Im Hort des Königs
Verfasst: Donnerstag 11. April 2024, 10:59
(Darna kommt von: Ein erhabener Anblick)
Inspirationsmusik
Darna zog sich eilig um und begann ihren Abstieg tief in den Berg hinein. Interessant war, um so tiefer sie kamen, um so leichter wurde ihr Herz. Es war gar nicht schwerer geworden... Hatte es sie nur einfach nach unten gezogen? Eine tiefe Sehnsucht hatte sie erfasst, der Wunsch ihren König zu sehen. Jede Stufe die sie nahmen führte sie tiefer hinab ins Ungewisse und doch näher zu ihrem Sehnen und wurde leichter dabei. Bald gewannen sie den Eindruck, dass der Weg abwärts in einem leichten Bogen um etwas herum führte. Ihr Herz verhielt sich dabei wie ein Kompass und leitete sie auf ihrem Weg. Dann war der Gang plötzlich zu Ende.
Das was sie dann sah, ließ ihnen den Atem stocken. Vor ihnen führten die Treppenstufen weiter in eine so gewaltige Höhle hinein, dass man das andere Ende nicht sehen konnte. Der Berg hatte hier eine Blase geschaffen die sich selbst mit gigantischen Säulen stützte. Die Wände, die Stalagmiten und Stalaktiten, die Säulen, alles war aus schwarzem Glas, oder davon überzogen, als hätte sich diese Höhle unter großer Hitzeeinwirkung gebildet. Perlmutt-farbender Staub bildete wie Schneeverwehungen an den Rändern einen starken Kontrast. Er glitzerte fast überall und hatte sich wie eine dicke Decke auf alles gelegt. Es war wunderschön, wie aus einem Märchen. Überall um sie herum brach sich irgendwo darin Licht und verteilte so die schummerige Helligkeit in der gesamten Höhle. Nur dort wo ein Luftzug Verwehungen gebildet hatte, da sah man noch die Kanten der Stufen, die vor ihr lagen.
Langsam ging sie weiter und folgten der Treppe hinab zum Höhlengrund. In regelmäßigen Abständen waren Kristalle an den scharf nach unten abfallenden Rändern eingelassen und wenn sie vorbei schritt, flammte ihr Licht auf und markierte so ihren Weg. Mit jedem Kristall wurde das Licht auch besser und sie sah mehr. Immer wieder musste sie mal schmale, mal etwas breitere Risse mit einem kleinen Sprung überwinden und als sie das Ende erreichte, sah Darna, dass die Treppe hier abgebrochen war. Die Trümmerreste schauten gut vier Meter unter ihnen aus dem Staub, der hier alles dick bedeckte. Sie stand an der Kante und spähten über die glitzernde im Halbdunkel liegende Schneedecke.
Weiter hinten gab es unförmige Konturen, die eine Art gezackten Krater-rund bildeten, der an einer Seite offen war. Dort hin zog es sie. Wenn sie nach unten schaute, sah sie eine dicke Staubverwehung. Ein beherzter Sprung und sie sollte dort gut und weich landen können. Jetzt war sie schon so weit gekommen und irgendwo dort vorne wartete ihr König auf sie.
...
Darna landete mit einem leisen *Plumpf* sicher und eine kleine Wolke aus Glitzer bestäubte sie. Vorsichtig ging sie auf den Krater zu. Es war als liefe man durch Knietiefen Schnee und auch ihre Schritte machten leise knirschende Geräusche. Um so näher sie kam, um so eher konnten sie erkennen, das der Krater vorne offen war. An der linken Seite, in einem Felsen, der im näherkommen zwei große schräge Schlitze aufwies, lag kein Staub. Dann wurde ihnen plötzlich klar, dass der Krater... keiner war. Hier lag still und ruhig ihr König von seinem eigenen magischen Staub bedeckt. Sein Schädel war so groß wie ein Palast und in seinem Rachen konnte man sicher gemütlich Bälle abhalten. Sein Leib erstreckte sich im Halbrund wie ein Berg um eine freie Stelle, wo kaum Staub lag. Darnas Blick wanderte automatisch dort hin. Dort konnte man dreizehn Eier sehen, aber nur eines hatte auch die Farbe des Drachen, der hier wohnte. Im matten Licht konnten sie unterschiedliche Farben und Größen sehen. Da gab es kleine orange, größere blaue, feuerrote, ein schwarzes, ein goldenes, mittelgroße grüne und auch ein silbernes Ei. Sie waren wie jene im Gelege, aber vielleicht auch anders. Aber nur eines von ihnen hatte die schillernden Farben des Regenbogens. Dort ruhte also ihr Prinz. Seine Geistergestalt war gerade nicht zu sehen, aber just als sie sein Ei betrachtete, da öffnete sich ein Auge neben ihr. Also... in knapp 20 Schritt Entfernung, dass alleine schon so hoch wie ein Zimmer im Palast in Jorsa war. Die Farben seiner Iris wirbelten wie Galaxien und der senkrechte Schlitz weitete sich. Ein paar Meter unterhalb hob sich ein Mundwinkel aus dem Staub. Seine Stimme dröhnte ein bisschen in ihren Ohren, trotz seiner Bemühung, leise zu sprechen:
„TOCHTER DES FEUERS, DU BIST DA.“
Im nächsten Augenblick hob sich eine Pranke auf der gegenüberliegenden Seite und darin kam ihr kleiner schlafender Varukaaz zum Vorschein, der nun müde mit den Augen blinzelte und langsam erwachte. Wie er ihn hier her geholt hatte? Die Antwort war womöglicher Weise: Magie. Der König öffnete die Klauen weiter und betrachtete seinen neusten Untertan. Varukaaz wirkte so winzig in seinem Handteller! Der Blick des Königs war so voller Liebe und auch Darna spürte das Echo in ihrem kleinen Schützling. Es war ein bisschen wie das Gefühl, wenn der Großvater seinen Enkel auf den Schoß nahm und dieser seinen ersten Sahnebonbon bekam. Varukaaz war selig! Warmes weiches Glück rann durch seine Gedanken, Urvertrauen und reinste Liebe. Der König sprach wieder und seine Stimme 'lächelte' Darna so wie ihrem kleinen Drachen zu:
„DU HAST EINE ALTE SEELE IN EINEM JUNGEN KÖRPER ERWÄHLT UND ER ERWÄHLTE DICH ZU SEINEM REITER!“
Sein riesiges Auge blinzelte.
„WILLST DU IHM WÜRDIG SEIN, IHN SCHÜTZEN UND LIEBEN, BEI IHM SEIN BIS DIE ZEIT ENDET?“
Jetzt war es an ihr zu antworten und jedes Wort wäre wie ein Schwur für die Ewigkeit.
Inspirationsmusik
Darna zog sich eilig um und begann ihren Abstieg tief in den Berg hinein. Interessant war, um so tiefer sie kamen, um so leichter wurde ihr Herz. Es war gar nicht schwerer geworden... Hatte es sie nur einfach nach unten gezogen? Eine tiefe Sehnsucht hatte sie erfasst, der Wunsch ihren König zu sehen. Jede Stufe die sie nahmen führte sie tiefer hinab ins Ungewisse und doch näher zu ihrem Sehnen und wurde leichter dabei. Bald gewannen sie den Eindruck, dass der Weg abwärts in einem leichten Bogen um etwas herum führte. Ihr Herz verhielt sich dabei wie ein Kompass und leitete sie auf ihrem Weg. Dann war der Gang plötzlich zu Ende.
Das was sie dann sah, ließ ihnen den Atem stocken. Vor ihnen führten die Treppenstufen weiter in eine so gewaltige Höhle hinein, dass man das andere Ende nicht sehen konnte. Der Berg hatte hier eine Blase geschaffen die sich selbst mit gigantischen Säulen stützte. Die Wände, die Stalagmiten und Stalaktiten, die Säulen, alles war aus schwarzem Glas, oder davon überzogen, als hätte sich diese Höhle unter großer Hitzeeinwirkung gebildet. Perlmutt-farbender Staub bildete wie Schneeverwehungen an den Rändern einen starken Kontrast. Er glitzerte fast überall und hatte sich wie eine dicke Decke auf alles gelegt. Es war wunderschön, wie aus einem Märchen. Überall um sie herum brach sich irgendwo darin Licht und verteilte so die schummerige Helligkeit in der gesamten Höhle. Nur dort wo ein Luftzug Verwehungen gebildet hatte, da sah man noch die Kanten der Stufen, die vor ihr lagen.
Langsam ging sie weiter und folgten der Treppe hinab zum Höhlengrund. In regelmäßigen Abständen waren Kristalle an den scharf nach unten abfallenden Rändern eingelassen und wenn sie vorbei schritt, flammte ihr Licht auf und markierte so ihren Weg. Mit jedem Kristall wurde das Licht auch besser und sie sah mehr. Immer wieder musste sie mal schmale, mal etwas breitere Risse mit einem kleinen Sprung überwinden und als sie das Ende erreichte, sah Darna, dass die Treppe hier abgebrochen war. Die Trümmerreste schauten gut vier Meter unter ihnen aus dem Staub, der hier alles dick bedeckte. Sie stand an der Kante und spähten über die glitzernde im Halbdunkel liegende Schneedecke.
Weiter hinten gab es unförmige Konturen, die eine Art gezackten Krater-rund bildeten, der an einer Seite offen war. Dort hin zog es sie. Wenn sie nach unten schaute, sah sie eine dicke Staubverwehung. Ein beherzter Sprung und sie sollte dort gut und weich landen können. Jetzt war sie schon so weit gekommen und irgendwo dort vorne wartete ihr König auf sie.
...
Darna landete mit einem leisen *Plumpf* sicher und eine kleine Wolke aus Glitzer bestäubte sie. Vorsichtig ging sie auf den Krater zu. Es war als liefe man durch Knietiefen Schnee und auch ihre Schritte machten leise knirschende Geräusche. Um so näher sie kam, um so eher konnten sie erkennen, das der Krater vorne offen war. An der linken Seite, in einem Felsen, der im näherkommen zwei große schräge Schlitze aufwies, lag kein Staub. Dann wurde ihnen plötzlich klar, dass der Krater... keiner war. Hier lag still und ruhig ihr König von seinem eigenen magischen Staub bedeckt. Sein Schädel war so groß wie ein Palast und in seinem Rachen konnte man sicher gemütlich Bälle abhalten. Sein Leib erstreckte sich im Halbrund wie ein Berg um eine freie Stelle, wo kaum Staub lag. Darnas Blick wanderte automatisch dort hin. Dort konnte man dreizehn Eier sehen, aber nur eines hatte auch die Farbe des Drachen, der hier wohnte. Im matten Licht konnten sie unterschiedliche Farben und Größen sehen. Da gab es kleine orange, größere blaue, feuerrote, ein schwarzes, ein goldenes, mittelgroße grüne und auch ein silbernes Ei. Sie waren wie jene im Gelege, aber vielleicht auch anders. Aber nur eines von ihnen hatte die schillernden Farben des Regenbogens. Dort ruhte also ihr Prinz. Seine Geistergestalt war gerade nicht zu sehen, aber just als sie sein Ei betrachtete, da öffnete sich ein Auge neben ihr. Also... in knapp 20 Schritt Entfernung, dass alleine schon so hoch wie ein Zimmer im Palast in Jorsa war. Die Farben seiner Iris wirbelten wie Galaxien und der senkrechte Schlitz weitete sich. Ein paar Meter unterhalb hob sich ein Mundwinkel aus dem Staub. Seine Stimme dröhnte ein bisschen in ihren Ohren, trotz seiner Bemühung, leise zu sprechen:
„TOCHTER DES FEUERS, DU BIST DA.“
Im nächsten Augenblick hob sich eine Pranke auf der gegenüberliegenden Seite und darin kam ihr kleiner schlafender Varukaaz zum Vorschein, der nun müde mit den Augen blinzelte und langsam erwachte. Wie er ihn hier her geholt hatte? Die Antwort war womöglicher Weise: Magie. Der König öffnete die Klauen weiter und betrachtete seinen neusten Untertan. Varukaaz wirkte so winzig in seinem Handteller! Der Blick des Königs war so voller Liebe und auch Darna spürte das Echo in ihrem kleinen Schützling. Es war ein bisschen wie das Gefühl, wenn der Großvater seinen Enkel auf den Schoß nahm und dieser seinen ersten Sahnebonbon bekam. Varukaaz war selig! Warmes weiches Glück rann durch seine Gedanken, Urvertrauen und reinste Liebe. Der König sprach wieder und seine Stimme 'lächelte' Darna so wie ihrem kleinen Drachen zu:
„DU HAST EINE ALTE SEELE IN EINEM JUNGEN KÖRPER ERWÄHLT UND ER ERWÄHLTE DICH ZU SEINEM REITER!“
Sein riesiges Auge blinzelte.
„WILLST DU IHM WÜRDIG SEIN, IHN SCHÜTZEN UND LIEBEN, BEI IHM SEIN BIS DIE ZEIT ENDET?“
Jetzt war es an ihr zu antworten und jedes Wort wäre wie ein Schwur für die Ewigkeit.