Erste Schritte vor weißen Klauen

Drachma besitzt kein Stadttor, ebensowenig Wächter, abgesehen von einer gewaltigen, weißen Drachenstatue. Durch ihre Beine hindurch gelangt man in die Stadt. Jeder kann hier scheinbar ein- und ausgehen, doch Vorsicht! Der Statue wohnt Leben inne.
Antworten
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Montag 22. August 2016, 19:38

(Marga und Eilmana kommen von: Geheimnisse in der Dunkelheit)

Das Ende kam fast überraschend und stellte eine offene Wand dar, die in eine gewaltige Höhle führte, auf die weitere offene Gänge zu führten. Es schien eine Art Vorplatz zu sein, wo viele dieser Gänge sich fanden und gemeinsam auf ein Ziel zeigten. Geradeaus fiel Licht durch ein große Öffnung und Eilmana konnte das Ei kaum noch halten. Kein Tor, keine Gitter versperrten hier den Weg, nur links und rechts ragten gewaltige Klauen aus dem Fels, die zu einer gigantischen weißen Drachenstatue gehörten, durch dessen Beine man gehen konnte. Keine Wächter waren zu sehen und es war unnatürlich still. Nur der Wind und der hinter der Statur offen liegende Himmel zeugte davon, dass das hier wirklich und wahrhaftig echt war.
Bild

Benutzeravatar
Eilmana Silva
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 384
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2012, 19:41
Moderator des Spielers: Maruka
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Shyáner Elfe
Sprachen: Lyrintha
und vereinzelte Worte anderer Sprachen die Sie aufschnapen konnte.
Beruf: Künstlerin/Magierin
Fähigkeiten: Malen
Zeichnen
Lichtmagie Überdurchschnittlich
Kann kleinere Wunden heilen Licht erzeugen (schwebende Lichtkugel z.B.)
Kann kleinere Dinge schweben lassen und bewegen.
Lebensenergie:

Geld: 1D, 4L, 28F
Ausrüstung: [br]nur die Kleidung die Sie am Leib trägt[/br]
Tierische Begleiter: Naira (grünes Drachenbaby)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Eilmana Silva » Montag 29. August 2016, 20:52

Während Eilmana durch die Gänge ging fragte Marga sie ob sie das Rätsel von Huhn und Ei kenne, Eilmana überlegte.

„hm …. ich Habe diese Frage schon mal gehört aber eine Antwort habe ich nicht darauf, Was die Drachen und diesen Ort angeht ist es auch schwierig,...es wäre beides möglich. Vielleicht finden wir es ja heraus.“

Voller Zuversicht lächelte Eilmana, Marga an und ging weiter.

Nach dem sie schon eine Weile durch die Gänge gegangen waren und die Kristalle bewunderten machten sie Rast an einer kleinen Biegung.

„Ich frage mich ob diese Kristalle auch ihr leuchten behalten wenn man sie aus der Höhle mit raus nimmt, was meinst du Marga?“
„Wenn wäre es eine tolle Unterstützung, ich könnte mit dessen Hilfe ohne Magie Nachts etwas Zeichnen und es wäre ein Licht was nicht ausgeht auch wenn wir schlafen. Als Anhänger wäre es auch ein schönes Andenken...“

Eilmana spinnte Ideen über diese Kristalle, sie traute sich nicht so recht einen mitzunehmen, sie wusste auch noch nicht wie sie einen aus den wänden oder Böden hätte lösen sollen. Aber sie gefielen ihr sehr.

Eilmana streifte mit dem Finger diesen Staub von den Wänden und rieb in zwischen zwei fingern und begutachtete ihn genau.

„dieser Staub scheint aus winzigen spuren der Kristalle zu sein, ich könnte von ihm etwas versuchen mitzunehmen, er wäre sicher noch brauchbar vielleicht für ein Magisches Bild...“

Eilmana hatte nun schon länger nichts mehr gezeichnet wonach ihr der Sinn Stand, doch diese Umgebung mit ihrer Schönheit förderte ihre Kreativität, die Ideen spuckten immer mehr in ihren Kopf und sorgten dafür das sorgen immer mehr verdrängt wurden.

„Ich könnte ein Bild von dem Drachenei zeichnen und es mit diesem Staub verzieren das würde seine Besonderheit noch mehr hervor heben....“

Sie betrachtete wieder das Ei und lächelte, das Ei sah aus als würde es in diese Höhlen hinein gehören.

Eilmana spürte wie sehr es wackelte und legte es ab, es rollte in die Richtung in die es wollte, also lies Eilmana das Ei rollen, als allerdings Ragnar sich das Ei einmal schnappte war Eilaman weniger erfreut. Sie schimpfte mit Ragnar Aber Eilmana und Marga konnte sowohl Ei wie auch Warg schnell wieder einholen und Eilmana Trug das Ei wieder ein Stück. Bis sie in eine gewaltige Höhle kamen, in ihr ragte eine gigantische weiße Drachenfigur empor deren Beine eine Art Durchgang bildeten.

Eilmana staunte mit aufgerissenen Augen und aufstehendem Mund.

„WOOOW....hast du so etwas schon einmal gesehen Marga?“

Eilmana sah auf das Ei und legte es erneut ab um zu sehen in welche Richtung es rollte. Wollte es durch das Tor nach draußen...?
Bild

Benutzeravatar
Marga
Gast
Gast

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Marga » Mittwoch 31. August 2016, 22:39

„Habe ich nicht gesagt? Der Ort ist so magisch, dass sogar der Staub magisch ist.“

Obwohl der Weg einmalig schön war, lenkte das Marga nicht davon ab, dass ihnen der Rückweg versperrt blieb. Sie trottete nervös hinter Eilmana her. Es gab nur den Weg nach vorne. Sie lenkte sich ein bisschen damit ab, über die leuchtenden Steine zu spekulieren:

„Wenn wir rauskommen und der Staub leuchten weiter, dann wird es auch mit Steinen klappen.“. Mittlerweile hatten ihre Kleider, ihre Haare und Ragnas Fell etwas Staub aufgenommen und sie alle glitzerten leicht. Marga schniefte und der Ausstoß in ihrem Taschentuch glänzte zauberhaft.

„Man könnte Vermögen machen mit leuchtenden Schmuck und Glitzerstoff für reiche Leute. Nur ein paar Bergmänner, ein paar Spitzhacken und einen Karren und wir hätten ausgesorgt.“

Marga hielt inne und meinte: „Mich haben schon ein Naturwunder zerstört in meinen Leben und das ist genug, vermute ich.“, wobei sie sich auf die Kristallscheibe bei den Spinnen bezog. Aber die Idee behielt sie im Hinterkopf.

Endlich erreichten sie den Tunnelausgang. Eine riesige Statue eines Drachens erwartete sie. Margas Augen weiteten sich. Sie zeigte erst auf das Ei und dann auf die Skulptur. „Ich hoffe, dass das da niemals so groß wie das da wird.“

Ragna stand das Fell zu Berge. Das Tier mochte etwas wahrnehmen, was den Zweibeinern verborgen blieb. Marga bemerkte das und schaute die steinerne Riesenechse mit zusammengekniffenen Augen an. Sie bemerkte nichts, aber sie tat Ragna den Gefallen, mit ihr so schnell wie möglich zwischen den Beinen durchzugehen. Dabei hielt sie eine Handfläche beruhigend auf die Stelle in Ragnas pelzigen Nacken, wo sie einmal ihre orkischen Reißzähne angelegt hatte.

Obwohl sie immer noch von allen Seiten von Fels umgeben waren, konnte Marga wenigstens den Himmel sehen. Es gab mehrere weitere Gänge so ähnlich wie der, aus dem sie gekommen waren. Das Drachenei würde ihnen schon zeigen, wo es weiterging.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 1. September 2016, 19:58

„WOOOW....hast du so etwas schon einmal gesehen Marga?“
Eilmana und Marga traten auf den gewaltigen Vorplatz. Wie eine halbe Sonne, deren Strahlen die Tunnel bildeten, führte hier alles zusammen und die Drachenstatue blickte auf alles herab. Sie richteten ihren Blick zu dem riesigen Schädel hinauf.
„Ich hoffe, dass das da niemals so groß wie das da wird.“
Margas Einwand, bezogen auf das Drachenei, war durchaus berechtigt. Die Größe war schlicht übernatürlich und bei mannshohen Krallen und Zähnen waren die Proportionen einfach nur gewaltig. Zwischen den Hörnern auf dem Haupt des Drachen könnte man eine kleine Hütte bauen und die Anzahl der Dornen vom Kopf bis zum pfeilförmigen Schwanz wäre mühsam zu zählen und würde eine kleine Ewigkeit brauchen. Der Leib der Statue nahm die gesamte hintere Wand ein und wäre selbst aus der Sicht eines Drachen so groß, dass man gemütlich unter seinem Bauch hindurch laufen könnte. Die zwei mannshohen Kristallbrocken, die seine geschlitzten Augen zierten leuchteten sanft von innen und man fühlte sich unwillkürlich bemessen, bewogen und bewertet. Welche Wesen hatten wohl dieses Wunderwerk geschaffen? Eilmanas Haare sträubten sich so sehr, als hätte neben ihr ein Blitz eingeschlagen, den sie nicht bemerkt hatte, was aber eher an der intensiven Ausstrahlung und dem Vibrieren des Eies lag. Auch Ragna stand das Fell steil ab und sie hielt ihren Schwanz fest zwischen die Hinterbeine geklemmt. Eilmana ging mit dem Ei voran und Marga folgte mit Ragna der Hand im Fell.
Vorsichtig durchschritten sie die Drachenstatue und blieben dann erst einmal mit offenen Mündern stehen. Auf der anderen Seite wuchs ein Art Balkon aus dem Gebirge, der genauso geformt war wie die Vorhalle auf der anderen Seite und somit den Kreis schloss. Sternförmig führten, wie die Strahlen der Sonne, einige Treppen nach unten und zur Seite, doch es war auch klar, dass dies hier ein beliebter Landeplatz für Drachen gewesen sein musste. Die Krallenspuren im Boden, in denen sich der Wind fing und den Staub hinein drückte, waren nicht zu übersehen. Ein eisiger Luftzug erfasste sie und ließ sie alle frösteln, während sie in den gewaltigen, inmitten des Drachengebirges eingebetteten Krater blickten. Eine der Treppen reichte von einem Rand zum anderen und führte direkt von ihrem Standpunkt aus quer durch den gesamten Krater. Folgte man ihren Stufen, so führten sie den Besucher erst durch die terrassenförmig angelegten Gärten, die es auf jeder Ebene in der ganzen Stadt gab. Hier auf dieser Seite, wo das Tor anschloss, waren sie besonders schön anzusehen, auch wenn alles unter diesem glitzernden Staub wie erstarrt war. Dort konnte man schon aus der Ferne die wunderschönen Pflanzen und Bäume erkennen, die sich in ihrem Schlaf zu funkelnden Kunstwerken gewandelt hatten. Folgte man jedoch der Treppe und wich nicht vom Weg ab kam man sehr bald in das tief gelegene Zentrum der Stadt, einem geräumiger Platz auf dem einst das Leben getobt haben musste. Von dort aus ging es weiter gerade aus zu dem größten Gebäude. Die Drachenhalle lag dem weißen Tor genau gegenüber und bettete sich in seiner Macht genauso in den Fels. Sie war von erhabener Schönheit und alles wirkte schon aus der Ferne so hoch und geräumig gebaut, sogar über mehrere Ebenen, dass Drachen wie auch jedes andere Wesen darin Platz finden würden. Links davon am Kraterrand lag ein weiteres Gebäude mit Landeplatz und vielen kleineren, verspielten Treppen und Gärten, dass auch einen gewaltigen Brunnen zwischen zwei großen Aufgängen offenbarte, wo auch jetzt noch kristallklares Wasser sprudelte. Dieser wirkte ein bisschen wie eine Tränke und das ganze Gebäude strahlte „Taverne“ aus. Dieser gegenüber, am anderen Kraterrand, lag ein recht schmuckloses Tor, dunkel und martialisch von mehreren steinernen Drachenköpfen umsäumt. Dieser Teil wirkte sehr militärisch. Der Grundriss der Drachenstadt ähnelte also einem Kreis, den man durchkreuzt hatte und von zwei Seiten noch jeweils einen Halbkreis hindurch gezogen hatte. Und mittendurch führten überall die kleinen Wege der Gärten. Wohin wollten sie sich also wenden?
Bild

Benutzeravatar
Eilmana Silva
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 384
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2012, 19:41
Moderator des Spielers: Maruka
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Shyáner Elfe
Sprachen: Lyrintha
und vereinzelte Worte anderer Sprachen die Sie aufschnapen konnte.
Beruf: Künstlerin/Magierin
Fähigkeiten: Malen
Zeichnen
Lichtmagie Überdurchschnittlich
Kann kleinere Wunden heilen Licht erzeugen (schwebende Lichtkugel z.B.)
Kann kleinere Dinge schweben lassen und bewegen.
Lebensenergie:

Geld: 1D, 4L, 28F
Ausrüstung: [br]nur die Kleidung die Sie am Leib trägt[/br]
Tierische Begleiter: Naira (grünes Drachenbaby)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Eilmana Silva » Sonntag 25. September 2016, 07:53

Eilmana lauschte Margas Worten und nickte.

„Du hast recht, man darf diesen Ort nicht seiner Schönheit berauben“

Völlig überwältigt von der Drachenstatur ging Eilmana ohne den Blick von ihr abzuwenden ganz langsam auf den Durchgang zu.
Die Luft war Elektrisiert und lies ihr langes Haar in alle Richtungen abstehen.
Doch was sie hinter dem Durchgang erblickte erstaunte sie noch mehr. Eine ganze Stadt lag hier verborgen, geschützt in Mitten der Berge.
Eilmana konnte es kaum fassen welches unglaubliche Bauwerk sie hier vor Augen hatte. Sie Prägte sich alles genaustens ein und lies ihren Blick ganz langsam diesen gesamten Ausblick erkunden. Sie nahm sich fest vor diese Aussicht Bildlich festzuhalten. Es war einfach Unglaublich. Die Krallen spuren zeugten davon das in dieser Stadt einst Drachen lebten, vermutlich gemeinsam mit einem anderem Volk.
Eilmana fragte sich ob ein altes Elfenvolk oder gar Menschen hier mit Drachen gemeinsam gelebt haben konnten.
Aber sie hatte noch nie von so einer Stadt gehört,....
Sie Sah auf das Ei welches sich scheinbar nicht mehr bewegte, wollte es die weitere Wegeführung Ihnen überlassen?

Eilmana sah sich noch einmal um und blieb im Stadtkern und am Brunnen hängen.

„Marga ich würde vorschlagen wir gehen in den Stadtkern, ich würde gerne nach einer Bibliothek Ausschau halten und vielleicht kann man das Wasser des Brunnens noch Trinken. Er sieht zumindest sehr Klar aus von hier oben!?“

Eilmana ging die ersten Stufen hinunter, sie konnte ihre Neugier nun kaum noch zügeln.
Bild

Benutzeravatar
Marga
Gast
Gast

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Marga » Mittwoch 28. September 2016, 13:18

Marga hatte vieles erwartet, nur keine Stadt mitten im Gebirge. Und wohin man nur blickte, musste man an Drachen denken. Ein Landeplatz, Gebäude mit riesigen Pforten, Krallenspuren soweit das Auge reichte und um den ganzen noch die Krone aufzusetzen: Statuen und Verzierungen, die Drachen abbildeten.

Marga klopfte sich den Glitzerstaub von der Kleidung, während sich Ragna etwas im Dreck wälzte. Dabei versuchte sie, sich die wichtigsten Orte der Stadt einzuprägen, damit sie sich nicht im erstbesten Augenblick verlief.

„Hier ist nicht viel los.“, stellte Marga fest. Keine echten Drachen, aber auch keine Leute.

Eilmana schlug vor, im Stadtkern nach einer Bibliothek zu suchen. Marga zuckte mit den Achseln, der Plan war so gut wie jeder andere. Die Halborkin lief die Treppenstufen zu den Gärten hinab. Es fühlte sich gut an, selbst die Richtung vorzugeben und nicht den Launen eines Dracheneis folgen zu müssen.

„Sieht so aus, als ob niemand bei der Arbeit.“, meinte Marga, „Wenn also überhaupt jemand irgendwo sein, dann ich tippe auf Schenke.“ Sie lachte kurz. „In der Stadt du suchen nach deiner Bibliothek und ich nach einem Wirtshaus.“

Die Halborkin schätzte durchaus den Wert von Büchern. Sie war einmal stolze Besitzerin von zwei Schmökern gewesen. Aber ein großer Becher voll mit einem starken Getränk würde ihren Lebensgeistern wohl tun – das hatte sie bei den Orks gelernt. Und wenn die Nacht einbrach, würden sie froh sein, ein Zimmer mit echten Betten zu haben.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. Oktober 2016, 12:21

Sie hatten das Drachentor durchschritten und ließen die Umgebung von dem erhöhten Punkt auf dem sie standen auf sich wirken.

Blickte man hinauf, über den Kraterrand, so konnte man in der Ferne rings herum die Ausläufer des das westliche Drachengebirges sehen, das allgemein als noch stark unerforscht galt. Sicher war jedoch, dass die Berge hier höher waren als im östlichen Teil, dafür weniger gezackt. Es existierten deutlich mehr abgerundete, kuppelartige Gipfel und viele Hochplateaus und sogar ganze Nadelwälder konnte man in der Ferne erahnen. Die kalten Winde, die vom noch weiter westlich gelegenen Schattengebirge herbei strömten, sorgten dafür, dass es hier viele verschneite Gipfel gab, was diese Seite der Gebirgskette noch unapssierbarer machte als es im Osten der Fall wäre. Das westliche Drachengebirge schaffte es eine nahezu unüberwindbare Grenze zwischen dem Wald Arus und der Toten Ebene – zumindest an der Oberfläche. Denn dort, wo sprunghaft begabte Bergtiere sich zwischen Schluchten und zerklüfteten Felswänden ihre Pfade suchten, sollte es im Gebirge selbst unzählige Höhlen geben. Eine davon hatten sie über den Wald Arus erreicht.
Wer sich in der Geschichte oder in den Legenden nur ein wenig auskannte, den Erzählern am Lagerfeuer gelauscht als Kind hatte, der wusste auch, dass leider fast überall eine überaus große Einsturzgefahr oder die Tunnelzugänge bewohnt waren. Weniger von Bären als vielmehr gar von kleineren Vertretern der Drachen oder anderen Schrecken, die eigentlich noch tiefer im Untergrund des Gebirges hausen sollten. Legenden berichteten, dass es hier vor mehreren Jahrtausenden die ersten Zwerge gegeben haben soll und dass sämtliche Nogroter ursprünglich aus dem westlichen Drachengebirge stammten. Wieviel Wahrheit dahinter steckt wissen wohl nicht einmal die Zwerge zu sagen. Doch eines erzählten sie allgemein gern, wenn man sie fragte: Sie haben einst auch das westliche Drachengebirge untergraben. Der Beweis lag nun offensichtlich vor Margas und Eilmanas Augen, aber vor allem die Spuren von größeren Wesenheiten, die sich in ihren ehemaligen Gängen breitgemacht haben müssten und das waren nicht nur die Drachen. Es gab noch Wesen, die noch älter waren als die Zwerge und nur flüsternd als die "Ulakav" benannt wurden. Diese Wesen waren eher aus den Märchen, die man unartigen Kindern erzählte, aber hier standen sie und schauten auf ein wahres Märchen. Da fragte man sich doch, war alles andere auch wahr?
Kurzum, es war wohl wesentlich gefährlicher im westlichen Abschnitt der Gebirgskette. Dabei lud ein Blick auf die Gipfel zum Träumen ein und weckte das Fernweh. Üppig und grün war das Gestein in den niederen Lagen bewachsen, nicht nur von Bergwiesen und Auen, sondern auch von dichten Nadelwäldern. Kiefern und Wacholderbäumen teilten sich den Lebensraum, ragten manchmal als kahle Stämme weit in den Himmel, nur um knapp unterhalb der Spitze erst mit Nadeln und Zweigen einen prachtvollen Schirm über Celcia zu bilden. So wundersam zeigte sich der Blick über den Kraterrand der Stadt hinaus und verzauberte den Betrachter. Eilmana und Marga sogen die Eindrücke in sich ein und beschlossen dann ihre nähere Umgebung zu erkunden.
„Marga ich würde vorschlagen wir gehen in den Stadtkern, ich würde gerne nach einer Bibliothek Ausschau halten und vielleicht kann man das Wasser des Brunnens noch Trinken. Er sieht zumindest sehr klar aus von hier oben!?“
Eilmana ging die ersten Stufen hinunter, sie konnte ihre Neugier nun kaum noch zügeln.
„Hier ist nicht viel los.“
, stellte Marga fest. Keine echten Drachen, aber auch keine Leute. Die Halborkin lief die Treppenstufen zu den Gärten hinab. Es fühlte sich gut an, selbst die Richtung vorzugeben und nicht den Launen eines Dracheneis folgen zu müssen.
„Sieht so aus, als ob niemand bei der Arbeit... Wenn also überhaupt jemand irgendwo sein, dann ich tippe auf Schenke.“
Sie lachte kurz.
„In der Stadt du suchen nach deiner Bibliothek und ich nach einem Wirtshaus.“
Der sprudelnde Brunnen befand sich vor der Schenke, nicht auf dem großen, flach geschliffenen Landeplatz in der Mitte der Stadt.

(weiter bei: Der Drachenzahn und seine ersten Gäste)
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 26. Juni 2022, 19:20

(Darna kommt von: Ein erhabener Anblick)

Das Schild war metaphorisch gesprochen und doch konnte es kaum wahrer sein.
Darna hatte Drachma nicht auf diesem Wege betreten, aber nun kam sie in den 'Genuss' unter den gewaltigen Drachenfüßen hindurch zu schreiten. Das Eingangstor, dass der weiße Drache bewachte, musste ein hoch magisches Konstrukt sein, ODER ein wahrhaftiger weißer steinerner Drache, der einfach seit Beginn der Drachenstadt perfekt still hielt und jeden in die Seele schaute, der ihn passierte. Der Statur wohnte eine Seele inne, so könnte man meinen, aber kein Leben... oder? Darna schritt mutig voran und als sie zwischen den Vorderpfoten unter die Brust trat, bemerkte sie, dass Varukaaz sitzen geblieben war und wie paralysiert zu dem riesigen Kopf hinauf starrte. Sein Kopf hob er dabei soweit in den Nacken, dass er hinten über kippte und rücklings liegen blieb. Alle vier Pfoten klappten ein und er lag in 'Welpenstarre' ruhig da. Sein Atem ging gleichmäßig und seine Gefühlswelt war ausgeglichen. Er schien einfach seinen Bauch präsentieren zu wollen. Protho sah ihn ebenfalls kurz an und schmunzelte.
„Das ist normal. Solange die Jungtiere noch nicht an ihren Reiter voll gebunden sind, übertreten sie diese Schwelle nicht. Eine Art Sicherheitsmaßnahme. Praktisch, oder?“
Lächelnd begann er die Statur zu untersuchen. Hatte Darna gehofft erneut eine Inschrift zu finden, so wurde sie hier leider enttäuscht. Aber jetzt wo man wusste, wonach man Ausschau hielt, wurde das Finden leichter...
Womit aber Darna Recht behielt, war der Zeitliche Mechanismus, den es zu befolgen galt, als sie den Diamanten unter einem Spalt zwischen der Ring und der Mittelzehe der linken gehobenen Pranke entdeckten. Wenn das Licht richtig stand, würde man ihn einmal am Tag vielleicht sogar kurz funkeln sehen. Leider lag der Mechanismus sehr hoch und Protho fackelte nicht lange. Er kletterte auf den Felsen darunter, zog Darna zu sich und presste sie kurz vor sich gegen die Wand. Sein Körper war wie ein Glätteisen, dass ihre wilden Hormonwellen und es wäre verführerisch sich an ihn zu schmiegen, wenn er sie nicht so schnell bei den Hüften gepackt und auf seine Schultern gehoben hätte. Dann machte er einen Schritt nach vorne und sie konnte die Spitze der untersten Kralle erreichen. Wenn Darna sich ein wenig streckte, könnte sie in den Spalt greifen...
Den dunklen tiefen Spalt in dem was auch immer lauern konnte... Käfer, Schlangen, Gekräuch und Gefläuch ekeligster Art... und vielleicht auch ein Mechanismus, den es auszuprobieren galt. Zwischen ihren Beinen hörte sie Prothos Stimme:
„Mach schon! Ich brech gleich zusammen!“
LÜGE!
UNVERSCHÄMTE LÜGE!
So schwer war sie nicht!
Niemals!
Bild

Benutzeravatar
Darna von Eibenau
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 644
Registriert: Donnerstag 4. September 2014, 16:18
Moderator des Spielers: Madiha Al Sarma
Aufenthaltsort: Drachma (westl.Drachengebirge)
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mensch (Jorsan)
Sprachen: Garmisch
Beruf: frischgebackene Dragonerin
Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: * div. Sets Unterwäsche aus Varukaaz' erster Häutung
* aktuell: geliehene Tunika und Lederhose
in Darnas Hort:
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: junger Erwachsener)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 27. Juni 2022, 13:06

Als sie der Drachenstatue immer näher kamen, passierte Darna fast das Gleiche wie Varukaaz: ihr Kopf legte sich immer weiter in den Nacken, ohne ihre Kinnlade dabei so recht mitzunehmen. Zum Glück kippte sie aber nicht hinten über wie ihr Knuddelchen. Was für ein imposantes Abbild! Es war doch Stein... oder? Ihre Augen versuchten, Details zu erfassen, Kleinigkeiten, die normalerweise eine Statue dann eben doch von einer echten Vorlage unterschieden: sie betrachtete genauer, wie tief und scharf die Rille zwischen Klauennagel und Zeh war, oder berührte behutsam die Oberfläche, um genauer die "Haut"struktur zu ertasten.
Zum Kuckuck, war das lebensecht! War das wirklich ein Drache, der irgendwie bloß still stand?!
Ihr Kopf ruckte herum, um ihr Erstaunen mit Varukaaz zu teilen, als der Kopf ihres Kleindrachen gerade den Kipppunkt erreichte und er in einer kindlich weichen Bewegung hinten über fiel. Sie lachte auf. Sah das süß aus! Gerade, als das Verweilen ihres Lieblings in dieser Haltung angefangen hätte, ihr Sorgen zu machen, klärte Protho sie schmunzelnd über die Ursache auf.
"Oh, das ist wirklich praktisch." Darna lächelte nun mild. "Ich hatte mich schon gefragt, wie man die alle beaufsichtigen will, sollten hier doch bald mehr kleine Drachen herum wuseln." Das Leuchten ihrer Augen verriet, dass ihr die Vorstellung gefiel. Wie magisch angelockt, ging sie mit federndem Schritt zu Varukaaz und schubberte ihm den Bauch. Zufrieden gurrte der Kleine und sie strich ihm vom Kinn an über den Hals, kraulte ihm den Kieferwulst, verwöhnte ihn mit Liebkosungen. Ein Anblick, der überhaupt nicht neidisch machte.
Kurz lächelte sie wehmütiger. Der Laut, mit dem Varukaaz gewimmert hatte, als Ignizor sich wieder in die Luft erhob, hatte ihr fast das Herz zerrissen. Ohne den Blick von ihrem Drachen zu wenden, meinte sie eine Spur zögerlich zu Protho:
"Ich würde ihn gerne bald ein weiteres Mal füttern. Von mir aus schon jetzt. Ich hätte gedacht, dass ich nach der Menge, die er getrunken hat, länger oder deutlicher geschwächt wäre, aber ich fühle mich fantastisch." Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Auf was muss man dabei aufpassen? Spricht irgend etwas dagegen?"
Es hatte bei Darna zum Glück nie die Notwendigkeiten gegeben, ihr mehrmals einen Aderlass angedeihen zu lassen, sie kannte sich damit nicht aus - vor allem eben nicht, wo das erste Erlebnis dieser Art nicht die erwarteten Konsequenzen gehabt hatte. Sie richtete sich aber nach Protho - er würde es wissen, hatte die nötige Erfahrung.

Letztlich waren sie aber natürlich nun mal hier, um nach den verbliebenen Mechanismen zu suchen, so dass sie sich schon bald ganz diesem Thema widmeten. Als sie den Diamanten unter einem Spalt zwischen der Ring- und der Mittelzehe der linken gehobenen Pranke entdeckten, verzog Darna skeptisch erstaunt das Gesicht. "Dieser liegt jetzt aber mal ziemlich versteckt und ungewohnt schwer erreichbar", kommentierte sie. Sie drehte den Kopf, um den Sonnenstand zu betrachten. Wobei, wenn das Licht richtig fiel... konnte es vielleicht exakt auf den glitzernden Stein fallen. Welcher Uhrzeit entspräche das? Sie versuchte, den Zeitpunkt grob abzuschätzen und erwartete dabei am ehesten prägnante Zeitmarken wie "Mittag" oder ähnliches. "Ob man den Ablauf auch noch zu einem bestimmten Zeitpunkt starten muss?", spekulierte sie laut denkend. Bisher hatten sie die Reflektionen auf künstlichem Wege ausgelöst. War das falsch?
Sie reckte neugierig ihren hübschen Hals. Leider lag der Mechanismus sehr hoch.
Protho fackelte nicht lange. Er kletterte auf den Felsen darunter, zog Darna zu sich und presste sie kurz vor sich gegen die Wand.
Überrascht schnappte sie mit einem leisen Laut nach Luft. Sie ahnte, dass er irgendwie vor hatte, sie da hoch zu hieven, aber durch das plötzliche Manöver und dann von ihrer Purzelbäume schlagenden Libido überrumpelt, reagierte sie nicht entsprechend zielgerichtet, sondern eher, als bahne sich hier eine kleine Rangelei an - oder ein ruppiges Liebesspiel. Als Protho nach ihr griff, um sie Richtung Wand zu drehen, spürte er bei ihr einen reflexhaften Ansatz, sich zur Wehr zu setzen. Sie hielt sich zurück. Den Atem so sehr angehalten, dass sich ihre Brüste vorteilhaft hoben. Sie spürte ihn in ihrem Rücken. Eine seltsame, süße Art von Lähmung ergriff von ihr Besitz, so heftig, dass ihr fast schwindelig wurde und die Luft zwischen ihr und der Wand zu wabern begann, als ihre Atmung flach und tief zugleich wieder einsetzte. Wenn er sie jetzt umarmte und seine Lippen an ihren Hals senkte, würde sie schmelzen wie Butter in der Sonne, todsicher.

Allerdings konnte sie so schnell nicht schmelzen, wie er sie bei den Hüften gepackt und auf seine Schultern gehoben hatte. Himmel, war sie SO leicht für ihn?! Es war wohl so. Als sich sein Kopf zwischen ihren Beinen durch schob, holte sie erneut tiefer Luft, legte instinktiv ihre Hände an seinen Kopf, um sich festzuhalten und verstärkte als geübte Reiterin den Druck ihrer Schenkel gegen seinen Hals, rückte ihr Becken dichter an seinen Nacken. Schluckte mit aufkommender Verlegenheit, als sie das Gefühl genoss und ihr klar wurde, dass sie sich wohl gerade etwas mehr an ihm gerieben hatte, als nötig und schicklich gewesen wäre.
Dieser freche Mistkerl! Ihre Ohren glühten, während sie auf ihn herunter starrte. Was für ein Brustkorb!
Weshalb hatte er das jetzt gemacht? ... Ach so. Sie schaute auf die Spitze der untersten Kralle von der weißen Drachenpranke. Wenn sie sich da fest hielt, konnte sie sich dort hoch ziehen und...
„Mach schon! Ich brech gleich zusammen!“
"Kann ich ja nichts für, wenn du so schwach bist!", schnappte sie trocken zurück und verstärkte prompt nochmal den Druck ihrer Sitzposition, sollte der Esel unter ihr bocken. Sie grinste frech, zufrieden mit ihrem eigenen Konter, über den sie nicht hatte nachdenken müssen - dafür steckte zu viel von Gernots Schule in ihr und offenbarte ihre Vorteile, seit sie Darna nicht mehr verbitterte und überschattete.
"Hast du mal etwas von einer 'Räuberleiter' gehört?", fragte sie provozierend, "Die wäre praktischer gewesen, um dich zu besteigen."
Protho sah zum Glück nicht, wie sie direkt nach ihren eigenen Worten blinzelte und verlegen schluckte, als diese Bemerkung ihr selber irgendwie zweideutig vorkam. War sie doch, oder? Sie sah wieder auf seinen Kopf runter. Eigentlich war es nett hier oben, und dieser bunte Zopf von ihm faszinierte sie. Der Zopf selbst gefiel ihr einfach nicht so recht, auch wenn sie seinen Nutzen für Helmträger anerkannte, aber diese ganzen Farben... ähnlich schön und fesselnd wie Ignizors Kaleidoskop an Rottönen. Sie zupfte an einer rötlich-braunen Strähne. Gut, dass er gerade seinen Helm nicht trug. Oder überhaupt seine Rüstung. Das wäre jetzt unbequem gewesen, auch wenn er natürlich verboten gut darin aussah.
Plötzlich grinste sie fiese im rechten Mundwinkel auf und löste wie beiläufig frech eine der Strähnen ganz aus dem Zopf heraus. "Hat dir jemand schon mal gesagt, dass du Schuppen hast?", fragte sie scheinheilig und konnte bei der Vorstellung, dass er das jetzt falsch verstand, kaum an sich halten, um nicht jetzt schon loszulachen.
leben Bild lachen
.
lieben

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 28. Juni 2022, 17:07

Bahnte sich hier eine kleine Rangelei an - oder ein ruppiges Liebesspiel? Vielleicht?! Knisterte es zwischen den beiden? GANZ SICHER!
Als Protho nach ihr griff, um sie Richtung Wand zu drehen, spürte er bei Darna einen reflexhaften Ansatz, sich zur Wehr zu setzen. Sofort hielt er inne und die Wärme seiner Hände wurde auf ihren Hüften intensiver. Es war nur ein Atemzug lang, aber dieser war erfüllt von Sinneseindrücken. Sie spürte jeden Finger. Seine großen Hände hielten sie sicher. Der nach oben gespreizte Daumen lag an ihren Seiten und … streichelte er sie gerade? Seine Fingerspitzen rauchten … reichten bis fast zu ihrem Bauchnabel und die der kleinen Finger hatte sich gefährlich nahe an ihre Leisten gewagt, während die Ballen seiner Handflächen kraftvoll ihr Fleisch mit ihrem Druck verwöhnten.
Ruhig, mein feuriges wildes Fohlen. Ich tu dir nichts... zumindest noch nicht.
Sie hörte seine Gedanken nicht, aber die Intension seiner Hände mochte klar sein. Er hielt inne, hatte sie nicht erschrecken oder zum Kampf auffordern wollen und so änderte sich die Dynamik des Augenblicks. Dass er sie hielt, sie einfach nur berührte wurde ... heiß! Darna hatte den Atem so sehr angehalten, dass sich ihre Brüste vorteilhaft hoben. Prothos Perspektive erlaubte ihm, diesen Umstand bewundern zu dürfen. Sie spürte ihn in ihrem Rücken. Er war so nah. Nicht nur seine Hände berührten sie. Da war auch ein Schenkel, seine Hüfte und seine Brust, an die sie sich lehnte. Hätte er sich nur minimal nach vorne gelehnt, würde er sie sehr vorteilhaft zwischen sich und dem Fels einzwängen, was sicher hoch erotisch wäre. Aber... Moment, hielt er auch den Atem an? Musste er wohl, denn sonst hätte dieser sicher ihre Kleidung auf ihrer linken Schulter in Rauch aufgehen lassen können. Was sie nicht sah, war sein Blick und das war auch gut so. Seine Nähe war wie ein knisterndes Lagerfeuer das Funken sprühte. Eine seltsame, süße Art von Lähmung ergriff von ihr Besitz, so heftig, dass ihr fast schwindelig wurde und die Luft zwischen ihr und der Wand zu wabern begann, als ihre Atmung flach und tief zugleich wieder einsetzte. Wenn er sie jetzt umarmte und seine Lippen an ihren Hals senkte, würde sie schmelzen wie Butter in der Sonne, todsicher. Dass er genau diese Stelle mit seinem Blick liebkoste, wo sie seine Lippen hin sehnte, ließ die Umgebungs- Temperatur noch mal ansteigen. Leider konnte sie jedoch so schnell nicht schmelzen, denn sie hielt nun einige hundert Grad aus. Aber wie viel heißer wurde es, als er sie bei den Hüften gepackt und auf seine Schultern gehoben hatte?! Sie musste sehr leicht für ihn sein, dann es ging alles sehr schnell. Als sich sein Kopf zwischen ihren Beinen durch schob, holte sie erneut tiefer Luft, legte instinktiv ihre Hände an seinen Kopf, um sich festzuhalten und verstärkte als geübte Reiterin den Druck ihrer Schenkel gegen seinen Hals, rückte ihr Becken dichter an seinen Nacken. Seine Muskeln dort zwischen sich zu spüren ließ sie schlucken. Sie genoss das Gefühl diesen Mann zwischen ihren Schenkeln zu haben und hatte sich wohl gerade etwas mehr an ihm gerieben hatte, als nötig und schicklich gewesen wäre. Zum Glück konnte sie sein Gesicht abermals nicht ganz sehen und er hielt den Nacken leicht gebeugt, was seine Halswirbelsäule zwischen ihren Schenkeln noch ein wenig präsenter machte.
Dieser freche Mistkerl!
Ihre Ohren glühten, während sie auf ihn herunter starrte. Was für ein Brustkorb! Seine Hände umfassten ihre Oberschenkel und hielten sie fest. Kein Sattel könnte sicherer sein. Er langte nach oben. Dabei gerieten seine Finger abermals an Stellen, die ein sittsamer Mann niemals berührt hätte und seine Unterarme drückten sanft ihre Schenkel zusammen, damit sie ihm auch ja nicht herunter rutschen konnte. Erwürgte sie ihn nicht langsam? Er grinste, dass konnte sie an seiner Haltung und Körperspannung erahnen. Aber weshalb hatte er das jetzt gemacht? ... Ach so. Sie schaute auf die Spitze der untersten Kralle von der weißen Drachenpranke. Wenn sie sich da fest hielt, konnte sie sich dort hoch ziehen und... zu ihm hinunter sehen. Er hatte seine Arme noch weiter gehoben und hielt sie am Hintern 'helfend' fest. Er könnte sie nun auch gut hoch schieben und wenn sie wollte, könnte sie sich jetzt sogar auf seine Schultern knien. Das wäre dann die perfekte Höhe und durch den Halt, den die Kralle über ihr ihr jetzt bot, könnte er sich sogar unter ihr drehen, wenn sie sich solange oben fest hielt. Ihr Blick traf sich, als sie die Möglichkeiten abwog. So aus der Nähe betrachtet, wirkte er gar nicht mal so ruppig. Während sie den Spalt untersuchte konnte sie ihn heimlich von oben noch einmal genau betrachten. Auf den kahl rasierten Seiten seines Schädels waren erste Stoppeln gesprossen und würden sich sicher herrlich kribblig unter ihren Fingerspitzen anfühlen. Der breite Streifen geflochtenen Haars lag immernoch eng am Schädel. Die Farbe war schwer zu bestimmen, denn keine Strähne glich der anderen. Da waren dunkle, fast mahagonifarbene Areale, dann flammend rote, bis hell blonde. Seine Haut war sicher von Geburt hell aber braun gegerbt vom Wetter. Seine Iriden waren ebenso flammend Rot und glühten hintergründig wie jetzt ihre auch, aber die feinen Fältchen darum zeugten von Milde und vielen Stunden voller Freude. Auch wenn dieser Mann auf den ersten Blick durch und durch Krieger war, Härte ausstrahlte, so hatte er auch eine weiche und vor allem eine sehr beschützende Seite. Er hatte die Größe und die breite Statur eines Mantroners, gut 2m, die durchaus beeindruckend war, aber wusste sie sanft einzusetzen. Seine Nase schien schon ein paar Mal gebrochen worden zu sein und eine breite Narbe zog sich quer über seine Stirn, weswegen die eine Braue immer leicht erhoben war. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er merkte, dass sie ihn studierte.
„Mach schon! Ich brech gleich zusammen!“
"Kann ich ja nichts für, wenn du so schwach bist!"

, schnappte sie trocken zurück und verstärkte prompt nochmal den Druck ihrer Sitzposition, sollte der Esel unter ihr bocken. Doppelfehler! Ihrerseits den Druck auf ihren Schoß zu erhöhen war schon keine gute Idee. Und Protho war kein gnädiger Lehrer! Er bockte zwar nicht, aber seine Finger bogen sich und gruben sich einmal kurz etwas fester in ihr Sitzfleisch, spreizten sogar leicht dabei ihre Backen. Es war kein Zwicken, mehr ein Kneten und ließ ihr Libido zusammen mit dem Widerstand seines Nackens wahre Jubelgesänge aufführen. Das Summen in ihrem Schoß wurde so laut, dass man es langsam hören können sollte. Ach nein, das kam wo anders her:
„Schwach?...ggrrrrrrrrr... ich werd dir gleich...“
Oh wie süß er wütend grollen konnte! Er vibrierte dabei sogar leicht. Sie grinste frech, zufrieden mit ihrem eigenen Konter.
"Hast du mal etwas von einer 'Räuberleiter' gehört?"
, fragte sie provozierend und fast hätte er sie bei der kurzen Intension zu ihr hoch schauen zu wollen abgeworfen. Er rückte sie auf seinen Schultern aber nur zurecht.
"Die wäre praktischer gewesen, um dich zu besteigen."
Stille. Protho sah zum Glück nicht, wie sie direkt nach ihren eigenen Worten blinzelte und verlegen schluckte, als diese Bemerkung ihr selber irgendwie zweideutig vorkam. War sie doch, oder? Sie sah wieder auf seinen Kopf runter, der starr nach vorne blickte. Zitterte er ein bisschen. Er atmete gerade betont kontrolliert langsam aus und seine Kiefer malten etwas, was sie an der Innenseite ihre Schenkel fühlen konnte.
Aber… Eigentlich war es doch ganz nett hier oben, und dieser bunte Zopf von ihm faszinierte sie. Der Zopf selbst gefiel ihr einfach nicht so recht, auch wenn sie seinen Nutzen für Helmträger anerkannte. Wie er wohl mit offenen Haaren aussehen würde? Oder kurzen? Aber diese ganzen Farben... ähnlich schön und fesselnd wie Ignizors Kaleidoskop an Rottönen. Das hatte der Drache und sein Reiter gemeinsam. Sie zupfte an einer rötlich-braunen Strähne und er brummte leise. Plötzlich grinste sie fies im rechten Mundwinkel auf und löste wie beiläufig frech eine der Strähnen ganz aus dem Zopf heraus. Protho merkte, dass sie da oben etwas 'verbotenes' tat, wand leicht seinen Hals, aber hielt sonst still.
"Hat dir jemand schon mal gesagt, dass du Schuppen hast?"
, fragte sie scheinheilig und konnte bei der Vorstellung, dass er das jetzt falsch verstand, kaum an sich halten, um nicht jetzt schon loszulachen.
„Wa..?“
Eine Hand hatte sich reflexartig von ihrem Hintern gelöst und zu der Strähne gegriffen, wo sie gerade mit seiner Strähne spielte. Unversehens schoben sich seine Finger mit ihren ineinander, als passten sie schon immer gut zusammen. Darna spürte den Wechsel seiner Emotionen in den Muskelsträngen seines Nackens nur zu gut. Verwirrung arbeitete gegen Erstaunen. Erbost und dann wieder sanft und weich werdend griff er nach ihren Fingern und führte sie über das Geflecht über seinen Kopf bis zu seinen Schläfen. Er schmiegte sich in ihre Handfläche, streichelte sich genussvoll mit ihrer Hand und meinte dabei:
„Gut...Wenn wir hier fertig sind, dann wirst du mir helfen die ...'Schuppen' des Jahrhundertschlafes los zu werden. Wird mal Zeit das alles auszubürsten. Vielleicht brauch ich ja auch eine neue Frisur für diese Zeit... obwohl ...das mit dem ausrasierten Seiten scheint ja immernoch angesagt zu sein, nicht wahr?“
Dabei spielte er auf ihre 'lädierte' Frisur an, die sie gehabt hatte, als sie hier angekommen waren. Etwas zu langsam und zu intensiv ließ er seine Hand wieder über ihre Schenkel hinab zu ihren Knien gleiten.
„Aber wenn du damit fertig bist, mich zu bewundern, zu streicheln, zu besteigen und zu reiten, dann tu mir doch den Gefallen und greif mal in die Spalte, sonst tu ich es!“
Darnas Vorstellung verselbständigte sich unwillkürlich unter seiner ein-doppel-mehrdeutigen Drohung. Er wackelte provozierend mit den Fingern seiner freien Hand und betrachtete den vor gestreckten Arm.
„Ich weis nur nicht, ob ich vielleicht zu groß bin für so eine Enge. Ich müsst ihn schon ganz rein schieben. Vielleicht bleib ich sogar stecken...“
Sie spürte an der Spannung seines Halses, dass er selbst kurz vor einem Lachanfall war. Das kleine Ruckeln verriet es. Er gluckste und zuckte unter ihr und das war Futter für ihre jung erwachte Libido. Egal wie es um ihre Moral stand, ihr Körper war der Meinung, dass er Spaß haben wollte! Sie war mit einem Feuerdrachen verbunden, dem leidenschaftlichsten Elementar in der magischen Welt Celcias. Darna fühlte sie bereits in sich, wie kleine leckende Zungen, die ihre Selbstbeherrschung in Asche verwandeln wollten. Wie mächtig konnte ihr Feuer werden, wenn sie sich mal gehen ließ? Noch konnte sie nicht darauf zugreifen, aber sie trug es in sich. Das Potenzial eine mächtige Feuerdrachenritterin zu werden, war da und ein Schlüssel dazu, war eben jenes Knistern, dass Protho in ihr zu entzünden vermochte. Auch bei Leon hatte sie es gefühlt, aber nicht dieses Echo gehabt. Er war halt anders. Und warum sollte sie nicht lernen dürfen ihr inneres Wesen frei zu entfesseln?! Sie war so sehr FRAU und ihre Mächte brodelten unter ihre Haut. Hoffentlich dauerte es nicht mehr all zu lange, bis Varukaaz groß genug war, damit der Bund zu ihm vollendet werden konnte. Dann könnte auch sie ...frei sein!
FLIEGEN?!?
Dass er jetzt schon einfache Worte in ihren Geist einstreuen konnte, war schon ungewöhnlich. Das hatte sie schon mitbekommen. Naira konnte das noch nicht mit Eli. Das war der Unterschied zu einer alten Drachenseele. Varukaaz war in seine Seele reifer, wenn gleich sein Körper und auch sein Geist noch Zeit brauchten. Der Wille zu Fliegen war stark in ihm. Und irgendwie er-regte der Gedanke etwas in Darna. Es war wie ein Echo? Paarten Drachen sich im Flug? Wie war das eigentlich mit der Paarung? Und wenn Magie der Drachen auf Darna überging, wie war das dann mit ihrer eigenen Paarung? Vielleicht dachte sie darüber nach, vielleicht aber auch nicht. Protho ließ sie auf 'dumme' Gedanken kommen. Sie neckten einander und spielten wild, um sich auszuprobieren. Das Herum-frotzeln stachelte sie gegenseitig auf, weiter zu machen.
„...und wenn ich stecken bleibe, werden wir sowas wie... Gleitmittel brauchen. Gibt nur leider nicht viel, was meine Hitze aushält.“
Oh, doch! Hier gab es eine Stelle, die immer feuchter wurde, je länger sie mit seiner Hitze in Berührung kam und noch viel mehr aushalten würde. Wenn es jemanden gab, der Prothos Glut aufnehmen konnte, dann...
„Ich mag ja dominante Frauen, die mich reiten, aber dein Hintern wird mir langsam zu schwer, Süße! Soll ich dich ein bisschen an...stupsen? Kommst du da so rann, oder soll ich dich noch weiter anheben?“
Er versuchte etwas nach oben zu sehen und drückte dabei seinen Hinterkopf in ihren summenden Bauch. Konnte der Kerl nicht mal still halten?! War ja zum verrückt werden!
„Willst nicht mal endlich zupacken? Da muss was langes, rundes drin sein. Taste mal. Das Lange gehört in das Runde. Versuch mal in verschiedene Richtungen... rauf, runter, rein, raus...“
Würde jemand den beiden zuhören, so wäre ein Lacher vorprogrammiert.
„Streck dich mal nen bisschen...so...und nun vorbeugen...Jaaahhh... daaa...“
Dass er ihre Versuche den Mechanismus zu erreichen dirigierte, war fast schon nebensächlich. Das Drumherum machte viel zu viel Spaß! Das ein Abenteuer, eine gestellte Aufgabe mal so viel Freude machen konnte, das hätte sich Darna sicher auch vor einiger Zeit niemals vorstellen können. Hier war sie so frei! Hier konnte sie sich selbst ausprobieren und konnte in alle Richtungen wachsen.
Dann endlich fand sie das Loch, griff hinein und betätigte den Hebel.
So einfach...
Es begann zu klicken und ja, der Zeitfaktor stimmte. Sie hatte richtig vermutet! Allein DAS flutete sie mit Endorphinen, denn nun konnten sie sicher den Ablauf nachvollziehen. Es fehlte nur noch das Schwert im Rund, aber das würde ganz sicher auch in das Muster hinein passen. Und Darna hatte es echt flott heraus gefunden! Sie durfte mit Recht stolz auf sich sein!
Hatte sie vor Freude gezappelt? Ziemlich sicher sogar. Protho packte sie erneut, nur dieses Mal an den Schenkeln und hob sie an. Kurz hing sie zwischen den Zehen des weißen Drachen und er stand unter ihr. Dann griff er um, drehte sich und führte sie zurück an seinen Körper. Langsam ließ er sie an sich hinab gleiten und an entsprechender Stelle fühlte sie eindeutig eine Wölbung. Grinsend funkelten seine Augen ihr entgegen:
„Nur ein weiterer Mechanismus, den du aktiviert hast.“
Er zwinkerte ihr zu und setzte sie auf ihren Füßen ab:
„Kommt vor.“
Dann trat er zurück, stolperte und hatte anscheinend vergessen, dass sie gemeinsam auf einem kleinen Sockel gestanden hatten. Mit rudernden Armen taumelte er nach hinten, rutsche ab und landete etwas unsanft auf dem Hinterteil. Knurrend rieb er sich den Allerwertesten, während er aufstand, wie ein alter Mann. Stöhnend drückte er den Rücken durch und jammerte halb lachend:
„Mist, da ist wohl meine Würde abgerutscht.“
Schön, dass Protho sich nicht zu ernst nahm. Darna hatte vielleicht auch noch ein paar passende Erwiderungen und so machten sie sich lachend auf zur letzten Station.

(weiter bei: Auf Abwegen)
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Montag 29. Juli 2024, 10:40

Darna kommt von: Das Tor zum Himmel

"Deli? Hat... hätte es irgendetwas geholfen?
Wenn wir sofort nach Drachma geflogen wären, meine ich?
Hätte es ihn gerettet?"

Die Frage brannte in ihrem Innern. Darna konnte nicht begreifen, dass ihre Bemühungen sich nicht in eine andere Richtung entwickelt hatten. Der Junge war verloren. Ethien starb an diesem Ort voller unerfüllter Sehnsüchte, Träume und einem Leben. Er war vielleicht ebenfalls erst Anfang zwanzig, hatte offenbar das Wunder im Leben nicht finden dürfen. Er hatte sich augenscheinlich aufgerieben für die Rettung eines Mädchens, dessen Großvater ein Ratsmitglied gewesen war. Aber wer war Ethien selbst gewesen? Was waren seine Wünsche, seine Ziele im Leben gewesen, bevor alles anders kam? Delilah blickte von dem Leichnam zu Darna und musste sich die Augen wischen, um scharf zu sehen. Dann schniefte sie und hob die Schultern an. „Ich fürchte es hätte nichts geändert, Darna. Er war einfach schon geschunden durch die Tage zuvor… Sein… sein Körper ist nur noch Haut und Knochen und er war gewiss vorher schon nicht so gesund…“, murmelte sie. Es war nicht das, was man hören wollte, damit es einem besser ging. Wie könnte es das? Jemand war gestorben und das so unvermittelt, dass es einen schon mal paralysieren konnte. Darna hatte nicht falsch gehandelt, aber machte das die Sache besser? Nicht zwangsläufig… Delilah musterte Darna und erkannte wohl, dass die Drachenkriegerin sich in einer Art Schockzustand befand. Bis eben hatte sie noch eine Maske getragen, doch diese war Stück um Stück gerissen. Gerade als sie Ethien eingehüllt in der Decke zu Varukaaz getragen hatte, um einen geeigneten Platz für ihn zu finden. Darna wusste nicht, wie sie sich fühlen sollte und handelte mehr, als dass sie dachte. Delilah ließ sie, half ihr, soweit es ging und unterstützte Darna dabei, entweder Ethien oder Kali festzuhalten. Varukaaz ließ alles mit sich machen. Er war sofort gekommen, als Darna nach ihm gerufen hatte und hatte anstandslos und ohne einen unpassenden Kommentar zu machen, die beiden Kinder auf seinen Rücken genommen. Den Flug über hatte zumindest Delilah geschwiegen, wenn man sie nicht angesprochen hatte. Die Stimmung wirkte betrübt, gar bedrückend, doch was sollte man auch empfinden? Die Lage hatte sich plötzlich deutlich verändert und Darna konnte einfach nicht mehr Vorsicht walten lassen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, dass auch Kali starb. Was also sollte sie tun? Sie landete mit der kleinen Entourage vor der weißen Drachenstatue, die jedes rechtschaffene Herz prüfte. Darna wusste, dass es nötig wurde, Kali endlich in ein besseres Umfeld zu bringen. Das Einzige, was sie Drachma und seinen Bewohnern anbieten konnte war, dass sie Kali und Ethien durch das Drachentor trug, um deren Rechtschaffenheit zu bezeugen. Noch immer war die Statue imposant und einschüchternd. Man konnte förmlich spüren, dass ihr etwas Eigenes innewohnte, wovon man nicht recht wusste, was es eigentlich war. Varukaaz hatte bereits im Landeanflug nach Protho und Lyn waren gekommen und standen auf der anderen Seite der Statue. Sie blickten Darna fragend entgegen. „Warum die Eile?“, fragte Lyn dann tatsächlich, sobald Darna von Varukaaz abgestiegen war. Auch Delilah hatte sich bereits wieder auf dem Boden eingefunden. Der Feuerdrache legte sich schließlich auf den Bauch, damit die beiden Kinder nicht herunterfallen konnten, sofern sie nicht bereits durch Darna hinuntergeholt wurden. „Wolltest du nicht mehr über sie herausfinden? Oder muss ich dir jetzt gratulieren, weil du unschlagbar warst?“, grinste Protho. Varukaaz hatte sie lediglich gebeten, an die Statue zu kommen. Was geschehen war, hatte er nicht erzählt und auch sonst würde es wohl an Darna liegen, nun glaubhaft zu vermitteln, die Kinder in die Stadt zu lassen. Dabei sah der steinerne Drache auf sie herab, als würde er lediglich darauf warten, eine neue Prüfung zu vollziehen. Wie mochte es wohl ausgehen? Waren die Kinder würdig, in die Drachenstadt zu gelangen? Würde Ethien im Tode endlich etwas Fantastisches sehen dürfen? Zumindest an einem solchen Ort begraben werden? Delilah schniefte immer noch. Sie war still geworden, denn ihr fiel es ganz und gar nicht leicht, einen Patienten einfach so zu verlieren. Sie war Heilerin – da wollte sie gewiss nicht auf die schlimmste Art und Weise versagen… Allmählich schienen aber auch Lyn und Protho zu begreifen, dass dies kein netter, kleiner Besuch war. Ihr feuriger Lehrmeister wurde ernster und beobachtete sowohl Darna als auch Delilah genauer. „Was ist passiert, Darna?!“, verlangte er schließlich zu wissen und alarmierte damit auch Lyn. Jene schaute mit strenger Miene zu Darna und den anderen, ehe sie die Arme verschränkte. Sie wollte auch wissen, was nun passieren sollte und fixierte Darna mit ihrem Blick. Für Lyn ging es stets nur um Drachma. Würde sie es überhaupt zulassen können, dass man Ethien her begrub?
Bild

Benutzeravatar
Darna von Eibenau
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 644
Registriert: Donnerstag 4. September 2014, 16:18
Moderator des Spielers: Madiha Al Sarma
Aufenthaltsort: Drachma (westl.Drachengebirge)
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mensch (Jorsan)
Sprachen: Garmisch
Beruf: frischgebackene Dragonerin
Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: * div. Sets Unterwäsche aus Varukaaz' erster Häutung
* aktuell: geliehene Tunika und Lederhose
in Darnas Hort:
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: junger Erwachsener)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 2. August 2024, 11:59

„Ich fürchte es hätte nichts geändert, Darna. Er war einfach schon geschunden durch die Tage zuvor… Sein… sein Körper ist nur noch Haut und Knochen und er war gewiss vorher schon nicht so gesund…“, murmelte sie. Es war nicht das, was man hören wollte, damit es einem besser ging. Darna nickte ganz leicht vor sich hin, ihr Blick wanderte schräg vor ihr von einem belanglosen Punkt zum nächsten. Ging es ihr besser? Nein. Aber immerhin gaben ihr Delilahs Worte ein paar glaubhafte Strohhalme, damit sie nicht in Selbstvorwürfe stürzte. So pflichtversessen sie wohl war - der Umstand, dass wegen Vorschriften eine gute Seele gestorben wäre, wäre ein sehr hartes Stück Brot für die junge Ritterin gewesen.

Ihre Maske bekam Risse. Sie handelte mehr, als sie dachte, und regelrecht behutsam, um keinen Lärm zu machen, landete Varukaaz nahe bei, kaum nachdem sie nach ihm gerufen hatte. Er sagte nichts. Sie fühlte seine Präsenz nur ganz stark, warm und umhütend wie jemanden, der bei Kummer direkt hinter einem stand und mitfühlend die Hand auf die Schulter legte. Er wendete den so breiten, aber doch beweglichen Hals, als sie sich mit Ethien näherte und sah auf das längliche Bündel Decke, das Darna diesmal nicht über die Schulter, sondern tatsächlich wie ein Kind trug. Sein Blick verdunkelte sich in Trauer, selbst wenn ein Großteil davon das Echo seiner Reiterin sein mochte; er verstand, was Ethien getan hatte und blies Darna etwas warmen Atem entgegen, während er sein Einverständnis signalisierte, ihn zu tragen.
Es war, als gäbe genau diese Wärme ihr den Rest: Für einen längeren Moment konnte Darna nicht weiter "sinnvollen" Tätigkeiten nachgehen: sie lehnte ihre Stirn gegen eine der hornigen Schuppen und ließ mit einem einzelnen, leisen Schniefen mehrere Tränen fließen, Ethien dadurch zwischen ihr und Varukaaz an den warmen Leib des Drachen gedrückt. Salzige Tropfen fielen auf die Decke.
Darna kannte aber auch den Moment, an dem sie sich zusammen reißen musste, um nicht alle Dämme brechen zu lassen, um nicht mit Schluchzen und hektischem Atem anzufangen. Diesen Ausgang zu nehmen, fiel ihr relativ leicht, denn so hart es klang: so gut hatte sie Ethien leider eben doch nicht gekannt. Sie nickte kaum merklich für sich und löste sich von Varukaaz mit einem Kuss auf die hornige Fläche, an der eben noch ihre Stirn gelehnt hatte.
Danke.
Sie griff das Bündel wieder fester und hob den Blick, um einen Weg auf Varukaaz' Rücken zu finden. Eine breite Furche, dicht hinter seinem linken Flügel bot sich an, um den verstorbenen Jungen dort sicher zu transportieren. Mehrere kurze schwarze Dornen bildeten eine Barriere, die einen Absturz verhinderte, solange der Drache nicht wilde Manöver flog.
Kali und die beiden Körbe folgten. Der Rückflug blieb still.

Schon noch mit einigem Abstand war die weiße Drachenstatue aus der Luft gut zu sehen, wie sie sich einschüchternd in die Höhe reckte. Diese Details... Darna starrte ihr zunächst trübsinnig entgegen, doch es brauchte nur die Betrachtung einiger Linien, dass sie wacher wurde und ihr ein Schauer über den Rücken lief - nicht vor Angst, aber vor... Respekt. Irgendwo, ganz weit hinten in ihrem Hinterkopf, war sie überzeugt, dass die Statue nicht bloß Stein war, sondern irgendwie... lebte.
Für dieses Mysterium war jetzt aber nicht die Zeit. Sie landeten, und Protho und Lyn warteten bereits auf sie. Wo ist Tarmas?, dachte Darna kurz, ging aber auch hierauf nicht näher ein, auch wenn sie nicht vergessen hatte, dass er nähere Informationen über Leon haben musste.
„Warum die Eile?“, fragte Lyn dann tatsächlich, sobald Darna von Varukaaz abgestiegen war. Auch Delilah hatte sich bereits wieder auf dem Boden eingefunden. Der Feuerdrache legte sich schließlich auf den Bauch, damit die beiden Kinder nicht herunterfallen konnten.
Darna hatte Kali den Flug über in einer Umarmung gehalten, hatte sie aber sehr behutsam an Varukaaz' Schuppen gelehnt und stieg zunächst ohne sie ab. Von Ethien sah man die Decke und konnte womöglich den länglichen Körper darin erahnen, mehr aber auch nicht.
Während Darna noch um Worte rang, um Lyn zu antworten, konnte der Feuerdragoner nicht an sich halten:
„Wolltest du nicht mehr über sie herausfinden? Oder muss ich dir jetzt gratulieren, weil du unschlagbar warst?“, grinste Protho.
Sein Kommentar traf dumpf auf. Doch. Ich wurde geschlagen. Wer kommt schon gegen den Tod an? Sie atmete tief ein und hielt den Luftzug. Dass Delilah durch ähnliche Gedanken belastet sein mochte, dafür fehlte ihr leider die Empathie. Delilah zeigte nur offener die Stimmung, die bei beiden von ihnen herrschte, und allmählich schienen aber auch Lyn und Protho zu begreifen, dass dies kein netter, kleiner Besuch war. Ihr feuriger Lehrmeister wurde ernster und beobachtete sowohl Darna als auch Delilah genauer. „Was ist passiert, Darna?!“, verlangte er schließlich zu wissen und alarmierte damit auch Lyn. Jene schaute mit strenger Miene zu Darna und den anderen, ehe sie die Arme verschränkte. Sie wollte auch wissen, was nun passieren sollte und fixierte Darna mit ihrem Blick.
Diese sah ihn und konnte ihn deutlich beobachtbar für den Moment nicht halten. Es war für einen Augenblick wie "früher", wenn ihre Lehrmeister sie allein mit einem solchen Blick zur Räson gerufen hatten, obwohl die Knappin mental auf dem Zahnfleisch ging und sich am liebsten heulend in irgend eine Ecke verzogen hätte. Darna starrte durch Varukaaz' Schuppen, atmete mehrmals tief und kontrolliert durch, schluckte, sammelte sich. Dann begannen Schultern und Kopf, sich aufzurichten. Ein letzter Atemzug, der abermals angehalten wurde, bis er für Worte genutzt wurde, dumpf, aber halbwegs beherrscht und gut verstehbar:
"Wir haben einen Hilferuf erhalten", begann sie und bezog dieses "wir" innerlich tatsächlich auf ihre neue Familie, die Gemeinschaft der Drachenritter, auch wenn es sich zunächst anhören mochte, als meine sie sich und Delilah.
Sie reckte das Kinn und presste bitter kurz die Lippen zusammen, dann verengte sich ihr Blick. Sie lenkte ihre Wut und ihren Frust über das, was ihr Ethien erzählt hatte, in eine kontrollierte Bahn, die ihren Worten zunehmend Energie verlieh:
"Pelgar ist leider nicht bloß 'gefallen'. Soweit Ethien es wusste, sind die Ratsherren, die Pelgar vormals regierten, alle tot. Er konnte mit Kali fliehen, wie und warum weiß ich nicht, aber er hat jemandem geschworen, ihr Leben zu beschützen und zu versuchen, Hilfe zu finden.
Er berichtete mit letzter Kraft" - das 'letzter Kraft' klang für einen Moment unsagbar bitter, aber sie fuhr ungebremst fort - "dass die Menschen, die überlebt haben, nun in ihrer eigenen Stadt als Sklaven gehalten und unfassbar gequält werden. Die Dunkelelfen lassen sie verhungern, krank werden und ..."
Jetzt begann doch, ihre Stimme zu zittern: "schlachten sie lachend ab."

Für diesen Moment war sie es, deren Blick bohrend wurde, denn sie wollte sehen, was diese Worte bei Lyn und Protho bewirkten. Und als wäre es bloß die erste Attacke gewesen, setzte sie mit Finten, die eine eventuelle Ungerührtheit niederreißen sollten, nach:
"Du hast gesagt, Protho, dass es schlecht sei, wenn Pelgar fällt, denn die Menschen könnten ihren Glauben verlieren, ihre Hoffnung... Nun, sowohl ganz sicher auf dem Glauben, als auch auf der Hoffnung trampeln die Dunkelelfen scheinbar gerade mit Wonne herum.
Ein Quentchen Hoffnung aber hat sich aus der Stadt gerettet, beschützt von diesem jungen Mann, Ethien Ryba, der sich trotz seines eigenen erbärmlichen Zustandes, verletzt und schwer krank, alles an Komfort und Nahrung verwehrt hat, damit er Kali durch bringt."
Sie senkte den Blick. "Zuletzt glaubte er, gescheitert zu sein. Ohne Wissen, was und ob wir helfen können, flehte Ethien, dass wir Kali und den Menschen in Pelgar helfen. Dann...
starb er."

Für einen Augenblick war es still, bevor sie noch erklärte: "Das Mädchen, das er beschützt hat, ist Kali de Fein, eine Enkelin von Robald de Fein, einem der .. ehemaligen.. Ratsherren von Pelgar.
Ein Stück Hoffnung. Ich weiß nicht, ob es etwas bringt, aber zurück lassen konnte ich sie nicht, und auch nicht länger warten. Seht euch Ethien an, Protho, Lyn... er ist nur Haut und Knochen. Und das wird so nicht bloß wegen der Flucht gewesen sein." Sie wiederholte es und betonte bitter, zunehmend wütend, Wort für Wort: "Sie lassen.. die Menschen.. verhungern. Sie lassen sie elendig verrecken."
Darna war nicht so naiv, zu glauben, dass im Krieg nicht grausame Dinge passierten, aber unter Lysanthors Gesetz gab es Dinge, die tat man auch mit Kriegsgefangenen nicht!
Sie atmete scharf durch und presste die Lippen zusammen, wartete auf eine Reaktion der Beiden und wartete ihr erstes Urteil ab.
Währenddessen arbeitete ihr Hinterkopf bereits an Alternativen, falls Drachma Kali doch keine Zuflucht bieten wollte und konnte: dann könnte sie das Mädchen mit Varukaaz woanders hinbringen, nach Jorsan, vielleicht sogar zu ihrer Frau Mutter, oder zu Graf Widumar, oder... - sie würde jedenfalls irgendwas TUN! Dieses Mädchen stand nun nicht mehr unter Ethiens, sondern unter ihrem Schutz, das war so klar wie Klossbrühe.
leben Bild lachen
.
lieben

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Montag 5. August 2024, 13:48

Es war schon tröstlich, dass Varukaaz für sie auf eine Weise da war, die man selten von Menschen bekam. Ihr Drache wusste, wie sie sich fühlte und konnte allein durch seine Anwesenheit zu einer Besserung beitragen. Darna fiel es nicht leicht, mit dem Toten und Kali in Richtung der weißen Drachenstatue zu fliegen. Immer wieder spürte sie Stiche in ihrem Herzen. Hätte sie es nicht doch zu einem anderen Ausgang wenden können? Wäre sie nicht erst zu Protho geflogen? Delilah war sich ziemlich sicher, dass das an dem Ausgang nichts geändert hätte. Es war ein schwacher Trost aber wenigstens etwas, das Darna’s Schuld minderte. Sie hatte nichts falsch gemacht, hatte einfach keine Chance gehabt Ethien zu retten. Allerdings bedeutete das nicht, dass sie ihn nun einfach in den Bergen ließ. Der Entschluss bröckelte auch nicht, als sie die imposanten Details der Statue erkannte und schließlich auf der Drachma-Seite auch Protho und Lyn erkannte. Nach allem Geplänkel wurde schnell deutlich, dass es hier nicht zu einem lockeren Schlagabtausch kommen würde. Die Sache war ernst und Darna gewiss nicht nach Scherzen zumute. Die einstige Knappin rief sich ihre frühere Ausbildung ins Gedächtnis und konnte nicht verhindern, dass sie einen Vergleich zu Lyn aufstellte, die mit undurchdringlicher Miene nach Antworten verlangte. Darna wappnete sich für den Bericht, den sie nun möglichst effizient und hoffentlich auch nicht zu emotional vortragen musste. Auch wenn es innen in ihr ganz anders aussah. "Wir haben einen Hilferuf erhalten. Pelgar ist leider nicht bloß 'gefallen'. Soweit Ethien es wusste, sind die Ratsherren, die Pelgar vormals regierten, alle tot. Er konnte mit Kali fliehen, wie und warum weiß ich nicht, aber er hat jemandem geschworen, ihr Leben zu beschützen und zu versuchen, Hilfe zu finden.
Er berichtete mit letzter Kraft, dass die Menschen, die überlebt haben, nun in ihrer eigenen Stadt als Sklaven gehalten und unfassbar gequält werden. Die Dunkelelfen lassen sie verhungern, krank werden und ... schlachten sie lachend ab."
, weihte sie die anderen Drachenkrieger ein. Varukaaz atmete tief und schnaubte beruhigend in Darna’s Richtung. Er fühlte die Aufgewühltheit seiner Freundin sehr wohl und versuchte sie trotzdem nicht darin zu unterbrechen. Lediglich etwas Beistand wollte er ihr geben, sodass er sich auch etwas näher an sie heranbewegte und den Kopf zwischen seinen Klauen auf dem Boden vor der Statue ablegte. Er sah ein Bisschen aus, wie ein zu großgeratener Hund, aber dafür fehlte jetzt wohl die Stimmung, um das zu erkennen. Protho starrte Darna nach ihren Worten etwas unschlüssig an, während bei Lyn noch keine weitere Reaktion abzulesen war. Sie lauschte zwar, aber sie war die Stadthalterin von Drachma. Sie durfte sich nicht von zu vielen Emotionen leiten lassen, weshalb Darna noch mal nachsetzte: "Du hast gesagt, Protho, dass es schlecht sei, wenn Pelgar fällt, denn die Menschen könnten ihren Glauben verlieren, ihre Hoffnung... Nun, sowohl ganz sicher auf dem Glauben, als auch auf der Hoffnung trampeln die Dunkelelfen scheinbar gerade mit Wonne herum.
Ein Quentchen Hoffnung aber hat sich aus der Stadt gerettet, beschützt von diesem jungen Mann, Ethien Ryba, der sich trotz seines eigenen erbärmlichen Zustandes, verletzt und schwer krank, alles an Komfort und Nahrung verwehrt hat, damit er Kali durchbringt."
Der Drachenkrieger schluckte. Ihn hatten ihre Worte durchaus erreicht, auch wenn er bisher nichts dazu gesagt hatte. Dann aber trat er etwas näher und nickte leicht. „Das stimmt und ich glaube immer noch daran, dass das für die Menschheit schlecht ist. Pelgar ist eine… Institution. ein Bollwerk. Es… es in der Hand der Aggressoren zu wissen schmerzt auf eine ungekannte Weise…“, räumte er ein, doch Lyn räusperte sich. Bevor sie aber etwas Abschmetterndes sagen konnte, schob Darna nach: "Zuletzt glaubte er, gescheitert zu sein. Ohne Wissen, was und ob wir helfen können, flehte Ethien, dass wir Kali und den Menschen in Pelgar helfen. Dann...
starb er."


Lyn schluckte nun auch und ihr Blick glitt über Delilah, Darna und Varukaaz, um wohl den Leichnam auszumachen. Nun erhob sich Lyn’s Stimme doch noch und war gewohnt fest und klar: „Natürlich ist Pelgar’s Fall ein… eine Katastrophe aber ich sehe noch nicht ganz, was das mit Drachma zu tun haben soll? Wir sind gerade eine Handvoll und was schlägst du jetzt vor Darna?“, fragte sie ein wenig streng. Natürlich ging das Schicksal nahe, aber Lyn wäre nicht die Vorsteherin dieser Stadt, wenn sie stets ihrem Herzen folgen würde. Delilah schluchzte etwas und schniefte. Sie war da ganz anders. "Das Mädchen, das er beschützt hat, ist Kali de Fein, eine Enkelin von Robald de Fein, einem der .. ehemaligen.. Ratsherren von Pelgar.
Ein Stück Hoffnung. Ich weiß nicht, ob es etwas bringt, aber zurück lassen konnte ich sie nicht, und auch nicht länger warten. Seht euch Ethien an, Protho, Lyn... er ist nur Haut und Knochen. Und das wird so nicht bloß wegen der Flucht gewesen sein."
, versuchte Darna abermals am Mitgefühl zu appellieren. Varukaaz hatte sich etwas zur Seite gedreht, damit die anderen einen Blick auf den in die Decke eingehüllten Leichnam werfen konnten. Protho presste die Lippen aufeinander. Ihn erreichten die Worte durchaus, während Lyn sich nur noch mehr in ihrer Verschränkung der Arme festhielt. "Sie lassen.. die Menschen.. verhungern. Sie lassen sie elendig verrecken.", trat Darna nach und Lyn holte tief Luft. „Menschen sterben jeden Tag, Darna. Versteh‘ mich bitte nicht falsch, ich… verstehe deinen Schmerz. Aber ich muss dafür sorgen, dass Drachma nicht jetzt blindlings in etwas reinläuft, das unsere Vernichtung bedeuten könnte. Was stellst du dir denn vor?!“, wollte sie von der Kriegerin wissen und Protho räusperte sich. „Trotzdem ist Drachma nicht herzlos, Lyn. Wir müssen anerkennen, was der Junge für das Mädchen getan hat und dürfen nicht unser Herz davor verschließen!“, versuchte er zu vermitteln. Lyn aber schnaubte. Sie war nicht herzlos. Aber sie war vorsichtig. Vielleicht manchmal etwas zu vorsichtig. Während die Sekunden zäh verstrichen und sich scheinbar gar nichts zu regen schien, wurde plötzlich ein Schatten geworfen, ehe der Wind auffrischte und Flügelschlag sich deutlich vom restlichen Wind abhob. Ein Blick nach oben verriet, dass Tarmas mit Plau’Ren endlich auf der Bildfläche erschien. Er landete allerdings auf Darna’s Seite und glitt gewohnt souverän von der Eisdrachendame. Tarmas betrachtete Darna einen Moment, ehe sein Blick auf Ethien fiel. „Hm“, machte er wortkarg, drehte sich zu Lyn und Protho herum, die nun ebenfalls durch die Statue traten und sich zu Delilah und Darna gesellten. „Ist es nicht eine der wichtigsten Aufgaben in Drachma, einander zu helfen? Gemeinschaft zu leben?“, fragte der Eismagier und sah Lyn an. Diese nickte. „Natürlich. Aber nicht um jeden Preis, Tarmas!“, hielt sie dagegen. Protho kam an Darna’s Seite und legte eine Hand auf ihre Schulter zum Zeichen, dass er ihren Schmerz und ihre Wut offenbar verstehen konnte. „Wir vergraben uns hier und der Rest der Welt versinkt im Chaos.“, sagte Protho mit fester Stimme. Tarmas warf ihm einen Blick zu. „Reichlich dramatisch!“, entgegnete er doch grundsätzlich stimmte er ihm wohl zu. Lyn schnaufte. „Das mag sein, aber was wollt ihr jetzt tun? Sollen wir die Tore weit öffnen, jeden Flüchtling aufnehmen und Willkommen heißen? Wollt ihr das für Drachma? Für das, was wir beschützen sollten?“, warf sie ein und blickte zu Darna. „Was ist es, was du jetzt tun möchtest, Darna?“, fragte Lyn sie direkt und mit festem Blick. Sie war ein Mitglied und auch sie wurde gehört. Ganz gleich, wie ‚frisch‘ sie dabei war. Tarmas, Protho und Lyn würden sie anhören. Hatte sie denn Vorschläge? Scheinbar war Protho auf ihrer Seite, aber würde das reichen? Und Tarmas? Ihn konnte man meist nicht gut lesen, war er doch ein wahrer Eisklotz. Aber auch er klang so, als wolle er an Nächstenliebe appellieren. Auch wenn seine Motive nicht ganz durchsichtig waren.
Bild

Benutzeravatar
Darna von Eibenau
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 644
Registriert: Donnerstag 4. September 2014, 16:18
Moderator des Spielers: Madiha Al Sarma
Aufenthaltsort: Drachma (westl.Drachengebirge)
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mensch (Jorsan)
Sprachen: Garmisch
Beruf: frischgebackene Dragonerin
Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: * div. Sets Unterwäsche aus Varukaaz' erster Häutung
* aktuell: geliehene Tunika und Lederhose
in Darnas Hort:
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: junger Erwachsener)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 18. August 2024, 09:47

Darna erklärte das, was geschehen war, mit durchaus emotionalen Worten, egal wie beherrscht sie wirken mochte. Worte, die bei Protho eine offene Tür einzutreten schienen. Lyn war da anders - selbstverständlich, denn sie vertrat den König, der alle Farben in sich vereinte und hatte zudem in seinem Namen die für frühere Zustände erbärmlich zusammengeschrumpfte Stadt zu schützen und zu verteidigen.
Und so holte Lyn tief Luft, nachdem Darna von dem Elend, das ihr begegnet war, berichtet hatte:
„Menschen sterben jeden Tag, Darna. Versteh‘ mich bitte nicht falsch, ich… verstehe deinen Schmerz. Aber ich muss dafür sorgen, dass Drachma nicht jetzt blindlings in etwas reinläuft, das unsere Vernichtung bedeuten könnte. Was stellst du dir denn vor?!“ Die jüngste Drachenritterin im Bunde presste die Lippen zusammen und nickte leicht, während Protho sich räusperte:
„Trotzdem ist Drachma nicht herzlos, Lyn. Wir müssen anerkennen, was der Junge für das Mädchen getan hat und dürfen nicht unser Herz davor verschließen!“, versuchte er zu vermitteln. Lyn aber schnaubte. Sie war nicht herzlos. Aber sie war vorsichtig.
Sekunden verstrichen, in denen Darna überlegte, wie sie weiter argumentieren sollte. Lyns Position war es, Drachma zu schützen, das musste Darna berücksichtigen, ansonsten behielte Lyn aus Pflichtgefühl das letzte Wort, und das stand deutlich über ihrem. Zudem wäre es nicht so gewesen, dass Darna Drachmas Schutz nun egal gewesen wäre. Aber untätig bleiben? Das konnten sie doch auch nicht!

Während die Sekunden zäh verstrichen und sich scheinbar gar nichts zu regen schien, wurde plötzlich ein Schatten geworfen, ehe der Wind auffrischte und Flügelschlag sich deutlich vom restlichen Wind abhob. Ein Blick nach oben verriet, dass Tarmas mit Plau’Ren endlich auf der Bildfläche erschien. Er landete allerdings auf Darna’s Seite und glitt gewohnt souverän von der Eisdrachendame. Tarmas betrachtete Darna einen Moment, ehe sein Blick auf Ethien fiel. „Hm“, machte er wortkarg, drehte sich zu Lyn und Protho herum, die nun ebenfalls durch die Statue traten und sich zu Delilah und Darna gesellten. „Ist es nicht eine der wichtigsten Aufgaben in Drachma, einander zu helfen? Gemeinschaft zu leben?“, fragte der Eismagier und sah Lyn an.
Darna hob erstaunt die Brauen. Mit so offener Fürsprache seitens des kühlen Kriegers hatte sie nun nicht gerechnet, aber ja - er zitierte im Prinzip nur die Regeln, was Darna fast kurz schmunzeln ließ.
„Natürlich. Aber nicht um jeden Preis, Tarmas!“, hielt Lyn dagegen. Sie steht fast auf verlorenem Posten, fand Darna, Lyns Situation bewertend, und beinahe tat ihr die Stadtherrin leid, dass sie die 'harte Linie' vertreten musste. Gleichzeitig freute es Darna sehr, die beiden anderen Ritter auf ihrer Seite zu wissen.
„Wir vergraben uns hier und der Rest der Welt versinkt im Chaos.“, sagte Protho mit fester Stimme. Tarmas warf ihm einen Blick zu. „Reichlich dramatisch!“, entgegnete er, doch grundsätzlich stimmte er ihm wohl zu. Lyn schnaufte. „Das mag sein, aber was wollt ihr jetzt tun? Sollen wir die Tore weit öffnen, jeden Flüchtling aufnehmen und Willkommen heißen? Wollt ihr das für Drachma? Für das, was wir beschützen sollten?“, warf sie ein und blickte zu Darna. „Was ist es, was du jetzt tun möchtest, Darna?“, fragte Lyn sie direkt und mit festem Blick.

Die Rothaarige hatte den Kopf instinktiv beschwichtigend geschüttelt, als Lyn mit der Variante provozierte, 'einfach jeden' nun nach Drachma herein zu lassen. Nein, das konnten sie nicht, das konnte nicht das Ziel sein. Aber was sie jetzt tun wollte?
Sie atmete tief durch. "Ich möchte Ethien ein anständiges Begräbnis zukommen lassen. Ich möchte Kali hier eine sichere Zuflucht bieten, oder sie woanders in Sicherheit bringen, wenn sie sich etwas erholt hat - je nachdem, wie wir hier für sie sorgen können", lenkte sie auch sich selbst beruhigend und fokussierend ihre Worte zunächst aufs Hier und Jetzt. Kurz lächelte sie Protho und Tarmas dankbar für ihre Worte und Gesten zu.
"Und nein: natürlich will auch ich nicht, dass wir uns einfach aus der Deckung begeben, Lyn! Ich bin nicht dumm", erwiderte sie dann in dem Versuch, die Stadtherrin zu beruhigen, "Aber ich fürchte, wir können auch nicht in eigenem Interesse nur einfach abwarten - das Drachengelege wartet darauf, erwachen zu können... Aber wenn die Dunkelelfen da draußen riesige Gebiete einnehmen und eine Schreckensherrschaft etablieren, werden auch die Drachen, jung und unerfahren, früher oder später in Gefahr geraten!"
Ihre Stirn furchte sich finster. "Stell dir vor, sie fangen Jungdrachen ein und zwingen sie in ihre blutigen Kämpfe, oder halten sie gefangen wie Statussymbole..." Sie schüttelte den Kopf.
"Wir müssen heraus finden, was los ist! So weit ich weiß, ist auch Jorsan bedroht. Wenn Pelgar gefallen ist, ist die Bedrohung für Jorsan nicht 'bloß' ein Vorstoß, sondern ein zutiefst beunruhigender Eroberungsfeldzug, der dringend gestoppt werden muss.
Wir brauchen mehr Überblick über die Lage 'draußen'. Und dann müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir gezielt auch mit unseren einzelnen Kräften wirklich etwas bewegen können. Denn machen wir uns auch nichts vor...", sie ließ ihren Blick über die Runde schweifen, "jedes einzelne Gespann von uns kann einen erheblichen Unterschied ausmachen, solange wir nicht blind in etwas hinein laufen, sondern uns strategisch einsetzen: Nachschublinien unterbrechen, aufklären, Gefangenentransporte befreien, Belagerungsgerät in Brand setzen - und vermutlich wäre viel mehr möglich, Besseres möglich, aber dafür wieder kenne ich unsere Möglichkeiten nicht genug! Und: zu lange kleine Manöver machen dürfen wir auch nicht; wenn die Dunkelelfen begreifen, dass sie es mit Drachen zu tun haben und mit was für welchen, müssten wir mit gezielten Gegenmaßnahmen rechnen, und dann wird es gefährlich, wenn wir vereinzelt bleiben.
Vielleicht wäre also sogar gleich ein größerer Schlag sinnvoll...", drohte sie abzuschweifen und schüttelte selbst den Kopf, blickte Lyn wieder fest an:
"Das würde ich gern mit euch besprechen. In Ruhe. Nur eins steht in meinen Augen fest: wir können nicht nichts tun!"
leben Bild lachen
.
lieben

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. August 2024, 11:20

Die Fronten waren klar und doch scheinbar verhärtet. Nicht dergestalt, dass man nicht mehr miteinander reden konnte, allerdings war Lyn’s Standpunkt mehr als klar. Sie würde und konnte nicht die Tore für alle öffnen. Es ging einfach nicht. Tarmas und Protho schienen inzwischen schon weiterzudenken und auch Darna wusste, dass es irgendwann Zeit werden würde, sich dem Rest der Welt zu offenbaren. Sie bemühte sich, Lyn begreiflich zu machen, wie kurzsichtig ihr Denken wäre und startete einen erneuten Versuch: "Ich möchte Ethien ein anständiges Begräbnis zukommen lassen. Ich möchte Kali hier eine sichere Zuflucht bieten, oder sie woanders in Sicherheit bringen, wenn sie sich etwas erholt hat - je nachdem, wie wir hier für sie sorgen können. Und nein: natürlich will auch ich nicht, dass wir uns einfach aus der Deckung begeben, Lyn! Ich bin nicht dumm.“ Kurz zuckten Lyn’s Augenbrauen in die Höhe bei dieser Aussage. Sie fixierte Darna streng mit ihrem Blick. "Aber ich fürchte, wir können auch nicht in eigenem Interesse nur einfach abwarten - das Drachengelege wartet darauf, erwachen zu können... Aber wenn die Dunkelelfen da draußen riesige Gebiete einnehmen und eine Schreckensherrschaft etablieren, werden auch die Drachen, jung und unerfahren, früher oder später in Gefahr geraten! Stell dir vor, sie fangen Jungdrachen ein und zwingen sie in ihre blutigen Kämpfe, oder halten sie gefangen wie Statussymbole... Wir müssen heraus finden, was los ist! So weit ich weiß, ist auch Jorsan bedroht. Wenn Pelgar gefallen ist, ist die Bedrohung für Jorsan nicht 'bloß' ein Vorstoß, sondern ein zutiefst beunruhigender Eroberungsfeldzug, der dringend gestoppt werden muss.
Wir brauchen mehr Überblick über die Lage 'draußen'. Und dann müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir gezielt auch mit unseren einzelnen Kräften wirklich etwas bewegen können. Denn machen wir uns auch nichts vor... jedes einzelne Gespann von uns kann einen erheblichen Unterschied ausmachen, solange wir nicht blind in etwas hinein laufen, sondern uns strategisch einsetzen: Nachschublinien unterbrechen, aufklären, Gefangenentransporte befreien, Belagerungsgerät in Brand setzen - und vermutlich wäre viel mehr möglich, Besseres möglich, aber dafür wieder kenne ich unsere Möglichkeiten nicht genug! Und: zu lange kleine Manöver machen dürfen wir auch nicht; wenn die Dunkelelfen begreifen, dass sie es mit Drachen zu tun haben und mit was für welchen, müssten wir mit gezielten Gegenmaßnahmen rechnen, und dann wird es gefährlich, wenn wir vereinzelt bleiben.
Vielleicht wäre also sogar gleich ein größerer Schlag sinnvoll... Das würde ich gern mit euch besprechen. In Ruhe. Nur eins steht in meinen Augen fest: wir können nicht nichts tun!"


Sowohl Protho als auch Tarmas und Lyn starrten Darna an. Die Männer in der Runde mit einer gewissen Anerkennung für ihren Appell – nun, zumindest bei Protho konnte man es Funkeln sehen, während Tarmas nur stoisch dreinblickte und die Arme verschränkt hatte. Was quasi einer Zustimmung gleich kam. Einen Moment war die Stimmung zum Zerreißen gespannt. Es arbeitete in den Köpfen der Drachenreiter und alle überlegten fieberhaft, wie man die Ehre mit der Sicherheit in Einklang bringen konnte. Bevor sich allerdings jemand von den ‚Auserwählten‘ melden konnte, kam von ganz anderer Seite Meldung: Delilah’s Stimme ertönte plötzlich ruhig und zurückhaltend, wie man sie durchaus kannte. „Entschuldigung?“, fragte sie dazwischen. Auch ihr war klar, dass dieser Moment durchaus immens wichtig und womöglich über die weitere Zukunft von Drachma entschied, aber die Heilerin mischte sich trotzdem ein. Lyn’s stechender Blick, der sich beinahe in Darna’s gebohrt und festgebissen hatte, rutschte zu Delilah, die an Darna vorbei und vortrat. „Was auch immer hier und heute entschieden wird, Kali hat nicht ewig Zeit! Ich bin in der Lage, sie zu versorgen. Aber nur, wenn wir endlich nach Drachma können!“, forderte sie und zuckte dann einmal die Schultern. „Bitte?“, fügte sie an und lächelte entschuldigend. Lyn’s Körper war angespannt. D
er Druck, für eine ganze Stadt inklusive solch atemberaubender Drachen verantwortlich zu sein und dennoch ein gutes und menschliches Herz zu besitzen, war groß. Sie ballte die Finger zu Fäusten und wandte sich plötzlich ab, der Stadt in ihrem Rücken zu, deren Ausläufer man hier an der Statue erahnen konnte. Tarmas und Protho traten auf die Anführerin zu und legten ihr jeweils eine Hand auf die Schulter. „Wir stehen gemeinsam. Egal, was da kommen mag. Aber Darna hat Recht… Es wird Zeit, Lyn.“, murmelte Protho und auch Tarmas stimmte mit einem Brummen zu. Lyn resignierte und ließ für einen Moment die Schultern hängen. Dann aber straffte sie sie, nickte und wandte sich wieder Darna zu. Varukaaz hob den Kopf und schaute Lyn interessiert an. „In Ordnung, Darna. In Ordnung. Du hast Recht, es wird Zeit, dass wir uns auf die nächste Phase vorbereiten. Yran und Eilmana ließen erst kürzlich verlauten, dass ihre Arbeit der Neubesiedelung voranging. Sie fanden eine neue Naturmagierin, die es offenbar verdient hat, hierher zu kommen. Es wird Zeit, dass Drachma nicht nur aus dem Schlaf sondern auch aus seinem Versteck kommt.“, entschied Lyn und fand wieder ihre Stärke. „Du darfst das Mädchen durch die Statue führen und wir sehen, wie rein das Herz ist. Der Drache entscheidet!“, mahnte sie und wies gleichzeitig darauf hin, dass es nicht an ihr war, diese Dinge zu entscheiden. „Ein jeder wird diesen Weg gehen, der zukünftig in Drachma leben will und wer es nicht verdient hat, muss damit rechnen, dass der Drache ihm das deutlich zeigt!“, mahnte sie weiter. Doch dann blickte sie Darna an und verharrte einen Moment. Auch bezüglich ihrer Rede hatte sie offenbar eine Entscheidung getroffen. „Ich erlaube, dass du dich auf den Weg machst und Informationen sammelst. Ich erlaube, dass du dir ein Bild davon machst, wie es um die Menschenstadt Pelgar bestellt ist. Und ich erlaube, dass du einen Bericht verfasst, der uns informiert. Anhand deiner Einschätzung werden wir überlegen, was Drachma tun kann.“,
Protho feixte schon, da hob Lyn eine Hand und einen Finger. „Aber! Das wirst du als Darna von Eibenau tun. Du wirst lernen, wie du deine Merkmale verbirgst und du wirst … ohne Varukaaz gehen!“, entschied Lyn nun und der Drache richtete seinen Blick zu Darna aus. Er wollte das nicht! Das war nicht richtig! Protho zischte und auch Tarmas löste in einer… kühlen Geste seine Arme. Sie alle wussten, was es bedeutete, von seinem Drachen getrennt zu sein. „Ich kann nicht riskieren, dass man dich mit ihm sieht!“, stellte Lyn klar und kam nun durch die Statue auf Darna zu. Die Frauen standen einander gegenüber und Lyn streckte eine Hand vor. „Einverstanden?“, fragte sie und wartete ab, was Darna zu sagen hätte. Konnte man sich denn da einverstanden erklären? Oder gab es noch einen dritten Weg? Darna bekam quasi, was sie wollte: Gewissheit und Hilfe für Kali, ein Begräbnis für Ethien und Informationen über die Situation in und um Pelgar… Doch sie sollte dafür einen hohen Preis zahlen, wenn auch nur auf Zeit…
Bild

Benutzeravatar
Darna von Eibenau
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 644
Registriert: Donnerstag 4. September 2014, 16:18
Moderator des Spielers: Madiha Al Sarma
Aufenthaltsort: Drachma (westl.Drachengebirge)
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mensch (Jorsan)
Sprachen: Garmisch
Beruf: frischgebackene Dragonerin
Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: * div. Sets Unterwäsche aus Varukaaz' erster Häutung
* aktuell: geliehene Tunika und Lederhose
in Darnas Hort:
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: junger Erwachsener)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 25. August 2024, 09:23

Zum Schluss ihres Appells war Darna derart auf Lynn fixiert, dass sie Signale wie Prothos Blick gar nicht mitbekam. Sie versuchte, Lynn nicht nur zu überzeugen, sondern auch zu beschichtigen - und es war leider nicht ungewöhnlich, dass sie dabei unglückliche Aussagen wie das 'ich bin nicht dumm' wählte, was auch als Provokation verstanden werden konnte. Sie hielt bewusst Lynns Blick in dem Wissen, dass die Drachenreiter und die Stadtherrin durch den Blick der mit ihnen verbundenen Drachen im Zweifel die Emotionen ihres Gegenübers, ja selbst Gedanken lesen konnten. Und in Darnas Augen war alles, aber kein Zorn. Sondern ... Energie. Ja, dieses jugendliche Feuer! Und Sorge, sowohl um Drachma, als auch eben die Menschen außerhalb dieser Stadt.
So war es Varukaaz, der ihren Blick ergänzte: Er sah, was die Drachenreiter, ja selbst deren Drachenpartner, die alles mithörten, zu dem Gesagten dachten. Und so bekam Darna ein Gefühl von der Zustimmung um sie herum, spürte, wie ihre Ritterbrüder mit mehr oder weniger verhaltenem Stolz auf sie blickten und lächelte kurz warm, zufrieden.

Bevor sich allerdings jemand von den ‚Auserwählten‘ melden konnte, kam von ganz anderer Seite Meldung: Delilah’s Stimme ertönte plötzlich ruhig und zurückhaltend, wie man sie durchaus kannte. „Entschuldigung?“, fragte sie dazwischen. Auch ihr war klar, dass dieser Moment durchaus immens wichtig und womöglich über die weitere Zukunft von Drachma entschied, aber die Heilerin mischte sich trotzdem ein. Lyn’s stechender Blick, der sich beinahe in Darna’s gebohrt und festgebissen hatte, rutschte zu Delilah, die an Darna vorbei und vortrat. „Was auch immer hier und heute entschieden wird, Kali hat nicht ewig Zeit! Ich bin in der Lage, sie zu versorgen. Aber nur, wenn wir endlich nach Drachma können!“, forderte sie und zuckte dann einmal die Schultern. „Bitte?“, fügte sie an und lächelte entschuldigend. Lyn’s Körper war angespannt. Der Druck, für eine ganze Stadt inklusive solch atemberaubender Drachen verantwortlich zu sein und dennoch ein gutes und menschliches Herz zu besitzen, war groß. Sie ballte die Finger zu Fäusten und wandte sich plötzlich ab, der Stadt in ihrem Rücken zu, deren Ausläufer man hier an der Statue erahnen konnte.
Was ist los mit ihr?, fragte sich Darna, durchaus auch Varukaaz damit fragend, inzwischen leicht entgeistert - selbst sie konnte die offensichtlichsten Signale von Lynns Anspannung sehen und deuten und verstand nicht in vollem Ausmaß, warum die Stadtherrin sich SO schwer mit dieser Entscheidung tat!
Ist es, weil sie Fiddatan draußen verloren hat?, versuchte sie mutmaßend, Erklärungen zu finden. Auch wenn Lynn ihren Silberdrachenpartner faktisch betrachtet schon vor Jahrhunderten verloren hatte, waren die jüngsten Ereignisse frisch: Sein Geist war zurückgekehrt, durch den Befreiungskampf von Rugta tödlich verletzt, und hatte Lynn um Vergebung für ihren Streit damals gebeten, bevor er starb. Ist es die Vorsicht des Königs? Wegen des Geleges? Wegen seines Sohns? Lebendig hatte Darna das Bild der fünf bunten Eier vor Augen, die der König höchstselbst direkt an seinem Leib hütete, zusammen mit dem regenbogenfarbigen Ei seines höchsteigenen Sohnes. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass der König gerade regelrecht verbissen daran interessiert war, dass keine Fremden seinen Hort störten.
Ja... tatsächlich. Diese Vorstellung beruhigte sie, indem sie eine Erklärung lieferte, denn dass Lynn ihr und ihrer Meinung fast feindselig gegenüberstand, hätte sie schlecht ertragen. Darna hatte gar nicht bemerkt, wie innerlich angespannt sie durch das Starren Lynns geworden war, obwohl sie äußerlich ruhig blieb - erst, als sich ihre Schultern und ihr Atem lösten, mehrere Augenblicke, nachdem Lynn sich abgewandt hatte.

Mit weicher werdendem Blick beobachtete sie die Geste von Tarmas und Protho. Sie beide gaben dem Zünglein an der Waage den letzten, entscheidenden, winzigen Schubs; es brauchte nur noch diesen Hauch.
Lyn resignierte und ließ für einen Moment die Schultern hängen. Dann aber straffte sie sie, nickte und wandte sich wieder Darna zu. Varukaaz hob den Kopf und schaute Lyn interessiert an. „In Ordnung, Darna. In Ordnung. Du hast Recht, es wird Zeit, dass wir uns auf die nächste Phase vorbereiten. Yran und Eilmana ließen erst kürzlich verlauten, dass ihre Arbeit der Neubesiedelung voranging. Sie fanden eine neue Naturmagierin, die es offenbar verdient hat, hierher zu kommen. Es wird Zeit, dass Drachma nicht nur aus dem Schlaf sondern auch aus seinem Versteck kommt.“, entschied Lyn und fand wieder ihre Stärke.
Darna lächelte leicht - weniger freute sie ihr 'Sieg', sondern für den Moment die Aussage, dass Yran und Eilmana eine potentielle Bewohnerin gefunden hatten. „Du darfst das Mädchen durch die Statue führen und wir sehen, wie rein das Herz ist. Der Drache entscheidet!“, mahnte sie und wies gleichzeitig darauf hin, dass es nicht an ihr war, diese Dinge zu entscheiden. „Ein jeder wird diesen Weg gehen, der zukünftig in Drachma leben will und wer es nicht verdient hat, muss damit rechnen, dass der Drache ihm das deutlich zeigt!“, mahnte sie weiter. Die junge Dragonerin nickte mehrmals leicht. Auch sie vertraute der Statue, hatte keine Angst vor ihr - und keine Zweifel, dass Kali keine Gefahr drohte. Wenn doch, wäre sie sehr überrascht und dem weißen Drachen glatt dankbar, dass er Verborgenes entdeckte und Drachma auf seine Art schützte.

Doch dann blickte sie Darna an und verharrte einen Moment. Auch bezüglich ihrer Rede hatte sie offenbar eine Entscheidung getroffen. „Ich erlaube, dass du dich auf den Weg machst und Informationen sammelst. Ich erlaube, dass du dir ein Bild davon machst, wie es um die Menschenstadt Pelgar bestellt ist. Und ich erlaube, dass du einen Bericht verfasst, der uns informiert. Anhand deiner Einschätzung werden wir überlegen, was Drachma tun kann.“,
Protho feixte schon, da hob Lyn eine Hand und einen Finger. „Aber! Das wirst du als Darna von Eibenau tun. Du wirst lernen, wie du deine Merkmale verbirgst und du wirst … ohne Varukaaz gehen!“, entschied Lyn nun und der Drache richtete seinen Blick zu Darna aus. Er wollte das nicht! Das war nicht richtig! Protho zischte und auch Tarmas löste in einer… kühlen Geste seine Arme. Sie alle wussten, was es bedeutete, von seinem Drachen getrennt zu sein. „Ich kann nicht riskieren, dass man dich mit ihm sieht!“, stellte Lyn klar und kam nun durch die Statue auf Darna zu.

Diese sah Lynn gerade mit großen Augen an, die sich während Lynns kritischer Worte geweitet hatten. Selbst ihr Mund stand gerade offen, was für sie, die man streng gelehrt hatte, nicht 'maulaffen feil zu halten' nicht selbstverständlich war. Sie atmete scharf ein, als sie die Begründung zuletzt hörte und zwang sich - und indirekt damit auch auf Varukaaz einwirkend - zur Ruhe.
Die Frauen standen einander gegenüber und Lyn streckte eine Hand vor. „Einverstanden?“
"Ich hatte ohnehin nicht vor, mit ihm an der Seite in eine Stadt hinein zu spazieren", merkte Darna ruhig an und wählte damit wieder Worte, die man auch provozierend verstehen konnte, wenn man wollte, dabei war das Gegenteil der Fall - vielleicht musste Lynn sich daran gewöhnen? Oder Darna musste lernen, bei ihr andere Formulierungen zu wählen... auch wenn sie die Stadtherrin ohne jeden Widerspruch als Authorität anerkannte, war sie zur Zeit glücklich damit, ihre frisch hinzugewonnene 'Familie' liebevoll auf Augenhöhe zu betrachten und hatte Lynn zunächst eher als große Schwester, denn als 'Oberin' kennen gelernt; gerade erlebte sie, dass Lynn auch anders konnte und tat sich ein bisschen schwer damit, sich sofort anzupassen.
Dazu gehörte auch die dargebotene Hand zum Einschlagen: Lynn hätte dieses auch als Befehl festlegen können und hätte von Darna nur ein glattes "Jawohl!" zur Antwort bekommen, selbst wenn es dann währenddessen hinter dieser Fassade getobt hätte - keine gute Voraussetzung für eine Partnerschaft, und offenbar nicht Lynns Weg.
Auf diese Weise aber wurde nun seitens der Feuerdrachenritterin um gewisse Feinheiten gefeilscht: Darna legte den Kopf schief, während sie Lynn offen, ohne Argwohn, ansah und für sich selbst und die Drachenherrin an ein paar Details erinnerte:

"Dir ist aber bewusst, dass meine Kraft noch extrem auf Varukaaz' Nähe beruht und ich nicht wie Protho oder Tarmas eine zeitlang auch ohne die Verbindung auskomme? Pelgar liegt direkt am Gebirgsrand - ich nehme an, es ist also in Ordnung, wenn er sich dort verborgen hält, während ich in der Stadt bin?

Wenn ich überhaupt hinein komme... Merkmale verbergen hin oder her, Lynn: ich bin eine miserable Spionin, denn ich lüge nicht", erinnerte sie sie und sah sie in einer Art an, die signalisierte, dass Darna auch nicht vor hatte, damit jetzt anzufangen. "Es kann gefährlich werden... sehr gefährlich. Und damit für uns beide."
Ein kurzes Schweigen entstand. Darna war bereits eine Art von Soldatin, und konnte damit umgehen, wenn Lynn in der Position eines Generals es riskierte, das jüngste Gespann im Bunde für einen übergeordneten Zweck aufs Spiel zu setzen. Darna hatte verlangt, ein Risiko einzugehen - hätte sie etwa nun scheuen sollen, dieses Risiko also auch zu tragen? Das tat sie nicht. Ihr war nur sehr wohl bewusst, dass wahrscheinlich jemand wie Yran mit seinen Fähigkeiten zur Tarnung wesentlich geeigneter für diesen Job gewesen wäre - aber er war nun mal nicht da.
"Hast du Ideen oder Vorstellungen, wie ich diese Sache angehen kann?", fragte Darna offen, ehrlich und ruhig um Rat - und ergriff währenddessen Lynns Hand. Währenddessen horchte sie nach ihrer Verbindung mit Varukaaz, und was er davon hielt.
leben Bild lachen
.
lieben

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7333
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Erste Schritte vor weißen Klauen

Beitrag von Erzähler » Montag 16. September 2024, 11:48

Es war eine angespannte Zeit, die nicht mal das verschlafene Drachma leugnen konnte. Pelgar war gefallen, während Darna hier im Schutz der Berge fantastische Dinge erlebt hatte. Während sie sich veränderte, ein neues Schicksal begann und Teil von etwas Wundervollem werden durfte. Ethien und Kali waren die Kehrseite der Medaille, die sie derzeit lebte. Sie zeigten der einstigen Knappin, dass das restliche Celcia längst nicht so viel Glück hatte, wie sie. Die Verbindung mit Varukaaz machte sie stolz, die Aufnahme in den Kreis der Drachenritter demütig, aber sie ließen Darna nicht vergessen, dass es ein anderes Leben gegeben hatte. Sie mochte erneuert worden sein, nicht aber ihr Herz, das sie über all die Zeit hierhergeführt hatte. Sie war noch dieselbe – nur… stärker. So fiel es ihr auch nicht leicht dahinterzukommen, weshalb sich Lynn so schwertat mit einer Entscheidung. Die Kriegerin allerdings hatte den überwiegenden Teil ihres Lebens einzig und ausschließlich damit verbracht, für Drachma und die Drachen zu sorgen. Was gingen sie die Belange der Menschen im restlichen Celcia an? Aber Darna wusste, dass Lynn sich nicht als herzlos gezeigt hatte. Sie war vorsichtig und das gewiss auch über Gebühr, aber verdenken konnte man es ihr nicht. Letztendlich aber enttäuschte die Stadtherrin nicht. Lynn lenkte ein und gewährte Darna ihr Ansinnen. Dennoch stellte Lyn Bedingungen, die Darna im ersten Moment aufhorchen ließen. Sie sollte also ohne Varukaaz losgehen? "Dir ist aber bewusst, dass meine Kraft noch extrem auf Varukaaz' Nähe beruht und ich nicht wie Protho oder Tarmas eine zeitlang auch ohne die Verbindung auskomme? Pelgar liegt direkt am Gebirgsrand - ich nehme an, es ist also in Ordnung, wenn er sich dort verborgen hält, während ich in der Stadt bin? Wenn ich überhaupt hinein komme... Merkmale verbergen hin oder her, Lynn: ich bin eine miserable Spionin, denn ich lüge nicht. Es kann gefährlich werden... sehr gefährlich. Und damit für uns beide." Lynn’s Hand zuckte leicht zurück, die Darna bisher nicht ergriffen hatte. Die Augen Lynn’s verengten sich zeitgleich etwas, während sie Darna’s Gesicht musterte. „Richtig…“, murmelte sie und schien sich jetzt erst zu erinnern, dass Darna nicht log. Doch dann straffte Lynn ihre Schultern und reckte gar etwas das Kinn. „Es ist in Ordnung, wenn Varukaaz in der Nähe bleibt, und Protho wird dir beibringen, wie du dich tarnen kannst, bevor du aufbrichst. Letztendlich wird es aber deine Herausforderung sein, in dein altes … Leben zurückzukehren und dich daran zu erinnern, wie es war, bevor du eine von uns wurdest. Ich weiß, dass die Verbindung zu Varukaaz noch frisch ist, aber wer hätte ahnen können, dass wir ausgerechnet jetzt in diese Lage kommen? Manchmal müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Es gibt eben nie die optimalen Bedingungen.“, erklärte sie und musterte Darna aus ruhigen Augen. "Hast du Ideen oder Vorstellungen, wie ich diese Sache angehen kann?", ergriff Darna nun doch noch die schlanken Finger der Kriegerin. Lynn musterte sie einen Moment und dann erhellte sich das strenge Gesicht wieder.

Sie wurde zugänglicher, da Darna nun doch entschieden hatte, ihre Hand zu ergreifen. „Nun, da du viel mehr Erfahrungen damit hast, innerhalb der Städte dieser Welt zu leben, denke ich, dass du mehr als geeignet bist.“, gestand sie ihr und lächelte sogar milde. „Was sagt dir dein Instinkt?“, fragte sie. „Es wäre gewiss hilfreich, wenn… du Verbündete hättest“, überlegte Lynn weiter und sah sich kurz nach Protho und Tarmas um. Beide waren womöglich nicht unbedingt geeignet. Beziehungsweise – Protho gewiss, aber auch Lynn wollte nicht auf den Wächter verzichten. Yran war zu weit weg und mit anderen Dingen betraut und Tarmas… nun… er war nicht die optimale Wahl. Lynn’s Blick glitt zurück zu Darna. Varukaaz spürte, wie seine Reiterin nach seiner Meinung tastete, doch der Drache kannte sich sehr viel weniger damit aus und war selbst noch jung und in der Phase des Findens. Außerdem sprach Lynn weiter: „Es wäre vielleicht klug, wenn du Gleichgesinnte suchst, bevor du dich nach Pelgar aufmachst. Wenn du nicht lügst… lass es andere für dich tun! Du kannst wohl schlecht in die einstige Hauptstadt spazieren und sagen, warum du dort bist…“, gluckste sie verhalten, während Delilah sich räusperte und dann mit einem Nicken Protho bat, ihr mit Kali zu helfen. Der Krieger griff nach dem Bündel und Varukaaz ließ es bereitwillig zu. Dann gingen er und Delilah in Richtung der Statue des weißen Drachen. Kali hatte keine Zeit, bis Darna und Lynn einen Plan erdacht hatten. Und Delilah wollte nicht riskieren, dass es Kali wie Ethien erging. Tarmas griff nach dem Toten und ging hinter den anderen her. Auch Lynn wurde sich dessen bewusst und wandte den Blick, bevor sie sich gänzlich drehte. Sie beobachtete, wie erst Delilah, dann Protho mit Kali und schließlich Tarmas mit Ethien’s Körper unter der Statue hindurchschritten. Es geschah… nichts. Beide durften Drachma passieren und verifizierten damit ihre reine Haut und Darna’s Bauchgefühl. Lynn atmete neben Darna hörbar aus. Offenbar war auch sie erleichtert darüber. Dann wandte sie den Blick.
„Komm… reden wir auf dem Weg in die Stadt weiter. Besprechen wir, wie du am besten beginnst und studieren die Karten.“, schlug sie vor. Lynn wirkte mit einem Mal zugänglicher und das Gefühl von Nähe konnte wieder aufkommen. Sie war nicht kalt oder ablehnend nur vorsichtig. Und die Wichtigkeit ihrer Aufgabe hat sie strikt werden lassen. Auch wenn sie selbst womöglich ganz anders empfand. Es war vorstellbar, dass Lynn die Kinder sofort aufgenommen und höchstpersönlich aufgepäppelt hätte, wenn ihr die Verantwortung, die sie trug, nicht klargewesen wäre.

Darna weiter bei: Der Drachenzahn und seine Gäste
Bild

Antworten

Zurück zu „Der weiße Drache“