Im Gegensatz zu Calhoun, hielt Neri die Stille zwischen ihnen drei nicht lange aus. Auch wenn der Dunkle nicht weiter über die Beziehung zu Arunn sprechen wollte, verfiel Neriélle nicht ins gleiche Schweigen. Sie nutzte die Chance und versuchte, Arunn zu erklären, wie sich die Verbindung mit dem Dämon für sie anfühlte. Seit dem Ritual in Santros hatten sie kaum Zeit gehabt, ernsthaft darüber zu sprechen und der Elfe war es wichtig, dass Arunn sie und ihre Beweggründe verstand. „Das war… heftig. Aber woher hättest du das auch wissen sollen. Du wolltest eben alles tun, was du konntest… Und du hättest dir das womöglich nie verziehen, wenn du es nicht getan hättest…“ Arunns Verständnis überraschte sie sichtlich. Mit einem knappen Nicken bestätigte Neri stumm seine Worte, denn es war wirklich heftig gewesen. Arunn hatte Recht. Für einen Moment erwiderte sie sein Lächeln und seine Reaktion machte ihr Mut, ihm mehr über das Blut in ihren Adern zu erzählen. Bisher hatte sie bis auf die Nachricht ihrer Großmutter und Malls Wissen keine weiteren Anhaltspunkte. Daher war es umso wichtiger, dass sie nach Pelgar gingen, um Calhouns und ihren Dämonen aufzuhalten, bevor sie sich zu etwas Schlimmeren und vermutlich Tödlichem verbanden. „Und wir gehen nach Pelgar!“ Erneut zeichnete sich Überraschung auf dem Gesicht der Elfe ab. „Was auch immer das bedeutet, was auch immer das ist… Wir werden das aufklären und bei allem, was ich erfahren habe, bin ich weiterhin absolut und felsenfest davon überzeugt, dass du nicht schlecht oder böse bist! Das kann gar nicht sein, Neri!“ "Arunn.." Es tat gut, seine Worte zu hören und sie wusste zuerst nicht, was sie sagen sollte. Nach allem, was sie getan hatte und was er mit hatte ansehen müssen, war es wichtig für sie zu hören, dass ihr selbsternannter Bruder noch immer zu ihr hielt, und auf der weiteren Reise ohne Zögern zu ihr halten würde. "Du bist der Beste", antwortete sie schließlich mit einem feinen Grinsen. Sie verlor zwar keine großen Worte, aber sie umarmte ihn kurz und fest.
Bald aber fanden sie keine weitere Ablenkung mehr von den Büchern und auch nicht von den Geheimnissen, das ein besonderes von ihnen verbarg. Neri musste mit Schrecken feststellen, dass jemand mit Blut den Namen ihrer Großmutter in das Buch der Anderswelt geschrieben hatte. Ihr wurde heiß und kalt zugleich, als sie eine dunkle Ahnung davon bekam, wer das getan haben musste. Mit zittrigen Fingern nahm sie Arunn das Buch kurzerhand ab. Als sie es drehte, wendete und näher in Augenschein nahm, wurde ihr erst bewusst, wie warm es sich anfühlte. Nicht nur das. Sie kannte die Beschaffenheit von Tierleder, aber dieser lederne Einband in ihren Händen fühlte sich anders an.. Es war allein dem Drang, herauszufinden, wer den Namen ihrer Großmutter auf die Seite geschrieben hatte und wieso, zu verdanken, dass sie die aufsteigende Übelkeit über die Erkenntnis verdrängen konnte, woraus genau der Einband bestand. Sie durfte nur nicht darüber nachdenken. Als Neri auf dem Buchrücken keinen Anhaltspunkt über den Verfasser fand, blätterte sie die etlichen Seiten durch, bis ihr ein sich veränderndes Muster auf den Ecken der Seiten auffiel. "Leth Asto.. Astaloth", flüsterte sie, als sie erkannte, welche Namen die Buchstaben in den Ecken bildeten. Neri spürte, wie das kalte Grauen größer wurde. Es verschlug ihr die Sprache, was die Seiten des Buches offenbarten. Das, was sie lesen konnte, war kaum zu ertragen. Schließlich fand sie zurück zu der Seite mit den drei Namen, hinter denen sie den blutigen Fingerabdruck erkannte. „Scheint, als wäre das eine Art ‚Haken‘. Hier. Gerion Fassmacher hat auch einen. Und Falraa Bastuk auch.“ Neri blieb stumm, denn selbst wenn sie gewusst hätte, was sie sagen sollte, fühlte sich ihr Hals wie zugeschnürt an. „Ich habe das Gefühl, das Buch eines erstklassigen Wahnsinnigen zu halten. Aber war bedeutet das alles und wieso Neri’s Oma?“ Die goldenen Augen sahen zu Arunn. Sie wusste es nicht und jetzt, wo sie ihren Namen in dem Buch des Wahnsinnigen stehen sah, war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie das noch wissen wollte. „Leth Asto – Astaloth… wie auch immer… wer auch immer. Offenbar hat er diese Leute ausgewählt, um an ihnen die Experimente durchzuführen. Offenbar dämonischen Ursprungs. Womöglich hat er …“ Die goldenen Augen bohrten sich in Calhouns Rücken. "Was?", fragte sie ungeduldig. Sie konnte sich auf das alles keinen Reim machen und da sie persönlich betroffen war, fiel es ihr mehr als schwer, sich gedanklich auf die Motive dieses Wahnsinnigen einzulassen. Dann erkannte sie die Überraschung in Calhouns Blick, als sich ihre Blicke trafen. „Was, wenn Leth Asto und Larial das gleiche gemacht haben? Was, wenn es Leth Asto nur besser gelungen ist? Was, wen ihm es wirklich gelungen ist, das Dämonische in vollkommen Arglose zu pflanzen, so, wie es Larial bei mir getan hat? Was, wenn deiner Großmutter ein unsägliches Unrecht angetan wurde, sodass sich ihre Blutlinie mehr und mehr vermischte? Wenn sie es nicht wusste oder bewusst verdrängte und er später erkannte, was das für Auswirkungen hatte? Auswirkungen, die du jetzt erkennst…?“ Neri schnaubte leise. Ihr schwirrte der Kopf und sie spürte, wie sich ihr gesamter Körper gegen die Erkenntnis wehrte, die hier Stück für Stück zusammengesetzt wurde. "Wie sollte sie nicht merken, dass jemand an ihr herum experimentiert?", blockte Neri ab und das konnte man auch dem wieder festeren Ton ihrer Worte entnehmen. Sie wollte das nicht hören. Vielleicht war da immer noch die Hoffnung, dass das alles nur ein Irrtum war. Dabei stand der Name ihrer Großmutter klar und deutlich mit rotem Blut in diesem Buch, das unsägliche Experimente beschrieb. „Du meinst, das Leth Asto irgendwie Neri’s Oma über den Weg gelaufen ist und… und was? Sie von einem Dämon hat schwängern lassen?“ Neris Kopf ruckte zu Arunn herum. "Was?!" Nun klang sie noch einmal deutlich härter als noch zuvor. Zweifelnd sah sie Arunn an. „Feinfühlig, wie immer aber… ja.“ Dass Calhoun ihm auch noch zustimmte, ließ die Übelkeit in ihrem Inneren wieder in den Vordergrund rücken. Sprachlos sah Neri zwischen den beiden Männern hin und her. Ihr stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, denn die Vorstellung ihrer Theorie war kaum auszuhalten. „Deine Großmutter hat sich dafür geschämt und konnte deshalb nicht mehr damit leben… Wie es scheint. Womöglich sind die anderen Namen ebenfalls ‚Experimente‘ dieser Art… und vielleicht wäre es interessant zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. Zumindest aus den beiden, die ebenfalls einen Abdruck hinter dem Namen haben…“ Sie starrte Calhoun an, während sie ihr eigenes Blut in ihren Ohren rauschen hörte. "Das ist krank", zischte sie dann und sah ihn und Arunn angewidert an, als stamme Astaloth' Plan eigens aus ihren Köpfen. "Ihr irrt euch!" Sie klappte das Buch vehement zu und drückte es Arunn in die Hand, der ihr am nächsten stand. Dann schnaubte sie und es kam Bewegung in die Elfe. Sie konnte nicht einfach nur herumstehen, während die Gedanken wild durch ihren Kopf flogen. Wie sollte sie auch einfach annehmen, dass ein Dämon ihre Großmutter geschwängert hatte und diese Last so schwer auf ihr lag, dass sie sich deshalb das Leben genommen hatte? Dass ihre Mutter die Tochter eines Dämons war und letztendlich auch sie eine Nachfahrin dessen war. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, als sie an einem Fenster stehen blieb und mit blassem Gesicht auf die Wälder sah, die sich hinter dem Kloster erstreckten. Es gab wohl keine Theorie, die erträglich gewesen wäre, aber diese hier war besonders grausam. Dass das Dämonenblut ein Teil von ihr war, war nicht halb so schlimm, wie der Ursprung des Ganzen - das Leid, das man ihrer Großmutter angetan hatte. Neri starrte auf die Wälder, griff instinktiv nach dem Amulett, in das ihre Großmutter ihr ihre Nachricht hinterlassen hatte. Aber der Anblick der Natur konnte weder ihren Herzschlag noch ihren Atem beruhigen. So stand sie eine Weile da, während sich ihre Gedanken und Gefühle überschlugen. Etwaige Berührungen würde sie abblocken. Irgendwann fühlte sie sich zumindest wieder in der Lage, etwas zu sagen. "Das war eine scheiß Idee", nahm sie dann schließlich Arunns eloquente Aussprache zum Vorbild. "Ihr hättet euch lieber weiter prügeln sollen." Langsam wandte sie sich vom Fenster ab und den Männern wieder zu, während sie die kalte Hand vom Amulett nahm und wieder sinken ließ. Ihre Worte klangen hart, aber die beiden kannten sie wohl gut genug, um zu wissen, dass sie es nicht wirklich so meinte. Sie hatten hier unverhofft die Hinweise gefunden, die sie in Pelgar hatten suchen wollten. Neriélle war nun schon lange auf der Suche nach der Wahrheit, aber sie musste jetzt lernen, wie bitter diese schmeckte. "Vielleicht sollten wir lieber Leth Astho suchen und die Wahrheit aus ihm herausquetschen", sagte sie dann leise und das letzte Wort betonte sie unbewusst mit unheilvoller Stimme. Es fiel ihr schwer, aber es blieb ihr wohl nur übrig, Arunns und Calhouns Theorie zu akzeptieren. Das führte aber auch zu einem gewissen Gefühl, das sich mit der Akzeptanz langsam und dunkel in ihr aufbaute. Neri horchte in sich hinein. Ob ihr Dämon wieder bei Kräften war? Ob er ihr helfen würde, wenn sie Leth Asto wirklich zur Rechenschaft ziehen würde? Vor wenigen Tagen hatte sie genau das noch ausgeschlossen. Aber da hatte sie auch noch nicht gewusst, dass eine seiner Kreaturen ihre Großmutter geschwängert und in den Tod getrieben hatte.
Neuanfang im Kloster
- Neriélle
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- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
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Re: Neuanfang im Kloster
Woher der unerschütterliche Glauben an sie auch kam, Arunn machte deutlich, dass er Neri nicht leichtfertig zu seiner Familie zählte. Sie spürte, dass sie sich auf ihn verlassen konnte und auch, dass er ihr wenn nötig den Kopf zurechtrückte, sofern es nötig wurde. In Neri machte sich Erleichterung breit, denn es tat gut den großen Klumpen an Sorgen ein wenig anheben zu können. Damit waren ihre Taten nicht ungeschehen und das damit verbundene Gefühl nicht weg, aber es half ihr, ein Bisschen nach vorn zu sehen. "Du bist der Beste" Arunn grinste. „Ich sag’s ja immer, glaubt mir ruhig!“, witzelte er und schenkte ihr dann dennoch einen ehrlichen Blick und ein bestätigendes Lächeln. Danach aber mussten sie sich mit ihrer eigentlichen Aufgabe beschäftigen. Vorher würde der Abt sie gewiss nicht einfach laufenlassen. Und sie wollten den Schutz des Klosters nicht verspielen, indem sie als aufmüpfig und faul galten. So trudelten die Momente dahin, bis sich erneut ein dunkler Schatten über Neri’s Kopf zusammenbraute. Das Buch, das sie fanden, war eindeutig von jemandem geschrieben, der etwas mit ihrer Großmutter zutun gehabt hatte. Und mehr noch: Es war eindeutig dämonischer Natur, wie die ganzen Zeichnungen und unbekannten Sprachen bewiesen. Den Namen ihrer Großmutter in blutigen Lettern zu sehen, machte etwas mit Neri. Sie spürte, wie die Angst, die Ungewissheit und die Sorge sich zu einem wütenden Klumpen zusammenrauften und sie ungeduldig werden ließen. Calhoun schien als erster eine Idee hinter dem ganzen zu vermuten und Neri konnte ihm kaum zuhören, so sehr stieg die Anspannung. Am Ende war es allerdings Arunn, der das ganze laut ausformulierte und somit den Schrecken besiegelte. Neri blieb die Luft weg, weil sich die Übelkeit in ihr aufbaute. Sie starrte die beiden Männer an, als wären sie vollkommen wahnsinnig. Ihre Reaktion war kaum eine Überraschung. Als sie Arunn das Buch gegen die Brust drückte und auf und ab tigerte, drehte sich der Mensch zu ihr herum. „Neriélle…“, murmelte er besänftigend, aber hatte das einen Zweck? Neri musste das eben gehörte erstmal verdauen und das ging nicht von jetzt auf gleich. Denn alles, was Calhoun angedeutet hatte, bedeutete, dass sie, ihre Mutter, ihre Großmutter… sie alle diese Verderbtheit in sich trugen. Arunn machte einen Schritt auf Neri, die am Fenster stand und hinausstarrte zu, doch Calhoun hielt ihn auf. Neri sah nicht so aus, als würde sie jetzt Nähe brauchen. "Das war eine scheiß Idee" Die Männer hatten sich inzwischen etwas zurückgezogen und während Calhoun in dem Buch weitergeblättert hatte, hatte Arunn seine Stiefel begutachtet. Jetzt sahen beide bei ihren Worten auf. "Ihr hättet euch lieber weiter prügeln sollen." Arunn verzog zerknirscht das Gesicht, während Calhoun sie einfach nur musterte und ihre Wut an sich abprallen ließ. Er klappte das Buch zu und erhob sich von der Schreibtischkante, an der er gelehnt hatte. "Vielleicht sollten wir lieber Leth Astho suchen und die Wahrheit aus ihm herausquetschen" „Um ihn zu finden, müssten wir denen auf der Liste einen Besuch abstatten. Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo er sich aufhalten könnte“, erinnerte Calhoun und legte seine altbekannte Sachlichkeit an den Tag. Er behielt den kühlen Kopf, wo andere sich ihren Emotionen hingaben. Es war wertvoll, denn es erlaubte Neri sich nun so zu fühlen, wie sie es tat ohne, dass sie den Fokus auf das Wesentliche verloren. „Falraa Bastuk und Gerion Fassmacher“, wiederholte er die beiden Namen, die ebenfalls einen Haken in Form eines Fingerabdrucks hatten. „Wir sollten hier vielleicht schauen, ob es Informationen zu ihnen gibt?“, überlegte er. Arunn nickte einwilligend und sah sich suchend um. „Wartet, ich habe vorhin ein Städteverzeichnis gesehen… vielleicht finden wir darüber etwas heraus“, sinnierte er und Calhoun warf Neri einen Blick zu. Jene aber fühlte bereits nach ihrem Dämon. Und sie konnte spüren, dass er wieder stärker wurde. Dass er sich langsam erholte, so, wie sie sich erholte. Sie waren verbunden und das Ausüben der immensen Kraft im Nachtelfenreich hatte ihn gelähmt. Allerdings hatte auch Neri Entspannung erfahren und somit das Dunkle in ihrem Innern gestärkt. Noch aber fühlte sie nicht das Sehnen und Verlangen, wie auf der Reise von Santros hierher. Sie konnte Calhoun sehen und ihre Gefühle für ihn erspüren, ohne Zutun des Dämons. Doch das war nur eine Frage der Zeit, wie sie ahnte.
„Ich schaue nach den Namen der beiden. Vielleicht gibt es Interessantes zu ihnen“, sagte er mit einem wachsamen Blick auf Neri. Dann aber wandte auch er sich den Regalen zu und begann nach Bastuk und Fassmacher zu forschen. Erneut gingen die Momente langsam vorbei. Neri konnte helfen oder aber ihre Gedanken beruhigen. Arunn und Calhoun würden sie auch hier nicht im Stich lassen und den Part der Suche ganz übernehmen, falls sie nicht konnte. Arunn brummte immer wieder und klappte hin und wieder ein Buch nach dem anderen zusammen. „Nichts. Man ey, wozu hat man sowas hier“, schloss er die Bibliothek in einer genervten Geste ein, „wenn man dann doch nichts findet!“ Calhoun ging ruhiger vonstatten. „Es ist unwahrscheinlich, gleich etwas dazu zu finden. Such weiter“, entgegnete er und Arunn machte in seinen Bart murmelnd weiter. Erneut vergingen einige Minuten, bis Arunn aufmerkte. „Ha! Hier! Fassmacher – Jorsan und Andunie. Und Bastuk kommt aus Mantron!“, rief er freudig aus, bis er diesen Ausdruck verlor. „Oh man… das ist beides am Arsch der Welt!“, murmelte er enttäuscht und seufzte. „Und dann sind das nur die Familien, wer weiß schon, ob die Falraa und Gerion überhaupt dort sind…“, überlegte er weiter. Calhoun aber blickte Neriélle an. „Es sind Anhaltspunkte. Anhaltspunkte über deine Familiengeschichte. Letztendlich entscheidest aber du, wohin wir gehen. Bleiben wir bei Pelgar? Oder suchen wir diejenigen, die mutmaßlich ein ähnliches Schicksal haben?“, fragte er sie und wartete geduldig ab. Neri hatte die Wahl… Aber wollte sie überhaupt etwas unternehmen? Wollte sie weiterforschen und dem Schrecken weiter und weiter auf den Grund gehen?
„Ich schaue nach den Namen der beiden. Vielleicht gibt es Interessantes zu ihnen“, sagte er mit einem wachsamen Blick auf Neri. Dann aber wandte auch er sich den Regalen zu und begann nach Bastuk und Fassmacher zu forschen. Erneut gingen die Momente langsam vorbei. Neri konnte helfen oder aber ihre Gedanken beruhigen. Arunn und Calhoun würden sie auch hier nicht im Stich lassen und den Part der Suche ganz übernehmen, falls sie nicht konnte. Arunn brummte immer wieder und klappte hin und wieder ein Buch nach dem anderen zusammen. „Nichts. Man ey, wozu hat man sowas hier“, schloss er die Bibliothek in einer genervten Geste ein, „wenn man dann doch nichts findet!“ Calhoun ging ruhiger vonstatten. „Es ist unwahrscheinlich, gleich etwas dazu zu finden. Such weiter“, entgegnete er und Arunn machte in seinen Bart murmelnd weiter. Erneut vergingen einige Minuten, bis Arunn aufmerkte. „Ha! Hier! Fassmacher – Jorsan und Andunie. Und Bastuk kommt aus Mantron!“, rief er freudig aus, bis er diesen Ausdruck verlor. „Oh man… das ist beides am Arsch der Welt!“, murmelte er enttäuscht und seufzte. „Und dann sind das nur die Familien, wer weiß schon, ob die Falraa und Gerion überhaupt dort sind…“, überlegte er weiter. Calhoun aber blickte Neriélle an. „Es sind Anhaltspunkte. Anhaltspunkte über deine Familiengeschichte. Letztendlich entscheidest aber du, wohin wir gehen. Bleiben wir bei Pelgar? Oder suchen wir diejenigen, die mutmaßlich ein ähnliches Schicksal haben?“, fragte er sie und wartete geduldig ab. Neri hatte die Wahl… Aber wollte sie überhaupt etwas unternehmen? Wollte sie weiterforschen und dem Schrecken weiter und weiter auf den Grund gehen?

- Neriélle
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- Moderator des Spielers: Madiha
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- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
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- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
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- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
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- Landkarte
- Zunderzeug
- Jagdmesser
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- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: RIP Pitt :(
Re: Neuanfang im Kloster
Es war schwer für die Elfe, Arunns Theorie zu akzeptieren. Neri machte ihrem Unglauben und Ärger darüber hörbar Luft und blaffte die beiden Männer unberechtigterweise an. Das alles war kaum auszuhalten. Sie spürte ein dunkles Gefühl in sich, dem sie Raum gab, in dem sie einwarf, dass sie die Wahrheit vielleicht lieber aus Leth Asto quetschen sollten. „Um ihn zu finden, müssten wir denen auf der Liste einen Besuch abstatten. Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo er sich aufhalten könnte.“ Neri gefiel das nicht. Sie schnaubte leise und erwiderte Calhouns Blick noch immer mit dem gleichen Ärger in den goldenen Augen, ohne dass ihr gute Widerworte einfielen. Realistisch betrachtet, befürchtete sie, dass sie gar keine Chance gegen solch einen Ritualmagier hatte, der dunkle Dämonen heraufbeschwören konnte und fiese Experimente an vollkommen Unschuldige durchführte. Trotzdem war da dieses Gefühl nach Rache und der Drang nach Gerechtigkeit für ihre Großmutter. Calhoun erinnerte sie daran, dass sie diese nicht so einfach erreichen würde und das missfiel Neri sichtlich. „Falraa Bastuk und Gerion Fassmacher. Wir sollten hier vielleicht schauen, ob es Informationen zu ihnen gibt?“ Dass Calhoun so sachlich blieb, wie er war, und nicht sofort auf den Rachezug einging, der ihr in den Kopf gekommen war, gefiel Neri nicht. Für einen Moment zeichnete sich deutlich die Unzufriedenheit in ihrer Mimik ab. „Wartet, ich habe vorhin ein Städteverzeichnis gesehen… vielleicht finden wir darüber etwas heraus.“ Die Elfe schaute zu Arunn. "Und wenn das nur Zeitverschwendung ist?", warf sie ein, als sich ihre Blicke trafen. Am liebsten wäre sie sofort los gegangen, denn für den Moment war der Komfort, den das Kloster bot, auch schon wieder vergessen. Ihr Blick glitt zu Calhoun, den sie fragend ansah, um stumm die gleiche Frage zu stellen. „Ich schaue nach den Namen der beiden. Vielleicht gibt es Interessantes zu ihnen.“ "Das bezweifle ich", murmelte sie beinahe trotzig, als er sich abwandte. Während sich die beiden Männer an die Suche nach Informationen über die beiden Personen machten, kehrte Neriélle zu dem Fenster zurück. Sie starrte auf den Wald und überlegte, wie sie Leth Asto finden konnten. Doch Calhoun hatte Recht. Die beiden Namen in seinem Buch waren ihre einzigen Anhaltspunkte. Unzufrieden und nachdenklich biss sich Neri auf die Unterlippe, während all das, was seit ihrem Fund der Notiz ihrer Großmutter geschehen war, noch einmal durch ihren Kopf spukte. Bis sie Arunns Stimme vernahm, der offensichtlich etwas gefunden hatte. „Ha! Hier! Fassmacher – Jorsan und Andunie. Und Bastuk kommt aus Mantron!“ Neri drehte sich um und sah überrascht zu Arunn. Sie hatte nicht erwartet, dass sie wirklich etwas finden würden. „Oh man… das ist beides am Arsch der Welt! Und dann sind das nur die Familien, wer weiß schon, ob die Falraa und Gerion überhaupt dort sind…“ Neriélle runzelte die Stirn. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Städtenamen schon einmal gehört hatte. In jedem Fall konnte sie sie nicht sofort einer Himmelsrichtung, geschweige denn einer genauen Gegend zuordnen. Insgesamt sah sie wohl wenig überzeugt von dem Vorgehen aus. Die goldenen Augen trafen auf Calhouns Rot, der sie mit seiner unerschütterlichen Ruhe ansah. „Es sind Anhaltspunkte. Anhaltspunkte über deine Familiengeschichte. Letztendlich entscheidest aber du, wohin wir gehen. Bleiben wir bei Pelgar? Oder suchen wir diejenigen, die mutmaßlich ein ähnliches Schicksal haben?“ Neri musterte den Dunkelelfen, ehe sie den Blick schweifen ließ, ohne wirklich etwas oder jemanden in dem Raum zu fokussieren. Am Ende kam wieder Bewegung in die Elfe und sie machte sich daran, die Karte, die Arrond ihr gegeben hatte, auf dem Tisch auszurollen. Sie brauchte eine ganze Weile, um sich zu orientieren, was zeigte, dass ihr der Überblick über die Größe der Welt und ihre Einzelheiten fehlte. Neri wusste, wo ihre Heimat lag, aber Jorsan, Andunie und Mantron musste sie erst einmal auf der Karte suchen. Eine Weile betrachtete die Elfe die Karte. "Mantron ist wirklich weit weg", bemerkte sie irgendwann und ihre Stimme machte deutlich, dass sie das überraschte. Hinzu kam, dass die Stadt auf einer Insel mitten im Eisreich lag. Das klang überhaupt nicht verlockend. Wobei Pelgar, in dem laut Calhoun nun der dunkle Herrscher seinen Sitz hatte, auch nicht wirklich besser in ihren Ohren klang. "Alle Städte sind weiter weg als Pelgar", sprach sie dann nüchtern aus und hob den Blick zu Calhoun. "Ihr denkt, es wäre besser, all diese Städte nach zwei Personen abzuklappern, anstatt nach Pelar zu gehen? Wer weiß, ob sie dort überhaupt noch leben", warf sie ein und sah Arunn an, der das ebenfalls schon angezweifelt hatte. Dann atmete sie etwas tiefer ein und sah Calhoun an. "Was ist mit Larials Aufzeichnungen?", warf sie ein. Sie hatten sie suchen wollen, um auch mehr über die Experimente an ihm und über seinen Dämon zu erfahren. "Sie war zuletzt in der Nervenheilanstalt, das wissen wir. Im Gegensatz dazu wissen wir gar nichts weiter über Falraa und Gerion, geschweige denn, wo sie nun sind. Vielleicht hatten Larial und Leth Asto mehr miteinander zu tun, als wir bisher wissen. Wir sollten das nicht aus den Augen verlieren. Wir sind näher an Pelgar, als an den anderen Städten. Wenn wir jetzt eine andere Richtung einschlagen, entgeht uns die Chance, danach zu suchen", schloss sie und sah Calhoun mit festem Blick an. Sie wollte mehr über das erfahren, was ihrer Großmutter widerfahren war. Aber sie würde nicht Calhouns Schicksal vergessen, das an ihres gebunden war. Dafür blendete sie auch die Details aus, die er ihr über Pelgar erzählt hatte. Ein Ort, an dem Versklavungen und Hinrichtungen an der Tagesordnung standen. Aber vielleicht war sie tatsächlich noch gar nicht bereit dafür, dem Schicksal ihrer Großmutter weiter auf den Grund zu gehen und schob daher Calhouns Befindlichkeiten vor.