Zu sehen, dass der erneute ‚Verlust‘ seines Sohnes nicht nachteilige Wirkungen auf Kayon gehabt hatte, war etwas, das Rhuna’s Seele durchaus zu wärmen wusste. Die zarte Elfe hatte sich nicht nur einmal Sorgen gemacht, ob es wirklich eine kluge Entscheidung gewesen war, Yedan seinem Vater zu entziehen. Zwar war der Halbelf für sich selbst verantwortlich, aber Rhuna glaubte zu wissen, wie es in ihm aussah. Sie hätte ihre Familie gewiss auch für ihn verlassen, damit sie beisammen wären. Es stellte sich nicht mal eine echte Frage diesbezüglich. Rhuna betrat das Wohnhaus des alten Mannes und konnte kaum wiedererkennen, was sie damals vorgefunden hatte. Und auch Yedan schien einen Moment zu brauchen. Rhuna erkannte, dass ihr liebster Sarier eine Art Zeitreise vollführte und gab ihm den Raum, den er nun dringend brauchte. Er hatte so lange auf seine Familie verzichten müssen, hatte seine Mutter nicht begleiten dürfen, als sie starb. Er war stets am Rande geblieben, nie dazugehörig und niemals willkommen. Jetzt aber betrat er seit vielen, vielen Jahren sein Elternhaus und es rührte jeden Beobachter, wie sehr ihm dieser Moment ins Gesicht geschrieben stand. Rhuna spürte, wie ihre Tränen überschwappen wollten, vor Rührung. Damit das nicht passierte und sie womöglich etwas unterbrach, was voll und ganz Vater und Sohn gehörte, gesellte sie sich zu der Heilerin in die ‚Küche‘ am Ofen. „Ich danke dir – von ganzem Herzen!“ Avalinn hob die hübschen Bernsteinaugen und betrachtete Rhuna einen Moment verständnislos. „Ich… bin wirklich froh, dass die beiden diesen Moment miteinander haben können!“ Avalinn schmunzelte und kümmerte sich wieder um den Kuchen. „Aber das verdanken sie doch dir, Rhuna“, antwortete sie und schien es auch genau so zu meinen. „Du hast dich die ganze Zeit um Kayon gekümmert, nicht wahr? Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber irgendwie … nicht das! Das macht es umso schöner!“ Avalinn beobachtete Rhuna einen Moment, während sie die Tassen herantrug und nickte dann leicht. Ihr Blick glitt über die Schulter in den Garten. „Ich habe ihn eines Tages ein wenig hilflos im Wald getroffen“, begann sie zu erzählen und kehrte mit ihrer Aufmerksamkeit zurück zu Rhuna. Sie betrachtete die Elfe vor sich mit einer ihr ganz eigenen Wärme und Intensität. „Er sagte, er suchte das beste Holz für die ganzen Bögen, die er fertigen müsste“, sie seufzte. Dann lächelte sie leicht. „Ich war selbst noch nicht in der Lage richtig auf den Beinen zu sein, aber ich sah mich in der Pflicht ihn nach Hause zu bringen. Er wirkte ein wenig verwirrt auf mich, verstehst du?“, sprach die eldorische Elfe weiter.
„Hier in seinem Haus wohnte nichts, nur die Einsamkeit.“ Avalinn half Rhuna weiter den kleinen Kuchentisch zu richten. Dabei sprach sie weiter. „Ich habe Kayon meine Hilfe angeboten und so fand ich eine Aufgabe abseits meiner Fähigkeiten und Kayon gewann langsam wieder das Leben zurück, welches ihm vor so langer Zeit genommen wurde. Wir halfen uns gegenseitig“, lächelte sie flüchtig und doch voller Dankbarkeit. „Es… tut so gut wieder hier zu sein!“ Die Frauen bereiteten alles zu Ende vor und schließlich klopfte Avalinn gegen den Ringfinger von Rhuna. „Danke…! Er hat mich damit in Santros überrascht!“, erklärte sie auf ihren Glückwunsch hin und Avalinn strahlte noch ein wenig mehr. „Das mach ich!“ Rhuna versprach der anderen, sie in alles einzuweihen und Avalinn nickte einverstanden. „In Santros ist… viel passiert und es würde mir guttun dir alles erzählen zu können. Über Bjorg, Neri… meine Magien und…“ „Das klingt vielversprechend“, nickte Avalinn und griff nach Rhuna’s Hand, um sie leicht zu drücken. „Aber eines nach dem anderen. Ihr seid gerade erst angekommen“, erinnerte sie Rhuna daran, dass noch Zeit war. „Ich will auch wissen, wie es hier gewesen ist! Was hier alles passiert ist und wie es euch allen ergangen ist! Aber lass uns die beiden erst einmal reinrufen. Dass Yedan mir einen Antrag gemacht hat will Kayon vielleicht auch wissen, oder? Vielleicht ist er mit seiner Schwiegertochter in Spe ja gar nicht einverstanden!“ Avalinn war einverstanden und schaute schließlich zu, wie Rhuna die Männer hereinrief. „Wir kommen“, rief Yedan zurück und kurz konnte Rhuna sehen, wie er seinen Vater stützen musste, ehe er sich gefangen hatte und den Weg putzmunter zurücklegte. Yedan trat nach ihm ein und lehnte die Gartentür ein wenig an, sodass niemand im Zug sitzen musste. Er zog Rhuna für einen Moment in seine Arme, küsste zufrieden ihren Haaransatz und ließ sie schließlich wieder los, damit sich alle setzen konnten. Kayon und Avalinn fanden jeweils außen Platz, während Rhuna und Yedan sich gegenübersitzen konnten. Der Kuchen verströmte einen aromatischen Geruch nach Citrus, während der Tee lieblich duftete. Yedan erhob sich jedoch plötzlich, nachdem jeder Kuchen auf dem Teller hatte und die Tassen mit Trinkbarem gefüllt waren. Er räusperte sich. „Nun, entschuldigt, dass ich euch von dem Kuchen abhalte, aber ich möchte noch etwas … sagen“, er lächelte und schaute Rhuna vielsagend an. Dann aber wandte er sich an seinen Vater. „Vater…“, Kayon hob die Augenbrauen und Yedan deutete auf Rhuna, „darf ich dir Rhuna – meine Verlobte vorstellen?“, fragte er und einen Moment herrschte Ruhe am Tisch. Avalinn lächelte warm, als Kayon ihr einen verblüfften Blick zuwarf, ehe er dann aber Rhuna ansah. „Ver…lobte?“, wiederholte der Mensch und lehnte sich staunend im Stuhl zurück. „Das ich…“, japste er schließlich, erhob sich schwerfällig und schloss Rhuna in seine Arme. Er herzte sie, freute sich offensichtlich und schlurfte dann zu Yedan, den er ebenfalls in seine Arme schloss. „Ich freue mich für euch beide!“, rief der alte Mann vergnügt und Avalinn lachte leise. „Herzlichen Glückwunsch!“, prostete die Elfe mit der Tasse Tee und Kayon, sowie Yedan ergriffen ebenfalls die Tassen, um einzusteigen. Yedan aber schaute Rhuna warm an und lächelte dann. Nun war die Katze aus dem Sack und sie konnten das miteinander genießen. Nachdem sich alle wieder gesetzt hatten, durfte auch endlich der Kuchen Beachtung finden und Kayon ergriff das Wort: „Rhuna, Liebes, erzählst du mir von eurer Reise nach Santros? Yedan hatte schon angedeutet, dass es auch mit Strapazen einherging und ich hoffe doch, du konntest aber das tun, was du zu tun hattest?“, fragte er und schaute sie erwartungsvoll an.
Der Zauber, der uns innewohnt
- Rhuna Bláidyaét
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 248
- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Sarius - Waldmenschendorf
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyána Elfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Reisende
- Fähigkeiten: Heilen - rudimentär
Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 100F
- Ausrüstung: [br][/br]
- Tierische Begleiter: Eon (Jún)
- Zum Vorzeigen: [br][/br]
Re: Der Zauber, der uns innewohnt
Es war ein schöner Anblick den Vater und Sohn gemeinsam im Garten boten und Rhuna beobachtete sanft lächelnd den Moment, ehe sie Avalinn weiter dabei half die kleine Kaffeetafel zu decken. Mittlerweile kannte sie die Umstände und die Familie so gut, dass sie ahnen konnte, dass sie gedanklich auch Liabell, Yedans Mutter bei sich hatten und über die gemeinsamen Erinnerungen miteinander sprachen. Aber vielleicht reicht es den beiden schon aus, einfach nur gemeinsam eine Stelle zu betrachten und zu wissen, was der andere dabei empfand oder gedanklich vor sich sah.
Rhuna dankte Avalinn dafür, dass sie sich um Kayon gekümmert hatte, während sie in Santros unterwegs gewesen waren. Sie legte gerade neben jeden Teller eine Kuchengabel, als sie ihre Freundin etwas sagen hörte, was sie dann langsam aufblicken und ihre Tätigkeiten unterbrechen ließ.
„Ich habe ihn eines Tages ein wenig hilflos im Wald getroffen. Er sagte, er suchte das beste Holz für die ganzen Bögen, die er fertigen müsste. Ich war selbst noch nicht in der Lage richtig auf den Beinen zu sein, aber ich sah mich in der Pflicht ihn nach Hause zu bringen. Er wirkte ein wenig verwirrt auf mich, verstehst du?“ Rhunas Violett tastete über das Gesicht der eldorischen Elfe. Sie glaubte zu verstehen und doch hoffte sie, dass sie sich irrte, oder es wirklich nur eine typische Alterverwirrtheit gewesen war. Es war nun mal beinahe ein Instinkt von ihr geworden Yedan – und darüber natürlich auch Kayon vor möglichst vielen Schmerzen und Schicksalsschlägen zu bewahren. Ihr war natürlich bewusst, dass das Leben so nie funktionierte und es gab ja auch viel Gutes, was aus unangenehmen Situationen entstehen konnte! Das durfte man auch nicht vergessen.
„Hier in seinem Haus wohnte nichts, nur die Einsamkeit. Ich habe Kayon meine Hilfe angeboten und so fand ich eine Aufgabe abseits meiner Fähigkeiten und Kayon gewann langsam wieder das Leben zurück, welches ihm vor so langer Zeit genommen wurde. Wir halfen uns gegenseitig.“ Rhuna lächelte leicht und nickte. Dennoch drückte sie eine Frage, die sie nun ein wenig zögerlich begann zu stellen.
„Ist… es denn mit deiner Gesellschaft ein wenig besser geworden?“, fragte sie und sah für einen Moment wieder zum Garten, so Kayon in Yedans Armen noch kleiner aussah, als ihn das Alter gemacht hatte. Es war gut, dass sie zurück waren! Und egal welche Hürden im Leben ihnen begegnen würde, die Elfe wollte ihr Möglichstes tun, dass sie trotz allem auch genauso viele schöne und glückliche Momente erleben und genießen könnten. Vielleicht würde das Verkünden ihrer Verlobung ja bereits der Erste sein!?
Als die Männer zurückkamen, rückte Rhuna für Kayon den Stuhl zurecht, damit dieser sich direkt gemütlich und ohne Schwanken hinsetzen konnte. Zwar wirkte es so, als würden sich die alten Knochen des Bogenbauers nach kurzem Bewegen wieder einlaufen und ihm mehr Stabilität schenken, als direkt nach dem Aufstehen oder längerem Stehen, doch schaden tat es ja auch nicht ein wenig zu unterstützen.
Als sie alle zusammen am gedeckten Tisch saßen begann die Atmosphäre gemütlicher zu werden. Rhuna und Avalinn sorgten dafür, dass jeder Kuchen auf dem Teller und Tee in seiner Tasse vorfinden würde, als sich der junge Mann unter ihnen plötzlich wieder erhob.
Rhuna hatte gerade nach der Kandisdose greifen wollen, als sie in der Bewegung stoppte und zu ihrem Geliebten aufsah, der sich kurz darauf zu räuspern begann. Wollte er nun…? Dass es gar keiner Absprache zwischen ihnen bedurfte, ließ sie lächeln.
„Nun, entschuldigt, dass ich euch von dem Kuchen abhalte, aber ich möchte noch etwas … sagen“, erwähnte Yedan lächelnd und deutete dann auf seine brünette Partnerin. „Vater…darf ich dir Rhuna – meine Verlobte vorstellen?“
Tatsächlich hatte Rhuna geglaubt, dass sie sich bereits an diesen Status gewöhnt hatte, doch es so verkündet und ausgesprochen noch einmal bewusster gemacht zu bekommen, ließ doch eine kleine, glückliche Verlegenheit in ihr aufsteigen. Ihr Blick lag erst auf Yedan, den sie stolz und dankbar zulächelte, ehe sie zu Kayon sah, um seine Reaktion mitzuerleben. Avalinn hatte es immerhin schon vor dem kleinen Kaffeekränzchen herausgefunden.
„Ver…lobte?“ Offenbar hatte der ältere Mann nicht damit gerechnet, denn er sah im ersten Moment überrascht drein. Bei ihrem Kennenlernen hatte die junge Elfe erfahren, dass sich Kayon in seiner Einsamkeit und Verbitterung ein wenig mit dem Gedanken getröstet hatte, dass sein Sohn irgendwo in den anderen Wäldern Celcias ein neues, eigenes und glückliches Leben gefunden und eine Familie gegründet hatte. Damals hatte er Rhuna im ersten Moment für Yedans Frau gehalten und sogar nach Kindern gefragt, ehe er ihr gestanden hatte, sich immer Enkel gewünscht zu haben.
Die Erinnerung daran begleitete diesen schönen Moment, als sie sah, wie sich die braunen Augen Kayons aufhellten und er sich vom Stuhl erhob, um seine baldige Schwiegertochter in die Arme zu schließen.
„Das ich…“, begann er japsend einen Satz, den er jedoch nicht vollendete. Doch vermutlich verstand ihn jeder am Tisch auch ohne die Vollendung. Rhuna hatte sich sofort erhoben und Kayon ebenso umarmt, während sie ihn gleichzeitig etwas stützte. Ihr entschlüpfte ein glückliches Lachen, denn es war ein wirklich schönes Gefühl so warm und herzlich in der kleinen Familie akzeptiert zu werden. Vermutlich würde sie Yedan nicht dasselbe ermöglichen können, sollte sie mit ihm einmal nach Shyána reisen und ihn ihrer Familie vorstellen. Eine so natürliche Herzlichkeit hatte in ihrer Familie leider nie wirklich existiert! Einzig Fílias würde seinen Schwager vermutlich mit einem herzlichen Lächeln willkommen heißen, wenn er sehen würde, wie glücklich seine Schwester mit ihm war. Ihre Eltern… insgeheim vermutete sie, dass es ihr Vater lediglich abnicken und zur Kenntnis nehmen würde, während ihre Mutter…
„Ich freue mich für euch beide!“, rief Kayon aufrichtig und verhinderte dadurch, dass sich solche Gedanken in Rhunas Kopf schleichen konnten. Doch unterbewusst waren sie sicher schon da und irgendwann würde sie sicher darüber nachdenken. Doch noch war dem nicht so!
„Danke Kayon!“, erwiderte sie warm und aufrichtig und ließ ihn dann ziehen, damit er auch seinen Sohn umarmen und gratulieren konnte.
Auf diese glückliche Verkündung tranken sie einen Schluck, ehe sich dann wieder die Gemütlichkeit ihren Platz zurückeroberte.
Der Kuchen schmeckte so lecker, wie er bereits gerochen hatte und Rhuna teilte gerade, ziemlich zufrieden, denn sie liebte Zitronengebäck und Kuchen, ein Stück der Teigware mit der Gabel ab, als Kayon das Wort ergriff:
„Rhuna, Liebes, erzählst du mir von eurer Reise nach Santros? Yedan hatte schon angedeutet, dass es auch mit Strapazen einherging und ich hoffe doch, du konntest aber das tun, was du zu tun hattest?“
Diese Bitte kam etwas unerwartet und für einen Moment sah die junge Elfe zu Yedan. Was hatte er seinem Vater denn alles erzählt? Rhuna war sich in diesem Moment nicht sicher, ob sie von den Gefahren durch Kallum Fjarde erzählen sollte, immerhin hatte der alte Bogenbauer ein schwaches Herz. Um ihn jedoch nicht warten zu lassen nickte die Brünette lächelnd, um zumindest schon einmal zu bestätigen, dass sie all ihre Vorhaben in die Tat hatte umsetzen können.
„Wir haben Bjorg, den Sohn meines verstorbenen Freundes gefunden und ich konnte ihm den Brief seines Vaters geben!“, begann sie zu erzählen und legte für den Moment die Gabel beiseite.
„Die Reise durch die Trockenlande verlief zum Glück ohne Schwierigkeiten. Für ein Stück der Strecke begleitete uns Raji – der Tiger mit dem sich Yedan im Kapayu angefreundet hatte. Das war ebenfalls ein schönes Wiedersehen!“ Die Erwähnung der Großkatze war ihr durchaus wichtig und während sie dies erzählte lockte sie Jún zu sich, damit auch ihr kleiner Begleiter etwas zum Essen bekam. Zuvor hatte sich die kleine Fellkugel in Kayons Haus umgesehen, ehe es Yedan in den Garten gefolgt war. Nun kam das Eon angelaufen und bekam ein paar Beeren zum Knabbern. Doch wie Jún eben war, stopfte er sich erst einmal zwei der Beeren in die Beuteltaschen der Wangen. Dabei sah er beinahe misstrauisch zu Yedan, als würde dieser ihm sein Hab und Gut streitig machen wollen.
„Dank Arunn konnten wir Santros direkt betreten und kamen bei einem seiner Bekannten -Arrond unter, der in der Stadt ein recht einflussreicher Mann zu sein scheint. Er war sehr nett und hat uns immer geholfen.“ Rhuna behielt ein zartes Lächeln auf den Lippen, um die Reiseerzählung positiv zu begleiten. Dass es Yedan begonnen hatte nicht gut zu gehen, erwähnte sie nicht, denn ihr Liebster könnte natürlich jederzeit ergänzend das Wort ergreifen! Nach einem Schluck Tee erzählte sie dann weiter.
„Nachdem wir Bjorg gefunden hatten, erfuhren wir, dass er sich in … große Schwierigkeiten gebracht hatte, aus denen er von alleine, keinen Ausweg zu finden schien. Yedan und ich beschlossen ihm zu helfen, während Arunn und Neri ihre eigenen Angelegenheiten verfolgten. Wir trafen in Santros auch wieder auf Calhoun und zusammen … verließen sie auch wieder die Stadt, da Neri etwas über sich herausgefunden hatte, was sie weiterverfolgen wollten.“ Was ihre liebe Freundin anging, wollte Rhuna ebenfalls vage bleiben, da sie selbst nicht alles erfahren oder verstanden hatte und auch glaubte, dass es Neriélle lieber wäre, wenn sie nicht anderen gegenüber ins Detail ging.
„Nun… Yedan und ich gerieten dann… in ein, zwei schwierigere Situationen, als wir versuchten Bjorg zu helfen. Er hatte ein wertvolles Schmuckstück gestohlen, das…“
Sie zögerte und sah kurz zu Avalinn, ehe sie dann zu Yedan sah und ihn stumm um Rat fragte. Von Florencia und ihrer Begegnung mit ihr zu erzählen … nicht jeder würde Rhuna so aufrichtig glauben, wie der Halbelf. Und sollte sie das überhaupt erzählen?
Je nachdem, ob er sie ermutigte weiterzusprechen, oder ihr mit Blicken davon abriet, würde sie angepasst handeln.
(nur falls zugestimmt wurde:)
„Es handelte sich dabei um das Amulett der Florencia, das einem große naturmagische Kräfte schenken konnte. Der Händler, von dem Bjorg den Anhänger gestohlen hatte, wollte sich nicht auf eine Klärung einlassen. Er war ein Grauschelm-Magie-Anwender und wir hatten es nicht… leicht seinem Angriff zu entkommen. Doch erhielten wir unerwartete Hilfe einer unbekannten Frau, die uns rettete und … dank Florencias Güte erhielten wie die Möglichkeit hierher zurückzukehren!“ Immer wieder ließ Rhuna kleine Pausen, sollte Yedan ihre Erzählung mehr ausschmücken wollen. Es war einfach viel zu viel geschehen, als dass sie alles während Tee und Kuchen erzählen konnte.
(sonst erst ab hier weiter:) „Ich bin einfach froh, dass alles gut gegangen ist und Bjorg nun auch in Sicherheit einen neuen Anfang in seinem Leben starten kann. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es mir vielleicht doch möglich ist, meine beiden Magien auszubilden, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren!“ Dabei sah sie Avalinn lächelnd an. Ihre Freundin hatte ihr damals zwar erklärt, dass dies vermutlich nicht möglich sein würde und sie in Gefahr bringen könnte, doch wusste sie, dass die Heilerin sie sicher auf diesem Weg unterstützen würde, sollte Rhuna ihren Rat dazu erbitten. Ihre persönliche Krise, die sie durchgemacht hatte, wollte sie ebenfalls nicht erwähnen. Zumindest noch nicht…!
„Wie erging es euch denn? Die Fortschritte im Dorf haben mich wirklich überrascht! Und was machen Kaja und Ajak?“, fragte sie und bot damit ihrerseits Themen für das weitere Gespräch, die sie alle ehrlich interessierten. Yedan und sie würden sich die Tage sicher darum bemühen, vielleicht ein eigenes Häuschen zu finden.
Das Thema Farum sprach Rhuna bewusst nicht an, auch wenn es sie unterbewusst natürlich auch interessierte, was aus ihm geworden war. Doch ihn wollte sie nicht erwähnen und damit die heitere Stimmung gefährden. Dadurch würde vermutlich auch Lorna in den Hintergrund rücken, doch sie waren ja gerade erst wieder zurück – da war nicht zu erwarten, dass sie alles auf einmal erfuhren.
„Du hast das Haus wunderschön renoviert, Kayon!“, erwähnte sie dann noch mit einem Blick durch den Raum, aus dem die Einsamkeit gewichen war und nun einen warmen und einladenden Eindruck bescherte.
Rhuna dankte Avalinn dafür, dass sie sich um Kayon gekümmert hatte, während sie in Santros unterwegs gewesen waren. Sie legte gerade neben jeden Teller eine Kuchengabel, als sie ihre Freundin etwas sagen hörte, was sie dann langsam aufblicken und ihre Tätigkeiten unterbrechen ließ.
„Ich habe ihn eines Tages ein wenig hilflos im Wald getroffen. Er sagte, er suchte das beste Holz für die ganzen Bögen, die er fertigen müsste. Ich war selbst noch nicht in der Lage richtig auf den Beinen zu sein, aber ich sah mich in der Pflicht ihn nach Hause zu bringen. Er wirkte ein wenig verwirrt auf mich, verstehst du?“ Rhunas Violett tastete über das Gesicht der eldorischen Elfe. Sie glaubte zu verstehen und doch hoffte sie, dass sie sich irrte, oder es wirklich nur eine typische Alterverwirrtheit gewesen war. Es war nun mal beinahe ein Instinkt von ihr geworden Yedan – und darüber natürlich auch Kayon vor möglichst vielen Schmerzen und Schicksalsschlägen zu bewahren. Ihr war natürlich bewusst, dass das Leben so nie funktionierte und es gab ja auch viel Gutes, was aus unangenehmen Situationen entstehen konnte! Das durfte man auch nicht vergessen.
„Hier in seinem Haus wohnte nichts, nur die Einsamkeit. Ich habe Kayon meine Hilfe angeboten und so fand ich eine Aufgabe abseits meiner Fähigkeiten und Kayon gewann langsam wieder das Leben zurück, welches ihm vor so langer Zeit genommen wurde. Wir halfen uns gegenseitig.“ Rhuna lächelte leicht und nickte. Dennoch drückte sie eine Frage, die sie nun ein wenig zögerlich begann zu stellen.
„Ist… es denn mit deiner Gesellschaft ein wenig besser geworden?“, fragte sie und sah für einen Moment wieder zum Garten, so Kayon in Yedans Armen noch kleiner aussah, als ihn das Alter gemacht hatte. Es war gut, dass sie zurück waren! Und egal welche Hürden im Leben ihnen begegnen würde, die Elfe wollte ihr Möglichstes tun, dass sie trotz allem auch genauso viele schöne und glückliche Momente erleben und genießen könnten. Vielleicht würde das Verkünden ihrer Verlobung ja bereits der Erste sein!?
Als die Männer zurückkamen, rückte Rhuna für Kayon den Stuhl zurecht, damit dieser sich direkt gemütlich und ohne Schwanken hinsetzen konnte. Zwar wirkte es so, als würden sich die alten Knochen des Bogenbauers nach kurzem Bewegen wieder einlaufen und ihm mehr Stabilität schenken, als direkt nach dem Aufstehen oder längerem Stehen, doch schaden tat es ja auch nicht ein wenig zu unterstützen.
Als sie alle zusammen am gedeckten Tisch saßen begann die Atmosphäre gemütlicher zu werden. Rhuna und Avalinn sorgten dafür, dass jeder Kuchen auf dem Teller und Tee in seiner Tasse vorfinden würde, als sich der junge Mann unter ihnen plötzlich wieder erhob.
Rhuna hatte gerade nach der Kandisdose greifen wollen, als sie in der Bewegung stoppte und zu ihrem Geliebten aufsah, der sich kurz darauf zu räuspern begann. Wollte er nun…? Dass es gar keiner Absprache zwischen ihnen bedurfte, ließ sie lächeln.
„Nun, entschuldigt, dass ich euch von dem Kuchen abhalte, aber ich möchte noch etwas … sagen“, erwähnte Yedan lächelnd und deutete dann auf seine brünette Partnerin. „Vater…darf ich dir Rhuna – meine Verlobte vorstellen?“
Tatsächlich hatte Rhuna geglaubt, dass sie sich bereits an diesen Status gewöhnt hatte, doch es so verkündet und ausgesprochen noch einmal bewusster gemacht zu bekommen, ließ doch eine kleine, glückliche Verlegenheit in ihr aufsteigen. Ihr Blick lag erst auf Yedan, den sie stolz und dankbar zulächelte, ehe sie zu Kayon sah, um seine Reaktion mitzuerleben. Avalinn hatte es immerhin schon vor dem kleinen Kaffeekränzchen herausgefunden.
„Ver…lobte?“ Offenbar hatte der ältere Mann nicht damit gerechnet, denn er sah im ersten Moment überrascht drein. Bei ihrem Kennenlernen hatte die junge Elfe erfahren, dass sich Kayon in seiner Einsamkeit und Verbitterung ein wenig mit dem Gedanken getröstet hatte, dass sein Sohn irgendwo in den anderen Wäldern Celcias ein neues, eigenes und glückliches Leben gefunden und eine Familie gegründet hatte. Damals hatte er Rhuna im ersten Moment für Yedans Frau gehalten und sogar nach Kindern gefragt, ehe er ihr gestanden hatte, sich immer Enkel gewünscht zu haben.
Die Erinnerung daran begleitete diesen schönen Moment, als sie sah, wie sich die braunen Augen Kayons aufhellten und er sich vom Stuhl erhob, um seine baldige Schwiegertochter in die Arme zu schließen.
„Das ich…“, begann er japsend einen Satz, den er jedoch nicht vollendete. Doch vermutlich verstand ihn jeder am Tisch auch ohne die Vollendung. Rhuna hatte sich sofort erhoben und Kayon ebenso umarmt, während sie ihn gleichzeitig etwas stützte. Ihr entschlüpfte ein glückliches Lachen, denn es war ein wirklich schönes Gefühl so warm und herzlich in der kleinen Familie akzeptiert zu werden. Vermutlich würde sie Yedan nicht dasselbe ermöglichen können, sollte sie mit ihm einmal nach Shyána reisen und ihn ihrer Familie vorstellen. Eine so natürliche Herzlichkeit hatte in ihrer Familie leider nie wirklich existiert! Einzig Fílias würde seinen Schwager vermutlich mit einem herzlichen Lächeln willkommen heißen, wenn er sehen würde, wie glücklich seine Schwester mit ihm war. Ihre Eltern… insgeheim vermutete sie, dass es ihr Vater lediglich abnicken und zur Kenntnis nehmen würde, während ihre Mutter…
„Ich freue mich für euch beide!“, rief Kayon aufrichtig und verhinderte dadurch, dass sich solche Gedanken in Rhunas Kopf schleichen konnten. Doch unterbewusst waren sie sicher schon da und irgendwann würde sie sicher darüber nachdenken. Doch noch war dem nicht so!
„Danke Kayon!“, erwiderte sie warm und aufrichtig und ließ ihn dann ziehen, damit er auch seinen Sohn umarmen und gratulieren konnte.
Auf diese glückliche Verkündung tranken sie einen Schluck, ehe sich dann wieder die Gemütlichkeit ihren Platz zurückeroberte.
Der Kuchen schmeckte so lecker, wie er bereits gerochen hatte und Rhuna teilte gerade, ziemlich zufrieden, denn sie liebte Zitronengebäck und Kuchen, ein Stück der Teigware mit der Gabel ab, als Kayon das Wort ergriff:
„Rhuna, Liebes, erzählst du mir von eurer Reise nach Santros? Yedan hatte schon angedeutet, dass es auch mit Strapazen einherging und ich hoffe doch, du konntest aber das tun, was du zu tun hattest?“
Diese Bitte kam etwas unerwartet und für einen Moment sah die junge Elfe zu Yedan. Was hatte er seinem Vater denn alles erzählt? Rhuna war sich in diesem Moment nicht sicher, ob sie von den Gefahren durch Kallum Fjarde erzählen sollte, immerhin hatte der alte Bogenbauer ein schwaches Herz. Um ihn jedoch nicht warten zu lassen nickte die Brünette lächelnd, um zumindest schon einmal zu bestätigen, dass sie all ihre Vorhaben in die Tat hatte umsetzen können.
„Wir haben Bjorg, den Sohn meines verstorbenen Freundes gefunden und ich konnte ihm den Brief seines Vaters geben!“, begann sie zu erzählen und legte für den Moment die Gabel beiseite.
„Die Reise durch die Trockenlande verlief zum Glück ohne Schwierigkeiten. Für ein Stück der Strecke begleitete uns Raji – der Tiger mit dem sich Yedan im Kapayu angefreundet hatte. Das war ebenfalls ein schönes Wiedersehen!“ Die Erwähnung der Großkatze war ihr durchaus wichtig und während sie dies erzählte lockte sie Jún zu sich, damit auch ihr kleiner Begleiter etwas zum Essen bekam. Zuvor hatte sich die kleine Fellkugel in Kayons Haus umgesehen, ehe es Yedan in den Garten gefolgt war. Nun kam das Eon angelaufen und bekam ein paar Beeren zum Knabbern. Doch wie Jún eben war, stopfte er sich erst einmal zwei der Beeren in die Beuteltaschen der Wangen. Dabei sah er beinahe misstrauisch zu Yedan, als würde dieser ihm sein Hab und Gut streitig machen wollen.
„Dank Arunn konnten wir Santros direkt betreten und kamen bei einem seiner Bekannten -Arrond unter, der in der Stadt ein recht einflussreicher Mann zu sein scheint. Er war sehr nett und hat uns immer geholfen.“ Rhuna behielt ein zartes Lächeln auf den Lippen, um die Reiseerzählung positiv zu begleiten. Dass es Yedan begonnen hatte nicht gut zu gehen, erwähnte sie nicht, denn ihr Liebster könnte natürlich jederzeit ergänzend das Wort ergreifen! Nach einem Schluck Tee erzählte sie dann weiter.
„Nachdem wir Bjorg gefunden hatten, erfuhren wir, dass er sich in … große Schwierigkeiten gebracht hatte, aus denen er von alleine, keinen Ausweg zu finden schien. Yedan und ich beschlossen ihm zu helfen, während Arunn und Neri ihre eigenen Angelegenheiten verfolgten. Wir trafen in Santros auch wieder auf Calhoun und zusammen … verließen sie auch wieder die Stadt, da Neri etwas über sich herausgefunden hatte, was sie weiterverfolgen wollten.“ Was ihre liebe Freundin anging, wollte Rhuna ebenfalls vage bleiben, da sie selbst nicht alles erfahren oder verstanden hatte und auch glaubte, dass es Neriélle lieber wäre, wenn sie nicht anderen gegenüber ins Detail ging.
„Nun… Yedan und ich gerieten dann… in ein, zwei schwierigere Situationen, als wir versuchten Bjorg zu helfen. Er hatte ein wertvolles Schmuckstück gestohlen, das…“
Sie zögerte und sah kurz zu Avalinn, ehe sie dann zu Yedan sah und ihn stumm um Rat fragte. Von Florencia und ihrer Begegnung mit ihr zu erzählen … nicht jeder würde Rhuna so aufrichtig glauben, wie der Halbelf. Und sollte sie das überhaupt erzählen?
Je nachdem, ob er sie ermutigte weiterzusprechen, oder ihr mit Blicken davon abriet, würde sie angepasst handeln.
(nur falls zugestimmt wurde:)
„Es handelte sich dabei um das Amulett der Florencia, das einem große naturmagische Kräfte schenken konnte. Der Händler, von dem Bjorg den Anhänger gestohlen hatte, wollte sich nicht auf eine Klärung einlassen. Er war ein Grauschelm-Magie-Anwender und wir hatten es nicht… leicht seinem Angriff zu entkommen. Doch erhielten wir unerwartete Hilfe einer unbekannten Frau, die uns rettete und … dank Florencias Güte erhielten wie die Möglichkeit hierher zurückzukehren!“ Immer wieder ließ Rhuna kleine Pausen, sollte Yedan ihre Erzählung mehr ausschmücken wollen. Es war einfach viel zu viel geschehen, als dass sie alles während Tee und Kuchen erzählen konnte.
(sonst erst ab hier weiter:) „Ich bin einfach froh, dass alles gut gegangen ist und Bjorg nun auch in Sicherheit einen neuen Anfang in seinem Leben starten kann. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es mir vielleicht doch möglich ist, meine beiden Magien auszubilden, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren!“ Dabei sah sie Avalinn lächelnd an. Ihre Freundin hatte ihr damals zwar erklärt, dass dies vermutlich nicht möglich sein würde und sie in Gefahr bringen könnte, doch wusste sie, dass die Heilerin sie sicher auf diesem Weg unterstützen würde, sollte Rhuna ihren Rat dazu erbitten. Ihre persönliche Krise, die sie durchgemacht hatte, wollte sie ebenfalls nicht erwähnen. Zumindest noch nicht…!
„Wie erging es euch denn? Die Fortschritte im Dorf haben mich wirklich überrascht! Und was machen Kaja und Ajak?“, fragte sie und bot damit ihrerseits Themen für das weitere Gespräch, die sie alle ehrlich interessierten. Yedan und sie würden sich die Tage sicher darum bemühen, vielleicht ein eigenes Häuschen zu finden.
Das Thema Farum sprach Rhuna bewusst nicht an, auch wenn es sie unterbewusst natürlich auch interessierte, was aus ihm geworden war. Doch ihn wollte sie nicht erwähnen und damit die heitere Stimmung gefährden. Dadurch würde vermutlich auch Lorna in den Hintergrund rücken, doch sie waren ja gerade erst wieder zurück – da war nicht zu erwarten, dass sie alles auf einmal erfuhren.
„Du hast das Haus wunderschön renoviert, Kayon!“, erwähnte sie dann noch mit einem Blick durch den Raum, aus dem die Einsamkeit gewichen war und nun einen warmen und einladenden Eindruck bescherte.
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Re: Der Zauber, der uns innewohnt
Dass Rhuna mal derart das Gefühl haben würde, nach Hause zu kommen, hatte sie womöglich nicht gedacht. Dass dies nun auch noch bei einem fremden Volk und fremden Menschen und Elfen der Fall sein würde, war ebenfalls etwas, dass sie bisher nicht bedacht hatte. Rhuna hatte Heimat stets mit der Einengung ihrer Möglichkeiten in Verbindung gebracht und schließlich war das auch der Grund gewesen, wieso sie fort wollte. Nun aber hatte sie ein ganz anderes Leben begonnen und stellte fest, wie sehr es sie freute, wieder im Waldmenschendorf zu sein. Avalinn zu sehen, Kayon und Yedan zu beobachten, das alles gab ihr mehr die Heimat, die sie insgeheim doch ersehnte, als sie anfangs hätte annehmen können. Die eldorische Elfe war ihr ebenso ans Herz gewachsen, wie Kaja oder Ajak. Die beiden Geschwister gehörten ebenfalls zu ihrer Wahl-Familie und sie konnte auch nicht abwarten sie zu sehen. Bevor es aber dazu käme, genossen sie und Yedan das Gefühl von Heimeligkeit und aßen gemeinsam mit Kayon und Avalinn Kuchen und tranken Tee. Tatsächlich nutzte Yedan den Moment und war scheinbar ebenfalls durch das Glück, wieder hier zu sein, euphorisch, sodass er die Verlobung mit Rhuna feierlich verkündete. Kayon’s Reaktion war rührend und Rhuna brauchte keine Zweifel zu haben, dass er sie nicht im Kreise seiner kleinen Familie willkommen hieß. Der Alte freute sich sichtlich und Rhuna wusste, dass er sich stets für seinen Sohn das Beste gewünscht hatte. Dass er ihm eine Familie wünschte. Schon damals hatte er Rhuna für seine Frau gehalten und sie damit noch in Verlegenheit gebracht. Nun aber stimmte es und Rhuna durfte voller Ehrlichkeit die Freude darüber teilen. Nur kurz musste sie darüber nachdenken, wie ihre Eltern auf die Nachricht reagieren würden und konnte nicht anders als zu vermuten, dass es wesentlich nüchterner ablaufen würde. Aber das schob sie von sich und ließ sich von Kayon umarmen.
Nachdem sie die frohe Kunde mit Kuchen und Tee gefeiert hatten, folgte die nächste Frage über ihre Unternehmungen in Santros. Rhuna überlegte kurz, was sie alles erzählen sollte, und begann dann ohne große Schnörkel zu erzählen. Als sie an den heiklen Teil der Geschichte ankam, verständigte sie sich kurz mit Yedan und er schüttelte unmerklich den Kopf, während sein Blick zu Kayon ging. Diesen Teil sollten sie besser auslassen, wie er fand. Allerdings nur im Bezug auf seinen Vater. Rhuna reagierte entsprechend und fügte an: „Ich bin einfach froh, dass alles gut gegangen ist und Bjorg nun auch in Sicherheit einen neuen Anfang in seinem Leben starten kann. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es mir vielleicht doch möglich ist, meine beiden Magien auszubilden, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren!“ Nun hob Avalinn den Blick und musterte sie. „Wirklich? Oh, ich würde mich freuen, wenn du mir von dem Grund deiner Annahme erzählen würdest“, sagte sie aufrichtig neugierig und lächelte leicht. „Das wäre wahnsinnig spannend“, überlegte Avalinn und nippte nachdenklich an ihrem Tee. „Das wäre meines Wissens nach eine echte Neuheit…“, murmelte sie. Rhuna würde sie also ins Vertrauen ziehen können, sobald sie ein wenig Zeit für sich hätten. „Das waren scheinbar wirklich turbulente Zeiten, ich bin aber sehr froh, dass ihr eure Angelegenheiten regeln konntet! Und dass euer Weg zurück nach Hause führte!“, erwiderte Kayon und griff noch einmal beim Kuchen zu. Yedan lächelte Rhuna leicht an und nickte schließlich. Seinem Vater musste man wohl keine besonderen Sorgen mehr machen. Er sollte die letzte Zeit hier auf Celcia genießen, solange sie ihm gegönnt war. „Wie erging es euch denn? Die Fortschritte im Dorf haben mich wirklich überrascht! Und was machen Kaja und Ajak?“, Rhuna wechselte das Thema und auch Yedan hörte aufmerksam zu, obwohl er noch mal beim Kuchen nachlegte. Es war Avalinn, die antwortete, da Kayon gerade mit den ganzen Krümmeln kämpfte und sich von Yedan einen neuen Tee nachschenken ließ. „Dem Dorf geht es gut. Nach den Geschehnissen waren alle einfach froh, dass die Lethargie, die Düsternis vorbei war. Ich weiß von Lorna, dass jeder froh war, anzupacken. Ajak ist inzwischen besser in seiner Naturmagie geworden und Kaja führt gemeinsam nun die Jägerinnen an. Die beiden sind wie eh und je“, lächelte die Elfe mit den honigfarbenen Augen. „Farun ist nicht mehr hier. Er hat das Dorf verlassen, wurde verbannt und fristet nun ein anderes Dasein, was aber niemand kennt. Tatsächlich aber in das ganze Dorf ein Stück näher zusammengewachsen seit dem und auch Lorna erhielt sehr viel Unterstützung.“, erklärte Avalinn und nickte, als wäre das das Ende der Erzählung. Kayon aber blickte sie über den Tisch hinweg an. „Du vergisst aber, meine Liebe, deine eigene Geschichte zu erzählen“, erinnerte er sie und erhielt einen überraschten Blick von Avalinn. Unsicher wechselte sie mit Rhuna und Yedan einen Blick und seufzte. „Ist es denn so wichtig? Ich bin hier, nicht wahr?“, sie lächelte leicht. Kayon aber schüttelte den Kopf. „Avalinn hat ihre Magie eingebüßt. Sie muss erst neu lernen, sie zu wecken. Ihr großes Opfer ist es zu verdanken, dass wir alle da so heil herausgekommen sind. Ich finde nicht, dass das unerwähnt bleiben sollte. Zudem war sie mir die größte Hilfe. Ich habe durch sie das Gefühl, endlich wieder Teil der Gemeinschaft zu sein. Ich bin dankbar, dass sie hier bei uns ist!“, nickte er und Avalinn schlug bescheiden die Augen nieder. „Die Magie wird schon wiederkommen“, sagte sie leise und öffnete ihre Handfläche, um einen feinen Lichtschein zu produzieren. „Ein wenig geht schon wieder“, sagte sie, doch Rhuna wusste, dass Avalinn zu sehr viel mehr in der Lage gewesen war! Offenbar hatte ihr das Erlebte die Gabe genommen. Yedan räusperte sich, um Rhuna’s Aufmerksamkeit zu erhalten. „Wie wäre es, wenn ihr beide ein wenig durch das Dorf schlendert? Ich helfe Kayon beim Abwasch und Aufräumen?“, fragte er und nickte leicht in Avalinn’s Richtung. Vielleicht war es gut, wenn die Freundinnen einen Moment für sich hätten, und Rhuna könnte sich vom Dorf selbst ein Bild machen. Er überließ es ihr.
Nachdem sie die frohe Kunde mit Kuchen und Tee gefeiert hatten, folgte die nächste Frage über ihre Unternehmungen in Santros. Rhuna überlegte kurz, was sie alles erzählen sollte, und begann dann ohne große Schnörkel zu erzählen. Als sie an den heiklen Teil der Geschichte ankam, verständigte sie sich kurz mit Yedan und er schüttelte unmerklich den Kopf, während sein Blick zu Kayon ging. Diesen Teil sollten sie besser auslassen, wie er fand. Allerdings nur im Bezug auf seinen Vater. Rhuna reagierte entsprechend und fügte an: „Ich bin einfach froh, dass alles gut gegangen ist und Bjorg nun auch in Sicherheit einen neuen Anfang in seinem Leben starten kann. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es mir vielleicht doch möglich ist, meine beiden Magien auszubilden, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren!“ Nun hob Avalinn den Blick und musterte sie. „Wirklich? Oh, ich würde mich freuen, wenn du mir von dem Grund deiner Annahme erzählen würdest“, sagte sie aufrichtig neugierig und lächelte leicht. „Das wäre wahnsinnig spannend“, überlegte Avalinn und nippte nachdenklich an ihrem Tee. „Das wäre meines Wissens nach eine echte Neuheit…“, murmelte sie. Rhuna würde sie also ins Vertrauen ziehen können, sobald sie ein wenig Zeit für sich hätten. „Das waren scheinbar wirklich turbulente Zeiten, ich bin aber sehr froh, dass ihr eure Angelegenheiten regeln konntet! Und dass euer Weg zurück nach Hause führte!“, erwiderte Kayon und griff noch einmal beim Kuchen zu. Yedan lächelte Rhuna leicht an und nickte schließlich. Seinem Vater musste man wohl keine besonderen Sorgen mehr machen. Er sollte die letzte Zeit hier auf Celcia genießen, solange sie ihm gegönnt war. „Wie erging es euch denn? Die Fortschritte im Dorf haben mich wirklich überrascht! Und was machen Kaja und Ajak?“, Rhuna wechselte das Thema und auch Yedan hörte aufmerksam zu, obwohl er noch mal beim Kuchen nachlegte. Es war Avalinn, die antwortete, da Kayon gerade mit den ganzen Krümmeln kämpfte und sich von Yedan einen neuen Tee nachschenken ließ. „Dem Dorf geht es gut. Nach den Geschehnissen waren alle einfach froh, dass die Lethargie, die Düsternis vorbei war. Ich weiß von Lorna, dass jeder froh war, anzupacken. Ajak ist inzwischen besser in seiner Naturmagie geworden und Kaja führt gemeinsam nun die Jägerinnen an. Die beiden sind wie eh und je“, lächelte die Elfe mit den honigfarbenen Augen. „Farun ist nicht mehr hier. Er hat das Dorf verlassen, wurde verbannt und fristet nun ein anderes Dasein, was aber niemand kennt. Tatsächlich aber in das ganze Dorf ein Stück näher zusammengewachsen seit dem und auch Lorna erhielt sehr viel Unterstützung.“, erklärte Avalinn und nickte, als wäre das das Ende der Erzählung. Kayon aber blickte sie über den Tisch hinweg an. „Du vergisst aber, meine Liebe, deine eigene Geschichte zu erzählen“, erinnerte er sie und erhielt einen überraschten Blick von Avalinn. Unsicher wechselte sie mit Rhuna und Yedan einen Blick und seufzte. „Ist es denn so wichtig? Ich bin hier, nicht wahr?“, sie lächelte leicht. Kayon aber schüttelte den Kopf. „Avalinn hat ihre Magie eingebüßt. Sie muss erst neu lernen, sie zu wecken. Ihr großes Opfer ist es zu verdanken, dass wir alle da so heil herausgekommen sind. Ich finde nicht, dass das unerwähnt bleiben sollte. Zudem war sie mir die größte Hilfe. Ich habe durch sie das Gefühl, endlich wieder Teil der Gemeinschaft zu sein. Ich bin dankbar, dass sie hier bei uns ist!“, nickte er und Avalinn schlug bescheiden die Augen nieder. „Die Magie wird schon wiederkommen“, sagte sie leise und öffnete ihre Handfläche, um einen feinen Lichtschein zu produzieren. „Ein wenig geht schon wieder“, sagte sie, doch Rhuna wusste, dass Avalinn zu sehr viel mehr in der Lage gewesen war! Offenbar hatte ihr das Erlebte die Gabe genommen. Yedan räusperte sich, um Rhuna’s Aufmerksamkeit zu erhalten. „Wie wäre es, wenn ihr beide ein wenig durch das Dorf schlendert? Ich helfe Kayon beim Abwasch und Aufräumen?“, fragte er und nickte leicht in Avalinn’s Richtung. Vielleicht war es gut, wenn die Freundinnen einen Moment für sich hätten, und Rhuna könnte sich vom Dorf selbst ein Bild machen. Er überließ es ihr.

- Rhuna Bláidyaét
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 248
- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Sarius - Waldmenschendorf
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyána Elfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Reisende
- Fähigkeiten: Heilen - rudimentär
Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 100F
- Ausrüstung: [br][/br]
- Tierische Begleiter: Eon (Jún)
- Zum Vorzeigen: [br][/br]
Re: Der Zauber, der uns innewohnt
Der Bericht darüber, was sie in Santros erlebt hatten wurde absichtlich abgeschwächt und Rhuna war durchaus erleichtert von Yedan das Signal zu bekommen, dass er derselben Meinung war, die gefährlichen Momente ihrer Reise außen vor zu lassen. Sie wünschte sich auch, dass Kayon für den Rest seines Lebens nicht mehr belastet wurde und sein Leben in vollen Zügen genießen konnte. Das hatte er mehr, als verdient, denn durch Farun war ihm der Großteil seines Lebens voll Glück genommen worden.
Als Rhuna davon erzählte, dass es ihr vielleicht doch möglich war beide Magien auszubilden, weckte sie besonders Avalinns Interesse.
„Wirklich? Oh, ich würde mich freuen, wenn du mir von dem Grund deiner Annahme erzählen würdest. Das wäre wahnsinnig spannend. Das wäre meines Wissens nach eine echte Neuheit…“ Obwohl sie gedanklich doch ein paar kleine Sorgen darüber wälzte, den Grund dieser Annahme zu erklären, nahm sich Rhuna vor Avalinn alles in einem Moment unter vier Augen zu erzählen. Ihre Freundin würde sie vermutlich nicht schief ansehen, wenn sie von ihrer Begegnung mit Florencia berichtete.
„Das mache ich später gerne!“, antwortete sie daher vage und hoffte darauf, dass die andere Elfe verstand, dass sie darüber nur gerade nicht am Kaffee- und Kuchentisch plaudern wollte. Das Problem ihrer Magien entsprechend war eben nach wie vor ein sensibles Thema!
Auf Rhunas Nachfragen hin berichtete Avalinn dann von der Entwicklung im Dorf und der Jüngeren ging ein wenig das Herz auf, als sie hörte, wie positiv der Bericht ausfiel. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hatten die Geschwister Kaja und Ajak ihren Weg weiter beschritten und schienen dabei sehr erfolgreich zu sein. Das zu hören freute Rhuna natürlich sehr, denn die beiden waren ihr ebenfalls sehr wichtig geworden.
„Wie eh und je – ich glaube wäre es anders, müsste man sich wirklich Sorgen machen!“, warf sie lächelnd ein. Auf das Wiedersehen mit den Geschwistern freute sie sich schon sehr. Das war auch etwas, was ihr am Schluss alles einfach zu schnell gegangen war. Die Ereignisse hatten sich überhäuft und überschlagen. Durch den Dämon hatten sie alle viel zu verarbeiten gehabt, so dass sie hatte das Gefühl gehabt hatte, dass ihre Freundschaft zu den beiden ein wenig zu kurz gekommen war.
„Farun ist nicht mehr hier. Er hat das Dorf verlassen, wurde verbannt und fristet nun ein anderes Dasein, was aber niemand kennt. Tatsächlich aber in das ganze Dorf ein Stück näher zusammengewachsen seit dem und auch Lorna erhielt sehr viel Unterstützung.“ Die Erwähnung des Naturmagiers trübte für einen Moment die Stimmung. Zumindest verschwanden die offen lächelnden Gesichter und Rhuna nickte nur, um zu zeigen, dass sie zugehört und verstanden hatte. Dass Farun nicht mehr im Dorf war, war vermutlich eine Erleichterung. Und gleichzeitig kam diese Nachricht etwas unerwartet, dass sie gar nicht wusste, was sie darüber denken sollte. Das Leid, das durch ihn verursacht worden war, war im Grunde auch nur einer Trauer entsprungen und doch gab es für ihn in Rhunas Augen keine Entschuldigung.
Ihr Blick wanderte zu Yedan, um seine Reaktion auf diese Aussage zu hören. Im Grunde hatte sich das Blatt so gewandelt, dass Farun nun das Leben führte, zu das er den Halbelfen verurteilt hatte.
„Ich freu mich, dass Lorna hier weiterhin ihre Heimat gefunden hat!“, meinte Rhuna ehrlich, denn die herzensgute Menschenfrau hatte mit alldem nichts zu tun gehabt, obwohl es mitten in ihrem Leben geschehen war.
So langsam leerten sich die Kuchenteller und Teetassen. Doch obwohl Avalinn den Eindruck machte, alles Wichtige erzählt zu haben, war dem nicht so, was Kayon offenbarte:
„Du vergisst aber, meine Liebe, deine eigene Geschichte zu erzählen“, erwähnte ihr Fast-Schwiegervater und brachte damit die eldorische Elfe ein wenig in unangenehme Verlegenheit. Rhuna betrachtete ihre Freundin abwartend, aber auch ein wenig ernst. Dass sie bereits durch Florencia einen Blick auf Avalinn hatte werfen können, konnte diese ja nicht wissen. Und momentan schien es so, als würde dieser kleine Moment auch nicht alles gezeigt haben.
„Ist es denn so wichtig? Ich bin hier, nicht wahr?“ Rhuna legte den Kopf in einer unbewussten Geste etwas schräg und begann die Heilerin zu mustern. Doch dank Kayon wurden Yedan und sie aufgeklärt:
„Avalinn hat ihre Magie eingebüßt. Sie muss erst neu lernen, sie zu wecken. Ihr großes Opfer ist es zu verdanken, dass wir alle da so heil herausgekommen sind. Ich finde nicht, dass das unerwähnt bleiben sollte. Zudem war sie mir die größte Hilfe. Ich habe durch sie das Gefühl, endlich wieder Teil der Gemeinschaft zu sein. Ich bin dankbar, dass sie hier bei uns ist!“ Kayon sah man wirklich an, wie sehr ihm die Elfe ans Herz gewachsen war und das war auch vollkommen verständlich. Rhuna war ihrer Freundin auch dankbar, dass sie im Dorf geblieben war und sich um alles gekümmert hatte, trotz alldem, was sie auf sich genommen und verloren hatte.
Im Grunde hatte sie gewusst, dass Avalinn durch den Angriff des Dämons ihre Magie verloren hatte. Doch war ihr nicht bewusst gewesen, dass sie diese bisher nicht in einem größeren Maß wieder zurückerhalten hatte. Vermutlich war es naiv gewesen zu glauben, dass sich ihre Magie parallel zu ihrer körperlichen Genesung wieder regenerieren würde.
Ein unangenehmes Stechen zog durch Rhunas Herz und sie konnte die Betroffenheit nicht verbergen. Nur Yedan und Florencia wussten, wie sehr ihr die Ungewissheit über Avalinns Zustand zu schaffen gemacht hatte und nun erfuhr sie, dass leider doch nicht alles wieder so geworden war, wie sie dank Florencias Einblick geglaubt hatte. Dass sie nur ein paar Minuten zuvor von der Entwicklung ihrer beiden Magien gesprochen hatte, kam ihr plötzlich äußerst unsensibel vor.
„Die Magie wird schon wiederkommen. Ein wenig geht schon wieder.“ Der kleine Lichtstrahl, den Avalinn erzeugte war ein Zeichen, dass sie ihre Magie nicht vollständig verloren hatte, doch wusste die brünette Elfe, dass ihre Freundin zu sehr viel mehr in der Lage gewesen war! Und wieder einmal bewies und zeigte die eldorische Elfe, dass man ihr trotz allen Schicksalsschlägen nicht ihre Hoffnung hatte nehmen können. Und das war das, was Rhuna an ihr mehr als nur bewunderte – es machte sie ehrfürchtig, wie positiv sie bleiben konnte.
„Ein Räuspern von Yedan zog aber nun doch die Aufmerksamkeit der Shyánerin auf sich.
„Wie wäre es, wenn ihr beide ein wenig durch das Dorf schlendert? Ich helfe Kayon beim Abwasch und Aufräumen?“ Die Worte ließen ihr Herz ein wenig höher schlagen. Yedan kannte sie einfach zu gut und wusste, dass es Rhuna das Gesagte nicht mehr loslassen würde.
„Nun ich… würde mir sehr gerne die Füße vertreten und weiter mit Avalinn reden!“, gab sie zu und sah zu ihrer Freundin, während sie sich erhob und ebenfalls auf Zustimmung hoffte.
Sollte diese erfolgen würde Rhuna noch einmal zu Yedan gehen und ihm einen Kuss schenken.
„Ich danke dir!“ flüsterte sie leise und sah ihn voller Zuneigung an, ehe sie sich von Kayon kurz für den Moment verabschiedete und mit Avalinn das Haus verließ.
„Stellt mir ja keinen Unfug an!“, meinte sie noch spaßeshalber zu Vater und Sohn. Als sich dann aber die Türe hinter den beiden Frauen geschlossen hatte und sie den Weg in Richtung Dorf betraten, griff Rhuna nach der Hand der anderen Elfe.
„Wohin wollen wir? Einfach zum Dorf, oder würdest du gerne zu einem bestimmten Ort gehen?“, fragte sie mit einem sanften Lächeln, das jedoch nicht ganz verbergen konnte, wie wichtig es ihr war mit Avalinn zu sprechen. Es war jedoch nicht einfach das Gespräch zu beginnen. Im Kopf der Jüngeren überschlugen sich die Gedanken und kein Anfang schien wirklich angemessen oder passend. Sie rief die Erinnerung an Florencias Worte über Avalinn wach und gewann ein wenig Hoffnung, dass Lysanthor seine Anhängerin wirklich nicht im Stich lassen würde!
Still holte sie tief Luft und hob den Blick zum hübschen Gesicht ihrer Freundin. „Ich bin wirklich froh, dass es dir körperlich wieder so viel besser geht!“, gestand sie, doch deutete ihre Betonung darauf hin, dass sie gerade erst begann.
„Die ganze Zeit über habe ich mir große Sorgen um dich gemacht…“ Sie unterbrach sich kurz, da sie ihren belasteten Zustand nicht wirklich näher beschreiben wollte.
„Du hast vorhin nicht so gewirkt, als würdest du darüber reden wollen. Aber, Avalinn, wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, sag es mir bitte. Du hast mir so oft geholfen und tust es immer noch. Kann ich… etwas für dich tun?“
Als Rhuna davon erzählte, dass es ihr vielleicht doch möglich war beide Magien auszubilden, weckte sie besonders Avalinns Interesse.
„Wirklich? Oh, ich würde mich freuen, wenn du mir von dem Grund deiner Annahme erzählen würdest. Das wäre wahnsinnig spannend. Das wäre meines Wissens nach eine echte Neuheit…“ Obwohl sie gedanklich doch ein paar kleine Sorgen darüber wälzte, den Grund dieser Annahme zu erklären, nahm sich Rhuna vor Avalinn alles in einem Moment unter vier Augen zu erzählen. Ihre Freundin würde sie vermutlich nicht schief ansehen, wenn sie von ihrer Begegnung mit Florencia berichtete.
„Das mache ich später gerne!“, antwortete sie daher vage und hoffte darauf, dass die andere Elfe verstand, dass sie darüber nur gerade nicht am Kaffee- und Kuchentisch plaudern wollte. Das Problem ihrer Magien entsprechend war eben nach wie vor ein sensibles Thema!
Auf Rhunas Nachfragen hin berichtete Avalinn dann von der Entwicklung im Dorf und der Jüngeren ging ein wenig das Herz auf, als sie hörte, wie positiv der Bericht ausfiel. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hatten die Geschwister Kaja und Ajak ihren Weg weiter beschritten und schienen dabei sehr erfolgreich zu sein. Das zu hören freute Rhuna natürlich sehr, denn die beiden waren ihr ebenfalls sehr wichtig geworden.
„Wie eh und je – ich glaube wäre es anders, müsste man sich wirklich Sorgen machen!“, warf sie lächelnd ein. Auf das Wiedersehen mit den Geschwistern freute sie sich schon sehr. Das war auch etwas, was ihr am Schluss alles einfach zu schnell gegangen war. Die Ereignisse hatten sich überhäuft und überschlagen. Durch den Dämon hatten sie alle viel zu verarbeiten gehabt, so dass sie hatte das Gefühl gehabt hatte, dass ihre Freundschaft zu den beiden ein wenig zu kurz gekommen war.
„Farun ist nicht mehr hier. Er hat das Dorf verlassen, wurde verbannt und fristet nun ein anderes Dasein, was aber niemand kennt. Tatsächlich aber in das ganze Dorf ein Stück näher zusammengewachsen seit dem und auch Lorna erhielt sehr viel Unterstützung.“ Die Erwähnung des Naturmagiers trübte für einen Moment die Stimmung. Zumindest verschwanden die offen lächelnden Gesichter und Rhuna nickte nur, um zu zeigen, dass sie zugehört und verstanden hatte. Dass Farun nicht mehr im Dorf war, war vermutlich eine Erleichterung. Und gleichzeitig kam diese Nachricht etwas unerwartet, dass sie gar nicht wusste, was sie darüber denken sollte. Das Leid, das durch ihn verursacht worden war, war im Grunde auch nur einer Trauer entsprungen und doch gab es für ihn in Rhunas Augen keine Entschuldigung.
Ihr Blick wanderte zu Yedan, um seine Reaktion auf diese Aussage zu hören. Im Grunde hatte sich das Blatt so gewandelt, dass Farun nun das Leben führte, zu das er den Halbelfen verurteilt hatte.
„Ich freu mich, dass Lorna hier weiterhin ihre Heimat gefunden hat!“, meinte Rhuna ehrlich, denn die herzensgute Menschenfrau hatte mit alldem nichts zu tun gehabt, obwohl es mitten in ihrem Leben geschehen war.
So langsam leerten sich die Kuchenteller und Teetassen. Doch obwohl Avalinn den Eindruck machte, alles Wichtige erzählt zu haben, war dem nicht so, was Kayon offenbarte:
„Du vergisst aber, meine Liebe, deine eigene Geschichte zu erzählen“, erwähnte ihr Fast-Schwiegervater und brachte damit die eldorische Elfe ein wenig in unangenehme Verlegenheit. Rhuna betrachtete ihre Freundin abwartend, aber auch ein wenig ernst. Dass sie bereits durch Florencia einen Blick auf Avalinn hatte werfen können, konnte diese ja nicht wissen. Und momentan schien es so, als würde dieser kleine Moment auch nicht alles gezeigt haben.
„Ist es denn so wichtig? Ich bin hier, nicht wahr?“ Rhuna legte den Kopf in einer unbewussten Geste etwas schräg und begann die Heilerin zu mustern. Doch dank Kayon wurden Yedan und sie aufgeklärt:
„Avalinn hat ihre Magie eingebüßt. Sie muss erst neu lernen, sie zu wecken. Ihr großes Opfer ist es zu verdanken, dass wir alle da so heil herausgekommen sind. Ich finde nicht, dass das unerwähnt bleiben sollte. Zudem war sie mir die größte Hilfe. Ich habe durch sie das Gefühl, endlich wieder Teil der Gemeinschaft zu sein. Ich bin dankbar, dass sie hier bei uns ist!“ Kayon sah man wirklich an, wie sehr ihm die Elfe ans Herz gewachsen war und das war auch vollkommen verständlich. Rhuna war ihrer Freundin auch dankbar, dass sie im Dorf geblieben war und sich um alles gekümmert hatte, trotz alldem, was sie auf sich genommen und verloren hatte.
Im Grunde hatte sie gewusst, dass Avalinn durch den Angriff des Dämons ihre Magie verloren hatte. Doch war ihr nicht bewusst gewesen, dass sie diese bisher nicht in einem größeren Maß wieder zurückerhalten hatte. Vermutlich war es naiv gewesen zu glauben, dass sich ihre Magie parallel zu ihrer körperlichen Genesung wieder regenerieren würde.
Ein unangenehmes Stechen zog durch Rhunas Herz und sie konnte die Betroffenheit nicht verbergen. Nur Yedan und Florencia wussten, wie sehr ihr die Ungewissheit über Avalinns Zustand zu schaffen gemacht hatte und nun erfuhr sie, dass leider doch nicht alles wieder so geworden war, wie sie dank Florencias Einblick geglaubt hatte. Dass sie nur ein paar Minuten zuvor von der Entwicklung ihrer beiden Magien gesprochen hatte, kam ihr plötzlich äußerst unsensibel vor.
„Die Magie wird schon wiederkommen. Ein wenig geht schon wieder.“ Der kleine Lichtstrahl, den Avalinn erzeugte war ein Zeichen, dass sie ihre Magie nicht vollständig verloren hatte, doch wusste die brünette Elfe, dass ihre Freundin zu sehr viel mehr in der Lage gewesen war! Und wieder einmal bewies und zeigte die eldorische Elfe, dass man ihr trotz allen Schicksalsschlägen nicht ihre Hoffnung hatte nehmen können. Und das war das, was Rhuna an ihr mehr als nur bewunderte – es machte sie ehrfürchtig, wie positiv sie bleiben konnte.
„Ein Räuspern von Yedan zog aber nun doch die Aufmerksamkeit der Shyánerin auf sich.
„Wie wäre es, wenn ihr beide ein wenig durch das Dorf schlendert? Ich helfe Kayon beim Abwasch und Aufräumen?“ Die Worte ließen ihr Herz ein wenig höher schlagen. Yedan kannte sie einfach zu gut und wusste, dass es Rhuna das Gesagte nicht mehr loslassen würde.
„Nun ich… würde mir sehr gerne die Füße vertreten und weiter mit Avalinn reden!“, gab sie zu und sah zu ihrer Freundin, während sie sich erhob und ebenfalls auf Zustimmung hoffte.
Sollte diese erfolgen würde Rhuna noch einmal zu Yedan gehen und ihm einen Kuss schenken.
„Ich danke dir!“ flüsterte sie leise und sah ihn voller Zuneigung an, ehe sie sich von Kayon kurz für den Moment verabschiedete und mit Avalinn das Haus verließ.
„Stellt mir ja keinen Unfug an!“, meinte sie noch spaßeshalber zu Vater und Sohn. Als sich dann aber die Türe hinter den beiden Frauen geschlossen hatte und sie den Weg in Richtung Dorf betraten, griff Rhuna nach der Hand der anderen Elfe.
„Wohin wollen wir? Einfach zum Dorf, oder würdest du gerne zu einem bestimmten Ort gehen?“, fragte sie mit einem sanften Lächeln, das jedoch nicht ganz verbergen konnte, wie wichtig es ihr war mit Avalinn zu sprechen. Es war jedoch nicht einfach das Gespräch zu beginnen. Im Kopf der Jüngeren überschlugen sich die Gedanken und kein Anfang schien wirklich angemessen oder passend. Sie rief die Erinnerung an Florencias Worte über Avalinn wach und gewann ein wenig Hoffnung, dass Lysanthor seine Anhängerin wirklich nicht im Stich lassen würde!
Still holte sie tief Luft und hob den Blick zum hübschen Gesicht ihrer Freundin. „Ich bin wirklich froh, dass es dir körperlich wieder so viel besser geht!“, gestand sie, doch deutete ihre Betonung darauf hin, dass sie gerade erst begann.
„Die ganze Zeit über habe ich mir große Sorgen um dich gemacht…“ Sie unterbrach sich kurz, da sie ihren belasteten Zustand nicht wirklich näher beschreiben wollte.
„Du hast vorhin nicht so gewirkt, als würdest du darüber reden wollen. Aber, Avalinn, wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, sag es mir bitte. Du hast mir so oft geholfen und tust es immer noch. Kann ich… etwas für dich tun?“
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Re: Der Zauber, der uns innewohnt
Dass nicht alle Details nun ins Gespräch fanden, war vermutlich besser so. Letztendlich waren die Erlebnisse in Santros verstörend und intensiv gewesen und Rhuna musste sich in Ruhe darüber Gedanken machen, was das alles für sie insbesondere bedeutete. Tatsächlich war die Begegnung mit Florencia noch präsent und auch die Bedeutung des Amuletts würde eine Rolle spielen. Sie hatte es mitgenommen aus dem Hain der Florencia und vielleicht würde ein Gespräch mit ihrer Freundin Avalinn helfen. Schon früher hatte sie bei ihr die nötige Hilfe und den Halt gefunden, weshalb auch der Vorschlag seitens Yedan wie gerufen kam. Sie lächelte ihm verliebt zu, denn er wusste scheinbar genau, was sie nun brauchte. Und er war sich sicher, dass ein Spaziergang helfen konnte. Er selbst würde die Zeit bei Kayon nutzen und sich mit seinem Vater unterhalten können. „Nun ich… würde mir sehr gerne die Füße vertreten und weiter mit Avalinn reden!“ Yedan lächelte wissend, ehe er einen Kuss für seine Empathie erhielt. Er lachte leise. „Keine Frage, vielleicht kann sie dir einige Fragen beantworten“, murmelte er auf ihren Dank hin und sah zu, wie die Freundinnen das gemütliche Haus verließen. Yedan aber kümmerte sich nun um seinen Vater und Rhuna wusste, dass er hier genau richtig war.
„Wohin wollen wir? Einfach zum Dorf, oder würdest du gerne zu einem bestimmten Ort gehen?“ Avalinn schaute sich einmal kurz um und überlegte. „Lass uns einfach eine kleine Runde gehen“, sagte sie schließlich. „Ich bin wirklich froh, dass es dir körperlich wieder so viel besser geht! Die ganze Zeit über habe ich mir große Sorgen um dich gemacht…“ Avalinn hob überrascht die feingeschwungenen Brauen. „Um mich?“, sie winkte ab, lächelte leicht. „Unkraut vergeht nicht, oder wie man so schön sagt!“, lachte sie leise. „Du hast vorhin nicht so gewirkt, als würdest du darüber reden wollen. Aber, Avalinn, wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, sag es mir bitte. Du hast mir so oft geholfen und tust es immer noch. Kann ich… etwas für dich tun?“ Rhuna sah ihre Freundin an und Avalinn wandte den Blick ab. Sie ließ die honigfarbenen Augen über die Menschen wandern, die hier ihrem Tagewerk nachgingen. Einige erkannten Rhuna und winkten ihr und Avalinn freudig zu. Tatsächlich wirkten die Bewohner – ob Mensch oder Elf – deutlich offener. Der Schrecken war wirklich vorbei.
„Das ganze Dorf hat davon profitiert, dass du das Wagnis eingegangen bist, dich dem Dämon zu stellen“, erwähnte Avalinn und lächelte wieder zufrieden. „Wärst du nicht gekommen, wäre es wohl ganz anders gekommen. Ich glaube inzwischen, dass du nicht ohne Grund hierher gelangt bist. Du wolltest damals Yedan retten und erfuhrst nur deshalb von all den Dingen, die hier gehörig falsch gelaufen waren. Ist es nicht erstaunlich, dass sich alles fügte?“, fragte sie und hob leicht den Mundwinkel. Dann aber strich sie sich eine ihrer langen Strähnen aus dem Gesicht. „Wir alle sind auf dem einen oder anderen Pfad und finden früher oder später unsere Bestimmung. So auch ich. Ich habe meine Magie aufwenden müssen, um meinen Teil in diesem Kampf beizutragen. Das war nichts, was ich bewusst entschied. Ich tat es einfach, weil es das Richtige war. So, wie du oder auch Neriélle. Die Opfer, die wir dafür erbringen, sind die nächsten Prüfungen auf dem folgenden Weg…“, sprach Avalinn weiter und wandte den Blick in die dichten Baumkronen der Bäume des Dorfes. Oberhalb ihrer Köpfe sah man die charakteristischen Plattformen und hier und dort, sah man die Bewohner über die schwindelerregenden Brücken laufen. „Niemand kann sagen, was die Götter bereithalten, nicht wahr? Und Lysanthor prüft mich. Er will sehen, wie stark ich wirklich bin und, ob ich mich vom Licht abwende. Aber ich übe fleißig. Ich weiß, dass ein Rest meiner Magie noch vorhanden ist und ich will neu lernen. Will sie wieder stärken, sie verbessern… wie zuvor. Ich weiß, wozu ich fähig sein kann. Es braucht nur … Zeit.“ Avalinn war eine ehrliche, treue Seele. Aber Rhuna konnte dennoch den Schmerz erkennen, den ihr Verlust mit sich brachte. Sie war durch und durch Lichtmagierin gewesen und lebte diese Passion offen. Nun war sie mehr ein Schatten dessen und das bisschen Kraft, das sie noch am Kuchentisch gezeigt hatte, wurde ihrer Seele nicht gerecht.
Es war ein hartes Los – selbst für Avalinn. Dann aber schüttelte sie leicht den Kopf. „Es wird werden, ich muss nur Vertrauen haben. Aber das ist mein Weg. Ich denke, du kannst hier nichts für mich tun“, antwortete sie endlich und drückte bestärkend ihre Hand. Dann aber sah sie Rhuna aufrichtig interessiert an. „Aber ich wette, ich kann dir helfen… Du hast also herausgefunden, dass du beide Magien nutzen kannst? Was lässt dich das glauben? Ich muss sagen, seit deiner Erwähnung habe ich so einige Ideen, wie es möglich sein könnte… Darüber habe ich am Anfang nicht nachgedacht, weil es bisher niemandem auf diese Art gelungen ist. Aber letztendlich bleibt ja die Frage, wieso dich Lysanthor und Florencia mit ihrem Segen bedacht haben, wenn du dich am Ende für einen und gegen den anderen entscheiden müsstest…“, murmelte sie nachdenklich. „Sehr spannend! Ich spüre, wie aufregend ich das finde… Es wäre ein völlig neuer Ansatz und“, sie hob den Blick wieder und Rhuna erkannte darin ein feines Leuchten, „ich wäre gerne dabei, wenn du daran arbeitest. Wäre dir das recht?“, fragte sie hoffnungsvoll. Scheinbar konnte auch Avalinn eine Ablenkung von ihrem Dasein gebrauchen. Sie hatte ihre Gabe verloren, nicht aber ihr freundliches und hilfreiches Wesen. Vielleicht konnte Rhuna ihr ja doch in gewisser Weise helfen.
„Wohin wollen wir? Einfach zum Dorf, oder würdest du gerne zu einem bestimmten Ort gehen?“ Avalinn schaute sich einmal kurz um und überlegte. „Lass uns einfach eine kleine Runde gehen“, sagte sie schließlich. „Ich bin wirklich froh, dass es dir körperlich wieder so viel besser geht! Die ganze Zeit über habe ich mir große Sorgen um dich gemacht…“ Avalinn hob überrascht die feingeschwungenen Brauen. „Um mich?“, sie winkte ab, lächelte leicht. „Unkraut vergeht nicht, oder wie man so schön sagt!“, lachte sie leise. „Du hast vorhin nicht so gewirkt, als würdest du darüber reden wollen. Aber, Avalinn, wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, sag es mir bitte. Du hast mir so oft geholfen und tust es immer noch. Kann ich… etwas für dich tun?“ Rhuna sah ihre Freundin an und Avalinn wandte den Blick ab. Sie ließ die honigfarbenen Augen über die Menschen wandern, die hier ihrem Tagewerk nachgingen. Einige erkannten Rhuna und winkten ihr und Avalinn freudig zu. Tatsächlich wirkten die Bewohner – ob Mensch oder Elf – deutlich offener. Der Schrecken war wirklich vorbei.
„Das ganze Dorf hat davon profitiert, dass du das Wagnis eingegangen bist, dich dem Dämon zu stellen“, erwähnte Avalinn und lächelte wieder zufrieden. „Wärst du nicht gekommen, wäre es wohl ganz anders gekommen. Ich glaube inzwischen, dass du nicht ohne Grund hierher gelangt bist. Du wolltest damals Yedan retten und erfuhrst nur deshalb von all den Dingen, die hier gehörig falsch gelaufen waren. Ist es nicht erstaunlich, dass sich alles fügte?“, fragte sie und hob leicht den Mundwinkel. Dann aber strich sie sich eine ihrer langen Strähnen aus dem Gesicht. „Wir alle sind auf dem einen oder anderen Pfad und finden früher oder später unsere Bestimmung. So auch ich. Ich habe meine Magie aufwenden müssen, um meinen Teil in diesem Kampf beizutragen. Das war nichts, was ich bewusst entschied. Ich tat es einfach, weil es das Richtige war. So, wie du oder auch Neriélle. Die Opfer, die wir dafür erbringen, sind die nächsten Prüfungen auf dem folgenden Weg…“, sprach Avalinn weiter und wandte den Blick in die dichten Baumkronen der Bäume des Dorfes. Oberhalb ihrer Köpfe sah man die charakteristischen Plattformen und hier und dort, sah man die Bewohner über die schwindelerregenden Brücken laufen. „Niemand kann sagen, was die Götter bereithalten, nicht wahr? Und Lysanthor prüft mich. Er will sehen, wie stark ich wirklich bin und, ob ich mich vom Licht abwende. Aber ich übe fleißig. Ich weiß, dass ein Rest meiner Magie noch vorhanden ist und ich will neu lernen. Will sie wieder stärken, sie verbessern… wie zuvor. Ich weiß, wozu ich fähig sein kann. Es braucht nur … Zeit.“ Avalinn war eine ehrliche, treue Seele. Aber Rhuna konnte dennoch den Schmerz erkennen, den ihr Verlust mit sich brachte. Sie war durch und durch Lichtmagierin gewesen und lebte diese Passion offen. Nun war sie mehr ein Schatten dessen und das bisschen Kraft, das sie noch am Kuchentisch gezeigt hatte, wurde ihrer Seele nicht gerecht.
Es war ein hartes Los – selbst für Avalinn. Dann aber schüttelte sie leicht den Kopf. „Es wird werden, ich muss nur Vertrauen haben. Aber das ist mein Weg. Ich denke, du kannst hier nichts für mich tun“, antwortete sie endlich und drückte bestärkend ihre Hand. Dann aber sah sie Rhuna aufrichtig interessiert an. „Aber ich wette, ich kann dir helfen… Du hast also herausgefunden, dass du beide Magien nutzen kannst? Was lässt dich das glauben? Ich muss sagen, seit deiner Erwähnung habe ich so einige Ideen, wie es möglich sein könnte… Darüber habe ich am Anfang nicht nachgedacht, weil es bisher niemandem auf diese Art gelungen ist. Aber letztendlich bleibt ja die Frage, wieso dich Lysanthor und Florencia mit ihrem Segen bedacht haben, wenn du dich am Ende für einen und gegen den anderen entscheiden müsstest…“, murmelte sie nachdenklich. „Sehr spannend! Ich spüre, wie aufregend ich das finde… Es wäre ein völlig neuer Ansatz und“, sie hob den Blick wieder und Rhuna erkannte darin ein feines Leuchten, „ich wäre gerne dabei, wenn du daran arbeitest. Wäre dir das recht?“, fragte sie hoffnungsvoll. Scheinbar konnte auch Avalinn eine Ablenkung von ihrem Dasein gebrauchen. Sie hatte ihre Gabe verloren, nicht aber ihr freundliches und hilfreiches Wesen. Vielleicht konnte Rhuna ihr ja doch in gewisser Weise helfen.
