Das Tor zum Himmel

Weit im Gebirge versteckt liegt die Stadt, die zum fast gänzlich vergessenen Mythos wurde. Doch es herrscht wieder Leben im Reich von Drache und Humanoid. Drachma ist wieder erwacht.
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Darna von Eibenau
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Re: Das Tor zum Himmel

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 13. Juli 2024, 12:38

Darna schaffte es, dass die Decken wundervoll angeheizt waren, wie die Bettdecken feiner Damen, indem die Bediensteten vor dem Zubettgehen heiße Kohlen in kleinen Töpfen unter die Decke packten. Darna durfte bemerken, dass Varukaaz ihr gar nicht hatte helfen müssen. Der Feuerdrache beobachtete seine Reiterin zwar und seine Präsenz war durchweg vorhanden, aber letztendlich schaffte Darna ihr Vorhaben aus eigener Kraft. Welch schönes Gefühl! Mit leuchtenden Augen tastete die Reiterin über die Decken und vergewisserte sich damit, dass der gesamte Stoff gewärmt war. Geschafft! Sie hatte es geschafft! Ein wohliges Kribbeln rann über ihren Rücken und die Arme. Danke!, bedankte sie sich gar bei dieser seltsamen ‚Schwingung‘ in sich, oder wie auch immer sie das hätte beschreiben sollen. Ob das eine Rolle spielte oder nicht, wusste sie nicht und war ihr auch egal. Jedenfalls im Moment; ihr Hunger, zu lernen, wuchs mehr und mehr, ob es nun um das Tarnen ihrer fremdartigen Augen ging, oder wie sie die Flamme in sich zu hegen und zu pflegen hatte.

Jetzt aber waren die Kinder erstmal wichtiger.
„Vielleicht sind es einfach Freunde?“, streute Delilah bei den Überlegungen, in welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen können, ein und brachte Darna damit tatsächlich kurz zum stutzen. Öhm… ja. Das könnte natürlich sein. Darna hatte wenig Erfahrung mit dem Konzept ‚Freundschaft‘, auch wenn sie sich an den Stallburschen Hinrich aus ihrer Kindheit vage erinnerte. Aber wie…? … Mh. Egal. Das führte sie jetzt nicht weiter.
Ethien kam zu sich und Darna holte es nach, sich vorzustellen: “Und auch, wenn ich inzwischen anders aussehe, weder Hexe noch Fee.“ Ethien schnaubte in sein Wasser hinein und hustete gequält auf. Erschöpft lehnte er seinen Kopf gegen die felsige Wand hinter sich. Der Becher sank auf seinen Schoß. „Schade…“, murmelte er und seine Stimme war nicht mehr ganz so kratzig, durch die Flüssigkeit. „Ich hätte gern… noch mal ein Wesen gesehen…, dessen Existenz nicht nach…haltig geklärt ist…“, murmelte er und wirkte dabei reichlich verlangsamt. Delilah zog besorgt die Brauen tiefer. Auch Darna zog die Brauen zusammen.
"Warum ‚noch mal‘?“, hakte sie nach, „Was habt ihr denn gesehen?“

Ethiens Zustand machte ihr zunehmend Sorgen. Diese Langsamkeit beim Sprechen, das Fehlen von Kraft, die er bis zu seinem Zusammenbruch offenbar noch hatte zeigen wollen… stand es wirklich schon so schlimm um ihn? Unsicher huschte ihr Blick mehrmals zu Delilah – sie würde doch einschreiten, wenn es zu ernst wurde? Darna hatte solche Machtdemonstrationen von ihr gesehen, dass sie der Lichtmagierin alles zutraute, vielleicht sogar zu viel.
„Das ist… Kali de Fein…“, erklärte er und plötzlich traten Tränen in seine Augen. „Sie ist… die Enkelin von…. Von… Robald de Fein…“, erklärte er und glaubte wohl, dass Darna ihn kennen müsste. Tatsächlich hoben sich deren Brauen. „Robald de Fein?“, wiederholte sie überrascht, „Einer der Ratsherren von Pelgar!“ Selbstverständlich hatten sie bei Graf Widumar von Aarenhorst die Namen dieser Leute lernen müssen, die Pelgars Geschicke lenkten. Manchmal waren deren Abgesandte nach Jorsa gekommen, seltener sogar einer der Ratsherren selbst. Dann wurden die Leute, die ihnen als Eskorte dienten, handverlesen ausgewählt.
Ethien’s Augen schwappten über und er schniefte. „Ich … schwor, sie… sie zu schützen aber…“, er keuchte und holte angestrengt Luft. Deli hockte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. Sorgenvoll suchten ihre Augen sein Gesicht ab. „Ich habe versagt…“, zog er bitteres Resümee. „Wir… sterben hier…“, japste er und Delilah konnte ihr Mitgefühl nicht verbergen. Auch ihr Blick verschwamm.
Darna legte lediglich bei seinem 'Ich habe versagt' in einem Anflug von Mitgefühl den Kopf schief, aber den Rest konnte sie nicht nachvollziehen. 'Wir'?, lautete ihr irritierter Gedanke, Wieso 'wir'? Kali geht es doch relativ gut?
"Nein, Kali hat keine Lungenentzündung oder Verletzung", widersprach sie aus ihrer Wahrnehmung beruhigend und freundlich - dass man das in unfreundlicher Weise auch als 'Nö, nur du verreckst hier' interpretieren konnte, war früher Gernots Part gewesen. Als sie daraufhin zu Delilah sah, schüttelte diese gerade sachte den Kopf. Was, Kali stirbt doch?!, drohte sie misszuverstehen, aber dagegen half ihr wenigstens die Logik: Nein, Delilah hatte ihre Diagnose über Kalis Zustand ja bereits genannt. Es ging also um Ethien? Ihr Blick huschte rasch erneut über das Bild und registrierte Delis Hand an Ethiens Handgelenk, ihre tränenverschwommenen Augen, und die Knappin wurde bleich: Ethien starb?!
Diese Geste machten Heiler doch immer in Geschichten, wenn jemand am sterben war!
„Alle sind… tot… was macht es schon…“, redete Ethien weiter und schloss erneut entkräftet die Augen. Von Darna erklang ein erstes empörtes, aber recht leises: "He!"
„Wir haben’s versucht…“, murmelte er weiter, ehe er wieder drohte einzuschlafen… vielleicht für immer. Für Darna sah es sehr dramatisch tatsächlich bereits danach aus.

"He!", protestierte sie nun lauter und beugte sich vor, um Ethien noch zurückhaltend, aber deutlich genug, weckend gegen die Wangen zu patschen.
"Nur 'versuchen' gilt nicht!", rief sie dem Jungen zu, um seinen inneren Widerstand gegen das Hinwegdämmern zu wecken. "Ihr habt doch Hilfe gefunden! Uns! Wir müssen nur wissen, was los ist, dann können wir euch in Sicherheit bringen und helfen!
Was war dein Auftrag?
Wo wolltet ihr hin? Warum seid ihr ins Gebirge geflüchtet?"

Sie wurde dabei zunehmend lauter und schüttelte mit nötiger Rücksicht, um seinen verletzten Rücken nicht noch ausgerechnet gegen die Felsen zu stoßen, seine Schultern. In ihren Augen flammte ihr eigener Protest, seinen Tod nicht einfach hinnehmen zu wollen. "Komm zu dir, verflixt! Du kannst Kali nicht allein lassen, jetzt, wo ihr es fast geschafft habt!
Deli! Tu doch was!"

Es war das erste Mal, dass sie Delilahs Namen in der Kurzform verwendete, was gerade aber bestenfalls ein Detail am Rande war.
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Re: Das Tor zum Himmel

Beitrag von Erzähler » Freitag 19. Juli 2024, 22:24

Sie hatte noch vieles zu lernen und so ganz schien ihr erstmal nicht die Zeit zu bleiben, das auch zu tun. Die neu erwachte Magie in sich würde einiges an Aufmerksamkeit benötigen, doch jetzt hatte es schlicht ausgereicht, dass sie um den Segen der Flammen bat. Wohlwollend zog sich die Wärme wieder zurück und überließ Darna das Feld. Die gewärmten Decken war ein wahrer Erfolg, denn sie halfen den beiden Kindern durchaus, dass sich ihre Körper etwas entspannen konnten. Anders war das mit dem Erwachen von Ethien. Der Junge schien die Hoffnung zu verlieren, so wie es klang. "Warum ‚noch mal‘? Was habt ihr denn gesehen?“ Ethien hob die geröteten Augenlider an und musterte Darna fragend. Dann verstand er. „Nein… ich… ich meinte, ich… würde gerne mal… etwas… Fantastisches sehen…“, präzisierte er seine Aussage und offenbarte, dass er wohl in letzter Zeit oder noch gar nicht in seinem Leben an so etwas, wie Wunder hatte glauben dürfen. Alles an ihm sprach von einem entbehrungsreichen Leben. Darna wurde durch seinen Zustand alarmiert. Sie sah zu Delilah, die ebenfalls eine sorgenvolle Miene trug. Die Heilerin hatte bereits klargestellt, dass sie ihm lediglich etwas Linderung, aber keine Heilung zuteilwerden lassen konnte. Etwas, was Delilah durchaus missfiel. Ethien aber klärte nun endlich über ihre Herkunft und ihre Heimat auf. Und Darna kannte sich tatsächlich aus! Wie oft hatte sie staubige Geschichte über noch staubigere Männer lernen müssen… Jetzt zahlte sich das aus. „Robald de Fein? Einer der Ratsherren von Pelgar!“ Ethien richtete seinen müden Blick auf sie. „War er… ja… er … er ist tot… alle … sind tot…“, ächzte er und es war nicht nur die Schwere seines Zustandes, die auf ihn einwirkte. Auch die Tatsache, dass ihre Heimat schlimmes erlebt haben musste, wog schwer. Der Junge berichtet von seiner anvertrauten Aufgabe, Kali als Enkelin eines wichtigen Mannes vor dem zu bewahren, was sich in ihrer Heimat abgespielt hatte. Aber er glaubte nicht daran, dass er seine Aufgabe erfüllen konnte. Er trug wirklich keine Hoffnung mehr in sich. "Nein, Kali hat keine Lungenentzündung oder Verletzung", wollte sie ihn beschwichtigen, doch Ethien nickte nur. „Noch nicht… aber… wir sind hier in einer…. Einer…“, er japste, hustete, ehe er weitersprechen konnte, „Sackgasse gelandet…“, keuchte er und verzog das Gesicht. Er wusste also nichts von Drachma. Er glaubte daran, in den Bergen gestrandet zu sein. Aber er wusste auch, dass er es nicht weiter schaffen würde. Seine Kräfte waren aufgebraucht. Er war so müde. Darna konnte das nicht zulassen und schritt ein, als Ethien sich der Müdigkeit ergeben wollte. “He! Nur 'versuchen' gilt nicht!“, protestierte sie und klatschte ihm gegen die Wange. Erneut öffnete er die Augen und sah Darna ausdruckslos an, schlief aber gleich wieder ein. Sein Körper sackte leicht zusammen und Delilah japste erschrocken nach Luft. Sie legte ihm eine Hand auf, ließ erneut etwas Licht in sein Dunkel gleiten. "Ihr habt doch Hilfe gefunden! Uns! Wir müssen nur wissen, was los ist, dann können wir euch in Sicherheit bringen und helfen!
Was war dein Auftrag?
Wo wolltet ihr hin? Warum seid ihr ins Gebirge geflüchtet?"
, bemühte Darna sich, Ethien weiterhin im Reich der Lebenden zu halten.

Der Junge blinzelte abermals, doch die Augen waren nur noch auf Halbmast. „Auf…trag… sie… sie soll …. Leben. Sie soll… leben… Wir ... brauchen Hilfe... Sie... brauchen Hilfe“, wiederholte er und es glich kaum noch einer echten Stimme. „Er stirbt, Darna…“, flüsterte Deli mit erstickter Stimme. Sie presste die Lippen aufeinander und bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten. „Wir wollten… weg… einfach weg… Pelgar… ist ein grausamer… Ort. Menschen… sind Sklaven… in der eigenen …. Sta…dt. Wir verh…ungern… wir… wir werden krank… sie schlachten uns ab… sie… lachen… oh, ihr Lachen…“, er schloss wieder die Augen und sank gegen die Steinwand in seinem Rücken. „Sie lachen….“, wiederholte er erneut. "Komm zu dir, verflixt! Du kannst Kali nicht allein lassen, jetzt, wo ihr es fast geschafft habt!
Deli! Tu doch was!"
„Helft … ihr… helft … ihnen…“
, krächzte er. Delilah wurde durch Darna’s Appell aufgerüttelt und sie schniefte, ehe sie sich vorlehnte und beide Hände gegen seine Wangen legte. Erneut durchflutete die Innenflächen ihrer Hand Magie und brachte sein Gesicht seltsam zum Leuchten. Seine Haut wirkte im magischen Glühen nur noch fahler. Delilah aber legte ihre Finger an seine Drosselvenen und tastete nach dem Puls. Ethien japste. Er röchelte erstickt, bis er einen letzten tiefen Atemzug tat. „Darna…“, japste Delilah und legte noch mal mehr Magie in ihre Bemühungen. Es geschah… nichts. Der Junge blieb regungslos und als Delilah die Hände zurückzog, rutschte sein Körper kraftlos zur Seite. Die Heilerin hielt ihn auf, damit er nicht noch stürzte, doch halten konnte sie ihn nicht. Er glitt zu Boden, wo er liegenblieb. „Darna!“, schluckte Delilah erneut und schniefte. „Er… er ist tot…“, sprach sie das vermutlich offensichtliche aus. Erstarrt blickte sie auf den Jungen, dem sie nicht hatte helfen können. Delilah japste auf, erhob sich und trat einige Schritte zur Seite. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und ließ sich für einen Moment von den Emotionen leiten. Sie weinte. Dann regte sich das Mädchen und begann damit, die Augen zu öffnen. Delilah wandte sich um und sah mit Entsetzen, dass Kali aufzuwachen drohte. Sofort war sie an einem der Körbe, wühlte flugs darin herum und griff sich einige Kräuter. Sie zerrieb sie, ehe sie sie Kali unter die Nase hielt. Das Mädchen sog den Duft in ihre Lungen und verfiel in einen Schlaf zurück. Delilah vergewisserte sich, dass sie wieder schlief. Dann wandte sie sich zu Darna um. „Wir können das Mädchen nicht hier lassen. Und den… der Junge verdient es, dass er ein Begräbnis erhält! Wir müssen zusehen, dass sie nicht das gleiche Schicksal ereilt!“, bemerkte sie und ließ sich auch von ihren Emotionen leiten. „Wir müssen sie nach Drachma bringen!“, sprach Delilah aus und legte die Stirn in Falten. Ihr war bewusst, dass das nicht unbedingt im Sinne aller sein könnte. Aber Delilah besaß ein großes Herz und der Tod des Jungen wühlte sie auf. Aber… sie fragte Darna. Mit ihrem tränennassen Blick fragte sie die Drachenritterin um Erlaubnis. Denn sie war ein Teil dieser Gemeinschaft und würde die Entscheidung treffen müssen. Konnte sie sich über die Statuten hinwegsetzen? Würde Kali ihr noch mehr Informationen geben können? Delilah hatte etwa Zeit gewonnen, um einen Plan zu schmieden. Letztendlich aber musste es Darna selbst wissen, was sie nun tat und wie sie mit dieser neuen Situation umging. Delilah würde das tun, was sie sagte, und sich ihr fügen. Auch sie akzeptierte die Regeln in Drachma und würde nichts auf eigene Faust entscheiden.
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Re: Das Tor zum Himmel

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 24. Juli 2024, 13:18

"Warum ‚noch mal‘? Was habt ihr denn gesehen?“ Ethien hob die geröteten Augenlider an und musterte Darna fragend. Dann verstand er. „Nein… ich… ich meinte, ich… würde gerne mal… etwas… Fantastisches sehen…“, präzisierte er seine Aussage und offenbarte, dass er wohl in letzter Zeit oder noch gar nicht in seinem Leben an so etwas, wie Wunder hatte glauben dürfen.
"Oh." Darna nickte verstehend, ihre Stirn in Furchen gelegt. Wenn du wüsstest, wie dicht du dran bist... Sie presste die Lippen zusammen. Vieles in ihr schrie mittlerweile danach, Ethien und vor allem auch Kali etwas von den Wundern Drachmas zu offenbaren, aber die Auflagen ihrer Pflicht hielten sie zurück.
Und es wurde nicht leichter. "...wir sind hier in einer…. Einer…“, er japste, hustete, ehe er weitersprechen konnte, „Sackgasse gelandet…“, keuchte er und verzog das Gesicht. Gaah! Und wo wären ich und Delilah dann her gekommen, hm?!, dachte sie provokativ und hätte es Ethien am liebsten ins Gesicht geschrien. Vielleicht wäre es aber selbst dafür schon zu spät gewesen.

Ethien dämmerte weg, und weder sie noch Delilah konnten es aufhalten. „Er stirbt, Darna…“, flüsterte Deli mit erstickter Stimme. Sie presste die Lippen aufeinander und bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten. Darna starrte den Jungen fassungslos an, saugte jedes seiner schwächer und schwächer werdenden Worte in sich auf. Was Deli sagte, wollte sie nicht glauben, obwohl sie es mit eigenen Augen sah.
Nein!
"...Menschen… sind Sklaven… in der eigenen …. Sta…dt. Wir verh…ungern… wir… wir werden krank… sie schlachten uns ab…" Wie erstarrt hörte sie ihm zu.
"Deli! Tu doch was!" „Helft … ihr… helft … ihnen…“, krächzte er. Delilah wurde durch Darna’s Appell aufgerüttelt und sie schniefte, ehe sie sich vorlehnte und beide Hände gegen seine Wangen legte. Erneut durchflutete die Innenflächen ihrer Hand Magie und brachte sein Gesicht seltsam zum Leuchten. Seine Haut wirkte im magischen Glühen nur noch fahler. Delilah aber legte ihre Finger an seine Drosselvenen und tastete nach dem Puls. Ethien japste. Er röchelte erstickt, bis er einen letzten tiefen Atemzug tat. „Darna…“, japste Delilah und legte noch mal mehr Magie in ihre Bemühungen. Es geschah… nichts. Der Junge blieb regungslos und als Delilah die Hände zurückzog, rutschte sein Körper kraftlos zur Seite. Die Heilerin hielt ihn auf, damit er nicht noch stürzte, doch halten konnte sie ihn nicht. Er glitt zu Boden, wo er liegenblieb. „Darna!“, schluckte Delilah erneut und schniefte. „Er… er ist tot…“, sprach sie das vermutlich offensichtliche aus.
Die Angesprochene blinzelte, doch nicht, weil Feuchtigkeit in die Augen drängte. Warum, hätte sie nicht benennen können, aber sie verspürte keinen Drang, zu weinen. Vielleicht war es Schock. Sie war zum Kämpfen ausgebildet worden, sie hatte ihr eigenes Leben mehrmals in die Waagschale geworfen, sie hatte bei Morgerias Hauch Schlimmeres gesehen und erlebt als den Tod, aber sie hatte bisher noch nie so unmittelbar erlebt, dass jemand... starb.

Während Delilah hier ein weicheres Herz hatte und ihren Emotionen freien Lauf ließ, kniete Darna weiter neben Ethien und hätte nicht benennen können, wann sie ihm ihre Hand auf die Brust legte, in der das Herz nicht mehr schlug. Für eine Weile schien sie gar nichts zu fühlen und hätte auch nicht mitbekommen, dass Kali aufzuwachen drohte. Zum Glück war Delilah da. Sofort war sie an einem der Körbe, wühlte flugs darin herum und griff sich einige Kräuter. Sie zerrieb sie, ehe sie sie Kali unter die Nase hielt. Das Mädchen sog den Duft in ihre Lungen und verfiel in einen Schlaf zurück. Delilah vergewisserte sich, dass sie wieder schlief. Dann wandte sie sich zu Darna um. „Wir können das Mädchen nicht hier lassen. Und den… der Junge verdient es, dass er ein Begräbnis erhält! Wir müssen zusehen, dass sie nicht das gleiche Schicksal ereilt!“, bemerkte sie und ließ sich auch von ihren Emotionen leiten. „Wir müssen sie nach Drachma bringen!“, sprach Delilah aus und legte die Stirn in Falten.
Noch ein Moment verging, in dem die junge Drachenreiterin sich nicht zu rühren schien. Oder unterhielt sie sich mit Varukaaz?
"Ja...", antwortete Darna verzögert dann doch, so dass Zweifel angebracht waren, ob sie Delilahs Worte wirklich registriert und begriffen hatte? Sie stand auf, richtete völlig ohne darüber nachzudenken, eine Hosenfalte. Immernoch schaute sie auf Ethien. Blinzelte.
"Ja", wiederholte sie nun fester und nickte. "Das hat er verdient. Er hat sich für sie zu Tode geschunden", stellte sie dumpf fest und zollte Ethien dafür hörbar tiefen Respekt. "Wenn er nicht Knappe war, so hat er sich doch mehr als ritterlich verhalten!" Sie presste die Lippen zusammen.
"Und es ginge mit den Dämonen zu, wenn das in Drachma nichts zählen würde!", dachte sie trotzig, straffte ihre Haltung und begann, eigene Entscheidungen zu treffen:

"Wir werden sie nach Drachma bringen. Sie beide. Wir lassen doch kein unschuldiges Kind hier in den Bergen verrecken!" Darna drehte sich um und sah zu Kali. "Wie geht es ihr? Wird sie den Flug über schlafen?", fragte sie Delilah, auch wenn sie schon während des Wartens auf eine Antwort dachte: "Und wenn nicht, ist mir das auch egal."
Darna atmete schwer aus, bevor sie sich zusammen riss, sich die Körbe schnappte und Varukaaz verständigte: "Kommst du bitte? Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Ethien zu tragen?" Ganz kurz musste sie doch plötzlich gegen Tränen ankämpfen und blinzelte sie weg. "Wir werden zum Vorplatz vor der weißen Drachenstatue fliegen, dort landen und die anderen rufen. Wenn sie mehr Beweise wollen..."
...ist mir das egal! Sie atmete tief durch.
Nein. Leicht senkte sie den Kopf.
"...bereden wir das dort", beendete sie den Satz selbstbewusster, als sie sich fühlte.
Und für einen kurzen Moment bröckelte diese Fassade noch stärker, nämlich als sie Ethien, mithilfe der Decke verhüllt, zu Varukaaz trug und für ihn einen Platz suchte. Als Deli in ihre Nähe kam, legte Darna ihr die Hand plötzlich auf den Unterarm. Sie konnte der Lichtmagierin für diesen Moment nicht in die Augen sehen und ihrer Stimme hörte man an, wie sie mit ihrer Fassung kämpfte:
"Deli? Hat... hätte es irgend etwas geholfen?
Wenn wir sofort nach Drachma geflogen wären, meine ich?
Hätte es ihn gerettet?"
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Re: Das Tor zum Himmel

Beitrag von Erzähler » Montag 29. Juli 2024, 10:41

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