Über die Schlucht
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Über die Schlucht
[Komme mit Yavanna aus dem Wald Arus: viewtopic.php?f=122&t=657&p=17616#p17616]
Den nächsten Tag marschierte die Elfe, die nur Bäume um sich gewohnt war, mit gemischten Gefühlen soweit, bis sich auf ihren Weg ein deutliches Hindernis auftat; eine sehr Breite Schlucht teilte die Ebene, als sei sie eine offene Wunde, die sich weigerte sich wieder zu schließen. Ein Überqueren erschien auf den ersten Blick unmöglich, allerdings erkannte sie schnell die Lösung: eine lange Brücke, bestehend aus schwarzen Steinen und von zwei Türmen, auf jeder Seite eine, umsäumt. Wie ein schwarzer Schatten, Zeuge einer dunklen Vergangenheit, erhob sich das Monument vom weißen Schnee und streckte sich über die dunkle klaffende Schlucht. Trotz der gewaltigen Länge wirkte die Brücke keineswegs zerbrechlich oder unsicher. Wie von magischen Kräften gehalten, ragte sie bis zum anderen Ende.
Ob sie diese einfach so betreten konnte?
Wächter waren keine zu sehen, auch niemand, der um Wegzoll bat.
Ansonsten; Blieb ihr eine andere Möglichkeit?
Die Schlucht durchzog das Land und schien –wie alles in dieser Gegend- unendlich weit zu reichen.
Wenn sie nicht umkehren oder auf ihrer jetzigen Seite am Rande der Schlucht entlang laufen wollte, war dies die einzige Möglichkeit, ihren Weg fortzusetzen...
Den nächsten Tag marschierte die Elfe, die nur Bäume um sich gewohnt war, mit gemischten Gefühlen soweit, bis sich auf ihren Weg ein deutliches Hindernis auftat; eine sehr Breite Schlucht teilte die Ebene, als sei sie eine offene Wunde, die sich weigerte sich wieder zu schließen. Ein Überqueren erschien auf den ersten Blick unmöglich, allerdings erkannte sie schnell die Lösung: eine lange Brücke, bestehend aus schwarzen Steinen und von zwei Türmen, auf jeder Seite eine, umsäumt. Wie ein schwarzer Schatten, Zeuge einer dunklen Vergangenheit, erhob sich das Monument vom weißen Schnee und streckte sich über die dunkle klaffende Schlucht. Trotz der gewaltigen Länge wirkte die Brücke keineswegs zerbrechlich oder unsicher. Wie von magischen Kräften gehalten, ragte sie bis zum anderen Ende.
Ob sie diese einfach so betreten konnte?
Wächter waren keine zu sehen, auch niemand, der um Wegzoll bat.
Ansonsten; Blieb ihr eine andere Möglichkeit?
Die Schlucht durchzog das Land und schien –wie alles in dieser Gegend- unendlich weit zu reichen.
Wenn sie nicht umkehren oder auf ihrer jetzigen Seite am Rande der Schlucht entlang laufen wollte, war dies die einzige Möglichkeit, ihren Weg fortzusetzen...
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Re: Über die Schlucht
Yavanna nutzte den Rest des verbliebenen Tages mit nichts tun und verschwendete im Grunde genommen die Zeit. Sie konnte es sich nicht nehmen lassen und versuchte Nachtschatten ordentlich mit Schneebällen abzuwerfen … dass das nicht allzu viel Sinn hatte, war ihr auch klar, aber sie konnte es sich wenigstens einreden, dass sie ihren Wolf damit „zur Strecke“ bringen würde. Schneebälle auf ihn zu werfen brachte soviel, wie Bäume mit Schneebällen zu bewerfen. Dort immerhin kam einem ordentlich Schnee entgegen, wenn man nicht aufpasste und jemand anderes drunter stand.
Nachtschatten hingegen verstand natürlich alles als Spaß und versuchte nach den Schneebällen zu schnappen. Wobei er allerdings jedes Mal in die Luft sprang und einen Salto machte, ehe die eisige Kugel in seiner Schnauze verschwand. Nach dem aber eine Kugel bei ihm auf der Nase landete wurde es ihm wohl zu bunt und er kam auf Yavanna zugewetzt und schmiss sie mit seinem vollen Gewicht um. Unter ihm begraben, legte er sich fast auf sie und begann ihr Gesicht abzuschlecken … oh, was für eine unangenehme Erfahrung … dieser nach Fleisch stinkende, warme Atem, die warme und überaus nasse Zunge und danach dieses Frösteln, wenn der Sabber auf dem Gesicht gefriert … Für seine Revange ließ sie ihn gewähren, bis sie sich befreien konnte und unter ihm hervor krabbelte.
Beide spielten den ganzen Nachmittag im Schnee, bis der Tag sich schon wieder dem Ende neigte.
„Ui, jetzt muss ich mich aber beeilen, bevor es gänzlich dunkel ist und ich noch kein wärmendes Feuer habe … ooooohhhh, dann könnte ich mir endlich auch mal wieder einen herrlichen Tee aufbrühen … und Wolfi mag die Wärme ja auch, trotz seines Winterpelzes.“
Yavanna sah sich nach einer geeigneten Stelle für ein Grubenfeuer im Waldrand um. Als sie diese gefunden hatte, bat sie Nachtschatten mit ein paar knappen Wörtern, dass er doch bitte wieder ein Loch graben solle … immerhin ging es so erheblich schneller und er hatte noch seinen Spaß dabei. Unwillkürlich musste Yavanna bei dem Bild ihres grabenden Wolfes an Derat denken. Der stellte sich auch immer breitbeinig über die Stelle am Boden, an der er gleich graben würde und schaufelte die Erde zwischen seinen Hinterbeinchen durch. Aber es war um einiges leichter Nachtschatten bei seinen Grabungen zu stoppen, als Derat. Sie kniete sich so hin, dass sie mit ihrem Körper das Loch schützte und verbessertes das Loch noch ein wenig, damit das Feuer auch gleichmäßig brennen würde. Einen Teil der nun überschüssigen Erde häufte sie zu einem kleinen Wall um das Loch herum auf, da der Wind nun stärker wurde und ordentlich Pulverschnee in Böen mit sich brachte. Danach öffnete sie ihren geräumigen Beutel und holte wieder Holz, Späne und Zunderschwamm heraus und brachte das Feuer zum brennen. So wie sich einiges an Glut gebildet hatte, griff sie abermals in den Beutel und holte einen Teekessel und einen Wasserschlauch heraus.
Gut, dass der Wasserschlauch in dem Beutel war, sonst wäre das Wasser jetzt gefroren.
Setzte den Kessel auf die Glut und wartete ab, bis das Wasser kochte. Sie hatte sich für den Licht-Tee entschieden, eine wunderbar schmeckende Mischung aus Sommerblüten. Während der Tee zog, richtete sie sich ihr Lager her, holte dabei aber mehr Felle heraus, damit sie in der Nacht nicht frieren würde. Als weiteren Schutz türmte sie die restliche Erde als Windschutz vor ihrem Lager auf, es würde auch den Schnee etwas aufhalten. Es sei denn, der Wind würde wie so oft in der Nacht fast gänzlich nachlassen, dann würde der Schnee senkrecht vom Himmel rieseln.
Nachtschatten war mal wieder auf Jagd und sie genoss ihren herrlichen Tee, während sie sich in die Felle kuschelte.
Was war eigentlich mit Assatal? Sie hatten den Tag über immer mal wieder in ihre Umhängetasche geschaut, aber der kleine Drache rührte sich nicht. Er hatte sich so voll gefressen, dass er nun nur noch am Schlafen war.
Jetzt reicht es aber … diese elende Schlafmütze … nicht mal ich schlafe solange.
Sie zog ihre Umhängetasche zu sich und griff hinein …der kleine Eisklumpen namens Assatal war nicht schwer finden und so zog sie ihn heraus und warf ihn vorsichtig in einen Haufen Schnee. Zuerst regte er sich nicht, aber dann kam Bewegung in die kleine Gestalt, die sich reckte und streckt und vor sich hin gurrte … sich dann aufsetzte und verschlafen in Richtung Feuer starrte. Es dauerte immer, bis er richtig wach, aber dieses Mal wurden seine Lebensgeister schneller geweckt, da er merkte, dass er ihm Schnee saß. Erstaunt riss er seine kleinen blauen Äuglein auf und sah zu Yavanna rüber, die ihm dann grinsend erklärte, wo sie sich gerade befanden. Assatal hörte aber nur mit einem Ohr zu, da er seine Freude über den Schnee nicht mehr verbergen konnte. Auch Assatal schnappte nach den kleinen Schneeflocken, grub sich im Schnee ein, wühlte hier, buddelte dort, blieb letztendlich seitlich von Yavanna in einem Schneehaufen liegen und grinste sie zufrieden an. Im Gegensatz zu Derat, liebte Assatal Kälte und Schnee über alles und „hasste“ dem entsprechend alles, was wärmer war als Eis.
Der Abend war schon fortgeschritten, wie Nachtschatten von der Jagd zurückkehrte und es sich hinter Yavanna bequem machte.
Die Nacht war zwar ereignislos, aber dennoch recht ungemütlich. Der Wind rauschte doch sehr heftig um ihr Lager und immerzu fiel Schnee ins Gesicht oder den Nacken. Damit sie doch noch ein paar Stunden Schlaf bekommen würde, kramte sie dicksten Pelzumhang heraus. Dieser hatte immerhin eine weite und flauschige Kapuze, war zu dem noch silbrig-weiß und sollte ihr nun zu besserem Schlaf gereichen. Dieser Kapuzenumhang weckte in Yavanna Erinnerungen an zuhause. Ihre Großmutter hatte ihr diesen Umhang hergestellt, nachdem ihr Vater im Winter einen silbernen Berglöwen erlegt hatte … das war vor 31 Wintern gewesen …und sie hatte diesen liebevoll gearbeiteten Pelz immer noch … wie sie darauf aufpassen würde … es war halt ein sehr wertvoller Schatz für sie … weitere wunderbare Erinnerungen an zuhause überkamen Yavanna und schickten sie in einen friedlichen Schlaf.
Der nächste Morgen kam viel zu schnell, zumindest nach ihrer Meinung. Da aber rummeckern bekanntlich nicht viel hilft wenn keiner da ist, beeilte sie sich, alles schnell zusammenzupacken… setzte sich Assatal auf die Schulter, verbarg die Feuergrube und begab sich wieder mit Nachtschatten bis zum Anfang der weiten Ebene.
„Es hilft ja doch nichts, wenn wir uns zieren … wir müssen Isildur da draußen suchen. Er hat zwar mein Flötenspiel vernommen, scheint aber noch weiter weg zu sein … ich hoffe ja nicht. Das behagt mir überhaupt nicht, dass dort draußen wahrscheinlich nichts ist, außer Büschen und ein paar niedrigen Bäumen … was soll es schon, gehen wir los."
Seufzend schritt Yavanna voran, hinaus in das endlose Weiß. Die stunden zogen dahin und sie hatte recht behalten, die Vegetation hier, war nicht sonderlich reich, aber sie sah ja auch nicht viel und sie wusste auch nicht, wie es hier im Sommer aussehen würde. Ihre Vermutungen gingen dahin, dass es sich hier um ein weitläufiges Grasland handeln müsste. So einen Landstrich kannte sie auch … zwischen ihrem Heimatwald und der Menschenstadt Miram befand sich so eine Ebene und Yavanna mochte sie nicht, dass hatte sie schon damals immer wieder betont.
Ihre Schwester machte so was kaum etwas aus… aber das war immer so, solange Myrjala nicht großartig nachdachte. Wieder einmal grinste Yavanna vor sich hin … warum nur?
Jetzt wo die Sonne blass und tief am Himmel stand, hatte der Wind zum Glück nachgelassen, so hatte sie wenigstens einen ungehinderten Blick über die Ebene. Hier und dort sah sie ein paar dunkle Punkte, aber sie vermochte nicht zu sagen, was das war. Nordöstlich von ihr befand sich der Wald aus dem sie gekommen war und er zog sich als dunkles Band am Horizont gen Südosten. Je weiter der Tag gen Mittag voran schritt, desto näher konnte sie einen dunklen Streifen am Boden erkennen, der sich deutlich von etwa Norden in Richtung Süden zog. Yavanna schätzte, dass sie diesen dunklen Streifen wohl gegen späten Mittag erreichen würde.
Sie wurde, wie so oft in den letzten Tagen, aus ihren Gedanken geholt, da der Wind langsam zunahm und eine Melodie mit sich trug … hatte sie richtig gehört, eine Melodie? … Sie blieb mit einem Male wie angewurzelt stehen, schob ihre Kapuze zurück und lauschte angestrengt dem Wind. Die Melodie war tief und unverkennbar von Myrjalas Flöte, aber die Melodie war leiser, als Yavanna es in Erinnerung hatte.
Wahrscheinlich sucht sie mich schon länger… Rillifane sei Dank, sie hat mich vernommen, es geht ihr gut und sie antwortet wie immer total chaotisch…
Wie sie befürchtet hatte, legte Myrjala alle Informationen auf einmal in dieses Lied. Yavanna hatte einige Mühen, heraus zu filtern, was genau ihre Schwester nun wollte. Das was am Wichtigsten war, ließ sie erleichtert aufatmen. Myrjala musste auch hier irgendwo sein, wahrscheinlich ganz in der Nähe. Da sie ihr nicht sofort antworten konnte, bat sie Nachtschatten in einer bestimmten Reihenfolge zu jaulen und sie hoffte inständig, dass Myrjala sich an die Reihenfolge erinnern würde, bei ihrem Bruder wusste sie es… Hoffentlich hörte er das Signal auch. Keine Anhaltspunkte, wo ihre Geschwister genau waren, ließen Yavanna erst einmal weiterlaufen und je näher sie dem dunklen Streifen kam, umso sicherer war sie sich, dass da die Ebene unterbrochen war, aber durch was?
Schnell stellte sich heraus, dass es eine riesige Schlucht war, die sich durch die Ebene zog, breit, dunkel und unendlich tief, wie es schien… Nachtschatten hielt sich ziemlich entfernt von diesem Abgrund, was sie ihm nicht verübeln konnte, aber wenn ihre Geschwister auf der anderen Seite wären, dann hätte sie ein Problem… sie wusste nämlich nicht, wie sie ihren großen Wolf auf die andere Seite bekommen sollte, auch wenn nicht weit entfernt von ihr eine riesige, steinerne Brücke die Schlucht überquerte. Da sie so nicht weiterkam, schlug sie ein kleines Lager, reichlich entfernt vom Abgrund auf, ließ ihren Wolfi ruhen und übertrug Assatal die Wache.
Erneut spielte Yavanna ihr Lied um ihre Geschwister zu erreichen und ihnen mitzuteilen, dass sie ganz nah sei und alle drei sich nur noch begegnen müssten.
Ihre hohe Melodie war länger als sonst, denn sie hoffte, dass Isildur und Myrjala ihr Lied nun ohne den Wind vernehmen würde und spätestens dann wissen müssten, dass die drei nicht mehr weit von einander entfernt wären.
Nachtschatten hingegen verstand natürlich alles als Spaß und versuchte nach den Schneebällen zu schnappen. Wobei er allerdings jedes Mal in die Luft sprang und einen Salto machte, ehe die eisige Kugel in seiner Schnauze verschwand. Nach dem aber eine Kugel bei ihm auf der Nase landete wurde es ihm wohl zu bunt und er kam auf Yavanna zugewetzt und schmiss sie mit seinem vollen Gewicht um. Unter ihm begraben, legte er sich fast auf sie und begann ihr Gesicht abzuschlecken … oh, was für eine unangenehme Erfahrung … dieser nach Fleisch stinkende, warme Atem, die warme und überaus nasse Zunge und danach dieses Frösteln, wenn der Sabber auf dem Gesicht gefriert … Für seine Revange ließ sie ihn gewähren, bis sie sich befreien konnte und unter ihm hervor krabbelte.
Beide spielten den ganzen Nachmittag im Schnee, bis der Tag sich schon wieder dem Ende neigte.
„Ui, jetzt muss ich mich aber beeilen, bevor es gänzlich dunkel ist und ich noch kein wärmendes Feuer habe … ooooohhhh, dann könnte ich mir endlich auch mal wieder einen herrlichen Tee aufbrühen … und Wolfi mag die Wärme ja auch, trotz seines Winterpelzes.“
Yavanna sah sich nach einer geeigneten Stelle für ein Grubenfeuer im Waldrand um. Als sie diese gefunden hatte, bat sie Nachtschatten mit ein paar knappen Wörtern, dass er doch bitte wieder ein Loch graben solle … immerhin ging es so erheblich schneller und er hatte noch seinen Spaß dabei. Unwillkürlich musste Yavanna bei dem Bild ihres grabenden Wolfes an Derat denken. Der stellte sich auch immer breitbeinig über die Stelle am Boden, an der er gleich graben würde und schaufelte die Erde zwischen seinen Hinterbeinchen durch. Aber es war um einiges leichter Nachtschatten bei seinen Grabungen zu stoppen, als Derat. Sie kniete sich so hin, dass sie mit ihrem Körper das Loch schützte und verbessertes das Loch noch ein wenig, damit das Feuer auch gleichmäßig brennen würde. Einen Teil der nun überschüssigen Erde häufte sie zu einem kleinen Wall um das Loch herum auf, da der Wind nun stärker wurde und ordentlich Pulverschnee in Böen mit sich brachte. Danach öffnete sie ihren geräumigen Beutel und holte wieder Holz, Späne und Zunderschwamm heraus und brachte das Feuer zum brennen. So wie sich einiges an Glut gebildet hatte, griff sie abermals in den Beutel und holte einen Teekessel und einen Wasserschlauch heraus.
Gut, dass der Wasserschlauch in dem Beutel war, sonst wäre das Wasser jetzt gefroren.
Setzte den Kessel auf die Glut und wartete ab, bis das Wasser kochte. Sie hatte sich für den Licht-Tee entschieden, eine wunderbar schmeckende Mischung aus Sommerblüten. Während der Tee zog, richtete sie sich ihr Lager her, holte dabei aber mehr Felle heraus, damit sie in der Nacht nicht frieren würde. Als weiteren Schutz türmte sie die restliche Erde als Windschutz vor ihrem Lager auf, es würde auch den Schnee etwas aufhalten. Es sei denn, der Wind würde wie so oft in der Nacht fast gänzlich nachlassen, dann würde der Schnee senkrecht vom Himmel rieseln.
Nachtschatten war mal wieder auf Jagd und sie genoss ihren herrlichen Tee, während sie sich in die Felle kuschelte.
Was war eigentlich mit Assatal? Sie hatten den Tag über immer mal wieder in ihre Umhängetasche geschaut, aber der kleine Drache rührte sich nicht. Er hatte sich so voll gefressen, dass er nun nur noch am Schlafen war.
Jetzt reicht es aber … diese elende Schlafmütze … nicht mal ich schlafe solange.
Sie zog ihre Umhängetasche zu sich und griff hinein …der kleine Eisklumpen namens Assatal war nicht schwer finden und so zog sie ihn heraus und warf ihn vorsichtig in einen Haufen Schnee. Zuerst regte er sich nicht, aber dann kam Bewegung in die kleine Gestalt, die sich reckte und streckt und vor sich hin gurrte … sich dann aufsetzte und verschlafen in Richtung Feuer starrte. Es dauerte immer, bis er richtig wach, aber dieses Mal wurden seine Lebensgeister schneller geweckt, da er merkte, dass er ihm Schnee saß. Erstaunt riss er seine kleinen blauen Äuglein auf und sah zu Yavanna rüber, die ihm dann grinsend erklärte, wo sie sich gerade befanden. Assatal hörte aber nur mit einem Ohr zu, da er seine Freude über den Schnee nicht mehr verbergen konnte. Auch Assatal schnappte nach den kleinen Schneeflocken, grub sich im Schnee ein, wühlte hier, buddelte dort, blieb letztendlich seitlich von Yavanna in einem Schneehaufen liegen und grinste sie zufrieden an. Im Gegensatz zu Derat, liebte Assatal Kälte und Schnee über alles und „hasste“ dem entsprechend alles, was wärmer war als Eis.
Der Abend war schon fortgeschritten, wie Nachtschatten von der Jagd zurückkehrte und es sich hinter Yavanna bequem machte.
Die Nacht war zwar ereignislos, aber dennoch recht ungemütlich. Der Wind rauschte doch sehr heftig um ihr Lager und immerzu fiel Schnee ins Gesicht oder den Nacken. Damit sie doch noch ein paar Stunden Schlaf bekommen würde, kramte sie dicksten Pelzumhang heraus. Dieser hatte immerhin eine weite und flauschige Kapuze, war zu dem noch silbrig-weiß und sollte ihr nun zu besserem Schlaf gereichen. Dieser Kapuzenumhang weckte in Yavanna Erinnerungen an zuhause. Ihre Großmutter hatte ihr diesen Umhang hergestellt, nachdem ihr Vater im Winter einen silbernen Berglöwen erlegt hatte … das war vor 31 Wintern gewesen …und sie hatte diesen liebevoll gearbeiteten Pelz immer noch … wie sie darauf aufpassen würde … es war halt ein sehr wertvoller Schatz für sie … weitere wunderbare Erinnerungen an zuhause überkamen Yavanna und schickten sie in einen friedlichen Schlaf.
Der nächste Morgen kam viel zu schnell, zumindest nach ihrer Meinung. Da aber rummeckern bekanntlich nicht viel hilft wenn keiner da ist, beeilte sie sich, alles schnell zusammenzupacken… setzte sich Assatal auf die Schulter, verbarg die Feuergrube und begab sich wieder mit Nachtschatten bis zum Anfang der weiten Ebene.
„Es hilft ja doch nichts, wenn wir uns zieren … wir müssen Isildur da draußen suchen. Er hat zwar mein Flötenspiel vernommen, scheint aber noch weiter weg zu sein … ich hoffe ja nicht. Das behagt mir überhaupt nicht, dass dort draußen wahrscheinlich nichts ist, außer Büschen und ein paar niedrigen Bäumen … was soll es schon, gehen wir los."
Seufzend schritt Yavanna voran, hinaus in das endlose Weiß. Die stunden zogen dahin und sie hatte recht behalten, die Vegetation hier, war nicht sonderlich reich, aber sie sah ja auch nicht viel und sie wusste auch nicht, wie es hier im Sommer aussehen würde. Ihre Vermutungen gingen dahin, dass es sich hier um ein weitläufiges Grasland handeln müsste. So einen Landstrich kannte sie auch … zwischen ihrem Heimatwald und der Menschenstadt Miram befand sich so eine Ebene und Yavanna mochte sie nicht, dass hatte sie schon damals immer wieder betont.
Ihre Schwester machte so was kaum etwas aus… aber das war immer so, solange Myrjala nicht großartig nachdachte. Wieder einmal grinste Yavanna vor sich hin … warum nur?
Jetzt wo die Sonne blass und tief am Himmel stand, hatte der Wind zum Glück nachgelassen, so hatte sie wenigstens einen ungehinderten Blick über die Ebene. Hier und dort sah sie ein paar dunkle Punkte, aber sie vermochte nicht zu sagen, was das war. Nordöstlich von ihr befand sich der Wald aus dem sie gekommen war und er zog sich als dunkles Band am Horizont gen Südosten. Je weiter der Tag gen Mittag voran schritt, desto näher konnte sie einen dunklen Streifen am Boden erkennen, der sich deutlich von etwa Norden in Richtung Süden zog. Yavanna schätzte, dass sie diesen dunklen Streifen wohl gegen späten Mittag erreichen würde.
Sie wurde, wie so oft in den letzten Tagen, aus ihren Gedanken geholt, da der Wind langsam zunahm und eine Melodie mit sich trug … hatte sie richtig gehört, eine Melodie? … Sie blieb mit einem Male wie angewurzelt stehen, schob ihre Kapuze zurück und lauschte angestrengt dem Wind. Die Melodie war tief und unverkennbar von Myrjalas Flöte, aber die Melodie war leiser, als Yavanna es in Erinnerung hatte.
Wahrscheinlich sucht sie mich schon länger… Rillifane sei Dank, sie hat mich vernommen, es geht ihr gut und sie antwortet wie immer total chaotisch…
Wie sie befürchtet hatte, legte Myrjala alle Informationen auf einmal in dieses Lied. Yavanna hatte einige Mühen, heraus zu filtern, was genau ihre Schwester nun wollte. Das was am Wichtigsten war, ließ sie erleichtert aufatmen. Myrjala musste auch hier irgendwo sein, wahrscheinlich ganz in der Nähe. Da sie ihr nicht sofort antworten konnte, bat sie Nachtschatten in einer bestimmten Reihenfolge zu jaulen und sie hoffte inständig, dass Myrjala sich an die Reihenfolge erinnern würde, bei ihrem Bruder wusste sie es… Hoffentlich hörte er das Signal auch. Keine Anhaltspunkte, wo ihre Geschwister genau waren, ließen Yavanna erst einmal weiterlaufen und je näher sie dem dunklen Streifen kam, umso sicherer war sie sich, dass da die Ebene unterbrochen war, aber durch was?
Schnell stellte sich heraus, dass es eine riesige Schlucht war, die sich durch die Ebene zog, breit, dunkel und unendlich tief, wie es schien… Nachtschatten hielt sich ziemlich entfernt von diesem Abgrund, was sie ihm nicht verübeln konnte, aber wenn ihre Geschwister auf der anderen Seite wären, dann hätte sie ein Problem… sie wusste nämlich nicht, wie sie ihren großen Wolf auf die andere Seite bekommen sollte, auch wenn nicht weit entfernt von ihr eine riesige, steinerne Brücke die Schlucht überquerte. Da sie so nicht weiterkam, schlug sie ein kleines Lager, reichlich entfernt vom Abgrund auf, ließ ihren Wolfi ruhen und übertrug Assatal die Wache.
Erneut spielte Yavanna ihr Lied um ihre Geschwister zu erreichen und ihnen mitzuteilen, dass sie ganz nah sei und alle drei sich nur noch begegnen müssten.
Ihre hohe Melodie war länger als sonst, denn sie hoffte, dass Isildur und Myrjala ihr Lied nun ohne den Wind vernehmen würde und spätestens dann wissen müssten, dass die drei nicht mehr weit von einander entfernt wären.
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Re: Über die Schlucht
Nicht weit von der Brücke entfernt schlug die Waldelfe ihr Lager auf. Was sie nicht ahnte, während sie versuchte Kontakt zu ihren Geschwistern aufzunehmen war, dass sie beobachtet wurde. Von einem der großen Wachtürme der Brücke blickte ein silbrig funkelndes Augenpaar hinab. Der Rest der Gestalt, ein reptilähnlicher Körper mit zwei starken Klauenhänden und ebenso bewaffneten Hinterbeinen, hockte wie erstarrt auf dem schwarzen Gestein. Nein, der Körper glich nicht nur einer Erstarrung, er WAR erstarrt. Sah man genauer hin glich die Farbe des Gesteins genau der des Echsenkörpers. Matt und leblos ähnelte er mehr einem Gestein als einer Haut.
Aber vielleicht war der Wächter der Brücke ja auch aus Stein...?
Der mächtige Kopf, gekrönt von zwei langen Hörnern unter denen ein Paar großer Ohren wuchs, drehte sich langsam um die Entfernung zwischen der Reisenden und der Brücke zu schätzen. Noch war sie zu weit weg und machte keine Anstalten die Schlucht zu überqueren. Also verhaarte der Gargoyle und blieb in seiner steinernden Pose, abwartend was geschehen würde und für Unwissende nicht mehr als eine zierende Statur, die zur allgemeinen düsteren Erscheinung passte.
Aber vielleicht war der Wächter der Brücke ja auch aus Stein...?
Der mächtige Kopf, gekrönt von zwei langen Hörnern unter denen ein Paar großer Ohren wuchs, drehte sich langsam um die Entfernung zwischen der Reisenden und der Brücke zu schätzen. Noch war sie zu weit weg und machte keine Anstalten die Schlucht zu überqueren. Also verhaarte der Gargoyle und blieb in seiner steinernden Pose, abwartend was geschehen würde und für Unwissende nicht mehr als eine zierende Statur, die zur allgemeinen düsteren Erscheinung passte.
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Re: Über die Schlucht
Yavanna kam es so vor, als wenn sie ihr Lied stundenlang gespielt hätte und wie sie wieder wach war, stellte sie überrascht fest, dass dem tatsächlich so war. Die Sonne stand nu wieder tief am Himmel und sandte ihre Strahlen über die Ebene. Eingetaucht in ein blassgoldenes Licht, schimmerte Alles so unwirklich …einfach wie nicht von dieser Welt.
<b>Hm, … ein Sonnenuntergang sieht fast überall gleich aus. Wirklich schön dieses goldene Licht.</b>
Fasziniert stand sie da und blickte über die vom Schnee glitzernde weite Ebene und genoss die frühen Abendstunden. Nebenbei bemerkte sie, wie Nachtschatten ein wenig begann, herum zu streunen. Er schien nach etwas Ausschau zu halten, knurrte ein paar Mal und jaulte recht kläglich vor sich hin. Nach dem er wohl nichts erspähen konnte, fing er an mit seiner Schnauze durch den Schnee zu pflügen. Er hatte damit kaum Schwierigkeiten, da der Schnee noch keine Wochen lag und sich somit keine Eisschicht bilden konnte. Allerdings kam Nachtschatten jedoch nicht immer allzu weit, da er sich klagend hinsetzte und versuchte, sein Naseninneres vom feinen Pulver-schnee zu befreien. Yavanna war sich im Klaren darüber, dass er nach etwas Essbarem suchte. Seufzend wurde ihr aber auch klar, dass er hier kaum etwas finden würde, was seinen Hunger wirklich stillen würde, immerhin ernährte er sich nicht von Insekten und bei seiner Größe würde er sich auch nicht mit ein paar Nagetieren zufrieden geben.
<span style="color:2F5C1F;">„Na los Nachtschatten … lauf hinaus auf die Ebene und such dir dein Fressen, </span> deutete sie ihm mit einer Kopfbewegung nach rechts an. <span style="color:2F5C1F;">„Du wirst zwar ein Bisschen suchen müssen, aber ich schätze mal, dass du durchaus Beute nach deinem Geschmack finden wirst, wie etwa … Schneefüchse … Schneehasen …Hermeline … Wildhunde oder anderes.</span>
Er sah sie bei ihren Aufzählungen an und man hatte so das Gefühl, dass Nachtschatten vollkommen verstand, was sie ihm da vorschlug … man könnte sogar meinen, seine Augen leuchten zu sehen. Yavanna lachte auf, wie sie ihren Wolf da zu ihren Füßen liegen und lauschen sah.
<span style="color:2F5C1F;">„Da musst du aber schon selber loslaufen und jagen, mein Lieber … von mir wirst du das nicht bekommen.</span>
Sie gab ihm einen Klaps auf den Hintern und er rannte wie von der Tarantel gestochen hinaus auf die Ebene. Lachend sah sie ihm noch hinterher und verfolgte sein Treiben über die Ebene. Gar nicht mal soweit weg von ihr, hatte er wohl schon Erfolg beim Aufstöbern einer Beute gehabt, jedenfalls verblieb er an einer Stelle. Kurze Zeit später konnte Yavanna noch ein leises Quieken vernehmen, welches ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ und schon stieg Mitleid in ihr auf. Mitleid mit den putzig, kleine, flauschigen Tieren, die er nun Jagen und Fressen würde.
<b>Stell dich nicht so an Yavanna …du weißt doch, dass das der natürliche Lauf der Dinge ist, so ist die Natur … fressen und gefressen werden … außerdem, wo von soll sich Wolfi denn ernähren, wenn du ihm die Tiere verbietest … er würde ja vollkommen abmagern, wenn du ihm nur Gemüse geben würdest.</b>
Obwohl sie schon „solange“ Druidin war, ging es ihr immer noch nah, wenn sie hörte, wie ein Tier zu Tode kam. Aber daran konnte sie schließlich nichts ändern und eigentlich wollte sie das ja auch gar nicht. Wenn das Rillifanes Wille war, dann war es gut so.
Plötzlich spürte Yavanna etwas an ihrem linken Bein … sie sah hinunter und bemerkte Assatal, wie er an ihr heraufkletterte. Oben auf ihrer Schulter angekommen machte er es sich gemütlich und sah ebenfalls auf die weite Ebene hinaus. In seinem Maul klemmte eine kleine weiße Kugel, die er nun ihn seine Klauen nahm und weiter daran knabberte. Amüsiert sah sie ihm zu, wie er daran herum knabberte … als er bemerkte, dass sie ihn ansah, hielt er ihr die Eiskugel entgegen. Aber Yavanna lehnte dankend ab. Sie hatte zwar nichts dagegen, von ihren Geschwistern etwas anzunehmen und weiter zu essen, aber was ein kleiner Drache im Maul hatte, mochte sie dann doch nicht weiter essen. Die Geste alleine aber, and sie sehr putzig, dass Assatal immer an sie dachte. Mit einem Schaudern dachte sie an die Momente, in denen er sogar seine erlegte und bereits zerfleischte Beute mit ihr teilen wollte, dieses Angebot überließ sie dann doch lieber ihrem Wolf.
Yavanna fiel wieder etwas ein, nach dessen Assatal sie vor ein paar Tagen gefragt hatte und so wandte sie sich wieder an ihren kleinen Drachen.
<span style="color:2F5C1F;">„Mir ist jetzt endlich eine Idee eingefallen, wie ich dir eventuell beibringen könnte, wie du deinen Odem einsetzen kannst.</span>
Interessiert sah er sie an und lauschte erfreut ihren Vorschlägen.
<span style="color:2F5C1F;">„Weißt du, zum einen kann Myrjala dir zeigen, wie dein Odem auszusehen hat. Sie besitzt da so eine magische Flöte, mit der sie eine Art Eisodem kreieren kann. Ich dachte mir, dass könnte dir helfen …außerdem werde ich Rillifane fragen, ob er mir auch so einen Zauber verleihen kann, um dir zu helfen … oder aber, ich versuche mich in ein Tier zu verwandeln, was ebenso einen Eisodem hat, genau wie du. Vielleicht kann ich dir dann beschreiben, wie du das anstellen musst, vorausgesetzt ich kann das dann auch … ich dachte da so an einen Winterwolf.</span>
Zwischendurch sah sie zu Assatal, um mit zu bekommen, ob er überhaupt einverstanden war mit ihren Vorschlägen. Seit dem sie sich dazu bereit erklärt hatte, Assatal aufzuziehen, machte sie sich jeden Tag Gedanken darüber, wie sie ihm die typisch draconischen Dinge beibringen könnte. Sie wollte das so gerne übernehmen, musste aber auch einsehen, dass es Grenzen gab du wenn es gar nicht mehr ginge, würde sie seinen großen Freund aufsuchen und ihm die Erziehung schweren Herzens überlassen. Aber noch war alles gut gelaufen, selbst das jagen hatte sie ihm beigebracht, wenn auch mit großer Hilfe von Wolfi, denn das Töten und Zerfleischen konnte sie ihm beim besten Willen nicht beibringen.
<span style="color:2F5C1F;">„Was das Fliegen angeht mein Kleiner, da werde ich mir ein Tier als Vorbild nehmen, was dir am Ähnlichsten kommt, werde mich dann in diese verwandeln du dann zeige ich dir, wie du fliegen kannst.</span>
Freudig sah Yavanna Assatal an und seine silbrigblauen Augen strahlten zurück. Er schmiegte sein kaltes kleines Köpfchen an ihre Wange und gurrte vergnügt vor sich hin.
<span style="color:2F5C1F;">„Freut mich, dass dir meine Vorschläge gefallen und wen wir erstmal Myrjala gefunden haben, können wir auch schon bald mit deinem Unterricht anfangen.</span>
Während sie sich noch eine Zeit lang mit Assatal unterhielt, kam auch Nachtschatten wieder. Er sah mehr oder weniger zufrieden aus, murrte aber nicht weiter und ließ sich in den Schnee fallen.
Die ganze zeit aber über, hatte Yavanna das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war ein nicht zu beschreibendes Gefühl … nicht wirklich dass eine Gefahr anstand, oder gleich irgendetwas passieren würde, aber dieses merkwürdige Gefühl war die ganze Zeit über da und wollte nicht verschwinden. Sie hasste so etwas und um dieses Gefühl zu ergründen, ging sie in sich, um es näher zu erforschen. Nach einer Weile kam sie zu dem Entschluss, dass sie sich irgendwie beobachtet fühlte, aber sie sah niemanden. So kniete sie sich hin, um Kontakt mit dem Boden zu haben … Yavanna konzentrierte sich und versuchte und den Geist der Natur auf sich aufmerksam zu machen. Dies fiel ihr nicht mehr schwer und schon bald sah sie durch die Augen der Natur … nach reichlicher Suche, musste sie zugeben, dass da draußen niemand war, der sie beobachtete. Aber dieses seltsame Gefühl wich immer noch nicht, sie dreht sich auf der Stelle langsam um ihre eigene Achse. Die einzigen beiden Orte, die sie noch nicht untersucht hatte, waren die Schlucht und die Brücke. Da sich Nachtschatten diesen beiden Dingen nicht nähern würde, nahm sie nur Assatal mit und schritt zuerst vorsichtig bis fast an den Rand der Schlucht, dabei passte sie aber darauf auf, dass der Abhang nicht nachgeben und sie mit in die Tiefe reißen würde. Aber auch hier konnte sie nichts Ungewöhnliches entdecken. Der Wind pfiff in der Schlucht natürlich stärker als oben am Rand, aber direkt an den senkrechten Wänden der Schlucht dürfte sich niemand halten können. Als nächstes begab sie sich in Richtung Brücke. Diese Brücke sagte ihr überhaupt nicht zu, sie war aus Stein, schwarz, hatte kein Geländer und diese komischen Gebäude, die an beiden Enden standen, sahen ziemlich bedrohlich aus. Nachtschatten war ihr in gebührenden Abstand zum Abgrund gefolgt und beobachtete interessiert ihr Treiben. Yavanna wusste selber nicht genau, was sie hier erwartete oder glaubte zu entdecken. Mehrere Schritte blieb sie vor diesem seltsamen Steingebäuden stehen und sah sie sich etwas genauer an, konnte aber nicht wirklich etwas entdecken. Es mussten wohl typisch menschliche Gebäude sein, sie kannte zwar nicht die genaue Art, aber für sie sahen die Gebäude eh alle gleich aus. Zeit verstrich und nichts geschah, wie sie es eigentlich auch erwartet hatte … ein Bisschen ratlos stand sie da noch herum und machte sich dann wieder auf zu ihrem Platz, wo sie sich vorhin nieder gelassen hatte.
<b>Hm, … ein Sonnenuntergang sieht fast überall gleich aus. Wirklich schön dieses goldene Licht.</b>
Fasziniert stand sie da und blickte über die vom Schnee glitzernde weite Ebene und genoss die frühen Abendstunden. Nebenbei bemerkte sie, wie Nachtschatten ein wenig begann, herum zu streunen. Er schien nach etwas Ausschau zu halten, knurrte ein paar Mal und jaulte recht kläglich vor sich hin. Nach dem er wohl nichts erspähen konnte, fing er an mit seiner Schnauze durch den Schnee zu pflügen. Er hatte damit kaum Schwierigkeiten, da der Schnee noch keine Wochen lag und sich somit keine Eisschicht bilden konnte. Allerdings kam Nachtschatten jedoch nicht immer allzu weit, da er sich klagend hinsetzte und versuchte, sein Naseninneres vom feinen Pulver-schnee zu befreien. Yavanna war sich im Klaren darüber, dass er nach etwas Essbarem suchte. Seufzend wurde ihr aber auch klar, dass er hier kaum etwas finden würde, was seinen Hunger wirklich stillen würde, immerhin ernährte er sich nicht von Insekten und bei seiner Größe würde er sich auch nicht mit ein paar Nagetieren zufrieden geben.
<span style="color:2F5C1F;">„Na los Nachtschatten … lauf hinaus auf die Ebene und such dir dein Fressen, </span> deutete sie ihm mit einer Kopfbewegung nach rechts an. <span style="color:2F5C1F;">„Du wirst zwar ein Bisschen suchen müssen, aber ich schätze mal, dass du durchaus Beute nach deinem Geschmack finden wirst, wie etwa … Schneefüchse … Schneehasen …Hermeline … Wildhunde oder anderes.</span>
Er sah sie bei ihren Aufzählungen an und man hatte so das Gefühl, dass Nachtschatten vollkommen verstand, was sie ihm da vorschlug … man könnte sogar meinen, seine Augen leuchten zu sehen. Yavanna lachte auf, wie sie ihren Wolf da zu ihren Füßen liegen und lauschen sah.
<span style="color:2F5C1F;">„Da musst du aber schon selber loslaufen und jagen, mein Lieber … von mir wirst du das nicht bekommen.</span>
Sie gab ihm einen Klaps auf den Hintern und er rannte wie von der Tarantel gestochen hinaus auf die Ebene. Lachend sah sie ihm noch hinterher und verfolgte sein Treiben über die Ebene. Gar nicht mal soweit weg von ihr, hatte er wohl schon Erfolg beim Aufstöbern einer Beute gehabt, jedenfalls verblieb er an einer Stelle. Kurze Zeit später konnte Yavanna noch ein leises Quieken vernehmen, welches ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ und schon stieg Mitleid in ihr auf. Mitleid mit den putzig, kleine, flauschigen Tieren, die er nun Jagen und Fressen würde.
<b>Stell dich nicht so an Yavanna …du weißt doch, dass das der natürliche Lauf der Dinge ist, so ist die Natur … fressen und gefressen werden … außerdem, wo von soll sich Wolfi denn ernähren, wenn du ihm die Tiere verbietest … er würde ja vollkommen abmagern, wenn du ihm nur Gemüse geben würdest.</b>
Obwohl sie schon „solange“ Druidin war, ging es ihr immer noch nah, wenn sie hörte, wie ein Tier zu Tode kam. Aber daran konnte sie schließlich nichts ändern und eigentlich wollte sie das ja auch gar nicht. Wenn das Rillifanes Wille war, dann war es gut so.
Plötzlich spürte Yavanna etwas an ihrem linken Bein … sie sah hinunter und bemerkte Assatal, wie er an ihr heraufkletterte. Oben auf ihrer Schulter angekommen machte er es sich gemütlich und sah ebenfalls auf die weite Ebene hinaus. In seinem Maul klemmte eine kleine weiße Kugel, die er nun ihn seine Klauen nahm und weiter daran knabberte. Amüsiert sah sie ihm zu, wie er daran herum knabberte … als er bemerkte, dass sie ihn ansah, hielt er ihr die Eiskugel entgegen. Aber Yavanna lehnte dankend ab. Sie hatte zwar nichts dagegen, von ihren Geschwistern etwas anzunehmen und weiter zu essen, aber was ein kleiner Drache im Maul hatte, mochte sie dann doch nicht weiter essen. Die Geste alleine aber, and sie sehr putzig, dass Assatal immer an sie dachte. Mit einem Schaudern dachte sie an die Momente, in denen er sogar seine erlegte und bereits zerfleischte Beute mit ihr teilen wollte, dieses Angebot überließ sie dann doch lieber ihrem Wolf.
Yavanna fiel wieder etwas ein, nach dessen Assatal sie vor ein paar Tagen gefragt hatte und so wandte sie sich wieder an ihren kleinen Drachen.
<span style="color:2F5C1F;">„Mir ist jetzt endlich eine Idee eingefallen, wie ich dir eventuell beibringen könnte, wie du deinen Odem einsetzen kannst.</span>
Interessiert sah er sie an und lauschte erfreut ihren Vorschlägen.
<span style="color:2F5C1F;">„Weißt du, zum einen kann Myrjala dir zeigen, wie dein Odem auszusehen hat. Sie besitzt da so eine magische Flöte, mit der sie eine Art Eisodem kreieren kann. Ich dachte mir, dass könnte dir helfen …außerdem werde ich Rillifane fragen, ob er mir auch so einen Zauber verleihen kann, um dir zu helfen … oder aber, ich versuche mich in ein Tier zu verwandeln, was ebenso einen Eisodem hat, genau wie du. Vielleicht kann ich dir dann beschreiben, wie du das anstellen musst, vorausgesetzt ich kann das dann auch … ich dachte da so an einen Winterwolf.</span>
Zwischendurch sah sie zu Assatal, um mit zu bekommen, ob er überhaupt einverstanden war mit ihren Vorschlägen. Seit dem sie sich dazu bereit erklärt hatte, Assatal aufzuziehen, machte sie sich jeden Tag Gedanken darüber, wie sie ihm die typisch draconischen Dinge beibringen könnte. Sie wollte das so gerne übernehmen, musste aber auch einsehen, dass es Grenzen gab du wenn es gar nicht mehr ginge, würde sie seinen großen Freund aufsuchen und ihm die Erziehung schweren Herzens überlassen. Aber noch war alles gut gelaufen, selbst das jagen hatte sie ihm beigebracht, wenn auch mit großer Hilfe von Wolfi, denn das Töten und Zerfleischen konnte sie ihm beim besten Willen nicht beibringen.
<span style="color:2F5C1F;">„Was das Fliegen angeht mein Kleiner, da werde ich mir ein Tier als Vorbild nehmen, was dir am Ähnlichsten kommt, werde mich dann in diese verwandeln du dann zeige ich dir, wie du fliegen kannst.</span>
Freudig sah Yavanna Assatal an und seine silbrigblauen Augen strahlten zurück. Er schmiegte sein kaltes kleines Köpfchen an ihre Wange und gurrte vergnügt vor sich hin.
<span style="color:2F5C1F;">„Freut mich, dass dir meine Vorschläge gefallen und wen wir erstmal Myrjala gefunden haben, können wir auch schon bald mit deinem Unterricht anfangen.</span>
Während sie sich noch eine Zeit lang mit Assatal unterhielt, kam auch Nachtschatten wieder. Er sah mehr oder weniger zufrieden aus, murrte aber nicht weiter und ließ sich in den Schnee fallen.
Die ganze zeit aber über, hatte Yavanna das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war ein nicht zu beschreibendes Gefühl … nicht wirklich dass eine Gefahr anstand, oder gleich irgendetwas passieren würde, aber dieses merkwürdige Gefühl war die ganze Zeit über da und wollte nicht verschwinden. Sie hasste so etwas und um dieses Gefühl zu ergründen, ging sie in sich, um es näher zu erforschen. Nach einer Weile kam sie zu dem Entschluss, dass sie sich irgendwie beobachtet fühlte, aber sie sah niemanden. So kniete sie sich hin, um Kontakt mit dem Boden zu haben … Yavanna konzentrierte sich und versuchte und den Geist der Natur auf sich aufmerksam zu machen. Dies fiel ihr nicht mehr schwer und schon bald sah sie durch die Augen der Natur … nach reichlicher Suche, musste sie zugeben, dass da draußen niemand war, der sie beobachtete. Aber dieses seltsame Gefühl wich immer noch nicht, sie dreht sich auf der Stelle langsam um ihre eigene Achse. Die einzigen beiden Orte, die sie noch nicht untersucht hatte, waren die Schlucht und die Brücke. Da sich Nachtschatten diesen beiden Dingen nicht nähern würde, nahm sie nur Assatal mit und schritt zuerst vorsichtig bis fast an den Rand der Schlucht, dabei passte sie aber darauf auf, dass der Abhang nicht nachgeben und sie mit in die Tiefe reißen würde. Aber auch hier konnte sie nichts Ungewöhnliches entdecken. Der Wind pfiff in der Schlucht natürlich stärker als oben am Rand, aber direkt an den senkrechten Wänden der Schlucht dürfte sich niemand halten können. Als nächstes begab sie sich in Richtung Brücke. Diese Brücke sagte ihr überhaupt nicht zu, sie war aus Stein, schwarz, hatte kein Geländer und diese komischen Gebäude, die an beiden Enden standen, sahen ziemlich bedrohlich aus. Nachtschatten war ihr in gebührenden Abstand zum Abgrund gefolgt und beobachtete interessiert ihr Treiben. Yavanna wusste selber nicht genau, was sie hier erwartete oder glaubte zu entdecken. Mehrere Schritte blieb sie vor diesem seltsamen Steingebäuden stehen und sah sie sich etwas genauer an, konnte aber nicht wirklich etwas entdecken. Es mussten wohl typisch menschliche Gebäude sein, sie kannte zwar nicht die genaue Art, aber für sie sahen die Gebäude eh alle gleich aus. Zeit verstrich und nichts geschah, wie sie es eigentlich auch erwartet hatte … ein Bisschen ratlos stand sie da noch herum und machte sich dann wieder auf zu ihrem Platz, wo sie sich vorhin nieder gelassen hatte.
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Re: Über die Schlucht
Die silbergrauen Augen beobachteten mit Neugierde und Erwartung, wie sich die Frau der Brücke näherte. Bald stand sie direkt davor und es fehlten nur noch wenige Schritte, bis sie das dunkle Gestein betreten würde - aber sie tat es zu seinem Erstaunen nicht. Sie stand einfach nur da, begutachtete das Bauwerk und rührte sich nicht. Ein Grollen drang über die dicken Lippen und lange Zähne blitzten auf. Der letzte Reisende, der die Dunkle Brücke überqueren wollte, war schon lange her gewesen und der Winter kam wie die letzten davor auch ohne das etwas Interessantes geschah.
Aber diese Menschenfrau versprach Abwechslung, vor allem wenn sie vorhaben sollte die Brücke zu überqueren.
Noch ehe sie ihren Rückweg wieder antreten konnte, breiteten sich auf einmal fledermausartige Flügel von der ehemals versteinerten Gestalt aus, ehe sich der gesamte Körper vom Dach des Wachturmes warf. Wirkte sie zuvor plump und schwerfällig, war sie nun beweglich, obgleich die ledrige Haut immer noch die Farbe des Gesteins glich.
Schnell näherte er sich der Frau und landete nur wenige Meter vor dieser, genau vor dem Übergang der Brücke.
Der große Kopf drehte sich in ihre Richtung, die kräftigen Hinterbeine trugen nun den Größteil des Körpergewichtes, auch wenn die langen Armes schon wieder anstalten machten sich am Boden abzustützen. Aber anscheinend wollte er seine ganze Körpergröße darstellen und er war einige Köpfe größer als Yavanna.
"Wer bist du und was führt dich dazu, die Brücke überqueren zu wollen?"
Die Stimme klang tief und hinterließ den Ton von aneinander reibenden Gestein, dazu klang sie so, als habe er lange nicht mehr gesprochen. Hart und etwas bruchstückhaft kamen die einzelnen Worte über seine Lippen, während er die Augen unablässig auf sie gerichtet hatte und versuchte seine Gestalt aufrecht zu erhalten.
Aber diese Menschenfrau versprach Abwechslung, vor allem wenn sie vorhaben sollte die Brücke zu überqueren.
Noch ehe sie ihren Rückweg wieder antreten konnte, breiteten sich auf einmal fledermausartige Flügel von der ehemals versteinerten Gestalt aus, ehe sich der gesamte Körper vom Dach des Wachturmes warf. Wirkte sie zuvor plump und schwerfällig, war sie nun beweglich, obgleich die ledrige Haut immer noch die Farbe des Gesteins glich.
Schnell näherte er sich der Frau und landete nur wenige Meter vor dieser, genau vor dem Übergang der Brücke.
Der große Kopf drehte sich in ihre Richtung, die kräftigen Hinterbeine trugen nun den Größteil des Körpergewichtes, auch wenn die langen Armes schon wieder anstalten machten sich am Boden abzustützen. Aber anscheinend wollte er seine ganze Körpergröße darstellen und er war einige Köpfe größer als Yavanna.
"Wer bist du und was führt dich dazu, die Brücke überqueren zu wollen?"
Die Stimme klang tief und hinterließ den Ton von aneinander reibenden Gestein, dazu klang sie so, als habe er lange nicht mehr gesprochen. Hart und etwas bruchstückhaft kamen die einzelnen Worte über seine Lippen, während er die Augen unablässig auf sie gerichtet hatte und versuchte seine Gestalt aufrecht zu erhalten.
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Re: Über die Schlucht
Yavanna hatte sie gerade umgedreht, um wieder zu ihren Sachen zurück zugehen, wie ein seltsames Geräusch die Luft durchschnitt. Ein seltsames Geräusch, was ihr aber irgendwie bekannt vor kam … rauschend und ziemlich in ihrer Nähe … das Geräusch von Flügeln! Vor Schreck und Überraschung weiteten sich ihre Augen und sie blieb wie angewurzelt stehen. Assatal hörte auf zu schmatzen und wurde augenblicklich unsichtbar.
Bei jedem flugfähigen Tier konnte man natürlich Geräusche seitens der Flügel vernehmen, aber dieses Geräusch hörte sich nach ziemlich großen Flügeln an. Solche großen Flügel konnte sie bisher nur Drachen zuordnen. Aber wo soll auf einmal so ein großes Wesen so plötzlich herkommen? Hier war weit und breit nichts, wo es sich hätte verstecken können und in der Schlucht hätte sie diese Geräusche von Schwingen schon längst vernommen. Hatte sich dieses Wesen unsichtbar hier in der Nähe versteckt? Das wäre eine Erklärung dafür, dass sie es nicht gesehen und wahrgenommen hatte. Aber warum hatte Assatal ihn nicht bemerkt? Er bemerkte doch sonst jeden seiner Art, zumindest war de früher so, wie er noch groß und erfahrener war … darüber würde sie nachher mit ihm sprechen, vorausgesetzt, sie würden danach noch leben.
Dann hörte das Flügelschlagen plötzlich auf und kurze Zeit später landete mehrere Schritt hinter ihr, es war recht schwer, da sie die Vibrationen im Boden spürte, die diese Wesen bei seiner Landung verursacht hatte.
<b>Ein Drache kann es jedenfalls nicht sein, dafür ist zwischen der Brücke und mir nicht genug Platz … aber vielleicht ist es auch ein kleiner Drache … aber dessen Schatten würde mich doch überragen …Rillifane steh´ mir bei.</b>
Angespannt und wachsam drehte Yavanna sich vorsichtig um, um sehen zu können, was da hinter ihr gelandet war. Sie hatte sich alles Mögliche vorgestellt, aber was sie nun sah, kannte sie überhaupt nicht. Diesre Gestalt die da vor ihr stand oder auch leicht kauerte, war sie noch nicht begegnet und sie hatte schon so einiges getroffen oder gesehen auf ihren Abenteuern. Erleichtert atmete sie erstmal ein wenig auf, es hatte wohl nicht vor, näher zu kommen … es stand einfach da, direkt vor dem Zugang auf die Brücke und starrte sie aus wachen Augen an.
Es sah irgendwie seltsam aus, wie eine Mischung aus verschiedenen Wesen. Definitiv war es um einige Schritt größer als sie, stand aber auf zwei Beinen und hatte aus irgendeinem Grund ziemlich lange Arme. Der Körper dieses offensichtlich humanoiden Wesens war äußerst muskulös und die Farbe der Haut war grau in fast allen Schattierungen. Die langen schwarzen, unordentlichen Haare lagen auf der Schulter auf und gingen vermutlich bis unter die Schulterblätter. Am Haaransatz zeichneten sich deutlich kleine Hörner ab und das Gesicht wirkte grimmig. Das Flügelpaar war deutlich auf dem Rücken der Kreatur zu sehen, von tiefem Grau und leicht zerfetzt, was wohl daraufhin deutete, dass das Wesen öfters in Kämpfe verwickelt wurde. An sich trug es nur eine Art Lendenschurz und die Haut wirkte ziemlich ledrig, was Yavanna erst jetzt auffiel. Seine „Hände“ und „Füße“ waren mit Klauen bewehrt und zwischen den Beinen zuckte ein Schwanz auffällig hin und her. Bis dahin die einzige Bewegung dieser Kreatur.
Sie beäugte die Kreatur wachsam, dennoch voller Neugier und fragte sich, was sie wohl von ihr wollte. Ihre Frage wurde recht schnell beantwortet da das Wesen sie ansprach. Yavanna zuckt dennoch zusammen, da die Stimme ihres Gegenübers mehr als nur unangenehm war, unglaublich tief und sie hörte sich an, als wenn schwere Steine übereinander mahlen würden. Die riesige Kreatur wollte wissen, wer sie war und warum sie die Brücke überqueren wollte.
Sie hatte ja jetzt mir allem gerechnet, aber damit nicht.
<b>Wieso fragt er mich nach meinem Namen? …und warum will er überhaupt wissen, warum ich über die Schlucht will? …Wie kommt er überhaupt darauf, dass ich über die Brücke will? … Ich habe doch gerade eben gar nicht mit Assatal geredet … oder kann es etwas Gedanken lesen?</b>
Erst lag ein Ausdruck des Erstaunens auf ihrem Gesicht, woraufhin sie aber schnell die Augen zusammen kniff und sich selbstbewusst vor ihm „aufbaute“. Yavanna war sehr schnell klar geworden, dass sie dem da körperlich gesehen nicht das Wasser reichen konnte, aber ein selbstsicheres Auftreten konnte nicht schaden und so antwortete sie mit klarer Stimme.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich bin eine Elfe! Sieht man doch eigentlich, oder kennst du keine Elfen?
Hm, warum ich die Brücke überqueren will? …Woher willst du wissen, dass ich das überhaupt will? … Hast du etwa meine Gedanken gelesen? Dann solltest du eigentlich auch wissen, dass man das nicht macht, das ist sehr unhöfflich.
Was ist, wenn ich mich einfach nur umgucken wollte? …und was würdest du machen, wenn ich doch rüber wollte?... Warum willst du das überhaupt alles wissen, wir kennen uns ja nicht mal?“</span>
Das Yavanna doch etwas unsicher war, merkte man daran, dass sie nun anfing schneller und ausschweifender zu sprechen, wie gewöhnlich. Die Größe machte sie aber auch nervös und so wartete sie gespannt auf eine plausible Antwort …
Bei jedem flugfähigen Tier konnte man natürlich Geräusche seitens der Flügel vernehmen, aber dieses Geräusch hörte sich nach ziemlich großen Flügeln an. Solche großen Flügel konnte sie bisher nur Drachen zuordnen. Aber wo soll auf einmal so ein großes Wesen so plötzlich herkommen? Hier war weit und breit nichts, wo es sich hätte verstecken können und in der Schlucht hätte sie diese Geräusche von Schwingen schon längst vernommen. Hatte sich dieses Wesen unsichtbar hier in der Nähe versteckt? Das wäre eine Erklärung dafür, dass sie es nicht gesehen und wahrgenommen hatte. Aber warum hatte Assatal ihn nicht bemerkt? Er bemerkte doch sonst jeden seiner Art, zumindest war de früher so, wie er noch groß und erfahrener war … darüber würde sie nachher mit ihm sprechen, vorausgesetzt, sie würden danach noch leben.
Dann hörte das Flügelschlagen plötzlich auf und kurze Zeit später landete mehrere Schritt hinter ihr, es war recht schwer, da sie die Vibrationen im Boden spürte, die diese Wesen bei seiner Landung verursacht hatte.
<b>Ein Drache kann es jedenfalls nicht sein, dafür ist zwischen der Brücke und mir nicht genug Platz … aber vielleicht ist es auch ein kleiner Drache … aber dessen Schatten würde mich doch überragen …Rillifane steh´ mir bei.</b>
Angespannt und wachsam drehte Yavanna sich vorsichtig um, um sehen zu können, was da hinter ihr gelandet war. Sie hatte sich alles Mögliche vorgestellt, aber was sie nun sah, kannte sie überhaupt nicht. Diesre Gestalt die da vor ihr stand oder auch leicht kauerte, war sie noch nicht begegnet und sie hatte schon so einiges getroffen oder gesehen auf ihren Abenteuern. Erleichtert atmete sie erstmal ein wenig auf, es hatte wohl nicht vor, näher zu kommen … es stand einfach da, direkt vor dem Zugang auf die Brücke und starrte sie aus wachen Augen an.
Es sah irgendwie seltsam aus, wie eine Mischung aus verschiedenen Wesen. Definitiv war es um einige Schritt größer als sie, stand aber auf zwei Beinen und hatte aus irgendeinem Grund ziemlich lange Arme. Der Körper dieses offensichtlich humanoiden Wesens war äußerst muskulös und die Farbe der Haut war grau in fast allen Schattierungen. Die langen schwarzen, unordentlichen Haare lagen auf der Schulter auf und gingen vermutlich bis unter die Schulterblätter. Am Haaransatz zeichneten sich deutlich kleine Hörner ab und das Gesicht wirkte grimmig. Das Flügelpaar war deutlich auf dem Rücken der Kreatur zu sehen, von tiefem Grau und leicht zerfetzt, was wohl daraufhin deutete, dass das Wesen öfters in Kämpfe verwickelt wurde. An sich trug es nur eine Art Lendenschurz und die Haut wirkte ziemlich ledrig, was Yavanna erst jetzt auffiel. Seine „Hände“ und „Füße“ waren mit Klauen bewehrt und zwischen den Beinen zuckte ein Schwanz auffällig hin und her. Bis dahin die einzige Bewegung dieser Kreatur.
Sie beäugte die Kreatur wachsam, dennoch voller Neugier und fragte sich, was sie wohl von ihr wollte. Ihre Frage wurde recht schnell beantwortet da das Wesen sie ansprach. Yavanna zuckt dennoch zusammen, da die Stimme ihres Gegenübers mehr als nur unangenehm war, unglaublich tief und sie hörte sich an, als wenn schwere Steine übereinander mahlen würden. Die riesige Kreatur wollte wissen, wer sie war und warum sie die Brücke überqueren wollte.
Sie hatte ja jetzt mir allem gerechnet, aber damit nicht.
<b>Wieso fragt er mich nach meinem Namen? …und warum will er überhaupt wissen, warum ich über die Schlucht will? …Wie kommt er überhaupt darauf, dass ich über die Brücke will? … Ich habe doch gerade eben gar nicht mit Assatal geredet … oder kann es etwas Gedanken lesen?</b>
Erst lag ein Ausdruck des Erstaunens auf ihrem Gesicht, woraufhin sie aber schnell die Augen zusammen kniff und sich selbstbewusst vor ihm „aufbaute“. Yavanna war sehr schnell klar geworden, dass sie dem da körperlich gesehen nicht das Wasser reichen konnte, aber ein selbstsicheres Auftreten konnte nicht schaden und so antwortete sie mit klarer Stimme.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich bin eine Elfe! Sieht man doch eigentlich, oder kennst du keine Elfen?
Hm, warum ich die Brücke überqueren will? …Woher willst du wissen, dass ich das überhaupt will? … Hast du etwa meine Gedanken gelesen? Dann solltest du eigentlich auch wissen, dass man das nicht macht, das ist sehr unhöfflich.
Was ist, wenn ich mich einfach nur umgucken wollte? …und was würdest du machen, wenn ich doch rüber wollte?... Warum willst du das überhaupt alles wissen, wir kennen uns ja nicht mal?“</span>
Das Yavanna doch etwas unsicher war, merkte man daran, dass sie nun anfing schneller und ausschweifender zu sprechen, wie gewöhnlich. Die Größe machte sie aber auch nervös und so wartete sie gespannt auf eine plausible Antwort …
Zuletzt geändert von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin am Dienstag 6. November 2007, 06:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Über die Schlucht
Während die mächtige Gestalt still verharrte und die Augen leicht verengte, bohrten sich die langen Krallen am Fuß in die Erde, obwohl sie gefroren war. Anscheinend war das Gewicht seinerseits wohl sehr groß, abgesehen davon waren die Muskeln gespannt und jederzeit bereit einen Angriff auszuführen.
Entgegen seiner Vermutung ergriff die Elfe nicht die Flucht und überwand ihren Schrecken recht schnell. Ob sie die Brücke überqueren wollte oder nicht - zu lange hatte er oben auf dem Wachtum versteinert gesessen und sich die Zeit des nachts mit Kaninchenjagden vertrieben, die durchaus langweilig und ihm nicht würdig waren.
Da war ihm diese Elfe eine willkommene Abwechslung.
Das nächste, was ihn überraschte war, dass sie begann so schnell und viel hintereinenader zu sagen, dazu noch in Lyrinthia, was ihm zusätzlich Anstrengung kostete. Eine tiefe Falte zog sich über seine Stirn und die Augen verengten sich noch ein Stück. Die Flügel waren nun angelegt, sodass man von ihrer gewalten Spannkraft nicht erahnen konnte, sollte man sie vorher nicht gesehen haben.
Es vergingen Momente, in denen der Brückenwächter die Worte der Elfe versuchte zu entschlüsseln. Dabei mangelte es ihm nicht an Sprachkenntnisse -er war alt genug um sich jegliche Art von Sprache anzueignen-, sondern an seiner Auffassungsgabe und der Verarbeitung der hingeworfenen Worte. Er hatte lange nicht mehr gesprochen und sich auch nicht mit Worten auseinander gesetzt, daher dauerte es eine ganze Weile, bis wieder die steinernde Stimme erklang.
"Das gesamte Grasland wird durch diese Schlucht getrennt und wenn du weiter reisen willst, musst du sie überqueren. Ich muss deine Gedanken nicht lesen."
Dabei konnte man nicht heraushören, ob er überhaupt dazu in der Lage war Gedanken zu elsen, aber seine Schlussfolgerung war sinnig -einfach, aber sinnig; Wenn Wanderer im Grasland waren, hatte sie vor die Brücke zu überqueren und wenn sie sich dieser auch noch näherten ... nun, was sprach dann gegen diese Annahme?
Dann beugten sich die Knie ein Stück und die langen Arme stützten sich auf die kalte Erde. Anscheinend war ihm diese Position lieber, aber seine Anspannung blieb weiterhin.
"Ich bewache diese Brücke und solltest du sie überqueren wollen, musst du mir etwas geben."
Nun nahmen seine Augen einen ganz anderes Ausdruck an; er musterte die Elfe, wie wenn er einen Hasen vor sich liegen hätte. Sicherlich war diese Beobachtung nicht gerade beruhigend.
Entgegen seiner Vermutung ergriff die Elfe nicht die Flucht und überwand ihren Schrecken recht schnell. Ob sie die Brücke überqueren wollte oder nicht - zu lange hatte er oben auf dem Wachtum versteinert gesessen und sich die Zeit des nachts mit Kaninchenjagden vertrieben, die durchaus langweilig und ihm nicht würdig waren.
Da war ihm diese Elfe eine willkommene Abwechslung.
Das nächste, was ihn überraschte war, dass sie begann so schnell und viel hintereinenader zu sagen, dazu noch in Lyrinthia, was ihm zusätzlich Anstrengung kostete. Eine tiefe Falte zog sich über seine Stirn und die Augen verengten sich noch ein Stück. Die Flügel waren nun angelegt, sodass man von ihrer gewalten Spannkraft nicht erahnen konnte, sollte man sie vorher nicht gesehen haben.
Es vergingen Momente, in denen der Brückenwächter die Worte der Elfe versuchte zu entschlüsseln. Dabei mangelte es ihm nicht an Sprachkenntnisse -er war alt genug um sich jegliche Art von Sprache anzueignen-, sondern an seiner Auffassungsgabe und der Verarbeitung der hingeworfenen Worte. Er hatte lange nicht mehr gesprochen und sich auch nicht mit Worten auseinander gesetzt, daher dauerte es eine ganze Weile, bis wieder die steinernde Stimme erklang.
"Das gesamte Grasland wird durch diese Schlucht getrennt und wenn du weiter reisen willst, musst du sie überqueren. Ich muss deine Gedanken nicht lesen."
Dabei konnte man nicht heraushören, ob er überhaupt dazu in der Lage war Gedanken zu elsen, aber seine Schlussfolgerung war sinnig -einfach, aber sinnig; Wenn Wanderer im Grasland waren, hatte sie vor die Brücke zu überqueren und wenn sie sich dieser auch noch näherten ... nun, was sprach dann gegen diese Annahme?
Dann beugten sich die Knie ein Stück und die langen Arme stützten sich auf die kalte Erde. Anscheinend war ihm diese Position lieber, aber seine Anspannung blieb weiterhin.
"Ich bewache diese Brücke und solltest du sie überqueren wollen, musst du mir etwas geben."
Nun nahmen seine Augen einen ganz anderes Ausdruck an; er musterte die Elfe, wie wenn er einen Hasen vor sich liegen hätte. Sicherlich war diese Beobachtung nicht gerade beruhigend.
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- Gast
Re: Über die Schlucht
Während Yavanna einigermaßen nervös auf die Fragen der Kreatur antwortete, entgingen ihr die Mimik und Gestik dieses Geschöpfes nicht. Sie musste sich zusammen reißen, dass sie nicht so einige Male inne hielt und das Wesen verwundert ansah. Irgendwie war der Körper dieser Kreatur wohl nicht ganz dafür geschaffen, dass es sich auf dem Boden aufhielt, denn die Haltung sackte mit einem Male zusammen, dennoch waren dessen Muskeln angespannt und es behielt sie gänzlich im Auge, abschätzend, einschätzend … ganz so, als wenn es erwartete, dass Yavanna irgendetwas unternehmen würde, was einem Angriff gleichen würde. Ihre gingen schon ein paar Gedanken durch den Kopf, aber die waren nicht dazu gedacht, dass Wesen anzugreifen, viel mehr war sie am Grübeln, was sie zu ihrem Schutz unternehmen könnte. Aber diese Wesen wollte sich einfach nicht regen.
Wie sie ihm so ihre Fragen an den Kopf warf, sah sie verdutzt, dass die Kreatur wohl etwas überfordert damit war, was sie ihm mitteilte, denn seine Stirn war ganz schön in Falten gelegt.
Deswegen hörte sie auch relativ schnell damit auf, ihm Fragen zu stellen und wartete gespannt und wieder leicht nervös auf eine Antwort. Aber diese lies auf sich warten und Yavanna hatte das Gefühl, dass sie dort eine Ewigkeit gestanden hätte, während sie wartete, ob sich die Kreatur überhaupt noch mal regte oder sich mitteilen wollte. Auf jeden Fall entspannte sich das Wesen wohl etwas, da es seine Flügel nun vollkommen an den Körper angelegt hatte, jedenfalls kam es ihr so vor. So stand sie da, wechselte ein paar Mal von einem Fuß auf den Anderen und sah dieses Wesen neugierig und auffordern an, doch etwas zu sagen.
Dann endlich war es wieder soweit, diese seltsame grollende, stockende und mahlende Stimme erklang wieder. Abermals lief ihr ein Schauer den Rücken hinab und sie fragte sich, wie er es nur aushalten könnte, sich selber reden zu hören.
<b>Wahrscheinlich ist das der Grund, warum seine Stimme so stockend klingt … er kann sich selber nicht ertragen … der arme … er kann einem fast leid tun. Der hat auch mit Sicherheit keine Freunde. Hm, aber erinnere dich daran, was Isildur jetzt sagen würde … sei lieber vorsichtig.</b>
So wartete sie ab, was nun kommen würde.
Er ging doch tatsächlich davon aus, dass sie vorhatte, das Grasland zu durchqueren und auf der anderen Seite der Brücke weiter zureisen. Er nahm wohl an, da es bisher alle Reisenden so gemacht hatten, dass auch sie es Anderen gleich tun würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Hm, …das verstehe ich nicht. Wie kannst du davon ausgehen, dass ich auf der anderen Seite weiter reisen will? … Ehrlich gesagt, suche ich jemanden und habe mich hier nur umgesehen … na, eigentlich sind es mindestens zwei Wesen die ich suche und die müssen hier ganz in der Nähe sein, ich habe sie bereits gehört. … also, muss ich wohl nicht auf die andere Seite … außerdem,“</span> Yavanna verzog das Gesicht, <span style="color:2F5C1F;">„hat Nachtschatten Höhenangst. Alleine schon deswegen kann ich gar nicht über die Brücke, ich lass doch meinen Kleinen hier nicht alleine.“</span>
Nach ihrer Erläuterung, sah sie ihn fragend an und wartete abermals auf eine andere Reaktion, die auch prompt folgte. Während dessen beschlich sie wieder dieses nicht gerade angenehme Gefühl des angestarrt werden und der Beobachtung. Sie versuchte das Ganze zu Übergehen und hörte ihm weiter zu, wie er ihr erzählte, dass er etwas von ihr haben wollen würde, wenn sie doch über die Brücke wollte.
Nachdenklich legte sie den Kopf schief.
<span style="color:2F5C1F;">„Wieso willst du etwas dafür haben, wenn ich doch die Brücke überqueren wollen würde? … So was habe ich ja noch nie erlebt … oder hast du die Brücke gebaut? … hm, … oder bewachst du die Brücke? … und wenn ja, warum machst du das?“</span>
Es wäre aber nicht Yavanna, wenn sie letztendlich nicht doch neugierig wäre, um Weiteres heraus zu finden. So grinste sie ihn an und löcherte ihn weiter mit Fragen, ohne auf die Antworten auf ihre bisherigen Fragen zu warten.
<span style="color:2F5C1F;">„Was willst du denn haben? … Weißt du, auch wenn ich nicht rüber will, so interessiert es mich doch, was du haben willst. … Vielleicht können wir ja tauschen, so ist es bei uns Waldelfen üblich. Aber mit Metall und dergleichen, dem Menschen hinterher rennen, kann ich dir nicht dienen. … Also, was schlägst du vor?“</span>
Schelmisch grinste sie ihn an und ihre Augen blitzten, wie ihr der Schalk im Nacken saß.
Wie sie ihm so ihre Fragen an den Kopf warf, sah sie verdutzt, dass die Kreatur wohl etwas überfordert damit war, was sie ihm mitteilte, denn seine Stirn war ganz schön in Falten gelegt.
Deswegen hörte sie auch relativ schnell damit auf, ihm Fragen zu stellen und wartete gespannt und wieder leicht nervös auf eine Antwort. Aber diese lies auf sich warten und Yavanna hatte das Gefühl, dass sie dort eine Ewigkeit gestanden hätte, während sie wartete, ob sich die Kreatur überhaupt noch mal regte oder sich mitteilen wollte. Auf jeden Fall entspannte sich das Wesen wohl etwas, da es seine Flügel nun vollkommen an den Körper angelegt hatte, jedenfalls kam es ihr so vor. So stand sie da, wechselte ein paar Mal von einem Fuß auf den Anderen und sah dieses Wesen neugierig und auffordern an, doch etwas zu sagen.
Dann endlich war es wieder soweit, diese seltsame grollende, stockende und mahlende Stimme erklang wieder. Abermals lief ihr ein Schauer den Rücken hinab und sie fragte sich, wie er es nur aushalten könnte, sich selber reden zu hören.
<b>Wahrscheinlich ist das der Grund, warum seine Stimme so stockend klingt … er kann sich selber nicht ertragen … der arme … er kann einem fast leid tun. Der hat auch mit Sicherheit keine Freunde. Hm, aber erinnere dich daran, was Isildur jetzt sagen würde … sei lieber vorsichtig.</b>
So wartete sie ab, was nun kommen würde.
Er ging doch tatsächlich davon aus, dass sie vorhatte, das Grasland zu durchqueren und auf der anderen Seite der Brücke weiter zureisen. Er nahm wohl an, da es bisher alle Reisenden so gemacht hatten, dass auch sie es Anderen gleich tun würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Hm, …das verstehe ich nicht. Wie kannst du davon ausgehen, dass ich auf der anderen Seite weiter reisen will? … Ehrlich gesagt, suche ich jemanden und habe mich hier nur umgesehen … na, eigentlich sind es mindestens zwei Wesen die ich suche und die müssen hier ganz in der Nähe sein, ich habe sie bereits gehört. … also, muss ich wohl nicht auf die andere Seite … außerdem,“</span> Yavanna verzog das Gesicht, <span style="color:2F5C1F;">„hat Nachtschatten Höhenangst. Alleine schon deswegen kann ich gar nicht über die Brücke, ich lass doch meinen Kleinen hier nicht alleine.“</span>
Nach ihrer Erläuterung, sah sie ihn fragend an und wartete abermals auf eine andere Reaktion, die auch prompt folgte. Während dessen beschlich sie wieder dieses nicht gerade angenehme Gefühl des angestarrt werden und der Beobachtung. Sie versuchte das Ganze zu Übergehen und hörte ihm weiter zu, wie er ihr erzählte, dass er etwas von ihr haben wollen würde, wenn sie doch über die Brücke wollte.
Nachdenklich legte sie den Kopf schief.
<span style="color:2F5C1F;">„Wieso willst du etwas dafür haben, wenn ich doch die Brücke überqueren wollen würde? … So was habe ich ja noch nie erlebt … oder hast du die Brücke gebaut? … hm, … oder bewachst du die Brücke? … und wenn ja, warum machst du das?“</span>
Es wäre aber nicht Yavanna, wenn sie letztendlich nicht doch neugierig wäre, um Weiteres heraus zu finden. So grinste sie ihn an und löcherte ihn weiter mit Fragen, ohne auf die Antworten auf ihre bisherigen Fragen zu warten.
<span style="color:2F5C1F;">„Was willst du denn haben? … Weißt du, auch wenn ich nicht rüber will, so interessiert es mich doch, was du haben willst. … Vielleicht können wir ja tauschen, so ist es bei uns Waldelfen üblich. Aber mit Metall und dergleichen, dem Menschen hinterher rennen, kann ich dir nicht dienen. … Also, was schlägst du vor?“</span>
Schelmisch grinste sie ihn an und ihre Augen blitzten, wie ihr der Schalk im Nacken saß.
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Re: Über die Schlucht
Kurz glaubte er, dass die Elfe schon Fluchtpläne zusammen legte, aber anstatt die Beine schleunigst in die hand zu nehmen, blieb sie stehen und wieder glitten so etlich viele Worte auf Lyrintha über ihre Lippen, dass schon allein beim Klang sein Aggressionspegel stieg. Was bildete sich dieses Weib ein?! Entweder war sie außerdentlich dumm und naiv, oder aber sie versuchte ihn abzulenken und das -das musste er sich insgeheim doch eingestehen- funktionierte zum Teil sogar.
Dann schüttelte er auf einmal ruckartig den großen Kopf und kräuselte die dicken Lippen, sodass die Zähne noch besser zu erkennen waren.
"Lange sitze ich dort oben auf den Wachtürmen und tue dies, was man mir beauftragt hat; die Brücke bewachen und Wegzoll eintreiben."
Er schnaufte wütend und fügte hinzu: "Das bisschen Abwechslung werde ich mir nicht entgehen lassen, indem ich dich wieder gehen lasse, Spitzohr."
Das letzte Wort spieh er so aus, dass man es eindeutig als Beleidigung auffassen konnte und wahrscheinlich auch sollte. Die Schultermuskeln bewegten sich merklich, als er sich etwas weiter nach vorne beugte um der Elfe besser ins Gesicht sehen zu können.
"Ich hatte lange nichts Nahrhaftes mehr zwischen den Zähnen." Sein Blick glitt suchend über die Umgebung, denn er wusste, dass sich hier irgendwo ein Wolf aufhielt, er hatte die Gefährten ja schon eine Weile beobachtet und den Graupelz bei der Jagd beobachtet.
Allerdings... sein Blick ruhte nun wieder auf der Elfe und er fragte sich, wie ihr Fleisch wohl schmecken würde. Sicherlich zart und sehr nahrhaft...Ein tiefes Grollen klang leise aus seiner Kehle, als stelle er sich schon vor, wie er dieses Weib in Einzelteile zerlegen würde....
"Auch wenn du nicht die Brücke überqueren willst, fordere ich etwas von dir; Was hast du anzubieten?"
Dann schüttelte er auf einmal ruckartig den großen Kopf und kräuselte die dicken Lippen, sodass die Zähne noch besser zu erkennen waren.
"Lange sitze ich dort oben auf den Wachtürmen und tue dies, was man mir beauftragt hat; die Brücke bewachen und Wegzoll eintreiben."
Er schnaufte wütend und fügte hinzu: "Das bisschen Abwechslung werde ich mir nicht entgehen lassen, indem ich dich wieder gehen lasse, Spitzohr."
Das letzte Wort spieh er so aus, dass man es eindeutig als Beleidigung auffassen konnte und wahrscheinlich auch sollte. Die Schultermuskeln bewegten sich merklich, als er sich etwas weiter nach vorne beugte um der Elfe besser ins Gesicht sehen zu können.
"Ich hatte lange nichts Nahrhaftes mehr zwischen den Zähnen." Sein Blick glitt suchend über die Umgebung, denn er wusste, dass sich hier irgendwo ein Wolf aufhielt, er hatte die Gefährten ja schon eine Weile beobachtet und den Graupelz bei der Jagd beobachtet.
Allerdings... sein Blick ruhte nun wieder auf der Elfe und er fragte sich, wie ihr Fleisch wohl schmecken würde. Sicherlich zart und sehr nahrhaft...Ein tiefes Grollen klang leise aus seiner Kehle, als stelle er sich schon vor, wie er dieses Weib in Einzelteile zerlegen würde....
"Auch wenn du nicht die Brücke überqueren willst, fordere ich etwas von dir; Was hast du anzubieten?"
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Re: Über die Schlucht
Bei dem Ausbruch, den das Wesen nun verbal zu Tage treten ließ, erschreckte sie sich schon und unwillkürlich stieg in ihr die Frage hoch, warum so viele männliche Wesen immer so schnell jähzornig wurden und die Geduld verloren, schlimmer noch die Kontrolle. Yavanna konnte so etwas überhaupt nicht nachvollziehen, obwohl sie solche Ausbrüche durchaus von ihrem Bruder mehr als nur gewöhnt war. Wenn etwas nicht in geordneten bahnen verlief, konnte Isildur schon mal aus der Haut fahren wie er das immer so schön betitelte. Sie riet ihm dann immer, hinaus in den Wald zu gehen und zu meditieren, aber sie bezweifelte stark, dass ihr Vorschlag etwas bei diesem Wesen bewirken würde, geschweige denn auf Zustimmung stoßen würde.
Es wäre nicht Yavanna, wenn sich zu dem Schreck nicht auch Neugier und Verwunderung hinzugesellen würden. So langsam stieg wieder das Gefühl in ihr auf, dass sie Beweggründe der meisten Wesen nicht nachvollziehen konnte. Ohne etwas auf seinen ersten Satz zu erwidern, sah sie verwundert zu dem Steingebäude hoch.
<b>Warum sitzt er solange da oben und bewacht die Brücke? … Versteh ich immer noch nicht … wer sollte schon eine Steinbrücke klauen wollen? … hm, vielleicht ja Menschen. Tyfleet erzählte doch mal, dass Menschen alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist und selbst dann versuchen sie es trotzdem … wer weiß, vielleicht sind die Steine der Brücke ja wertvoll oder aber, sie handeln mit Zwergen, die brauchen ja immer Steine. … und wieso will er mich jetzt nicht gehen lassen?</b>
<span style="color:2F5C1F;">„Ob ich gehe oder nicht, dass hast du gar nicht zu entscheiden, ich bin ein freies Wesen und kann das selber bestimmen und überhaupt, wenn dir das nicht passt, dass du das Steinding bewachen musst, dann geh doch selber … flieg irgendwo anders hin, da wo du hin willst und glücklich wirst. Oder bist du magisch an dieses Ding gebunden?“</span>
Er hatte sich, riesig wie er war, nach vorne gebeugt. Wahrscheinlich um ihr besser ins Gesicht sehen zu können, was Yavanna gar nicht behagte. Sie musste irgendwie einen größeren Abstand zwischen sich und dem Wesen bekommen und da kam ihr auch schon eine Idee. Er wollte irgendetwas haben und sie sollte entscheiden, was das wäre, obwohl sich seine Sätze eher danach anhörten, als wenn er etwas zu essen suchen würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Las mich schauen, ob ich etwas Essbares da habe. Ich muss dir aber gleich sagen, dass ich nichts dabei habe, was aus Fleisch ist, so was esse ich nicht. Aber vielleicht gibst du dich auch mit Edelsteinen zufrieden. Immerhin gibt es ja so einige Wesen, die sich davon ernähren.“</span>
Sie griff mit ihrer rechten Hand nach dem Schultergurt ihres Rucksackes und drehte sich dabei ein paar Mal von ihm weg, damit es so aussah, als wenn sie Schwierigkeiten hätte, den großen und schweren Rucksack vom Rücken zu bekommen. Zwei Schritte weiter entfernt hatte sie ihn endlich abbekommen, nahm ihn nach vorne und öffnete selbigen, ohne aber das Wesen groß aus den Augen zu lassen.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich könnte dir jede Menge Süßes anbieten, aber ich glaube kaum, dass das deinen Hunger stillen würde. Ansonsten habe ich nur Kipar zu bieten. Das ist ein besonderes Brot, welches wir Elfen immer mit auf Reisen nehmen. Es ist zwar klein und sieht nach nichts aus, aber du wirst sehen, ein paar Scheiben davon und du bist richtig satt. Hier, probier es aus!“</span>
Yavanna warf ihm ein gutes Dutzend dieser zwei Finger mal zwei Finger großen Brotscheiben vor die Füße und wartete auf eine Reaktion von ihm, während sie ihren Rucksack wieder verschloss und auf dem Rücken platzierte
Da diese Kreaur ziemlich jähzornig und wohl unberechenbar war, ging Yavanna schon mal im Geiste ein paar Angriffs- und Verteidigungszauber durch, die sie im Notfall schnell einsetzen könnte, bevor er sie verletzten würde.
Es wäre nicht Yavanna, wenn sich zu dem Schreck nicht auch Neugier und Verwunderung hinzugesellen würden. So langsam stieg wieder das Gefühl in ihr auf, dass sie Beweggründe der meisten Wesen nicht nachvollziehen konnte. Ohne etwas auf seinen ersten Satz zu erwidern, sah sie verwundert zu dem Steingebäude hoch.
<b>Warum sitzt er solange da oben und bewacht die Brücke? … Versteh ich immer noch nicht … wer sollte schon eine Steinbrücke klauen wollen? … hm, vielleicht ja Menschen. Tyfleet erzählte doch mal, dass Menschen alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist und selbst dann versuchen sie es trotzdem … wer weiß, vielleicht sind die Steine der Brücke ja wertvoll oder aber, sie handeln mit Zwergen, die brauchen ja immer Steine. … und wieso will er mich jetzt nicht gehen lassen?</b>
<span style="color:2F5C1F;">„Ob ich gehe oder nicht, dass hast du gar nicht zu entscheiden, ich bin ein freies Wesen und kann das selber bestimmen und überhaupt, wenn dir das nicht passt, dass du das Steinding bewachen musst, dann geh doch selber … flieg irgendwo anders hin, da wo du hin willst und glücklich wirst. Oder bist du magisch an dieses Ding gebunden?“</span>
Er hatte sich, riesig wie er war, nach vorne gebeugt. Wahrscheinlich um ihr besser ins Gesicht sehen zu können, was Yavanna gar nicht behagte. Sie musste irgendwie einen größeren Abstand zwischen sich und dem Wesen bekommen und da kam ihr auch schon eine Idee. Er wollte irgendetwas haben und sie sollte entscheiden, was das wäre, obwohl sich seine Sätze eher danach anhörten, als wenn er etwas zu essen suchen würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Las mich schauen, ob ich etwas Essbares da habe. Ich muss dir aber gleich sagen, dass ich nichts dabei habe, was aus Fleisch ist, so was esse ich nicht. Aber vielleicht gibst du dich auch mit Edelsteinen zufrieden. Immerhin gibt es ja so einige Wesen, die sich davon ernähren.“</span>
Sie griff mit ihrer rechten Hand nach dem Schultergurt ihres Rucksackes und drehte sich dabei ein paar Mal von ihm weg, damit es so aussah, als wenn sie Schwierigkeiten hätte, den großen und schweren Rucksack vom Rücken zu bekommen. Zwei Schritte weiter entfernt hatte sie ihn endlich abbekommen, nahm ihn nach vorne und öffnete selbigen, ohne aber das Wesen groß aus den Augen zu lassen.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich könnte dir jede Menge Süßes anbieten, aber ich glaube kaum, dass das deinen Hunger stillen würde. Ansonsten habe ich nur Kipar zu bieten. Das ist ein besonderes Brot, welches wir Elfen immer mit auf Reisen nehmen. Es ist zwar klein und sieht nach nichts aus, aber du wirst sehen, ein paar Scheiben davon und du bist richtig satt. Hier, probier es aus!“</span>
Yavanna warf ihm ein gutes Dutzend dieser zwei Finger mal zwei Finger großen Brotscheiben vor die Füße und wartete auf eine Reaktion von ihm, während sie ihren Rucksack wieder verschloss und auf dem Rücken platzierte
Da diese Kreaur ziemlich jähzornig und wohl unberechenbar war, ging Yavanna schon mal im Geiste ein paar Angriffs- und Verteidigungszauber durch, die sie im Notfall schnell einsetzen könnte, bevor er sie verletzten würde.
Zuletzt geändert von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin am Freitag 30. November 2007, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Über die Schlucht
Ihm fiel es schwer einzuschätzen, ob sich diese Elfe gerade überlegte, wie sie schnell verschwinden konnte oder aber ob sie wirklich so dumm war und glaubte, es mit ihm aufnehmen zu können. Sie besaß zwar ihr Mundwerk als Waffe, aber mit Krallen und Zähnen konnte jenes es auch nicht aufnehmen. Törrichtes rotes Ding.
Aber anscheinend war sie so helle und ging auf seine Forderung ein. Sie kramte etwas in ihrem Rücksack und das sie dabei einige Schritte zurück trat, bemerkte er nicht. Neugierig geworden sah er ihr dabei zu, aber ihre Worte ließen die Hoffnung sinken; kein Essen. Nunja, eigentlich hatte er auch nicht erwartet, dass sie etwas Nahrhaftes bei sich trug - das Elfenbrot zählte nicht dazu. Auch als es vor seinen Füßen lag, starrte er es nur verwirrt an.
"Du glaubst doch nicht, dass ich sowas esse?!"
Den winzigen Brotkrumen schenkte er erst gar keine Beachtung. Nun war sie zu weit gegangen. Ruckartig spannten sich die Flügel wieder aus und die Sprunggelenke der muskulösen Beine spannten sich und dann, kurz bevor er gewillt war abzuspringen, hielt er inne. Mit einer ebenso schnellen und ruckartigen Bewegung, mit der er soeben die Flügel gespannte hatte, drehte er den Kopf in Richtung Brücke und starrte auf die andere Seite der Schlucht.
Da war jemand.
Anstatt auf die Elfe zu springen, was er soeben noch vorhatte, stieß er sich ab und kehrte zur Brücke zurück. Im Flug glich er mehr einer großen, hässlichen Flederemaus als etwas anderem. Was hatte wohl seine Aufmerksamkeit derart in Anspruch genommen, dass er sein gefundes Mahl außer Acht ließ?
Nun, jetzt hatte die Elfe auf jeden Fall die Gelegenheit die Flucht zu ergreifen.
Aber anscheinend war sie so helle und ging auf seine Forderung ein. Sie kramte etwas in ihrem Rücksack und das sie dabei einige Schritte zurück trat, bemerkte er nicht. Neugierig geworden sah er ihr dabei zu, aber ihre Worte ließen die Hoffnung sinken; kein Essen. Nunja, eigentlich hatte er auch nicht erwartet, dass sie etwas Nahrhaftes bei sich trug - das Elfenbrot zählte nicht dazu. Auch als es vor seinen Füßen lag, starrte er es nur verwirrt an.
"Du glaubst doch nicht, dass ich sowas esse?!"
Den winzigen Brotkrumen schenkte er erst gar keine Beachtung. Nun war sie zu weit gegangen. Ruckartig spannten sich die Flügel wieder aus und die Sprunggelenke der muskulösen Beine spannten sich und dann, kurz bevor er gewillt war abzuspringen, hielt er inne. Mit einer ebenso schnellen und ruckartigen Bewegung, mit der er soeben die Flügel gespannte hatte, drehte er den Kopf in Richtung Brücke und starrte auf die andere Seite der Schlucht.
Da war jemand.
Anstatt auf die Elfe zu springen, was er soeben noch vorhatte, stieß er sich ab und kehrte zur Brücke zurück. Im Flug glich er mehr einer großen, hässlichen Flederemaus als etwas anderem. Was hatte wohl seine Aufmerksamkeit derart in Anspruch genommen, dass er sein gefundes Mahl außer Acht ließ?
Nun, jetzt hatte die Elfe auf jeden Fall die Gelegenheit die Flucht zu ergreifen.
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Re: Über die Schlucht
Yavanna war ihrerseits verwirrt, warum das Wesen verwirrt war. Sie hatte ihm doch ausführlich erklärt, worum es sich bei Kipar handelte.
<b>Warum will er das nicht essen? Danach würde er so satt sein, wie schon lange nicht mehr … wieso müssen die sich immer alle so anstellen, wenn man etwas von Brot erzählt … man kann doch nicht jeden Tag Fleisch essen, dass macht nicht mal mein Vater … das ist auch gar nicht gesund und außerdem bringt es die Natur aus dem Gleichgewicht, wenn jeder jeden Tag ein Tier erlegen würde.</b>
Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, wie sie knurrende Geräusche vor sich vernahm. Erschreckt sah sie auf das Wesen vor sich, welches sich gerade auf den Sprung machte, näher zu ihr zu gelangen und weiß schon, was es dann mit ihr vorhatte. Sie hatte es durchaus in Erwägung gezogen, dass es sie angreifen würde, immerhin sah es von Anfang an nicht sehr vertrauens- würdig aus und es verhielt sich noch viel seltsamer, als Alles magische, dem sie je begegnet war.
Eine direkte körperliche Konfrontation konnte sie sich nicht leisten, dafür war sie zu schwach, sie schätze sich aber intelligenter als das Ding ein und außerdem beherrschte sie einige Fähigkeiten und Zauber ihres Gottes, welche wohl ausreichen sollten, die Kreatur außer Gefecht zu setzen.
Auf keinen Fall wollte sie, dass es verletzt wird, das war nicht ihre Art, so kramte Yavanna nach geeigneten Verteidigungszaubern in ihrem Hirn und da kam ihr auch schon die passende Idee, eine Steinwand, die die Wucht dieses Wesens aushalten sollte.
Yavanna ließ sich also auf die Knie fallen, berührte blitzschnell den Boden mit beiden Hand- flächen und stieß die Wortkomponente für diesen Zauber aus.
<span style="color:2F5C1F;">„Miruvóreva!“</span>
Ein paar Sekunden später schoss aus dem Boden eine enorme Steinwand in die Höhe, deren Ausmaße ungefähr drei mal drei Schritt betrugen. Diese Steinwand hier „wachsen“ zu lassen war keine große Kunst, da ja eine Schlucht keine zehn Schritt von ihr entfernt war und in diesem Fall wohl mehr brachte als eine Wand aus lebendem Grün.
Yavanna hockte sich hinter die Wand und wartete angespannt auf den Aufprall der Kreatur … der aber aus irgendeinem Grund nicht kam. Verwundert, doch neugierig, schlich sie zum Rand der Steinwand und lugte um die Ecke. Sie sah gerade noch, wie dieses Wesen dabei war, sich umzudrehen und warum auch immer zurück zur Brücke zu fliegen. Sie brauchte nicht lange, um die Gunst des Augenblicks zu nutzen und fasste einen Plan, mit dem sie hier möglichst schnell wegkommen würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Assatal, … halt dich hinten in meinen Haaren fest … ich werde mich in einen Wolf verwandeln … so können wir schnell entkommen.“</span>
Im Gegensatz zu Derat brauchte Assatal nicht lange um Anweisungen zu beachten, er war eigentlich recht gehorsam und tat in der Regel das, was man ihm auftrug. Sogleich begab sie sich auf alle Viere und sprach die Worte, die sie in einen Wolf verwandeln würden.
<span style="color:2F5C1F;">„a´dao valva iama lara.“</span>
Dabei benutzte sie nicht ihre druidische Fähigkeit, die sie in einen Wolf verwandeln würde, denn dann müsste sie alles hier lassen, egal ob es Assatal wäre, ihre Kleidung oder ihre Ausrüstung … und das war sie definitiv nicht gewillt, auf sich zu nehmen. Wer weiß, nachher würde das Ding sie noch verfolgen und dann hätte sie nichts, um Assatal und sich zu schützen. So wirkte sie den entsprechenden Zauber, der zwar etwas länger im Aufbau dauerte, aber ungleich nützlicher war, in solchen Situationen.
Kurz nach den Worten setzte auch schon die Verwandlung ein. Zugegebener Maßen, war es schon reichlich seltsam, dass sie nun ein Wolf von ein mal eineinhalb Schritt mit rubin- rotem Fell und einem Feendrachen auf dem Rücken war.
Sobald sie spürte, dass die Verwandlung vollendet war, rannte sie los, wie wenn ihr ein Dämon auf den Fersen wäre. Yavanna hatte vor, erstmal in Richtung des Waldes zu rennen, aus dem sie vor ungefähr zwei Tagen gekommen war. Da dieser aber zu weit weg war, musste sie sich auf dem Weg ein anderes Versteck suchen. Sie würde wahrscheinlich mit den wenigen Bäumen und Büschen hier auf dieser Ebene vorlieb nehmen müssen.
Nachdem sie etliche hunderte Schritte gerannt war, verfiel sie in eine geringere Geschwindigkeit, da sie nicht vorhatte, mitten in der Ebene zusammen zu brechen. Außerdem musste sie Nacht- schatten noch finden, sie hatte nicht vor, ihn auf das Ding an der Brücke treffen zu lassen. Da hier ja nicht die Gefahr bestand, irgendwo gegen zu laufen, sah Yavanna sich um du entdeckte auch schon bald ihren Wolf. Mit einem gekonnten Heulen lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf sich und etwas später rannten sie auch schon Seite an Seite gen Osten in die Ebene hinein.
[weiter geht es im grasland – auf der suche nach unbekannt]
<b>Warum will er das nicht essen? Danach würde er so satt sein, wie schon lange nicht mehr … wieso müssen die sich immer alle so anstellen, wenn man etwas von Brot erzählt … man kann doch nicht jeden Tag Fleisch essen, dass macht nicht mal mein Vater … das ist auch gar nicht gesund und außerdem bringt es die Natur aus dem Gleichgewicht, wenn jeder jeden Tag ein Tier erlegen würde.</b>
Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, wie sie knurrende Geräusche vor sich vernahm. Erschreckt sah sie auf das Wesen vor sich, welches sich gerade auf den Sprung machte, näher zu ihr zu gelangen und weiß schon, was es dann mit ihr vorhatte. Sie hatte es durchaus in Erwägung gezogen, dass es sie angreifen würde, immerhin sah es von Anfang an nicht sehr vertrauens- würdig aus und es verhielt sich noch viel seltsamer, als Alles magische, dem sie je begegnet war.
Eine direkte körperliche Konfrontation konnte sie sich nicht leisten, dafür war sie zu schwach, sie schätze sich aber intelligenter als das Ding ein und außerdem beherrschte sie einige Fähigkeiten und Zauber ihres Gottes, welche wohl ausreichen sollten, die Kreatur außer Gefecht zu setzen.
Auf keinen Fall wollte sie, dass es verletzt wird, das war nicht ihre Art, so kramte Yavanna nach geeigneten Verteidigungszaubern in ihrem Hirn und da kam ihr auch schon die passende Idee, eine Steinwand, die die Wucht dieses Wesens aushalten sollte.
Yavanna ließ sich also auf die Knie fallen, berührte blitzschnell den Boden mit beiden Hand- flächen und stieß die Wortkomponente für diesen Zauber aus.
<span style="color:2F5C1F;">„Miruvóreva!“</span>
Ein paar Sekunden später schoss aus dem Boden eine enorme Steinwand in die Höhe, deren Ausmaße ungefähr drei mal drei Schritt betrugen. Diese Steinwand hier „wachsen“ zu lassen war keine große Kunst, da ja eine Schlucht keine zehn Schritt von ihr entfernt war und in diesem Fall wohl mehr brachte als eine Wand aus lebendem Grün.
Yavanna hockte sich hinter die Wand und wartete angespannt auf den Aufprall der Kreatur … der aber aus irgendeinem Grund nicht kam. Verwundert, doch neugierig, schlich sie zum Rand der Steinwand und lugte um die Ecke. Sie sah gerade noch, wie dieses Wesen dabei war, sich umzudrehen und warum auch immer zurück zur Brücke zu fliegen. Sie brauchte nicht lange, um die Gunst des Augenblicks zu nutzen und fasste einen Plan, mit dem sie hier möglichst schnell wegkommen würde.
<span style="color:2F5C1F;">„Assatal, … halt dich hinten in meinen Haaren fest … ich werde mich in einen Wolf verwandeln … so können wir schnell entkommen.“</span>
Im Gegensatz zu Derat brauchte Assatal nicht lange um Anweisungen zu beachten, er war eigentlich recht gehorsam und tat in der Regel das, was man ihm auftrug. Sogleich begab sie sich auf alle Viere und sprach die Worte, die sie in einen Wolf verwandeln würden.
<span style="color:2F5C1F;">„a´dao valva iama lara.“</span>
Dabei benutzte sie nicht ihre druidische Fähigkeit, die sie in einen Wolf verwandeln würde, denn dann müsste sie alles hier lassen, egal ob es Assatal wäre, ihre Kleidung oder ihre Ausrüstung … und das war sie definitiv nicht gewillt, auf sich zu nehmen. Wer weiß, nachher würde das Ding sie noch verfolgen und dann hätte sie nichts, um Assatal und sich zu schützen. So wirkte sie den entsprechenden Zauber, der zwar etwas länger im Aufbau dauerte, aber ungleich nützlicher war, in solchen Situationen.
Kurz nach den Worten setzte auch schon die Verwandlung ein. Zugegebener Maßen, war es schon reichlich seltsam, dass sie nun ein Wolf von ein mal eineinhalb Schritt mit rubin- rotem Fell und einem Feendrachen auf dem Rücken war.
Sobald sie spürte, dass die Verwandlung vollendet war, rannte sie los, wie wenn ihr ein Dämon auf den Fersen wäre. Yavanna hatte vor, erstmal in Richtung des Waldes zu rennen, aus dem sie vor ungefähr zwei Tagen gekommen war. Da dieser aber zu weit weg war, musste sie sich auf dem Weg ein anderes Versteck suchen. Sie würde wahrscheinlich mit den wenigen Bäumen und Büschen hier auf dieser Ebene vorlieb nehmen müssen.
Nachdem sie etliche hunderte Schritte gerannt war, verfiel sie in eine geringere Geschwindigkeit, da sie nicht vorhatte, mitten in der Ebene zusammen zu brechen. Außerdem musste sie Nacht- schatten noch finden, sie hatte nicht vor, ihn auf das Ding an der Brücke treffen zu lassen. Da hier ja nicht die Gefahr bestand, irgendwo gegen zu laufen, sah Yavanna sich um du entdeckte auch schon bald ihren Wolf. Mit einem gekonnten Heulen lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf sich und etwas später rannten sie auch schon Seite an Seite gen Osten in die Ebene hinein.
[weiter geht es im grasland – auf der suche nach unbekannt]
Zuletzt geändert von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin am Montag 3. Dezember 2007, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Über die Schlucht
Neriélle kommt von: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Ob Neriélle ein gewisses Talent bei sich entdeckte und ihr das Reiten doch leichter fiel als gedacht, konnte nur sie selbst herausfinden. Vielleicht war sie auch doch lieber zu Fuß gegangen, hatte das Tier freigelassen und war den Männern so hinterhergeeilt. Irgendwann aber fanden sie wieder zueinander. Arunn und Calhoun hatten innegehalten und betrachteten etwas vor ihrem Weg. Eine riesige, enorme Schlucht tat sich vor ihnen auf und führte bis in Richtung der hohen Berge, die Neri linkerhand erkennen konnte. Arunn sah sehnsüchtig dorthin und schloss für einen Moment die Augen. „Dessaria…“, murmelte er und lenkte somit auch Calhoun’s Blick dorthin. Die Berge waren wohl trotz ihrer dunklen Ausstrahlung das einzig Gute in seinem Leben gewesen. Hier hatte er Aryn kennen und lieben gelernt und war für einen Moment glücklich gewesen. Nun war davon nichts weiter übrig als eine harte Schale und ein vergifteter Kern. Inzwischen war es Nachmittag und die Sonne biss nicht mehr ganz so kräftig. Es wurde milder, bis es sich sogar etwas kühl anfühlte. Ein Wind kündigte den baldigen Wechsel der Jahreszeiten an und er konnte ungehindert über das Grasland wehen. Die Fauna hatte sich von kargen Sandlandschaften zu einer saftig grünen Wiese entwickelt. Hier hatte Neri auch ordentlich zu tun, ihr Pferd davon abzuhalten ständig zu grasen, anstatt weiterzulaufen. Aber alles in allem war es ein recht anfängerfreundliches Tier. Pitt hatte inzwischen die Position gewechselt und es sich in Neri’s Tasche gemütlich gemacht. Er schnarchte dann und wann mal ordentlich laut, aber so wusste Neri wenigstens, dass er nicht verloren gegangen war. Neri bekam ebenfalls einen eindrucksvollen Blick auf die Schlucht, die vor vielen, sehr vielen Jahren entstanden war. Geschichtlich ist nicht viel überliefert. Einzig, dass die Brücke, die die Dessarier einst erbauten und weiter weg lag, zerstört worden war. Die Brücke, die sie ansteuerten, war die Dunkelbrücke. Erbaut von den Dunkelelfen persönlich und einzige Möglichkeit über die Schlucht zu gelangen. „Der Legende nach, soll ein Gargoyle diese Brücke bewachen und einen mit gemeinen Rätseln konfrontieren.“, erwähnte Arunn und spuckte in den Boden. „Hätte man mal die dessarische Brücke wieder aufgebaut. Aber nein… wir machen uns eher von diesen Ratten abhängig…“, schimpfte er und erntete einen kurzen Blick seitens Calhoun, der eben so eine Ratte war. „Nichts für ungut…“, meinte Arunn und räusperte sich. „Also… dann mal los. Vielleicht können wir diesen Gargoyle ja selbst die Leviten lesen. Einfach mal ne Gegenfrage stellen!“, plapperte Arunn und schon setzte sich sein Pferd in Gang. Calhoun aber wandte den Blick zu Neri. „Alles in Ordnung?“, fragte er nach und musterte sie prüfend. Die letzten Stunden waren ein wenig erträglicher gewesen. Neri hatte irgendwann einen Abstand finden können, der die Sehnsucht nicht zu groß werden ließ und das Verlangen kleiner hielt. Trotzdem war es aufwühlend und zermürbend. Und sie hatten ihr Ziel noch nicht mal erreicht…
Ob Neriélle ein gewisses Talent bei sich entdeckte und ihr das Reiten doch leichter fiel als gedacht, konnte nur sie selbst herausfinden. Vielleicht war sie auch doch lieber zu Fuß gegangen, hatte das Tier freigelassen und war den Männern so hinterhergeeilt. Irgendwann aber fanden sie wieder zueinander. Arunn und Calhoun hatten innegehalten und betrachteten etwas vor ihrem Weg. Eine riesige, enorme Schlucht tat sich vor ihnen auf und führte bis in Richtung der hohen Berge, die Neri linkerhand erkennen konnte. Arunn sah sehnsüchtig dorthin und schloss für einen Moment die Augen. „Dessaria…“, murmelte er und lenkte somit auch Calhoun’s Blick dorthin. Die Berge waren wohl trotz ihrer dunklen Ausstrahlung das einzig Gute in seinem Leben gewesen. Hier hatte er Aryn kennen und lieben gelernt und war für einen Moment glücklich gewesen. Nun war davon nichts weiter übrig als eine harte Schale und ein vergifteter Kern. Inzwischen war es Nachmittag und die Sonne biss nicht mehr ganz so kräftig. Es wurde milder, bis es sich sogar etwas kühl anfühlte. Ein Wind kündigte den baldigen Wechsel der Jahreszeiten an und er konnte ungehindert über das Grasland wehen. Die Fauna hatte sich von kargen Sandlandschaften zu einer saftig grünen Wiese entwickelt. Hier hatte Neri auch ordentlich zu tun, ihr Pferd davon abzuhalten ständig zu grasen, anstatt weiterzulaufen. Aber alles in allem war es ein recht anfängerfreundliches Tier. Pitt hatte inzwischen die Position gewechselt und es sich in Neri’s Tasche gemütlich gemacht. Er schnarchte dann und wann mal ordentlich laut, aber so wusste Neri wenigstens, dass er nicht verloren gegangen war. Neri bekam ebenfalls einen eindrucksvollen Blick auf die Schlucht, die vor vielen, sehr vielen Jahren entstanden war. Geschichtlich ist nicht viel überliefert. Einzig, dass die Brücke, die die Dessarier einst erbauten und weiter weg lag, zerstört worden war. Die Brücke, die sie ansteuerten, war die Dunkelbrücke. Erbaut von den Dunkelelfen persönlich und einzige Möglichkeit über die Schlucht zu gelangen. „Der Legende nach, soll ein Gargoyle diese Brücke bewachen und einen mit gemeinen Rätseln konfrontieren.“, erwähnte Arunn und spuckte in den Boden. „Hätte man mal die dessarische Brücke wieder aufgebaut. Aber nein… wir machen uns eher von diesen Ratten abhängig…“, schimpfte er und erntete einen kurzen Blick seitens Calhoun, der eben so eine Ratte war. „Nichts für ungut…“, meinte Arunn und räusperte sich. „Also… dann mal los. Vielleicht können wir diesen Gargoyle ja selbst die Leviten lesen. Einfach mal ne Gegenfrage stellen!“, plapperte Arunn und schon setzte sich sein Pferd in Gang. Calhoun aber wandte den Blick zu Neri. „Alles in Ordnung?“, fragte er nach und musterte sie prüfend. Die letzten Stunden waren ein wenig erträglicher gewesen. Neri hatte irgendwann einen Abstand finden können, der die Sehnsucht nicht zu groß werden ließ und das Verlangen kleiner hielt. Trotzdem war es aufwühlend und zermürbend. Und sie hatten ihr Ziel noch nicht mal erreicht…
- Neriélle
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 174
- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Santros
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
- Landkarte
- Zunderzeug
- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: Pitt (Ottsel)
Re: Über die Schlucht
Eigentlich hätte Neri Arunn dankbar für sein Auftauchen sein sollen. Und doch bedauerte sie es und die entgangene Chance mit Calhoun. Die widersprüchlichen Gefühle waren zum verrückt werden. Stundenlang hatte sie versucht, dem Knistern zwischen dem Dunklen und ihr zu widerstehen. Doch mit Calhouns Berührung war dieser Widerstand zerbröselt. Neri bewies abermals ihre Launenhaftigkeit und Arunn wurde nun ohne böse Absicht Ziel dieser. Die Elfe ließ ihren Frust einfach an ihm aus, weil er sie über Stunden alleine mit Calhoun gelassen hatte. Ein Umstand, gegen den ein Teil von ihr überhaupt nichts einzuwenden hätte. Aber der Grund, sie hier alleine zu lassen, war in Anbetracht des Eindrucks, den die Reittiere machten, auch sehr fraglich. Ob sie den Weg überhaupt schaffen würden? Neri fragte sich laut, ob der Verkäufer Arunn mit diesem Handel übers Ohr gehauen hatte. „Nein?! Da lässt man euch einmal allein und schon ist die Stimmung im Arsch, oder was?!“ Sie war noch immer darauf konzentriert, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken, und griff grummelnd nach den Zügeln, die Arunn ihr reichte. Sie schnaubte jedoch hörbar, denn er hatte sie nicht nur mal eben alleine gelassen, sondern über Stunden! „Habt ihr euch wieder gestritten? He! Ich kann da nichts für, in Ordnung. Also lasst mich daraus!“ Noch immer mied Neri den Blick zu Calhoun und war froh um die Pferde, die etwas Abstand zwischen ihnen schufen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Das hier war fast schlimmer als ein einfacher Streit. Außerdem nervte es sie, gewartet zu haben, um jetzt noch reiten zu müssen, was sie gar nicht beherrschte. In ihrer Laune befeuerte sie dieses Mal Streit mit Arunn. „Tja, tut mir leid, dass dir meine Idee missfällt. Ich hielt es für klüger, da wir so schneller sind! Steig einfach auf und halt dich fest. Mehr muss man da nicht können.“ Sie erwiderte seinen nun ebenfalls maulenden Tonfall mit fester Miene. Aber sie presste die Lippen aufeinander und schwieg. Die erste Wut verflog so langsam und als sie seinen Gesichtsausdruck sah, ehe er davon trottete, wurde ihr bewusst, dass sie zu Unrecht nach ihm gebissen hatte. Sie schaute Arunn noch einen Moment nach und seufzte dann. Es fehlte nur noch ein ordentlicher Fluch, um die Situation zu unterstreichen. Aber dafür hatte sie wohl eine zu gute Erziehung genossen.
Während sich Pitt den Platz zwischen den Ohren des Pferdes sicherte, wechselte Neris Blick zwischen Steigbügel, Sattel und Kopf des Tieres. Sie sah nicht ganz so enthusiastisch aus wie das Ottsel. „Geradesitzen, Zügel festhalten, Beine entspannt im Steigbügel und mit den Unterschenkeln treiben. Alles andere… lernst du.“ Da schaute sie zum ersten Mal wieder zu Calhoun, der von seinem Pferd zu ihr herab sprach. „Oder willst du doch lieber zu Fuß?“ Sein neckender Ton ließ sie aufmerken. "Da müsst ihr euch schon was anderes einfallen lassen, um mich loszuwerden." Da zeichnete sich ein Schmunzeln auf ihren Lippen ab. Sie schaute auch Calhoun für einen Moment hinterher und bemerkte, wie sich das drängende Verlangen mit jedem Meter Abstand zu dem Dunklen verflüchtigte. Das ließ sie etwas aufatmen, denn endlich musste sie nicht mehr dagegen ankämpfen. Allerdings trat an seine Stelle schnell eine Sehnsucht, die sie seit Jahren schon in sich verspürt hatte. Die Sehnsucht nach dem Dämon, den Calhoun in sich trug. Sie starrte noch immer auf den Rücken des Elfen, bis Pitt sie aus den Gedanken riss. „Na? Rauf da jetzt!“ Sie schaute zu dem Ottsel hinauf und blinzelte. "Ist ja gut", murmelte sie und stieg dann auf. Sie würde sicher nicht zu Fuß hinter den beiden Männern hinterher trotten. Sie sah dabei sicher nicht so elegant und versiert wie Calhoun aus, aber ihr leichter Körper, der Bewegung und Training gewohnt war, war ihr da ein Vorteil. Neri wiederholte die Anweisungen des Elfen im Kopf und tat, wie geheißen. Sie brauchte einige Momente, um das Pferd zum Gehen zu bewegen und zischte, als es sich dann in Bewegung setzte und sich ihr Körper auf die plötzliche Bewegung einstellen musste. Glücklicherweise war das Pferd jedoch geduldiger Natur und tat ihr den Gefallen, ihr ihre Anfängerfehler zu verzeihen. Als sie Arunn zur Eile antrieb, streckte Neriélle ihm die Zunge hinaus. Dann grinste sie ihm leicht entgegen. Offenbar war die Laus auf ihrer Leber weitergezogen, doch ob auch Arunn ihren Wortwechsel so schnell vergessen würde, blieb abzuwarten.
Die Elfe stellte überrascht fest, dass es einfacher war, sich im Sattel zu halten, als sie befürchtet hatte. Zuerst klammerte sie sich noch regelrecht an den Sattelknauf, nach und nach gewann sie jedoch mehr Vertrauen in das Tier und wurde etwas lockerer. Trotzdem war es nicht so leicht, wie es bei Arunn und Calhoun aussah, um sich im Sattel zu halten und kostete sie einiges an Konzentration und auch körperliche Anstrengung. Das aber war ihr auch gerade recht, denn es stellte eine gute Ablenkung dar zu den Gedanken, die sich doch immer wieder um Calhoun drehten, der in ihrem Sichtfeld voraus ritt. Es war faszinierend, was für Auswirkungen ein paar Meter Abstand zwischen ihnen hatten und Neri war überrascht über die Intensität ihrer eigenen Gefühle. Immer wieder fand ihr Blick zurück zu Calhoun, während sie jedoch darauf achtete, einen gewissen Abstand zu halten, auf dem sie diese Gefühle, die Sehnsucht und das Verlangen, ganz gut ertragen konnte. Irgendwann jedoch blieben Arunn und Calhoun stehen und Neri musste gezwungenermaßen zu ihnen aufschließen. Sie lenkte ihr Pferd neben Arunn, der sich somit wieder zwischen ihr und Calhoun befand, und konnte dann erkennen, worauf die Männer starrten. Vor ihnen zog sich eine lange und tiefe Schlucht entlang. Neri nahm den Anblick fasziniert auf und auch ihre Augen folgten dem Lauf des gigantischen Risses. „Dessaria…“ Ihr Blick fiel auf die Stadt in dem Gebirge, über das der goldene Blick kurz schweifte, um dann vorsichtig zu den Männern hinüber zu sehen. Es war nicht schwer zu erahnen, woran die beiden dachten. An wen. Neris Blick heftete sich an Calhoun, nach dem das Dunkle greifen wollte, während sich ein neues Gefühl herauskristallisierte. Dass Calhoun an Aryn dachte, und davon war auszugehen, missfiel ihrem dunklen Teil. Sie konnte es spüren. Neri war nicht unbedingt mit viel Empathie gesegnet, aber zuletzt hatte sie ehrlich beteuert, dass sie bereute, was sie über seine Frau gesagt hatte. Sie hatte es aufrichtig gemeint. Aber nun spürte sie kleine Stiche, die ihr klarmachten, dass ihr neuer Teil nicht so verständnisvoll war. Neri konnte einen unwilligen Laut nicht verhindern, der jedoch einzig ihrem Inneren galt und weder Dessaria noch Erinnerungen, die die Männer mit der Stadt verknüpften. Sie war überrascht über diese Gefühle, die sie gar nicht fühlen wollte. Aryn war tot. Sie konnte nur erahnen, wie sehr Calhoun darunter litt, während das ihrer dunklen Seele egal war. Neriélle biss sich auf die Lippe, überfordert von diesem Gefühl, weil sie wusste, dass es deplatziert und unbegründet war, und lenkte ihr Pferd an den Männern vorbei. Es nahm viel zu viel Raum ein, sodass in dem Moment gar kein Platz für Fragen bezüglich Dessaria blieb. Nun war es Neri, die voraus ritt, um Abstand zu schaffen, woraufhin sich auch das Dunkle in ihrem Inneren irgendwann wieder zurückzog und dieses Gefühl mit sich nahm. Vergessen war es jedoch nicht und würde ihr noch eine Weile nach hängen.
Das Wetter und die Landschaft änderten sich zunehmend. Neri spürte den Wind auffrischen und war froh über den Umhang, den Arrond ihr gegeben hatte. Sie zog ihn enger um sich und hatte ansonsten damit zu tun, das Pferd, das lieber fressen wollte, in Richtung der Brücke zu lenken, der sie stetig näher kamen. Es war anstrengend und nervtötend und sie war froh, dass sie vor der Dunkelbrücke eine kleine Pause machen konnte. Hier ließ sie das Pferd ungestört grasen und wartete auf Arunn und Calhoun. Das Näherkommen von Letzterem spürte sie dabei deutlich und hätte nicht einmal ihre Augen benötigt. „Der Legende nach, soll ein Gargoyle diese Brücke bewachen und einen mit gemeinen Rätseln konfrontieren.“ "Ein Gargoyle?", wiederholte Neriélle gleichsam trocken wie zweifelnd. Sie runzelte die Stirn. „Hätte man mal die dessarische Brücke wieder aufgebaut. Aber nein… wir machen uns eher von diesen Ratten abhängig… Nichts für ungut…“ Neris Blick folgte Arunn bis zu Calhoun und sie grinste schief, während sich ihr Puls beim Blickkontakt mit ihm beschleunigte. „Also… dann mal los. Vielleicht können wir diesen Gargoyle ja selbst die Leviten lesen. Einfach mal ne Gegenfrage stellen!“ "Meinst du das ernst?", fragte sie und schaute Arunn nach, bevor ihr Blick fragend auf Calhoun fiel, als könne er ihr die Antwort darauf geben. Der Elf wollte wissen, ob alles in Ordnung war, und Neri nickte. Die dunkle Eifersucht hing ihr noch immer nach, aber es war klar, dass sie das mit sich selbst ausmachen musste. "Es geht schon", antwortete sie. Sie beschönigte nichts, aber sie hatte sich an das Pferd gewöhnt und an den Rest würde sie sich hoffentlich auch noch gewöhnen. "Ich hoffe nur, die Reise zieht sich nicht ewig. Wir sollten nur nicht so dicht beieinander reiten", bemerkte sie, nahm jedoch an, dass er das gleiche spürte, und deshalb ihrer Meinung war. Ein gewisser Abstand ließ die Sehnsüchte jedweder Art kleiner werden, aber sie bemerkte, wie sie bereits wieder zum Leben erwachten, kaum dass er bei ihr war. "Wie geht es dir?", fragte sie zurück und schaute kurz zur Brücke, auf die Arunn zusteuerte. "Ist doch halb so schlimm mit ihm, oder?", merkte sie dann an, als hätte sein Schwager ihn nicht gerade noch eine Ratte genannt. "Dieser Gargoyle ist aber nur eine Legende, oder nicht?", vergewisserte sie sich dann und gestand sich einen verunsicherten Ton zu. Sie kannte derlei Gestalten aus Geschichten. Ebenso wie Dunkelelfen. Aber das Leben hatte ihr gezeigt, dass nicht alles so war wie in den Schauermärchen. Es war also kein Wunder, dass Neri nun kurz vor dem Überqueren der Brücke doch langsam Zweifel bekam, ob es Gargoyles wirklich nur in Geschichten gab.
Während sich Pitt den Platz zwischen den Ohren des Pferdes sicherte, wechselte Neris Blick zwischen Steigbügel, Sattel und Kopf des Tieres. Sie sah nicht ganz so enthusiastisch aus wie das Ottsel. „Geradesitzen, Zügel festhalten, Beine entspannt im Steigbügel und mit den Unterschenkeln treiben. Alles andere… lernst du.“ Da schaute sie zum ersten Mal wieder zu Calhoun, der von seinem Pferd zu ihr herab sprach. „Oder willst du doch lieber zu Fuß?“ Sein neckender Ton ließ sie aufmerken. "Da müsst ihr euch schon was anderes einfallen lassen, um mich loszuwerden." Da zeichnete sich ein Schmunzeln auf ihren Lippen ab. Sie schaute auch Calhoun für einen Moment hinterher und bemerkte, wie sich das drängende Verlangen mit jedem Meter Abstand zu dem Dunklen verflüchtigte. Das ließ sie etwas aufatmen, denn endlich musste sie nicht mehr dagegen ankämpfen. Allerdings trat an seine Stelle schnell eine Sehnsucht, die sie seit Jahren schon in sich verspürt hatte. Die Sehnsucht nach dem Dämon, den Calhoun in sich trug. Sie starrte noch immer auf den Rücken des Elfen, bis Pitt sie aus den Gedanken riss. „Na? Rauf da jetzt!“ Sie schaute zu dem Ottsel hinauf und blinzelte. "Ist ja gut", murmelte sie und stieg dann auf. Sie würde sicher nicht zu Fuß hinter den beiden Männern hinterher trotten. Sie sah dabei sicher nicht so elegant und versiert wie Calhoun aus, aber ihr leichter Körper, der Bewegung und Training gewohnt war, war ihr da ein Vorteil. Neri wiederholte die Anweisungen des Elfen im Kopf und tat, wie geheißen. Sie brauchte einige Momente, um das Pferd zum Gehen zu bewegen und zischte, als es sich dann in Bewegung setzte und sich ihr Körper auf die plötzliche Bewegung einstellen musste. Glücklicherweise war das Pferd jedoch geduldiger Natur und tat ihr den Gefallen, ihr ihre Anfängerfehler zu verzeihen. Als sie Arunn zur Eile antrieb, streckte Neriélle ihm die Zunge hinaus. Dann grinste sie ihm leicht entgegen. Offenbar war die Laus auf ihrer Leber weitergezogen, doch ob auch Arunn ihren Wortwechsel so schnell vergessen würde, blieb abzuwarten.
Die Elfe stellte überrascht fest, dass es einfacher war, sich im Sattel zu halten, als sie befürchtet hatte. Zuerst klammerte sie sich noch regelrecht an den Sattelknauf, nach und nach gewann sie jedoch mehr Vertrauen in das Tier und wurde etwas lockerer. Trotzdem war es nicht so leicht, wie es bei Arunn und Calhoun aussah, um sich im Sattel zu halten und kostete sie einiges an Konzentration und auch körperliche Anstrengung. Das aber war ihr auch gerade recht, denn es stellte eine gute Ablenkung dar zu den Gedanken, die sich doch immer wieder um Calhoun drehten, der in ihrem Sichtfeld voraus ritt. Es war faszinierend, was für Auswirkungen ein paar Meter Abstand zwischen ihnen hatten und Neri war überrascht über die Intensität ihrer eigenen Gefühle. Immer wieder fand ihr Blick zurück zu Calhoun, während sie jedoch darauf achtete, einen gewissen Abstand zu halten, auf dem sie diese Gefühle, die Sehnsucht und das Verlangen, ganz gut ertragen konnte. Irgendwann jedoch blieben Arunn und Calhoun stehen und Neri musste gezwungenermaßen zu ihnen aufschließen. Sie lenkte ihr Pferd neben Arunn, der sich somit wieder zwischen ihr und Calhoun befand, und konnte dann erkennen, worauf die Männer starrten. Vor ihnen zog sich eine lange und tiefe Schlucht entlang. Neri nahm den Anblick fasziniert auf und auch ihre Augen folgten dem Lauf des gigantischen Risses. „Dessaria…“ Ihr Blick fiel auf die Stadt in dem Gebirge, über das der goldene Blick kurz schweifte, um dann vorsichtig zu den Männern hinüber zu sehen. Es war nicht schwer zu erahnen, woran die beiden dachten. An wen. Neris Blick heftete sich an Calhoun, nach dem das Dunkle greifen wollte, während sich ein neues Gefühl herauskristallisierte. Dass Calhoun an Aryn dachte, und davon war auszugehen, missfiel ihrem dunklen Teil. Sie konnte es spüren. Neri war nicht unbedingt mit viel Empathie gesegnet, aber zuletzt hatte sie ehrlich beteuert, dass sie bereute, was sie über seine Frau gesagt hatte. Sie hatte es aufrichtig gemeint. Aber nun spürte sie kleine Stiche, die ihr klarmachten, dass ihr neuer Teil nicht so verständnisvoll war. Neri konnte einen unwilligen Laut nicht verhindern, der jedoch einzig ihrem Inneren galt und weder Dessaria noch Erinnerungen, die die Männer mit der Stadt verknüpften. Sie war überrascht über diese Gefühle, die sie gar nicht fühlen wollte. Aryn war tot. Sie konnte nur erahnen, wie sehr Calhoun darunter litt, während das ihrer dunklen Seele egal war. Neriélle biss sich auf die Lippe, überfordert von diesem Gefühl, weil sie wusste, dass es deplatziert und unbegründet war, und lenkte ihr Pferd an den Männern vorbei. Es nahm viel zu viel Raum ein, sodass in dem Moment gar kein Platz für Fragen bezüglich Dessaria blieb. Nun war es Neri, die voraus ritt, um Abstand zu schaffen, woraufhin sich auch das Dunkle in ihrem Inneren irgendwann wieder zurückzog und dieses Gefühl mit sich nahm. Vergessen war es jedoch nicht und würde ihr noch eine Weile nach hängen.
Das Wetter und die Landschaft änderten sich zunehmend. Neri spürte den Wind auffrischen und war froh über den Umhang, den Arrond ihr gegeben hatte. Sie zog ihn enger um sich und hatte ansonsten damit zu tun, das Pferd, das lieber fressen wollte, in Richtung der Brücke zu lenken, der sie stetig näher kamen. Es war anstrengend und nervtötend und sie war froh, dass sie vor der Dunkelbrücke eine kleine Pause machen konnte. Hier ließ sie das Pferd ungestört grasen und wartete auf Arunn und Calhoun. Das Näherkommen von Letzterem spürte sie dabei deutlich und hätte nicht einmal ihre Augen benötigt. „Der Legende nach, soll ein Gargoyle diese Brücke bewachen und einen mit gemeinen Rätseln konfrontieren.“ "Ein Gargoyle?", wiederholte Neriélle gleichsam trocken wie zweifelnd. Sie runzelte die Stirn. „Hätte man mal die dessarische Brücke wieder aufgebaut. Aber nein… wir machen uns eher von diesen Ratten abhängig… Nichts für ungut…“ Neris Blick folgte Arunn bis zu Calhoun und sie grinste schief, während sich ihr Puls beim Blickkontakt mit ihm beschleunigte. „Also… dann mal los. Vielleicht können wir diesen Gargoyle ja selbst die Leviten lesen. Einfach mal ne Gegenfrage stellen!“ "Meinst du das ernst?", fragte sie und schaute Arunn nach, bevor ihr Blick fragend auf Calhoun fiel, als könne er ihr die Antwort darauf geben. Der Elf wollte wissen, ob alles in Ordnung war, und Neri nickte. Die dunkle Eifersucht hing ihr noch immer nach, aber es war klar, dass sie das mit sich selbst ausmachen musste. "Es geht schon", antwortete sie. Sie beschönigte nichts, aber sie hatte sich an das Pferd gewöhnt und an den Rest würde sie sich hoffentlich auch noch gewöhnen. "Ich hoffe nur, die Reise zieht sich nicht ewig. Wir sollten nur nicht so dicht beieinander reiten", bemerkte sie, nahm jedoch an, dass er das gleiche spürte, und deshalb ihrer Meinung war. Ein gewisser Abstand ließ die Sehnsüchte jedweder Art kleiner werden, aber sie bemerkte, wie sie bereits wieder zum Leben erwachten, kaum dass er bei ihr war. "Wie geht es dir?", fragte sie zurück und schaute kurz zur Brücke, auf die Arunn zusteuerte. "Ist doch halb so schlimm mit ihm, oder?", merkte sie dann an, als hätte sein Schwager ihn nicht gerade noch eine Ratte genannt. "Dieser Gargoyle ist aber nur eine Legende, oder nicht?", vergewisserte sie sich dann und gestand sich einen verunsicherten Ton zu. Sie kannte derlei Gestalten aus Geschichten. Ebenso wie Dunkelelfen. Aber das Leben hatte ihr gezeigt, dass nicht alles so war wie in den Schauermärchen. Es war also kein Wunder, dass Neri nun kurz vor dem Überqueren der Brücke doch langsam Zweifel bekam, ob es Gargoyles wirklich nur in Geschichten gab.
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Re: Über die Schlucht
Neri musste mit dieser neuen Situation erstmal lernen, klarzukommen. Es war nicht einfach, sich endlich vollständig zu fühlen und dennoch nicht dem Drängen nachgeben zu dürfen. Neri war trotz allem Shyanérin und als solche, liebte sie das Leben und vor allem das Gute. Shyanér waren durch und durch dem Licht zugewandt. Zwar wusste Neri schon immer, dass sie ‚anders‘ gewesen war, aber… das hier war dann doch etwas vollkommen anderes. Irgendwo im Verlauf ihrer Geschichte, hatte sich ihre Blutlinie mit dem eines Dämons gekreuzt. Und nun besaß sie diese Dunkelheit. Eine neuerliche Präsenz, die sie durchaus auch mal fehlleitete. Dass sich das trotzdem befreiend anfühlte, war da nicht sonderlich hilfreich. So nagte der kleine Disput mit Arunn an ihrem guten Kern, während die Dunkelheit sich zufrieden zurücklehnte. Wie sollte sie jemals damit umgehen lernen? Calhoun hatte sich arrangiert, aber er hatte auch seine Persönlichkeit dafür geopfert. Er besaß immer noch eine gewisse Integrität, wie sie nun schon mehrfach erfahren durfte. Aber sie konnte sich nur schwer vorstellen, wie er eine Frau liebte, auf Händen trug und das Leben mit ihr genoss. War er früher jemand vollkommen anderes gewesen? Arunn hatte so etwas angedeutet und nun musste sie selbst feststellen, dass sie sich verleiten ließ. Würde sie am Ende ebenfalls allein dastehen? Und würde sie Arunn auch verlassen? Was würde das für ihn heißen? Und für sie selbst?
Diese und weitere Gedanken, beschäftigten Neriélle auf dem zähen Ritt in Richtung Pelgar. Sie fand eine Position, die weder ihre Waden krampfen ließ noch ihr Gesäß scheuerte oder das Verlangen so steigerte, dass sie in Calhoun reingeritten wäre. Trotzdem war es anstrengend, aufwühlend und würde vermutlich viel von ihrer sonstigen Ausdauer verzehren. Neri spürte die Folgen ihres vollständigen ‚Ichs‘ ganz genau. Und es steigerte nicht sonderlich ihre Laune. Denn schlicht und ergreifend: Wenn sie doch endlich vollständig war… wieso war es dann trotzdem so belastend?! Und Wenn Calhoun befreit wurde von dem, was in ihm schlummerte… Was wurde dann aus ihnen? Neri bekam eine gewisse Ahnung, was sich womöglich abspielen könnte, als sie die große Schlucht erreichten und die Männer beide auf die weit entfernt liegende Bergstadt starrten. Sofort spürte sie ein unangenehmes Ziehen in sich. Sie beobachtete Calhoun, dessen Blick auf den Bergen ruhte, ohne preiszugeben, woran er dachte. Neri musste es gar nicht lesen, denn das Dunkel suggerierte ihr bereits alles. Aryn. Die große Liebe. Die Erste. Sie war für immer die zweite Geige, die Notlösung. Sie. Aryn hatte mit ihrem Tod dafür gesorgt, dass sie nie vergessen sein würde. Sie war kein schlechter Mensch gewesen und sie war vor allem nicht schuld daran, dass das ganze in die Brüche ging. Es war dieser Unfall gewesen. Neri konnte fühlen, wie die Dunkelheit auf sich aufmerksam machen wollte. Wie es sie mit schwarzem Gift fütterte, damit ihre Gedanken eine Richtung einschlugen, die vermutlich nicht ganz fair gegenüber den Beteiligten war. Aber sie musste deutlich sehen, wie Sehnsucht die Blicke der Männer durchflutete… Oder etwa nicht? Was war echt? Was war Einbildung? Neri ertrug dieses Dilemma nicht und versuchte sich davon zu lösen. Ihr Verstand sagte ihr, dass es falsch war. Aber was konnte der Verstand schon gegen die Gefühle ausrichten? Mit jedem Schritt, den ihr Pferd tat, schaffte sie es aber, sich auf anderes zu konzentrieren. Der Wind, das Wetter, Arrond… Was auch immer half, damit sie sich nicht mit sich beschäftigen musste. Arunn aber wusste nur kurz darauf ebenfalls abzulenken. Er sprach von einer Sage, die sich offenbar um die Brücke rankte und Neri kam nicht daran vorbei, um was es sich handeln sollte. "Ein Gargoyle?" „So ist es!“, grinste Arunn. Dann verdüsterte sich seine Miene aber und er beschwerte sich darüber, dass man die Brücke der Dessarier nicht wieder aufbaute, damals. Doch dann trieb er sein Pferd an und ritt vorbei in Richtung Brücke. "Meinst du das ernst?", rief Neri ihm nach und er winkte nur. Das konnte alles oder nichts bedeuten. Schließlich traf Neri’s Blick auf den von Calhoun. Er musterte sie und ließ ihr Herz schneller schlagen. Ehe er sie nach ihrem Befinden fragte. "Es geht schon" Schweigen legte sich zwischen sie, während sich sein Blick in ihrem hielt. "Ich hoffe nur, die Reise zieht sich nicht ewig. Wir sollten nur nicht so dicht beieinander reiten" Er nickte.
„Es fällt schwerer, jetzt, da du… du bist.“, gestand Calhoun ihr gegenüber und zeigte ihr gleichwohl, dass es auch für ihn eine Herausforderung war. "Wie geht es dir? Ist doch halb so schlimm mit ihm, oder?" Calhoun folgte ihrem Blick. Er sah Arunn’s Rücken eine Weile an, während der Mensch schon fast die Brücke erreicht hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht ist, dass er dabei ist. Er ist ein Plappermaul. War er schon immer. Und dennoch… vielleicht…“, er brach ab und schnaubte. Seine Miene wurde wieder härter. „Wir verschwenden Zeit, Neriélle. Lass uns zusehen, dass wir vorankommen. Alles andere ist nicht … wichtig.“, blockte er ab und gab dem Pferd den Druck in den Bauch, damit es loslief. Was auch immer ihn dazu bewog, es gab noch Gedanken von ihm, die er einfach nicht aussprechen konnte oder wollte. "Dieser Gargoyle ist aber nur eine Legende, oder nicht?" Calhoun wandte den Kopf und auf einmal zeigte sich ein schiefes Grinsen, das ihm im Grunde gut zu Gesicht stand. „Ich fürchte nicht, ich habe diese Legende auch schon gehört.“, meinte er und trieb das Tier weiter an, bis es im leichten Galopp verfiel und zu Arunn aufschloss. Auch Neri’s Klepper fügte sich dem Gruppenzwang und begann auf einmal zu galoppieren. Sie musste sich festhalten, damit sie nicht im Sattel hin und her rutschte, konnte das Tier aber nicht anhalten, bis es neben seinen Artgenossen innehielt.
Arunn stand vor einer imposanten, steinernen Brücke, die die große Schlucht in einem Bogen überquerte. Es war schon eindrucksvoll, dieses schwarze Gestein zu sehen und an den äußeren Fassaden einige Ornamente zu bewundern. Auch wenn die Brücke von Dunklen errichtet worden war, war sie dennoch hohe Baukunst. Am Aufgang zur Brücke befanden sich zwei Säulen, auf denen jeweils eine Statue aus Stein thronte. Sie schienen so etwas, wie die Wächter zu sein. Ihre leeren, steinernen Augen, hatten etwas seelenloses. Trotzdem waren die Figuren so plastisch, dass man glauben konnte, sie wären nur zu Stein geworden und darin eingeschlossen. Beide Figuren besaßen große, schwarze Flügel, dürre Arme und Beine und einen eher ausgemergelten Körper. Sie waren unheimlich, sie wirkten verschlagen, böse… Die Finger und Zehen, die sich an ihren Sockeln festklammerten, waren dünn und lang, endeten in Klauen. Wenn die zum Leben erwachen sollten, dann konnten ihnen vermutlich nur noch die Götter helfen. Arunn musterte erst den einen, dann den anderen. „Pff… sehen aus, wie Dörrfleisch..“, zuckte er unbekümmert die Schultern und ritt auf den schwarzen Stein, der den Übergang markierte, zu. „Arunn…“, ermahnte ihn Calhoun. Und auch Neri konnte fühlen, wie sich hier etwas anders anfühlte. Es war nur eine Ahnung, ein Gefühl… aber die Dunkelheit in ihr, fühlte sich viel zu wohl, während ihr Licht sich zu wappnen schien. „Arunn, warte einen Moment.“, drängte Calhoun und folgte dem Menschen, um ihn aufzuhalten. Arunn ritt weiter und in eben jenem Moment, da sein Pferd den schwarzen Stein berührte, donnerte es unheilvoll über ihren Köpfen. Die Pferde wurden unruhig, der Fluchtinstinkt setzte sein.
Nun mussten sie die Tiere beruhigen, wenn sie verhindern wollten, dass sie davonliefen. Nur… gelang es auch? „Was verflucht?!“, schnauzte Arunn und Pitt hatte sich direkt in Neri’s Kragen verkrümmelt. Erneut donnerte es und nun zuckte ein Blitz über ihre Köpfe hinweg. Dann stieg Rauch auf und als jener verflog, stand dort ein bräunliches Wesen. Flügel, die seinen Körper überragten, lange Gliedmaßen, die in tellergroße Hände und Füße endeten. Die Finger dick, jeder einzelne so dick, wie zwei von Neri’s Fingern und die Nägel scharf und spitz zulaufend. Sein kleiner Kopf besaß ein breites Maul mit scharfen Zähnen. Die Augen waren winzig und schwarz, verliehen ihnen somit ein äußerst verschlagenes Aussehen. Er war kleiner als die Statue links und rechts von ihm. Aber er wirkte weniger erhaben. „Wer will die Brücke der Dunkelheit überqueren? Wer wagt es oder wählt die Verdammnis?“, grollte eine theatralische Stimme, die etwas piepsig klang und dennoch vor Hohn und Häme troff. „Oh, drei Wanderer und…“, es schnupperte in Richtung von Neri. „Eine Mahlzeit.“, grinste es lüstern und es schnippte mit dem Finger, ehe es erneut donnerte. Arunn starrte den Geflügelten nur an. Calhoun hatte sich bereits kampfbereit gemacht und ohne, dass man es mitbekommen hätte, einen Dolch gezogen. Der Braune richtete seine Knopfaugen auf den Dunklen. „Steck das weg, Bursche, sonst bist du der erste, der über die Klinge springt!“, schnarrte seine piepsige Stimme, die aber keinen Zweifel daran ließ, dass er es genau so meinte. Dann sah er Neri an. „Und du, Hübsche? Bist du gewillt zu… Spielen?“
Diese und weitere Gedanken, beschäftigten Neriélle auf dem zähen Ritt in Richtung Pelgar. Sie fand eine Position, die weder ihre Waden krampfen ließ noch ihr Gesäß scheuerte oder das Verlangen so steigerte, dass sie in Calhoun reingeritten wäre. Trotzdem war es anstrengend, aufwühlend und würde vermutlich viel von ihrer sonstigen Ausdauer verzehren. Neri spürte die Folgen ihres vollständigen ‚Ichs‘ ganz genau. Und es steigerte nicht sonderlich ihre Laune. Denn schlicht und ergreifend: Wenn sie doch endlich vollständig war… wieso war es dann trotzdem so belastend?! Und Wenn Calhoun befreit wurde von dem, was in ihm schlummerte… Was wurde dann aus ihnen? Neri bekam eine gewisse Ahnung, was sich womöglich abspielen könnte, als sie die große Schlucht erreichten und die Männer beide auf die weit entfernt liegende Bergstadt starrten. Sofort spürte sie ein unangenehmes Ziehen in sich. Sie beobachtete Calhoun, dessen Blick auf den Bergen ruhte, ohne preiszugeben, woran er dachte. Neri musste es gar nicht lesen, denn das Dunkel suggerierte ihr bereits alles. Aryn. Die große Liebe. Die Erste. Sie war für immer die zweite Geige, die Notlösung. Sie. Aryn hatte mit ihrem Tod dafür gesorgt, dass sie nie vergessen sein würde. Sie war kein schlechter Mensch gewesen und sie war vor allem nicht schuld daran, dass das ganze in die Brüche ging. Es war dieser Unfall gewesen. Neri konnte fühlen, wie die Dunkelheit auf sich aufmerksam machen wollte. Wie es sie mit schwarzem Gift fütterte, damit ihre Gedanken eine Richtung einschlugen, die vermutlich nicht ganz fair gegenüber den Beteiligten war. Aber sie musste deutlich sehen, wie Sehnsucht die Blicke der Männer durchflutete… Oder etwa nicht? Was war echt? Was war Einbildung? Neri ertrug dieses Dilemma nicht und versuchte sich davon zu lösen. Ihr Verstand sagte ihr, dass es falsch war. Aber was konnte der Verstand schon gegen die Gefühle ausrichten? Mit jedem Schritt, den ihr Pferd tat, schaffte sie es aber, sich auf anderes zu konzentrieren. Der Wind, das Wetter, Arrond… Was auch immer half, damit sie sich nicht mit sich beschäftigen musste. Arunn aber wusste nur kurz darauf ebenfalls abzulenken. Er sprach von einer Sage, die sich offenbar um die Brücke rankte und Neri kam nicht daran vorbei, um was es sich handeln sollte. "Ein Gargoyle?" „So ist es!“, grinste Arunn. Dann verdüsterte sich seine Miene aber und er beschwerte sich darüber, dass man die Brücke der Dessarier nicht wieder aufbaute, damals. Doch dann trieb er sein Pferd an und ritt vorbei in Richtung Brücke. "Meinst du das ernst?", rief Neri ihm nach und er winkte nur. Das konnte alles oder nichts bedeuten. Schließlich traf Neri’s Blick auf den von Calhoun. Er musterte sie und ließ ihr Herz schneller schlagen. Ehe er sie nach ihrem Befinden fragte. "Es geht schon" Schweigen legte sich zwischen sie, während sich sein Blick in ihrem hielt. "Ich hoffe nur, die Reise zieht sich nicht ewig. Wir sollten nur nicht so dicht beieinander reiten" Er nickte.
„Es fällt schwerer, jetzt, da du… du bist.“, gestand Calhoun ihr gegenüber und zeigte ihr gleichwohl, dass es auch für ihn eine Herausforderung war. "Wie geht es dir? Ist doch halb so schlimm mit ihm, oder?" Calhoun folgte ihrem Blick. Er sah Arunn’s Rücken eine Weile an, während der Mensch schon fast die Brücke erreicht hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht ist, dass er dabei ist. Er ist ein Plappermaul. War er schon immer. Und dennoch… vielleicht…“, er brach ab und schnaubte. Seine Miene wurde wieder härter. „Wir verschwenden Zeit, Neriélle. Lass uns zusehen, dass wir vorankommen. Alles andere ist nicht … wichtig.“, blockte er ab und gab dem Pferd den Druck in den Bauch, damit es loslief. Was auch immer ihn dazu bewog, es gab noch Gedanken von ihm, die er einfach nicht aussprechen konnte oder wollte. "Dieser Gargoyle ist aber nur eine Legende, oder nicht?" Calhoun wandte den Kopf und auf einmal zeigte sich ein schiefes Grinsen, das ihm im Grunde gut zu Gesicht stand. „Ich fürchte nicht, ich habe diese Legende auch schon gehört.“, meinte er und trieb das Tier weiter an, bis es im leichten Galopp verfiel und zu Arunn aufschloss. Auch Neri’s Klepper fügte sich dem Gruppenzwang und begann auf einmal zu galoppieren. Sie musste sich festhalten, damit sie nicht im Sattel hin und her rutschte, konnte das Tier aber nicht anhalten, bis es neben seinen Artgenossen innehielt.
Arunn stand vor einer imposanten, steinernen Brücke, die die große Schlucht in einem Bogen überquerte. Es war schon eindrucksvoll, dieses schwarze Gestein zu sehen und an den äußeren Fassaden einige Ornamente zu bewundern. Auch wenn die Brücke von Dunklen errichtet worden war, war sie dennoch hohe Baukunst. Am Aufgang zur Brücke befanden sich zwei Säulen, auf denen jeweils eine Statue aus Stein thronte. Sie schienen so etwas, wie die Wächter zu sein. Ihre leeren, steinernen Augen, hatten etwas seelenloses. Trotzdem waren die Figuren so plastisch, dass man glauben konnte, sie wären nur zu Stein geworden und darin eingeschlossen. Beide Figuren besaßen große, schwarze Flügel, dürre Arme und Beine und einen eher ausgemergelten Körper. Sie waren unheimlich, sie wirkten verschlagen, böse… Die Finger und Zehen, die sich an ihren Sockeln festklammerten, waren dünn und lang, endeten in Klauen. Wenn die zum Leben erwachen sollten, dann konnten ihnen vermutlich nur noch die Götter helfen. Arunn musterte erst den einen, dann den anderen. „Pff… sehen aus, wie Dörrfleisch..“, zuckte er unbekümmert die Schultern und ritt auf den schwarzen Stein, der den Übergang markierte, zu. „Arunn…“, ermahnte ihn Calhoun. Und auch Neri konnte fühlen, wie sich hier etwas anders anfühlte. Es war nur eine Ahnung, ein Gefühl… aber die Dunkelheit in ihr, fühlte sich viel zu wohl, während ihr Licht sich zu wappnen schien. „Arunn, warte einen Moment.“, drängte Calhoun und folgte dem Menschen, um ihn aufzuhalten. Arunn ritt weiter und in eben jenem Moment, da sein Pferd den schwarzen Stein berührte, donnerte es unheilvoll über ihren Köpfen. Die Pferde wurden unruhig, der Fluchtinstinkt setzte sein.
Nun mussten sie die Tiere beruhigen, wenn sie verhindern wollten, dass sie davonliefen. Nur… gelang es auch? „Was verflucht?!“, schnauzte Arunn und Pitt hatte sich direkt in Neri’s Kragen verkrümmelt. Erneut donnerte es und nun zuckte ein Blitz über ihre Köpfe hinweg. Dann stieg Rauch auf und als jener verflog, stand dort ein bräunliches Wesen. Flügel, die seinen Körper überragten, lange Gliedmaßen, die in tellergroße Hände und Füße endeten. Die Finger dick, jeder einzelne so dick, wie zwei von Neri’s Fingern und die Nägel scharf und spitz zulaufend. Sein kleiner Kopf besaß ein breites Maul mit scharfen Zähnen. Die Augen waren winzig und schwarz, verliehen ihnen somit ein äußerst verschlagenes Aussehen. Er war kleiner als die Statue links und rechts von ihm. Aber er wirkte weniger erhaben. „Wer will die Brücke der Dunkelheit überqueren? Wer wagt es oder wählt die Verdammnis?“, grollte eine theatralische Stimme, die etwas piepsig klang und dennoch vor Hohn und Häme troff. „Oh, drei Wanderer und…“, es schnupperte in Richtung von Neri. „Eine Mahlzeit.“, grinste es lüstern und es schnippte mit dem Finger, ehe es erneut donnerte. Arunn starrte den Geflügelten nur an. Calhoun hatte sich bereits kampfbereit gemacht und ohne, dass man es mitbekommen hätte, einen Dolch gezogen. Der Braune richtete seine Knopfaugen auf den Dunklen. „Steck das weg, Bursche, sonst bist du der erste, der über die Klinge springt!“, schnarrte seine piepsige Stimme, die aber keinen Zweifel daran ließ, dass er es genau so meinte. Dann sah er Neri an. „Und du, Hübsche? Bist du gewillt zu… Spielen?“
- Neriélle
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- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Santros
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
- Landkarte
- Zunderzeug
- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: Pitt (Ottsel)
Re: Über die Schlucht
Neriélle hing ihren dunklen Gedanken nach, als sie an den Männern vorbei in Richtung der Dunkelbrücke ritt. Ihr Verstand schrieb diese ihrem dämonischen Teil zu, aber dennoch spürte sie die Eifersucht deutlich, die von der Vorstellung von Calhoun und Aryn genährt wurde. Sie wusste, dass es zwischen den beiden keinen Platz für sie gegeben hätte. Dass es vielleicht nur der Dämon war, der ihr einredete, dass es noch immer so sein könnte, konnte Neri dabei nicht einordnen. Es half nur, Abstand zu den Männern zu gewinnen und damit ihre Gedanken wieder zu ordnen und auf einen anderen Fokus zu lenken. Neri wollte gar nicht an die andere Frau denken, die in Calhouns Leben so einen hohen Stellenwert eingenommen hatte - und ohne Unfall vermutlich immer noch hätte. Schnaubend lenkte sie ihr Pferd weiter gen Brücke und atmete auf, als sich mit körperlichem Abstand auch die stichelnden Gefühle verflüchtigten. Als nächstes musste sie sich erst einmal mit dem Gedanken an Gargoyles anfreunden. Und das war gar nicht so leicht, wenn man bedachte, dass sie diese nur aus Schauergeschichten kannte. Sollte es also wahr sein, dass die Brücke von einem bewacht wurde? Der Gedanke ließ sie erschaudern, während Arunn keinerlei Angst zu haben schien. Entweder glaubte er nicht an seine Existenz oder er war sich sicher, dass er unbeschadet an ihm vorbei käme. Neri behagte keiner der Gedanken, aber sie versuchte, sich an Arunn ein Beispiel zu nehmen und der Überquerung gelassener entgegen zu blicken. Immerhin hatte Arunn mehr Ahnung von der Welt als sie. Er ritt voran und ließ sie mit Calhoun zurück, der sie nach ihrem Befinden fragte. Neriélle blieb ehrlich, denn sie konnte sich vorstellen, dass es ihm sehr ähnlich wie ihr selbst ging. Für einen Moment sahen sie sich schweigend an und Neri konnte nicht anders, als den Blick aus seinen roten Augen zu erwidern. Ihre Gedanken verselbstständigten sich. Als sie es bemerkte, blinzelte sie und mahnte, nicht zu dicht beieinander zu reiten. „Es fällt schwerer, jetzt, da du… du bist.“ Ein zaghaftes Lächeln zeigte sich daraufhin auf ihren Zügen. Sie wusste, wie es ihm erging, aber es zu hören, war noch einmal etwas ganz anderes. Weil er sich ihr so offenbarte und sie wissen ließ, was sie in ihm auslöste. Auch wenn sie gerade zu Abstand gemahnt hatte, spürte sie, wie der Drang in seine Richtung sofort stärker wurde und für einen Moment wünschte sie sich ein ruhiges, abgelegenes Plätzchen.. keine guten Gedanken, wie sie wusste, wenn sie niemanden gefährden wollten. Sie seufzte tonlos und schaute zu Arunn, der allein durch seine Anwesenheit das tat, wofür sie ihn ausgewählt hatte. Auch wenn Neri ihn so oder so nicht verlassen hätte. Sie vermutete, dass die bisherige Reise, wenn man von den Stunden absah, die er sie alleine gelassen hatte, doch gar nicht so schlecht verlaufen war, wie Calhoun es anfangs befürchtet hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht ist, dass er dabei ist. Er ist ein Plappermaul. War er schon immer. Und dennoch… vielleicht…“ Neri nickte zuerst und sah dann, als er den Satz nicht beendete, zu ihm zurück. ".. tut es dir gut?", beendete sie seinen Satz mit einem fragenden Unterton und schmunzelte für einen Moment. Sie war sich immer noch sicher, dass diese Reise früher oder später das Band zwischen ihnen wieder stärken würde. „Wir verschwenden Zeit, Neriélle. Lass uns zusehen, dass wir vorankommen. Alles andere ist nicht … wichtig“, blockte er da plötzlich ab. Neri sah ihn einen Moment überrumpelt an, dann sorgte sie dafür, dass ihr Pferd sich ebenfalls wieder in Bewegung setzte und schloss zu ihm auf. "Ist das so..?", sagte sie nur und sah ihn auffordernd an. Es war nicht zu übersehen, dass es Dinge gab, die er verschwieg und für sich behalten wollte. Neri war offenbar anderer Meinung, dass alles andere unwichtig war. Für ein längeres Gespräch darüber blieb jedoch keine Zeit. Bevor sie die Brücke endgültig erreichten, wollte sie noch einmal von ihm wissen, ob Gargoyles nun wirklich nur Legenden waren. „Ich fürchte nicht, ich habe diese Legende auch schon gehört.“ Neriélle behagte diese Antwort weit weniger als sein Grinsen. Dann aber galoppierte er mit einem Mal davon und ihr Pferd sah sich offenbar davon angespornt. Überrascht klammerten sich Neris Finger um die Zügel und ihre Beine pressten sich an den Bauch des Pferdes. Sie war sichtlich überrascht vom plötzlichen Galopp und konzentrierte sich darauf, im Sattel sitzen zu bleiben, während sie versuchte, das Pferd zum langsameren Laufen zu bewegen, wobei sie keine Ahnung hatte, wie sie das anstellen sollte.
Erst vor der großen Brücke blieb es endlich stehen und ließ Neriélle erleichtert aufatmen. Sie sah ziemlich verkniffen aus und strich sich als erstes die Haare aus dem Gesicht, als sie sich traute, überhaupt wieder eine Hand von den Zügeln zu lösen. Dann erst hatte sie die nötige Ruhe, um die Dunkelbrücke zu betrachten, die vor ihnen über die riesige Schlucht führte. Neri konnte nicht anders, als das schwarze Bauwerk staunend zu betrachten. Es war einfach eindrucksvoll und auf seine Art schön. Zumindest bemerkte sie die Ornamente in dem dunklen Stein und auch die kunstvollen Säulen blieben ihr natürlich nicht verborgen. Sie legte den Kopf in den Nacken um den Verlauf der Säulen mit den Augen zu folgen. Wie Wächter saßen darauf Gargoyles aus Stein und erinnerten sie daran, was Arunn gesagt hatte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken und sie war froh, dass das nur Statuen waren und keine echten Gargoyles. „Pff… sehen aus, wie Dörrfleisch..“, hörte sie Arunn neben sich. "Ziemlich böses Dörrfleisch", kommentierte sie und war offensichtlich sehr viel beeindruckter von diesen fiesen Gestalten mit ihren schwarzen Flügeln und den Klauen. „Arunn…“ Calhoun Stimme ließ sie aufhorchen und endlich den Blick von den Säulen lösen. Sie sah zu dem Menschen und spürte im selben Moment, wie sich etwas in ihrem Inneren regte. Es war, als würde das Licht in ihr weichen und die Dunkelheit seine Chance nutzen. Es alarmierte Neriélle, die kurz zu Calhoun sah, aber gleich zurück zu Arunn. „Arunn, warte einen Moment.“ "Warte!", rief sie deutlich knapper und eindringlicher, obwohl Calhoun mit Sicherheit laut genug gesprochen hatte. Es war wohl eher Arunns Unbekümmertheit und Leichtsinn zu verdanken, dass er nichts auf seine Worte gab. Angespannt verfolgte sie die Bewegungen seines Pferdes und wurde von dem lauten Donnern überrascht, das ertönte, als sein Pferd die Brücke betrat. Neriélle zuckte zusammen, ebenso wie es ihr Pferd tat. Ihr Herz machte einen Satz und schlug dann schneller. Sie zog die Zügel straff und setzte alles daran, das Pferd zum Bleiben zu bewegen, als es erneut donnerte und blitzte. Neri duckte sich instinktiv, weil sie nicht wusste, womit sie zu rechnen hatte. Sie versuchte, beruhigend auf ihr Pferd einzureden, während Angst ihre Stimme färbte. Sie wusste nicht wie, aber ihr Pferd nahm nicht Reißaus. Vielleicht war es auch den anderen beiden Pferden zu verdanken, die die Männer besser unter Kontrolle hatten, und an dem sich ihr Reittier schon vorher orientiert hatte. Neri keuchte unter Anstrengung und Aufregung und als sie zurück auf die Brücke sah, erkannte sie den bräunlichen Gargoyle, der da plötzlich im Rauch stand, der sich bereits verflüchtigte. Dann waren es also keine Legenden. Mit klopfenden Herzen und vor Schreck geweiteten musterte sie das Wesen, während sie eine Spur blasser wurde. Ihre Augen ruhten einen Moment länger als nötig auf den Flügeln, den scharfen Zähnen und den Krallen. Er war definitiv ein Gargoyle und er sah furchteinflößend aus. Er war vielleicht kleiner und weniger erhaben als seine steinernen Freunde. Für die Shyáner Elfe reichte aber seine Körpergröße und Erscheinung aus, um Angst zu empfinden. „Wer will die Brücke der Dunkelheit überqueren? Wer wagt es oder wählt die Verdammnis?“ Neriélle starrte ihn einfach nur an, während er in ihre Richtung schnupperte. Sie bemerkte seine piepsige Stimme, die irgendwie unpassend für eine Gestalt wie seine war. Trotzdem würde er sie wohl binnen weniger Sekunden zerfetzen können und dieser Fakt war wichtiger als seine Stimme. „Oh, drei Wanderer und… Eine Mahlzeit.“ Jetzt erst bemerkte sie, dass Pitt sich eng an sie drückte. "Keine Mahlzeit", stellte sie leise und mit belegter Stimme klar und wusste selbst nicht, woher sie den Mut dazu nahm. Vermutlich war es eher Unüberlegtheit. Er schnippte mit den Fingern und überraschte Neri mit dem erneuten Donner. Sie versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, aber ihr Herz schlug wie wild, die schweißnassen Hände klammerten sich an die Zügel und sie spürte, wie sie zitterte. „Steck das weg, Bursche, sonst bist du der erste, der über die Klinge springt!“, wandte er sich da plötzlich an Calhoun und Neri folgte seinem Blick. Dabei engte sie die Augen, weil die Drohung in der Elfe einen Nerv traf. Als sie zurück zum Gargoyle sah, war ihr Blick zumindest eine Spur fester, auch wenn er die Angst nicht verschleiern konnte. „Und du, Hübsche? Bist du gewillt zu… Spielen?“ "Spielen?", wiederholte sie und war doch etwas überrascht von dieser speziellen Aufforderung. Gleichzeitig konnte sie kaum glauben, dass das wirklich eine Frage war und er ihr eine Wahl ließ. Sie war für viele Spiele und Späße zu haben, allerdings empfand sie nicht den Drang, mit einem gruseligen Gargoyle zu spielen. "Und wenn ich Nein sage?", fragte sie, obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass diese Option nicht zur Auswahl stand - oder nicht den gewünschten Ausgang für sie hätte. Ihr Blick hüpfte nervös zu Arunn und Calhoun. Sie hätte gerne mehr Zuversicht ausgestrahlt, aber der Anblick des Gargoyles erinnerte sie doch nur an alle die Schauergeschichten, die sie darüber gelesen hatte. Am liebsten hätte sie einen Blick auf die Karte geworfen und nach einem Alternativweg geschaut. Dabei wusste sie, dass es keine Alternative gab. Das hier war der einzige Weg über die Schlucht, wenn sie nicht mehr Zeit als nötig verschwenden wollten. "Lässt du uns die Brücke passieren, wenn ich einwillige?", fragte sie daher mit einem sichtbaren Unwohlsein und in Erwartung, dass sie sowieso keine Wahl hatte.
Erst vor der großen Brücke blieb es endlich stehen und ließ Neriélle erleichtert aufatmen. Sie sah ziemlich verkniffen aus und strich sich als erstes die Haare aus dem Gesicht, als sie sich traute, überhaupt wieder eine Hand von den Zügeln zu lösen. Dann erst hatte sie die nötige Ruhe, um die Dunkelbrücke zu betrachten, die vor ihnen über die riesige Schlucht führte. Neri konnte nicht anders, als das schwarze Bauwerk staunend zu betrachten. Es war einfach eindrucksvoll und auf seine Art schön. Zumindest bemerkte sie die Ornamente in dem dunklen Stein und auch die kunstvollen Säulen blieben ihr natürlich nicht verborgen. Sie legte den Kopf in den Nacken um den Verlauf der Säulen mit den Augen zu folgen. Wie Wächter saßen darauf Gargoyles aus Stein und erinnerten sie daran, was Arunn gesagt hatte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken und sie war froh, dass das nur Statuen waren und keine echten Gargoyles. „Pff… sehen aus, wie Dörrfleisch..“, hörte sie Arunn neben sich. "Ziemlich böses Dörrfleisch", kommentierte sie und war offensichtlich sehr viel beeindruckter von diesen fiesen Gestalten mit ihren schwarzen Flügeln und den Klauen. „Arunn…“ Calhoun Stimme ließ sie aufhorchen und endlich den Blick von den Säulen lösen. Sie sah zu dem Menschen und spürte im selben Moment, wie sich etwas in ihrem Inneren regte. Es war, als würde das Licht in ihr weichen und die Dunkelheit seine Chance nutzen. Es alarmierte Neriélle, die kurz zu Calhoun sah, aber gleich zurück zu Arunn. „Arunn, warte einen Moment.“ "Warte!", rief sie deutlich knapper und eindringlicher, obwohl Calhoun mit Sicherheit laut genug gesprochen hatte. Es war wohl eher Arunns Unbekümmertheit und Leichtsinn zu verdanken, dass er nichts auf seine Worte gab. Angespannt verfolgte sie die Bewegungen seines Pferdes und wurde von dem lauten Donnern überrascht, das ertönte, als sein Pferd die Brücke betrat. Neriélle zuckte zusammen, ebenso wie es ihr Pferd tat. Ihr Herz machte einen Satz und schlug dann schneller. Sie zog die Zügel straff und setzte alles daran, das Pferd zum Bleiben zu bewegen, als es erneut donnerte und blitzte. Neri duckte sich instinktiv, weil sie nicht wusste, womit sie zu rechnen hatte. Sie versuchte, beruhigend auf ihr Pferd einzureden, während Angst ihre Stimme färbte. Sie wusste nicht wie, aber ihr Pferd nahm nicht Reißaus. Vielleicht war es auch den anderen beiden Pferden zu verdanken, die die Männer besser unter Kontrolle hatten, und an dem sich ihr Reittier schon vorher orientiert hatte. Neri keuchte unter Anstrengung und Aufregung und als sie zurück auf die Brücke sah, erkannte sie den bräunlichen Gargoyle, der da plötzlich im Rauch stand, der sich bereits verflüchtigte. Dann waren es also keine Legenden. Mit klopfenden Herzen und vor Schreck geweiteten musterte sie das Wesen, während sie eine Spur blasser wurde. Ihre Augen ruhten einen Moment länger als nötig auf den Flügeln, den scharfen Zähnen und den Krallen. Er war definitiv ein Gargoyle und er sah furchteinflößend aus. Er war vielleicht kleiner und weniger erhaben als seine steinernen Freunde. Für die Shyáner Elfe reichte aber seine Körpergröße und Erscheinung aus, um Angst zu empfinden. „Wer will die Brücke der Dunkelheit überqueren? Wer wagt es oder wählt die Verdammnis?“ Neriélle starrte ihn einfach nur an, während er in ihre Richtung schnupperte. Sie bemerkte seine piepsige Stimme, die irgendwie unpassend für eine Gestalt wie seine war. Trotzdem würde er sie wohl binnen weniger Sekunden zerfetzen können und dieser Fakt war wichtiger als seine Stimme. „Oh, drei Wanderer und… Eine Mahlzeit.“ Jetzt erst bemerkte sie, dass Pitt sich eng an sie drückte. "Keine Mahlzeit", stellte sie leise und mit belegter Stimme klar und wusste selbst nicht, woher sie den Mut dazu nahm. Vermutlich war es eher Unüberlegtheit. Er schnippte mit den Fingern und überraschte Neri mit dem erneuten Donner. Sie versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, aber ihr Herz schlug wie wild, die schweißnassen Hände klammerten sich an die Zügel und sie spürte, wie sie zitterte. „Steck das weg, Bursche, sonst bist du der erste, der über die Klinge springt!“, wandte er sich da plötzlich an Calhoun und Neri folgte seinem Blick. Dabei engte sie die Augen, weil die Drohung in der Elfe einen Nerv traf. Als sie zurück zum Gargoyle sah, war ihr Blick zumindest eine Spur fester, auch wenn er die Angst nicht verschleiern konnte. „Und du, Hübsche? Bist du gewillt zu… Spielen?“ "Spielen?", wiederholte sie und war doch etwas überrascht von dieser speziellen Aufforderung. Gleichzeitig konnte sie kaum glauben, dass das wirklich eine Frage war und er ihr eine Wahl ließ. Sie war für viele Spiele und Späße zu haben, allerdings empfand sie nicht den Drang, mit einem gruseligen Gargoyle zu spielen. "Und wenn ich Nein sage?", fragte sie, obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass diese Option nicht zur Auswahl stand - oder nicht den gewünschten Ausgang für sie hätte. Ihr Blick hüpfte nervös zu Arunn und Calhoun. Sie hätte gerne mehr Zuversicht ausgestrahlt, aber der Anblick des Gargoyles erinnerte sie doch nur an alle die Schauergeschichten, die sie darüber gelesen hatte. Am liebsten hätte sie einen Blick auf die Karte geworfen und nach einem Alternativweg geschaut. Dabei wusste sie, dass es keine Alternative gab. Das hier war der einzige Weg über die Schlucht, wenn sie nicht mehr Zeit als nötig verschwenden wollten. "Lässt du uns die Brücke passieren, wenn ich einwillige?", fragte sie daher mit einem sichtbaren Unwohlsein und in Erwartung, dass sie sowieso keine Wahl hatte.
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Re: Über die Schlucht
Vermutlich würde nur die Zeit zeigen, wie sich alles entwickelte. Neri konnte jetzt nur lernen, die Gefühle anzunehmen oder aber dagegen anzukämpfen. Beides war wohl legitim, aber im Endeffekt, musste sich die Elfe erstmal neu kennenlernen. Endlich durfte sie Dinge zulassen, die vorher einfach nicht in die Weltanschauung einer Shyanér Elfe gepasst hatten. Ihre Eltern hatten diese Dinge kaum gebilligt und sie in ein Schema pressen wollen, das sie nicht auszufüllen vermochte. Die Enttäuschungen waren vorbeschrieben und in ihr baute sich ein gewisser Frust auf, der endlich ein Ventil finden konnte. Mit der Vereinigung durch das Ritual in Arrond’s Haus, war ihr eine große Last genommen worden. Endlich musste sie nicht mehr in verstaubte Konventionen passen und keiner ihrer Wegbegleiter erwartete von ihr, dass sie immer die Sonne im Herzen trug. Das waren inzwischen Altlasten ihrer Vergangenheit und Neri lernte jetzt einen neuen Weg kennen. Wohin er sie auch führen würde, es wäre endlich ihr ganz eigener Weg. Neri war frei und auf dem Weg immer freier zu werden. Calhoun und Arunn boten ihr diesbezüglich einen seltsamen Kompass an, an dem sie sich orientieren konnte oder eben nicht. Es oblag ihr, sich irgendwann zu entscheiden, wie ihr Leben aussehen sollte. Allerdings hatte sie endlich einmal die Zügel selbst in der Hand. So entschied sich Neri auch, Calhoun nicht so schnell vom Haken zu lassen, als er seinen Satz nicht beenden wollte. Allerdings blockte er wie gewohnt ab und kehrte zum Wesentlichen zurück. "Ist das so..?" Calhoun starrte geradeaus und es dauerte einen Moment, ehe eine Reaktion zu erwarten war. „Ja. Das ist so. Auch du wirst eines Tages verstehen, dass man manche Dinge so belässt, wie sie sind.“, meinte er recht überheblich, doch dann traf sie ein kurzer Seitenblick, der seine scharfen Worte wieder relativieren sollten. Eine Entschuldigung kam allerdings nicht über seine Lippen. Dafür war er vermutlich noch nicht bereit, auch wenn er sich in gewisser Weise bereits öffnete ihr gegenüber. Um nicht wieder in einem alles vernichtenden Streit zu enden, versuchte Neri das Gespräch ein wenig abzulenken und sprach erneut den Gargoyle an. Leider dementierte Calhoun Arunn’s Geschichte nicht, sondern befeuerte das noch, was Neri gar nicht schmeckte. Und nur kurz darauf, musste die Elfe Zeugin werden, dass an den Geschichten eben doch etwas dran war. Unter Donnergrollen und Blitzen tauchte ein brauner Gargoyle auf, der den Statuen kaum etwas nachstand. Er sah hinterlistig, fies und gewitzt aus. Und seine pipsige Stimme konnte einem Schauer über den Rücken jagen. Neri versuchte Ruhe auszustrahlen, aber man sah ihr an, dass sie angespannt wirkte. Calhoun und vor allem Arunn hatten Mühe, ihre Pferde zu beruhigen, aber es gelang ihnen, was auch Neri half. Schließlich bewies der Gargoyle ein gutes Auge und offenbarte, dass er Calhoun überlegen sein würde.
Ob er bluffte oder nicht, ließ sich nicht gut einschätzen. Fakt war, dass das Wesen seinen Ursprung in längst vergessenen Zeiten hatte und keiner von ihnen wusste, ob und wie man ihn verletzen oder töten könnte. Aber scheinbar war das auch nicht möglich. Denn das Untier sprach direkt Neri an und fragte sie, ob sie bereit wäre für den Überweg zu spielen. Dabei erwähnte das listige Etwas nichts im Bezug auf Regeln oder welcher Art Spiele es meinte. "Spielen?" Das Wesen äffte sie nach „Spielen! Noch nie was davon gehört?“, schnauzte es Neri missgelaunt und ungeduldig an. "Und wenn ich Nein sage?" „Dann geht’s nicht weiter!“, antwortete er.
Der Gargoyle schnalzte mit seiner großen Zunge und verzog das breite Maul zu einem fiesen Grinsen. Er offenbarte dabei gelbe, spitzzulaufende Zähne und die bösen, kleinen Knopfaugen funkelten gehässig auf. „Nur wer spielt, geht diesen Weg!“, deutete er hinter sich auf die Brücke. Arunn schnaubte und sofort richteten sich die Augen auf ihn. „Habe ich etwas lustiges gesagt, Dessarier-Abschaum?“, fragte er scharf und Arunn’s Gesicht zeigte das erste Mal, seit sie sich kennengelernt hatten, einen Hauch von Blutdurst. Beleidigen war wohl nichts, das man mit einem stolzen Dessarier tun sollte. „Vorsicht, Bursche…“, knurrte der Mensch unter ihnen, doch er hielt sich zurück. Auch ihm war offenbar nun bewusst, dass dieses Wesen kurzen Prozess machen könnte, wenn sie es zu sehr reizten. Es zischte nur als Antwort auf seine Warnung und zuckte die knöchernen Schultern, ehe es wieder zu Neri sah. "Lässt du uns die Brücke passieren, wenn ich einwillige?" „Nein! Dummes Ding!“, schnauzte er wieder pipsig und seufzte, als hätte er es sein Lebtag nur mit Idioten zu tun. Er war wirklich sehr herablassend. Dann aber kam es mit kurzen, aber blitzschnellen Tippelschritten näher, sodass Neri’s Pferd scheute und sie sich festhalten musste, wollte sie nicht fallen. Calhoun fackelte nicht lange, sondern stand binnen zwei Atemzügen neben ihr und hielt den Gargoyle auf. „Vorsicht, Gargoyle. Das ist nah genug!“, grollte er mit tiefen, unerschütterlichem Timbre, sodass selbst Neri’s Pferd sich augenblicklich beruhigte und die Ohren in Calhoun’s Richtung spitzte. Der Gargoyle sah den Elfen an, dann fauchte er belustigt und sah zwischen Neri und Calhoun hin und her. „Ihr werdet alle spielen!“, entschied er und bezog auch Arunn mit ein. Das Wesen öffnete die Flügel und sie alle erhielten einen Eindruck von ihnen. Die Spannweite überragte die seiner Arme bei weitem und waren imposant in der Größe. Allerdings hatten sie einige Löcher und wirkten reichlich zerfetzt. So gelang ihm auch kein großer Flug, aber es reichte, um sich auf die steinernen Artgenossen zu erheben und auf sie alle hinabzublicken. Sicher keine unbewusst gewählte Position. „Wollt ihr passieren, so müsst ihr der Rätsel drei lösen! Jedes Rätsel hat ein Versuch zum Antworten. Ihr werdet euch beratschlagen dürfen, aber ihr habt nicht ewig Zeit! Denn ich bin unsterblich – ihr seid es nicht!“, deutete er mit seinem wurstigen Finger auf die drei Reiter. „Ihr könnt Minuten grübeln, Jahre oder Äonen, irgendwann könnt ihr nichts mehr sagen und ihr verliert. Wenn ihr die Antworten falsch benennt, seid euch bewusst, dass ich euch etwas nehmen werde!“, warnte er und erläuterte somit auch die Regeln. „Also denkt nach… und wimmert am Ende nicht, wenn ihr eure Köpfe verliert!“, grinste er boshaft und leitete noch mal dass Donnergrollen ein, ehe er die Arme ausbreitete. „Bereit für Rätsel eins?“, sagte er und feixte. „Hört gut zu, ich wiederhole nichts!“, meinte er noch und Arunn riss die Augen auf. „Warte, warte“, er sah unsicher zu Neri und Calhoun, „Machen wir da etwa mit?!?“, fragte er doch da begann der Gargoyle mit unheimlich verstärkter, dröhnender Stimme zu sagen:
Ob er bluffte oder nicht, ließ sich nicht gut einschätzen. Fakt war, dass das Wesen seinen Ursprung in längst vergessenen Zeiten hatte und keiner von ihnen wusste, ob und wie man ihn verletzen oder töten könnte. Aber scheinbar war das auch nicht möglich. Denn das Untier sprach direkt Neri an und fragte sie, ob sie bereit wäre für den Überweg zu spielen. Dabei erwähnte das listige Etwas nichts im Bezug auf Regeln oder welcher Art Spiele es meinte. "Spielen?" Das Wesen äffte sie nach „Spielen! Noch nie was davon gehört?“, schnauzte es Neri missgelaunt und ungeduldig an. "Und wenn ich Nein sage?" „Dann geht’s nicht weiter!“, antwortete er.
Der Gargoyle schnalzte mit seiner großen Zunge und verzog das breite Maul zu einem fiesen Grinsen. Er offenbarte dabei gelbe, spitzzulaufende Zähne und die bösen, kleinen Knopfaugen funkelten gehässig auf. „Nur wer spielt, geht diesen Weg!“, deutete er hinter sich auf die Brücke. Arunn schnaubte und sofort richteten sich die Augen auf ihn. „Habe ich etwas lustiges gesagt, Dessarier-Abschaum?“, fragte er scharf und Arunn’s Gesicht zeigte das erste Mal, seit sie sich kennengelernt hatten, einen Hauch von Blutdurst. Beleidigen war wohl nichts, das man mit einem stolzen Dessarier tun sollte. „Vorsicht, Bursche…“, knurrte der Mensch unter ihnen, doch er hielt sich zurück. Auch ihm war offenbar nun bewusst, dass dieses Wesen kurzen Prozess machen könnte, wenn sie es zu sehr reizten. Es zischte nur als Antwort auf seine Warnung und zuckte die knöchernen Schultern, ehe es wieder zu Neri sah. "Lässt du uns die Brücke passieren, wenn ich einwillige?" „Nein! Dummes Ding!“, schnauzte er wieder pipsig und seufzte, als hätte er es sein Lebtag nur mit Idioten zu tun. Er war wirklich sehr herablassend. Dann aber kam es mit kurzen, aber blitzschnellen Tippelschritten näher, sodass Neri’s Pferd scheute und sie sich festhalten musste, wollte sie nicht fallen. Calhoun fackelte nicht lange, sondern stand binnen zwei Atemzügen neben ihr und hielt den Gargoyle auf. „Vorsicht, Gargoyle. Das ist nah genug!“, grollte er mit tiefen, unerschütterlichem Timbre, sodass selbst Neri’s Pferd sich augenblicklich beruhigte und die Ohren in Calhoun’s Richtung spitzte. Der Gargoyle sah den Elfen an, dann fauchte er belustigt und sah zwischen Neri und Calhoun hin und her. „Ihr werdet alle spielen!“, entschied er und bezog auch Arunn mit ein. Das Wesen öffnete die Flügel und sie alle erhielten einen Eindruck von ihnen. Die Spannweite überragte die seiner Arme bei weitem und waren imposant in der Größe. Allerdings hatten sie einige Löcher und wirkten reichlich zerfetzt. So gelang ihm auch kein großer Flug, aber es reichte, um sich auf die steinernen Artgenossen zu erheben und auf sie alle hinabzublicken. Sicher keine unbewusst gewählte Position. „Wollt ihr passieren, so müsst ihr der Rätsel drei lösen! Jedes Rätsel hat ein Versuch zum Antworten. Ihr werdet euch beratschlagen dürfen, aber ihr habt nicht ewig Zeit! Denn ich bin unsterblich – ihr seid es nicht!“, deutete er mit seinem wurstigen Finger auf die drei Reiter. „Ihr könnt Minuten grübeln, Jahre oder Äonen, irgendwann könnt ihr nichts mehr sagen und ihr verliert. Wenn ihr die Antworten falsch benennt, seid euch bewusst, dass ich euch etwas nehmen werde!“, warnte er und erläuterte somit auch die Regeln. „Also denkt nach… und wimmert am Ende nicht, wenn ihr eure Köpfe verliert!“, grinste er boshaft und leitete noch mal dass Donnergrollen ein, ehe er die Arme ausbreitete. „Bereit für Rätsel eins?“, sagte er und feixte. „Hört gut zu, ich wiederhole nichts!“, meinte er noch und Arunn riss die Augen auf. „Warte, warte“, er sah unsicher zu Neri und Calhoun, „Machen wir da etwa mit?!?“, fragte er doch da begann der Gargoyle mit unheimlich verstärkter, dröhnender Stimme zu sagen:
Erstes Rätsel, etwas Leichtes:
Was geht am Morgen auf vier Beinen,
am Mittag auf zwei und am Abend auf
drei Beinen?!
Dann donnerte es erneut und er wartete auf eine Lösung. Arunn starrte das Untier für einen Moment nur entgeistert an, dann drehte er sich zu Calhoun und Neri. Und jetzt?Was geht am Morgen auf vier Beinen,
am Mittag auf zwei und am Abend auf
drei Beinen?!
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- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
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- Zunderzeug
- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: Pitt (Ottsel)
Re: Über die Schlucht
Der Gargoyle machte seinem Ruf alle Ehre und es wurde direkt klar, dass er kein netter Zeitgenosse war. Sie hatte zwar nichts anderes erwartet - ganz egal, ob die Legenden wahr waren oder nicht - und trotzdem nahm sie seinen Anschnauzer und die Nachäfferei mit zusammen gepressten Kiefern hin. „Nur wer spielt, geht diesen Weg!“ Das passte Neri gar nicht. Auch Arunn schnaubte missbilligend und als der Gargoyle sich an ihn wandte, spannte sich Neris Körper sofort alarmiert an. „Habe ich etwas lustiges gesagt, Dessarier-Abschaum?“ Angespannt beobachtete sie die kurze Auseinandersetzung. Sie hoffte, dass Arunn sich zurückhielt und den Gargoyle nicht noch reizte, denn sie glaubte nicht daran, dass sie eine große Chance gegen das Ungetüm hätten. Aber sie würde sicher auch nicht tatenlos dabei zusehen, wenn er Arunn körperlich anging. Eben jenes versuchte sie zu verhindern, als sie den Gargoyle fragte, ob er sie passieren lassen würde, wenn sie in sein Spiel einwilligte, und so die Aufmerksamkeit hoffentlich weg von dem beleidigten Dessariert lenkte. „Nein! Dummes Ding!“ Für einen Moment blitzte es in ihrem Blick. Sie war nicht hier, um sich beleidigen und als dumm verkaufen zu lassen. Aber jeder spontane Funke Mut erlosch, als das Ding sich plötzlich auf sie zu bewegte. Neri wappnete sich erneut, während ihr das Herz in die Hose rutschte. Ihrem Pferd schien es ganz ähnlich zu gehen. Mit einem unwilligen Laut bemühte sich Neri darum, im Sattel zu bleiben, als es aufgescheucht wurde. Sie wollte sich jetzt nicht die Blöße geben, vom Pferd zu fallen. Aber vermutlich würde sie genau das in Kauf nehmen, wenn er sich auf sie stürzen sollte, denn genau das befürchtete sie. „Vorsicht, Gargoyle. Das ist nah genug!“ Calhoun traf ein kurzer Seitenblick. Seine Stimme - sein Beistand - löste ein beruhigendes Sirren in ihr aus. Auch wenn es nicht ganz die Zweifel darüber ausräumen konnte, ob sich die Gestalt von seinen Worten aufhalten ließ. Neri starrte die Kreatur an und erschauderte bei seinem Fauchen. Ihr Gold heftete sich an den Gargoyle, aber ihre Dunkelheit griff nach Calhoun, als würde sie sich vergewissern, dass er an ihrer Seite war - oder sich bereit machen. Wenn dieses Untier einen aus ihrer Gruppe angreifen wollte, würde sie das zu verhindern versuchen.
„Ihr werdet alle spielen!“, beschloss er da und Neriélle spürte vor allem einen Anflug von Erleichterung, als er sich endlich von ihnen abwandte. Auch wenn er recht lädiert aussah, waren seine Flügel und sein kurzer Flug hinauf auf die Säule imposant. Gepresst stieß sie den unbewusst angehaltenen Atem aus und auch die Dunkelheit zog sich etwas zurück, jetzt da keine unmittelbare Gefahr mehr drohte. „Wollt ihr passieren, so müsst ihr der Rätsel drei lösen! Jedes Rätsel hat ein Versuch zum Antworten. Ihr werdet euch beratschlagen dürfen, aber ihr habt nicht ewig Zeit! Denn ich bin unsterblich – ihr seid es nicht!“ Neriélle wechselte einen Blick mit ihren Begleitern. Es handelte sich also tatsächlich nur um Rätsel, ein Umstand, der sie zusätzlich erleichterte. Sie waren alle nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie sich gute Chancen ausrechnete - auch wenn sie noch irgendeinen Trick des Gargoyles befürchtete. „Ihr könnt Minuten grübeln, Jahre oder Äonen, irgendwann könnt ihr nichts mehr sagen und ihr verliert. Wenn ihr die Antworten falsch benennt, seid euch bewusst, dass ich euch etwas nehmen werde!“ Für einen Moment zeigte sich ihr Unwohlsein bei diesem Gedanken darin, dass sie in ihrem Sattel herumrutschte. Der letzte Punkt war in jedem Fall Grund genug, gründlich nachzudenken, bevor sie antworteten. „Also denkt nach… und wimmert am Ende nicht, wenn ihr eure Köpfe verliert!“ Für eine schlagfertige Erwiderung fehlte ihr noch immer der Mut, also schwieg Neri und verfolgte den theatralisch inszenierten Beginn ihres Spiels. Arunn schien noch nicht bereit zu sein und stellte in Frage, ob sie nun tatsächlich mitmachten. Für Neri gab es hier keine Alternative und es blieb auch keine Zeit für eine Erwiderung. Sie bedeutete Arunn still zu sein und spitzte die Ohren, damit ihr kein Wort entging, als der Gargoyle das erste Rätsel stellte.
Erneut donnerte es und so langsam gewöhnte sich sowohl Neri als auch ihr Pferd augenscheinlich daran. Zumindest zuckte sie diesmal nur kurz zusammen. Dann runzelte sie die Stirn. Das Rätsel kam ihr bekannt vor, aber die Lösung lag ihr nicht sofort auf der Zunge. Trotzdem kamen ihr all die Abende in der Gesellschaft unterschiedlicher Elfen wohl zu Gute. Um Langeweile und unliebsame Gedanken zu vertreiben, hatte Neriélle so einiges getan und eine Rätselrunde unter Freunden war da wohl eher eine der harmlosen Dinge gewesen. Sie wiederholte das Rätsel in Gedanken und sah dann zu Calhoun und weiter zu Arunn. "Ich weiß es", ließ sie die beiden wissen und suchte den Blick zu dem Gargoyle. Sie beratschlagte sich nicht mit den Männern, weil sie sich sicher war. "Es ist der Mensch." Ihre Stimme klang etwas festerer als zuvor. Sie kannte die Antwort und das machte sie selbstsicherer. "Nächstes Rätsel", forderte sie die Schauergestalt dann direkt auf, ohne die Antwort weiter zu erklären. Sie wollte hier weg. Schnellstmöglich wollte sie diese Brücke überqueren. Neri wirkte nicht überheblich, aber ihre Stimme und Ausstrahlung gewannen wieder an Kraft, da sich die Hoffnung regte, dass sie es zu dritt mit den Rätseln des Gargoyles aufnehmen konnten.
„Ihr werdet alle spielen!“, beschloss er da und Neriélle spürte vor allem einen Anflug von Erleichterung, als er sich endlich von ihnen abwandte. Auch wenn er recht lädiert aussah, waren seine Flügel und sein kurzer Flug hinauf auf die Säule imposant. Gepresst stieß sie den unbewusst angehaltenen Atem aus und auch die Dunkelheit zog sich etwas zurück, jetzt da keine unmittelbare Gefahr mehr drohte. „Wollt ihr passieren, so müsst ihr der Rätsel drei lösen! Jedes Rätsel hat ein Versuch zum Antworten. Ihr werdet euch beratschlagen dürfen, aber ihr habt nicht ewig Zeit! Denn ich bin unsterblich – ihr seid es nicht!“ Neriélle wechselte einen Blick mit ihren Begleitern. Es handelte sich also tatsächlich nur um Rätsel, ein Umstand, der sie zusätzlich erleichterte. Sie waren alle nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie sich gute Chancen ausrechnete - auch wenn sie noch irgendeinen Trick des Gargoyles befürchtete. „Ihr könnt Minuten grübeln, Jahre oder Äonen, irgendwann könnt ihr nichts mehr sagen und ihr verliert. Wenn ihr die Antworten falsch benennt, seid euch bewusst, dass ich euch etwas nehmen werde!“ Für einen Moment zeigte sich ihr Unwohlsein bei diesem Gedanken darin, dass sie in ihrem Sattel herumrutschte. Der letzte Punkt war in jedem Fall Grund genug, gründlich nachzudenken, bevor sie antworteten. „Also denkt nach… und wimmert am Ende nicht, wenn ihr eure Köpfe verliert!“ Für eine schlagfertige Erwiderung fehlte ihr noch immer der Mut, also schwieg Neri und verfolgte den theatralisch inszenierten Beginn ihres Spiels. Arunn schien noch nicht bereit zu sein und stellte in Frage, ob sie nun tatsächlich mitmachten. Für Neri gab es hier keine Alternative und es blieb auch keine Zeit für eine Erwiderung. Sie bedeutete Arunn still zu sein und spitzte die Ohren, damit ihr kein Wort entging, als der Gargoyle das erste Rätsel stellte.
Erneut donnerte es und so langsam gewöhnte sich sowohl Neri als auch ihr Pferd augenscheinlich daran. Zumindest zuckte sie diesmal nur kurz zusammen. Dann runzelte sie die Stirn. Das Rätsel kam ihr bekannt vor, aber die Lösung lag ihr nicht sofort auf der Zunge. Trotzdem kamen ihr all die Abende in der Gesellschaft unterschiedlicher Elfen wohl zu Gute. Um Langeweile und unliebsame Gedanken zu vertreiben, hatte Neriélle so einiges getan und eine Rätselrunde unter Freunden war da wohl eher eine der harmlosen Dinge gewesen. Sie wiederholte das Rätsel in Gedanken und sah dann zu Calhoun und weiter zu Arunn. "Ich weiß es", ließ sie die beiden wissen und suchte den Blick zu dem Gargoyle. Sie beratschlagte sich nicht mit den Männern, weil sie sich sicher war. "Es ist der Mensch." Ihre Stimme klang etwas festerer als zuvor. Sie kannte die Antwort und das machte sie selbstsicherer. "Nächstes Rätsel", forderte sie die Schauergestalt dann direkt auf, ohne die Antwort weiter zu erklären. Sie wollte hier weg. Schnellstmöglich wollte sie diese Brücke überqueren. Neri wirkte nicht überheblich, aber ihre Stimme und Ausstrahlung gewannen wieder an Kraft, da sich die Hoffnung regte, dass sie es zu dritt mit den Rätseln des Gargoyles aufnehmen konnten.
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Re: Über die Schlucht
Der Gargoyle war etwas, was man wahrlich nicht einschätzen konnte. Neri wusste nicht mal, ob sie ihn mit ihrem Bogen verletzen konnte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn einschätzen sollte. Potenziell gefährlich war da wohl clever gewählt. Dennoch war eines sicher: Sie würde nicht zulassen, dass dieses Wesen Arunn oder Calhoun ein Haar krümmte. Egal wie mächtig, stark oder hinterrücks es sein würde… Sie wäre bereit sofort zu intervenieren, wenn das Vieh über die Grenze der Einschüchterung hinausging. Doch zu ihrer Erleichterung, blieb es bei Drohungen. Sie verfehlten die Wirkung nicht, wenn Neri ehrlich war, aber sie fühlte sich auch gestärkt dadurch, dass Calhoun ebenfalls aufpasste. Der Dunkle war ihr zur Seite gestanden, als der Gargoyle sie beschimpfte. Die Tiere tänzelten ab und zu, aber letztendlich musste niemand den Fall vom Pferderücken erleiden. Im Nachhinein war es vielleicht doch gut gewesen, dass Arunn nicht die jüngsten Tiere im Stall gekauft hatte. Diese waren abgeklärter, ruhiger. Doch es ging hier nicht um die Pferde. Der Gargoyle wollte spielen, wollte von ihnen Lösungen präsentiert bekommen und erläuterte die Regeln. Sie waren unmissverständlich und Neri ahnte, dass dies hier nicht eine lustige Runde werden würde. Sie war angespannt und lauschte dem ersten Rätsel genau. Zum Glück kam ihr hier mal ihre flüchtige Geselligkeit zugute. Sie kannte das Rätsel und fühlte sich sicher, die Lösung richtig zu präsentierten. Hier musste sie sich nicht absprechen und auch Calhoun sah so aus, als ob er die Lösung gewusst hätte. Arunn hingegen dachte noch nach, aber auch er dürfte früher oder später darauf gekommen sein. Doch da hatte Neri bereits das Losungswort genannt. "Es ist der Mensch. Nächstes Rätsel!“, verlangte sie und hielt sich nicht mit einem Ruhmesgrinsen auf. Ihr war nicht danach zu Mute und sie ahnte bereits, dass dieses Rätsel noch das Leichteste gewesen war. Was, wenn sie einen Fehler machten? Was würde der Gargoyle ihnen dann nehmen? Doch das Wesen quietschte mit einem Mal wehleidig. „Ahhrgh. Zu leicht, zu einfach, zu dumm…. Das nächste verlangt euch alles ab!“, sagte es zischend und breitete die dürren Arme aus. „Nächstes Rätsel, hört gut zu ich wiederhole mich nicht:“ bevor es sprach, war es Arunn der Neri angrinste, weil sie es richtig gelost hatte. Er klatschte leise und hob einen Daumen. Der Streit war für den Moment vergessen, doch dann rollte der Gargoyle mit den Augen und verkündete das nächste Rätsel:
Calhoun runzelte die Stirn und beobachtete den Gargoyle einen Moment. Jener aber geiferte belustigt und glaubte bereits, er würde gleich das erste Pfand holen. Er freute sich diebisch, dass sie diese Antwort vielleicht nicht wussten. Das war für ihn Sinn und Zweck der ganzen Scharade. Es wollte, dass sie verloren!
Der es macht, der will es nicht;
Der es trägt, behält es nicht;
Der es kauft, der braucht es nicht;
Der es hat, der weiß es nicht.
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Calhoun runzelte die Stirn und beobachtete den Gargoyle einen Moment. Jener aber geiferte belustigt und glaubte bereits, er würde gleich das erste Pfand holen. Er freute sich diebisch, dass sie diese Antwort vielleicht nicht wussten. Das war für ihn Sinn und Zweck der ganzen Scharade. Es wollte, dass sie verloren!
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Re: Über die Schlucht
Neri fühlte sich alles andere als wohl in der derzeitigen Situation. Vielleicht wäre ein Weg um diese Brücke und Schlucht herum nicht leichter gewesen, aber dafür weit weniger gefährlich? Doch jetzt war es wohl zu spät. Sie waren hier, standen dem Gargoyle gegenüber und mussten sich seinen Rätseln stellen. Das Erste war ihr immerhin bekannt und so fackelte sie nicht lange, direkt die Antwort darauf zu geben. „Ahhrgh. Zu leicht, zu einfach, zu dumm…. Das nächste verlangt euch alles ab!“ "Schauen wir mal", ließ sich Neri leise zu einem Kommentar verleiten, der ihr neu gefasstes Selbstvertrauen verdeutlichte, während sie Calhoun einen vielsagenden Blick zuwarf, der die Hoffnung ausdrückte, dass sie das schon schaffen würden. Dann sah sie weiter zu Arunn, der ihr applaudierte, wodurch sich die Züge der Elfe etwas entspannten. Sie neigte für einen Moment den Kopf und schmunzelte ihm zu, als hätte sie etwas Großes vollbracht. Dann aber wurde sie wieder ernst und konzentrierte sich auf den Gargoyle, der das nächste Rätsel stellte. Schnell wurde klar, dass sie dieses Rätsel nicht kannte und auch nicht spontan auf die Antwort kam. Jetzt musste sie tatsächlich rätseln. Wie um ihre Ahnungslosigkeit zu unterstreichen, kratzte sie sich für einen Moment den Kopf. Fragend sah sie dann zu Arunn und Calhoun, wartete ab, aber auch den Männern lag die Lösung offenbar nicht einfach so auf der Hand. "Die Zeit vielleicht..", murmelte Neri irgendwann vor sich hin und schüttelte dann den Kopf. "Reichtum.., Wissen..?", warf sie in die Runde und runzelte erneut die Stirn. Auch das passte nicht. Was immer ihr einfiel, mindestens einer der Sätze schien nicht dazu zu passen. Neri biss sich auf die Unterlippe und starrte überlegend auf den Boden vor sich. Dieses Mal kam sie nicht so schnell auf die Lösung und das belustigte Geifern des Gargoyles war ihr da überhaupt keine Hilfe. "Vielleicht Gesundheit.. aber das kann man sich auch nicht kaufen.. Ich glaube nicht, dass es ein Gegenstand ist." Sie seufzte und sah die Männer in der Runde an. "Irgendeine Idee? Und du, Pitt? Fällt dir etwas ein?", drehte sie den Kopf in Richtung des verstummten Ottsels.
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Re: Über die Schlucht
Der Gargoyle hielt alle Trümpfe in der Hand. Keiner von ihnen wusste, ob er eigentlich mit fairen Mitteln spielte oder sie am Ende einfach übers Ohr haute. Wenn sie die Antworten, beziehungsweise die Rätsel nicht kannten, woher sollten sie wissen, ob er die Wahrheit auch gelten ließ? Nun, vermutlich war das einfach nötiger Vertrauensvorschuss… Der Gargoyle war ein mystisches Wesen und als solches war er vermutlich auch an imaginäre Ketten gebunden, die sein Handeln lenkten. Jetzt aber hatte er das zweite Rätsel genannt und Neri musste sich eingestehen, dass die Lösung nicht so klar auf der Hand lag. Sie begann zu grübeln und ihre Haltung zeigte deutlich, dass sie die Antwort nicht wusste. Der Gargoyle geiferte sabbernd, ehe er mit seinen bösen Augen von einem zum anderen blickte. Arunn sah ebenfalls äußerst angestrengt aus. Es stand ihm eigentlich recht gut, bedachte man, dass er neben jemandem wie Calhoun deutlich aus dem Rahmen fiel. Aber die blauen Augen bekamen etwas Geheimnisvolles und das stand dem Dessarier, der eine ordentliche Kotterschnauze bewies, recht gut. Calhoun indes starrte die ganze Zeit den Gargoyle an. Er lauerte auf eine falsche Bewegung, aber das hieß nicht, dass er nicht ebenfalls nachdachte. Neri begann vor sich hinzumurmeln: "Die Zeit vielleicht..", „Ist das die Antwort?“, quäkte das Wesen sofort hämisch dazwischen und grinste boshaft. Arunn schnaubte. „Natürlich nicht! Du hast gesagt, wir dürfen uns beratschlagen!“, gab er scharf zurück und der Gargoyle tat ein wenig beleidigt. „Man wird ja fragen dürfen“, feixte es dann. Es wollte sie also unter Druck setzen und das veranlasste Arunn, näher auf Neri und Calhoun zu zureiten, um einen verschwörerischen Kreis zu bilden. "Reichtum.., Wissen..?", überlegte Neriélle weiter und bemühte sich redlich die Lösung zu finden. "Vielleicht Gesundheit.. aber das kann man sich auch nicht kaufen.. Ich glaube nicht, dass es ein Gegenstand ist." Calhoun senkte den Blick vom Gargoyle auf Neriélle. „Wieso kein Gegenstand?“, fragte er dann und runzelte die Stirn. Arunn nickte bestätigend. „Ja.. wieso kein Gegenstand? Es heißt doch, machen, kaufen, tragen, haben…. Das sind alles Adjektive, die darauf hindeuten, dass etwas besessen wird oder?“, fragte er und Calhoun schenkte dem Menschen eine erhobene Augenbraue. „Was ist?“, fragte jener gespielt empört, „Hast mir jetzt nicht zugetraut, dass ich weiß, was das für Wörter sind, oder was?“, grinste er und Calhoun schnaubte. „Er hat Recht“, sagte er dann zu Neri. „Die Sätze deuten darauf hin, dass es ein Gegenstand ist.“, Neri überlegte noch einmal, ehe sie auch Pitt mit einbezog. "Irgendeine Idee? Und du, Pitt? Fällt dir etwas ein? Pitt steckte seine Nase aus ihrem Kragen und räusperte sich. „Ganz ehrlich, es wäre mir lieber, wenn du mich nicht ansprichst. Dann verschlingt der Gargoyle euch und ich bin raus aus der Nummer, ja?“, sagte das Ottsel und steckte die Nase wieder in ihre Klamotte. Arunn schnalzte mit der Zunge, was sein Pferd kurz tänzeln ließ und er erstmal wieder beruhigen musste. „Gut, also… was kann man machen, herstellen, bauen vielleicht? Gleichzeitig… haben aber nicht wissen, dass man es hat… und… und wer kauft es, braucht es aber nicht? Und wer trägt etwas… ohne es zu behalten…“, sinnierte der Mensch und hing sich voll rein. Calhoun musterte wieder den Gargoyle. „Ein Sarg“, antwortete er dann ohne sich noch mal mit den beiden abzustimmen. Das braune Monster glotzte ihn an. Dann aber schrie es auf. „Wieder richtig! Ihr seid gut….aber das nächste wird euch etwas kosten, ich spüre es!“ Der Gargoyle baute sich wieder auf seiner Bühne der Boshaftigkeit auf und verkündete das dritte und letzte Rätsel:
Der Dessarier blinzelte und verfiel wieder in das angestrengte Gesicht, das ihm einen hübschen Ausdruck verlieh. Calhoun richtete den Blick auf die Ohren seines Pferdes. „Das… kann so vieles sein…“, murmelte er und Arunn schnaubte auf. „Dann nehmen wir doch das!“, grinste er plötzlich, wandte sich zum Gargoyle um und sagte: „Vieles!“, rief er aus. Calhoun sah ihn erschrocken an. „Arunn!“, mahnte er ihn doch zu spät. Dass das nicht passte, hätte er mit nur einer Minute längerer Bedenkzeit verstehen können, doch Arunn wähnte sich bereits am Ende. Der Gargoyle aber lachte grausam und seine schwarzen Augen flammten vor Vorfreude auf. „FALSCH!“, rief er und deutete auf Arunn. „Jetzt hole ich mir ein Pfand!“, rief er frohlockend und Arunn wurde blass. Der Gargoyle aber spannte seine Flügel und flog auf Arunn zu. „Nein!“, rief jener, riss die Arme hoch vor das Gesicht und Calhoun setzte vor, um den Geflügelten mit dem Messer zu verletzen, das er dabei hatte. Doch der Gargoyle zischte, wich aus und setzte den Angriff auf Calhoun fort. „Dafür bezahlst du!“, rief er und Neri konnte innerlich spüren, wie die Dunkelheit aufschrie vor Panik, es könnte dem Elfen etwas passieren. Doch der Gargoyle ließ seine Magie spielen. Es donnerte, krachte, blitzte und zischte als er sich auf Calhoun stürzte und ihn und sich samt Pferd in Nebel hüllte. Weder Neri noch Arunn sahen, was geschah. Dann aber hörten sie einen dumpfen Ton und als der Gargoyle den Nebel verließ, hatte er ein rotes Maul. Der Nebel verzog sich und sie sahen Calhoun am Boden. Das Pferd war furchtbar entstellt und röchelte nur noch Blut, ehe es verendete. Der Gargoyle hatte ihm die Kehle herausgerissen… Calhoun saß auf dem Boden daneben und starrte sein Pferd an. Das Erlebnis hatte ihn nicht kalt gelassen, aber er fing sich äußerst schnell. Er war definitiv davon ausgegangen, dass der Gargoyle ihn selbst angriff. Arunn keuchte auf bei dem Anblick, während der Gargoyle in seinem Rücken schmatzte. „Geht es dir gut?“, fragte er Calhoun und sprang vom Pferd, um ihm aufzuhelfen. Calhoun schlug seine Hand beiseite. „Nicht dank dir!“, schnauzte er. „Du solltest nachdenken, bevor du so eine Dummheit tust, Arunn!“, fauchte der Dunkle und Arunn presste die Lippen zusammen. Der Gargoyle aber lutschte sich genüsslich das Pferdeblut von den Fingern. „Ich habe einen guten Tag, heute und seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt…“, grinste er und verkündete ein Extra-Rätsel:
„Letzte Chance!“, sagte er dann aber und zeigte seine blutverschmierten Zähne.
Ich rede ohne Zunge,
ich schreie ohne Lunge,
Ich habe auch kein Herz,
und nehm‘ doch teil
an Freud und Schmerz.
ich schreie ohne Lunge,
Ich habe auch kein Herz,
und nehm‘ doch teil
an Freud und Schmerz.
Der Dessarier blinzelte und verfiel wieder in das angestrengte Gesicht, das ihm einen hübschen Ausdruck verlieh. Calhoun richtete den Blick auf die Ohren seines Pferdes. „Das… kann so vieles sein…“, murmelte er und Arunn schnaubte auf. „Dann nehmen wir doch das!“, grinste er plötzlich, wandte sich zum Gargoyle um und sagte: „Vieles!“, rief er aus. Calhoun sah ihn erschrocken an. „Arunn!“, mahnte er ihn doch zu spät. Dass das nicht passte, hätte er mit nur einer Minute längerer Bedenkzeit verstehen können, doch Arunn wähnte sich bereits am Ende. Der Gargoyle aber lachte grausam und seine schwarzen Augen flammten vor Vorfreude auf. „FALSCH!“, rief er und deutete auf Arunn. „Jetzt hole ich mir ein Pfand!“, rief er frohlockend und Arunn wurde blass. Der Gargoyle aber spannte seine Flügel und flog auf Arunn zu. „Nein!“, rief jener, riss die Arme hoch vor das Gesicht und Calhoun setzte vor, um den Geflügelten mit dem Messer zu verletzen, das er dabei hatte. Doch der Gargoyle zischte, wich aus und setzte den Angriff auf Calhoun fort. „Dafür bezahlst du!“, rief er und Neri konnte innerlich spüren, wie die Dunkelheit aufschrie vor Panik, es könnte dem Elfen etwas passieren. Doch der Gargoyle ließ seine Magie spielen. Es donnerte, krachte, blitzte und zischte als er sich auf Calhoun stürzte und ihn und sich samt Pferd in Nebel hüllte. Weder Neri noch Arunn sahen, was geschah. Dann aber hörten sie einen dumpfen Ton und als der Gargoyle den Nebel verließ, hatte er ein rotes Maul. Der Nebel verzog sich und sie sahen Calhoun am Boden. Das Pferd war furchtbar entstellt und röchelte nur noch Blut, ehe es verendete. Der Gargoyle hatte ihm die Kehle herausgerissen… Calhoun saß auf dem Boden daneben und starrte sein Pferd an. Das Erlebnis hatte ihn nicht kalt gelassen, aber er fing sich äußerst schnell. Er war definitiv davon ausgegangen, dass der Gargoyle ihn selbst angriff. Arunn keuchte auf bei dem Anblick, während der Gargoyle in seinem Rücken schmatzte. „Geht es dir gut?“, fragte er Calhoun und sprang vom Pferd, um ihm aufzuhelfen. Calhoun schlug seine Hand beiseite. „Nicht dank dir!“, schnauzte er. „Du solltest nachdenken, bevor du so eine Dummheit tust, Arunn!“, fauchte der Dunkle und Arunn presste die Lippen zusammen. Der Gargoyle aber lutschte sich genüsslich das Pferdeblut von den Fingern. „Ich habe einen guten Tag, heute und seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt…“, grinste er und verkündete ein Extra-Rätsel:
Was ist größer als die Götter,
bösartiger als der Harax?
Die Armen haben es, die Glücklichen brauchen es.
Wenn du es isst, stirbst du.
Was ist es?
bösartiger als der Harax?
Die Armen haben es, die Glücklichen brauchen es.
Wenn du es isst, stirbst du.
Was ist es?
„Letzte Chance!“, sagte er dann aber und zeigte seine blutverschmierten Zähne.
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Re: Über die Schlucht
Das zweite Rätsel war für Neriélle schwieriger als gedacht, nachdem sie die Antwort des ersten Rätsels sofort gewusst hatte. Offenbar hatte sie einen Knoten im Kopf, den die beiden Männer lösten, während Neri stirnrunzelnd zuhörte und stumm den Wortwechsel verfolgte. Pitt hingegen schien nicht ans große Rätselraten interessiert zu sein. „Ganz ehrlich, es wäre mir lieber, wenn du mich nicht ansprichst. Dann verschlingt der Gargoyle euch und ich bin raus aus der Nummer, ja?“ Neri schaute zu ihm hinab und tätschelte seinen Rücken, während er sich wieder in ihre Kleidung verkroch. "Keiner wird hier verschlungen", meinte sie kämpferisch und wollte ihn beruhigen. „Gut, also… was kann man machen, herstellen, bauen vielleicht? Gleichzeitig… haben aber nicht wissen, dass man es hat… und… und wer kauft es, braucht es aber nicht? Und wer trägt etwas… ohne es zu behalten…“ Neri blickte ihren Freund an, während er vor sich hin murmelte und versuchte krampfhaft, die Antwort darauf zu finden. Schließlich zuckte sie die Schultern, denn sie hatte keine Idee. „Ein Sarg“, antwortete da Calhoun plötzlich und sie sah ihn überrascht an. "Oh", murmelte sie. Darauf wäre ich nicht gekommen, dachte sie, was sie nie offen zugeben würde. Aber das musste sie auch nicht laut aussprechen. Dafür warf sie Calhoun einen anerkennenden Blick zu. „Wieder richtig! Ihr seid gut….aber das nächste wird euch etwas kosten, ich spüre es!“ Da verblasste auch schon die kurze Freude über ihren zweiten Triumph. Besorgt schaute sie vom Gargoyle zu Calhoun und weiter zu Arunn. "Ein Rätsel noch", wollte sie Mut verbreiten und selber fassen, bevor die Schauergestalt ihnen sein drittes Rätsel stellte.
Neri schaute in die Ferne und dachte scharf über das nächste Rätsel nach. „Das… kann so vieles sein…“ Neriélle gab einen zustimmenden Laut von sich. Sie hatte eine vage Idee, aber bevor sie diese äußern konnte, ergriff Arunn das Wort. „Dann nehmen wir doch das! Vieles!“ Der Kopf der Elfe ruckte zu Arunn und dann weiter zum Gargoyle. "Nein, warte! Das ist nicht.." „FALSCH!“ Neri starrte den Gargoyle an, der böse auflachte. "Warte!", wollte sie erneut einwerfen, aber die Gestalt machte klar, dass es keine Diskussion geben würde. „Jetzt hole ich mir ein Pfand!“ Dann ging alles ganz schnell. Auch Neri wurde blass, als der Gargoyle die Flügel ausbreitete und sich auf Arunn stürzte. "Nein!", schrie sie auf und lenkte ihr Pferd todesmutig Richtung Arunn, ohne wirklich zu wissen, was sie da tat oder wie genau sie ihn aufhalten würde. Calhoun aber war schneller als sie und hatte sogar einen Plan gefasst. Wahrscheinlich wäre er auch effizienter gewesen, wenn eine Klinge irgendetwas hätte ausrichten können. Aber der Gargoyle wich aus und fasste sein neues Opfer ins Auge. „Dafür bezahlst du!“ Da spürte sie einen inneren Aufschrei und Panik überwältigte sie. "Nein!", schrie sie erneut und spürte wie die Dunkelheit aufbegehrte. Sie griff nach ihrem Bogen und zog einen Pfeil aus ihrem Köcher, doch da verschlang eine Wolke aus Donner, Blitz und Nebel den Gargoyle mit Calhoun und seinem Pferd. Die kalte Angst packte nach ihrem Herz und Hass gegenüber dem Gargoyle brandete auf. Neriélle dachte nicht nach, sondern handelte einfach nur, um einzuschreiten. Sie sprang vom Pferd und spannte den Pfeil auf die Sehne ihres Bogens. "Lass' ihn in Ruhe!", schrie sie dem Nebel entgegen, ohne irgendetwas erkennen zu können. Mit zitternden Händen nahm sie den Nebel ins Visier und wartete nur darauf, den Gargoyle darin zu erkennen. Als sich der Nebel endlich verzog, war es aber Calhoun, dem ihr erster Blick galt. Mit aufgerissenen Augen und klopfendem Herzen starrte sie ihn an, bis sie sich sicher war: Er lebte. Neri atmete auf, nahm das reglose Pferd am Boden nur am Rande wahr, und spannte dann die Sehne erneut. Sie zielte auf den Gargoyle mit dem blutverschmierten Maul. "Bist du verletzt?", rief sie zu Calhoun hinüber. Auf den ersten schnellen Blick hatte er zumindest nicht schwer verletzt ausgesehen, aber sie musste sichergehen. Die goldenen Augen funkelten derweil den Gargoyle an. "Wenn du ihnen etwas antust, wird hier keiner mehr idiotische Spielchen spielen", drohte sie ihm. Da stand sie nun und bedrohte einen Gargoyle mit Pfeil und Bogen. Sie hatte aus dem Affekt heraus gehandelt, weil Calhouns Leben bedroht war. Jetzt dämmerte ihr langsam, dass sie ebenso wenig eine Chance gegen den Geflügelten hatte wie Calhoun mit seinem Messer - und dass der Gargoyle sie in Stücke reißen würde, wenn sie ihn nun angriff. Die Stimme des Dunklen, der gerade Arunn anschnauzte, gab ihr die Gelegenheit, den Bogen endlich zu senken. Sie ging zu den beiden Männern hinüber, während sie sich immer wieder versicherte, dass der Gargoyle auf seinem Platz blieb. Dann erste sah sie, was dieser Calhouns Pferd angetan hatte. Betroffen japste sie nach Luft und ging in die Hocke, um dem Tier eine Hand auf den Kopf zu legen. "Möge Phaun deine Seele behüten", murmelte sie gedankenverloren, als sie das zugerichtete Tier so sah. Sie hatte ihm diese Reise nicht zugetraut, aber den Tod hatte es sicher nicht verdient. Als sie sich erhob, sah sie Calhoun an und musterte ihn, woraufhin der Blick aus den goldenen Augen endlich wieder eine Spur weicher wurde. Sie war erleichtert, dass der Gargoyle nicht ihm die Kehle herausgerissen hatte. "Alles ok?", fragte sie erneut und spürte, wie die Nähe des Dunkelelfen sowohl ihren Herzschlag als auch die Dunkelheit in ihr beruhigte.
„Ich habe einen guten Tag, heute und seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt…“ Neriélle schnaubte über die Worte des grausamen Gargoyles. "Wir schaffen das", beschwor sie ihre Begleiter und sah dann zu Arunn. Sie würde ihm keine Vorwürfe machen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. In Anbetracht der Umstände sah es etwas gequält aus, aber machte hoffentlich klar, dass sie ihm nicht zürnte. Das sähe wohl ganz anders aus, wenn der Pfand dunkelelfischer Natur gewesen wäre. Der Gargoyle stellte das nächste Rätsel und Neriélle atmete angestrengt aus. Sie hielt den Bogen noch immer in der Hand, aber der Pfeil steckte wieder im Köcher. "Wir haben alle Zeit der Welt", erinnerte sie Calhoun und Arunn raunend. Dann wiederholte sie murmelnd das Rätsel und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Der Zwischenfall hatte nicht gerade für Ruhe gesorgt. Stattdessen hatte er den Druck gehörig erhöht. "Die Hoffnung vielleicht..", überlegte sie leise, sodass nur ihre Begleiter es hören konnten. "Aber das kann man nicht essen.." Sie schüttelte den Kopf und führte in Gedanken ein Zwiegespräch, während sie einzelne Zeilen des Rätsels vor sich hin murmelte. "Verdammt", knurrte sie dann ungehalten und warf dem Gargoyle einen bösen Seitenblick zu. "Mir fällt nichts ein", gestand sie dann und sah Calhoun und Arunn durchdringend an. Sie hatte zwar selbst gesagt, dass sie Zeit hatten, aber trotzdem war der Druck und die Gefahr auf Dauer unerträglich.
Neri schaute in die Ferne und dachte scharf über das nächste Rätsel nach. „Das… kann so vieles sein…“ Neriélle gab einen zustimmenden Laut von sich. Sie hatte eine vage Idee, aber bevor sie diese äußern konnte, ergriff Arunn das Wort. „Dann nehmen wir doch das! Vieles!“ Der Kopf der Elfe ruckte zu Arunn und dann weiter zum Gargoyle. "Nein, warte! Das ist nicht.." „FALSCH!“ Neri starrte den Gargoyle an, der böse auflachte. "Warte!", wollte sie erneut einwerfen, aber die Gestalt machte klar, dass es keine Diskussion geben würde. „Jetzt hole ich mir ein Pfand!“ Dann ging alles ganz schnell. Auch Neri wurde blass, als der Gargoyle die Flügel ausbreitete und sich auf Arunn stürzte. "Nein!", schrie sie auf und lenkte ihr Pferd todesmutig Richtung Arunn, ohne wirklich zu wissen, was sie da tat oder wie genau sie ihn aufhalten würde. Calhoun aber war schneller als sie und hatte sogar einen Plan gefasst. Wahrscheinlich wäre er auch effizienter gewesen, wenn eine Klinge irgendetwas hätte ausrichten können. Aber der Gargoyle wich aus und fasste sein neues Opfer ins Auge. „Dafür bezahlst du!“ Da spürte sie einen inneren Aufschrei und Panik überwältigte sie. "Nein!", schrie sie erneut und spürte wie die Dunkelheit aufbegehrte. Sie griff nach ihrem Bogen und zog einen Pfeil aus ihrem Köcher, doch da verschlang eine Wolke aus Donner, Blitz und Nebel den Gargoyle mit Calhoun und seinem Pferd. Die kalte Angst packte nach ihrem Herz und Hass gegenüber dem Gargoyle brandete auf. Neriélle dachte nicht nach, sondern handelte einfach nur, um einzuschreiten. Sie sprang vom Pferd und spannte den Pfeil auf die Sehne ihres Bogens. "Lass' ihn in Ruhe!", schrie sie dem Nebel entgegen, ohne irgendetwas erkennen zu können. Mit zitternden Händen nahm sie den Nebel ins Visier und wartete nur darauf, den Gargoyle darin zu erkennen. Als sich der Nebel endlich verzog, war es aber Calhoun, dem ihr erster Blick galt. Mit aufgerissenen Augen und klopfendem Herzen starrte sie ihn an, bis sie sich sicher war: Er lebte. Neri atmete auf, nahm das reglose Pferd am Boden nur am Rande wahr, und spannte dann die Sehne erneut. Sie zielte auf den Gargoyle mit dem blutverschmierten Maul. "Bist du verletzt?", rief sie zu Calhoun hinüber. Auf den ersten schnellen Blick hatte er zumindest nicht schwer verletzt ausgesehen, aber sie musste sichergehen. Die goldenen Augen funkelten derweil den Gargoyle an. "Wenn du ihnen etwas antust, wird hier keiner mehr idiotische Spielchen spielen", drohte sie ihm. Da stand sie nun und bedrohte einen Gargoyle mit Pfeil und Bogen. Sie hatte aus dem Affekt heraus gehandelt, weil Calhouns Leben bedroht war. Jetzt dämmerte ihr langsam, dass sie ebenso wenig eine Chance gegen den Geflügelten hatte wie Calhoun mit seinem Messer - und dass der Gargoyle sie in Stücke reißen würde, wenn sie ihn nun angriff. Die Stimme des Dunklen, der gerade Arunn anschnauzte, gab ihr die Gelegenheit, den Bogen endlich zu senken. Sie ging zu den beiden Männern hinüber, während sie sich immer wieder versicherte, dass der Gargoyle auf seinem Platz blieb. Dann erste sah sie, was dieser Calhouns Pferd angetan hatte. Betroffen japste sie nach Luft und ging in die Hocke, um dem Tier eine Hand auf den Kopf zu legen. "Möge Phaun deine Seele behüten", murmelte sie gedankenverloren, als sie das zugerichtete Tier so sah. Sie hatte ihm diese Reise nicht zugetraut, aber den Tod hatte es sicher nicht verdient. Als sie sich erhob, sah sie Calhoun an und musterte ihn, woraufhin der Blick aus den goldenen Augen endlich wieder eine Spur weicher wurde. Sie war erleichtert, dass der Gargoyle nicht ihm die Kehle herausgerissen hatte. "Alles ok?", fragte sie erneut und spürte, wie die Nähe des Dunkelelfen sowohl ihren Herzschlag als auch die Dunkelheit in ihr beruhigte.
„Ich habe einen guten Tag, heute und seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt…“ Neriélle schnaubte über die Worte des grausamen Gargoyles. "Wir schaffen das", beschwor sie ihre Begleiter und sah dann zu Arunn. Sie würde ihm keine Vorwürfe machen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. In Anbetracht der Umstände sah es etwas gequält aus, aber machte hoffentlich klar, dass sie ihm nicht zürnte. Das sähe wohl ganz anders aus, wenn der Pfand dunkelelfischer Natur gewesen wäre. Der Gargoyle stellte das nächste Rätsel und Neriélle atmete angestrengt aus. Sie hielt den Bogen noch immer in der Hand, aber der Pfeil steckte wieder im Köcher. "Wir haben alle Zeit der Welt", erinnerte sie Calhoun und Arunn raunend. Dann wiederholte sie murmelnd das Rätsel und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Der Zwischenfall hatte nicht gerade für Ruhe gesorgt. Stattdessen hatte er den Druck gehörig erhöht. "Die Hoffnung vielleicht..", überlegte sie leise, sodass nur ihre Begleiter es hören konnten. "Aber das kann man nicht essen.." Sie schüttelte den Kopf und führte in Gedanken ein Zwiegespräch, während sie einzelne Zeilen des Rätsels vor sich hin murmelte. "Verdammt", knurrte sie dann ungehalten und warf dem Gargoyle einen bösen Seitenblick zu. "Mir fällt nichts ein", gestand sie dann und sah Calhoun und Arunn durchdringend an. Sie hatte zwar selbst gesagt, dass sie Zeit hatten, aber trotzdem war der Druck und die Gefahr auf Dauer unerträglich.
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Re: Über die Schlucht
Neriélle konnte nicht zulassen, dass der Gargoyle nun einen ihrer Freunde holte. Arunn’s Vorpreschen hatte dafür gesorgt, dass sie Zeugen werden mussten, dass das Untier keine leeren Drohungen abgab. Sein einziger Fehler war gewesen, dass es geglaubt hatte, die Pferde wären wichtig für die Reiter. Neri konnte kaum atmen als sich der Rauch endlich legte und sie sich vergewissern musste, dass mit Calhoun alles in Ordnung war. Er wies einige Blutflecken auf aber er machte mit einem Kopfschütteln deutlich, dass ihm nichts passiert war. Das Pferd hatte weit weniger Glück. Mit zerfetzter Kehle röchelte es kraftlos, während das Leben schwallartig aus ihm floss. "Wenn du ihnen etwas antust, wird hier keiner mehr idiotische Spielchen spielen", sprach die Angst und Anspannung aus ihr. Der Gargoyle musterte Neri und lachte dann. Mehr noch: Er lachte sie aus. In seinen Knopfaugen war sie lächerlich. Und Neri wusste selbst, dass sie keine Chance gegen ihn hätte aber es war wichtig, dass er erkannte, dass sie nicht kampflos aufgab! Während Arunn sich um Calhoun bemühte und jener verdeutlichte, wer an der Misere Schuld war, widmete sich Neri dem Tier. Ihr elfisches Blut hatte sie gelehrt, dass man gegenüber allen Lebewesen Respekt zeigte. Und das Tier war gestorben, weil es bei ihnen gewesen war. Das melodische Gebet, für die Seele, wurde an Phaun gerichtet und der Gott hörte zu. Auch wenn Neri ihn weder sehen noch eine Ahnung davon hatte, dass die Götter tatsächlich lauschten, war er da und nahm die Seele des Tieres in Empfang.
Allerdings ließ der Gargoyle niemandem von ihnen Zeit, sich von dem Schreck wirklich zu erholen. Sobald Calhoun wieder stand, Arunn aufgehört hatte, ihm helfen zu wollen und Neri ebenfalls wieder aufmerksam war, posaunte er direkt das nächste Rätsel heraus. Und er verdeutlichte, dass es das letzte wäre. Würden sie nicht richtig raten, wären sie verloren, davon durften sie ausgehen. Das Rätsel aber war… schwierig. Keiner von ihnen richtete sich mit wissenden Blicken auf, um die Lösung zu nennen. Sie alle grübelten und Neri erinnerte sie daran, dass sie alle Zeit hatten. Und Zeit… brauchten sie auch. Der Gargoyle schmatzte hier und da, fummelte sich ungeniert einige Pferde-Reste aus den Zähnen, während sein kurzes Beinchen vor und zurück wippte. Er saß auf dem Brückenbogen und begann dann auch zu pfeifen. Er schien bester Laune zu sein. Doch das alles waren Psycho-Spielchen, denn es setzte die drei Gefährten unter Druck. "Die Hoffnung vielleicht..", murmelte sie und Arunn nickte gedankenverloren. "Aber das kann man nicht essen.." Arunn schüttelte den Kopf. Er hatte auch keine Ahnung. "Verdammt…Mir fällt nichts ein" gab sich Neri geschlagen und sah ihre Gefährten hoffnungsvoll an. Calhoun und Arunn erwiderten ihren Blick und auch bei ihnen regte sich nichts. Calhoun wies eine verbissene Miene auf, die deutlich machte, dass er sämtliche Gedanken wälzte. Arunn sah ein wenig leer drein. Das Erlebnis und sein Fehler vorher machten ihm zu schaffen. Nicht selten ruhte sein Blick auf dem toten Pferd. Er fühlte sich schuldig, das konnte man erkennen. Und ihm war ebenso bewusst, dass Calhoun hätte dort liegen können. So richtig konzentriert war er nicht.
Als sich bereits die allgemeine Verzweiflung einstellen wollte, regte sich etwas in Neri’s Kragen. Pitt wuselte sich aus ihrer Kleidung und streckte sich, als hätte er alles verschlafen. Neri wusste, dass das lediglich Theater war. Das Ottsel hatte eine enorme Klappe, war aber im Grunde eher ängstlich und vor allem auf Neri’s Wohlwollen angewiesen. „Du hast die Antwort schon“, meinte er und gähnte erneut. Dann glitt das Ottsel über Neri hinweg und fand wieder Platz zwischen den Ohren des Pferdes. Er streckte eine Kralle in die Höhe und räusperte sich. Er brauchte den großen Auftritt, als wäre er davon abhängig. Ob er sich nun fürchtete oder nicht. Pitt blieb ein Rätsel. Der Gargoyle fixierte den kleinen Fellpopo und grinste gierig. „Na was haben wir da? Nachtisch…“, brummte er erneut und lachte dreckig. Pitt schluckte. Die kleine, erhobene Pfote zitterte kurz. Doch dann stellte sich Pitt auf seine Hinterbeine, um sich größer zu machen als er ist. „Die Antwort lautet: NICHTS“. Calhoun starrte den kleinen Kerl an. „Er hat Recht“, brummte er im tiefen Timbre und trat neben Neriélle. „Nichts ist größer als die Götter. Nichts ist bösartiger als der Harax. Die Armen haben nichts, die Glücklichen brauchen nichts. Wenn du nichts isst, stirbst du.“, klärte er auch Arunn und Neri auf. Der Gargoyle starrte Pitt und dann Calhoun an. Er sah nicht glücklich aus. Dann begann er zu toben, zu klagen und zu wüten. Die Pferde von Neri und Arunn wurden unruhig bei dem Krawall. „So eine verdammte scheiße!“, rief der Gargoyle hasserfüllt. Donnergrollen, Blitze und ein örtlicher, kleiner Gewittersturm brandeten tosend auf, ehe alles still wurde. Der Gargoyle war verschwunden. Die Brücke war frei. Einzig das tote Pferd und die Blutlache davor zeugten von dem, was sie die letzten Stunden erlebt hatten. Pitt wandte sich zu Neri um und grinste. „Gern geschehen, können wir diesen Scheißort jetzt verlassen?“, fragte er und deutete hinter sich über die winzige Schulter. Die Brücke war nun passierbar und würde sie direkt über das Grasland und zum Wald Arus führen. Sie waren ihrem Ziel ein Stück näher… Sie hatten es geschafft. Ihr einziges Problem war jetzt: Wer nahm Calhoun mit? Arunn’s Pferd sah nicht wirklich so aus, als würde es zwei Männer tragen. Und Neri… durfte nicht zu dicht an Calhoun sein, oder? Oder konnte sie es kaum erwarten, dass er hinter ihr saß und sie mit seinen Armen umschlang?
Allerdings ließ der Gargoyle niemandem von ihnen Zeit, sich von dem Schreck wirklich zu erholen. Sobald Calhoun wieder stand, Arunn aufgehört hatte, ihm helfen zu wollen und Neri ebenfalls wieder aufmerksam war, posaunte er direkt das nächste Rätsel heraus. Und er verdeutlichte, dass es das letzte wäre. Würden sie nicht richtig raten, wären sie verloren, davon durften sie ausgehen. Das Rätsel aber war… schwierig. Keiner von ihnen richtete sich mit wissenden Blicken auf, um die Lösung zu nennen. Sie alle grübelten und Neri erinnerte sie daran, dass sie alle Zeit hatten. Und Zeit… brauchten sie auch. Der Gargoyle schmatzte hier und da, fummelte sich ungeniert einige Pferde-Reste aus den Zähnen, während sein kurzes Beinchen vor und zurück wippte. Er saß auf dem Brückenbogen und begann dann auch zu pfeifen. Er schien bester Laune zu sein. Doch das alles waren Psycho-Spielchen, denn es setzte die drei Gefährten unter Druck. "Die Hoffnung vielleicht..", murmelte sie und Arunn nickte gedankenverloren. "Aber das kann man nicht essen.." Arunn schüttelte den Kopf. Er hatte auch keine Ahnung. "Verdammt…Mir fällt nichts ein" gab sich Neri geschlagen und sah ihre Gefährten hoffnungsvoll an. Calhoun und Arunn erwiderten ihren Blick und auch bei ihnen regte sich nichts. Calhoun wies eine verbissene Miene auf, die deutlich machte, dass er sämtliche Gedanken wälzte. Arunn sah ein wenig leer drein. Das Erlebnis und sein Fehler vorher machten ihm zu schaffen. Nicht selten ruhte sein Blick auf dem toten Pferd. Er fühlte sich schuldig, das konnte man erkennen. Und ihm war ebenso bewusst, dass Calhoun hätte dort liegen können. So richtig konzentriert war er nicht.
Als sich bereits die allgemeine Verzweiflung einstellen wollte, regte sich etwas in Neri’s Kragen. Pitt wuselte sich aus ihrer Kleidung und streckte sich, als hätte er alles verschlafen. Neri wusste, dass das lediglich Theater war. Das Ottsel hatte eine enorme Klappe, war aber im Grunde eher ängstlich und vor allem auf Neri’s Wohlwollen angewiesen. „Du hast die Antwort schon“, meinte er und gähnte erneut. Dann glitt das Ottsel über Neri hinweg und fand wieder Platz zwischen den Ohren des Pferdes. Er streckte eine Kralle in die Höhe und räusperte sich. Er brauchte den großen Auftritt, als wäre er davon abhängig. Ob er sich nun fürchtete oder nicht. Pitt blieb ein Rätsel. Der Gargoyle fixierte den kleinen Fellpopo und grinste gierig. „Na was haben wir da? Nachtisch…“, brummte er erneut und lachte dreckig. Pitt schluckte. Die kleine, erhobene Pfote zitterte kurz. Doch dann stellte sich Pitt auf seine Hinterbeine, um sich größer zu machen als er ist. „Die Antwort lautet: NICHTS“. Calhoun starrte den kleinen Kerl an. „Er hat Recht“, brummte er im tiefen Timbre und trat neben Neriélle. „Nichts ist größer als die Götter. Nichts ist bösartiger als der Harax. Die Armen haben nichts, die Glücklichen brauchen nichts. Wenn du nichts isst, stirbst du.“, klärte er auch Arunn und Neri auf. Der Gargoyle starrte Pitt und dann Calhoun an. Er sah nicht glücklich aus. Dann begann er zu toben, zu klagen und zu wüten. Die Pferde von Neri und Arunn wurden unruhig bei dem Krawall. „So eine verdammte scheiße!“, rief der Gargoyle hasserfüllt. Donnergrollen, Blitze und ein örtlicher, kleiner Gewittersturm brandeten tosend auf, ehe alles still wurde. Der Gargoyle war verschwunden. Die Brücke war frei. Einzig das tote Pferd und die Blutlache davor zeugten von dem, was sie die letzten Stunden erlebt hatten. Pitt wandte sich zu Neri um und grinste. „Gern geschehen, können wir diesen Scheißort jetzt verlassen?“, fragte er und deutete hinter sich über die winzige Schulter. Die Brücke war nun passierbar und würde sie direkt über das Grasland und zum Wald Arus führen. Sie waren ihrem Ziel ein Stück näher… Sie hatten es geschafft. Ihr einziges Problem war jetzt: Wer nahm Calhoun mit? Arunn’s Pferd sah nicht wirklich so aus, als würde es zwei Männer tragen. Und Neri… durfte nicht zu dicht an Calhoun sein, oder? Oder konnte sie es kaum erwarten, dass er hinter ihr saß und sie mit seinen Armen umschlang?
- Neriélle
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 174
- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Santros
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
- Landkarte
- Zunderzeug
- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: Pitt (Ottsel)
Re: Über die Schlucht
Der Gargoyle setzte sie zunehmend unter Druck und Neri drohte, fahrig zu werden. Sie hatten zwar alle Zeit der Welt, zumindest bis zu ihrem Ableben, aber sie wollte hier natürlich nicht länger als nötig verweilen. Sein Geschmatze zerrte an ihren Nerven, wie es schon sein Lachen getan hatte, mit dem er sie ausgelacht hatte. Es hatte sie einiges an Selbstbeherrschung gekostet, diese Provokation über sich ergehen zu lassen. Auch jetzt versuchte Neri, den Gargoyle auszublenden und mit ihm die Konsequenzen, die ihnen wohl drohten, wenn sie dieses Rätsel auch falsch beantworteten. Nur leider fiel Neriélle keine passende Antwort ein, sodass sie ihre Begleiter hoffnungsvoll aus goldenen Augen ansah. Dabei stellte sie fest, dass Arunn mitgenommen aussah und nicht so, als würden sich seine Gedanken um das Rätsel drehen. Der Vorfall nahm ihn offensichtlich mit und Neri konnte es ihm nicht verübeln. Ihr half gerade nur, die Gedanken in den Hintergrund zu schieben, denn wenn sie jetzt darüber nachdachte, was alles hätte schiefgehen können, würde sie das in jedem Fall nur ablenken. Und trotz aller Konzentration kam sie nicht auf die Lösung. Neriélle ließ sich zu einem gemurmelten Fluch hinreißen und betrachtete Calhoun in Erwartung einer Antwort. Er wusste doch sonst immer alles. Da spürte sie mit einem Mal, wie das Ottsel aus ihrem Kragen gekrochen kam und sich theatralisch streckte, als hätte es alles verschlafen. "Weißt du die Antwort?", fragte sie etwas ungläubig und sah Pitt prüfend an. Wieso sonst sollte er sich so zwischen den Pferdeohren auf Position bringen, von der aus ihn alle ganz genau sehen konnten - sie, aber eben auch der Gargoyle.
„Du hast die Antwort schon.“ Neri schaute Pitt verständnislos an. "Hä?" Sie schüttelte den Kopf, denn offenbar hatte er nicht zugehört. Ihr fiel nichts dazu ein. „Na was haben wir da? Nachtisch…“ Da schaute die Elfe zur Schauergestalt und kniff die Augen zusammen. In ihren Augen flammte für einen Moment die Kampfeslust auf. „Die Antwort lautet: NICHTS“, verkündete da Pitt und zog so Neriélles Blick wieder auf sich. "Nichts?!", wiederholte sie und langsam lösten sich die Fragezeichen in ihrem Kopf in Luft auf. „Er hat Recht. Nichts ist größer als die Götter. Nichts ist bösartiger als der Harax. Die Armen haben nichts, die Glücklichen brauchen nichts. Wenn du nichts isst, stirbst du.“ Je mehr Wörter Calhouns Mund verließen, desto breiter wurde Neris Lächeln. "Es ist Nichts! Ha!" Die Shyanerin wurde mit einem Mal überwältigt von Freude und Erleichterung und wahrscheinlich fehlte nicht mehr viel zu einem Freudensprung. Ohne darüber nachzudenken, schlang sie einen Arm um Calhoun, der neben sie getreten war, und den anderen um Arunn, um beide zu drücken. Als der Gargoyle über ihnen jedoch zu toben begann, löste sie sich wieder von den Männern. Sie behielt den Gargoyle im Auge, denn sie misstraute ihm noch immer und hatte Sorge, dass er die Spielregeln nun noch einmal änderte. "Wir haben es geschafft!", schnaubte sie und atmete einmal tief durch. Angespannt verfolgte sie das kleine Gewitter des Gargoyles, fast in Erwartung eines weiteren Angriffs, doch am Ende war er einfach weg. Neri trat an das Pferd heran, schnappte sich Pitt und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Schlaues Ottsel", grinste sie und setzte ihn auf ihrem Unterarm ab, den sie vor den Oberkörper anwinkelte, damit das Tier darauf Halt fand. „Gern geschehen, können wir diesen Scheißort jetzt verlassen?“ Neris Grinsen wurde wieder breiter und sie sah sich nun genauer um. Der Gargoyle war tatsächlich verschwunden und der Weg über die Brücke war frei - ohne jeden Trick und Hinterhalt. Ihre Freude wurde jedoch ein wenig gedämpft, als sie Arunn ansah. "Hey", sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. "Wir sind alle am Leben. Das zählt. Wir halten zusammen." Sie lächelte Arunn aufmuntern zu, aber ob es ihm Mut machen konnte? Sie sah kurz zu dem toten Pferd und trotzdem verspürte sie Erleichterung darüber, dass es das Tier getroffen hatte und nicht Calhoun. Sie lächelte den Elfen an und griff nach seiner Hand. "Nimm' es ihm nicht übel", bat sie raunend und stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Vielleicht, um ihn von der Tat des Menschen abzulenken, aber vor allem, weil sie froh war, dass alles so glimpflich ausgegangen war. Sie wollte auch jetzt nicht daran denken, was sie tun würde, wenn er.. Ihr Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen. Nein, er war hier und das zählte. Neri küsste Calhoun leidenschaftlich, wenn er es zuließ. Sie war froh, dass er hier war und ihr dunkler Teil war es auch. Beide Teile konnten sich kaum von ihm lösen und es läge wohl an Calhoun, den Kuss aufzulösen. Die Elfe konnte sich nur zögernd und mit klopfenden Herzen von ihm lösen. "Wir sollten wohl weiter", sagte sie und ihr Blick konnte sich doch noch nicht von seinen roten Augen und ihre Finger nicht von seinen lösen. "Auf meinem Pferd ist noch Platz", bot sie ihm dann leise und mit einem vielsagenden Blick an. Wie lange war die letzte Berührung vor diesem Kuss her? Sie war auch nur eine Frau und hatte dazu noch erschwerte Bedingungen. Selbst wenn er es nicht darauf anlegen sollte, Neris Dunkelheit und ihr Körper hatten die Zwangspausen satt.
„Du hast die Antwort schon.“ Neri schaute Pitt verständnislos an. "Hä?" Sie schüttelte den Kopf, denn offenbar hatte er nicht zugehört. Ihr fiel nichts dazu ein. „Na was haben wir da? Nachtisch…“ Da schaute die Elfe zur Schauergestalt und kniff die Augen zusammen. In ihren Augen flammte für einen Moment die Kampfeslust auf. „Die Antwort lautet: NICHTS“, verkündete da Pitt und zog so Neriélles Blick wieder auf sich. "Nichts?!", wiederholte sie und langsam lösten sich die Fragezeichen in ihrem Kopf in Luft auf. „Er hat Recht. Nichts ist größer als die Götter. Nichts ist bösartiger als der Harax. Die Armen haben nichts, die Glücklichen brauchen nichts. Wenn du nichts isst, stirbst du.“ Je mehr Wörter Calhouns Mund verließen, desto breiter wurde Neris Lächeln. "Es ist Nichts! Ha!" Die Shyanerin wurde mit einem Mal überwältigt von Freude und Erleichterung und wahrscheinlich fehlte nicht mehr viel zu einem Freudensprung. Ohne darüber nachzudenken, schlang sie einen Arm um Calhoun, der neben sie getreten war, und den anderen um Arunn, um beide zu drücken. Als der Gargoyle über ihnen jedoch zu toben begann, löste sie sich wieder von den Männern. Sie behielt den Gargoyle im Auge, denn sie misstraute ihm noch immer und hatte Sorge, dass er die Spielregeln nun noch einmal änderte. "Wir haben es geschafft!", schnaubte sie und atmete einmal tief durch. Angespannt verfolgte sie das kleine Gewitter des Gargoyles, fast in Erwartung eines weiteren Angriffs, doch am Ende war er einfach weg. Neri trat an das Pferd heran, schnappte sich Pitt und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Schlaues Ottsel", grinste sie und setzte ihn auf ihrem Unterarm ab, den sie vor den Oberkörper anwinkelte, damit das Tier darauf Halt fand. „Gern geschehen, können wir diesen Scheißort jetzt verlassen?“ Neris Grinsen wurde wieder breiter und sie sah sich nun genauer um. Der Gargoyle war tatsächlich verschwunden und der Weg über die Brücke war frei - ohne jeden Trick und Hinterhalt. Ihre Freude wurde jedoch ein wenig gedämpft, als sie Arunn ansah. "Hey", sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. "Wir sind alle am Leben. Das zählt. Wir halten zusammen." Sie lächelte Arunn aufmuntern zu, aber ob es ihm Mut machen konnte? Sie sah kurz zu dem toten Pferd und trotzdem verspürte sie Erleichterung darüber, dass es das Tier getroffen hatte und nicht Calhoun. Sie lächelte den Elfen an und griff nach seiner Hand. "Nimm' es ihm nicht übel", bat sie raunend und stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Vielleicht, um ihn von der Tat des Menschen abzulenken, aber vor allem, weil sie froh war, dass alles so glimpflich ausgegangen war. Sie wollte auch jetzt nicht daran denken, was sie tun würde, wenn er.. Ihr Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen. Nein, er war hier und das zählte. Neri küsste Calhoun leidenschaftlich, wenn er es zuließ. Sie war froh, dass er hier war und ihr dunkler Teil war es auch. Beide Teile konnten sich kaum von ihm lösen und es läge wohl an Calhoun, den Kuss aufzulösen. Die Elfe konnte sich nur zögernd und mit klopfenden Herzen von ihm lösen. "Wir sollten wohl weiter", sagte sie und ihr Blick konnte sich doch noch nicht von seinen roten Augen und ihre Finger nicht von seinen lösen. "Auf meinem Pferd ist noch Platz", bot sie ihm dann leise und mit einem vielsagenden Blick an. Wie lange war die letzte Berührung vor diesem Kuss her? Sie war auch nur eine Frau und hatte dazu noch erschwerte Bedingungen. Selbst wenn er es nicht darauf anlegen sollte, Neris Dunkelheit und ihr Körper hatten die Zwangspausen satt.
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Re: Über die Schlucht
‚Wir haben es geschafft!‘ Und wie sie das hatten. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie diese Antwort falsch gegeben hätten. Neri machte ihrer Erleichterung Luft und konnte genüsslich zusehen, wie der Gargoyle das Weite suchte. Noch hatte sie kurz geglaubt, dass er ein falsches Spiel spielte, aber offenbar unterlag auch dieses Wesen gewissen Regeln. Mit der Lösung der Rätsel, musste er verschwinden und den Weg über die Brücke freigeben! Nur Arunn sah nicht ganz so glücklich aus. Ihm hing sein Fehler nach und Neri besaß genug Empathie, um ihren kleinen Streit beiseitezuschieben und ihm gut zureden zu wollen: "Wir sind alle am Leben. Das zählt. Wir halten zusammen." Arunn lächelte leicht und nickte. Im Grunde wusste er, das Neri Recht hatte, doch es brauchte wohl noch einen Moment, bevor er das verwunden hatte. Zeit genug, damit Neri weiter intervenieren konnte. Calhoun hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er sauer auf Arunn war. Warum die beiden sich nur so sehr stritten, blieb noch immer ein kleines Geheimnis. Ob sie jemals wieder befreundet waren? Vielleicht war Calhoun das nach all der Zeit nicht mehr möglich. Oder irgendetwas war noch vorgefallen, zwischen ihnen… Um aber die freudige Stimmung nicht zu trüben, raunte Neri Calhoun eine Bitte zu und erntete einen knappen Blick. Weiter kam er aber nicht, denn die Elfe wusste genau, wie sie ihn dazu bringen wollte, auf sie zu hören. Und sie verschloss sie seine Lippen mit den ihren, bevor er ein Veto auch nur denken konnte. Calhoun erwiderte den Kuss, behielt sie allerdings im Blick dabei. Neri konnte spüren, wie das Summen zwischen ihnen stärker wurde und augenblicklich die Zuneigung steigerte. Mit jedem Liebkosen ihrer beider Lippen, pochte das Drängen und Sehen stärker in ihr. Nur mit größter Anstrengung löste sie sich von ihm. "Wir sollten wohl weiter" Calhoun aber packte sie an ihrer Hüfte und hielt sie auf. „Sollten wir wohl“, brummte er, doch dann küsste er sie wiederum und hielt sie noch mal für einen Kuss auf. Erst als er jenen ausgiebig mit ihr geteilt hatte, löste er etwas seinen Griff und seine Lippen. "Auf meinem Pferd ist noch Platz", raunte sie verheißungsvoll und Calhoun musterte sie mit einem dunklen Blick. „Ist das eine gute Idee?“, fragte er, doch seine Stimme kokettierte mit ihrem Verlangen. Er leckte sich wie zufällig über die Lippen und kam ihr erneut näher, weil auch er sich nicht lösen und schon gar nicht von diesem Angebot freimachen wollte, da grätschte ihnen allerdings Pitt dazwischen. „Wuargh! Ist ja eklig, nee danke! Arunn, Kumpel, mach mal Platz, ja?“, sagte er und schon war er von Neri’s Pferd hinunter, hatte gekonnt die Blutlache des toten Tieres umschifft und war bei Arunn hinaufgeklettert. Dieser hob eine Augenbraue und sah Neri und Calhoun vielsagend an. „Nicht mal das Ottsel will das sehen!“, grummelte er, doch meinte er es nur halbernst. Neri wusste ja, dass er sich insgeheim danach sehnte, dass es wieder das ‚Trio‘ gab. Pitt allerdings zupfte an Arunn’s Ohr:
„Das Ottsel hat einen Namen, Kumpel!“, beschwerte sich Pitt, ehe Arunn und er sich auf den Weg über die Brücke machten. Neri und Calhoun blieben einen Moment zurück. Es machte nichts, wenn sie etwas Abstand hielten, denn die Brücke war gut einsehbar und sie würden kaum Gefahr laufen, die beiden anderen zu verlieren. Dann allerdings löste Calhoun den Sattel des Pferdes und ließ lediglich die Decke liegen. Er half Neri dabei, als Erste aufzusteigen, ehe er sich gekonnt und kraftvoll hinter sie schwang. Der Elf griff unter ihren Armen durch und nach den Zügeln, bevor er das Tier antrieb. Neri konnte sich in seinen Armen entspannen, denn er würde gewiss dafür sorgen, dass das Pferd das tat, was er wollte. So folgten sie dem Menschen samt Pitt und ritten in einem gemächlichen Tempo hinterher. Die Brücke war lang und hoch.
Ein Blick über den kniehohen Rand versprach einen schwindelerregenden Fall, sollte man stürzen. Allerdings blieb Neri kaum Zeit, sich mit dieser tödlichen Möglichkeit auseinanderzusetzen. Denn tatsächlich ritten sie nur wenige Schritte, als der Dunkelelf begann sich vorzulehnen. Erst liebkoste er ihren Hals, platzierte hier und da Küsse auf ihre Haut, die nicht von Stoff bedeckt war. Dann ließ er die Zügel locker und seine Hände fanden ihren Weg über ihre Schenkel bis zu ihrem Bauch. Dort umschlang er sie, knabberte weiter ihren Hals und griff dann mit der Linken unter ihr Kinn, um ihren Hals etwas zu strecken. „Entspann dich…“, flüsterte er. Das Pferd lief tatsächlich trottend hinter dem anderen her und schaukelte sie gemeinsam vor und zurück. Calhoun drehte ihren Kopf bestimmend in seine Richtung, um ihre Lippen anzuknabbern und mit seiner Zunge darüber zu streichen. Schließlich aber löste er seine Hand, legte sie an ihr Schlüsselbein und fand eine kleine Lücke in ihrer Kleidung. Langsam schob er seine warme Hand in ihre Kleidung und umschloss dann ihre Brust auf der anderen Seite. Hier spielte er mit ihrer Knospe, während seine andere Hand sich zwischen Tunika und Hose verirrte. Sein warmer Atem strich über die feuchten Stellen an ihrem Hals. Die Dunkelheit tastete nach ihrer, aber die Erregung kam vom Mann selbst. Während seine Linke also ihre Brust umfasste und immer wieder knetete, rutschte seine andere zu ihrer Scham und begann dann dort ebenfalls zu spielen. Er reizte sie mit voller Absicht. Und sich vollkommen bewusst, dass dies vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dafür war. Aber… machte das nicht auch den besonderen Reiz aus? War nicht das etwas, was Neri von Anfang an zu locken gewusst hatte? Auch ohne ihre Dunkelheit?
„Das Ottsel hat einen Namen, Kumpel!“, beschwerte sich Pitt, ehe Arunn und er sich auf den Weg über die Brücke machten. Neri und Calhoun blieben einen Moment zurück. Es machte nichts, wenn sie etwas Abstand hielten, denn die Brücke war gut einsehbar und sie würden kaum Gefahr laufen, die beiden anderen zu verlieren. Dann allerdings löste Calhoun den Sattel des Pferdes und ließ lediglich die Decke liegen. Er half Neri dabei, als Erste aufzusteigen, ehe er sich gekonnt und kraftvoll hinter sie schwang. Der Elf griff unter ihren Armen durch und nach den Zügeln, bevor er das Tier antrieb. Neri konnte sich in seinen Armen entspannen, denn er würde gewiss dafür sorgen, dass das Pferd das tat, was er wollte. So folgten sie dem Menschen samt Pitt und ritten in einem gemächlichen Tempo hinterher. Die Brücke war lang und hoch.
Ein Blick über den kniehohen Rand versprach einen schwindelerregenden Fall, sollte man stürzen. Allerdings blieb Neri kaum Zeit, sich mit dieser tödlichen Möglichkeit auseinanderzusetzen. Denn tatsächlich ritten sie nur wenige Schritte, als der Dunkelelf begann sich vorzulehnen. Erst liebkoste er ihren Hals, platzierte hier und da Küsse auf ihre Haut, die nicht von Stoff bedeckt war. Dann ließ er die Zügel locker und seine Hände fanden ihren Weg über ihre Schenkel bis zu ihrem Bauch. Dort umschlang er sie, knabberte weiter ihren Hals und griff dann mit der Linken unter ihr Kinn, um ihren Hals etwas zu strecken. „Entspann dich…“, flüsterte er. Das Pferd lief tatsächlich trottend hinter dem anderen her und schaukelte sie gemeinsam vor und zurück. Calhoun drehte ihren Kopf bestimmend in seine Richtung, um ihre Lippen anzuknabbern und mit seiner Zunge darüber zu streichen. Schließlich aber löste er seine Hand, legte sie an ihr Schlüsselbein und fand eine kleine Lücke in ihrer Kleidung. Langsam schob er seine warme Hand in ihre Kleidung und umschloss dann ihre Brust auf der anderen Seite. Hier spielte er mit ihrer Knospe, während seine andere Hand sich zwischen Tunika und Hose verirrte. Sein warmer Atem strich über die feuchten Stellen an ihrem Hals. Die Dunkelheit tastete nach ihrer, aber die Erregung kam vom Mann selbst. Während seine Linke also ihre Brust umfasste und immer wieder knetete, rutschte seine andere zu ihrer Scham und begann dann dort ebenfalls zu spielen. Er reizte sie mit voller Absicht. Und sich vollkommen bewusst, dass dies vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dafür war. Aber… machte das nicht auch den besonderen Reiz aus? War nicht das etwas, was Neri von Anfang an zu locken gewusst hatte? Auch ohne ihre Dunkelheit?