Nihal wartete noch etwas eine Stunde – nichts tat sich. Vielleicht lag das an dem seltsamen Grollen, das von den Bergen zu kommen schien. Es hörte sich wie eine Bestie selbst an, tief und brummig. Vielleicht erschreckte es die Tiere, dass diese sich versteckten. Jedenfalls hatte Nihal heute kein Glück. Er konnte seine Falle vermutlich wieder abbauen.
Gerade, als er seine Falle erreichte, sprang ein Kaninchen aus seinem Bau, ihm vor die Füße und verschwand wieder im Dickicht. So ein Mist, etwas mehr Geduld. Doch Nihal wollte jetzt nicht aufgeben. Irgendwo musste dieses Kaninchen stecken und er würde es schon zu fassen kriegen.
Ein Stück weit schlich er ins Dickicht hinein. Seine Falle hatte er nun doch aufgestellt gelassen, womöglich kehrte das Kaninchen oder ein anderes Tier an diesen Ort zurück.
Plötzlich drang ein merkwürdiger Geruch an Nihals Nase. Es war ein bestialischer Gestank, wie der Verwesungsdunst verstorbener Bettler, deren Leichen in der heißen Sonne Sarmas vor sich hingammelten. Nihal erinnerte sich an diesen Geruch. Aber der hier aus dem Wald war anders. Es stank ... tierischer.
Die Jagd
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Re: Die Jagd
Es dauerte nicht lange, da erreichte Nihal eine Höhle. Leider war von ihr nicht mehr viel übrig, denn große Steinbrocken und Geröll versperrten den eingestürzten Eingang.
Doch Nihals Blick glitt von der Höhle schnell zu einigen Wolfsleichen, die teilweise von den Steinen zwerquetscht, teilweise auf andere Art umgekommen waren. Auf jeden Fall schienen sie der Usprung dieses bestialischen Gestanks. Fliegen surrten um ihre halbverwesten Körper. Nihal konnte kaum hinsehen, geschweige denn sich ihnen allzu sehr nähern, denn der Geruch war mehr als abstoßend. Dennoch erkannte er von weitem schon, dass viele der Tiere ihren Verwundungen erlegen waren, die eindeutig von intelligenten Wesen stammen mussten. Menschen oder Elfen, die sich im Neldoreth bevorzugt herumtrieben, denn manche der Wolfsleichen besaßen Schnittwunden, aus anderen ragten noch Pfeile heraus, auch wenn das Fleisch bereits faulig war.
Aber wer hatte diese sadistische Idee, ein ganzes Wolfsrudel auszulöschen? Ein eifnacher Jäger sicher nicht. Ein Jäger tötete, um Nahrung, Fell oder Trophäen mit heimzubringen und nicht, um die Beute einfach an Ort und Stelle liegen zu lassen. Hier war das Moziv ein anderes. Aber welches?
Nihal untersuchte die Umgebung und fand Spuren von Schuhen, viele Spuren. Sie folgten einer Wolfsfährte bis zu der Höhle, führten dann jedoch in eine ganz andere Richtung. Auch fand Nihal die Fährte eines weiteren Wolfs. Dieser schien über große Pfoten zu verfügen, denn seine Abdrücke in der Erde waren beeindruckend. Sollte es gar der Alphawolf gewesen sein? Vielleicht war er die Trophäe, die sich die Jäger erhofft hatten, aber offensichtlich schien er entkommen zu sein. Nein, Nihal erkannte, dass die Pfotenspuren denen der unbekannten Jäger folgten und nicht umgekehrt.
Was war hier nur geschehen? Nihal lief ein Schauder über die Arme und dieses Mal kam er nicht allein von den kühleren Temperaturen.
Doch Nihals Blick glitt von der Höhle schnell zu einigen Wolfsleichen, die teilweise von den Steinen zwerquetscht, teilweise auf andere Art umgekommen waren. Auf jeden Fall schienen sie der Usprung dieses bestialischen Gestanks. Fliegen surrten um ihre halbverwesten Körper. Nihal konnte kaum hinsehen, geschweige denn sich ihnen allzu sehr nähern, denn der Geruch war mehr als abstoßend. Dennoch erkannte er von weitem schon, dass viele der Tiere ihren Verwundungen erlegen waren, die eindeutig von intelligenten Wesen stammen mussten. Menschen oder Elfen, die sich im Neldoreth bevorzugt herumtrieben, denn manche der Wolfsleichen besaßen Schnittwunden, aus anderen ragten noch Pfeile heraus, auch wenn das Fleisch bereits faulig war.
Aber wer hatte diese sadistische Idee, ein ganzes Wolfsrudel auszulöschen? Ein eifnacher Jäger sicher nicht. Ein Jäger tötete, um Nahrung, Fell oder Trophäen mit heimzubringen und nicht, um die Beute einfach an Ort und Stelle liegen zu lassen. Hier war das Moziv ein anderes. Aber welches?
Nihal untersuchte die Umgebung und fand Spuren von Schuhen, viele Spuren. Sie folgten einer Wolfsfährte bis zu der Höhle, führten dann jedoch in eine ganz andere Richtung. Auch fand Nihal die Fährte eines weiteren Wolfs. Dieser schien über große Pfoten zu verfügen, denn seine Abdrücke in der Erde waren beeindruckend. Sollte es gar der Alphawolf gewesen sein? Vielleicht war er die Trophäe, die sich die Jäger erhofft hatten, aber offensichtlich schien er entkommen zu sein. Nein, Nihal erkannte, dass die Pfotenspuren denen der unbekannten Jäger folgten und nicht umgekehrt.
Was war hier nur geschehen? Nihal lief ein Schauder über die Arme und dieses Mal kam er nicht allein von den kühleren Temperaturen.
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Erzähler
- Gast

Re: Die Jagd
Nihal schlief einige Stunden, aber es war kein fester Schlaf. Der Geruch der toten Wölfe wehte zu ihm hinüber und hing über Neldoreth wie die seltsamen dunklen Wolken, die er bei seinem Essen über der Stillen Ebene entdeckt hatte.
So wachte Nihal schnell wieder auf. Der Wald war ruhig. Das bedeutete, dass er das Huschen und Schwirren kleiner Geschöpfe ringsum hören konnte, vermischt mit dem Rascheln im Dickicht. Ab und zu flog ein Schwarm Glühwürmchen zwischen den Büschen umher, glitzernd wie kleine lebende Sterne. Dann berührte den Mann der Wüste ein leiser und zarter Windhauch, der ihn jedoch aufgrund der anderen Klimaverhältnisse frösteln ließ.
Auch war der Boden merklich kalt für seine Verhältnisse, so dass Nihal bald zitternd am Fuße des Baums lag.
Die Nacht hier zu verbringen, hatte keinen Sinn. In der Ferne dämmerte es glücklicherweise bereits, zumindest wurde es heller, denn die Sonne sah Nihal nicht. Bald konnte er den Spuren wieder folgen, sofern dies seine Pläne waren. Natürlich wäre eine andere Möglichkeit, dass er sich erneut eine Falle herrichtete und auf die Tiere des Waldes lauerte, die hineintappen sollten. Vielleicht hatte er diesbezüglich heute mehr Glück.
So wachte Nihal schnell wieder auf. Der Wald war ruhig. Das bedeutete, dass er das Huschen und Schwirren kleiner Geschöpfe ringsum hören konnte, vermischt mit dem Rascheln im Dickicht. Ab und zu flog ein Schwarm Glühwürmchen zwischen den Büschen umher, glitzernd wie kleine lebende Sterne. Dann berührte den Mann der Wüste ein leiser und zarter Windhauch, der ihn jedoch aufgrund der anderen Klimaverhältnisse frösteln ließ.
Auch war der Boden merklich kalt für seine Verhältnisse, so dass Nihal bald zitternd am Fuße des Baums lag.
Die Nacht hier zu verbringen, hatte keinen Sinn. In der Ferne dämmerte es glücklicherweise bereits, zumindest wurde es heller, denn die Sonne sah Nihal nicht. Bald konnte er den Spuren wieder folgen, sofern dies seine Pläne waren. Natürlich wäre eine andere Möglichkeit, dass er sich erneut eine Falle herrichtete und auf die Tiere des Waldes lauerte, die hineintappen sollten. Vielleicht hatte er diesbezüglich heute mehr Glück.
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Erzähler
- Gast

Re: Die Jagd
Die Spuren der riesigen Wolfspfoten führten quer über den Platz vor der Höhle. Nihal entdeckte sogar noch die Fährte eines normalen Wolfs. Sie führte direkt neben den großen Abdrücken entlang und tiefer in den Wald hinein.
Nach einer Weile, nach der der Gestank der toten Wölfe und auch die Höhle schon hinter ihm lagen, roch Nihal erneut den Hauch des Todes. Verwesung und faules Fleisch. Konnte es möglich sein? Hatte die Spur ihn im Kreis geführt? Aber nein, er war weit weg von der eingestürzten Höhle.
Dann entdeckte Nihal ein weiteres Grauen: Ein Dorf, vollkommen zerstört. Überall lagen Leichen herum, teilweise zerrissen von großen Tatzen, wie er mit seinem geschulten Heilerblick feststellen konnte. Jemand hatte den Toten die Augen geschlossen.
Die Wolfsspuren waren überall, führten zu jedem einzelnen Leichnam und wieder weg. Und neben dran erkannte Nihal die Fährte des anderen Wolfes. Beide mussten das Dorf ausgerottet haben und anschließend wieder in den Wald geflüchtet sein, denn ihre Fährte führte zurück ins Dickicht. Wo war Nihal nur hineingeraten?
Nach einer Weile, nach der der Gestank der toten Wölfe und auch die Höhle schon hinter ihm lagen, roch Nihal erneut den Hauch des Todes. Verwesung und faules Fleisch. Konnte es möglich sein? Hatte die Spur ihn im Kreis geführt? Aber nein, er war weit weg von der eingestürzten Höhle.
Dann entdeckte Nihal ein weiteres Grauen: Ein Dorf, vollkommen zerstört. Überall lagen Leichen herum, teilweise zerrissen von großen Tatzen, wie er mit seinem geschulten Heilerblick feststellen konnte. Jemand hatte den Toten die Augen geschlossen.
Die Wolfsspuren waren überall, führten zu jedem einzelnen Leichnam und wieder weg. Und neben dran erkannte Nihal die Fährte des anderen Wolfes. Beide mussten das Dorf ausgerottet haben und anschließend wieder in den Wald geflüchtet sein, denn ihre Fährte führte zurück ins Dickicht. Wo war Nihal nur hineingeraten?
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Erzähler
- Gast

Re: Die Jagd
Blinde Wut im Bauch verfolgte Nihal die Spuren der beiden Wölfe, des großen und des kleinen. Sie führten zunächst scheinbar ziellos durch den Wald. Er fand zweimal eine Mulde, in der die Tiere anscheinend geschlafen hatten und hier und da ließen sich Spuren der Jagd finden.
Es hatte den Anschein, als lebten die beiden übrig gebliebenen Wölfe nun als Zweierrudel. Doch dann führten die Fährten wieder aus dem Neldoreth heraus. Sie brachten Nihal wieder an den Rand des Waldes und auf die Stille Ebene. Dort mischten sich die Spuren mit weiteren Fährten ... noch ein Wolf, wie Nihal vermutete – und die großen Flächen abgeknickten Grases, die seine Abdrücke hinterließen, schlossen darauf, dass es sich ebenfalls um ein gewaltig großes Exemplar handelte.
Nihal untersuchte die Spur ein Stück. Sie führte in die Stille Ebene hinein, ein Zurück nach Neldoreth gab es für die Wölfe nicht. Ein eigenartiges Verhalten für Tiere, aber anscheinend konnten solch schreckliche Ereignisse wie die Auslöschung eines ganzen Rudels zu solchen Verhaltensmotiven führen.
Sollte Nihal der Spur weiterhin folgen? Über der Stillen Ebene hingen dunkle Wolken und Blitze zuckten am Himmel. Außerdem grollte der Donner wie Kriegstrommeln über ihn hinweg. Doch just in dem Moment, da er überlegte, breitete sich das Wolkengebiet weiter aus und schob sich nun auch auf den Neldoreth zu. Die Sonne hatte sich den ganzen Tag noch nicht gezeigt, doch jetzt nahm die Umgebung ein unangenehmes Dämmerlicht an, wie in frühen Morgenstunden oder der einkehrenden Nacht. Wind fegte zwischen den Bäumen hindurch und über die Stille Ebene hinweg.
Nihal stand noch immer an der Grenze, sah die Spuren in die Ebene führen und die Wolken über seinen Kopf hinwegziehen, zum Wald hin.
Es hatte den Anschein, als lebten die beiden übrig gebliebenen Wölfe nun als Zweierrudel. Doch dann führten die Fährten wieder aus dem Neldoreth heraus. Sie brachten Nihal wieder an den Rand des Waldes und auf die Stille Ebene. Dort mischten sich die Spuren mit weiteren Fährten ... noch ein Wolf, wie Nihal vermutete – und die großen Flächen abgeknickten Grases, die seine Abdrücke hinterließen, schlossen darauf, dass es sich ebenfalls um ein gewaltig großes Exemplar handelte.
Nihal untersuchte die Spur ein Stück. Sie führte in die Stille Ebene hinein, ein Zurück nach Neldoreth gab es für die Wölfe nicht. Ein eigenartiges Verhalten für Tiere, aber anscheinend konnten solch schreckliche Ereignisse wie die Auslöschung eines ganzen Rudels zu solchen Verhaltensmotiven führen.
Sollte Nihal der Spur weiterhin folgen? Über der Stillen Ebene hingen dunkle Wolken und Blitze zuckten am Himmel. Außerdem grollte der Donner wie Kriegstrommeln über ihn hinweg. Doch just in dem Moment, da er überlegte, breitete sich das Wolkengebiet weiter aus und schob sich nun auch auf den Neldoreth zu. Die Sonne hatte sich den ganzen Tag noch nicht gezeigt, doch jetzt nahm die Umgebung ein unangenehmes Dämmerlicht an, wie in frühen Morgenstunden oder der einkehrenden Nacht. Wind fegte zwischen den Bäumen hindurch und über die Stille Ebene hinweg.
Nihal stand noch immer an der Grenze, sah die Spuren in die Ebene führen und die Wolken über seinen Kopf hinwegziehen, zum Wald hin.
