel, konnte sie währenddessen immer deutlicher beobachten, wenngleich sein Speer derweil den Weg nicht zurück in ihren Mund fand. Stattdessen saugte sie sich an seinem Unterbauch fest und würde dort wohl ähnliche Male zurück lassen wie Emmyth an ihrem Hals. Mit dem Unterschied, dass seine dunkle Haut es weniger deutlich offenbaren würde.
Als der Jüngere erschöpft auf ihr zusammensackte, fand ihre Hand wie von selbst zu seinem Schopf und streichelte ihm ein wenig versonnen durchs Haar, während sie ihrem Raben lauschte, der schon mit den nächsten Ideen kam. Bei seiner zur Schau gestellten Energie konnte sie nicht anders, als ihn frech zu frotzeln und auf seine Position als Ältester in der Runde anzuspielen.
Auf ihrem Leib spürte sie die Bewegung von Emmyth und zwinkerte ihm schelmisch zu. Schon kehrte ihre Aufmerksamkeit zu Corax zurück und seine Worte entlockten ihr ein mädchenhaftes Kichern. "Oder bevor du dich völlig verausgaben musst, alter Mann, mache ich dich mit einer kalten Dusche wieder munter.", drohte sie ihm mit einem derart mutwilligen Funkeln in den Augen, das deutlich zeigte, dass ihr diese Idee durchaus gefiel.
Beinahe bedauerte sie es, dass sie keine Getränke mitgenommen hatten, sonst könnte sie glatt in Versuchung geraten, ein paar Tropfen in sein Gesicht zu spritzen. Selbstverständlich rein aus Versehen! Allein der Gedanke an seine Miene dabei ließ sie bereits jetzt amüsiert kichern.
In der Zwischenzeit rührte sich der Jüngere sowohl auf, als auch in ihr. Doch seine Aufmerksamkeit lag nun nicht auf ihr, sondern auf seinem Bruder, er stellte Fragen. Um ihn allerdings daran zu erinnern, sie nicht völlig zu vergessen, spannte sie sich untenrum merklich an. Sollte er darauf reagieren, würde sie ihm einen unschuldigen Augenaufschlag schenken, ehe auch sie wieder zu ihrem Raben sehen würde.
Denn seine Antwort lenkte auch sie ein wenig ab, sodass sie ein Kopfschütteln andeutete. "Vergiss deine Unsichtbarkeit nicht." Aus der sie ihn damals hatte herauslocken können, was ihrem Selbstbewusstsein sehr geschmeichelt hatte.
"Aber ich weiß nicht, ob das tatsächlich Schelmenmagie ist, was du da immer anstellst. Ventha hat da so was angedeutet...", murmelte sie schließlich und zuckte leicht mit den Schultern.
Dann jedoch musste sie auflachen. "Stimmt, und sobald du es wieder konntest, hast du meinen liebsten Teppich gehörig versaut!", schalt sie ihn neckend und piekste betont in seinen Bauch.
Da mischte sich auch der andere ein und als sie zu ihm hinsah, sein Grinsen entdeckte, musste sie schwer schlucken. Oh, Götter, hoffentlich würden sie niemals auf eine Entscheidung bestehen!
Plötzlich quittierte er ihre Anspannung von vorhin mit zwei Stößen, die sie aufstöhnen und zurück auf Corax' Schoß sinken ließen. Mehr jedoch erhielt sie dieses Mal nicht, was ihr ein Maunzen entlockte, das einer Katze alle Ehre gemacht hätte. Was interessierte sie da noch die Frage ihres jüngeren Liebhabers?
Sie spannte sich erneut an, um ihn daran zu erinnern, was gerade viel wichtiger war als Gerede! Schon wähnte sie sich des Sieges gewiss, als er sich tiefer über die beugte. Doch anstatt sie endlich erneut zu nehmen,... plapperte er weiter. Oh, es war so ungerecht! Azura schob schmollend ihre Unterlippe vor, wenngleich nur flüchtig, denn schon färbten sich ihre Wangen glühend rot, als ihr klar wurde, was er von ihr wissen wollte. Und als wäre das nicht schon genug...
"Was?!", entfuhr es ihr keuchend und sie schüttelte wie wild den Kopf. Sie und eine Elfe, das war schon absurd... machbar, nach der Sache im Meer, aber absurd. Emmyth hingegen als Ork... oder Wesen aus dem Harax, der mit ihr... Nein, bloß nicht! Vielleicht war sie in der Hinsicht prüde oder phantasielos, jedoch war ihr das in diesem Moment durchaus recht.
Wie gut, dass ihr Rabe sich rasch einmischte. Zu ihrem Leidwesen allerdings richtete er sich dabei auch an sie, was ihr Gesicht nur noch mehr glühen und sie stumm heftig den Kopf schütteln ließ. Derzeit war Corax ja ihr Traummann mit jeder Faser seines Körpers, egal, ob als ihr dunkler Prinz oder als neckender, nackter Pascha, und da Emmyth ihm zum Verwechseln ähnlich sah... Nur, wie sollte sie ihnen das sagen, ohne, dass sie noch unausstehlicher würden, als sie es gerade ohnehin schon sein konnten?
Oder sie verlachen würden, weil sie keine... Phantasien hatte, die schlüpfrig wären und die sie hören wollten? Die junge Frau hatte bis vor ihre Entführung von harmlosen Küssen und Liebkosungen geträumt, sich dagegen nie wirklich etwas bildlich vorstellen können, wenn es irgendwelche pikanten Gerüchte an ihr Ohr geschafft hatten. Schließlich waren sie und ihre Freundinnen allesamt unerfahren gewesen und hatten kaum gewusst, wovon sie bei diesem Thema sprachen.
Und seit den heißen Quellen... Nun, da lernte sie gerade erst kennen, was überhaupt möglich war! Wie also sollte sie da schon mehr wissen oder sich erträumen...? Wobei... eines gäbe es schon, nur, ob ihnen das reichen würde...?
Abgelenkt von ihren eigenen Gedanken bemerkte sie den Zungenangriff erst, als es schon zu spät war. Aufstöhnend bäumte sich ihr Körper auf und sie verdrehte genüsslich die Augen, verlor ihren Faden und sackte leicht zittrig zurück. Der Sinn von Emmyths Worten schaffte es nur mit etwas Verspätung zu ihr durchzudringen. "Was...? Warum...?", jammerte sie und öffnete stattdessen ihre Beine etwas weiter, als bräuchte er mehr Platz für seine Zunge.
Stattdessen drängte sich Corax dorthin und allein das Wissen um sein Können, ließ sie schon aufkeuchen. Obwohl sie ahnte, dass sie gleich einen Fehler begehen und das Ego der Brüder zu sehr streicheln würde, konnte ihr bereits wieder benebeltes Hirn die Worte nicht zurück halten. "Warum sollt... ich wollen, dass... dass ihr... anders ausseht...?", nuschelte sie, immer wieder unterbrochen von Stöhnlauten, weil ihr Rabe haargenau wusste, was er dort unten tun musste.
Sie versenkte ihre Finger in seinem Haar und sorgte dafür, dass er es später wieder ordentlich würde kämmen müssen, wollte er etwas gleich schauen. Und als auch noch Emmyth mitmischte, da war sie kaum noch zu etwas anderem fähig, als sich ungeduldig vor Lust zu winden. Wie sie bei dieser Behandlung schaffte, überhaupt irgendein klar verständliches über die Lippen zu bringen, war ihr schleierhaft. Im Prinzip so sehr wie die Information, die sie dabei preisgab. "Meer... Strand... Brandung...", war der Gedanke irgendwann draußen, den sie vorhin gehabt hatte bei der Erinnerung an die heißen Quellen.
Daran war nichts wirklich schlüpfrig oder verrucht oder so, aber es war ein Ort, an dem sie sich mehr als wohl fühlen würde und an dem sie sich vorstellen konnte, sich auch auf diese Weise zu vergnügen, während das Wasser immer wieder über sie alle hinwegspülte und sie abkühlte, ohne ihre Leidenschaft dämpfen zu können. Nur... ob den Brüdern das reichen würde? Ihr jedenfalls reichte die Behandlung definitiv, denn sie erlebte einen weiteren, intensiven Höhepunkt, der auch gut hörbar war.
Würde es etwas geben, worüber sie streiten und sich entzweien würden? Oder wären sie durch das gemeinsame Blut dermaßen miteinander verbunden, dass sie am Ende stets zur Versöhnung finden würden? Sie selbst war stets ein Einzelkind gewesen, sofern ihr Erzeuger keine weiteren Kinder verursacht hatte, somit hatte sie damit keine Erfahrung. Aber sie wollte es diesen beiden Männern wünschen, dass sie zum Schluss immer wieder friedlich miteinander auskämen.
Natürlich nur solange, wie sie sich nicht in anderer Weise gegen die junge Frau verbünden würden, als wie sie es im Moment taten. Denn nachdem der Ältere sich zwischen ihren Beinen höchst erfolgreich ausgetobt hatte, sollte der Jüngere zeigen, wie lernfähig er wäre. Immerhin, auch er fühlte sich sehr gut an und obwohl er viel zu ungestüm und ihr letzter Höhepunkt zu intensiv gewesen war, um sich rasch wiederholen zu lassen, wusste auch er, wie sie seine Bewegungen genießen konnte. Hinzu kam, dass sie sich dabei an Corax schmiegen und in seiner vertrauten Sicherheit fallen lassen konnte.
Dass auch ihm das gefiel, konnte sie währenddessen immer deutlicher beobachten, wenngleich sein Speer derweil den Weg nicht zurück in ihren Mund fand. Stattdessen saugte sie sich an seinem Unterbauch fest und würde dort wohl ähnliche Male zurück lassen wie Emmyth an ihrem Hals. Mit dem Unterschied, dass seine dunkle Haut es weniger deutlich offenbaren würde.
Als der Jüngere erschöpft auf ihr zusammensackte, fand ihre Hand wie von selbst zu seinem Schopf und streichelte ihm ein wenig versonnen durchs Haar, während sie ihrem Raben lauschte, der schon mit den nächsten Ideen kam. Bei seiner zur Schau gestellten Energie konnte sie nicht anders, als ihn frech zu frotzeln und auf seine Position als Ältester in der Runde anzuspielen.
Auf ihrem Leib spürte sie die Bewegung von Emmyth und zwinkerte ihm schelmisch zu. Schon kehrte ihre Aufmerksamkeit zu Corax zurück und seine Worte entlockten ihr ein mädchenhaftes Kichern. "Oder bevor du dich völlig verausgaben musst, alter Mann, mache ich dich mit einer kalten Dusche wieder munter.", drohte sie ihm mit einem derart mutwilligen Funkeln in den Augen, das deutlich zeigte, dass ihr diese Idee durchaus gefiel.
Beinahe bedauerte sie es, dass sie keine Getränke mitgenommen hatten, sonst könnte sie glatt in Versuchung geraten, ein paar Tropfen in sein Gesicht zu spritzen. Selbstverständlich rein aus Versehen! Allein der Gedanke an seine Miene dabei ließ sie bereits jetzt amüsiert kichern.
In der Zwischenzeit rührte sich der Jüngere sowohl auf, als auch in ihr. Doch seine Aufmerksamkeit lag nun nicht auf ihr, sondern auf seinem Bruder, er stellte Fragen. Um ihn allerdings daran zu erinnern, sie nicht völlig zu vergessen, spannte sie sich untenrum merklich an. Sollte er darauf reagieren, würde sie ihm einen unschuldigen Augenaufschlag schenken, ehe auch sie wieder zu ihrem Raben sehen würde.
Denn seine Antwort lenkte auch sie ein wenig ab, sodass sie ein Kopfschütteln andeutete. "Vergiss deine Unsichtbarkeit nicht." Aus der sie ihn damals hatte herauslocken können, was ihrem Selbstbewusstsein sehr geschmeichelt hatte.
"Aber ich weiß nicht, ob das tatsächlich Schelmenmagie ist, was du da immer anstellst. Ventha hat da so was angedeutet...", murmelte sie schließlich und zuckte leicht mit den Schultern.
Dann jedoch musste sie auflachen. "Stimmt, und sobald du es wieder konntest, hast du meinen liebsten Teppich gehörig versaut!", schalt sie ihn neckend und piekste betont in seinen Bauch.
Da mischte sich auch der andere ein und als sie zu ihm hinsah, sein Grinsen entdeckte, musste sie schwer schlucken. Oh, Götter, hoffentlich würden sie niemals auf eine Entscheidung bestehen!
Plötzlich quittierte er ihre Anspannung von vorhin mit zwei Stößen, die sie aufstöhnen und zurück auf Corax' Schoß sinken ließen. Mehr jedoch erhielt sie dieses Mal nicht, was ihr ein Maunzen entlockte, das einer Katze alle Ehre gemacht hätte. Was interessierte sie da noch die Frage ihres jüngeren Liebhabers?
Sie spannte sich erneut an, um ihn daran zu erinnern, was gerade viel wichtiger war als Gerede! Schon wähnte sie sich des Sieges gewiss, als er sich tiefer über die beugte. Doch anstatt sie endlich erneut zu nehmen,... plapperte er weiter. Oh, es war so ungerecht! Azura schob schmollend ihre Unterlippe vor, wenngleich nur flüchtig, denn schon färbten sich ihre Wangen glühend rot, als ihr klar wurde, was er von ihr wissen wollte. Und als wäre das nicht schon genug...
"Was?!", entfuhr es ihr keuchend und sie schüttelte wie wild den Kopf. Sie und eine Elfe, das war schon absurd... machbar, nach der Sache im Meer, aber absurd. Emmyth hingegen als Ork... oder Wesen aus dem Harax, der mit ihr... Nein, bloß nicht! Vielleicht war sie in der Hinsicht prüde oder phantasielos, jedoch war ihr das in diesem Moment durchaus recht.
Wie gut, dass ihr Rabe sich rasch einmischte. Zu ihrem Leidwesen allerdings richtete er sich dabei auch an sie, was ihr Gesicht nur noch mehr glühen und sie stumm heftig den Kopf schütteln ließ. Derzeit war Corax ja ihr Traummann mit jeder Faser seines Körpers, egal, ob als ihr dunkler Prinz oder als neckender, nackter Pascha, und da Emmyth ihm zum Verwechseln ähnlich sah... Nur, wie sollte sie ihnen das sagen, ohne, dass sie noch unausstehlicher würden, als sie es gerade ohnehin schon sein konnten?
Oder sie verlachen würden, weil sie keine... Phantasien hatte, die schlüpfrig wären und die sie hören wollten? Die junge Frau hatte bis vor ihre Entführung von harmlosen Küssen und Liebkosungen geträumt, sich dagegen nie wirklich etwas bildlich vorstellen können, wenn es irgendwelche pikanten Gerüchte an ihr Ohr geschafft hatten. Schließlich waren sie und ihre Freundinnen allesamt unerfahren gewesen und hatten kaum gewusst, wovon sie bei diesem Thema sprachen.
Und seit den heißen Quellen... Nun, da lernte sie gerade erst kennen, was überhaupt möglich war! Wie also sollte sie da schon mehr wissen oder sich erträumen...? Wobei... eines gäbe es schon, nur, ob ihnen das reichen würde...?
Abgelenkt von ihren eigenen Gedanken bemerkte sie den Zungenangriff erst, als es schon zu spät war. Aufstöhnend bäumte sich ihr Körper auf und sie verdrehte genüsslich die Augen, verlor ihren Faden und sackte leicht zittrig zurück. Der Sinn von Emmyths Worten schaffte es nur mit etwas Verspätung zu ihr durchzudringen. "Was...? Warum...?", jammerte sie und öffnete stattdessen ihre Beine etwas weiter, als bräuchte er mehr Platz für seine Zunge.
Stattdessen drängte sich Corax dorthin und allein das Wissen um sein Können, ließ sie schon aufkeuchen. Obwohl sie ahnte, dass sie gleich einen Fehler begehen und das Ego der Brüder zu sehr streicheln würde, konnte ihr bereits wieder benebeltes Hirn die Worte nicht zurück halten. "Warum sollt... ich wollen, dass... dass ihr... anders ausseht...?", nuschelte sie, immer wieder unterbrochen von Stöhnlauten, weil ihr Rabe haargenau wusste, was er dort unten tun musste.
Sie versenkte ihre Finger in seinem Haar und sorgte dafür, dass er es später wieder ordentlich würde kämmen müssen, wollte er etwas gleich schauen. Und als auch noch Emmyth mitmischte, da war sie kaum noch zu etwas anderem fähig, als sich ungeduldig vor Lust zu winden. Wie sie bei dieser Behandlung schaffte, überhaupt irgendein klar verständliches über die Lippen zu bringen, war ihr schleierhaft. Im Prinzip so sehr wie die Information, die sie dabei preisgab. "Meer... Strand... Brandung...", war der Gedanke irgendwann draußen, den sie vorhin gehabt hatte bei der Erinnerung an die heißen Quellen.
Daran war nichts wirklich schlüpfrig oder verrucht oder so, aber es war ein Ort, an dem sie sich mehr als wohl fühlen würde und an dem sie sich vorstellen konnte, sich auch auf diese Weise zu vergnügen, während das Wasser immer wieder über sie alle hinwegspülte und sie abkühlte, ohne ihre Leidenschaft dämpfen zu können. Nur... ob den Brüdern das reichen würde? Ihr jedenfalls reichte die Behandlung definitiv, denn sie erlebte einen weiteren, intensiven Höhepunkt, der auch gut hörbar war.

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Re: Das Anwesen der Faelyns
Es war nicht nur das Körperliche, das sie gerade miteinander teilten. Auch der überraschende Umgang zwischen Corax und Emmyth wusste zu verführen. Lag es daran, dass sie Brüder waren oder gingen sie nur so selbstverständlich miteinander um, weil sie die gleiche Frau begehrten? Im Moment war es nicht wichtig, konnte nicht beantwortet werden. Die Zukunft würde zeigen müssen, ob es zwischen den Elfen auch Reibereien gäbe. Jene, die Azura soeben genoss, durften durchaus häufiger geschehen. Sie war nicht nur mit ihrem Raben zufrieden. Denn auch wenn Emmyth noch ungestüm war und sie durch ihren ersten Höhepunkt ein wenig Verschnaufzeit brauchte, um den nächsten wieder in vollem Ausmaß wahrnehmen zu können, wussten seine männlichen Merkmale ihr zu gefallen. Außerdem gäbe es sich Zeiten, in denen sie ihn noch etwas konditionieren könnte.
Azura schwebte wie auf Wolken. Am liebsten hätte sie sich wohl nur noch fallen und die Männer mit ihr anstellen lassen, was sie wollten. Sie wäre definitiv stets auf ihre Kosten gekommen. Doch neben all der Liebelei, bei der die drei einander physisch kennen lernten, spielte eben auch eine höhere Ebene mit. Eine, auf der sie sich unterhielten und Dinge voneinander erfuhren, die Interesse weckten. Emmyth hatte bisher nicht geahnt, dass sein Bruder magisch begabt war und der Ältere plauderte aus, was er wusste. Azura bezweifelte hierbei, dass Corax' Magie der klassischen Schelmenmagie entsprach wie Mellyn Kicherklang sie erklärt hatte. Die Elfe war so ... eine Frohnatur gewesen, verspielt und in ihrer Art fast schon charmant tollpatschig. Corax strahlte nichts davon aus. Seine Magie war ... anders, so wie er. Er besaß diese düstere Note, von der Azura sich nur allzu gern locken ließ.
Als die Brüder sie kurz darauf aber erneut bereit waren zu nehmen und ihre dunkelsten Fantasien - auch mittels Magie - zu beflügeln, da wollte ihr nichts von der Düsternis einfallen, die sie so reizte. Vielleicht lag es an Corax und Emmyth selbst. Beide raubten ihr mit ihrem Verwöhnprogramm erneut den Verstand, wie sollte sie sich da auf ihre sexuellen Sehnsüchte konzentrieren können?!
Schließlich aber stieß sie aus, wozu ihre vor Lust bebenden Lippen gerade noch fähig waren: "Meer ... Strand ... Brandung..."
"Sie will sich im Sand räkeln und nach Schätzen suchen", keuchte Emmyth erregt, dabei schien doch er es zu sein, der gerade den größten Reichtum freizugraben versuchte. Seine Finger stießen tiefer in Azuras Leib vor, kitzelten ihr Innerstes und rieben sich an ihr. Und dann ... war es mit einem einzigen tiefen Atemzug vorbei.
Benommen lag sie da, noch immer betäubt von dem Lustrausch, den die Elfenbrüder ihr gespendet hatten. Aber hier existierte plötzlich noch ein anderes Rauschen. Es bescherte Azura ein ähnliches wonniges Kribbeln, wenn es im Rhythmus der Gezeiten an- und wieder abebbte. Die Brandung. Sie rauschte und sie trug einen um den anderen Wellengang bis ans Ufer. Azura lag dort, im nicht ganz so weichen, nicht ganz so weißen Sand wie er an paradiesischeren Stränden existierte. Hier jedoch herrschte andunische Küste, die immer ein wenig steinig war. Der Sand besaß einen seichten Cremeton, durchzogen von Kieseln und kleinen Muscheln. Ab und an mischten sich angespülte Haifischeier, Algen oder kleine Krebse in das Bild. Darüber der Wolken verhangene Himmel. Er kündete Regen an, aber nicht von der gefährlichen Sorte. Venthas Tränen waren reinigend. Die Wolken färbten das Meer stahlgrau, ohne es trostlos zu machen. Denn irgendo am Ende des Horizonts tauchten letzte Strahlen der Sonne alles noch in einen matten Glanz, dass die Schaumkronen fast silbern wirkten.
Sobald Azura sich aufsetzte, weil einfach nichts mehr sonst geschah und sie offenbar allein zu sein schien, würde sie erkennen, dass sie sich an keinem weiten Sandtstrand ihrer Heimat befand. Es handelte sich um eine winzige Bucht, eine ungesehene Nische in der Welt. Sie besaß Blick auf das Meer, als hätte jemand es in einen Rahmen aus Felsen, Sand und Himmel gepackt. Die grauen Steine der andunischen Klippen schützten diesen Flecken Strand, umgaben ihn wie einen sicheren Wall. Hier und da wuchs noch etwas robustes Gras zwischen den Steinen, ansonsten bot ihr Anblick nur eine Ahnung, dass man bequem die Klippen hochsteigen könnte, so man es wollte. In der Ferne kreischten Möwen, um der Sonne für den heutigen Tag Lebewohl zu sagen. Eine sanfte Brise schmeichelte Azuras Haut.
Sie war nicht vollkommen nackt. Ein Hauch von nichts hatte sich über sie gelegt. Seide, so dünn, dass sie sie kaum spüren konnte. hing an einem goldenen Ring um ihren Hals. Der Stoff schmiegte sich an und über ihren Körper, fuhr die Konturen nach, um sie mit lustvoller Fantasie hervorzuheben. Durch die milchige Transparanz lugten Azuras Spitzen hart und aufrecht hervor, denn jede noch so kleine Bewegung wusste sie zu reizen. Aber auch in tieferen Regionen streichelte die Seide ihre empfindlichsten Stellen, legte sich wie ein Schutz aus Nichts darüber und ließ nur erahnen, was sich darunter verbarg. Der Wind trug ihren eigenen Duft nach purers Lust zu ihrer Nase und erinnerte sie daran, dass sie doch eben noch im Salon des Hauses Faelyn von beiden Söhnen an ihre Grenzen getrieben worden war. Wo steckten sie? Wo waren Corax und Emmyth?
Das sanfte Abendlicht verriet es ihr. Nicht alles bestand aus Felsen, was zusammen mit ihr die Aussicht des Meeres genoss. Links und rechts dieses Panoramas saßen sie wie Statuen auf dem Gestein und blickten ihrerseits zum Meer hin. Jemand hatte hier ein Kunstwerk geschaffen. Azura konnte auf den ersten Blick nicht erkennen, wer von beiden welcher Dunkelelf nun war. Sie sahen sich nun nur noch ähnlicher und Corax hatte eindeutig dafür gesorgt, dass sich ihr auch unerwähnte Fantasien erfüllen sollten.
Azura, die mittig im Sand saß, wurde zu beiden Seiten von Felsen gesäumt und an deren Enden saßen wie Statuen die beiden Männer. Sie waren nackt, dass das matte Sonnenlicht ihre dunkle Haut betonte. Doch auch sie hatte man in genug gehüllt, um Lust und Fantasie anzuregen. Corax und Emmyth - wer war wer? - trugen Rüstungsteile aus mattem Silber und scharfkantigen Formen, die ihnen allein schon deshalb etwas ... Düsteres gaben. Schulterstücke wie die in Metall gegossenen Flügelansätze eiens Jagdfalken ließen beide etwas breiter aussehen. Um die Hüften legten sich schwarze, breite und schief hängende Ledergurte, an denen keine Schwertscheiden hingen, sondern ... Spielzeuge. Reitgerten, aufgerollten Peitschen, aber auf dünne Zeigestangen mit einem Bündel Rabenfedern am Ende weckten spielerische Foltergedanken, die in bittersüßer Qual zum Klippensprung führen könnten. Darüber hinaus entdeckte Azura etwas für sie vollkommen Neues. Beide Elfen trugen eine Art ... mattsilbernen Verschluss am Gürtel. Er schmeigte sich um alles, was sie zuvor noch so gekonnt hatte befriedigen könnten. Wie kleine Silberkäfige für ihre Manneskraft würde Azura diese erst befreien müssen, wenn sie mit ihnen spielen wollte. Oder aber sie führte das Zepter und entschied, wann einer oder beide sich ihrer selbst auferlegten Bürde entledigen und sie besteigen durften.
Dieser verrucht verführerische Anblick wurde von langen Umhängen umrahmt, die die Farbe des Meeres besaßen. Sie begannen nachtschwarz und liefen über verschiedene Blautöne bis zu den Felsen hinunter, deren Farbe sie schließlich annahman, so dass Emmyth und Corax nur noch mehr den Eindruck erweckten, aus dem Stein gehauene Statuen zu sein. Dann aber drehten beide die Köpfe, schauten über ihre Schultern, ehe sie auch den halben Oberkörper Azura zuwandten. Vier Rubine funkelten ihr entgegen. Lust glänzte darin, das tiefe Begehren zweier Männer, die ihr auch noch den letzten Rest ihres Verstandes heute aus dem Kopf treiben wollen. Schon erhoben sie sich, dunkle Schatten vor der untergehenden Sonne. Sie grinsten - beide. Emmyth beherrschte es genauso wie sein älterer Bruder. Beide waren widerliche Schufte und beide wussten, wie sehr Azura das gefiel. Geradezu willig schnauften sie auf, aber es lag nicht nur an ihrem eigenen köstlichen Anblick. Ihre Käfige hinderten die Gemächter, sich der Liebsten wie Speere entgegen zu strecken und forderten so nur noch mehr die wachsende Lust heraus, die Azura in ihnen hervorrief.
"Befreie uns", gurrte der linke düstere Prinz. Es war Corax.
"Wir wollen dich", bettelte Emmyth, der rechte dunkle Ritter. "Wir werden dich gebührlich entlohnen."
Schon erreichten sie Azura, knieten vor ihr nieder in den Sand. Das Metall ihrer Gefängnisse klirrte leicht bei jedem willigen Zucken des gezähmten Fleisches. Emmyth zückte seine Reitgerte und strich mit ihren breiten Lederriemen langsam über Azuras Gewänder, um die Seide von ihrem Körper zu heben. Das kühle Leder legte sich auf ihre Haut, rieb sich rau und doch anregend daran entlang und lenkte seinen Weg bereits zu ihrem vorblitzenden Schamhügel. Corax aber streckte ihr die offene Hand entgegen. Darin lagen zwei Schlüssel, beide unterschiedlich groß. Der kleinere besaß eine delikate Form, die genau an das erinnerte, was bei den Männern in Metall gefangen war. "Befreie uns nach deinen eigenen Vorlieben", erklärte ihr Rabe und deutete mit seinem Blick am eigenen Körper hinunter. Azura würde an der Seite ihrer Keuschheitsgürtel größere Schlösser erkennen, in die zweifelsohne der schlichte Schlüssel passte. Den kleineren aber, der wie die Männlichkeit selbst geformt war, ließ sich nur in ein schmales schoßförmiges Schloss neben den Metallhauben der Gefängnisse einführen. Er würde eben jene Kappen öffnen, damit Azura sich an den prallen Spitzen vergnügen könnte, ohne den Männern zu viel Freiheit zu schenken. Corax hatte ein wahrlich verruchtes Bild für sie alle geschaffen, in dem sie nun spielen konnten, bis kein Verstand der drei mehr die Schönheit der Umgebung würde aufnehmen können.
Azura schwebte wie auf Wolken. Am liebsten hätte sie sich wohl nur noch fallen und die Männer mit ihr anstellen lassen, was sie wollten. Sie wäre definitiv stets auf ihre Kosten gekommen. Doch neben all der Liebelei, bei der die drei einander physisch kennen lernten, spielte eben auch eine höhere Ebene mit. Eine, auf der sie sich unterhielten und Dinge voneinander erfuhren, die Interesse weckten. Emmyth hatte bisher nicht geahnt, dass sein Bruder magisch begabt war und der Ältere plauderte aus, was er wusste. Azura bezweifelte hierbei, dass Corax' Magie der klassischen Schelmenmagie entsprach wie Mellyn Kicherklang sie erklärt hatte. Die Elfe war so ... eine Frohnatur gewesen, verspielt und in ihrer Art fast schon charmant tollpatschig. Corax strahlte nichts davon aus. Seine Magie war ... anders, so wie er. Er besaß diese düstere Note, von der Azura sich nur allzu gern locken ließ.
Als die Brüder sie kurz darauf aber erneut bereit waren zu nehmen und ihre dunkelsten Fantasien - auch mittels Magie - zu beflügeln, da wollte ihr nichts von der Düsternis einfallen, die sie so reizte. Vielleicht lag es an Corax und Emmyth selbst. Beide raubten ihr mit ihrem Verwöhnprogramm erneut den Verstand, wie sollte sie sich da auf ihre sexuellen Sehnsüchte konzentrieren können?!
Schließlich aber stieß sie aus, wozu ihre vor Lust bebenden Lippen gerade noch fähig waren: "Meer ... Strand ... Brandung..."
"Sie will sich im Sand räkeln und nach Schätzen suchen", keuchte Emmyth erregt, dabei schien doch er es zu sein, der gerade den größten Reichtum freizugraben versuchte. Seine Finger stießen tiefer in Azuras Leib vor, kitzelten ihr Innerstes und rieben sich an ihr. Und dann ... war es mit einem einzigen tiefen Atemzug vorbei.
Benommen lag sie da, noch immer betäubt von dem Lustrausch, den die Elfenbrüder ihr gespendet hatten. Aber hier existierte plötzlich noch ein anderes Rauschen. Es bescherte Azura ein ähnliches wonniges Kribbeln, wenn es im Rhythmus der Gezeiten an- und wieder abebbte. Die Brandung. Sie rauschte und sie trug einen um den anderen Wellengang bis ans Ufer. Azura lag dort, im nicht ganz so weichen, nicht ganz so weißen Sand wie er an paradiesischeren Stränden existierte. Hier jedoch herrschte andunische Küste, die immer ein wenig steinig war. Der Sand besaß einen seichten Cremeton, durchzogen von Kieseln und kleinen Muscheln. Ab und an mischten sich angespülte Haifischeier, Algen oder kleine Krebse in das Bild. Darüber der Wolken verhangene Himmel. Er kündete Regen an, aber nicht von der gefährlichen Sorte. Venthas Tränen waren reinigend. Die Wolken färbten das Meer stahlgrau, ohne es trostlos zu machen. Denn irgendo am Ende des Horizonts tauchten letzte Strahlen der Sonne alles noch in einen matten Glanz, dass die Schaumkronen fast silbern wirkten.
Sobald Azura sich aufsetzte, weil einfach nichts mehr sonst geschah und sie offenbar allein zu sein schien, würde sie erkennen, dass sie sich an keinem weiten Sandtstrand ihrer Heimat befand. Es handelte sich um eine winzige Bucht, eine ungesehene Nische in der Welt. Sie besaß Blick auf das Meer, als hätte jemand es in einen Rahmen aus Felsen, Sand und Himmel gepackt. Die grauen Steine der andunischen Klippen schützten diesen Flecken Strand, umgaben ihn wie einen sicheren Wall. Hier und da wuchs noch etwas robustes Gras zwischen den Steinen, ansonsten bot ihr Anblick nur eine Ahnung, dass man bequem die Klippen hochsteigen könnte, so man es wollte. In der Ferne kreischten Möwen, um der Sonne für den heutigen Tag Lebewohl zu sagen. Eine sanfte Brise schmeichelte Azuras Haut.
Sie war nicht vollkommen nackt. Ein Hauch von nichts hatte sich über sie gelegt. Seide, so dünn, dass sie sie kaum spüren konnte. hing an einem goldenen Ring um ihren Hals. Der Stoff schmiegte sich an und über ihren Körper, fuhr die Konturen nach, um sie mit lustvoller Fantasie hervorzuheben. Durch die milchige Transparanz lugten Azuras Spitzen hart und aufrecht hervor, denn jede noch so kleine Bewegung wusste sie zu reizen. Aber auch in tieferen Regionen streichelte die Seide ihre empfindlichsten Stellen, legte sich wie ein Schutz aus Nichts darüber und ließ nur erahnen, was sich darunter verbarg. Der Wind trug ihren eigenen Duft nach purers Lust zu ihrer Nase und erinnerte sie daran, dass sie doch eben noch im Salon des Hauses Faelyn von beiden Söhnen an ihre Grenzen getrieben worden war. Wo steckten sie? Wo waren Corax und Emmyth?
Das sanfte Abendlicht verriet es ihr. Nicht alles bestand aus Felsen, was zusammen mit ihr die Aussicht des Meeres genoss. Links und rechts dieses Panoramas saßen sie wie Statuen auf dem Gestein und blickten ihrerseits zum Meer hin. Jemand hatte hier ein Kunstwerk geschaffen. Azura konnte auf den ersten Blick nicht erkennen, wer von beiden welcher Dunkelelf nun war. Sie sahen sich nun nur noch ähnlicher und Corax hatte eindeutig dafür gesorgt, dass sich ihr auch unerwähnte Fantasien erfüllen sollten.
Azura, die mittig im Sand saß, wurde zu beiden Seiten von Felsen gesäumt und an deren Enden saßen wie Statuen die beiden Männer. Sie waren nackt, dass das matte Sonnenlicht ihre dunkle Haut betonte. Doch auch sie hatte man in genug gehüllt, um Lust und Fantasie anzuregen. Corax und Emmyth - wer war wer? - trugen Rüstungsteile aus mattem Silber und scharfkantigen Formen, die ihnen allein schon deshalb etwas ... Düsteres gaben. Schulterstücke wie die in Metall gegossenen Flügelansätze eiens Jagdfalken ließen beide etwas breiter aussehen. Um die Hüften legten sich schwarze, breite und schief hängende Ledergurte, an denen keine Schwertscheiden hingen, sondern ... Spielzeuge. Reitgerten, aufgerollten Peitschen, aber auf dünne Zeigestangen mit einem Bündel Rabenfedern am Ende weckten spielerische Foltergedanken, die in bittersüßer Qual zum Klippensprung führen könnten. Darüber hinaus entdeckte Azura etwas für sie vollkommen Neues. Beide Elfen trugen eine Art ... mattsilbernen Verschluss am Gürtel. Er schmeigte sich um alles, was sie zuvor noch so gekonnt hatte befriedigen könnten. Wie kleine Silberkäfige für ihre Manneskraft würde Azura diese erst befreien müssen, wenn sie mit ihnen spielen wollte. Oder aber sie führte das Zepter und entschied, wann einer oder beide sich ihrer selbst auferlegten Bürde entledigen und sie besteigen durften.
Dieser verrucht verführerische Anblick wurde von langen Umhängen umrahmt, die die Farbe des Meeres besaßen. Sie begannen nachtschwarz und liefen über verschiedene Blautöne bis zu den Felsen hinunter, deren Farbe sie schließlich annahman, so dass Emmyth und Corax nur noch mehr den Eindruck erweckten, aus dem Stein gehauene Statuen zu sein. Dann aber drehten beide die Köpfe, schauten über ihre Schultern, ehe sie auch den halben Oberkörper Azura zuwandten. Vier Rubine funkelten ihr entgegen. Lust glänzte darin, das tiefe Begehren zweier Männer, die ihr auch noch den letzten Rest ihres Verstandes heute aus dem Kopf treiben wollen. Schon erhoben sie sich, dunkle Schatten vor der untergehenden Sonne. Sie grinsten - beide. Emmyth beherrschte es genauso wie sein älterer Bruder. Beide waren widerliche Schufte und beide wussten, wie sehr Azura das gefiel. Geradezu willig schnauften sie auf, aber es lag nicht nur an ihrem eigenen köstlichen Anblick. Ihre Käfige hinderten die Gemächter, sich der Liebsten wie Speere entgegen zu strecken und forderten so nur noch mehr die wachsende Lust heraus, die Azura in ihnen hervorrief.
"Befreie uns", gurrte der linke düstere Prinz. Es war Corax.
"Wir wollen dich", bettelte Emmyth, der rechte dunkle Ritter. "Wir werden dich gebührlich entlohnen."
Schon erreichten sie Azura, knieten vor ihr nieder in den Sand. Das Metall ihrer Gefängnisse klirrte leicht bei jedem willigen Zucken des gezähmten Fleisches. Emmyth zückte seine Reitgerte und strich mit ihren breiten Lederriemen langsam über Azuras Gewänder, um die Seide von ihrem Körper zu heben. Das kühle Leder legte sich auf ihre Haut, rieb sich rau und doch anregend daran entlang und lenkte seinen Weg bereits zu ihrem vorblitzenden Schamhügel. Corax aber streckte ihr die offene Hand entgegen. Darin lagen zwei Schlüssel, beide unterschiedlich groß. Der kleinere besaß eine delikate Form, die genau an das erinnerte, was bei den Männern in Metall gefangen war. "Befreie uns nach deinen eigenen Vorlieben", erklärte ihr Rabe und deutete mit seinem Blick am eigenen Körper hinunter. Azura würde an der Seite ihrer Keuschheitsgürtel größere Schlösser erkennen, in die zweifelsohne der schlichte Schlüssel passte. Den kleineren aber, der wie die Männlichkeit selbst geformt war, ließ sich nur in ein schmales schoßförmiges Schloss neben den Metallhauben der Gefängnisse einführen. Er würde eben jene Kappen öffnen, damit Azura sich an den prallen Spitzen vergnügen könnte, ohne den Männern zu viel Freiheit zu schenken. Corax hatte ein wahrlich verruchtes Bild für sie alle geschaffen, in dem sie nun spielen konnten, bis kein Verstand der drei mehr die Schönheit der Umgebung würde aufnehmen können.

- Azura
- Spieler-Charakter

- Beiträge: 465
- Registriert: Freitag 15. April 2011, 20:33
- Moderator des Spielers: Kazel Tenebrée
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch/Elf
- Sprachen: Garmisch
Sendli - Beruf: adelige Tochter
- Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert - Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
Re: Das Anwesen der Faelyns
Würde es jedes Mal so harmonisch zwischen ihnen dreien ablaufen? Oder käme irgendwann der Kipppunkt, an dem alles den Bach hinunter gehen würde? Bedeutete ihre seltsame Beziehung nun, dass sie immer zu dritt sich vergnügen würden? Oder durfte sie sich aussuchen, ob sie nur mit einem der Brüder intim werden wollte? Mit Corax... oder mit Emmyth? Und... würde sie das überhaupt wollen? Würde sie dadurch nicht früher oder später einen von ihnen bevorzugen? Wobei... allein schon durch ihre Gefühle für ihren Raben, war dieser seinem jüngeren Bruder überlegen. Und dennoch hatte dieser genauso seinen Reiz mit seiner stürmischen Art, bei der es kaum Zurückhaltung gab.
Im Moment allerdings ergänzten die Beiden sich wahrlich meisterhaft! Was sie alles geredet haben mochten vorhin... während sie sich hatte ausstaffieren lassen...? Doch es war jetzt nicht die rechte Zeit, sich darüber weiter Gedanken zu machen. Besser gesagt, Azura war generell nicht fähig dazu, sich irgendwelche Gedanken mehr zu machen! Viel zu intensiv erlebte sie die Liebkosungen der Brüder in ihrem Schoß, die sie zusammen mit viel Schwung über die nächste Klippe warfen...
Als die heftigen Wellen abebbten und sie allmählich wieder in der Lage war, aus mehr als nur aus Lust zu bestehen, war ihr, als könne sie die Brandung rauschen hören. Als würde sie das salzige Meer riechen und unter sich jene Mischung aus Sand und Kies spüren, wie er typisch für die Umgebung Andunies war.
Langsam blinzelnd öffnete sie ihre Augen und sah in den Himmel mit vertraut anmutenden Wolkenkonstellationen hinauf. Ihre Brauen hoben sich ab und sie winkelte die Arme an, um sich auf den Unterarmen in die Höhe drücken zu können. So blieb sie halb liegen und sah sich erstaunt um. Wo war sie gelandet? War sie etwa über eine echte, eine reale Klippe gestürzt mit ihrem letzten Höhepunkt?
Leise und wenig damenhaft schnaubte sie, während sie den Kopf schüttelte, dass ihr nun offenes Haar nur so durch die Luft flog. Nein, das war Unsinn, so umnebelt konnte ihr Verstand gar nicht sein! Und dennoch...
Ein besonders hartnäckiger Ausläufer einer Welle schaffte es, ihren Ellenbogen zu erreichen. Erschrocken fuhr sie herum und starrte einige Sekunden lang ungläubig blinzelnd auf das Meer hinter ihr. Es rollte heran, zog sich wieder zurück und begann seinen ewigen Kreislauf aufs Neue. Der Anblick war vertraut und genauso wunderschön wie eh und je. Aber es passte einfach nicht, schließlich war sie doch gerade noch auf dem Sofa in dem Anwesen der Faelyns gelegen, splitterfasernackt, zwei dunkle Brüder zwischen ihren Schenkeln...
Eine feine Brise, die über ihren Körper strich, lenkte ihre Aufmerksamkeit erneut auf etwas anderes als die Frage, was mit ihr passiert war. Denn der leichte Luftzug ließ sie die teure Seide spüren, in die sie gehüllt war, ohne wirklich verhüllt zu sein. "Bei Ventha...", hauchte sie und blickte ungläubig an sich herab.
Deutlich zeichneten sich unter dem hauchdünnen Stoff ihre harten Spitzen ab, wölbte sich der Hügel ihres Schoßes und wirkte ihre Haut insgesamt von einer elfengleichen Blässe, die sie unter normalen Umständen nie erreicht hatte. Die junge Frau verlagerte ihr Gewicht auf einen Arm und griff mit dem anderen mit spitzen Fingern nach der Seide, um darüber zu streichen. Dass sie dabei auch eine ihrer Spitzen berührte, war nicht beabsichtigt, fühlte sich allerdings unglaublich intensiv und wohltuend an, dass sie die Augen verdrehte und voller Selbstvergessenheit wohlig aufseufzte.
Es war dermaßen angenehm und anregend, dass sie nicht widerstehen wollte und auch noch die Berührung an der zweiten Spitze vornahm. Damit nicht genug, griff sie etwas fester zu, zwirbelte und zupfte daran und bescherte sich selbst damit ein vorfreudiges Kribbeln in ihrem Schoß. Der sich irgendwie... verwaist anfühlte, so, als würde mehr fehlen als ihre eigenen Finger.
Diese Erkenntnis holte sie zurück in die neue Wirklichkeit, ehe sie in einen neuerlichen Taumel aus Lust versinken konnte. Ein wenig träge hoben sich ihre Lider an, richtete sie ihren Kopf auf und warf einen Blick in die Bucht hinein, in der sie aufgewacht war. Es dauerte ein paar Atemzüge, aber dann stockte ihr selbiger, als sie die beiden Statuen entdeckte, die just in diesem Moment lebendig wurden.
Heftig hämmerte ihr Herz und fand sein Echo in ihrem Schoß wieder, während sie sich aufrichtete und so drehte, dass sie auf allen Vieren im Sand kniete, das Gesicht den vermeintlich steinernen Wächtern zugewandt. Ihre Augen schienen dabei jeden Millimeter des Körpers zuerst des einen, danach des anderen abzutasten. An manchen Stellen verharrte sie etwas länger, an den künstlichen Flügelansätzen, an den Spielzeugen an den Hüften, an den... verschlossenen Schamkapseln, die so wirkten, als könnten sie die Pracht dahinter kaum bändigen.
Azura biss sich auf die Unterlippe und richtete sich allmählich in eine knieende Position auf, als wolle sie auf diese Weise ihre noch immer harten Spitzen präsentieren, die nach Liebkosungen geradezu lechzten. Dabei griff sie auch nach der Seide, als wolle sie diese schützend vor ihrer Blöße zusammen raffen... oder sich ihrer sofort entledigen, um sich auf diese beiden düsteren Wächter zu stürzen. Mit der anderen Hand fuhr sie sich durchs Haar, strich ihren Hals herab, ihren Körper entlang, bis sie sich die eigenen Finger leicht in ihr straffes Fleisch am Oberschenkel graben konnte. Mit leicht gespreizten Beinen hob sie sich ein wenig an und sank daraufhin wieder herab, als wäre sie jetzt schon am Beginn eines heißen Ritts. Und das alles nur aufgrund des Anblicks dieser dunklen Brüder!
Das Schlimmste jedoch kam noch, als sie direkt angesehen wurde, beide mit einem derart schurkischen Grinsen auf den Lippen, dass sie ein leises Wimmern nicht unterdrücken konnte. Wären sie allesamt nicht verhüllt gewesen, auch nicht mit diesem Bisschen Stoff am Leib, sie hätte sofort um ein nächstes Besteigen gebettelt und es wäre ihr gleichgültig gewesen, wer es wie mit ihr gemacht hätte. So hingegen müsste sie erst ein paar Hindernisse überwinden, sodass ihre Lust sie nicht zum willenlosen Objekt machte. Auch wenn die Stimmen es ihr zusätzlich erschwerten, bei halbwegs klarem Verstand zu bleiben.
Oder lag es daran, dass sie etwas von ihr wollten und somit davon abhängig waren, dass sie ihnen diesen Wunsch gewährte? Ein neues Prickeln kroch ihr das Rückgrat bei dieser Erkenntnis hoch und half ihr, sich etwas zu sammeln. Langsam und geschmeidig erhob sie sich, raffte ihre seidige Hülle leicht an und kam gemächlich näher zu den Wächtern, bedacht darauf, jedem von ihnen glühende Blicke zu zuwerfen, um deren Begierde nicht abkühlen zu lassen.
Schließlich erreichte sie die Zwei, als Emmyth, denn durch die wenigen Worte hatte sie die Brüder erkennen können, eine Gerte zückte. Damit wagte er es, an ihrer verlockenden Bekleidung entlang zu streichen und sie ein wenig zu entblößen. Bei dem Gefühl des kühlen Leders auf ihrer nackten Haut musste sie die Luft scharf einsaugen. Sie konnte fühlen, wie er an ihr entlang wanderte und ahnte auch sein Ziel. Doch so leicht würde sie es ihm nicht machen!
Auch wenn es ihr schwer fiel, entzog sie sich ihm und hob tadelnd einen Zeigefinger. "Tz, tz, tz, nicht so schnell, junger Faelyn!", schalt sie ihn mit einem rauchigen Timbre.
Zu mehr kam sie nicht, denn nun war es Corax, der ihre Aufmerksamkeit für sich einforderte, indem er ihr zwei Gaben präsentierte. Ihr Herz pochte bei diesem Anblick, auch wenn sie anfangs fragend in sein Gesicht sah, ehe ihre Augen auf seinen Wink hin ihn erneut abtasteten und nun auch die Schlösser fanden. "Hm...", machte sie leise und ihre Zungenspitze erschien frech zwischen ihren Lippen, als sie die Schlüssel an sich nahm.
Doch anstatt sich sofort auf ihre beiden Liebhaber zu stürzen und sie zu befreien, hatte sie eine andere Idee. Als sie ihrem dunklen Prinzen einen Blick zuwarf, könnte er vermutlich Übles ahnen bei dem Funkeln in ihren Augen. Allerdings trat sie zuerst einen Schritt zurück und legte die Schlüssel betont außerhalb der direkten Reichweite ihrer beiden Wächter.
Danach richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, regte ihre Spitzen betont vor und warf ihnen einen strengen Blick zu. "Hockt euch auf ihre Fersen!", verlangte sie mit einer Verruchtheit, die sie sich niemals zugetraut hatte. Sobald ihr Wunsch, den sie bei einer Weigerung noch einmal nachdrücklicher äußern würde, erfüllt war, trat sie zu Emmyth.
Mit einer fließenden Bewegung öffnete sie ihren seidigen Hauch von Nichts und ließ sich auf seinen Oberschenkeln nieder, legte die Arme um seinen Nacken und rieb ihre Brüste an seiner Panzerung. "Weißt du... von Corax ist mir bekannt, dass er mir gerne zusieht und sich aus jedem Versteck hervorlocken lässt.", schnurrte sie dicht an seinem Ohr, wenngleich laut genug, dass auch ihr Rabe sie würde hören können. Sie lehnte sich zurück, bis sie ihren Kopf in den Nacken legen und zu besagten Dunkelelf sehen konnte, während sie dem Jüngeren dabei einen vorteilhaften Blick auf ihre Weiblichkeit bot.
"Jedoch...", fuhr sie schließlich fort und entzog sich ihrem Wächter, um flugs auf dem Schoß ihres ersten Liebhabers Platz zu nehmen. Auf dessen Wangen legte sie beide Hände und schenkte ihm einen zwar kurzen, dafür umso leidenschaftlicheren Kuss.
Als sie ihre Lippen wieder von ihm löste, war ihr Blick dunkel vor Verlangen, den sie Emmyth nun zuwarf, in ihrem Mundwinkel die Ahnung eines spöttischen, herausfordernden Grinsens. "... wie ist es mit dir?", lockte sie ihn und verließ auch ihren jetzigen Sitzplatz.
Mit betont wiegenden Hüften entfernte sie sich die wenigen Schritte bis zu den abgelegten Schlüssel, beugte sich betont mit gestreckten Beinen hinunter und ergriff den kleineren, männlich geformten. Die Augen darauf gerichtet, hielt sie ihn an der Wurzel mit spitzen Fingern, um mit jenen der anderen Hand betont provozierend darüber zu streicheln, als sie sich ihren Wächtern wieder zugewandt hatte.
"Ich könnte euch also befreien und ihr würdet über mich herfallen. Oder..." Unter ihren dichten Wimpern warf sie den Dunklen einen verführerischen Blick zu. "... oder ich lasse euch noch darben und sehe zu, was passiert.", vollendete sie flüsternd den Satz und strich mit der künstlichen Spitze von ihrem Hals herab zu ihren Brüsten, umkreiste deren Spitzen, die den Stoff vor lauter Härte sprengen zu wollen schienen, und wanderte weiter hinab.
Sollte keiner der Zwei sie aufhalten, würde sie langsam in den Sand sinken, sich mit einer Hand hinten abstützen und ihre aufgestellten Beine für einen verbotenen Anblick öffnen, bereit dazu, diesen speziellen Schlüssel dorthin zu lassen, wohin andere Speere unbedingt gelangen wollten.
Im Moment allerdings ergänzten die Beiden sich wahrlich meisterhaft! Was sie alles geredet haben mochten vorhin... während sie sich hatte ausstaffieren lassen...? Doch es war jetzt nicht die rechte Zeit, sich darüber weiter Gedanken zu machen. Besser gesagt, Azura war generell nicht fähig dazu, sich irgendwelche Gedanken mehr zu machen! Viel zu intensiv erlebte sie die Liebkosungen der Brüder in ihrem Schoß, die sie zusammen mit viel Schwung über die nächste Klippe warfen...
Als die heftigen Wellen abebbten und sie allmählich wieder in der Lage war, aus mehr als nur aus Lust zu bestehen, war ihr, als könne sie die Brandung rauschen hören. Als würde sie das salzige Meer riechen und unter sich jene Mischung aus Sand und Kies spüren, wie er typisch für die Umgebung Andunies war.
Langsam blinzelnd öffnete sie ihre Augen und sah in den Himmel mit vertraut anmutenden Wolkenkonstellationen hinauf. Ihre Brauen hoben sich ab und sie winkelte die Arme an, um sich auf den Unterarmen in die Höhe drücken zu können. So blieb sie halb liegen und sah sich erstaunt um. Wo war sie gelandet? War sie etwa über eine echte, eine reale Klippe gestürzt mit ihrem letzten Höhepunkt?
Leise und wenig damenhaft schnaubte sie, während sie den Kopf schüttelte, dass ihr nun offenes Haar nur so durch die Luft flog. Nein, das war Unsinn, so umnebelt konnte ihr Verstand gar nicht sein! Und dennoch...
Ein besonders hartnäckiger Ausläufer einer Welle schaffte es, ihren Ellenbogen zu erreichen. Erschrocken fuhr sie herum und starrte einige Sekunden lang ungläubig blinzelnd auf das Meer hinter ihr. Es rollte heran, zog sich wieder zurück und begann seinen ewigen Kreislauf aufs Neue. Der Anblick war vertraut und genauso wunderschön wie eh und je. Aber es passte einfach nicht, schließlich war sie doch gerade noch auf dem Sofa in dem Anwesen der Faelyns gelegen, splitterfasernackt, zwei dunkle Brüder zwischen ihren Schenkeln...
Eine feine Brise, die über ihren Körper strich, lenkte ihre Aufmerksamkeit erneut auf etwas anderes als die Frage, was mit ihr passiert war. Denn der leichte Luftzug ließ sie die teure Seide spüren, in die sie gehüllt war, ohne wirklich verhüllt zu sein. "Bei Ventha...", hauchte sie und blickte ungläubig an sich herab.
Deutlich zeichneten sich unter dem hauchdünnen Stoff ihre harten Spitzen ab, wölbte sich der Hügel ihres Schoßes und wirkte ihre Haut insgesamt von einer elfengleichen Blässe, die sie unter normalen Umständen nie erreicht hatte. Die junge Frau verlagerte ihr Gewicht auf einen Arm und griff mit dem anderen mit spitzen Fingern nach der Seide, um darüber zu streichen. Dass sie dabei auch eine ihrer Spitzen berührte, war nicht beabsichtigt, fühlte sich allerdings unglaublich intensiv und wohltuend an, dass sie die Augen verdrehte und voller Selbstvergessenheit wohlig aufseufzte.
Es war dermaßen angenehm und anregend, dass sie nicht widerstehen wollte und auch noch die Berührung an der zweiten Spitze vornahm. Damit nicht genug, griff sie etwas fester zu, zwirbelte und zupfte daran und bescherte sich selbst damit ein vorfreudiges Kribbeln in ihrem Schoß. Der sich irgendwie... verwaist anfühlte, so, als würde mehr fehlen als ihre eigenen Finger.
Diese Erkenntnis holte sie zurück in die neue Wirklichkeit, ehe sie in einen neuerlichen Taumel aus Lust versinken konnte. Ein wenig träge hoben sich ihre Lider an, richtete sie ihren Kopf auf und warf einen Blick in die Bucht hinein, in der sie aufgewacht war. Es dauerte ein paar Atemzüge, aber dann stockte ihr selbiger, als sie die beiden Statuen entdeckte, die just in diesem Moment lebendig wurden.
Heftig hämmerte ihr Herz und fand sein Echo in ihrem Schoß wieder, während sie sich aufrichtete und so drehte, dass sie auf allen Vieren im Sand kniete, das Gesicht den vermeintlich steinernen Wächtern zugewandt. Ihre Augen schienen dabei jeden Millimeter des Körpers zuerst des einen, danach des anderen abzutasten. An manchen Stellen verharrte sie etwas länger, an den künstlichen Flügelansätzen, an den Spielzeugen an den Hüften, an den... verschlossenen Schamkapseln, die so wirkten, als könnten sie die Pracht dahinter kaum bändigen.
Azura biss sich auf die Unterlippe und richtete sich allmählich in eine knieende Position auf, als wolle sie auf diese Weise ihre noch immer harten Spitzen präsentieren, die nach Liebkosungen geradezu lechzten. Dabei griff sie auch nach der Seide, als wolle sie diese schützend vor ihrer Blöße zusammen raffen... oder sich ihrer sofort entledigen, um sich auf diese beiden düsteren Wächter zu stürzen. Mit der anderen Hand fuhr sie sich durchs Haar, strich ihren Hals herab, ihren Körper entlang, bis sie sich die eigenen Finger leicht in ihr straffes Fleisch am Oberschenkel graben konnte. Mit leicht gespreizten Beinen hob sie sich ein wenig an und sank daraufhin wieder herab, als wäre sie jetzt schon am Beginn eines heißen Ritts. Und das alles nur aufgrund des Anblicks dieser dunklen Brüder!
Das Schlimmste jedoch kam noch, als sie direkt angesehen wurde, beide mit einem derart schurkischen Grinsen auf den Lippen, dass sie ein leises Wimmern nicht unterdrücken konnte. Wären sie allesamt nicht verhüllt gewesen, auch nicht mit diesem Bisschen Stoff am Leib, sie hätte sofort um ein nächstes Besteigen gebettelt und es wäre ihr gleichgültig gewesen, wer es wie mit ihr gemacht hätte. So hingegen müsste sie erst ein paar Hindernisse überwinden, sodass ihre Lust sie nicht zum willenlosen Objekt machte. Auch wenn die Stimmen es ihr zusätzlich erschwerten, bei halbwegs klarem Verstand zu bleiben.
Oder lag es daran, dass sie etwas von ihr wollten und somit davon abhängig waren, dass sie ihnen diesen Wunsch gewährte? Ein neues Prickeln kroch ihr das Rückgrat bei dieser Erkenntnis hoch und half ihr, sich etwas zu sammeln. Langsam und geschmeidig erhob sie sich, raffte ihre seidige Hülle leicht an und kam gemächlich näher zu den Wächtern, bedacht darauf, jedem von ihnen glühende Blicke zu zuwerfen, um deren Begierde nicht abkühlen zu lassen.
Schließlich erreichte sie die Zwei, als Emmyth, denn durch die wenigen Worte hatte sie die Brüder erkennen können, eine Gerte zückte. Damit wagte er es, an ihrer verlockenden Bekleidung entlang zu streichen und sie ein wenig zu entblößen. Bei dem Gefühl des kühlen Leders auf ihrer nackten Haut musste sie die Luft scharf einsaugen. Sie konnte fühlen, wie er an ihr entlang wanderte und ahnte auch sein Ziel. Doch so leicht würde sie es ihm nicht machen!
Auch wenn es ihr schwer fiel, entzog sie sich ihm und hob tadelnd einen Zeigefinger. "Tz, tz, tz, nicht so schnell, junger Faelyn!", schalt sie ihn mit einem rauchigen Timbre.
Zu mehr kam sie nicht, denn nun war es Corax, der ihre Aufmerksamkeit für sich einforderte, indem er ihr zwei Gaben präsentierte. Ihr Herz pochte bei diesem Anblick, auch wenn sie anfangs fragend in sein Gesicht sah, ehe ihre Augen auf seinen Wink hin ihn erneut abtasteten und nun auch die Schlösser fanden. "Hm...", machte sie leise und ihre Zungenspitze erschien frech zwischen ihren Lippen, als sie die Schlüssel an sich nahm.
Doch anstatt sich sofort auf ihre beiden Liebhaber zu stürzen und sie zu befreien, hatte sie eine andere Idee. Als sie ihrem dunklen Prinzen einen Blick zuwarf, könnte er vermutlich Übles ahnen bei dem Funkeln in ihren Augen. Allerdings trat sie zuerst einen Schritt zurück und legte die Schlüssel betont außerhalb der direkten Reichweite ihrer beiden Wächter.
Danach richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, regte ihre Spitzen betont vor und warf ihnen einen strengen Blick zu. "Hockt euch auf ihre Fersen!", verlangte sie mit einer Verruchtheit, die sie sich niemals zugetraut hatte. Sobald ihr Wunsch, den sie bei einer Weigerung noch einmal nachdrücklicher äußern würde, erfüllt war, trat sie zu Emmyth.
Mit einer fließenden Bewegung öffnete sie ihren seidigen Hauch von Nichts und ließ sich auf seinen Oberschenkeln nieder, legte die Arme um seinen Nacken und rieb ihre Brüste an seiner Panzerung. "Weißt du... von Corax ist mir bekannt, dass er mir gerne zusieht und sich aus jedem Versteck hervorlocken lässt.", schnurrte sie dicht an seinem Ohr, wenngleich laut genug, dass auch ihr Rabe sie würde hören können. Sie lehnte sich zurück, bis sie ihren Kopf in den Nacken legen und zu besagten Dunkelelf sehen konnte, während sie dem Jüngeren dabei einen vorteilhaften Blick auf ihre Weiblichkeit bot.
"Jedoch...", fuhr sie schließlich fort und entzog sich ihrem Wächter, um flugs auf dem Schoß ihres ersten Liebhabers Platz zu nehmen. Auf dessen Wangen legte sie beide Hände und schenkte ihm einen zwar kurzen, dafür umso leidenschaftlicheren Kuss.
Als sie ihre Lippen wieder von ihm löste, war ihr Blick dunkel vor Verlangen, den sie Emmyth nun zuwarf, in ihrem Mundwinkel die Ahnung eines spöttischen, herausfordernden Grinsens. "... wie ist es mit dir?", lockte sie ihn und verließ auch ihren jetzigen Sitzplatz.
Mit betont wiegenden Hüften entfernte sie sich die wenigen Schritte bis zu den abgelegten Schlüssel, beugte sich betont mit gestreckten Beinen hinunter und ergriff den kleineren, männlich geformten. Die Augen darauf gerichtet, hielt sie ihn an der Wurzel mit spitzen Fingern, um mit jenen der anderen Hand betont provozierend darüber zu streicheln, als sie sich ihren Wächtern wieder zugewandt hatte.
"Ich könnte euch also befreien und ihr würdet über mich herfallen. Oder..." Unter ihren dichten Wimpern warf sie den Dunklen einen verführerischen Blick zu. "... oder ich lasse euch noch darben und sehe zu, was passiert.", vollendete sie flüsternd den Satz und strich mit der künstlichen Spitze von ihrem Hals herab zu ihren Brüsten, umkreiste deren Spitzen, die den Stoff vor lauter Härte sprengen zu wollen schienen, und wanderte weiter hinab.
Sollte keiner der Zwei sie aufhalten, würde sie langsam in den Sand sinken, sich mit einer Hand hinten abstützen und ihre aufgestellten Beine für einen verbotenen Anblick öffnen, bereit dazu, diesen speziellen Schlüssel dorthin zu lassen, wohin andere Speere unbedingt gelangen wollten.




