Am Turm der Magie

Ein großer Turm ragt hervor. Man nennt ihn auch das Auge der Stadt, denn hier wohnt der Magierrat. Sie sind wohl die mächtigsten Magier dieser Stadt und verwalten diese auch in aller Strenge.
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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von fremder Mann » Montag 25. Dezember 2006, 10:54

Adelmund amüsierte sich ganz vorzüglich mit Anezka. Je länger die beiden unterwegs waren, desto aufgedrehter und lockerer wurde der Magier. Es war beinahe verwunderlich wieviel Energie in ihm steckte. Die meisten anderen Magier und Hexenmeister, die ihnen begegneten, wirkten eher reserviert, schweigsam, ja schon fast eigenbrötlerisch und in sich gekehrt. Nicht aber Adelmund Constellano d'Artinell. Er erblühte wie eine der vielen Blumen, die im Park standen, als die Sonne ihre Strahlen auf den weiten Garten warf.

Adelmund führte Anezka durch die Parkanlage, an Dutzenden bunter Blumenbeete vorbei und zeigte ihr Pflanzen, die sie nie zuvor gesehen hatte. Alles war liebevoll angelegt und wucherte vor sich hin. Dennoch schienen die Pflanzen sich nicht gegenseitig zu behindern. Hin und wieder entdeckten die beiden einen Naturmagier. Sie sahen aus wie Gärtner, wenn Gärtner statt Schürzen Gewänder und lange Roben tragen würden. Aber die breiten Strohhüte waren dieselben.
Im Park zwitscherten auch viele verschiedene Vogelarten und Insekten summten und surrten durch die Luft.

Schließlich näherten sich Adelmund und Anezka einer gemütlich erscheinden Holzbank, die man grün angestrichen hatte. Dort ließen sie sich nieder. Adelmund beobachtete Anezka, die den Kopf zurücklegte, um ein kleines Sonnenbad zu nehmen. Er lächelte.

Als Anezka aber von dunklen Wolken über den Wäldern des Neldoreth sprach, hob der Magier interessiert eine Augenbraue. "Nein, davon weiß ich nichts. Wir Magier leben hier im Grasland ein wenig fernab von allem. Am meisten haben wir noch mit der Bergstadt Dessaria zu tun, da sie uns mit Materialien beliefern, die es hier nicht gibt. Stein und Kohle sind nur zwei Rohstoffe davon. Im Gegenzug helfen wir ihnen aus, falls Muskelkraft und Disziplin sie nicht weiterbringen.
Aber, um zum Thema zurück zu kommen, nein, von dunklen Wolken weiß ich nichts. Niemand hat mir bisher davon berichtet. Vielleicht auch nur eine dumme Wettererscheinung. Macht Euch doch darum keine Sorgen, Fräulein Anezka. Ihr seid doch jetzt hier und nicht mehr im Neldoreth. Zyranus ist viel schöner und zivilisierter als die Wälder."

Es war klar, dass Adelmund so antwortete. Magier hielten mehr von den Entwicklungen und dem Luxus der Menschheit. Selten verirrte sich einer in die Natur zurück – bis auf Naturmagier oder seltener auch mal ein Erdmagier. Aber die meisten Wirker der arkanen Künste liebten es, Theorien in irgendwelchen dunklen Kammern zu entwickeln oder in dicken Wälzern zu schmökern. Adelmund gehörte wohl auch dazu, aber dennoch schien er sich wenigstens ab und an einen Spaziergang zu genehmigen. Das verriet seine gesunde Hautfarbe. Viele Magier waren Stubenhocker und daher häufig sehr blass.

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Montag 25. Dezember 2006, 23:42

Adelmund versuchte, Anezka aufzuheitern. Er wollte ihre Gedanken nicht so trübe werden lassen wie die Wolken, von denen sie erzählt hatte. Also meinte er nur: "Natürlich ist es eine Wettererscheinung. Wolken kommen und gehen. Bestimmt scheint bereits wieder die Sonne über Neldoreths grünen Weiten."

Er versank in murmelnde Worte und faltete die Hände zusammen. Dann breitete er sie vorsichtig vor sich aus und zwischen ihnen erstrahlte ein Band aus goldenem Licht. "Möge dies Euer Hoffnungsschimmer sein, Fräulein Anezka. Leider erlischt es bereits nach wenigen Stunden und löst sich auf. Doch bis dahin ..."

Adelmund hob beide Arme und schnürte das Band aus Licht um Anezkas Haare. Es erstrahlte wie ein Heiligenschein und vergoldete ihre Züge. Adelmund lächelte mild. Dann musterte er sie einen Moment. "Ihr seht bezaubernd aus. Wie eine Götterbotin."

Die rührende Szene wurde jäh von einem wirren Schrei unterbrochen. Ein Mann, dessen Bart länger war als alles andere Haarige, was Anezka jemals gesehen hatte, stürmte wie ein Wirbelwind durch den Park. Dabei fuchtelte er wild mit beiden Armen in der Luft herum und sein Gesicht färbte sich zusehendst röter.
Immer wieder rief er den Leuten zu: "Räuber, Diebe, hier in Zyranus! Haltet sie auf! Die Magie ist machtlos!"

Verwundert drehten sich viele Magier, Hexen und Zauberer um. Diebe in Zyranus? Das konnte nicht sein!

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Dienstag 26. Dezember 2006, 09:35

Eine dichte Traube aus Hexen, Zauberern und allen möglichen Sorten Magiern umringte den außer Atem geratenen Mann mit dem langen Bart. Sein Kopf war puterrot und er schnaufte und keuchte. Anezka und Adelmund knieten vor ihm, beide mit besorgten Gesichtern.

Die Kriegerin stellte sich vor und fragter sofort nach dem Diebstahl. Der keuchende Magier fixierte sie mit seinem Blick, um einen Haltepunkt in seiner Not zu finden. "Ich bin ... Olgrin ... Olgrin von der Potznitz, Kundiger in der ... Alchemie. Meine Tränke! Man hat mir alle meine ... Salben, Tränke und experimentellen Mittelchen ... gestohlen."

"Aber wie kann das möglich sein?", rief ein Zauberer aus der Menge.
"Genau! Zyranus wird durch die Magie bewacht. Niemand ist in der Lage, hier etwas zu stehlen!"
"Magische Augen wachen an allen Ecken und Enden!"

"Beruhigt euch", rief Adelmund dazwischen. "Lasst Olgrin erst einmal zur Ruhe kommen." An Anezka gewandt meinte er leise: "Vielleicht sollten wir ihn in mein Haus bringen. Weniger Neugierige. Die Geschichte, wie es zum Diebstahl kam, kann er uns immer noch erzählen, wenn er sich bei einer Tasse Tee beruhigt hat."

Adelmund griff Olgrin von der Potznitz unter die Arme und führte ihn langsam aus dem Park. Die Menschenmenge teilte sich und niemand folgte ihnen. Stattdessen diskutierten die Versammelten nun heftig wie es geschehen konnte, dass ein Dieb sich den magischen Schutzvorrichtungen hatte entziehen können.



<i>[weiter in -> Wohnviertel --> Adelmund Constellano d´Artinells bescheidenes Haus]</i>

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Samstag 6. Januar 2007, 18:45

Der Naturmagier schaute auf und blickte ebenfalls freundlich in Thrors bärtiges Gesicht. In den Händen hielt er eine kleine Schaufel und ein Gießkännchen. Man hätte den Mann mit dem breiten Strohhut wohl eher für einen einfachen Gärtner gehalten, wenn man nicht gewusst hätte, dass dies Zyranus, Stadt der Magier, war.
Alle Naturmagier mussten aussehen wie dieser hier: Grüne oder braune Schürze, weiter Strohhut, Schaufel, Gießkanne und verschiedene kleine Phiolen und Pflanzensäckchen am Gürtel. Dazu bequeme Lederschuhe und ein Gewand, das ausnahmsweise garnicht pompös wirkte. Es besaß etliche Flicken und war von Erde und kleinen Grasflecken beschmutzt.

"Es ist interessant, dass Ihr gerade Lesandra Glanz sucht, aber das soll mich nicht kümmern", antwortete der Naturmagier freundlich. "Sie befindet sich am Ende des Parks und versucht, dem Beet mit den Stiefmütterchen wieder Leben einzuhauchen ... nun, sie versucht es bereits seit mehreren Tagen. Aber so bleibt der übrige Park wenigstens weiträumig verschont." Der Mann kicherte hinter vorgehaltener Hand. Dann vollführte er einige Gesten und berührte schließlich ein kleines Weidenröschen. Prompt hob dieses die Wurzeln und kletterte flink aus dem Beet. "Das Röschen zeigt Euch den Weg."

Und geschwind trippelte die kleine Blume über die gepflasterten Pfade, die im Park angelegt worden waren. Thror bedankte sich bei dem Magier und folgte dem Pflänzchen. Was die Magie nicht alles bereit hielt. Jetzt lief ein Zwerg einer Blume hinterher!

Thror und seine wohl duftende Führerin erreichten schließlich das andere Ende des Parks. Unmittelbar am Turm der Magie befanden sich viele kleine von winzigen Steinmäuerchen eingefasste Beete. In einem saß eine Frau und band sich gerade ihr Haar zurück. Die Sonne brannte wohl schon einige Stunden auf sie hernieder, denn ihre Arme waren leicht gebräunt. Das Weidenröschen lief auf sie zu und blieb bei ihrem Beet stehen.
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 6. Januar 2007, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 7. Januar 2007, 16:51

Die Frau mit der sonnengebräunten Haut wandte sich um. Sie besaß ein hübsches Gesicht, dazu ellenlanges dunkles Haar, das im Sonnenlicht einen rötlichen Schimmer annahm. Sie ähnelte Minna Glanz sehr stark, es musste ihre Schwester sein. Das Weidenröschen hatte Thror zur Richtigen geführt.

"Ich grüße Euch, Thror Thrainssohn, Künstler der Runen", antwortete die Schöne. Es war in Zyranus wohl eine übliche Formalität, dass man den gesamten Titel des anderen bei einer ersten Bekanntschaft noch einmal mit eigenen Worten wiedergab. "Eure Quellen sind gut informiert. Ich bin Lesandra Glanz, meines Zeichens Naturmagierin." Als sie ihre Begabung nannte, fiel ihr Blick kurz auf die Stiefmütterchen. Die Pflanzen ließen traurig ihre Köpfe hängen und auch über Lesandra Gesicht legte sich für einen Moment ein Schatten. Dann aber lächelte sie wieder, hob den Kopf und sah Thror an.
Sie erhob sich und kletterte geschmeidig aus dem Blumenbeet. Ehe sie wieder sprach, wurde zunächst der Schmutz von ihrer Kleidung geklopft.

"Was kann ich denn für Euch tun, Herr Thrainssohn? Die Runenmagie ist nicht mein Gebiet. Ich bin neugierig, was Euch zu mir führt."

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 7. Januar 2007, 20:01

"Ja", antwortete Lesandra nur. "Ich habe einen Zweitschlüssel von Olgrin bekommen. Der Arme ... ich hörte bereits, dass er bestohlen wurde. Ich wüsste gern, von wem. Er ist ein netter Mann und verdient es nicht, beklaut zu werden."

Als Lesandra erfuhr, dass bereits der Magierat mit Olgrin Kontakt aufgenommen hätte, wirkte sie nicht überrascht. "Natürlich, es handelt sich um eine Krisensituation. Immerhin geht es um Einbruch und Diebstahl, wie es aussieht. Allzu viel weiß ich nicht, ich habe im Park gearbeitet. Aber ich habe Olgrin rufen hören, wollte ihm zu Hilfe eilen." Sie senkte den Kopf. "Er hat mich nicht einmal beachtet. In letzter Zeit schenkte er mir nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Naja, sein Junge ist auch wichtiger. Er hat seine Lehre abgebrochen? Ach, ich weiß nicht so recht, Olgrin hat schon lange nicht mehr mit mir geredet."

Lesandra berührte die Blüten eines Stiefmütterchens, das wie sie selbst traurig das Köpfchen hängen ließ.

Dann griff sie unter ihre Bluse und holte einen kleinen Schlüssel an einer Kette hervor. "Ich trage ihn am Herzen und hab das Stück niemals aus der Hand gegeben. Ihr könnt mir nur glauben oder es sein lassen. Ich weiß auch nicht sehr viel über diese Sache mit dem Diebstahl und ich verstehe nicht, was ich damit zu tun haben könnte. Falls Ihr auf die Beziehung zwischen meiner Schwester, mir und Olgrin setzt, kann ich dazu nur sagen, dass er nun einmal mich erwählt hat. Wo die Liebe hinfällt. Meine Schwester reagiert darauf eben etwas zu hitzig. Sie soll endlich akzeptieren, dass sich Olgrin für mich entschieden hat. Zumindest hoffe ich das", fügte sie nach einem Moment des Schweigens hinzu. Lesandra wirkte nicht wie die Art von Frau, sie sich an anderen rächte und schon garnicht an ihrer schwester.

Sie mochte wenig Talent in der Naturmagie besitzen, doch sie selbst erschien wie ein kleines Mauerblümchen, zart und winzig, aber keineswegs hässlich.
"Ich helfe Euch gern, Herr Thrainssohn, aber ich weiß nicht, was Ihr von mir hören wollt. Ich kann Euch nicht mehr über diese Sache erzählen."

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 13:41

Eine kleine Gruppe Abgesandter marschierte gerade aus dem Turmportal, als Anezak sich suchend nach jemandem umsah, der ihnen helfen konnte.
Unter den Abgesandten befand sich Jolanta Synapse. Den Blick neutral gehalten versuchte sie, mit ihren kurzen Zwergenbeinen Schritt zu halten. Als sie Thror erblickte, winkte sie ihm zu.

Die Gruppe näherte sich Anezka, Adelmund und den anderen. Luca fing beim Anblick der finster blickenden Gestalten in ihren blauen Gewändern heftig an zu zittern. Man könnte meinen, er habe einen Schüttelfrost. Er wich einen Schritt zurück, prallte an Anezka ab und klammerte sich dann mit gesenktem Kopf an ihrer Kleidung fest. So wirkte wahrlich kein dreister Dieb.

Jolanta und die Gesandten blieben vor der Gruppe stehen. "Thror", grüßte die Runenmeisterin, "und ihr anderen beiden! Schön, euch wiederzusehen. Die Anhörung von Olgrin ist gerade zu Ende gegangen. Im Augenblick wird ein Händler verhört. Er soll auch bestohlen worden sein."

Luca, ganz dicht an Anezka gedrückt, schluckte. Er zitterte jetzt noch heftiger, wenn das überhaupt noch möglich war, und schließlich wollten seine Beine ihn nicht länger halten. Die Knie des Jungen knickten ein, so dass Luca neben Anezka zu Boden sank.

"Was hat der Bengel?", fragte einer der Gesandten kühl. "Und warum sind seine Hände gefesselt. Erklärt euch!"

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 15:30

Der Abgesandte runzelte die Stirn. Zwei weitere traten vor. "Dies beantwortet noch nicht, weshalb er gefesselt ist", knurrte einer. Seine Augen leuchteten in einem intensiven Blau, als bereitete er sich auf einen Zauber vor, aber es geschah nichts.

Jolanta schritt schlichtend ein. "Meine Herren, dies ist mein Lehrling Thror Thrainssohn. Ich bürge für seine Aussage, wenn ihr dies von mir verlangt. Er ist gekommen, um den Magierrat zu unterstützen."

Die Abgesandten bildeten einen engen Kreis und begannen, miteinander zu tuscheln. Unterdessen wandte sich Jolanta an ihren Schüler und dessen Freunde. "Was hat dieser Junge? Warum ist er gefesselt? Der Rat wird euch anhören, wenn ihr Informationen habt, aber das ist kein Grund, einen Knaben zum Gefangenen zu machen."

Luca hockte noch immer zu Anezkas Füßen und rührte sich nicht. Er starrte auf die feinen Pflastersteine, schwieg, klammerte sich jedoch weiterhin an der Kleidung der Kriegerin fest.

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 16:05

Jolanta warf einen erneuten Blick auf den Jungen. "Du hast recht,Thror. Er sieht nicht einmal aus, als sei er dazu fähig, überhaupt eine Aussage zu machen. Aber muss das denn sein?"

Doch Thror wandte sich wieder an die Gruppe der Abgesandten und erklärte Lucas Zustand als ein Geheimnis, das er nicht preisgeben könne. Die Männer in ihren blauen Roben tauschten Blicke.

"Folgt mir", sagte dann einer von ihnen und trennte sich von seinen Kumpanen, die schweigend den Weg durch den Park entlang gingen und langsam zwischen Blumenbeeten und Bäumen verschwanden.

Der übrig gebliebene Abgesandte wartete, bis alle bereit waren, ihm zu folgen. Adelmund half Anezka dabei, den Knaben wieder auf die Beine zu bekommen. Er stand etwas wackelig, weshalb Adelmund ihn stützte. Langsam schritten sie los und betraten den Turm der Magie.


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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Asmodeus » Montag 26. Februar 2007, 21:36

[komme unfreiwillig von "Vor dem Tore"]

<b> Na komm schon, lass mich nicht zu lange Warten kleine Hexe!</b> Er malte sich schon vorfreudig ihr totes Gesicht aus, doch dann plötzlich trat dieser Fremde ihm gegenüber und ehe er reagieren konnte hatte dieser elende Magier schon bereits seine magischen Seile um ihn geschlungen.

„Nein! Du elender Bastard!“ Schrie der Dämon wütend und wollte die Seile zerreissen, doch er hatte keine Chance. Er zappelte herum. „Mallahall ich werde dich schon noch kriegen!“ Drohte er.

Als der Dämon dann das Wort „Magierrat“ hörte bekam er Panik. „Spinnt ihr!“ Verzweifelt wandte er sich an jene Frau, welche er vor ein paar Sekunden noch ermorden wollte. „Dass kannst du nicht zulassen! Du weißt das das für deinen kleinen Freund bedeutet! Mallahall! Diese Kerle sind verrückt! Das sind Mörder!“ Als er merkte, dass dem Fremden langsam die Geduld ausging schrie er diesen wieder an. „Du elender Bastard! Was glaubst du wer du bist!“ Da schlang sich das letzte Seil um ihn und er konnte nicht mehr fluchen und sprechen. Wieder zappelte er protestierend herum als er in die Lichtkugel geschlossen wurde.

<b> Die werden mich töten! Dich auch! Uns beide! Dieser Fremde Stümper liefert uns aus!</b>

Plötzlich hörte er auf sich zu wehren und begann sich auf seine Kräfte zu konzentrieren, es half ihm nichts wenn er völlig ausgelaugt vor dem Magierrat landen würde.

<b> Das wirst du nicht überleben!</b>. Zornig und Verzweifelt zugleich fixierte er Mallahall. <b> Wie kann sie mir das bloss antun! Wie kann sie es dem Asmodi bloss antun! Sie weiss was kommt!</b>

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Re: Am Turm der Magie

Beitrag von Erzähler » Montag 26. Februar 2007, 22:11

Adelmund hatte seine gute Laune wieder einmal verloren. Er hatte zwar seine ehemalige Schülerin wieder getroffen, aber die Freue darüber hielt nicht lange an. Die anderen Zauberer machten ihm den Weg frei, sie schauten ihm ein wenig staunend nach und tuschelten wieder.

„In letzter Zeit wird immer wieder über mich gesprochen!“, sagte er und schaute Mallahall an.

„Wie schaffst du es nur immer wieder dir solche „Gesellschaft“ zu zulegen? Du hattest schon immer ein großes Herz für die Leiden und Gebrechen anderer Leute!“

Mallahall grinste ihn an und meinte:

„Jetzt tu mal nicht so! Du bist auch nicht besser. Zudem schlägt dein Herz doch besonders für die Frauenwelt!“

Sie lachte und er lächelte sie an. Seine Gedanken waren kurz abwesend.

„Was hast du?“, fragte die Heilerin, doch Adelmund schüttelte nur den Kopf. Er wollte nicht über Anezka, Thror und Luca sprechen…noch nicht!

Er schaute seine ehemalige Schülerin an und schüttelte den Kopf:

„Du hast deine Lichtmagie sträflich vernachlässigt! Früher hättest du so etwas sofort erkannt!“

Er deute mit einem Kopf nicken auf den Lichtball. Mallahall zuckte mit den Schultern. Das alte Lehrer/Schüler Verhältnis bestand immer noch. Adelmund belehrte sie wie am ersten Tag. Als Schülerin hatte sie ihn gehasst, aber nun war es anderes. Viele Jahren waren seitdem vergangen und sie hatte erkannt das er Recht gehabt hatte und sie einiges falsch gemacht hatte.

„Vielleicht werde ich wieder nach Zyranus ziehen!“, sagte sie und schaute sich um. Sie hatten den Park erreicht. Überall wuchsen seltene und wunderschöne Pflanzen.

„Die Naturmagier haben wirklich ganze Arbeit geleistet! Es sieht wundervoll aus!“, sagte sie und schaute den riesigen Turm an.

„Bist du dir sicher das wir…!“

fragte sie, doch sie kam nicht mehr weiter. Ein großer, schlanker Mann kam auf sie zu. Er war ganz in blau gewandet.

„Adelmund was soll das zu so später Stunde? Der Magierrat ist euch dankbar für die Hilfe bei der Aufklärung des Diebstahls aber das ist kein Freifahrtschein für allerlei Unsinn!“

„Diebstahl!“, brachte Mallahall aufgeregt hervor. „Warum hast du mir nichts davon gesagt Adelmund?“

„Es sind gerade einmal ein paar Minuten um, Mallahall! Wann sollte ich dir das erzählen?“, fragte wieder rum Adelmund. Der Mann schaute böse die Heilerin an, dann hellte sich seine Miene auf und er grinste sie an:

„Mallahall! Ich habe euch ewig nicht mehr gesehen. Das letzte Mal habe ich euch auf unserem Abschluss gesehen. Sogar sehr genau und intensiv!“

Er leckte sich über die Lippen, doch Mallahall schaute ihn angewidert an.

„Lass gut sein Tantalur! Ich war dumm! Jetzt müssen wir zum Magierrat!“

Der Abgesandte des Magierrates lachte auf, doch Adelmund schnitt ihm jedes weitere Wort ab.

„In dieser Lichtkugel ist ein Mann! Er trägt einen Dämon in sich und brach die Hilfe des Magierrates!“

Tantalur verstummte augenblicklich und rief zwei weitere Abgesandte herbei. Sie hatten allesamt Stäbe dabei und hoben diese.

„Ihr lasst die Lichtkugel auf unseren Befehl hin los.“

Adelmund nickte. Tantalur nickte auch und sagte „Los!“ Die Lichtkugel verschwand und Asmodeus fiel auf den Boden. Er wollte aufstehen. Die Seile und die Kugel waren verschwunden, doch ehe er etwa tun konnte begann er einzufrieren. Die beiden Magier waren Eismagier. Sie vereisten ihn und er bleib als eine Art Statur stehen. Er konnte alle sehen und hören aber sich nicht mehr bewegen oder etwas sagen.

„Wir werden ihn zum Magierrat bringen! Der Feuermagier wird das Eis dann schmelzen. Vorher kommt er da eh nicht raus!“

Die Männer brachten Asmodeus in den Turm.

„Ihr kennt den Weg, werter Lichtmagus.“, rief Tantalur und verschwand im Turm. Adelmund und Mallahall folgten einem anderen Abgesandten ebenfalls in den Turm.


[weiter im Turm]

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