Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
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Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna kommt von: Ein unscheinbares Bürgerhaus
- Rhuna Bláidyaét
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
„Ist… ist das alles noch in Ordnung?“, fragte Rhuna besorgt und sah zwischen Neri und Mall hin und her. Sie merkte, dass etwas nicht stimmte – sie hatte es direkt fühlen können!
Ihre Mentorin für dieses Ritual sah Neri konzentriert an, ehe sie ihre Hand auf die der jüngeren Elfe legte und durch sie ebenfalls in Neris Innerstes gelangte. Doch mit einem Mal zog sie Rhunas Hand fort und machte mit ihr zwei Schritte zurück. Die brünette Elfe sah Mall etwas erschrocken an, denn nun hatte sie die Bestätigung – das Ritual schien nicht so harmlos verlaufen zu sein, wie es anfangs hieß.
Yedan war sofort bei ihr und Rhuna zog ihre Hände an die Brust, als hätte sie etwas unerwartet Schlechtes damit getan. Ihr Blick lag auf der Szene, die sich nun vor ihr abspielte: Mallahall versuchte zu Neri durchzudringen, doch ihre Freundin reagierte nicht.
„Neri? Neri, komm zurück ins Licht!“ Doch weder das Wedeln der Hand vor ihrem Gesicht, noch das Rufen erreichte Neriélle. Der Blick der Elfe war… merkwürdig abwesend, als wäre sie gar nicht mehr in ihrem Körper!
„Neri…“, rief Mall abermals und rüttelte sie nun. Besorgt legte sie die Stirn in Falten und wandte sich dann zurück an das Paar. „Sie reagiert nicht mehr… sie…Ich habe das nicht erwartet! Es hätte gar nichts passieren dürfen. Wir hätten lediglich herausfinden sollen, inwieweit sie mit…“ Die Worte rissen Rhuna langsam aus ihrer Starre und ihre Augenbrauen zogen sich zu einem finsteren Blick zusammen. Für sie war die Magierin vor ihr quasi eine Fremde. Eine Fremde, der sie nur vertraut hatte, weil Neri und auch Arrond es scheinbar getan hatten und dieses Ritual angeblich völlig ungefährlich sein sollte. Es stimmte zwar, dass ihr nichts passiert war – wie versprochen – doch hatte es nie in Rhunas Absicht gelegen ihre Freundin Neriélle in Gefahr zu bringen!
„Nicht erwartet…?“, fragte sie nach und ihre Stimme klang, als würde sie im nächsten Moment die Geduld verlieren! Das hätte nicht passieren dürfen – Mall hätte Neri niemals zu diesem Ritual ermutigen dürfen, wenn die Möglichkeit dieses Ausgangs bestand!
Rhuna sah Neri an und spürte trotz der Distanz eine Dunkelheit, die sie bei ihr zuvor noch nie wahrgenommen hatte. Und zu ihrem Ärger schien die blonde Frau ihre Frage nicht einmal gehört zu haben! Die junge Elfe sah nur, wie der Mund der anderen aufklappte und ihr ein Japsen entfloh: „Natürlich…Castus…“ Die Tränen, die sich in den Augen Malls bildeten, lösten in der sonst so mitfühlenden Elfe kein Mitempfinden aus. Im Gegenteil, Rhuna ballte ihre Hände zu Fäusten, als Mallahall sich umwandte und nun zu Yedan sprach:
„Yedan, bitte, geh und sage Arrond, er möchte sofort diesen Dunkelelfen holen! Er wird uns helfen können, ich bin mir sicher!“ Rhunas Blick lag auf dem Gesicht der anderen Magierin und sah so nicht, wie Yedan zögerte. Gerade ihm, den man versichert hatte, dass das alles ungefährlich sei, musste es auch irritieren, was nun passierte!
Hinter sich hörte sie ein Rumpeln und Arunn verließ hastig das Zimmer – offenbar, weil er Yedans Aufgabe übernommen hatte. Rhuna griff nach der Hand ihres Liebsten und sah kurz zu ihm auf, wodurch ihr Blick sich etwas aufhellte, doch noch immer bitter ernst und angespannt war. Besonders, als sich nun Mall zurück an sie wandte.
„Es kommt alles wieder in Ordnung, Rhuna! Ich verspreche es dir. Neri wird nichts geschehen, aber wir haben einen gedanklichen Fehler begangen. Ich…“, räumte die andere Lichtmagierin ein.
„Dieser Fehler hätte überhaupt nicht geschehen dürfen! Ich hätte mich nie darauf eingelassen, wenn ich geahnt hätte, dass das hier passiert und Sie offenbar die Lage völlig falsch eingeschätzt haben!“ Es war unüblich, dass Rhuna anderen Vorwürfe machte. Doch dieses Mal schien sie nicht zu ihrer üblichen Art zu finden. Sie deutete auf Neri, die völlig abwesend, mit glattem Gesicht dasaß – wie eine leere Hülle, oder Puppe.
„Was, wenn Calhoun es nicht schafft sie zurückzuholen??? Was ist mit Neri???“, erhob sie die Stimme und warf Mall dabei einen unnachgiebigen Blick zu.
„Neriélle hat nicht einfach nur Dämonenblut in sich… Ich fürchte, sie trägt einen Teil des Dämons in sich, der sich – irgendwie – Zugang zu ihrer Familie verschafft hat. Ich kann noch nicht sagen, wie es möglich ist aber… Ich habe bereits erlebt, wie sich ein Teil der ‚Essenz‘ eines Dämons absplitterte und zu einer eigenen Persönlichkeit wurde…“, versuchte Mall zügig zu erklären und gleichzeitig nach den Händen der jungen Elfe zu greifen. Dass Neri den Teil eines Dämons in sich zu tragen schien, schockierte vermutlich nicht nur Yedan - auch sie sah aus, als würde Mall ihr ein Märchen erzählen.
„Deine Arbeit ist getan. Du hast mit deinem Licht die Wahrheit gefunden und ich würde dir sehr gerne mehr über deine Magie beibringen, sobald wir Neri wieder in den normalen Zustand versetzt haben, in Ordnung?“ Mall schien Rhuna beruhigen zu wollen, doch sie entzog der Lichtmagierin ihre Hände und sah stur zur Seite. Momentan hatte sie eindeutig das Vertrauen an die blonde Frau und ihre Fähigkeiten verloren! Da konnte man ihr noch so oft erzählen, dass sie eine starke Lichtmagierin gewesen war…!
„Ich will nichts von Ihnen! Nur, dass es Neri wieder gut geht und sie wieder sie selbst wird!“, äußerte sie ablehnend und wandte sich dann um und vergrub ihr Gesicht an Yedans Oberkörper. Irgendwie hatte sie die Erwartung gehabt, jemanden mit denselben Fähigkeiten wie Avalinn vor sich zu haben. Doch dem schien nicht zu sein und gedanklich wünschte sich die junge Elfe, dass ihre Freundin hier wäre. Avalinn hatte immer gewusst, was sie tat – sie hatte immer geholfen und…
Ein Schmerz durchzog ihr Herz, als sie an die eldorische Elfe dachte, die für ihr und das Wohl des Dorfes, ihre eigene Gesundheit geopfert hatte. Avalinn war eine strahlende Elfe gewesen, von innen, wie von außen gleichermaßen schön! Rhuna hatte stets zu ihr aufgesehen und tat es noch immer! Und gerade in ihrem Ärger konnte sie den Gedanken nicht zulassen, dass ihr jemand anderes, als eben diese Lichtmagierin, die im Sarius verweilte, etwas beibringen konnte.
„Ist sie… gefährlich?“, hörte Rhuna nun Yedan fragen, was sie dazu brachte ihre Finger in sein Hemd zu krallen. Sie wandte ganz sachte den Blick zur Seite und sah zu Neri, die noch immer reglos dastand.
„Ich kann es nicht völlig ausschließen, aber ich denke nicht, dass sie gefährlich ist. Sie… sie wird eine schwere Zeit haben, aber… sie ist stark und das Gute in ihr auch! Sie schafft das! Ihr könnt hier erstmal nichts mehr tun, Rhuna. Vielleicht wäre es jetzt besser, wenn ihr beide euch ausruht. Deine Magie wird die Präsenz des Dämons durchaus spüren und darauf reagieren. Wir wollen nicht riskieren, dass sich die Dinge hier verselbstständigen, oder? Außerdem…Scheint er Pause gebrauchen zu können. Wenn ihr helfen könnt, sage ich euch Bescheid, in Ordnung?“ Kurz sah Rhuna Mallahall an, doch ihr Gesichtsausdruck blieb weiter ablehnend und vorwurfsvoll. Vielleicht war es nicht gerechtfertigt, doch in diesem Augenblick konnte sie weder darüber nachdenken, noch Einsicht erlangen.
Sachte nickte sie und hob den Blick zu ihrem Sarier. Sie konnten vermutlich gerade wirklich nichts tun und sie würde sich nach alldem gerade auch nichts mehr trauen. Noch dazu sorgte sie sich nicht nur um Neri – auch Yedans Zustand stach in ihr Bewusstsein.
Langsam löste Rhuna ihre Finger aus Yedans Hemd und senkte den Blick.
„Lass uns gehen…!“, murmelte sie zu ihm, als die Türe plötzlich aufgestoßen wurde und ein schnaufender Arunn im Rahmen stehen blieb. Die junge Elfe fuhr herum und sah den Mann, wie auch Calhoun den Raum betreten. Die roten Augen des Dunkelelfen sondierten scheinbar direkt die Lage, tasteten die Ritualobjekte ab. Rhunas Blick lag angespannt auf ihn gerichtet und dank der Angst um Neri rührte sich nicht der instinktive Drang des Rückzugs, wie es die letzten Male gewesen war, wenn sie ihn angesehen hatte.
„Öffne ihn.“, verlangte Calhoun ruhig von Mallahall und meinte damit den Ritualkreis. Die Lichtmagierin brachte dieses zu Bruch, indem sie mit ihrer Fußsohle über die Kreide rutschte und den Kreis somit durchbrach. Alle beobachteten nun, wie er zu Neri trat, die mit einem einzigen Griff umkippte und in seine Arme sank. Doch noch immer war ihr Blick so leblos und glatt, wie der einer Puppe. Rhuna schluckte.
„Wie lange?“, „Sie wird wohl seit einer guten Viertelstunde in dem Zustand sein. Wirst du sie erreichen können?“ Bei dieser Frage hielt die junge Elfe den Atem an und merkte, wie ihr Herz bei seiner Antwort einen erleichternden Hüpfer machte: „Ja.“
Arrond kehrte in diesem Moment auch zurück und erkannte auch, dass etwas gewaltig schief gegangen zu sein schien.
Rhuna stand nahe der Türe und als Calhoun mit Neri auf dem Arm in eben diese Richtung kam, trafen sich ihre Blicke. Die roten Augen ruhten in ihrem Gesicht und Rhunas Miene wurde etwas offener. Dann, einem Impuls gleich, bevor er aus der Türe trat, griff die Elfe nach seinem Arm und hielt ihn auf.
„Hilf ihr!“, bat sie ihn etwas hastig, da er schon im Begriff gewesen war zu gehen. Dann fügte sie ein wenig zögerlicher hinzu: „Ich bitte dich…! Hol Neri zurück!“ Und damit ließ sie den Stoff seines Ärmels los und ließ die Hand, wie auch den Blick sinken.
Rhuna gab sich teilweise die Schuld an Neris Zustand. Wie könnte sie auch nicht, wenn es ihre Magie gewesen war, die in ihre Freundin eingedrungen, sie durchforscht und all das in ihr ausgelöst hatte?!
Nachdem die andere gegangen waren, hob Rhuna den Blick und sah Yedan in die braunen Augen. Ein schwaches Lächeln zog an ihren Lippen und auch ihr Blick wurde wieder wärmer.
„Gehen wir auf unser Zimmer…!“ Sie nickte Arrond noch einmal dankbar zu und verließ dann mit dem Halbelfen den Raum. Glücklicherweise erfuhren sie noch wo lang sie gehen mussten betraten so kurze Zeit später ihr Zimmer.
Erschöpft legte Rhuna ihre Hände über ihr Gesicht. Wie hatte das alles nur so außer Kontrolle geraten können? Vorhin am Strand war sie noch die glücklichste und unbeschwerteste Elfe des Landes gewesen, doch nun… fühlte sie erneut eine Last auf ihr Herz drücken. Und doch wollte sie Yedan gegenüber nun keine Schwäche zeigen. Sie atmete tief ein und strich mit den Händen hinauf zu ihrem Haar, das sie mit den Fingern, wie mit einem Kamm, nach hinten strich. Als sie die Hände danach wieder senkte, wandte sie sich ihrem Geliebten zu. Ihr Blick tastete sein Gesicht ab – suchte nach Anzeichen, dass er auch erschöpft war, oder es ihm auf andere Weise nicht gut ging. Mall hatte sicher nicht umsonst erneut erwähnt, dass er so aussah, als würde er eine Pause gebrauchen können.
„Es tut mir leid…! Obwohl es hieß, dass nichts passieren würde, ist schon wieder etwas geschehen!“, entschuldigte sich Rhuna und hob die rechte Hand, um ihm über die Wange zu streichen. Obwohl es anders war, konnte auch sie nicht umhin gewisse Parallelen zur Zeit aus dem Dorf zu erkennen.
Ein zaghaftes Lächeln zeigte sich und sie wandte den Kopf, achtete dabei kaum auf den Raum, sondern deutete nur auf das Bett, das sich in ihr Blickfeld schob.
„Legen wir uns hin! Du siehst wirklich erschöpft aus. Ich hätte es früher bemerken sollen…!“ Auch dafür gab sie sich die Schuld und da sie gerade nichts Anderes tun konnte, wollte sie wenigstens dafür sorgen, dass sich ihr Sarier entspannen konnte.
Dann fiel der jungen Frau allerdings etwas ein und sie hob den Rock seitlich, bis ihr Bein entblößt war, um den Beutel mit dem Kästchen, in dem die gestohlene Kette versteckt war, abzulegen. Mit den Fingern löste die den Knoten und ließ dann kurz ihren Blick umherwandern, bis er bei einem Sekretär hängen blieb. Dieser besaß mittig ein Fach mit einer kleinen Türe, das sie nun öffnete, um das Kästchen hineinzulegen. Danach verschloss sie die kleine Türe und legte den Schlüssel in eine kleine Portelanschale auf einem der Nachtkästchen.
Erst jetzt spürte sie, wie sehr es sie erleichterte das Diebesgut nicht länger am Körper zu tragen. Und, obwohl ihre Sorge um Neri noch immer bestand, fühlte sie sich ein kleines bisschen leichter. Und als sie zu Yedan sah kam ihr plötzlich ein Gedanke. Rhuna überbrückte das letzte Stück zu ihm und hob die Hände, um seine Hemd aufzuknöpfen.
„Leg dich gleich auf den Bauch. Ich massier dich!“, sagte sie, den Blick auf die geöffneten Knöpfe gerichtet. Die Aussicht auf diese Ablenkung und um Yedan etwas Gutes zu tun, half ihr sichtlich.
Ihre Mentorin für dieses Ritual sah Neri konzentriert an, ehe sie ihre Hand auf die der jüngeren Elfe legte und durch sie ebenfalls in Neris Innerstes gelangte. Doch mit einem Mal zog sie Rhunas Hand fort und machte mit ihr zwei Schritte zurück. Die brünette Elfe sah Mall etwas erschrocken an, denn nun hatte sie die Bestätigung – das Ritual schien nicht so harmlos verlaufen zu sein, wie es anfangs hieß.
Yedan war sofort bei ihr und Rhuna zog ihre Hände an die Brust, als hätte sie etwas unerwartet Schlechtes damit getan. Ihr Blick lag auf der Szene, die sich nun vor ihr abspielte: Mallahall versuchte zu Neri durchzudringen, doch ihre Freundin reagierte nicht.
„Neri? Neri, komm zurück ins Licht!“ Doch weder das Wedeln der Hand vor ihrem Gesicht, noch das Rufen erreichte Neriélle. Der Blick der Elfe war… merkwürdig abwesend, als wäre sie gar nicht mehr in ihrem Körper!
„Neri…“, rief Mall abermals und rüttelte sie nun. Besorgt legte sie die Stirn in Falten und wandte sich dann zurück an das Paar. „Sie reagiert nicht mehr… sie…Ich habe das nicht erwartet! Es hätte gar nichts passieren dürfen. Wir hätten lediglich herausfinden sollen, inwieweit sie mit…“ Die Worte rissen Rhuna langsam aus ihrer Starre und ihre Augenbrauen zogen sich zu einem finsteren Blick zusammen. Für sie war die Magierin vor ihr quasi eine Fremde. Eine Fremde, der sie nur vertraut hatte, weil Neri und auch Arrond es scheinbar getan hatten und dieses Ritual angeblich völlig ungefährlich sein sollte. Es stimmte zwar, dass ihr nichts passiert war – wie versprochen – doch hatte es nie in Rhunas Absicht gelegen ihre Freundin Neriélle in Gefahr zu bringen!
„Nicht erwartet…?“, fragte sie nach und ihre Stimme klang, als würde sie im nächsten Moment die Geduld verlieren! Das hätte nicht passieren dürfen – Mall hätte Neri niemals zu diesem Ritual ermutigen dürfen, wenn die Möglichkeit dieses Ausgangs bestand!
Rhuna sah Neri an und spürte trotz der Distanz eine Dunkelheit, die sie bei ihr zuvor noch nie wahrgenommen hatte. Und zu ihrem Ärger schien die blonde Frau ihre Frage nicht einmal gehört zu haben! Die junge Elfe sah nur, wie der Mund der anderen aufklappte und ihr ein Japsen entfloh: „Natürlich…Castus…“ Die Tränen, die sich in den Augen Malls bildeten, lösten in der sonst so mitfühlenden Elfe kein Mitempfinden aus. Im Gegenteil, Rhuna ballte ihre Hände zu Fäusten, als Mallahall sich umwandte und nun zu Yedan sprach:
„Yedan, bitte, geh und sage Arrond, er möchte sofort diesen Dunkelelfen holen! Er wird uns helfen können, ich bin mir sicher!“ Rhunas Blick lag auf dem Gesicht der anderen Magierin und sah so nicht, wie Yedan zögerte. Gerade ihm, den man versichert hatte, dass das alles ungefährlich sei, musste es auch irritieren, was nun passierte!
Hinter sich hörte sie ein Rumpeln und Arunn verließ hastig das Zimmer – offenbar, weil er Yedans Aufgabe übernommen hatte. Rhuna griff nach der Hand ihres Liebsten und sah kurz zu ihm auf, wodurch ihr Blick sich etwas aufhellte, doch noch immer bitter ernst und angespannt war. Besonders, als sich nun Mall zurück an sie wandte.
„Es kommt alles wieder in Ordnung, Rhuna! Ich verspreche es dir. Neri wird nichts geschehen, aber wir haben einen gedanklichen Fehler begangen. Ich…“, räumte die andere Lichtmagierin ein.
„Dieser Fehler hätte überhaupt nicht geschehen dürfen! Ich hätte mich nie darauf eingelassen, wenn ich geahnt hätte, dass das hier passiert und Sie offenbar die Lage völlig falsch eingeschätzt haben!“ Es war unüblich, dass Rhuna anderen Vorwürfe machte. Doch dieses Mal schien sie nicht zu ihrer üblichen Art zu finden. Sie deutete auf Neri, die völlig abwesend, mit glattem Gesicht dasaß – wie eine leere Hülle, oder Puppe.
„Was, wenn Calhoun es nicht schafft sie zurückzuholen??? Was ist mit Neri???“, erhob sie die Stimme und warf Mall dabei einen unnachgiebigen Blick zu.
„Neriélle hat nicht einfach nur Dämonenblut in sich… Ich fürchte, sie trägt einen Teil des Dämons in sich, der sich – irgendwie – Zugang zu ihrer Familie verschafft hat. Ich kann noch nicht sagen, wie es möglich ist aber… Ich habe bereits erlebt, wie sich ein Teil der ‚Essenz‘ eines Dämons absplitterte und zu einer eigenen Persönlichkeit wurde…“, versuchte Mall zügig zu erklären und gleichzeitig nach den Händen der jungen Elfe zu greifen. Dass Neri den Teil eines Dämons in sich zu tragen schien, schockierte vermutlich nicht nur Yedan - auch sie sah aus, als würde Mall ihr ein Märchen erzählen.
„Deine Arbeit ist getan. Du hast mit deinem Licht die Wahrheit gefunden und ich würde dir sehr gerne mehr über deine Magie beibringen, sobald wir Neri wieder in den normalen Zustand versetzt haben, in Ordnung?“ Mall schien Rhuna beruhigen zu wollen, doch sie entzog der Lichtmagierin ihre Hände und sah stur zur Seite. Momentan hatte sie eindeutig das Vertrauen an die blonde Frau und ihre Fähigkeiten verloren! Da konnte man ihr noch so oft erzählen, dass sie eine starke Lichtmagierin gewesen war…!
„Ich will nichts von Ihnen! Nur, dass es Neri wieder gut geht und sie wieder sie selbst wird!“, äußerte sie ablehnend und wandte sich dann um und vergrub ihr Gesicht an Yedans Oberkörper. Irgendwie hatte sie die Erwartung gehabt, jemanden mit denselben Fähigkeiten wie Avalinn vor sich zu haben. Doch dem schien nicht zu sein und gedanklich wünschte sich die junge Elfe, dass ihre Freundin hier wäre. Avalinn hatte immer gewusst, was sie tat – sie hatte immer geholfen und…
Ein Schmerz durchzog ihr Herz, als sie an die eldorische Elfe dachte, die für ihr und das Wohl des Dorfes, ihre eigene Gesundheit geopfert hatte. Avalinn war eine strahlende Elfe gewesen, von innen, wie von außen gleichermaßen schön! Rhuna hatte stets zu ihr aufgesehen und tat es noch immer! Und gerade in ihrem Ärger konnte sie den Gedanken nicht zulassen, dass ihr jemand anderes, als eben diese Lichtmagierin, die im Sarius verweilte, etwas beibringen konnte.
„Ist sie… gefährlich?“, hörte Rhuna nun Yedan fragen, was sie dazu brachte ihre Finger in sein Hemd zu krallen. Sie wandte ganz sachte den Blick zur Seite und sah zu Neri, die noch immer reglos dastand.
„Ich kann es nicht völlig ausschließen, aber ich denke nicht, dass sie gefährlich ist. Sie… sie wird eine schwere Zeit haben, aber… sie ist stark und das Gute in ihr auch! Sie schafft das! Ihr könnt hier erstmal nichts mehr tun, Rhuna. Vielleicht wäre es jetzt besser, wenn ihr beide euch ausruht. Deine Magie wird die Präsenz des Dämons durchaus spüren und darauf reagieren. Wir wollen nicht riskieren, dass sich die Dinge hier verselbstständigen, oder? Außerdem…Scheint er Pause gebrauchen zu können. Wenn ihr helfen könnt, sage ich euch Bescheid, in Ordnung?“ Kurz sah Rhuna Mallahall an, doch ihr Gesichtsausdruck blieb weiter ablehnend und vorwurfsvoll. Vielleicht war es nicht gerechtfertigt, doch in diesem Augenblick konnte sie weder darüber nachdenken, noch Einsicht erlangen.
Sachte nickte sie und hob den Blick zu ihrem Sarier. Sie konnten vermutlich gerade wirklich nichts tun und sie würde sich nach alldem gerade auch nichts mehr trauen. Noch dazu sorgte sie sich nicht nur um Neri – auch Yedans Zustand stach in ihr Bewusstsein.
Langsam löste Rhuna ihre Finger aus Yedans Hemd und senkte den Blick.
„Lass uns gehen…!“, murmelte sie zu ihm, als die Türe plötzlich aufgestoßen wurde und ein schnaufender Arunn im Rahmen stehen blieb. Die junge Elfe fuhr herum und sah den Mann, wie auch Calhoun den Raum betreten. Die roten Augen des Dunkelelfen sondierten scheinbar direkt die Lage, tasteten die Ritualobjekte ab. Rhunas Blick lag angespannt auf ihn gerichtet und dank der Angst um Neri rührte sich nicht der instinktive Drang des Rückzugs, wie es die letzten Male gewesen war, wenn sie ihn angesehen hatte.
„Öffne ihn.“, verlangte Calhoun ruhig von Mallahall und meinte damit den Ritualkreis. Die Lichtmagierin brachte dieses zu Bruch, indem sie mit ihrer Fußsohle über die Kreide rutschte und den Kreis somit durchbrach. Alle beobachteten nun, wie er zu Neri trat, die mit einem einzigen Griff umkippte und in seine Arme sank. Doch noch immer war ihr Blick so leblos und glatt, wie der einer Puppe. Rhuna schluckte.
„Wie lange?“, „Sie wird wohl seit einer guten Viertelstunde in dem Zustand sein. Wirst du sie erreichen können?“ Bei dieser Frage hielt die junge Elfe den Atem an und merkte, wie ihr Herz bei seiner Antwort einen erleichternden Hüpfer machte: „Ja.“
Arrond kehrte in diesem Moment auch zurück und erkannte auch, dass etwas gewaltig schief gegangen zu sein schien.
Rhuna stand nahe der Türe und als Calhoun mit Neri auf dem Arm in eben diese Richtung kam, trafen sich ihre Blicke. Die roten Augen ruhten in ihrem Gesicht und Rhunas Miene wurde etwas offener. Dann, einem Impuls gleich, bevor er aus der Türe trat, griff die Elfe nach seinem Arm und hielt ihn auf.
„Hilf ihr!“, bat sie ihn etwas hastig, da er schon im Begriff gewesen war zu gehen. Dann fügte sie ein wenig zögerlicher hinzu: „Ich bitte dich…! Hol Neri zurück!“ Und damit ließ sie den Stoff seines Ärmels los und ließ die Hand, wie auch den Blick sinken.
Rhuna gab sich teilweise die Schuld an Neris Zustand. Wie könnte sie auch nicht, wenn es ihre Magie gewesen war, die in ihre Freundin eingedrungen, sie durchforscht und all das in ihr ausgelöst hatte?!
Nachdem die andere gegangen waren, hob Rhuna den Blick und sah Yedan in die braunen Augen. Ein schwaches Lächeln zog an ihren Lippen und auch ihr Blick wurde wieder wärmer.
„Gehen wir auf unser Zimmer…!“ Sie nickte Arrond noch einmal dankbar zu und verließ dann mit dem Halbelfen den Raum. Glücklicherweise erfuhren sie noch wo lang sie gehen mussten betraten so kurze Zeit später ihr Zimmer.
Erschöpft legte Rhuna ihre Hände über ihr Gesicht. Wie hatte das alles nur so außer Kontrolle geraten können? Vorhin am Strand war sie noch die glücklichste und unbeschwerteste Elfe des Landes gewesen, doch nun… fühlte sie erneut eine Last auf ihr Herz drücken. Und doch wollte sie Yedan gegenüber nun keine Schwäche zeigen. Sie atmete tief ein und strich mit den Händen hinauf zu ihrem Haar, das sie mit den Fingern, wie mit einem Kamm, nach hinten strich. Als sie die Hände danach wieder senkte, wandte sie sich ihrem Geliebten zu. Ihr Blick tastete sein Gesicht ab – suchte nach Anzeichen, dass er auch erschöpft war, oder es ihm auf andere Weise nicht gut ging. Mall hatte sicher nicht umsonst erneut erwähnt, dass er so aussah, als würde er eine Pause gebrauchen können.
„Es tut mir leid…! Obwohl es hieß, dass nichts passieren würde, ist schon wieder etwas geschehen!“, entschuldigte sich Rhuna und hob die rechte Hand, um ihm über die Wange zu streichen. Obwohl es anders war, konnte auch sie nicht umhin gewisse Parallelen zur Zeit aus dem Dorf zu erkennen.
Ein zaghaftes Lächeln zeigte sich und sie wandte den Kopf, achtete dabei kaum auf den Raum, sondern deutete nur auf das Bett, das sich in ihr Blickfeld schob.
„Legen wir uns hin! Du siehst wirklich erschöpft aus. Ich hätte es früher bemerken sollen…!“ Auch dafür gab sie sich die Schuld und da sie gerade nichts Anderes tun konnte, wollte sie wenigstens dafür sorgen, dass sich ihr Sarier entspannen konnte.
Dann fiel der jungen Frau allerdings etwas ein und sie hob den Rock seitlich, bis ihr Bein entblößt war, um den Beutel mit dem Kästchen, in dem die gestohlene Kette versteckt war, abzulegen. Mit den Fingern löste die den Knoten und ließ dann kurz ihren Blick umherwandern, bis er bei einem Sekretär hängen blieb. Dieser besaß mittig ein Fach mit einer kleinen Türe, das sie nun öffnete, um das Kästchen hineinzulegen. Danach verschloss sie die kleine Türe und legte den Schlüssel in eine kleine Portelanschale auf einem der Nachtkästchen.
Erst jetzt spürte sie, wie sehr es sie erleichterte das Diebesgut nicht länger am Körper zu tragen. Und, obwohl ihre Sorge um Neri noch immer bestand, fühlte sie sich ein kleines bisschen leichter. Und als sie zu Yedan sah kam ihr plötzlich ein Gedanke. Rhuna überbrückte das letzte Stück zu ihm und hob die Hände, um seine Hemd aufzuknöpfen.
„Leg dich gleich auf den Bauch. Ich massier dich!“, sagte sie, den Blick auf die geöffneten Knöpfe gerichtet. Die Aussicht auf diese Ablenkung und um Yedan etwas Gutes zu tun, half ihr sichtlich.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Mall hatte nichts auf Rhuna’s Vorwürfe und den anklagenden Blick erwidern können. Die Blonde wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte und versuchte sich nicht herauszureden. Sie hatte die Lage erheblich falsch eingeschätzt und musste nun mit den Konsequenzen leben. Wichtig war ihr nur, dass Neri nicht für ihren Fehler bezahlen musste, sodass sie nach Calhoun schicken ließ. Mallahall wusste, wer er war und welche Rolle er vor Zyranus gespielt hatte. Die Frau war gebildet und weltgewandt, sodass es schon äußerst kritisch sein musste, dass sie ihn nun um Hilfe bat. Rhuna konnte das nicht verstehen. Sie konnte nicht nachvollziehen, wieso alles, was sie anfasste scheinbar damit endete, dass jemand zu schaden kam. Sie machte sich selbst Vorwürfe und hatte das Bedürfnis, sich an Yedan zu wenden. Er war ihr Halt, doch auch ihm hatte sie versichert, dass nichts passieren würde. Als Calhoun schließlich auftauchte, fiel Rhuna auf, dass er scheinbar nicht so einfach den inneren Bereich des Ritualkreises betreten konnte. Mallhall, Neri und Rhuna war das möglich gewesen, doch bei dem Dunklen musste Mall den Kreis aktiv öffnen, damit er scheinbar seine Bannwirkung verlor. Letzendlich war aber nicht das etwas, was sie nachhaltig beschäftigte. Rhuna redete noch mal auf Calhoun ein, er solle ihr helfen. Dabei überbrückte sie sogar die Kluft zwischen sich und ihm und verdrängte ihr ungutes Gefühl in seiner Nähe. Dass er die Klinge durch ihr Fleisch gezogen hatte, würde vermutlich nicht so schnell dazu beitragen, dass sie einander verstanden… aber jetzt in diesem einen Moment, ging es eben um Neriélle und ihre Gesundheit. Calhoun hatte nur zustimmend gebrummt. Er würde sich kümmern, dessen konnte sich Rhuna sicher sein. Wie oder wann, das erwähnte Calhoun allerdings nicht mehr, sondern verließ zusammen mit Arunn und der reglosen Neri den Raum.
Auch Rhuna wollte gehen. Sie wollte nichts von Mallahall und teilte ihr das auch mit. Die Blonde nickte geschlagen. Sie räusperte sich, während sie ein wenig betreten an ihren Fingern nestelte. Arrond machte den Weg frei, damit Rhuna und Yedan hinausgehen konnten. Schließlich blieben die beiden Menschen allein zurück und nur kurz konnte mein ein leises Aufschluchzen vernehmen, ehe die Tür alle weiteren Geräusche schluckte.
Rhuna und Yedan hatten das Gästezimmer gemeinsam bezogen. Arrond war so freundlich gewesen, ihnen das größere zur Verfügung zu stellen. Letztendlich befand es sich am anderen Ende des Hauses und in einiger Entfernung zu Neri’s. Hier umfing sie eine Ruhe. Das Fest tummelte sich noch immer am Hafen aber die Geräusche drangen nicht so tief bis in das Innere des Hauses vor. Die Einrichtung war, wie das restliche Haus, geschmackvoll und erlesen. Arrond wusste mit wenigen Akzenten einen guten Geschmack auszudrücken und so fühlte man sich durchaus auch wohl in diesem fremden Haus. Das Bett besaß einen Baldachin, sowie zarte Vorhänge für die warmen Nächte mit Insekten. Die Fenster zeigten zum Innenhof des Hauses, in dem aber bereits alles ruhte. Hier und dort flackerte noch eine Fackel, aber das nur für das Ausleuchten der Gegend. Es gab einen kleinen Sekretär an dem sich auch Schreibutensilien befanden. Federkiel, Tinte und Pergament für etwaige Korrespondenz. Davor stand ein fein geschnitzter Stuhl mit dunkelrotem Polster und Intarsien an der Lehne. Eine Tür führte in ein Bad, das die moderne, zwergische Technik der Wasserpumpen beherrschte, sodass man fließendes Wasser aus einem Hahn beziehen konnte. Ein Zuber stand dort in länglicher Form und mit ausgefallenen Löwenpfoten als Füßen. Der Farbton war eine Mischung aus Sepia und Bronze und fügte sich wundervoll in das restliche Interieur. Neben dem Bett stand jeweils ein Nachttisch mit einer Kerze im Glas darauf. Ein Regal mit verschiedenen Büchern, von Abenteuer über Sachbuch bis hin zu Zauberformeln gab es ebenfalls und lud in einer angrenzenden Sitzecke zum Verweilen ein. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es noch ein kleines Schränkchen für Bettwäsche, Handtücher und Platz für eigenes Gepäck, um daneben einen Kamin zu haben, der das Zimmer wärmen würde. Alles in allem war dies kein schlechter Ort, um sich mal einen Moment zu entspannen. Doch davon war Rhuna weit entfernt. Betroffen legte sie ihre Hände in ihr Gesicht und seufzte. „Es tut mir leid…! Obwohl es hieß, dass nichts passieren würde, ist schon wieder etwas geschehen!“ Yedan schüttelte den Kopf. „Ihre Worte wirkten wahr. Ich habe auch geglaubt, dass es anders ausgehen würde…“, pflichtete er ihr bei und streichelte ihr über die Schulter. „Legen wir uns hin! Du siehst wirklich erschöpft aus. Ich hätte es früher bemerken sollen…!“ „Ach Rhuna!“, lächelte Yedan ihr aufmunternd zu. „Bestrafe dich doch nicht für Dinge, für die du gar nichts kannst!“, ermahnte er sie mit liebevollem Unterton. „Mir geht es nicht schlecht, ich weiß gar nicht, warum alle darauf so herumreiten!“, schmunzelte er. „Ich fühle mich nur etwas müder als sonst, aber… das ist vielleicht auch nur die Nachwirkung unserer Erlebnisse, der Reise und… und der Umstellung.“, zuckte er die Schultern.
Er beobachtete sie sehr genau, als sie ihren Rock anhob und ihr Bein zeigte. Die eigentliche Handlung nahm er nur am Rande wahr. Er seufzte zufrieden und wandte sich mit einem spitzbübischen Lächeln ab. „Du machst es mir nicht leicht, mich zu entspannen!“, tadelte er sie wieder als hätte sie mit Absicht etwas zu viel Haut gezeigt. Rhuna aber konnte fühlen, wie vorerst die Last des Diebesgutes hinter dem Schränkchen im Sekretär verschwand. Sie würde sich später noch mal mit der Kette auseinandersetzen. Bisher hatte sie nur einen schnellen Blick darauf geworfen, doch jetzt ging es erstmal um Yedan. Ihre Liebe zu ihm machte es ihr ungemein schwer, dass sie keine Zeit für ihn selbst fand. Er war stets für sie da, auch über seine eigenen Kräfte hinaus, wie es schien und sie wollte sich jetzt endlich mal revanchieren. „Leg dich gleich auf den Bauch. Ich massier dich!“ Er hob die Augenbrauen und hatte sich bereits auf das Bett gesetzt, um sich hinzulegen. „So?“, fragte er und erneut tauchte sein hellbrauner Blick in einen neckischen Schimmer. Doch Yedan lächelte daraufhin und folgte ihrer ‚Anweisung‘ bereitwillig. Bevor er das allerdings tat, zog er tatsächlich das Hemd aus und legte es zur Seite. Vor Rhuna’s Blick breitete sich das feine Muskelspiel des Mannes aus, der sein Leben lang gekämpft hatte. Das Leben hatte ihn gestählt, aber auch gezeichnet. Narben und kleinere, alte Wunden waren sichtbar im Licht der Kerzen und doch entstellte ihn nichts ernsthaft. Yedan verschränkte seine Arme, sodass Rhuna durchaus Platz hatte, um sich an ihm abzuarbeiten. Sie würde spüren, dass er hier und dort verhärtet war. Dass die Geschehnisse im Leben Auswirkungen hatten. Aber sie spürte auch, dass ihre Zuwendung durchaus zu entspannen wusste. Yedan brummte wohlig und hatte die Augen geschlossen. Es gefiel ihm und er wurde sichtlich weicher, je länger sie sich mit ihm beschäftigen wollte. „Warum komme ich erst jetzt in den Genuss?“, fragte er erstickt durch das weiche Kissen, in das er sein Gesicht gedrückt hatte. Er klang bleiern und schien kurz vor dem Einschlafen zu sein, sollte Rhuna ihn nicht anderweitig ablenken.
Auch Rhuna wollte gehen. Sie wollte nichts von Mallahall und teilte ihr das auch mit. Die Blonde nickte geschlagen. Sie räusperte sich, während sie ein wenig betreten an ihren Fingern nestelte. Arrond machte den Weg frei, damit Rhuna und Yedan hinausgehen konnten. Schließlich blieben die beiden Menschen allein zurück und nur kurz konnte mein ein leises Aufschluchzen vernehmen, ehe die Tür alle weiteren Geräusche schluckte.
Rhuna und Yedan hatten das Gästezimmer gemeinsam bezogen. Arrond war so freundlich gewesen, ihnen das größere zur Verfügung zu stellen. Letztendlich befand es sich am anderen Ende des Hauses und in einiger Entfernung zu Neri’s. Hier umfing sie eine Ruhe. Das Fest tummelte sich noch immer am Hafen aber die Geräusche drangen nicht so tief bis in das Innere des Hauses vor. Die Einrichtung war, wie das restliche Haus, geschmackvoll und erlesen. Arrond wusste mit wenigen Akzenten einen guten Geschmack auszudrücken und so fühlte man sich durchaus auch wohl in diesem fremden Haus. Das Bett besaß einen Baldachin, sowie zarte Vorhänge für die warmen Nächte mit Insekten. Die Fenster zeigten zum Innenhof des Hauses, in dem aber bereits alles ruhte. Hier und dort flackerte noch eine Fackel, aber das nur für das Ausleuchten der Gegend. Es gab einen kleinen Sekretär an dem sich auch Schreibutensilien befanden. Federkiel, Tinte und Pergament für etwaige Korrespondenz. Davor stand ein fein geschnitzter Stuhl mit dunkelrotem Polster und Intarsien an der Lehne. Eine Tür führte in ein Bad, das die moderne, zwergische Technik der Wasserpumpen beherrschte, sodass man fließendes Wasser aus einem Hahn beziehen konnte. Ein Zuber stand dort in länglicher Form und mit ausgefallenen Löwenpfoten als Füßen. Der Farbton war eine Mischung aus Sepia und Bronze und fügte sich wundervoll in das restliche Interieur. Neben dem Bett stand jeweils ein Nachttisch mit einer Kerze im Glas darauf. Ein Regal mit verschiedenen Büchern, von Abenteuer über Sachbuch bis hin zu Zauberformeln gab es ebenfalls und lud in einer angrenzenden Sitzecke zum Verweilen ein. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es noch ein kleines Schränkchen für Bettwäsche, Handtücher und Platz für eigenes Gepäck, um daneben einen Kamin zu haben, der das Zimmer wärmen würde. Alles in allem war dies kein schlechter Ort, um sich mal einen Moment zu entspannen. Doch davon war Rhuna weit entfernt. Betroffen legte sie ihre Hände in ihr Gesicht und seufzte. „Es tut mir leid…! Obwohl es hieß, dass nichts passieren würde, ist schon wieder etwas geschehen!“ Yedan schüttelte den Kopf. „Ihre Worte wirkten wahr. Ich habe auch geglaubt, dass es anders ausgehen würde…“, pflichtete er ihr bei und streichelte ihr über die Schulter. „Legen wir uns hin! Du siehst wirklich erschöpft aus. Ich hätte es früher bemerken sollen…!“ „Ach Rhuna!“, lächelte Yedan ihr aufmunternd zu. „Bestrafe dich doch nicht für Dinge, für die du gar nichts kannst!“, ermahnte er sie mit liebevollem Unterton. „Mir geht es nicht schlecht, ich weiß gar nicht, warum alle darauf so herumreiten!“, schmunzelte er. „Ich fühle mich nur etwas müder als sonst, aber… das ist vielleicht auch nur die Nachwirkung unserer Erlebnisse, der Reise und… und der Umstellung.“, zuckte er die Schultern.
Er beobachtete sie sehr genau, als sie ihren Rock anhob und ihr Bein zeigte. Die eigentliche Handlung nahm er nur am Rande wahr. Er seufzte zufrieden und wandte sich mit einem spitzbübischen Lächeln ab. „Du machst es mir nicht leicht, mich zu entspannen!“, tadelte er sie wieder als hätte sie mit Absicht etwas zu viel Haut gezeigt. Rhuna aber konnte fühlen, wie vorerst die Last des Diebesgutes hinter dem Schränkchen im Sekretär verschwand. Sie würde sich später noch mal mit der Kette auseinandersetzen. Bisher hatte sie nur einen schnellen Blick darauf geworfen, doch jetzt ging es erstmal um Yedan. Ihre Liebe zu ihm machte es ihr ungemein schwer, dass sie keine Zeit für ihn selbst fand. Er war stets für sie da, auch über seine eigenen Kräfte hinaus, wie es schien und sie wollte sich jetzt endlich mal revanchieren. „Leg dich gleich auf den Bauch. Ich massier dich!“ Er hob die Augenbrauen und hatte sich bereits auf das Bett gesetzt, um sich hinzulegen. „So?“, fragte er und erneut tauchte sein hellbrauner Blick in einen neckischen Schimmer. Doch Yedan lächelte daraufhin und folgte ihrer ‚Anweisung‘ bereitwillig. Bevor er das allerdings tat, zog er tatsächlich das Hemd aus und legte es zur Seite. Vor Rhuna’s Blick breitete sich das feine Muskelspiel des Mannes aus, der sein Leben lang gekämpft hatte. Das Leben hatte ihn gestählt, aber auch gezeichnet. Narben und kleinere, alte Wunden waren sichtbar im Licht der Kerzen und doch entstellte ihn nichts ernsthaft. Yedan verschränkte seine Arme, sodass Rhuna durchaus Platz hatte, um sich an ihm abzuarbeiten. Sie würde spüren, dass er hier und dort verhärtet war. Dass die Geschehnisse im Leben Auswirkungen hatten. Aber sie spürte auch, dass ihre Zuwendung durchaus zu entspannen wusste. Yedan brummte wohlig und hatte die Augen geschlossen. Es gefiel ihm und er wurde sichtlich weicher, je länger sie sich mit ihm beschäftigen wollte. „Warum komme ich erst jetzt in den Genuss?“, fragte er erstickt durch das weiche Kissen, in das er sein Gesicht gedrückt hatte. Er klang bleiern und schien kurz vor dem Einschlafen zu sein, sollte Rhuna ihn nicht anderweitig ablenken.
- Rhuna Bláidyaét
- Celcia-Team
- Beiträge: 230
- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
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- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyána Elfe
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Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
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- Ausrüstung: [br][/br]
- Tierische Begleiter: Eon (Jún)
- Zum Vorzeigen: [br][/br]
Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Für die Einrichtung im Zimmer hatte Rhuna derzeit kaum einen Blick. Yedans Befürchtungen schienen langsam, aber sicher wahr zu werden. Denn die junge Elfe hatte einfach immer weitergemacht und sich nie wirklich die Zeit genommen, sich bewusst mit alldem was passiert war, was sie durchgemacht hatten und nun bereits wieder anstand, auseinanderzusetzen. Und noch immer schien sie dafür noch nicht wirklich das richtige Bewusstsein zu entwickeln. Sie hangelte sich von einem kleinen, schönen Augenblick zum nächsten und verdrängte den Rest – schon ihn beiseite. Es ging ihr doch nicht schlecht – wie könnte es, wenn sie lebendig war und den wundervollsten Mann an ihrer Seite hatte, der sie wirklich aufrichtig mit all seiner Seele liebte. Sie wollte sich nicht auf die schlechten und negativen Erfahrungen und Geschehnisse konzentrieren. Doch ihre Seele und ihr Wille schienen die Weise der Verarbeitung unterschiedlich zu betrachten.
Erneut hatte Rhuna das Gefühl, dass sie mit ihrer Magie nichts Gutes vollbracht hatte. Ihr inniger Wunsch einmal wie Avalinn eine starke Lichtmagierin zu sein, die wirklich helfen konnte, wenn es wichtig war, rückte wieder ein Stück in die Ferne. Und dieses Mal konnte sie es nicht einmal mit ihrer zweiten Magie erklären. Die Naturmagie in ihr hatte sie völlig ohne Einmischung machen lassen. Als würde wenigstens in diesem Punkt die Waagschale ins Gleichgewicht kommen.
Gedanklich fragte sie sich, ob sie auf dem richtigen Weg war. Sie schien ohne Hilfe und Anleitung nichts, was ihre Magie betraf, alleine zu vollbringen. Und das frustrierte sie mehr, als sie zugeben wollte. Andere fanden von alleine zu ihrer Stärke und Kontrolle – zumindest für die Grundlagen. Rhuna hatte Neri helfen wollen, doch nun schien sie ihre Freundin eher in Gefahr gebracht zu haben. Und einzig Calhoun schien zu wissen, wie man ihr helfen könnte.
Mallahall hatte sicher nicht gewollt, dass das alles passierte. Das musste Rhuna ihr, jetzt wo sie etwas Abstand hatte, einräumen. Und doch hatte sie das Vertrauen in die fremde Frau verloren.
„Ihre Worte wirkten wahr. Ich habe auch geglaubt, dass es anders ausgehen würde…“, warf auch Yedan ein. Das Streicheln seiner Finger auf ihrer Schulter wirkte beruhigend auf die junge Frau und ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. Würde je eine seiner Berührungen sich wie selbstverständlich anfühlen? Rhuna wagte das zu bezweifeln. Sie war sich dafür jeder dieser Berührungen viel zu bewusst.
Doch nun wollte sie, dass zumindest Yedan etwas Ruhe finden würde. Sie wollte für ihn da sein – ihm endlich auch etwas zurückgeben können.
„Ach Rhuna! Bestrafe dich doch nicht für Dinge, für die du gar nichts kannst!“, ermahnte ihr Sarier sie, als sie ihren Eigenvorwurf, dass sie nicht bemerkt hatte, wie erschöpft Yedan scheinbar gewesen war, laut aussprach. Rhuna hob den Kopf und begegnete seinem liebevollen Blick und ein nachgebendes schiefes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
„Mir geht es nicht schlecht, ich weiß gar nicht, warum alle darauf so herumreiten! Ich fühle mich nur etwas müder als sonst, aber… das ist vielleicht auch nur die Nachwirkung unserer Erlebnisse, der Reise und… und der Umstellung.“, erklärte er und wirkte in diesem Moment sogar in ihren Augen überzeugend. So nickte sie und rieb sich noch einmal über die erschöpften Augen.
„Vielleicht übertreibe ich wirklich. Aber… ich hab das Gefühl dahingehend keine… Ruhe zu finden. Der Gedanke, dass mit dir etwas sein könnte, erschreckt mich.“ Ihr Blick wanderte zum Bett und sie wirkte einen Moment wie in Gedanken versunken. Rhuna wusste selbst nicht, wieso sie so empfand. Ihre Gefühle für Yedan waren von Anfang an stark gewesen – schon bei ihrem Kennenlernen, hatte sie sich bei ihm über das normale Maß hinaus wohl und angezogen gefühlt. Und diese Verbundenheit war gewachsen – viel stärker geworden.
Sie hob den Blick und riss sich aus dieser Gedankenwelt los. Das Letzte, was sie wollte war, Yedan Sorgen zu machen. Deshalb lächelte sie, streckte sich kurz und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Dabei kannst du besser auf dich aufpassen, als ich auf mich!“, sagte sie, um das Thema nicht ganz so schwerwiegend zu beenden. Sie trat etwas näher in den Traum und erinnerte sich dann an das Kästchen mit der Kette, das sie ablegte und versteckte. Dabei beobachtete sie ihr Sarier aufmerksam und ließ sich zu einer neckenden Äußerung hinreißen:
„Du machst es mir nicht leicht, mich zu entspannen!“, tadelte er sie, woraufhin sie überrascht aufsah. Allerdings begriff sie sofort, was er meinte und mit leichter werdendem Herzen hob sie ihren Rock neckend wieder etwas an.
„Wieso nur? Dabei hast du doch nichts gesehen, was du nicht schon kennst!“, meinte die neckend und doch ein wenig … anzüglich. Allerdings zielte Rhuna gerade nicht auf diese Art der Zweisamkeit ab, egal wie groß die Sehnsucht auch in ihrem Innern wieder wuchs. Für den Anfang wollte sie, dass er wirklich entspannen und abschalten konnte. Daher ließ sie den Stoff ihres Kleides los, der daraufhin wieder ihre Knie bedeckte und sagte dann, mit einem Kopfnicken in Richtung Bett: „Leg dich auf den Bauch. Ich massier dich!“
Dieses Angebot kam für Yedan offenbar unerwartet, denn er hob die Augenbrauen und ließ sich auf das Bett nieder.
„So?“, fragte er mit einem neckischen Schmunzeln nach, das sich in ihrem Lächeln widerzuspiegeln begann. Sie nickte deutlich und sah ihn auffordernd an, dass er das Hemd nun ablegte. Als das geschehen war, ließ sie ihren Blick über seinen Oberkörper wandern. Auch Rhuna sah nichts, was sie nicht schon kannte und doch verschlug es ihr irgendwie wieder einmal die Sprache. Keine Narbe war in ihren Augen unansehnlich. Jeder, der bei normalen Verstand war, würde ihn als gutaussehend bezeichnen. Er selbst wusste auch um seine Wirkung bei Frauen und doch hatte Rhuna nie das Gefühl, oder gar die Sorge, dass er einer anderen Frau besonderen Blicke zuwerfen würde. Was das betraf vertraute sie ihm blind. Einfach weil… sie seine Seele kannte! Wenn sie in seine braunen Augen sah, konnte sie niemand anderen, als sich darin wiederfinden. Und das war etwas, wofür sie wirklich dankbar war.
Doch so stark das Gefühl der Liebe war, so regte sich auch die Sehnsucht nach körperlicher Nähe, was für einen Romantiker das ganze Bild vielleicht zerstören würde. Doch Rhuna widerstand nicht deshalb – sie hatte sich ein Vorhaben gesetzt und trat nun näher, um anzufangen.
Er lächelte sie an und folgte ihrer Anweisung sich auf den Bauch zu legen, so dass Rhuna aufs Bett und über ihn krabbelte, so dass sie quasi auf seinem Hinterteil saß. Im Grund kniete sie über ihn und beugte sich vor, um ihre Hände an seine Schultern zu legen. Sie griff spürbar und doch mit angenehmen Druck in die Haut und begann mit der Massage. Natürlich würde es mit Öl einfacher sein, doch solchen stand ihnen gerade nicht zur Verfügung.
Die junge Elfe bearbeitete so seinen gesamten Rücken, spürte seine Muskeln und wo sie sich verspannt hatten. An diesen Stellen verweilte sie immer wieder kurz und versuchte mit kreisenden Bewegungen und entsprechendem Druck die Verspannung zu lösen, ehe sie weiterwanderte. Und immer wieder, beugte sie sich so weit vor, dass sie hier und da einen Kuss auf seine Haut platzieren konnte.
„Warum komme ich erst jetzt in den Genuss?“, fragte er erstickt durch das weiche Kissen, in das er sein Gesicht gedrückt hatte. Deine Laute gaben ihr die Bestätigung, dass sie ihre Sache hier zumindest gut machte. Und seiner Stimme zu urteilen, entspannte er sich langsam soweit, dass er kurz davor war einzunicken.
„Ich weiß nicht…!“, gab sie ehrlich zu und sah lächelnd auf ihn hinab, reckte den Kopf dabei etwas seitlich, um einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. „Wir haben uns eher mit anderen Freuden beschäftigt!“, fügte sie noch hinzu und konnte nicht umhin eben diesen Drang nach diesen Beschäftigungen erneut in sich pochen zu spüren. Dieses Mal so bewusst, dass sie über sich selbst amüsiert mit dem Kopf schüttelte. Sie war wirklich unersättlich. Es war ja nicht so, dass ihr letztes Mal besonders lange her war – lediglich ein paar Stunden, um genau zu sein! Sie streckte die Hand aus und strich ihm liebevoll durch das Haar. Wenn Yedan die Augen geschlossen hatte und so entspannt aussah, wirkte er immer ein wenig jünger. Doch in diesem Moment sah sie einfach nur den Mann, der ihr vor ein paar Stunden einen Antrag gemacht und ihr damit … irgendwie offiziell und über ein – Ich liebe dich – hinaus, sein Herz geschenkt hatte.
„Ich werde es von nun an öfter machen, wenn du willst!“, bot sie ihm an und streichelte mit der anderen Hand über seine Haut, ehe sie wieder einen Kuss auf seinen Rücken platzierte.
Langsam und vorsichtig verließ sie die Position, in der sie sich nun bereits mehr als 10 Minuten befunden hatte. Sie kniete neben ihm, auf der Höhe seines Oberkörpers, auf dem Bett und begann wieder damit mit den Fingern durch seine Haare zu streichen. Auch hier beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf den braunen Schopf, dann auf die Schläfe, sein Augenlid… seine Lippen.
Sie wollte ihn nicht aus diesem Moment der Entspannung reißen. Ihn so zu sehen und zu beobachten gab ihr eine ganz andere Art der Befriedigung, die ihre eigene Seele umschmeichelte. Das hieß zwar nicht, dass sie ihn abweisen würde, sollte er doch mehr zu wollen, doch von sich aus würde sie ihn dazu gerade nicht auffordern.
„Danke…!“, flüsterte sie leise und schmiegte ihr Gesicht vorsichtig an das Seine. „Danke, dass du in mein Leben getreten bist und … mich in dein Herz gelassen hast!“ Das war etwas, was sie nie als selbstverständlich ansehen würde. Sie wusste noch genau, wie sehr sie gebangt hatte, als noch gar nicht klar war, ob er für sie ähnliche Gefühle entwickeln würde. Ehrlich gesagt wusste sie nicht, was sie getan hätte, wäre es nie dazu gekommen…
Doch darüber wollte sich die junge Frau gar keine Gedanken machen. Sie wusste nur, dass für immer an seiner Seite sein wollte. Yedan war ihr Leben geworden - ohne, dass sich ihre Welt dadurch verkleinderte. Im Gegenteil - sie erweiterte sich immer mehr und er vermittelte ihr dabei stets das Gefühl von Nähe und Sicherheit! Vielleicht war sie auch deshalb so verunsichert, wenn sie glaubte, dass es ihm nicht gut ginge. Denn ein Leben ohne ihn, war für Rhuna einfach nicht mehr denkbar. Dafür liebte sie ihn mit jeder Faser ihrer Seele.
Erneut hatte Rhuna das Gefühl, dass sie mit ihrer Magie nichts Gutes vollbracht hatte. Ihr inniger Wunsch einmal wie Avalinn eine starke Lichtmagierin zu sein, die wirklich helfen konnte, wenn es wichtig war, rückte wieder ein Stück in die Ferne. Und dieses Mal konnte sie es nicht einmal mit ihrer zweiten Magie erklären. Die Naturmagie in ihr hatte sie völlig ohne Einmischung machen lassen. Als würde wenigstens in diesem Punkt die Waagschale ins Gleichgewicht kommen.
Gedanklich fragte sie sich, ob sie auf dem richtigen Weg war. Sie schien ohne Hilfe und Anleitung nichts, was ihre Magie betraf, alleine zu vollbringen. Und das frustrierte sie mehr, als sie zugeben wollte. Andere fanden von alleine zu ihrer Stärke und Kontrolle – zumindest für die Grundlagen. Rhuna hatte Neri helfen wollen, doch nun schien sie ihre Freundin eher in Gefahr gebracht zu haben. Und einzig Calhoun schien zu wissen, wie man ihr helfen könnte.
Mallahall hatte sicher nicht gewollt, dass das alles passierte. Das musste Rhuna ihr, jetzt wo sie etwas Abstand hatte, einräumen. Und doch hatte sie das Vertrauen in die fremde Frau verloren.
„Ihre Worte wirkten wahr. Ich habe auch geglaubt, dass es anders ausgehen würde…“, warf auch Yedan ein. Das Streicheln seiner Finger auf ihrer Schulter wirkte beruhigend auf die junge Frau und ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. Würde je eine seiner Berührungen sich wie selbstverständlich anfühlen? Rhuna wagte das zu bezweifeln. Sie war sich dafür jeder dieser Berührungen viel zu bewusst.
Doch nun wollte sie, dass zumindest Yedan etwas Ruhe finden würde. Sie wollte für ihn da sein – ihm endlich auch etwas zurückgeben können.
„Ach Rhuna! Bestrafe dich doch nicht für Dinge, für die du gar nichts kannst!“, ermahnte ihr Sarier sie, als sie ihren Eigenvorwurf, dass sie nicht bemerkt hatte, wie erschöpft Yedan scheinbar gewesen war, laut aussprach. Rhuna hob den Kopf und begegnete seinem liebevollen Blick und ein nachgebendes schiefes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
„Mir geht es nicht schlecht, ich weiß gar nicht, warum alle darauf so herumreiten! Ich fühle mich nur etwas müder als sonst, aber… das ist vielleicht auch nur die Nachwirkung unserer Erlebnisse, der Reise und… und der Umstellung.“, erklärte er und wirkte in diesem Moment sogar in ihren Augen überzeugend. So nickte sie und rieb sich noch einmal über die erschöpften Augen.
„Vielleicht übertreibe ich wirklich. Aber… ich hab das Gefühl dahingehend keine… Ruhe zu finden. Der Gedanke, dass mit dir etwas sein könnte, erschreckt mich.“ Ihr Blick wanderte zum Bett und sie wirkte einen Moment wie in Gedanken versunken. Rhuna wusste selbst nicht, wieso sie so empfand. Ihre Gefühle für Yedan waren von Anfang an stark gewesen – schon bei ihrem Kennenlernen, hatte sie sich bei ihm über das normale Maß hinaus wohl und angezogen gefühlt. Und diese Verbundenheit war gewachsen – viel stärker geworden.
Sie hob den Blick und riss sich aus dieser Gedankenwelt los. Das Letzte, was sie wollte war, Yedan Sorgen zu machen. Deshalb lächelte sie, streckte sich kurz und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Dabei kannst du besser auf dich aufpassen, als ich auf mich!“, sagte sie, um das Thema nicht ganz so schwerwiegend zu beenden. Sie trat etwas näher in den Traum und erinnerte sich dann an das Kästchen mit der Kette, das sie ablegte und versteckte. Dabei beobachtete sie ihr Sarier aufmerksam und ließ sich zu einer neckenden Äußerung hinreißen:
„Du machst es mir nicht leicht, mich zu entspannen!“, tadelte er sie, woraufhin sie überrascht aufsah. Allerdings begriff sie sofort, was er meinte und mit leichter werdendem Herzen hob sie ihren Rock neckend wieder etwas an.
„Wieso nur? Dabei hast du doch nichts gesehen, was du nicht schon kennst!“, meinte die neckend und doch ein wenig … anzüglich. Allerdings zielte Rhuna gerade nicht auf diese Art der Zweisamkeit ab, egal wie groß die Sehnsucht auch in ihrem Innern wieder wuchs. Für den Anfang wollte sie, dass er wirklich entspannen und abschalten konnte. Daher ließ sie den Stoff ihres Kleides los, der daraufhin wieder ihre Knie bedeckte und sagte dann, mit einem Kopfnicken in Richtung Bett: „Leg dich auf den Bauch. Ich massier dich!“
Dieses Angebot kam für Yedan offenbar unerwartet, denn er hob die Augenbrauen und ließ sich auf das Bett nieder.
„So?“, fragte er mit einem neckischen Schmunzeln nach, das sich in ihrem Lächeln widerzuspiegeln begann. Sie nickte deutlich und sah ihn auffordernd an, dass er das Hemd nun ablegte. Als das geschehen war, ließ sie ihren Blick über seinen Oberkörper wandern. Auch Rhuna sah nichts, was sie nicht schon kannte und doch verschlug es ihr irgendwie wieder einmal die Sprache. Keine Narbe war in ihren Augen unansehnlich. Jeder, der bei normalen Verstand war, würde ihn als gutaussehend bezeichnen. Er selbst wusste auch um seine Wirkung bei Frauen und doch hatte Rhuna nie das Gefühl, oder gar die Sorge, dass er einer anderen Frau besonderen Blicke zuwerfen würde. Was das betraf vertraute sie ihm blind. Einfach weil… sie seine Seele kannte! Wenn sie in seine braunen Augen sah, konnte sie niemand anderen, als sich darin wiederfinden. Und das war etwas, wofür sie wirklich dankbar war.
Doch so stark das Gefühl der Liebe war, so regte sich auch die Sehnsucht nach körperlicher Nähe, was für einen Romantiker das ganze Bild vielleicht zerstören würde. Doch Rhuna widerstand nicht deshalb – sie hatte sich ein Vorhaben gesetzt und trat nun näher, um anzufangen.
Er lächelte sie an und folgte ihrer Anweisung sich auf den Bauch zu legen, so dass Rhuna aufs Bett und über ihn krabbelte, so dass sie quasi auf seinem Hinterteil saß. Im Grund kniete sie über ihn und beugte sich vor, um ihre Hände an seine Schultern zu legen. Sie griff spürbar und doch mit angenehmen Druck in die Haut und begann mit der Massage. Natürlich würde es mit Öl einfacher sein, doch solchen stand ihnen gerade nicht zur Verfügung.
Die junge Elfe bearbeitete so seinen gesamten Rücken, spürte seine Muskeln und wo sie sich verspannt hatten. An diesen Stellen verweilte sie immer wieder kurz und versuchte mit kreisenden Bewegungen und entsprechendem Druck die Verspannung zu lösen, ehe sie weiterwanderte. Und immer wieder, beugte sie sich so weit vor, dass sie hier und da einen Kuss auf seine Haut platzieren konnte.
„Warum komme ich erst jetzt in den Genuss?“, fragte er erstickt durch das weiche Kissen, in das er sein Gesicht gedrückt hatte. Deine Laute gaben ihr die Bestätigung, dass sie ihre Sache hier zumindest gut machte. Und seiner Stimme zu urteilen, entspannte er sich langsam soweit, dass er kurz davor war einzunicken.
„Ich weiß nicht…!“, gab sie ehrlich zu und sah lächelnd auf ihn hinab, reckte den Kopf dabei etwas seitlich, um einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. „Wir haben uns eher mit anderen Freuden beschäftigt!“, fügte sie noch hinzu und konnte nicht umhin eben diesen Drang nach diesen Beschäftigungen erneut in sich pochen zu spüren. Dieses Mal so bewusst, dass sie über sich selbst amüsiert mit dem Kopf schüttelte. Sie war wirklich unersättlich. Es war ja nicht so, dass ihr letztes Mal besonders lange her war – lediglich ein paar Stunden, um genau zu sein! Sie streckte die Hand aus und strich ihm liebevoll durch das Haar. Wenn Yedan die Augen geschlossen hatte und so entspannt aussah, wirkte er immer ein wenig jünger. Doch in diesem Moment sah sie einfach nur den Mann, der ihr vor ein paar Stunden einen Antrag gemacht und ihr damit … irgendwie offiziell und über ein – Ich liebe dich – hinaus, sein Herz geschenkt hatte.
„Ich werde es von nun an öfter machen, wenn du willst!“, bot sie ihm an und streichelte mit der anderen Hand über seine Haut, ehe sie wieder einen Kuss auf seinen Rücken platzierte.
Langsam und vorsichtig verließ sie die Position, in der sie sich nun bereits mehr als 10 Minuten befunden hatte. Sie kniete neben ihm, auf der Höhe seines Oberkörpers, auf dem Bett und begann wieder damit mit den Fingern durch seine Haare zu streichen. Auch hier beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf den braunen Schopf, dann auf die Schläfe, sein Augenlid… seine Lippen.
Sie wollte ihn nicht aus diesem Moment der Entspannung reißen. Ihn so zu sehen und zu beobachten gab ihr eine ganz andere Art der Befriedigung, die ihre eigene Seele umschmeichelte. Das hieß zwar nicht, dass sie ihn abweisen würde, sollte er doch mehr zu wollen, doch von sich aus würde sie ihn dazu gerade nicht auffordern.
„Danke…!“, flüsterte sie leise und schmiegte ihr Gesicht vorsichtig an das Seine. „Danke, dass du in mein Leben getreten bist und … mich in dein Herz gelassen hast!“ Das war etwas, was sie nie als selbstverständlich ansehen würde. Sie wusste noch genau, wie sehr sie gebangt hatte, als noch gar nicht klar war, ob er für sie ähnliche Gefühle entwickeln würde. Ehrlich gesagt wusste sie nicht, was sie getan hätte, wäre es nie dazu gekommen…
Doch darüber wollte sich die junge Frau gar keine Gedanken machen. Sie wusste nur, dass für immer an seiner Seite sein wollte. Yedan war ihr Leben geworden - ohne, dass sich ihre Welt dadurch verkleinderte. Im Gegenteil - sie erweiterte sich immer mehr und er vermittelte ihr dabei stets das Gefühl von Nähe und Sicherheit! Vielleicht war sie auch deshalb so verunsichert, wenn sie glaubte, dass es ihm nicht gut ginge. Denn ein Leben ohne ihn, war für Rhuna einfach nicht mehr denkbar. Dafür liebte sie ihn mit jeder Faser ihrer Seele.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Das Zweifeln an ihrer Magie, war Rhuna bisher nicht abhandengekommen. Sie hatte bisher auch keine Gelegenheit bekommen, diese wirklich zu erfahren, zu studieren und dahinterzukommen, was es mit diesen beiden Potenzialen auf sich hatte. Avalinn hatte dafür sorgen wollen, dass sie lernte, aber dann war alles anders gekommen. Ihre Freundin fehlte Rhuna. Die Elfe hatte sich stets bemüht für alle da zu sein. Sie war zu einem Vorbild geworden, das sich Rhuna genommen hatte. Avalinn hatte einen Liebreiz besessen, dem man sich nur schwer entziehen konnte. Aber sie hatte auch alles hergegeben und viel verloren. Als Rhuna Avalinn das letzte Mal gesehen hatte, war die Frau nur noch ein Abklatsch ihrer Selbst und nicht mehr in der Lage, ihre Magie zu verwenden. Die Frage blieb also, ob das die Richtung war, die Rhuna anstrebte. Sich so lange aufzuopfern, bis von einem fast nichts mehr übriggeblieben war? Sich aufzuopfern war gewiss etwas, das beide füreinander tun würden. Rhuna hatte es sogar für das Dorf der Waldmenschen tun wollen. Sie hatte sich dem Dämon geöffnet und ihn hereingebeten. Sie konnte sich sicherlich erinnern, sobald sie sich darauf einließ, was das für ein Gefühl gewesen war. Der Dämon hatte sie selbst beinahe vollständig verdrängt. Sie hatte sich ganz winzig klein in einer Ecke zusammenkauern und ausharren müssen. Letztendlich blieb aber zu wenig Zeit, um sich mit allem auseinanderzusetzen. Vielleicht war das gut, vielleicht half es dabei, dass sie nicht am Boden lag und nicht mehr wusste, wie sie aufstehen sollte. Doch letztendlich musste Rhuna für sich eine Balance finden, die ihr half, diesen Weg auch bis zum Ende zu gehen. Sich immer nur die nächste Aufgabe heranzuholen, um kaum zu Atem zu kommen, das würde auf Dauer nicht gut gehen. Und es brachte sie auch nicht schneller voran. Sie strauchelte bereits jetzt mit dem Gefühl, nicht mehr aufmerksam genug zu sein. Auch wenn Yedan diese Bedenken zerstreuen wollte. „Vielleicht übertreibe ich wirklich. Aber… ich hab das Gefühl dahingehend keine… Ruhe zu finden. Der Gedanke, dass mit dir etwas sein könnte, erschreckt mich. Dabei kannst du besser auf dich aufpassen als ich auf mich!“ er schüttelte sachte den Kopf. „Aber du darfst darüber nicht dich selbst vergessen, Rhuna.“, er wartete einen kleinen Moment, dann sprach er weiter: „Du kannst nicht für alle anderen da sein wollen und dich ausschließen!“, mahnte er liebevoll und trotz allem mit Verständnis im Blick. „Wir alle treffen unsere Entscheidungen selbst. Und du kannst nicht die Scherben auffegen, wenn sie schiefgehen. Das ist auch nicht deine Aufgabe…“, spielte er auf Neri und auch auf Avalinn und sich selbst an. Yedan wusste Rhuna von ihren Gedanken abzulenken und schließlich fand auch die Elfe einen Moment der Ruhe, indem sie sich auf ihn setzte und sanft begann, seinen Rücken zu massieren. Dabei fiel ihr immer wieder auf, wie gut er aussah. Dass er bis zu ihrem Kennenlernen überhaupt niemanden gehabt hatte, war ein… Wunder! Yedan hatte bisher nicht viel dazu gesagt, außer, dass es niemanden gab. Zurückgezogen in den Wäldern zu leben, war für jemanden wie Yedan, der grundsätzlich das Gesellige mochte, gewiss eine Tortur gewesen. Dass er sich so lange nicht nach Nähe gesehnt hatte, war da kaum zu begreifen. Aber jetzt lag er hier und brummte selig unter ihrem Tun. Nach ihrer Nähe hatte er sich gesehnt und sich ihrer Liebe geöffnet. Er fragte sie, wieso er erst jetzt erfuhr, dass sie massieren konnte und Rhuna lächelte. “Ich weiß nicht! Wir haben uns eher mit anderen Freuden beschäftigt!“ Er lachte leise ins Kissen und nickte daraufhin. „Wohl wahr und ich würde es immer wieder so haben wollen!“, antwortete er frech. Auch Rhuna musste sich etwas über ihre erwachte Leidenschaft wundern. Aber dieser Moment barg noch so viel mehr als das. „Ich werde es von nun an öfter machen, wenn du willst!“ „Oh, ja, bitte! Jeden Abend und… am Morgen widmen wir uns dann den ‚anderen Freuden‘“, griff er noch mal auf und sie konnte ihn grinsen hören. Er erschauderte, als ihre Lippen seinen Rücken berührten.
Jedes Mal, wenn sie ihm einen Kuss auf die Haut hauchte, durchlief ihn ein wohliger Schauer. Rhuna liebkoste nun auch seine Wange, sein Gesicht, seine Augen. Yedan hatte die Lider geschlossen und lächelte unter ihrer Zuwendung. Ihm gefiel es sichtlich, dass sie sich um ihn kümmerte und er wurde ganz weich unter ihr. „hmm“, brummte er zufrieden, als sie ihn küsste. Er erwiderte ihren Kuss und öffnete daraufhin die Augen. „Danke…! Danke, dass du in mein Leben getreten bist und … mich in dein Herz gelassen hast!“ Er musterte sie einen Moment, dann drehte er sich unter ihr, dass sie auf ihm saß. Yedan betrachtete Rhuna einen Moment schweigend, aber dafür ausgiebig. Er legte einen Arm unter seinen Hinterkopf und lächelte daraufhin mit verwegenem Zug um den Mund. Er konnte das sehr gut! Welches Herz würde bei diesem Anblick nicht sofort höherschlagen? Seine andere Hand ruhte locker auf ihrem Oberschenkel. „Du hast MICH gerettet, Rhuna.“, antwortete er ihr und ließ seine Hand schließlich über ihre Seite, ihren Arm und ihre Wange streicheln. Dann drückte er sanft gegen sie, dass sie sich fallenließ und in seinem Arm, an seiner Brust landete. Er drückte Rhuna an sich, hielt sie ganz fest und küsste ihren Scheitel. Für einige Atemzüge lagen sie beide Arm in Arm und er hielt sie ganz fest. Die Nähe, ohne gleich ins Körperliche zu gehen, war ebenfalls nötig für die Seele. Es festigte, was sie bereits hatten. „Weißt du schon, was du jetzt tun willst?“, fragte er sie nach einer Weile. Immer wieder glitten seine Finger über ihre Haut, immer wieder fanden seine Lippen eine Stelle, die sie küssen wollten. „Ich meine wirklich, was DU tun möchtest!“, präzisierte er und wartete ruhig atmend darauf, ob sie antwortete.
Jedes Mal, wenn sie ihm einen Kuss auf die Haut hauchte, durchlief ihn ein wohliger Schauer. Rhuna liebkoste nun auch seine Wange, sein Gesicht, seine Augen. Yedan hatte die Lider geschlossen und lächelte unter ihrer Zuwendung. Ihm gefiel es sichtlich, dass sie sich um ihn kümmerte und er wurde ganz weich unter ihr. „hmm“, brummte er zufrieden, als sie ihn küsste. Er erwiderte ihren Kuss und öffnete daraufhin die Augen. „Danke…! Danke, dass du in mein Leben getreten bist und … mich in dein Herz gelassen hast!“ Er musterte sie einen Moment, dann drehte er sich unter ihr, dass sie auf ihm saß. Yedan betrachtete Rhuna einen Moment schweigend, aber dafür ausgiebig. Er legte einen Arm unter seinen Hinterkopf und lächelte daraufhin mit verwegenem Zug um den Mund. Er konnte das sehr gut! Welches Herz würde bei diesem Anblick nicht sofort höherschlagen? Seine andere Hand ruhte locker auf ihrem Oberschenkel. „Du hast MICH gerettet, Rhuna.“, antwortete er ihr und ließ seine Hand schließlich über ihre Seite, ihren Arm und ihre Wange streicheln. Dann drückte er sanft gegen sie, dass sie sich fallenließ und in seinem Arm, an seiner Brust landete. Er drückte Rhuna an sich, hielt sie ganz fest und küsste ihren Scheitel. Für einige Atemzüge lagen sie beide Arm in Arm und er hielt sie ganz fest. Die Nähe, ohne gleich ins Körperliche zu gehen, war ebenfalls nötig für die Seele. Es festigte, was sie bereits hatten. „Weißt du schon, was du jetzt tun willst?“, fragte er sie nach einer Weile. Immer wieder glitten seine Finger über ihre Haut, immer wieder fanden seine Lippen eine Stelle, die sie küssen wollten. „Ich meine wirklich, was DU tun möchtest!“, präzisierte er und wartete ruhig atmend darauf, ob sie antwortete.
- Rhuna Bláidyaét
- Celcia-Team
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- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
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- Aufenthaltsort: Santros
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- Rasse: Shyána Elfe
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- Fähigkeiten: Heilen - rudimentär
Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna war froh Yedan ein wenig verwöhnen zu können. Er gab ihr immer so viel und sie hatte das Gefühl ihm gar nicht genug zurückgeben zu können. Auch in diesem Punkt war sie noch nicht im Gleichgewicht, erst recht seit die Sorge um ihn wieder neue Wellen schlug. Doch jetzt, wo er hier auf dem Bett lag und lachte, sah es beinahe so aus, als würde sie sich alles nur einbilden.
„Wohl wahr und ich würde es immer wieder so haben wollen!“, antwortete er frech, woraufhin sie gespielt empört, aber zugleich lächelnd mit dem Kopf schüttelte. Aber wirklich etwas dagegen sagen konnte sie auch nicht. Mit Yedan zusammen zu sein war immer schön und so würde auch sie es nicht anders haben wollen. Es waren manchmal andere kleine Dinge, die sie gerne häufiger erleben würde, die bisher zu kurz kamen. Momente, wie jetzt…! Daher versprach Rhuna ihm, ihn von nun an häufiger zu massieren.
„Oh, ja, bitte! Jeden Abend und… am Morgen widmen wir uns dann den ‚anderen Freuden‘“ Seine Antwort brachte sie dazu ihm kurz in die Seiten zu knuffen.
„Wenn wir nicht aufpassen wächst an deinem Stammbaum schneller ein neuer Zweig, als wir beabsichtigen!“, sagte sie neckend, ohne es wirklich zu fokussieren. Aber sie wusste, dass ihn solch eine Aussage ein wenig aus dem Konzept bringen würde und ihn so zu sehen… war einfach etwas, was sie sich bei Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte. Immerhin neckte er sie auch – früher sogar mehr als zur Zeit! Wie oft hatte er sie in Situationen gebracht, die sie erröten ließen?
Nach einem Moment machte sie allerdings weiter mit der Massage und hauchte immer wieder Küsse auf seine Haut. Wenn sie ihm ins Gesicht sah, bemerkte sie seinen entspannten Ausdruck, der sie erleichterte und so fand auch sie ein wenig mehr zur Ruhe. Die Geschehnisse mit Neri rückten ein wenig abseits und das war vermutlich gar nicht so schlecht. Gerade konnte sie eh nichts tun und musste darauf warten, dass man ihnen Bescheid gab, wenn sich etwas änderte.
Als Rhuna fertig war, kletterte sie von Yedan hinunter, setzte sich seitlich und liebkoste einfach so sein Gesicht mit Küssen. Das war etwas, was ihrer Seele gut tat und irgendwann sprach sie einfach aus, was sie fühlte: Dankbarkeit, dass er ein Teil ihres Lebens war.
Diese Worte schienen Yedan nachdenklich zu stimmen. Sie spürte seinen musternden Blick auf sich, ehe er sich umdrehte, um sich nicht die ganze Zeit verrenken zu müssen. Er lag nun deutlich bequemer da und sah sie mit einem verwegenen Zug um den Mund an, der wirklich ihr Herz zum höherschlagen brachte.
„Du hast MICH gerettet, Rhuna.“, antwortete er und streichelte ihre Seite entlang, bis er sie an sich zog, so dass sie auf seiner Brust landete und sich an ihn schmiegen konnte. In dieser Position fühlte sie sich tatsächlich sehr wohl. Sie mochte es sehr, wenn sie seinem Herzschlag lauschen konnte – ja, so einfach und simpel war sie offenbar gestrickt. Dass er meinte, dass sie ihn gerettet hatte, ließ sich die junge Elfe kurz durch den Kopf gehen. So genau wusste sie gar nicht, was er direkt meinte. Es stimmte zwar, dass er durch sie wieder seinen Ruf herstellen konnte und die Sarier ihn endlich nicht mehr als Mörder und Verräter betrachteten…! Aber sonst hatte sie aktiv gar nicht so viel getan. Sie hatten sich einfach gefunden und… alles Weitere hatte sich einfach entwickelt.
„Du mich auch…!“, flüsterte sie daraufhin und schloss kurz die Augen. Der sanfte Druck und die Wärme seines Körpers waren angenehm und nun war er es, der sie offenbar liebkoste. Es waren eben diese kleinen Momente, die die Wunden auf ihrer Seele, Stück für Stück heilen ließen.
„Weißt du schon, was du jetzt tun willst? Ich meine wirklich, was DU tun möchtest!“, hörte sie ihn fragen, woraufhin sie die Augen wieder öffnete. Für einen kurzen Moment schwieg sie, dachte darüber nach und horchte wirklich etwas tiefer in sich hinein.
„Ich… weiß es nicht!“, gestand sie dann ehrlich und drückte sich etwas stärker an ihn. Sie legte ihren Kopf wieder ab, einfach weil sie das Gefühl hatte, dass sie sonst nicht aussprechen würde, was sich gerade einen Weg hinaussuchte.
„Es passiert in letzter Zeit so viel auf einmal, dass ich nicht weiß, worauf ich mich konzentrieren soll, oder was ich wirklich… für mich möchte!“, gestand Rhuna und schloss wieder die Augen.
„Ich habe Bjorg versprochen ihm zu helfen und das möchte ich auch halten! Ich will Neri helfen, aber ich habe durch falsche Anleitung alles nur noch schlimmer gemacht. Ich … will eigentlich wissen, wie es Avalinn geht – ich möchte meine Magien endlich kennen und kontrollieren lernen und mich dahingehend nicht mehr so unfähig fühlen. Eigentlich wollte ich wissen und herausfinden, wie es wirklich um Celcia unter der Bedrohung der Dunkelelfen steht. Aber … gleichzeitig fühle ich mich müde und vermisse… das Dorf! Mehr als… meine Heimat – obwohl ich Fíllí auch vermisse.“ Rhuna merkte, dass sich leise ein paar Tränen bildeten. Sie wusste, dass das gerade nur war, weil sie müde war und die Situation mit Neri einiges wachgerüttelt hatte.
„Ich weiß nicht, was ich davon alles wirklich möchte … oder tun soll. Das Einzige, was mir derzeit Sicherheit und Halt gibt, bist du! Das ist das einzige, wovon ich weiß, dass ich will, dass es sich niemals ändert!“ Heimlich wischte sie sich die Tränen fort, bevor sie noch auf Yedans Haut erreichten. Sie wollte nicht, dass er sich sorgen machte, aber vermutlich sorgte sie mit ihren Worten schon dafür.
„Ich dachte ich komme überall zurecht. Aber man merkt einfach, dass ich völlig abseits der großen Welt in einer ganz eigenen kleinen gelebt habe. Zumindest ich merke das…besonders nachdem, was im Dorf geschehen ist. Ich hab das Gefühl… meinen Weg vor mir gar nicht zu sehen, abgesehen von dir“, gab sie zu und begann langsam über seinen Arm zu streichen. „Und du…? Was möchtest du wirklich?“, erwiderte sie die Frage, denn auch Rhuna wollte wissen, wie es in ihm aussah.
„Wohl wahr und ich würde es immer wieder so haben wollen!“, antwortete er frech, woraufhin sie gespielt empört, aber zugleich lächelnd mit dem Kopf schüttelte. Aber wirklich etwas dagegen sagen konnte sie auch nicht. Mit Yedan zusammen zu sein war immer schön und so würde auch sie es nicht anders haben wollen. Es waren manchmal andere kleine Dinge, die sie gerne häufiger erleben würde, die bisher zu kurz kamen. Momente, wie jetzt…! Daher versprach Rhuna ihm, ihn von nun an häufiger zu massieren.
„Oh, ja, bitte! Jeden Abend und… am Morgen widmen wir uns dann den ‚anderen Freuden‘“ Seine Antwort brachte sie dazu ihm kurz in die Seiten zu knuffen.
„Wenn wir nicht aufpassen wächst an deinem Stammbaum schneller ein neuer Zweig, als wir beabsichtigen!“, sagte sie neckend, ohne es wirklich zu fokussieren. Aber sie wusste, dass ihn solch eine Aussage ein wenig aus dem Konzept bringen würde und ihn so zu sehen… war einfach etwas, was sie sich bei Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte. Immerhin neckte er sie auch – früher sogar mehr als zur Zeit! Wie oft hatte er sie in Situationen gebracht, die sie erröten ließen?
Nach einem Moment machte sie allerdings weiter mit der Massage und hauchte immer wieder Küsse auf seine Haut. Wenn sie ihm ins Gesicht sah, bemerkte sie seinen entspannten Ausdruck, der sie erleichterte und so fand auch sie ein wenig mehr zur Ruhe. Die Geschehnisse mit Neri rückten ein wenig abseits und das war vermutlich gar nicht so schlecht. Gerade konnte sie eh nichts tun und musste darauf warten, dass man ihnen Bescheid gab, wenn sich etwas änderte.
Als Rhuna fertig war, kletterte sie von Yedan hinunter, setzte sich seitlich und liebkoste einfach so sein Gesicht mit Küssen. Das war etwas, was ihrer Seele gut tat und irgendwann sprach sie einfach aus, was sie fühlte: Dankbarkeit, dass er ein Teil ihres Lebens war.
Diese Worte schienen Yedan nachdenklich zu stimmen. Sie spürte seinen musternden Blick auf sich, ehe er sich umdrehte, um sich nicht die ganze Zeit verrenken zu müssen. Er lag nun deutlich bequemer da und sah sie mit einem verwegenen Zug um den Mund an, der wirklich ihr Herz zum höherschlagen brachte.
„Du hast MICH gerettet, Rhuna.“, antwortete er und streichelte ihre Seite entlang, bis er sie an sich zog, so dass sie auf seiner Brust landete und sich an ihn schmiegen konnte. In dieser Position fühlte sie sich tatsächlich sehr wohl. Sie mochte es sehr, wenn sie seinem Herzschlag lauschen konnte – ja, so einfach und simpel war sie offenbar gestrickt. Dass er meinte, dass sie ihn gerettet hatte, ließ sich die junge Elfe kurz durch den Kopf gehen. So genau wusste sie gar nicht, was er direkt meinte. Es stimmte zwar, dass er durch sie wieder seinen Ruf herstellen konnte und die Sarier ihn endlich nicht mehr als Mörder und Verräter betrachteten…! Aber sonst hatte sie aktiv gar nicht so viel getan. Sie hatten sich einfach gefunden und… alles Weitere hatte sich einfach entwickelt.
„Du mich auch…!“, flüsterte sie daraufhin und schloss kurz die Augen. Der sanfte Druck und die Wärme seines Körpers waren angenehm und nun war er es, der sie offenbar liebkoste. Es waren eben diese kleinen Momente, die die Wunden auf ihrer Seele, Stück für Stück heilen ließen.
„Weißt du schon, was du jetzt tun willst? Ich meine wirklich, was DU tun möchtest!“, hörte sie ihn fragen, woraufhin sie die Augen wieder öffnete. Für einen kurzen Moment schwieg sie, dachte darüber nach und horchte wirklich etwas tiefer in sich hinein.
„Ich… weiß es nicht!“, gestand sie dann ehrlich und drückte sich etwas stärker an ihn. Sie legte ihren Kopf wieder ab, einfach weil sie das Gefühl hatte, dass sie sonst nicht aussprechen würde, was sich gerade einen Weg hinaussuchte.
„Es passiert in letzter Zeit so viel auf einmal, dass ich nicht weiß, worauf ich mich konzentrieren soll, oder was ich wirklich… für mich möchte!“, gestand Rhuna und schloss wieder die Augen.
„Ich habe Bjorg versprochen ihm zu helfen und das möchte ich auch halten! Ich will Neri helfen, aber ich habe durch falsche Anleitung alles nur noch schlimmer gemacht. Ich … will eigentlich wissen, wie es Avalinn geht – ich möchte meine Magien endlich kennen und kontrollieren lernen und mich dahingehend nicht mehr so unfähig fühlen. Eigentlich wollte ich wissen und herausfinden, wie es wirklich um Celcia unter der Bedrohung der Dunkelelfen steht. Aber … gleichzeitig fühle ich mich müde und vermisse… das Dorf! Mehr als… meine Heimat – obwohl ich Fíllí auch vermisse.“ Rhuna merkte, dass sich leise ein paar Tränen bildeten. Sie wusste, dass das gerade nur war, weil sie müde war und die Situation mit Neri einiges wachgerüttelt hatte.
„Ich weiß nicht, was ich davon alles wirklich möchte … oder tun soll. Das Einzige, was mir derzeit Sicherheit und Halt gibt, bist du! Das ist das einzige, wovon ich weiß, dass ich will, dass es sich niemals ändert!“ Heimlich wischte sie sich die Tränen fort, bevor sie noch auf Yedans Haut erreichten. Sie wollte nicht, dass er sich sorgen machte, aber vermutlich sorgte sie mit ihren Worten schon dafür.
„Ich dachte ich komme überall zurecht. Aber man merkt einfach, dass ich völlig abseits der großen Welt in einer ganz eigenen kleinen gelebt habe. Zumindest ich merke das…besonders nachdem, was im Dorf geschehen ist. Ich hab das Gefühl… meinen Weg vor mir gar nicht zu sehen, abgesehen von dir“, gab sie zu und begann langsam über seinen Arm zu streichen. „Und du…? Was möchtest du wirklich?“, erwiderte sie die Frage, denn auch Rhuna wollte wissen, wie es in ihm aussah.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Nicht immer blieb Zeit dafür, sich auch mal ausgiebig zu necken. Rhuna und Yedan waren er frisch zusammen und hatten sich erst vor kurzer Zeit ihre Gefühle füreinander gestanden. Dennoch waren ihre Erlebnisse so nachhaltig und schwerwiegend gewesen, dass es den Anschein erweckte, sie kannten sich bereits mehrere Leben lang. Und genau so gingen sie miteinander um. Keiner von beiden brauchte sich Gedanken zu machen, ob der jeweils andere mit den Gefühlen nur spielte. Yedan war aufrichtig, das hatte er mehrfach bewiesen. Er interessierte sich nicht mal für die Blicke der anderen Frauen, die Rhuna sehr wohl auffielen. Er hatte nur Augen für sie, seit sie sich kannten. Rhuna war ihr Kennenlernen noch sehr präsent und nur einige wenige Wochen später, lag sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit in seinem Arm. Sie hatten sich begegnen müssen, um einander der Beistand sein zu können, die sie beide nötig hatten. Und in Yedan’s Nähe konnte Rhuna wachsen. Sich ausprobieren. Das war in Shýana Nelle noch ganz anders gewesen. Dort hatte sie Erwartungen erfüllt, aber niemals ihre eigenen. Yedan erwartete von Rhuna lediglich, dass sie auf sich achtete, so, wie sie es von ihm sich wünschte. Und schließlich wollte er von ihr wissen, was sie nun vorhatte. Rhuna konnte nicht anders als ehrlich zu sein: „Ich… weiß es nicht!“, gab sie unumwunden zu. Auch das war in seiner Gegenwart vollkommen legitim. Sie durfte ihren Weg nicht immer klar vor sich sehen. Es war in Ordnung. Er streichelte ihren Rücken, während sie an seiner Brust ein wenig Erholung fand. Neri und die Geschehnisse um sie, rückten etwas nach hinten. Gewiss würde sich Arunn und schließlich auch Calhoun um sie kümmern. Denn Rhuna hatte durchaus merken können, dass Neri den beiden Männern, auf die eine oder andere Art wichtig war. So war es in Ordnung, dass sie sich nun auf sich und Yedan konzentrierte. „Es passiert in letzter Zeit so viel auf einmal, dass ich nicht weiß, worauf ich mich konzentrieren soll, oder was ich wirklich… für mich möchte! Ich habe Bjorg versprochen ihm zu helfen und das möchte ich auch halten! Ich will Neri helfen, aber ich habe durch falsche Anleitung alles nur noch schlimmer gemacht. Ich … will eigentlich wissen, wie es Avalinn geht – ich möchte meine Magien endlich kennen und kontrollieren lernen und mich dahingehend nicht mehr so unfähig fühlen. Eigentlich wollte ich wissen und herausfinden, wie es wirklich um Celcia unter der Bedrohung der Dunkelelfen steht. Aber … gleichzeitig fühle ich mich müde und vermisse… das Dorf! Mehr als… meine Heimat – obwohl ich Fíllí auch vermisse.“ Es dauerte nur einen Moment in Yedan’s Arm, da sprudelte die ganze Anspannung aus Rhuna heraus. Und er? Er schwieg, hielt sie fest, legte seine starken Arme um ihren Körper und legte seine Lippen an ihren Scheitel, wie sie verharrten. Sein Herz klopfte ganz ruhig und gleichmäßig.
„Ich weiß nicht, was ich davon alles wirklich möchte … oder tun soll. Das Einzige, was mir derzeit Sicherheit und Halt gibt, bist du! Das ist das einzige, wovon ich weiß, dass ich will, dass es sich niemals ändert! ch dachte ich komme überall zurecht. Aber man merkt einfach, dass ich völlig abseits der großen Welt in einer ganz eigenen kleinen gelebt habe. Zumindest ich merke das…besonders nachdem, was im Dorf geschehen ist. Ich hab das Gefühl… meinen Weg vor mir gar nicht zu sehen, abgesehen von dir. Und du…? Was möchtest du wirklich?“ Yedan schüttelte den Kopf. „Nein, es geht jetzt um dich, Rhuna. Auf dir lastet so vieles, das du als unerledigt siehst und das macht dich mürbe. Lass uns versuchen, einen Weg für dich zu ebnen, damit du wieder durchatmen kannst!“, redete er sanft auf sie ein. Er versprach mit seiner bloßen Stimme, dass es Hoffnung gab. Er legte sich etwas gemütlicher hin, bettete seinen braunen Haarschopf auf eines der Kissen und zog Rhuna wieder zurück in seine Nähe, damit auch sie es bequem haben konnte. Wieder umfingen sie seine Arme, boten Wärme, Nähe und Halt. „Wir sind jetzt in Santros und deshalb schlage ich vor, dass wir uns auf das konzentrieren, was wir hier zu tun haben. Das wäre Bjorg. Alles andere schieben wir für einen Moment beiseite und kümmern uns später darum. Es läuft dir nicht weg und du musst nicht alles auf einmal bewerkstelligen.“ Yedan schmunzelte leicht und drückte sie kurz. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht alles auf einmal lernen kannst und du hast genug Zeit! Vertraue darauf…“, bat er sie und sprach weiter: „Was wissen wir über Bjorg? Er ist der Sohn deines Freundes, dem du einen Brief bringen solltest. Als du das getan hast, gestand dir Bjorg, dass er mit seinem Leben haderte. Das Pech schien ihn zu verfolgen. Er brauchte Geld, wollte seine Familie versorgt wissen.“ Er wartete kurz, ob Rhuna Einwände oder Ergänzungen hätte. Immerhin war Yedan nicht die ganze Zeit dabei gewesen. Erst dann sprach er weiter: „Um an Geld zu kommen, geriet er an falsche Personen, sie brachen in das Haus einer stadtbekannten Persönlichkeit ein und stahlen… diese Kette, die du im Sekretär verwahrt hältst“, fasste er zusammen.
„Hast du sie dir schon mal genauer angesehen?“, wollte er wissen, bevor er tief Luft holte. „Was stellten wir nun mit ihr an? Bjorg fürchtet um sein Leben, wie ich es verstanden habe. Aber was denkst du dazu? Wird es reichen, wenn der Besitzer die Kette zurückerhält? Oder muss noch mehr getan werden? Er sagte, sie wäre das Pfand für sein Leben, denn solange er sie hätte, würde ihm nichts geschehen, oder? Also… was tun wir?“, wollte er von Rhuna wissen und gab ihr Raum für eigene Gedanken. Schließlich fügte er noch an: „Und was Avalinn angeht… schreibe doch Kaya einen Brief? Vielleicht kann sie deine Sorgen ein wenig zerstreuen?“, lächelte er und nickte abermals zum Sekretär. Darin befanden sich schließlich Pergament und Federkiel. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, sich nach dem Dorf zu erkundigen. Yedan aber dachte noch einen Schritt weiter, zog Rhuna liebkosend an sich. „Und wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann bringen wir Bjorg, seine Familie, die Kette und uns zurück ins Dorf.“, lächelte er sie liebevoll an und überließ ihr nun die Zeit, sich mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen. Yedan würde immer für sie da sein! Er würde es sich nicht nehmen lassen, die Ruhe im Sturm zu bleiben, wenn er merkte, dass Rhuna sich zu schnell drehte. Er fing sie ein, hielt sie und gab ihr den Frieden, den sie brauchte.
„Ich weiß nicht, was ich davon alles wirklich möchte … oder tun soll. Das Einzige, was mir derzeit Sicherheit und Halt gibt, bist du! Das ist das einzige, wovon ich weiß, dass ich will, dass es sich niemals ändert! ch dachte ich komme überall zurecht. Aber man merkt einfach, dass ich völlig abseits der großen Welt in einer ganz eigenen kleinen gelebt habe. Zumindest ich merke das…besonders nachdem, was im Dorf geschehen ist. Ich hab das Gefühl… meinen Weg vor mir gar nicht zu sehen, abgesehen von dir. Und du…? Was möchtest du wirklich?“ Yedan schüttelte den Kopf. „Nein, es geht jetzt um dich, Rhuna. Auf dir lastet so vieles, das du als unerledigt siehst und das macht dich mürbe. Lass uns versuchen, einen Weg für dich zu ebnen, damit du wieder durchatmen kannst!“, redete er sanft auf sie ein. Er versprach mit seiner bloßen Stimme, dass es Hoffnung gab. Er legte sich etwas gemütlicher hin, bettete seinen braunen Haarschopf auf eines der Kissen und zog Rhuna wieder zurück in seine Nähe, damit auch sie es bequem haben konnte. Wieder umfingen sie seine Arme, boten Wärme, Nähe und Halt. „Wir sind jetzt in Santros und deshalb schlage ich vor, dass wir uns auf das konzentrieren, was wir hier zu tun haben. Das wäre Bjorg. Alles andere schieben wir für einen Moment beiseite und kümmern uns später darum. Es läuft dir nicht weg und du musst nicht alles auf einmal bewerkstelligen.“ Yedan schmunzelte leicht und drückte sie kurz. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht alles auf einmal lernen kannst und du hast genug Zeit! Vertraue darauf…“, bat er sie und sprach weiter: „Was wissen wir über Bjorg? Er ist der Sohn deines Freundes, dem du einen Brief bringen solltest. Als du das getan hast, gestand dir Bjorg, dass er mit seinem Leben haderte. Das Pech schien ihn zu verfolgen. Er brauchte Geld, wollte seine Familie versorgt wissen.“ Er wartete kurz, ob Rhuna Einwände oder Ergänzungen hätte. Immerhin war Yedan nicht die ganze Zeit dabei gewesen. Erst dann sprach er weiter: „Um an Geld zu kommen, geriet er an falsche Personen, sie brachen in das Haus einer stadtbekannten Persönlichkeit ein und stahlen… diese Kette, die du im Sekretär verwahrt hältst“, fasste er zusammen.
„Hast du sie dir schon mal genauer angesehen?“, wollte er wissen, bevor er tief Luft holte. „Was stellten wir nun mit ihr an? Bjorg fürchtet um sein Leben, wie ich es verstanden habe. Aber was denkst du dazu? Wird es reichen, wenn der Besitzer die Kette zurückerhält? Oder muss noch mehr getan werden? Er sagte, sie wäre das Pfand für sein Leben, denn solange er sie hätte, würde ihm nichts geschehen, oder? Also… was tun wir?“, wollte er von Rhuna wissen und gab ihr Raum für eigene Gedanken. Schließlich fügte er noch an: „Und was Avalinn angeht… schreibe doch Kaya einen Brief? Vielleicht kann sie deine Sorgen ein wenig zerstreuen?“, lächelte er und nickte abermals zum Sekretär. Darin befanden sich schließlich Pergament und Federkiel. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, sich nach dem Dorf zu erkundigen. Yedan aber dachte noch einen Schritt weiter, zog Rhuna liebkosend an sich. „Und wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann bringen wir Bjorg, seine Familie, die Kette und uns zurück ins Dorf.“, lächelte er sie liebevoll an und überließ ihr nun die Zeit, sich mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen. Yedan würde immer für sie da sein! Er würde es sich nicht nehmen lassen, die Ruhe im Sturm zu bleiben, wenn er merkte, dass Rhuna sich zu schnell drehte. Er fing sie ein, hielt sie und gab ihr den Frieden, den sie brauchte.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Es tat gut, dass sie gerade ein wenig Ruhe und Zeit zum Reden bekamen. Es war einfach so, dass man manchmal selbst nicht merkte, wann ein Knoten platzte. So hatte Rhuna den Tag noch recht unbeschwert genießen können. Am Schluss musste sie allerdings erkennen, dass sie innerhalb von ein paar Stunden wieder mehr Sorgen dazubekommen hatte, als sie gerade fähig war, parallel zu verarbeiten. Es belastete sie, dass sie nicht so belastbar war, wie sie sein wollte. Aber die junge Frau war auch wirklich noch nicht sehr lebenserfahren und hatte noch frische Wunden auf ihrer Seele, die erst noch verheilen mussten. Manchmal kam das alles verzögert und Yedan hatte richtig erkannt, dass seine Partnerin eine solche Elfe war, die sich immer weiter für andere die Luft zum Atmen nahm und erst am Schluss merkte, dass nicht mehr genug für sie selbst übrig war.
Dass er an ihrer Seite war – überhaupt in ihr Leben getreten war, war für Rhuna ein Segen. Er war ihre Balance, ohne die sie just in diesem Moment nicht weitergewusst hätte. Vielleicht wäre sie wild herumgetigert, hätte wirklich das Gefühl empfunden keine Luft mehr zu bekommen und nicht zu wissen wo rechts oder links war. So konnte sie ein wenig abschalten, seiner Stimme lauschen und sich seine Vorschläge anhören, die ihr wie Wegweiser aufgezeigt wurden. Yedan sagte ihr nicht, was sie tun sollte. Aber er gab ihr Entscheidungshilfen, Ratschläge und die Möglichkeit, sich einen eigenen roten Faden zu weben. Wie dankbar sie ihm war … ahnte er vermutlich gar nicht.
Als sie nach dem fragte, was er vielleicht wollte oder brauchte, legte der Sarier allerdings Widerspruch ein.
„Nein, es geht jetzt um dich, Rhuna. Auf dir lastet so vieles, das du als unerledigt siehst und das macht dich mürbe. Lass uns versuchen, einen Weg für dich zu ebnen, damit du wieder durchatmen kannst!“, meinte er, woraufhin sie kurz die Lippen verzog. Es war nicht so, dass Rhuna ihm nicht dankbar – ja gerührt war, dass er so an sie dachte, aber sie war der Meinung, dass sie sich viel zu ähnlich waren. Er stellte sich immer hinten an. Und das war etwas, was die junge Frau überhaupt nicht wollte.
Ein grummelnder Laut, was von ihr zu hören und sie hob den Kopf, sah ihm unzufrieden in die Augen.
„Wann geht es denn dann mal um dich? Du kannst dir doch nicht immer meine Probleme und Sorgen anhören, sie mittragen und für dich selbst gar keinen Platz einräumen. Das… möchte ich auch nicht! Ich…!“, sie schluckte und senkte wieder den Blick. Es war nicht so, dass sie nicht verstand, dass er grundsätzlich… wirklich zufrieden zu sein schien. Wie könnte Rhuna auch seine Worte vergessen, als er ihr sagte, dass sie sein Weg war – er da sein wollte, wo sie war. Doch es war nicht einfach das als ausreichend zu akzeptieren, wenn sie selbst sich selbst nicht als ausreichend betrachtete.
Langsam bettete sie sich zurück, kuschelte sich an ihn und strich mit der Hand etwas hinauf, um durch sein braunes Haar zu streichen. Das liebste sie … irgendwie.
„Ich will dir nichts… vorschreiben. Ich habe nur … nun Sorgen, dass ich irgendwann wirklich nicht mehr den Blick dafür habe, wann du etwas brauchst. Du bist jemand, der sich immer hinten anstellt. Ich will mich nicht daran gewöhnen. Du bist immer an meiner Seite und für mich da – ich will dir dasselbe zurückgeben.“ Mehr würde sie dazu aber auch nicht sagen. Rhuna wusste, wie selbstlos und gleichzeitig dickköpfig Yedan sein konnte. Gleichzeitig wollte sie ihm nicht vorschreiben, wie er etwas zu empfinden hatte, denn wenn er gerade wirklich zufrieden war, wollte sie ihm nicht einreden, dass er es nicht sein sollte. Vielleicht sprach aus ihr auch nur der verunsicherte Funke, der sich entzündet hatte, als Arrond vor ihr bemerkte, dass Yedan erschöpft und nicht ganz wohl ausgesehen hatte.
„Versprich mir einfach … mir zu sagen, wenn mit dir etwas ist, du etwas möchtest oder brauchst! Das würde mich beruhigen.“
Sie wartete seine Reaktion ab und nachdem sie ihren kleinen Einwand geklärt hatten, lauschte sie weiter seinen Worten – seinen Vorschlägen und akzeptierte, dass sie sich in diesem Moment erst einmal weiter mit ihr beschäftigten. Dafür war sie auch wirklich dankbar! Als sie sein kurzes Drücken spürte, zauberte das ein Lächeln auf ihre Lippen.
„Ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht alles auf einmal lernen kannst und du hast genug Zeit! Vertraue darauf…“, erinnerte er sie und sie nickte leicht. „Mich unter Druck setzen … kann ich neuerdings wohl gut. In Shyána hatte ich nie dieses Gefühl, aber da… war jeder Tag, wie derselbe und ich wusste, dass der darauffolgende ebenfalls so verlaufen würde.“ Und das war vermutlich der Knackpunkt. Sie war blauäugig losgestiefelt und hatte sich überhaupt nicht genug Gedanken um die Gefahren und Unterschiede gemacht. Damals bei ihrem Kennenlernen war das eines der ersten Dinge, die Yedan an ihr erkannt hatte.
„Sogar Neri kann viel mehr und wir haben dieselbe Heimat.“, fügte sie sehr leise murmelnd hinzu und offenbarte dadurch ihr wirklich großes Problem – einen Minderwertigkeitskomplex. Grundlegend war sie nicht die Person, die sich gar nicht mochte. Sie hatte sich stets so akzeptiert, wie sie war. Doch in den letzten Wochen hatte sich das geändert. Auf der einen Seite fand Rhuna Wachstum und durchaus eine neue Stärke durch die gemachten Erfahrungen. Doch auf der anderen Seite wurde ihr immer wieder klar, wie … einfach sie war. Sie empfand Neid und Eifersucht… weil sie sah, was andere bereits erreicht hatten, obwohl sie teils jünger oder nur wenig älter waren. Das zu akzeptieren, nicht ungeduldig zu werden und sich die nötige Zeit zu geben… war schwer. Sehr schwer!
„Ich versuche es.“, sagte sie und hob kurz eine Hand, um sie zu betrachten. Heute hatte sie einen neuen Rückschlag bezüglich ihrer Magie erhalten. Irgendwas hatte sie anwenden und erreichen können. Doch Neri ging es dadurch nun schlecht. Und ihre Gedanken wanderten so von ganz alleine zu Avalinn. Ihre Anleitung … sie wünschte ihre Freundin wäre hier und sie hätte durch den Dämon nicht solchen Schmerz erlitten. Im Grunde größeren, als sie selbst.
„Was Avalinn angeht… schreibe doch Kaya einen Brief? Vielleicht kann sie deine Sorgen ein wenig zerstreuen?“ Bei diesem Vorschlag hielt Rhuna in der Bewegung inne. Yedans Vorschlag war wie das Aufschlagen einer Karte im Nirgendwo. Sie stützte sich mit den Armen ab, um ihn anzusehen.
„Du… hast recht!“, meinte sie, ehe sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht ausbreitete. Es war ein einfacher Vorschlag – eine einfache Idee, aber sie selbst war nicht darauf gekommen! Manchmal waren es eben wirklich die kleinen Dinge, die die Änderung mit sich brachten.
„Das mache ich! Wieso ist mir das nicht selbst eingefallen? Ich bin wirklich... danke Yedan!“, sie beugte sich strahlend zu ihm hinab und küsste ihn dankbar. Ein einfacher Brief bot ihr plötzlich das Gefühl, eine Verbindung zurückzugewinnen, die sie für ihren weiteren Weg aufgegeben zu haben schien.
„Aber… wem kann ich diesen Brief übergeben? Wie läuft das außerhalb einer Stadt und über längere Strecken?“ Dass sie dieses Wissen nicht verfügte zeigte erneut, dass sie in einer Blase aufgewachsen war.
Ihr Blick wanderte zum Sekretär und ihrem Blick nach wäre sie vermutlich am liebsten direkt aufgestanden und hätte ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt. Doch dazu würde sie sich die Zeit nehmen, nachdem sie die anderen Dinge besprochen hatten. Immerhin hatten sie vorhin erst beschlossen sich vorerst um die Angelegenheiten vor ihrer Nase zu kümmern – und das war in Santros und in diesem Fall Bjorg!
„Was wissen wir über Bjorg? Er ist der Sohn deines Freundes, dem du einen Brief bringen solltest. Als du das getan hast, gestand dir Bjorg, dass er mit seinem Leben haderte. Das Pech schien ihn zu verfolgen. Er brauchte Geld, wollte seine Familie versorgt wissen.“ Die Brünette setzte sich auf, sah Yedan an und nickte, während sie seine Hand ergriff. Ihr Sarier hatte alles richtig erfasst.
„Um an Geld zu kommen, geriet er an falsche Personen, sie brachen in das Haus einer stadtbekannten Persönlichkeit ein und stahlen… diese Kette, die du im Sekretär verwahrt hältst. Hast du sie dir schon mal genauer angesehen?“ Auch ihr Blick wanderte zurück zu dem kleinen aber aparten Möbelstück. Mit einem sachten Kopfschütteln verneinte sie seine Frage.
„Ich war ehrlich gesagt froh, als ich sie vorhin einfach ablegen und verstecken konnte. Ich habe das Gefühl, dass diese Kette mehr ist, als wir bisher wissen oder ahnen. Sie an mir zu spüren – obwohl es nur durch das Kästchen war, war… merkwürdig. Aber vielleicht verwechsle ich das auch nur mit der Schwere der Verantwortung.“ Sie erinnerte sich an den Schauder, den ihr die Kette verursacht hatte, wischte den Gedanken aber wieder beiseite.
„Was stellten wir nun mit ihr an? Bjorg fürchtet um sein Leben, wie ich es verstanden habe. Aber was denkst du dazu? Wird es reichen, wenn der Besitzer die Kette zurückerhält? Oder muss noch mehr getan werden? Er sagte, sie wäre das Pfand für sein Leben, denn solange er sie hätte, würde ihm nichts geschehen, oder? Also… was tun wir?“
Für einen Moment schwieg sie und sah nachdenklich vor sich und bewegte nur ganz sachte die Finger, die mit denen von Yedan verschränkt waren, drückten leicht und fanden in der Berührung weiteren Beistand.
„Ich würde… am liebsten Arrond darauf ansprechen und ihn zu Rate ziehen. Er kennt sich offenbar mit vielem aus, kennt vielleicht auch den Besitzer der Kette und ihren Wert. Nur sorge ich mich auch ein wenig, ob ich dadurch Bjorgs Sicherheit in Gefahr bringe. So gut kennen wir ihn immerhin noch nicht…“ Dass Rhuna Zweifel an jemandem äußerte, der im Grunde bisher sehr nett und hilfsbereit gewesen war, war auch etwas unüblich.
„Aber mir fällt nichts besseres ein! Andere würde ich noch weniger fragen und da es sich um Diebesgut handelt, werden wir uns darüber auch nicht offen informieren können, ohne verdächtig zu wirken. Wir sind immerhin Fremde in der Stadt.“ Langsam ließ sie Yedan los, stand auf und ging zum Sekretär, um das Kästchen mit der Kette herauszuholen. Sie schloss die Türe ihres Zimmers ab und kehrte dann zu ihrem Schatz zurück aufs Bett.
Achtsam drehte sie das mysteriöse Hab und Gut und betrachtete es. „Vielleicht sehen wir sie uns erst einmal in Ruhe an…!“, schlug sie vor und suchte die Möglichkeit die Kiste zu öffnen.
„Aber… wenn sie wirklich so wertvoll ist und Bjorg mit seinen Worten über den Besitzer recht hat, wage ich zu bezweifeln, dass er die Angelegenheit fallen lassen würde, sollten wie sie ihm einfach zurückgeben. Ich befürchte Bjorg wäre dann weniger sicher, als jetzt. Sonst… hätte er sie vermutlich sofort zurückgegeben.“ Ihr Blick wurde ernster. Egal wie, sie musste dafür sorgen, dass Pharus Sohn und seine kleine Familie in Sicherheit war…! Das hatte sie ihrem toten Freund versprochen und… sie war es ihm schuldig!
„Wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann bringen wir Bjorg, seine Familie, die Kette und uns zurück ins Dorf.“, erwähnte Yedan noch und brachte damit erneut einen B-Plan auf den Tisch, der für die junge Elfe mehr als praktikabel und gut klang. Doch ein Umzug würde sicher auch nicht so einfach sein – noch dazu müsste sich Bjorg dafür entscheiden und sich wohl fühlen – nicht zu vergessen seine Tochter und… konnte man die Mutter überhaupt in diese Rechnung mit einbeziehen? Immerhin waren sie offenbar in keiner Beziehung.
„Das… sollten wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten! Aber diese Entscheidung müsste Bjorg für sich treffen…!“ Die Vorstellung alleine hielt ihre Stimmung allerdings positiv. Sie konnte sich Ajaks misstrauisches Gehabe bildlich vorstellen, wie er vor dem muskulösen Santroner stand und ihn belehren würde, ja keine Äste abzurupfen! Ein kleines Lachen entschlüpfte ihr bei diesen Gedanken, ehe sich ihr Blick wieder auf das Kästchen richtete und ernster wurde.
„Also… öffnen wir es?“
Dass er an ihrer Seite war – überhaupt in ihr Leben getreten war, war für Rhuna ein Segen. Er war ihre Balance, ohne die sie just in diesem Moment nicht weitergewusst hätte. Vielleicht wäre sie wild herumgetigert, hätte wirklich das Gefühl empfunden keine Luft mehr zu bekommen und nicht zu wissen wo rechts oder links war. So konnte sie ein wenig abschalten, seiner Stimme lauschen und sich seine Vorschläge anhören, die ihr wie Wegweiser aufgezeigt wurden. Yedan sagte ihr nicht, was sie tun sollte. Aber er gab ihr Entscheidungshilfen, Ratschläge und die Möglichkeit, sich einen eigenen roten Faden zu weben. Wie dankbar sie ihm war … ahnte er vermutlich gar nicht.
Als sie nach dem fragte, was er vielleicht wollte oder brauchte, legte der Sarier allerdings Widerspruch ein.
„Nein, es geht jetzt um dich, Rhuna. Auf dir lastet so vieles, das du als unerledigt siehst und das macht dich mürbe. Lass uns versuchen, einen Weg für dich zu ebnen, damit du wieder durchatmen kannst!“, meinte er, woraufhin sie kurz die Lippen verzog. Es war nicht so, dass Rhuna ihm nicht dankbar – ja gerührt war, dass er so an sie dachte, aber sie war der Meinung, dass sie sich viel zu ähnlich waren. Er stellte sich immer hinten an. Und das war etwas, was die junge Frau überhaupt nicht wollte.
Ein grummelnder Laut, was von ihr zu hören und sie hob den Kopf, sah ihm unzufrieden in die Augen.
„Wann geht es denn dann mal um dich? Du kannst dir doch nicht immer meine Probleme und Sorgen anhören, sie mittragen und für dich selbst gar keinen Platz einräumen. Das… möchte ich auch nicht! Ich…!“, sie schluckte und senkte wieder den Blick. Es war nicht so, dass sie nicht verstand, dass er grundsätzlich… wirklich zufrieden zu sein schien. Wie könnte Rhuna auch seine Worte vergessen, als er ihr sagte, dass sie sein Weg war – er da sein wollte, wo sie war. Doch es war nicht einfach das als ausreichend zu akzeptieren, wenn sie selbst sich selbst nicht als ausreichend betrachtete.
Langsam bettete sie sich zurück, kuschelte sich an ihn und strich mit der Hand etwas hinauf, um durch sein braunes Haar zu streichen. Das liebste sie … irgendwie.
„Ich will dir nichts… vorschreiben. Ich habe nur … nun Sorgen, dass ich irgendwann wirklich nicht mehr den Blick dafür habe, wann du etwas brauchst. Du bist jemand, der sich immer hinten anstellt. Ich will mich nicht daran gewöhnen. Du bist immer an meiner Seite und für mich da – ich will dir dasselbe zurückgeben.“ Mehr würde sie dazu aber auch nicht sagen. Rhuna wusste, wie selbstlos und gleichzeitig dickköpfig Yedan sein konnte. Gleichzeitig wollte sie ihm nicht vorschreiben, wie er etwas zu empfinden hatte, denn wenn er gerade wirklich zufrieden war, wollte sie ihm nicht einreden, dass er es nicht sein sollte. Vielleicht sprach aus ihr auch nur der verunsicherte Funke, der sich entzündet hatte, als Arrond vor ihr bemerkte, dass Yedan erschöpft und nicht ganz wohl ausgesehen hatte.
„Versprich mir einfach … mir zu sagen, wenn mit dir etwas ist, du etwas möchtest oder brauchst! Das würde mich beruhigen.“
Sie wartete seine Reaktion ab und nachdem sie ihren kleinen Einwand geklärt hatten, lauschte sie weiter seinen Worten – seinen Vorschlägen und akzeptierte, dass sie sich in diesem Moment erst einmal weiter mit ihr beschäftigten. Dafür war sie auch wirklich dankbar! Als sie sein kurzes Drücken spürte, zauberte das ein Lächeln auf ihre Lippen.
„Ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht alles auf einmal lernen kannst und du hast genug Zeit! Vertraue darauf…“, erinnerte er sie und sie nickte leicht. „Mich unter Druck setzen … kann ich neuerdings wohl gut. In Shyána hatte ich nie dieses Gefühl, aber da… war jeder Tag, wie derselbe und ich wusste, dass der darauffolgende ebenfalls so verlaufen würde.“ Und das war vermutlich der Knackpunkt. Sie war blauäugig losgestiefelt und hatte sich überhaupt nicht genug Gedanken um die Gefahren und Unterschiede gemacht. Damals bei ihrem Kennenlernen war das eines der ersten Dinge, die Yedan an ihr erkannt hatte.
„Sogar Neri kann viel mehr und wir haben dieselbe Heimat.“, fügte sie sehr leise murmelnd hinzu und offenbarte dadurch ihr wirklich großes Problem – einen Minderwertigkeitskomplex. Grundlegend war sie nicht die Person, die sich gar nicht mochte. Sie hatte sich stets so akzeptiert, wie sie war. Doch in den letzten Wochen hatte sich das geändert. Auf der einen Seite fand Rhuna Wachstum und durchaus eine neue Stärke durch die gemachten Erfahrungen. Doch auf der anderen Seite wurde ihr immer wieder klar, wie … einfach sie war. Sie empfand Neid und Eifersucht… weil sie sah, was andere bereits erreicht hatten, obwohl sie teils jünger oder nur wenig älter waren. Das zu akzeptieren, nicht ungeduldig zu werden und sich die nötige Zeit zu geben… war schwer. Sehr schwer!
„Ich versuche es.“, sagte sie und hob kurz eine Hand, um sie zu betrachten. Heute hatte sie einen neuen Rückschlag bezüglich ihrer Magie erhalten. Irgendwas hatte sie anwenden und erreichen können. Doch Neri ging es dadurch nun schlecht. Und ihre Gedanken wanderten so von ganz alleine zu Avalinn. Ihre Anleitung … sie wünschte ihre Freundin wäre hier und sie hätte durch den Dämon nicht solchen Schmerz erlitten. Im Grunde größeren, als sie selbst.
„Was Avalinn angeht… schreibe doch Kaya einen Brief? Vielleicht kann sie deine Sorgen ein wenig zerstreuen?“ Bei diesem Vorschlag hielt Rhuna in der Bewegung inne. Yedans Vorschlag war wie das Aufschlagen einer Karte im Nirgendwo. Sie stützte sich mit den Armen ab, um ihn anzusehen.
„Du… hast recht!“, meinte sie, ehe sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht ausbreitete. Es war ein einfacher Vorschlag – eine einfache Idee, aber sie selbst war nicht darauf gekommen! Manchmal waren es eben wirklich die kleinen Dinge, die die Änderung mit sich brachten.
„Das mache ich! Wieso ist mir das nicht selbst eingefallen? Ich bin wirklich... danke Yedan!“, sie beugte sich strahlend zu ihm hinab und küsste ihn dankbar. Ein einfacher Brief bot ihr plötzlich das Gefühl, eine Verbindung zurückzugewinnen, die sie für ihren weiteren Weg aufgegeben zu haben schien.
„Aber… wem kann ich diesen Brief übergeben? Wie läuft das außerhalb einer Stadt und über längere Strecken?“ Dass sie dieses Wissen nicht verfügte zeigte erneut, dass sie in einer Blase aufgewachsen war.
Ihr Blick wanderte zum Sekretär und ihrem Blick nach wäre sie vermutlich am liebsten direkt aufgestanden und hätte ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt. Doch dazu würde sie sich die Zeit nehmen, nachdem sie die anderen Dinge besprochen hatten. Immerhin hatten sie vorhin erst beschlossen sich vorerst um die Angelegenheiten vor ihrer Nase zu kümmern – und das war in Santros und in diesem Fall Bjorg!
„Was wissen wir über Bjorg? Er ist der Sohn deines Freundes, dem du einen Brief bringen solltest. Als du das getan hast, gestand dir Bjorg, dass er mit seinem Leben haderte. Das Pech schien ihn zu verfolgen. Er brauchte Geld, wollte seine Familie versorgt wissen.“ Die Brünette setzte sich auf, sah Yedan an und nickte, während sie seine Hand ergriff. Ihr Sarier hatte alles richtig erfasst.
„Um an Geld zu kommen, geriet er an falsche Personen, sie brachen in das Haus einer stadtbekannten Persönlichkeit ein und stahlen… diese Kette, die du im Sekretär verwahrt hältst. Hast du sie dir schon mal genauer angesehen?“ Auch ihr Blick wanderte zurück zu dem kleinen aber aparten Möbelstück. Mit einem sachten Kopfschütteln verneinte sie seine Frage.
„Ich war ehrlich gesagt froh, als ich sie vorhin einfach ablegen und verstecken konnte. Ich habe das Gefühl, dass diese Kette mehr ist, als wir bisher wissen oder ahnen. Sie an mir zu spüren – obwohl es nur durch das Kästchen war, war… merkwürdig. Aber vielleicht verwechsle ich das auch nur mit der Schwere der Verantwortung.“ Sie erinnerte sich an den Schauder, den ihr die Kette verursacht hatte, wischte den Gedanken aber wieder beiseite.
„Was stellten wir nun mit ihr an? Bjorg fürchtet um sein Leben, wie ich es verstanden habe. Aber was denkst du dazu? Wird es reichen, wenn der Besitzer die Kette zurückerhält? Oder muss noch mehr getan werden? Er sagte, sie wäre das Pfand für sein Leben, denn solange er sie hätte, würde ihm nichts geschehen, oder? Also… was tun wir?“
Für einen Moment schwieg sie und sah nachdenklich vor sich und bewegte nur ganz sachte die Finger, die mit denen von Yedan verschränkt waren, drückten leicht und fanden in der Berührung weiteren Beistand.
„Ich würde… am liebsten Arrond darauf ansprechen und ihn zu Rate ziehen. Er kennt sich offenbar mit vielem aus, kennt vielleicht auch den Besitzer der Kette und ihren Wert. Nur sorge ich mich auch ein wenig, ob ich dadurch Bjorgs Sicherheit in Gefahr bringe. So gut kennen wir ihn immerhin noch nicht…“ Dass Rhuna Zweifel an jemandem äußerte, der im Grunde bisher sehr nett und hilfsbereit gewesen war, war auch etwas unüblich.
„Aber mir fällt nichts besseres ein! Andere würde ich noch weniger fragen und da es sich um Diebesgut handelt, werden wir uns darüber auch nicht offen informieren können, ohne verdächtig zu wirken. Wir sind immerhin Fremde in der Stadt.“ Langsam ließ sie Yedan los, stand auf und ging zum Sekretär, um das Kästchen mit der Kette herauszuholen. Sie schloss die Türe ihres Zimmers ab und kehrte dann zu ihrem Schatz zurück aufs Bett.
Achtsam drehte sie das mysteriöse Hab und Gut und betrachtete es. „Vielleicht sehen wir sie uns erst einmal in Ruhe an…!“, schlug sie vor und suchte die Möglichkeit die Kiste zu öffnen.
„Aber… wenn sie wirklich so wertvoll ist und Bjorg mit seinen Worten über den Besitzer recht hat, wage ich zu bezweifeln, dass er die Angelegenheit fallen lassen würde, sollten wie sie ihm einfach zurückgeben. Ich befürchte Bjorg wäre dann weniger sicher, als jetzt. Sonst… hätte er sie vermutlich sofort zurückgegeben.“ Ihr Blick wurde ernster. Egal wie, sie musste dafür sorgen, dass Pharus Sohn und seine kleine Familie in Sicherheit war…! Das hatte sie ihrem toten Freund versprochen und… sie war es ihm schuldig!
„Wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann bringen wir Bjorg, seine Familie, die Kette und uns zurück ins Dorf.“, erwähnte Yedan noch und brachte damit erneut einen B-Plan auf den Tisch, der für die junge Elfe mehr als praktikabel und gut klang. Doch ein Umzug würde sicher auch nicht so einfach sein – noch dazu müsste sich Bjorg dafür entscheiden und sich wohl fühlen – nicht zu vergessen seine Tochter und… konnte man die Mutter überhaupt in diese Rechnung mit einbeziehen? Immerhin waren sie offenbar in keiner Beziehung.
„Das… sollten wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten! Aber diese Entscheidung müsste Bjorg für sich treffen…!“ Die Vorstellung alleine hielt ihre Stimmung allerdings positiv. Sie konnte sich Ajaks misstrauisches Gehabe bildlich vorstellen, wie er vor dem muskulösen Santroner stand und ihn belehren würde, ja keine Äste abzurupfen! Ein kleines Lachen entschlüpfte ihr bei diesen Gedanken, ehe sich ihr Blick wieder auf das Kästchen richtete und ernster wurde.
„Also… öffnen wir es?“
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Dass es Rhuna frustrierte, wenn Yedan sich selbst hintenanstellte und sie in den Fokus rückte, war verständlich. Immerhin war er ihr mehr als nur wichtig und sie wollte schließlich für ihn ebenso das Beste, wie er für sie. Das Dilemma würden sie vermutlich nicht so einfach lösen können, doch dieses Mal setzte Yedan sich durch. Es ging nun um sie und auch wenn es ihr grundsätzlich schmeichelte, wenn er sie umsorgte, musste sie ihm begreiflich machen, dass er sich selbst dabei nicht außer Acht ließ! „Wann geht es denn dann mal um dich? Du kannst dir doch nicht immer meine Probleme und Sorgen anhören, sie mittragen und für dich selbst gar keinen Platz einräumen. Das… möchte ich auch nicht! Ich…!“ Er hob die Augenbrauen bei ihrem unwilligen Tonfall und schmunzelte dennoch leicht. „Ich will dir nichts… vorschreiben. Ich habe nur … nun Sorgen, dass ich irgendwann wirklich nicht mehr den Blick dafür habe, wann du etwas brauchst. Du bist jemand, der sich immer hintenanstellt. Ich will mich nicht daran gewöhnen. Du bist immer an meiner Seite und für mich da – ich will dir dasselbe zurückgeben.“ Er ließ sich das braune Haar zausen, während sie sich versuchte zu erklären. „Versprich mir einfach … mir zu sagen, wenn mit dir etwas ist, du etwas möchtest oder brauchst! Das würde mich beruhigen.“, beendete sie ihren Versuch, ihm begreiflich machen zu wollen, dass er ebenso wichtig war. Aber war er sich dessen denn wirklich nicht bewusst? Machte Yedan auf sie den Eindruck, dass er sich nicht um sein Wohl kümmern würde? Im Grunde hatte er angefangen durch sie, den Blick auch auf sich zu richten. Über Jahrzehnte hinweg hatte er die strenge Bestrafung akzeptiert und war dem Waldmenschendorf ferngeblieben. Erst Rhuna hatte ihm einen anderen Weg und neue Möglichkeiten aufgezeigt. War es denn nun so abwegig, dass er nicht tatsächlich einfach zufrieden und glücklich war? Yedan lächelte Rhuna liebevoll und warm an.
„Ich verspreche es dir, hoch und heilig, Rhuna. Aber… mir geht es gut. Ich fühle mich lediglich etwas müde, sonst nichts!“, gestand er ihr und legte eine Hand an ihre Wange, sodass sie ihm ins Gesicht sah. Darin konnte Rhuna lesen, dass er wirklich der Überzeugung war und ihm nichts fehlte, wenn er sich nun ausschließlich um sie kümmerte. Damit war das Thema vorerst geklärt, denn Rhuna brauchte wirklich ein wenig Hilfe dabei, ihr Chaos zu organisieren. Leider hatte der bisherige Weg nicht nur zur Stärkung ihres Ego’s beigetragen. Es war schon deutlich fester geworden, aber eben noch immer… brüchig. Wo alte Unsicherheiten fort waren, kamen neue hinzu und so haderte Rhuna mit ihrer Magie und der augenscheinlichen Tatsache, dass sie immer, wenn sie sie anwandte, das ganze schlimmer machte. „Mich unter Druck setzen … kann ich neuerdings wohl gut. In Shyána hatte ich nie dieses Gefühl, aber da… war jeder Tag, wie derselbe und ich wusste, dass der darauffolgende ebenfalls so verlaufen würde. Sogar Neri kann viel mehr und wir haben dieselbe Heimat.“
„Findest du das wirklich?“, hakte er plötzlich nach und musterte sie aufmerksam. „Meinst du nicht, wenn du genau hinschaust, dass sie vielleicht andere Dinge gut kann, wieder andere, die du dafür sehr wohl beherrschst, aber nicht?“, stellte er ihr eine Frage, um sie zum Nachdenken zu bewegen. „Zudem ist sie fast dreimal so alt, wie du.“, bemerkte er und hob einen Mundwinkel. „Was kann sie, was du nicht kannst? Erzähl es mir…“, bat er sie und strich durch ihr braunes Haar. Er spielte mit einer Strähne und gab ihr wieder Zeit, in sich die Wahrheit zu finden, die sie eventuell mit ihm teilen wollte. Schließlich aber wollte sie versuchen, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Was nicht so leicht war, immerhin schlummerte in Rhuna ein gewisser Ehrgeiz, ihr Leben endlich zu beginnen. Obwohl sie bereits mittendrin steckte. Auch wenn Yedan den Knoten des Minderwertigkeitskomplexes nicht sofort aufdröseln konnte, so konnte er ihr wenigstens ein leichteres Herz im Bezug auf Avalinn bescheren. Ihre Euphorie erfreute auch den Sarier und er lächelte sie offen an, während sie vor Aufregung fast schon drauf und dran war, den Brief zu schreiben. „Du… hast recht! Das mache ich! Wieso ist mir das nicht selbst eingefallen? Ich bin wirklich... danke Yedan!“ Er lachte auf, als sie ihn küsste und musterte die Elfe, während sie sich so einige Steine von der Seele schaffte. „Aber… wem kann ich diesen Brief übergeben? Wie läuft das außerhalb einer Stadt und über längere Strecken?“ Yedan hob lässig die Schultern. „Weiß ich auch nicht, aber Arrond oder Arunn wissen es bestimmt! Die kennen sich mit solchen Städten und deren Systemen aus. Es wird gewiss einen Kurier geben, dem wir gegen ein paar Münzen den Brief übergeben können“, überlegte er.
Doch bevor Rhuna nun die Zeit und nötige Ruhe fand, um sich einige Zeilen für Avalinn auszudenken, leitete Yedan das naheliegendste Thema ein. Bjorg. Er war ein Sorgenkind, das dringend Hilfe bräuchte. Während der Sarier die Fakten zusammenfasste, bestätigte Rhuna diese und ergänzte nur hier und dort Kleinigkeiten, die ihr noch einfielen. „Ich würde… am liebsten Arrond darauf ansprechen und ihn zu Rate ziehen. Er kennt sich offenbar mit vielem aus, kennt vielleicht auch den Besitzer der Kette und ihren Wert. Nur sorge ich mich auch ein wenig, ob ich dadurch Bjorgs Sicherheit in Gefahr bringe. So gut kennen wir ihn immerhin noch nicht…“, teilte sie Yedan ihre Gedanken diesbezüglich mit. Es wurde doch etwas einfacher, wenn man sich die Zeit nahm, um endlich mal ein wenig darüber zu sprechen, wie die weitere Vorgehensweise wäre. Yedan nickte leicht. „Er könnte uns gewiss ein wenig helfen, aber… die Frage bleibt natürlich, ob Bjorg dadurch nicht weiter in Gefahr gerät…“, überlegte auch Yedan laut, hatte aber ähnlich wie Rhuna keine echte Antwort darauf. „Aber mir fällt nichts besseres ein! Andere würde ich noch weniger fragen und da es sich um Diebesgut handelt, werden wir uns darüber auch nicht offen informieren können, ohne verdächtig zu wirken. Wir sind immerhin Fremde in der Stadt.“ Sie erhob sich, um zum Kästchen zu gehen und es aus dem Sekretär zurückzuholen. „Vielleicht sehen wir sie uns erst einmal in Ruhe an…! Aber… wenn sie wirklich so wertvoll ist und Bjorg mit seinen Worten über den Besitzer recht hat, wage ich zu bezweifeln, dass er die Angelegenheit fallen lassen würde, sollten wie sie ihm einfach zurückgeben. Ich befürchte Bjorg wäre dann weniger sicher, als jetzt. Sonst… hätte er sie vermutlich sofort zurückgegeben.“ „Es klang jedenfalls so, dass der ursprüngliche Besitzer die Kette auch unbedingt zurück haben wollte… Wenn er so erpicht darauf ist, was meinst du, ist sie wert?“, fragte er sich, denn im Grunde hatte Yedan keine Ahnung von wertvollen Dingen, die tatsächlich Münzen einbringen konnten. Für ihn war ideeller Wert deutlich wichtiger nach all den Jahren ohne echten Zugang zu Konsum.
Yedan versuchte Rhuna abermals etwas die Sorgen zu nehmen, indem er überlegte, dass man Bjorg samt Familie ins Dorf bringen könnte. „Das… sollten wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten! Aber diese Entscheidung müsste Bjorg für sich treffen…!“ Yedan nickte zustimmend, während Rhuna sich noch vorstellen musste, wie Ajak sich echauffierte. Jetzt aber saß Rhuna wieder vor Yedan auf dem Bett und hatte das Kästchen zwischen sie beide abgestellt. Yedan musterte es und lächelte Rhuna daraufhin aufmunternd zu. “Also… öffnen wir es?“, vergewisserte sie sich, dass der Halbelf ebenfalls soweit wäre und Yedan setzte sich aufmerksam hin, sodass er über den Deckel in das Innere des Kästchens schauen konnte. „Öffne es!“, gab er das Signal und Rhuna fand einen kleinen Schnappriegel, den sie einfach aufklappen bräuchte. Der Deckel der Schatulle ließ sich mühelos nach oben klappen und im Innern fand sich auf braunem Samt ein einzelner Anhänger mit schwarzem Lederband.
Tatsächlich war auf dem ersten Blick ein wenig Ernüchterung vorherrschend: Der Anhänger war aus Holz, rundgeschnitzt und scheinbar aus einem Ast gefertigt. Am Rand sah man noch die dunkelbraune Rinde, während die Schnittseite glatt und hell war. Der Anhänger aber besaß noch weitere Merkmale. Er war ungefähr von 2cm Durchmesser und im Innern des Holzes befanden sich feingearbeitete Ornamente, die aussahen wie Blattwerk. Diese schimmerten tatsächlich in verschiedenen Erdtönen, wie Braun, Gold, Violett und dunklem Grün. „Sie ist… auf einfache Weise wundervoll…“, japste Yedan verblüfft bei dem Anblick. In der Mitte zwischen den Blättern fand sich eine kleine Kugel, die zwischen zwei Halterungen aus Stein eingefasst war und grün leuchtete. Die Kette wirkte schlicht aber gleichwohl faszinierend. „Ich dachte… an Gold..“, murmelte Yedan, der ebenfalls nur das als wahrlich wertvolles Element kannte. Allerdings konnte er seine Augen nicht davon lassen. Ähnlich dürfte es Rhuna gehen. Auch sie spürte ein feines Kribbeln im Nacken und einen unbewussten Zug an ihrer Hand. Sie musste den Anhänger berühren. Es ging kaum anders. Als sie ihre Hand danach ausstreckte und ihre Fingerspitzen für eine Sekunde über dem Anhänger schwebten, wollte Yedan sie zurückhalten, sodass er nach ihrer Schulter griff, doch war sie just in dem Moment bereits an der Kette dran. In dem Moment, da sie die Kette und Yedan sie berührte, geschah etwas Unerwartetes:
Rhuna fühlte mit einem Mal eine Woge aus Emotionen in sich aufwallen. Sie konnte in sich fühlen, wie sich das Licht zurückzog und unter gewaltigem Rascheln und Krabbeln unerklärlicher Herkunft unterging. Sie spürte eine Wärme in sich aufsteigen, die durch eine Kühle abgelöst wurde, als spendete etwas Schatten und eine feine Briese. Dann verschwamm das Zimmer um sie herum und plötzlich fand sie sich auf einer Lichtung wieder, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Rhuna stand auf sattgrünem Moos, mit weißen Blüten geschmückt und einer mehrere Jahrhunderte alten Weide, die ihre dicken Wurzeln und langen Weidenbehängen überall hin ausgestreckt hatte. Über ihrem Kopf nisteten zahlreiche Vögel mit wundervollen Singstimmen und bescherten ihr ein Konzert der anderen Art. Der Wind wiegte das gewaltige Blätterdach anderer Bäume und überall konnte sie Tiere durch das Unterholz huschen sehen. Direkt neben ihr plätscherte eine Quelle, die sich mit feinen Rinnsalen zu ihren Füßen schlängelte und glasklares Wasser führte. Es war schlicht zauberhaft anzusehen. Noch ehe sich Rhuna allerdings fragen konnte, wo sie war, löste sich aus der alten Weide hinter dem Weidenvorhang eine… Frauengestalt. Sie war lieblich, wunderschön und übertraf in ihrer Erscheinung alles, was man auf Celcia’s weiter Flur als Schön bezeichnen würde. Andächtig schritt sie barfuß auf Rhuna zu, während sie ein Kleid aus Blumenranken und Blättern trug. Ihre schlanken Arme boten Eichhörnchen Halt, während auf ihrem grünen, langen Haar einige Vögel nisteten und ein und aus gingen. Man sah in dem gewaltigen Ballkleid aus Blumenkelchen hier und dort Wühlmäuse, Hamster und anderes Kleintier nisten. Das Gesicht der Frau war apart und von heller Haut. Ihre Augen funkelten in dem tiefsten Braun, das sich die Erde vorstellen konnte. Sie lächelte Rhuna direkt an und blieb vor ihr höflich stehen. „Kind der Natur!“, begrüßte sie sie und ihre Stimme klang wie eine Sinfonie aus den Klängen der Natur. Regen, Wind, Blattwerk und Singvögel vereinten sich zu einer Stimme, die Rhuna vermutlich nie wieder vergessen würde. „Du trägst das Amulett der Florencia und es hat dich erwählt, um es zu beschützen“, erklärte sie und lächelte abermals wie eine Mutter, die ihr Kind umarmte. „Ich freue mich, Rhuna… dass wir einander endlich kennenlernen…“, neigte sie das Haupt in Rhuna’s Richtung. „Willkommen im Reich von Florencia und… Phaun“, sagte Florencia lieblich und die Erwähnung ihres Liebsten bescherte allein den Hauch einer Ahnung, wie sehr sie ihn lieben musste. Und in Rhuna klang ein feiner Nachhall, der ihr glaubhaft versichern wollte, dass sie genau wusste, wie Florencia empfinden musste…
„Ich verspreche es dir, hoch und heilig, Rhuna. Aber… mir geht es gut. Ich fühle mich lediglich etwas müde, sonst nichts!“, gestand er ihr und legte eine Hand an ihre Wange, sodass sie ihm ins Gesicht sah. Darin konnte Rhuna lesen, dass er wirklich der Überzeugung war und ihm nichts fehlte, wenn er sich nun ausschließlich um sie kümmerte. Damit war das Thema vorerst geklärt, denn Rhuna brauchte wirklich ein wenig Hilfe dabei, ihr Chaos zu organisieren. Leider hatte der bisherige Weg nicht nur zur Stärkung ihres Ego’s beigetragen. Es war schon deutlich fester geworden, aber eben noch immer… brüchig. Wo alte Unsicherheiten fort waren, kamen neue hinzu und so haderte Rhuna mit ihrer Magie und der augenscheinlichen Tatsache, dass sie immer, wenn sie sie anwandte, das ganze schlimmer machte. „Mich unter Druck setzen … kann ich neuerdings wohl gut. In Shyána hatte ich nie dieses Gefühl, aber da… war jeder Tag, wie derselbe und ich wusste, dass der darauffolgende ebenfalls so verlaufen würde. Sogar Neri kann viel mehr und wir haben dieselbe Heimat.“
„Findest du das wirklich?“, hakte er plötzlich nach und musterte sie aufmerksam. „Meinst du nicht, wenn du genau hinschaust, dass sie vielleicht andere Dinge gut kann, wieder andere, die du dafür sehr wohl beherrschst, aber nicht?“, stellte er ihr eine Frage, um sie zum Nachdenken zu bewegen. „Zudem ist sie fast dreimal so alt, wie du.“, bemerkte er und hob einen Mundwinkel. „Was kann sie, was du nicht kannst? Erzähl es mir…“, bat er sie und strich durch ihr braunes Haar. Er spielte mit einer Strähne und gab ihr wieder Zeit, in sich die Wahrheit zu finden, die sie eventuell mit ihm teilen wollte. Schließlich aber wollte sie versuchen, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Was nicht so leicht war, immerhin schlummerte in Rhuna ein gewisser Ehrgeiz, ihr Leben endlich zu beginnen. Obwohl sie bereits mittendrin steckte. Auch wenn Yedan den Knoten des Minderwertigkeitskomplexes nicht sofort aufdröseln konnte, so konnte er ihr wenigstens ein leichteres Herz im Bezug auf Avalinn bescheren. Ihre Euphorie erfreute auch den Sarier und er lächelte sie offen an, während sie vor Aufregung fast schon drauf und dran war, den Brief zu schreiben. „Du… hast recht! Das mache ich! Wieso ist mir das nicht selbst eingefallen? Ich bin wirklich... danke Yedan!“ Er lachte auf, als sie ihn küsste und musterte die Elfe, während sie sich so einige Steine von der Seele schaffte. „Aber… wem kann ich diesen Brief übergeben? Wie läuft das außerhalb einer Stadt und über längere Strecken?“ Yedan hob lässig die Schultern. „Weiß ich auch nicht, aber Arrond oder Arunn wissen es bestimmt! Die kennen sich mit solchen Städten und deren Systemen aus. Es wird gewiss einen Kurier geben, dem wir gegen ein paar Münzen den Brief übergeben können“, überlegte er.
Doch bevor Rhuna nun die Zeit und nötige Ruhe fand, um sich einige Zeilen für Avalinn auszudenken, leitete Yedan das naheliegendste Thema ein. Bjorg. Er war ein Sorgenkind, das dringend Hilfe bräuchte. Während der Sarier die Fakten zusammenfasste, bestätigte Rhuna diese und ergänzte nur hier und dort Kleinigkeiten, die ihr noch einfielen. „Ich würde… am liebsten Arrond darauf ansprechen und ihn zu Rate ziehen. Er kennt sich offenbar mit vielem aus, kennt vielleicht auch den Besitzer der Kette und ihren Wert. Nur sorge ich mich auch ein wenig, ob ich dadurch Bjorgs Sicherheit in Gefahr bringe. So gut kennen wir ihn immerhin noch nicht…“, teilte sie Yedan ihre Gedanken diesbezüglich mit. Es wurde doch etwas einfacher, wenn man sich die Zeit nahm, um endlich mal ein wenig darüber zu sprechen, wie die weitere Vorgehensweise wäre. Yedan nickte leicht. „Er könnte uns gewiss ein wenig helfen, aber… die Frage bleibt natürlich, ob Bjorg dadurch nicht weiter in Gefahr gerät…“, überlegte auch Yedan laut, hatte aber ähnlich wie Rhuna keine echte Antwort darauf. „Aber mir fällt nichts besseres ein! Andere würde ich noch weniger fragen und da es sich um Diebesgut handelt, werden wir uns darüber auch nicht offen informieren können, ohne verdächtig zu wirken. Wir sind immerhin Fremde in der Stadt.“ Sie erhob sich, um zum Kästchen zu gehen und es aus dem Sekretär zurückzuholen. „Vielleicht sehen wir sie uns erst einmal in Ruhe an…! Aber… wenn sie wirklich so wertvoll ist und Bjorg mit seinen Worten über den Besitzer recht hat, wage ich zu bezweifeln, dass er die Angelegenheit fallen lassen würde, sollten wie sie ihm einfach zurückgeben. Ich befürchte Bjorg wäre dann weniger sicher, als jetzt. Sonst… hätte er sie vermutlich sofort zurückgegeben.“ „Es klang jedenfalls so, dass der ursprüngliche Besitzer die Kette auch unbedingt zurück haben wollte… Wenn er so erpicht darauf ist, was meinst du, ist sie wert?“, fragte er sich, denn im Grunde hatte Yedan keine Ahnung von wertvollen Dingen, die tatsächlich Münzen einbringen konnten. Für ihn war ideeller Wert deutlich wichtiger nach all den Jahren ohne echten Zugang zu Konsum.
Yedan versuchte Rhuna abermals etwas die Sorgen zu nehmen, indem er überlegte, dass man Bjorg samt Familie ins Dorf bringen könnte. „Das… sollten wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten! Aber diese Entscheidung müsste Bjorg für sich treffen…!“ Yedan nickte zustimmend, während Rhuna sich noch vorstellen musste, wie Ajak sich echauffierte. Jetzt aber saß Rhuna wieder vor Yedan auf dem Bett und hatte das Kästchen zwischen sie beide abgestellt. Yedan musterte es und lächelte Rhuna daraufhin aufmunternd zu. “Also… öffnen wir es?“, vergewisserte sie sich, dass der Halbelf ebenfalls soweit wäre und Yedan setzte sich aufmerksam hin, sodass er über den Deckel in das Innere des Kästchens schauen konnte. „Öffne es!“, gab er das Signal und Rhuna fand einen kleinen Schnappriegel, den sie einfach aufklappen bräuchte. Der Deckel der Schatulle ließ sich mühelos nach oben klappen und im Innern fand sich auf braunem Samt ein einzelner Anhänger mit schwarzem Lederband.
Tatsächlich war auf dem ersten Blick ein wenig Ernüchterung vorherrschend: Der Anhänger war aus Holz, rundgeschnitzt und scheinbar aus einem Ast gefertigt. Am Rand sah man noch die dunkelbraune Rinde, während die Schnittseite glatt und hell war. Der Anhänger aber besaß noch weitere Merkmale. Er war ungefähr von 2cm Durchmesser und im Innern des Holzes befanden sich feingearbeitete Ornamente, die aussahen wie Blattwerk. Diese schimmerten tatsächlich in verschiedenen Erdtönen, wie Braun, Gold, Violett und dunklem Grün. „Sie ist… auf einfache Weise wundervoll…“, japste Yedan verblüfft bei dem Anblick. In der Mitte zwischen den Blättern fand sich eine kleine Kugel, die zwischen zwei Halterungen aus Stein eingefasst war und grün leuchtete. Die Kette wirkte schlicht aber gleichwohl faszinierend. „Ich dachte… an Gold..“, murmelte Yedan, der ebenfalls nur das als wahrlich wertvolles Element kannte. Allerdings konnte er seine Augen nicht davon lassen. Ähnlich dürfte es Rhuna gehen. Auch sie spürte ein feines Kribbeln im Nacken und einen unbewussten Zug an ihrer Hand. Sie musste den Anhänger berühren. Es ging kaum anders. Als sie ihre Hand danach ausstreckte und ihre Fingerspitzen für eine Sekunde über dem Anhänger schwebten, wollte Yedan sie zurückhalten, sodass er nach ihrer Schulter griff, doch war sie just in dem Moment bereits an der Kette dran. In dem Moment, da sie die Kette und Yedan sie berührte, geschah etwas Unerwartetes:
Rhuna fühlte mit einem Mal eine Woge aus Emotionen in sich aufwallen. Sie konnte in sich fühlen, wie sich das Licht zurückzog und unter gewaltigem Rascheln und Krabbeln unerklärlicher Herkunft unterging. Sie spürte eine Wärme in sich aufsteigen, die durch eine Kühle abgelöst wurde, als spendete etwas Schatten und eine feine Briese. Dann verschwamm das Zimmer um sie herum und plötzlich fand sie sich auf einer Lichtung wieder, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Rhuna stand auf sattgrünem Moos, mit weißen Blüten geschmückt und einer mehrere Jahrhunderte alten Weide, die ihre dicken Wurzeln und langen Weidenbehängen überall hin ausgestreckt hatte. Über ihrem Kopf nisteten zahlreiche Vögel mit wundervollen Singstimmen und bescherten ihr ein Konzert der anderen Art. Der Wind wiegte das gewaltige Blätterdach anderer Bäume und überall konnte sie Tiere durch das Unterholz huschen sehen. Direkt neben ihr plätscherte eine Quelle, die sich mit feinen Rinnsalen zu ihren Füßen schlängelte und glasklares Wasser führte. Es war schlicht zauberhaft anzusehen. Noch ehe sich Rhuna allerdings fragen konnte, wo sie war, löste sich aus der alten Weide hinter dem Weidenvorhang eine… Frauengestalt. Sie war lieblich, wunderschön und übertraf in ihrer Erscheinung alles, was man auf Celcia’s weiter Flur als Schön bezeichnen würde. Andächtig schritt sie barfuß auf Rhuna zu, während sie ein Kleid aus Blumenranken und Blättern trug. Ihre schlanken Arme boten Eichhörnchen Halt, während auf ihrem grünen, langen Haar einige Vögel nisteten und ein und aus gingen. Man sah in dem gewaltigen Ballkleid aus Blumenkelchen hier und dort Wühlmäuse, Hamster und anderes Kleintier nisten. Das Gesicht der Frau war apart und von heller Haut. Ihre Augen funkelten in dem tiefsten Braun, das sich die Erde vorstellen konnte. Sie lächelte Rhuna direkt an und blieb vor ihr höflich stehen. „Kind der Natur!“, begrüßte sie sie und ihre Stimme klang wie eine Sinfonie aus den Klängen der Natur. Regen, Wind, Blattwerk und Singvögel vereinten sich zu einer Stimme, die Rhuna vermutlich nie wieder vergessen würde. „Du trägst das Amulett der Florencia und es hat dich erwählt, um es zu beschützen“, erklärte sie und lächelte abermals wie eine Mutter, die ihr Kind umarmte. „Ich freue mich, Rhuna… dass wir einander endlich kennenlernen…“, neigte sie das Haupt in Rhuna’s Richtung. „Willkommen im Reich von Florencia und… Phaun“, sagte Florencia lieblich und die Erwähnung ihres Liebsten bescherte allein den Hauch einer Ahnung, wie sehr sie ihn lieben musste. Und in Rhuna klang ein feiner Nachhall, der ihr glaubhaft versichern wollte, dass sie genau wusste, wie Florencia empfinden musste…
- Rhuna Bláidyaét
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- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
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Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
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- Zum Vorzeigen: [br][/br]
Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
„Ich verspreche es dir, hoch und heilig, Rhuna. Aber… mir geht es gut. Ich fühle mich lediglich etwas müde, sonst nichts!“, gestand er ihr und sie nickte sachte, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Sie schmiegte ihre Wange in seine Handfläche und beschloss ihre Sorgen beiseite zu schieben. Mehr als sich selbst vertraute sie Yedan und durch sein Versprechen würde er ihr sagen, sollte er etwas brauchen oder sich wünschen.
Dass sie nun über sie und ihre Unsicherheiten sprachen, machte die Situation noch nicht wirklich leichter. Rhuna zweifelte stark an ihren magischen Fähigkeiten, obwohl sie in sich den starken Wunsch trug, dass sie diese zu beherrschen und einsetzen lernte. Geduld war hierbei wirklich nicht ihre Stärke. Sie sah weniger, was sie erreicht hatte, als das, was andere um sie herum bereits konnten. Daher irritierten sie die Worte ihres Sariers auch, als er sie fragte, ob sie wirklich so empfand:
„Findest du das wirklich? Meinst du nicht, wenn du genau hinschaust, dass sie vielleicht andere Dinge gut kann, wieder andere, die du dafür sehr wohl beherrschst, aber nicht?“[/i] Wie er das ihre, musterte sie nun auch sein Gesicht. Die Frage brachte sie durchaus zum nachdenken, doch tatsächlich fand sie nicht die Antwort, die sich Yedan für sie vielleicht erhoffte.
„Zudem ist sie fast dreimal so alt, wie du. Was kann sie, was du nicht kannst? Erzähl es mir…“, bat er sie und sie spürte, wie er ihr durch die Haare strich. Für einen Moment schwieg die junge Elfe, dachte noch einmal nach, doch fand sie keine andere Antwort.
„Neri kann besser Spuren lesen, sich selbst versorgen, jagen und auch Lichtmagie bewusst anwenden. Sie ist außerdem eine gute Bogenschützin. Ich hingegen…“ ihre Miene runzelte sich leicht. „Du weißt, dass ich davon kaum etwas kann. Würde ich nun alleine durch die Wälder ziehen, kannst du kaum behaupten, dass du nicht besorgt wärst…!“ Mit diesen Worten hatte sie vermutlich sogar recht. Dennoch schüttelte sie leicht mit dem Kopf. „Ich will ja gar nicht wie Neri sein. Ich will… einfach das Gefühl loswerden, dass ich nichts wirklich Wichtiges kann oder geschafft habe!“ Noch immer plagte sie die Tatsache, dass Yedan ohne Avalinn nicht mehr am Leben wäre. Sie konnte akzeptieren, dass er ohne ihre erste Hilfe vielleicht gar nicht den Weg zum Dorf überlebt hätte, doch darüber hinaus… sie wäre in einen erneuten Fall wieder nicht fähig mehr als das zu leisten. Obwohl gerade der medizinische Bereich und die Heilung ihr größtes Können umfassten. Und doch war es eben einfach nur Mittelmaß.
Als sie gelernt hatte, dass sie zu gleichen Teilen Licht- wie auch Naturmagie in sich trug, war die junge Elfe im ersten Moment voller Hoffnung und Stolz gewesen. Denn in beiden Magien entdeckte sie sich wieder. Doch schlussendlich blockierte sie sich wieder selbst und sie schien eine dieser Seiten abstoßen zu müssen, damit sie eine Magie tatsächlich erlernen und anwenden könnte. Ihre Entscheidung war diesbezüglich gefallen, doch es gab einen Teil in ihr, der damit nicht so gut zurechtkam.
Etwas angestrengt rieb sich Rhuna mit den Handflächen über die Augen. Vermutlich lagen ihre Stärken woanders, was sie jedoch nicht erkannte. Sie besaß ein gutes Herz und würde sehr viel für andere opfern. Für Yedan hatte sie gekämpft und hätte es auch getan, wären sie kein Paar geworden. Einfach weil sie diese Ungerechtigkeiten, die ihm und Kayon widerfahren waren, nicht hatte hinnehmen können. In solchen Momenten entwickelte sie eine kämpferische Seite. Doch das alles sah sie weniger als Stärke oder etwas Besonderes an.
Rhuna wollte nicht wirklich darüber reden, weil sie nicht glaubte, dass sie eine Antwort finden würden, die die junge Elfe mit sich zufriedener stimmen würde. Daher ließ sie sich nur zu gerne ablenken und konnte das Thema fallen lassen, als Yedan ihr einen Weg aufwies, wenigstens mit Avalinn in Kontakt zu treten. Die Frage nach dem Wie konnte er ihr allerdings auch nicht so recht beantworten:
„Weiß ich auch nicht, aber Arrond oder Arunn wissen es bestimmt! Die kennen sich mit solchen Städten und deren Systemen aus. Es wird gewiss einen Kurier geben, dem wir gegen ein paar Münzen den Brief übergeben können“, überlegte er und sie nickte eifrig, den Blick zum Sekretär richtend, wo das Briefpapier auf eine neue Korrespondenz wartete.
Das nächste Thema, dass sie besprachen, betraf Bjorg. Beide waren sich einig, dass sie mit den Informationen und dem Gegenstand, den man ihnen anvertraut hatte, vorsichtig umgehen mussten. Das Leben von Pharus Sohn schien ernsthaft in Gefahr zu sein und es war gar nicht so einfach herauszufinden, wen sie dahingehend um Rat oder Hilfe bitten konnten. Eine gewisse Hoffnung lag in ihrem Gastgeber Arrond, doch konnte keiner von ihnen mit Sicherheit sagen, dass dieser ihr Vertrauen nicht hintergehen würde, sollten sie ihn einweihen.
„Er könnte uns gewiss ein wenig helfen, aber… die Frage bleibt natürlich, ob Bjorg dadurch nicht weiter in Gefahr gerät…!“ Zustimmend nickte die junge Frau, ehe sie sich erhob und das Kästchen aus dem Sekretär holte. Bisher hatten sie noch keinen einzigen Blick auf das Diebesgut geworfen, das nun für all den Ärger im Leben des jungen Bjorg sorgte.
„Es klang jedenfalls so, dass der ursprüngliche Besitzer die Kette auch unbedingt zurück haben wollte… Wenn er so erpicht darauf ist, was meinst du, ist sie wert?“ Wieder nickte Rhuna, dieses Mal jedoch etwas nachdenklich. Vermutlich kannte sie sich ein wenig besser mit materiellen Besitztümern und Reichtum aus, als Yedan, obwohl auch ihr ein ideeller Wert viel wichtiger und bedeutend war. Das hatte sie nicht nur einmal gewiesen. Noch immer befanden sich einige Teile ihrer kaputten Goldkette in ihrer Tasche, die sie damals zerrissen hatte. Und noch immer befand sich jede einzelne Blume, die er ihr geschenkt hatte, gepresst zwischen den Seiten ihres Heilkräuterbruches.
Als sie beschlossen das Kästchen zu öffnen, setzten sich alle beide etwas aufrechter hin. Zwischen ihnen lag die kleine Truhe, die Rhuna nun durch einen kleinen Schnappriegel öffnete. Bedächtig klappte die den Deckel zurück und offenbarte dann den Anblick auf einen einzelnen Anhänger, der auf einem braunen Samtbezug gebettet ruhte.
Rhunas Herz machte einen Satz. Sie wusste nicht wieso, aber der doch recht schlichte Anhänger verschlug ihr die Sprache. Vermutlich hatte sie eine juwelenbesetzte Goldkette erwartet, vielleicht ein enganliegendes Halsband. In ihrer Vorstellung waren viele rote Steine – vielleicht Rubine darin eingefasst gewesen, doch nun entpuppte sich das Diebesgut als wahrlich schlicht. Schlicht, aber in ihren Augen… viel schöner!
„Sie ist… auf einfache Weise wundervoll…“, japste auch Yedan verblüfft und brachte Rhuna damit zum Lächeln. Sie sah ihn warm an, denn ihr ging es nicht anders und sie hatte irgendwie erwartet, dass ihm dieses Schmuckstück besser gefallen würde, als ein wahrhaft teures Collier. Sie erinnerte sich an seine Fingerfertigkeiten, als er aus einem Chitinpanzer einen Angelharken geschnitzt hatte und würde ihm durchaus zutrauen, dass er ein solches Schmuckstück fertigen könnte. Der Grasring an ihrem Finger war immerhin auch wunderschön und sauber gefertigt! Für manche Augen waren es einfache Materialien und doch war es wahres Können aus eben diesen, etwas so atemberaubend Schönes zu fertigen.
„Ich dachte… an Gold..“, murmelte er und sie stimmte ihm nickend zu. „Dachte ich auch…!“, gab sie zu und fragte sich, ob eine solche Kette einen hohen Marktwerk auf einem Markt oder bei einem Juwelier erreichen würde. Bjorg hatte erwähnt, wie wohlhabend der ehemalige Besitzer gewesen war. Was genau war es also, dass diesen Anhänger in seinen Augen so wertvoll machte?
Rhuna betrachtete die filigranen Ornamente, bis ihr Blick auf den runden Stein fiel. War dieser vielleicht viel wert? Tatsächlich konnte sie es nicht sagen. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in ihrem Nacken aus und sie hob die Hand, um den Anhänger sachte zu berühren. Im letzten Moment schien Yedan sie davon abhalten zu wollen, doch war sie einen Wimpernschlag schneller, so dass sie die Kette in der Sekunde berührte, als er ihre Hand erfasste.
Als ihre Fingerkuppe das warme Material berührte, geschah etwas vollkommen Unerwartetes. In ihr wallte eine Woge aus Gefühlen auf, raschelten in ihr wider, wie das Blattwerk in Baumkronen. Es kitzelte leicht und dann spürte sie, wie sich ihre Lichtmagie zurückzog und etwas Platz machte, das sie so noch nie empfunden hatte. Am ehesten konnte sie das Gefühl damit beschreiben, wenn man aus einer sonnenbeschienenen Lichtung in den schattigen Schutz der Bäume floh. Das Gefühl war angenehm, belebend und … vollkommen fesselnd.
Rhunas Blick verschwamm vor ihren Augen. Sie konnte das Zimmer nicht mehr erkennen und fand sich wie in einem Traum, plötzlich auf einer Lichtung wieder. Was geschah hier nur?
Unter ihren Füßen spürte sie saftiges und weiches Moos – die kleinen Grashalme und lüten wiegten sich im Wind und berührten kitzelnd ihre Haut. Das alles fühlte sich unglaublich real an, als würde sie tatsächlich mitten in einem wundervollen Wald stehen.
Ihr Blick richtete sich nach oben und sie sah auf das Blattwerk einer mehrere Jahrhunderte alten Weide, die ihre langen Seitenäste, wie schützende Arme über sie streckte und wahrhaft Schatten spendete.
Rhuna wusste, dass sie noch nie zuvor hier gewesen war. Sie sah sich suchend um und fragte sich, wie sie nur hierhergekommen war. Alles wirkte friedlich und gleichzeitig voller Leben!
An ihre Ohren drang der beruhigende Klang von plätscherndem Wasser und als sie den Blick senkte, sah sie auf das klare Wasser einer Quelle, in der sich ihr Antlitz spiegelte.
Für einen Moment betrachtete Rhuna ihr Spiegelbild, ehe sie sich vorbeugte und die Hand ausstreckte, um das Wasser zu berühren. Es war kühl und nass… und eindeutig Wirklichkeit! Als sie ihre Hand betrachtete rannen einige Tropfen ihre Finger und ihren Unterarm hinab. Auch das beobachtete sie, bis sich ihr Blick auf den Ring heftete.
„Yedan?“, sofort sah sich die junge Elfe um. Er hatte sie vorhin noch berührt, doch nun… war von ihm keine Spur zu sehen! „Yedan!“, rief sie erneut und machte ein paar Schritte, während ihr Kopf von einer Seite zur anderen sah. Bis sie… eine Gestalt ausmachte, bei deren Anblick Rhuna wie angewurzelt stehen blieb und den Atem anhielt.
Eine wunderschöne Frau schritt anmutig auf sie zu. In diesem Moment wusste Rhuna, dass sie noch nie zuvor eine schönere Person gesehen hatte und in ihrem Herzen hallte bereits eine Ahnung wieder, wer diese Schönheit war.
Das Kleid aus Blumenranken und Blättern, wie auch ihr langes grünes Haar in denen allerlei Tiere einen Platz fanden, verstärkten diese Ahnung nur noch mehr. Die junge Elfe spürte ein Zittern in sich aufsteigen. Nicht aus Angst, sondern weil die Erkenntnis sie vollkommen überwältigte. Ihr ganzes Leben lang war Rhuna eine gläubige Anhängerin von Florencia gewesen und seit sie zu ihrem Abenteuer aufgebrochen war fühlte sie sich der Gottheit noch einmal um ein Vielfaches näher. War es da also verwunderlich, dass in ihr gerade alle möglichen Gefühle tobten und sie gleichzeitig vor Ehrfurcht erstarrte?
„Florencia...?!“, schlüpfte ihr kaum hörbar, wie ein Windhauch der Name der lieblichen Frau über die Lippen.
„Kind der Natur!“, begrüßte Florencia Rhuna mit einer wundervollen und klanghaften Stimme. Noch immer hatte Rhuna nicht das Gefühl sich rühren zu können. Sie spürte, wie sich in ihrem Blick Tränen bildeten und konnte nur dank viel Willenskraft die Hand heben, um sich diese fortzuwischen und die Klarheit des Blickes nicht zu verlieren.
„Du trägst das Amulett der Florencia und es hat dich erwählt, um es zu beschützen“ Florencias Worte ergaben für die junge Elfe noch keinen Sinn. Sie sah ihre Gottheit mit wildklopfendem Herzen an und wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.
„Ich freue mich, Rhuna… dass wir einander endlich kennenlernen…Willkommen im Reich von Florencia und… Phaun“ Der Klang in Florencias Stimme, als sie den Namen ihres Liebsten aussprach, löste in Rhuna einen Nachhall aus, der in ihr ein vertrautes Gefühl erweckte. Diesen Ausdruck… dieses Gefühl, das Florencia Phaun entgegnete, war auch ihr bekannt. Nur empfand sie es einem gewissen Sarier gegenüber.
„Ich…“, begann sie und merkte etwas peinlich berührt, dass ihre Stimme sie beinahe im Stich ließ. Innerlich schalt sich Rhuna und sammelte dann alle Courage, die sie aufbringen konnte.
„Verzeiht… ich… habe das Gefühl zu träumen!“, gestand sie mit einem sachten Zittern in der Stimme und tastete noch einmal die Gestalt der Gottheit ab. Das warme Lächeln, das ihr entgegengebracht wurde, fühlte sich wie ein warmer Sonnenstrahl an, der ihr Herz streichelte. Konnte es wirklich wahr sein? War sie wirklich hier und stand der Göttin der Natur gegenüber?
Ein nervöses kleines und zugleich glückliches Lachen suchte sich einen Weg nach außen. Wie oft hatte sie sich gewünscht sich wirklich und wahrlich bei ihr bedanken zu können.
„Es ist mir eine solche Ehre euch … begegnen zu dürfen! Ich kann es noch immer nicht fassen. Wie bin ich nur…?“ Wieder sah sie sich kurz um, doch eine Antwort, wie sie hergekommen war, eröffnete sich ihr deshalb nicht. Hunderte aufkommende Fragen überforderten ihren Kopf, doch sie versuchte sich nicht allzu respektlos zu verhalten. Rhuna ging auf die Knie und verneigte sich vor ihr, wie es in Shyána in Tempeln der Florencia üblich war.
„Ich freue ich auch! Es… Ihr wisst gar nicht wie sehr! Ihr wart… immer bei mir…!“, begann sie ihre Gefühle in unsicheren Worten zu äußern, doch irgendwie konnte sie es nicht anders beschreiben. Immerhin hatte sie wirklich nie das Gefühl gehabt, als hätte Florencia ihr nicht beigestanden…!
Dass sie nun über sie und ihre Unsicherheiten sprachen, machte die Situation noch nicht wirklich leichter. Rhuna zweifelte stark an ihren magischen Fähigkeiten, obwohl sie in sich den starken Wunsch trug, dass sie diese zu beherrschen und einsetzen lernte. Geduld war hierbei wirklich nicht ihre Stärke. Sie sah weniger, was sie erreicht hatte, als das, was andere um sie herum bereits konnten. Daher irritierten sie die Worte ihres Sariers auch, als er sie fragte, ob sie wirklich so empfand:
„Findest du das wirklich? Meinst du nicht, wenn du genau hinschaust, dass sie vielleicht andere Dinge gut kann, wieder andere, die du dafür sehr wohl beherrschst, aber nicht?“[/i] Wie er das ihre, musterte sie nun auch sein Gesicht. Die Frage brachte sie durchaus zum nachdenken, doch tatsächlich fand sie nicht die Antwort, die sich Yedan für sie vielleicht erhoffte.
„Zudem ist sie fast dreimal so alt, wie du. Was kann sie, was du nicht kannst? Erzähl es mir…“, bat er sie und sie spürte, wie er ihr durch die Haare strich. Für einen Moment schwieg die junge Elfe, dachte noch einmal nach, doch fand sie keine andere Antwort.
„Neri kann besser Spuren lesen, sich selbst versorgen, jagen und auch Lichtmagie bewusst anwenden. Sie ist außerdem eine gute Bogenschützin. Ich hingegen…“ ihre Miene runzelte sich leicht. „Du weißt, dass ich davon kaum etwas kann. Würde ich nun alleine durch die Wälder ziehen, kannst du kaum behaupten, dass du nicht besorgt wärst…!“ Mit diesen Worten hatte sie vermutlich sogar recht. Dennoch schüttelte sie leicht mit dem Kopf. „Ich will ja gar nicht wie Neri sein. Ich will… einfach das Gefühl loswerden, dass ich nichts wirklich Wichtiges kann oder geschafft habe!“ Noch immer plagte sie die Tatsache, dass Yedan ohne Avalinn nicht mehr am Leben wäre. Sie konnte akzeptieren, dass er ohne ihre erste Hilfe vielleicht gar nicht den Weg zum Dorf überlebt hätte, doch darüber hinaus… sie wäre in einen erneuten Fall wieder nicht fähig mehr als das zu leisten. Obwohl gerade der medizinische Bereich und die Heilung ihr größtes Können umfassten. Und doch war es eben einfach nur Mittelmaß.
Als sie gelernt hatte, dass sie zu gleichen Teilen Licht- wie auch Naturmagie in sich trug, war die junge Elfe im ersten Moment voller Hoffnung und Stolz gewesen. Denn in beiden Magien entdeckte sie sich wieder. Doch schlussendlich blockierte sie sich wieder selbst und sie schien eine dieser Seiten abstoßen zu müssen, damit sie eine Magie tatsächlich erlernen und anwenden könnte. Ihre Entscheidung war diesbezüglich gefallen, doch es gab einen Teil in ihr, der damit nicht so gut zurechtkam.
Etwas angestrengt rieb sich Rhuna mit den Handflächen über die Augen. Vermutlich lagen ihre Stärken woanders, was sie jedoch nicht erkannte. Sie besaß ein gutes Herz und würde sehr viel für andere opfern. Für Yedan hatte sie gekämpft und hätte es auch getan, wären sie kein Paar geworden. Einfach weil sie diese Ungerechtigkeiten, die ihm und Kayon widerfahren waren, nicht hatte hinnehmen können. In solchen Momenten entwickelte sie eine kämpferische Seite. Doch das alles sah sie weniger als Stärke oder etwas Besonderes an.
Rhuna wollte nicht wirklich darüber reden, weil sie nicht glaubte, dass sie eine Antwort finden würden, die die junge Elfe mit sich zufriedener stimmen würde. Daher ließ sie sich nur zu gerne ablenken und konnte das Thema fallen lassen, als Yedan ihr einen Weg aufwies, wenigstens mit Avalinn in Kontakt zu treten. Die Frage nach dem Wie konnte er ihr allerdings auch nicht so recht beantworten:
„Weiß ich auch nicht, aber Arrond oder Arunn wissen es bestimmt! Die kennen sich mit solchen Städten und deren Systemen aus. Es wird gewiss einen Kurier geben, dem wir gegen ein paar Münzen den Brief übergeben können“, überlegte er und sie nickte eifrig, den Blick zum Sekretär richtend, wo das Briefpapier auf eine neue Korrespondenz wartete.
Das nächste Thema, dass sie besprachen, betraf Bjorg. Beide waren sich einig, dass sie mit den Informationen und dem Gegenstand, den man ihnen anvertraut hatte, vorsichtig umgehen mussten. Das Leben von Pharus Sohn schien ernsthaft in Gefahr zu sein und es war gar nicht so einfach herauszufinden, wen sie dahingehend um Rat oder Hilfe bitten konnten. Eine gewisse Hoffnung lag in ihrem Gastgeber Arrond, doch konnte keiner von ihnen mit Sicherheit sagen, dass dieser ihr Vertrauen nicht hintergehen würde, sollten sie ihn einweihen.
„Er könnte uns gewiss ein wenig helfen, aber… die Frage bleibt natürlich, ob Bjorg dadurch nicht weiter in Gefahr gerät…!“ Zustimmend nickte die junge Frau, ehe sie sich erhob und das Kästchen aus dem Sekretär holte. Bisher hatten sie noch keinen einzigen Blick auf das Diebesgut geworfen, das nun für all den Ärger im Leben des jungen Bjorg sorgte.
„Es klang jedenfalls so, dass der ursprüngliche Besitzer die Kette auch unbedingt zurück haben wollte… Wenn er so erpicht darauf ist, was meinst du, ist sie wert?“ Wieder nickte Rhuna, dieses Mal jedoch etwas nachdenklich. Vermutlich kannte sie sich ein wenig besser mit materiellen Besitztümern und Reichtum aus, als Yedan, obwohl auch ihr ein ideeller Wert viel wichtiger und bedeutend war. Das hatte sie nicht nur einmal gewiesen. Noch immer befanden sich einige Teile ihrer kaputten Goldkette in ihrer Tasche, die sie damals zerrissen hatte. Und noch immer befand sich jede einzelne Blume, die er ihr geschenkt hatte, gepresst zwischen den Seiten ihres Heilkräuterbruches.
Als sie beschlossen das Kästchen zu öffnen, setzten sich alle beide etwas aufrechter hin. Zwischen ihnen lag die kleine Truhe, die Rhuna nun durch einen kleinen Schnappriegel öffnete. Bedächtig klappte die den Deckel zurück und offenbarte dann den Anblick auf einen einzelnen Anhänger, der auf einem braunen Samtbezug gebettet ruhte.
Rhunas Herz machte einen Satz. Sie wusste nicht wieso, aber der doch recht schlichte Anhänger verschlug ihr die Sprache. Vermutlich hatte sie eine juwelenbesetzte Goldkette erwartet, vielleicht ein enganliegendes Halsband. In ihrer Vorstellung waren viele rote Steine – vielleicht Rubine darin eingefasst gewesen, doch nun entpuppte sich das Diebesgut als wahrlich schlicht. Schlicht, aber in ihren Augen… viel schöner!
„Sie ist… auf einfache Weise wundervoll…“, japste auch Yedan verblüfft und brachte Rhuna damit zum Lächeln. Sie sah ihn warm an, denn ihr ging es nicht anders und sie hatte irgendwie erwartet, dass ihm dieses Schmuckstück besser gefallen würde, als ein wahrhaft teures Collier. Sie erinnerte sich an seine Fingerfertigkeiten, als er aus einem Chitinpanzer einen Angelharken geschnitzt hatte und würde ihm durchaus zutrauen, dass er ein solches Schmuckstück fertigen könnte. Der Grasring an ihrem Finger war immerhin auch wunderschön und sauber gefertigt! Für manche Augen waren es einfache Materialien und doch war es wahres Können aus eben diesen, etwas so atemberaubend Schönes zu fertigen.
„Ich dachte… an Gold..“, murmelte er und sie stimmte ihm nickend zu. „Dachte ich auch…!“, gab sie zu und fragte sich, ob eine solche Kette einen hohen Marktwerk auf einem Markt oder bei einem Juwelier erreichen würde. Bjorg hatte erwähnt, wie wohlhabend der ehemalige Besitzer gewesen war. Was genau war es also, dass diesen Anhänger in seinen Augen so wertvoll machte?
Rhuna betrachtete die filigranen Ornamente, bis ihr Blick auf den runden Stein fiel. War dieser vielleicht viel wert? Tatsächlich konnte sie es nicht sagen. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in ihrem Nacken aus und sie hob die Hand, um den Anhänger sachte zu berühren. Im letzten Moment schien Yedan sie davon abhalten zu wollen, doch war sie einen Wimpernschlag schneller, so dass sie die Kette in der Sekunde berührte, als er ihre Hand erfasste.
Als ihre Fingerkuppe das warme Material berührte, geschah etwas vollkommen Unerwartetes. In ihr wallte eine Woge aus Gefühlen auf, raschelten in ihr wider, wie das Blattwerk in Baumkronen. Es kitzelte leicht und dann spürte sie, wie sich ihre Lichtmagie zurückzog und etwas Platz machte, das sie so noch nie empfunden hatte. Am ehesten konnte sie das Gefühl damit beschreiben, wenn man aus einer sonnenbeschienenen Lichtung in den schattigen Schutz der Bäume floh. Das Gefühl war angenehm, belebend und … vollkommen fesselnd.
Rhunas Blick verschwamm vor ihren Augen. Sie konnte das Zimmer nicht mehr erkennen und fand sich wie in einem Traum, plötzlich auf einer Lichtung wieder. Was geschah hier nur?
Unter ihren Füßen spürte sie saftiges und weiches Moos – die kleinen Grashalme und lüten wiegten sich im Wind und berührten kitzelnd ihre Haut. Das alles fühlte sich unglaublich real an, als würde sie tatsächlich mitten in einem wundervollen Wald stehen.
Ihr Blick richtete sich nach oben und sie sah auf das Blattwerk einer mehrere Jahrhunderte alten Weide, die ihre langen Seitenäste, wie schützende Arme über sie streckte und wahrhaft Schatten spendete.
Rhuna wusste, dass sie noch nie zuvor hier gewesen war. Sie sah sich suchend um und fragte sich, wie sie nur hierhergekommen war. Alles wirkte friedlich und gleichzeitig voller Leben!
An ihre Ohren drang der beruhigende Klang von plätscherndem Wasser und als sie den Blick senkte, sah sie auf das klare Wasser einer Quelle, in der sich ihr Antlitz spiegelte.
Für einen Moment betrachtete Rhuna ihr Spiegelbild, ehe sie sich vorbeugte und die Hand ausstreckte, um das Wasser zu berühren. Es war kühl und nass… und eindeutig Wirklichkeit! Als sie ihre Hand betrachtete rannen einige Tropfen ihre Finger und ihren Unterarm hinab. Auch das beobachtete sie, bis sich ihr Blick auf den Ring heftete.
„Yedan?“, sofort sah sich die junge Elfe um. Er hatte sie vorhin noch berührt, doch nun… war von ihm keine Spur zu sehen! „Yedan!“, rief sie erneut und machte ein paar Schritte, während ihr Kopf von einer Seite zur anderen sah. Bis sie… eine Gestalt ausmachte, bei deren Anblick Rhuna wie angewurzelt stehen blieb und den Atem anhielt.
Eine wunderschöne Frau schritt anmutig auf sie zu. In diesem Moment wusste Rhuna, dass sie noch nie zuvor eine schönere Person gesehen hatte und in ihrem Herzen hallte bereits eine Ahnung wieder, wer diese Schönheit war.
Das Kleid aus Blumenranken und Blättern, wie auch ihr langes grünes Haar in denen allerlei Tiere einen Platz fanden, verstärkten diese Ahnung nur noch mehr. Die junge Elfe spürte ein Zittern in sich aufsteigen. Nicht aus Angst, sondern weil die Erkenntnis sie vollkommen überwältigte. Ihr ganzes Leben lang war Rhuna eine gläubige Anhängerin von Florencia gewesen und seit sie zu ihrem Abenteuer aufgebrochen war fühlte sie sich der Gottheit noch einmal um ein Vielfaches näher. War es da also verwunderlich, dass in ihr gerade alle möglichen Gefühle tobten und sie gleichzeitig vor Ehrfurcht erstarrte?
„Florencia...?!“, schlüpfte ihr kaum hörbar, wie ein Windhauch der Name der lieblichen Frau über die Lippen.
„Kind der Natur!“, begrüßte Florencia Rhuna mit einer wundervollen und klanghaften Stimme. Noch immer hatte Rhuna nicht das Gefühl sich rühren zu können. Sie spürte, wie sich in ihrem Blick Tränen bildeten und konnte nur dank viel Willenskraft die Hand heben, um sich diese fortzuwischen und die Klarheit des Blickes nicht zu verlieren.
„Du trägst das Amulett der Florencia und es hat dich erwählt, um es zu beschützen“ Florencias Worte ergaben für die junge Elfe noch keinen Sinn. Sie sah ihre Gottheit mit wildklopfendem Herzen an und wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.
„Ich freue mich, Rhuna… dass wir einander endlich kennenlernen…Willkommen im Reich von Florencia und… Phaun“ Der Klang in Florencias Stimme, als sie den Namen ihres Liebsten aussprach, löste in Rhuna einen Nachhall aus, der in ihr ein vertrautes Gefühl erweckte. Diesen Ausdruck… dieses Gefühl, das Florencia Phaun entgegnete, war auch ihr bekannt. Nur empfand sie es einem gewissen Sarier gegenüber.
„Ich…“, begann sie und merkte etwas peinlich berührt, dass ihre Stimme sie beinahe im Stich ließ. Innerlich schalt sich Rhuna und sammelte dann alle Courage, die sie aufbringen konnte.
„Verzeiht… ich… habe das Gefühl zu träumen!“, gestand sie mit einem sachten Zittern in der Stimme und tastete noch einmal die Gestalt der Gottheit ab. Das warme Lächeln, das ihr entgegengebracht wurde, fühlte sich wie ein warmer Sonnenstrahl an, der ihr Herz streichelte. Konnte es wirklich wahr sein? War sie wirklich hier und stand der Göttin der Natur gegenüber?
Ein nervöses kleines und zugleich glückliches Lachen suchte sich einen Weg nach außen. Wie oft hatte sie sich gewünscht sich wirklich und wahrlich bei ihr bedanken zu können.
„Es ist mir eine solche Ehre euch … begegnen zu dürfen! Ich kann es noch immer nicht fassen. Wie bin ich nur…?“ Wieder sah sie sich kurz um, doch eine Antwort, wie sie hergekommen war, eröffnete sich ihr deshalb nicht. Hunderte aufkommende Fragen überforderten ihren Kopf, doch sie versuchte sich nicht allzu respektlos zu verhalten. Rhuna ging auf die Knie und verneigte sich vor ihr, wie es in Shyána in Tempeln der Florencia üblich war.
„Ich freue ich auch! Es… Ihr wisst gar nicht wie sehr! Ihr wart… immer bei mir…!“, begann sie ihre Gefühle in unsicheren Worten zu äußern, doch irgendwie konnte sie es nicht anders beschreiben. Immerhin hatte sie wirklich nie das Gefühl gehabt, als hätte Florencia ihr nicht beigestanden…!
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Dass Rhuna so sehr mit sich haderte, war gewiss nicht einfach für jemanden, der sie so aufrichtig liebte. Yedan betrachtete die Elfe nachdenklich, während sie all die Vorzüge aufzählte, die Neriélle beherrschte und sie nicht. Er verstand es grundsätzlich und auch, dass das an ihrem Ego nagte, trotzdem hatte er nicht Unrecht, als er sagte, dass Neri auch dreimal so alt war, wie Rhuna. In ihr schlug das Herz einer Abenteuerin, die sich ihren Platz in der Welt ergattern und beweisen wollte. Sie wollte lernen, erleben und vorankommen. Sie sehnte sich so sehr danach, sich zu entwickeln und schließlich zu entfalten, dass sie drei Schritte zu weit ging, bevor sie überhaupt den ersten tat. „Ich will ja gar nicht wie Neri sein. Ich will… einfach das Gefühl loswerden, dass ich nichts wirklich Wichtiges kann oder geschafft habe!“ „Rhuna…“, versuchte Yedan es noch einmal, hielt dann aber inne. Er würde sie nicht noch einmal belehren, dass sie Zeit hatte. Yedan erkannte, dass Rhuna das nicht weiterhalf und sich dadurch nichts an ihren Gefühlen änderte. Also zog er sie in eine Umarmung und küsste ihre Stirn. „Das wirst du! Vielleicht nicht heute, nicht morgen, aber schon bald. Vertraust du mir?“, fragte er und ohne eine Antwort abzuwarten, lächelte er und sprach weiter: „Ich vertraue dir und ich weiß, dass du schaffen wirst, wonach du dich sehnst! Du bist stark und wissbegierig. Das ist eine gute Mischung, weißt du?“, schmunzelte er, bevor er wieder ernster wurde. „Du wirst das Gefühl haben, dass du etwas beiträgst. Etwas leistest. Versprochen!“ Rhuna würde wohl oder übel abwarten müssen. Schließlich war noch kein Meister vom Himmel gefallen und etwas zu überstürzen, würde auch nichts daran ändern, wo sie stand. Schließlich könnten übereilte Entscheidungen gewiss auch das Gegenteil bewirken. Und dann wäre sie nicht weitergekommen, sondern auch noch zurückgefallen. Geduld war eben eine Tugend und nicht jeder schaffte es, sie auch in sich zu finden.
Bevor Rhuna aber daran verzweifelte, ihre Tugend zu finden, wechselte Yedan wohlweißlich das Thema auf Bjorg und seine Probleme. Rhuna würde ihren Weg machen, wenn sie sich der reichlich gefüllten Liste der verschiedenen Probleme annehmen würde. Darauf die Konzentration zu lenken war gewiss leichter, als sich nun vorzustellen, wie viel sie im Leben bereits verpasst hatte. Rhuna holte das Kästchen und schon offenbarte sich dieser wertvolle und unheilvolle Inhalt. Faszination und ein seltsamer Sog gingen von dem Anhänger aus. In seiner Schlichtheit, was die Materialien betraf, war er dennoch einzigartig schön. Alles, was bei der Herstellung verwendet wurde, war schlicht von der Natur gegeben. Nichts davon schien bei einem Alchimisten zusammengebraut worden zu sein! Rhuna und auch Yedan konnten sich beide nicht sattsehen, bis Rhuna dem Impuls nachgab, den Anhänger zu berühren. In jenem Moment, da Yedan sie aufhalten wollte und seine Finger die ihren berührten geschah etwas, womit wohl keiner je gerechnet hatte.
Rhuna wurde in eine vollkommen fremde Welt katapultiert. Sie fand sich auf einer bezaubernd schönen Lichtung wieder, die ihr seltsam friedlich, aber auch unbekannt vorkam. Hier war sie noch nie gewesen und doch vermittelte der Ort eine ganz eigene Ruhe. Nichts, was es hier gab, konnte einem wahrlich Angst machen mit Ausnahme der plötzlichen Änderung der Situation. Sie rief nach Yedan, der nicht vor Ort war und wurde kurz darauf abgelenkt von einer Erscheinung, die keiner Erklärung mehr bedurfte. Ein halb ersticktes ‚Florencia‘, entrang ihrer Kehle und sie wurde von eben jener Gottheit begrüßt. Rhuna’s Blick verschwamm bei der Erkenntnis, dass sie wahrlich die Göttin der Natur vor sich hatte. Wie reagierte man, wenn man so gesegnet wurde? Wie verhielt man sich? Machte man einen Knicks? Sank man andächtig auf die Knie? Rhuna konnte sich nicht rühren, so ergriffen war sie von der Wendung der Situation. Ihr Herz klopfte wild, ließ sich nicht beruhigen und ihre Kehle trocknete aus. Florencia hieß sie in ihrem Reich willkommen. Sie… Rhuna! „Ich…“ Die wundervolle Erscheinung betrachtete mit tiefbraunen Augen die kleine Elfe vor sich. Sie lächelte und wartete, ob da noch etwas kommen würde. „Verzeiht… ich… habe das Gefühl zu träumen!“ glockenhell war das liebevolle Lachen der Göttin, und einige Vögel stimmten in den melodischen Klang ein, um gemeinsam mit ihrer Göttin ein Lied zu zwitschern. „Es ist mir eine solche Ehre euch … begegnen zu dürfen! Ich kann es noch immer nicht fassen. Wie bin ich nur…?“ Florencia blickte mit reichlich Liebe auf ihre Anhängerin. Dann winkte sie ab, als wäre sie peinlich berührt von so viel Zuwendung. Doch das wissende Lächeln machte deutlich, dass ihr die Reaktion der jungen Elfe keineswegs fremd war. Dann aber schaffte Rhuna es endlich, sich zu bewegen. Sie sank ehrfürchtig auf die Knie und verneigte sich vor ihrer Göttin, wie man es allen Kindern in Shyáná Nelle beibrachte, wenn sie im Tempel beteten. Florencia neigte den Kopf und beobachtete Rhuna. „Ich freue mich auch! Es… Ihr wisst gar nicht wie sehr! Ihr wart… immer bei mir…!“ Das Licht von Florencia’s Erscheinung fiel auf Rhuna und direkt in ihr Herz. Schon jetzt würde sie das hier nicht mehr vergessen, wie es schien. Doch nun fiel ein Schatten auf das andächtig gesenkte Haupt. „Steht auf, mein Kind!“, hörte sie Florencia sprechen und sobald Rhuna aufsah, stand die Göttin plötzlich in einer gänzlich anderen Erscheinung vor ihr. Das ausladende Kleid, die tierfreundliche Frisur waren gewichen. Stattdessen stand eine wunderschöne Frau vor ihr, mit offenen, langen und tiefgrünen Haaren.
Die braunen Augen waren nach wie vor voller Wärme und Liebe. Spott oder Hohn würde Rhuna vergeblich suchen. Statt des berankten Kleides trug Florencia nun ein schlichtes, grünes Kleid ohne Schnickschnack und hängend. Ihre Füße waren barfuß, während sie immer wieder von Vögeln oder kleineren Insekten umschwirrt wurde. Florencia hielt Rhuna die Hand hin. An ihrem Handgelenk befanden sich einige Holzringe zur Zierde, doch war die imposante Erscheinung verschwunden. „Komm, wir wollen reden, nicht wahr? Und mach‘ dir keine Sorgen, liebste Rhuna – ich wäre nicht hier, wenn ich mir deiner Zuneigung nicht sicher wäre.“, schmunzelte sie gutmütig und versuchte der jungen Elfe ein Bisschen Zutrauen zu gewähren. Rhuna durfte Florencia berühren, wenn sie ihre Hilfe zum Aufstehen annehmen wollte. Sofern sie die Göttin anfasste, würde sie keinen Unterschied zu einem Menschen oder Elfen festellen. Mit Ausnahme einer Sache: Rhuna spürte ihre Naturmagie so stark, wie noch nie. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit nur einem Gedanken ein ganzes Blütenmeer sprießen lassen könnte oder gar einen Baum binnen kürzester Zeit wachsen lassen könnte. Es war berauschend, dieses Potenzial zu fühlen. „Nun, Rhuna. Du hast also das Amulett von mir gefunden.“, kehrte Florencia zurück zum Thema und führte die Elfe durch ihren Hain. Überall fanden die violetten Augen Tiere und Pflanzen, wunderschön und durchaus magisch. Florencia ließ Rhuna an ihrem Reich teilhaben. Da gab es die wundervolle Weide, den glasklaren Bachlauf, herrliche Sträucher mit satten Beeren. Alles war einfach nur… reich an Schönheit. Die Natur war schön. „Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden, dass du es bist, die es findet!“, lachte sie erneut auf und klatschte dabei frohlockend in die Hände. Überall, wo Florencia’s Fußsohle einen Abdruck machte, entstanden kleine Blüten. Wenn sie ihre Hände ausstreckte und einen Busch berührte, wurde jener gleich etwas satter, etwas größer oder grüner. „Ich beobachte dich bereits eine Weile, weißt du?“, verriet ihr die Göttin und schmunzelte mit einem kleinen Schelm im Blick. „Du bist mir aufgefallen!“, verriet sie und führte Rhuna weiter durch das magische Reich der Natur.
Bevor Rhuna aber daran verzweifelte, ihre Tugend zu finden, wechselte Yedan wohlweißlich das Thema auf Bjorg und seine Probleme. Rhuna würde ihren Weg machen, wenn sie sich der reichlich gefüllten Liste der verschiedenen Probleme annehmen würde. Darauf die Konzentration zu lenken war gewiss leichter, als sich nun vorzustellen, wie viel sie im Leben bereits verpasst hatte. Rhuna holte das Kästchen und schon offenbarte sich dieser wertvolle und unheilvolle Inhalt. Faszination und ein seltsamer Sog gingen von dem Anhänger aus. In seiner Schlichtheit, was die Materialien betraf, war er dennoch einzigartig schön. Alles, was bei der Herstellung verwendet wurde, war schlicht von der Natur gegeben. Nichts davon schien bei einem Alchimisten zusammengebraut worden zu sein! Rhuna und auch Yedan konnten sich beide nicht sattsehen, bis Rhuna dem Impuls nachgab, den Anhänger zu berühren. In jenem Moment, da Yedan sie aufhalten wollte und seine Finger die ihren berührten geschah etwas, womit wohl keiner je gerechnet hatte.
Rhuna wurde in eine vollkommen fremde Welt katapultiert. Sie fand sich auf einer bezaubernd schönen Lichtung wieder, die ihr seltsam friedlich, aber auch unbekannt vorkam. Hier war sie noch nie gewesen und doch vermittelte der Ort eine ganz eigene Ruhe. Nichts, was es hier gab, konnte einem wahrlich Angst machen mit Ausnahme der plötzlichen Änderung der Situation. Sie rief nach Yedan, der nicht vor Ort war und wurde kurz darauf abgelenkt von einer Erscheinung, die keiner Erklärung mehr bedurfte. Ein halb ersticktes ‚Florencia‘, entrang ihrer Kehle und sie wurde von eben jener Gottheit begrüßt. Rhuna’s Blick verschwamm bei der Erkenntnis, dass sie wahrlich die Göttin der Natur vor sich hatte. Wie reagierte man, wenn man so gesegnet wurde? Wie verhielt man sich? Machte man einen Knicks? Sank man andächtig auf die Knie? Rhuna konnte sich nicht rühren, so ergriffen war sie von der Wendung der Situation. Ihr Herz klopfte wild, ließ sich nicht beruhigen und ihre Kehle trocknete aus. Florencia hieß sie in ihrem Reich willkommen. Sie… Rhuna! „Ich…“ Die wundervolle Erscheinung betrachtete mit tiefbraunen Augen die kleine Elfe vor sich. Sie lächelte und wartete, ob da noch etwas kommen würde. „Verzeiht… ich… habe das Gefühl zu träumen!“ glockenhell war das liebevolle Lachen der Göttin, und einige Vögel stimmten in den melodischen Klang ein, um gemeinsam mit ihrer Göttin ein Lied zu zwitschern. „Es ist mir eine solche Ehre euch … begegnen zu dürfen! Ich kann es noch immer nicht fassen. Wie bin ich nur…?“ Florencia blickte mit reichlich Liebe auf ihre Anhängerin. Dann winkte sie ab, als wäre sie peinlich berührt von so viel Zuwendung. Doch das wissende Lächeln machte deutlich, dass ihr die Reaktion der jungen Elfe keineswegs fremd war. Dann aber schaffte Rhuna es endlich, sich zu bewegen. Sie sank ehrfürchtig auf die Knie und verneigte sich vor ihrer Göttin, wie man es allen Kindern in Shyáná Nelle beibrachte, wenn sie im Tempel beteten. Florencia neigte den Kopf und beobachtete Rhuna. „Ich freue mich auch! Es… Ihr wisst gar nicht wie sehr! Ihr wart… immer bei mir…!“ Das Licht von Florencia’s Erscheinung fiel auf Rhuna und direkt in ihr Herz. Schon jetzt würde sie das hier nicht mehr vergessen, wie es schien. Doch nun fiel ein Schatten auf das andächtig gesenkte Haupt. „Steht auf, mein Kind!“, hörte sie Florencia sprechen und sobald Rhuna aufsah, stand die Göttin plötzlich in einer gänzlich anderen Erscheinung vor ihr. Das ausladende Kleid, die tierfreundliche Frisur waren gewichen. Stattdessen stand eine wunderschöne Frau vor ihr, mit offenen, langen und tiefgrünen Haaren.
Die braunen Augen waren nach wie vor voller Wärme und Liebe. Spott oder Hohn würde Rhuna vergeblich suchen. Statt des berankten Kleides trug Florencia nun ein schlichtes, grünes Kleid ohne Schnickschnack und hängend. Ihre Füße waren barfuß, während sie immer wieder von Vögeln oder kleineren Insekten umschwirrt wurde. Florencia hielt Rhuna die Hand hin. An ihrem Handgelenk befanden sich einige Holzringe zur Zierde, doch war die imposante Erscheinung verschwunden. „Komm, wir wollen reden, nicht wahr? Und mach‘ dir keine Sorgen, liebste Rhuna – ich wäre nicht hier, wenn ich mir deiner Zuneigung nicht sicher wäre.“, schmunzelte sie gutmütig und versuchte der jungen Elfe ein Bisschen Zutrauen zu gewähren. Rhuna durfte Florencia berühren, wenn sie ihre Hilfe zum Aufstehen annehmen wollte. Sofern sie die Göttin anfasste, würde sie keinen Unterschied zu einem Menschen oder Elfen festellen. Mit Ausnahme einer Sache: Rhuna spürte ihre Naturmagie so stark, wie noch nie. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit nur einem Gedanken ein ganzes Blütenmeer sprießen lassen könnte oder gar einen Baum binnen kürzester Zeit wachsen lassen könnte. Es war berauschend, dieses Potenzial zu fühlen. „Nun, Rhuna. Du hast also das Amulett von mir gefunden.“, kehrte Florencia zurück zum Thema und führte die Elfe durch ihren Hain. Überall fanden die violetten Augen Tiere und Pflanzen, wunderschön und durchaus magisch. Florencia ließ Rhuna an ihrem Reich teilhaben. Da gab es die wundervolle Weide, den glasklaren Bachlauf, herrliche Sträucher mit satten Beeren. Alles war einfach nur… reich an Schönheit. Die Natur war schön. „Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden, dass du es bist, die es findet!“, lachte sie erneut auf und klatschte dabei frohlockend in die Hände. Überall, wo Florencia’s Fußsohle einen Abdruck machte, entstanden kleine Blüten. Wenn sie ihre Hände ausstreckte und einen Busch berührte, wurde jener gleich etwas satter, etwas größer oder grüner. „Ich beobachte dich bereits eine Weile, weißt du?“, verriet ihr die Göttin und schmunzelte mit einem kleinen Schelm im Blick. „Du bist mir aufgefallen!“, verriet sie und führte Rhuna weiter durch das magische Reich der Natur.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Vermutlich würde jeder mit der Situation ein wenig überfordert sein, wenn man seiner angebeteten Gottheit leibhaftig gegenüberstehen würde. Rhuna wusste gar nicht, wie sie sich verhalten sollte, wusste nicht, ob sie wach war, oder träumte und wie sie überhaupt in diesen wundervollen Hain gelangt war. Florencia betrachtete die junge Elfe mit einem gutmütigen und nachsichtigen Blick, ließ ihr glockenhelles und wundervolles Lachen erklingen und vermochte es der Elfe ein wenig die Anspannung zu nehmen.
„Komm, wir wollen reden, nicht wahr? Und mach‘ dir keine Sorgen, liebste Rhuna – ich wäre nicht hier, wenn ich mir deiner Zuneigung nicht sicher wäre.“, schmunzelte die sanfte Gottheit, woraufhin Rhuna sich wieder aufrichtete und zaghaft nickte. Die Wärme, die sie in der Gegenwart Florencias verspürte breitete sich in ihrem Herzen aus und nahm ihr Aufregung und Sorge. Es war ein Gefühl von Geborgenheit, die man vermutlich am ehesten bei der eigenen Mutter empfinden würde. Bei Rhuna war dieser Vergleich weniger der Fall, doch erkannte sie das Gefühl als Vertrauen wieder, das sie zum Beispiel mit ihrem Bruder teilte – nicht zu vergessen ganz besonders mit Yedan.
Die junge Elfe ging neben Florencia her, die ihr wundervolles Blütenkleid gegen ein schlichtes getauscht hatte, was ihrer Schönheit jedoch keinen Abbruch tat. Der violette Blick wanderte über die zierliche Frauengestalt und Rhuna konnte nichts Vergleichbares denken, was bisher jemals so natürlich und schön gewesen war, wie diese Göttin. Ein Gefühl von neidloser Bewunderung breitete sich aus, begleitet von einem recht ungewohnten Kitzeln, das aus ihrer eigenen Magie entsprang. Dieses Mal war es nicht ihre Lichtmagie, die sich regte. Die Naturmagie, die bei Rhuna stets einen Schritt mehr zurückstand, sprudelte in ihr so präsent und stark, wie noch nie zuvor. In diesem Moment glaubte Rhuna wirklich, dass sie mit einem simplen Handauflegen eine blütenreiche Wiese erschaffen könnte – doch sie unterließ es dies auszuprobieren. Vermutlich war dies nur ein Gefühl, das von Florencia auf sie abfärbte!
„Nun, Rhuna. Du hast also das Amulett von mir gefunden.“, sprach die Göttin der Natur sie an, während sie durch den wunderschönen Hain spazierten. Rhuna, die gerade die Umgebung gemustert hatte, kehrte mit ihrem Blick wieder zum Gesicht der anderen Frau zurück und nickte leicht.
„Gefunden ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Es wurde mir von einem jungen Mann anvertraut, der sich in arge Schwierigkeiten gebracht hat, als er es von seinem eigentlichen Besitzer … entwendete.“, erklärte sie und fragte sich im selben Moment, ob sie den Vorbesitzer dann überhaupt als Besitzer bezeichnen konnte, wenn das Amulett eigentlich Florencia gehörte. Doch wie hätte sie dies ahnen sollen? Sie vermutete sogar stark, dass Bjorg nicht wusste, was er da wirklich entwendet hatte.
Der jungen Elfe konnte man ansehen, dass sie dieses Problem gedanklich wälzte. Gleichzeitig war er schwer sich nicht von all der Schönheit um sie herum ablenken zu lassen.
„Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden, dass du es bist, die es findet!“, merkte Florencia mit einem glücklichen Ausdruck an, während sie in die Hände klatschte. Über diese Freude wunderte sich Rhuna natürlich ein wenig, wurde aber auch ein wenig rot, da sie in diesen Worten ein Kompliment erkannte.
„Ich beobachte dich bereits eine Weile, weißt du? Du bist mir aufgefallen!“, verriet Florencia weiter und führte ihre Anhängerin durch das magische Reich der Natur.
Diese Worte überraschten Rhuna noch mehr und fragend musterte sie das schöne Profil neben sich. Sie war Florencia aufgefallen und von ihr beobachtet worden? Wieso ausgerechnet sie? Wirklich viel getan hatte sie nun nicht, was die Aufmerksamkeit einer Göttin wert gewesen wäre? Oder lag es am…
„…meint Ihr wegen dem Angriff des Dämons im Waldmenschendorf?“, fragte sie und erinnerte sich an die Stimme, die sie zurückgeschickt hatte, als sie bereits am Strand von Kata Mayan gewesen war. War sie es gewesen – Florencia?
„Habt Ihr mir mein Leben zurückgegeben?“ Die Schritte der Elfe verlangsamten sich und sie blieb stehen. In ihrem Blick spiegelten sich verschiedene Emotionen wieder - sie war leicht verunsichert, aber besonders gerührt und …glücklich und vor allem dankbar!
„Auch im Neldoreth! Ihr wart bei mir, als es Yedan schlecht ging!“ Ihr Blick suchte den der Gottheit und darin liegende Bestätigung. Rhuna besaß noch immer die Apfelblüte, die sie damals gefunden hatte, kurz bevor Ajak und Kaja aufgetaucht waren.
Sollte das alles stimmen… wie sollte sie das alles auffassen? Niemand wusste so wirklich, wie die Gottheiten über die Wesen Celcias wachten, wann sie Gebete wahrnahmen oder erhörten. Und nun bestätigte Florencia im Grunde, dass sie zumindest Rhuna nie alleine gelassen hatte – wie es die junge Elfe auch wirklich stets empfunden hatte. Warum gerade sie, war ihr unklar, doch wie konnte sie nicht anders als Dankbar dafür sein?
Rhunas Finger griffen in den Stoff ihres Rockes, einfach, weil sie irgendwas in dieser Situation zu fassen brauchte. Die Frage nach dem Wieso lag ihr auf den Lippen und doch brachte sie sie nicht laut darüber. Vielleicht war Florencia wirklich für jeden da und ließ keine ihrer Gläubiger alleine. Das Gefühl, das sie in ihrer Gegenwart hatte, ähnlich bei einer liebevoll wachenden Mutter, passte zumindest.
„Danke…!“ Es war ein einfaches Wort und doch war anhand des Klangs ihrer Stimme zu erkennen, wie ehrlich und ernst sie diesen Dank empfand.
„Komm, wir wollen reden, nicht wahr? Und mach‘ dir keine Sorgen, liebste Rhuna – ich wäre nicht hier, wenn ich mir deiner Zuneigung nicht sicher wäre.“, schmunzelte die sanfte Gottheit, woraufhin Rhuna sich wieder aufrichtete und zaghaft nickte. Die Wärme, die sie in der Gegenwart Florencias verspürte breitete sich in ihrem Herzen aus und nahm ihr Aufregung und Sorge. Es war ein Gefühl von Geborgenheit, die man vermutlich am ehesten bei der eigenen Mutter empfinden würde. Bei Rhuna war dieser Vergleich weniger der Fall, doch erkannte sie das Gefühl als Vertrauen wieder, das sie zum Beispiel mit ihrem Bruder teilte – nicht zu vergessen ganz besonders mit Yedan.
Die junge Elfe ging neben Florencia her, die ihr wundervolles Blütenkleid gegen ein schlichtes getauscht hatte, was ihrer Schönheit jedoch keinen Abbruch tat. Der violette Blick wanderte über die zierliche Frauengestalt und Rhuna konnte nichts Vergleichbares denken, was bisher jemals so natürlich und schön gewesen war, wie diese Göttin. Ein Gefühl von neidloser Bewunderung breitete sich aus, begleitet von einem recht ungewohnten Kitzeln, das aus ihrer eigenen Magie entsprang. Dieses Mal war es nicht ihre Lichtmagie, die sich regte. Die Naturmagie, die bei Rhuna stets einen Schritt mehr zurückstand, sprudelte in ihr so präsent und stark, wie noch nie zuvor. In diesem Moment glaubte Rhuna wirklich, dass sie mit einem simplen Handauflegen eine blütenreiche Wiese erschaffen könnte – doch sie unterließ es dies auszuprobieren. Vermutlich war dies nur ein Gefühl, das von Florencia auf sie abfärbte!
„Nun, Rhuna. Du hast also das Amulett von mir gefunden.“, sprach die Göttin der Natur sie an, während sie durch den wunderschönen Hain spazierten. Rhuna, die gerade die Umgebung gemustert hatte, kehrte mit ihrem Blick wieder zum Gesicht der anderen Frau zurück und nickte leicht.
„Gefunden ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Es wurde mir von einem jungen Mann anvertraut, der sich in arge Schwierigkeiten gebracht hat, als er es von seinem eigentlichen Besitzer … entwendete.“, erklärte sie und fragte sich im selben Moment, ob sie den Vorbesitzer dann überhaupt als Besitzer bezeichnen konnte, wenn das Amulett eigentlich Florencia gehörte. Doch wie hätte sie dies ahnen sollen? Sie vermutete sogar stark, dass Bjorg nicht wusste, was er da wirklich entwendet hatte.
Der jungen Elfe konnte man ansehen, dass sie dieses Problem gedanklich wälzte. Gleichzeitig war er schwer sich nicht von all der Schönheit um sie herum ablenken zu lassen.
„Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden, dass du es bist, die es findet!“, merkte Florencia mit einem glücklichen Ausdruck an, während sie in die Hände klatschte. Über diese Freude wunderte sich Rhuna natürlich ein wenig, wurde aber auch ein wenig rot, da sie in diesen Worten ein Kompliment erkannte.
„Ich beobachte dich bereits eine Weile, weißt du? Du bist mir aufgefallen!“, verriet Florencia weiter und führte ihre Anhängerin durch das magische Reich der Natur.
Diese Worte überraschten Rhuna noch mehr und fragend musterte sie das schöne Profil neben sich. Sie war Florencia aufgefallen und von ihr beobachtet worden? Wieso ausgerechnet sie? Wirklich viel getan hatte sie nun nicht, was die Aufmerksamkeit einer Göttin wert gewesen wäre? Oder lag es am…
„…meint Ihr wegen dem Angriff des Dämons im Waldmenschendorf?“, fragte sie und erinnerte sich an die Stimme, die sie zurückgeschickt hatte, als sie bereits am Strand von Kata Mayan gewesen war. War sie es gewesen – Florencia?
„Habt Ihr mir mein Leben zurückgegeben?“ Die Schritte der Elfe verlangsamten sich und sie blieb stehen. In ihrem Blick spiegelten sich verschiedene Emotionen wieder - sie war leicht verunsichert, aber besonders gerührt und …glücklich und vor allem dankbar!
„Auch im Neldoreth! Ihr wart bei mir, als es Yedan schlecht ging!“ Ihr Blick suchte den der Gottheit und darin liegende Bestätigung. Rhuna besaß noch immer die Apfelblüte, die sie damals gefunden hatte, kurz bevor Ajak und Kaja aufgetaucht waren.
Sollte das alles stimmen… wie sollte sie das alles auffassen? Niemand wusste so wirklich, wie die Gottheiten über die Wesen Celcias wachten, wann sie Gebete wahrnahmen oder erhörten. Und nun bestätigte Florencia im Grunde, dass sie zumindest Rhuna nie alleine gelassen hatte – wie es die junge Elfe auch wirklich stets empfunden hatte. Warum gerade sie, war ihr unklar, doch wie konnte sie nicht anders als Dankbar dafür sein?
Rhunas Finger griffen in den Stoff ihres Rockes, einfach, weil sie irgendwas in dieser Situation zu fassen brauchte. Die Frage nach dem Wieso lag ihr auf den Lippen und doch brachte sie sie nicht laut darüber. Vielleicht war Florencia wirklich für jeden da und ließ keine ihrer Gläubiger alleine. Das Gefühl, das sie in ihrer Gegenwart hatte, ähnlich bei einer liebevoll wachenden Mutter, passte zumindest.
„Danke…!“ Es war ein einfaches Wort und doch war anhand des Klangs ihrer Stimme zu erkennen, wie ehrlich und ernst sie diesen Dank empfand.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Welcher Gläubige dachte schon ernsthaft daran, dass er seiner Gottheit irgendwann leibhaftig gegenüberstand und nicht… ins Jenseits überführt wurde? Was auch immer der Grund sein mochte, Florencia hatte Rhuna gesegnet. Mit dem Privileg, dass die junge Elfe erhielt, verfestigte sich der Glaube an das Götterpaar nur noch und vor Ergriffenheit konnte Rhuna kaum ein Wort rausbringen. Stattdessen sprach aber die Göttin zu ihr und führte sie durch ihr Reich. Es … wirkte. Rhuna spürte, dass die Schönheit und die Freundlichkeit, die sie umgab, durchaus ihre Nervosität abzuflauen wusste. Sie schaffte es, sich einen Blick über Florencia’s Gestalt zu gestatten und konnte nur Bewunderung empfinden. Dabei strahlte sie in keiner Weise eine unerreichbare Distanz aus. Es war schon schwer in Worte zu fassen, was Florencia’s Anwesenheit, ihre Stimme, ihre Gestalt und ihr Lächeln in einem auslöste. Es war… magisch, erhaben und gleichwohl so vertraut und liebevoll, dass niemand das Gefühl zu haben brauchte, vor dieser Göttin im Staub zu kriechen. Florencia liebte ihre Kinder, das war deutlich zu spüren. Und sie würde sie nicht mit Unterjochung begrüßen, sondern mit offenen Armen und liebenden Worten. Doch noch etwas anderes löste sie zumindest in dieser Gläubigen aus: Rhuna spürte, wie ihre Naturmagie endlich einmal Oberwasser bekam. Sie konnte fühlen, wie die Lichtmagie zurücktrat und ihrer Schwester neidlos das Feld einräumte. Auch wenn das Licht in ihr meist stärker und präsenter war, so war es nun die Magie der Natur, die sich entfalten wollte. Rhuna traute sich noch nicht, dem Impuls nachzugeben, weshalb sie glaubte, dass es einzig an Florencia lag. Nun, sie war der Auslöser, dass sich die Magie stark genug fühlte, um sich gegen das Licht zu behaupten, aber es war ungewohnt, jene Magie im Fokus zu wissen. Sie fühlte sich gänzlich anders an, als das Licht. Wo jenes warm, leitend und hoffnungsgeben war, war die Naturmagie… neugierig. Vorwitzig und spielerisch. Sie wirkte experimentierfreudig und liebevoll. Es war ein gänzlich anderes Gefühl, mit vollkommen anderen Adjektiven beschrieben. Florencia kam im Gehen auf das Amulett zusprechen und Rhuna musste gleich richtigstellen, dass sie es nicht wirklich gefunden hatte. „Gefunden ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Es wurde mir von einem jungen Mann anvertraut, der sich in arge Schwierigkeiten gebracht hat, als er es von seinem eigentlichen Besitzer … entwendete.“
Florencia wandte sich zu ihrer Jüngerin um und nickte verstehend. „Die Menschen stehlen es seit jeher…“, räumte Florencia ein und seufzte etwas, dass sich die Baumkronen darunter bogen. „Zwietracht, Missgunst… Neid… Gier…“, Florencia beließ es dabei und ging weiter. Daraufhin ließ sie Rhuna wissen, dass sie zufrieden damit war, dass sie das Amulett besaß. Und dass sie die junge Elfe bereits seit einiger Zeit ins Auge gefasst hatte. Das wiederum war für Rhuna nur schwer zu verstehen. Denn in ihrer eigenen Unsicherheit, war es für sie kaum vorstellbar, dass ihre Taten, die ihr selbst so nichtig vorkamen, wertvoll genug waren, um ausgerechnet von Florencia gesehen zu werden. „…meint Ihr wegen dem Angriff des Dämons im Waldmenschendorf?“ Florencia blieb stehen und sah Rhuna ins Gesicht. Kurz engten sich die hübschen Augen der Göttin, doch dann lächelte sie wieder. „Nein, Liebes. Schon vorher…“, nickte sie ihr zugewandt zu. „Habt Ihr mir mein Leben zurückgegeben?“, schlussfolgerte Rhuna plötzlich und blieb stehen. Florencia betrachtete das Gesicht, das ihr voller Liebe und Glück entgegenstrahlte. Rhuna war dankbar, doch dann schüttelte die Göttin tatsächlich ihren wundervollen Schopf. „Nein. Das… war nicht ich. Das Wunder widerfuhr dir durch einen gänzlich anderen und ich schätze, du wirst nicht verstehen, weshalb…“, überlegte die Göttin. Ihr Gesicht wurde von Nachdenklichkeit gezeichnet. „Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen.“, räumte sie schließlich ein, bevor Rhuna weiter Fragen stellen konnte. „Ich habe den Zweck selbst noch nicht durchschaut, aber ich kann dir sagen, dass das nichts an dem Wunder schmälert.“, lächelte sie und meinte Rhuna’s Wiederauferstehung. „Auch im Neldoreth! Ihr wart bei mir, als es Yedan schlecht ging!“, zählte Rhuna plötzlich die Erlebnisse auf. Nun aber lächelte Florencia, griff eine Strähne und strich sie sich in einer formvollendeten Geste hinter die Ohren.
„Richtig. Sie sollte dir Zuversicht schenken. Dass du deinen Mut nicht verlierst.“, bestätigte die Göttin. Dann gluckste sie, dass einige Eichhörnchen angelaufen kamen, um mit ihr zu spielen. Florencia ließ sich ablenken, streute dann einfach mit einer Bewegung einige Nüsse auf den magischen Boden, sodass die Tiere etwas zu Essen fanden. Sie lächelte ihn liebend nach, bevor sie wieder an Rhuna gewandt weitersprach: „Und auch das Glühwürmchen in der Schattenwelt. Die Stimme in deinem Innern…“, nickte sie. „Jún ist ein guter Freund von mir…“, zwinkerte sie und lachte schließlich freudig auf. „Hach, es ist so schön das zu offenbaren!“, meinte sie ehrlich. Rhuna aber war ergriffen von ihren Emotionen. „Danke…!“, brachte sie in all ihrer Ehrerbietung vor. Florencia hörte auf zu lachen und wandte sich Rhuna ernst zu. „Nein, mein Kind. Kein Dank, keine Scham.“, hob sie einen der schlanken Finger und wackelte mit diesem von links nach rechts. Daraufhin trat sie vor und berührte Rhuna mit beiden Handflächen an ihren Wangen. Sofort spürte Rhuna in sich die liebevolle Wärme ihrer Naturmagie aufwallen. Es war, als würde sie aufgeputscht werden, aber auf eine wundervolle Art. Die Empfindungen schienen verstärkt und doch so glasklar und … ihr zugehörig. „Ich liebe alle meine Kinder, Rhuna. Ich liebe sie aufrichtig und bei manchen kann ich nicht aufhören einmal öfter hinzusehen.“, sie schmunzelte. Rhuna stieg ein lieblicher Geruch nach frischem Morgentau, sonnengeküssten Früchten und Moos in die Nase. Es war betörend. „Phaun hat mich bereits belehrt, ich solle aufhören dich zu bevorzugen!“, sie gluckste auf und wirbelte herum, als wäre sie ein verspieltes Kind, dann wurde sie wieder die allwissende Mutter und führte Rhuna, indem sie ihre Hand ergriff, weiter, bis sie an einer wundervollen Blumenwiese ankamen, auf der alles bunt und in satten Farben blühte. Der Wind wiegte die Stängel sanft hin und her und es roch wundervoll friedlich. Die Sonne strahlte über dieses Blumenfeld und hatte einen sattgoldenen Ton angenommen. Für einen Moment konnte Rhuna im Sonnenball sogar ein Gesicht erkennen… War sie hier im Reich der Götter? Nicht nur in Florencia’s Reich? Doch ihre eigene Göttin blickte zur Sonne und blieb neben Rhuna stehen. „Ohne das Licht, kann nichts entstehen. Ohne den Wind, trägt niemand meine Samen weiter. Ohne das Wasser, kann nichts leben. Und ohne die Erde, die den Samen behütet, kann nichts wachsen. Rhuna, alles ist verbunden, hörst du?“, sie blickte auf die junge Elfe und lächelte.
„Nimm deine Magien nicht als etwas Gegensätzliches an. Nutze… verbinde sie miteinander. Das Licht kann der Natur helfen!“, sprach sie. Bevor sie einlenkte: „Natürlich kannst du dich entscheiden, einzig das Licht in die anzurufen und zu nutzen… Aber…“, sie wirkte etwas befangen. „Natürlich würde ich mich persönlich freuen, wenn auch die Natur einen Weg in dein Herz fände…“, gab sie zu und lachte erneut auf. „Das ist Beeinflussung was? Ja…, ich gebe es zu. Schuldig!“, kicherte sie und winkte ab. Sie wedelte locker mit einem Arm und binnen Augenblicken befand sich ein gemütliches Bett im Kornfeld vor ihnen. „Nimm doch Platz, liebe Rhuna.“, meinte Florencia. Gleichwohl gab es eine ausladende Obstschale, süßen Wein und allerlei reifes, gutes Gemüse. „Iss gerne etwas, wenn du magst.“, gestattete sie ihr und griff eine Traube. Aber sie aß sie nicht, sondern beobachtete Rhuna dabei, sollte sie etwas essen. „Du fragst dich bestimmt, wieso du hier bist?“, griff Florencia Rhuna’s Gedanken auf. „Nun… es wurde Zeit, weißt du? Du… haderst mit dir…“, sagte sie mit einem wissenden Blick und musterte die Elfe einen Moment. „Wieso, Rhuna?“, fragte die Göttin der Natur daraufhin unvermittelt.
Florencia wandte sich zu ihrer Jüngerin um und nickte verstehend. „Die Menschen stehlen es seit jeher…“, räumte Florencia ein und seufzte etwas, dass sich die Baumkronen darunter bogen. „Zwietracht, Missgunst… Neid… Gier…“, Florencia beließ es dabei und ging weiter. Daraufhin ließ sie Rhuna wissen, dass sie zufrieden damit war, dass sie das Amulett besaß. Und dass sie die junge Elfe bereits seit einiger Zeit ins Auge gefasst hatte. Das wiederum war für Rhuna nur schwer zu verstehen. Denn in ihrer eigenen Unsicherheit, war es für sie kaum vorstellbar, dass ihre Taten, die ihr selbst so nichtig vorkamen, wertvoll genug waren, um ausgerechnet von Florencia gesehen zu werden. „…meint Ihr wegen dem Angriff des Dämons im Waldmenschendorf?“ Florencia blieb stehen und sah Rhuna ins Gesicht. Kurz engten sich die hübschen Augen der Göttin, doch dann lächelte sie wieder. „Nein, Liebes. Schon vorher…“, nickte sie ihr zugewandt zu. „Habt Ihr mir mein Leben zurückgegeben?“, schlussfolgerte Rhuna plötzlich und blieb stehen. Florencia betrachtete das Gesicht, das ihr voller Liebe und Glück entgegenstrahlte. Rhuna war dankbar, doch dann schüttelte die Göttin tatsächlich ihren wundervollen Schopf. „Nein. Das… war nicht ich. Das Wunder widerfuhr dir durch einen gänzlich anderen und ich schätze, du wirst nicht verstehen, weshalb…“, überlegte die Göttin. Ihr Gesicht wurde von Nachdenklichkeit gezeichnet. „Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen.“, räumte sie schließlich ein, bevor Rhuna weiter Fragen stellen konnte. „Ich habe den Zweck selbst noch nicht durchschaut, aber ich kann dir sagen, dass das nichts an dem Wunder schmälert.“, lächelte sie und meinte Rhuna’s Wiederauferstehung. „Auch im Neldoreth! Ihr wart bei mir, als es Yedan schlecht ging!“, zählte Rhuna plötzlich die Erlebnisse auf. Nun aber lächelte Florencia, griff eine Strähne und strich sie sich in einer formvollendeten Geste hinter die Ohren.
„Richtig. Sie sollte dir Zuversicht schenken. Dass du deinen Mut nicht verlierst.“, bestätigte die Göttin. Dann gluckste sie, dass einige Eichhörnchen angelaufen kamen, um mit ihr zu spielen. Florencia ließ sich ablenken, streute dann einfach mit einer Bewegung einige Nüsse auf den magischen Boden, sodass die Tiere etwas zu Essen fanden. Sie lächelte ihn liebend nach, bevor sie wieder an Rhuna gewandt weitersprach: „Und auch das Glühwürmchen in der Schattenwelt. Die Stimme in deinem Innern…“, nickte sie. „Jún ist ein guter Freund von mir…“, zwinkerte sie und lachte schließlich freudig auf. „Hach, es ist so schön das zu offenbaren!“, meinte sie ehrlich. Rhuna aber war ergriffen von ihren Emotionen. „Danke…!“, brachte sie in all ihrer Ehrerbietung vor. Florencia hörte auf zu lachen und wandte sich Rhuna ernst zu. „Nein, mein Kind. Kein Dank, keine Scham.“, hob sie einen der schlanken Finger und wackelte mit diesem von links nach rechts. Daraufhin trat sie vor und berührte Rhuna mit beiden Handflächen an ihren Wangen. Sofort spürte Rhuna in sich die liebevolle Wärme ihrer Naturmagie aufwallen. Es war, als würde sie aufgeputscht werden, aber auf eine wundervolle Art. Die Empfindungen schienen verstärkt und doch so glasklar und … ihr zugehörig. „Ich liebe alle meine Kinder, Rhuna. Ich liebe sie aufrichtig und bei manchen kann ich nicht aufhören einmal öfter hinzusehen.“, sie schmunzelte. Rhuna stieg ein lieblicher Geruch nach frischem Morgentau, sonnengeküssten Früchten und Moos in die Nase. Es war betörend. „Phaun hat mich bereits belehrt, ich solle aufhören dich zu bevorzugen!“, sie gluckste auf und wirbelte herum, als wäre sie ein verspieltes Kind, dann wurde sie wieder die allwissende Mutter und führte Rhuna, indem sie ihre Hand ergriff, weiter, bis sie an einer wundervollen Blumenwiese ankamen, auf der alles bunt und in satten Farben blühte. Der Wind wiegte die Stängel sanft hin und her und es roch wundervoll friedlich. Die Sonne strahlte über dieses Blumenfeld und hatte einen sattgoldenen Ton angenommen. Für einen Moment konnte Rhuna im Sonnenball sogar ein Gesicht erkennen… War sie hier im Reich der Götter? Nicht nur in Florencia’s Reich? Doch ihre eigene Göttin blickte zur Sonne und blieb neben Rhuna stehen. „Ohne das Licht, kann nichts entstehen. Ohne den Wind, trägt niemand meine Samen weiter. Ohne das Wasser, kann nichts leben. Und ohne die Erde, die den Samen behütet, kann nichts wachsen. Rhuna, alles ist verbunden, hörst du?“, sie blickte auf die junge Elfe und lächelte.
„Nimm deine Magien nicht als etwas Gegensätzliches an. Nutze… verbinde sie miteinander. Das Licht kann der Natur helfen!“, sprach sie. Bevor sie einlenkte: „Natürlich kannst du dich entscheiden, einzig das Licht in die anzurufen und zu nutzen… Aber…“, sie wirkte etwas befangen. „Natürlich würde ich mich persönlich freuen, wenn auch die Natur einen Weg in dein Herz fände…“, gab sie zu und lachte erneut auf. „Das ist Beeinflussung was? Ja…, ich gebe es zu. Schuldig!“, kicherte sie und winkte ab. Sie wedelte locker mit einem Arm und binnen Augenblicken befand sich ein gemütliches Bett im Kornfeld vor ihnen. „Nimm doch Platz, liebe Rhuna.“, meinte Florencia. Gleichwohl gab es eine ausladende Obstschale, süßen Wein und allerlei reifes, gutes Gemüse. „Iss gerne etwas, wenn du magst.“, gestattete sie ihr und griff eine Traube. Aber sie aß sie nicht, sondern beobachtete Rhuna dabei, sollte sie etwas essen. „Du fragst dich bestimmt, wieso du hier bist?“, griff Florencia Rhuna’s Gedanken auf. „Nun… es wurde Zeit, weißt du? Du… haderst mit dir…“, sagte sie mit einem wissenden Blick und musterte die Elfe einen Moment. „Wieso, Rhuna?“, fragte die Göttin der Natur daraufhin unvermittelt.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna fand sich wieder in einer neuen Umgebung und spürte verschiedene neue Emotionen in sich aufkeimen. Auf die Bewunderung und den Respekt für Florencia folgte ein verspieltes Gefühl, das aus ihr selbst kam. Die Elfe spürte ihre Naturmagie so lebhaft und stark, wie noch nie zuvor. Es war ein gänzlich neues Empfinden, leicht kitzelnd und liebevoll. Zugleich vertraut und beruhigend, genauso wie sie sich gerade in der Anwesenheit der Göttin fühlte.
Diese sprach sie auf das Amulett an, durch das sie wohl auch hierher, an diesem besonderen und magischen Ort gefunden hatte. Vermutlich würde kein normaler Weg zu diesem Hain führen und eine Suche auf Celcia würde vergebens sein.
„Die Menschen stehlen es seit jeher…“, merkte Florencia an und seufzte, so dass sich Rhunas Blick ein wenig besorgt zeigte. „Zwietracht, Missgunst… Neid… Gier…“ Langsam nickte die Elfe, denn sie konnte nicht so tun, als würde sie nicht verstehen. War es nicht stets so, dass auf Schönheit und Wert ein Schatten aus solchen Gefühlen und Handlungen folgte? Die Wenigsten waren zufrieden mit ihrem Leben. Auch Rhuna konnte sich nicht davon freisprechen, obwohl ihr Sehen einer anderen Natur entsprang. Sie suchte keinen Reichtum, aber nach Stärke mit der sie helfen konnte. Die einzige Person, die offenbar vollkommen mit sich und der Welt im Reinen war, war vermutlich Yedan.
Die junge Elfe wunderte sich natürlich über die Bemerkung von Florencia, dass sie sich freute, dass eben Rhuna das Amulett gefunden hatte, denn in ihren Augen war sie niemand Besonderes. Doch bevor sie darauf vielleicht näher eingehen würde, stach ein anderer Gedanke hervor und sie fragte die Gottheit, ob sie stets an ihrer Seite gewesen war und ihr geholfen hatte. Denn genau so hatte sie es stets empfunden.
Florencia bestätigte dies, auch wenn sie offenbar nicht diejenige gewesen war, die ihr ihr Leben wiedergeschenkt hatte. Doch auch ohne das Wissen, wer dafür verantwortlich gewesen war, wusste Rhuna nicht wirklich, wie sie sich nun fühlen sollte. Natürlich keimte Glück und Freude und vor allem Dankbarkeit hervor, dass ihre geliebte Gottheit so sehr auf sie achtete. Doch gleichzeitig verstand die junge Frau es nicht wirklich und der Druck, den sie sich selbst stets machte, meldete sich leise, aber deutlich in ihrem Innern. Durfte die das einfach so als gegeben annehmen? Was hatte sie getan, um das alles zu verdienen? Florencia bestätigte nun, dass sie ihr auch im Neldoreth geholfen hatte und Rhuna hob den Blick und lächelte sie warmherzig und dankbar an. Das war vermutlich das Einzige, was sie ohne es zu hinterfragen akzeptieren konnte. Einfach, weil es um Yedan ging, der zweifelsfrei jedes Glück verdient hatte. Ihr Geliebter war der Natur noch einmal viel näher als sie es war, zumindest fühlte es sich für Rhuna so an.
„Jún ist ein guter Freund von mir…Hach, es ist so schön das zu offenbaren!“, meinte Florencia mit sichtlich guter Laune und würde sie in das Gesicht der Brünetten sehen, würde sie das Erstaunen darin lesen können.
„Jún? Das… wusste ich nicht!“, murmelte Rhune leise und hing kurz ein paar Erinnerungsfragmenten nach, ehe ihre Emotionen überwallten und sie sich von Herzen und Aufrichtig bedankte. Es war egal, wieso die Göttin sich dazu entschieden hatte – Rhuna war glücklich darüber! Denn sonst hätten sie und andere noch viel mehr verloren!
Florencia hörte auf zu lachen und wandte sich Rhuna ernst zu. „Nein, mein Kind. Kein Dank, keine Scham.“
Tatsächlich war das leichter gesagt, als getan! In den Augen der Elfen brannte es leicht, doch die hielt die Tränen zurück. Die ganze Situation, gefolgt auf all die zuvor überwältigte sie gerade einfach. Das Gefühl, das sie bei Florencia hatte war dem einer Mutter gleich, der man alles sagen konnte. In Wahrheit hatte Rhuna Celest gegenüber nie so empfunden, doch bei Florencia… es war anders und doch war sie eine Göttin und sie konnte nicht einfach diesem Gefühl nachgeben! Daher forderte die Geste, als die grünhaarige Schönheit ihr die Handflächen an die Wangen legte, starke Selbstbeherrschung von der Jüngeren.
„Ich liebe alle meine Kinder, Rhuna. Ich liebe sie aufrichtig und bei manchen kann ich nicht aufhören einmal öfter hinzusehen. Phaun hat mich bereits belehrt, ich solle aufhören dich zu bevorzugen!“
Der violette Blick tastete über das hübsche Gesicht der besonderen Frau. Gerade hatte sie es wieder gehört – Florencia gab selbst zu sie zu bevorzugen. Nur… weshalb?
„Das… ist es, was ich nicht verstehe!“, flüsterte Rhuna und senkte den Blick leicht. Sie ließ sich von Florencia an der Hand nehmen und weiter zu einer wundervollen Blumenwiese führen. All die Schönheit um sie herum war atemberaubend. Doch Florencia stach wie ein heller Stern in dieser hervor. Zumindest bis…
Als sie zur Sonne sah, glaubte sie für einen Moment ein Gesicht erkennen zu können. Und natürlich drängte sich ihr nun die Frage auf, ob die hier im Reich der Götter war und dieses Gesicht…
Lysanthor..?
„Ohne das Licht, kann nichts entstehen. Ohne den Wind, trägt niemand meine Samen weiter. Ohne das Wasser, kann nichts leben. Und ohne die Erde, die den Samen behütet, kann nichts wachsen. Rhuna, alles ist verbunden, hörst du?“ Langsam wandte sich der Blick der Elfe der Göttin zu. Durchschaute sie etwa ihre Zerrissenheit? All die Zweifel, die sich in den letzten Wochen in ihr gebildet hatten?
„Nimm deine Magien nicht als etwas Gegensätzliches an. Nutze… verbinde sie miteinander. Das Licht kann der Natur helfen!“ Die Worte aufsaugend ließ sie sich diese durch den Kopf gehen. Sie musste an Avalinns Erklärung mit den Strohhalmen denken.
„Aber sie stoßen sich ab und … man kann keine zwei Magien beherrschen…!“, fasste die kurz ihr Dilemma zusammen. Es war nicht so, dass Rhuna ihre Naturmagie nicht mochte, oder sich von ihr Abwenden wollte. Das eine Mal, als sie in den Vordergrund gerückt war, als die gegen den Dämon vorgegangen war, hatte sie gemerkt, dass ihre beiden Magien ihr, wie zwei Kinder gleich wichtig waren. Und doch schien es bisher so, als würde sie sich entscheiden müssen…! Und ihre Entscheidung für das Licht gründete auf ihren Erfahrungen und der Verzweiflung im Neldoreth – und der Bewunderung für Avalinn.
„Natürlich kannst du dich entscheiden, einzig das Licht in die anzurufen und zu nutzen… Aber…natürlich würde ich mich persönlich freuen, wenn auch die Natur einen Weg in dein Herz fände…“ Florencias warmes Lächeln machte sie ein wenig nervös. Ihre Göttin war vollkommen anders, als sie es erwartet hatte und gleichzeitig um ein Vielfaches… bewundernswerter und herzlicher! Sie fühlte sich schlecht, weil sie bisher ihrer Naturmagie weniger Aufmerksamkeit geschenkt hatte, als der Lichtmagie. Doch mit dem Gedanken sich entscheiden zu müssen, hatte sie vermeiden wollen, dass ihr diese andere Kraft eben auch wichtig wurde.
„Das ist Beeinflussung was? Ja…, ich gebe es zu. Schuldig!“ Florencia musste nur mit der Hand wedeln und im Kornfeld vor ihnen erschien ein weiches Bett. Natürlich staunte Rhuna nicht schlecht, als sie dieses sah und nun auch noch aufgefordert wurde Platz zu nehmen. Bis jetzt hatte sie nicht viele Worte über die Lippen gebracht – es war einfach viel zu verarbeiten und zu verstehen. Gleichzeitig zehrte an ihr das Hadern, die Sorge etwas falsch zu machen.
„Iss gerne etwas, wenn du magst.“, bot die Naturgöttin an, woraufhin die junge Elfe zögernd näher trat und Platz nahm. Das Zögern legte sie sich selbst auf, denn dem Empfinden nach fühlte sie sich Florencia so nah wie einem engen Familienmitglied, an dass sie sich anlehnen könnte – doch das ging nun wirklich nicht!
Der violette Blick wanderte über die Obstschale und vorsichtig löste sie eine der Trauben, die sie sich achtsam in den Mund schob. Ihr entging nicht, dass die Gottheit sie musterte, doch irgendwie fiel es ihr noch nicht so leicht locker zu lassen und sich ungezwungen einer Unterhaltung hinzugeben.
„Du fragst dich bestimmt, wieso du hier bist?“, griff Florencia Rhuna’s Gedanken auf, woraufhin diese sie ansah und sachte nickte.
„Das… ist etwas, was ich wirklich nicht verstehe. Auch nicht, wieso Ihr euch so sehr um mich kümmert und mich beobachtet…“, ihr Blick senkte sich wieder und das, was Florencia mit den nächsten Worten ansprach zeigte sich: Rhuna s hadern mit sich selbst.
„Nun… es wurde Zeit, weißt du? Du… haderst mit dir. Wieso, Rhuna?“, fragte die Göttin der Natur, woraufhin die Elfe kurz schlucken musste. Ihr Herz begann nervöser zu schlagen.
„Bevor Pharus auftauchte und ich Shyána verließ … merkte ich gar nicht wirklich, wie unzufrieden ich mit mir und meinem Leben gewesen war. Nun… wird mir immer wieder bewusst, wie viel Zeit ich verschwendet habe. Ich sehe und lerne, wie viel andere können, wie viel Mühe sie sich gegeben haben und was sie alles bewirken können.“, begann Rhuna etwas zögerlich ihre Gefühle in Worte auszudrücken. Es fiel ihr sichtlich nicht einfach.
„Die letzte Zeit kann ich mich nicht mehr gut im Spiegel ansehen. Es ist nicht so, dass ich mich, oder mein Leben nicht mag. Aber ich… habe Angst. Angst das zu verlieren, was mir wichtig geworden ist und noch werden wird. Es gibt Bereiche in meinem Leben, in denen ich mich sicher fühle – wie meine Liebe zu Yedan. Er… gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Bei ihm mache ich mir keine Gedanken, wer ich sein muss und kann den Moment an mir akzeptieren, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl mich selbst nicht mehr zu kennen… mich verloren zu haben. Das hört sich sicher verwirrend und unlogisch an, aber ich weiß es nicht anders zu beschreiben.“ Man konnte heraushören wie bedrückend diese Empfindungen für Rhuna waren. Sie sah auf ihre Hände und schien verschiedene Erinnerungen neu zu durchleben.
„Ich besitze zwei magische Potenziale, aber ich kann keine von ihnen wirklich anwenden. Sie wollen beide existieren und ringen darum, erschöpfen mich… und ich weiß nicht, was ich tun soll, oder falsch mache. Und dann merke ich nur, dass ich nichts im Griff habe. Das… beschreibt es ganz gut. Ich kann auch nichts Praktisches, außer kochen und einfache bis mittelschwere Wunden zu verarzten.“ In einer unbewussten Geste schob sie die Finger einer Hand in ihr braunes Haar am Kopf.
„Yedan sagt mir stets, dass ich Geduld haben muss. Er vertraut viel mehr in mich, als ich selbst. Immer, wenn er das sagt möchte ich es versuchen, aber ich weiß im Grunde, dass ich es nicht kann. Damals im Neldoreth…“ Rhuna stoppte mitten im Satz. Doch das, was sie gerade nicht sagen konnte, war ihr ins Gesicht geschrieben. Vielleicht lag dort der Ursprung ihrer Selbstzweifel und ja, auch eines gewissen Selbsthasses begraben. Damals hatte sie sich vollkommen hilflos gefühlt. Ihr war ihre oberflächliche Lebensweise vor Augen geführt worden, ihr Versagen wirklich etwas gelernt zu haben, was Anderen helfen konnte. Jedes Mal, wenn sie jemand anderem begegnete verglich sie sich mit dieser Person und so hatte ein toxischer Kreislauf begonnen, der in der eigentlich lebensfrohen Elfe nagte.
Es wurde auch deutlich, dass Yedan in ihrem Leben einen unersetzbaren Wert besaß. Die Angst um ihn gründete auf ihrem Erlebnis ihn beinahe verloren zu haben. Damals hatten sie sich sogar kaum gekannt und doch schien er schon zu dieser Zeit unergründbar wichtig für Rhuna gewesen zu sein. Daher war sie auch so sensibel, auch wenn er nur erschöpft aussah, oder häufiger hustete. Denn in sich selbst besaß sie kein Vertrauen, dass sie ihm helfen könnte. Avalinn hatte ihr eine gewisse Sicherheit gegeben, denn in ihrer Gegenwart bekäme ihr Sarier notfalls Hilfe. Doch die sanfte Heilerin, die ihr eine liebe Freundin geworden war, war weder da, noch in der Verfassung andere zu heilen. Auch ihr Schicksal lud Rhuna auf ihr Herz ab. Wäre sie vielleicht stärker gewesen, hätte Avalinns Schaden vielleicht verkleinert werden können.
Die junge Elfe war nicht das, was andere in ihr sahen. Zumindest empfand sie es so. Die Erschöpfung der letzten Zeit und all solche Ängste und Zweifel hatten sich durch ihre Seele gefressen und nun… wurde sie sich dessen auch bewusst. Ohne Hilfe anderer war sie nicht groß imstande etwas zu tun! Neriélle hatte ihr vertraut und ihre Hilfe erbeten – mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr ansprechbar war und von Calhoun gerettet werden musste.
Ihr Wunsch anderen zu helfen war ein Teil ihrer selbst, doch fehlte die Selbstsicherheit dies auch leisten und umsetzen zu können, entwickelte sich dieser Wunsch zu einer Falle. Genau das schien der Elfe gerade zu geschehen. Und sie konnte gar nicht aussprechen, wie froh sie war, dass Yedan das hier gerade nicht mitbekam.
Diese sprach sie auf das Amulett an, durch das sie wohl auch hierher, an diesem besonderen und magischen Ort gefunden hatte. Vermutlich würde kein normaler Weg zu diesem Hain führen und eine Suche auf Celcia würde vergebens sein.
„Die Menschen stehlen es seit jeher…“, merkte Florencia an und seufzte, so dass sich Rhunas Blick ein wenig besorgt zeigte. „Zwietracht, Missgunst… Neid… Gier…“ Langsam nickte die Elfe, denn sie konnte nicht so tun, als würde sie nicht verstehen. War es nicht stets so, dass auf Schönheit und Wert ein Schatten aus solchen Gefühlen und Handlungen folgte? Die Wenigsten waren zufrieden mit ihrem Leben. Auch Rhuna konnte sich nicht davon freisprechen, obwohl ihr Sehen einer anderen Natur entsprang. Sie suchte keinen Reichtum, aber nach Stärke mit der sie helfen konnte. Die einzige Person, die offenbar vollkommen mit sich und der Welt im Reinen war, war vermutlich Yedan.
Die junge Elfe wunderte sich natürlich über die Bemerkung von Florencia, dass sie sich freute, dass eben Rhuna das Amulett gefunden hatte, denn in ihren Augen war sie niemand Besonderes. Doch bevor sie darauf vielleicht näher eingehen würde, stach ein anderer Gedanke hervor und sie fragte die Gottheit, ob sie stets an ihrer Seite gewesen war und ihr geholfen hatte. Denn genau so hatte sie es stets empfunden.
Florencia bestätigte dies, auch wenn sie offenbar nicht diejenige gewesen war, die ihr ihr Leben wiedergeschenkt hatte. Doch auch ohne das Wissen, wer dafür verantwortlich gewesen war, wusste Rhuna nicht wirklich, wie sie sich nun fühlen sollte. Natürlich keimte Glück und Freude und vor allem Dankbarkeit hervor, dass ihre geliebte Gottheit so sehr auf sie achtete. Doch gleichzeitig verstand die junge Frau es nicht wirklich und der Druck, den sie sich selbst stets machte, meldete sich leise, aber deutlich in ihrem Innern. Durfte die das einfach so als gegeben annehmen? Was hatte sie getan, um das alles zu verdienen? Florencia bestätigte nun, dass sie ihr auch im Neldoreth geholfen hatte und Rhuna hob den Blick und lächelte sie warmherzig und dankbar an. Das war vermutlich das Einzige, was sie ohne es zu hinterfragen akzeptieren konnte. Einfach, weil es um Yedan ging, der zweifelsfrei jedes Glück verdient hatte. Ihr Geliebter war der Natur noch einmal viel näher als sie es war, zumindest fühlte es sich für Rhuna so an.
„Jún ist ein guter Freund von mir…Hach, es ist so schön das zu offenbaren!“, meinte Florencia mit sichtlich guter Laune und würde sie in das Gesicht der Brünetten sehen, würde sie das Erstaunen darin lesen können.
„Jún? Das… wusste ich nicht!“, murmelte Rhune leise und hing kurz ein paar Erinnerungsfragmenten nach, ehe ihre Emotionen überwallten und sie sich von Herzen und Aufrichtig bedankte. Es war egal, wieso die Göttin sich dazu entschieden hatte – Rhuna war glücklich darüber! Denn sonst hätten sie und andere noch viel mehr verloren!
Florencia hörte auf zu lachen und wandte sich Rhuna ernst zu. „Nein, mein Kind. Kein Dank, keine Scham.“
Tatsächlich war das leichter gesagt, als getan! In den Augen der Elfen brannte es leicht, doch die hielt die Tränen zurück. Die ganze Situation, gefolgt auf all die zuvor überwältigte sie gerade einfach. Das Gefühl, das sie bei Florencia hatte war dem einer Mutter gleich, der man alles sagen konnte. In Wahrheit hatte Rhuna Celest gegenüber nie so empfunden, doch bei Florencia… es war anders und doch war sie eine Göttin und sie konnte nicht einfach diesem Gefühl nachgeben! Daher forderte die Geste, als die grünhaarige Schönheit ihr die Handflächen an die Wangen legte, starke Selbstbeherrschung von der Jüngeren.
„Ich liebe alle meine Kinder, Rhuna. Ich liebe sie aufrichtig und bei manchen kann ich nicht aufhören einmal öfter hinzusehen. Phaun hat mich bereits belehrt, ich solle aufhören dich zu bevorzugen!“
Der violette Blick tastete über das hübsche Gesicht der besonderen Frau. Gerade hatte sie es wieder gehört – Florencia gab selbst zu sie zu bevorzugen. Nur… weshalb?
„Das… ist es, was ich nicht verstehe!“, flüsterte Rhuna und senkte den Blick leicht. Sie ließ sich von Florencia an der Hand nehmen und weiter zu einer wundervollen Blumenwiese führen. All die Schönheit um sie herum war atemberaubend. Doch Florencia stach wie ein heller Stern in dieser hervor. Zumindest bis…
Als sie zur Sonne sah, glaubte sie für einen Moment ein Gesicht erkennen zu können. Und natürlich drängte sich ihr nun die Frage auf, ob die hier im Reich der Götter war und dieses Gesicht…
Lysanthor..?
„Ohne das Licht, kann nichts entstehen. Ohne den Wind, trägt niemand meine Samen weiter. Ohne das Wasser, kann nichts leben. Und ohne die Erde, die den Samen behütet, kann nichts wachsen. Rhuna, alles ist verbunden, hörst du?“ Langsam wandte sich der Blick der Elfe der Göttin zu. Durchschaute sie etwa ihre Zerrissenheit? All die Zweifel, die sich in den letzten Wochen in ihr gebildet hatten?
„Nimm deine Magien nicht als etwas Gegensätzliches an. Nutze… verbinde sie miteinander. Das Licht kann der Natur helfen!“ Die Worte aufsaugend ließ sie sich diese durch den Kopf gehen. Sie musste an Avalinns Erklärung mit den Strohhalmen denken.
„Aber sie stoßen sich ab und … man kann keine zwei Magien beherrschen…!“, fasste die kurz ihr Dilemma zusammen. Es war nicht so, dass Rhuna ihre Naturmagie nicht mochte, oder sich von ihr Abwenden wollte. Das eine Mal, als sie in den Vordergrund gerückt war, als die gegen den Dämon vorgegangen war, hatte sie gemerkt, dass ihre beiden Magien ihr, wie zwei Kinder gleich wichtig waren. Und doch schien es bisher so, als würde sie sich entscheiden müssen…! Und ihre Entscheidung für das Licht gründete auf ihren Erfahrungen und der Verzweiflung im Neldoreth – und der Bewunderung für Avalinn.
„Natürlich kannst du dich entscheiden, einzig das Licht in die anzurufen und zu nutzen… Aber…natürlich würde ich mich persönlich freuen, wenn auch die Natur einen Weg in dein Herz fände…“ Florencias warmes Lächeln machte sie ein wenig nervös. Ihre Göttin war vollkommen anders, als sie es erwartet hatte und gleichzeitig um ein Vielfaches… bewundernswerter und herzlicher! Sie fühlte sich schlecht, weil sie bisher ihrer Naturmagie weniger Aufmerksamkeit geschenkt hatte, als der Lichtmagie. Doch mit dem Gedanken sich entscheiden zu müssen, hatte sie vermeiden wollen, dass ihr diese andere Kraft eben auch wichtig wurde.
„Das ist Beeinflussung was? Ja…, ich gebe es zu. Schuldig!“ Florencia musste nur mit der Hand wedeln und im Kornfeld vor ihnen erschien ein weiches Bett. Natürlich staunte Rhuna nicht schlecht, als sie dieses sah und nun auch noch aufgefordert wurde Platz zu nehmen. Bis jetzt hatte sie nicht viele Worte über die Lippen gebracht – es war einfach viel zu verarbeiten und zu verstehen. Gleichzeitig zehrte an ihr das Hadern, die Sorge etwas falsch zu machen.
„Iss gerne etwas, wenn du magst.“, bot die Naturgöttin an, woraufhin die junge Elfe zögernd näher trat und Platz nahm. Das Zögern legte sie sich selbst auf, denn dem Empfinden nach fühlte sie sich Florencia so nah wie einem engen Familienmitglied, an dass sie sich anlehnen könnte – doch das ging nun wirklich nicht!
Der violette Blick wanderte über die Obstschale und vorsichtig löste sie eine der Trauben, die sie sich achtsam in den Mund schob. Ihr entging nicht, dass die Gottheit sie musterte, doch irgendwie fiel es ihr noch nicht so leicht locker zu lassen und sich ungezwungen einer Unterhaltung hinzugeben.
„Du fragst dich bestimmt, wieso du hier bist?“, griff Florencia Rhuna’s Gedanken auf, woraufhin diese sie ansah und sachte nickte.
„Das… ist etwas, was ich wirklich nicht verstehe. Auch nicht, wieso Ihr euch so sehr um mich kümmert und mich beobachtet…“, ihr Blick senkte sich wieder und das, was Florencia mit den nächsten Worten ansprach zeigte sich: Rhuna s hadern mit sich selbst.
„Nun… es wurde Zeit, weißt du? Du… haderst mit dir. Wieso, Rhuna?“, fragte die Göttin der Natur, woraufhin die Elfe kurz schlucken musste. Ihr Herz begann nervöser zu schlagen.
„Bevor Pharus auftauchte und ich Shyána verließ … merkte ich gar nicht wirklich, wie unzufrieden ich mit mir und meinem Leben gewesen war. Nun… wird mir immer wieder bewusst, wie viel Zeit ich verschwendet habe. Ich sehe und lerne, wie viel andere können, wie viel Mühe sie sich gegeben haben und was sie alles bewirken können.“, begann Rhuna etwas zögerlich ihre Gefühle in Worte auszudrücken. Es fiel ihr sichtlich nicht einfach.
„Die letzte Zeit kann ich mich nicht mehr gut im Spiegel ansehen. Es ist nicht so, dass ich mich, oder mein Leben nicht mag. Aber ich… habe Angst. Angst das zu verlieren, was mir wichtig geworden ist und noch werden wird. Es gibt Bereiche in meinem Leben, in denen ich mich sicher fühle – wie meine Liebe zu Yedan. Er… gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Bei ihm mache ich mir keine Gedanken, wer ich sein muss und kann den Moment an mir akzeptieren, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl mich selbst nicht mehr zu kennen… mich verloren zu haben. Das hört sich sicher verwirrend und unlogisch an, aber ich weiß es nicht anders zu beschreiben.“ Man konnte heraushören wie bedrückend diese Empfindungen für Rhuna waren. Sie sah auf ihre Hände und schien verschiedene Erinnerungen neu zu durchleben.
„Ich besitze zwei magische Potenziale, aber ich kann keine von ihnen wirklich anwenden. Sie wollen beide existieren und ringen darum, erschöpfen mich… und ich weiß nicht, was ich tun soll, oder falsch mache. Und dann merke ich nur, dass ich nichts im Griff habe. Das… beschreibt es ganz gut. Ich kann auch nichts Praktisches, außer kochen und einfache bis mittelschwere Wunden zu verarzten.“ In einer unbewussten Geste schob sie die Finger einer Hand in ihr braunes Haar am Kopf.
„Yedan sagt mir stets, dass ich Geduld haben muss. Er vertraut viel mehr in mich, als ich selbst. Immer, wenn er das sagt möchte ich es versuchen, aber ich weiß im Grunde, dass ich es nicht kann. Damals im Neldoreth…“ Rhuna stoppte mitten im Satz. Doch das, was sie gerade nicht sagen konnte, war ihr ins Gesicht geschrieben. Vielleicht lag dort der Ursprung ihrer Selbstzweifel und ja, auch eines gewissen Selbsthasses begraben. Damals hatte sie sich vollkommen hilflos gefühlt. Ihr war ihre oberflächliche Lebensweise vor Augen geführt worden, ihr Versagen wirklich etwas gelernt zu haben, was Anderen helfen konnte. Jedes Mal, wenn sie jemand anderem begegnete verglich sie sich mit dieser Person und so hatte ein toxischer Kreislauf begonnen, der in der eigentlich lebensfrohen Elfe nagte.
Es wurde auch deutlich, dass Yedan in ihrem Leben einen unersetzbaren Wert besaß. Die Angst um ihn gründete auf ihrem Erlebnis ihn beinahe verloren zu haben. Damals hatten sie sich sogar kaum gekannt und doch schien er schon zu dieser Zeit unergründbar wichtig für Rhuna gewesen zu sein. Daher war sie auch so sensibel, auch wenn er nur erschöpft aussah, oder häufiger hustete. Denn in sich selbst besaß sie kein Vertrauen, dass sie ihm helfen könnte. Avalinn hatte ihr eine gewisse Sicherheit gegeben, denn in ihrer Gegenwart bekäme ihr Sarier notfalls Hilfe. Doch die sanfte Heilerin, die ihr eine liebe Freundin geworden war, war weder da, noch in der Verfassung andere zu heilen. Auch ihr Schicksal lud Rhuna auf ihr Herz ab. Wäre sie vielleicht stärker gewesen, hätte Avalinns Schaden vielleicht verkleinert werden können.
Die junge Elfe war nicht das, was andere in ihr sahen. Zumindest empfand sie es so. Die Erschöpfung der letzten Zeit und all solche Ängste und Zweifel hatten sich durch ihre Seele gefressen und nun… wurde sie sich dessen auch bewusst. Ohne Hilfe anderer war sie nicht groß imstande etwas zu tun! Neriélle hatte ihr vertraut und ihre Hilfe erbeten – mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr ansprechbar war und von Calhoun gerettet werden musste.
Ihr Wunsch anderen zu helfen war ein Teil ihrer selbst, doch fehlte die Selbstsicherheit dies auch leisten und umsetzen zu können, entwickelte sich dieser Wunsch zu einer Falle. Genau das schien der Elfe gerade zu geschehen. Und sie konnte gar nicht aussprechen, wie froh sie war, dass Yedan das hier gerade nicht mitbekam.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna hatte vieles erlebt und noch mehr nicht richtig verarbeitet. Seit sie aufgebrochen war, passierten so viele Dinge, als hätte ihr Leben nur darauf gewartet, dass sie es endlich lebte. Leider hatten diese Dinge aber dazu geführt, dass sie zu zweifeln begann. Sie wusste nicht mehr, wer sie war, wohin sie wollte und warum sie so reich belohnt wurde. In ihren Augen hatte sie es nicht verdient, weil sie nichts leistete. Dabei war es egal, ob Yedan dies verneinte und ihr Mut machen wollte. Es war auch egal, dass Florencia hier neben ihr saß und sie eines anderen belehren wollte. Rhuna’s Zweifel waren groß und ließen sich nur schwer ausräumen. Dabei wollte sie glauben, wollte lieben und leben. Sie wollte das alles… sie stand sich nur selbst im Weg dabei und konnte nicht an sich vorbeiziehen. Vielleicht hatte der Dämon der Hoffnungslosigkeit auch noch etwas damit zu tun, denn letztendlich war es doch genau das, was er tat: Einem die Hoffnung auf etwas Besseres nehmen. Überwältigt von allem, sank Rhuna in sich zusammen und konnte selbst jetzt nur schwer loslassen und sich gegenüber der Göttin öffnen. Durfte sie das? War das erlaubt? Florencia aber machte keinen Eindruck, dass sie etwas anderes von ihr erwartete. Sie lachte, war offen und gar gütig. Sie glich einer Mutter und suggerierte das Gefühl von Sicherheit. Langsam schaffte es Rhuna diesem Gefühl Raum zu geben und öffnete sich ein wenig. Sie versuchte diese Begegnung als Geschenk zu sehen und gleichzeitig Florencia’s Bitte nach Offenheit entgegenzukommen. „Aber sie stoßen sich ab und … man kann keine zwei Magien beherrschen…!“, Florencia’s Augenbraue erhob sich, während sie Rhuna einen Blick zuwarf. Dann wandte die Göttin ihren Blick zur Seite und blickte gemeinsam mit Rhuna auf die wundervolle Wiese. Es fiel Rhuna sehr schwer, sich wirklich zu entspannen. Sie war verkrampft und fand nur schwer zu einer Haltung, die sie offen über das reden ließ, was sie empfand. Florencia drängte sie nicht. Mit geschickten Fragen und der nötigen Herzlichkeit, führte sie Rhuna selbst dorthin und nur einige Momente später, während die Süße der Traube in ihrem Mund Entfaltung fand, schaffte Rhuna es, ihre Sorgen und ihren Kummer in Worte zu fassen. „Bevor Pharus auftauchte und ich Shyána verließ … merkte ich gar nicht wirklich, wie unzufrieden ich mit mir und meinem Leben gewesen war. Nun… wird mir immer wieder bewusst, wie viel Zeit ich verschwendet habe. Ich sehe und lerne, wie viel andere können, wie viel Mühe sie sich gegeben haben und was sie alles bewirken können. Die letzte Zeit kann ich mich nicht mehr gut im Spiegel ansehen. Es ist nicht so, dass ich mich, oder mein Leben nicht mag. Aber ich… habe Angst. Angst das zu verlieren, was mir wichtig geworden ist und noch werden wird. Es gibt Bereiche in meinem Leben, in denen ich mich sicher fühle – wie meine Liebe zu Yedan. Er… gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Bei ihm mache ich mir keine Gedanken, wer ich sein muss und kann den Moment an mir akzeptieren, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl mich selbst nicht mehr zu kennen… mich verloren zu haben. Das hört sich sicher verwirrend und unlogisch an, aber ich weiß es nicht anders zu beschreiben. Ich besitze zwei magische Potenziale, aber ich kann keine von ihnen wirklich anwenden. Sie wollen beide existieren und ringen darum, erschöpfen mich… und ich weiß nicht, was ich tun soll, oder falsch mache. Und dann merke ich nur, dass ich nichts im Griff habe. Das… beschreibt es ganz gut. Ich kann auch nichts Praktisches, außer kochen und einfache bis mittelschwere Wunden zu verarzten. Yedan sagt mir stets, dass ich Geduld haben muss. Er vertraut viel mehr in mich, als ich selbst. Immer, wenn er das sagt möchte ich es versuchen, aber ich weiß im Grunde, dass ich es nicht kann. Damals im Neldoreth…“ Es war friedlich um Rhuna geworden. Die Insekten summten leise, die Sonne wurde etwas wärmer und die wundervollen Blumen strahlten in allen Farben. Der Wind wehte sanft eine Briese durch ihre Haare, während Florencia neben ihr saß und sie reden ließ. Sie strahlte Sicherheit aus, ein offenes Ohr, Herzensgüte und Wärme. Rhuna konnte sich fallenlassen und wusste instinktiv, dass ihre Zweifel, Sorgen und der Kummer hier gut aufgehoben waren. Es war gut, dass sie sprach und alles in Worte fasste, was sie lange belastete. Es musste raus, denn es vergiftete sie und behinderte sie im Vorankommen. Und Florencia gab ihr die Chance dazu.
Florencia musterte Rhuna, die die Erkenntnis ihres Kummers gerade im Gesicht zur Schau trug. Ein liebevolles Lächeln strahlte aus dem Gesicht der Göttin auf Rhuna nieder. Es war nachsichtig, verständnisvoll und heilend. Die Göttin hob eine Hand und strich Rhuna zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, während ihre Finger ihre Wange berührten. Liebe durchströmte Rhuna, pure Wärme und … Leben. Es war unbeschreiblich von einer Göttin berührt zu werden, aber nichts belastete sie zusätzlich, weil Florencia keinerlei Erwartungen an sie stellte. Sie verlangte nichts von ihr. „Ich… verstehe“, gab sie nun auch verbal zu und blickte sie weiter an. „Darf ich dir etwas zeigen, Rhuna?“, fragte Florencia und wartete einen Moment, bis Rhuna eventuell einwilligte. Dann wandte sie sich dem Blumenmeer zu und hob eine Hand. Die Stängel der Blumen wuchsen an, verflochten sich ineinander und schufen eine Art runde Umrandung. Dann erhob sich Florencia und schöpfte etwas Wasser aus einer magisch entstandenen Quelle. Das Wasser blieb in der hohlen Hand der Göttin, ohne zu tropfen und sie konnte das Wasser in diese Umrandung setzen. Es blieb als eine Art Natur-Spiegel. „Komm Rhuna“, bat Florencia und hielt ihr die Hand hin, damit sie näher zu dem entstandenen Spiegel treten konnte. „Sieh hin, liebe Rhuna… sie wahrlich hin…“, meinte sie und deutete auf die Wasseroberfläche. Sobald Rhuna hinsah, veränderte sie sich und ein Bild entstand. Rhuna brauchte vielleicht einen Moment, doch dann sah sie den Wald Neldoreth. Sie erkannte dann mit einem Mal sich selbst, schließlich Yedan. Es war der Moment, da sie ihn nach dem Bärenangriff gefunden und panisch versucht hatte, ihm zu helfen. Sie sah lädiert aus, erschöpft und hilflos. Florencia aber stellte sich neben sie und betrachtete ebenfalls das Bild. „Du siehst dich selbst als hilflos an. Dieser Moment war der Beginn einer Reihe von Verkettungen, nicht wahr? Die Angst, dass du ihn verlierst und das Gefühl, nicht helfen zu können. Aber… sieh genau hin, Rhuna, ich bitte dich“. Rhuna erkannte sich und es war sicher schmerzhaft, den Moment abermals zu erleben und von außen zu betrachten. Doch neben der Angst, der Panik und Hilflosigkeit gab es noch etwas was sie sehen konnte: Sie kämpfte. Sie gab nicht auf, baute einen Unterstand, fand die Purpurbeeren und stellte einen Trank her. Sie erkannte, dass sie nicht aufgab, dass sie alles in ihrer Macht stehende tat, um Yedan am Leben zu erhalten. Bis zur eigenen Erschöpfung. „An jenem Punkt in deinem Leben, bist du scheinbar auf den falschen Weg abgebogen, Rhuna. Dein Flehen, deine Liebe und dein Kampfwillen waren es, die es mir ermöglicht haben, dich auf eine Weise zu erhören, die nicht jeder erhält. Ich habe dich beobachtet an jenem Tag, sah zu, wie sehr du um sein Leben ringst. Du hast mich damals angefleht, ihm zu helfen und… ich hörte dich. Phaun meinte, ich solle der Natur ihren Lauf lassen, aber ich konnte das nicht. Du hast mich berührt, Rhuna. So, wie du viele auf deinem Weg berührst. Du glaubst, dass du die anderen brauchst, um jemand zu sein…“, Florencia lächelte und wandte sich ihr zu.
Das Bild veränderte sich nun in einer Abfolge von Momenten. Immer war Rhuna da, die sich weigerte aufzugeben. Die sich mutig den Problemen entgegenstellte und kämpfte. Die alles dafür tat, um Unheil abzuwenden. Lorna, Farun, Ajak, Kaja, Kayon… Neriélle, Calhoun… „Ich sehe aber, dass die anderen dich brauchen, Rhuna. Durch dich fand Yedan seine Heimat wieder. Durch dich wurden die Machenschaften von Farun aufgedeckt. Durch dich konnte ein ganzes Dorf gerettet werden. Dabei geht es nicht darum, sich allein um alles zu kümmern. DU bist ein wichtiges Bindeglied zwischen all diesen Personen, die Freundschaften, Liebe und Nächstenliebe entwickelten zueinander. Nur durch dich…“, lächelte die Göttin. Sie wischte über das Wasser und jenes gab den Blick auf eine hübsche, schmale Elfe frei. Die Haare waren ein wenig kraftlos, die Wangen etwas eingefallen, aber noch immer strahlte sie eine unbestreitbare Schönheit aus. Rhuna konnte Avalinn erkennen, wie sie vor einem Beet hockte und etwas in die Erde einpflanzte. Dabei strahlte die Sonne auf sie nieder und ließ die bronze-farbene Haut funkeln. „Und sie alle würden sich für dich aufopfern, so wie du für sie, Rhuna. Liebe, Freundschaft… Du besitzt die Gabe die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken.“ Rhuna erkannte, dass das keine Erinnerung von Avalinn war. Sie mussten ihr jetzt in dem Moment wahrlich zusehen. Es war die Gegenwart der Heilerin und es schien ihr gut zu gehen. „Avalinn findet ihren Weg zurück, weißt du? Sie macht sich gut… Lysanthor achtet auf seine Magierin.“, lächelte Florencia. „Sie lernt Stück um Stück wieder zu sein, wer sie war. Die Erlebnisse haben sie nicht gebrochen, Rhuna. Sie machen sie stärker als jemals zuvor… Aber es braucht Zeit.“, nickte sie. Der Spiegel ließ noch einen Moment das Bild auf Avalinn offen. Rhuna sah, wie die Heilerin ihre Hand über den kleinen Setzling legte und Licht spendete. Sofort streckte der Setzling seine Blätter etwas weiter aus und wurde minimal größer. Als sich Avalinn erhob, trat sie einen Schritt weg und lächelte zufrieden. Dann hob sie den Blick, ließ sich die Sonne auf das Gesicht scheinen und schloss die Augen. Sie sah friedlich aus und Rhuna erkannte, dass sie einen neuen Baum an eben jene Stelle pflanzte, wo sich die Schrecken des Dorfes zugetragen hatten. Der Spiegel wurde wieder zu Wasser und das Bild verschwand. Florencia aber drehte sich zu Rhuna. „Und … nur, weil es bisher noch nicht vorgekommen war, dass jemand zwei Magien beherrschte… kann ich mir niemand besseren vorstellen, eben genau das zu schaffen!“, nickte sie ihr zu. „Lass dir nicht vorschreiben, was du kannst und was nicht. Finde in dir den Mut, es zu wollen und … zu meistern!“
Florencia musterte Rhuna, die die Erkenntnis ihres Kummers gerade im Gesicht zur Schau trug. Ein liebevolles Lächeln strahlte aus dem Gesicht der Göttin auf Rhuna nieder. Es war nachsichtig, verständnisvoll und heilend. Die Göttin hob eine Hand und strich Rhuna zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, während ihre Finger ihre Wange berührten. Liebe durchströmte Rhuna, pure Wärme und … Leben. Es war unbeschreiblich von einer Göttin berührt zu werden, aber nichts belastete sie zusätzlich, weil Florencia keinerlei Erwartungen an sie stellte. Sie verlangte nichts von ihr. „Ich… verstehe“, gab sie nun auch verbal zu und blickte sie weiter an. „Darf ich dir etwas zeigen, Rhuna?“, fragte Florencia und wartete einen Moment, bis Rhuna eventuell einwilligte. Dann wandte sie sich dem Blumenmeer zu und hob eine Hand. Die Stängel der Blumen wuchsen an, verflochten sich ineinander und schufen eine Art runde Umrandung. Dann erhob sich Florencia und schöpfte etwas Wasser aus einer magisch entstandenen Quelle. Das Wasser blieb in der hohlen Hand der Göttin, ohne zu tropfen und sie konnte das Wasser in diese Umrandung setzen. Es blieb als eine Art Natur-Spiegel. „Komm Rhuna“, bat Florencia und hielt ihr die Hand hin, damit sie näher zu dem entstandenen Spiegel treten konnte. „Sieh hin, liebe Rhuna… sie wahrlich hin…“, meinte sie und deutete auf die Wasseroberfläche. Sobald Rhuna hinsah, veränderte sie sich und ein Bild entstand. Rhuna brauchte vielleicht einen Moment, doch dann sah sie den Wald Neldoreth. Sie erkannte dann mit einem Mal sich selbst, schließlich Yedan. Es war der Moment, da sie ihn nach dem Bärenangriff gefunden und panisch versucht hatte, ihm zu helfen. Sie sah lädiert aus, erschöpft und hilflos. Florencia aber stellte sich neben sie und betrachtete ebenfalls das Bild. „Du siehst dich selbst als hilflos an. Dieser Moment war der Beginn einer Reihe von Verkettungen, nicht wahr? Die Angst, dass du ihn verlierst und das Gefühl, nicht helfen zu können. Aber… sieh genau hin, Rhuna, ich bitte dich“. Rhuna erkannte sich und es war sicher schmerzhaft, den Moment abermals zu erleben und von außen zu betrachten. Doch neben der Angst, der Panik und Hilflosigkeit gab es noch etwas was sie sehen konnte: Sie kämpfte. Sie gab nicht auf, baute einen Unterstand, fand die Purpurbeeren und stellte einen Trank her. Sie erkannte, dass sie nicht aufgab, dass sie alles in ihrer Macht stehende tat, um Yedan am Leben zu erhalten. Bis zur eigenen Erschöpfung. „An jenem Punkt in deinem Leben, bist du scheinbar auf den falschen Weg abgebogen, Rhuna. Dein Flehen, deine Liebe und dein Kampfwillen waren es, die es mir ermöglicht haben, dich auf eine Weise zu erhören, die nicht jeder erhält. Ich habe dich beobachtet an jenem Tag, sah zu, wie sehr du um sein Leben ringst. Du hast mich damals angefleht, ihm zu helfen und… ich hörte dich. Phaun meinte, ich solle der Natur ihren Lauf lassen, aber ich konnte das nicht. Du hast mich berührt, Rhuna. So, wie du viele auf deinem Weg berührst. Du glaubst, dass du die anderen brauchst, um jemand zu sein…“, Florencia lächelte und wandte sich ihr zu.
Das Bild veränderte sich nun in einer Abfolge von Momenten. Immer war Rhuna da, die sich weigerte aufzugeben. Die sich mutig den Problemen entgegenstellte und kämpfte. Die alles dafür tat, um Unheil abzuwenden. Lorna, Farun, Ajak, Kaja, Kayon… Neriélle, Calhoun… „Ich sehe aber, dass die anderen dich brauchen, Rhuna. Durch dich fand Yedan seine Heimat wieder. Durch dich wurden die Machenschaften von Farun aufgedeckt. Durch dich konnte ein ganzes Dorf gerettet werden. Dabei geht es nicht darum, sich allein um alles zu kümmern. DU bist ein wichtiges Bindeglied zwischen all diesen Personen, die Freundschaften, Liebe und Nächstenliebe entwickelten zueinander. Nur durch dich…“, lächelte die Göttin. Sie wischte über das Wasser und jenes gab den Blick auf eine hübsche, schmale Elfe frei. Die Haare waren ein wenig kraftlos, die Wangen etwas eingefallen, aber noch immer strahlte sie eine unbestreitbare Schönheit aus. Rhuna konnte Avalinn erkennen, wie sie vor einem Beet hockte und etwas in die Erde einpflanzte. Dabei strahlte die Sonne auf sie nieder und ließ die bronze-farbene Haut funkeln. „Und sie alle würden sich für dich aufopfern, so wie du für sie, Rhuna. Liebe, Freundschaft… Du besitzt die Gabe die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken.“ Rhuna erkannte, dass das keine Erinnerung von Avalinn war. Sie mussten ihr jetzt in dem Moment wahrlich zusehen. Es war die Gegenwart der Heilerin und es schien ihr gut zu gehen. „Avalinn findet ihren Weg zurück, weißt du? Sie macht sich gut… Lysanthor achtet auf seine Magierin.“, lächelte Florencia. „Sie lernt Stück um Stück wieder zu sein, wer sie war. Die Erlebnisse haben sie nicht gebrochen, Rhuna. Sie machen sie stärker als jemals zuvor… Aber es braucht Zeit.“, nickte sie. Der Spiegel ließ noch einen Moment das Bild auf Avalinn offen. Rhuna sah, wie die Heilerin ihre Hand über den kleinen Setzling legte und Licht spendete. Sofort streckte der Setzling seine Blätter etwas weiter aus und wurde minimal größer. Als sich Avalinn erhob, trat sie einen Schritt weg und lächelte zufrieden. Dann hob sie den Blick, ließ sich die Sonne auf das Gesicht scheinen und schloss die Augen. Sie sah friedlich aus und Rhuna erkannte, dass sie einen neuen Baum an eben jene Stelle pflanzte, wo sich die Schrecken des Dorfes zugetragen hatten. Der Spiegel wurde wieder zu Wasser und das Bild verschwand. Florencia aber drehte sich zu Rhuna. „Und … nur, weil es bisher noch nicht vorgekommen war, dass jemand zwei Magien beherrschte… kann ich mir niemand besseren vorstellen, eben genau das zu schaffen!“, nickte sie ihr zu. „Lass dir nicht vorschreiben, was du kannst und was nicht. Finde in dir den Mut, es zu wollen und … zu meistern!“
- Rhuna Bláidyaét
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- Beiträge: 230
- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
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- Rasse: Shyána Elfe
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna berichtete. Und dabei konnte sie es kaum verhindern sich schlecht zu fühlen. Sie offenbarte ihre Denkweise über ihre Schwächen, Selbstzweifel und Ängste. Und dabei empfand sie Unsicherheit und Scham. Doch Florencia begegnete ihr offen, unvoreingenommen und offenbar ohne Kritik, die all ihre Sorgen betrafen. In diesem Fall unterschied sich die Mutter der Natur stark von ihrer Leiblichen, die stets etwas an ihr zu kritisieren oder ermahnen gefunden hatte. Celests Erziehung beeinflusste Rhuna noch immer, auch wenn sie sich bereits losgestrampelt hatte und seit mehreren Wochen ihre Heimat verlassen hatte. Teils waren es nur kleine Bemerkungen über all die Jahrzehnte, die sich in ihr Unterbewusstsein genistet hatten und ihr von dort ausredeten etwas zu erreichen, was nicht für sie bestimmt war. Tatsächlich hatte es viele solcher Predigten gegeben, die die junge Elfe – wie vermutlich alle Kinder der Welt – irgendwann ignoriert hatte. Doch solange die Ohren funktionierten, kamen die Worte ja doch an, egal ob man gedanklich auf Durchzug stellte, oder nicht.
Vielleicht hatte der Dämon in ihr tatsächlich die Gefühle, dass sie selbst oder ihre Taten nicht ausreichend waren oder genügten, zusätzlich verstärkt und nun plagte sie sich damit eine Richtung zu finden, in der sie ihre Stärke wiederfinden konnte. Doch das war nichts Einfaches, noch dazu, wenn man sich selbst Druck machte, um im Fall der Fälle für andere da sein zu können.
Bei Rhuna schien alles eine etwas ungünstige Mischung geworden zu sein. Sie übersah, was sie bereits durchgestanden hatte und welche Rolle sie dabei gespielt hatte. Dass auch sie etwas erreicht hatte. Denn die Sorgen zu versagen und dabei jemandem nicht helfen zu können, der darunter viel größeren Schaden nahm, wuchs einfach zu groß. Jedes noch so kleine Husten bei Yedan reichte schon aus, um sie tief zu verunsichern, denn er hatte für sie ihre Heimat verlassen, von der es hieß, dass Sarier nicht lange getrennt sein konnten. In ihrem Kopf blieb immer der Gedanke hängen, dass sie nicht Avalinn war und im Ernstfall nicht genügend helfen könnte.
Diese Sorge würde auch andere betreffen. Yedan war allerdings in anderer Richtung ihr Schwachpunkt – der Beste, wenn man so wollte. Er war ihr Anker, die Schulter an die sie sich stets lehnen konnte. Bei ihm kam auch sie zur Ruhe, doch natürlich wog die Sorge um ihn dahingehend auch größer.
Florencia lauschte geduldig und aufmerksam, was Rhunas Herz belastete. Die junge Elfe bemühte sich alles so zu beschreiben, dass es auch richtig interpretiert oder verstanden wurde, doch sah man ihr an, dass sie dabei ziemlich verkrampft war. Das alles auszusprechen, selbst noch einmal gedanklich zu erleben und zusammenzufassen fiel einfach schwer.
Florencia bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln. Die Göttin schien zu verstehen, was sie gerade durchmachte und versuchte ihrer jungen Anhängerin beizustehen. Dafür genügte eine kleine Berührung ihrerseits schon aus, um Rhuna wieder aufzufangen und aus der dunklen und kalten Wolke zu führen, die all diese Gedanken und Gefühle kreiert hatten.
Zögern blickte die Brünette auf, als sie Florencia ihr eine Strähne aus der Sicht strich und dabei ihre Wange berührte. Sie erlebte gerade wie Rein, Warm, und voller Leben diese Göttin war. Alles an ihr strahlte etwas Positives aus.
Unbewusst atmete Rhuna tief ein und aus. Das aufwühlende Gefühl, dass ihr bei ihrer Erzählung keine Ruhe gelassen hatte, wandelte sich langsam und sie fühlte einfach eine Erschöpfung, die sie sich in Florencias Gegenwart erlauben durfte.
„Ich… verstehe. Darf ich dir etwas zeigen, Rhuna?“, fragte Florencia, woraufhin die Elfe nickte. Abwartend betrachtete sie das neue kleine Wunder, was sich vor ihren Augen abspielte. Mit der geflochtenen Umrandung schritt Florencia zu der Quelle und schöpfte dort Wasser, das sie mit dem Kranz vereinte, so dass ein magischer Spiegel entstand.
„Komm Rhuna“, forderte Florencia sie auf und hielt ihr die Hand hin, damit sie an den Spiegel treten konnte. Ohne groß zu zögern erhob sich Rhuna, griff vorsichtig die zarte Hand der Göttin und richtete dann ihren Blick auf die spiegelnde Fläche.
„Sieh hin, liebe Rhuna… sie wahrlich hin…“, meinte Florencia und die Elfe tat, was von ihr gefordert wurde. Doch bereits nach einige Sekunden bereute sie diese Folgsamkeit. Denn der Spiegel führte sie zurück in ihre Vergangenheit – zurück in den Neldoreth und zu dem Moment, an dem sie das erste Mal in eine wahre Krise und an ihre Grenzen geraten war – an den Augenblick, an dem sie geglaubt hatte Yedan zu verlieren und wegen ihrer Unfähigkeit mit daran schuld zu sein.
Am liebsten hätte sie zur Seite gesehen. Doch Florencia hatte gewollt, dass sie hinsah und trotz dieser unliebsamen Konfrontation verweigerte sie ihrer Göttin nicht diesen Wunsch.
In ihren dunklen Wimpern verfingen sich beim Blinzelnd Tränen. Es tat weh Yedan wieder so zu sehen. Ihr ganzer Körper war zutiefst angespannt und sie hatte das Gefühl, als würde man ihre Seele entzweischneiden.
„Du siehst dich selbst als hilflos an. Dieser Moment war der Beginn einer Reihe von Verkettungen, nicht wahr? Die Angst, dass du ihn verlierst und das Gefühl, nicht helfen zu können. Aber… sieh genau hin, Rhuna, ich bitte dich“ Auf die Frage ob dies der Beginn war nickte die Elfe nur leicht und konnte ein kleines Aufschluchzen nicht unterdrücken. Ihre zittrigen Finger fühlten sich so an, als würde sie erneut das Blut auf ihrer Haut spüren. Sie wollte am liebsten einfach in die Knie sinken und sich klein machen, all das nicht sehen. Doch das konnte sie nicht. Denn die Frage, wieso Florencia wollte, dass sie das alles ein weiteres Mal durchlebte, stellte sich ihr nicht. Rhuna war aufmerksam genug den Unterschied zu erkennen. Die Perspektive war anders! Sie sah gerade nicht alles aus ihren Augen, sondern aus der der Göttin. Und das bedeutete, dass sie sich selbst sah. Und so schwer es ihr auch fiel, sie erkannte, dass sie damals alles getan hatte, wozu sie fähig war. Sie hatte um Yedans Leben gekämpft, hatte versucht nicht aufzugeben.
„An jenem Punkt in deinem Leben, bist du scheinbar auf den falschen Weg abgebogen, Rhuna. Dein Flehen, deine Liebe und dein Kampfwillen waren es, die es mir ermöglicht haben, dich auf eine Weise zu erhören, die nicht jeder erhält. Ich habe dich beobachtet an jenem Tag, sah zu, wie sehr du um sein Leben ringst. Du hast mich damals angefleht, ihm zu helfen und… ich hörte dich. Phaun meinte, ich solle der Natur ihren Lauf lassen, aber ich konnte das nicht. Du hast mich berührt, Rhuna. So, wie du viele auf deinem Weg berührst. Du glaubst, dass du die anderen brauchst, um jemand zu sein…“ Über das Gesicht der Jüngeren rollten die Tränen, die sie versucht hatte zurückzuhalten. Doch die Worte Florencias hatten diese Blockade eingerissen. Die Worte waren tröstende, aufbauende Worte – eine Einladung anzuerkennen, was sie geleistet hatte und bewirken konnte. Und für Rhuna waren es Worte, die ihr die Erlaubnis gaben, die Schuldgefühle niederlegen zu dürfen.
Immer wieder die Tränen wegwischend, versuchte sie den Fokus auf den Spiegel nicht zu verlieren, denn dort veränderte sich nun die Szene. Als sie das Dorf sah war sie beinahe versucht einen Schritt zurück zu treten. Doch die Szenen, die sich vor ihren Augen erneut abspielte, waren glücklicherweise nicht die, vor denen Rhuna Angst hatte. Auch hier waren einige dabei, die sie lieber nicht noch einmal durchlebt hätte, doch am sehnlichsten wollte sie sich nicht selbst auf dem Boden sterbend sehen. Und das schien auch nicht zu geschehen.
„Ich sehe aber, dass die anderen dich brauchen, Rhuna. Durch dich fand Yedan seine Heimat wieder. Durch dich wurden die Machenschaften von Farun aufgedeckt. Durch dich konnte ein ganzes Dorf gerettet werden. Dabei geht es nicht darum, sich allein um alles zu kümmern. DU bist ein wichtiges Bindeglied zwischen all diesen Personen, die Freundschaften, Liebe und Nächstenliebe entwickelten zueinander. Nur durch dich…“ Florencia blieb an ihrer Seite und versuchte alles, damit Rhuna wieder ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen zurückgewann. Und dabei wusste sie offenbar ganz genau, was der jungen Shyána Elfe noch auf der Seele brannte: Avalinn!
Mit einer Handbewegung veränderte sich das Bild erneut und sie konnte ihre Freundin erkennen. Wie zuvor schon beim Anblick von Kaja, Ajak und Kayon spürte sie starke Sehnsucht in sich aufkeimen. Yedans Heimat hatte sich auch in ihrem Herzen verwurzelt. Der violette Blick wurde etwas größer, als sie erkannte, dass sich dieses Bild von den anderen unterschied. Es war keine neu erlebte Erinnerung – nein, sie sah die aktuelle Avalinn, die gerade dabei war einen Setzling einzupflanzen.
„Und sie alle würden sich für dich aufopfern, so wie du für sie, Rhuna. Liebe, Freundschaft… Du besitzt die Gabe die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken.“
Die Erkenntnis brauchte ein paar Sekunden, doch als Rhuna erkannte, dass sich die Heilerin auf dem Weg der Besserung befand, wieder die Wärme der Sonne genießen und lächeln konnte, zerbrach in ihr die Schwere der Last, wodurch sie sich nun wirklich hinhockte und den Tränen völlig freien Lauf ließ.
Rhuna drückte ihr Gesicht in den Kreis, den ihre Arme um ihre Knie gebildet hatten. Ihr Körper bebte und wurde von leisen Schluchzern immer wieder geschüttelt. Die Zeit nach dem Sieg über den Dämon war für sie vielleicht zu hastig verlaufen. Rhuna hatte sich einfach nur auf das Weitermachen, das Weiterreisen und die nächsten anstehenden Punkte konzentriert. Dabei hätte sie vermutlich mehr Zeit zum Heilen gebraucht. Die Unwissenheit, wie es den anderen im Dorf – ganz besonders Avalinn erging, hatte ihr unbewusst stets zu schaffen gemacht.
„Avalinn findet ihren Weg zurück, weißt du? Sie macht sich gut… Lysanthor achtet auf seine Magierin. Sie lernt Stück um Stück wieder zu sein, wer sie war. Die Erlebnisse haben sie nicht gebrochen, Rhuna. Sie machen sie stärker als jemals zuvor… Aber es braucht Zeit.“, hörte sie Florencias Worte und hob langsam wieder den Blick. Sie sah zum Spiegel zurück, sah die Bestätigung leibhaftig darin abgebildet und nickte dann mit einem kleinen Lächeln, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Avalinn war für Rhuna eine unglaublich wichtige Person geworden. Sie war ihr ein Vorbild, eine Freundin und irgendwie auch wie eine ältere Schwester. Zu sehen, dass sie ihre Stärke nicht verloren hat, dass sie sie Stück für Stück zurückerhielt und sie den Glanz der Hoffnung und Lebensfreude nicht verloren hatte, baute Rhuna unsagbar stark auf. Es gab ihr Hoffnung und verjagte ein wenig die Schuldgefühle, die sich in den letzten Tagen immer stärker in ihrem Herzen eingenistet hatten.
Langsam erhob sich Rhuna wieder und wischte die Tränenspuren von ihrem Gesicht. Natürlich sah sie total verheult aus, aber wichtiger war, wie es in ihrem Herzen aussah, das man von außen nicht sehen konnte. Sicher würde Rhuna ein wenig Zeit brauchen, um alle Unsicherheiten zu verjagen und sich wieder selbst akzeptieren zu lernen. Doch der Grundstein war gelegt. Sie spüre wieder eine Leichtigkeit ums Herz, die ihr normal nur in den Momenten mit Yedan erlaubt war, wenn sie dank ihm ihre Sorgen verdrängen konnte. Doch nun musste sie nichts mehr verdrängen.
Rhuna war sich bewusst, dass sie noch immer nicht sehr viel mehr konnte, als zuvor. Aber sie hatte verstanden, dass sie stets ihr Bestes gegeben und nie aufgegeben hatte. Sie wollte sich ändern, lernen und verbessern. Doch das tat sie nicht, wenn sie sich durch ihr Bereuen Zeit verschwendet zu haben immer mehr Steine in den Weg legte. Die Zeit war vielleicht ein etwas unliebsamer Faktor in diesem Fall, doch diesen würde sie nicht ändern können. Und das wichtigste war: es war in Ordnung, dass sie etwas Zeit benötigen würde.
Sie sah zu Florencia, als sich das Bild im Spiegel aufgelöst hatte und sah die Göttin vom tiefsten Herzen dankbar an. Die Lektion war zu ihr durchgedrungen und sie bemerkte noch einmal mehr, was für einen besonderen Moment sie erleben durfte. Nicht jedem war es vergönnt von einer Göttin aufgemuntert zu werden.
Rhuna suchte gerade nach den richtigen Worten, um sich zu bedanken, als die liebliche Stimme Florencias wieder an ihr Ohr drang:
„Und … nur, weil es bisher noch nicht vorgekommen war, dass jemand zwei Magien beherrschte… kann ich mir niemand besseren vorstellen, eben genau das zu schaffen! Lass dir nicht vorschreiben, was du kannst und was nicht. Finde in dir den Mut, es zu wollen und … zu meistern!“
Diesen Ratschlag hatte Rhuna wahrlich nicht erwartet und für einen Moment sah sie Florencia überrascht an. Sollte sie dazu wirklich fähig sein? Doch wie? Gerade was ihre Magie anging fühlte sie sich ziemlich orientierungslos. Gerade ihr letzter Versuch Magie zu wirken, hatte Neri geschadet.
Der Gesichtsausdruck verriet, dass die Elfe viel zu durchdenken bekommen hatte. Wenn Rhuna ehrlich zu sich war, wollte sie keine ihrer beiden Magien verkümmern lassen oder der anderen vorziehen. Sie hatte das Gefühl, dass beide zu ihr gehörten und ein Teil von ihr waren. Im Dorf hatten ihr beide Magien geholfen – sie hatte sie damals zum ersten Mal aktiv in sich spüren und kennenlernen können.
„Meint ihr wirklich, dass ich das schaffen kann? Dass es in Ordnung ist, wenn ich die eine nicht von mir stoßen und verkümmern lasse?“ Allein die Worte hörten sich schon nicht schön an und genauso missfiel ihr der Gedanke es in die Tat umzusetzen.
Florencias Worte schürten in ihr die Hoffnung, dass sie sich diese Besonderheit bewahren durfte und … dass sie sie auch nutzen konnte, um etwas Gutes zu bewirken.
„Florencia…“, sprach sie die Göttin an und fand ihr Lächeln dabei wieder. „Danke! Ich bin für diese Begegnung unendlich dankbar! Mein Leben lang fand ich immer Mut in meinen Gedanken an euch. Und nun… durfte ich euch sogar begegnen…“ Rhuna meinte ihren Dank wirklich aufrecht, auch wenn sie das Gefühl, das sie dabei hatte, nicht in Worte fassen konnte. Florencia war ihr in diesem Moment mehr eine Mutter gewesen, als es ihre eigene je gewesen war, wenn man von der letzten Akzeptanz absah, die ihr Celest gegeben hatte, als sie eingesehen hatte, dass sie ihre Tochter nicht aufhalten konnte zu gehen.
„Ich werde eure Worte niemals vergessen! Ich… glaube ich weiß jetzt wieder wer ich bin und zu wem ich werden möchte!“, verriet die Elfe mit einem befreiten Lächeln. Rhuna konnte ja nicht wissen, ob sie je wieder die Ehre erhalten würde Florencia erneut zu begegnen. Daher war ihr wichtig ihr dies zumindest einmal Angesicht zu Angesicht zu sagen.
„Momentan weiß ich noch nicht, wie ich es anstellen soll, aber ich werde versuchen meine Magien kennenzulernen. Wenn ich sie verstehe… lerne ich vielleicht einen Weg zu finden, wie sie beide nebeneinander existieren und sich akzeptieren können, ohne ich dabei erschöpfe!“ Sie legte ihre Hand über die Stelle wo ihr Herz war, denn dort war für sie irgendwie der Ursprung ihrer Magien.
„Ich versuche nicht wieder den Mut zu verlieren, auch wenn ich Schwierigkeiten begegne, oder einmal scheitere! Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“ Bei diesem Satz wurde sie doch ein wenig rot und ihr Blick fiel auf den geflochtenen Ring, den ihr Sarier ihr vor ein paar Stunden geschenkt hatte.
Seit sie ihn kennengelernt hatte, war es ihr immer so vorgekommen, dass Yedan Florencia und Phaun noch einmal viel, viel näher war, als sie. Tatsächlich hätte sie sich nicht gewundert, wäre er ein Naturmagier gewesen, oder würde sich dazu entschließen diese Magie in sich ebenfalls zu fördern, wo doch auch seine Mutter eine Naturmagierin war. Doch auch ohne Magie war Yedan in ihren Augen der treueste Anhänger des Götterpaars und sie war froh nun zu wissen, dass Florencia und auch Phaun ihr damals wirklich geholfen hatten sein Leben zu retten.
„Würdet ihr für mich auch Phaun meinen Dank aussprechen? Er hat damals Ajak und Kaja zu mir geführt, nicht wahr?“ Bei der Erinnerung was für einen Eindruck der weiße Hirsch auf sie – ganz besonders aber auf Ajak ausgeübt hatte, musste sie lächeln.
Vielleicht hatte der Dämon in ihr tatsächlich die Gefühle, dass sie selbst oder ihre Taten nicht ausreichend waren oder genügten, zusätzlich verstärkt und nun plagte sie sich damit eine Richtung zu finden, in der sie ihre Stärke wiederfinden konnte. Doch das war nichts Einfaches, noch dazu, wenn man sich selbst Druck machte, um im Fall der Fälle für andere da sein zu können.
Bei Rhuna schien alles eine etwas ungünstige Mischung geworden zu sein. Sie übersah, was sie bereits durchgestanden hatte und welche Rolle sie dabei gespielt hatte. Dass auch sie etwas erreicht hatte. Denn die Sorgen zu versagen und dabei jemandem nicht helfen zu können, der darunter viel größeren Schaden nahm, wuchs einfach zu groß. Jedes noch so kleine Husten bei Yedan reichte schon aus, um sie tief zu verunsichern, denn er hatte für sie ihre Heimat verlassen, von der es hieß, dass Sarier nicht lange getrennt sein konnten. In ihrem Kopf blieb immer der Gedanke hängen, dass sie nicht Avalinn war und im Ernstfall nicht genügend helfen könnte.
Diese Sorge würde auch andere betreffen. Yedan war allerdings in anderer Richtung ihr Schwachpunkt – der Beste, wenn man so wollte. Er war ihr Anker, die Schulter an die sie sich stets lehnen konnte. Bei ihm kam auch sie zur Ruhe, doch natürlich wog die Sorge um ihn dahingehend auch größer.
Florencia lauschte geduldig und aufmerksam, was Rhunas Herz belastete. Die junge Elfe bemühte sich alles so zu beschreiben, dass es auch richtig interpretiert oder verstanden wurde, doch sah man ihr an, dass sie dabei ziemlich verkrampft war. Das alles auszusprechen, selbst noch einmal gedanklich zu erleben und zusammenzufassen fiel einfach schwer.
Florencia bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln. Die Göttin schien zu verstehen, was sie gerade durchmachte und versuchte ihrer jungen Anhängerin beizustehen. Dafür genügte eine kleine Berührung ihrerseits schon aus, um Rhuna wieder aufzufangen und aus der dunklen und kalten Wolke zu führen, die all diese Gedanken und Gefühle kreiert hatten.
Zögern blickte die Brünette auf, als sie Florencia ihr eine Strähne aus der Sicht strich und dabei ihre Wange berührte. Sie erlebte gerade wie Rein, Warm, und voller Leben diese Göttin war. Alles an ihr strahlte etwas Positives aus.
Unbewusst atmete Rhuna tief ein und aus. Das aufwühlende Gefühl, dass ihr bei ihrer Erzählung keine Ruhe gelassen hatte, wandelte sich langsam und sie fühlte einfach eine Erschöpfung, die sie sich in Florencias Gegenwart erlauben durfte.
„Ich… verstehe. Darf ich dir etwas zeigen, Rhuna?“, fragte Florencia, woraufhin die Elfe nickte. Abwartend betrachtete sie das neue kleine Wunder, was sich vor ihren Augen abspielte. Mit der geflochtenen Umrandung schritt Florencia zu der Quelle und schöpfte dort Wasser, das sie mit dem Kranz vereinte, so dass ein magischer Spiegel entstand.
„Komm Rhuna“, forderte Florencia sie auf und hielt ihr die Hand hin, damit sie an den Spiegel treten konnte. Ohne groß zu zögern erhob sich Rhuna, griff vorsichtig die zarte Hand der Göttin und richtete dann ihren Blick auf die spiegelnde Fläche.
„Sieh hin, liebe Rhuna… sie wahrlich hin…“, meinte Florencia und die Elfe tat, was von ihr gefordert wurde. Doch bereits nach einige Sekunden bereute sie diese Folgsamkeit. Denn der Spiegel führte sie zurück in ihre Vergangenheit – zurück in den Neldoreth und zu dem Moment, an dem sie das erste Mal in eine wahre Krise und an ihre Grenzen geraten war – an den Augenblick, an dem sie geglaubt hatte Yedan zu verlieren und wegen ihrer Unfähigkeit mit daran schuld zu sein.
Am liebsten hätte sie zur Seite gesehen. Doch Florencia hatte gewollt, dass sie hinsah und trotz dieser unliebsamen Konfrontation verweigerte sie ihrer Göttin nicht diesen Wunsch.
In ihren dunklen Wimpern verfingen sich beim Blinzelnd Tränen. Es tat weh Yedan wieder so zu sehen. Ihr ganzer Körper war zutiefst angespannt und sie hatte das Gefühl, als würde man ihre Seele entzweischneiden.
„Du siehst dich selbst als hilflos an. Dieser Moment war der Beginn einer Reihe von Verkettungen, nicht wahr? Die Angst, dass du ihn verlierst und das Gefühl, nicht helfen zu können. Aber… sieh genau hin, Rhuna, ich bitte dich“ Auf die Frage ob dies der Beginn war nickte die Elfe nur leicht und konnte ein kleines Aufschluchzen nicht unterdrücken. Ihre zittrigen Finger fühlten sich so an, als würde sie erneut das Blut auf ihrer Haut spüren. Sie wollte am liebsten einfach in die Knie sinken und sich klein machen, all das nicht sehen. Doch das konnte sie nicht. Denn die Frage, wieso Florencia wollte, dass sie das alles ein weiteres Mal durchlebte, stellte sich ihr nicht. Rhuna war aufmerksam genug den Unterschied zu erkennen. Die Perspektive war anders! Sie sah gerade nicht alles aus ihren Augen, sondern aus der der Göttin. Und das bedeutete, dass sie sich selbst sah. Und so schwer es ihr auch fiel, sie erkannte, dass sie damals alles getan hatte, wozu sie fähig war. Sie hatte um Yedans Leben gekämpft, hatte versucht nicht aufzugeben.
„An jenem Punkt in deinem Leben, bist du scheinbar auf den falschen Weg abgebogen, Rhuna. Dein Flehen, deine Liebe und dein Kampfwillen waren es, die es mir ermöglicht haben, dich auf eine Weise zu erhören, die nicht jeder erhält. Ich habe dich beobachtet an jenem Tag, sah zu, wie sehr du um sein Leben ringst. Du hast mich damals angefleht, ihm zu helfen und… ich hörte dich. Phaun meinte, ich solle der Natur ihren Lauf lassen, aber ich konnte das nicht. Du hast mich berührt, Rhuna. So, wie du viele auf deinem Weg berührst. Du glaubst, dass du die anderen brauchst, um jemand zu sein…“ Über das Gesicht der Jüngeren rollten die Tränen, die sie versucht hatte zurückzuhalten. Doch die Worte Florencias hatten diese Blockade eingerissen. Die Worte waren tröstende, aufbauende Worte – eine Einladung anzuerkennen, was sie geleistet hatte und bewirken konnte. Und für Rhuna waren es Worte, die ihr die Erlaubnis gaben, die Schuldgefühle niederlegen zu dürfen.
Immer wieder die Tränen wegwischend, versuchte sie den Fokus auf den Spiegel nicht zu verlieren, denn dort veränderte sich nun die Szene. Als sie das Dorf sah war sie beinahe versucht einen Schritt zurück zu treten. Doch die Szenen, die sich vor ihren Augen erneut abspielte, waren glücklicherweise nicht die, vor denen Rhuna Angst hatte. Auch hier waren einige dabei, die sie lieber nicht noch einmal durchlebt hätte, doch am sehnlichsten wollte sie sich nicht selbst auf dem Boden sterbend sehen. Und das schien auch nicht zu geschehen.
„Ich sehe aber, dass die anderen dich brauchen, Rhuna. Durch dich fand Yedan seine Heimat wieder. Durch dich wurden die Machenschaften von Farun aufgedeckt. Durch dich konnte ein ganzes Dorf gerettet werden. Dabei geht es nicht darum, sich allein um alles zu kümmern. DU bist ein wichtiges Bindeglied zwischen all diesen Personen, die Freundschaften, Liebe und Nächstenliebe entwickelten zueinander. Nur durch dich…“ Florencia blieb an ihrer Seite und versuchte alles, damit Rhuna wieder ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen zurückgewann. Und dabei wusste sie offenbar ganz genau, was der jungen Shyána Elfe noch auf der Seele brannte: Avalinn!
Mit einer Handbewegung veränderte sich das Bild erneut und sie konnte ihre Freundin erkennen. Wie zuvor schon beim Anblick von Kaja, Ajak und Kayon spürte sie starke Sehnsucht in sich aufkeimen. Yedans Heimat hatte sich auch in ihrem Herzen verwurzelt. Der violette Blick wurde etwas größer, als sie erkannte, dass sich dieses Bild von den anderen unterschied. Es war keine neu erlebte Erinnerung – nein, sie sah die aktuelle Avalinn, die gerade dabei war einen Setzling einzupflanzen.
„Und sie alle würden sich für dich aufopfern, so wie du für sie, Rhuna. Liebe, Freundschaft… Du besitzt die Gabe die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken.“
Die Erkenntnis brauchte ein paar Sekunden, doch als Rhuna erkannte, dass sich die Heilerin auf dem Weg der Besserung befand, wieder die Wärme der Sonne genießen und lächeln konnte, zerbrach in ihr die Schwere der Last, wodurch sie sich nun wirklich hinhockte und den Tränen völlig freien Lauf ließ.
Rhuna drückte ihr Gesicht in den Kreis, den ihre Arme um ihre Knie gebildet hatten. Ihr Körper bebte und wurde von leisen Schluchzern immer wieder geschüttelt. Die Zeit nach dem Sieg über den Dämon war für sie vielleicht zu hastig verlaufen. Rhuna hatte sich einfach nur auf das Weitermachen, das Weiterreisen und die nächsten anstehenden Punkte konzentriert. Dabei hätte sie vermutlich mehr Zeit zum Heilen gebraucht. Die Unwissenheit, wie es den anderen im Dorf – ganz besonders Avalinn erging, hatte ihr unbewusst stets zu schaffen gemacht.
„Avalinn findet ihren Weg zurück, weißt du? Sie macht sich gut… Lysanthor achtet auf seine Magierin. Sie lernt Stück um Stück wieder zu sein, wer sie war. Die Erlebnisse haben sie nicht gebrochen, Rhuna. Sie machen sie stärker als jemals zuvor… Aber es braucht Zeit.“, hörte sie Florencias Worte und hob langsam wieder den Blick. Sie sah zum Spiegel zurück, sah die Bestätigung leibhaftig darin abgebildet und nickte dann mit einem kleinen Lächeln, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Avalinn war für Rhuna eine unglaublich wichtige Person geworden. Sie war ihr ein Vorbild, eine Freundin und irgendwie auch wie eine ältere Schwester. Zu sehen, dass sie ihre Stärke nicht verloren hat, dass sie sie Stück für Stück zurückerhielt und sie den Glanz der Hoffnung und Lebensfreude nicht verloren hatte, baute Rhuna unsagbar stark auf. Es gab ihr Hoffnung und verjagte ein wenig die Schuldgefühle, die sich in den letzten Tagen immer stärker in ihrem Herzen eingenistet hatten.
Langsam erhob sich Rhuna wieder und wischte die Tränenspuren von ihrem Gesicht. Natürlich sah sie total verheult aus, aber wichtiger war, wie es in ihrem Herzen aussah, das man von außen nicht sehen konnte. Sicher würde Rhuna ein wenig Zeit brauchen, um alle Unsicherheiten zu verjagen und sich wieder selbst akzeptieren zu lernen. Doch der Grundstein war gelegt. Sie spüre wieder eine Leichtigkeit ums Herz, die ihr normal nur in den Momenten mit Yedan erlaubt war, wenn sie dank ihm ihre Sorgen verdrängen konnte. Doch nun musste sie nichts mehr verdrängen.
Rhuna war sich bewusst, dass sie noch immer nicht sehr viel mehr konnte, als zuvor. Aber sie hatte verstanden, dass sie stets ihr Bestes gegeben und nie aufgegeben hatte. Sie wollte sich ändern, lernen und verbessern. Doch das tat sie nicht, wenn sie sich durch ihr Bereuen Zeit verschwendet zu haben immer mehr Steine in den Weg legte. Die Zeit war vielleicht ein etwas unliebsamer Faktor in diesem Fall, doch diesen würde sie nicht ändern können. Und das wichtigste war: es war in Ordnung, dass sie etwas Zeit benötigen würde.
Sie sah zu Florencia, als sich das Bild im Spiegel aufgelöst hatte und sah die Göttin vom tiefsten Herzen dankbar an. Die Lektion war zu ihr durchgedrungen und sie bemerkte noch einmal mehr, was für einen besonderen Moment sie erleben durfte. Nicht jedem war es vergönnt von einer Göttin aufgemuntert zu werden.
Rhuna suchte gerade nach den richtigen Worten, um sich zu bedanken, als die liebliche Stimme Florencias wieder an ihr Ohr drang:
„Und … nur, weil es bisher noch nicht vorgekommen war, dass jemand zwei Magien beherrschte… kann ich mir niemand besseren vorstellen, eben genau das zu schaffen! Lass dir nicht vorschreiben, was du kannst und was nicht. Finde in dir den Mut, es zu wollen und … zu meistern!“
Diesen Ratschlag hatte Rhuna wahrlich nicht erwartet und für einen Moment sah sie Florencia überrascht an. Sollte sie dazu wirklich fähig sein? Doch wie? Gerade was ihre Magie anging fühlte sie sich ziemlich orientierungslos. Gerade ihr letzter Versuch Magie zu wirken, hatte Neri geschadet.
Der Gesichtsausdruck verriet, dass die Elfe viel zu durchdenken bekommen hatte. Wenn Rhuna ehrlich zu sich war, wollte sie keine ihrer beiden Magien verkümmern lassen oder der anderen vorziehen. Sie hatte das Gefühl, dass beide zu ihr gehörten und ein Teil von ihr waren. Im Dorf hatten ihr beide Magien geholfen – sie hatte sie damals zum ersten Mal aktiv in sich spüren und kennenlernen können.
„Meint ihr wirklich, dass ich das schaffen kann? Dass es in Ordnung ist, wenn ich die eine nicht von mir stoßen und verkümmern lasse?“ Allein die Worte hörten sich schon nicht schön an und genauso missfiel ihr der Gedanke es in die Tat umzusetzen.
Florencias Worte schürten in ihr die Hoffnung, dass sie sich diese Besonderheit bewahren durfte und … dass sie sie auch nutzen konnte, um etwas Gutes zu bewirken.
„Florencia…“, sprach sie die Göttin an und fand ihr Lächeln dabei wieder. „Danke! Ich bin für diese Begegnung unendlich dankbar! Mein Leben lang fand ich immer Mut in meinen Gedanken an euch. Und nun… durfte ich euch sogar begegnen…“ Rhuna meinte ihren Dank wirklich aufrecht, auch wenn sie das Gefühl, das sie dabei hatte, nicht in Worte fassen konnte. Florencia war ihr in diesem Moment mehr eine Mutter gewesen, als es ihre eigene je gewesen war, wenn man von der letzten Akzeptanz absah, die ihr Celest gegeben hatte, als sie eingesehen hatte, dass sie ihre Tochter nicht aufhalten konnte zu gehen.
„Ich werde eure Worte niemals vergessen! Ich… glaube ich weiß jetzt wieder wer ich bin und zu wem ich werden möchte!“, verriet die Elfe mit einem befreiten Lächeln. Rhuna konnte ja nicht wissen, ob sie je wieder die Ehre erhalten würde Florencia erneut zu begegnen. Daher war ihr wichtig ihr dies zumindest einmal Angesicht zu Angesicht zu sagen.
„Momentan weiß ich noch nicht, wie ich es anstellen soll, aber ich werde versuchen meine Magien kennenzulernen. Wenn ich sie verstehe… lerne ich vielleicht einen Weg zu finden, wie sie beide nebeneinander existieren und sich akzeptieren können, ohne ich dabei erschöpfe!“ Sie legte ihre Hand über die Stelle wo ihr Herz war, denn dort war für sie irgendwie der Ursprung ihrer Magien.
„Ich versuche nicht wieder den Mut zu verlieren, auch wenn ich Schwierigkeiten begegne, oder einmal scheitere! Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“ Bei diesem Satz wurde sie doch ein wenig rot und ihr Blick fiel auf den geflochtenen Ring, den ihr Sarier ihr vor ein paar Stunden geschenkt hatte.
Seit sie ihn kennengelernt hatte, war es ihr immer so vorgekommen, dass Yedan Florencia und Phaun noch einmal viel, viel näher war, als sie. Tatsächlich hätte sie sich nicht gewundert, wäre er ein Naturmagier gewesen, oder würde sich dazu entschließen diese Magie in sich ebenfalls zu fördern, wo doch auch seine Mutter eine Naturmagierin war. Doch auch ohne Magie war Yedan in ihren Augen der treueste Anhänger des Götterpaars und sie war froh nun zu wissen, dass Florencia und auch Phaun ihr damals wirklich geholfen hatten sein Leben zu retten.
„Würdet ihr für mich auch Phaun meinen Dank aussprechen? Er hat damals Ajak und Kaja zu mir geführt, nicht wahr?“ Bei der Erinnerung was für einen Eindruck der weiße Hirsch auf sie – ganz besonders aber auf Ajak ausgeübt hatte, musste sie lächeln.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Rhuna war an einem Punkt angelangt, an dem sie nicht mehr alleine weiterkam. Yedan war ihr stets eine Stütze, aber auch er konnte nur bedingt ihr zweifelndes Herz auf einen anderen Weg bringen. Die junge Elfe war destabilisiert und fühlte sich in ihrer Haut nicht mehr wohl. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie vollkommen unter ihrem eigenen Druck und dem Tatendrang zerbrechen würde und was würde dann aus ihr werden? Das konnte nicht zugelassen werden, weshalb sich Florencia höchst persönlich darum kümmerte. Rhuna erkannte diese Ehre, dass sich die Göttin ausgerechnet ihr zeigte. Und mehr noch: Dass sie sie bereits seit geraumer Zeit wahrhaftig begleitete und nicht nur in ihrem Glauben. Florencia hatte zugegeben, dass sie Rhuna beobachtet hatte und nun stand sie als echte Person vor ihr und erstrahlte nicht nur die Umgebung mit ihrer inneren Schönheit. Die Göttin entpuppte sich als eben jene, die Rhuna immer vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte. Und darüber hinaus. Florencia zeigte eine verständnisvolle Milde für Rhuna’s Gedanken, die es der Elfe erleichterten, darüber zu sprechen. Nicht immer war es einfach, sich die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten einzugestehen, doch je länger Rhuna sprach, desto mutiger wurde sie. Und am Ende verstand ihre Göttin sie und wählte keine weisen Worte. Sie wählte etwas viel tiefergehendes: Sie zeigte Rhuna noch mal entscheidende Szenen ihrer jüngsten Vergangenheit und schaffte es so, dass die Elfe den Blickwinkel änderte. Florencia gab ihr einen Moment, ließ sie verstehen und erkennen.
Sie drängte Rhuna nicht und sie wollte sie auch nicht belehren. Aber sie wollte, dass die Elfe erkannte, wie eingeschränkt ihre eigene Sicht gewesen ist. Denn einzig und allein durch Rhuna waren all die Elfen, die ihr wichtig geworden waren, zusammengekommen und konnten eine neue Zukunft gestalten. Letztlich blieb Rhuna immer noch ein unbeschriebenes Blatt, was ihre Fähigkeiten angingen, aber sie musste erst mit sich ins Reine kommen, bevor sie diese angehen konnte. Und als Krönung dieses Spiegels in die eigene Seele, erhaschte Rhuna noch ein kleines Bild auf die Gegenwart. Avalinn erholte sich und verlor das Licht in sich nicht. Die Sonne strahlte noch nicht wieder so hell, aber sie arbeitete daran. Sie fand zurück auf ihren einstigen Weg und würde gewiss eines Tages wieder hell leuchten und anderen den Weg zeigen können. Das war zu viel für Rhuna. Sie sank in die Knie und ließ ungehemmt ihren Emotionen freien Lauf. Die Göttin sah milde auf sie hinab, legte eine Hand auf den braunen Schopf und streichelte sie beruhigend. Sie ließ ihr diesen Moment, denn Rhuna musste sich reinigen. Tränen der Anspannung, der Erleichterung waren ein wunderbares Mittel, um sich und sein Innerstes zu erneuern.
Danach fühlte Rhuna sich deutlich erleichterter. Sie verstand, was die Göttin ihr sagen wollte. Und Florencia hatte noch einen Rat für sie: Sie sollte sich nicht abhalten lassen, beide Magien zu nutzen. Es zumindest zu versuchen. Rhuna war perplex, denn bisher ging sie davon aus, dass es nicht möglich war. Auch Avalinn hatte das gesagt, aber es war bisher auch nicht häufig vorgekommen, dass zwei Magien in jemandem Einzug hielten. „Meint ihr wirklich, dass ich das schaffen kann? Dass es in Ordnung ist, wenn ich die eine nicht von mir stoßen und verkümmern lasse?“ Florencia lächelte und nickte. „Rhuna, die Magie der Natur und des Lichts sind nicht ohne Grund in dir. Wieso sich entscheiden? Es würde dich zerreißen, denn beide sind ein Teil von dir und ohne einen bist du unvollständig.“, sagte sie friedlich und voller Zuversicht in ihre Worte. „Versuche sie zu nutzen, anzuwenden und lerne stärker zu werden.“, sagte sie noch deutlich und Rhuna spürte, dass dieses Wunder sich langsam dem Ende näherte. „Florencia… Danke! Ich bin für diese Begegnung unendlich dankbar! Mein Leben lang fand ich immer Mut in meinen Gedanken an euch. Und nun… durfte ich euch sogar begegnen…Ich werde eure Worte niemals vergessen! Ich… glaube ich weiß jetzt wieder wer ich bin und zu wem ich werden möchte!“ Florencia’s Lächeln strahlte bei diesen Worten. „Momentan weiß ich noch nicht, wie ich es anstellen soll, aber ich werde versuchen meine Magien kennenzulernen. Wenn ich sie verstehe… lerne ich vielleicht einen Weg zu finden, wie sie beide nebeneinander existieren und sich akzeptieren können, ohne ich dabei erschöpfe! „Ich versuche nicht wieder den Mut zu verlieren, auch wenn ich Schwierigkeiten begegne, oder einmal scheitere! Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“ Die Göttin lachte glockenklar und nickte. „Oh, ich kann es sehen, liebste Rhuna! Es kann jeder sehen. Aber ihr seid füreinander bestimmt. Vergiss das niemals!“, verriet sie Rhuna noch und ihr Blick funkelte verschwörerisch. „Flor!“, hörte Rhuna eine mahnende Stimme, ohne jemanden zu sehen, der anwesend war. Florencia sah schräg nach oben und schloss daraufhin lächelnd die Augen. „Sie spürt es längst…“, erwiderte die Göttin der körperlosen Stimme und sah daraufhin Rhuna wieder an.
„Du und Yedan, euer Schicksal ist miteinander verbunden. Habe Vertrauen Rhuna. In dich, in ihn und in euch…“, sprach sie gut zu und griff die Hände der Elfe, die sie noch mal untermauernd drückte. Rhuna ahnte, wer die mahnende Stimme gewesen sein könnte: „Würdet ihr für mich auch Phaun meinen Dank aussprechen? Er hat damals Ajak und Kaja zu mir geführt, nicht wahr?“ Florencia’s Blick wurde schelmisch. „Nun, zumindest ist Ajak sehr gottesfürchtig und als das Gerücht gestreut wurde, es gäbe einen weißen Hirsch in der Nähe, da konnte er nicht anders…“, schürzte sie ihre lieblichen Lippen und ließ Rhuna’s Hände los. „Das Gerücht war von mir!“, flüsterte sie Rhuna zu und zwinkerte, bevor sie die Elfe endgültig losließ. „Nun aber fürchte ich, ist unsere Zeit vorbei. In deiner Welt wurde sie angehalten, kurz bevor ihr das Kästchen öffnet. Rhuna – ich möchte dich nun um einen Gefallen bitten. Verwahre den Anhänger, bis du einen geeigneten Ort dafür findest. Trage ihn meinetwegen um den Hals. Ich bin mir sicher, dass er dir ein wenig helfen kann, um die Naturmagie zu wirken. Aber versprich mir, dass du ihn nicht ausschließlich nutzt. Es gibt hier und da einige göttliche Artefakte auf deiner Welt und… Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Völker sich darum streiten könnten. Sie sind im Grunde auch zu stark, um sie zu nutzen, denn die Magie muss wachsen, verstehst du? Mit Hilfe des Anhängers wirst du in der Lage sein, Magie zu wirken, als hättest du sie gemeistert. Setze sie daher nur im äußersten Notfall ein und lerne ansonsten, dich auf deine eigene arkane Kraft zu verlassen. Es würde dich sonst nur korrumpieren.“, warnte die Göttin sie. Warum es die magischen Artefakte gab, erwähnte sie aber nicht mehr. „Auf Wiedersehen, liebste Rhuna. Es hat mich außerordentlich gefreut!“, lächelte Florencia ihrer Jüngerin zu und hob die Hand zum Abschied. Rhuna spürte, wie etwas an ihr zog und sie sanft von Florencia entfernte. Und schließlich verschwand sie und das Zimmer tauchte wieder auf. Auch Yedan war dort und schließlich berührten sie beide den Anhänger in dem Kästchen. Doch dieses Mal geschah nichts und Yedan sah überrascht aus. „Seltsam, ich hätte schwören können, dass es etwas auslöst, wenn wir ihn berühren“, murmelte er und wirkte gar etwas enttäuscht. Er hatte offenbar nicht mitbekommen, was seine Verlobte erlebt hatte.
Sie drängte Rhuna nicht und sie wollte sie auch nicht belehren. Aber sie wollte, dass die Elfe erkannte, wie eingeschränkt ihre eigene Sicht gewesen ist. Denn einzig und allein durch Rhuna waren all die Elfen, die ihr wichtig geworden waren, zusammengekommen und konnten eine neue Zukunft gestalten. Letztlich blieb Rhuna immer noch ein unbeschriebenes Blatt, was ihre Fähigkeiten angingen, aber sie musste erst mit sich ins Reine kommen, bevor sie diese angehen konnte. Und als Krönung dieses Spiegels in die eigene Seele, erhaschte Rhuna noch ein kleines Bild auf die Gegenwart. Avalinn erholte sich und verlor das Licht in sich nicht. Die Sonne strahlte noch nicht wieder so hell, aber sie arbeitete daran. Sie fand zurück auf ihren einstigen Weg und würde gewiss eines Tages wieder hell leuchten und anderen den Weg zeigen können. Das war zu viel für Rhuna. Sie sank in die Knie und ließ ungehemmt ihren Emotionen freien Lauf. Die Göttin sah milde auf sie hinab, legte eine Hand auf den braunen Schopf und streichelte sie beruhigend. Sie ließ ihr diesen Moment, denn Rhuna musste sich reinigen. Tränen der Anspannung, der Erleichterung waren ein wunderbares Mittel, um sich und sein Innerstes zu erneuern.
Danach fühlte Rhuna sich deutlich erleichterter. Sie verstand, was die Göttin ihr sagen wollte. Und Florencia hatte noch einen Rat für sie: Sie sollte sich nicht abhalten lassen, beide Magien zu nutzen. Es zumindest zu versuchen. Rhuna war perplex, denn bisher ging sie davon aus, dass es nicht möglich war. Auch Avalinn hatte das gesagt, aber es war bisher auch nicht häufig vorgekommen, dass zwei Magien in jemandem Einzug hielten. „Meint ihr wirklich, dass ich das schaffen kann? Dass es in Ordnung ist, wenn ich die eine nicht von mir stoßen und verkümmern lasse?“ Florencia lächelte und nickte. „Rhuna, die Magie der Natur und des Lichts sind nicht ohne Grund in dir. Wieso sich entscheiden? Es würde dich zerreißen, denn beide sind ein Teil von dir und ohne einen bist du unvollständig.“, sagte sie friedlich und voller Zuversicht in ihre Worte. „Versuche sie zu nutzen, anzuwenden und lerne stärker zu werden.“, sagte sie noch deutlich und Rhuna spürte, dass dieses Wunder sich langsam dem Ende näherte. „Florencia… Danke! Ich bin für diese Begegnung unendlich dankbar! Mein Leben lang fand ich immer Mut in meinen Gedanken an euch. Und nun… durfte ich euch sogar begegnen…Ich werde eure Worte niemals vergessen! Ich… glaube ich weiß jetzt wieder wer ich bin und zu wem ich werden möchte!“ Florencia’s Lächeln strahlte bei diesen Worten. „Momentan weiß ich noch nicht, wie ich es anstellen soll, aber ich werde versuchen meine Magien kennenzulernen. Wenn ich sie verstehe… lerne ich vielleicht einen Weg zu finden, wie sie beide nebeneinander existieren und sich akzeptieren können, ohne ich dabei erschöpfe! „Ich versuche nicht wieder den Mut zu verlieren, auch wenn ich Schwierigkeiten begegne, oder einmal scheitere! Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“ Die Göttin lachte glockenklar und nickte. „Oh, ich kann es sehen, liebste Rhuna! Es kann jeder sehen. Aber ihr seid füreinander bestimmt. Vergiss das niemals!“, verriet sie Rhuna noch und ihr Blick funkelte verschwörerisch. „Flor!“, hörte Rhuna eine mahnende Stimme, ohne jemanden zu sehen, der anwesend war. Florencia sah schräg nach oben und schloss daraufhin lächelnd die Augen. „Sie spürt es längst…“, erwiderte die Göttin der körperlosen Stimme und sah daraufhin Rhuna wieder an.
„Du und Yedan, euer Schicksal ist miteinander verbunden. Habe Vertrauen Rhuna. In dich, in ihn und in euch…“, sprach sie gut zu und griff die Hände der Elfe, die sie noch mal untermauernd drückte. Rhuna ahnte, wer die mahnende Stimme gewesen sein könnte: „Würdet ihr für mich auch Phaun meinen Dank aussprechen? Er hat damals Ajak und Kaja zu mir geführt, nicht wahr?“ Florencia’s Blick wurde schelmisch. „Nun, zumindest ist Ajak sehr gottesfürchtig und als das Gerücht gestreut wurde, es gäbe einen weißen Hirsch in der Nähe, da konnte er nicht anders…“, schürzte sie ihre lieblichen Lippen und ließ Rhuna’s Hände los. „Das Gerücht war von mir!“, flüsterte sie Rhuna zu und zwinkerte, bevor sie die Elfe endgültig losließ. „Nun aber fürchte ich, ist unsere Zeit vorbei. In deiner Welt wurde sie angehalten, kurz bevor ihr das Kästchen öffnet. Rhuna – ich möchte dich nun um einen Gefallen bitten. Verwahre den Anhänger, bis du einen geeigneten Ort dafür findest. Trage ihn meinetwegen um den Hals. Ich bin mir sicher, dass er dir ein wenig helfen kann, um die Naturmagie zu wirken. Aber versprich mir, dass du ihn nicht ausschließlich nutzt. Es gibt hier und da einige göttliche Artefakte auf deiner Welt und… Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Völker sich darum streiten könnten. Sie sind im Grunde auch zu stark, um sie zu nutzen, denn die Magie muss wachsen, verstehst du? Mit Hilfe des Anhängers wirst du in der Lage sein, Magie zu wirken, als hättest du sie gemeistert. Setze sie daher nur im äußersten Notfall ein und lerne ansonsten, dich auf deine eigene arkane Kraft zu verlassen. Es würde dich sonst nur korrumpieren.“, warnte die Göttin sie. Warum es die magischen Artefakte gab, erwähnte sie aber nicht mehr. „Auf Wiedersehen, liebste Rhuna. Es hat mich außerordentlich gefreut!“, lächelte Florencia ihrer Jüngerin zu und hob die Hand zum Abschied. Rhuna spürte, wie etwas an ihr zog und sie sanft von Florencia entfernte. Und schließlich verschwand sie und das Zimmer tauchte wieder auf. Auch Yedan war dort und schließlich berührten sie beide den Anhänger in dem Kästchen. Doch dieses Mal geschah nichts und Yedan sah überrascht aus. „Seltsam, ich hätte schwören können, dass es etwas auslöst, wenn wir ihn berühren“, murmelte er und wirkte gar etwas enttäuscht. Er hatte offenbar nicht mitbekommen, was seine Verlobte erlebt hatte.
- Rhuna Bláidyaét
- Celcia-Team
- Beiträge: 230
- Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 22:59
- Moderator des Spielers: Madiha Al'Sarma
- Aufenthaltsort: Santros
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- Rasse: Shyána Elfe
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- Fähigkeiten: Heilen - rudimentär
Kochen - überdurchschnittlich je nach Ort - Lebensenergie:
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- Ausrüstung: [br][/br]
- Tierische Begleiter: Eon (Jún)
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Florencia hatte, wie es von einer so warmherzigen Göttin wohl zu erwarten war, genau den richtigen Weg gefunden, um ihre junge Anhängerin zurück aus dem Meer der Zweifel zu führen. Dieser Weg war für Rhuna nicht in allen Punkten einfach gewesen und doch hatte der Perspektivenwechsel zum gewünschten Effekt geführt: Sie sah sich selbst in Aktion und erkannte dabei, dass sie mehr getan hatte, als sie es wahrgenommen hatte. Und noch mehr geschah! Rhuna wurde ein Blick auf die Gegenwart – auf ihre Freundin Avalinn geschenkt, so dass sie sich selbst von der positiven Entwicklung ihres Zustands ein Bild machen konnte.
Endlich konnte die junge Elfe wieder durchatmen. Ihr war selbst nicht bewusst gewesen wie tief sie bereits im Zweifelmeer versunken gewesen war, denn sie hatte den Kopf stets oben behalten und weitermachen wollen. Sie hatte sich stets auf anderes fokussiert und den steigenden Gefühlspegel, der ihr bis zum Hals gestiegen war, ignoriert.
Florencia bedachte Rhuna mit einem warmen Blick. Noch immer verstand die Brünette nicht, wieso sie die Gnade und Ehre erfuhr, dass sich ihre geliebte Göttin ihr zeigte und sich sogar um sie kümmerte, aber es machte sie unheimlich glücklich. Florencia war für Rhuna eine nicht wegzudenkende Konstante in ihrem Leben – wahrscheinlich, wie für die meisten gläubigen Elfen, die zum Götterpaar beteten. Die aufmunternden und Hoffnung schenkenden Worte eine solch reinen und überirdischen Persönlichkeit vermochten es Zweifel zu verscheuchen und Mut zu fassen. Diesen Schubs hatte Rhuna offenbar benötigt.
Dass Florencia sogar der Meinung war, dass sie eines Tages ihre beiden Magien verstehen und beherrschen lernen könnte, bedeutete Rhuna mehr, als sie in Worte fassen könnte. Sie hatte unter ihrer magiebezogenen Lage und den mangelnden Fähigkeiten sehr gelitten. Und nun sah es so aus, als würden sich nach diesem Gespräch die schwerwiegendsten Sorgen auflösen!
„Rhuna, die Magie der Natur und des Lichts sind nicht ohne Grund in dir. Wieso sich entscheiden? Es würde dich zerreißen, denn beide sind ein Teil von dir und ohne einen bist du unvollständig. Versuche sie zu nutzen, anzuwenden und lerne stärker zu werden.“
Dankbar lächelnd nickte die Elfe und fand dann endlich die Worte, die sie der Göttin noch sagen wollte: Sie bedankte sich – für alles und versprach gleichzeitig, nicht so einfach wieder die Orientierung zu verlieren.
„Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“, gestand sie und konnte nicht gänzlich verhindern, dass sich eine sanfte Wärme und Röte auf ihren Wangen ausbreitete. Sobald sie an Yedan dachte, wurde ihr Herz leichter und sie fühlte eine Wärme, die sie nur in seiner Umarmung in der Wirklichkeit fand. Die Liebe, die sie für den jungen Sarier empfand, war vermutlich wirklich nicht zu übersehen!
Florencia zumindest lachte glockenklar und nickte zustimmend:
„Oh, ich kann es sehen, liebste Rhuna! Es kann jeder sehen. Aber ihr seid füreinander bestimmt. Vergiss das niemals!“, erwähnte sie ein wenig rätselhaft, woraufhin die Göttin auch direkt eine Mahnung ihres Partners erhielt.
„Flor!“, erklang vermutlich Phauns Stimme, woraufhin die Elfe suchend den Kopf drehte, ehe auch ihr Blick gen Himmel wanderte. Die unausgesprochene Rüge ignorierend, lächelte Florencia nur und erwiderte nur:
„Sie spürt es längst…“
Rhuna stand vor ihr und bedachte sie mit einem leicht verwirrten Blick. Die Worte der Göttin waren zwar einfach zu verstehen, doch erschloss sich ihr die Bedeutung noch nicht wirklich. Gab sie der Liebe der Beiden ihren Segen? Was sollte es sonst bedeuten, dass sie füreinander bestimmt waren? Doch irgendwie vermutete sie doch, dass hinter den Worten etwas mehr steckte, als ein Sprichwort, das man Liebenden gerne entgegnete. Alleine, weil Florencia gemeint hatte, dass Rhuna es zu spüren begonnen hatte.
„Du und Yedan, euer Schicksal ist miteinander verbunden. Habe Vertrauen Rhuna. In dich, in ihn und in euch…“, erklärte die Göttin ihr mit einem nachsichtigen und freundlichen Blick, während sie ihre Hände sanft drückte.
Der violette Blick der Elfe musterte das Gesicht der ewigen Schönheit, ehe sich leichte Verunsicherung in sie vermischte.
„Unsere Schicksale sind miteinander verbunden…?“, fragte sie nach und spürte, wie sich ihr Herzschlag bei diesem Gedanken verstärkte. Vermutlich war das kein Wunder – Rhuna hatte sich vom ersten Moment an, nachdem der Schock ein wenig verflogen war, beinahe von einem Tiger gefressen worden zu sein, zu ihm hingezogen gefühlt. Und das über das übliche Maß hinaus! In seiner Gegenwart fühlte sie sich einfach stets sicher und wohl. Er war für sie Heimat – ja, die Heimat, die sie in Shyána nie hatte finden können.
Der Gedanke, dass nicht nur der Zufall sie zusammengeführt hatte, sondern sie auch noch füreinander bestimmt waren, ließ ihr Herz doch etwas nervöser schlagen. Im Grunde war sie sich Yedans Liebe nicht unsicher – wie könnte sie auch, so wie er sich ihr gegenüber verhielt? Aber es gab doch einen winzig kleinen Teil in ihr, der bei diesen Worten Erleichterung darüber empfand, dass scheinbar nicht Alyisa Yedans wirkliche Seelenverwandte gewesen war. Seine Kindheitsfreundin würde für immer seine erste große Liebe sein und auch bleiben - das konnte Rhuna akzeptieren. Doch hatte sie sich natürlich schon einmal im Stillen gefragt, ob sie bei dem Sarier je eine Chance gehabt hätte, wäre Alyisa noch am Leben – wäre alles anders verlaufen! Es war einfach tröstlich und auch stärkend zu denken, dass ihre Liebe vielleicht auch dann eine Chance gehabt hätte.
Ihren Herzschlag deutlich spürend, bemerkte sie die stärker werdende Sehnsucht nach ihm. Wäre er jetzt hier, würde sie ihn vermutlich einfach umarmen wollen.
Rhuna wartete ab, ob Florencia dazu noch etwas sagen wollte, doch dann kam der Augenblick, des unausweichlichen Abschieds. Dabei erfuhr sie, dass für dieses Treffen die Zeit angehalten worden war, was für eine sterbliche Elfe natürlich eine ziemlich erstaunliche Sache war.
„Nun aber fürchte ich, ist unsere Zeit vorbei. In deiner Welt wurde sie angehalten, kurz bevor ihr das Kästchen öffnet.“, erklärte die Göttin, ehe sie von der Jüngeren einen Gefallen erbat: „Rhuna – Verwahre den Anhänger, bis du einen geeigneten Ort dafür findest. Trage ihn meinetwegen um den Hals. Ich bin mir sicher, dass er dir ein wenig helfen kann, um die Naturmagie zu wirken. Aber versprich mir, dass du ihn nicht ausschließlich nutzt. Es gibt hier und da einige göttliche Artefakte auf deiner Welt und… Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Völker sich darum streiten könnten. Sie sind im Grunde auch zu stark, um sie zu nutzen, denn die Magie muss wachsen, verstehst du? Mit Hilfe des Anhängers wirst du in der Lage sein, Magie zu wirken, als hättest du sie gemeistert. Setze sie daher nur im äußersten Notfall ein und lerne ansonsten, dich auf deine eigene arkane Kraft zu verlassen. Es würde dich sonst nur korrumpieren.“
Sachte nickend willigte Rhuna in die Bitte Florencias ein. Sie wollte ihr gerne diesen Gefallen tun – auch kam bei ihr der Gedanke, das magische Artefakt zu nutzen, gar nicht auf. Doch während sie quasi einwilligte, registrierte sie, dass sie sich damit ein neues Problem beschert hatte: Wie sollte sie Bjorg helfen, wenn seine Sicherheit bereits am seidenen Faden hing und scheinbar nur wieder stabilisiert werden konnte, wenn der Anhänger wieder in den Besitz des Mannes gehen würde, von dem er diesen gestohlen hatte? Sie hatte Bjorg immerhin ihr Wort gegeben – doch wie könnte sie Florencias Bitte ausschlagen, oder ihr Vertrauen betrügen, nachdem sie ihr nicht nur geholfen, sondern auch erzählt hatte, wie wichtig es war, dass das magische und göttliche Artefakt nicht in die falschen Hände geriet!?
Florencia bemerkte vermutlich nichts von dem gedanklichen Konflikt, der in der Elfe aufkam und verabschiedete sich:
„Auf Wiedersehen, liebste Rhuna. Es hat mich außerordentlich gefreut!“, lächelte Florencia ihr zu, woraufhin Rhuna nicht anders konnte, als das Lächeln ebenso warm zu erwidern.
„Mich ebenso – noch einmal vielen Dank!“, meinte sie aufrichtig, ehe die Umgebung um sie herum begann zu verschwimmen. Bis sie sich, kaum ein paar Wimpernschläge später, wieder zurück im Zimmer fand, vor ihr Yedan, der den Anhänger gerade berührte und anschließend seine Überraschung darüber äußerte, dass offenbar nichts geschah!
„Seltsam, ich hätte schwören können, dass es etwas auslöst, wenn wir ihn berühren“, meinte er und wirkte etwas enttäuscht, was Rhuna zum Lächeln brachte.
Was sie gerade empfand war ein wenig merkwürdig. Die Zeit lief wieder und es war so, als wäre sie niemals in diesem wundervollen Stückchen Natur und in Gegenwart Florencias gewesen. Und doch fühlte sie sich anders – erleichterter, stärker und sie konnte noch immer die Wärme ihrer Göttin spüren.
Einen Moment lang rührte sie sich kaum, sah auf den Anhänger, den auch ihre Finger sachte berührten und wusste nicht, wie sie Yedan erzählen sollte, was sie gerade erlebt hatte.
„Also… es… ist schon etwas geschehen…“, begann sie etwas zögerlich und hob den Blick unsicher, um den warmen braunen Augen ihres Liebsten zu begegnen. Durfte sie überhaupt etwas sagen? Nein, darum würde sie sich vermutlich keine Sorgen machen müssen. Florencia hätte ihr sonst sicher etwas gesagt, denn diese wusste, dass Rhuna vor ihm keine Geheimnisse hatte und haben wollte.
„Es… wirkt zwar so, als hätte sich nichts getan, doch…“, nach Worten suchend kratzte sie sich etwas hilflos an der Wange „… in Wirklichkeit stand die Zeit still!“ Und nach dieser einleitenden Beichte begann Rhuna zu erzählen. Anfangs nur über den Anhänger, dann auch wie die Göttin Rhuna ihre Sorgen genommen hatte. Das Einzige, was sie noch unerwähnt ließ, war ihre neueste Erkenntnis, dass sie beide füreinander bestimmt sein sollten. Das alles hörte sich schon unglaublich genug an und irgendwie… fühlte es sich nicht richtig an, wenn sie es Yedan sagen würde. Sie wollte nicht, dass dadurch die Leichtigkeit ihrer Liebe und Beziehung beeinflusst wurde. Außerdem machte es im Grunde keinen großen Unterschied – an ihren und vermutlich an seinen Gefühlen würde sich dadurch nichts ändern!
„… glaubst du… mir?“, fragte Rhuna dennoch verunsichert, nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte. Der Anhänger lag weiter zwischen ihnen im Kästchen und schimmerte sachte im Licht der flackernden Kerzen. So unerwartet schlicht er auch war, mit dem Wissen, dass er ein göttliches Artefakt Florencias war, bekam er eine völlig neue Aura. Der Anhänger wirkte plötzlich geheimnisvoller, auf eine besondere und natürliche Weise edler und - wenn Rhuna ihn sich am Hals der Naturgöttin vorstellte, einfach passend!
„Ich… weiß gerade nicht genau, was ich damit tun soll. Florencia meinte zwar, ich könne ihn tragen, doch in Anbetracht, dass er Bjorgs Pfand für seine Sicherheit ist und es sicher noch weit mehr Seelen gibt, die sich nach seiner Bedeutung und gegebenenfalls auch nach den Kräften sehnen… möchte ich das lieber nicht. Ich soll einen geeigneten und sicheren Ort finden, doch leider… habe ich keinen Hinweis bekommen, wo ich diesen finden könnte!“ Rhuna zog die Beine an den Körper und umarmte diese locker mit den Armen, ihr Blich lag wieder auf das Schmuckstück gerichtet. In Gedanken suchte sie nach einer Lösung für Bjorg, doch gerade wollte ihr dieser nicht kommen.
„Ich kann ihn offenbar seinem ehemaligen Besitzer nicht überlassen…! Gleichzeitig kann und will ich Bjorg nicht enttäuschen – er vertraut mir doch und versucht sein Leben in gute Bahnen zu lenken …“ Ihr Violett richtete sich auf Yedan – noch immer etwas unsicher und abtastend, was er von alldem hielt. Nicht, dass er noch glaubte, dass sie das Schmuckstück für sich behalten wollte! Dabei läge dieser Gedanke ihr wirklich fern.
Zögernd löste sie eine Hand und streckte sie nach Yedan aus, als sie sein Gesicht betrachtete und dabei an Florencias Worte denken musste. Tatsächlich waren diese für sie weit wertvoller. Sie spürte das Glücksgefühl und die Verlegenheit in sich zurückkehren, die sie vorhin empfunden bei dieser Neuigkeit empfunden hatte.
Endlich konnte die junge Elfe wieder durchatmen. Ihr war selbst nicht bewusst gewesen wie tief sie bereits im Zweifelmeer versunken gewesen war, denn sie hatte den Kopf stets oben behalten und weitermachen wollen. Sie hatte sich stets auf anderes fokussiert und den steigenden Gefühlspegel, der ihr bis zum Hals gestiegen war, ignoriert.
Florencia bedachte Rhuna mit einem warmen Blick. Noch immer verstand die Brünette nicht, wieso sie die Gnade und Ehre erfuhr, dass sich ihre geliebte Göttin ihr zeigte und sich sogar um sie kümmerte, aber es machte sie unheimlich glücklich. Florencia war für Rhuna eine nicht wegzudenkende Konstante in ihrem Leben – wahrscheinlich, wie für die meisten gläubigen Elfen, die zum Götterpaar beteten. Die aufmunternden und Hoffnung schenkenden Worte eine solch reinen und überirdischen Persönlichkeit vermochten es Zweifel zu verscheuchen und Mut zu fassen. Diesen Schubs hatte Rhuna offenbar benötigt.
Dass Florencia sogar der Meinung war, dass sie eines Tages ihre beiden Magien verstehen und beherrschen lernen könnte, bedeutete Rhuna mehr, als sie in Worte fassen könnte. Sie hatte unter ihrer magiebezogenen Lage und den mangelnden Fähigkeiten sehr gelitten. Und nun sah es so aus, als würden sich nach diesem Gespräch die schwerwiegendsten Sorgen auflösen!
„Rhuna, die Magie der Natur und des Lichts sind nicht ohne Grund in dir. Wieso sich entscheiden? Es würde dich zerreißen, denn beide sind ein Teil von dir und ohne einen bist du unvollständig. Versuche sie zu nutzen, anzuwenden und lerne stärker zu werden.“
Dankbar lächelnd nickte die Elfe und fand dann endlich die Worte, die sie der Göttin noch sagen wollte: Sie bedankte sich – für alles und versprach gleichzeitig, nicht so einfach wieder die Orientierung zu verlieren.
„Ich… danke euch, dass ihr für mich da wart – heute, wie auch die Male davor! Dank euch konnte Yedan überleben und… das … ihr wisst wahrscheinlich, wie wichtig er mich ist.“, gestand sie und konnte nicht gänzlich verhindern, dass sich eine sanfte Wärme und Röte auf ihren Wangen ausbreitete. Sobald sie an Yedan dachte, wurde ihr Herz leichter und sie fühlte eine Wärme, die sie nur in seiner Umarmung in der Wirklichkeit fand. Die Liebe, die sie für den jungen Sarier empfand, war vermutlich wirklich nicht zu übersehen!
Florencia zumindest lachte glockenklar und nickte zustimmend:
„Oh, ich kann es sehen, liebste Rhuna! Es kann jeder sehen. Aber ihr seid füreinander bestimmt. Vergiss das niemals!“, erwähnte sie ein wenig rätselhaft, woraufhin die Göttin auch direkt eine Mahnung ihres Partners erhielt.
„Flor!“, erklang vermutlich Phauns Stimme, woraufhin die Elfe suchend den Kopf drehte, ehe auch ihr Blick gen Himmel wanderte. Die unausgesprochene Rüge ignorierend, lächelte Florencia nur und erwiderte nur:
„Sie spürt es längst…“
Rhuna stand vor ihr und bedachte sie mit einem leicht verwirrten Blick. Die Worte der Göttin waren zwar einfach zu verstehen, doch erschloss sich ihr die Bedeutung noch nicht wirklich. Gab sie der Liebe der Beiden ihren Segen? Was sollte es sonst bedeuten, dass sie füreinander bestimmt waren? Doch irgendwie vermutete sie doch, dass hinter den Worten etwas mehr steckte, als ein Sprichwort, das man Liebenden gerne entgegnete. Alleine, weil Florencia gemeint hatte, dass Rhuna es zu spüren begonnen hatte.
„Du und Yedan, euer Schicksal ist miteinander verbunden. Habe Vertrauen Rhuna. In dich, in ihn und in euch…“, erklärte die Göttin ihr mit einem nachsichtigen und freundlichen Blick, während sie ihre Hände sanft drückte.
Der violette Blick der Elfe musterte das Gesicht der ewigen Schönheit, ehe sich leichte Verunsicherung in sie vermischte.
„Unsere Schicksale sind miteinander verbunden…?“, fragte sie nach und spürte, wie sich ihr Herzschlag bei diesem Gedanken verstärkte. Vermutlich war das kein Wunder – Rhuna hatte sich vom ersten Moment an, nachdem der Schock ein wenig verflogen war, beinahe von einem Tiger gefressen worden zu sein, zu ihm hingezogen gefühlt. Und das über das übliche Maß hinaus! In seiner Gegenwart fühlte sie sich einfach stets sicher und wohl. Er war für sie Heimat – ja, die Heimat, die sie in Shyána nie hatte finden können.
Der Gedanke, dass nicht nur der Zufall sie zusammengeführt hatte, sondern sie auch noch füreinander bestimmt waren, ließ ihr Herz doch etwas nervöser schlagen. Im Grunde war sie sich Yedans Liebe nicht unsicher – wie könnte sie auch, so wie er sich ihr gegenüber verhielt? Aber es gab doch einen winzig kleinen Teil in ihr, der bei diesen Worten Erleichterung darüber empfand, dass scheinbar nicht Alyisa Yedans wirkliche Seelenverwandte gewesen war. Seine Kindheitsfreundin würde für immer seine erste große Liebe sein und auch bleiben - das konnte Rhuna akzeptieren. Doch hatte sie sich natürlich schon einmal im Stillen gefragt, ob sie bei dem Sarier je eine Chance gehabt hätte, wäre Alyisa noch am Leben – wäre alles anders verlaufen! Es war einfach tröstlich und auch stärkend zu denken, dass ihre Liebe vielleicht auch dann eine Chance gehabt hätte.
Ihren Herzschlag deutlich spürend, bemerkte sie die stärker werdende Sehnsucht nach ihm. Wäre er jetzt hier, würde sie ihn vermutlich einfach umarmen wollen.
Rhuna wartete ab, ob Florencia dazu noch etwas sagen wollte, doch dann kam der Augenblick, des unausweichlichen Abschieds. Dabei erfuhr sie, dass für dieses Treffen die Zeit angehalten worden war, was für eine sterbliche Elfe natürlich eine ziemlich erstaunliche Sache war.
„Nun aber fürchte ich, ist unsere Zeit vorbei. In deiner Welt wurde sie angehalten, kurz bevor ihr das Kästchen öffnet.“, erklärte die Göttin, ehe sie von der Jüngeren einen Gefallen erbat: „Rhuna – Verwahre den Anhänger, bis du einen geeigneten Ort dafür findest. Trage ihn meinetwegen um den Hals. Ich bin mir sicher, dass er dir ein wenig helfen kann, um die Naturmagie zu wirken. Aber versprich mir, dass du ihn nicht ausschließlich nutzt. Es gibt hier und da einige göttliche Artefakte auf deiner Welt und… Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Völker sich darum streiten könnten. Sie sind im Grunde auch zu stark, um sie zu nutzen, denn die Magie muss wachsen, verstehst du? Mit Hilfe des Anhängers wirst du in der Lage sein, Magie zu wirken, als hättest du sie gemeistert. Setze sie daher nur im äußersten Notfall ein und lerne ansonsten, dich auf deine eigene arkane Kraft zu verlassen. Es würde dich sonst nur korrumpieren.“
Sachte nickend willigte Rhuna in die Bitte Florencias ein. Sie wollte ihr gerne diesen Gefallen tun – auch kam bei ihr der Gedanke, das magische Artefakt zu nutzen, gar nicht auf. Doch während sie quasi einwilligte, registrierte sie, dass sie sich damit ein neues Problem beschert hatte: Wie sollte sie Bjorg helfen, wenn seine Sicherheit bereits am seidenen Faden hing und scheinbar nur wieder stabilisiert werden konnte, wenn der Anhänger wieder in den Besitz des Mannes gehen würde, von dem er diesen gestohlen hatte? Sie hatte Bjorg immerhin ihr Wort gegeben – doch wie könnte sie Florencias Bitte ausschlagen, oder ihr Vertrauen betrügen, nachdem sie ihr nicht nur geholfen, sondern auch erzählt hatte, wie wichtig es war, dass das magische und göttliche Artefakt nicht in die falschen Hände geriet!?
Florencia bemerkte vermutlich nichts von dem gedanklichen Konflikt, der in der Elfe aufkam und verabschiedete sich:
„Auf Wiedersehen, liebste Rhuna. Es hat mich außerordentlich gefreut!“, lächelte Florencia ihr zu, woraufhin Rhuna nicht anders konnte, als das Lächeln ebenso warm zu erwidern.
„Mich ebenso – noch einmal vielen Dank!“, meinte sie aufrichtig, ehe die Umgebung um sie herum begann zu verschwimmen. Bis sie sich, kaum ein paar Wimpernschläge später, wieder zurück im Zimmer fand, vor ihr Yedan, der den Anhänger gerade berührte und anschließend seine Überraschung darüber äußerte, dass offenbar nichts geschah!
„Seltsam, ich hätte schwören können, dass es etwas auslöst, wenn wir ihn berühren“, meinte er und wirkte etwas enttäuscht, was Rhuna zum Lächeln brachte.
Was sie gerade empfand war ein wenig merkwürdig. Die Zeit lief wieder und es war so, als wäre sie niemals in diesem wundervollen Stückchen Natur und in Gegenwart Florencias gewesen. Und doch fühlte sie sich anders – erleichterter, stärker und sie konnte noch immer die Wärme ihrer Göttin spüren.
Einen Moment lang rührte sie sich kaum, sah auf den Anhänger, den auch ihre Finger sachte berührten und wusste nicht, wie sie Yedan erzählen sollte, was sie gerade erlebt hatte.
„Also… es… ist schon etwas geschehen…“, begann sie etwas zögerlich und hob den Blick unsicher, um den warmen braunen Augen ihres Liebsten zu begegnen. Durfte sie überhaupt etwas sagen? Nein, darum würde sie sich vermutlich keine Sorgen machen müssen. Florencia hätte ihr sonst sicher etwas gesagt, denn diese wusste, dass Rhuna vor ihm keine Geheimnisse hatte und haben wollte.
„Es… wirkt zwar so, als hätte sich nichts getan, doch…“, nach Worten suchend kratzte sie sich etwas hilflos an der Wange „… in Wirklichkeit stand die Zeit still!“ Und nach dieser einleitenden Beichte begann Rhuna zu erzählen. Anfangs nur über den Anhänger, dann auch wie die Göttin Rhuna ihre Sorgen genommen hatte. Das Einzige, was sie noch unerwähnt ließ, war ihre neueste Erkenntnis, dass sie beide füreinander bestimmt sein sollten. Das alles hörte sich schon unglaublich genug an und irgendwie… fühlte es sich nicht richtig an, wenn sie es Yedan sagen würde. Sie wollte nicht, dass dadurch die Leichtigkeit ihrer Liebe und Beziehung beeinflusst wurde. Außerdem machte es im Grunde keinen großen Unterschied – an ihren und vermutlich an seinen Gefühlen würde sich dadurch nichts ändern!
„… glaubst du… mir?“, fragte Rhuna dennoch verunsichert, nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte. Der Anhänger lag weiter zwischen ihnen im Kästchen und schimmerte sachte im Licht der flackernden Kerzen. So unerwartet schlicht er auch war, mit dem Wissen, dass er ein göttliches Artefakt Florencias war, bekam er eine völlig neue Aura. Der Anhänger wirkte plötzlich geheimnisvoller, auf eine besondere und natürliche Weise edler und - wenn Rhuna ihn sich am Hals der Naturgöttin vorstellte, einfach passend!
„Ich… weiß gerade nicht genau, was ich damit tun soll. Florencia meinte zwar, ich könne ihn tragen, doch in Anbetracht, dass er Bjorgs Pfand für seine Sicherheit ist und es sicher noch weit mehr Seelen gibt, die sich nach seiner Bedeutung und gegebenenfalls auch nach den Kräften sehnen… möchte ich das lieber nicht. Ich soll einen geeigneten und sicheren Ort finden, doch leider… habe ich keinen Hinweis bekommen, wo ich diesen finden könnte!“ Rhuna zog die Beine an den Körper und umarmte diese locker mit den Armen, ihr Blich lag wieder auf das Schmuckstück gerichtet. In Gedanken suchte sie nach einer Lösung für Bjorg, doch gerade wollte ihr dieser nicht kommen.
„Ich kann ihn offenbar seinem ehemaligen Besitzer nicht überlassen…! Gleichzeitig kann und will ich Bjorg nicht enttäuschen – er vertraut mir doch und versucht sein Leben in gute Bahnen zu lenken …“ Ihr Violett richtete sich auf Yedan – noch immer etwas unsicher und abtastend, was er von alldem hielt. Nicht, dass er noch glaubte, dass sie das Schmuckstück für sich behalten wollte! Dabei läge dieser Gedanke ihr wirklich fern.
Zögernd löste sie eine Hand und streckte sie nach Yedan aus, als sie sein Gesicht betrachtete und dabei an Florencias Worte denken musste. Tatsächlich waren diese für sie weit wertvoller. Sie spürte das Glücksgefühl und die Verlegenheit in sich zurückkehren, die sie vorhin empfunden bei dieser Neuigkeit empfunden hatte.
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- Ausrüstung: [br][/br]
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Wer konnte schon behaupten, dass ihm die Gnade zuteilwurde, einer Göttin oder einem Gott zu begegnen? Es gab gewiss nicht viele, die in diese Gunst fielen und Rhuna wusste das. Sie war schon immer sehr Florencia-gläubig gewesen, aber das war noch mal ein vollkommen anderes Level. Rhuna verstand, welche Ehre es war, dass die Göttin der Natur ihre Aufwartung machte. Dabei verstand sie nicht, weshalb sie die Auserwählte war, doch Florencia erklärte sich auch nicht. Rhuna musste wohl das Wunder als solches akzeptieren und zog ihre Lehren aus den weisen, warmen Worten der personifizierten Natur. Florencia half der Elfe, dass die Last von ihren Schultern nicht nur angehoben, sondern auch gelindert wurde. Rhuna schaffte es wieder durchzuatmen und sich selbst zu erkennen. Sie konnte sehen, dass ihr Weg nicht umsonst war. Dass sich die Dinge bereits zu ändern begonnen hatten, sie aber Zeit brauchte, bis sie auch an einem Ziel wäre. Florencia nahm ihre Sorgen, dass Avalinn noch immer unter den Umständen litt und damit löste sie einen immensen Knoten auf. Rhuna hatte bisher nicht verstanden, dass auch sie unter diesen Dingen erheblich mehr gelitten hatte. Ihr Wunsch, immer voranzugehen, nicht stehenzubleiben, weil sie Angst hatte, ihr renne die Zeit davon, war schlussendlich Teil ihrer eigenen Erschöpfung. Aber Florencia löste nicht nur bestehende Knoten auf. Sie gab Rhuna auch einen neuen Weg: Die Magien in sich beherrschen lernen. Wie das gehen sollte, würde Rhuna selbst herausfinden müssen. Aber die Göttin gab ihr den Segen, den dieses Unterfangen brauchte. Und mehr noch, sie erinnerte Rhuna daran, dass sie womöglich nicht ohne Grund mit beiden Magien aufgewachsen war. Im Grunde war es doch ganz einfach… hätte sie Flöte und Laute lernen wollen, weil sie ihr gleichermaßen lagen, dann hätte sie es einfach getan. Sie hätte ihr Talent gefördert, anstatt eines zu vernachlässigen. Avalinn hatte sie damals gewarnt. Dass beide Magien sie verzehren würden, sollte sie sich nicht für eine entscheiden. Aber Avalinn hatte sich womöglich geirrt. Das kam vor, auch wenn Rhuna sehr große Stücke auf die Heilerin hielt. Nachdem Florencia noch mal kryptisch verlauten lassen hatte, dass Rhuna und Yedan füreinander bestimmt seien, verlor sich der Zauber der anderen Welt. Rhuna kehrte in das Schlafzimmer in Santros zurück und fand sich nur ein paar Sekunden vor dem Berühren des Amuletts wieder. Sie saß ihrem Sarier gegenüber und schon lief die Zeit gewohnt weiter. Rhuna brauchte erstmal einen Moment, bevor sie sich auch wieder in dieser Zeitlinie zurechtfand. Yedan’s vertraute Stimme half der Elfe dabei.
„Also… es… ist schon etwas geschehen…“, begann sie das einzuleiten, was sie Yedan erzählen wollte. Das helle Braun seiner Augen tastete nach ihrem Violett. „Hm?“, fragte er wortkarg und legte etwas den Kopf zur Seite. Daraufhin begann Rhuna zu erzählen und mit jedem Wort, das sie offenbarte, wurden die Augen des Sariers größer und größer. Am Ende wusste Rhuna nicht, was er davon hielt. Würde er gleich in Lachen ausbrechen? Sie für verrückt erklären? „… glaubst du… mir?“ Yedan wäre wohl nicht der Mann ihrer Träume, wenn er sie jemals nicht ernstgenommen hätte. Nein, das konnte man ihm wirklich nicht vorwerfen, denn das war es doch, was sie von Anfang an an ihm bewundert hatte. Sein unerschütterliches Vertrauen in sie. „Wie könnte ich dir nicht glauben?“, sagte er dann und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das klingt viel zu fantastisch, als dass es nicht geschehen wäre!“, klatschte er in die Hände und lachte. Er schaute sich etwas fragend um, als würde ihm gleich auffallen, dass Florencia in einer Ecke stand und lauschte. Es musste seltsam für ihn sein zu wissen, dass die Göttin ein Auge auf Rhuna hatte. Im weitesten Sinne war das der Glaube eines jeden, aber zu wissen, dass es so war, war befremdlich. „Ich… weiß gerade nicht genau, was ich damit tun soll. Florencia meinte zwar, ich könne ihn tragen, doch in Anbetracht, dass er Bjorgs Pfand für seine Sicherheit ist und es sicher noch weit mehr Seelen gibt, die sich nach seiner Bedeutung und gegebenenfalls auch nach den Kräften sehnen… möchte ich das lieber nicht. Ich soll einen geeigneten und sicheren Ort finden, doch leider… habe ich keinen Hinweis bekommen, wo ich diesen finden könnte!“ Rhuna nahm ihre Aufgabe sehr ernst und im Grunde war es nun wieder ein weiterer Punkt auf ihrer Liste, den sie zu tun bekommen hatte. Yedan beobachtete sie, wie sie ihre Position änderte. „Ich glaube nicht, dass dir Florencia noch mehr aufbürden wollte. Vermutlich gibt es einen Weg…“, murmelte er nachdenklich, während Rhuna ebenfalls brütete.
„Ich kann ihn offenbar seinem ehemaligen Besitzer nicht überlassen…! Gleichzeitig kann und will ich Bjorg nicht enttäuschen – er vertraut mir doch und versucht sein Leben in gute Bahnen zu lenken …“ Als Rhuna den Blick bei Yedan suchte, fand sie Geborgenheit. Sie fand Liebe und Verständnis. Sie konnte darin nicht erkennen, dass er dachte, sie wolle nun das Amulett behalten. Er lächelte sie an, griff ihre Hand, die sein Gesicht streichelte und küsste sie liebevoll. Dann blitzte es in seinen Augen auf. „Nun, wenn du es nicht zurückgeben kannst und Bjorg retten willst, müssen wir womöglich diesen… wie hieß er noch? Kallum Fjarde aufsuchen und mit ihm reden!“, schlug er wagemutig vor. „Vielleicht können wir ihn überzeugen, dass dieses Amulett rechtmäßig ‚dir‘ gehört und nirgendwo anders sein sollte? Florencia sagte, du könntest es tragen… liegt darin vielleicht eine versteckte Botschaft? Sie sagte, du sollst es nicht anwenden, aber… tragen? Was wäre, wenn wir Kallum aufsuchen und du ihm klarmachst, dass er das Amulett nicht wiederbekommt?“, fragte er und begann damit, eine Idee zu entwickeln. „Womöglich lässt er sich auf etwas anderes ein? Einen… Tauschhandel womöglich? Damit Bjorg und das Amulett in Sicherheit sind.“ Yedan schaute kurz zu den Fenstern. „Es ist schon spät und ich denke, wir können uns noch etwas ausruhen, bevor es gleich wieder losgeht. Aber womöglich hat Arrond noch einige Informationen, die uns helfen, Kallum Fjarde einzuschätzen? Es wäre ein Ansatz, findest du nicht?“, fragte er sie und musterte Rhuna abwartend, ob nun sie alles für wahnwitzig hielt oder aber noch eigene Ideen vorbrachte.
„Also… es… ist schon etwas geschehen…“, begann sie das einzuleiten, was sie Yedan erzählen wollte. Das helle Braun seiner Augen tastete nach ihrem Violett. „Hm?“, fragte er wortkarg und legte etwas den Kopf zur Seite. Daraufhin begann Rhuna zu erzählen und mit jedem Wort, das sie offenbarte, wurden die Augen des Sariers größer und größer. Am Ende wusste Rhuna nicht, was er davon hielt. Würde er gleich in Lachen ausbrechen? Sie für verrückt erklären? „… glaubst du… mir?“ Yedan wäre wohl nicht der Mann ihrer Träume, wenn er sie jemals nicht ernstgenommen hätte. Nein, das konnte man ihm wirklich nicht vorwerfen, denn das war es doch, was sie von Anfang an an ihm bewundert hatte. Sein unerschütterliches Vertrauen in sie. „Wie könnte ich dir nicht glauben?“, sagte er dann und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das klingt viel zu fantastisch, als dass es nicht geschehen wäre!“, klatschte er in die Hände und lachte. Er schaute sich etwas fragend um, als würde ihm gleich auffallen, dass Florencia in einer Ecke stand und lauschte. Es musste seltsam für ihn sein zu wissen, dass die Göttin ein Auge auf Rhuna hatte. Im weitesten Sinne war das der Glaube eines jeden, aber zu wissen, dass es so war, war befremdlich. „Ich… weiß gerade nicht genau, was ich damit tun soll. Florencia meinte zwar, ich könne ihn tragen, doch in Anbetracht, dass er Bjorgs Pfand für seine Sicherheit ist und es sicher noch weit mehr Seelen gibt, die sich nach seiner Bedeutung und gegebenenfalls auch nach den Kräften sehnen… möchte ich das lieber nicht. Ich soll einen geeigneten und sicheren Ort finden, doch leider… habe ich keinen Hinweis bekommen, wo ich diesen finden könnte!“ Rhuna nahm ihre Aufgabe sehr ernst und im Grunde war es nun wieder ein weiterer Punkt auf ihrer Liste, den sie zu tun bekommen hatte. Yedan beobachtete sie, wie sie ihre Position änderte. „Ich glaube nicht, dass dir Florencia noch mehr aufbürden wollte. Vermutlich gibt es einen Weg…“, murmelte er nachdenklich, während Rhuna ebenfalls brütete.
„Ich kann ihn offenbar seinem ehemaligen Besitzer nicht überlassen…! Gleichzeitig kann und will ich Bjorg nicht enttäuschen – er vertraut mir doch und versucht sein Leben in gute Bahnen zu lenken …“ Als Rhuna den Blick bei Yedan suchte, fand sie Geborgenheit. Sie fand Liebe und Verständnis. Sie konnte darin nicht erkennen, dass er dachte, sie wolle nun das Amulett behalten. Er lächelte sie an, griff ihre Hand, die sein Gesicht streichelte und küsste sie liebevoll. Dann blitzte es in seinen Augen auf. „Nun, wenn du es nicht zurückgeben kannst und Bjorg retten willst, müssen wir womöglich diesen… wie hieß er noch? Kallum Fjarde aufsuchen und mit ihm reden!“, schlug er wagemutig vor. „Vielleicht können wir ihn überzeugen, dass dieses Amulett rechtmäßig ‚dir‘ gehört und nirgendwo anders sein sollte? Florencia sagte, du könntest es tragen… liegt darin vielleicht eine versteckte Botschaft? Sie sagte, du sollst es nicht anwenden, aber… tragen? Was wäre, wenn wir Kallum aufsuchen und du ihm klarmachst, dass er das Amulett nicht wiederbekommt?“, fragte er und begann damit, eine Idee zu entwickeln. „Womöglich lässt er sich auf etwas anderes ein? Einen… Tauschhandel womöglich? Damit Bjorg und das Amulett in Sicherheit sind.“ Yedan schaute kurz zu den Fenstern. „Es ist schon spät und ich denke, wir können uns noch etwas ausruhen, bevor es gleich wieder losgeht. Aber womöglich hat Arrond noch einige Informationen, die uns helfen, Kallum Fjarde einzuschätzen? Es wäre ein Ansatz, findest du nicht?“, fragte er sie und musterte Rhuna abwartend, ob nun sie alles für wahnwitzig hielt oder aber noch eigene Ideen vorbrachte.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Das einzigartige Erlebnis, das Rhuna wiederfahren war, brachte neue Stärke in ihr hervor. Florencias Worte untermauerten die Hoffnung, die wie ein kleines Boot von den Wellen der Welt mitgerissen worden war. Die Selbstzweifel, die sie plagten waren vielleicht noch nicht gänzlich ausgelöscht und doch war die Begegnung mit der Göttin wie eine schnell wirksame Heilsalbe gewesen, die nun bereits ihre Wirkung entfaltete.
Rhuna stellte sich der kleinen Herausforderung Yedan von diesem ungewöhnlichen Treffen zu berichten, was in seinen Ohren wahrlich wie ein ausgedachtes Märchen klingen könnte. Doch der Sarier blieb sich und dem Vertrauen, das er in Rhuna besaß treu und schenkte ihren fantastischen Erzählungen Glauben. Dabei hätte sie es ihm nicht übelnehmen können, wäre er davon ausgegangen, dass sie ihn verschaukeln wollte.
„Wie könnte ich dir nicht glauben? Das klingt viel zu fantastisch, als dass es nicht geschehen wäre!“, meinte er und klatschte lachend in die Hände.
Für einen kurzen Moment betrachtete Rhuna sein Gesicht und suchte nach Zeichen von Sarkasmus oder überspielten Zweifeln, doch Yedans Blick war und blieb aufrecht. Erleichtert atmete sie leise aus und beobachtete dann schmunzelnd, wie er sich umsah, als würde er nach Florencia suchen. Wer konnte es ihm verdenken?
Mit der Hand schob sie das Kästchen beiseite und rutschte nah zu ihm, um ihn einfach zu umarmen. Es waren eben solche Momente in denen sie einfach nur glücklich darüber war, dass sie ihre Heimatstadt verlassen hatte.
Für einen Moment drückte sich die schmale Elfe an ihn und vergrub ihre Stirn an seiner Schulter. Florencias Worte, dass sie füreinander bestimmt waren, machten ihr seine Präsenz irgendwie noch bewusster und ihr Herz begann zu schlagen, wie das erste Mal, als sie sich nähergekommen waren. Auch schon vorher war ihr bewusst geworden, dass sie sich ein Leben ohne diesen Sarier nicht mehr vorstellen konnte. Er war zu einem Teil von ihr geworden, den sie einfach brauchte.
„Ich weiß gar nicht mit was ich dich verdient habe…!“, murmelte sie leise und drückte ihn noch einmal kurz näher, genoss seine Wärme und seinen Geruch. Als Rhuna ihren Griff wieder lockerte und aufsah, konnte sie es nicht verhindern, dass sie leicht errötete. Die Verlegenheit und Zuneigung ihm gegenüber war ihr deutlich anzusehen.
Als sie sich beide ein wenig an die Situation gewöhnt hatten, kehrte ihre Aufmerksamkeit zurück auf den Anhänger und Rhuna äußerte ihre Unsicherheit darüber, was sie nun mit diesem tun sollte. Immerhin bestand ein gewisser Interessenskonflikt in Florencias Ansinnen und Bjorgs Bitte ihr gegenüber. Was sollte sie nur tun?
„Ich glaube nicht, dass dir Florencia noch mehr aufbürden wollte. Vermutlich gibt es einen Weg…“, murmelte Yedan nachdenklich, woraufhin die Brünette kurz nickte, doch dann gleichfalls wieder in Gedanken versank. Dass sie den Anhänger an den ehemaligen Besitzer aushändigte war keine Option mehr. Doch wie sollte sie dann dafür sorgen, dass Bjorg in Sicherheit war?
Ihr Blick hob sich und sie suchte in Yedans Braun nach einer rettenden Idee. Sie hoffe einfach, dass ihr dabei ein Einfall kommen würde, doch sobald der Halbelf lächelte und ihre Hand, die über seine Wange gestrichen hatte, küsste, verlor sie jeglichen Faden.
„Nun, wenn du es nicht zurückgeben kannst und Bjorg retten willst, müssen wir womöglich diesen… wie hieß er noch? Kallum Fjarde aufsuchen und mit ihm reden! Vielleicht können wir ihn überzeugen, dass dieses Amulett rechtmäßig ‚dir‘ gehört und nirgendwo anders sein sollte? Florencia sagte, du könntest es tragen… liegt darin vielleicht eine versteckte Botschaft? Sie sagte, du sollst es nicht anwenden, aber… tragen? Was wäre, wenn wir Kallum aufsuchen und du ihm klarmachst, dass er das Amulett nicht wiederbekommt?“ In den Anblick seines Brauns versinkend, lauschte die Elfe seinen Worten und war doch nicht gänzlich bei dem Gesagten.
„Ja…!“, merkte sie bestätigend und abwesend zugleich an, strich dabei durch das weiche braune Haar, das sein hübsches Gesicht umrahmte. Für eine Sekunde war sie noch von ihm gefangen, ehe die wirkliche Bedeutung zu ihr durchdrang: „Ja, … ich meine… was? Wie sollen wir ihm erklären, dass das Amulett nun in meinem Besitz bleiben wird und wir es ihm nicht zurückgeben? Er würde die Gründe doch nie und nimmer verstehen … meine… er wird denken, dass ich es für mich haben und nutzen möchte!“ Und wie sollte sie es diesem Kallum verdenken? Er kannte weder sie, noch würde er ihren Worten über das Treffen mit Florencia so Glauben schenken, wie es Yedan getan hatte.
„Er wird uns für diebische Komplizen halten und uns verhaften lassen!“ Rhuna schüttelte bei dem Gedanken leicht mit dem Kopf und für ein paar Sekunden herrschte nachdenkliche Stille.
„Womöglich lässt er sich auf etwas anderes ein? Einen… Tauschhandel womöglich? Damit Bjorg und das Amulett in Sicherheit sind.“ Dieser Vorschlag von Yedan klang weitaus erfolgversprechender und doch gab es einen großen Haken: sie besaßen nichts, was sie eintauschen könnten. Erst recht nicht, wenn besagter Kallum Fjarde wusste, um was es sich bei dem Anhänger handelte – ein göttliches Relikt.
„Das… wäre ein Ansatz…!“, gab sie dennoch bestätigend von sich und folgte dem Blick des Halbelfen zum Fenster.
„Es ist schon spät und ich denke, wir können uns noch etwas ausruhen, bevor es gleich wieder losgeht. Aber womöglich hat Arrond noch einige Informationen, die uns helfen, Kallum Fjarde einzuschätzen? Es wäre ein Ansatz, findest du nicht?“ Dieser Vorschlag hörte sich in ihren Augen gut an. Ihr Gastgeber Arrond schien immerhin jede bedeutende Person in dieser Stadt zu kennen und würde ihnen sicher einen Ratschlag geben können.
„Doch… was sagen wir ihm, wieso wir den Anhänger behalten müssen? Sagen wir ihm, dass wir in seinem Besitz sind?“, fragte sie nach und dachte selbst darüber nach, um die Situation am besten einzuschätzen. Der Abend schien immer weiter voranzuschreiten und vermutlich würde Arrond auch bald zu Bett gehen wollen.
„Am besten gehen wir gleich hin…?“, fragte sie und rutschte vom Bett. Noch immer scheute sich Rhuna den Anhänger zu tragen, auch wenn dies Florencias Wunsch war, dem sie gerne nachgeben wollte. Doch zuerst sollten sie die nächsten Schritte klären.
Rhuna stellte sich der kleinen Herausforderung Yedan von diesem ungewöhnlichen Treffen zu berichten, was in seinen Ohren wahrlich wie ein ausgedachtes Märchen klingen könnte. Doch der Sarier blieb sich und dem Vertrauen, das er in Rhuna besaß treu und schenkte ihren fantastischen Erzählungen Glauben. Dabei hätte sie es ihm nicht übelnehmen können, wäre er davon ausgegangen, dass sie ihn verschaukeln wollte.
„Wie könnte ich dir nicht glauben? Das klingt viel zu fantastisch, als dass es nicht geschehen wäre!“, meinte er und klatschte lachend in die Hände.
Für einen kurzen Moment betrachtete Rhuna sein Gesicht und suchte nach Zeichen von Sarkasmus oder überspielten Zweifeln, doch Yedans Blick war und blieb aufrecht. Erleichtert atmete sie leise aus und beobachtete dann schmunzelnd, wie er sich umsah, als würde er nach Florencia suchen. Wer konnte es ihm verdenken?
Mit der Hand schob sie das Kästchen beiseite und rutschte nah zu ihm, um ihn einfach zu umarmen. Es waren eben solche Momente in denen sie einfach nur glücklich darüber war, dass sie ihre Heimatstadt verlassen hatte.
Für einen Moment drückte sich die schmale Elfe an ihn und vergrub ihre Stirn an seiner Schulter. Florencias Worte, dass sie füreinander bestimmt waren, machten ihr seine Präsenz irgendwie noch bewusster und ihr Herz begann zu schlagen, wie das erste Mal, als sie sich nähergekommen waren. Auch schon vorher war ihr bewusst geworden, dass sie sich ein Leben ohne diesen Sarier nicht mehr vorstellen konnte. Er war zu einem Teil von ihr geworden, den sie einfach brauchte.
„Ich weiß gar nicht mit was ich dich verdient habe…!“, murmelte sie leise und drückte ihn noch einmal kurz näher, genoss seine Wärme und seinen Geruch. Als Rhuna ihren Griff wieder lockerte und aufsah, konnte sie es nicht verhindern, dass sie leicht errötete. Die Verlegenheit und Zuneigung ihm gegenüber war ihr deutlich anzusehen.
Als sie sich beide ein wenig an die Situation gewöhnt hatten, kehrte ihre Aufmerksamkeit zurück auf den Anhänger und Rhuna äußerte ihre Unsicherheit darüber, was sie nun mit diesem tun sollte. Immerhin bestand ein gewisser Interessenskonflikt in Florencias Ansinnen und Bjorgs Bitte ihr gegenüber. Was sollte sie nur tun?
„Ich glaube nicht, dass dir Florencia noch mehr aufbürden wollte. Vermutlich gibt es einen Weg…“, murmelte Yedan nachdenklich, woraufhin die Brünette kurz nickte, doch dann gleichfalls wieder in Gedanken versank. Dass sie den Anhänger an den ehemaligen Besitzer aushändigte war keine Option mehr. Doch wie sollte sie dann dafür sorgen, dass Bjorg in Sicherheit war?
Ihr Blick hob sich und sie suchte in Yedans Braun nach einer rettenden Idee. Sie hoffe einfach, dass ihr dabei ein Einfall kommen würde, doch sobald der Halbelf lächelte und ihre Hand, die über seine Wange gestrichen hatte, küsste, verlor sie jeglichen Faden.
„Nun, wenn du es nicht zurückgeben kannst und Bjorg retten willst, müssen wir womöglich diesen… wie hieß er noch? Kallum Fjarde aufsuchen und mit ihm reden! Vielleicht können wir ihn überzeugen, dass dieses Amulett rechtmäßig ‚dir‘ gehört und nirgendwo anders sein sollte? Florencia sagte, du könntest es tragen… liegt darin vielleicht eine versteckte Botschaft? Sie sagte, du sollst es nicht anwenden, aber… tragen? Was wäre, wenn wir Kallum aufsuchen und du ihm klarmachst, dass er das Amulett nicht wiederbekommt?“ In den Anblick seines Brauns versinkend, lauschte die Elfe seinen Worten und war doch nicht gänzlich bei dem Gesagten.
„Ja…!“, merkte sie bestätigend und abwesend zugleich an, strich dabei durch das weiche braune Haar, das sein hübsches Gesicht umrahmte. Für eine Sekunde war sie noch von ihm gefangen, ehe die wirkliche Bedeutung zu ihr durchdrang: „Ja, … ich meine… was? Wie sollen wir ihm erklären, dass das Amulett nun in meinem Besitz bleiben wird und wir es ihm nicht zurückgeben? Er würde die Gründe doch nie und nimmer verstehen … meine… er wird denken, dass ich es für mich haben und nutzen möchte!“ Und wie sollte sie es diesem Kallum verdenken? Er kannte weder sie, noch würde er ihren Worten über das Treffen mit Florencia so Glauben schenken, wie es Yedan getan hatte.
„Er wird uns für diebische Komplizen halten und uns verhaften lassen!“ Rhuna schüttelte bei dem Gedanken leicht mit dem Kopf und für ein paar Sekunden herrschte nachdenkliche Stille.
„Womöglich lässt er sich auf etwas anderes ein? Einen… Tauschhandel womöglich? Damit Bjorg und das Amulett in Sicherheit sind.“ Dieser Vorschlag von Yedan klang weitaus erfolgversprechender und doch gab es einen großen Haken: sie besaßen nichts, was sie eintauschen könnten. Erst recht nicht, wenn besagter Kallum Fjarde wusste, um was es sich bei dem Anhänger handelte – ein göttliches Relikt.
„Das… wäre ein Ansatz…!“, gab sie dennoch bestätigend von sich und folgte dem Blick des Halbelfen zum Fenster.
„Es ist schon spät und ich denke, wir können uns noch etwas ausruhen, bevor es gleich wieder losgeht. Aber womöglich hat Arrond noch einige Informationen, die uns helfen, Kallum Fjarde einzuschätzen? Es wäre ein Ansatz, findest du nicht?“ Dieser Vorschlag hörte sich in ihren Augen gut an. Ihr Gastgeber Arrond schien immerhin jede bedeutende Person in dieser Stadt zu kennen und würde ihnen sicher einen Ratschlag geben können.
„Doch… was sagen wir ihm, wieso wir den Anhänger behalten müssen? Sagen wir ihm, dass wir in seinem Besitz sind?“, fragte sie nach und dachte selbst darüber nach, um die Situation am besten einzuschätzen. Der Abend schien immer weiter voranzuschreiten und vermutlich würde Arrond auch bald zu Bett gehen wollen.
„Am besten gehen wir gleich hin…?“, fragte sie und rutschte vom Bett. Noch immer scheute sich Rhuna den Anhänger zu tragen, auch wenn dies Florencias Wunsch war, dem sie gerne nachgeben wollte. Doch zuerst sollten sie die nächsten Schritte klären.
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Re: Zimmer für zwei? (Gästezimmer 2)
Was Rhuna erlebt hatte, war nur wenigen vergönnt. Selten besuchten die Götter wahrhaftig ihre Gläubigen, doch Rhuna wurde dieses Wunder zuteil. Warum und wieso ausgerechnet sie, diese Antwort blieb Florencia schuldig. Aber es brauchte auch für diesen Moment nicht mehr. Rhuna war endlich ein wenig auf dem rechten Weg zurückgekommen. Florencia hatte der Elfe Mut machen können. Sie hatte ihr Selbstvertrauen zurückgegeben und das war so wichtig gewesen. Jetzt musste sie nur noch mit Yedan das Chaos in ihrem derzeitigen Alltag lösen. Es gab zu viele Fäden, so viele lose Enden und Ungereimtheiten. Zu viele Wenn und Aber. Yedan hatte nicht einen Moment Zweifel an Rhuna’s Geschichte und glaubte sogar, dass ihr die Göttin der Natur nicht noch mehr auflasten wollte. Auch wenn Rhuna derzeit den Weg noch nicht sah, er war sich sicher, dass es einen gab. Yedan schlug also vor, dass sie mit dem ursprünglichen Besitzer reden sollten. Rhuna war selbst noch dabei die Gedanken zu wälzen, als ihr der Sinn seiner Worte ins Bewusstsein sickerte. „Ja, … ich meine… was? Wie sollen wir ihm erklären, dass das Amulett nun in meinem Besitz bleiben wird und wir es ihm nicht zurückgeben? Er würde die Gründe doch nie und nimmer verstehen … meine… er wird denken, dass ich es für mich haben und nutzen möchte!“ Yedan musterte sie und lächelte schief. „Wir wissen doch gar nicht, wie Kallum Fjarde ist? Wir kennen ihn nur aus den Erzählungen von Bjorg und – mal ehrlich – er ist ein verängstigter Bengel, der sehr viel Pech in seinem Leben hatte. Ob er in der Lage ist eine objektive Einschätzung zu geben? Was, wenn Kallum gar kein skrupelloser Kerl ist, der das ganze für sich zusammenrafft? Was, wenn er… ich weiß nicht, ein guter Kerl ist, der einfach gewisse Dinge sammelt, aber deren Bedeutung nicht kennt?“, eröffnete er seine Gedanken. Es war nicht ganz von der Hand zu weisen, dass sie den Besitzer des Amuletts nicht kannten. Und Bjorg war mit Sicherheit nicht objektiv. „Er wird uns für diebische Komplizen halten und uns verhaften lassen!“ Yedan hob die Schultern. „Wenn wir es nicht versuchen…“, warf er ein. Danach folgte die Idee, etwas einzutauschen. „Das… wäre ein Ansatz…!“ Yedan nickte leicht. Und er wollte Arrond einspannen. „Doch… was sagen wir ihm, wieso wir den Anhänger behalten müssen? Sagen wir ihm, dass wir in seinem Besitz sind?“ „Hm, die Wahrheit?“, er grinste und winkte ab. „Das ist alles verzwickt… Vielleicht fragen wir Arrond, ob er Kallum kennt und was er uns über ihn berichten kann. Vielleicht gibt uns das ja bereits Aufschluss.“, murmelte er gedankenverloren. „Am besten gehen wir gleich hin…?“ Überrascht sah Yedan auf und musterte Rhuna.
„Jetzt?“, er sah sich um, als könnte ihm das Aufschluss über den Sonnenstand geben. Daraufhin erhob er sich auch und streckte sich. Er sah auf den Anhänger und das Kästchen. „Wenn Florencia sagte, du solltest ihn tragen… wieso machst du es nicht?“, fragte er und hob den Blick. „Also – ich weiß, dass du denkst, man könnte etwas Schlechtes von dir denken. Aber Rhuna… die Göttin hat dich persönlich darum gebeten.“ Er lächelte sie so unverfälscht an, wie er eben war. Dann trat er an Rhuna heran, strich ihr über die Wange und über ihr linkes Schlüsselbein. „Er würde dir hervorragend stehen“, raunte er und neigte sich vor, um sie zu küssen. Dabei griff er wieder nach ihrer Wange und ließ sich den innigen Kuss einen Moment entfalten, bevor er die Augen öffnete und sie direkt ansah. „Und ich wüsste niemanden, der geeigneter wäre.“, säuselte er verliebt und küsste sie abermals. Bis er sich zurückzog und ihr daraufhin die Entscheidung überließ.
Yedan ging einige Schritte auf die Tür zu, bis von draußen ein wenig Tumult zu hören war. Er hielt inne und lauschte, bis er die Tür öffnete und auch Rhuna verstehen konnte, was gesprochen wurde: „Wir brechen auf. Wir haben eine Spur, um weiter nachzuforschen“, hörte sie eindeutig Neri’s Stimme. Yedan hob die Augenbrauen. „Sie wollen gehen?“, fragte er Rhuna und trat bereits in den Flur. Er wartete auf seine Gefährtin und gemeinsam gingen sie den Flur hinunter, um am Ende Neri, Calhoun, Pitt und Arunn zu sehen, die sich bereits von Arrond verabschiedeten. Sobald Rhuna und Yedan hinzustießen, durfte Rhuna eine innige Umarmung von Neri erwarten und dass sie ihr klarmachte, dass alles in Ordnung war. Sie habe endlich sich selbst gefunden und das nur durch ihre Hilfe. Sie dankte Rhuna, sie wünschte ihr das größte Glück und schließlich freute sie sich, wenn sie einander irgendwann wiedersahen. Calhoun war weit unaufgeregter. Er sah aus, wie eh und je und doch musterte er Rhuna für einen Moment, ehe er ihr einfach nur zunickte. Arunn nahm sie alle herzlich in den Arm und klopfte ihnen in gutmütiger Manier die Schultern, ehe sich das Trio und Pitt auf den Weg machten. Hier trennten sich ihre Wege, aber es war alles in Ordnung. Neri hatte nicht gelogen. Rhuna hatte erkennen können, wie gut sie sich fühlte. Sie hatte nichts wahrgenommen, das darauf schließen ließ, dass es der Freundin nachhing, dass Rhuna das Ritual vorgenommen hatte. Zwischen ihnen war alles bereinigt und Rhuna durfte auch dieses Gefühl aus ihrem Repertoire streichen, hier versagt zu haben. Sie hatte Neri etwas geschenkt, das jene so dringend gebraucht hatte. Nun ging es weiter auf ihrem Weg. Sobald sie alle verschwunden waren, blieben sie, Yedan und Arrond zurück. Der Hausherr musterte sie beide abwartend und lächelte. Nun kam es auf Rhuna an.
„Jetzt?“, er sah sich um, als könnte ihm das Aufschluss über den Sonnenstand geben. Daraufhin erhob er sich auch und streckte sich. Er sah auf den Anhänger und das Kästchen. „Wenn Florencia sagte, du solltest ihn tragen… wieso machst du es nicht?“, fragte er und hob den Blick. „Also – ich weiß, dass du denkst, man könnte etwas Schlechtes von dir denken. Aber Rhuna… die Göttin hat dich persönlich darum gebeten.“ Er lächelte sie so unverfälscht an, wie er eben war. Dann trat er an Rhuna heran, strich ihr über die Wange und über ihr linkes Schlüsselbein. „Er würde dir hervorragend stehen“, raunte er und neigte sich vor, um sie zu küssen. Dabei griff er wieder nach ihrer Wange und ließ sich den innigen Kuss einen Moment entfalten, bevor er die Augen öffnete und sie direkt ansah. „Und ich wüsste niemanden, der geeigneter wäre.“, säuselte er verliebt und küsste sie abermals. Bis er sich zurückzog und ihr daraufhin die Entscheidung überließ.
Yedan ging einige Schritte auf die Tür zu, bis von draußen ein wenig Tumult zu hören war. Er hielt inne und lauschte, bis er die Tür öffnete und auch Rhuna verstehen konnte, was gesprochen wurde: „Wir brechen auf. Wir haben eine Spur, um weiter nachzuforschen“, hörte sie eindeutig Neri’s Stimme. Yedan hob die Augenbrauen. „Sie wollen gehen?“, fragte er Rhuna und trat bereits in den Flur. Er wartete auf seine Gefährtin und gemeinsam gingen sie den Flur hinunter, um am Ende Neri, Calhoun, Pitt und Arunn zu sehen, die sich bereits von Arrond verabschiedeten. Sobald Rhuna und Yedan hinzustießen, durfte Rhuna eine innige Umarmung von Neri erwarten und dass sie ihr klarmachte, dass alles in Ordnung war. Sie habe endlich sich selbst gefunden und das nur durch ihre Hilfe. Sie dankte Rhuna, sie wünschte ihr das größte Glück und schließlich freute sie sich, wenn sie einander irgendwann wiedersahen. Calhoun war weit unaufgeregter. Er sah aus, wie eh und je und doch musterte er Rhuna für einen Moment, ehe er ihr einfach nur zunickte. Arunn nahm sie alle herzlich in den Arm und klopfte ihnen in gutmütiger Manier die Schultern, ehe sich das Trio und Pitt auf den Weg machten. Hier trennten sich ihre Wege, aber es war alles in Ordnung. Neri hatte nicht gelogen. Rhuna hatte erkennen können, wie gut sie sich fühlte. Sie hatte nichts wahrgenommen, das darauf schließen ließ, dass es der Freundin nachhing, dass Rhuna das Ritual vorgenommen hatte. Zwischen ihnen war alles bereinigt und Rhuna durfte auch dieses Gefühl aus ihrem Repertoire streichen, hier versagt zu haben. Sie hatte Neri etwas geschenkt, das jene so dringend gebraucht hatte. Nun ging es weiter auf ihrem Weg. Sobald sie alle verschwunden waren, blieben sie, Yedan und Arrond zurück. Der Hausherr musterte sie beide abwartend und lächelte. Nun kam es auf Rhuna an.