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Re: Die Wanderung

Verfasst: Freitag 8. September 2006, 13:18
von Erzähler
Waidur und sein Wolf wanderten noch zwei weitere Tage scheinbar ziellos durch den Wald, ernährten sich von dem, was sie jagten und erlegten, schliefen in Höhlen und Mulden oder einfach auf moosigen Stellen des Waldbodens.

Je näher sie dem Waldrand kamen, desto dunkler schien es zu werden. Schließlich erreichten sie den Rand des Neldoreth und traten auf eine weite Grasfläche, die sich bis ins Unendliche zu erstrecken schien. Auf der einen Seite nichts als kleine Grashügel und ganz vereinzelt mal ein krüppeliger Strauch oder Baum, auf der anderen Seite eine braune, morastige Landschaft mit teilweise wildem Wuchs von Ranken, Dornen und Schilf, teilweise mit nichts als blubbernden Moorlöchern und schlammigen Inseln, die aus dem Morast herausschauten wie Steine aus einem flachen Flussbett.
Dahinter befand sich ein gigantisches Gebirge ... aber über allem hingen finstere Wolken, aus denen der Donner wie ein wutschnaubender Wolf knurrte und grollte. Blitze zuckten über den Himmel und hüllten zumindest immer für Sekundenbruchteile die Welt in ihr geißendes Licht.

Waidurs Gefährte bellte den Himmel an und signalisierte seinem Rudelführer damit, dass er keine Angst vor den Himmelsbestien hatte, die da oben so laut gegeneinander kämpften.