Ankunft in einer fremden Stadt
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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Die Wunde der Welt waren für Synnover teilweise überfordernd. Zu erkennen, dass er jahrelang wahrlich nur ein Staubkorn im Gesamtgefüge der Welt gewesen war, machte etwas mit ihm. Er musste erkennen, dass niemand ihm je etwas Gutes hatte tun wollen. Dass Weintrinken, Bücherlesen und stumme, gemeinsame Abende nichts als… Lügen waren. Er sah sich einer vollkommen offenen, freien Welt gegenüber und das alles war so gewaltig, dass er immer wieder stumme Tränen vergießen musste. Er heilte, aber es war ein langer Weg. Das Jahr in Hymlia hatte Synnover gut getan. Er war nun älter, hatte vieles auf die Schnelle erleben und verinnerlichen müssen, aber es zeigte sich erneut, wie anpassungsfähig er grundsätzlich war. Wie schnell er sich die neuen Gepflogenheiten annehmen und darin bewegen konnte. Nicht alles, was er erlebte, war unnütz. Denn es hatte ihn auch robust gemacht. Seine Seele gestählt, die durchaus vieles zu ertragen wusste. Und es machte ihn wandlungsfähig, weil er gelernt hatte Masken zu tragen. Weil er musste, wenn es die Situationen erfordert hatten. Synnover erlebte nun, dass er zwar jahrelang getäuscht wurde, aber im Umkehrschluss konnte er anhand dessen auch sehr genau erkennen, wem sein wahres Wohl am Herzen gelegen hatte und wem eben nicht. Sein einstiger Halt, Karrish von den Nachtklingen, war definitiv nie auf sein Wohl aus gewesen. Er war nur auf seines bedacht. Yolintha hatte sowieso immer nur an sich gedacht und ihn lediglich mit teuren Dingen ausstaffiert, um ihn herumzuzeigen. Es ging nie um seine Schönheit, sein Wohl, sondern ihr Prestige. Und Zarrah’lindae? Die Jüngste der Klingen war um ein Vielfaches schwerer zu lesen. Sie hatte ihm nie etwas versprochen, hatte ihn nie herumgezeigt oder ihn benutzt. Sie hatte ihre Taten sprechen lassen, die ihm auch erst nach und nach begreiflich wurden. Sie hatte nie etwas verlangt. Bis auf das eine Mal, als sie Razag und ihn darum bat, mit ihr gemeinsam nach Xytras zu ziehen, um dort die Schriftrolle der Ritualmagie zu holen. Zarrah hatte nicht erwähnt, wofür oder warum sie sie gebrauchen könnte, es war damals auch egal gewesen. Danach wären sie frei, hatte sie versprochen. Doch es kam alles ganz anders und sie hatte Synnover auch ohne dieses Pfand in die Freiheit entlassen. Sie hatte ihn ziehen lassen, damit er dort leben konnte, wohin er gehörte. Obwohl ihm klargeworden war, dass sie ihn bei sich haben wollen könnte. Filius hatte es gesagt. Und Syn hatte in Zarrah’s Handlungen die Liebe erkannt. Allerdings hatte er diese auch woanders gefunden. Lariana war nicht einfach nur Zeitvertreib gewesen. Sie liebe er ebenso. Sie war die wohltuende Salbe für seine Wunden gewesen und sie würde er ebenso wenig vergessen. Aber auch sie hatte er verlassen. Damit er die Eine finden konnte, die auf ihn gewartet hatte. Die Hoffnung im Herzen getragen hatte, bevor sie jene aufgab. Crystin hatte nicht gesagt, wie Zarrah sich gefühlt hatte. Sie hatte lediglich erwähnt, dass sie irgendwann aufhörte zu warten. Dass sie weitermachte, weil sie ihr Ziel nun doch allein verfolgen musste. Syn hatte das nicht gewusst. Hätte er es gewusst, wäre er zurückgekehrt, wie versprochen. Doch er war von falschen Annahmen ausgegangen und wähnte sie tot… Es war ein unglückliches Missverständnis und nun? Nun kniete er in Celcia’s Sand, wieder am Boden und doch nicht ganz unten. Er malte gedankenverloren, hilflos und aufgewühlt ein Bildnis in den Sand an der Küste von Rumdett. Eine ganze Stadt voller unbekannten Dingen, unbekannten Gepflogenheiten. Sie war mit Hymlia nicht vergleichbar. Rumdett, das hatte er beim Überfliegen gesehen, war düster, schmutzig und verschachtelt gebaut. Holz obsiegte hier als Baumaterial, sogar alte Schiffskörper wurden umfunktioniert. Die Stadt lebte, das hörte man auch hier am Strand. Sie war voll, laut, aber sie war nicht Morgeria. Dort herrschte stets eine enervierende Anspannung, die es hier scheinbar nicht gab. War das nun Sorglosigkeit? Oder gab es einfach keine Regeln? Synnover schaute auf das Bild im Sand und erkannte Zarrah darin. Wegen ihr war er hier. Weil er das Versprechen nicht vergessen hatte und immer noch einlösen wollte. Crystin hatte gesagt, sie wäre verschleppt worden von hier. Also musste er hier anfangen. Ob sie nach Morgeria gebracht wurde? Es käme ihm zupass, denn immerhin hatte er seine Rache nur hintenangestellt, nicht aber vergessen! Doch jetzt, da er Zarrah Lächeln sah, fokussierte er sich wieder. Er würde es schaffen. Das Meer rauschte neben ihm und trug immer wieder im sanften Wogen der Wellen einigen Tang an den Strand. Das Meer hier war nicht sonderlich sauber. Es roch auch weit fischiger als damals, bevor sie an Bord der Silberpfeil gegangen waren. Mit der nächsten Welle schwappte das Wasser über das Bild der Elfe und Syn musste auf die Beine kommen, wollte er nicht komplett nass werden. Zarrah’s Abbild verschwand mit dem Salzwasser, doch der Wille ihr zu helfen blieb. Er nistete sich ein in dem Hymlianer und der Blick glitt zur Stadt. Er sah eine Holztreppe, die vom Strand hinauf zu den vielen Holzwegen führte. Links und rechts dieser war noch das Wasser, doch je weiter er sich ins Innere der Stadt vorwagen würde, desto trockener wurde der Boden.
Sobald er den Strand verließ, umfing ihn Rumdett, wie ein großes Tier, das auf Beute aus war. Sofort geriet er hinein in den Strudel aus Menschen, Geschäftigkeit und Geräuschen. Das erste, das auffiel war die Mode, die sich sowohl von Morgeria als auch Hymlia deutlich unterschied. Syn sah Pluderhosen, Holzbeine, Hüte und Federn. Er sah Säbel am Stoffgürtel hängen, Stiefel mit breiten Schluppen und Totenköpfe. Er sah Goldzähne und grimmige Gestalten. Als er eintauchte in die Welt der Piraten, da fiel er auf, wie ein bunter Hund. Synnover war die Lichtgestalt im schmutzigen Gefüge der Stadt und nicht selten glitten die Augen der verwahrlosten Bettler am Straßenrand hinter ihm her. Manche waren so auf ihrem Weg und gefangen in ihren Gedanken, dass sie Syn lediglich anrempelten, aber nicht mal zusammenzuckten. Sie gingen ihren Weg weiter und verschwanden hinter der nächsten Ecke. Es war voller als vielleicht angenommen, denn Syn war am Hafen in die Stadt gekommen und dort herrschte reges Treiben. Fisch wollte verkauft werden, Ware und Raubgut be- und entladen werden. Als er sich ein wenig vom Hafen wegbewegte, ein Bisschen mit der ‚Masse‘ schwamm, rempelte er plötzlich jemanden an, weil er selbst geschubst wurde. „He! Pass auf du Kanalratte, du ruinierst noch mein“-, weiter kam der Sprecher nicht. Als er sich umdrehte und auf Synnover blickte, hielt er in seiner Schimpftirade inne und starrte den Hymlianer an. „Na da schau an! Du siehst aus wie eine dicke, fette, leuchtende Schatztruhe!“, schnalzte der Sprecher mit der Zunge. Syn konnte ihn noch nicht recht erkennen, da sein Gesicht im Schatten eines übergroßen, breitkrempigen Hutes lag. Er war groß, kräftig an Muskeln und trug wie so einige hier braune Lederkleidung. Sein Hemd aber war rot, besaß weite Ärmel und war in die schwarze Hose gesteckt. Um seine Hüfte hatte er ein ebenfalls rotes Tuch als Gürtel drapiert und die Hose steckte samt Füßen in wadenhohen Stiefeln mit ebenfalls breiter Krempe. Er hatte die Fäuste in die Hüfte gestemmt und stand breit und ohne Scham vor ihm. „Natürlich bist du nicht ‚wirklich‘ dick und fett, nich‘ falschverstehen!“, präzisierte er seine Aussage, ehe er endlich den Kopf hob. Hervor kam ein wettergegerbtes Gesicht mit einer dicken Narbe auf der linken Gesichtshälfte. Sein linkes Auge war scheinbar blind, jedenfalls stierte es einfach nur gerade aus, während sich das rechte Auge bewegte. Er besaß braune Augen und als er grinsend seine Zähne zeigte, blitzten drei Goldzähne hervor. „Was treibst du hier … so?“, deutete er auf Synnovers Aufzug und packte den Hymlianer daraufhin am Arm, um ihn etwas an den Rand der Gasse zu schieben, sodass sich ein massiger Fleischberg an ihnen vorbeischieben konnte, der seine Hose im Gehen noch mal hochzog. Der Unbekannte ließ Syn wieder los. „Du siehst nicht so aus, als wäre das hier der Ort, an dem du sein solltest!“, plapperte er weiter und schaute sich schließlich um. „Nicht, dass dich noch einer klaut!“, witzelte er und lachte grunzend. Der Mann war deutlich älter als Synnover und besaß einen unsauberen Dreitagebart, der schon länger nicht mehr gepflegt worden war. Die Kleidung besaß auch hier und dort einige Verschleißhinweise, doch alles in allem war er noch eher von der gepflegten Sorte. „Ich bin Kapitän Kornelius Back! Wie Backbord, versteh’st?“, grunzte er wieder lachend. „Passt doch! Kannst mich Back oder Käpt’n nennen, wie du willst.“, winkte er ab, den Witz hatte er vermutlich auch einmal zu oft gemacht. Kornelius aber schaute sich wieder um. Als würde er die Lage weiterhin im Auge behalten. Dann aber neigte er sich zu Syn und raunte: „Mal im Ernst Junge – du solltest zusehen, dass du von der Straße kommst, hier wimmelt es von Meuchlern, gierigen Affen und dieser dunklen Brut, die ohnehin nie zögert, jemanden abzumurksen!“. Er sah zur Seite und spuckte eine braune Flüssigkeit aus, die jemanden am Schuh traf. „HE! Guck vorher hin, wo du hinspuckst Back!“, pöbelte eine Piratin mit Holzbein den Käpt’n an. Und Back winkte ab. „Ja, ja – seh‘ ich dich später?“, rief er ihr hinterher und die Piratin hob nur in deutlicher Geste den Mittelfinger, ehe sie verschwand. Back lachte dreckig. „Die hatte ich schon mal, war gut!“, zwinkerte er, ehe er erneut ausspuckte, dieses Mal aber niemanden traf, außer sich selbst. Angeekelt, versuchte er in einem Sack Weizen seine Schuhspitze zu säubern. „Komm, Junge. Ich geb dir einen aus. Damit du den Gestank Rumdett’s runterspülen kannst! Im Rochen kommt jeder auf seine Kosten!“, grunzte er wieder lachend und klopfte Syn’s Schulter vielleicht etwas zu deftig.
Sobald er den Strand verließ, umfing ihn Rumdett, wie ein großes Tier, das auf Beute aus war. Sofort geriet er hinein in den Strudel aus Menschen, Geschäftigkeit und Geräuschen. Das erste, das auffiel war die Mode, die sich sowohl von Morgeria als auch Hymlia deutlich unterschied. Syn sah Pluderhosen, Holzbeine, Hüte und Federn. Er sah Säbel am Stoffgürtel hängen, Stiefel mit breiten Schluppen und Totenköpfe. Er sah Goldzähne und grimmige Gestalten. Als er eintauchte in die Welt der Piraten, da fiel er auf, wie ein bunter Hund. Synnover war die Lichtgestalt im schmutzigen Gefüge der Stadt und nicht selten glitten die Augen der verwahrlosten Bettler am Straßenrand hinter ihm her. Manche waren so auf ihrem Weg und gefangen in ihren Gedanken, dass sie Syn lediglich anrempelten, aber nicht mal zusammenzuckten. Sie gingen ihren Weg weiter und verschwanden hinter der nächsten Ecke. Es war voller als vielleicht angenommen, denn Syn war am Hafen in die Stadt gekommen und dort herrschte reges Treiben. Fisch wollte verkauft werden, Ware und Raubgut be- und entladen werden. Als er sich ein wenig vom Hafen wegbewegte, ein Bisschen mit der ‚Masse‘ schwamm, rempelte er plötzlich jemanden an, weil er selbst geschubst wurde. „He! Pass auf du Kanalratte, du ruinierst noch mein“-, weiter kam der Sprecher nicht. Als er sich umdrehte und auf Synnover blickte, hielt er in seiner Schimpftirade inne und starrte den Hymlianer an. „Na da schau an! Du siehst aus wie eine dicke, fette, leuchtende Schatztruhe!“, schnalzte der Sprecher mit der Zunge. Syn konnte ihn noch nicht recht erkennen, da sein Gesicht im Schatten eines übergroßen, breitkrempigen Hutes lag. Er war groß, kräftig an Muskeln und trug wie so einige hier braune Lederkleidung. Sein Hemd aber war rot, besaß weite Ärmel und war in die schwarze Hose gesteckt. Um seine Hüfte hatte er ein ebenfalls rotes Tuch als Gürtel drapiert und die Hose steckte samt Füßen in wadenhohen Stiefeln mit ebenfalls breiter Krempe. Er hatte die Fäuste in die Hüfte gestemmt und stand breit und ohne Scham vor ihm. „Natürlich bist du nicht ‚wirklich‘ dick und fett, nich‘ falschverstehen!“, präzisierte er seine Aussage, ehe er endlich den Kopf hob. Hervor kam ein wettergegerbtes Gesicht mit einer dicken Narbe auf der linken Gesichtshälfte. Sein linkes Auge war scheinbar blind, jedenfalls stierte es einfach nur gerade aus, während sich das rechte Auge bewegte. Er besaß braune Augen und als er grinsend seine Zähne zeigte, blitzten drei Goldzähne hervor. „Was treibst du hier … so?“, deutete er auf Synnovers Aufzug und packte den Hymlianer daraufhin am Arm, um ihn etwas an den Rand der Gasse zu schieben, sodass sich ein massiger Fleischberg an ihnen vorbeischieben konnte, der seine Hose im Gehen noch mal hochzog. Der Unbekannte ließ Syn wieder los. „Du siehst nicht so aus, als wäre das hier der Ort, an dem du sein solltest!“, plapperte er weiter und schaute sich schließlich um. „Nicht, dass dich noch einer klaut!“, witzelte er und lachte grunzend. Der Mann war deutlich älter als Synnover und besaß einen unsauberen Dreitagebart, der schon länger nicht mehr gepflegt worden war. Die Kleidung besaß auch hier und dort einige Verschleißhinweise, doch alles in allem war er noch eher von der gepflegten Sorte. „Ich bin Kapitän Kornelius Back! Wie Backbord, versteh’st?“, grunzte er wieder lachend. „Passt doch! Kannst mich Back oder Käpt’n nennen, wie du willst.“, winkte er ab, den Witz hatte er vermutlich auch einmal zu oft gemacht. Kornelius aber schaute sich wieder um. Als würde er die Lage weiterhin im Auge behalten. Dann aber neigte er sich zu Syn und raunte: „Mal im Ernst Junge – du solltest zusehen, dass du von der Straße kommst, hier wimmelt es von Meuchlern, gierigen Affen und dieser dunklen Brut, die ohnehin nie zögert, jemanden abzumurksen!“. Er sah zur Seite und spuckte eine braune Flüssigkeit aus, die jemanden am Schuh traf. „HE! Guck vorher hin, wo du hinspuckst Back!“, pöbelte eine Piratin mit Holzbein den Käpt’n an. Und Back winkte ab. „Ja, ja – seh‘ ich dich später?“, rief er ihr hinterher und die Piratin hob nur in deutlicher Geste den Mittelfinger, ehe sie verschwand. Back lachte dreckig. „Die hatte ich schon mal, war gut!“, zwinkerte er, ehe er erneut ausspuckte, dieses Mal aber niemanden traf, außer sich selbst. Angeekelt, versuchte er in einem Sack Weizen seine Schuhspitze zu säubern. „Komm, Junge. Ich geb dir einen aus. Damit du den Gestank Rumdett’s runterspülen kannst! Im Rochen kommt jeder auf seine Kosten!“, grunzte er wieder lachend und klopfte Syn’s Schulter vielleicht etwas zu deftig.

- Synnover
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- Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2022, 18:03
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
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- Sprachen: Celcianisch
Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
Hymlikor (durchschnittlich) - Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
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Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
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- zwei metallene Kampffächer
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- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Wie auch immer sich das Verhältnis zwischen Syn und Hymlia verändern mochte, was auch immer jene von ihm halten würden, die er in der Wolkenstadt nun zurückgelassen hatte, seine Entscheidung war die richtige gewesen. Zumindest traf es auf ihn selbst zu. Denn konfrontiert mit den Wundern, die Celcia seinen Geschöpfen zu bieten hatte, traf ihn endlich nach so langer Zeit die Erkenntnis, die bereits in ihm gekeimt hatte. Allerdings hatte es Zweifel gegeben. Was, wenn er sich in Karrish und Yolintha irrte? Was, wenn beide doch nur sein Bestes wollten? Was, wenn er durch einen unglücklichen Zufall auf den Haufen ausrangierter Gladiatoren gelandet war? Jetzt erkannte er, dass jegliche Zweifel fehl am Platze waren. Er hatte sich nicht geirrt, musste jedoch erkennen, dass all sein Vertrauen, als sein Glaube von Liebe schon immer in die Falschen gesetzt worden war. Und endlich erhielt er die Chance, zu heilen, mehr noch als in Larianas Armen. Die Zeit, die er nun nur damit verbrachte, auf einer Klippe nahe Rumdett zu sitzen und stumm zu weinen, spülte zusammen mit den Tränen jegliche Restzweifel aus ihm heraus. Es war gut, dass er Morgeria und den Nachtklingen den Rücken gekehrt hatte, um endlich frei zu sein. Nun, zwei von drei Nachtklingen. Jene, die ihm das alles erst ermöglicht hatte, musste er finden. So fand Syn auch bald zu sich zurück und suchte Rumdett auf.
Die Stadt schenkte ihm eine neue, kulturelle Vielfalt, in der er sich trotz aller Anpassungsfähigkeit erst einmal zurechtfinden musste. Rumdett besaß seine Schattenseiten. Es war düster und schmutzig wie Teile Morgerias, aber statt des stetigen Gefühls bedrohlicher Anspannung herrschte hier eine ganz andere Stimmung. Sie war schwer zu fassen, schwankte wie einige betrunkene Stadtbewohner über die Stege, welche Bezirke und den Hafen miteinander verbanden. Die Stimmung war gut und bedrohlich zugleich. Hier lachten einige raubeinige Piraten miteinander und im nächsten Moment schlugen sie sich, weil jemand den anderen beschuldigte, beim Würfeln betrogen zu haben. Dirnen tanzten umher, becircten die Seemänner ähnlich wie es einst Syns Aufgabe bei den Dunkelelfen gewesen war. Er musste schmunzeln, denn sie gingen im Gegensatz zu ihm reichlich plump vor. Er hätte ihnen durchaus etwas beibringen können, aber dafür war er nicht hier. Doch wohin sollte er sich wenden? Crystin hatte erwähnt, im "Rochen" gearbeitet zu haben und untergekommen zu sein, aber was mochte das sein? Ein lichtmagisches Heilhaus vielleicht? Falls das stimmte, passte der Name nicht, allerdings wusste Syn auch nicht, was ein Rochen war. Vielleicht handelte es sich um den Namen des Eigentümers. Noch etwas ratlos stapfte er über die Stege der Hafendocks und suchte zunächst Zugang zur Innenstadt. Viele schauten ihm nach, denn zwischen all den düsteren abgerissenen Gestalten fiel er allein schon ob seiner weißen Kleidung auf. Die blasse Haut und sein silbrig schimmerndes Haar komplettierten das Gesamtbild und ließen ihn entweder wie eine Lichtgestalt erscheinen oder aber wie einen Geist auf Landgang. Entgegen seines früheren Lebens achtete er kaum auf die Blicke, die man ihm nachwarf. Er erwiderte sie auch nicht mit einem Zwinkern oder Lächeln. Stattdessen geriet er immer mehr in einen Tunnelblick. Syn suchte den Wald, aber sah ihn sprichwörtlich vor lauter Bäumen nicht. Es herrschten zu viele fremde Reize vor, es war schrecklich laut und die Gerüche, die ihn Willkommen hießen, machten ihn ganz benommen. Trotz seines festen Vorhabens, Hinweise auf Zarrah zu finden, ließ er sich immer wieder ablenken. Mal wich er einer Katze aus, die einem Fischer den letzten Fang stahl und der wütend hinter dem "haarigen Mistvieh" her jagte. Ein anderes Mal beobachtete er durchaus mit Interesse die vielen Schiffe, die im Hafen vor Anker lagen. Dann sprach ihn eine dubiose Gestalt mit buntem Vogel auf der Schulter an, ob er nicht eine Schatzkarte kaufen wollte. Syn bekam nicht einmal den Mund auf, was für seine wachsende Überforderung sprach. Er fühlte sich entsetzlich klein in dieser großen, fremden Rumdett-Stadt und sie machte ihm durchaus Angst. Allerdings ließ er es sich nicht anmerken, denn jede Spur davon schienen diese raubeinigen Gesellen und drallen Weiber sofort zu riechen. Es war doch eher wie in Morgeria als in Hymlia. Die Bodenstädte meinten es nicht gut mit ihm. Er musste wachsam sein und durfte nicht blauäugig darauf vertrauen, Hilfe zu erfahren. Dennoch kam sie unverhofft.
"He! Pass auf, du Kanalratte, du ruinierst noch mein-"
Syn löste sich von dem Fremden, den er angerempelt hatte. Es war keine Absicht gewesen, man hatte ihn selbst geschubst. Jetzt hob er in stiller Beschwichtigung die Hände und trat etwas zurück. Dann erst schaute er sich den anderen überhaupt erst an. Der breitkrempige Hut verbarg das Gesicht nur einen Moment lang. Was vor ihm stand, ließ sich als perfektes Beispiel eines Rumdetter Piraten beschreiben. Da Syn jenen Kulturschock aber zum ersten Mal erlebte, war der von Wind und Wetter gezeichnete Halbblinde mit den Goldzähnen einfach nur das, was er sah: eine ganz besondere Form von Mensch, die ihm in Morgeria und auch in Hymlia sicher nicht über den Weg gelaufen wäre.
"Na, da schau an! Du siehst aus wie eine dicke, fette, leuchtende Schatztruhe! Natürlich bist du nicht wirklich dick und fett, nich' falsch verstehen!"
"Ich bin auch keine Schatztruhe", entgegnete Syn schlicht, was den anderen nur aufgrinsen ließ. Er selbst senkte die Hände langsam, da von dem Mann offenbar keine Attacke ausging, die er mit Worten hätte verhindern müssen. Seine Arme hingen nun locker an seinen Seiten herunter, aber mental bereitete Syn sich schon darauf vor, seine Kampffächer zu ziehen und sich in Kombination mit seiner Luftmagie zu verteidigen. Es war nicht notwendig.
"Was treibst du hier ... so?"
Syn schaute an sich herab, als der Fremde ihn auf seine Optik ansprach. Er verstand nicht ganz, also entschied er, die Gelegenheit zu nutzen, um endlich nach Zarrahs Verbleib zu forschen. Sein sanftgrüner Blick richtete sich erneut auf das eine braune Auge seines Gegenübers aus. "Ich su-"
"Du siehst nicht so aus, als wäre das hier der Ort, an dem du sein solltest!"
"Richtig, aber hier muss ich mit der Su-"
"Nicht, dass dich noch einer klaut!" Der Mann mit dem Hut lachte. Syn guckte ihn entgeistert an. Endlich stellte er sich ihm als Kornelius Back vor, ein Kapitän. Damit konnte Syn wenigstens etwas anfangen, doch schon im nächsten Atemzug wurde er wiederholt ein wenig verwirrt. Er mochte einige Zeit auf der Silberpfeil verbracht haben, musste sich aber nicht an der Handhabung des Schiffes beteiligen. So waren ihm die Begriffe fremd geblieben. Ohnehin hatte er am liebsten im Krähennest gestanden oder war zu Zarrah in die Kabine gegangen, um ihr in ihrem seekranken Zustand still Gesellschaft zu leisten.
"Ich bin Kapitän Kornelius Back! Wie Backbord, verstehst?"
"Nicht wirklich. Warum sollte man ein Bord backen?" Syn brachte es so trocken hervor, dass man ihm seine weltfremde Naivität kaum abnahm, sondern vielmehr einen gerissenen Geist dahinter vermutete, der mit einem blöden Spruch Parole bot. So gerissen stellte er sich allerdings gerade nicht an. Nur sein Ziel war ihm klar. Der Weg dorthin breitete sich vor ihm gerade erst aus, aber Back war immerhin nicht der seltsamste Anblick in Rumdett. Er war nur ... speziell. Sehr redebedürftig, wobei er offenbar lieber sich selbst als Syn zuhörte. Dafür zeigte er sich überraschend gut gelaunt. Sein Gemüt erinnerte den Hymlianer an Razag und kurz wurde ihm das Herz warm und schwer zugleich.
"Mal im Ernst, Junge - du solltest zusehen, dass du von der Straße kommst. Hier wimmelt es von Meuchlern, gierigen Affen und dieser dunklen Brut, die ohnehin nie zögert, jemanden abzumurksen!"
"Die suche i-"
Kapitän Back hörte kaum zu, aber er konnte auch kaum. Er hatte einem Passanten an den Schuh gespuckt und wurde abegelenkt. Syn hätte die Gelegenheit nutzen und sich aus dem Staub machen können, aber er entschied sich dagegen. Dieser Kapitän schien eine gute Anlaufstelle für Informationen, so gern wie er redete. Es musste ihm nur gelingen, dazwischen auch einmal sein eigenes Anliegen vorzubringen. Mit Glück wusste Back etwas. Mit weniger Glück kannte er jemanden, der mehr wusste. Immerhin war es ein Anfang und als der Mann plötzlich erwähnte, mit Syn in den 'Rochen' gehen zu wollen, um ihn einen auzugeben, hellte sich die Miene des ohnehin schon erleuchteten Anlitzes etwas auf. Back mochte die Aussicht auf ein Freigetränk daraus interpretieren, aber in Syn klingelte nur der Name nach: Rochen. Es war gut, sich nun an den Goldzahn zu halten. So ließ er sich auch kommentarlos die Schulter klopfen und nickte. "Einverstanden ... zum 'Rochen', ja? Eine Taverne also." Syn ließ Kapitän Back den Vortritt. Natürlich, denn er kannte den Weg nicht. Als sie gemeinsam das Stück bis zum Teufelsrochen nahmen, schaffte er es, endlich auch mal einen Satz an den anderen hervorzubringen. Mehr als einen. "Ich suche jemanden", erzählte er und hielt sofort wieder inne. Wieviel konnte er diesem Kerl anvertrauen? Er besaß Charme und das war gefährlich wie Syn am besten von sich selbst wusste. Es war eine Fähigkeit, um das Vertrauen anderer zu gewinnen. Mit den richtigen Worten, ein wenig Sympathie und einer eingestreuten Geste zum perfekten Zeitpunkt konnte man sich viele Vorteilen erringen, um die andere mit dem Schwert kämpfen mussten. Was immer Kapitän Back von ihm wollen könnte, Syn durfte nicht nachsichtig sein. Allerdings musste er ihm etwas anbieten, wenn er weiterkommen wollte. Und er hatte bereits verraten, dass er jemanden suchte. "Im 'Rochen' soll jemand arbeiten ... eine Frau. Braune, gelockte Haare. Schöne blaue Augen. Crystin heißt sie. Ist Euch der Name bekannt, Herr Kapitän Back wie Backbord?"
Syn hatte bewusst den Scherz von vorhin wieder aufgegriffen. Wenn der Käpt'n nun lachte, gewann er dessen Sympathie sicherlich ein Stück weit und das wäre gut. Denn dann würde die andere Seite weniger wachsam sein. Das Spiel konnte man auch zu zweit spielen und Syn kannte die Regeln, selbst wenn ihm Rumdett als Spielbrett neu war. Er glaubte sogar, es bis zum Ziel zu schaffen, ohne sich selbst hinter Masken verlieren zu müssen. Wohl aber könnte er das in Morgeria gelernte Maskenspiel einsetzen, um vielleicht etwas über Zarrah zu erfahren. Er setzte zunächst alles auf eine Karte und die hieß Back ... wie Backbord.
Die Stadt schenkte ihm eine neue, kulturelle Vielfalt, in der er sich trotz aller Anpassungsfähigkeit erst einmal zurechtfinden musste. Rumdett besaß seine Schattenseiten. Es war düster und schmutzig wie Teile Morgerias, aber statt des stetigen Gefühls bedrohlicher Anspannung herrschte hier eine ganz andere Stimmung. Sie war schwer zu fassen, schwankte wie einige betrunkene Stadtbewohner über die Stege, welche Bezirke und den Hafen miteinander verbanden. Die Stimmung war gut und bedrohlich zugleich. Hier lachten einige raubeinige Piraten miteinander und im nächsten Moment schlugen sie sich, weil jemand den anderen beschuldigte, beim Würfeln betrogen zu haben. Dirnen tanzten umher, becircten die Seemänner ähnlich wie es einst Syns Aufgabe bei den Dunkelelfen gewesen war. Er musste schmunzeln, denn sie gingen im Gegensatz zu ihm reichlich plump vor. Er hätte ihnen durchaus etwas beibringen können, aber dafür war er nicht hier. Doch wohin sollte er sich wenden? Crystin hatte erwähnt, im "Rochen" gearbeitet zu haben und untergekommen zu sein, aber was mochte das sein? Ein lichtmagisches Heilhaus vielleicht? Falls das stimmte, passte der Name nicht, allerdings wusste Syn auch nicht, was ein Rochen war. Vielleicht handelte es sich um den Namen des Eigentümers. Noch etwas ratlos stapfte er über die Stege der Hafendocks und suchte zunächst Zugang zur Innenstadt. Viele schauten ihm nach, denn zwischen all den düsteren abgerissenen Gestalten fiel er allein schon ob seiner weißen Kleidung auf. Die blasse Haut und sein silbrig schimmerndes Haar komplettierten das Gesamtbild und ließen ihn entweder wie eine Lichtgestalt erscheinen oder aber wie einen Geist auf Landgang. Entgegen seines früheren Lebens achtete er kaum auf die Blicke, die man ihm nachwarf. Er erwiderte sie auch nicht mit einem Zwinkern oder Lächeln. Stattdessen geriet er immer mehr in einen Tunnelblick. Syn suchte den Wald, aber sah ihn sprichwörtlich vor lauter Bäumen nicht. Es herrschten zu viele fremde Reize vor, es war schrecklich laut und die Gerüche, die ihn Willkommen hießen, machten ihn ganz benommen. Trotz seines festen Vorhabens, Hinweise auf Zarrah zu finden, ließ er sich immer wieder ablenken. Mal wich er einer Katze aus, die einem Fischer den letzten Fang stahl und der wütend hinter dem "haarigen Mistvieh" her jagte. Ein anderes Mal beobachtete er durchaus mit Interesse die vielen Schiffe, die im Hafen vor Anker lagen. Dann sprach ihn eine dubiose Gestalt mit buntem Vogel auf der Schulter an, ob er nicht eine Schatzkarte kaufen wollte. Syn bekam nicht einmal den Mund auf, was für seine wachsende Überforderung sprach. Er fühlte sich entsetzlich klein in dieser großen, fremden Rumdett-Stadt und sie machte ihm durchaus Angst. Allerdings ließ er es sich nicht anmerken, denn jede Spur davon schienen diese raubeinigen Gesellen und drallen Weiber sofort zu riechen. Es war doch eher wie in Morgeria als in Hymlia. Die Bodenstädte meinten es nicht gut mit ihm. Er musste wachsam sein und durfte nicht blauäugig darauf vertrauen, Hilfe zu erfahren. Dennoch kam sie unverhofft.
"He! Pass auf, du Kanalratte, du ruinierst noch mein-"
Syn löste sich von dem Fremden, den er angerempelt hatte. Es war keine Absicht gewesen, man hatte ihn selbst geschubst. Jetzt hob er in stiller Beschwichtigung die Hände und trat etwas zurück. Dann erst schaute er sich den anderen überhaupt erst an. Der breitkrempige Hut verbarg das Gesicht nur einen Moment lang. Was vor ihm stand, ließ sich als perfektes Beispiel eines Rumdetter Piraten beschreiben. Da Syn jenen Kulturschock aber zum ersten Mal erlebte, war der von Wind und Wetter gezeichnete Halbblinde mit den Goldzähnen einfach nur das, was er sah: eine ganz besondere Form von Mensch, die ihm in Morgeria und auch in Hymlia sicher nicht über den Weg gelaufen wäre.
"Na, da schau an! Du siehst aus wie eine dicke, fette, leuchtende Schatztruhe! Natürlich bist du nicht wirklich dick und fett, nich' falsch verstehen!"
"Ich bin auch keine Schatztruhe", entgegnete Syn schlicht, was den anderen nur aufgrinsen ließ. Er selbst senkte die Hände langsam, da von dem Mann offenbar keine Attacke ausging, die er mit Worten hätte verhindern müssen. Seine Arme hingen nun locker an seinen Seiten herunter, aber mental bereitete Syn sich schon darauf vor, seine Kampffächer zu ziehen und sich in Kombination mit seiner Luftmagie zu verteidigen. Es war nicht notwendig.
"Was treibst du hier ... so?"
Syn schaute an sich herab, als der Fremde ihn auf seine Optik ansprach. Er verstand nicht ganz, also entschied er, die Gelegenheit zu nutzen, um endlich nach Zarrahs Verbleib zu forschen. Sein sanftgrüner Blick richtete sich erneut auf das eine braune Auge seines Gegenübers aus. "Ich su-"
"Du siehst nicht so aus, als wäre das hier der Ort, an dem du sein solltest!"
"Richtig, aber hier muss ich mit der Su-"
"Nicht, dass dich noch einer klaut!" Der Mann mit dem Hut lachte. Syn guckte ihn entgeistert an. Endlich stellte er sich ihm als Kornelius Back vor, ein Kapitän. Damit konnte Syn wenigstens etwas anfangen, doch schon im nächsten Atemzug wurde er wiederholt ein wenig verwirrt. Er mochte einige Zeit auf der Silberpfeil verbracht haben, musste sich aber nicht an der Handhabung des Schiffes beteiligen. So waren ihm die Begriffe fremd geblieben. Ohnehin hatte er am liebsten im Krähennest gestanden oder war zu Zarrah in die Kabine gegangen, um ihr in ihrem seekranken Zustand still Gesellschaft zu leisten.
"Ich bin Kapitän Kornelius Back! Wie Backbord, verstehst?"
"Nicht wirklich. Warum sollte man ein Bord backen?" Syn brachte es so trocken hervor, dass man ihm seine weltfremde Naivität kaum abnahm, sondern vielmehr einen gerissenen Geist dahinter vermutete, der mit einem blöden Spruch Parole bot. So gerissen stellte er sich allerdings gerade nicht an. Nur sein Ziel war ihm klar. Der Weg dorthin breitete sich vor ihm gerade erst aus, aber Back war immerhin nicht der seltsamste Anblick in Rumdett. Er war nur ... speziell. Sehr redebedürftig, wobei er offenbar lieber sich selbst als Syn zuhörte. Dafür zeigte er sich überraschend gut gelaunt. Sein Gemüt erinnerte den Hymlianer an Razag und kurz wurde ihm das Herz warm und schwer zugleich.
"Mal im Ernst, Junge - du solltest zusehen, dass du von der Straße kommst. Hier wimmelt es von Meuchlern, gierigen Affen und dieser dunklen Brut, die ohnehin nie zögert, jemanden abzumurksen!"
"Die suche i-"
Kapitän Back hörte kaum zu, aber er konnte auch kaum. Er hatte einem Passanten an den Schuh gespuckt und wurde abegelenkt. Syn hätte die Gelegenheit nutzen und sich aus dem Staub machen können, aber er entschied sich dagegen. Dieser Kapitän schien eine gute Anlaufstelle für Informationen, so gern wie er redete. Es musste ihm nur gelingen, dazwischen auch einmal sein eigenes Anliegen vorzubringen. Mit Glück wusste Back etwas. Mit weniger Glück kannte er jemanden, der mehr wusste. Immerhin war es ein Anfang und als der Mann plötzlich erwähnte, mit Syn in den 'Rochen' gehen zu wollen, um ihn einen auzugeben, hellte sich die Miene des ohnehin schon erleuchteten Anlitzes etwas auf. Back mochte die Aussicht auf ein Freigetränk daraus interpretieren, aber in Syn klingelte nur der Name nach: Rochen. Es war gut, sich nun an den Goldzahn zu halten. So ließ er sich auch kommentarlos die Schulter klopfen und nickte. "Einverstanden ... zum 'Rochen', ja? Eine Taverne also." Syn ließ Kapitän Back den Vortritt. Natürlich, denn er kannte den Weg nicht. Als sie gemeinsam das Stück bis zum Teufelsrochen nahmen, schaffte er es, endlich auch mal einen Satz an den anderen hervorzubringen. Mehr als einen. "Ich suche jemanden", erzählte er und hielt sofort wieder inne. Wieviel konnte er diesem Kerl anvertrauen? Er besaß Charme und das war gefährlich wie Syn am besten von sich selbst wusste. Es war eine Fähigkeit, um das Vertrauen anderer zu gewinnen. Mit den richtigen Worten, ein wenig Sympathie und einer eingestreuten Geste zum perfekten Zeitpunkt konnte man sich viele Vorteilen erringen, um die andere mit dem Schwert kämpfen mussten. Was immer Kapitän Back von ihm wollen könnte, Syn durfte nicht nachsichtig sein. Allerdings musste er ihm etwas anbieten, wenn er weiterkommen wollte. Und er hatte bereits verraten, dass er jemanden suchte. "Im 'Rochen' soll jemand arbeiten ... eine Frau. Braune, gelockte Haare. Schöne blaue Augen. Crystin heißt sie. Ist Euch der Name bekannt, Herr Kapitän Back wie Backbord?"
Syn hatte bewusst den Scherz von vorhin wieder aufgegriffen. Wenn der Käpt'n nun lachte, gewann er dessen Sympathie sicherlich ein Stück weit und das wäre gut. Denn dann würde die andere Seite weniger wachsam sein. Das Spiel konnte man auch zu zweit spielen und Syn kannte die Regeln, selbst wenn ihm Rumdett als Spielbrett neu war. Er glaubte sogar, es bis zum Ziel zu schaffen, ohne sich selbst hinter Masken verlieren zu müssen. Wohl aber könnte er das in Morgeria gelernte Maskenspiel einsetzen, um vielleicht etwas über Zarrah zu erfahren. Er setzte zunächst alles auf eine Karte und die hieß Back ... wie Backbord.

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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Synnover war wohl das Schönste in Rumdett, das derzeit frei herumlief. Es wäre wohl nur eine Frage der Zeit, bis man ihn ansprechen und womöglich auch für etwas bezahlen wollen würde, das er sein Leben lang getan hatte. Oder für anderes. Womöglich wäre er auch einfach die Beute, weil irgendwo jemand sein weißes Kaninchen verloren hatte. Es war unerheblich, denn Rumdett war mindestens genau so verrucht und hinterhältig, wie Morgeria. Es war nur noch so vehement dabei, andere zu unterdrücken. Hier durfte jeder sein, wer er war, und es kümmerte keine Wachen oder Soldaten. Die fand man hier in der Piratenstadt eher weniger. Sicherlich lief mal jemand in Rüstung vorbei, aber dann nur, weil das Schiff, auf dem er fuhr, angelandet war. Man vertrieb sich die Zeit in der Stadt der Säbel, Goldzähne und dicken Hüten. Synnover hatte nicht zu befürchten, dass hier jemand seine Freiheit einfach so beschnitt. Denn etwas gab es für alle in Rumdett: Freigeist. Die Seele eines Abenteuers, eines Gefühls von ‚alles wäre möglich‘. Syn konnte es durchaus spüren, sofern er die Augen dafür offenhielt. Aber es war alles etwas überfordernd. Hymlia war nicht annähernd so laut, auch wenn es ebenfalls groß gewesen war. Dort aber waren die Bewohner sauber, ordentlich, gesittet. Es wurde höflich miteinander umgegangen.
Das war in Rumdett ganz anders. Hier war der Ton rau, die Sitten vulgär und trotzdem schien man gewisse Verhaltensregeln zu beachten. Als Syn plötzlich mit jemanden zusammenstieß, stellte sich Kapitän Kornelius Back als lauter, grunzender aber durchaus freundlicher Geselle heraus. "Ich bin auch keine Schatztruhe", sagte Syn auf seinen Vergleich. Kornelius starrte ihn an. Dann aber brach er in eine Mischung aus Husten und Lachen aus, ehe er nickte. Syn versuchte sein Anliegen durchaus vorzutragen, aber Back ließ ihn gar keine richtige Chance. Das Mitteilungsbedürfnis war viel zu groß, wie es schien. Nachdem sich Back mit einer Piratin angelegt hatte, kam Synnover endlich doch dazu. Er sollte Back in den ‚Rochen‘ folgen und genau das war ja sein Ziel gewesen! "Einverstanden ... zum 'Rochen', ja? Eine Taverne also." Back blickte ihn verständnislos an. „Nich‘ einfach nur `ne Taverne. Der ‚Teufelsrochen‘ ist die Taverne schlechthin!“, warf er sich in die Werbetrommel und schob Syn bereits weiter. "Ich suche jemanden. Im 'Rochen' soll jemand arbeiten ... eine Frau. Braune, gelockte Haare. Schöne blaue Augen. Crystin heißt sie. Ist Euch der Name bekannt, Herr Kapitän Back wie Backbord?" Back hob die Brauen, als er einen Blick kurz zu Syn warf. Kurz schien die Stimmung auf der Kippe, aber das währte nicht lange. Dann klopfte Back wieder auf die zarte Schulter des Hymlianers und grunzte, bevor er ordentlich ausspuckte. „Bist auf Zack, Junge. Gefällt mir!“, lobte er und nickte schließlich: „Cryssie? Jo, die ist aber nich‘ mehr da. War `ne kurze Suche, wa?“, sagte er und grunzte wieder über seinen Witz. „Können ja trotzdem was trinken!“, sagte Back. „Cryssie war nich sooo lang da, hast sie um ein paar Tage verpasst. Die war sonst mit so `ner von ‚denen‘ da immer zugange. Hat aber nie drüber geredet, was die mit ‚so einer‘ zu schaffen hat.“ Back schob Syn weiter und schließlich kamen sie dann am Teufelsrochen an.
Hier tummelten sich bereits einige ‚Gäste‘ im Außenbereich. Es gab Fässer, die abends angefeuert wurden, damit man es warm hatte. Über den Köpfen spannte sich ein schwarzes Segel, das einem Rochen ähnlich sah und über den Trinkenden draußen wachte. Über eine Planke konnte man ins Innere der Taverne, die in einen umgedrehten Schiffsbauch gebaut worden war, gelangen. Die Deko innerhalb des Etablissements war durchaus eigenwillig. An den Wänden hingen allerlei Taue, Steuerräder und andere nautische Habseligkeiten, die umfunktioniert worden waren. Auch im Rochen selbst war es bereits gut besucht, doch Back steuerte direkt auf den Tresen zu, schob einen halbbetrunkenen Seemann von einem Hocker und deutete Syn, dass er Platz nehmen möge. Der Betrunkene torkelte schimpfend weg, doch es blieb vorerst friedlich. Überall wurde gelacht, gegrölt oder feuchtfröhlich angestoßen. Ruhe suchte man hier vergebens. Als sie saßen, tauchte direkt ein dürrer Junge vor ihnen auf. Sein Gesicht war gerade einmal aus dem Kindesalter entwachsen und der beginnende Flaum deutete daraufhin, dass er auf dem Weg war, ein Mann zu werden. In den Augen des Jungen fehlte es an Hoffnung, doch er zückte seinen Notizblock und schaute die beiden abwartend an. Dabei musterte er Syn auffallend lange, schien von dessen Schönheit fasziniert zu sein. „Jannis, alte Krabbe – immer noch nicht verwelkt?“, fragte Back lautstark und Jannis zog den Rotz hoch. Sein Straßenköter-Blond schüttelte sich. „Wir haben uns erst gestern gesehen, Back…“, murmelte er und der Käpt’n klopfte mit der flachen Hand auf den Tresen. „Is’so! Kann mich nich‘ erinnern!“, lachte er erneut auffallend laut. Jannis verzog schüchtern das Gesicht, bevor er wieder Syn anglotzte. „Woll…wollt ihr etwas Trinken, Herr?“, fragte der dürre Bengel schüchtern und lächelte leicht.
Seine Wangen färbten sich rosa, was erst die alten Hämatome zur Geltung brachte. „Etwas feuriges!“, bestellte Back und Jannis nickte, bevor er bei Syn darauf wartete. Sobald Syn bestellt oder den Jungen entlassen hatte, der ganz offenbar einen Narren an ihm gefressen hatte, wandte sich Back wieder an Syn. „Also – Cryssie war mit dieser Weißhaarigen zusammen. Die war was mürrisch, hat nie gelächelt und keinen Spaß verzieh’n. Die war immer am Wasser, aber irgendwann war auch sie weg. Cryssie war dann eine Weile noch hier und schien hier auch Fuß zu fassen, als die andere Brut nicht mehr da war“, er zwinkerte kurz verschwörerisch und spielte auf Crystin’s ‚Wandel‘ nach Zarrah’s Verschwinden an, den auch die Heilerin schon erwähnte. Jannis brachte schließlich die Getränke. „Redet ihr von Crys?“, fragte er dann und stellte alles bereit. Back griff direkt zu und nickte. „Jo. N Jammer, dass die wech is“, kommentierte Back und Jannis nickte leicht, ehe er sich versonnen die alten Wunden im Gesicht streichelte. Offenbar kannte der Junge die Brünette ebenfalls…
Das war in Rumdett ganz anders. Hier war der Ton rau, die Sitten vulgär und trotzdem schien man gewisse Verhaltensregeln zu beachten. Als Syn plötzlich mit jemanden zusammenstieß, stellte sich Kapitän Kornelius Back als lauter, grunzender aber durchaus freundlicher Geselle heraus. "Ich bin auch keine Schatztruhe", sagte Syn auf seinen Vergleich. Kornelius starrte ihn an. Dann aber brach er in eine Mischung aus Husten und Lachen aus, ehe er nickte. Syn versuchte sein Anliegen durchaus vorzutragen, aber Back ließ ihn gar keine richtige Chance. Das Mitteilungsbedürfnis war viel zu groß, wie es schien. Nachdem sich Back mit einer Piratin angelegt hatte, kam Synnover endlich doch dazu. Er sollte Back in den ‚Rochen‘ folgen und genau das war ja sein Ziel gewesen! "Einverstanden ... zum 'Rochen', ja? Eine Taverne also." Back blickte ihn verständnislos an. „Nich‘ einfach nur `ne Taverne. Der ‚Teufelsrochen‘ ist die Taverne schlechthin!“, warf er sich in die Werbetrommel und schob Syn bereits weiter. "Ich suche jemanden. Im 'Rochen' soll jemand arbeiten ... eine Frau. Braune, gelockte Haare. Schöne blaue Augen. Crystin heißt sie. Ist Euch der Name bekannt, Herr Kapitän Back wie Backbord?" Back hob die Brauen, als er einen Blick kurz zu Syn warf. Kurz schien die Stimmung auf der Kippe, aber das währte nicht lange. Dann klopfte Back wieder auf die zarte Schulter des Hymlianers und grunzte, bevor er ordentlich ausspuckte. „Bist auf Zack, Junge. Gefällt mir!“, lobte er und nickte schließlich: „Cryssie? Jo, die ist aber nich‘ mehr da. War `ne kurze Suche, wa?“, sagte er und grunzte wieder über seinen Witz. „Können ja trotzdem was trinken!“, sagte Back. „Cryssie war nich sooo lang da, hast sie um ein paar Tage verpasst. Die war sonst mit so `ner von ‚denen‘ da immer zugange. Hat aber nie drüber geredet, was die mit ‚so einer‘ zu schaffen hat.“ Back schob Syn weiter und schließlich kamen sie dann am Teufelsrochen an.
Hier tummelten sich bereits einige ‚Gäste‘ im Außenbereich. Es gab Fässer, die abends angefeuert wurden, damit man es warm hatte. Über den Köpfen spannte sich ein schwarzes Segel, das einem Rochen ähnlich sah und über den Trinkenden draußen wachte. Über eine Planke konnte man ins Innere der Taverne, die in einen umgedrehten Schiffsbauch gebaut worden war, gelangen. Die Deko innerhalb des Etablissements war durchaus eigenwillig. An den Wänden hingen allerlei Taue, Steuerräder und andere nautische Habseligkeiten, die umfunktioniert worden waren. Auch im Rochen selbst war es bereits gut besucht, doch Back steuerte direkt auf den Tresen zu, schob einen halbbetrunkenen Seemann von einem Hocker und deutete Syn, dass er Platz nehmen möge. Der Betrunkene torkelte schimpfend weg, doch es blieb vorerst friedlich. Überall wurde gelacht, gegrölt oder feuchtfröhlich angestoßen. Ruhe suchte man hier vergebens. Als sie saßen, tauchte direkt ein dürrer Junge vor ihnen auf. Sein Gesicht war gerade einmal aus dem Kindesalter entwachsen und der beginnende Flaum deutete daraufhin, dass er auf dem Weg war, ein Mann zu werden. In den Augen des Jungen fehlte es an Hoffnung, doch er zückte seinen Notizblock und schaute die beiden abwartend an. Dabei musterte er Syn auffallend lange, schien von dessen Schönheit fasziniert zu sein. „Jannis, alte Krabbe – immer noch nicht verwelkt?“, fragte Back lautstark und Jannis zog den Rotz hoch. Sein Straßenköter-Blond schüttelte sich. „Wir haben uns erst gestern gesehen, Back…“, murmelte er und der Käpt’n klopfte mit der flachen Hand auf den Tresen. „Is’so! Kann mich nich‘ erinnern!“, lachte er erneut auffallend laut. Jannis verzog schüchtern das Gesicht, bevor er wieder Syn anglotzte. „Woll…wollt ihr etwas Trinken, Herr?“, fragte der dürre Bengel schüchtern und lächelte leicht.
Seine Wangen färbten sich rosa, was erst die alten Hämatome zur Geltung brachte. „Etwas feuriges!“, bestellte Back und Jannis nickte, bevor er bei Syn darauf wartete. Sobald Syn bestellt oder den Jungen entlassen hatte, der ganz offenbar einen Narren an ihm gefressen hatte, wandte sich Back wieder an Syn. „Also – Cryssie war mit dieser Weißhaarigen zusammen. Die war was mürrisch, hat nie gelächelt und keinen Spaß verzieh’n. Die war immer am Wasser, aber irgendwann war auch sie weg. Cryssie war dann eine Weile noch hier und schien hier auch Fuß zu fassen, als die andere Brut nicht mehr da war“, er zwinkerte kurz verschwörerisch und spielte auf Crystin’s ‚Wandel‘ nach Zarrah’s Verschwinden an, den auch die Heilerin schon erwähnte. Jannis brachte schließlich die Getränke. „Redet ihr von Crys?“, fragte er dann und stellte alles bereit. Back griff direkt zu und nickte. „Jo. N Jammer, dass die wech is“, kommentierte Back und Jannis nickte leicht, ehe er sich versonnen die alten Wunden im Gesicht streichelte. Offenbar kannte der Junge die Brünette ebenfalls…

- Synnover
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- Beiträge: 189
- Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2022, 18:03
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Hymlia
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch (Hymlianer)
- Sprachen: Celcianisch
Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
Hymlikor (durchschnittlich) - Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
- Fähigkeiten: Luftmagie (gut)
Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 10F
- Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
- Familienmedaillon mit Namensgravur
- Überlebensausrüstung (Turoks Satteltaschen)
- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Wenn Syn etwas nicht länger fürchtete, dann war er der Verlust seiner Freiheit. Denn er sah sich nicht mehr als Sklave. Er hatte ein Jahr gehabt, um sich diese Haltung abzugewöhnen. Sicherlich brachen hin und wieder alte Muster durch, vor allem in Situationen, in denen er sich nicht anders zu helfen wusste. Generell aber wollte er sich nicht mehr von anderen dermaßen benutzen lassen wie es Sodth und die Hauser, Yolintha oder Karrish getan hatten. Zarrah ... zählte er nicht dazu. Sie war das Gegenteil gewesen. Jene, die ihn offenbar auch nur zum Schein wie eine Herrin ihren Sklaven behandelt hatte. Auch sie trug Masken. Es wurde Zeit, dass er sie fand, um sie ihr vom Gesicht zu ziehen und ihr dieses wunderbare Gefühl zu schenken, das ihn selbst überkommen hatte. Ein Gefühl, das Menschen wie Lariana, S'idan und Kira in ihm gestärkt hatten.
Ich finde dich.
Das würde allerdings nur mit Hinweisen gelingen. Der erste Anhaltspunkt war der 'Rochen' und glücklicherweise wollte ihn seine Zufallsbegegnung - Käpt'n Back - genau dorthin mitnehmen. Auf dem Weg dorthin musste Syn einige Schulterklopfer über sich ergehen lassen. Es störte ihn nicht sonderlich. Er war es gewohnt, dass man ständig an ihm herum fingerte, ihn berührte, richtete ... all das mochte in Hymlia nachgelassen haben, respektive nur noch von Lariana und teilweise S'idan oder Kira angegangen werden, aber diese Berührungen genoss er sogar. Nur Galina Tuchfühlungen missfielen ihm. Sie neigte aber auch dazu, ihm ein Buch auf den Kopf zu hauen, wenn er beim Lernen wieder abgelenkt war. Sein Blick glitt zwischen den Häuserschluchten gen Himmel. Er stellte fest, dass er dieses Leben mit diesen Leuten ... vermisste.
Kornelius Back lenkte ihn ab. Denn er vermisste auch Zarrah und musste seinen Weg irgendwie zu ihr finden. Er hatte es über Crystin versucht und der Kapitän schien sie zu kennen. Er nutzte für sie sogar einen Spitznamen. "Cryssie?" Syn verzog den Mund zu einem schiefen Schmunzeln. Falls er sie wiedersah, würde er diesen Namen auch einmal an ihr versuchen und es genießen, wenn sie perplex aus der Wäsche schaute. Es hob seine Laune mehr als die Aussicht auf ein Getränk im 'Rochen'. So wie er Rumdett bisher erlebt hatte, wäre sogar Wasser rau und hart.
In Backs Windschatten betrat Syn die Taverne, nur um all seine Beherrschung aufzubringen, nicht offen zu staunen. Er kannte keine morgerianischen Gasthäuser und der 'Rochen' war keineswegs mit dem gepflegten Etablissement der 'Leuchtenden Wolke' in Hymlia zu vergleichen. Syn gefiel das Ambiente. Es war urig, gemütlich und besaß dennoch diesen würzigen, rauen Charme, den er auch an Zarrah schätzte. Die 'Wolke' wäre hingegen ein Grund, ständig an Lariana zu denken.
Kornelius schon sich und Syn auf den Tresen zu. Fischernetze mit einem großen Fang an Holzfiguren, darunter auch ein achtarmiger kleiner Kraken, hingen wie eine rustikale Girlande über der Theke. Syn erkannte halbe, aufgehängte Fässer, in dessen Hohlraum man eine Art Regal für viele Spirituosen eingearbeitet hatte. Hinter dem Tresen stand eine große, bauchige Flasche seitlich auf einem Holzgestellt. In ihrem Inneren war die Miniatur eines Schiffes zu sehen. Von den Wänden hingen Piratenflaggen, Laternen, aber auch getrocknete Rochen, die ihren Platz aus gutem Grund hier fristen mussten. Es roch etwas fischig und irgendwie schien die Luft geschwängert von einer Salznote, die sie niemals loswerden würde. Syn ließ sich davon in den Bann schlagen, kaum dass er am Tresen auf einem der hohen Hocker saß. Er betrachtete sich alles aufmerksam, vergaß für den Moment sogar den Grund seines Hierseins. Bis Back einen Jungen ansprach, um bei ihm zu bestellen.
Jannis hieß der Bursche, dem gerade erster Flaum am Kinn wuchs. Er war dürr, erweckte in Syn aber nicht den Eindruck, dass er als Sklave hier schuftete. Sicher, man erkannte recht schnell verheilende Blessuren, aber entweder behandelte Rumdett seine Sklaven etwas besser oder man hatte den Bengel kein bisschen brechen können. Er reagierte recht schlagfertig auf Backs Worte, wenngleich er seine Stimme dabei nicht wirklich erhob. Zumindest nahm er sich mehr heraus als jeder Sklave unterhalb von Syns Stand. Er hatte als weißes Kaninchen natürlich Privilegien besessen. Falsche Privilegien, um mich bei der Stange zu halten... Seine Rachepläne an den Nachtklingen vergaß er nicht. Die Frage wäre, ob er sie noch umsetzen könnte. Vorerst interessierte es ihn jedoch nicht. Es gab Wichtigeres. Zarrah zu finden hatte für ihn höchste Priorität.
Syn musste in seiner Entschlossenheit oder Nachdenklichkeit eine gewisse Ausstrahlung besitzen, die Jannis auf sich aufmerksam machte. Der Bursche geriet ins Stocken, als er den Hymlianer zum ersten Mal betrachtete. Syn erwiderte seinen Blick. Sofort färbten sich die Wangen des jungen Mannes, so dass man nun deutlicher erkennen konnte, dass jemandem in seiner Gegenwart mehr als einmal die Hand ausgerutscht sein musste.
"Woll...wollt Ihr etwas trinken, Herr?"
Syn stutzte. Es fühlte sich befremdlich an, dass man ihn einen Herrn nannte. In Hymlia gingen alle sehr vertraut miteinander um. Da fiel ein Standesunterschied nicht ins Gewicht. Man begegnete sich auf gleicher Augenhöhe. In Morgeria hätte es keiner gewagt, einen Menschen wie ihn auch nur annähernd mit Respekt zu behandeln. Hier hingegen stand dieser Junge, starrte ihn mit einem seichten Lächeln und rosigen Wangen an und war so höflich zu ihm, als hätte Syn sich gerade selbst ihn als Sklaven angelacht. Ob Jannis auch für ihn tanzte, wenn er es verlangte? Oder mit ihm Schach spielte? Für ihn kämpfte, Kontakte aufbaute, indem er sich körperlichen Tätigkeiten hingab? Ob er für ihn sterben würde und dabei noch lächelte, weil sein Herr ihn eines Blickes würdigte?
"Keinen Wein", murmelte Syn. Damit war er durch. Selbst in Hymlia trank er nahezu nichts Alkoholisches, wenn es keinen festlichen Anlass gab. Es hatte einen zu bitteren Beigeschmack für ihn. Außerdem duldete Layan keine nach Trunkeheit riechenden Kadetten. Er hatte es sich schnell abgewöhnt, S'idan zu nächtlichen Ausflügen zu folgen, bei denen mindestens einer am Ende seinen Mageninhalt verlor. Viele hatte es davon nicht gegeben, aber sie waren vorgekommen. "Ein Wasser, Jannis. Danke." Ehe der Bursche die Bestellung aber ausführen konnte, streckte Syn seine Hand vor, um ihn aufzuhalten. Nichts, was Jannis nicht hätte abwiegeln können. Schließlich wurde der Bursche von Syn nicht gepackt. Er berührte ihn nur, ganz leicht und lediglich mit den Fingerspitzen am Arm, aber möglicherweise erzielte genau das seine Wirkung. Wenn nicht, dann durften die Worte seine Wangen gern noch intensiver rot färben. "Gefalle ich dir?", fragte Syn und musterte ihn. Dabei geriet er ganz unbewusst in alte Muster, als er den Kopf ein wenig neigte und zwischen seinen weißen Strähnen hindurch blickte. Frauen fielen ihm für diesen Welpenblick gern zu Füßen. Letztendlich war aber er es, der ihnen dienlich hatte sein müssen. Es war ein seltsames Gefühl zu ahnen, dass er das gleiche Spiel spielte, aber auf der anderen Seite des Brettes saß ... und offenbar gezinkte Würfel nutzte. Er entließ Jannis, denn dieser hatte ja eine Aufgabe. Dafür lauschte Syn den Ausführungen seines Gönners. Back hatte nicht allzu viel zu erzählen. Zumindest kaum etwas, das Syn nicht in anderer Version bereits von Crystin selbst gehört hatte. Sie und Zarrah waren also wirklich eine Weile in Rumdett gewesen. Und sie ist immer zum Wasser gegangen. Hat sie dort auf mich gewartet? Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass er zu viel in das Stück Treibgut interpretiert hatte. Er hätte dort bereits nach ihr suchen sollen oder zumindest sich einen Weg in die Piratenstadt bahnen müssen, um dort nach Überlebenden zu fragen. Er hätte darauf vertrauen sollen, dass wenigstens Razag erfolgreich bis an Land geschwommen wäre. Die Nachricht selbst hatte ihn gelähmt, sein Denken blockiert und sein Herz fast zerschlagen. Er schluckte leer. Er musste sie finden. Zarrah und vielleicht dann auch die anderen, falls sie sich noch finden lassen wollten. Aber sie musste er wiedersehen. Sie hatte auf ihn gewartet...
"Redet ihr von Crys?"
"Nein, von..." Syn schaute auf. Erneut traf sein sanftgrüner Blick auf Jannis' Augen. Auch er kannte die Heilerin?
"Jo. 'N Jammer, dass die wech is'", gab Back zum Besten. Dadurch lenkte er die Aufmerksamkeit kurz auf sich selbst. Syn griff nach seinem Getränk und schaute über die Schulter zurück zum Kapitän. "Habt Ihr sie auch gehabt, Käpt'n?" Einen Schluck gönnte Syn sich, um Kehle und Lippen zu befeuchten. Er brauchte jetzt einen samtigen Mund, denn in ihm reifte ein Kurzschlussplan heran. Wenn Jannis Crystin kannte, könnte er möglicherweise auch mehr über Zarrah wissen. Der Bengel schien ihm zugänglicher zu sein als Back, auch wenn der mit seinem Redebedarf sicher wenige Geheimnisse für sich behielt. Aber er redete eher abfällig von den dunklen Völkern, als hätte er Zarrah nicht gemocht. So ließ sich schlussfolgern, dass er sich für ihr Schicksal auch wenig interessierte. Jannis hingegen berührte seine Wange dort, wo der blaue Fleck noch leicht zu sehen war. Er dachte eindeutig an Crystin. Er hatte Zarrah nicht negativ erwähnt. Er schien hier zu arbeiten, vielleicht hatte er sich ausgiebig mit der Brünetten ausgetauscht.
"Jannis." Syn säuselte seinen Namen, legte aber auch eine gewisse Dringlichkeit hinein, damit der Bursche nun bloß nicht verschwand. Dann stellte er sein Glas auf dem Tresen ab, rutschte vom Hocker und trat an den Angesprochenen heran. Er ging ein wenig in die Knie, hob seine Hand und strich über die des Knaben, die noch immer an seiner Wange lag. In der Bewegung noch zog er die Finger des Jungen mit herunter.
Wiederholt blickte er über die Schulter zurück zu Kapitän Back, aber nur, um ihm auf diese Weise zu signalisieren, dass die Worte auch an ihn gerichtet waren. "Crystin geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Jannis ... ich soll dir diesen Gruß von ihr ausrichten." Eine glatte Lüge, aber dafür war sich Syn auf seinem Weg zum Ziel kein bisschen zu schade. Wahrscheinlich würde Crystin es niemals erfahren. Zumal er sie und alle anderen, die er in Hymlia nun zurückließ, nun ohnehin schon belogen hatte. Er neigte sich nach vorn, spitzte die Lippen und hauchte Jannis einen zarten, geradezu lieblichen Kuss auf die Wange. Eben just an die Stelle, die er noch mit den eigenen Fingern berührt hatte. Dann löste er sich weit genug von ihm, dass er Syns Atem auf seiner Haut spüren konnte, als dieser ihm entgegen säuselte: "Und das hier ist von mir als ... Lohn, weil du mir nun alles von der weißhaarigen Dunkelelfe erzählen wirst, mit der Cryssie befreundet war." Seine Lippen wanderten in der Schwebe an Jannis' Gesicht entlang, bis sie ihr Äquivalent in seinem Antlitz erreichten. Syn zögerte nicht. Es war nicht das erste Mal, dass er einen Mann küsste. Nur darüber hinaus war nie mehr passiert und insgeheim war er dankbar, nicht auch noch jene Erfahrung gemacht haben zu müssen. Gegen einen Kuss aber sprach für ihn nichts, im Gegenteil. Damit ließen sich so viele überreden, ihm einen Gefallen zu tun. Er bemühte sich, Jannis einen lieblichen, warmen Kuss zu schenken und seine Lippen ganz zärtlich zu liebkosen. Auf Aktionen mit der Zunge verzichtete er jedoch. Als es getan war, löste er sich langsam von dem Burschen, schaute ihm tief in die Augen. "Ich wiederhole es, vielleicht auch mehr. Das kommt darauf an, wie viele Informationen du mir liefern kannst, hübscher Jannis." Syn lächelte auf. "Du schmeckst angenehmer als erwartet."
Ich finde dich.
Das würde allerdings nur mit Hinweisen gelingen. Der erste Anhaltspunkt war der 'Rochen' und glücklicherweise wollte ihn seine Zufallsbegegnung - Käpt'n Back - genau dorthin mitnehmen. Auf dem Weg dorthin musste Syn einige Schulterklopfer über sich ergehen lassen. Es störte ihn nicht sonderlich. Er war es gewohnt, dass man ständig an ihm herum fingerte, ihn berührte, richtete ... all das mochte in Hymlia nachgelassen haben, respektive nur noch von Lariana und teilweise S'idan oder Kira angegangen werden, aber diese Berührungen genoss er sogar. Nur Galina Tuchfühlungen missfielen ihm. Sie neigte aber auch dazu, ihm ein Buch auf den Kopf zu hauen, wenn er beim Lernen wieder abgelenkt war. Sein Blick glitt zwischen den Häuserschluchten gen Himmel. Er stellte fest, dass er dieses Leben mit diesen Leuten ... vermisste.
Kornelius Back lenkte ihn ab. Denn er vermisste auch Zarrah und musste seinen Weg irgendwie zu ihr finden. Er hatte es über Crystin versucht und der Kapitän schien sie zu kennen. Er nutzte für sie sogar einen Spitznamen. "Cryssie?" Syn verzog den Mund zu einem schiefen Schmunzeln. Falls er sie wiedersah, würde er diesen Namen auch einmal an ihr versuchen und es genießen, wenn sie perplex aus der Wäsche schaute. Es hob seine Laune mehr als die Aussicht auf ein Getränk im 'Rochen'. So wie er Rumdett bisher erlebt hatte, wäre sogar Wasser rau und hart.
In Backs Windschatten betrat Syn die Taverne, nur um all seine Beherrschung aufzubringen, nicht offen zu staunen. Er kannte keine morgerianischen Gasthäuser und der 'Rochen' war keineswegs mit dem gepflegten Etablissement der 'Leuchtenden Wolke' in Hymlia zu vergleichen. Syn gefiel das Ambiente. Es war urig, gemütlich und besaß dennoch diesen würzigen, rauen Charme, den er auch an Zarrah schätzte. Die 'Wolke' wäre hingegen ein Grund, ständig an Lariana zu denken.
Kornelius schon sich und Syn auf den Tresen zu. Fischernetze mit einem großen Fang an Holzfiguren, darunter auch ein achtarmiger kleiner Kraken, hingen wie eine rustikale Girlande über der Theke. Syn erkannte halbe, aufgehängte Fässer, in dessen Hohlraum man eine Art Regal für viele Spirituosen eingearbeitet hatte. Hinter dem Tresen stand eine große, bauchige Flasche seitlich auf einem Holzgestellt. In ihrem Inneren war die Miniatur eines Schiffes zu sehen. Von den Wänden hingen Piratenflaggen, Laternen, aber auch getrocknete Rochen, die ihren Platz aus gutem Grund hier fristen mussten. Es roch etwas fischig und irgendwie schien die Luft geschwängert von einer Salznote, die sie niemals loswerden würde. Syn ließ sich davon in den Bann schlagen, kaum dass er am Tresen auf einem der hohen Hocker saß. Er betrachtete sich alles aufmerksam, vergaß für den Moment sogar den Grund seines Hierseins. Bis Back einen Jungen ansprach, um bei ihm zu bestellen.
Jannis hieß der Bursche, dem gerade erster Flaum am Kinn wuchs. Er war dürr, erweckte in Syn aber nicht den Eindruck, dass er als Sklave hier schuftete. Sicher, man erkannte recht schnell verheilende Blessuren, aber entweder behandelte Rumdett seine Sklaven etwas besser oder man hatte den Bengel kein bisschen brechen können. Er reagierte recht schlagfertig auf Backs Worte, wenngleich er seine Stimme dabei nicht wirklich erhob. Zumindest nahm er sich mehr heraus als jeder Sklave unterhalb von Syns Stand. Er hatte als weißes Kaninchen natürlich Privilegien besessen. Falsche Privilegien, um mich bei der Stange zu halten... Seine Rachepläne an den Nachtklingen vergaß er nicht. Die Frage wäre, ob er sie noch umsetzen könnte. Vorerst interessierte es ihn jedoch nicht. Es gab Wichtigeres. Zarrah zu finden hatte für ihn höchste Priorität.
Syn musste in seiner Entschlossenheit oder Nachdenklichkeit eine gewisse Ausstrahlung besitzen, die Jannis auf sich aufmerksam machte. Der Bursche geriet ins Stocken, als er den Hymlianer zum ersten Mal betrachtete. Syn erwiderte seinen Blick. Sofort färbten sich die Wangen des jungen Mannes, so dass man nun deutlicher erkennen konnte, dass jemandem in seiner Gegenwart mehr als einmal die Hand ausgerutscht sein musste.
"Woll...wollt Ihr etwas trinken, Herr?"
Syn stutzte. Es fühlte sich befremdlich an, dass man ihn einen Herrn nannte. In Hymlia gingen alle sehr vertraut miteinander um. Da fiel ein Standesunterschied nicht ins Gewicht. Man begegnete sich auf gleicher Augenhöhe. In Morgeria hätte es keiner gewagt, einen Menschen wie ihn auch nur annähernd mit Respekt zu behandeln. Hier hingegen stand dieser Junge, starrte ihn mit einem seichten Lächeln und rosigen Wangen an und war so höflich zu ihm, als hätte Syn sich gerade selbst ihn als Sklaven angelacht. Ob Jannis auch für ihn tanzte, wenn er es verlangte? Oder mit ihm Schach spielte? Für ihn kämpfte, Kontakte aufbaute, indem er sich körperlichen Tätigkeiten hingab? Ob er für ihn sterben würde und dabei noch lächelte, weil sein Herr ihn eines Blickes würdigte?
"Keinen Wein", murmelte Syn. Damit war er durch. Selbst in Hymlia trank er nahezu nichts Alkoholisches, wenn es keinen festlichen Anlass gab. Es hatte einen zu bitteren Beigeschmack für ihn. Außerdem duldete Layan keine nach Trunkeheit riechenden Kadetten. Er hatte es sich schnell abgewöhnt, S'idan zu nächtlichen Ausflügen zu folgen, bei denen mindestens einer am Ende seinen Mageninhalt verlor. Viele hatte es davon nicht gegeben, aber sie waren vorgekommen. "Ein Wasser, Jannis. Danke." Ehe der Bursche die Bestellung aber ausführen konnte, streckte Syn seine Hand vor, um ihn aufzuhalten. Nichts, was Jannis nicht hätte abwiegeln können. Schließlich wurde der Bursche von Syn nicht gepackt. Er berührte ihn nur, ganz leicht und lediglich mit den Fingerspitzen am Arm, aber möglicherweise erzielte genau das seine Wirkung. Wenn nicht, dann durften die Worte seine Wangen gern noch intensiver rot färben. "Gefalle ich dir?", fragte Syn und musterte ihn. Dabei geriet er ganz unbewusst in alte Muster, als er den Kopf ein wenig neigte und zwischen seinen weißen Strähnen hindurch blickte. Frauen fielen ihm für diesen Welpenblick gern zu Füßen. Letztendlich war aber er es, der ihnen dienlich hatte sein müssen. Es war ein seltsames Gefühl zu ahnen, dass er das gleiche Spiel spielte, aber auf der anderen Seite des Brettes saß ... und offenbar gezinkte Würfel nutzte. Er entließ Jannis, denn dieser hatte ja eine Aufgabe. Dafür lauschte Syn den Ausführungen seines Gönners. Back hatte nicht allzu viel zu erzählen. Zumindest kaum etwas, das Syn nicht in anderer Version bereits von Crystin selbst gehört hatte. Sie und Zarrah waren also wirklich eine Weile in Rumdett gewesen. Und sie ist immer zum Wasser gegangen. Hat sie dort auf mich gewartet? Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass er zu viel in das Stück Treibgut interpretiert hatte. Er hätte dort bereits nach ihr suchen sollen oder zumindest sich einen Weg in die Piratenstadt bahnen müssen, um dort nach Überlebenden zu fragen. Er hätte darauf vertrauen sollen, dass wenigstens Razag erfolgreich bis an Land geschwommen wäre. Die Nachricht selbst hatte ihn gelähmt, sein Denken blockiert und sein Herz fast zerschlagen. Er schluckte leer. Er musste sie finden. Zarrah und vielleicht dann auch die anderen, falls sie sich noch finden lassen wollten. Aber sie musste er wiedersehen. Sie hatte auf ihn gewartet...
"Redet ihr von Crys?"
"Nein, von..." Syn schaute auf. Erneut traf sein sanftgrüner Blick auf Jannis' Augen. Auch er kannte die Heilerin?
"Jo. 'N Jammer, dass die wech is'", gab Back zum Besten. Dadurch lenkte er die Aufmerksamkeit kurz auf sich selbst. Syn griff nach seinem Getränk und schaute über die Schulter zurück zum Kapitän. "Habt Ihr sie auch gehabt, Käpt'n?" Einen Schluck gönnte Syn sich, um Kehle und Lippen zu befeuchten. Er brauchte jetzt einen samtigen Mund, denn in ihm reifte ein Kurzschlussplan heran. Wenn Jannis Crystin kannte, könnte er möglicherweise auch mehr über Zarrah wissen. Der Bengel schien ihm zugänglicher zu sein als Back, auch wenn der mit seinem Redebedarf sicher wenige Geheimnisse für sich behielt. Aber er redete eher abfällig von den dunklen Völkern, als hätte er Zarrah nicht gemocht. So ließ sich schlussfolgern, dass er sich für ihr Schicksal auch wenig interessierte. Jannis hingegen berührte seine Wange dort, wo der blaue Fleck noch leicht zu sehen war. Er dachte eindeutig an Crystin. Er hatte Zarrah nicht negativ erwähnt. Er schien hier zu arbeiten, vielleicht hatte er sich ausgiebig mit der Brünetten ausgetauscht.
"Jannis." Syn säuselte seinen Namen, legte aber auch eine gewisse Dringlichkeit hinein, damit der Bursche nun bloß nicht verschwand. Dann stellte er sein Glas auf dem Tresen ab, rutschte vom Hocker und trat an den Angesprochenen heran. Er ging ein wenig in die Knie, hob seine Hand und strich über die des Knaben, die noch immer an seiner Wange lag. In der Bewegung noch zog er die Finger des Jungen mit herunter.
Wiederholt blickte er über die Schulter zurück zu Kapitän Back, aber nur, um ihm auf diese Weise zu signalisieren, dass die Worte auch an ihn gerichtet waren. "Crystin geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Jannis ... ich soll dir diesen Gruß von ihr ausrichten." Eine glatte Lüge, aber dafür war sich Syn auf seinem Weg zum Ziel kein bisschen zu schade. Wahrscheinlich würde Crystin es niemals erfahren. Zumal er sie und alle anderen, die er in Hymlia nun zurückließ, nun ohnehin schon belogen hatte. Er neigte sich nach vorn, spitzte die Lippen und hauchte Jannis einen zarten, geradezu lieblichen Kuss auf die Wange. Eben just an die Stelle, die er noch mit den eigenen Fingern berührt hatte. Dann löste er sich weit genug von ihm, dass er Syns Atem auf seiner Haut spüren konnte, als dieser ihm entgegen säuselte: "Und das hier ist von mir als ... Lohn, weil du mir nun alles von der weißhaarigen Dunkelelfe erzählen wirst, mit der Cryssie befreundet war." Seine Lippen wanderten in der Schwebe an Jannis' Gesicht entlang, bis sie ihr Äquivalent in seinem Antlitz erreichten. Syn zögerte nicht. Es war nicht das erste Mal, dass er einen Mann küsste. Nur darüber hinaus war nie mehr passiert und insgeheim war er dankbar, nicht auch noch jene Erfahrung gemacht haben zu müssen. Gegen einen Kuss aber sprach für ihn nichts, im Gegenteil. Damit ließen sich so viele überreden, ihm einen Gefallen zu tun. Er bemühte sich, Jannis einen lieblichen, warmen Kuss zu schenken und seine Lippen ganz zärtlich zu liebkosen. Auf Aktionen mit der Zunge verzichtete er jedoch. Als es getan war, löste er sich langsam von dem Burschen, schaute ihm tief in die Augen. "Ich wiederhole es, vielleicht auch mehr. Das kommt darauf an, wie viele Informationen du mir liefern kannst, hübscher Jannis." Syn lächelte auf. "Du schmeckst angenehmer als erwartet."

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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Es war das erste Mal, dass Synnover als ‚Herr‘ bezeichnet wurde. Die Hierarchien schienen in Rumdett dann auch noch mal anders zu sein als es in Morgeria oder Hymlia waren. Syn lernte eine seltsame Art der Freiheit kennen. Hier war er wer, allein, weil er so erhaben aussah. Er musste nichts vorweisen, nichts vorspielen. Er war einfach eine Besonderheit im Schmutz der Piratenstadt und schon erreichte er eine durchaus ernstgemeinte Aufmerksamkeit. Dabei ging es nicht immer um sexuelle Neigungen. Tatsächlich half Back, weil er offenbar Redebedarf hatte und Jannis… nun, der schlaksige Junge hinterm Tresen, schien Syn einfach nur unaussprechlich anziehend zu finden. Etwas, das Syn sofort zu nutzen wusste. Noch ehe der Junge von gerade einmal vielleicht Siebzehn, die Bestellungen holen wollte, berührte Syn ihn an seiner Hand. Jannis erstarrte in seiner Bewegung und schaute in die lindgrüne Verführung. "Gefalle ich dir?" Jannis Augen wurden groß, sein Mund so trocken, wie die Wüste Sar. Er schluckte ein paar Mal, dann wurde das zarte Rosa seiner Wangen zu einem tiefen Purpur. Er lächelte verlegen auf und sah dann zu, dass er die Getränke holte. Dabei stieß er noch etwas wackelig auf den Beinen gegen ein Tablett mit Gläsern, die abgespült werden müssen und lautstark klirrten, damit es auch jeder mitbekam. Während Jannis sich die Hose richtete und die Getränke holte, schaffte es Back mit wenigen Worten Syn klarzumachen, dass er Crystin und Zarrah durchaus kannte, von letzterer aber nicht viel hielt. Erst als der Junge zurückkehrte und das Gewünschte abstellte, unterbrach sich der Redefluss des Käpt’n und verschaffte Syn eine Möglichkeit nachzuhaken: "Habt Ihr sie auch gehabt, Käpt'n?" Back hätte fast seinen Fusel in die Gegend gespuckt, doch dafür war er ein zu fester Trinker. Er hustete und schluckte brav alles hinunter. „Eh?“, machte er und sah Syn verständnislos an. „Wieso? Cryssie? Quatsch!“, sagte er und haute ziemlich sportlich sein Holzbein auf den Tresen, dass Syn einen Blick werfen konnte. „Glotzkorken hierauf, Kerlchen!“, sagte er und deutete auf die Verbindung von Bein und Holz. „Das hatt‘ sich entzündet, verstehst? Cryssie hat geholfen!“, sagte er und nahm das Bein wieder ächzend hinunter. „Und Jannis da, dem hat se die Fresse poliert!“, sagte er zwischen zwei Schlucken und bemerkte seine Zweideutigkeit. „Ich mein, sie hat ihm die Schellen aus dem Gesicht gezaubert!“, wedelte er mit der Hand und Jannis räusperte sich genant. Der Junge wollte schon aus der peinlichen Situation fliehen, aber Syn würde sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen: "Jannis.", rief er ihn und Jannis hörte sehr brav! Er wäre ein guter Sklave gewesen. Mit großen Augen und etwas schnellerem Atem, sah er zu dem hübschen Hymlianer und lächelte schüchtern.
„J-ja Herr?“ Syn bereitete sich auf sein Schaustück vor. Er trat an den Jungen heran, der hinter dem Tresen hervorgekommen war. "Crystin geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Jannis ... ich soll dir diesen Gruß von ihr ausrichten." Die Augen wurden wieder groß, während der Käpt’n nur zufrieden über die Nachricht einen großen Schluck nahm. Der hauchzarte Kuss auf die Wange, beschleunigte den Atem des Jungen. Er klammerte sich an dem runden Tablett fest, das er sich unter den Arm geklemmt hatte und befeuchtete seine Lippen, als Syn’s seine Haut berührten. Er wimmerte leise vor Hingerissenheit. "Und das hier ist von mir als ... Lohn, weil du mir nun alles von der weißhaarigen Dunkelelfe erzählen wirst, mit der Cryssie befreundet war." Nun ging Syn auf’s Ganze. Er ließ seinen Atem bewusst über die Haut wandern, die so für ihn brannte. Jannis hatte hochrote Ohren und sah ihn aus einem verklärten Blick heraus an. Dann trafen Syn’s Lippen, die seinen und der Junge ließ, augenblicklich das Tablett fallen. Stockstarr stand er da und hatte die Augen geschlossen. Er stöhnte leise in den Kuss hinein. "Ich wiederhole es, vielleicht auch mehr. Das kommt darauf an, wie viele Informationen du mir liefern kannst, hübscher Jannis. Du schmeckst angenehmer als erwartet." Der Junge öffnete die Augen. Er starrte Syn an und brauchte ein paar Sekunden, um wieder auf den Boden zurückzukommen, doch dann teilten sich seine Lippen und er begann ohne Punkt und Komma zu reden:
„Ich hab alles gesehen, Herr. Sie haben gekämpft, sie hat sich gewehrt, aber am Ende waren es zu viele. Sie haben sie niedergeschlagen, hinter den alten Kisten der Hafenmeisterei und dann haben sie sie weggeschleift. Sie hatte eine Wunde am Kopf, die hat geblutet, aber sie hat noch geatmet. Ich hab aus meinem Fenster im oberen Stock geschaut, als ich noch am Hafen gewohnt habe, bei der alten Erna. Die ist tot inzwischen und ich wohne hier nun. Aber damals, da hab ich gesehen, wie die Männer sie auf ein Schiff gebracht haben. Es hatte eine Fledermaus als Wappentier, aber hier gehen die ohnehin ein und aus. Die Elfe wurde an den Mast gebunden, das konnte ich sehen, aber sie schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Das Schiff lief dann aus. Es segelte nach Süden weiter und dass kann nur eines bedeuten.“ Nun mischte sich Back plötzlich ein. „Die sind nach Ardéris“, brummte er. „Frag mich nur, was die da ohne Frau wollen?“, murmelte er und Jannis nickte eifrig. Er wollte Syn gefallen, wollte ihm helfen: „Genau. Die wollten nach Ardéris. Zum Vulkan glaube ich. Jedenfalls sprach die Weißhaarige davon, bevor man sie überwältigte. Sie sagte… so etwas wie… wie…“, Back knallte ihm eine an den Hinterkopf und Jannis sprudelte wieder los: „‘Ihr werdet mich niemals dazu bringen, freiwillig mit euch zu gehen. Eher sterbe ich!‘ Und dann sagte sie ‚Ardéris wird euer Tod werden, ich nehme ich alle mit ins Grab!‘“, wiederholte er die Worte, die er offenbar von Zarrah gehört hatte. Jannis überlegte fieberhaft. Er wollte unbedingt noch einmal von Synnover geküsst werden. „Ich weiß nur noch, dass es drei Männer gewesen waren, die sie überwältigt hatten. Auf dem Schiff waren aber noch mehr… Wie viele weiß ich aber nicht“, sagte er. Er fügte an: „Achso, sie waren auch alle von den Dunkelelfen… seither habe ich das Schiff nicht mehr gesehen und auch keinen der Elfen. Aber es waren mal Amazonen im Rochen... wann war das... vor zwei Wochen?? Die sprachen davon, dass die Dunklen nun scjon seit Monaten bei ihnen am Vulkan wären und sie dort seltsame Dinge tun...“, nickte er. Back brummte. „Brut.“, ehe er sich eine Pfeife ansteckte und paffte. „Aber auf Ardéris wohnen die Amazonen. Da werden die Männer keine Chance haben. Wie zum Harax wollen die auch nur einen Fuß auf die Insel gesetzt haben?!“, brummte er nachdenklich und ließ sich dann nachschenken. Jannis hob die schmalen Schultern. „Manche Seeleute sagen, die Amazonen machen gemeinsame Sache mit dem dunklen Volk. Vielleicht stimmt das ja“, überlegte er und sah schließlich zu Syn. Er hoffte auf die Einlösung des Versprechens.
„J-ja Herr?“ Syn bereitete sich auf sein Schaustück vor. Er trat an den Jungen heran, der hinter dem Tresen hervorgekommen war. "Crystin geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Jannis ... ich soll dir diesen Gruß von ihr ausrichten." Die Augen wurden wieder groß, während der Käpt’n nur zufrieden über die Nachricht einen großen Schluck nahm. Der hauchzarte Kuss auf die Wange, beschleunigte den Atem des Jungen. Er klammerte sich an dem runden Tablett fest, das er sich unter den Arm geklemmt hatte und befeuchtete seine Lippen, als Syn’s seine Haut berührten. Er wimmerte leise vor Hingerissenheit. "Und das hier ist von mir als ... Lohn, weil du mir nun alles von der weißhaarigen Dunkelelfe erzählen wirst, mit der Cryssie befreundet war." Nun ging Syn auf’s Ganze. Er ließ seinen Atem bewusst über die Haut wandern, die so für ihn brannte. Jannis hatte hochrote Ohren und sah ihn aus einem verklärten Blick heraus an. Dann trafen Syn’s Lippen, die seinen und der Junge ließ, augenblicklich das Tablett fallen. Stockstarr stand er da und hatte die Augen geschlossen. Er stöhnte leise in den Kuss hinein. "Ich wiederhole es, vielleicht auch mehr. Das kommt darauf an, wie viele Informationen du mir liefern kannst, hübscher Jannis. Du schmeckst angenehmer als erwartet." Der Junge öffnete die Augen. Er starrte Syn an und brauchte ein paar Sekunden, um wieder auf den Boden zurückzukommen, doch dann teilten sich seine Lippen und er begann ohne Punkt und Komma zu reden:
„Ich hab alles gesehen, Herr. Sie haben gekämpft, sie hat sich gewehrt, aber am Ende waren es zu viele. Sie haben sie niedergeschlagen, hinter den alten Kisten der Hafenmeisterei und dann haben sie sie weggeschleift. Sie hatte eine Wunde am Kopf, die hat geblutet, aber sie hat noch geatmet. Ich hab aus meinem Fenster im oberen Stock geschaut, als ich noch am Hafen gewohnt habe, bei der alten Erna. Die ist tot inzwischen und ich wohne hier nun. Aber damals, da hab ich gesehen, wie die Männer sie auf ein Schiff gebracht haben. Es hatte eine Fledermaus als Wappentier, aber hier gehen die ohnehin ein und aus. Die Elfe wurde an den Mast gebunden, das konnte ich sehen, aber sie schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Das Schiff lief dann aus. Es segelte nach Süden weiter und dass kann nur eines bedeuten.“ Nun mischte sich Back plötzlich ein. „Die sind nach Ardéris“, brummte er. „Frag mich nur, was die da ohne Frau wollen?“, murmelte er und Jannis nickte eifrig. Er wollte Syn gefallen, wollte ihm helfen: „Genau. Die wollten nach Ardéris. Zum Vulkan glaube ich. Jedenfalls sprach die Weißhaarige davon, bevor man sie überwältigte. Sie sagte… so etwas wie… wie…“, Back knallte ihm eine an den Hinterkopf und Jannis sprudelte wieder los: „‘Ihr werdet mich niemals dazu bringen, freiwillig mit euch zu gehen. Eher sterbe ich!‘ Und dann sagte sie ‚Ardéris wird euer Tod werden, ich nehme ich alle mit ins Grab!‘“, wiederholte er die Worte, die er offenbar von Zarrah gehört hatte. Jannis überlegte fieberhaft. Er wollte unbedingt noch einmal von Synnover geküsst werden. „Ich weiß nur noch, dass es drei Männer gewesen waren, die sie überwältigt hatten. Auf dem Schiff waren aber noch mehr… Wie viele weiß ich aber nicht“, sagte er. Er fügte an: „Achso, sie waren auch alle von den Dunkelelfen… seither habe ich das Schiff nicht mehr gesehen und auch keinen der Elfen. Aber es waren mal Amazonen im Rochen... wann war das... vor zwei Wochen?? Die sprachen davon, dass die Dunklen nun scjon seit Monaten bei ihnen am Vulkan wären und sie dort seltsame Dinge tun...“, nickte er. Back brummte. „Brut.“, ehe er sich eine Pfeife ansteckte und paffte. „Aber auf Ardéris wohnen die Amazonen. Da werden die Männer keine Chance haben. Wie zum Harax wollen die auch nur einen Fuß auf die Insel gesetzt haben?!“, brummte er nachdenklich und ließ sich dann nachschenken. Jannis hob die schmalen Schultern. „Manche Seeleute sagen, die Amazonen machen gemeinsame Sache mit dem dunklen Volk. Vielleicht stimmt das ja“, überlegte er und sah schließlich zu Syn. Er hoffte auf die Einlösung des Versprechens.

- Synnover
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- Beiträge: 189
- Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2022, 18:03
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Hymlia
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch (Hymlianer)
- Sprachen: Celcianisch
Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
Hymlikor (durchschnittlich) - Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
- Fähigkeiten: Luftmagie (gut)
Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 10F
- Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
- Familienmedaillon mit Namensgravur
- Überlebensausrüstung (Turoks Satteltaschen)
- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Zufrieden schaute Syn dabei zu, wie Jannis mit weichen Knien die Bestellung erledigen wollte und dabei ein Tablett schmutziger Gläser anrempelte. Der Hymlianer lehnte sich gegen den Tresen. Da der Bengel sicher gleich zurück wäre und er bereits plante, dessen verlegene Faszination für sein eigenes Äußeres auszunutzen, hatte es wenig Sinn, sich zurück auf den Hocker zu setzen. Er geriet ins Gespräch mit Back und hakte nach, ob er Crystin deshalb als die gute Cryssie in Erinnerung hatte, weil er mit ihr Ähnliches angestellt haben mochte wie mit der Dirne auf der Straße. Dabei stellten sich Syns Nackenhärchen auf und er spürte einen seltsamen Drang, wütend sein zu wollen und es auch am Kapitän auszulassen. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, warum diese Sinneswandlung in ihm emporkletterte, aber sie schwand auch sofort, als neben ihm auf dem Thekenholz ein schweres Geräusch seine Aufmerksamkeit weckte. Kornelius Back hatte ein wuchtiges Stükc Holz ausgepackt. Es glich einem Knüppel. Seltsam aber war, dass es als Ersatz für das Bein des Mannes diente und an einem Stumpf seines Körpers befestigt worden war. Nie zuvor hatte Syn eine solche Protese zu Augen bekommen. Natürlich nicht! In Morgeria liefen selten bis gar nicht Piraten herum, denn es gab zu wenig Gewässer in der Nähe. Und in der Schwarzen Arena warf man weg, was nicht mehr eigenständig laufen konnte. Man schenkte ihnen keine Ersatzbeine aus Holz! Dementsprechend groß wurden die Augen des Weißschopfs. Er musterte das Holzbein lange.
"Glotzkorken hierauf, Kerlchen!"
"Ich heiße Syn", entgegnete der Angesprochene gerade in dem Moment, da Jannis mit den Getränken erschien. Etwas Feuriges für den Kapitän und ein Wasser für jenen Schönling, dessen Namen er nun ganz zufällig hatte erfahren dürfen. Syn ... es klang fast wie die Sünde, die er war. Derweil erklärte Back, was er mit Crystin zu schaffen gehabt hatte. Sie hatte ihn also behandelt, vermutlich mit Lichtmagie. Gleiches galt für den Barjungen. Syn nickte. "Ja, das passt zu ihr", kommentierte er halb grüblerisch. Aber auch wenn er nun von Crystin gütigem Einsatz erfahren hatte, half es ihm bei der Suche nach Zarrah nicht weiter. Er brauchte mehr Informationen! Back schien redegewandt, hielt von den Dunkelelfen jedoch nichts. Das würde ihm früher oder später sicher den Kopf kosten. Über die Dunklen sprach man nicht schlecht, aber Syn hielt sich mit einem Ratschlag in diese Richtung zurück. Es war nicht sein Problem. Er hatte andere Lösungen zu finden und eine Möglichkeit sah er in Jannis. Der Bursche war fasziniert von ihm. Syn konnte es ihm nicht verübeln. Er war inzwischen noch schöner, selbst wenn er sich nicht in schönstes Geschmeide hüllte. Aber die Ausbildung zum Himmelsreiter hatte ihn rein physisch durchaus noch attraktiver werden lassen. Nicht einmal Männer konnten ihm widerstehen. Daraus musste er einen Vorteil ziehen, auch wenn er nicht wild darauf war, sich Fremden jemals wieder auf diese Weise zu nähern. Ich muss sie finden. Und hierbei war ihm dann doch jedes Mittel recht. Er ließ sich auf Jannis ein, spielte mit dessen Schüchternheit. Er verführte ihn vor Kapitän Backs Augen! Zunächst testete er, wie weit er bei dem fremden Jungen gehen konnte. Aber schon ein aufgehauchter Gruß von Crystin, der eine glatte Lüge war, genügte, um ihm die Röte von den Wangen bis in die Ohren wandern zu lassen. Jannis wäre Wachs in seinen Händen. Wenn er etwas wusste, konnte Syn alles aus ihm herausholen. So kam es, dass er ihn weiter lockte, dieses Mal mit einem sanften Kuss auf die Lippen. Eigentlich war es für seine Verhältnisse noch eine sehr unschuldige Geste, aber sie zeigte alle Wirkung. Sie löste sämtliche Schlösser um Jannis' Lippen. Worte sprudelten aus ihm heraus, als hätte Syn soeben ein Fass angeschlagen. Er blieb stehen, badete im Informationsfluss und lauschte sehr genau. Je mehr Jannis allerdings preisgab, desto mehr verdüsterte sich die Miene des Hymlianers. Crystin hatte Zarrahs Entführung nicht halb so schrecklich geschildert wie dieser Bursche es nun tat und in Syns Brust gefror sein Herz zu einem rachsüchtigen Klotz. Das Eis sprang, als Back sich einmischte.
"Das Schiff lief dann aus. Es segelte nach Süden weiter und das kann nur eines bedeuten."
"Die sind Ardéris. Frag mich nur, was die da ohne Frau wollen?"
Syn spähte zum dritten Mal über die Schulter zum Kapitän zurück. Er runzelte die Stirn. "Aber Zarrah ist eine Frau." Die schönste, die er kannte. Die zweitschönste Frau. Nein, er konnte sich nicht entscheiden. Lariana und Zarrah waren beide ein fleischgewordener Traum! Und mehr noch waren sie für jemanden wie Syn.
"Genau, die wollten nach Ardéris. Zum Vulkan, glaube ich. Jedenfalls sprach die Weißhaarige davon, bevor man sie überwältigte."
"Was ist ein Vul-" Jannis brabbelte weiter. Syn würde seine Fragen wohl gebündelt am Ende stellen müssen. Er hörte weiter zu, ließ auch Back seinen Senf dazu geben und sein Magen krampfte sich immer mehr zusammen. Er mochte nicht wissen, was ein Vulkan war, aber es konnte nichts Gutes bedeuten. Zarrahs letzte Worte deuteten darauf hin, dass man sie dort umbringen wollte. Sie würde kämpfen. Sie würde so viele mit sich nehmen wie sie erwischen konnte. Stolz und Bewunderung schwangen mit Syns Sorge um ihre Unversehrtheit mit.
"Seither habe ich das Schiff nicht mehr gesehen und auch keinen der Elfen. Aber es waren mal Amazonen im Rochen ... wann war das ... vor zwei Wochen? Die sprachen davon, dass die Dunklen nun schon seit Monaten bei ihnen am Vulkan wären und sie dort seltsame Dinge tun..."
"Brut", kommentierte Kornelius erneut. Syn überging es. Er fing Jannis' Blick auf, als dieser endlich mit seinen Ausführung das Ende fand. Sein Blick traf den des Jungen. Er schaute erwartungsvoll zu ihm auf. Syn kam wohl um keinen Kuss mehr herum, aber das störte ihn nicht allzu sehr. Es war nicht so unangenehm gewesen, den Burschen zu küssen. Dass er nun noch mehr würde anbieten müssen im Glauben, nur so an seine Ziele zu gelangen, bereitete ihm größeres Unbehagen. Für sie. Für Zarrah!, erinnerte er sich selbst und machte sich Mut. Ohja, er war bereit, alle Mittel einzusetzen. "Jannis", sprach er den Bengel somit erneut an, angelte nach seiner Hand. Körperkontakt sollte ihn erneut einlullen. Er hob seine Hand bis zu den Lippen und setzte einen Kuss auf den Handrücken. Der Bursche hatte mehr mitgemacht als Syn. Seine Finger wirkten schwieliger. Von der Hand aus setzte der Hymlianer seinen Pfad mit sanften Schmatzern fort, den Arm empor und nahm ab er Schulter einen Satz, um das Gesicht des anderen zu erreichen. Er steuerte dessen Lippen an, löste seine Finger von Jannis' Hand, um beide Hände an die malträtierten Wangen des Jüngeren zu legen. Syn gab sich Mühe, das konnte niemand abstreiten! Er zahlte für die erhaltenen Informationen und zwar mit einer Zärtlichkeit, die man in Rumdett selten erlebte und in Morgeria vermisste. Der nächste Kuss an den jungen Mann war ... echt. Er war dankbar, wie damals im Wald bei Zarrah, nachdem sie Syn die Weite der Welt gezeigt hatte. Eine Weite, die doch so gering im Vergleich zu dem gewesen war, was er hatte von Turoks Rücken aus inzwischen sehen dürfen. Er hätte seinen Arm darauf verwettet, dass Zarrah ihm all das auch noch gezeigt hätte, wäre die Zeit gewesen. Wären die Umstände andere. Aber er wollte es noch sehen, kennenlernen und zwar mit ihr zusammen! Sein Kuss nahm an Intention zu, die Zunge stahl sich fordernd zwischen Jannis' Lippen. Für den Moment vergaß Syn ganz, wem er da schmeichelte. Er hielt die Augen geschlossen, dachte an die Dunkelelfe und wie sehr er ihren Geschmack doch vermisste.
Als er sich endlich löste und sein lindgrüner Blick erneut Jannis' Augen traf, funkelte Entschlossenheit in den Iriden des Hymlianers. "Ich mache dir dieses Angebot nur einmal. Entscheide dich jetzt dafür oder dagegen. Falls du zustimmst, will ich dich sofort agieren sehen, hörst du? Hörst du?!" Niemals zuvor war Syns Stimme dermaßen scharf gewesen. Sie schnitt durch die salzig-alkoholische Luft, die die Taverne ausfüllte. "Diese Amazonen. Du suchst sie jetzt und falls du sie findest, bringst du sie zu mir. Ich werde hier warten. Wenn es dir gelingt, gehöre ich dir eine ganze Nacht lang. Mach mit mir, was immer du dir in deiner Fantasie ausmalen kannst. Ich werde dir jeglich erdenklichen Traum erfüllen, bis zum Morgengrauen." Er nickte ihm zu, ging er doch davon aus, dass Jannis diesem Angebot nicht widerstehen würde. Wo auch immer Amazonen nun aufzutreiben wären, er würde sich bemühen, eine zu Syn zu bringen. Aber das mochte etwas dauern. So entließ der Hymlianer sein Mittel zum Zweck, durchaus mit dem Wissen, dass er ihn gerade nicht minder nutzte wie Karrish es bei ihm getan hatte. Versprechen von falscher Anerkennung und Zuneigung für Dinge, die ihm wirklich wichtig waren. Aber er würde Jannis' Herz nicht zerbrechen. Er versuchte es, denn eigentlich wollte Syn sich gar nicht Karrishs Methoden bedienen. Nur leider waren jene es, die ihm lagen. Er hatte sie vorgelebt bekommen und sich angeeignet. Sie waren die einzigen Mittel, die er nun besaß, wenn er dem Bengel nicht mit seinem eigenen Tod drohen wollte. Aber es erschöpfte ihn. Es machte sein Herz auf ungewohnte Weise schwer - Larianas Einfluss.
Syn drehte sich herum und erklomm wieder den Barhocker am Tresen. Er griff nach seinem Wasser - zumindest hoffte er, dass Jannis ihm eines gebracht hatte. Dann fiel sein Blick zu dem Kapitän herüber. "Dir biete ich das nicht an", stellte er sofort klar. Was er verschwieg, war seine Furcht. Back machte ihm Angst, zumindest in der Hinsicht, sich ihm hingeben zu müssen. Mit Jannis wäre es schon die erste Erfahrung und der Junge wirkte einfach ... umgänglicher. Der Kapitän war breit, besaß große Hände und dieses ... Holzbein. Das will ich nicht. Syn unterdrückte ein schaudern, indem er einen tiefen Schluck aus dem Glas nahm. Geräuschvoll setzte er es auf der Theke ab. "Ihr müsst mir jetzt ein paar Dinge erklären, Kapitän Back wie Backbord. Was ist ein Vulkan? Was sind Amazonen? Wo liegt Ardéris und wie komme ich am schnellsten dorthin?"
"Glotzkorken hierauf, Kerlchen!"
"Ich heiße Syn", entgegnete der Angesprochene gerade in dem Moment, da Jannis mit den Getränken erschien. Etwas Feuriges für den Kapitän und ein Wasser für jenen Schönling, dessen Namen er nun ganz zufällig hatte erfahren dürfen. Syn ... es klang fast wie die Sünde, die er war. Derweil erklärte Back, was er mit Crystin zu schaffen gehabt hatte. Sie hatte ihn also behandelt, vermutlich mit Lichtmagie. Gleiches galt für den Barjungen. Syn nickte. "Ja, das passt zu ihr", kommentierte er halb grüblerisch. Aber auch wenn er nun von Crystin gütigem Einsatz erfahren hatte, half es ihm bei der Suche nach Zarrah nicht weiter. Er brauchte mehr Informationen! Back schien redegewandt, hielt von den Dunkelelfen jedoch nichts. Das würde ihm früher oder später sicher den Kopf kosten. Über die Dunklen sprach man nicht schlecht, aber Syn hielt sich mit einem Ratschlag in diese Richtung zurück. Es war nicht sein Problem. Er hatte andere Lösungen zu finden und eine Möglichkeit sah er in Jannis. Der Bursche war fasziniert von ihm. Syn konnte es ihm nicht verübeln. Er war inzwischen noch schöner, selbst wenn er sich nicht in schönstes Geschmeide hüllte. Aber die Ausbildung zum Himmelsreiter hatte ihn rein physisch durchaus noch attraktiver werden lassen. Nicht einmal Männer konnten ihm widerstehen. Daraus musste er einen Vorteil ziehen, auch wenn er nicht wild darauf war, sich Fremden jemals wieder auf diese Weise zu nähern. Ich muss sie finden. Und hierbei war ihm dann doch jedes Mittel recht. Er ließ sich auf Jannis ein, spielte mit dessen Schüchternheit. Er verführte ihn vor Kapitän Backs Augen! Zunächst testete er, wie weit er bei dem fremden Jungen gehen konnte. Aber schon ein aufgehauchter Gruß von Crystin, der eine glatte Lüge war, genügte, um ihm die Röte von den Wangen bis in die Ohren wandern zu lassen. Jannis wäre Wachs in seinen Händen. Wenn er etwas wusste, konnte Syn alles aus ihm herausholen. So kam es, dass er ihn weiter lockte, dieses Mal mit einem sanften Kuss auf die Lippen. Eigentlich war es für seine Verhältnisse noch eine sehr unschuldige Geste, aber sie zeigte alle Wirkung. Sie löste sämtliche Schlösser um Jannis' Lippen. Worte sprudelten aus ihm heraus, als hätte Syn soeben ein Fass angeschlagen. Er blieb stehen, badete im Informationsfluss und lauschte sehr genau. Je mehr Jannis allerdings preisgab, desto mehr verdüsterte sich die Miene des Hymlianers. Crystin hatte Zarrahs Entführung nicht halb so schrecklich geschildert wie dieser Bursche es nun tat und in Syns Brust gefror sein Herz zu einem rachsüchtigen Klotz. Das Eis sprang, als Back sich einmischte.
"Das Schiff lief dann aus. Es segelte nach Süden weiter und das kann nur eines bedeuten."
"Die sind Ardéris. Frag mich nur, was die da ohne Frau wollen?"
Syn spähte zum dritten Mal über die Schulter zum Kapitän zurück. Er runzelte die Stirn. "Aber Zarrah ist eine Frau." Die schönste, die er kannte. Die zweitschönste Frau. Nein, er konnte sich nicht entscheiden. Lariana und Zarrah waren beide ein fleischgewordener Traum! Und mehr noch waren sie für jemanden wie Syn.
"Genau, die wollten nach Ardéris. Zum Vulkan, glaube ich. Jedenfalls sprach die Weißhaarige davon, bevor man sie überwältigte."
"Was ist ein Vul-" Jannis brabbelte weiter. Syn würde seine Fragen wohl gebündelt am Ende stellen müssen. Er hörte weiter zu, ließ auch Back seinen Senf dazu geben und sein Magen krampfte sich immer mehr zusammen. Er mochte nicht wissen, was ein Vulkan war, aber es konnte nichts Gutes bedeuten. Zarrahs letzte Worte deuteten darauf hin, dass man sie dort umbringen wollte. Sie würde kämpfen. Sie würde so viele mit sich nehmen wie sie erwischen konnte. Stolz und Bewunderung schwangen mit Syns Sorge um ihre Unversehrtheit mit.
"Seither habe ich das Schiff nicht mehr gesehen und auch keinen der Elfen. Aber es waren mal Amazonen im Rochen ... wann war das ... vor zwei Wochen? Die sprachen davon, dass die Dunklen nun schon seit Monaten bei ihnen am Vulkan wären und sie dort seltsame Dinge tun..."
"Brut", kommentierte Kornelius erneut. Syn überging es. Er fing Jannis' Blick auf, als dieser endlich mit seinen Ausführung das Ende fand. Sein Blick traf den des Jungen. Er schaute erwartungsvoll zu ihm auf. Syn kam wohl um keinen Kuss mehr herum, aber das störte ihn nicht allzu sehr. Es war nicht so unangenehm gewesen, den Burschen zu küssen. Dass er nun noch mehr würde anbieten müssen im Glauben, nur so an seine Ziele zu gelangen, bereitete ihm größeres Unbehagen. Für sie. Für Zarrah!, erinnerte er sich selbst und machte sich Mut. Ohja, er war bereit, alle Mittel einzusetzen. "Jannis", sprach er den Bengel somit erneut an, angelte nach seiner Hand. Körperkontakt sollte ihn erneut einlullen. Er hob seine Hand bis zu den Lippen und setzte einen Kuss auf den Handrücken. Der Bursche hatte mehr mitgemacht als Syn. Seine Finger wirkten schwieliger. Von der Hand aus setzte der Hymlianer seinen Pfad mit sanften Schmatzern fort, den Arm empor und nahm ab er Schulter einen Satz, um das Gesicht des anderen zu erreichen. Er steuerte dessen Lippen an, löste seine Finger von Jannis' Hand, um beide Hände an die malträtierten Wangen des Jüngeren zu legen. Syn gab sich Mühe, das konnte niemand abstreiten! Er zahlte für die erhaltenen Informationen und zwar mit einer Zärtlichkeit, die man in Rumdett selten erlebte und in Morgeria vermisste. Der nächste Kuss an den jungen Mann war ... echt. Er war dankbar, wie damals im Wald bei Zarrah, nachdem sie Syn die Weite der Welt gezeigt hatte. Eine Weite, die doch so gering im Vergleich zu dem gewesen war, was er hatte von Turoks Rücken aus inzwischen sehen dürfen. Er hätte seinen Arm darauf verwettet, dass Zarrah ihm all das auch noch gezeigt hätte, wäre die Zeit gewesen. Wären die Umstände andere. Aber er wollte es noch sehen, kennenlernen und zwar mit ihr zusammen! Sein Kuss nahm an Intention zu, die Zunge stahl sich fordernd zwischen Jannis' Lippen. Für den Moment vergaß Syn ganz, wem er da schmeichelte. Er hielt die Augen geschlossen, dachte an die Dunkelelfe und wie sehr er ihren Geschmack doch vermisste.
Als er sich endlich löste und sein lindgrüner Blick erneut Jannis' Augen traf, funkelte Entschlossenheit in den Iriden des Hymlianers. "Ich mache dir dieses Angebot nur einmal. Entscheide dich jetzt dafür oder dagegen. Falls du zustimmst, will ich dich sofort agieren sehen, hörst du? Hörst du?!" Niemals zuvor war Syns Stimme dermaßen scharf gewesen. Sie schnitt durch die salzig-alkoholische Luft, die die Taverne ausfüllte. "Diese Amazonen. Du suchst sie jetzt und falls du sie findest, bringst du sie zu mir. Ich werde hier warten. Wenn es dir gelingt, gehöre ich dir eine ganze Nacht lang. Mach mit mir, was immer du dir in deiner Fantasie ausmalen kannst. Ich werde dir jeglich erdenklichen Traum erfüllen, bis zum Morgengrauen." Er nickte ihm zu, ging er doch davon aus, dass Jannis diesem Angebot nicht widerstehen würde. Wo auch immer Amazonen nun aufzutreiben wären, er würde sich bemühen, eine zu Syn zu bringen. Aber das mochte etwas dauern. So entließ der Hymlianer sein Mittel zum Zweck, durchaus mit dem Wissen, dass er ihn gerade nicht minder nutzte wie Karrish es bei ihm getan hatte. Versprechen von falscher Anerkennung und Zuneigung für Dinge, die ihm wirklich wichtig waren. Aber er würde Jannis' Herz nicht zerbrechen. Er versuchte es, denn eigentlich wollte Syn sich gar nicht Karrishs Methoden bedienen. Nur leider waren jene es, die ihm lagen. Er hatte sie vorgelebt bekommen und sich angeeignet. Sie waren die einzigen Mittel, die er nun besaß, wenn er dem Bengel nicht mit seinem eigenen Tod drohen wollte. Aber es erschöpfte ihn. Es machte sein Herz auf ungewohnte Weise schwer - Larianas Einfluss.
Syn drehte sich herum und erklomm wieder den Barhocker am Tresen. Er griff nach seinem Wasser - zumindest hoffte er, dass Jannis ihm eines gebracht hatte. Dann fiel sein Blick zu dem Kapitän herüber. "Dir biete ich das nicht an", stellte er sofort klar. Was er verschwieg, war seine Furcht. Back machte ihm Angst, zumindest in der Hinsicht, sich ihm hingeben zu müssen. Mit Jannis wäre es schon die erste Erfahrung und der Junge wirkte einfach ... umgänglicher. Der Kapitän war breit, besaß große Hände und dieses ... Holzbein. Das will ich nicht. Syn unterdrückte ein schaudern, indem er einen tiefen Schluck aus dem Glas nahm. Geräuschvoll setzte er es auf der Theke ab. "Ihr müsst mir jetzt ein paar Dinge erklären, Kapitän Back wie Backbord. Was ist ein Vulkan? Was sind Amazonen? Wo liegt Ardéris und wie komme ich am schnellsten dorthin?"

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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Synnover erfuhr so einiges. Vor allem aber erfuhr er, dass die Dunkelelfe, nach der er suchte, scheinbar keine Chance gegenüber ihren Widersachern gehabt hatte. Sie war allein gewesen gegen eine Überzahl. Warum jagte man die Elfe eigentlich so vehement? Sie war doch eine von ihnen… Synnover konnte nicht verhindern, dass die Wut ihn packte. Er wollte Zarrah glücklich sehen, sie zum Lachen bringen und ihr das Glück schenken, das er selbst hatte erfahren dürfen. Glück war es auch, dass er Jannis getroffen hatte. Der Junge entpuppte sich als sehr gute Informationsquelle und Syn zögerte nicht, ihn dafür zu benutzen. Es war schließlich normal, er kannte es nicht anders und doch war der Einfluss auf Hymlia bereits stärker, sodass er es nicht gänzlich ohne schlechtes Gewissen tat. Trotzdem zahlte er, wie versprochen, für seine Schulden. Jannis wurde ganz nervös, als sich der schöne Mensch zu ihm neigte, seine Fingerspitzen küsste und schließlich die Wangen umgarnte. Jannis keuchte aufgeregt, während Back in der Nase nach Schätzen suchte. Der Kuss wurde begleitet von einer Sehnsucht, die Syn spürte aber die nicht Jannis galt. Er dachte an Zarrah, vermisste sie und wollte sie endlich einmal so küssen. Er hatte bisher nicht viel bei ihr gewagt und jetzt, jetzt da er erkannte, wer sie für ihn war, wollte er all jene Gefühle in eben solche Liebkosungen stecken. Und mehr. Doch er küsste Jannis, der sich vollends verlor, in den Kuss hineinlegte und ihn gierig erwiderte. Der Junge ließ Synnover ein, aber jener merkte schnell, dass Jannis eher unerfahren war. Er küsste wild, gierig, nass. Es war nicht der schönste Kuss für Syn, wohl aber für Jannis. Im Rochen selbst nahm niemand Notiz davon. Hier war es völlig egal, wer mit wem und warum, jeder kam auf seine Kosten und das zählte! Als sich Syn löste, griffen Jannis‘ Finger zu und er packte den Hymlianer an dessen Gewand. Er wollte nicht aufhören. Er wollte mehr. "Ich mache dir dieses Angebot nur einmal. Entscheide dich jetzt dafür oder dagegen. Falls du zustimmst, will ich dich sofort agieren sehen, hörst du? Hörst du?!" Jannis war noch etwas benebelt, weshalb Syn energischer werden musste. Jannis nickte. „Ja… a-alles!“, stammelte er und es war absolut klar, dass er Syn auch ein goldenes Drachenei gefunden hätte, wenn er es verlangte. "Diese Amazonen. Du suchst sie jetzt und falls du sie findest, bringst du sie zu mir. Ich werde hier warten. Wenn es dir gelingt, gehöre ich dir eine ganze Nacht lang. Mach mit mir, was immer du dir in deiner Fantasie ausmalen kannst. Ich werde dir jeglich erdenklichen Traum erfüllen, bis zum Morgengrauen." Die Augen des Jungen wurden groß. „Waaaas?“, fragte er langegedehnt und starrte Syn an. Sein Kopf würde jeder Tomate alle Konkurrenz machen. „Oh… OH!“, verstand er daraufhin und in sein Gesicht kam nun ein lüsterner, hungriger Blick. „Alles!“, wiederholte er und Syn wusste, das Angebot lehnte Jannis gewiss nicht ab! Jannis griff ungeniert und deutlich mutiger nach Syn’s Kragen, zog ihn zu sich, küsste ihn nun einfach und verschwand dann aus dem Rochen. Dass er hier eigentlich seiner Arbeit nachgehen sollte, vergaß der Schwerverliebte völlig. Syn aber würde sich nun in Geduld üben müssen. Jannis würde sich garantiert anstrengen, aber er musste die Frauen erstmal finden. Syn drehte sich just in dem Moment zu Back um, als jener den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Er fiel dem Piraten ins Wort: "Dir biete ich das nicht an". Back klappte seinen Mund für einen Moment wieder zu. Schließlich sagte er: „Wieso denkst du ständig, dass ich in alles und jeden meinen Mast stecken will?“, fragte er brummend und schlurfte ebenfalls an den Tresen heran. "Ihr müsst mir jetzt ein paar Dinge erklären, Kapitän Back wie Backbord. Was ist ein Vulkan? Was sind Amazonen? Wo liegt Ardéris und wie komme ich am schnellsten dorthin?"
Der schrullige Kapitän rümpfte die Nase und wischte sie sich schließlich im Ärmel ab. „Wenn’s juckt, kriegt man einen drauf“, brabbelte er und sah sich einmal misstrauisch um. Als er niemanden finden konnte, der sich im Moment mehr für ihn interessierte, als Syn, widmete er sich schwerfällig dem Hocker neben diesem. „Wo kommst du her, dass du solche Fragen stellst? Hinterm Mond?“, er grinste wieder lachend und klopfte erneut die schmalen Schulter, die selbst durch das Training gestählt unter Back’s Pranke erzitterte. „Also. Deine Elfe wurde auf die Insel Ardéris gebracht. Man gelangt nur mit einem Schiff dorthin oder wenn’de schwimmst. Oder fliegst.“, er lachte erneut über seinen Scherz. Für ihn kam offenbar nur das Schiff in Frage. „Auf der Insel leben die Oblinox- seltsame Echsenmenschen. Keine Ahnung, was sich die Götter dabei gedacht haben. Und am anderen Ende leben die Amazonen. Eine Stadt voller Frauen, die nur zum Ficken an Land kommen, damit sie ihre weiblichen Bälger auf der Insel erziehen können. Männer findest du da nicht bei denen. Die sind unter sich. Ich glaub, das ist aus verbitterten Hausfrauen entstanden oder so. Auf Ardéris gibt es einen Vulkan. Das ist… das ist…“ er grübelte nach und schien selbst nicht zu wissen, wie er es erklären konnte. „Na das is‘ ´n Loch im Boden, also richtig tief runter, dass dort drinnen heiße Lava fließt. Feuer- ist dagegen ein lauschiges Bad, verstehst? Diese Dinger können auch ausbrechen, dann bebt die Erde und der Vulkan funktioniert für die Lava im Erdreich wie ein Trichter. Dann spuckt die da den Berg hoch und ergießt sich über das Land drumherum, verbrennt alles und jeden. Wie ein Orgasmus, ist das. Wenn du den zu lange reizt, und wer weiß, was die dunkle Brut da drinnen macht, dann kommt er irgendwann!“, er feixte über seinen Vergleich, wie ein heranwachsenden Junge mit 2 Haaren am Sack. „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Dunklen da wollen. Is‘ ne reinste Scheiß-Insel. Die Echsenviecher sind allesamt nur auf Krawall aus und wenn´de dich da an die Amazonen traust, bist du gleich Gehacktes! Alle vollkommen verrückt da, wenn´de mich fragst. Bleib lieber fern. Was willst´e denn überhaupt von der dunklen Brut?“, plapperte Back und bestellte schon den vierten Drink. „Siehst nich´ aus wie jemand, der sich mit denen abgeben müsste!“, brummte er ein verstecktes Kompliment, ehe er sich erneut über das Gesöff hermachte. Es roch etwas scharf und wenig einladend, aber ihm schien es mehr als zu schmecken. Oder es war bereits egal, wonach es schmeckte.
Tatsächlich dümpelte die Zeit ein wenig dahin, wenn Jannis brauchte, scheinbar ordentlich davon. Der Junge tauchte Stunde um Stunde nicht mehr auf und man hätte durchaus nervös werden können, wenn Synnover aufgrund seiner Erfahrungen nicht absolut sicher sein konnte, dass der Junge eine Nacht mit ihm nicht ausschlagen würde. Er war vernarrt in den bildschönen Hymlianer und Syn wusste damit zu tricksen. So musste Syn sich immer wieder an seinem Wasser festhalten, während im Teufelsrochen alles an Gesocks und Paradiesvogel ein und aus ging, das es wohl gab. Er sah angsteinflößende, dralle Frauen mit lauten Organen und festerem Händedruck als Back. Er sah verschlagene Kerle, die an jedem Finger Ringe trugen. Er sah Leute tuscheln und Pläne schmieden, er sah, wie jemand beim Kartenspielen sein Leben verlor, weil er beschiss. Es war… lebhaft, um es milde auszudrücken. Keiner aber scherte sich darum, die Regeln wurden von den Bewohnern selbst gemacht. Syn wurde neben Back nicht weiter behelligt und dann endlich quietschte die Tür zum Teufelsrochen auf eine besondere Art und Weise. „Jannis du verlauste Sackratte, wo warst du?! Hier ist der Klabautermann los und du verschwindest einfach, komm sofort her und mach dich an die Arbeit du Nichtsnutz!“, rief eine donnernde Stimme einer Matrone, die ihren Kopf aus der ‚Küche‘ steckte. Der schlaksige Junge trat ein und zog den Kopf zwischen die Schultern. Sein Blick aber suchte Synnover und als er ihn fand, da leuchteten seine Augen. Doch ohne ein Wort zu sagen, huschte der Junge lieber seiner Arbeit nach und verschwand gleich im Hinterteil des Rochens. Dann quietschte die Tür erneut und mit einem Mal wurde es reichlich still im Teufelsrochen. Zwei Frauen kamen herein, die beide das Licht mitzubringen schienen. Die eine lief ein wenig staksig, während die andere sich besser zu bewegen wusste. Sie hielt die erste Frau am Arm und führte oder stützte sie ein wenig. Ihre Gesichter waren unter breiten Hüten verborgen, ihre Körper an die Mode hier angepasst und passend verhüllt. Trotzdem stachen sie heraus, denn die Kleidung schien neuwertig und nicht billig zu sein. Sie wirkten… etwas kostümiert, wenn man es recht bedachte. Dann hob die eine ihren Kopf etwas an, schaute in die Runde und fand schließlich das hellgrüne Pendant.
„Syn!“, rief sie erleichtert, dass auch die zweite den Kopf hob. Blaue Augen fanden seine Grünen und mit einem Mal musste sie nicht mehr gestützt werden. Sie eilte auf den Hymlianer zu und schloss ihn erleichtert in seine Arme. „Syn…“, hörte er Lariana’s Stimme an seinem Ohr und ein Seufzen traf seine Haut. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“, sagte sie leise und ließ ihn gar nicht mehr los. Erst als die zweite Frau näherkam und ihn angrinste wusste er, dass Lariana und Kira gekommen waren, um nach ihm zu suchen. Kira lehnte sich lässig gegen den Tresen und klopfte gegen das Holz. Sofort wurde ihr etwas von dem ekelhaften Fusel eingeschenkt, den auch Back trank. Jener starrte nur auf die bildschönen Frauen und das Trio aus Hymlia. „Da leck mich doch…“, brummte er und rieb sich die Augen. Allein ihre Anwesenheit hob das Niveau des Rochens deutlich an. Kira griff lässig nach dem Getränk und prostete Synnover zu. „Hast du etwa geglaubt, wir lassen dich allein? Als du nicht bei der Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich sofort, was los ist. Ich habe Crystin gefragt, wo dieser Rochen ist und konnte Lari nicht abschütteln. Sie wollte unbedingt mit. Und ja…“, sie feixte und setzte das Glas an. „Tada! Da sind wir!“, dann trank sie und begann fürchterlich zu husten. Das war wahrlich nichts für ihre Kehle.
Der schrullige Kapitän rümpfte die Nase und wischte sie sich schließlich im Ärmel ab. „Wenn’s juckt, kriegt man einen drauf“, brabbelte er und sah sich einmal misstrauisch um. Als er niemanden finden konnte, der sich im Moment mehr für ihn interessierte, als Syn, widmete er sich schwerfällig dem Hocker neben diesem. „Wo kommst du her, dass du solche Fragen stellst? Hinterm Mond?“, er grinste wieder lachend und klopfte erneut die schmalen Schulter, die selbst durch das Training gestählt unter Back’s Pranke erzitterte. „Also. Deine Elfe wurde auf die Insel Ardéris gebracht. Man gelangt nur mit einem Schiff dorthin oder wenn’de schwimmst. Oder fliegst.“, er lachte erneut über seinen Scherz. Für ihn kam offenbar nur das Schiff in Frage. „Auf der Insel leben die Oblinox- seltsame Echsenmenschen. Keine Ahnung, was sich die Götter dabei gedacht haben. Und am anderen Ende leben die Amazonen. Eine Stadt voller Frauen, die nur zum Ficken an Land kommen, damit sie ihre weiblichen Bälger auf der Insel erziehen können. Männer findest du da nicht bei denen. Die sind unter sich. Ich glaub, das ist aus verbitterten Hausfrauen entstanden oder so. Auf Ardéris gibt es einen Vulkan. Das ist… das ist…“ er grübelte nach und schien selbst nicht zu wissen, wie er es erklären konnte. „Na das is‘ ´n Loch im Boden, also richtig tief runter, dass dort drinnen heiße Lava fließt. Feuer- ist dagegen ein lauschiges Bad, verstehst? Diese Dinger können auch ausbrechen, dann bebt die Erde und der Vulkan funktioniert für die Lava im Erdreich wie ein Trichter. Dann spuckt die da den Berg hoch und ergießt sich über das Land drumherum, verbrennt alles und jeden. Wie ein Orgasmus, ist das. Wenn du den zu lange reizt, und wer weiß, was die dunkle Brut da drinnen macht, dann kommt er irgendwann!“, er feixte über seinen Vergleich, wie ein heranwachsenden Junge mit 2 Haaren am Sack. „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Dunklen da wollen. Is‘ ne reinste Scheiß-Insel. Die Echsenviecher sind allesamt nur auf Krawall aus und wenn´de dich da an die Amazonen traust, bist du gleich Gehacktes! Alle vollkommen verrückt da, wenn´de mich fragst. Bleib lieber fern. Was willst´e denn überhaupt von der dunklen Brut?“, plapperte Back und bestellte schon den vierten Drink. „Siehst nich´ aus wie jemand, der sich mit denen abgeben müsste!“, brummte er ein verstecktes Kompliment, ehe er sich erneut über das Gesöff hermachte. Es roch etwas scharf und wenig einladend, aber ihm schien es mehr als zu schmecken. Oder es war bereits egal, wonach es schmeckte.
Tatsächlich dümpelte die Zeit ein wenig dahin, wenn Jannis brauchte, scheinbar ordentlich davon. Der Junge tauchte Stunde um Stunde nicht mehr auf und man hätte durchaus nervös werden können, wenn Synnover aufgrund seiner Erfahrungen nicht absolut sicher sein konnte, dass der Junge eine Nacht mit ihm nicht ausschlagen würde. Er war vernarrt in den bildschönen Hymlianer und Syn wusste damit zu tricksen. So musste Syn sich immer wieder an seinem Wasser festhalten, während im Teufelsrochen alles an Gesocks und Paradiesvogel ein und aus ging, das es wohl gab. Er sah angsteinflößende, dralle Frauen mit lauten Organen und festerem Händedruck als Back. Er sah verschlagene Kerle, die an jedem Finger Ringe trugen. Er sah Leute tuscheln und Pläne schmieden, er sah, wie jemand beim Kartenspielen sein Leben verlor, weil er beschiss. Es war… lebhaft, um es milde auszudrücken. Keiner aber scherte sich darum, die Regeln wurden von den Bewohnern selbst gemacht. Syn wurde neben Back nicht weiter behelligt und dann endlich quietschte die Tür zum Teufelsrochen auf eine besondere Art und Weise. „Jannis du verlauste Sackratte, wo warst du?! Hier ist der Klabautermann los und du verschwindest einfach, komm sofort her und mach dich an die Arbeit du Nichtsnutz!“, rief eine donnernde Stimme einer Matrone, die ihren Kopf aus der ‚Küche‘ steckte. Der schlaksige Junge trat ein und zog den Kopf zwischen die Schultern. Sein Blick aber suchte Synnover und als er ihn fand, da leuchteten seine Augen. Doch ohne ein Wort zu sagen, huschte der Junge lieber seiner Arbeit nach und verschwand gleich im Hinterteil des Rochens. Dann quietschte die Tür erneut und mit einem Mal wurde es reichlich still im Teufelsrochen. Zwei Frauen kamen herein, die beide das Licht mitzubringen schienen. Die eine lief ein wenig staksig, während die andere sich besser zu bewegen wusste. Sie hielt die erste Frau am Arm und führte oder stützte sie ein wenig. Ihre Gesichter waren unter breiten Hüten verborgen, ihre Körper an die Mode hier angepasst und passend verhüllt. Trotzdem stachen sie heraus, denn die Kleidung schien neuwertig und nicht billig zu sein. Sie wirkten… etwas kostümiert, wenn man es recht bedachte. Dann hob die eine ihren Kopf etwas an, schaute in die Runde und fand schließlich das hellgrüne Pendant.
„Syn!“, rief sie erleichtert, dass auch die zweite den Kopf hob. Blaue Augen fanden seine Grünen und mit einem Mal musste sie nicht mehr gestützt werden. Sie eilte auf den Hymlianer zu und schloss ihn erleichtert in seine Arme. „Syn…“, hörte er Lariana’s Stimme an seinem Ohr und ein Seufzen traf seine Haut. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“, sagte sie leise und ließ ihn gar nicht mehr los. Erst als die zweite Frau näherkam und ihn angrinste wusste er, dass Lariana und Kira gekommen waren, um nach ihm zu suchen. Kira lehnte sich lässig gegen den Tresen und klopfte gegen das Holz. Sofort wurde ihr etwas von dem ekelhaften Fusel eingeschenkt, den auch Back trank. Jener starrte nur auf die bildschönen Frauen und das Trio aus Hymlia. „Da leck mich doch…“, brummte er und rieb sich die Augen. Allein ihre Anwesenheit hob das Niveau des Rochens deutlich an. Kira griff lässig nach dem Getränk und prostete Synnover zu. „Hast du etwa geglaubt, wir lassen dich allein? Als du nicht bei der Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich sofort, was los ist. Ich habe Crystin gefragt, wo dieser Rochen ist und konnte Lari nicht abschütteln. Sie wollte unbedingt mit. Und ja…“, sie feixte und setzte das Glas an. „Tada! Da sind wir!“, dann trank sie und begann fürchterlich zu husten. Das war wahrlich nichts für ihre Kehle.

- Synnover
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- Beiträge: 189
- Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2022, 18:03
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Hymlia
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch (Hymlianer)
- Sprachen: Celcianisch
Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
Hymlikor (durchschnittlich) - Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
- Fähigkeiten: Luftmagie (gut)
Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 10F
- Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
- Familienmedaillon mit Namensgravur
- Überlebensausrüstung (Turoks Satteltaschen)
- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Der Kuss war nicht der Schlimmste seines Lebens, wenn auch lange nicht der Beste. Man merkte Jannis jegliche Unerfahrenheit an, aber auch wie sehr er Syns Verführung genoss. Er ließ sich von ihm locken wie eine Motte vom Licht und verfiel seinem Spiel. Und dann sah Syn die Lust in seinen Augen aufblitzen. Oh, er kannte diesen Blick, der sich auf rein körperliche Freuden beschränkte - einseitige Freuden, bei denen er selbst nur bediente. Bei denen Gefühle nicht zählten, aber darum ging es hier auch nicht. Syn empfand selbst nichts für diesen Burschen. Zarrah stand im Vordergrund und für sie war er bereit, Dinge zu tun, von denen er sich im Grunde längst verabschiedet hatte. Er war bereit, alles zu tun, so wie Jannis für eine einzige Nacht mit ihm. Syn zahlte einen gewaltig hohen Preis. Er spürte es in jedem seiner Knochen, als er sich nach dem Abgang des Tavernenjungen geradezu schwerfällig auf dem Barhocker niederließ. Es kam ihm vor, als hätte er alte Eisenketten seiner Vergangenheit gefunden und sich eigenständig um die Gelenke gelegt. Etwas zog an ihm, wollte ihn zurück in eine vertraute Dunkelheit reißen, die er einst als großes Privileg gesehen hatte. Falsche Versprechungen, falsche Hoffnung auf ein Quäntchen Anerkennung. Falsche Liebe.
Er klammerte sich an seinem Glas fest und machte mit einem flüchtigen Blick zu Back klar, dass das Angebot nur Jannis galt. Ein hoher Preis. Es musste genügen, ihn einmal zu zahlen. Nur noch einmal. Oder einmal zu viel. Seine Augen huschten zum Boden, aber es tat sich kein düsterer Abgrund unter ihm auf. Warum zog sich in ihm nur alles zusammen?
"Wieso denkst du ständig, dass ich in alles und jeden meinen Mast stecken will?"
"Willst du nicht?" Syn wandte sich halb um, neigte den Kopf so dass ihm einige seiner etwas länger gewordenen Strähnen in die Stirn fielen. Er hob die linke Schulter dabei an und lugte unter seinen aschgrauen Wimpern hervor. Er wusste, dass dieser Anblick Frauen wahnsinnig vor Sehnsucht machte. Viele Damen liebten starke, selbstbewusste Männer, aber wenn man ihnen einen leicht verwirrten, halbscheuen und dennoch neurierigen Hundeblick zuwarf, floss es nur so zwischen ihren Beinen dahin. Und Syn setzte noch einen drauf. Er fiel vollkommen in die Tiefen seines erlernten Repertoires zurück. "Verschmähst du mich etwa oder bis du gekränkt, weil ich dich ablehne, Käpt'n?", raunte er, neigte sich herüber und öffnete die Lippen weit genug, um Back die sinnlichste Verführung im Rochen darzubieten. Seine Finger tanzten mit der Leichtigkeit von Feenfüßen über den roten Stoff des Piratenhemdes, bis zum Kragen empor, den er scheinbar richtete und dabei doch nur etwas öffnete, damit er einmal sacht über die Haut streicheln konnte. "Wenn sich bei dir nun nichts regt, Kapitän, dann bedaure ich zutiefst, dass Faldor seine Jünger durch deine Hose jagte und alles hat für immer sterben lassen." Er ließ von ihm ab und kehrte in seine Ursprungsposition zurück, halb über das Wasserglas gebeugt. "Ich weiß nur zu gut, dass hier unten jeder Blick auf mir von tiefem Verlangen begleitet wird." Fast jeder. Zarrah hat mich nicht so angesehen.
Back schien das entweder stumm eingestehen zu müssen oder anders zu sehen. Die kleine Schatztruhe neben ihm war ihm doch ein seltsames Kerlchen. So schön wie er war hatte er von der Welt offenbar kaum eine wirkliche Ahnung oder aber er bewegte sich in bizarren Kreisen. Ersteres war wohl der Fall, denn seine Fragen nach Amazonen, Ardéris und Vulkanen bestätigte es.
"Wo kommst du her, dass du solche Fragen stellst? Hinter'm Mond?"
Syn zögerte. Er wusste nicht, ob und wie weit er diesem Mann trauen sollte. Andererseits misstraute er ihm auch nicht wirklich, doch das hatte einst auch für Karrish und Yolintha gegolten. So hielt er sich vage und sagte doch so viel: "Sklavschaft." Hymlia würde er nicht erwähnen. Rumdett machte auf den ersten Blick einen anderen Eindruck als Morgeria, aber auf den zweiten - Jannis' lüsternen Blick - war es doch nur eine hölzerne Kopie mit mehr Freiheiten. Seine Heimat hingegen stellte ein idyllisches Paradies dar, voller Freundlichkeit, Geselligkeit, Hilfsbereitschaft und unglücklicherweise auch einem gutgläubigen Weltbild. Es war besser, wenn dieses Himmelsreich ein Geheimnis für so viele wie möglich bliebe. Wenigstens machte Back keine Geheimnisse aus Orten. Er bewies erneut seine Redseligkeit, sprach sogar offener mit Syn als umgekehrt. Er erzählte ihm, was er von Ardéris wusste, von Vulkanen und Amazonen.
"Man gelangt nur mit einem Schiff dorthin oder wenn'de schwimmst. Oder fliegst."
"Und in welche Richtung müsste ich fliegen?", hakte Syn nach. Auch wenn Jannis ihm Antworten lieferte, vielleicht sogar diese Amazonen brachte, damit er mit ihnen reden könnte, war es klug, aus mehr als einer Quelle Informationen zu bekommen. So ließ sich nicht nur prüfen, wie wahr die Worte eines jeden Einzelnen wären, er machte sich darüber hinaus auch nicht von nur einem Informanten abhängig. Schwierig würde es nur, falls Back nun auch einen Preis verlangte. Überraschenderweise tat er das nicht. Es schien ihm zu genügen, einfach plappern zu dürfen. Wahrscheinlich hörte er sich selbst gern reden und Syn hörte ihm zu. Ihn verwirrten die Erklärungen jedoch. Was wollten Dunkelelfen mit Zarrah bei einem Lochberg im Boden, der ... Lava spuckte? So wie er es nun verstanden hatte, handelte es sich dabei um Feuer? Flüssiges Feuer, das noch heißer war? Er konnte sich kein Bild dazu machen, nicht einmal als Back es vulgärer veranschaulichte. Doch genauso wie der Kapitän konnte Syn sich den Grund für die Anwesenheit der Dunkelelfen dort nicht begreiflich machen. Ardéris hörte sich wahrlich nach keinem angenehmen Ort an. Aggressive Echsen, Lava und gewaltbereite Amazonen.
"Bleib lieber fern. Was willst'e denn überhaupt von der dunklen Brut? Siehst nich' aus wie jemand, der sich mit denen abgeben müsste!"
Syn lächelte, aber wirkliche Freude zeigte sich in der Reaktion nicht. Das Gegenteil war der Fall. Wenn du wüsstest... "Wie sehe ich denn aus?", fragte er, schüttelte dann aber den Kopf und hob sein Glas, um Back zuzuprosten. Wieviel Mal war hatte der sich nun schon nachgeschenkt? "Schon gut! Wie eine Schatztruhe", griff er dessen Titel für ihn selbst auf. Er trank und setzt ab. Inzwischen war sein Wasser leer. "Ich will Zarrah finden. Ich muss. Ich werde." Seine Worte klangen wie eine düstere Prophezeiung und zumindest Syn hegte keinerlei Zweifel an seinem Vorhaben. Es müsste sich noch zeigen, wie lang er so entschlossen sprechen konnte. Die Zeit zog sich dahin. Jannis kehrte auch nach Stunden noch nicht zurück. Syn aber rührte sich nicht. Er saß am Tresen, auch mit leerem Glas und starrte vor sich hin. Wenn Back mit ihm plauderte, antwortete er wortkarg, manchmal ehrlich, manchmal nicht. Manchmals machte er wieder charmante Anspielungen, mehr um seine Nervosität zu überspielen und sich hinter der Sicherheit der Routine zu verstecken. Je mehr Zeit verging, desto mehr ließ aber auch das nach.
Syn lenkte sich damit ab, still zu beobachten und zu lernen, was Rumdett ausmachte. Wenig unterschied es sich von Morgeria. Es war eine fröhlichere Version, aber am Ende sah er auch einen Toten, der nur das Pech hatte, beim Falschspiel erwischt worden zu sein. Celcias Boden war ein hartes und raues Pflaster. Er vermisste die Wälder. Dort irgendwo verweste zwar auch ein Bastard namens Saqir, aber ansonsten war es schön dort gewesen. Das satte Grün der Bäume, der Duft von Erde und Moos, das Licht, das in Sprenkeln durch das Laubdach fiel ... der gemeinsame Spaß mit Crystin, Razag und Zarrah am Bach. Selbst als sie ihre Freunde verfolgen mussten, um sie vor Zarrahs Häschern zu retten, war es irgendwie schön gewesen. Sie hatte ihm ein wenig das Spurenlesen beigebracht und er hatte neben ihr schlafen dürfen, ganz ohne Gefälligkeiten - weil es Zarrah gewesen war. Die Einzige, der er solche Gefälligkeiten nur zu gern jetzt erweisen würde. Mehr als das.
Syn war tief in Gedanken versunken, als die Tür der Taverne unter einem Quietschen aufgeschoben wurde. Nichts Besonderes, denn seit Stunden gingen hier Piraten. Huren, Seefahrer und Wanderer ein und aus. Jetzt aber standen dort zwei Gestalten, denen man trotz ihrer rumdetter Mode sofort ansah, dass sie nicht hierher gehörten. Trotzdem fiel Syns Blick nicht sofort auf die beiden Neuankömmlinge. Er hatte den Wirt schimpfen und dabei Jannis' Namen rufen hören. Sofort huschten seine lindgrünen Augen suchend umher. Aber dann hoben sich zwei Köpfe, so dass man die porzellanhellen Gesichter unter den breitkrempigen Federhüten ausmachen konnte. Vertraute Gesichter für den Hymlianer, denn sie waren vom gleichen Schlag. Mehr noch, er kannte sie. Augen wie seine und ein zweites Paar, das dem Nachthimmel glich. Er war wie paralysiert.
"Syn!"
Seine Lippen öffneten sich. Er rutschte hölzern vom Barhocker und starrte seiner Schwester, sowie der anderen Frau entgegen, die mit immer hastigeren Schritten auf ihn zugeeilt kam. Schon legten sich ihre schlanken Arme um seinen Körper. Schon spürte er ihre Weichheit, ihre Wärme. Es war keinen Tag her und er hatte es doch bereits vermisst.
"Syn ... Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"
Er antwortete nicht und nur der Sehnsucht seines Herzens war es zu verdanken, dass sein Körper überhaupt reagierte. Seine Arme legten sich nun auch um Lari, allerdings zog er sie eher beschützerisch an sich heran, während er nach wie vor mit großen Augen Kira anstarrte. Er war nicht der Einzige.
"Da leck mich doch..."
Nur Kira sah es locker. Sie stach optisch aus der Masse hervor, ebenso wie Lariana. Im Gegensatz zu der anderen Hymlianerin wusste sie aber, sich in diesen Kreisen zu bewegen. Sie fügte sich darin so ein wie Syn in eine Gesellschaft adliger Dunkelelfen es tun würde. Sie erhielt sogar das gleiche widerlich stinkende Gesöff wie Back ... und trank es! "Hast du etwa geglaubt, wir lassen dich allein? Als du nicht bei der Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich sofort, was los ist. Ich habe Crystin gefragt, wo dieser 'Rochen' ist und konnte Lari nicht abschütteln. Sie wollte unbedingt mit. Und ja ... Tada! Da sind wir!"
"K-Kira ... Lari", haspelte Syn erst einmal, noch immer vollkommen überrumpelt. Er blickte von einer Angesprochenen zur anderen. Da begann seine Schwester zu husten. Die Leichtigkeit, mit der sie die harte Spirituose heruntergeschluckt hatte, war nur gespült. Sie hustete heftig, aber es riss Syn endlich aus seiner Starre. "Ihr ... wie seid ihr hierher gekommen?" Es klang gekränkt und das war er auch. "Ich habe mich zehn Monate lang darauf vorbereitet, wie ich überhaupt an den Patrouillen vorbei gelange und ihr ... ihr ... hier steht ihr, beide, einfach so. Ohne Ausbildung, ohne ..." Er starrte. "Layan wird euch den Himmel heiß machen!" Syn schüttelte den Kopf. Dass er sich den reinen Zorn seines Ausbilders zuzog, damit hatte er von vornherein gerechnet. Es war etwas, mit dem er würde leben müssen. Ebenso wie die Tatsache, dass er nach seinem unerlaubten Abgang, Turoks Diebstahl und der Landung mit dem Pegasus auf dem Festland wohl niemals wieder eine Chance haben würde, Himmelsreiter zu werden. Allerdings schien er das auch nie vorgehabt zu haben.
Sacht, aber mit gewisser Entschlossenheit schob Syn Lariana eine halbe Armeslänge von sich. Er schaute sie und Kira an. Seine Miene war ernst. "Kira, du nimmst sie mit. Ihr geht sofort nach Hause zurück. Das hier ist kein Spiel. Der Boden ist gefährlich. Rumdett ist gefährlich. Glaubt ihr, ich bin zum Spaß hier? Geht, solange ihr noch könnt!" Es genügte, wenn er von allen, die er in Hymlia mochte, nun wohl verachtet, vielleicht sogar gehasst wurde. Und es genügte, wenn er sich dem Risiko aussetzte, möglicherweise keinen Erfolg zu haben. Auch damit musste er rechnen. Syn wollte nur nicht daran denken, dass diese Option bestand. Er durfte es nicht! Sonst schlichen sich Zweifel in sein Vorhaben, das nun ohnehin schon doppelt gefährdet wurde. Wie sollte er Zarrah retten, wenn er auf sein Schwesterchen und seine hymlianische Liebe aufpassen musste? "Bitte", appellierte er vor allem an Kira. "Ihr müsst zurück."
Er klammerte sich an seinem Glas fest und machte mit einem flüchtigen Blick zu Back klar, dass das Angebot nur Jannis galt. Ein hoher Preis. Es musste genügen, ihn einmal zu zahlen. Nur noch einmal. Oder einmal zu viel. Seine Augen huschten zum Boden, aber es tat sich kein düsterer Abgrund unter ihm auf. Warum zog sich in ihm nur alles zusammen?
"Wieso denkst du ständig, dass ich in alles und jeden meinen Mast stecken will?"
"Willst du nicht?" Syn wandte sich halb um, neigte den Kopf so dass ihm einige seiner etwas länger gewordenen Strähnen in die Stirn fielen. Er hob die linke Schulter dabei an und lugte unter seinen aschgrauen Wimpern hervor. Er wusste, dass dieser Anblick Frauen wahnsinnig vor Sehnsucht machte. Viele Damen liebten starke, selbstbewusste Männer, aber wenn man ihnen einen leicht verwirrten, halbscheuen und dennoch neurierigen Hundeblick zuwarf, floss es nur so zwischen ihren Beinen dahin. Und Syn setzte noch einen drauf. Er fiel vollkommen in die Tiefen seines erlernten Repertoires zurück. "Verschmähst du mich etwa oder bis du gekränkt, weil ich dich ablehne, Käpt'n?", raunte er, neigte sich herüber und öffnete die Lippen weit genug, um Back die sinnlichste Verführung im Rochen darzubieten. Seine Finger tanzten mit der Leichtigkeit von Feenfüßen über den roten Stoff des Piratenhemdes, bis zum Kragen empor, den er scheinbar richtete und dabei doch nur etwas öffnete, damit er einmal sacht über die Haut streicheln konnte. "Wenn sich bei dir nun nichts regt, Kapitän, dann bedaure ich zutiefst, dass Faldor seine Jünger durch deine Hose jagte und alles hat für immer sterben lassen." Er ließ von ihm ab und kehrte in seine Ursprungsposition zurück, halb über das Wasserglas gebeugt. "Ich weiß nur zu gut, dass hier unten jeder Blick auf mir von tiefem Verlangen begleitet wird." Fast jeder. Zarrah hat mich nicht so angesehen.
Back schien das entweder stumm eingestehen zu müssen oder anders zu sehen. Die kleine Schatztruhe neben ihm war ihm doch ein seltsames Kerlchen. So schön wie er war hatte er von der Welt offenbar kaum eine wirkliche Ahnung oder aber er bewegte sich in bizarren Kreisen. Ersteres war wohl der Fall, denn seine Fragen nach Amazonen, Ardéris und Vulkanen bestätigte es.
"Wo kommst du her, dass du solche Fragen stellst? Hinter'm Mond?"
Syn zögerte. Er wusste nicht, ob und wie weit er diesem Mann trauen sollte. Andererseits misstraute er ihm auch nicht wirklich, doch das hatte einst auch für Karrish und Yolintha gegolten. So hielt er sich vage und sagte doch so viel: "Sklavschaft." Hymlia würde er nicht erwähnen. Rumdett machte auf den ersten Blick einen anderen Eindruck als Morgeria, aber auf den zweiten - Jannis' lüsternen Blick - war es doch nur eine hölzerne Kopie mit mehr Freiheiten. Seine Heimat hingegen stellte ein idyllisches Paradies dar, voller Freundlichkeit, Geselligkeit, Hilfsbereitschaft und unglücklicherweise auch einem gutgläubigen Weltbild. Es war besser, wenn dieses Himmelsreich ein Geheimnis für so viele wie möglich bliebe. Wenigstens machte Back keine Geheimnisse aus Orten. Er bewies erneut seine Redseligkeit, sprach sogar offener mit Syn als umgekehrt. Er erzählte ihm, was er von Ardéris wusste, von Vulkanen und Amazonen.
"Man gelangt nur mit einem Schiff dorthin oder wenn'de schwimmst. Oder fliegst."
"Und in welche Richtung müsste ich fliegen?", hakte Syn nach. Auch wenn Jannis ihm Antworten lieferte, vielleicht sogar diese Amazonen brachte, damit er mit ihnen reden könnte, war es klug, aus mehr als einer Quelle Informationen zu bekommen. So ließ sich nicht nur prüfen, wie wahr die Worte eines jeden Einzelnen wären, er machte sich darüber hinaus auch nicht von nur einem Informanten abhängig. Schwierig würde es nur, falls Back nun auch einen Preis verlangte. Überraschenderweise tat er das nicht. Es schien ihm zu genügen, einfach plappern zu dürfen. Wahrscheinlich hörte er sich selbst gern reden und Syn hörte ihm zu. Ihn verwirrten die Erklärungen jedoch. Was wollten Dunkelelfen mit Zarrah bei einem Lochberg im Boden, der ... Lava spuckte? So wie er es nun verstanden hatte, handelte es sich dabei um Feuer? Flüssiges Feuer, das noch heißer war? Er konnte sich kein Bild dazu machen, nicht einmal als Back es vulgärer veranschaulichte. Doch genauso wie der Kapitän konnte Syn sich den Grund für die Anwesenheit der Dunkelelfen dort nicht begreiflich machen. Ardéris hörte sich wahrlich nach keinem angenehmen Ort an. Aggressive Echsen, Lava und gewaltbereite Amazonen.
"Bleib lieber fern. Was willst'e denn überhaupt von der dunklen Brut? Siehst nich' aus wie jemand, der sich mit denen abgeben müsste!"
Syn lächelte, aber wirkliche Freude zeigte sich in der Reaktion nicht. Das Gegenteil war der Fall. Wenn du wüsstest... "Wie sehe ich denn aus?", fragte er, schüttelte dann aber den Kopf und hob sein Glas, um Back zuzuprosten. Wieviel Mal war hatte der sich nun schon nachgeschenkt? "Schon gut! Wie eine Schatztruhe", griff er dessen Titel für ihn selbst auf. Er trank und setzt ab. Inzwischen war sein Wasser leer. "Ich will Zarrah finden. Ich muss. Ich werde." Seine Worte klangen wie eine düstere Prophezeiung und zumindest Syn hegte keinerlei Zweifel an seinem Vorhaben. Es müsste sich noch zeigen, wie lang er so entschlossen sprechen konnte. Die Zeit zog sich dahin. Jannis kehrte auch nach Stunden noch nicht zurück. Syn aber rührte sich nicht. Er saß am Tresen, auch mit leerem Glas und starrte vor sich hin. Wenn Back mit ihm plauderte, antwortete er wortkarg, manchmal ehrlich, manchmal nicht. Manchmals machte er wieder charmante Anspielungen, mehr um seine Nervosität zu überspielen und sich hinter der Sicherheit der Routine zu verstecken. Je mehr Zeit verging, desto mehr ließ aber auch das nach.
Syn lenkte sich damit ab, still zu beobachten und zu lernen, was Rumdett ausmachte. Wenig unterschied es sich von Morgeria. Es war eine fröhlichere Version, aber am Ende sah er auch einen Toten, der nur das Pech hatte, beim Falschspiel erwischt worden zu sein. Celcias Boden war ein hartes und raues Pflaster. Er vermisste die Wälder. Dort irgendwo verweste zwar auch ein Bastard namens Saqir, aber ansonsten war es schön dort gewesen. Das satte Grün der Bäume, der Duft von Erde und Moos, das Licht, das in Sprenkeln durch das Laubdach fiel ... der gemeinsame Spaß mit Crystin, Razag und Zarrah am Bach. Selbst als sie ihre Freunde verfolgen mussten, um sie vor Zarrahs Häschern zu retten, war es irgendwie schön gewesen. Sie hatte ihm ein wenig das Spurenlesen beigebracht und er hatte neben ihr schlafen dürfen, ganz ohne Gefälligkeiten - weil es Zarrah gewesen war. Die Einzige, der er solche Gefälligkeiten nur zu gern jetzt erweisen würde. Mehr als das.
Syn war tief in Gedanken versunken, als die Tür der Taverne unter einem Quietschen aufgeschoben wurde. Nichts Besonderes, denn seit Stunden gingen hier Piraten. Huren, Seefahrer und Wanderer ein und aus. Jetzt aber standen dort zwei Gestalten, denen man trotz ihrer rumdetter Mode sofort ansah, dass sie nicht hierher gehörten. Trotzdem fiel Syns Blick nicht sofort auf die beiden Neuankömmlinge. Er hatte den Wirt schimpfen und dabei Jannis' Namen rufen hören. Sofort huschten seine lindgrünen Augen suchend umher. Aber dann hoben sich zwei Köpfe, so dass man die porzellanhellen Gesichter unter den breitkrempigen Federhüten ausmachen konnte. Vertraute Gesichter für den Hymlianer, denn sie waren vom gleichen Schlag. Mehr noch, er kannte sie. Augen wie seine und ein zweites Paar, das dem Nachthimmel glich. Er war wie paralysiert.
"Syn!"
Seine Lippen öffneten sich. Er rutschte hölzern vom Barhocker und starrte seiner Schwester, sowie der anderen Frau entgegen, die mit immer hastigeren Schritten auf ihn zugeeilt kam. Schon legten sich ihre schlanken Arme um seinen Körper. Schon spürte er ihre Weichheit, ihre Wärme. Es war keinen Tag her und er hatte es doch bereits vermisst.
"Syn ... Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"
Er antwortete nicht und nur der Sehnsucht seines Herzens war es zu verdanken, dass sein Körper überhaupt reagierte. Seine Arme legten sich nun auch um Lari, allerdings zog er sie eher beschützerisch an sich heran, während er nach wie vor mit großen Augen Kira anstarrte. Er war nicht der Einzige.
"Da leck mich doch..."
Nur Kira sah es locker. Sie stach optisch aus der Masse hervor, ebenso wie Lariana. Im Gegensatz zu der anderen Hymlianerin wusste sie aber, sich in diesen Kreisen zu bewegen. Sie fügte sich darin so ein wie Syn in eine Gesellschaft adliger Dunkelelfen es tun würde. Sie erhielt sogar das gleiche widerlich stinkende Gesöff wie Back ... und trank es! "Hast du etwa geglaubt, wir lassen dich allein? Als du nicht bei der Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich sofort, was los ist. Ich habe Crystin gefragt, wo dieser 'Rochen' ist und konnte Lari nicht abschütteln. Sie wollte unbedingt mit. Und ja ... Tada! Da sind wir!"
"K-Kira ... Lari", haspelte Syn erst einmal, noch immer vollkommen überrumpelt. Er blickte von einer Angesprochenen zur anderen. Da begann seine Schwester zu husten. Die Leichtigkeit, mit der sie die harte Spirituose heruntergeschluckt hatte, war nur gespült. Sie hustete heftig, aber es riss Syn endlich aus seiner Starre. "Ihr ... wie seid ihr hierher gekommen?" Es klang gekränkt und das war er auch. "Ich habe mich zehn Monate lang darauf vorbereitet, wie ich überhaupt an den Patrouillen vorbei gelange und ihr ... ihr ... hier steht ihr, beide, einfach so. Ohne Ausbildung, ohne ..." Er starrte. "Layan wird euch den Himmel heiß machen!" Syn schüttelte den Kopf. Dass er sich den reinen Zorn seines Ausbilders zuzog, damit hatte er von vornherein gerechnet. Es war etwas, mit dem er würde leben müssen. Ebenso wie die Tatsache, dass er nach seinem unerlaubten Abgang, Turoks Diebstahl und der Landung mit dem Pegasus auf dem Festland wohl niemals wieder eine Chance haben würde, Himmelsreiter zu werden. Allerdings schien er das auch nie vorgehabt zu haben.
Sacht, aber mit gewisser Entschlossenheit schob Syn Lariana eine halbe Armeslänge von sich. Er schaute sie und Kira an. Seine Miene war ernst. "Kira, du nimmst sie mit. Ihr geht sofort nach Hause zurück. Das hier ist kein Spiel. Der Boden ist gefährlich. Rumdett ist gefährlich. Glaubt ihr, ich bin zum Spaß hier? Geht, solange ihr noch könnt!" Es genügte, wenn er von allen, die er in Hymlia mochte, nun wohl verachtet, vielleicht sogar gehasst wurde. Und es genügte, wenn er sich dem Risiko aussetzte, möglicherweise keinen Erfolg zu haben. Auch damit musste er rechnen. Syn wollte nur nicht daran denken, dass diese Option bestand. Er durfte es nicht! Sonst schlichen sich Zweifel in sein Vorhaben, das nun ohnehin schon doppelt gefährdet wurde. Wie sollte er Zarrah retten, wenn er auf sein Schwesterchen und seine hymlianische Liebe aufpassen musste? "Bitte", appellierte er vor allem an Kira. "Ihr müsst zurück."

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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
"Wieso denkst du ständig, dass ich in alles und jeden meinen Mast stecken will?"
"Willst du nicht? Verschmähst du mich etwa oder bis du gekränkt, weil ich dich ablehne, Käpt'n? Wenn sich bei dir nun nichts regt, Kapitän, dann bedaure ich zutiefst, dass Faldor seine Jünger durch deine Hose jagte und alles hat für immer sterben lassen. Ich weiß nur zu gut, dass hier unten jeder Blick auf mir von tiefem Verlangen begleitet wird." Syn reizte sein Können aus. Er war schließlich immer ein Objekt der Begierde gewesen. So musste auch dieser kauzige Pirat seinem Können verfallen, nicht wahr? Doch entgegen der normalen Reaktion, verdunkelte sich die Miene des Piraten mit jedem Wort, das Syn aussprach. Back schnaubte am Ende seines Tuns und wischte die federleichten Finger von seiner Haut. „Pah!“, machte Back und schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, Bürschchen was man dir eingetrichtert hat, aber ich habe sicherlich kein Interesse an dir!“, blaffte der Pirat durchaus ungehalten. Syn hatte ihn verärgert. „Lass den Scheiß!“ Der Kapitän drehte sich etwas weg und trank abermals einen kräftigen Schluck. Der Ärger verflog mit dem Rinnen des Alkohols. Man ging trotz der Meinungsverschiedenheit zu einem normalen Miteinander über und Back fragte Syn, woher er kam. "Sklavschaft." Der Käpt’n schnaubte erneut. „Ach deshalb“, sagte er nur wissend und wischte mit der Hand durch die Luft. Offenbar war er sehr viel herumgekommen in der Welt und schockieren konnte ihn nichts mehr. An Syn interessiert war er dennoch so gar nicht und das lag auch nicht daran, dass sich bei ihm nichts mehr regte. "Und in welche Richtung müsste ich fliegen?" „Weiter Richtung Süden. Kannst es nicht verfehlen – he Moment mal, wieso fliegen?“, fragte er ein wenig lallend, ging aber nicht weiter darauf ein. Ein wenig Wortgeplänkel, bevor Synnover sich ebenfalls zu ein wenig mehr Ehrlichkeit hinreißen ließ: "Ich will Zarrah finden. Ich muss. Ich werde." Back sah ihn an. „Ist das die Dunkelhaut?“, fragte er mürrisch. „Hast wohl noch ne Rechnung offen mit der“, murmelte er sich seine eigene Wahrheit zurecht und kümmerte sich nicht länger darum. Für Back war es nicht vorstellbar, dass jemand ein echtes Interesse an Dunkelelfen haben könnte. Er hatte wohl noch keine, wie Zarrah, getroffen. Auch Syn musste erst lernen, dass sie nicht alle schlecht waren. Nicht alle verschlagen. Er erinnerte sich an ihre Zeit im Wald, als er mehr und mehr verstand, dass sich die Jüngste der Nachtklingen nicht an ihren Geschwistern orientierte. Dass sie wahrlich die Dinge tat, damit Syn und Razag, Crystin eine Chance erhielten. Es hat lange gedauert, bis er das erkannte und er hatte schon geglaubt, dass es zu spät gewesen wäre. Jetzt aber wusste er, es bestand noch Hoffnung. Sie war da draußen und er würde sie finden! Als die Tür zur Schenke aufging, dachte er noch daran, der Junge hätte sein Wort gehalten. Hatte er auch, wie Jannis glaubte und doch musste Syn mit einem Mal erkennen, wen er da angeschleppt hatte. Lariana… und Kira. Wie ein Schlag starrte er die beiden bildschönen Hymlianerinnen an. Wie vom Donner gerührt ertrug er Kira’s Selbstverständlichkeit beim Erklären, wieso sie hier waren und brachte doch nur ihre Namen gestammelt hervor "K-Kira ... Lari" Lariana schloss ihn in ihre Arme und schmiegte sich an ihn. Kira versuchte sich lässig an dem Gesöff und scheiterte.
"Ihr ... wie seid ihr hierhergekommen? Ich habe mich zehn Monate lang darauf vorbereitet, wie ich überhaupt an den Patrouillen vorbei gelange und ihr ... ihr ... hier steht ihr, beide, einfach so. Ohne Ausbildung, ohne ... Layan wird euch den Himmel heiß machen!" Kira hustete noch immer, doch Lariana war es, die antwortete: „Nun“, sie lächelte verlegen, „Das haben wir Kira zu verdanken.“ Seine Schwester nahm Syn’s Wasser und spülte damit ihre Kehle. „Besser“, ächzte sie und räusperte sich noch mal, ehe sie nickte. „Nun… also…“, sie druckste herum und sah sich um. Schließlich aber wechselte sie ins Hymlikor, damit nicht jeder alles mitbekam. Syn konnte die Sprache inzwischen gut verstehen und auch annehmbar sprechen. „Ja, Layan wird nicht erfreut sein. Aber… ich habe mir nicht zum ersten Mal Callida ausgeliehen.“, begann sie und Syn kannte die Pegasusdame Callida, die ebenfalls im Stall stand. „Wir haben uns angefreundet und… naja ganz ehrlich Syn, ich lebe mein ganzes Leben in Hymlia, ich kenne die Schlupflöcher besser als jeder andere und habe nicht das erste Mal… Ausflüge zum Boden unternommen.“, gestand sie, weil er gekränkt war. Sie lächelte versöhnlich. „Ich bin die Meisterin darin, nicht nach den Regeln zu spielen!“, gestand sie weiter und Lariana sah sie ein wenig tadelnd an. „Trotzdem wird Layan dich dafür schelten, darauf kannst du Gift nehmen!“, sagte sie und Kira biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß. Aber… das hier ist wichtiger.“, sagte sie und blickte zu Syn zurück. Auch Lari nickte. „Da hat sie recht. Wir lassen dich nicht im Stich!“, beschwor sie. “Kira, du nimmst sie mit. Ihr geht sofort nach Hause zurück. Das hier ist kein Spiel. Der Boden ist gefährlich. Rumdett ist gefährlich. Glaubt ihr, ich bin zum Spaß hier? Geht, solange ihr noch könnt! Bitte, ihr müsst zurück!“ Lariana schnaubte. „Nein, Syn! Wir lassen dich nicht hier allein! Egal, was du vorhast und… und darüber müssen wir noch reden, aber ich werde nicht da oben sitzen und darauf warten, dass du zu mir zurückkommst!“, sagte sie energisch. Kira seufzte. „Syn, nachdem Crystin alles erzählt hatte, da konnte ich deinen Blick sehen. Ich konnte sehen, wie du dich quälst und als du nicht zur Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich, was du vorhast. Turok war weg, du warst weg… Da Crystin von Rumdett erzählt hatte, wusste ich, wo wir dich suchen müssen. Und wir sind hier, um dich zu begleiten. Nicht um wieder zu gehen. Gefährlich hin oder her, wir bleiben. Denn wir können viel mehr gemeinsam bewirken, anstatt nur du allein!“, sagte sie und Lariana zuppelte etwas aus einem kleinen Umhängetäschchen.
Es war das Pergament, das er ihr hinterlassen hatte. „Ich liebe dich! Und deshalb bleibe ich bei dir und unterstütze dich!“, sagte sie bestimmt. Noch bevor ein weiteres Wort fallen konnte, räusperte sich Back, der nicht alles verstanden hatte, wohl aber die Körpersprache lesen konnte. „Wenn ich ma‘ so kühn sein darf: Du willst nach Ardéris, Bürschchen. Da wirst’e Frauen brauchen. Kann nich‘ schaden, die mitzunehmen.“, mischte sich Back ein und grinste daraufhin Lari und Kira an. „Käpt’n Kornelius Back – wie Backbord!“, feixte er und Kira grinste gut gelaunt. „Ein echter Pirat!“, ergriff sie seine Hand und schüttelte diese direkt vor Syn’s Nase. Für sie war das alles aufregend. Lariana war da doch vorsichtiger und schaute etwas mit gemischten Gefühlen zu dem Kapitän. „Was willst du auf Ardéris?“, fragte sie Syn dann und Kira räusperte sich. „Da hält man Zarrah gefangen, oder?“, sagte sie und Lariana's dunkelblauen Augen suchten den Blick von Syn. „Meinst du, du kannst sie retten?“, fragte Lari und musterte ihn.
"Willst du nicht? Verschmähst du mich etwa oder bis du gekränkt, weil ich dich ablehne, Käpt'n? Wenn sich bei dir nun nichts regt, Kapitän, dann bedaure ich zutiefst, dass Faldor seine Jünger durch deine Hose jagte und alles hat für immer sterben lassen. Ich weiß nur zu gut, dass hier unten jeder Blick auf mir von tiefem Verlangen begleitet wird." Syn reizte sein Können aus. Er war schließlich immer ein Objekt der Begierde gewesen. So musste auch dieser kauzige Pirat seinem Können verfallen, nicht wahr? Doch entgegen der normalen Reaktion, verdunkelte sich die Miene des Piraten mit jedem Wort, das Syn aussprach. Back schnaubte am Ende seines Tuns und wischte die federleichten Finger von seiner Haut. „Pah!“, machte Back und schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, Bürschchen was man dir eingetrichtert hat, aber ich habe sicherlich kein Interesse an dir!“, blaffte der Pirat durchaus ungehalten. Syn hatte ihn verärgert. „Lass den Scheiß!“ Der Kapitän drehte sich etwas weg und trank abermals einen kräftigen Schluck. Der Ärger verflog mit dem Rinnen des Alkohols. Man ging trotz der Meinungsverschiedenheit zu einem normalen Miteinander über und Back fragte Syn, woher er kam. "Sklavschaft." Der Käpt’n schnaubte erneut. „Ach deshalb“, sagte er nur wissend und wischte mit der Hand durch die Luft. Offenbar war er sehr viel herumgekommen in der Welt und schockieren konnte ihn nichts mehr. An Syn interessiert war er dennoch so gar nicht und das lag auch nicht daran, dass sich bei ihm nichts mehr regte. "Und in welche Richtung müsste ich fliegen?" „Weiter Richtung Süden. Kannst es nicht verfehlen – he Moment mal, wieso fliegen?“, fragte er ein wenig lallend, ging aber nicht weiter darauf ein. Ein wenig Wortgeplänkel, bevor Synnover sich ebenfalls zu ein wenig mehr Ehrlichkeit hinreißen ließ: "Ich will Zarrah finden. Ich muss. Ich werde." Back sah ihn an. „Ist das die Dunkelhaut?“, fragte er mürrisch. „Hast wohl noch ne Rechnung offen mit der“, murmelte er sich seine eigene Wahrheit zurecht und kümmerte sich nicht länger darum. Für Back war es nicht vorstellbar, dass jemand ein echtes Interesse an Dunkelelfen haben könnte. Er hatte wohl noch keine, wie Zarrah, getroffen. Auch Syn musste erst lernen, dass sie nicht alle schlecht waren. Nicht alle verschlagen. Er erinnerte sich an ihre Zeit im Wald, als er mehr und mehr verstand, dass sich die Jüngste der Nachtklingen nicht an ihren Geschwistern orientierte. Dass sie wahrlich die Dinge tat, damit Syn und Razag, Crystin eine Chance erhielten. Es hat lange gedauert, bis er das erkannte und er hatte schon geglaubt, dass es zu spät gewesen wäre. Jetzt aber wusste er, es bestand noch Hoffnung. Sie war da draußen und er würde sie finden! Als die Tür zur Schenke aufging, dachte er noch daran, der Junge hätte sein Wort gehalten. Hatte er auch, wie Jannis glaubte und doch musste Syn mit einem Mal erkennen, wen er da angeschleppt hatte. Lariana… und Kira. Wie ein Schlag starrte er die beiden bildschönen Hymlianerinnen an. Wie vom Donner gerührt ertrug er Kira’s Selbstverständlichkeit beim Erklären, wieso sie hier waren und brachte doch nur ihre Namen gestammelt hervor "K-Kira ... Lari" Lariana schloss ihn in ihre Arme und schmiegte sich an ihn. Kira versuchte sich lässig an dem Gesöff und scheiterte.
"Ihr ... wie seid ihr hierhergekommen? Ich habe mich zehn Monate lang darauf vorbereitet, wie ich überhaupt an den Patrouillen vorbei gelange und ihr ... ihr ... hier steht ihr, beide, einfach so. Ohne Ausbildung, ohne ... Layan wird euch den Himmel heiß machen!" Kira hustete noch immer, doch Lariana war es, die antwortete: „Nun“, sie lächelte verlegen, „Das haben wir Kira zu verdanken.“ Seine Schwester nahm Syn’s Wasser und spülte damit ihre Kehle. „Besser“, ächzte sie und räusperte sich noch mal, ehe sie nickte. „Nun… also…“, sie druckste herum und sah sich um. Schließlich aber wechselte sie ins Hymlikor, damit nicht jeder alles mitbekam. Syn konnte die Sprache inzwischen gut verstehen und auch annehmbar sprechen. „Ja, Layan wird nicht erfreut sein. Aber… ich habe mir nicht zum ersten Mal Callida ausgeliehen.“, begann sie und Syn kannte die Pegasusdame Callida, die ebenfalls im Stall stand. „Wir haben uns angefreundet und… naja ganz ehrlich Syn, ich lebe mein ganzes Leben in Hymlia, ich kenne die Schlupflöcher besser als jeder andere und habe nicht das erste Mal… Ausflüge zum Boden unternommen.“, gestand sie, weil er gekränkt war. Sie lächelte versöhnlich. „Ich bin die Meisterin darin, nicht nach den Regeln zu spielen!“, gestand sie weiter und Lariana sah sie ein wenig tadelnd an. „Trotzdem wird Layan dich dafür schelten, darauf kannst du Gift nehmen!“, sagte sie und Kira biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß. Aber… das hier ist wichtiger.“, sagte sie und blickte zu Syn zurück. Auch Lari nickte. „Da hat sie recht. Wir lassen dich nicht im Stich!“, beschwor sie. “Kira, du nimmst sie mit. Ihr geht sofort nach Hause zurück. Das hier ist kein Spiel. Der Boden ist gefährlich. Rumdett ist gefährlich. Glaubt ihr, ich bin zum Spaß hier? Geht, solange ihr noch könnt! Bitte, ihr müsst zurück!“ Lariana schnaubte. „Nein, Syn! Wir lassen dich nicht hier allein! Egal, was du vorhast und… und darüber müssen wir noch reden, aber ich werde nicht da oben sitzen und darauf warten, dass du zu mir zurückkommst!“, sagte sie energisch. Kira seufzte. „Syn, nachdem Crystin alles erzählt hatte, da konnte ich deinen Blick sehen. Ich konnte sehen, wie du dich quälst und als du nicht zur Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich, was du vorhast. Turok war weg, du warst weg… Da Crystin von Rumdett erzählt hatte, wusste ich, wo wir dich suchen müssen. Und wir sind hier, um dich zu begleiten. Nicht um wieder zu gehen. Gefährlich hin oder her, wir bleiben. Denn wir können viel mehr gemeinsam bewirken, anstatt nur du allein!“, sagte sie und Lariana zuppelte etwas aus einem kleinen Umhängetäschchen.
Es war das Pergament, das er ihr hinterlassen hatte. „Ich liebe dich! Und deshalb bleibe ich bei dir und unterstütze dich!“, sagte sie bestimmt. Noch bevor ein weiteres Wort fallen konnte, räusperte sich Back, der nicht alles verstanden hatte, wohl aber die Körpersprache lesen konnte. „Wenn ich ma‘ so kühn sein darf: Du willst nach Ardéris, Bürschchen. Da wirst’e Frauen brauchen. Kann nich‘ schaden, die mitzunehmen.“, mischte sich Back ein und grinste daraufhin Lari und Kira an. „Käpt’n Kornelius Back – wie Backbord!“, feixte er und Kira grinste gut gelaunt. „Ein echter Pirat!“, ergriff sie seine Hand und schüttelte diese direkt vor Syn’s Nase. Für sie war das alles aufregend. Lariana war da doch vorsichtiger und schaute etwas mit gemischten Gefühlen zu dem Kapitän. „Was willst du auf Ardéris?“, fragte sie Syn dann und Kira räusperte sich. „Da hält man Zarrah gefangen, oder?“, sagte sie und Lariana's dunkelblauen Augen suchten den Blick von Syn. „Meinst du, du kannst sie retten?“, fragte Lari und musterte ihn.

- Synnover
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 189
- Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2022, 18:03
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Hymlia
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Mensch (Hymlianer)
- Sprachen: Celcianisch
Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
Hymlikor (durchschnittlich) - Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
- Fähigkeiten: Luftmagie (gut)
Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 10F
- Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
- Familienmedaillon mit Namensgravur
- Überlebensausrüstung (Turoks Satteltaschen)
- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Kornelius Back hätte es ahnen können. Die Anzeichen waren da, aber wie sollte er in dem schönen Jüngling mit der herausragenden Anziehung auch einen Sklaven sehen? Wie der Kapitän ihn betitelt hatte, war er eine Schatztruhe. Kostbar und viel zu schön, um ihn als Sklaven schuften zu lassen. Allerdings machten Syns Avancen, auch Back gegenüber, nun deutlich, in welche Richtung man ihn auf diesem Gebiet hatte zwangsarbeiten lassen. Somit war der Groll schnell vergessen, den der Rumdetter gegenüber Syn hegte. Trotzdem musste er der weißen Sünde auf zwei Beinen einbläuen, es nicht wieder bei ihm zu versuchen. Die beiden fanden allerdings wieder Ruhe zueinander, saßen beisammen und tranken. Ein richtiges Gespräch entwickelte sich über die Wartezeit auf Jannis' Rückkehr nur schleppend. Syn stellte zwar Fragen, aber Back trank und lallte auch schon ein wenig, so dass sein Fusel flüssiger war als der Verlauf ihrer Plauderei. Tatsächlich brauchte es sogar ein Weilchen, bis der Mann verstand, wie Syn Ardéris wohl erreichen wollte. "Weiter Richtung Süden. Kannst es nicht verfehlen - he, Moment mal, wieso fliegen?"
Syn antwortete ihm nicht, deshalb war es gut, dass er nicht nachhakte. Der Hymlianer mochte gegen Layans Warnungen verstoßen, seine Lehren vergaß er aber nicht. Turok war sicher versteckt und er würde ihn nicht verraten, auch nicht an einen halbtrunkenen Seefahrer. Der interessierte sich inzwischen aber auch deutlich mehr für Zarrah. "Ist das die Dunkelhaut? Hast wohl noch 'ne Rechnung offen mir der." Der arme Mann musste noch deutlich mehr von seinem Gesöff herunterkippen, denn bei Syn blieb er mit Antworten auf dem Trockenen sitzen. Außerdem wurde er alsbald vergessen, nachdem er entweder so betrunken war, dass er schon doppelt und dreifach sah oder aber andere wie Syn den Weg zu ihm gefunden hatten. Letzteres war der Fall. Syn konnte seinen Augen selbst nicht trauen, aber plötzlich wurde er von einer stürmischen Lariana umarmt, während Kira sich zu ihm an den Tresen lehnte. Sie spielte die Lässige, letztendlich durfte ihr Bruder jedoch feststellen, dass sie mit dem Rumdetter Alkohol genauso wenig vertraut war wie er. Sie hustete und Syn beobachtete ihr Scheitern, zu imponieren. Er schwieg dazu. Es war seine Art der Genugtuung, nachdem er sich durchaus gekränkt fühlte, dass sie und Lariana einfach so aus Hymlia hatten zu Boden gelangen können, während er sich ganze zehn Monate darauf intensiv vorbereiten musste.
Kira hielt mit einer Antwort zum Glück nicht hinter dem Berg. Sie wechselte lediglich ins Hymlikor, damit nicht jeder den Inhalt verstand. Die wohlklingende Sprache schwebte dennoch wie eine sanfte Melodie auf den Wogen des Alkohols durch den Raum. Vor allem aus dem Mund einer der beiden schönen jungen Frauen klang es besonders liebreizend. Da konnte Kira noch so emanzipiert und stark tun. Selbst Syn bekam eine Gänsehaut dabei, aber er hatte sich in dem gesamten Jahr auch nur selten selbst auf Hymlikor unterhalten. Er beherrschte seine eigentliche Muttersprache zwar inzwischen passabler als Lerium - sie war für ihn irgendwie leichter zu lernen gewesen -, dennoch nutzte er nach wie vor häufiger das Celcianische. "Ja, Layan wird nicht erfreut sein. Aber ... ich habe mir nicht zum ersten Mal Callida ausgeliehen."
"Callida also..." Syn nickte verstehend. Er kannte den Pegasus. Callida war sehr umgänglich und ließ sich leicht reiten. Sie besaß nicht ansatzweise ein so wildes Gemüt wie Turok. Syn hatte sie selten geführt, denn ihm war sie irgendwie ... zu langweilig. Dennoch blieb auch sie ein Tier, das Layan ausgebildet hatte. Somit war sie wertvoll und Syn hatte eine gewisse Rücksicht für andere entwickelt. Das schloss Pegasi nicht aus. "Ihr habt Callida hoffentlich nicht einfach irgendwo in Rumdett abgestellt? Ist sie versteckt? Layan wird mir dafür jegliche Verantwortung geben, das ist euch klar." Und das zurecht, wie Syn still nachschob. Immerhin waren die beiden Frauen wegen ihm hier. Sie wollten ihn unterstützen und gerade Lariana machte noch einmal deutlich, ihn nicht im Stich zu lassen.
"Nein, Syn! Wir lassen dich nicht hier allein! Egal, was du vorhast und ... und darüber müssen wir noch reden, aber ich werde nicht da oben sitzen und darauf warten, dass du zu mir zurückkommst!"
"Syn, nachdem Crystin alles erzählt hatte, da konnte ich deinen Blick sehen. Ich konnte sehen, wie du dich quälst und als du nicht zur Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich, was du vorhast. Turok war weg, du warst weg ... Da Crystin von Rumdett erzählt hatte, wusste ich, wo wir dich suchen müssen. Und wir sind hier, um dich zu begleiten. Nicht, um wieder zu gehen. Gefährlich hin oder her, wir bleiben. Denn wir können viel mehr gemeinsam bewirken, anstatt nur du allein!"
"NEIN, bei Faldors Eingeweiden! Ihr versteht nicht!", platzte es aus Syn heraus und er schob Lariana geradezu energisch von sich, damit er an Kira herantreten konnte. Er schaute ihr mit der Strenge eines besorgten Bruders in die gleichsam lindgrünen Augen. "Ich mag Rumdett nicht kennen und auch dieses Ardéris nicht, aber ich kenne den Boden. Ich komme von hier! Ich bin nicht wie ihr, ich weiß, was hier abläuft, wenn man einen Fehler begeht - gerade als Mensch unter Dunkelelfen. Ein falscher Schritt und ihr seid das Eigentum eines dieser Spitzohren. Sie werden euch einsperren, mit Glück ausreichend füttern, damit ihr eine Chance habt, ihre Anforderungen zu überstehen. Sie würden euch zu Dignen zwingen, die ihr euch in eurer wolkigen Traumwelt nicht einmal ausmalen könnt! Glaub mir, Kira, ich hab diese Dinge nicht nur gesehen, ich ... musste sie tun. Mein ganzes Leben lang minus ein Jahr! Hast du überhaupt eine Ahnung, was das heißt?!" Syn warf unter einem Knurren die Hände über den Kopf, wirbelte herum und sein Blick fiel auf Kapitän Back. Da hielt er inne. Richtung Süden. Es flackerte in seinen Augen auf wie eine düstere Gewissheit. Er musste Lariana und Kira nicht mitnehmen. Er war schnell und wendig. Er war das weiße Kaninchen. Und im Gegensatz zu den beiden wusste er, wo Turok versteckt war. Über den Strand könnte er sogar noch mehr Vorsprung herausholen, um den Frauen zu entkommen. Sie würden zurückfliegen müssen, weil sie ihn nicht mehr einholen könnten. Ihn nicht und seinen stolzen, schnellen Turok nicht! Sie müssten-
"Ich liebe dich!" Syn erstarrte. Nur sein Kopf drehte sich, so dass er Lariana in seinem Sichtfeld erfassen konnte. Sie und das Pergament, das sie hervorgezogen hatte. Es wirkte ein wenig zerknittert ob der langen Reise, aber Syn brauchte nicht einmal seine eigene Handschrift darauf zu erkennen um zu wissen, was dort geschrieben stand. "Und deshalb bleibe ich bei dir und unterstütze dich!" Etwas sprang auf, aber es war nicht das weiße Kaninchen. Dieses ... existierte doch schon lange nicht mehr. Es gab nur noch Syn und in seiner Brust machte das Herz wilde Hüpfer, dass seinem gesamten Körper ganz warm wurde. Da räusperte es sich neben ihm, allerdings nicht von der Seite, in der Kira stand.
"Wenn ich ma' so kühn sein darf: Du willst nach Ardéris, Bürschchen. Da wirst'e Frauen brauchen. Kann nich' schaden, die mitzunehmen." Der Kapitän wandte sich an die angesprochenen Damen und stellte sich vor: "Käpt'n Kornelius Back - wie Backbord!" Kira war sofort Feuer und Flamme für ihn. Da zeigte sich die Gefahr, die Syn versucht hatte ihr zu vermitteln. Sie ging vielleicht nicht von Back aus, aber sie lauerte hier am Boden und wenn Kira jedem sofort die Hand reichte, um sich wie ein Kind über einen waschechten Piraten zu freuen, dann konnte das auch ein übles Ende nehmen. Doch bei dem Anblick obsiegte nicht die erneute Sorge. Dazu war Syn noch immer viel zu gerührt von Lariana. Sie, die vollkommen behütet und arglos aufgewachsen war und die ihn so abgrundtief liebte, dass sie ihn nicht verlassen würde. So wie er auch Zarrah nicht am Boden zurücklassen wollte, obwohl er hoch oben, weit über den Wolken ein friedliches Leben führen könnte, ohne jemals wieder zurückblicken zu müssen.
Syn seufzte aus. Er drehte sich im Halbkreis, damit er Lariana in seinen Arm ziehen und wieder eng an sich drücken konnte. Mit ihr zusammen drehte er sich erneut Kira und dem Kapitän zu. "Eher Back wie Backen. Meine Partnerin backt gerne und unglaublich gut." Er drückte Lariana an sich, schenkte ihr ein geschlagenes Lächeln. Gewonnen. Sie und seine Schwester hatten gesiegt. Kein Mann konnte sich der Sturheit von zwei Frauen widersetzen.
"Was willst du auf Ardéris?", fragte Lariana. Sie war wirklich unglaublich!
"Da hält man Zarrah gefangen, oder?" Kira übertraf sie in unschuldiger Arglosigkeit dennoch haushoch.
"Meinst du, du kannst sie retten?" Larianas Blick traf auf seinen. Syn engte die Augen und seine Miene überzog wieder diese entschlossene Ernsthaftigkeit, die ihn befallen hatte, nachdem er mit blutig aufgeschlagenen Knöcheln in sein Elternhaus zurückgekehrt war. Er schüttelte den Kopf und plötzlich ging eine finstere Aura von ihm aus, die überhaupt nicht zu dem schönen, jungen Mann passte. Er hatte sie auch lange nicht mehr getragen, das letzte Mal wohl beim Triell der Titanen in der Schwarzen Arena. Diese Aura ließ das Publikum auf den Tribünen und die Dunkelelfen in den Logen der Adligen verstummen. Es brachte die Luft zum schwingen, dass man schon vorab das Blut schmecken konnte, welches erst noch den Sand sprenkeln würde. "Es geht hier nicht darum, ob ich es kann. Ich werde sie retten", begann er verheißungsvoll, aber die Worte, die folgten, waren es, welche eine gewisse Stimmung im Schankraum des 'Rochens' erzeugen sollten. "Und ich werde jedes Hindernis, das mir im Weg steht, beseitigen. Ich werde jeden, der an ihrem Schicksal verantwortlich ist, auslöschen. Vor, während und nach ihrer Rettung. Keiner dieser dunklen Bastard wird übrig bleiben. Ich werde sie alle töten." Seine Augen, erfüllt von einer geradezu faldorisch kalten Ruhe, erfassten Lariana und Kira. "Und ihr werdet es mitansehen müssen. Das ... unterscheidet mich von euch."
Davor wollte er sie bewahren. Vielleicht mehr noch als vor der Gefahr durch Celcias Boden selbst.
Syn antwortete ihm nicht, deshalb war es gut, dass er nicht nachhakte. Der Hymlianer mochte gegen Layans Warnungen verstoßen, seine Lehren vergaß er aber nicht. Turok war sicher versteckt und er würde ihn nicht verraten, auch nicht an einen halbtrunkenen Seefahrer. Der interessierte sich inzwischen aber auch deutlich mehr für Zarrah. "Ist das die Dunkelhaut? Hast wohl noch 'ne Rechnung offen mir der." Der arme Mann musste noch deutlich mehr von seinem Gesöff herunterkippen, denn bei Syn blieb er mit Antworten auf dem Trockenen sitzen. Außerdem wurde er alsbald vergessen, nachdem er entweder so betrunken war, dass er schon doppelt und dreifach sah oder aber andere wie Syn den Weg zu ihm gefunden hatten. Letzteres war der Fall. Syn konnte seinen Augen selbst nicht trauen, aber plötzlich wurde er von einer stürmischen Lariana umarmt, während Kira sich zu ihm an den Tresen lehnte. Sie spielte die Lässige, letztendlich durfte ihr Bruder jedoch feststellen, dass sie mit dem Rumdetter Alkohol genauso wenig vertraut war wie er. Sie hustete und Syn beobachtete ihr Scheitern, zu imponieren. Er schwieg dazu. Es war seine Art der Genugtuung, nachdem er sich durchaus gekränkt fühlte, dass sie und Lariana einfach so aus Hymlia hatten zu Boden gelangen können, während er sich ganze zehn Monate darauf intensiv vorbereiten musste.
Kira hielt mit einer Antwort zum Glück nicht hinter dem Berg. Sie wechselte lediglich ins Hymlikor, damit nicht jeder den Inhalt verstand. Die wohlklingende Sprache schwebte dennoch wie eine sanfte Melodie auf den Wogen des Alkohols durch den Raum. Vor allem aus dem Mund einer der beiden schönen jungen Frauen klang es besonders liebreizend. Da konnte Kira noch so emanzipiert und stark tun. Selbst Syn bekam eine Gänsehaut dabei, aber er hatte sich in dem gesamten Jahr auch nur selten selbst auf Hymlikor unterhalten. Er beherrschte seine eigentliche Muttersprache zwar inzwischen passabler als Lerium - sie war für ihn irgendwie leichter zu lernen gewesen -, dennoch nutzte er nach wie vor häufiger das Celcianische. "Ja, Layan wird nicht erfreut sein. Aber ... ich habe mir nicht zum ersten Mal Callida ausgeliehen."
"Callida also..." Syn nickte verstehend. Er kannte den Pegasus. Callida war sehr umgänglich und ließ sich leicht reiten. Sie besaß nicht ansatzweise ein so wildes Gemüt wie Turok. Syn hatte sie selten geführt, denn ihm war sie irgendwie ... zu langweilig. Dennoch blieb auch sie ein Tier, das Layan ausgebildet hatte. Somit war sie wertvoll und Syn hatte eine gewisse Rücksicht für andere entwickelt. Das schloss Pegasi nicht aus. "Ihr habt Callida hoffentlich nicht einfach irgendwo in Rumdett abgestellt? Ist sie versteckt? Layan wird mir dafür jegliche Verantwortung geben, das ist euch klar." Und das zurecht, wie Syn still nachschob. Immerhin waren die beiden Frauen wegen ihm hier. Sie wollten ihn unterstützen und gerade Lariana machte noch einmal deutlich, ihn nicht im Stich zu lassen.
"Nein, Syn! Wir lassen dich nicht hier allein! Egal, was du vorhast und ... und darüber müssen wir noch reden, aber ich werde nicht da oben sitzen und darauf warten, dass du zu mir zurückkommst!"
"Syn, nachdem Crystin alles erzählt hatte, da konnte ich deinen Blick sehen. Ich konnte sehen, wie du dich quälst und als du nicht zur Prüfung aufgetaucht bist, wusste ich, was du vorhast. Turok war weg, du warst weg ... Da Crystin von Rumdett erzählt hatte, wusste ich, wo wir dich suchen müssen. Und wir sind hier, um dich zu begleiten. Nicht, um wieder zu gehen. Gefährlich hin oder her, wir bleiben. Denn wir können viel mehr gemeinsam bewirken, anstatt nur du allein!"
"NEIN, bei Faldors Eingeweiden! Ihr versteht nicht!", platzte es aus Syn heraus und er schob Lariana geradezu energisch von sich, damit er an Kira herantreten konnte. Er schaute ihr mit der Strenge eines besorgten Bruders in die gleichsam lindgrünen Augen. "Ich mag Rumdett nicht kennen und auch dieses Ardéris nicht, aber ich kenne den Boden. Ich komme von hier! Ich bin nicht wie ihr, ich weiß, was hier abläuft, wenn man einen Fehler begeht - gerade als Mensch unter Dunkelelfen. Ein falscher Schritt und ihr seid das Eigentum eines dieser Spitzohren. Sie werden euch einsperren, mit Glück ausreichend füttern, damit ihr eine Chance habt, ihre Anforderungen zu überstehen. Sie würden euch zu Dignen zwingen, die ihr euch in eurer wolkigen Traumwelt nicht einmal ausmalen könnt! Glaub mir, Kira, ich hab diese Dinge nicht nur gesehen, ich ... musste sie tun. Mein ganzes Leben lang minus ein Jahr! Hast du überhaupt eine Ahnung, was das heißt?!" Syn warf unter einem Knurren die Hände über den Kopf, wirbelte herum und sein Blick fiel auf Kapitän Back. Da hielt er inne. Richtung Süden. Es flackerte in seinen Augen auf wie eine düstere Gewissheit. Er musste Lariana und Kira nicht mitnehmen. Er war schnell und wendig. Er war das weiße Kaninchen. Und im Gegensatz zu den beiden wusste er, wo Turok versteckt war. Über den Strand könnte er sogar noch mehr Vorsprung herausholen, um den Frauen zu entkommen. Sie würden zurückfliegen müssen, weil sie ihn nicht mehr einholen könnten. Ihn nicht und seinen stolzen, schnellen Turok nicht! Sie müssten-
"Ich liebe dich!" Syn erstarrte. Nur sein Kopf drehte sich, so dass er Lariana in seinem Sichtfeld erfassen konnte. Sie und das Pergament, das sie hervorgezogen hatte. Es wirkte ein wenig zerknittert ob der langen Reise, aber Syn brauchte nicht einmal seine eigene Handschrift darauf zu erkennen um zu wissen, was dort geschrieben stand. "Und deshalb bleibe ich bei dir und unterstütze dich!" Etwas sprang auf, aber es war nicht das weiße Kaninchen. Dieses ... existierte doch schon lange nicht mehr. Es gab nur noch Syn und in seiner Brust machte das Herz wilde Hüpfer, dass seinem gesamten Körper ganz warm wurde. Da räusperte es sich neben ihm, allerdings nicht von der Seite, in der Kira stand.
"Wenn ich ma' so kühn sein darf: Du willst nach Ardéris, Bürschchen. Da wirst'e Frauen brauchen. Kann nich' schaden, die mitzunehmen." Der Kapitän wandte sich an die angesprochenen Damen und stellte sich vor: "Käpt'n Kornelius Back - wie Backbord!" Kira war sofort Feuer und Flamme für ihn. Da zeigte sich die Gefahr, die Syn versucht hatte ihr zu vermitteln. Sie ging vielleicht nicht von Back aus, aber sie lauerte hier am Boden und wenn Kira jedem sofort die Hand reichte, um sich wie ein Kind über einen waschechten Piraten zu freuen, dann konnte das auch ein übles Ende nehmen. Doch bei dem Anblick obsiegte nicht die erneute Sorge. Dazu war Syn noch immer viel zu gerührt von Lariana. Sie, die vollkommen behütet und arglos aufgewachsen war und die ihn so abgrundtief liebte, dass sie ihn nicht verlassen würde. So wie er auch Zarrah nicht am Boden zurücklassen wollte, obwohl er hoch oben, weit über den Wolken ein friedliches Leben führen könnte, ohne jemals wieder zurückblicken zu müssen.
Syn seufzte aus. Er drehte sich im Halbkreis, damit er Lariana in seinen Arm ziehen und wieder eng an sich drücken konnte. Mit ihr zusammen drehte er sich erneut Kira und dem Kapitän zu. "Eher Back wie Backen. Meine Partnerin backt gerne und unglaublich gut." Er drückte Lariana an sich, schenkte ihr ein geschlagenes Lächeln. Gewonnen. Sie und seine Schwester hatten gesiegt. Kein Mann konnte sich der Sturheit von zwei Frauen widersetzen.
"Was willst du auf Ardéris?", fragte Lariana. Sie war wirklich unglaublich!
"Da hält man Zarrah gefangen, oder?" Kira übertraf sie in unschuldiger Arglosigkeit dennoch haushoch.
"Meinst du, du kannst sie retten?" Larianas Blick traf auf seinen. Syn engte die Augen und seine Miene überzog wieder diese entschlossene Ernsthaftigkeit, die ihn befallen hatte, nachdem er mit blutig aufgeschlagenen Knöcheln in sein Elternhaus zurückgekehrt war. Er schüttelte den Kopf und plötzlich ging eine finstere Aura von ihm aus, die überhaupt nicht zu dem schönen, jungen Mann passte. Er hatte sie auch lange nicht mehr getragen, das letzte Mal wohl beim Triell der Titanen in der Schwarzen Arena. Diese Aura ließ das Publikum auf den Tribünen und die Dunkelelfen in den Logen der Adligen verstummen. Es brachte die Luft zum schwingen, dass man schon vorab das Blut schmecken konnte, welches erst noch den Sand sprenkeln würde. "Es geht hier nicht darum, ob ich es kann. Ich werde sie retten", begann er verheißungsvoll, aber die Worte, die folgten, waren es, welche eine gewisse Stimmung im Schankraum des 'Rochens' erzeugen sollten. "Und ich werde jedes Hindernis, das mir im Weg steht, beseitigen. Ich werde jeden, der an ihrem Schicksal verantwortlich ist, auslöschen. Vor, während und nach ihrer Rettung. Keiner dieser dunklen Bastard wird übrig bleiben. Ich werde sie alle töten." Seine Augen, erfüllt von einer geradezu faldorisch kalten Ruhe, erfassten Lariana und Kira. "Und ihr werdet es mitansehen müssen. Das ... unterscheidet mich von euch."
Davor wollte er sie bewahren. Vielleicht mehr noch als vor der Gefahr durch Celcias Boden selbst.

- Erzähler
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- Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Nicht immer waren alle auf die eine, körperliche Sache aus und Syn musste immer noch lernen, dass es auch am Boden nicht anders war. Seine ganze Welt war davon geprägt worden, aber hier zeigte sich, dass er selbst damit nicht immer weiterkam. Jannis mochte eine Ausnahme bilden, denn der Junge schwärmte offenbar für ihn. Er wollte ihn nicht besitzen oder unterwerfen. Er wollte sich von ihm verführen lassen, weil er ihm gefiel. Es war nicht anders als bei Lariana. Auch sie war von Anfang an ihm interessiert gewesen und nun? Nun liebten sie sich. Aus Annäherung musste nicht immer etwas Schlechtes entstehen und Syn musste erkennen, dass er das nicht als Druckmittel oder Waffe missbrauchen musste. Jetzt aber wurde das Thema ohnehin durch die schillernden Gestalten von Lariana und Kira abgelenkt. Syn sah sich mit einem Mal mit dem Himmel konfrontiert und der ganze Rochen wurde eine Spur… reiner. Die beiden Frauen brachten so viel Glanz in die Spelunke, dass ein jeder Säufer, Kartenzinker oder Gauner innehielt und sie betrachtete. Aufmerksamkeit konnte seine Art also durchweg. Erst nach einer Weile widmete sich Rumdett wieder sich selbst, sodass die drei Hymlianer reden konnten. Einzig Back blieb an Bord des Gesprächs. "Ihr habt Callida hoffentlich nicht einfach irgendwo in Rumdett abgestellt? Ist sie versteckt? Layan wird mir dafür jegliche Verantwortung geben, das ist euch klar.", erklärte Syn entschieden. Er konnte kaum fassen, dass es für Kira so einfach gewesen war. Aber er musste ihr zugestehen, dass sie sehr viel mehr Zeit für alles gehabt hatte. Und seine Schwester hatte sich bereits früh als etwas rebellisch entpuppt. Lariana hob beschwichtigend eine Hand. „Layan wird nichts dergleichen tun. Das verspreche ich dir, er wird das verstehen.“ Sie glaubte das zu wissen, weil er ihr Bruder war. Sicher sein konnte sie sich natürlich nicht. Sie versuchten ihm begreiflich zu machen, dass sie ihm zur Seite standen. Aber die Frauen wussten gar nicht, worauf sie sich einließen. Für die eine war es Liebe, für die andere ein Abenteuer. Aber das war es nicht. "NEIN, bei Faldors Eingeweiden! Ihr versteht nicht!" Sämtliche Augen richteten sich auf die seltsame Gruppe und Syn sahen ein blaues und ein grünes Paar entgegen. Sie blinzelten überrascht. Die Sprache war harsch, düster und ungewohnt. "Ich mag Rumdett nicht kennen und auch dieses Ardéris nicht, aber ich kenne den Boden. Ich komme von hier! Ich bin nicht wie ihr, ich weiß, was hier abläuft, wenn man einen Fehler begeht - gerade als Mensch unter Dunkelelfen. Ein falscher Schritt und ihr seid das Eigentum eines dieser Spitzohren. Sie werden euch einsperren, mit Glück ausreichend füttern, damit ihr eine Chance habt, ihre Anforderungen zu überstehen. Sie würden euch zu Dignen zwingen, die ihr euch in eurer wolkigen Traumwelt nicht einmal ausmalen könnt! Glaub mir, Kira, ich hab diese Dinge nicht nur gesehen, ich ... musste sie tun. Mein ganzes Leben lang minus ein Jahr! Hast du überhaupt eine Ahnung, was das heißt?!" Kira wirkte betroffen. Sie engte ein wenig die Augen und betrachtete Syn ruhig und ernsthaft. Lariana hörte ebenfalls zu und wirkte ein wenig entsetzt. Sie hatten immer nur geahnt, was gewesen war. Niemals hatte er wirklich erzählt.
Einen Moment spitzte sich die Lage zu. Syn erkannte, dass er wusste, wohin, schneller war und die Mädchen einfach stehenlassen konnte. Doch dann zog Lariana eine Waffe, die er nicht hatte, kommen sehen. Eine Waffe, die ihn selbst entwaffnete. Ihn und seinen Zorn. Drei kleine Worte, die er ihr selbst geschrieben hatte. Und sie nun aussprach. ‚Ich liebe dich‘. Und sie blieb bei ihm, um ihm beizustehen. Syn konnte nicht anders als sich geschlagen zu geben. Wärme durchströmte ihn. Sie… sie, die den Boden nicht kannte, die nichts davon kannte, war hier, um ihm zu helfen, weil sie ihn liebte. Wie könnte er sauer sein? Er zog sie in die Arme und Lari erwiderte es erleichtert. Sie lächelte. "Eher Back wie Backen. Meine Partnerin backt gerne und unglaublich gut.", erwähnte er, nachdem sich Back vorstellte. Und Back schnaufte vergnügt, als er Lariana betrachtete. „Hast dir wohl ein feines Mädel angelacht, Bürsche!“, sagte er brummig und Lari bekam rote Wangen. „Er hat auch nur das Beste verdient“, kicherte sie verliebt und hauchte Syn einen Kuss auf die Wange. Dann aber stellten die beiden Frauen einige Fragen und Syn’s Haltung änderte sich schlagartig. Aus dem geschlagen gegebenen Hymlianer wurde ein Sklave, der noch eine Rechnung offen hatte. Dunkelheit umgab ihn, wie niemand wohl bei seinem Antlitz für möglich gehalten hatte. Lariana blickte in seine Augen und ihr lief es kalt den Rücken hinunter bei seinem Anblick. Seine Stimme aber jagte ihr ein paar Tränen in die blauen Augen, als er sprach: "Es geht hier nicht darum, ob ich es kann. Ich werde sie retten. Und ich werde jedes Hindernis, das mir im Weg steht, beseitigen. Ich werde jeden, der an ihrem Schicksal verantwortlich ist, auslöschen. Vor, während und nach ihrer Rettung. Keiner dieser dunklen Bastarde wird übrigbleiben. Ich werde sie alle töten."
Auch Kira starrte ihren Bruder an. Der ganze Rochen schien um einige Grad kälter und dunkler zu werden. Lariana aber war es, die Syn anstarrte und den Blick geschockt nicht abwenden konnte. „Syn…“, versuchte es Kira, doch er war noch nicht fertig. "Und ihr werdet es mitansehen müssen. Das ... unterscheidet mich von euch." Kira schluckte. Sie war sich mit einem Mal nicht mehr so sicher, ob das alles eine gute Idee war. Ihre Stirn runzelte sich und sie schluckte erneut. „Du… du musst doch nicht…“, stammelte sie, doch fiel ihr dieses Mal kein lockerer Spruch ein. Back trank noch einen. Aber es war Lariana, die Synnover fest im Blick hatte. Für einen Moment, wie zur Salzsäule erstarrt, doch dann bröckelte der Blick und auf einmal trat etwas Neues hinein. Das Liebliche verschwand. Man konnte eine Wut ablesen, die man ihr nicht zugetraut hätte. Lariana trat vor und packte Syn an einer seiner Hände. „Wenn es das ist, was du jetzt tun musst, damit du dieses grauenhafte Leben endlich hinter dir lassen kannst, dann… dann… tu es! Aber ich schwöre dir, Syn! Ich lasse nicht zu, dass es dich zerstört. Ich lasse nicht zu, dass es DAS aus dir macht!“, zischte sie mit einer Stärke, die man Lari wohl nicht zugeschrieben hätte. Sie wandte sich an Back. „Los! Trink aus, Saufbold und mach dein Schiff klar. Wir“-, in dem Moment, knallte Back’s Kopf auf den Tisch und er begann zu schnarchen. Lariana blinzelte etwas pikiert. Doch dann presste sie die Lippen aufeinander. „Na schön. Dann also doch per Pegasus!“, knurrte sie und es wollte nicht recht zum lieblichen Klang passen. Sie drehte sich zu Synnover um und schaute ihn und Kira an. „Los. Zu Callida und Turok und dann fliegen wir zu dieser verdammten Insel, damit dieses Grauen ein Ende hat!“, entschied sie. Kira war noch immer unsicher. „Was… was meinst du?“, sagte sie und Lariana sah zu Synnover, ehe sie wieder zu Kira blickte. „Ich lasse nicht zu, dass SIE das aus ihm macht! Retten wir diese Frau, damit seine Seele Ruhe findet und dann kehren wir nach Hause zurück, damit das ein Ende findet. Ich lasse nicht zu, dass SIE ihn zerstört!“, schnaubte sie und ruckte mit dem Kopf zur Tür. „Raus jetzt!“, übernahm sie die Führung. Lariana zeigte eine Stärke, eine Entschlossenheit, die neu war. Und es würde sich weisen müssen, wohin das noch führte. Sie liebte Syn und sie war bereit ihn vor allem … und jeden zu beschützen, das ihm etwas antun wollte.
Einen Moment spitzte sich die Lage zu. Syn erkannte, dass er wusste, wohin, schneller war und die Mädchen einfach stehenlassen konnte. Doch dann zog Lariana eine Waffe, die er nicht hatte, kommen sehen. Eine Waffe, die ihn selbst entwaffnete. Ihn und seinen Zorn. Drei kleine Worte, die er ihr selbst geschrieben hatte. Und sie nun aussprach. ‚Ich liebe dich‘. Und sie blieb bei ihm, um ihm beizustehen. Syn konnte nicht anders als sich geschlagen zu geben. Wärme durchströmte ihn. Sie… sie, die den Boden nicht kannte, die nichts davon kannte, war hier, um ihm zu helfen, weil sie ihn liebte. Wie könnte er sauer sein? Er zog sie in die Arme und Lari erwiderte es erleichtert. Sie lächelte. "Eher Back wie Backen. Meine Partnerin backt gerne und unglaublich gut.", erwähnte er, nachdem sich Back vorstellte. Und Back schnaufte vergnügt, als er Lariana betrachtete. „Hast dir wohl ein feines Mädel angelacht, Bürsche!“, sagte er brummig und Lari bekam rote Wangen. „Er hat auch nur das Beste verdient“, kicherte sie verliebt und hauchte Syn einen Kuss auf die Wange. Dann aber stellten die beiden Frauen einige Fragen und Syn’s Haltung änderte sich schlagartig. Aus dem geschlagen gegebenen Hymlianer wurde ein Sklave, der noch eine Rechnung offen hatte. Dunkelheit umgab ihn, wie niemand wohl bei seinem Antlitz für möglich gehalten hatte. Lariana blickte in seine Augen und ihr lief es kalt den Rücken hinunter bei seinem Anblick. Seine Stimme aber jagte ihr ein paar Tränen in die blauen Augen, als er sprach: "Es geht hier nicht darum, ob ich es kann. Ich werde sie retten. Und ich werde jedes Hindernis, das mir im Weg steht, beseitigen. Ich werde jeden, der an ihrem Schicksal verantwortlich ist, auslöschen. Vor, während und nach ihrer Rettung. Keiner dieser dunklen Bastarde wird übrigbleiben. Ich werde sie alle töten."
Auch Kira starrte ihren Bruder an. Der ganze Rochen schien um einige Grad kälter und dunkler zu werden. Lariana aber war es, die Syn anstarrte und den Blick geschockt nicht abwenden konnte. „Syn…“, versuchte es Kira, doch er war noch nicht fertig. "Und ihr werdet es mitansehen müssen. Das ... unterscheidet mich von euch." Kira schluckte. Sie war sich mit einem Mal nicht mehr so sicher, ob das alles eine gute Idee war. Ihre Stirn runzelte sich und sie schluckte erneut. „Du… du musst doch nicht…“, stammelte sie, doch fiel ihr dieses Mal kein lockerer Spruch ein. Back trank noch einen. Aber es war Lariana, die Synnover fest im Blick hatte. Für einen Moment, wie zur Salzsäule erstarrt, doch dann bröckelte der Blick und auf einmal trat etwas Neues hinein. Das Liebliche verschwand. Man konnte eine Wut ablesen, die man ihr nicht zugetraut hätte. Lariana trat vor und packte Syn an einer seiner Hände. „Wenn es das ist, was du jetzt tun musst, damit du dieses grauenhafte Leben endlich hinter dir lassen kannst, dann… dann… tu es! Aber ich schwöre dir, Syn! Ich lasse nicht zu, dass es dich zerstört. Ich lasse nicht zu, dass es DAS aus dir macht!“, zischte sie mit einer Stärke, die man Lari wohl nicht zugeschrieben hätte. Sie wandte sich an Back. „Los! Trink aus, Saufbold und mach dein Schiff klar. Wir“-, in dem Moment, knallte Back’s Kopf auf den Tisch und er begann zu schnarchen. Lariana blinzelte etwas pikiert. Doch dann presste sie die Lippen aufeinander. „Na schön. Dann also doch per Pegasus!“, knurrte sie und es wollte nicht recht zum lieblichen Klang passen. Sie drehte sich zu Synnover um und schaute ihn und Kira an. „Los. Zu Callida und Turok und dann fliegen wir zu dieser verdammten Insel, damit dieses Grauen ein Ende hat!“, entschied sie. Kira war noch immer unsicher. „Was… was meinst du?“, sagte sie und Lariana sah zu Synnover, ehe sie wieder zu Kira blickte. „Ich lasse nicht zu, dass SIE das aus ihm macht! Retten wir diese Frau, damit seine Seele Ruhe findet und dann kehren wir nach Hause zurück, damit das ein Ende findet. Ich lasse nicht zu, dass SIE ihn zerstört!“, schnaubte sie und ruckte mit dem Kopf zur Tür. „Raus jetzt!“, übernahm sie die Führung. Lariana zeigte eine Stärke, eine Entschlossenheit, die neu war. Und es würde sich weisen müssen, wohin das noch führte. Sie liebte Syn und sie war bereit ihn vor allem … und jeden zu beschützen, das ihm etwas antun wollte.

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Krz'ner (bruchstückhaft)
Lerium (rudimentär)
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- Fähigkeiten: Luftmagie (gut)
Kampffächer (durchschnittlich)
Dolche (rudimentär) - Lebensenergie:
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- Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
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- Karte Celcias - Tierische Begleiter: Turok (Pegasus)
Re: Ankunft in einer fremden Stadt
"Layan wird nichts dergleichen tun. Das verspreche ich dir, er wird das verstehen." Syn nickte langsam, wirklich glauben konnte er es jedoch nicht. Dabei hatte er es schon selbst erlebt, nachdem er die Zeitfrist für das erste freie Herumfliegen deutlich überschritten hatte. Layan hatte ihn nur ansehen müssen und verstanden. Außerdem war er nicht wütend gewesen, sondern nur besorgt. Trotzdem schwang im Inneren des Hymlianers eine Furcht mit. Er fürchtete Layans Blick, sollten sie einander wiedersehen. Er fürchtete, darin Verurteilung für seine Entscheidungen finden zu müssen und ... Enttäuschung. Er fürchtete noch immer Strafen, die es in Hymlia niemals geben würde. Morgeria hatte seine Spuren an ihm hinterlassen - schlimmer als er es sich eingestehen würde. Als er konnte! Vieles trat als Erkenntnis erst jetzt an die Oberfläche. Ein Jahr war vergangen und noch immer fand er sich wiederholt in einem Lernprozess wieder, der noch längst nicht abgeschlossen war. Vielleicht würde er niemals enden und mit seiner Sturheit, Zarrah retten zu wollen, einige Türen verschließen. Aber Syn hatte sich für diesen Weg entschieden. Er hatte sich entschieden, alles zurückzulassen, wenn es sein musste, um Zarrah zu retten ... und um ihr die Möglichkeit zu schenken, selbst einen solchen Lernprozess anzustoßen. Er wollte, dass auch sie die kleinen Momente aus Glück erlebte, die sich zu größeren aneinanderreihten, bis es Alltag wurde und man einfach nur noch glücklich war. Er wollte das für sie, aber gleichzeitig auch mit ihr zusammen erleben. Dafür war er bereits, alles zu riskieren. Mehr noch, er war bereit, sich aller Mittel zu bedienen und zwar ausschließlich auf eine Weise, die ihm sechzehn seiner nunmehr fast einundzwanzig Lebensjahre in Fleisch und Blut übergegangen war.
"Syn ... Du ... du musst doch nicht...", brachte Kira mit einem Entsetzen im Blick heraus, der deutlich machte, wie sehr die Worte ihres Bruder sie erschreckt hatten. Ob sie es noch für eine gute Idee hielt, dieses Abenteuer zu begehen, das tatsächlich keines mehr war - jetzt bereits nicht?
"Muss ich nicht?", erwiderte Syn und noch immer ließ er nicht von seiner kalten, viel zu ruhigen Entschlossenheit ab. Oh, er war ein See, tief und still. In diesen Gewässern lauerte bekanntlich die größte Gefahr, vor allem weil sie hervorschnellte, ohne auch nur eine Welle zu verursachen. "Soll ich sie verschonen, damit sie weiter verfolgen können? Damit sie erneut gefangennehmen und dieses Mal jene möglicherweise sogar töten, die ihnen im Weg stehen? Soll es Crystin dieses Mal nicht schaffen? Und ihr ... wollt ihr zu ihrem Besitz werden, bis euer Wille bricht? Bis ihr ihnen die Stiefel leckt, wann immer sie in Dreck treten, nur weil man euch auf harte Weise einbläut, dass ihr es tun müsst? Bis das Leuchten aus deinen oder Laris Augen schwindet?! Soll ich das zulassen?" Seine Worte waren hart, aber voller Ehrlichkeit. Er sprach aus, was sie an ihm versucht und mit ihm getan hatten. Aber sein Lindgrün leuchtete noch, allerdings besaß es Schatten, die das schöne frische Gras darin beinahe grau erscheinen ließen.
Syn blickte seiner Schwester entgegen. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Er tat es nicht gern, aber nur so würde sie vielleicht endlich verstehen, was es ihn kostete, hier zu sein, ohne dass er das Trauma seines Leben bis ins kleinste Detail vor ihr ausbreiten musste. Es schmeckte ihm nicht, seine Schwester so zu verstören. In einer ruhigen Minute würde er bereuen und wieder in Selbsthass versinken, aber jetzt konnte er sich nicht besinnen. Er konnte nicht aufhören.
Doch nicht nur in Syn brodelte es. Lariana, die mit Tränen verhangenem Blick still dagestanden hatte, erfasste nun eine ganz eigene Aura. Ihr Blick brach und Syn erkannte es, als er prüfend auch zu ihr schaute. Ersmtals zuckte er. Es war zu viel. Er hatte übertrieben und für den Bruchteil eines Herzschlag konnte er die Distanz sehen, die sich zwischen ihr und dem von ihm, was er ihr gerade zeigte, aufbaute. Dieses Mal wäre sie es, die ihn verließ ... weil Hymlia allein eben nicht reichte, um jemanden wie ihn zu rehabilitieren. Er war anders - zu anders.
Doch er irrte. Warum weich, dennoch mit einer Entschlossenheit ähnlich der seinen, griff Lariana nach Syns Hand. Seine Seele seufzte vor Sehnsucht, wollte sich daran klammern und alles vergessen. Sein Herz konnte nicht. Es wollte Zarrah retten. Dennoch war er dankbar, dass Lariana ihm nicht den Rücken kehrte, ohne ihm noch einmal zu zeigen, was er verlieren würde. Sei dankbar für das Jahr, das du hattest... Er schluckte leer. Er irrte sich.
"Wenn es das ist, was du jetzt tun musst, damit du dieses grauenhafte Leben endlich hinter dir lassen kannst, dann ... dann ... tu es!" Er öffnete die Lippen einen Spalt weit, um zu entgegnen, dass er es nicht nur für sich tat. Auch Zarrah musste gerettet werden. Auch sie verdiente die Chance, es hinter sich lassen zu können und wenn sie es nicht allein schaffte, würde er ihr zur Seite stehen. Doch Lariana gab ihm keine Gelegenheit. "Aber ich schwöre dir, Syn! Ich lasse nicht zu, dass es dich zerstört. Ich lasse nicht zu, dass es DAS aus dir macht!" Er starrte sie an, ungerührt. Lariana aber vollzog eine Veränderung. Sie wandte sich an Kapitän Kornelius Back und forderte ihn auf, sein Schiff bereitzumachen. Sie wollte tatsächlich unter diesem Halunken nach Ardéris segeln. Back jedoch war raus. Er hatte sich selbst ins Aus geschossen und wer wusste, ob er es später mit seinem Kater nicht bereute. Er hätte mit Syn und diesen wunderschönen Frauen segeln können. Nun schwamm er nur auf einer Welle der Trunkenheit und Bewusstlosigkeit mit, als sein Kopf einfach schlaff auf dem Tresen aufkam. Keine Chance, den Kapitän überhaupt zu etwas zu bewegen. "Na schön. Dann also doch der Pegasus!" Lariana ließ sich nicht beirren. Syn starrte sie noch immer an, ohne etwas zu erwidern. Aber er drückte ihre Hand leicht. Auf gewisse Weise machte sie ihn ... stolz. Er bewunderte diese versteckte Seite, die sie ihm nun ihrerseits zeigte und die ... ihr Würze verlieh. Er fühlte sich ihr näher verbunden als zuvor und ein kleiner Teil in ihm hätte sie nun am liebsten gepackt, geküsst und zur nächstbesten Blumenwiese verfrachtet, um sie dort ausgiebig zu lieben. Dieser Teil kam aber nicht gegen seine Entscheidung an, Zarrah zu finden. Denn die Dunkelelfe wollte er ebenso lieben, vielleicht nicht in einer Blumenwiese. Aber er wollte sie bei sich haben oder an ihrer Seite sein. Er wollte ihr seine Gefühle gestehen, sie halten, küssen und ... sie noch einmal auf sich sitzen sehen, als sie losgelöst von allen Sorgen so wunderschön ausgesehen hatte. Er wollte sie spüren, sie halten und nie wieder loslassen. Sein Herz schlug für zwei Frauen und die eine würde ihm helfen, die andere zu retten. Allerdings war sie auf Zarrah selbst nicht gut zu sprechen und es ließ Syn erstarrten, als Lariana sie für all das hier verantwortlich machte.
"Ich lasse nicht zu, dass SIE das aus ihm macht! Retten wir diese Frau, damit seine Seele Ruhe findet und dann kehren wir nach Hause zurück, damit das ein Ende findet. Ich lasse nicht zu, dass SIE ihn zerstört! Raus jetzt!" Schon zog sie Syn mit sich. Falls jemand im 'Rochen' das Trio noch beobachtet hatte, durften diejenigen nun zusehen, wie diese aus dem Nichts aufgetauchten, schönen Menschen wieder dorthin verschwanden. Aus war der Traum aus silberweißen Haaren und unsagbarer Schönheit, der Einzug in ihr zwielichtiges Reich gehalten hatte. Aus war die Hoffnung für Jannis, einen weiteren Kuss oder mehr von Syn zu erhalten. Denn er folgte Lariana und ihm folgte Kira. Seine Geliebte führte ihn durch die Stadt und hinaus zum Strand. Offenbar hatten sie und Kira für Callida ebenfalls eine Höhle in den Klippen als Versteck gewählt oder den Pegasus aber irgendwo zwischen einigen Felsen geparkt.
Es brauchte er die salzige, kalte Seeluft, damit Syn langsam aus seiner Starre zwischen Bewunderung, Stolz und nun auch Entsetzen seinerseits herausfand. Erneut drückte er Larianas Hand. Dieses Mal war es allerdings einem Sträuben geschuldet. Er blieb auf dem steinigen, mit Algen und Muscheln besetzten Strand stehen, so dass sie zwangsläufig anhalten musste.
"Lari, warte!", bat er sie dann zusätzlich, falls sie weiterhin ihre Entschlossenheit an den Tag legte und ihn ansonsten wohl noch bis zu Callida geschleift hätte. Er wartete, bis auch Kira stoppte. Er wartete, bis er die Aufmerksamkeit beider Frauen auf sich ruhen hatte. "Was ihr seht und was euch erschreckt ... das bin ich längst. Es ist zu spät. Es ... das ... ich", stellte er mit eigener bitterer Erkenntnis fest. Syn engte die Augen. Ja, all das Düstere war er. Bereits Sodth und die Orks hatten ihn in diese Richtung getrimmt, als sie ihm aufzeigten, dass er nur für Mord und Siege über andere eine höhere Lebensqualität erhielt. Sie war weiterhin unterhalb dessen, was man menschenwürdig nennen dürfte, aber das kleine Kind Synnover hatte sich an jeden Strohhalm geklammert, der ihm Komfort versprach. Man hatte ihn gebrochen, ohne seine Seele zu zerstückeln. Man hatte ihn vergiftet und letztendlich dadurch formen können, wie Morgeria ihn haben wollte. Erst die Reißer, dann die Nachtklingen. Und er hatte es dankbar angenommen, weil er leben durfte und jede Schandtat mit dem Blutgeld des Komforts, der falschen Zuneigung und Zeit mit den falschen Dunkelelfen bezahlt worden war. Ja, das war er. Er hatte es sogar gefeiert, sich noch über andere Sklaven hinweg erhoben und sie seinerseits wie Dreck behandelt. Er hatte sich privilegiert gesehen in all seinem Luxus, seinem Tand, der doch mit Narben auf seiner Seele und den Leben anderer bezahlt worden war.
"Ich bin bereits zerstört worden", murmelte er und konnte weder Kira noch Lariana in die Augen schauen. So senkte Syn seinen Blick auf den Sand. "Aber nicht durch sie", fügte er an. Er sprach leise, ruhig. Sie befanden sich gerade im Auge des Sturms, der in ihm tobte und mit dem er das Übel auf Ardéris eigentlich heimsuchen wollte. "Andere haben mich zerstört. Das bin ich. Syn, das weiße Kaninchen. Der Sklave und Gladiator, der sicher mehrere Dutzend Leben schon auf dem Gewissen hat. Der, der kein Gewissen hatte für eine lange Zeit. Morgeria hat mich zu dem gemacht, was ihr vor euch seht, aber nicht sie!" Er hob den Kopf. Er geißelte sich, in die Augen beider Hymlianerinnen zu schauen. Wenn er es nicht täte, könnte er niemandem entgegentreten, niemanden retten. Er musste sich erinnern, für wen er all das tat. "Zarrah'lindae von den Nachtklingen ist anders. Ohne sie wäre ich zerbrochen und endgültig Teil dieser Welt geworden. Ohne sie ... hätte ich Hymlia nie erreicht und nie unter eurer Fürsorge wachsen lassen können, was sie mit bloßer Hand freigelegt hat. Sie ist die Letzte, die ihr für all das hier" - er schlug die flache Hand gegen seine Brust - "verantwortlich machen dürft. Nein! Sie müssten wir retten. Sie hat es verdient. Sie ... auch sie muss raus aus diesem dunklen Pfuhl. Ich will nicht, dass sie bricht. Sie ..." Ihr verdankte er alles. Ich liebe sie. Ich will ihr das sagen können. Syn wischte sich das Brennen aus den Augenwinkeln. "Lasst uns bitte gehen, solange ich bereit bin, alles zu tun, um sie zu retten. Ich darf nicht zweifeln. Ich darf keine Sekunde mehr nachlassen."
Er musste sie erreichen. Zunächst aber gelangte er in Larianas Windschatten zu Callida. Der Pegasus war unbeschadet und zeigte sich mit aufgerichteten Ohren, als er Syns Geruch gewahr wurde. Beide kannten einander schließlich. Er ließ sich sogar hinreißen, ihr einmal den Hals zu tätscheln, während Kira aufsaß. Sie wollte Lariana zu sich hochheben, aber die Hymlianerin lehnte ab. Sie würde Syn nicht allein fliegen lassen und ihre Entscheidung entsprang nicht einmal Misstrauen, dass er Callida mit Turok abhängen könnte. Sie wollte in seiner Nähe sein und seine Seele bewahren, so wie Syn es bei Zarrah vorhatte. Also ließen Kira und er Lari gewähren.
Gemeinsam suchten sie also noch die Höhle auf, in der Turok artig wartete. Der Pegasus wirkte allerdings sehr erleichtert, Syn wiederzusehen. Er schnaubte und stampfte mit dem Huf auf. Syn ließ Larianas Hand los, um den Kopf des Tieres zu halten und seine Stirn an die lange Schnauze Turoks zu drücken. Er schloss die Augen, atmete durch und suchte etwas Ruhe in der Verbundenheit zu diesem Tier. Er musste es tun, solange er noch konnte. Vielleicht verstand Layan nämlich nicht...
Wenig später flogen zwei schöne, weiße Schatten über die Weite der See hinweg, dem Süden entgegen. Die Sonne begleitete sie, hellte das Blau des Meeres auf, aber nur teilweise ihre Gemüter. Syn wirkte nach außen locker, aber blieb angespannt. Nur jemand wie Lariana, die vor ihm auf Turok mit ritt, konnte es fühlen. Nur sie spürte, welchen Druck er sich selbst machte. Nur sie ahnte, wie wichtig es ihm war, diese Dunkelelfe zu finden und zu retten ... und ihre Verfolger auszuschalten. Sie spürte aber auch, dass er immer wieder sie selbst als Ruhepol suchte. Mal stricht er mit seiner Wange an ihrer entlang. Mal steckte er seine Nasenspitze in die Tiefen ihres Haares. Mal drückte er sie enger an sich oder bettete den Kopf auf ihrer Schulter. Jedes Mal begleitete eine Geste das tiefe Seufzen seiner Seele, die sich auch schönere Aktivitäten wünschte, da sie nun alle schon einmal dem Boden so nahe waren. Aber es ging nicht, noch nicht.
Kira flog wie ein Kolibri um sie herum, versuchte ausgelassen zu sein, wann immer sie konnte, um die Stimmung zu heben. Doch Syn konnte sich nicht länger davon anstecken lassen. Jedes Lächeln, das er ihr schenkte, kaschierte nur seine wahren Gefühle. Er versuchte, ihr und Lari so viel argloses Abenteuer zu schenken, wie es ihm möglich war. Ein Abenteuer, das er selbst nicht genießen konnte, ebenso wenig wie den hoffnungsvollen Streifen der Insel Ardéris, die sich alsbald vor ihnen auftat. Der Vulkan ragte bereits aus weiter Ferne schon wie ein Mahnmal empor. Syn übezog eine Gänsehaut aufgeregter Anspannung. Es war soweit. Er kam Zarrah immer näher. Er durfte sich nun keine Fehler erlauben. Er musste sie finden, sie befreien und retten. Er musste töten, was ihr eine Gefahr wäre ... und nun musste er auch noch auf seine Geliebte und Schwester achtgeben. Die Situation nahm an Risiko zu, aber er war nicht nervös. Er durfte es nicht sein. Er konnte auch nicht. Man hatte es ihm abtrainiert. Ardéris lag vor ihm wie die Schwarze Arena Morgerias und ihm stünde nun ein weitaus schlimmerer, längerer, gefährlicherer Kampf bevor als das Triell der Giganten. Denn dieses Mal mussten mehr als er allein am Ende stehen bleiben.
"Syn ... Du ... du musst doch nicht...", brachte Kira mit einem Entsetzen im Blick heraus, der deutlich machte, wie sehr die Worte ihres Bruder sie erschreckt hatten. Ob sie es noch für eine gute Idee hielt, dieses Abenteuer zu begehen, das tatsächlich keines mehr war - jetzt bereits nicht?
"Muss ich nicht?", erwiderte Syn und noch immer ließ er nicht von seiner kalten, viel zu ruhigen Entschlossenheit ab. Oh, er war ein See, tief und still. In diesen Gewässern lauerte bekanntlich die größte Gefahr, vor allem weil sie hervorschnellte, ohne auch nur eine Welle zu verursachen. "Soll ich sie verschonen, damit sie weiter verfolgen können? Damit sie erneut gefangennehmen und dieses Mal jene möglicherweise sogar töten, die ihnen im Weg stehen? Soll es Crystin dieses Mal nicht schaffen? Und ihr ... wollt ihr zu ihrem Besitz werden, bis euer Wille bricht? Bis ihr ihnen die Stiefel leckt, wann immer sie in Dreck treten, nur weil man euch auf harte Weise einbläut, dass ihr es tun müsst? Bis das Leuchten aus deinen oder Laris Augen schwindet?! Soll ich das zulassen?" Seine Worte waren hart, aber voller Ehrlichkeit. Er sprach aus, was sie an ihm versucht und mit ihm getan hatten. Aber sein Lindgrün leuchtete noch, allerdings besaß es Schatten, die das schöne frische Gras darin beinahe grau erscheinen ließen.
Syn blickte seiner Schwester entgegen. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Er tat es nicht gern, aber nur so würde sie vielleicht endlich verstehen, was es ihn kostete, hier zu sein, ohne dass er das Trauma seines Leben bis ins kleinste Detail vor ihr ausbreiten musste. Es schmeckte ihm nicht, seine Schwester so zu verstören. In einer ruhigen Minute würde er bereuen und wieder in Selbsthass versinken, aber jetzt konnte er sich nicht besinnen. Er konnte nicht aufhören.
Doch nicht nur in Syn brodelte es. Lariana, die mit Tränen verhangenem Blick still dagestanden hatte, erfasste nun eine ganz eigene Aura. Ihr Blick brach und Syn erkannte es, als er prüfend auch zu ihr schaute. Ersmtals zuckte er. Es war zu viel. Er hatte übertrieben und für den Bruchteil eines Herzschlag konnte er die Distanz sehen, die sich zwischen ihr und dem von ihm, was er ihr gerade zeigte, aufbaute. Dieses Mal wäre sie es, die ihn verließ ... weil Hymlia allein eben nicht reichte, um jemanden wie ihn zu rehabilitieren. Er war anders - zu anders.
Doch er irrte. Warum weich, dennoch mit einer Entschlossenheit ähnlich der seinen, griff Lariana nach Syns Hand. Seine Seele seufzte vor Sehnsucht, wollte sich daran klammern und alles vergessen. Sein Herz konnte nicht. Es wollte Zarrah retten. Dennoch war er dankbar, dass Lariana ihm nicht den Rücken kehrte, ohne ihm noch einmal zu zeigen, was er verlieren würde. Sei dankbar für das Jahr, das du hattest... Er schluckte leer. Er irrte sich.
"Wenn es das ist, was du jetzt tun musst, damit du dieses grauenhafte Leben endlich hinter dir lassen kannst, dann ... dann ... tu es!" Er öffnete die Lippen einen Spalt weit, um zu entgegnen, dass er es nicht nur für sich tat. Auch Zarrah musste gerettet werden. Auch sie verdiente die Chance, es hinter sich lassen zu können und wenn sie es nicht allein schaffte, würde er ihr zur Seite stehen. Doch Lariana gab ihm keine Gelegenheit. "Aber ich schwöre dir, Syn! Ich lasse nicht zu, dass es dich zerstört. Ich lasse nicht zu, dass es DAS aus dir macht!" Er starrte sie an, ungerührt. Lariana aber vollzog eine Veränderung. Sie wandte sich an Kapitän Kornelius Back und forderte ihn auf, sein Schiff bereitzumachen. Sie wollte tatsächlich unter diesem Halunken nach Ardéris segeln. Back jedoch war raus. Er hatte sich selbst ins Aus geschossen und wer wusste, ob er es später mit seinem Kater nicht bereute. Er hätte mit Syn und diesen wunderschönen Frauen segeln können. Nun schwamm er nur auf einer Welle der Trunkenheit und Bewusstlosigkeit mit, als sein Kopf einfach schlaff auf dem Tresen aufkam. Keine Chance, den Kapitän überhaupt zu etwas zu bewegen. "Na schön. Dann also doch der Pegasus!" Lariana ließ sich nicht beirren. Syn starrte sie noch immer an, ohne etwas zu erwidern. Aber er drückte ihre Hand leicht. Auf gewisse Weise machte sie ihn ... stolz. Er bewunderte diese versteckte Seite, die sie ihm nun ihrerseits zeigte und die ... ihr Würze verlieh. Er fühlte sich ihr näher verbunden als zuvor und ein kleiner Teil in ihm hätte sie nun am liebsten gepackt, geküsst und zur nächstbesten Blumenwiese verfrachtet, um sie dort ausgiebig zu lieben. Dieser Teil kam aber nicht gegen seine Entscheidung an, Zarrah zu finden. Denn die Dunkelelfe wollte er ebenso lieben, vielleicht nicht in einer Blumenwiese. Aber er wollte sie bei sich haben oder an ihrer Seite sein. Er wollte ihr seine Gefühle gestehen, sie halten, küssen und ... sie noch einmal auf sich sitzen sehen, als sie losgelöst von allen Sorgen so wunderschön ausgesehen hatte. Er wollte sie spüren, sie halten und nie wieder loslassen. Sein Herz schlug für zwei Frauen und die eine würde ihm helfen, die andere zu retten. Allerdings war sie auf Zarrah selbst nicht gut zu sprechen und es ließ Syn erstarrten, als Lariana sie für all das hier verantwortlich machte.
"Ich lasse nicht zu, dass SIE das aus ihm macht! Retten wir diese Frau, damit seine Seele Ruhe findet und dann kehren wir nach Hause zurück, damit das ein Ende findet. Ich lasse nicht zu, dass SIE ihn zerstört! Raus jetzt!" Schon zog sie Syn mit sich. Falls jemand im 'Rochen' das Trio noch beobachtet hatte, durften diejenigen nun zusehen, wie diese aus dem Nichts aufgetauchten, schönen Menschen wieder dorthin verschwanden. Aus war der Traum aus silberweißen Haaren und unsagbarer Schönheit, der Einzug in ihr zwielichtiges Reich gehalten hatte. Aus war die Hoffnung für Jannis, einen weiteren Kuss oder mehr von Syn zu erhalten. Denn er folgte Lariana und ihm folgte Kira. Seine Geliebte führte ihn durch die Stadt und hinaus zum Strand. Offenbar hatten sie und Kira für Callida ebenfalls eine Höhle in den Klippen als Versteck gewählt oder den Pegasus aber irgendwo zwischen einigen Felsen geparkt.
Es brauchte er die salzige, kalte Seeluft, damit Syn langsam aus seiner Starre zwischen Bewunderung, Stolz und nun auch Entsetzen seinerseits herausfand. Erneut drückte er Larianas Hand. Dieses Mal war es allerdings einem Sträuben geschuldet. Er blieb auf dem steinigen, mit Algen und Muscheln besetzten Strand stehen, so dass sie zwangsläufig anhalten musste.
"Lari, warte!", bat er sie dann zusätzlich, falls sie weiterhin ihre Entschlossenheit an den Tag legte und ihn ansonsten wohl noch bis zu Callida geschleift hätte. Er wartete, bis auch Kira stoppte. Er wartete, bis er die Aufmerksamkeit beider Frauen auf sich ruhen hatte. "Was ihr seht und was euch erschreckt ... das bin ich längst. Es ist zu spät. Es ... das ... ich", stellte er mit eigener bitterer Erkenntnis fest. Syn engte die Augen. Ja, all das Düstere war er. Bereits Sodth und die Orks hatten ihn in diese Richtung getrimmt, als sie ihm aufzeigten, dass er nur für Mord und Siege über andere eine höhere Lebensqualität erhielt. Sie war weiterhin unterhalb dessen, was man menschenwürdig nennen dürfte, aber das kleine Kind Synnover hatte sich an jeden Strohhalm geklammert, der ihm Komfort versprach. Man hatte ihn gebrochen, ohne seine Seele zu zerstückeln. Man hatte ihn vergiftet und letztendlich dadurch formen können, wie Morgeria ihn haben wollte. Erst die Reißer, dann die Nachtklingen. Und er hatte es dankbar angenommen, weil er leben durfte und jede Schandtat mit dem Blutgeld des Komforts, der falschen Zuneigung und Zeit mit den falschen Dunkelelfen bezahlt worden war. Ja, das war er. Er hatte es sogar gefeiert, sich noch über andere Sklaven hinweg erhoben und sie seinerseits wie Dreck behandelt. Er hatte sich privilegiert gesehen in all seinem Luxus, seinem Tand, der doch mit Narben auf seiner Seele und den Leben anderer bezahlt worden war.
"Ich bin bereits zerstört worden", murmelte er und konnte weder Kira noch Lariana in die Augen schauen. So senkte Syn seinen Blick auf den Sand. "Aber nicht durch sie", fügte er an. Er sprach leise, ruhig. Sie befanden sich gerade im Auge des Sturms, der in ihm tobte und mit dem er das Übel auf Ardéris eigentlich heimsuchen wollte. "Andere haben mich zerstört. Das bin ich. Syn, das weiße Kaninchen. Der Sklave und Gladiator, der sicher mehrere Dutzend Leben schon auf dem Gewissen hat. Der, der kein Gewissen hatte für eine lange Zeit. Morgeria hat mich zu dem gemacht, was ihr vor euch seht, aber nicht sie!" Er hob den Kopf. Er geißelte sich, in die Augen beider Hymlianerinnen zu schauen. Wenn er es nicht täte, könnte er niemandem entgegentreten, niemanden retten. Er musste sich erinnern, für wen er all das tat. "Zarrah'lindae von den Nachtklingen ist anders. Ohne sie wäre ich zerbrochen und endgültig Teil dieser Welt geworden. Ohne sie ... hätte ich Hymlia nie erreicht und nie unter eurer Fürsorge wachsen lassen können, was sie mit bloßer Hand freigelegt hat. Sie ist die Letzte, die ihr für all das hier" - er schlug die flache Hand gegen seine Brust - "verantwortlich machen dürft. Nein! Sie müssten wir retten. Sie hat es verdient. Sie ... auch sie muss raus aus diesem dunklen Pfuhl. Ich will nicht, dass sie bricht. Sie ..." Ihr verdankte er alles. Ich liebe sie. Ich will ihr das sagen können. Syn wischte sich das Brennen aus den Augenwinkeln. "Lasst uns bitte gehen, solange ich bereit bin, alles zu tun, um sie zu retten. Ich darf nicht zweifeln. Ich darf keine Sekunde mehr nachlassen."
Er musste sie erreichen. Zunächst aber gelangte er in Larianas Windschatten zu Callida. Der Pegasus war unbeschadet und zeigte sich mit aufgerichteten Ohren, als er Syns Geruch gewahr wurde. Beide kannten einander schließlich. Er ließ sich sogar hinreißen, ihr einmal den Hals zu tätscheln, während Kira aufsaß. Sie wollte Lariana zu sich hochheben, aber die Hymlianerin lehnte ab. Sie würde Syn nicht allein fliegen lassen und ihre Entscheidung entsprang nicht einmal Misstrauen, dass er Callida mit Turok abhängen könnte. Sie wollte in seiner Nähe sein und seine Seele bewahren, so wie Syn es bei Zarrah vorhatte. Also ließen Kira und er Lari gewähren.
Gemeinsam suchten sie also noch die Höhle auf, in der Turok artig wartete. Der Pegasus wirkte allerdings sehr erleichtert, Syn wiederzusehen. Er schnaubte und stampfte mit dem Huf auf. Syn ließ Larianas Hand los, um den Kopf des Tieres zu halten und seine Stirn an die lange Schnauze Turoks zu drücken. Er schloss die Augen, atmete durch und suchte etwas Ruhe in der Verbundenheit zu diesem Tier. Er musste es tun, solange er noch konnte. Vielleicht verstand Layan nämlich nicht...
Wenig später flogen zwei schöne, weiße Schatten über die Weite der See hinweg, dem Süden entgegen. Die Sonne begleitete sie, hellte das Blau des Meeres auf, aber nur teilweise ihre Gemüter. Syn wirkte nach außen locker, aber blieb angespannt. Nur jemand wie Lariana, die vor ihm auf Turok mit ritt, konnte es fühlen. Nur sie spürte, welchen Druck er sich selbst machte. Nur sie ahnte, wie wichtig es ihm war, diese Dunkelelfe zu finden und zu retten ... und ihre Verfolger auszuschalten. Sie spürte aber auch, dass er immer wieder sie selbst als Ruhepol suchte. Mal stricht er mit seiner Wange an ihrer entlang. Mal steckte er seine Nasenspitze in die Tiefen ihres Haares. Mal drückte er sie enger an sich oder bettete den Kopf auf ihrer Schulter. Jedes Mal begleitete eine Geste das tiefe Seufzen seiner Seele, die sich auch schönere Aktivitäten wünschte, da sie nun alle schon einmal dem Boden so nahe waren. Aber es ging nicht, noch nicht.
Kira flog wie ein Kolibri um sie herum, versuchte ausgelassen zu sein, wann immer sie konnte, um die Stimmung zu heben. Doch Syn konnte sich nicht länger davon anstecken lassen. Jedes Lächeln, das er ihr schenkte, kaschierte nur seine wahren Gefühle. Er versuchte, ihr und Lari so viel argloses Abenteuer zu schenken, wie es ihm möglich war. Ein Abenteuer, das er selbst nicht genießen konnte, ebenso wenig wie den hoffnungsvollen Streifen der Insel Ardéris, die sich alsbald vor ihnen auftat. Der Vulkan ragte bereits aus weiter Ferne schon wie ein Mahnmal empor. Syn übezog eine Gänsehaut aufgeregter Anspannung. Es war soweit. Er kam Zarrah immer näher. Er durfte sich nun keine Fehler erlauben. Er musste sie finden, sie befreien und retten. Er musste töten, was ihr eine Gefahr wäre ... und nun musste er auch noch auf seine Geliebte und Schwester achtgeben. Die Situation nahm an Risiko zu, aber er war nicht nervös. Er durfte es nicht sein. Er konnte auch nicht. Man hatte es ihm abtrainiert. Ardéris lag vor ihm wie die Schwarze Arena Morgerias und ihm stünde nun ein weitaus schlimmerer, längerer, gefährlicherer Kampf bevor als das Triell der Giganten. Denn dieses Mal mussten mehr als er allein am Ende stehen bleiben.

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- Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
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- Ausrüstung: [br][/br]
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Re: Ankunft in einer fremden Stadt
Syn war es immer noch gewohnt, dass man ihn fallenließ. Der Verrat von Karrish hatte tief getroffen und so war es nicht verwunderlich, dass sich der Hymlianer innerlich wappnete, dass nun auch Lariana ihn verbannte. Er hatte es schließlich verdient, oder? Doch erneut musste sich der ehemalige Gladiator eines Besseren belehren lassen. Lariana stieß ihn nicht von sich. Sie zeigte eine Vehemenz, die man in der zarten Frau nicht vermutet hätte. Ihre Nachdrücklichkeit in der Stimme, der Entschluss in ihrem Blick waren… belebend. Synnover spürte, wie er diese Frau packen und nach allen Regeln der Kunst lieben wollte. Es war schon erstaunlich, dass er inzwischen für zwei Frauen etwas empfinden konnte, wo er früher nicht mal glaubte, je zu wissen, was Liebe war. Lari belehrte ihn auch hier eines Besseren. Was Zarrah mit bloßen Händen freischaufelte, erntete die Hymlianerin mit den dunkelblauen Augen. Kira hingegen starrte nur von Lari zu Syn und zurück. Dem Wildfang von Schwester war das alles nicht so geheuer, doch sie stand dennoch hinter Syn. Er würde auf sie zählen können, daran musste er nicht zweifeln. Und Lari forcierte nun alles weitere, wollte sich nicht länger aufhalten lassen. Sie wollte die Dunkelheit in dem Mann, den sie aufrichtig liebte, nicht schüren, sondern sie ein für alle Mal ausmerzen. Dabei gab sie Zarrah die Schuld für jene Düsternis, die Synnover im Herzen trug. Denn schließlich war es Zarrah, die ihn weg von ihr, Lari, zog und diese Gefühle in ihm wachrief.
Mit einer neuentdeckten Kraft im Herzen, die die Liebe zu Syn entfachte, zog sie eben jenen mit sich. Kira folgte und als das himmlische Trio den Rochen verließ, sahen ihnen die Augenpaare eines jeden Gastes hinterher. In Syn’s Rücken trat gerade Jannis aus der Versenkung, der den hübschen Gast nur noch weggehen sah. Etwas im Blick des Jungen zuckte, doch dann wurde er bereits wieder gerufen und musste die Bestellungen der Trinkenden aufnehmen. Das hier würde sein Leben sein und bleiben. Ändern würde sich so schnell nichts mehr und von der Begegnung mit Synnover würde der Junge gewiss noch lange träumen können.
Der Weg durch Rumdett’s Gassen war weitestgehend unauffällig. Tatsächlich machten die meisten Piraten Geschäfte, kümmerten sich um ihre Angelegenheiten. Nur einmal wurde Kira von einem Piraten hämisch grinsend angeschaut, was die Jüngste veranlasste, sich schleunigst wieder in die Nähe von Lari und Syn zu begeben. Ansonsten erreichten sie den Strand ohne Umschweife. Syn erkannte, dass die Frauen Callida natürlich nicht mitten in Rumdett abgestellt hatten, sondern auch für sie ein Versteck gefunden hatten. Hier aber musste sich Syn endlich besinnen und etwas klarstellen. Er hielt an, was Lari fragend zurückblicken, und Kira beinahe in ihn hineinlaufen ließ. "Lari, warte! Was ihr seht und was euch erschreckt ... das bin ich längst. Es ist zu spät. Es ... das ... ich" Lari schüttelte, die Augen verengend den Kopf. Kira hörte einfach nur zu. "Ich bin bereits zerstört worden. Aber nicht durch sie. Andere haben mich zerstört. Das bin ich. Syn, das weiße Kaninchen. Der Sklave und Gladiator, der sicher mehrere Dutzend Leben schon auf dem Gewissen hat. Der, der kein Gewissen hatte für eine lange Zeit. Morgeria hat mich zu dem gemacht, was ihr vor euch seht, aber nicht sie!“ Lari musterte Syn mit festem Blick. Sie hatte die Arme verschränkt, aber sie lehnte nicht ihn an. Kira’s Blick war deutlich weicher. Zu hören, was ihr Bruder all die Jahre erlebt haben musste, verletzte sie. Sie fühlte mit ihm. "Zarrah'lindae von den Nachtklingen ist anders. Ohne sie wäre ich zerbrochen und endgültig Teil dieser Welt geworden. Ohne sie ... hätte ich Hymlia nie erreicht und nie unter eurer Fürsorge wachsen lassen können, was sie mit bloßer Hand freigelegt hat. Sie ist die Letzte, die ihr für all das hier verantwortlich machen dürft. Nein! Sie müssten wir retten. Sie hat es verdient. Sie ... auch sie muss raus aus diesem dunklen Pfuhl. Ich will nicht, dass sie bricht. Sie ..." Lariana’s Blick wankte. Sie betrachtete Syn und öffnete ihre Arme wieder. Kira’s Blick wurde milder und ein feines, verstehendes Lächeln zeigte sich. Lari allerdings leckte sich nervös die Lippen. Sie schlug kurz den Blick nieder, ehe sie Syn wieder ansah. Ihr fehlten die Worte, ob seiner Ehrlichkeit. Aber sie schockierte nicht so sehr die Tatsache, was er hatte erleiden müssen. Sondern sein Blick auf die fremde Frau. "Lasst uns bitte gehen, solange ich bereit bin, alles zu tun, um sie zu retten. Ich darf nicht zweifeln. Ich darf keine Sekunde mehr nachlassen." Und sie gingen.
Synnover weiter bei Das Ende von allem?
Mit einer neuentdeckten Kraft im Herzen, die die Liebe zu Syn entfachte, zog sie eben jenen mit sich. Kira folgte und als das himmlische Trio den Rochen verließ, sahen ihnen die Augenpaare eines jeden Gastes hinterher. In Syn’s Rücken trat gerade Jannis aus der Versenkung, der den hübschen Gast nur noch weggehen sah. Etwas im Blick des Jungen zuckte, doch dann wurde er bereits wieder gerufen und musste die Bestellungen der Trinkenden aufnehmen. Das hier würde sein Leben sein und bleiben. Ändern würde sich so schnell nichts mehr und von der Begegnung mit Synnover würde der Junge gewiss noch lange träumen können.
Der Weg durch Rumdett’s Gassen war weitestgehend unauffällig. Tatsächlich machten die meisten Piraten Geschäfte, kümmerten sich um ihre Angelegenheiten. Nur einmal wurde Kira von einem Piraten hämisch grinsend angeschaut, was die Jüngste veranlasste, sich schleunigst wieder in die Nähe von Lari und Syn zu begeben. Ansonsten erreichten sie den Strand ohne Umschweife. Syn erkannte, dass die Frauen Callida natürlich nicht mitten in Rumdett abgestellt hatten, sondern auch für sie ein Versteck gefunden hatten. Hier aber musste sich Syn endlich besinnen und etwas klarstellen. Er hielt an, was Lari fragend zurückblicken, und Kira beinahe in ihn hineinlaufen ließ. "Lari, warte! Was ihr seht und was euch erschreckt ... das bin ich längst. Es ist zu spät. Es ... das ... ich" Lari schüttelte, die Augen verengend den Kopf. Kira hörte einfach nur zu. "Ich bin bereits zerstört worden. Aber nicht durch sie. Andere haben mich zerstört. Das bin ich. Syn, das weiße Kaninchen. Der Sklave und Gladiator, der sicher mehrere Dutzend Leben schon auf dem Gewissen hat. Der, der kein Gewissen hatte für eine lange Zeit. Morgeria hat mich zu dem gemacht, was ihr vor euch seht, aber nicht sie!“ Lari musterte Syn mit festem Blick. Sie hatte die Arme verschränkt, aber sie lehnte nicht ihn an. Kira’s Blick war deutlich weicher. Zu hören, was ihr Bruder all die Jahre erlebt haben musste, verletzte sie. Sie fühlte mit ihm. "Zarrah'lindae von den Nachtklingen ist anders. Ohne sie wäre ich zerbrochen und endgültig Teil dieser Welt geworden. Ohne sie ... hätte ich Hymlia nie erreicht und nie unter eurer Fürsorge wachsen lassen können, was sie mit bloßer Hand freigelegt hat. Sie ist die Letzte, die ihr für all das hier verantwortlich machen dürft. Nein! Sie müssten wir retten. Sie hat es verdient. Sie ... auch sie muss raus aus diesem dunklen Pfuhl. Ich will nicht, dass sie bricht. Sie ..." Lariana’s Blick wankte. Sie betrachtete Syn und öffnete ihre Arme wieder. Kira’s Blick wurde milder und ein feines, verstehendes Lächeln zeigte sich. Lari allerdings leckte sich nervös die Lippen. Sie schlug kurz den Blick nieder, ehe sie Syn wieder ansah. Ihr fehlten die Worte, ob seiner Ehrlichkeit. Aber sie schockierte nicht so sehr die Tatsache, was er hatte erleiden müssen. Sondern sein Blick auf die fremde Frau. "Lasst uns bitte gehen, solange ich bereit bin, alles zu tun, um sie zu retten. Ich darf nicht zweifeln. Ich darf keine Sekunde mehr nachlassen." Und sie gingen.
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