Eine Unterkunft

Ein freundlicher Wirt, gutgelaunte Gäste, Musik und eine Wurfscheibe sorgen für rege Stimmung im "Seemann". Hier findet man die interessantesten Gestalten, aber auch Matrosen auf Landgang.
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Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Februar 2025, 15:33

Ysara kommt von:Perfektion mit Fettnäpfchen


Ysara fand die beiden Freunde tatsächlich in der hiesigen Taverne „Zum Seemann“. Der Name war nicht sonderlich kreativ, bedachte man, dass Andunie eine Seestadt war, aber dafür war sie gemütlich eingerichtet. Maritimer Schmuck hier und dort, gepflegt und aufgeräumt. Die Männer und Frauen speisten gutbürgerlich und schwatzten halblaut miteinander. Offenbar hatte der schnauzbärtige Inhaber mit Glatze und Plauze alles im Griff. Er stand hinter dem Tresen und schenkte aus, während eine angegraute Frau mit roten Wangen und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen durch die Gäste wirbelte und Essen servierte. Der Schnauzbart wusste, dass Ysi zu den beiden Neuankömmlingen gehörte und verwies die Krähe in den obersten Stock. Hier gab es einen langen Holzflur und mehrere Türen, die links und rechts abgingen. Eine der Türen wies ein deutliches Zeichen auf, dass man hier das Bad fand. Die anderen trugen Zimmernummern aus Messing. Titus, der Schnauzbart hatte seiner Frau Gilda noch zugerufen, welches Zimmer noch mal vermietet worden war, sodass Ysi wusste, dass es die Nummer 4 ist. Sobald sie sie gefunden hatte, konnte sie bereits die Stimmen ihrer Freunde gedämpft vernehmen und somit sicher sein, dass sie hier waren. Nachdem sie klopfte und schließlich Elian die Tür öffnete, war es Sadia, die Ysi überschwänglich in die Arme zog. „Ella! Da bist du ja endlich, verdammte Scheiße, ich… wir haben uns Sorgen gemacht!“, sagte sie außer Atem. Ihr Blick war unruhig, suchte Ysi nach Verletzungen ab. „Wo hast du denn nur gesteckt?? Hat Areus doch gefunden?“ fragte sie und hatte besorgt die Stirn in Falten. „Er wollte dich suchen, nachdem er hörte, dass wir dich nicht gesehen hatten. Er sagte zwar, dass du mit diesem Caz losgezogen wärst, aber ich hab einfach nicht geglaubt… dass das wirklich wahr war…“, gestand Sadia und seufzte. „Man, du hast mich zu Tode erschreckt!“, fuhr sie sich durch die Haare. Das Zimmer an sich erwies sich als normale Herberge. Bett, Stuhl, Schrank und ein Fenster hinaus auf die Straße. Nichts aufregendes, aber immerhin sauber und ordentlich. Ysi konnte erzählen, was gewesen war oder aber sie kam gleich zur Sache, denn Sadia schien ebenfalls daran anknüpfen zu wollen: "Also, wegen Areus... wir haben da noch mal drüber nachgedacht. Wollen wir jetzt drüber sprechen? Hast du dir auch Gedanken gemacht?"
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Sonntag 2. Februar 2025, 18:00

Ob es wirklich in seiner Absicht gelegen hatte oder nicht, Areus hatte sie fürs Erste von der Wolke geholt, auf die sie mit Cazario geschwebt hatte. Der Aufprall war ziemlich unsanft gewesen und hinterließ auch Minuten nach ihrem Streit einen bitteren Nachgeschmack. Dabei war sie gar nicht der Typ für Streitereien und trotzdem tauchte nun an jeder Ecke einer auf. Sie musste unbedingt mit Sadia reden. Jetzt hieß es, ein Thema nach dem anderen zu klären. Wie sie das mit Areus anstellte, würde sie wohl eher spontan schauen. Jetzt aber stand sie Cazario gegenüber und es fiel ihr überhaupt nicht leicht, sich von ihm zu trennen, auch wenn er verstand, dass sie zu ihren Freunden ins Gasthaus zurück musste. „Ysara, ich verstehe, dass das alles nicht so einfach ist und dein Leben scheinbar ein wenig in Schieflage geraten ist. Aber… lass mich dir wenigstens sagen, dass ich mich sehr freuen würde, wenn ich euch vielleicht eine Weile begleiten kann. “Du möchtest uns begleiten?!”, fiel Ysara ihm da überrascht ins Wort und fiel aus allen Wolken. „Verstehe mich nicht falsch, die Praxis ist gut und es läuft gut, aber ich möchte noch mehr vom Boden sehen. Mehr als das. Und… ich habe bisher nur einen Grund gebraucht, weiterzugehen. Du… könntest dieser Grund sein, jedenfalls motiviert es mich, mich in ein Abenteuer zu stürzen.“ Ysara starrte ihn sprachlos an. Sie hatte nicht mal ansatzweise an diese Möglichkeit gedacht. "Du möchtest mitkommen? Mit mir?", vergewisserte sie sich. Sie konnte es tatsächlich nicht glauben. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie sehr und wie oft sie sich darum bemüht hatte, mit Cassian abzuhauen. Es waren Jahre und unzählige Versuche verstrichen, denen er trotz der engen Freundschaft zwischen ihnen nie zugestimmt hatte. Cazario aber kannte sie kaum einen Tag und er wollte sofort mit ihr gehen. Die Blonde spürte, wie ihr warm ums Herz wurde. Er wollte sein sicheres Leben hier aufgeben - für sie. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", erwiderte sie dann aufrichtig. Sie lächelte, aber das war nichts, das man spontan entscheiden sollte. Sie wollte ihn auf keinen Fall in Gefahr bringen. Und vielleicht musste sie sich auch erst an den Gedanken gewöhnen, dass es jemanden gab, der an ihrer Seite bleiben wollte - trotz ihres unbeständigen Lebens. Es war neu für sie und der Gedanke überwältigte sie, auch wenn sie nicht sofort eine Zustimmung geben konnte. „Also… was auch immer heute noch passiert und was immer du glaubst, tun zu müssen- lass mich Teil dessen sein.“ Ihr Herz begann bei seinen Worten zu flattern. "Wir haben eine gefährliche Reise vor uns. Unser Leben ist nicht vergleichbar mit dem Leben hier. Das wäre eine ordentliche Umstellung für dich", wollte sie ihm mit vorsichtigen Worten klar machen, was das bedeuten könnte. Er hatte hier ein sicheres Leben und sie wollte nicht, dass er es aus einem Impuls heraus aufgab. "Ich werde darüber nachdenken", sagte sie jedoch und hoffte, dass er nicht enttäuscht war, dass sie nicht sofort in Jubel ausbrach. Sie musste das erst verdauen, mit Sadia sprechen und sich selbst erst einmal klar werden, ob sie das wollte. Jetzt aber küsste sie ihn, denn das wollte sie in jedem Fall. Sie schloss die Augen und genoss das warme Gefühl, das seine Lippen in ihr weckten. Es fiel ihr schwer, sich zu lösen, aber es wurde Zeit. „Es tut mir sehr leid, dass dich das so belastet. Ich hoffe, du kannst das mit deinen Freunden klären.“ Sie sah zu ihm auf und verzog kurz den Mund. "Das wird schon werden. Wird es immer - irgendwie", lächelte sie schief, obwohl sie auch ein bisschen Sorge vor dem Gespräch mit ihrer Freundin hatte. Sie mussten jetzt so einige Dinge besprechen und einige Entscheidungen treffen. Sie beobachtete Cazario, wie er die Tür zu seiner Praxis öffnete und wollte erst gehen, wenn er die Tür schloss. Dann aber drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Ich stehe in deiner Schuld. Für das Horn und Ashara. Ich weiß das wirklich zu schätzen, Y- Ella! Pass auf dich auf.“ Sie erwiderte mit einem Lächeln sein Nicken. "Gern geschehen", sagte sie noch. Als er die Tür schloss, drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zum Gasthaus.

Das Erste, das ihr dort auffiel, war die wohlige Wärme. Draußen war es dunkel und bereits sehr kalt. Hier drin aber merkte man davon nichts. Ysara fragte sich zu ihren Freunden durch und fand sich schließlich vor der Tür des Zimmers wieder, das die beiden gemietet hatten. Ysara atmete einmal tief ein, um sich zu wappnen, und klopfte dann an. Sie sah sich Elian gegenüber, doch bevor sie etwas sagen konnte, zog Sadia sie in die Arme. Sie erwiderte ihre Umarmung fest. „Ella! Da bist du ja endlich, verdammte Scheiße, ich… wir haben uns Sorgen gemacht!“ "Tut mir leid", meinte sie ehrlich und bemerkte dann Sadias Blick, der sie genauestens musterte. "Mir geht's gut, alles in Ordnung", wollte sie ihre Freundin beruhigen, die wirklich sehr besorgt aussah. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich und auch ohne eine Standpauke, für die sie sich bereits wappnete, wurde ihr klar, dass sie sich nicht richtig verhalten hatte. „Wo hast du denn nur gesteckt?? Hat Areus doch gefunden? Er wollte dich suchen, nachdem er hörte, dass wir dich nicht gesehen hatten. Er sagte zwar, dass du mit diesem Caz losgezogen wärst, aber ich hab einfach nicht geglaubt… dass das wirklich wahr war…“ "Ich hätte mich melden sollen. Es ist so viel passiert und die Zeit verging so schnell und irgendwie.. tut mir leid", wiederholte sie sich und sah Elian und Sadia entschuldigend an. "Ja, Areus hat mich gefunden", wollte sie dann alles der Reihe nach klären. "Cazario hat mich zum Essen eingeladen", begann sie und trotz der ernsten Lage, siegte letztendlich die Freude über die letzten romantischen Stunden und sie grinste ihre Freundin vielsagend an. "Danach sind wir auf seinem Pegasus geritten und am Strand gelandet. Es war der Wahnsinn!", sprudelte es dann doch aus Ysara heraus. "Das ist noch nicht alles, was heute passiert ist. Es war ein verrückter Tag", begann sie, bevor sie sich besann. "Erzähle ich euch alles später", versprach sie, als ihr der Gedanke kam, dass sie das Gute des Tages auch nachher noch ausführlich erzählen konnte. Jetzt von Nell, dem Horn, der Rettung von Ashara und Cazario im Detail zu erzählen, würde Sadia und Elian vielleicht nur unnötig auf die Folter spannen und der Abend war noch lang. Aber über Areus hatte sie noch nicht viele Worte verloren. "Was Areus angeht." Ysara räusperte sich kurz und sah sich im Raum um, um sich zu vergewissern, dass sie den Elfen nicht übersehen hatte. Aber er tauchte nicht noch einmal wie aus dem Nichts auf. "Wir sind vorhin im Streit auseinander gegangen", beichtete sie dann und holte direkt Luft, um sich zu verteidigen. "Er tauchte einfach wie aus dem Nichts am Strand auf und tat einen auf überheblichen Aufpasser!", machte sie ihrem Ärger Luft, bevor sie etwas weniger vehement weiter sprach. "Jedenfalls glaubte ich das", gab sie dann nämlich zu. Die kühle Nachtluft hatte auch dafür gesorgt, dass sie das Gespräch mit dem Elfen mehrmals in ihrem Kopf wiederholt und durchgegangen war. Dass Sadia ihr nun sagte, dass der Elf sie von sich aus gesucht hatte, machte das Ganze auch nicht wirklich besser. "Er sagte, er sucht mich, um euch einen Gefallen zu tun." Sie schnaubte, denn offensichtlich stimmte das auch nicht. "Manchmal glaube ich, es fehlt ihm einfach an Feingefühl. Taucht einfach auf und unterbricht uns." Ysara schüttelte verärgert und ungläubig den Kopf. Dann stoppte sie abrupt in der Bewegung, als ihr auffiel, dass ihre Worte verrieten, dass er Caz und sie gestört hatte. Ysara versuchte, schnell davon ablenken. "Es ist einfach.. seine Art!", wollte sie sich verteidigen, als wäre das Grund genug für einen Streit. Ysara fuhr sich durch die blonden Haare und ließ sich dann rücklings auf das Bett fallen, während sie aufgebracht ausatmete. Dann hob sie etwas den Oberkörper und stützte sich mit den angewinkelten Unterarmen auf dem Bett ab. Sie sah zwischen Elian und Sadia hin und her. "Er ist zu weit gegangen", fasste sie zusammen. Dass er sie eine Prinzessin genannt hatte, hatte sie ordentlich verletzt. "Du meintest heute Morgen, du würdest den Weg zum Schatz auch alleine finden?", vergewisserte sie sich bei Elian, ob er immer noch dieser Meinung war. "Areus möchte den Schatz auch haben. Er sagte, er hätte Kontakte, durch die wir nach Morgeria kämen. Ich meine, er ist einer aus dem Bund. Alles Riesenvorteile oder nicht? Es wäre gewiss nicht schlau, wenn wir es uns mit ihm verscherzen." Ysara dachte laut nach, sie schwankte offensichtlich. "Ich weiß nicht, was wir mit diesem Elfen tun sollen", schloss sie schließlich und sah ihre Freunde ratlos an.

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. Februar 2025, 09:31

Cazario’s Angebot war alles andere als gewöhnlich. Im Grunde kannten sie einander nicht und nun wollte er sie begleiten? Ysara war etwas überfordert davon und gleichzeitig geschmeichelt. Schließlich kannte sie es nicht, dass jemand einfach dem folgte, was er wollte. Cassian hatte sich nie überwinden können, mit ihr einfach davonzulaufen. Oh, wie anders hätte ihr Leben verlaufen können, wenn er irgendwann mal zugestimmt hätte. Cazario traf mit seiner Frage einen Nerv und Ysi wollte darüber nachdenken. Sie wusste ja, wo sie ihn fand, und schließlich löste sie sich von dem Hymlianer, der binnen kurzer Zeit von ‚Irgendjemand‘ zu ‚Jemand‘ aufstieg. Die ganze Sache spukte der Krähe noch im Kopf, während sie den Weg zur Taverne in Andunie fand, in der sie eine Bleibe hatten finden wollen. Im Grunde war es nicht schwer für Ysi sich hier in der neuen Stadt zurechtzufinden, da sie ein natürliches Gespür besaß, eine gute Auffassungsgabe und sich generell gut orientieren konnte. In der Taverne selbst herrschte reges Treiben und es dauerte nur einen Moment, bis Ysi ihre Informationen hatte. An der Tür zum Zimmer angekommen wurde sie auch gleich mehr als erleichtert in Empfang genommen. Der sich anbahnende Streit war vergessen, Sadia und Elian einfach froh, dass die Krähe wieder im Nest war. Sofort wurde Ysi seitens ihrer Freundin mit Fragen überfallen und musste sie erstmal etwas zur Ordnung rufen, um in Ruhe alles zu erzählen. Während sie das tat, machte Sadia immer wieder große Augen und ein klein wenig Neid flackerte im dunklen Blick der anderen Krähe. Ysi’s Abenteuer klang wundervoll und Sadia stutzte nur einmal bei der Erwähnung des Fluges auf Ashara. Immerhin wussten die beiden gar nicht, dass Ysi im (fast) Alleingang sowohl Horn als auch Pegasus aufgetrieben hatte. Doch darum ging es erst später, jetzt musste sie erstmal Abbitte leisten, für die Sorgen, die sie den anderen gemacht hatte. "Was Areus angeht." Begann Ysi gleich auf den Punkt zu kommen. Immerhin war er derjenige, weshalb sie sich begonnen hatten zu streiten.

Was in Anbetracht der letzten Entwicklung dann doch irgendwie irrwitzig erschien. Vielleicht war der Elf doch mehr Störenfried als alles andere. "Wir sind vorhin im Streit auseinander gegangen", bevor jemand etwas sagen konnte, schoss Ysi gleich hinterher: "Er tauchte einfach wie aus dem Nichts am Strand auf und tat einen auf überheblichen Aufpasser! Jedenfalls glaubte ich das… Er sagte, er sucht mich, um euch einen Gefallen zu tun. Manchmal glaube ich, es fehlt ihm einfach an Feingefühl. Taucht einfach auf und unterbricht uns." Als Ysi sich gewahr wurde, dass sie zugab, dass sie mit Caz allein sein wollte, sah sie in zwei vielsagend grinsende Gesichter. Elian schnaubte vergnügt und winkte ab. „Aber Areus war wirklich wegen uns auf der Suche nach dir. Er hat erzählt, dass du mit dem Heiler losgezogen bist, und wir konnten es nicht glauben. Nicht böse gemeint, Ysi! Aber du bist jetzt nicht… dafür bekannt mit fremden Männern loszuziehen.“, beschwichtigte er und Sadia stimmte ein. Sie nickte: „Das stimmt. Wir mussten ihn drängen, dich zu suchen. Er wollte eigentlich nicht. Mag ja sein, dass er ein Trampel ist – klingt jedenfalls danach – aber er hat nicht gelogen, was den Grund anging…“, bestätigte auch ihre Freundin. "Es ist einfach.. seine Art! Er ist zu weit gegangen", blieb Ysi bei ihrer Meinung und legte sich frustriert auf das Bett. Sadia und Elian setzten sich dazu und beobachteten sie einen Moment. "Du meintest heute Morgen, du würdest den Weg zum Schatz auch alleine finden?" Elian nickte. „Ich habe mir die Karte eingeprägt. Ich denke, vor Ort kann ich dann einiges wiedererkennen und den Weg finden.“ "Areus möchte den Schatz auch haben. Er sagte, er hätte Kontakte, durch die wir nach Morgeria kämen. Ich meine, er ist einer aus dem Bund. Alles Riesenvorteile oder nicht? Es wäre gewiss nicht schlau, wenn wir es uns mit ihm verscherzen. Ich weiß nicht, was wir mit diesem Elfen tun sollen.“
Einen Moment kehrte Stille ein. Dann hob Elian an: „Nun, wir haben natürlich auch noch mal darüber gesprochen. Letztendlich sind es Riesenvorteile, aber wir kennen auch die Nachteile nicht. Er verrät so gut, wie nichts über sich und wir wissen nicht mal, warum er uns hilft. Weil wir der altehrwürdigen Zunft der Diebe aufgefallen sind? Wirklich?“, fragte er zweifelnd und schaute die Frauen an. Sadia seufzte. Auch ihr fiel es nicht leicht, den richtigen Weg zu erkennen. „Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir uns schon entschieden, ihm nicht ganz zu vertrauen, oder? Na, ich meine, er weiß nichts von der Schattenmagie-Rolle und dieser Alea.“ Elian nickte zustimmend, wirkte aber auch nicht so recht klar in seiner Haltung. „Stimmt schon, aber was bedeutet das? Dass wir Areus jetzt hierlassen? Meint ihr denn, er würde sich rächen wollen?“, fragte er die Frauen und Sadia runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich glaube nicht… witzigerweise glaube ich nicht, dass er sich den Aufwand machen würde…“, zuckte sie die Schultern und sah ihre Freundin an, was die dazu meinte. „Vielleicht ist der Streit zwischen euch auch ein Zeichen. Vielleicht funktioniert es nicht? Obwohl er sicher hilfreich gewesen ist. Aber … naja, vielleicht sollten wir es doch unter uns versuchen“, hob sie erneut ratlos die Schultern. Bevor die Stimmung nun aber auf den Tiefpunkt sank, erhob sich Elian. „So, ich hole mal was zu essen und zu trinken. Dann denkt es sich leichter!“, grinste er und griff nach einem Münzbeutel, bevor er das Zimmer verließ. Sadia sah ihm einen Moment nach. Dann aber schaute sie zu Ysi und legte sich gemütlicher hin. „So… nutzen wir die Zeit! Was ist das plötzlich mit Cazario? Hm? Raus mit der Sprache! Seit wann treibst du dich mit Kerlen herum und streitest dich mit anderen?“, grinste sie von einem Ohr zum Anderen.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Sonntag 9. Februar 2025, 15:58

Aufgebracht erzählte die blonde Krähe ihren Freunden in Kurzfassung, wieso sie nicht früher im Gasthaus aufgetaucht war und was am Strand zwischen Areus und ihr vorgefallen war. Die längere Fassung, wie sie überhaupt an Ashra gekommen und was sonst noch alles geschehen war, würde wohl früher oder später in aller Ruhe folgen. Jetzt aber regte sich Ysi erst einmal über Areus auf, auch um darüber hinweg zu täuschen, dass Caz und sie am Strand die Ungestörtheit dem Nachtelfen vorgezogen hätten. Elian und Sadia aber waren nicht auf den Kopf gefallen und ihre vielsagend grinsenden Gesichter ließen Ysara erröten und sichtlich nervöser werden. „Aber Areus war wirklich wegen uns auf der Suche nach dir.“ "Ach ja?", warf sie kurz ein. „Er hat erzählt, dass du mit dem Heiler losgezogen bist, und wir konnten es nicht glauben. Nicht böse gemeint, Ysi! Aber du bist jetzt nicht… dafür bekannt mit fremden Männern loszuziehen.“ Ysara wechselte die Position auf dem Bett und setzte sich in den Schneidersitz. Für einen Moment traf Elian ein gespielt empörter Blick, dann aber lockerte sich ihre Mimik. „Das stimmt. Wir mussten ihn drängen, dich zu suchen. Er wollte eigentlich nicht. Mag ja sein, dass er ein Trampel ist – klingt jedenfalls danach – aber er hat nicht gelogen, was den Grund anging…“ Die Diebin sah zu ihrer Freundin und brummte. "Gut, dann war nicht alles nur aufgetragen. Trotzdem. Es ist einfach.. seine Art! Er ist zu weit gegangen", wich sie nicht von ihrer Meinung über den Elfen ab. Nicht zuletzt, weil er absichtlich einen empfindlichen Nerv bei ihr getroffen hatte. Sie sah zu Elian, der ihr bestätigte, dass er den Weg zum Schatz auch auf eigene Faust finden könnte. Ysara nickte. Sie glaubte ihm aufs Wort. Trotzdem blieben Zweifel, ob sie einfach ohne Areus weitermachen sollten. Die Krähe äußerte ihre Zweifel, aber ebenso die Vorteile, die er ihnen bringen könnte. Trotzdem konnte sie sich im Moment nicht festlegen. „Nun, wir haben natürlich auch noch mal darüber gesprochen. Letztendlich sind es Riesenvorteile, aber wir kennen auch die Nachteile nicht. Er verrät so gut, wie nichts über sich und wir wissen nicht mal, warum er uns hilft. Weil wir der altehrwürdigen Zunft der Diebe aufgefallen sind? Wirklich?“ Ysara hob die Schultern. "Denkbar, dass wir dabei waren, uns einen Namen zu machen", sinnierte sie für einen Moment. Zumindest hatten Areus' Worte sie daran glauben lassen. Oder er hatte nur das gesagt, was sie hören wollte? Elians Nachfrage zeigte ihr jedenfalls auf, dass sie wirklich nicht gänzlich überzeugt von den Absichten des Elfen war. „Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir uns schon entschieden, ihm nicht ganz zu vertrauen, oder? Na, ich meine, er weiß nichts von der Schattenmagie-Rolle und dieser Alea.“ Ysara nickte und seufzte dann. "Ich hab ihm nichts erzählt. Wie ihr sagt, er hält seine wahren Absichten unter Verschluss", bestätigte sie. "Die Rolle ist noch da?", warf sie dann ein, vermutete aber, dass die beiden ihr das andernfalls schon längst erzählt hatten. „Stimmt schon, aber was bedeutet das? Dass wir Areus jetzt hierlassen? Meint ihr denn, er würde sich rächen wollen?“ Die Blonde sah zurück zu Elian. Sie entließ geräuschvoll die Luft aus den Lungen. Das war eine schwere Frage, denn an diese Möglichkeit hatte sie tatsächlich auch noch nicht gedacht. Dafür war er dann doch zu sympathisch und.. vertraut in seinem Auftreten? „Ich glaube nicht… witzigerweise glaube ich nicht, dass er sich den Aufwand machen würde…“ "Das ist wirklich schwer zu sagen. Er wirkt nicht boshaft. Andererseits hat er so einige Dinge im Leben erlebt", erinnerte sie vage an das, was er ihnen auf der Kutsche erzählt hatte. "Ich habe eher Sorge, dass er uns den Schatz vor der Nase wegschnappt und wir nichts davon sehen werden", äußerte Ysara ihre Bedenken und blickte ihre Freunde ratlos an. "Wir gehen zwar nicht nur wegen diesem Schatz nach Morgeria, sondern wegen Cassian. Aber die Mühe soll sich auch lohnen. Wir mussten alles aufgeben in Grandea und ein Polster aus Gold würde uns gut tun", erklärte sie sich weiter. "Areus ist aus der Zunft. Ich denke, er hat noch viel mehr drauf als das, was er gezeigt hat." Auch wenn sie wütend auf ihn war, blieb sie doch ehrlich und brachte ihm sogar jetzt noch Anerkennung entgegen. "Was ist, wenn wir es uns mit der Zunft verscherzen und uns unsere eigene Zukunft versperren?" Mit Areus' Auftauchen hatte einer von Ysaras Träumen etwas mehr Gestalt angenommen. Sie wollte es sich ungern mit der Zunft verscherzen, denn vielleicht wäre das eines Tages eine Option für ihre Bande. Und selbst wenn nicht, die Zunft agierte überall und könnte es ihnen schwer machen. Ysara seufzte. "Das ist keine leichte Entscheidung." Sie sah zu ihrer Freundin „Vielleicht ist der Streit zwischen euch auch ein Zeichen. Vielleicht funktioniert es nicht? Obwohl er sicher hilfreich gewesen ist. Aber … naja, vielleicht sollten wir es doch unter uns versuchen.“ "Vielleicht hast du Recht. Wir müssen einander vertrauen können und Areus macht einem das nicht leicht", stimmte sie ihr murmelnd zu. „So, ich hole mal was zu essen und zu trinken. Dann denkt es sich leichter!“ Ysara erwiderte Elians Grinsen und nickte ihm dankend zu. "Das ist ein guter Plan", bescheinigte sie ihm mit einem Zungenschnalzen. Dann waren Sadia und sie alleine.

Ihre Freundin ließ sich nicht lange bitten, sondern nutzte die Zeit, die sie endlich unter sich und ohne Männer hatten. „So… nutzen wir die Zeit! Was ist das plötzlich mit Cazario? Hm? Raus mit der Sprache! Seit wann treibst du dich mit Kerlen herum und streitest dich mit anderen?“ Ysara kicherte und merkte die aufsteigende Wärme in ihren Wangen. "Ich sag's dir, Sadia, das muss an der Seeluft liegen." Sie lachte auf und streckte die Beine von sich, während sie sich mit den Händen hinter ihrem Rücken abstützte. Sie hatten vermutlich nicht viel Zeit, bis Elan wieder da war, also bekam Sadia die Kurzfassung von der Rettung des Pegasus' und des Horns. Sie schmückte sie nicht so sehr aus wie Caz und Areus gegenüber, den sie noch hatte beeindrucken wollen. Sadia wusste schließlich von ihren Fähigkeiten und am Ende wollte auch Ysara die Möglichkeit nutzen, mit Sadia unter vier Augen über diese komplizierten Männergeschichten zu reden. "Tut mir leid, dass ich alleine losgezogen bin. Es ging alles so schnell und ich hatte gar keine Zeit, irgendetwas zu planen. Dabei hätte ich eure Unterstützung wirklich gut gebrauchen können." Sie sah ihre Freundin an, die sicherlich gerne mitgekommen wäre. "Caz war völlig hin und weg, als ich mit Ashara bei ihm auftauchte. Er kam einfach auf mich zugerannt und hat mich geküsst." Sie lachte verlegen auf und kratzte sich am Kopf. "Es war schön", gab sie dann aber zu. "Also bevor uns Areus sah und uns unterbrach", fiel ihr wieder ein, dass der Elf am Strand nicht das erste Mal dazwischen gegangen war. Sie seufzte leise und winkte ab, denn sie wollte nicht über Areus reden. "Cazario wollte mit mir essen gehen. Ich wollte zuerst nicht, aber er hat sich wirklich Mühe gegeben, dass ich zustimme. Er ist nett, sehr nett", lächelte sie und spürte kleine Schmetterlinge in ihrem Bauch. Dann erzählte sie von dem Abend, den sie mit Cazario verbracht hatte, damit Sadia ein Bild davon bekam, wie der Hymlianer war. Allein der Gedanke an ihn ließ Ysaras Herz schneller schlagen. Sie erzählte ihr von dem Ausflug auf Asharas Rücken und was sie über den Wolken zu sehen bekommen hatte, bevor sie in der kleinen Bucht gelandet waren. "Wir waren ganz alleine an diesem Strand. Es war ein wirklich schöner Abend. Noch nie hat sich ein Mann so viel Mühe für mich gegeben. Ich hab' mich noch nie so wohl gefühlt, wie heute bei ihm", verriet sie Sadia und spüre, wie ihre Wangen glühten. "Das ist verrückt, denn ich kenne ihn kaum, aber er ist so.. lieb, witzig, offen und charmant. Und er sieht umwerfend aus", ließ sich Ysi dazu hinreißen, auch das anzuerkennen, während ihre Wangen schlagartig dunkler wurden. "Oh Gott, was ist nur los mit mir?! Verrenne ich mich da in etwas?", wollte sie von ihrer Freundin wissen und lachte nervös. Sie fuhr sich durch die blonden Locken. "Vorhin beim Abschied sagte mir Cazario, dass er mitkommen möchte. Ist das zu fassen? Er möchte ein Abenteuer erleben." Sie schüttelte den Kopf, denn sie konnte es immer noch nicht ganz glauben. "Dabei weiß er kaum etwas über mich oder uns. Also bis.. auf meinen Namen. Ich musste es ihm einfach sagen, nach allem, was passiert war." Sie schaute Sadia entschuldigend an. "Er weiß, dass ein Dunkelelf meine Familie gefangen hält und hinter uns her ist. Aber mehr habe ich nicht erzählt!", wollte sie sie dann auch gleich beruhigen. Ysara seufzte und wurde mit einem Mal ernster, als sie begann, das ganze pragmatisch zu betrachten. "Er weiß nicht, dass wir Diebe sind und er weiß auch nicht, dass wir nach Morgeria wollen. Es ist zu gefährlich für ihn. Er führt hier ein sicheres Leben. Diebe und Dunkelelfen sind kein Umgang für ihn und Morgeria kein Ort für einen Hymlianer. Oder, Sadia?" Ysara griff nach der Hand ihrer Freundin. Sie wollte ihre ehrliche Meinung zu all dem wissen.

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Februar 2025, 23:15

Areus war zu weit gegangen und es würde sich vermutlich nun nicht mehr in eine andere Bahn lenken lassen. Auch nicht durch die Beschwichtigungen, die Sadia und Elian versuchten. Letztendlich war Areus ohne große Not in ihre erste, echte Zweisamkeit geplatzt und hatte Ysi damit nur noch mehr verunsichert. Schließlich kannte sie sich damit nicht besonders aus und hatte es genießen wollen. Es war intim. Und darin hatte der Nachtelf nichts verloren! Er hätte sich auch ganz offen nähern können. Nun war es geschehen und Ysi’s Meinung zu dem Dieb sank ein wenig. Es war schwer für die Gruppe, den Nachtelfen richtig einzuschätzen. Sie konnten nicht wissen, ob er ihnen gefährlich werden würde, wenn sie ihn verprellten. "Das ist wirklich schwer zu sagen. Er wirkt nicht boshaft. Andererseits hat er so einige Dinge im Leben erlebt. Ich habe eher Sorge, dass er uns den Schatz vor der Nase wegschnappt und wir nichts davon sehen werden. Wir gehen zwar nicht nur wegen diesem Schatz nach Morgeria, sondern wegen Cassian. Aber die Mühe soll sich auch lohnen. Wir mussten alles aufgeben in Grandea und ein Polster aus Gold würde uns gut tun. Areus ist aus der Zunft. Ich denke, er hat noch viel mehr drauf als das, was er gezeigt hat. Was ist, wenn wir es uns mit der Zunft verscherzen und uns unsere eigene Zukunft versperren?" nachdenklich sahen ihre Freunde sie an und auch Ysi wusste nicht recht weiter. Konnten sie Areus wirklich vertrauen? Sollten sie ihm vertrauen? Es fühlte sich an, wie Verrat und dennoch waren sie eine eingeschworene Gruppe, die sich bisher auch allein behaupten konnten. Vielleicht war die Zeit gekommen, es auch hier allein zu versuchen. Bevor sie aber eine schwerwiegende Entscheidung trafen, nutzte Elian die Chance und wollte etwas zum Essen besorgen. Die Zeit konnten die Freundinnen nutzen, endlich mal miteinander genauer ins Gespräch zu gehen. Und Sadia ließ sich nicht lange bitten. "Ich sag's dir, Sadia, das muss an der Seeluft liegen." Sadia schnaubte grinsend. „Ach?“ Ysi ließ es sich nicht nehmen, ihrer Freundin von der aufregenden Suche nach dem Pegasus und dem Horn zu erzählen und konnte anhand des Glanzes in ihren Augen erkennen, dass sie beeindruckt davon war. „Man, ich wäre gern dabei gewesen! Mega, Ysi!“, grinste sie anerkennend. "Tut mir leid, dass ich alleine losgezogen bin. Es ging alles so schnell und ich hatte gar keine Zeit, irgendetwas zu planen. Dabei hätte ich eure Unterstützung wirklich gut gebrauchen können." Sadia winkte ab. „Dir hat sich eine Gelegenheit geboten. Ich hätte es vermutlich ebenso gemacht“, beruhigte sie Ysi und hörte schließlich weiter zu. "Caz war völlig hin und weg, als ich mit Ashara bei ihm auftauchte. Er kam einfach auf mich zugerannt und hat mich geküsst." Die dunklen, braunen Augen starrten sie überrascht an. “Es war schön. Also bevor uns Areus sah und uns unterbrach" „Noch mal?“, fragte sie zweifelnd und rümpfte die Nase. "Cazario wollte mit mir essen gehen. Ich wollte zuerst nicht, aber er hat sich wirklich Mühe gegeben, dass ich zustimme. Er ist nett, sehr nett", Sadia feixte. „Nett, hm? So so, ich denke du bist ein klein wenig verschossen! Aber wer sollte es dir verdenken, Ysi“, zuckte Sadia die Schultern. „Er ist auch verdammt lecker“, biss sie sich grinsend auf die Unterlippe. Während Ysi von ihrem Abend schwärmte, hörte Sadia zu und seufzte anschließend.

„Das klingt wirklich, nach einem wundervollen Abend. Ich kann verstehen, dass dich Areus‘ Auftauchen genervt hat, Ysi…“, stimmte sie ihr zu. "Wir waren ganz alleine an diesem Strand. Es war ein wirklich schöner Abend. Noch nie hat sich ein Mann so viel Mühe für mich gegeben. Ich hab' mich noch nie so wohl gefühlt, wie heute bei ihm. Das ist verrückt, denn ich kenne ihn kaum, aber er ist so.. lieb, witzig, offen und charmant. Und er sieht umwerfend aus" Sadia lachte plötzlich und Ysi wurde sofort rot. "Oh Gott, was ist nur los mit mir?! Verrenne ich mich da in etwas? Vorhin beim Abschied sagte mir Cazario, dass er mitkommen möchte. Ist das zu fassen? Er möchte ein Abenteuer erleben. Dabei weiß er kaum etwas über mich oder uns. Also bis.. auf meinen Namen. Ich musste es ihm einfach sagen, nach allem, was passiert war. Er weiß, dass ein Dunkelelf meine Familie gefangen hält und hinter uns her ist. Aber mehr habe ich nicht erzählt! Er weiß nicht, dass wir Diebe sind und er weiß auch nicht, dass wir nach Morgeria wollen. Es ist zu gefährlich für ihn. Er führt hier ein sicheres Leben. Diebe und Dunkelelfen sind kein Umgang für ihn und Morgeria kein Ort für einen Hymlianer. Oder, Sadia?" Ihre Freundin neigte sich vor und legte Ysi beruhigend eine Hand auf die eigene. „Ysi“, begann sie und sah sie fest an. „Wieso solltest du nicht etwas genießen dürfen, was sich dir hier bietet? Cazario ist alt genug und scheint bodenständig genug zu sein. Wenn er sich dazu entschließt, mit dir mitzugehen, dann scheiß doch drauf. Das Leben ist zu kurz, findest du nicht? Und du hast schon so einige Jahre in dem verstaubten Dunstkreis deiner Eltern verbracht. Hast Jahre gewartet, dass sich etwas tut und hast so vehement dagegen gekämpft, verheiratet zu werden… Das heißt doch aber nicht, dass du dir jetzt alles verwehren musst. Wenn du dich mit ihm wohlfühlst und er sich mit dir… dann schlag zu? Ich sehe nicht das Problem, ihn mitzunehmen. Du solltest ihm vermutlich reinen Wein einschenken, damit er auch wirklich weiß, worauf er sich einlässt, aber ansonsten… er wirkt nicht, wie ein Halunke auf mich. Ehrlich nicht. Und einen Heiler bei uns zu haben, wäre verdammt wertvoll – mal so nebenbei!“ Sie grinste breit auf und lachte schließlich. „Und ich glaube, es täte dir wirklich mal gut, deine Erfahrungen zu machen“, schürzte sie frech die Lippen, ehe sie sich neben Ysi aufs Bett sinken ließ und an die Zimmerdecke schaute.
„Und was ist mit Areus? Vielleicht sollten wir es riskieren, aber auf der anderen Seite hat er uns bisher nur geholfen. Wobei das sicher problematisch wird mit dir, ihm und Cazario. Wenn es jetzt schon so geladen zwischen euch ist. Meinst du, er ist eifersüchtig?“, fragte sie plötzlich nachdenklich und winkte dann ab. „Vermutlich nicht. Er macht irgendwie nicht den Eindruck, dass er daran überhaupt Interesse hätte… Finde ich jedenfalls. Und Alma war ja auch ziemlich präzise, was das anging. Vielleicht ist er einfach ein unsensibler Trampel. Das sollte dich aber nicht abhalten dir mal das zu nehmen, was du auch willst. Nach Cassian wird es mal Zeit für jemanden, findest du nicht?“, sagte sie und engte die Augen prüfend. „Immerhin habe ich immer gedacht, dass du und Herr von und zu anbandelt…“, zuckte sie die Schultern.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Sonntag 16. Februar 2025, 21:23

Endlich hatten die beiden Frauen Zeit für ein vertrautes Gespräch. Ysara war froh, dass Sadia ihr ihren Alleingang nicht übel nahm. Andersherum hätte Ysara sicherlich auch ihre Freundin verstanden, wenn diese ihrerseits solch eine Gelegenheit einfach genutzt hätte. Als sich das Gespräch dann aber immer weiter auf Caz konzentrierte, wurden Ysis Wangen immer dunkler. „Nett, hm? So so, ich denke du bist ein klein wenig verschossen!“ "Ja?", fragte sie und grinste. Sie war froh um Sadias Einschätzung, denn sie half der unerfahrenen Krähe tatsächlich dabei, dieses neue Gefühl einzuordnen. Ein neues Gefühl, das nicht nur aufregend war, sondern ihr durchaus gefiel. „Aber wer sollte es dir verdenken, Ysi. Er ist auch verdammt lecker.“ "Sadia!" Ysara lachte und auch wenn sie es nicht so direkt aussprach, hatte ihre Freundin doch Recht damit. Ihr gegenüber war Ysara auch nicht zu verlegen, um ihr zu erzählen, was sie über den Hymlianer dachte und wie wohl sie sich in seiner Gegenwart fühlte. Sie berichtete ihrer Freundin aber auch, was sie Caz über sich selbst erzählt hatte und nicht zuletzt von seinem Vorschlag, sie zu begleiten. Es war jede Menge, der Abend hatte einiges durcheinander gebracht im Leben der Krähe, die nun Rat bei ihrer Freundin suchte. „Ysi. Wieso solltest du nicht etwas genießen dürfen, was sich dir hier bietet?“ Auch wenn die Wortwahl an sich keinen Grund dazu bot, sorgte sie dennoch für einen erneuten Schimmer auf den Wangen der Krähe, was zeigte, wie wenig Erfahrung Ysi hatte, dass schon allein der Gedanke daran sie in Verlegenheit bringen konnte. „Cazario ist alt genug und scheint bodenständig genug zu sein. Wenn er sich dazu entschließt, mit dir mitzugehen, dann scheiß doch drauf. Das Leben ist zu kurz, findest du nicht?“ Da grinste Ysara auf und nickte. Es tat gut, das zu hören. Es war eine Bestätigung dafür, dass sie nicht einfach kopflos handelte - oder dass das genauso legitim war wie ihre sonstigen Entscheidungen. Sie spürte, dass sie erleichtert über die Ermutigung ihrer Freundin war und das zeigte ihr nur, dass Caz ihr auf jeden Fall nicht egal war. „Und du hast schon so einige Jahre in dem verstaubten Dunstkreis deiner Eltern verbracht. Hast Jahre gewartet, dass sich etwas tut und hast so vehement dagegen gekämpft, verheiratet zu werden… Das heißt doch aber nicht, dass du dir jetzt alles verwehren musst. Wenn du dich mit ihm wohlfühlst und er sich mit dir… dann schlag zu?“ "Er macht es einem einfach, sich wohlzufühlen", bestätigte sie mit leisen Worten. „Ich sehe nicht das Problem, ihn mitzunehmen. Du solltest ihm vermutlich reinen Wein einschenken, damit er auch wirklich weiß, worauf er sich einlässt, aber ansonsten… er wirkt nicht, wie ein Halunke auf mich. Ehrlich nicht. Und einen Heiler bei uns zu haben, wäre verdammt wertvoll – mal so nebenbei!“ Dankbar drückte Ysara Sadias Hand. "Daran habe ich noch gar nicht gedacht", erwiderte sie, musste aber zugeben, dass das wirklich ein Riesenvorteil wäre. Vor allem aber war sie erleichtert zu hören, dass Sadia ihre Zustimmung gab, den Hymlianer mitzunehmen, den sie eigentlich kaum kannten. Das zeigte ihr, dass auch rational nichts dagegen sprach. "Du hast Recht." Ysara lächelte, ließ sich die Worte ihrer Freundin noch einmal durch den Kopf gehen und nickte dann, als müsste sie es sich selbst noch einmal bestätigen. Als Sadia auflachte, sah Ysara sie fragend an. „Und ich glaube, es täte dir wirklich mal gut, deine Erfahrungen zu machen.“ Ysara grinste für einen Moment, seufzte dann aber. "Wenn das so einfach wäre..", murmelte sie. Allein der Gedanke, sich Caz zu nähern, brachte ihr Herz zum Flattern. Es war alles so neu, dass es einem Angst machen konnte. „Und was ist mit Areus? Vielleicht sollten wir es riskieren, aber auf der anderen Seite hat er uns bisher nur geholfen. Wobei das sicher problematisch wird mit dir, ihm und Cazario. Wenn es jetzt schon so geladen zwischen euch ist. Meinst du, er ist eifersüchtig?“ "Was?" Überrascht drehte Ysi den Kopf zu ihrer Freundin und starrte sie einen Moment an. Sie konnte erkennen, dass diese Möglichkeit neu für sie war. "Meinst du echt?" „Vermutlich nicht. Er macht irgendwie nicht den Eindruck, dass er daran überhaupt Interesse hätte… Finde ich jedenfalls.“ "Finde ich auch!", warf sie schnell ein, denn das konnte nicht sein. Oder? Dann dachte sie aber etwas genauer darüber nach. Sie dachte an die Situation in der Höhle unter Wasser und in der Hängematte. Irgendwie waren sie sich näher gekommen, Areus hatte gesagt, dass es ihm gefallen hatte - aber mehr war eben doch nie passiert. Ob er sie deshalb mit Caz unterbrochen hatte? Andererseits konnte sich Ysi nicht vorstellen, dass sich plötzlich alle Männer, denen sie begegnete, für sie interessieren sollten. Sie musste zugeben, dass Areus ihr Interesse geweckt hatte, aber er nahm alles mit einer oberflächlichen Zwanglosigkeit, die es einem schwer machte, einzuschätzen, woran man war. Oder hatte sie ihn falsch eingeschätzt? Sie dachte an die Neckereien in Caz' Praxis zurück, die ihr plötzlich, mit einem gewissen Abstand, irgendwie deplatziert vorkamen. Vielleicht auch, weil Areus gezeigt hatte, dass es ihm gefiel und auch Ysi konnte das nicht abstreiten. Sadias Frage weckte Zweifel. „Und Alma war ja auch ziemlich präzise, was das anging.“ Hier brummte Ysara zustimmend. „Vielleicht ist er einfach ein unsensibler Trampel. Das sollte dich aber nicht abhalten dir mal das zu nehmen, was du auch willst. Nach Cassian wird es mal Zeit für jemanden, findest du nicht? Immerhin habe ich immer gedacht, dass du und Herr von und zu anbandelt…“ Ysara schaute ihre Freundin für ein paar Momente schweigend an, während ihre Gedanken von Caz und Areus zu Cassian schweiften. Damit überraschte sie sie erneut. "Hast du das wirklich gedacht?", fragte sie nach. Sie war sich selbst gar nicht über ihre Gefühle bewusst gewesen, bis Cassian dieser Ehe zugestimmt hatte. "War das so offensichtlich?", musste sie sich also vergewissern und sah Sadia dann gequält an. "Ich bin so schlecht in diesen Dingen. Ich dachte die ganze Zeit, wir wären nur Freunde." Sie seufzte und nahm dann all ihren Mut zusammen. Immerhin hatte sie ihrer Freundin gerade erst erzählt, dass sie Cazario geküsst hatte, und kam direkt mit der nächsten Beichte um die Ecke. "Cassian und ich haben uns geküsst. Bitte reiß mir nicht den Kopf ab! Ich wusste nicht, wann ich es dir erzählen sollte!", sprach Ysara schnell weiter, bevor Sadia sie unterbrechen konnte. "Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist. Plötzlich fiel alles in Grandea wie ein Kartenhaus in sich zusammen und dann stimmte Cassian dieser Hochzeit zu und ich.." Ysara griff nach der Hand ihrer Freundin und konnte es sich selbst nicht erklären, weshalb sie auch wieder verstummte, bis sie tief durchatmete und die richtigen Worte fand. "Ich hab all die Jahre nicht mitbekommen, wie wichtig er mir war", schloss sie schließlich und drückte für einen Moment ihre Hand. "Aber das ist Geschichte. Er wird sich nie für mich entscheiden, das hat er klar gemacht." Sie wollte es nicht durchblicken lassen, aber dem Unterton ihrer Worte war deutlich zu entnehmen, dass es seine Entscheidung gewesen war und dass er sie damit verletzt hatte. Er war ihr bester Freund. Sie wusste alles über ihn und er wohl alles über sie. Ysi vertraute ihm, so wie sie Sadia vertraute und deshalb konnte sie ihre Gefühle nicht so einfach überspielen, wie sie es gerne gewollt hätte. "Wir sind als Freunde auseinander gegangen." Ysara versuchte sich in einem Lächeln, aber ihr war anzusehen, dass es nicht das war, was sie sich erhofft hatte. Nun zuckte sie mit den Schultern. "Ich wollte jahrelang mit Cassian abhauen und jetzt treffe ich Cazario, der sich nach nicht mal einen Tag zusammen in ein Abenteuer mit mir stürzen will. Das ist doch verrückt. Und Areus lässt nichts durchblicken. Vielleicht sollte ich es einfach lassen", überlegte sie mehr im Scherz, was auch ihr folgendes Grinsen zeigte. Sie starrte einige Momente zur Decke des Zimmers hinauf und wurde etwas ernster. "Ein Dieb aus der Zunft und ein Heiler. Wir hätten eigentlich beste Voraussetzungen, um Vashnar diesen Schatz zu stehlen. Immerhin wollen wir es mit einem dunkelelfischen General aufnehmen. Da können wir jedes fähige Mitglied gebrauchen, oder nicht?", überlegte sie laut. Trotzdem war sie sich bewusst darüber, dass das Vertrauen zu Areus fehlte, ebenso wie einiges an Wissen und sie deshalb einige Risiken eingehen würden. "Vielleicht sollten wir noch einmal Klartext mit Areus reden, seine Absichten in Erfahrung bringen und fragen, wieso er uns wirklich hilft. Also, wenn die ganze Situation abgekühlt ist. Wir wären blöd, uns einen Dieb der Zunft zum Feind zu machen. Aber wir sollten wirklich besser wissen, mit wem wir es zu tun haben." Die grünen Augen lösten sich von der Zimmerdecke und schauten zu ihrer Freundin. Für einen Moment grinste sie schelmisch. "Sind denn alle Männer so kompliziert?", fragte sie frech, denn im Grunde hatte sie keine Ahnung davon. Genauso wenig wusste sie, wie sie nun das Beste für ihre Gruppe und ihr Vorhaben entscheiden sollten. Cazario und Areus würden sich gegenseitig nicht ersetzen, aber vielleicht gemeinsam die Gruppe ergänzen können. Ysara war noch immer wütend auf den Elfen, aber sie merkte auch, wie das Gespräch über Cazario ihre aufgebrachten Gefühle beruhigt hatte. Oder vielleicht war es auch vielmehr Sadias Nachfrage geschuldet, ob der Elf aus Eifersucht so gehandelt hatte. Dennoch war es müßig und eine schwierige Entscheidung. "Und Elian und du? Habt ihr hier etwas Zeit für.. euch?", fragte sie grinsend und trotzdem weit weniger direkt als Sadia. Sie wollte sich versichern, dass es ihren Krähen gut ging und dass ihre Beziehung nicht litt unter den Umständen ihrer Flucht. "Wie geht es ihm wegen Tami?", wollte sie dann wissen, denn der Abschied von seiner Schwester war nicht lange her. Ysi seufzte, als sie an ihre rothaarige Freundin dachte und konnte nur hoffen, dass es ihr gut auf ihrer Reise ging.

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Samstag 8. März 2025, 12:16

Es tat mehr als gut, dass Ysara nun endlich dieses Gespräch mit ihrer Freundin führen konnte. Die ganzen Gefühle, Irrungen und Wirrungen hatten sich in den letzten Tagen angestaut und Ysi war kaum dazu gekommen, sie zu sortieren. In ihrem Leben hatte das alles bisher keine Rolle gespielt und Cassian hatte sie unfairerweise damit vollkommen allein gelassen. Sowohl Areus als auch Cazario waren beide auf ihre Art Versuchungen und Ysi musste endlich einmal sortieren, was sie da empfand. So war es kein Wunder, dass sie die Gelegenheit sofort ergriff, als Elian sie für einen Moment mit Sadia allein ließ. Die Frauen schnatterten und Sadia hielt nicht hinterm Berg mit ihren Meinungen. Sie brachte Ysi damit nicht selten in Verlegenheit, aber es war auch gut, dass sie so offen sein konnte. Das gab der Unerfahrenen von ihnen beiden eine Art Sicherheit, um sich ganz zu öffnen. Als die Sprache auf den Nachtelfen kam, äußerte die Dunkelhaarige einen Verdacht, den Ysi kaum glauben konnte oder wollte. Areus und Eifersucht? Wieso? Wegen ihr? Da war es eher wahrscheinlich, dass er gar kein Interesse an etwas derartigem hegte und auch Ysi fühlte sich mit dieser Richtung erheblich wohler. Sadia grinste. Sie wusste zwar nichts von den Wortgefechten zwischen Ysi und Areus und auch von den Dingen, die innerhalb der Höhle durch Ysi’s Kopf geisterten, aber sie war eine feine Beobachterin und Ysi für sie ohnehin ein offenes Buch. „Obwohl auch ER lecker ist!“, bescheinigte sie Areus und kicherte. Die Sprache kehrte zurück auf Cassian und Sadia erklärte, dass sie stets geglaubt hatte, dass Ysi und er eines Tages zusammenfinden würden. "Hast du das wirklich gedacht? War das so offensichtlich? Ich bin so schlecht in diesen Dingen. Ich dachte die ganze Zeit, wir wären nur Freunde.“ Sadia lächelte nachsichtig. „Naja, viele dieser Gefühle müssen ja auch nicht auf den ersten Blick entstehen. Manchmal braucht es einfach etwas Zeit. Aber Cassian und du, ihr habt euch stets so gut verstanden… Ich dachte schon, dass ihr auch mehr werden könntet. Aber leider habe ich die verstockten Attitüden der Oberschicht vergessen“, stichelte sie in Richtung Cassian’s Familie und vor allem Erziehung. „Kaum zu fassen, dass er sich dem ganzen Klimbim fügt“, murmelte sie offen ihre Gedanken. "Cassian und ich haben uns geküsst. Bitte reiß mir nicht den Kopf ab! Ich wusste nicht, wann ich es dir erzählen sollte!" Nun war Ysi es, die Sadia überraschte. Die dunklen Augen wurden groß und sie starrte Ysi an. „WAS?“, schnappte sie und engte die Augen schnell.
„Du hattest KEINE Gelegenheit, mir DAS zu sagen??“, fragte sie empört und doch war Sadia keineswegs sauer. Sie war nur verwundert und die Neuigkeit fütterte ihre ohnehin schon große Neugierde. „Ich will alles wissen!“, drängte sie feixend. "Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist. Plötzlich fiel alles in Grandea wie ein Kartenhaus in sich zusammen und dann stimmte Cassian dieser Hochzeit zu und ich..“ Sadia’s Gesicht wurde von Ernsthaftigkeit überschattet. Sie nickte leicht, griff nach Ysi’s Hand und leistete stumm Beistand. Es war alles falsch gelaufen, das wussten sie beide. "Ich hab all die Jahre nicht mitbekommen, wie wichtig er mir war. Aber das ist Geschichte. Er wird sich nie für mich entscheiden, das hat er klar gemacht." Sadia verzog das Gesicht mitleidig. „Ysi…“, versuchte sie es aufbauend. "Wir sind als Freunde auseinander gegangen." Sadia verzog das Gesicht erneut. „Sicher?“, fragte sie und seufzte. „Er ist ein Idiot. Das solltest du wissen. Denn auch er würde mit dir deutlich glücklicher werden als mit dieser… Ta’nurie -Wie-auch-immer… Er hat sich falsch entschieden und dir damit wehgetan… So sehr ich ihm dafür den Kopf abreißen möchte – er ist ein Gefangener in seinem eigenen Leben. Cassian wurde so erzogen und er rebelliert längst nicht so leidenschaftlich, wie du dagegen. Er fühlte sich sicher mit dir, während ihr auf den Empfängen euch lustig gemacht habt. Aber jetzt… beginnt der wahrhaftige Ernst für ihn. Du konntest dich befreien – er nicht.“ Sie seufzte.

„Tut mir wirklich leid, dass es so gelaufen ist. Du hättest ganz anderes verdient… und er im Endeffekt auch!“ "Ich wollte jahrelang mit Cassian abhauen und jetzt treffe ich Cazario, der sich nach nicht mal einen Tag zusammen in ein Abenteuer mit mir stürzen will. Das ist doch verrückt. Und Areus lässt nichts durchblicken. Vielleicht sollte ich es einfach lassen" Sadia‘ Gesicht erhellte sich wieder. „Wehe! Du wirst das alles mal schön genießen und auskosten. Damit du am Ende wirklich entscheiden kannst, was du willst. Denn ehrlich? Nur vom Gucken wird das auch nichts!“, grinste sie sich auf die Unterlippe beißend. Ein Dieb aus der Zunft und ein Heiler. Wir hätten eigentlich beste Voraussetzungen, um Vashnar diesen Schatz zu stehlen. Immerhin wollen wir es mit einem dunkelelfischen General aufnehmen. Da können wir jedes fähige Mitglied gebrauchen, oder nicht?" Sadia legte sich neben ihre Freundin und starrte auch an die Decke. „Auf jeden Fall! Im Grunde können wir nicht auf einen von ihnen verzichten und… so wird das ganze auch optisch ein Fest!“, witzelte Sadia erneut und lachte dann ausgelassen. "Vielleicht sollten wir noch einmal Klartext mit Areus reden, seine Absichten in Erfahrung bringen und fragen, wieso er uns wirklich hilft. Also, wenn die ganze Situation abgekühlt ist. Wir wären blöd, uns einen Dieb der Zunft zum Feind zu machen. Aber wir sollten wirklich besser wissen, mit wem wir es zu tun haben." „Hm. Ich denke, du hast Recht. Wir sollten mit Areus reden, sollten ihm vielleicht auch klarmachen, dass wir ihm nicht vertrauen. Vielleicht ändert sich etwas daran? Ehrlich währt am längsten, oder nicht? Bei uns funktioniert es doch!“, sie knuffte Ysi etwas am Arm. "Sind denn alle Männer so kompliziert?" Sadia seufzte ganz theatralisch und nickte dann. „Männer sind furchtbar kompliziert! Meine Güte, können die nicht einfach mal sagen, was sie wollen? Also – das ist ein echter Pluspunkt bei Cazario, wenn er weiter so ehrlich bleibt. Das solltest du definitiv als große Sahnehaube auf dem ganzen Nachtisch betrachten. Areus‘ Verschlagenheit nervt. Aber andererseits ist er auch scheinbar aus einem ganz anderen Holz… Wer weiß, was ihn so hat werden lassen? Cassian ist einfach nur doof. Sorry, aber so ist es. Er hätte alles haben können und entscheidet sich für … DAS. Naja. Du solltest herausfinden, was DU möchtest und dich nicht davon beeinflussen lassen, was andere denken oder fühlen könnten. Es geht um dich. Und wenn Caz dir gut tut – dann bitte. Schnapp ihn dir!“, erteilte sie ihr die Absolution.
"Und Elian und du? Habt ihr hier etwas Zeit für.. euch? Wie geht es ihm wegen Tami?" Sadia hob die Schultern. „Elian redet nicht darüber. Ich weiß aber, dass es ihm schwerfällt und seine Gedanken häufig bei seiner Schwester sind. Ich gestehe aber, dass ich auch oft an sie denke und einfach hoffe, dass sie sich nicht in ausweglose Schwierigkeiten bringt. Aber wir wissen beide, dass das mehr als unwahrscheinlich ist…“, spielte sie auf den Wildfang an. „Vielleicht kann sie mit Lianth ein wenig Ruhe in ihr Leben bringen. Wer weiß“, sinnierte sie. „Und was Elian und mich angeht… Da ist alles in Butter“, sie grinste verschlagen. „Mehr als das!“, sie schnaufte amüsiert und lachte dann. „Kann mich nicht beklagen. Jedenfalls nicht, seit wir Alma los sind“, schürzte sie die Lippen und schüttelte den Kopf. „Meine Güte, die war echt nervtötend…“, beurteilte sie die Dirne und holte tief Luft, als würde ihr eine Last von den Schultern fallen. „Weißt du… man kann sich nie seiner Liebe sicher sein. Allgemein jetzt, nicht nur bei Elian. Und wenn man versucht sich selbst zu schützen, vor Schmerz, Zurückweisung und… ja einem gebrochenen Herzen, dann wird man auf ewig in diesem Zustand bleiben. Versuch einfach ein wenig den Kopf auszuschalten, Ysi… damit du glücklich wirst. Ich meine, ernsthaft glücklich. Denk nicht zu viel über alles nach, mach einfach mal. Mit Cazario war das doch ein guter Anfang, aber auch in Zukunft – versuch dir das zu nehmen, was du möchtest, brauchst oder so. Es ist wichtig, sonst blickst du irgendwann auf dein Leben zurück und fragst dich, was du eigentlich gemacht hast in all den Jahren… Wer weiß, wie lange wir leben. Wir sollten jetzt die Chancen nutzen, die sich uns bieten. Und vielleicht gehört es dann auch dazu, dass du Areus‘ Fehltritte hinnimmst oder zumindest aus der Welt schaffst. Niemand ist perfekt… warum sollte er es dann sein müssen? Wir kennen ihn nicht und ja, ich war auch dafür, dass wir uns womöglich absetzen. Aber… je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass wir ihn nicht einfach abschreiben sollten. Alma war auch so komisch diesbezüglich. Vielleicht wäre es fair ihm die Chance zu geben, zu uns Vertrauen zu entwickeln, damit er sich eines Tages anvertraut. Ich weiß nicht… er wirkt so, als wäre er recht einsam und hätte länger nicht mit andere zu tun gehabt. Findest du nicht? Er bleibt so oberflächlich… da kennen wir gar nicht unter uns.“, überlegte sie weiter und äußerte frei ihre Gedanken. „Cazario ist da wieder anders. Der scheint das Vertrauen in andere nicht aufgegeben zu haben, sodass er sich freier bewegen kann. Areus wirkt… gefangen. Ach, ich weiß auch nicht!“, schloss sie und winkte ab. „Womöglich mache ich mir auch zu viele Gedanken“, feixte sie wieder und spielte alles etwas hinunter.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Sonntag 16. März 2025, 13:11

Die Gefühlswelt der Krähe war in letzter Zeit ordentlich durcheinander geraten. Sadias Einwurf, ob Areus wohl eifersüchtig sein könnte, brachte Ysara zusätzlich durcheinander. Sie hatte keinerlei Erfahrungen mit Männern und jetzt sollte sie all diese Gefühle dem Hymlianer und auch dem Elfen gegenüber einfach sortieren? Dabei spukte ihr auch noch Cassian durch den Kopf, was nur zeigte, dass ihr der reiche Erbe aus Grandea schon lange nicht egal war und auch nicht so schnell werden würde. Sadia jedenfalls offenbarte, dass sie immer gedacht hatte, dass sie mit ihm anbandeln würde, und Ysi war überrascht, wie offensichtlich das für Außenstehende gewesen war, während sie selbst doch lange geglaubt hatte, dass Cassian und sie nur Freunde wären. „Naja, viele dieser Gefühle müssen ja auch nicht auf den ersten Blick entstehen. Manchmal braucht es einfach etwas Zeit. Aber Cassian und du, ihr habt euch stets so gut verstanden… Ich dachte schon, dass ihr auch mehr werden könntet. Aber leider habe ich die verstockten Attitüden der Oberschicht vergessen. Kaum zu fassen, dass er sich dem ganzen Klimbim fügt.“ Ysara schaute ihre Freundin an und seufzte. "Er hat keine Wahl." Und trotzdem hatte er sie geküsst. Trotzdem hatte er Versprechungen gemacht, die er nicht in diesem Leben erfüllen würde. Es lag noch immer schwer auf Ysaras Herzen und schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen, um Sadia den Kuss zwischen ihnen zu beichten. „WAS? Du hattest KEINE Gelegenheit, mir DAS zu sagen??“ Ysi war anzusehen, dass es ihr leid tat, dass sie es so lange für sich behalten hatte, aber auf ihrer Reise von Grandea bis nach Andunie war das hier doch der erste wirklich ruhige Zeitpunkt. Glücklicherweise nahm sie es ihr nicht allzu übel, sondern animierte sie natürlich dazu, ihr alles zu erzählen Das entlocke Ysi ein leichtes Grinsen, das jedoch auch schnell wieder verschwand, als die Blonde ihrer Freundin erzählte, wie es zu dem Kuss gekommen war. Dazu gehörte auch Cassians Zurückweisung. Er würde sich nie für sie entscheiden. Sie würden Freunde bleiben. Vielleicht war das einfacher zu ertragen, wenn sie es sich nur selbst laut einredete. Aber Sadia kannte sie natürlich besser. „Sicher?“ Ysi verzog ihren Mund. „Er ist ein Idiot. Das solltest du wissen.“ "Ich weiß." Ein Idiot, den sie immer noch ziemlich mochte. „Denn auch er würde mit dir deutlich glücklicher werden als mit dieser… Ta’nurie -Wie-auch-immer… Er hat sich falsch entschieden und dir damit wehgetan… So sehr ich ihm dafür den Kopf abreißen möchte – er ist ein Gefangener in seinem eigenen Leben. Cassian wurde so erzogen und er rebelliert längst nicht so leidenschaftlich, wie du dagegen. Er fühlte sich sicher mit dir, während ihr auf den Empfängen euch lustig gemacht habt. Aber jetzt… beginnt der wahrhaftige Ernst für ihn. Du konntest dich befreien – er nicht.“ Ysara sah ihre Freundin schweigend an und ließ sie ausreden. "Er hat keine Möglichkeit, sich zu befreien", stellte sie dann aber klar. "Wenn er Ta'nurie nicht heiratet, wird man seine Familie hinrichten", erklärte sie mit belegter Stimme. Wie sollte sie ihm das zum Vorwurf machen? Sie konnte gar nicht wütend deswegen auf Cassian sein. Er hatte sich nie gegen seine Eltern aufgelehnt und was diese arrogante Dunkelelfe anging, hatte er überhaupt keine Wahl. „Tut mir wirklich leid, dass es so gelaufen ist. Du hättest ganz anderes verdient… und er im Endeffekt auch!“ Ysara lächelte schief. Sadia konnte nichts dafür. Ysi aber teilte ihre Meinung. Sie hatte sich jahrelang darum bemüht, mit Cassian abzuhauen, und nun wollte das ausgerechnet ein Hymlianer mit ihr tun, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Und dann war da auch immer noch Areus, ein Buch mit sieben Siegel, das sie auf seine Weise interessierte. Scherzhaft warf Ysi ein, das alles vielleicht einfach sein zu lassen. „Wehe! Du wirst das alles mal schön genießen und auskosten. Damit du am Ende wirklich entscheiden kannst, was du willst. Denn ehrlich? Nur vom Gucken wird das auch nichts!“ Sie sah ihr dunkelhaarige Freundin vielsagend an. Sadia sagte das mit dieser Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit. Aber allein der Gedanke, nicht nur zu schauen, färbte ihre Wangen erneut dunkel. Der Kuss mit Cazario war wirklich schön gewesen und die Vorstellung, das zu wiederholen, gefiel ihr sehr. Die Frage war nur, was sie mit Areus tun sollten. Ein Heiler und ein Dieb der Zunft würde ihre Gruppe eigentlich komplettieren können. Der Weg nach Morgeria war kein Spaziergang und allein für die Mission wären das gute Voraussetzungen. „Auf jeden Fall! Im Grunde können wir nicht auf einen von ihnen verzichten und… so wird das ganze auch optisch ein Fest!“ Ysara stimmte in das Lachen ihrer Freundin ein, die die optischen Vorzüge von Cazario und Areus nicht zum ersten Mal betonte. Ysara würde es zwar nie so direkt formulieren, aber die Männer hatten tatsächlich beide etwas für sich. Trotzdem waren diese Gedanken völlig neu für sie, denn bisher hatte sie sich wenig bis gar nicht um die Vorzüge von Männern interessiert und das Ausprobieren, das Sadia so leicht über die Lippen kam, würde ihr sicher nicht so leicht fallen. Ysara aber war es, die einwarf, dass sie mit Areus noch einmal Klartext reden sollten, um festzustellen, woran sie bei dem Elfen waren. „Hm. Ich denke, du hast Recht. Wir sollten mit Areus reden, sollten ihm vielleicht auch klarmachen, dass wir ihm nicht vertrauen. Vielleicht ändert sich etwas daran? Ehrlich währt am längsten, oder nicht? Bei uns funktioniert es doch!“ Sie grinste ihre Freundin an. "Wir sind einfach das perfekte Team", bescheinigte sie ihr. "Gut, dann machen wir das so." Es half Ysara sehr, mit ihrer Freundin zu reden und die Gefühle etwas zu sortieren. Ein Gespräch mit Areus würde wohl nicht ausbleiben. Ysara war gespannt, wie der Elf reagieren würde und musste sich natürlich auch die Frage stellen, ob er überhaupt noch mit ihr reden wollen würde, nachdem sie ihn so angefaucht hatte. Allerdings sah sie sich noch immer im Recht. Er trug die Schuld wegen seinem Auftauchen aus dem Nichts und natürlich nahm sie ihm noch immer seine Worte krumm. Ob wohl alle Männer so kompliziert waren? Ysi musste Sadia einfach danach fragen. „Männer sind furchtbar kompliziert!“ Ysara lachte laut auf. "Das dachte ich mir." „Meine Güte, können die nicht einfach mal sagen, was sie wollen? Also – das ist ein echter Pluspunkt bei Cazario, wenn er weiter so ehrlich bleibt. Das solltest du definitiv als große Sahnehaube auf dem ganzen Nachtisch betrachten.“ Ysara grinste und nahm sich die Worte ihrer Freundin zu Herzen. Da ihr die Erfahrung fehlte, baute sie auf den Erfahrungen ihrer Freundin auf. „Areus‘ Verschlagenheit nervt. Aber andererseits ist er auch scheinbar aus einem ganz anderen Holz… Wer weiß, was ihn so hat werden lassen?“ Dazu gab Ysi einen gleichsam überlegenden und zustimmenden Laut von sich. Er ließ sich nicht in die Karten schauen, daher konnten sie über seine Motive nur spekulieren. „Cassian ist einfach nur doof. Sorry, aber so ist es. Er hätte alles haben können und entscheidet sich für … DAS. Naja. Du solltest herausfinden, was DU möchtest und dich nicht davon beeinflussen lassen, was andere denken oder fühlen könnten. Es geht um dich. Und wenn Caz dir gut tut – dann bitte. Schnapp ihn dir!“ Die blonde Krähe starrte zur Decke des Zimmers hinauf und ließ sich Sadias Worte durch den Kopf gehen. Sie halfen ihr auf jeden Fall, das Ganze weniger verkopft anzugehen. Sie wollte nicht als alte Jungfer sterben und musste nur den Mut finden, sich das Recht zu nehmen, das Leben mit all seinen Facetten zu genießen. Sie musste sich nur trauen und dabei halfen ihr Sadias Worte.

Allerdings wollte sie ihre Ungestörtheit nicht nur dafür nutzen, über sich zu reden. Sie wollte wissen, wie es ihr und Elian erging, vor allem in Bezug auf seine Schwester, die sie so plötzlich verlassen hatte. „Elian redet nicht darüber. Ich weiß aber, dass es ihm schwerfällt und seine Gedanken häufig bei seiner Schwester sind. Ich gestehe aber, dass ich auch oft an sie denke und einfach hoffe, dass sie sich nicht in ausweglose Schwierigkeiten bringt. Aber wir wissen beide, dass das mehr als unwahrscheinlich ist… Vielleicht kann sie mit Lianth ein wenig Ruhe in ihr Leben bringen. Wer weiß.“ Die Blonde drehte den Kopf und warf Sadia einen Blick zu. "Wirklich unwahrscheinlich", warf sie ein und wurde dann nachdenklich. Auch ihr hing der Abschied ihrer Freundin noch nach. Tami war impulsiv und sie mussten wohl auf Lianth' Vernunft vertrauen. "Ich hoffe nur, sie stellt keinen Unsinn an", murmelte sie. „Und was Elian und mich angeht… Da ist alles in Butter. Mehr als das!“ Die grünen Augen huschten über das Gesicht ihrer Freundin und ihre Miene erhellte sich wieder etwas. "Das freut mich", meinte sie ehrlich und war erleichtert, dass die beiden trotz aller Aufruhr ihrer Reise noch immer glücklich miteinander waren. „Kann mich nicht beklagen. Jedenfalls nicht, seit wir Alma los sind. Meine Güte, die war echt nervtötend…“ "Die brauchen wir nicht bei uns", stimmte Ysi zu. Sie dachte an die Rothaarige zurück und war nur froh, dass sie keinen Keil zwischen ihre Freunde getrieben hatte. Aufmerksam betrachtete sie ihre Freundin, als sie tief Luft holte. „Weißt du… man kann sich nie seiner Liebe sicher sein. Allgemein jetzt, nicht nur bei Elian. Und wenn man versucht sich selbst zu schützen, vor Schmerz, Zurückweisung und… ja einem gebrochenen Herzen, dann wird man auf ewig in diesem Zustand bleiben. Versuch einfach ein wenig den Kopf auszuschalten, Ysi… damit du glücklich wirst. Ich meine, ernsthaft glücklich. Denk nicht zu viel über alles nach, mach einfach mal.“ Es tat gut, die mutmachenden Worte ihrer Freundin zu hören. Ysi nahm sie sich lächelnd zu Herzen. Niemand kannte sie so gut wie Sadia und sie wusste ganz genau, welche Worte sie wählen musste, um sie zum Umdenken zu bewegen. Sie hatte sich immer vor einer Ehe versperrt und den Blick dafür verloren, dass nicht alles direkt in solch einer enden musste. Vor allem nicht mehr jetzt, wo sie sich außerhalb von Grandea und dem Dunstkreis ihrer Familie bewegte. „Mit Cazario war das doch ein guter Anfang, aber auch in Zukunft – versuch dir das zu nehmen, was du möchtest, brauchst oder so. Es ist wichtig, sonst blickst du irgendwann auf dein Leben zurück und fragst dich, was du eigentlich gemacht hast in all den Jahren… Wer weiß, wie lange wir leben. Wir sollten jetzt die Chancen nutzen, die sich uns bieten.“ Ysi seufzte. "Du hast Recht", stimmte sie ihr leise zu. Ihre Flucht aus Grandea war schon aufregend und mehr als gefährlich gewesen. Wer wusste schon, was genau sie in Morgeria erwartete und ob sie wieder zurückkommen würden. Das war wohl eine Option, die nicht allzu unrealistisch war. Sie hatte ihr bisherigen Leben genossen, zumindest soweit ihr das möglich gewesen war. Aber jetzt war sie völlig frei und offensichtlich hielt das Leben noch einige andere schöner Überraschungen bereit, denen sie sich nur öffnen musste. „Und vielleicht gehört es dann auch dazu, dass du Areus‘ Fehltritte hinnimmst oder zumindest aus der Welt schaffst. Niemand ist perfekt… warum sollte er es dann sein müssen? Wir kennen ihn nicht und ja, ich war auch dafür, dass wir uns womöglich absetzen. Aber… je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass wir ihn nicht einfach abschreiben sollten. Alma war auch so komisch diesbezüglich. Vielleicht wäre es fair ihm die Chance zu geben, zu uns Vertrauen zu entwickeln, damit er sich eines Tages anvertraut. Ich weiß nicht… er wirkt so, als wäre er recht einsam und hätte länger nicht mit andere zu tun gehabt. Findest du nicht? Er bleibt so oberflächlich… da kennen wir gar nicht unter uns.“ "Ich sehe das ganz genauso. Ich glaube, sein Leben in seiner Heimat war hart gewesen. Vermutlich hat er seine Lektionen gelernt", sinnierte nun Ysara. "Wer weiß, was er noch alles erlebt hat. Er wirkt sehr misstrauisch." Sie dachte an den Fieberwahn zurück, der ihn hatte glauben lassen, sie sei irgendeine Hexe - vermutlich auch ein Schreckgespenst seiner Vergangenheit. Auch Cazario gegenüber war er abweisend gewesen, als dieser ihn sedieren wollte, obwohl er ihm damit helfen wollte. Offensichtlich fehlte ihm das Vertrauen in andere und das hatte sicherlich seine Gründe. Ysara konnte dem Elfen nicht einfach vergeben, wie er am Strand aufgetaucht war und seine Worte schon mal gar nicht. Aber sie war auch noch nie sonderlich nachtragend gewesen. "Wir könnten ihm zeigen, wie wahre Freundschaft aussieht." Ihre Augen leuchteten einen Moment amüsiert auf. "Keine Ahnung, ob Areus Interesse daran hat, aber im Grunde könnten wie ein super Team werden", überlegte sie mit einer gewissen Überzeugung. Dabei waren es nicht nur seine Fähigkeiten, die sie davon abhielten, einfach ohne Areus weiter zu machen. Sie wollte den Elfen nicht einfach so in den Wind schießen. „Cazario ist da wieder anders. Der scheint das Vertrauen in andere nicht aufgegeben zu haben, sodass er sich freier bewegen kann. Areus wirkt… gefangen. Ach, ich weiß auch nicht! Womöglich mache ich mir auch zu viele Gedanken“ Ysi deutete ein Kopfschütteln an. "Nein, machst du nicht", glaubte sie. "Wir haben noch nie jemanden einfach so aufgegeben, nicht wahr?" Sie lächelte. War das nicht der Grund, wieso sie sich überhaupt gefunden hatten und worauf ihre Krähen basierten? Sie halfen nicht nur den Armen, sondern generell denen, die es nicht einfach im Leben hatten. Ysi glaubte zwar nicht, dass Areus auf ihre Unterstützung angewiesen war, aber Unterstützung und Freunde hatten noch nie jemandem geschadet.

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Montag 28. April 2025, 09:04

Im Prinzip hatte Ysara stets nur gewollt, sich ein Leben neben dem ihr aufgezwungenen aufzubauen. Sie hatte das mit Hilfe ihrer Freunde geschafft, war recht erfolgreich darin geworden im Verborgenen zu rebellieren und sich ein Ausgleich zu schaffen. Mit ihren Krähen konnte sie sein, wer sie war, und musste sich keinem vornehmen Geplänkel überlassen. Allerdings führte diese Freiheit auch dazu, dass sie in einen Bereich vorstieß, den sie nie wirklich für sich erschlossen hatte. Liebe, Romantik und Verpflichtungen in diese Richtung, waren für sie lange Zeit allenfalls nur Worte in Büchern gewesen. Sadia und Elian lebten diese zwar vor ihren Augen und auch Tamie zeigte offen, was sie für Cassian empfinden könnte, doch das war für Ysara niemals gefährlich geworden. Sie brauchte für sich darüber nicht nachzudenken, weil sie es nicht zugelassen hatte. Jetzt aber, mit dem Erreichen einer neuen Freiheit, drehten sich die Gedanken plötzlich auch darum. Und sie merkte, wie blind sie vielleicht in all den Jahren gewesen war! Denn auch, wenn ihr jetzt alles reichlich viel vorkam, war es doch möglich, dass sie einfach bisher nicht darauf geachtet hatte, ob ihr jemand näherkommen wollte. Das Gespräch mit ihrer Freundin half dabei nur bedingt. Immerhin fühlte sich Ysara weiterhin unsicher diesbezüglich, aber es war auch gut, endlich mal das Wirrwarr auszusprechen und durchdenken zu können. Cassian war nach wie vor Thema, denn er war der Auslöser. Hätte sie sich viel früher mit den Möglichkeiten beschäftigt, wäre es womöglich gar nicht so weit gekommen. Immerhin war er ihr bereits so viele Jahre ein wahrer Freund und wenn Ysara jetzt zurückdachte an all die Gelegenheiten, die Zweisamkeiten, die kleinen Berührungen, die Blicke, das feine, warme Kribbeln in ihrem Bauch… war da nicht vielleicht schon länger dieses Gefühl in ihr vorhanden? In einem neuen Licht betrachtet, war sie vielleicht doch schon länger in Cassian verschossen als sie für möglich gehalten hatte. Und wenn sie beide diese Zuneigung früher erkannt hätten… Könnte sie die Braut von ihm sein, nicht die Dunkelelfe. Allerdings war es auch nicht ratsam über diese verlorene Chance nachzugrübeln. Immerhin war es zu spät, nicht wahr? Aber womöglich war Ysara in der Lage zu lernen und fortan etwas sensibler in diesen Dingen zu agieren, damit sie nicht die nächste Gelegenheit verpasste. Welche das wäre… würde sich noch zeigen müssen. Womöglich waren weder Cazario noch Areus diejenigen, die es am Ende in ihr Herz schafften. Nachhaltig. Das Gespräch war hilfreich für Ysi und doch musste sie im Stillen und in Ruhe darüber nachdenken. Sie musste die Worte erstmal verdauen und dann entscheiden, was sie daraus machte. Feststand, dass sie sich ein wenig öffnen wollte. Dass sie sich der Möglichkeit nicht mehr verschloss. Vielleicht lernte auch sie, dass sie es genießen, konnte in diesen Bereich des Lebens einzutauchen.

Bei all dem, was in Ysi’s Kopf vorging, verlor sie allerdings niemals den Blick für ihre Freunde. So lenkte sie das Gespräch auf Elian und Sadia und später auf Tamie. Die letzte Krähe fehlte ihnen allen und Elian vermutlich am meisten. Sadia machte klar, dass er die Sorge um seine kleine Schwester eher in sich hineinfraß, und beide Frauen konnten sich wohl nur vorstellen, wie es in ihm aussehen mag. Und auch Tamie würde sich hoffentlich zu helfen wissen. Ob sie sie je wiedersahen? Die Frage blieb unbeantwortet und das Gespräch kehrte wieder zurück zu den wichtigen Dingen, um die es im Leben gehen sollte. Sadia machte Ysi klar, dass es wichtig war auch zu leben. Wirklich zu leben. Denn sie wussten nicht, wann dieses beendet sein würde. Gerade ihr Leben war doch äußerst spannungsgeladen, wenn sie an die letzten Tage und Wochen dachten. In einem Moment machten sie noch genau das, was sie gut konnten und im nächsten flüchteten sie aus ihrer Heimat, verfolgt von den Schergen eines üblen Elfen, der vor allem die nötigen Finanzen besaß, um sie bis an den Rand der Welt zu jagen. Sie hatten von seinem Geheimnis erfahren, zumindest, dass es eines gab. Und sie waren auf dem Weg, diesem auf den Grund zu gehen. Ysara gab Sadia im Stillen Recht. Sie mussten anfangen zu leben – es konnte sich alles wahnsinnig schnell verändern. Und verändern musste sich noch etwas: Die Beziehung zu Areus. So konnten sie nicht weitermachen, deshalb teilte Sadia noch mal ihre Gedanken zu dem Nachtelfen mit. "Ich sehe das ganz genauso. Ich glaube, sein Leben in seiner Heimat war hart gewesen. Vermutlich hat er seine Lektionen gelernt. Wer weiß, was er noch alles erlebt hat. Er wirkt sehr misstrauisch. Wir könnten ihm zeigen, wie wahre Freundschaft aussieht. Keine Ahnung, ob Areus Interesse daran hat, aber im Grunde könnten wie ein super Team werden" Sadia grinste und schnaubte gleichzeitig. „Oh, ich weiß auch nicht, ob er daran Interesse hat. Aber wir sind ohnehin super charmant, einnehmend und einfach grandios. Wie könnte er nicht?!“, witzelte sie lachend. Sie wurde wieder etwas ernster und Ysi war es nun, die Sadia in ihren Gedanken bestärkte. "Nein, machst du nicht. Wir haben noch nie jemanden einfach so aufgegeben, nicht wahr?" Sadia’s Mundwinkel hoben sich: „Die Mitglieder halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig.“ rezitierte sie einen Punkt ihres Gelöbnisses und nickte. „Gut, Mitglied ist er nicht wirklich… und irgendwie doch. Naja, vielleicht müssen wir uns hier auch etwas mehr auf die neue Situation einstellen. Und er weiß ja, wer wir sind…“ Auch Ysi entschied sich, dass es der Elf durchaus verdient hatte, eine Chance zu bekommen. Kein Nutznießen der Fähigkeiten seinerseits, sondern eine echte Chance – wenn er wollte – hier Freunde zu finden. Und später sogar eine Familie. Es blieb abzuwarten, ob das Mitglied der Diebeszunft überhaupt wollte. Aber anbieten konnten sie es ihm!
Sadia und Ysi hatten noch einen Moment Zeit, sich über dieses und jenes zu unterhalten und ein wenig die Unbeschwertheit zu genießen. Es waren unwahrscheinlich aufregende Tage gewesen. Aufregend und sorgenvoll. Da tat es mehr als gut, sich der Leichtigkeit hinzugeben und auch mal wieder zu lachen. Die beiden Frauen hatten trotz der neuen Situation nicht vergessen, wie sehr sie einander mochten und Unterstützung waren. Es hatte eine Freundin gebraucht und das lockerte das Gemüt gewiss ein wenig auf. Irgendwann aber hörten sie es von draußen rumpeln, klappern und ächzen. Dann klirrte etwas. Sadia stand auf und ging zur Tür. Als sie jene öffnete, stand Elian vor ihr und balancierte wackelig ein Tablett mit Schüsseln darauf. Gerade war eine Butterglocke abgeschmiert und der gelbe Klumpen verteilte sich auf dem Dielenboden. „Ups“, machte er und grinste verschlagen auf. Sadia lachte. „Nicht dein Talent!“, bescheinigte sie ihm du half ihm daraufhin. Elian klaubte die Butter auf, verzog das Gesicht, weil seine Hand nun fettig war und grummelte leicht. Sadia trug das Tablett hinein und stellte es auf den Tisch. Suppe dampfte auf und gab einen würzigen Geruch ab. Dazu gab es noch Brot, Würzwein und eigentlich Butter – die sollten sie wohl lieber nicht mehr essen. Elian hatte aber noch einen Teller mit kaltem Braten geholt und alles in allem, war es eine sehr schmackhafte und gute Mahlzeit. Die Freunde hatten auch hier Zeit, sich zu entspannen, ein wenig Revue passieren zu lassen und ausgelassen zu sein. Nachdem sie gesättigt und wohlgenährt waren, stellte sich Müdigkeit ein. Sadia gähnte schon seit einer halben Stunde immer wieder und auch Elian wurde ruhiger – was immer ein Zeichen war, dass er müde wurde. Ysi hatte die Möglichkeit noch einen Spaziergang zu machen, oder sich ebenfalls zur Ruhe zu legen. Es stand ihr frei, was sie tun wollte. Für diesen Moment wirkte es, als wäre alles wie immer bei sich in Grandea. Ein erfolgreicher Tag, ein paar kleine Widrigkeiten und am Ende eine gemeinsame Mahlzeit mit (fast) allen Krähen, um dann zufrieden ins Bett zu fallen. Ganz gleich, ob Ysi noch ein wenig die Gedanken wälzte, noch mal raus an die Luft ging oder sich direkt hinlegte… irgendwann war Manthala da und geleitete auch sie ins Reich der Träume, um sie am nächsten Morgen daraus wieder zu entlassen.

Ob sie geträumt hatte oder nicht, machte keinen Unterschied. Sie fühlte sich erholt, frisch und ein wenig leichter womöglich auch. Vielleicht hatte der Abend ihr geholfen, vielleicht noch mehr verwirrt – als sie aber erwachte, stand die Sonne am wolkenlosen Himmel und tauchte die Hafenstadt in ein wunderschönes Licht. Es war idyllisch und fast mochte man alles vergessen, was sie im Nacken hatte. Doch nur fast. Zum Frühstück konnten sie sich unten in der Taverne einfinden und dort auch das Geschirr vom Abend abgeben. Sadia und Elian saßen mit Ysi gemeinsam am Tisch und tranken etwas, aßen eine Kleinigkeit. Es war, als wären sie auf einfachen Reisen und schauten sich die Welt an. Etwas skurril aber das Wetter und der gute Schlaf machten Lust auf mehr. „Hast du schon das Zimmer bezahlt, Sadia?“, fragte Elian gerade und Sadia nickte noch etwas wortkarg – wie immer am Morgen. „Gut, denn wir sollten“, er wurde unterbrochen als die Tür geräuschvoll aufging und sich die einfallende Sonne etwas verdunkelte, als drei dunkle und gerüstete Gestalten eintraten. Es wurde augenblicklich still in der Taverne und auch der Wirt schaute auf. „Kann ich helfen?“, fragte dieser direkt und einer der Dunkelelfen schälte sich aus dem Gespann. „Wir suchen jemanden“, hörten auch die Krähen die Elfen sagen. Er zog ein Pergament aus seiner Brusttasche und legte es auf den Tresen, dass es der Wirt sehen konnte. Dieser runzelte die Stirn, dann schaute er auf, streifte den Tisch der Krähen mit seinem Blick und ließ ihn weiterwandern. „Und?“, fragte der Dunkle ungeduldig. Er wirkte erhaben in seiner Rüstung. Ein schmales, schwarzes Schwert hing an seinem Waffengürtel. Die anderen beiden standen noch in der Tür und bewachten den Eingang. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich die schon mal gesehen habe…“, überlegte der Wirt und sein Blick kehrte zurück zu den Krähen, nachdem er einmal im Raum umhergeschweift war. Dann musterte er den Dunklen. „Warum sucht ihr sie?“, fragte er freiheraus und der Elf steckte das Pergament wieder ein. „Diebstahl“, brummte er nur. Sadia hatte die Luft angehalten und Elian schien bereits an einen Plan zu tüfteln. Allerdings gab es keinen Ausweg.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Samstag 10. Mai 2025, 20:46

Ysara hatte immer gewusst, was sie wollte - das hatte sie bis jetzt zumindest gedacht. Ein Mann an ihrer Seite hatte nie dazu gehört. Sie hatte sich nie ernsthaft mit diesem Thema, Romantik oder gar der Liebe auseinander gesetzt. Mittlerweile aber waren ihr die Augen geöffnet worden. Der Abschied von Cassian, Cazarios Annäherung und auch zuletzt das Gespräch mit Sadia hatten ihr bewusst gemacht, dass es noch mehr Abenteuer in dieser Welt gab. Und Ysara spürte, dass sie auch dieses bisher völlig unbekannte Gebiet entdecken wollte. Allein der Gedanke an den Hymlianer ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie konnte nicht recht glauben, wie schnell alles in den letzten Tagen gegangen war. Erst die Gefühle Cassian gegenüber, die sie sich endlich eingestehen konnte - nur viel zu spät. Und kurz darauf die Nähe zu Areus, die sie nicht ungerührt gelassen hatte. Mit Caz war sie jedoch weiter gegangen als je zuvor mit jemanden. Die Gedanken daran ließen sie nicht recht los. Sadia und Elian, der bald zurückkehrte, konnten sie aber für einige Zeit gut von den aufwühlenden wie aufregenden Gedanken ablenken. Ysara aß mit ihnen, blödelte herum, lachte und genoss sichtlich diesen Abschluss des Tages mit ihren Freunden. Alles um sie herum war im Moment neu und aufregend. Sadia und Elian aber waren ihr Halt in dieser Fremde und sie war einfach glücklich darüber, dass sie weiter an ihrer Seite waren. Nachdem sie die Bäuche mit dem leckeren Essen gefüllt hatten, wurde aber Ysi auch sehr bald sehr schnell müde. Ihr fehlte definitiv eine große Portion Schlaf und die ganze Aufregung hatte zusätzlich an ihrer Energie gezerrt. Daher ging sie vom Zimmer ihrer Freunde direkt in ihr eigenes Zimmer, wo sie sich auf das weiche Bett fallen ließ. Sie seufzte zufrieden und genoss die völlige Ruhe, die sie mit einem Mal umfing. Sie konnte aber nicht abstreiten, dass die Männer ihr noch immer im Kopf herum spukten. Allen voran Cazario und ihr Kuss sowie die romantische Stimmung am Strand - bis eben Areus aufgetaucht war. Auch über den Elfen verlor sie Gedanken, erinnerte sich an die Nähe zu ihm in der Unterwasserhöhle und in der Hängematte. Sie errötete selbst jetzt, alleine, bei den Gedanken an das Kribbeln, das sie auch mehrfach in seiner Nähe verspürt hatte. Sie musste sich eingestehen, dass sie den Nachtelfen nicht einfach vor die Tür setzen wollte oder konnte, so wie sie es vorhin am Strand noch am liebsten symbolisch getan hätte. Mit einem Seufzen schob sie die Gedanken an den Dieb zur Seite und ließ lieber noch einmal gedanklich den Abend mit dem Hymlianer Revue passieren, bevor sie ins Reich der Träume abdriftete und ihr Körper sich die Erholung von den Strapazen holte, die er brauchte.

Sie schlief lange und gut und blinzelte ein paar Mal ob des Sonnenlichts, das bereits durchs Fenster fiel. Seufzend kuschelte sie sich noch einmal ins weiche Bett und lächelte versonnen, als sie plötzlich an Cazario denken musste. Mit seiner offenen Art und Umgarnungen hatte sich der Hymlianer doch schon ein wenig in ihr Herz geschlichen. Ysi hätte die Ruhe gerne noch weiter ausgekostet, aber irgendwann zwang sie sich dazu, aufzustehen, weil sie vermutete, dass ihre Freunde schon auf sie warteten. Sie gönnte sich eine Katzenwäsche, bevor sie sich frische Kleidung anzog und hinunter in die Taverne ging. Dort angekommen sah sie immer noch etwas verschlafen und verträumt aus. "Guten Morgen", lächelte sie ihre Krähen an. "Habt ihr auch so gut geschlafen?", wollte sie wissen und setzte sich. Dann griff sie zu einem Brot und süßer Marmelade, die ihr sichtlich schmeckte. Sie redeten nicht so viel wie am Abend zuvor. Ysara wusste natürlich, dass Sadia ein Morgenmuffel war und auch Ysara genoss lange Morgende in Ruhe, die ihr ihre Mutter in Grandea nur selten gelassen hatte. Es war beinahe friedlich hier und Ysi bekam einen weiteren Vorgeschmack auf ihren zwar ungewollten Neubeginn, der aber durchaus auch Vorteile bot. Bis sie die Dunkelelfen sah, die die Taverne betraten. Aus reiner Gewohnheit sackte Ysis Herz in diesem Moment eine Etage tiefer. Keine Panik.., dachte sie noch und zwang sich, sich daran zu erinnern, wie friedlich die Andunier mit den Dunkelelfen hier zusammen lebten. Sie hatte es gestern selbst gesehen, auch wenn es ihr persönlich sehr befremdlich vorkam. Wer sagte denn, dass die drei hier nicht nur frühstücken wollten wie sie auch? Ysi aber befürchtete bereits anderes. Spätestens jetzt wurde es an ihrem Tisch so still wie im Rest der Taverne. „Wir suchen jemanden.“ Da begann ihr Herz schneller zu schlagen und all die Ereignisse in Grandea prasselten wieder auf sie ein. Sie hatte Vashnar und seine Schergen ganz gut verdrängen können - bis jetzt. Es sollte sie nicht überraschen, aber tat es trotzdem, dass sie ihnen so nah auf den Fersen waren. Ysara hatte keine Zweifel, dass sie wegen ihnen hier waren. Die Blonde musterte die Dunklen und versuchte, sich in Windeseile ihre Chancen zur Flucht auszurechnen. Die Tür blockierten sie. Ob sie es die Treppe hinauf schaffen würden? „Ich bin mir nicht sicher, ob ich die schon mal gesehen habe…“, hörte sie den Wirt antworten. Die grünen Augen trafen auf seinen Blick. Ysara war jedoch kaum zu etwas fähig und starrte ihn nur an, als könne sie ihn allein dadurch beschwören, sie nicht zu verraten. Sie wusste nicht, was besser war. Ihm mit einem Kopfschütteln zu bedeuten, dass er sie nicht verraten sollte - und sich ihm gegenüber selbst verraten? Oder schweigen und nichts tun? Letztendlich entschied sie sich, bis auf den Blick, zu letzterem. Aber selbst wenn er schwieg.. die Taverne war nicht voll und man würde sie schnell entdecken können. „Warum sucht ihr sie?“ - „Diebstahl.“ Ysara drehte den Kopf langsam zu Sadia und Elian. Ihr Blick sprach Bände. Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sollte ihre Flucht hier vorbei sein? Sie hoffte, dass Elian einen Ausweg aus dem Ärmel zauberte. Fragend und Hilfe suchend sah sie ihn an. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und zur Treppe gerannt, um den Ausweg über ihr Zimmerfenster zu nehmen. Andererseits sollten sie nun wohl nichts tun, das zusätzlich auf sie aufmerksam machte. In dem Vorhaben, etwas unauffälliges zu tun, als würden die Worte der Dunklen sie nicht tangieren, griff sie nach ihrer Tasse Tee, die ihr der Wirt erst vor ein paar Minuten gebracht hatte. Sie verkannte jedoch, wie heiß ihr Getränk noch war und verbrannte sich die Zunge. Hier reichte ihre Selbstbeherrschung nicht aus. Ysara verschluckte sich wegen des plötzlichen Schmerzes vor Schreck und hustete, was in ihren eigenen Ohren furchtbar laut klang. Sie war selbst überrascht davon, schnappte nach Luft und presste dann die Lippen aufeinander, während sie mit einem mehr oder weniger unterdrückten Hüsteln versuchte, den Schmerz wegzuatmen und gegen das reizende Gefühl in ihrem Hals anzukämpfen. Dabei kniff sie die Augen zusammen, verfluchte sich selbst dafür und machte sich unbewusst etwas kleiner, als könnte sie dadurch keine weitere Aufmerksamkeit auf sich lenken.

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. Juni 2025, 20:53

Es hätte ein gemütlicher Morgen werden können. Endlich einmal die Freiheit zu besitzen, sich im Bett nach Lust und Laune zu räkeln, bis man aufstehen wollte – und nicht musste. Sich dann ungewaschen und vor allem ungekämmt an einen Tisch zu setzen, mit seinen besten Freunden und ausgiebig und vor allem ausgelassen zu frühstücken. Einfach keinen pikierten Blick einer Mutter zu bekommen, weil das Nest auf dem Kopf länger keine Bürste mehr gesehen hätte. Sich nicht darum bemühen zu müssen, vornehm und höfisch jeden Bissen eines ohnehin nur allenfalls faden Mahls einzunehmen, ohne sich diebisch über die leckeren Kostbarkeiten herzumachen. Sich das Brot dick mit Marmelade zu beschmieren, zu kleckern und dabei auch noch zu lachen! Es hätte ein solcher Morgen werden können. Ysara startete jedenfalls schon mal recht zwanglos und schlief länger als sonst. Es war aber auch nötig gewesen, mal so unbedarft zu ruhen und sich nicht in den Problemen dieser neuen Freiheit zu verlieren. Nun saß sie mit Elian und Sadia am Tisch im Tavernen-Schankraum und wollte nur etwas essen, da verdunkelte sich bereits wieder der Horizont – buchstäblich! Das Dreiergespann aus Dunkelelfen verhinderte, dass Ysi ausgedehnt Nahrung zu sich nehmen konnte, denn die drei waren ganz offensichtlich nicht hier, um zu frühstücken, wie sie noch anfangs hoffte. Sie suchten jemanden. Das wurde deutlich und augenblicklich spannten sich die Krähen an. Suchten sie… nach ihnen? Der Blick des Wirts glitt über sie hinweg und Ysara stockte der Atem. Ging es um sie? Erkannte er sie? Was war auf dem Pergament zu sehen? Zeichnungen von ihnen? Waren sie gut und konnte der Wirt etwas damit anfangen? Sein Blick kehrte zurück und Ysi rutschte noch etwas mehr das Herz in die Hose.

Die Elfen suchten nach Dieben, wie sich herausstellte und wer passte da besser auf die Beschreibung, als die drei Freunde? Ysara aber versuchte ihrem drängenden Impuls zur waghalsigen Flucht nicht zu viel Beachtung zu schenken und griff mit klammen Fingern nach ihrer Teetasse. Dampfend stieg der würzige Geruch auf und warnte sie viel zu spät, sich nicht die Lippen zu verbrennen. Sadia und Elian starrten Ysi an, während jene versuchte das Husten und Prusten zu unterdrücken. Allerdings war ihr Bemühen nicht von Erfolg gekrönt, war es doch mucksmäuschenstill in der Taverne, seit die Dunklen eingetreten waren. Der Elf am Tresen wandte sich in einer bedrohlich-fließenden Bewegung dem Geräusch zu, dass die arme, zuckende Ysi machte und betrachtete sie eindringlich. Elian trat unter dem Tisch nach Ysara, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie entgegen ihrer Unauffälligkeit das Augenmerk direkt auf sich gelenkt hatte. Schwarze Augen starrten ihr entgegen. Das Gesicht, schmal und markant wies keinerlei Emotionen auf, während das Dunkel der Augen sich auf ihr Gesicht legte. Der Elf betrachtete sie eine schiere Endlosigkeit lang, ehe sein Blick zu Sadia und Elian überglitt. Auch sie musterte er genaustens. Die Wachen am Eingang klapperten kurz mit ihren Waffen, als sie sich bewegten und das Bein wechselten, auf dem sie standen. Sie wirkten recht unbeteiligt. Offenbar war nur das Schwarzauge befugt hier Entscheidungen zu treffen. Jener, etwas zwei Köpfe größer als Elian, griff nach seinem Pergament auf dem Tresen und rollte es wieder zusammen, ehe er es mit einer stoischen Ruhe unter seinem Wams verstaute. Sein schwarzes, schmales Schwert klimperte leise in der Scheide. Dann traf sein Blick erneut die Krähen und er richtete sich auf, stieß sich scheinbar vom Tresen ab, um auf den Tisch zu zukommen. Er durchschritt den Schankraum mühelos, während alle Augen auf ihn und auf den Tisch der Krähen gerichtet waren. Hier hätte man nun eine Stecknadel fallen hören können, so still war es, bis auf die schweren Schritte der in Rüstung gepackten Füße. „Städtereise?“, fragte den zischende Stimme des Dunkelelfen dann direkt die Krähen. Er betrachtete Ysara dabei. Elian räusperte sich. „Richtig“, antwortete er etwas heiser und auch Sadia wirkte alles andere als souverän. „Sch-schön hier“, pflichtete sie der Lüge bei. Die schwarzen Augen richteten sich auf Ysi’s Freunde. „Hm“, machte er nur und ließ nicht erkennen, ob er ihnen glaubte oder sie längst durchschaut hatte. Der Mann war wirklich auf unheimliche Art und Weise eindrucksvoll. Seine Rüstung war pechschwarz und glänzte gar etwas, dass man seinen eigenen Schemen darin erkennen konnte.
„Woher kommt ihr?“, wollte er weiter wissen und sowohl Elian als auch Sadia schwiegen einen Moment, bevor sich Sadia’s Lippen zu einer Antwort öffneten. Doch bevor sie sich weiter um Kopf und Kragen reden oder aberr verraten konnte, brach ein wenig Gerangel am Eingang aus. Die anderen beiden Elfen öffneten die Tür und herein kam eine leuchtende Gestalt. Gutaussehend, mit einem strahlenden Lächeln, makellosen Zügen.

„Da seid ihr ja! Ich habe euch schon gesucht“, flötete die vertraute Stimme eines gewissen Hymlianers und er kam schnurstracks auf den Tisch zu. Cazario blieb am Tisch von den Krähen stehen und schaute dann in das Gesicht des Elfen. „Darf ich mich vorstellen? Cazario – der Heiler drüben am Pier, der die ganzen Kranken aus anderen Ländern verarztet, nicht wahr? Schon mal gehört? Nein? Macht nichts, ich bin auf der Suche nach diesen Dreien gewesen, sie assistieren mir bei den Eiterbeulen von dem Schiff aus Sarma – darf ich sie euch entführen?“, fragte er mit einem charmanten Lächeln und einer Souveränität, die reichlich deplatziert wirkte. Und trotzdem Wirkung zeigte. Der Dunkelelf musterte Caz und engte die Augen missmutig. „Aha“, antwortete er nur und warf Ysi, Sadia und Elian noch mal einen Blick zu. „Eiterbeulen?“, hakte er nach und man konnte nicht ablesen, ob er ihnen das alles abkaufte. Aber tatsächlich trat er zurück und ließ die Krähen gewähren. Dann trat eine weitere Gestalt auf den Plan: In der Tür konnte Ysara die verhüllte Gestalt von Areus ausmachen. Er sah wachsam unter seiner Kapuze hervor und das Violett seiner Augen blieb einen Moment prüfend an Ysara’s Grün hängen. Der Dunkle wurde aufmerksam auf ihn und sofort wurde sein Ausdruck wieder eine Spur argwöhnischer. Cazario bemerkte das und winkte ab. „Nachtelfen – die armen – können nicht mal die Schönheit der Sonne genießen, nicht wahr? Dabei hat das hier ja wochenlang nur geregnet und geregnet und“- der Elf hob eine Hand, woraufhin Caz verstummte. „Und geregnet, danke. Ich war selbst hier.“, murrte der Elf und nickte daraufhin seinen Begleitern zu. Bevor er aber die Taverne verließ, holte er noch mal die Pergamentrolle hervor und hämmerte sie gegen die Eingangstür, damit jeder einen Blick auf das Bild erhaschen konnte. Der Wirt der Schenke ächzte, als der Nagel einfach seine Wand verunstaltete, hielt sich ansonsten aber mit einem Kommentar zurück. Danach warf der Dunkle jedem noch mal einen prüfenden Blick zu, ehe sie sich aus dem Staub machen wollten. Areus rührte sich nicht am Eingang, sodass sich das Trio aus Dunkelelfen an ihm umständlich vorbeischieben musste. „Verzeihung“, grinsten die weißen Zähnen aus dem Zwielicht seiner Kapuze hervor, als einer der Elfen ihn anrempelte. Knurrend rissen sich die Schergen zusammen und verließen die Taverne ohne weitere Zwischenfälle. Es dauerte noch eine Sekunde, bis ein Raunen durch die Gäste ging und sich langsam der Geräuschpegel wieder erhöhte. Cazario schaute zu Ysi zurück und lächelte ihr aufrichtig zu. „Puh – gerade noch mal gut gegangen, nicht wahr?“, fragte er lachend und Sadia rutschte auf ihrem Stuhl zurück, um auszuatmen. „Ich muss mich umziehen, ich habe alles vollgeschwitzt!“, verkündete sie und auch Elian strich sich erleichtert durch die Haare. Areus aber blieb am Eingang und betrachtete das Bildnis auf dem Pergament. Oben drüber stand „Gesucht“ und darunter war das gemalte Bild einer Frau mit kurzen Haaren, dunkel und wachem Blick. Vashnar war ihnen nicht auf den Fersen… noch nicht. Sie hatten Glück gehabt oder es war ein Warnschuss des Universums gewesen. So oder so, vielleicht war es besser, sich langsam auf den Weg zu machen.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Montag 2. Juni 2025, 18:14

Der brennende Schmerz durchzuckte ihre Zunge und kurz darauf auch ihr Bein, als Elian mahnend dagegen tritt. Aber Ysi konnte nicht anders, als zu husten, auch wenn sie redlich versuchte, diesen Reiz zu unterdrücken. Doch weitere Laute blieben ihr merklich im Halse stecken, als der Dunkelelf seine Aufmerksamkeit auf sie richtete und so eindringlich zu ihr hinüber sah. Ysi blickte in schwarze Augen, die vermutlich so dunkel wie seine Seele waren. Sie fühlte sich erwischt und war so schockiert, dass sie nur zurück starren konnte, während sie für unendlich lange Momente nur noch ihren eigenen Herzschlag hörte. Als er sich dann vorerst wieder dem Pergament widmete und es zusammen rollte, atmete Ysi etwas auf und sah Sadia und Elian entschuldigend und mit einem schlechten Gewissen an. Das war ganz und gar nicht das, was sie beabsichtigt hatte. Dennoch blieb sie angespannt und das zurecht, wie sich kurz darauf zeigte, denn das Schwarzauge kam wenige Minuten später geradewegs auf sie zu. Ysi spürte, wie ihre Hände kalt wurden und ihr jegliche Flüche im Hals stecken blieben. Das hier war gar nicht gut! Überhaupt gar nicht! „Städtereise?“ Dieser seelenlose Blick und seine zischende Stimme gingen ihr durch Mark und Bein, sodass sie gerade noch dazu fähig war, mit einem Nicken darauf zu antworten. Auch ihren Freunden hörte man deutlich die Nervosität an. Ysara brauchte sie gar nicht ansehen, um sich dessen sicher zu sein. Das hier lief so gar nicht nach Plan! Alles in ihrem Körper schrie nach Flucht. „Woher kommt ihr?“ Ysi rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Normalerweise brachte sie nichts soo schnell aus der Fassung, aber dieser Dunkelelf stand für alles, wovor sie geflohen waren. Er ließ nicht erkennen, ob er ihnen glaubte oder ob er nicht schon längst eines ihrer Gesichter wieder erkannt hatte. Ysaras Gesichtsfarbe war deutlich blasser und das nicht nur, weil ihre Haut im Kontrast zu seiner schwarzen Rüstung stand.

„Da seid ihr ja! Ich habe euch schon gesucht.“ Ysara war so angespannt, dass sie erst mit seinen Worten begriff, dass Cazario das Gasthaus betreten hatte. Seine helle Gestalt durchschnitt die merkwürdige Dunkelheit des Elfen. Endlich gelang es ihr, den Blick von diesem abzuwenden, aber allein das Auftreten des Hymlianers konnte sie nicht vollends beruhigen. "Caz..", murmelte sie überrascht, irritiert, aber auch mit einer gewissen Sorge in der Stimme. Er würde sich wohl kaum gegen einen dieser dunklen Bastarde wehren können, wenn dieser die Absicht hatte, sie festzunehmen? Und wenn sie ihn gleich mitnehmen? Cazario aber schien sich seiner Sache vollkommen sicher und Ysi konnte nur da stehen und dem ganzen zusehen. „Darf ich mich vorstellen? Cazario – der Heiler drüben am Pier, der die ganzen Kranken aus anderen Ländern verarztet, nicht wahr? Schon mal gehört? Nein? Macht nichts, ich bin auf der Suche nach diesen Dreien gewesen, sie assistieren mir bei den Eiterbeulen von dem Schiff aus Sarma – darf ich sie euch entführen?“ Ysara glotzte Cazaria für ein paar Momente einfach nur an, bis sie sich fing und lieber nicht ganz so ahnungslos aussah, um seine Lüge nicht auffliegen zu lassen. Ihre Schweigsamkeit konnte man aber auch getrost der Ausstrahlung des Dunklen zuschreiben. „Aha. Eiterbeulen?“ Ysi nickte schnell und räusperte sich. "J-a, groß und.. eitrig", beschrieb sie das ganze mit kratziger Stimme und wenig ausschmückend und war froh, dass überhaupt mehr als ein Fiepen ihren Hals verließ. Erst als der Dunkle endlich zurücktrat, wagte Ysi zu hoffen, dass sie hier anders als in Handschellen heraus kamen. Sie warf Cazario einen kurzen Blick zu, aber traute sich kaum eine Regung zuzulassen, in der Angst, dass der Dunkle doch noch den Braten riechen könnte. "Wir sollten wirklich zu den Eiterbeulen.. ich meine Schiff!", sprach sie schnell und allein die Autorität des Dunkelelfen ließ sie an Ort und Stelle verbleiben. Ihr Blick aber huschte instinktiv zur Tür, denn aus dieser wollte sie schnellstmöglichst verschwinden. Da trafen ihre grünen Augen auf ein vertrautes Violett. Ysi hielt inne und betrachtete Areus, der so plötzlich aufgetaucht war wie Cazario. Ihre Miene wurde unbewusst etwas weicher, als sie ihn sah, und für eine Sekunde zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Ihr Entschluss, Areus nicht einfach in Andunie zurück zu lassen, hatte sich inzwischen gefestigt. „Nachtelfen – die armen – können nicht mal die Schönheit der Sonne genießen, nicht wahr? Dabei hat das hier ja wochenlang nur geregnet und geregnet und“ „Und geregnet, danke. Ich war selbst hier.“ Da kehrte ihre Aufmerksamkeit zurück zu Caz und sie durfte erleichtert feststellen, dass der Dunkelelf ihm tatsächlich glaubte und von ihnen abließ!

Ysara schaute ihm kurz hinter her und dann zu Cazario. Sie nickte ihm zu und ihre Lippen formten ein stummes Danke. Sie wusste um die guten Ohren der Elfen und traute sich in ihrer Gegenwart nichts zu sagen. Sie beobachtete das Spielchen zwischen Areus und den Elfen, die etwas umständlicher die Taverne verlassen mussten, ehe sie wieder zu Cazario sah. „Puh – gerade noch mal gut gegangen, nicht wahr?“ "Gerade noch mal gut gegangen!? Du hast uns den A.. llerwertesten gerettet", sprach sie aus und auf ihrem Gesicht zeichnete sich ehrliche Erleichterung ab. Etwas überschwänglich umarmte sie Cazario, während ihr Herz in seiner Nähe erfreut hüpfte. "Danke, wirklich! Ich dachte, wir sind geliefert." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder löste. Sie grinste erleichtert Elian und Sadia an. Die Situation hatte ihr einiges abverlangt, dazu gehörte eine Portion Angstschweiß und selbst jetzt noch raste ihr Puls. "Ich hab uns schon im dreckigen Kerker gesehen." Sie seufzte erleichtert und der Schreck musste erst noch ein paar Momente sacken. Dann aber legte sich ihr Blick auf Areus und kehrte für einen Augenblick in die Runde zurück. "Entschuldigt ihr mich kurz?", bat sie, bevor sie zu dem Nachtelfen hinüber ging. Sie blieb neben ihm stehen und betrachtete ebenfalls das Gesicht der gesuchten Diebin. Glücklicherweise hatte sie keinerlei Ähnlichkeit mit ihr. Aus dem Augenwinkel sah sie Areus an. "Du hast auch vor niemanden Angst, hm?", spielte sie mit einem Schmunzeln auf die Begegnung mit den Dunklen an, denen er sich auch noch in den Weg gestellt hatte, als wären sie keine Gefahr für ihn. Dann drehte sie den Kopf etwas und musterte ihn aus der Nähe. Insgesamt wirkte sie, trotz des Vorfalls gerade, ihm gegenüber zumindest entspannter als gestern Abend. Sie strafte ihn nicht mit zickigem Gehabe, sondern machte einen Schritt auf ihn zu. "Gestern Abend..", begann sie und suchte nach Worten, während sich ihr Blick zur Ablenkung wieder auf das Pergament legte. "Ich war überrascht, dich zu sehen und hab' das Ganze wohl falsch interpretiert", gab sie zu. "Ich wollte nur mal etwas tun, ohne unter Beobachtung zu stehen", meinte sie etwas leiser und sah ihm erneut in die Augen. "Verstehst du? Du hast mich auf dem falschen Fuß erwischt. Es tut mir leid", entschuldigte sie sich, während sie ebenfalls eine Entschuldigung erwartete. Immerhin hatte er sie ebenso unfair behandelt - oder eher betitelt. "Wir sollten besprechen, wie es jetzt weiter geht. Cazario möchte uns begleiten", eröffnete sie ihm und sah ihn prüfend an, "und ich hoffe, du bist noch dabei?"

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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. Juli 2025, 12:52

Die Situation in der Taverne zeigte den Krähen, dass sie sich nicht zu sicher sein durften. Sie hatten einen hochrangigen Dunkelelfen verärgert und um ein Geheimnis erleichtert. Das würde früher oder später auf jeden Fall zu ihnen zurückkommen. Die Reaktionen der Krähen machte deutlich, dass sie sich dessen bewusstwurden. Keiner von ihnen war entspannt und eloquent in der Situation, als der Dunkelelf mit den schwarzen Augen seinen Fokus direkt auf sie lenkte. Die Situation, in der sie steckten, war eben eine vollkommen andere. Die ‚Kinderspiele‘ waren deutlich vorbei und Ysara, Elian und Sadia befanden sich mitten in einem gefährlichen Spiel, dessen Regeln sie noch nicht wirklich kannten. Wie weit reichte Vashnar’s Arm? Wie schnell konnte er seine Kräfte mobilisieren und welche Mittel würde er aufwenden? Oder hatte er sie gar längst vergessen, weil das, was sie da entdeckt hatten vollkommen irrelevant für seine Pläne war? Fragen über Fragen und keine Antworten. Eines war aber sicher: Sie durften nicht darauf warten, dass man sie einfach so erwischte. Ysara hatte bewiesen, dass sie sehr gut zurechtkommen konnten. Cazario’s Pegasus Ashara und das goldene Horn waren der beste Beweis. Und es stellte sich heraus, dass Caz zuverlässig war.

Der Hymlianer kam in die Taverne und mimte den Retter in der Not. Er quatschte so viel, dass der Dunkelelf kaum einen Zweifel haben konnte über die Richtigkeit seiner Aussagen. Allerdings war der Heiler nicht allein: Areus tauchte ebenfalls auf und da war klar, dass er die Rückfallebene darstellte. Wenn Cazario’s Plan nicht aufging, war da… der dunkle Schatten, der sich ihrer annehmen würde. Die Männer waren zur Ehrenrettung herbeigeeilt und Ysi spürte Dankbarkeit. Als der Dunkle sich an Areus vorbeigeschoben hatte, kehrte wieder etwas mehr Farbe in das Gesicht der blonden Krähe. Sie war erleichtert und fiel Caz um den Hals, der die Umarmung lächelnd erwiderte. Der Kuss auf die Wange wurde gerne entgegengenommen, was Ysi durch den Druck seiner Hand an ihrem Unterrücken festmachen konnte. Gerade noch mal gut gegangen!? Du hast uns den A.. llerwertesten gerettet“ Caz‘ Augen funkelten kurz neckisch auf. „Lohnt sich ja auch“, gab er ein Kompliment raunend in ihre Richtung und Sadia räusperte sich kurz. "Danke, wirklich! Ich dachte, wir sind geliefert." „Sehr gerne“, nickte Cazario ihr zu und lächelte breit. Er war wirklich der Held in der schimmernden Rüstung und sah so gut aus! Verdammt. Doch Ysi schaffte es, sich von diesem Anblick loszureißen und ihr flatterndes Herz ein wenig zu besinnen. Es gab noch jemanden hier, der Aufmerksamkeit verdiente. Ihre Augen suchten die Gestalt von Areus, der im Gegensatz zu Caz weit weniger strahlte und eher düster anmutete. "Entschuldigt ihr mich kurz?" Sadia und Elian nickten, Caz warf einen Blick in Areus‘ Richtung und für eine Sekunde sah es so aus, als wäre er dagegen, doch dann nickte auch er lächelnd und gesellte sich zu den anderen Krähen an den Tisch, um mit ihnen nochmal die brenzlige Situation zu besprechen.

Ysi aber steuerte den Dieb an, der sich bereits dem Steckbrief widmete. "Du hast auch vor niemanden Angst, hm?" Ein Schnauben, dann ein kesses Lächeln unter der Kapuze. „Natürlich nicht!“, sagte er gespielt überheblich. Als sie sich ihm zuwandte, sah sie das Blitzen seiner Augen und den angehobenen Mundwinkel, der ihm einen verwegenen Ausdruck verlieh. Eine seiner schwarzen Strähnen hatte sich in seine Stirn geschlichen und komplettierte das Bild. "Gestern Abend.." Der Ausdruck verblasste leicht und auch Areus schaute wieder auf das Bild der gesuchten Diebin. Er nickte, dass er zuhörte. "Ich war überrascht, dich zu sehen und hab' das Ganze wohl falsch interpretiert. Ich wollte nur mal etwas tun, ohne unter Beobachtung zu stehen.“ Er schwieg für einen Moment. Schien immer noch das Bildnis der Frau zu studieren, die auch Ysi hätte sein können. „Ich verstehe“, gab er dann das Schweigen auf und wandte ihr wieder den Körper zu. Er drehte sich so, dass er direkt vor ihr stand und schaute unter seiner Kapuze hervor. Plötzlich hob er eine Hand und für eine Sekunde wirkte es, als ob er Ysi berühren wollte, doch seine Hand nahm den Weg vorbei an ihrer Haut und streifte die Kapuze vom Schopf. Dabei gab Areus den Blick auf sein Recht unbändig wirkendes Haar frei und das Violett seiner Augen ruhte im Gesicht der Diebin.

„Mir tut es leid, dass ich dich verurteilt habe. Ich wollte dir gewiss nicht das Gefühl geben, dass du unter meiner Beobachtung stehst. Du kannst tun und lassen, was du willst- sofern es nicht die Mission gefährdet, versteht sich. Ansonsten…“, er machte eine Pause als läge noch etwas zwischen den Worten verborgen, doch dann sprach er weiter und das Gefühl verpuffte: „Geht es mich nichts an, was du mit wem und warum tust.“ Areus gab ihr damit die Sicherheit, dass er sich nicht einmischen würde. Aber… war das in Ysi’s Sinn? Um sich nicht wieder einer schwierigen und womöglich unbequemen Situation hinzugeben, lenkte Ysi das Gespräch auf noch etwas wichtiges: Wie ging es weiter? . „Wir sollten besprechen, wie es jetzt weiter geht. Cazario möchte uns begleiten und ich hoffe, du bist noch dabei?" Areus Blick glitt zu Cazario, der in Ysara’s Rücken mit Sadia und Elian sprach und schien einen Moment zu überlegen. Dann aber wandte er sich Ysi wieder zu, lehnte sich vor und zwinkerte verschmitzt. „Deine Entscheidung. Wenn du ihm vertraust- meinetwegen. Das kannst nur du wissen. Solltest du dich irren, bin ich da und sorge für die Sicherheit, wie abgemacht. Und um deine letzte Frage zu beantworten: Ja, es hat sich für mich nichts geändert.“ Areus brachte wieder Distanz zwischen sie beide, indem er sich aufrichtete. Nochmal verharrte der Blick des Elfen auf ihrem Gesicht, doch dann wandte er sich ab und ging ebenfalls zum Tisch. Er setzte sich seobstberstäbdlich neben Sadia und blickte in die Runde. „Sind denn alle ausreichend erholt und gestärkt? Kann es weitergehen?“, er sah zu Caz, der den Blick erwiderte. „Wie ich höre, haben wir einen Neuzugang. Dann Willkommen in der Truppe.“ Irgendwie klang es wie eine Drohung und doch konnte man nicht genau festmachen, woran das lag. Areus wirkte höflich und ehrlich und dennoch… irgendwie war sein Ton…schief. Cazario schien das auch zu merken denn er rutschte auf seinem Platz zurecht, bevor er seine Souveränität zurückerlangte. „Auf gute Zusammenarbeit. Wohin geht es als nächstes?“ fragte er und schaute abwartend in die Runde. Areus hatte ein Bein abgewinkelt und lässig seinen Arm darauf abgelegt. Mit einer Geste in Richtung Krähen, überließ er ihnen das weitere Vorgehen.
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Re: Eine Unterkunft

Beitrag von Ysara » Dienstag 8. Juli 2025, 12:24

Wie auch schon bei ihrer Ankunft in Andunie, erwies sich Caz auch jetzt als Retter. Dieses Mal nicht von Areus, der die Fähigkeiten des Heilers allein mit seinem lebendigen Anblick unterstrich, sondern eindeutig von ihr selbst. Cazario sah nicht nur gut aus, er hatte ein gutes Herz und Ysi am vergangenen Abend deutlich um den Finger gewickelt. Die Diebin sah sich völlig neuen Gefühlen gegenüber, auf die sie sich dieses Mal einlassen wollte. Sie würde es auskosten, so wie Sadia es ihr geraten hatte. Doch jetzt stand erst einmal ihre Mission im Vordergrund, nachdem die Dunklen ihrer Wege gegangen waren, und dafür wollte Ysara die Wogen zwischen sich und dem Nachtelfen glätten. Auch er war hier, um ihr zu helfen, und auch wenn er sich im Hintergrund hielt, übersah Ysara seine Absichten nicht. Ysi setzte zu einer Entschuldigung an, die wohl fällig war, und konnte nur hoffen, dass der Elf sie annahm. Sie hatte sich entschlossen, ihn nicht zurück zu lassen, und jetzt hoffte sie, dass er nicht seinerseits beschlossen hatte, alleine weiter zu machen. Sie brauchten ihn, um nach Morgeria zu kommen. Ysi schaute zu Areus auf, beobachtete ihn, während er sich ihr mit seiner düsteren und verwegenen Ausstrahlung zuwandte. Der Hauch eines Lächelns lag auf ihren Lippen, vorsichtig, aber vor allem versöhnlich. Sie wollte sich vertragen. Flüchtig fiel ihr Blick auf seine Hand, die er in ihre Richtung hob, um dann doch nur die Kapuze vom Kopf zu streifen. Ysi wunderte sich über ihren beschleunigten Herzschlag und schob es auf die brenzlige Situation kurz zuvor. „Mir tut es leid, dass ich dich verurteilt habe. Ich wollte dir gewiss nicht das Gefühl geben, dass du unter meiner Beobachtung stehst.“ Sie nickte, ohne ihn zu unterbrechen. Aber es lag eine gewisse Erleichterung in ihrem Blick, als er sich entschuldigte. Er hätte auch schweigen oder gar abweisend reagieren können. „Du kannst tun und lassen, was du willst- sofern es nicht die Mission gefährdet, versteht sich. Ansonsten…“ Da hoben sich die Augenbrauen der Diebin, fragend und auffordernd zugleich. War das etwa eine Drohung? Doch der leichte Hauch davon verschwand so schnell, wie er gekommen war, als er weiter sprach. Und genau genommen hatte sie nicht vor, irgendetwas zu tun, das die Mission gefährden würde. Trotzdem ließ es sie kurz aufhorchen. „Geht es mich nichts an, was du mit wem und warum tust“, beendete er seinen Satz dann aber anders als erwartet. Ysara schaute in seine violetten Augen und ihr Lächeln verblasste ein Stück, ohne dass sie es bemerkte. Sie schwieg, sodass die Worte für ein paar Momente zwischen ihnen standen. Sadias Verdacht, dass Areus eifersüchtig sein könnte, kam ihr in den Sinn. Aber seine Worte klangen ganz und gar nicht so und Ysi war verwirrt darüber, dass sie das störte, denn eigentlich konnte es ihr nur recht sein, oder? "Genau so ist es", durchbrach sie deshalb mit etwas Verzögerung die Stille, um das seltsame Gefühl zu überspielen. Ihr Blick huschte auf die gesuchte Diebin auf dem Pergament an der Tür, um Areus' Blick auszuweichen. Eigentlich gab es doch nichts daran, das sie stören sollte. Sie hatte nicht gewollt, dass er sich einmischte, und jetzt gelobte er genau das. Damit war doch alles geklärt und gut. Eigentlich.
Die grünen Augen kehrten schließlich zurück zu Areus und Ysara versuchte, sich auf das zu konzentrieren, das vor ihnen lag. Wenn ihn nicht interessierte, was zwischen Caz und ihr war, konnte das doch nur Vorteile haben, und ihn somit nicht abschrecken, wenn der Hymlianer sie begleiten würde. Aber sicher konnte man sich bei dem Elf wohl nicht sein. Während Areus zu der kleinen Gruppe hinüber schaute, musterte Ysi ihn verstohlen. Als er sich ihr dann etwas entgegenlehnte und diesen verschmitzten Ausdruck bekam, war seine Antwort schon absehbar und es machte sich eine gewisse Erleichterung in der Diebin breit. Gleichzeitig bekam die Nähe etwas Vertrautes.. „Deine Entscheidung. Wenn du ihm vertraust- meinetwegen. Das kannst nur du wissen.“ "Er ist ein guter Mensch", warf sie mit ehrlicher Überzeugung ein. „Solltest du dich irren, bin ich da und sorge für die Sicherheit, wie abgemacht.“ Vielleicht hatte er es gar nicht beabsichtigt, aber mit seinem Auftauchen hier und diesen Worten wirkte er schon ein wenig heldenhaft - ebenso wie Cazario, der ihr zur Seite gesprungen war und den Dunklen vertrieben hatte, ermahnte sich Ysi stumm, während sie Areus anschaute und es kurz in ihren Augen funkelte aufgrund dieser Zusicherung. „Und um deine letzte Frage zu beantworten: Ja, es hat sich für mich nichts geändert.“ Zuerst schaute sie ihn mit einer gewissen Überraschung an, immerhin hatte es keine weitere Frage gegeben. Dann aber verstand sie, was er meinte. Der Streit war damit beigelegt. Areus löste die Nähe auf und Ysi betrachtete ihn ein paar Sekunden, bevor sie über den seltsamen Beigeschmack hinweg lächelte, den seine Worte auslösten. "Alles beim Alten also. Vergeben und vergessen", erwiderte sie schließlich und schaute ihn zuversichtlicher an, als sie sich gerade fühlte. Es stand also nichts mehr zwischen ihnen.

Während sich Areus den anderen zuwandte, blieb Ysara noch einen Augenblick stehen und betrachtete abermals das Bild der Diebin, weil sie ansonsten vermutlich dem Elfen nachdenklich hinterher geschaut hätte. Sie betrachtete das Gesicht der fremden Gesuchten. Es wurde Zeit, dass sie diesen Ort verließen, bevor die nächsten Dunkelelfen nach ihnen suchten. Schließlich wandte sie sich dann auch der kleinen Gruppe am Tisch zu, wobei der Anblick des Hymlianers sie direkt lächeln ließ. Er war ganz anders als Areus. Caz strahlte förmlich, nicht nur durch sein Äußeres. Er hielt sich nicht zurück mit Emotionen und Worten und machte es einem einfach, ihn zu mögen. Er kannte sie kaum und wollte mit ihr gehen. Der Unterton von Areus' Willkommensworte lenkte Ysi von dem Hymlianer ab. Sie merkte auf und sah den Nachtelfen prüfend an. Hatte er nicht eben gesagt, dass es in Ordnung war, wenn Caz sie begleitete? Ihr Blick flog zurück zu jenem und sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Was auch immer Areus beschäftigte, sie war hier. “Ich freue mich, dass du dabei bist.” Damit stellte sie sich an Cazarios Seite und legte ihm eine Hand an den Rücken zur stummen Bestärkung. „Auf gute Zusammenarbeit. Wohin geht es als nächstes?“ Da schweifte ihr Blick über die versammelten Krähen und ihre Schützlinge gleichermaßen. “Wir sollten dich erst einmal abholen und dir erklären, was auf dich zukommt", beschloss sie und warf einen Blick durch den Gastraum, um sich zu vergewissern, dass niemand in direkter Nähe saß. Dann beugte sich Ysara verschwörerisch über den Tisch, damit alle ihre Worte verstehen konnten, als sie begann, leise zu sprechen. Aber zuerst schaute sie zu Sadia, auf der Suche nach der stummen Bestätigung, Caz einweihen zu dürfen. Dann schweifte ihr Blick zu eben jenem, der im Grunde nichts darüber wusste, was sie vorhatten. "Dieser Dunkelelf, von dem ich dir erzählte..", begann sie und zögerte dann doch noch einmal kurz. Ein Teil von ihr freute sich, dass er sie einfach so begleiten wollte, aber der andere wollte ihn immer noch vor den Gefahren da draußen bewahren. Aber es war seine Entscheidung, die er nur mit allen Informationen noch einmal überdenken konnte. "Wir haben ihm eine Schatzkarte gestohlen." Erneut machte sie eine Pause und für einen Moment zeigte sich ein triumphierendes Funkeln in den grünen Augen der Krähe. "Der Schatz liegt in Morgeria, das ist unser Ziel. Aber er ist nicht der einzige Grund, der uns dorthin führt. Der Dunkelelf, Kanegh Vashnar, er hat eine Tochter. Ta'nurie. Sie ist mit unserem Freund Cassian vermählt und sie sind auf dem Weg nach Morgeria, um sich dort ein Leben aufzubauen." Ysara bemerkte, wie sich ein Stein in ihrem Magen bildete. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Cassian das einfach mit sich machen ließ, und in ihrem Inneren sträubte sich noch immer alles dagegen. Er war immer noch ihr Freund und sie würde sein Schicksal, im Gegensatz zu ihm, nicht einfach akzeptieren. "Wir versuchen eine Möglichkeit zu finden, ihn vor dieser Heirat zu bewahren. Im besten Fall zerstören wir mit dem Diebstahl das Vermögen und den Ruf der Vashnars gleichermaßen", offenbarte sie ihm und grinste für einen Moment, als wäre das die einfachste Sache der Welt. Dann schaute sie in die Runde, ob noch irgendjemand etwas ergänzen wollte, bevor sie wieder das Wort an sich nahm. "Wir wollen über den Fluss, weiter durch Mashmoor und dann in die Stadt hinein." Dabei sah sie kurz zu Areus auf, denn das war sein Part, den er mit seinen geheimnisvollen Mitteln bewerkstelligen wollte. Wie genau sie alles weitere anstellen würden.. da mussten sie wohl auf ihre Fähigkeiten und ihr Glück vertrauen. "Caz..", sagte sie schließlich, sah ihn an und versuchte, seine Gedanken über ihre Pläne zu ergründen. "Ich sage es nicht gerne, aber das wird nicht einfach werden. Keiner von uns weiß wirklich, was genau uns dort erwartet. Wenn du dich dagegen entscheidest, ist das vollkommen nachvollziehbar und in Ordnung." Sie lächelte sacht. Vielleicht erkannte er, dass sie nur das Beste für ihn wollte. Sie wollte ihn nicht in Gefahr bringen und sie wäre nicht sauer, wenn er sich nun dagegen entschied mitzukommen.

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