Wo es beginnt

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Samstag 4. März 2023, 14:51

Sarin kommt von Wo es endet

Nicht nur einmal hatte Sarin Kasani in der letzten Zeit zu Manthala gebetet, sie mochte ihre Gläubige erhören. Nicht einmal hatte die Göttin ihr geantwortet, aber nun zeigte sich, dass man als Sterbliche nicht immer eine Gegenreaktion von diesen Wesen erwarten durfte. Das hieß nämlich nicht, dass sie nicht zuhörten. Meist schauten sie aber lieber zu, ohne sich direkt in das Geschehen einmischen zu wollen. Es wäre ja langweilig, wenn durch übernatürliche Fähigkeiten alles spielend leicht eine bestimmte Richtung einnähme. Zudem käme dann zwischen den Göttlichen mit all ihren Idealen Streit auf. Trotzdem zeigten sie sich in harten Zeiten häufiger denn je auf Celcia - meist indirekt und so war es auch dieses Mal.
Manthala schaute auf ihre Gläubige herab. Sie hielt einen weiteren Schützling im Arm, der an ihrem nackten Busen ruhte. Auch ein Elf, aber für Sarin nicht wichtig. Die Nachtelfe bekam es ohnehin nicht mit. Sie schlief. Das hatte sie sich endlich verdient. Das war Manthalas Segen an sie. So wenige konnten in dieser Zeit Frieden im Schlaf finden und so machte die Göttin der Nacht und des Mondes einen ganz eigenen Handel daraus. Jene, die lange genug durchhielten, um ihre Neugier auf das Leben der Sterblichen mit Unterhaltung zu stillen, denen schenkte sie Phasen der Ruhe: Ein tiefes, aber friedvolles Durchatmen, einen Gedächtnisverlust, der sie Teile des Schreckens für immer ausblenden ließ oder aber - wie in Sarins Fall - eine Mütze voll Schlaf.
Sarin musste sie diese Mütze weit über den Kopf gezogen haben, denn irgendwann lehnte sich eine Sterbliche gegen das Geschenk der Göttin auf und rüttelte sie daraus zurück in die Welt der Wachen. Sarin musste lange geschlafen haben, wenn selbst eine Ethel Humboldt langsam ungeduldig wurde. Nein, man konnte nicht von Ungeduld bei dieser Frau sprechen! Sie sorgte sich lediglich.
"Na komm schon, genug geschlafen. Du musst auch endlich einmal etwas Flüssigkeit zu dir nehmen, Liebes. Na also. Schlag die Äuglein auf. Ich habe extra darauf geachtet, dich in der Nacht zu wecken."
Es war Nacht? Es fühlte sich nicht so an, wenngleich ein lauschiges Feuer den ganzen Raum wärmte, in dem Sarin sich befand. Aber die Flammen tauchten ihn auch in ein angenehmes Dämmerlicht, das sich nur mit dem Farbenspiel eines weiteren Lichtes messen wollte. Warmes Rotgold traf auf ebenfalls warmes Dämonenblau und es war Castus' kleines Licht, das Sarin zuerst erblickte. Es schwebte vor ihr und ein Stück über dem Bett, in dem sie lag. Ein schlichtes Bett mit Stroh gefüllter Matratze und einfachen Laken aus Leinen, aber bequemer als jede Schlafstatt in der Wildnis. Es stand zur einen Seite an einer Wand des Raumes, in dem Sarin sich befand. Sie konnte über sich und hinter dem Castus-Leuchten dicke Deckenbalken sehen. Auch sonst schien der Raum überwiegend aus Holz gezimmert. Nur der kleine Kamin war aus Stein und vor ihm fanden sich zwei Personen in die einzigen Sessel des Raumes gesunken. Hyacinthus hatte sich in seinem zusammengekauert und gleich zwei Decken über sich geworfen. Sein goldenes Haar schimmerte wie Honig, der sich zu beiden Seiten der Armlehnen über den Sessel einen Weg gen Boden suchte. Der Magier schlief lautlos oder aber sein Atmen wurde von dem leisen Schnarchen Iryans und dem tiefen, aber friedlichen Grunzen von Xot übertönt. Der Ork war zu breit gebaut, um in eine der menschlichen Sitzgelegenheiten zu passen. Er hatte es sich kurzerhand auf einem Wolfsfell bequem gemacht, das er hinter beiden Sesseln auf dem Boden ausgebreitet hatte. Iryan ruhte im anderen Sessel, die Beine von sich gestreckt. Er hatte seine Rüstung ausgezogen und seine nackten, schwarzen Füße lugten unter der Decke hervor, um sich am Feuerschein zu wärmen. Alle drei Männer schliefen selig.
Ethel betrachtete das Bild mit einem Schmunzeln, ehe sie ihren Kopf wieder Sarin zudrehte. Sie saß auf einem kleinen, dreibeinigen Hocker neben dem Bett und bot der Nachtelfe nun einen Becher an. "Er ist längst nicht mehr heiß, aber ich bin froh, wenn du ihn trinkst. Nach zwei Tagen und der nunmehr zweiten Nacht brauchst du wirklich etwas Flüssigkeit." Sie lächelte Sarin an. "Fühlst du dich besser? Dein Wächter ist dir nicht von der Seite gerückt und Cinni hat mir erzählt, du seist einfach seitlich vom Karren gekippt. Die Beule ist inzwischen nicht mehr zu fühlen, aber dein Hintern weist Blessuren auf, die eindeutig nicht nur allein von einem Sturz stammen können. Keine Bange, ich habe alle Blutergüsse versorgt und keiner der Männer hat dich gesehen. Ich arbeite diskret, das weißt du ja." Sie seufzte aus. "Ist das schon zu viel Information für dich oder kannst du es noch aufnehmen, dass wir niemanden namens Arunn oder Neriélle haben finden können. Wir haben einen Aaron hier, aber er ist kein Dessarier, sondern ein Goblin." Die Alte lehnte sich zurück. "Und ich bin sehr gespannt, was du mir zu deinem Zauberlicht erzählen kannst."
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Sarin Kasani
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 12. März 2023, 12:07

Iryans griff Sarin unter's Kinn, neigte sich ihr zu wie zum Kuss, hielt knapp vor ihren Lippen aber inne, so dass ihr ein kleines Seufzen entwich... Vielleicht war es die von Castus Leuchten geweckte Sehnsucht ihres Körpers, die sie gerade für jene kleinen Reize so empfänglich machten, aber Sarin genoss den Moment der zärtlichen Nähe sehr. Natürlich schrie ihr Herz nach mehr, was nur zu verständlich war. Ian aber sah sie nur an und maßregelte sie auf die liebevollste Art und Weise, die sie je verspürt hatte:
"Wenn du jemals erfährst, was ich sagte, wirst du mich verlassen..."
Auf diesen Satz hin schüttelte Sarin so wehement den Kopf, dass ihr ihre Haube fast vom selbigen gerutscht wäre.
So ein Unsinn! Das würde ich niemals tun!
Aber sie ließ ihn weiter reden.
"Ich bitte dich, nicht zu versuchen, so unflätig daherzusprechen wie ich es tat. Sei dir einfach versichert, dass ich dich beschützen werde - auch um meinetwillen."
Sein Nachsatz ließ tief blicken.
Er braucht jemanden, den er beschützen kann... Er vermisst seinen Freund. Ich vermisse Dan auch! Wir haben so viel verloren...
Sie brauchte ihn gleichermaßen wie umgekehrt. Bevor sie jedoch weiter gingen, griff die kleine Nachtelfe nach oben zu seinem Kinn und stellte sich auf die Zehenspitzen. Damit reichte sie immernoch nur knapp an sein Gesicht heran, wenn er sich nicht ihr entgegen neigte. So aber konnte sie ihm in vertrauter Geste noch etwas zuraunen:
"Wenn ich nicht unflätig in deiner Sprache sprechen soll, dann bring mir sinnliche Worte der Zuneigung bei! Was heißt in Lerium: ...Ich will dich...oder... Ich liebe dich?"
Sarin zeigte sich durchaus kompromissbereit, aber ihre Intension die Sprache ihres Liebsten zu lernen blieb sie konsequent. Wenn Ian ihr nicht beibringen wollte, wie man 'anständig fluchte', dann vielleicht wie man 'unanständig hofierte'?
Doch bald wurden sie vom Klang zweier Hörner unterbrochen, und vertraute Gesichter tauchten auf dem Schlachtfeld auf. Hyacinthus und Orkhauptmann Xot Hau'r wurden von Sarin etwas zu... überschwänglich begrüßt. Wo der Ork sie knuddelnd empfing, da hielt Castus Leuchten gerade noch Hyazintus ab, Sarin sich erneut zu nähern. Seine Worte waren dabei sehr eindeutig, was Sarin etwas vervös machte...
Oh...oh jeh... und ich hatte ihm einen 'Nachtisch' versprochen...
Sarins Wangen färbten sich leicht rosa.
"W-was ist das für eine Art von Magie?"
Er sollte seine Frage noch nicht beantwortet bekommen, denn Sarin sprudelte ihrerseits los und überhäufte ihn mit eigenen, wohl auch um sich selbst von ihrem überschäumenden Unterbuswestsein abzulenken. Cinnis Blick wanderte zu Xot herüber. Jener hob die Schultern.
"Wir haben zwar einige schon ins Dorf gebracht, aber violette Haare wären mir aufgefallen. Die Namen sind mir ebenfalls nicht geläufig."
"Eine Elfe namens Neriélle und ein Dessarier namens Arunn"
"Was sollte denn auch noch ein Dessarier hier machen? Die verschanzen sich doch da oben in ihren Schattenbergen wie die Brocken Eisen, die sie schürfen. Jedenfalls hab ich das so gehört."
"Wir wollen noch ein paar einsammeln, vielleicht stoßen wir ja auch deine Gesuchten, Frau Heilerin.“

Die 'Nachtelfe nutzte den Moment, in dem Xot mit dem Daumen gen Schlachtfeld deutete um anzubieten:
„Bitte, nenn mich doch Sarin.“
In den nächsten Stunden bargen sie gemeinsam Verletzte, aber auch Tote, bis man sich schließlich dazu entschied, zum Dorf zurückzukehren.

Das Dorf hatte sich sehr verändert! Es war zu einem Anlaufpunkt für alle geworden für jene die dem Krieg den Rücken gekehrt hatten. Viele Soldaten nahmen dieses Angebot an, ganz gleich ob sie Grandessarer, Dunkelelfen, Orks oder Goblins waren. Eine bunte Mischung schritt neben ihnen und dass niemand von ihnen streitlustig wurde, war einzig Xot zu verdanken, der den Truppen zu händeln wusste. Doch irgendwann, schenkte Manthala der angehenden Priesterin ihren Segen. Manthala schaute auf ihre Gläubige herab und Sarin schlief ein.
Das hatte sie sich endlich verdient.
...
Wirre Träume durchzuckten ihren Geist... Blaues Licht pulsierte im Rhythmus ihrer eigenen Herzschläge in ihrer Brust... Eine Frage hallte in ihrer Seele nach, die nach einer Antwort suchte:
Das ist Castus...
Noch etwas verwirrt von ihrem eigenen Überschwang der Lebensfreude und ungezügelten Leidenschaft, sowie der merkwürdig anzüglichen Reaktion des blonden Mannes vor ihr, dessen Schnauzbärtchen so lustig zuckte und herrlich gekitzelt hatte bei dem kleinen unschuldigen Kuss... so wie ihren Gedanken, mischte sich alles und ergab dann etwas... neues ...'springendes' in ihrem Geist: Ein Knäuel aus Gedanken, einen Traum:
Castus war ja sozusagen mein ERSTER. Mein 'liebster Halbdämon', der mich entjungfert hat. So schön meinen Körper erweckte...Aber... Ich... ich hab so eine Ahnung, dass ...'weitere'... gern meinen Schoß besuchen würden...
Sie sah das Leuchten in den Augen vor sich. Aber gleichermaßen echoten Mallahalls Worte zum Thema Verhütung durch ihren Geist und dem irrwitzig schönen Gefühl, dass sie noch vor kurzem durch die Berührungen des Lichtes gehabt hatte. Sie sah langsam auf ihre leuchtende Brust hinunter.
Ähm... was für ein verrückter Gedanke... aber ...wenn Cas Leuchten mich weiterhin davor beschützen... also...wenn ich einen Wunsch noch in mir tragen dürfte... in mir...
Selbst in ihren Gedanken errötete Sarin leicht, denn so schamlos Cas auch gewesen war, so war sie selbst ja in einer Gesellschaft voller Regeln und Etikette aufgewachsen. Doch die kleine Idee, die sich da gerade formte, ließ kurz ihre Fantasie überschäumen, wie eben ihre herzliche Begrüßung.
Castus war ja nicht in der Lage sich fort zu pflanzen. Wenn er stets mein erster bleiben könnte... also wann immer ein Mann in meiner Gegenwart den Wusch hegt meinen Schoß zu wärmen... dass er dann … in mich... also zu erst... um mich... um den Samen des Mannes ...aufzufangen...
Sarins Gedanken formten so unschuldig wie eben nur sie es konnte, für einen Wimpernschlag eine Art magisches Kondom aus leuchtender Castus - Energie. Reibend und prickelnd, wie eine dünne Schicht Magie, die mit ihr spielte, sie leckte, sie liebkoste, und sie auf alles vorbereitete, was da 'in sie' kommen könnte... Doch dann verpuffte der Gedanke so schnell wie er gekommen war und sie schaute wieder auf in Hyazinthus fragendes Gesicht, dessen Bärtchen sich wie kleine lüsterne Raupen auf seinen Lippen kräuselten...
...
Dann weckte Ethels hübsch runzliges Gesicht die Nachtelfe.
"Na komm schon, genug geschlafen. Du musst auch endlich einmal etwas Flüssigkeit zu dir nehmen, Liebes. Na also. Schlag die Äuglein auf. Ich habe extra darauf geachtet, dich in der Nacht zu wecken."
Und Sarin hatte wirklich Durst. Allein das Wort Flüssigkeit brannte sich in ihre ausgedörrte Kehle.
Es ist Nacht? Hab ich so lange geschlafen?
Blinzelnd sah sie sich um und entdeckte warmes Rotgold von Flammen das auf warmes Dämonenblau traf. Sarin lächelte.
Du bist noch bei mir. Danke!
Dann erblickte sie Hyacinthus. Der Magier schlief lautlos. Sein Atmen wurde von dem leisen Schnarchen Iryans und dem tiefen, aber friedlichen Grunzen von Xot übertönt.
Sarin, sowie Ethel betrachteten das Bild mit einem Schmunzeln. Dann bekam Sarin einen Becher Tee, den sie kontrolliert in kleinen Schlucken aber vollständig leerte.
"Er ist längst nicht mehr heiß, aber ich bin froh, wenn du ihn trinkst. Nach zwei Tagen und der nunmehr zweiten Nacht brauchst du wirklich etwas Flüssigkeit."
Sie lächelte Sarin an, deren Augen mit einem Mal sehr groß waren.
Zw...zwei Tage und zwei Nächte hab ich geschlafen???
"Fühlst du dich besser?“
...steif!
Sarin setze sich auf und begann mit den Schultern zu kreisen. Alle Gelenke schmerzten leicht, aber das würde hoffentlich bald vergehen.
...aber ausgeruht und...
„Dein Wächter ist dir nicht von der Seite gerückt und Cinni hat mir erzählt, du seist einfach seitlich vom Karren gekippt. Die Beule ist inzwischen nicht mehr zu fühlen, ...“
Dass Ethels Hyacinthus ebenfalls weiterhin Cinni nannte, ließ sie schmunzeln. Sarin griff sich bei dem Wort Beule prüfend an den Schädel, aber außer einer leichten Reizung war da tatsächlich nichts mehr zu fühlen.
„...aber dein Hintern weist Blessuren auf, die eindeutig nicht nur allein von einem Sturz stammen können.“
Ja ich hab ein Talent dafür auf dem Hintern zu landen....sooo oft! Ich bräuchte mal ein Polster... oder mehr Sitzfleisch... apropo ...und ich hab...
„Keine Bange, ich habe alle Blutergüsse versorgt und keiner der Männer hat dich gesehen. Ich arbeite diskret, das weißt du ja...“
„Ich danke dir.“
„... Ist das schon zu viel Information für dich oder kannst du es noch aufnehmen, dass wir niemanden namens Arunn oder Neriélle haben finden können.“
….schade! Hoffentlich haben sie es noch rechtzeitig weg geschafft...
War es wahrscheinlich, dass sie überlebt hatten? Nach dem was die kleine Nachtelfe gesehen hatte, eigentlich nicht.
So viele Leben...
Kurz wollte ihr Herz wieder in Trauer fallen, aber Ethel sprach gleich weiter, so dass Sarin dafür keine Zeit blieb, was auch gut so war.
„... Wir haben einen Aaron hier, aber er ist kein Dessarier, sondern ein Goblin...“
Sarin schüttelte leicht den Kopf. Mit Globins hatte sie noch nie zu tun gehabt. Außer dem einen Mal, wo ihr alter Meister Londo mal über die Anschaffung einer dieser Maschinen mit Schwungrad zum Nähen nachgedacht hatte. Sarin hatte sie unglaublich praktisch gefunden, aber er war eher ein Verfechter der alten Künste gewesen und leider war sie später nicht dazu gekommen, eine für den Palast anzuschaffen. Goblin-Werk war schwer zu kriegen und oft sehr teuer.
„Und ich bin sehr gespannt, was du mir zu deinem Zauberlicht erzählen kannst."
Sarins Kopf hob sich und sie lächelte breit.
„Das ist ...“
Wie soll ich es beschreiben?...
Sie war ja selbst ratlos was genau es war, aber es war gut.
„...der letzte Funken unserer Liebe... der von Castus. Das ist es, was von ihm übrig geblieben ist.“
Besser konnte sie es nicht ausdrücken, also zuckte sie noch einmal die Schultern und sah selbst ein wenig ratlos zu dem Leuchten. Da meldete ihr Körper eine andere Notwendigkeit, die sie nach zwei Tagen und Nächten dringlichst erledigen musste...
„Oh... Klo!“
Suchend sah sie sich um und zu Ethel. Den Raum an sich kannte sie nicht. Vielleicht war sie in der Taverne, vielleicht auch in einem der anderen Häuser des kleinen Dorfes? Etwas wackelig rutschte sie von der Bettkante, strecke stakse die Knie durch und fragte:
„Wo?“
Dann stakste sie davon um sich zu erleichtern.
...Das tat nach so langem Schlaf sicher gut. Die Erleichterung war enorm und Sarin fühlte sich subjektiv zwei Kilo leichter. Schnell kam sie aber dann auch zurück und blickte wieder auf die drei schlafenden Männer. Ihr Lächeln war warm und dass sie bei ihr geblieben waren, rührte ihr Herz an. Leise setzte sie sich wieder auf das Bett und rieb sich die von der ungewohnten Anstrengung kribbelnden Arme und Beine, während sie leise mit Ethel sprach um die Männer nicht zu wecken:
„Was ist denn in der Zwischenzeit passiert? Ich hoffe, ihr wart hier weit genug weg, als diese...Welle alles nieder walzte. Wie geht es den Mädchen? Gibt es viele Verletzte? Und wie ist die Stimmung?“
Am liebsten wäre Sarin gleich wieder aufgesprungen um zu helfen, aber ihr Körper brauchte sicher noch ein Weilchen um wieder in Gang zu kommen. Diese Zeit wollte sie nutzen um so viel zu erfahren wie möglich. Bei zwei Tagen in Nachkriegszeiten, da hatte sie sicher viel verpasst.
„Wie hat Zyranus reagiert? Haben sie die Tore geöffnet oder Truppen geschickt?“
Dann fiel es wie Schuppen von den Augen und sie wurde etwas blass...also noch blasser, als sie ohnehin schon war. Etwas erstickt hauchte sie:
„Mall...“
Wusste Mall was geschehen war? Hatte schon jemand eine Nachricht zu ihr geschickt?
Sicher sucht sie nach Cas und ...oh Götter!
Das Leid Castus verloren zu haben musste seine Tante ...zerreißen. Und Sarin... hatte zwei Tage verschlafen, wo sie doch ihr so schnell wie möglich hatte Bescheid geben wollen, denn nichts war so furchtbar wie Ungewissheit. Da die Männer schliefen wandte sie sich an Ethel:
„War vielleicht eine Frau mit blonden Haaren hier und hat sich nach Castus erkundigt? Eine Frau mit Namen Mallhalla?“
Wenn nicht muss ich so bald wie möglich nach Zyranus.
Ihr Blick fiel auf Ian und ihr Herz zog sich zusammen. Ein bisschen musste sie sich noch zusammen reißen, bis sie wenigstens ein paar Informationen von Ethel erhalten hatte. Aber ihr Herz sehnte sich gerade so sehr nach Ians Nähe. Sie wollte ihn nicht schon wieder allein lassen. Er hatte sie viel verloren, mehr als jeder von ihnen... erst Dhansair mit dem er sein ganzes Leben verbracht hatte, dann Castus mit dem er sich seine Seele geteilt hatte und wenn sie jetzt in die Magierstadt gehen musste... Fast wie ferngesteuert erhob sie sich und wackelte vorsichtig auf ihn zu. Dann stützte sie sich an den Armlehnen des Sessels ab und ließ sich langsam auf seinen Schoß und in seine Arme gleiten. Hier gehörte sie hin. Bestimmt erwachte er bei der ersten Berührung, doch sie griff bereits nach seinem Arm um ihn über sich zu legen. Sarin brauchte seine Nähe, so wie er ihre. Sie hatten so viel zusammen erlebt und vom ersten Blick in ihrer Schneiderei, bis heute, war da diese Anziehung – das Band - der fest verflochtene Schicksalsfaden, der sie zusammen hielt. Sie kuschelte ihre Stirn in seine Halsbeuge und seufzte leis. Sarin ahnte, was er hören musste und flüsterte fast ohne Atem:
„Mir geht es gut. Ich bin da.“
Dann zog sie seinen zweiten Arm um sich und schloss noch mal kurz die Augen. Für den Moment war es ihr egal, wer noch alles im Raum war, denn sie liebte sie alle auf die ein oder andere Art und Weise. Ethel war wie eine Großmutter, die sie niemals kennen gelernt hatte und sich rührend um alle kümmerte. Ian war ihre Leidenschaft, ihr Körper, ihre Rüstung vor der Welt da draußen. Xot war wie ein großer knuddeliger Bär, ein bisschen gruselig von außen, aber herzensgut im Innern. Hyazinthus war der Charmeur mit guten Benehmen und Eleganz, der allem einen Rahmen gab, aber auch zugriff wo er gebraucht wurde, selbst wenn man manchmal nur über ihn den Kopf schütteln mochte.
Und Cas blaues Leuchten war ihre Liebe, die sie alle beschien. Diesen einen Moment wollte sie sich einfach nur fallen lassen, denn bald würden wieder wichtige Dinge auf sie einstürmen. Bald müsste sie nach Mall suchen und ihr berichten, was geschehen war. Noch musste sie aber 'heilen', zu sich kommen und...
Ihr Magen knurrte laut.
...und was essen!
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 15. März 2023, 07:25

Es war kaum zu glauben, dass man nach Ereignissen wie Sarin sie mitgemacht hatte, einfach so für einige Zeit aus der Welt verschwinden und Frieden in tiefem Schlaf finden konnte. Doch Manthala war großzügig, wenn der Handel stimmte. Ihre Gläubige hatte in den erschreckensten Stunden und voller Angst bei ihr um Gnade und Gehör gebeten. Manchmal reichte das aus, um eine der beiden Handelswaagschalen zu füllen: tiefer Glaube. Die Herrin der Träume sandte Sarin ihre wohlverdiente Ruhe, wenngleich sie als Gottheit nicht darauf achtete, dass ein Sturz von einem Karren auf gefrorenen Boden durchaus Spuren hinterlassen konnte. Als die Nachtelfe erwachte, waren diese aber bereits nahezu verheilt, so dass sie keinen Gedanken mehr daran verschwenden müsste. Dennoch war es seltsam für sie, die Augen aufzuschlagen und sich in einem ihr vollkommen fremden Zimmer und zudem in einem Bett vorzufinden. Die friedliche Stimmung des Raumes, das von sanftem Schnarchen durchzogene Schlafkonzert der Männer und Ethels freundliches Gesicht passten nicht zu ihrer Erinnerung. Sie war erschöpft gewesen und schwer getroffen von den Nachwehen, die eine Belagerung und der letzte Racheakt eines Dämons mit sich brachten. Das blaue Licht zu sehen, das Castus ihr hinterlassen hatte, fühlte sich allerdings an, als blickte sie der lichtgewordenen Hoffnung entgegen. Lieblich schwebte das Castus-Leuchten über dem Bett auf und ab, tanzte einen stummen Reigen mit dem Feuerschein und schien sich zugleich doch aufrichtig zu freuen, dass Sarin erwacht war.
Kurz flammten Erinnerung an einen der seltsamsten Träume ihres Lebens auf, bei dem sie das Licht als Schutzschild zwischen sich und eindringende Männlichkeit in ihren Schoß hatte einsetzen wollen. Im Wachzustand musste selbst ihr auffallen wie ... seltsam das war und zugleich irgendwie lächerlich. Das kleine Licht verkörperte doch die Liebe, die sie mit Castus geteilt hatte, oder nicht? Es wie einen Schutz gegen Empfängnis einzusetzen, nachdem es als letzte Erinnerung an ihren geliebten Halbdämon zurückgeblieben war, wäre ein mehr als unglückliches Schicksal. Zumal sie noch immer selbst nicht wusste, was es eigentlich war. Konnte es empfinden? War es ein eigenständiges Wesen oder nur eine Spur von Magie, die Castus im Tod verlassen hatte? Nein, nicht im Tod. Dann hätte sie einen Körper zum Beerdigen gehabt. Sie besaß nur noch das sanfte Blau, dessen Nähe ihr Glück und Frieden schenkte. Auch jetzt kam es dicht an Sarin herangeschwebt, umkreiste sie wie ein Glühwürmchen, ehe es dicht neben ihrem Kopf schwebte. Sie spürte eine Wärme, die jener von Körpern ähnlich war und doch mehr ihre Seele als alles Physische zu berühren vermochte. Und sie weckte eine Spur von Sehnsucht, dass es schwer wurde, sich auf Ethel zu konzentrieren.
Die Alte hockte neben dem Bett auf einem Schemel. Sie reichte Sarin Tee, der auch kalt immer noch gut schmeckte. Vor allem spülte er das ausgedörrte Gefühl in ihrem Hals hinweg. Allerdings regte er auch sofort andere Körperfunktionen an, so dass mit Ethel kein wirkliches Gespräch zustande kam, bis Sarin sich nicht erleichtert hatte. Die Alte wies zwar mit einem Finger auf einen Nachttopf, der im Schränkchen neben dem Bett stand, aber sah schnell ein, dass Sarin es hier nicht vor versammelter Mannschaft laufen lassen konnte. Selbst dann nicht, wenn die Männer alle noch schliefen.
So schickte Ethel die Elfe aus der Tür heraus und eine schmale Stiege herunter. Sie kam an zwei weiteren Türen vorbei, von denen eine offen stand und einen Blick in eine von Kaminfeuer erleuchtete Wohnstube gewährte. Sarin konnte nur ein flüchtiges Bild eines gemütlichen Wohnzimmers mit altem Sofa, jeder Menge Strickzeug und einem Ohrensessel erhaschen, dann trieb es sie den gewiesenen Pfad bis vor die Haustür. Der Abort befand sich als kleines Klohäuschen separat hinter dem Haus. So bekam die junge Elfe wenigstens mit, dass es Nacht war. Castus' Licht begleitete sie wie eine Laterne. Ein Blick zum Mond verriet ihr ebenso, dass sie noch viele Stunden Zeit hätte, ehe sie sich um Tageslicht würde Gedanken machen müssen.
Barfuß huschte sie zum Ort der Erleichterung. Wenigstens hatte sie nicht nackt gehen müssen. Jemand hatte Sarin in ein etwas zu großes Nachthemd gepackt, das sie an mindestens einer Schulter festhalten musste, damit es ihr nicht vom Körper rutschte. Ethel hätte gut hineingepasst und dem Schnitt nach zu urteilen, musste es auch ihr gehören. Es war alt und geblümt, duftete aber halbwegs frisch. Ein Kleidungsstück, das mit Sorgfalt gehegt wurde, so wie Ethels Patienten.
Nachdem Sarins Blase Frieden gefunden hatte und sie in den ersten Stock des im Dunkeln liegenden Häuschens zurückgekehrt war, erwartete die Alte sie mit einem Wärmekissen, das sie sofort ins Bett schob. "Schnell, leg dich dazu, solang es noch heiß ist. Du musst Eisfüße haben. Ich hätte dir ja meine Puschen zur Verfügung gestellt, aber der gute Ork Xot nutzt sie als Kopfkissen." Ethel gluckste, als sie einen Blick auf den Schlafenden am Boden warf. Anschließend konnten sie und Sarin sich endlich einem Gespräch und der Beantwortung vieler Fragen widmen.
Zunächst einmal musste Sarin einige Informationen der Alten verarbeiten, darunter auch, dass man weder Neriélle noch Arunn bisher hatte ausfindig machen können. Ein wenig Hoffnung blieb, wenn man es aus der Perspektive sah, dass auch ihre Leichen nicht gefunden worden waren. Trotzdem bedauerte es die Nachtelfe, ihre jüngsten Verbündeten nicht mehr angetroffen zu haben. So viele hatte sie verloren und jetzt noch die neuen, potenziellen Freunde - selbst wenn sie mit Arunn kurz aneinandergeraten war. Kaum jemand oder etwas war ihr geblieben. Vielleicht hatte Casuts ihr deshalb das Licht hinterlassen. Es vertrieb die Einsamkeit, aber es weckte auch Neugier. Selbst Ethel fragte danach.
"Das ist ... der letzte Funken unserer Liebe ... der von Castus. Das ist es, was von ihm übrig geblieben ist."
"Oh. Dann hat er es nicht geschafft. Wie schade. Er war unglaublich freundlich."
Das Castus-Licht nahm eine hauchzarte, rosige Färbung an, ehe es einmal um Sarin herum waberte und in seine Ausgangsposition zurückkehrte. Ethel lächelte dem Licht nach.
"Was ist denn in der Zwischenzeit passiert? Ich hoffe, ihr wart hier weit genug weg, als diese ... Welle alles niederwalzte. Wie geht es den Mädchen? Gibt es viele Verletzte? Und wie ist die Stimmung?"
Sarin gewann mit ihren Fragen schnell Ethels Aufmerksamkeit zurück. Die Alte wedelte beschwichtigen mit den Händen. Dann schob sie Sarin zurück unter die Decke und quetschte diese fest wie bei einem Kind, das zu Bett gebracht wird. Als sie den Stoff mit flacher Hand glatt strich, blieb ihr Blick darauf haften. Sie erzählte: "Von dieser seltsamen Druckwelle habe ich nur gehört, aber einige am Rand des Dorfes behaupten, sie auch gespürt zu haben. Mach dir keine Sorgen um uns. Hier lief alles sehr gut und Cinni hat überragend auf die Mädchen geachtet. Er ist ein zuvorkommender junger Mann ... wenn auch etwas ... äh ... speziell. Verletzte haben wir natürlich und sie häufen sich. Das Armeelager wurde zerstört, wie man sagt. Viele Dunkelelfen und Menschensoldaten kamen hierher, aber noch mehr trieb es an die Tore von Zyranus." Ethel lächelte beruhigend. "Xot ist mit ihnen gegangen und hat vermutlich weitere Tode verhindert. Ein Wunder ist geschehen, während du schliefst, meine Liebe. Zyranus hat die Tore zur Stadt geöffnet. Bislang kam man nur hinein, wenn man das Passwort kannte. Nun gewähren sie jedem Zutritt, der sich von den Abgesandten magisch analysieren lässt. Wer der Stadt nicht schaden will, ist Willkommen. Ist das nicht wundervoll? Aus einem schrecklichen Krieg entspringt etwas Gutes für die Zukunft. Mich hat es schon immer gestört, dass die Zyraner die Welt aussperren. Endlich ändert sich etwas ... und das ... nun ja ... wir verdanken es Glückskindern wie dir, Mutigen wie deinem Wächter, Cinni und Xot und den Opferbereiten wie deinem Castus. Es ist schrecklich, was geschehen ist, aber ich bin froh um das, was nun daraus entsteht."
Es klang zu schön, um wahr zu sein und vielleicht war es das auch. Für Zyranus, für die dunklen Völker, für Celcia mochte es im Allgemeinen nach dem Schrecken endlich ein Schritt nach vorn sein, aber einzelne Schicksale gingen angesichts dieser großen, historischen Momente gern einmal unter. Vor allem, wenn man ihnen nicht bedachte. Sarin vergaß nicht.
"Mall..." Castus' Licht neben ihr wurde dunkler, als würde es bedauern. Es schob sich dichter an sie heran, kroch an ihre Halsbeuge und obwohl sie nicht nass wurde, fühlte es sich an, als weinte jemand gegen ihre Haut. Nicht nur Trauer erfüllte die Seele der Nachtelfe, auch Sorge um Mallahall. Zwei Tage und zwei Nächte waren seit Asmodeus' Ende verstrichen. Die Lichtmagierin musste mitbekommen haben, wie Dutzende Soldaten in Zyranus Schutz suchten und niemand war zu ihr gegangen, um ihr von Castus zu berichten.
"War vielleicht eine Frau mit blonden Haaren hier und hat sich nach Castus erkundigt? Eine Frau mit Namen Mallahall?"
Wieder hob und senkte Ethel ihre faltigen Hände in beschwichtigender Geste. "Ich fürchte, Mallahall war nicht in der Lage, zu erscheinen. Deine Freunde haben sie erwähnt und ... Ian? ... Er wollte nach Zyranus gehen, um mit ihr zu sprechen. Xot hielt ihn allerdings auf und erinnerte ihn an sein Herzleiden, ehe ich es tun konnte. Dann besann er sich und wir schickten Cinni hin. Er meinte, er habe nicht mit Mallahall sprechen können, da sie unansprechbar wäre. Sie kuriere sich von einem Schwächeanfall aus, teilte man ihm mit. Sie und ihre Mutter erlitten nahezu gleichzeitig einen, ist das zu glauben? Ich habe angeboten, sie beide zu untersuchen, aber Cinni meinte, sei seien versorgt und er wollte es in einigen Tagen noch einmal versuchen."
Die Alte griff nach vorn, um Sarins Hand zu tätscheln. "Wenn du dich bis dahin munter genug fühlst, spricht nichts dagegen, dass du ihn begleitet. Aber bitte, Liebchen, lass dir Zeit. Auch du musst erst einmal wieder zu Kräften kommen." Sie warf einen Blick über ihre Schulter zu den beiden Sesseln und dem Haufen aus Muskeln, der auf dem Fell schlief. "Ihr alle. Ihr habt viel mitgemacht", sagte die Frau mit den alten Knochen.
Sarin aber erregte ein anderer Umstand. Ian schlief im Sessel. Er wirkte friedlich, aber wie sehr hatte er gelitten. Dhansair war ihm geradezu entrissen worden, dass er dessen Verlust nicht wirklich hatte verarbeiten können. Dann hatte er mit körperlichen Leiden zu kämpfen, weil die magische Stadt ihm zu schaffen machte. Schließlich hatte auch er, so wie Sarin, Castus verloren. Castus, der einen Teil seiner Seele an den Leibwächter geschenkt hatte, um ihm das Leben zu retten. Wie ihre Verbindung sich wohl anfühlte und was es für Ian bedeutete, dass der Halbdämon nicht mehr da war?
Jede Erkenntnis führte Sarin einen Schritt näher an den Dunkelelfen heran. Ethel hielt sie nicht auf. Erst als sie bei ihm am Sessel ankam und auf seinem Schoß zusammensank, erhob sich auch die Alte. Zusammen mit ihr huschten Iryans Lider empor. Er war angespannt, sofort bereit, sich zu erheben und entspannte sich erst, als er Sarins weichen Körper an seiner Brust spüren konnte. Sofort kam er ihrer Geste entgegen, umschlang sie mit beiden Armen und zog sie dichter an sich. Er hielt sie fest und schweigend. Nur sein erleichtertes Ausatmen streichelte ihr Ohr.
Dann war Ethel da und warf beiden eine Decke über. Anschließend stupste sie Hyacinthus an. "Cinni, mein Lieber. Magst du mir helfen, Xot zu wecken? Sarin geht es gut, aber ich glaube, sie braucht nun etwas Zeit mit ihrem Herzenswächter. Komm schon, du darfst mir beim Stricken helfen."
Noch ehe Hyacinthus überhaupt mit dem Schnäuzerchen wackelte, streckte sich das Knäuel aus grünen Muskeln in die Länge und gähnte ausgiebig. Dann erhob sich Xot, wo Hyacinthus missmutig brummte und sich im Sessel drehte. Er Ork hob den Zyraner einfach heraus, um ihn wie einen Säugling mit Oberlippenbärtchen im Arm zu halten. Ethel nickte Xot dankbar zu. Dann wandte sie sich an Sarin und Iryan: "Falls ihr noch etwas braucht, lasst es mich wissen. Wir sind unten in meiner Wohnstube. Niemand wird euch beide jetzt stören ... und meine Wände sind dick. Wir hören nichts." Sie zwinkerte, ehe sie einen sich räuspernden Xot zur Tür heraus geleitete.
Iryan sagte noch immer kein Wort. Er schaute Ethel auch nicht hinterher, denn dann hätte er sich im Sessel aufrichten und Sarin von sich heben müssen. Er genoss ihre Nähe, ihre Wärme und das Wissen, dass es ihr gut ging. Eine Weile saß er nur so da, während das Feuer im Kamin ruhig knisterte.
Dann drehte er Sarin so auf seinem Schoß, dass sie einander ansehen konnten. Sein Blick, seine tiefen blauen Augen, sie leuchteten beinahe wie Castus' Licht. "Ich liebe dich, Sarin. Und ich will dich." Es bedurfte keiner Übersetzung ins Celcianische für die Nachtelfe, um seine Worte zu erahnen. Selbst Lerium konnte unsagbar schöne Nuancen besitzen. Es klang düster, aber auf eine geheimnisvolle Weise schön ... und verheißungsvoll. Hätte ihr Magen nicht eine Sekunde später so laut geknurrt wie Asmodeus kurz vor seinem Ende, wäre der Moment perfekt gewesen. Iryan aber schmunzelte und schob sie vorsichtig von sich herunter in den Stand. "Ich bringe dir etwas vom Abendessen."
Er berührte ihre Wange, streichelte sie. Dann verschwand er für kurze Zeit aus dem Zimmer. Castus' Licht schob sich in den Sessel, kuschelte sich in die Sitzmulde, die Iryan hinterlassen hatte wie eine bläulich schimmernde Katze. Was immer es war, es würde schlafen ... ruhen ... still vor sich hin existieren, da es Sarin nun in guten Händen wusste. Und es würde nicht stören, wenn Iryan zurückkehrte.
Das tat er, sogar recht schnell. Er brachte belegte Brote und hart gekochte Eier mit. Es kam eher einem Frühstück gleich, aber auf dem Land gab es nicht oft warme Mahlzeiten, wenn man nicht in einer Taverne speiste. Für Sarins ausgehungerten Magen würde es dennoch ein Festmahl sein. Iryan wartete still an ihrer Seite, bis sie gegessen hätte. Auch frischen Tee hatte er mitgebracht, dieses Mal schön heiß und mit dem Aroma betörender Früchte.
Iryan beobachtete sie, während sie ihr Mahl zu sich nahm. Er selbst aß nichts. Er wartete geduldig und als sie geendet hatte, räumte er alles still beiseite. Dann kniete er sich vor sie, griff nach ihren Händen und schaute zu ihr auf. "Ich liebe dich", wiederholte er. Dann noch einmal auf Lerium: "Ich liebe dich. Bitte, schlaf mit mir. Jetzt."
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Mittwoch 15. März 2023, 17:06

So viel war geschehen, während Sarin geschlafen hatte.
Ethel berichtete von einem OFFENEN Zyranus, was nach all den Jahrhunderten der Verbohrtheit und Arroganz fast unglaublich klang. Das wollte sie unbedingt mit eigenen Augen sehen!
...nur wie komm ich da mit einem blauem dämonischen Leuchten rein?
Ganz so einfach könnte es vielleicht doch nicht werden, aber noch war es ja nicht so weit um sich darüber Gedanken zu machen. Noch konnte Sarin sich nach zwei Tagen Dauer-liegen kaum auf ihren Beinen halten und hatte es gerade so geschafft, die Notdurft zu erreichen und zurück. Die Wärme im Bett war mehr als Willkommen und Sarin lächelte dankbar Ethel an, die ihr die Nachrichten der letzten Tage erzählte. Doch sehr lange hielt es sie nicht in dieser Einsamkeit. Ian war wie ein Magnet in seinem erlittenen Leid und zog Sarins mitleidendes Herz damit unwiderruflich an. Sie musste und konnte wenigstens ihm ihre Nähe geben, wenn alles andere ihn verlassen hatte. So wankte sie dann auch zu ihm und er schloss sie sofort in seine Arme. Die Stille zwischen ihnen war erfüllt von Liebe. Dann drehte Ian sie so auf seinem Schoß, dass sie einander ansehen konnten. Sein Blick, seine tiefen blauen Augen, sie leuchteten beinahe wie Castus' Licht.
"Ich liebe dich, Sarin. Und ich will dich."
Es klang düster, aber auf eine geheimnisvolle Weise schön ... und verheißungsvoll.
So schön...
Hätte ihr Magen nicht eine Sekunde später so laut geknurrt, wäre der Moment perfekt gewesen. Iryan aber schmunzelte und schob sie vorsichtig von sich herunter in den Stand. Sarin wackelte kurz aber hielt sich.
"Ich bringe dir etwas vom Abendessen."
Dann verschwand er für kurze Zeit aus dem Zimmer. Castus' Licht schob sich in den frei gewordenen Sessel, kuschelte sich in die Sitzmulde, die Iryan hinterlassen hatte wie eine bläulich schimmernde Katze. Sarin kauerte sich neben den Sessel, legte die Unterarme auf der Sitzkante ab und beobachtete das Leuchten, bis sie leise raunte:
„Was bist du?“
Gern hätte sie es gestreichelt, liebkost, umarmt, aber es war nur ein Leuchten, wobei 'nur' eben NUR die Stofflichkeit betraf. Denn das Leuchten war ALLES was Sarin für Castus empfand. Es war Liebe, es war Glück, Zuneigung, Schamlosigkeit und unvorstellbare Güte. Es war GUT! So unendlich gut!
Es scheint zu schlafen... ruhen ... Cas, schlaf ruhig. Ian kümmert sich jetzt um mich.
Und das tat er, sogar recht schnell. Ihr dunkler Ritter brachte belegte Brote und hart gekochte Eier mit.
Oh wie gut das schmeckt!...
Hungrig stopfte sie ein wenig zu eilig, so dass sie sich auch einmal kurz verschluckte, in sich und trank den süßen Tee hinterher. Iryan beobachtete sie, während sie ihr Mahl zu sich nahm. Er selbst aß nichts. Er wartete geduldig und als sie geendet hatte, räumte er alles still beiseite. Dann kniete er sich vor sie, griff nach ihren Händen und schaute zu ihr auf.
"Ich liebe dich"
, wiederholte er. Dann noch einmal auf Lerium:
"Ich liebe dich. Bitte, schlaf mit mir. Jetzt."
Sarins Mundwinkel zuckten und sie nickte ein paar mal ganz leicht. Ein wenig schüchtern sah sie noch einmal zur Tür, aber Ethel war deutlich gewesen und die alte Frau wusste, was die beiden gerade brauchten. Nach so viel Tod musste es einfach wieder etwas gutes, etwas reines geben.
...Liebe.
Ja...DAS sind gute Worte, die ich lernen will!
Sarin wiederholte sie langsam und jeden Laut kostend:
„Ich – lie - be – dich!“
und sah Ian fragend an, ob die Aussprache richtig gewesen war. Lerium und Herendia waren verwandt und nicht so schwer zu lernen. Aber was noch viel wichtiger war: Es war die Bedeutung der Worte! Ihre Hände griffen nach ihm, zerrten ihn einer merkwürdigen Mischung aus Verzweiflung an sich, in der Absicht sich einen intensiven Kuss zu rauben. Sie brauchten diese Vereinigung! Dringend! Auch wenn Sarin noch schwach war, es war ihr egal. Ian würde ihr gewiss bei jeder nötigen Bewegung helfen und der Wille war da! Mehr brauchte es nicht. Sarin presste sich an ihn. Er hatte gekniet, so dass sie sogar auf der Bettkante ein bisschen höher war als er und presste ihre Stirn an seine. Ihre Beine waren schon geöffnet und er kniete dazwischen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und Schultern, brauchte seine Nähe wie den Atem in ihren Lungen und presste dann ihre Lippen auf seine.
Schon da explodierte ein kleiner Stern in ihr und ließ in tausend Funken die ausgedörrte Ebene ihres gemeinsamen Leides in Flammen aufgehen. Hungrig saugte sie an seiner Oberlippe und stöhnte in seinen Mund. Dann riss sie sich los und griff eilig nestelnd nach dem geblümten Nachthemd, was doch viel zu viel im Weg war.
Zu viel Stoff!
Und sie saß drauf. Nicht sollte sie von ihm trennen! Sarin stemmte sich an seinen Schultern auf die Beine, dass sie vor ihrem knienden Ritter stand und streifte den Stoff so schnell es ging nach oben. Ein kurzer Eindruck von duftender Leichtigkeit, das Streicheln des Stoffes über ihr Gesicht beim Anheben, verriet ihrer Nase und ihrem Unterbewusstsein, dass Ethel eine hervorragende Pflegerin war und sie sich keine Sorgen machen musste, dass sie nach zwei Tagen vielleicht unangenehm riechen würde. Sie war gut versorgt worden, so dass sie sich nun gehen lassen konnte... Konnte sie das?... Sarin dachte nicht mehr darüber nach. Zumindest wollte sie es nicht, so dringend musste sie sich jetzt mit diesem Mann vereinen. Es war als fehlte sonst ein Teil ihres Herzens. Es fühlte sich an, als müsse sie sterben, wenn sie ihn jetzt nicht haben konnte. Trotzdem war sie immernoch Sarin und ihr Kopf stand ihr immer ein bisschen im Weg. Vielleicht war es auch noch der Nachhall ihres verstörenden wirren Traumes, der sie daran erinnerte, dass sie kein Kind in diese Welt setzten wollte... zumindest jetzt nicht.
...verhüten...verflixt... Ich muss BALD nach Zyranus. Da haben sie bestimmt was für hinterher... oder Ethel?... Oh, verdammt, ich MUSS ihn jetzt einfach haben!
„Ian...“
, hauchte sie, seinen Namen jetzt schon etwas atemlos, als sich ihre Arme wieder senkten. Nackt und wie von Manthala erschaffen, stand sie vor ihm und ließ sich wieder auf die Bettkante sinken. Eine Sekunde ließ sie sich Zeit um ihn mit durchgesteckten Armen von sich haltend tief in die Augen zu sehen:
„Iryan Ferndall, Ritter meines Herzens! Wäret ihr so liebenswürdig mich mit eurer Anwesenheit zu beehren..., mich zu lieben, mit mir zu schlafen, bis... ich nicht mehr denken kann?...“
Sarin schmunzelte bei der 'höfischen' Anrede und fügte noch einmal an:
„... Ich liebe dich.“
Und das war die reine Wahrheit! Wirklich viel Erfahrung hatte sie noch nicht vorzuweisen, als eben dass, was drei Männer ihr in jener verheißungsvollen Nacht geschenkt hatten. Sarin biss sich auf die Unterlippe und lächelte dabei. Dann fiel ihr Blick auf seine Kleidung und eine kleine Stirnfalte entstand.
„Ausziehen! Jetzt!“
Ja auch sie konnte einen gewissen dringlichen Befehlston an den Tag legen. Sie hatte schließlich einige Jahrzehnte junge Schneiderinnen herum kommandiert.
„Das muss weg! Und dann hinsetzten! Ich … will... wie nennt man das?“
...wenn die Frau oben sitzt...
Sarin versuchte sich an die Gespräche der Frauen im Palast zu erinnern.
„... Dich reiten?...wenn du mir ein bisschen dabei hilfst?“
Außerdem war das wohl die beste Position um sich an seinen enormen Freudenspender zu gewöhnen, vermutete sie aus ihrer gemeinsamen Erfahrung. Dann sah sie mit hungrigen funkelnden Augen zu, wie Ian sich seiner Kleidung entledigte.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 16. März 2023, 16:21

Es war Iryans Art, Gegebenes hinzunehmen, wenn sich daran nichts ändern ließ. Um alles andere kämpfte er mit voller Leidenschaft. Er beschützte, was er liebte, mit seinem eigenen Leben und riskierte dieses auch, ohne nur einmal mit der Wimper zu zucken. Gleichzeitig aber beklagte er sich niemals über Dinge, die ihn durchaus auch stören konnten. Manchmal wies er sie nicht einmal ab, so wie er Dhansair nicht abgewiesen hatte, wenn jeder zumindest in Form einer Umarmung die Nähe zu dem Mann in seinem Herzen gesucht hatte. Für mehr war Ian bei ihm nicht bereit gewesen, aber er hatte ihm das Herzeleid dadurch etwas lindern können. Er hatte sich auch nicht einmal beklagt über Sarins Ideen, ihm magische Runen aufzumalen. Er war der Möglichkeit auf höfliche Weise und mit leichten Windungen in seinen Reaktionen aus dem Weg gegangen. Nie aber hatte er durch ein offenes Wort der Ablehnung ihre Gefühle verletzt und sie sogar auf seinen Arm zeichnen lassen, als er kein logisches Argument mehr übrig hatte, das dagegen sprach, ohne sein Geheimnis zu lüften. Er hatte sogar stumm den Schmerz ausgehalten, bis sein Körper es war, der ihn verriet.
Ian war ein in sich gekehrter, stiller Mann, wenn es um seine eigenen Belange ging. Was er fühlte und wie er zu Dingen stand, behielt er für sich. Stattdessen fand man ihn aber immer als loyale Seele an der Seite anderer, die ihm etwas bedeuteten. Er ging auf ihre Wünsche ein, ehe er an die eigenen dachte. Ob und wie sehr er unter dem Verlust von Dhansair, Castus und beinahe auch Sarin litt, zeigte sich nicht.
Erst als die Nachtelfe ihren Hunger gestillt und er das Geschirr beiseite geräumt hatte, drang es an die Oberfläche. Niemand war in der Lage, seine Sehnsucht immer im Inneren zu behalten und selbst jetzt, als es durchbrach, erlaubte der dunkelelfische Leibwächter sich kein Wort der Klage. Er ging vor Sarin auf die Knie, ergriff ihre Hände und bat um Nähe. Das war alles. Er verlangte sie nicht, er nahm sie sich nicht und er würde akzeptieren, wenn sie sich zu schwach fühlte oder ihre Trauer um Castus zu groß und ihre Liebe für ihn zu klein wäre. Aber in seiner Bitte lag so viel mehr.
Sarin wusste um dieses Mehr, weil auch sie es fühlte. Selbst mit dem zauberhaften, blauen Licht, das Castus ihr zurückgelassen hatte, blutete ihr Herz. Und auch sie hatte kurze Zeit befürchten müssen, dass man ihr auch Ian nehmen würde, als er auf dem Totenacker unter ihren Runen zusammengebrochen war. Sie wusste, wie es in ihm aussah, diese tiefe Sehnsucht nach einem kleinen Moment im Lauf der Geschichte, in dem er vergessen konnte. Sich fallen lassen und einfach nur lieben, wen man liebte. Vergessen, was um sie herum geschah und welchen Herausforderungen sie sich noch würden stellen müssen. Sein Wunsch war im Vergleich dazu simpel und klein. Ein wenig Nähe, ein wenig Austausch von Zärtlichkeit zwischen jenen, die nur noch einander hatten und einander doch so sehr brauchten.
"Verzeih mir meinen egoistischen Wunsch", murmelte er, als ihm die Zeit zwischen seiner Bitte und Sarins Reaktion als zu lange ausfiel. Und damit erinnerte er ungewollt so sehr an Castus. Er war ihm eine Spur lang ähnlich, weil auch der Halbdämon der Welt gegenüber so gehandelt hatte. Er hatte sein Schicksal schon lange vor allen anderen gekannt, es für sich behalten und ... akzeptiert. Aber er hatte sich auch zurückgehalten, seine eigenen Wünsche zu erfüllen, bis die Sehnsucht nach Sarin zu groß geworden war. Bis er das einzige Mal in seinem verhältnismäßig kurzen Leben egoistisch gehandelt hatte. Wieviel seiner Seele steckte in Iryan oder war es nur Zufall? Fühlte Sarin sich vielleicht nur zufällig von Männern diesen Schlages angezogen? Ganz gleich wie die Antwort ausfiel, auch ihr Herz brauchte nun diese kleine Prise Egoismus. Sie brauchte Nähe. Sie brauchte Liebe. Sie brauchte Ian.
"Ich - lie - be - dich!"
Er lächelte auf, ehe er sich mit beiden Händen auf der Bettkante abstützte, um sich für einen sanften Kuss auf ihr Schlüsselbein für die Worte zu bedanken. "Wenn du sie oft genug aussprichst, wirst du Lerium schnell perfektionieren", raunte er gegen Haut und Nachthemd. Oh, das vermaledeite Nachthemd! Es war von Ethel zwar gut gepflegt und sauber gehalten worden, nun aber störte es sehr. Sarin konnte die Liebkosungen ihres schwarzen Ritters kaum genießen, solange auch nur noch eine Bahn Stoff zwischen ihr und ihm wäre.
Rasch drückte sie sich an ihm empor, dass er den betörenden Duft ihres Schoßes genau vor seiner Nase hatte. Schon hob sich der geblümte Schleier und offenbarte ihm die glatte, anmutige Haut mit all ihren Schätzen, die tief darin verborgen lagen. Er konnte sich nicht zurückhalten, konnte nicht mehr warten. Während Sarin noch dabei war, sich das Nachthemd über den Kopf zu ziehen, da neigte der Wächter sich vor, um mit einem sanften Kuss gegen die Pforte ihres Heiligtums zu klopfen und so um Einlass zu bitten. Glänzend und glitzernd flossen Tränen der Sehnsucht durch den Spalt in die Freiheit. Man wartete bereits darauf, dass der Ritter die Pforten aufstieß, um all jene zu erlösen, die sich tief im Inneren versteckten. Er aber küsste zunächst die Tränen fort. Sie schmeckten gottgleich.
"Sarin...", stöhnte er auf, ihre Spuren als feuchten Glanz auf seinen Lippen. Sein Blick wanderte empor, an ihrer Haut und deren junge Erhebungen vorbei bis hinauf zu ihren Augen. Er suchte sie, er suchte nach ihrer Erlaubnis, nicht nur das geheime Heiligtum erobern zu dürfen, sondern auch noch einmal ihr Herz.
"Ian..." Sarin erging es aber nicht anders. Sie ließ sich auf die Bettkante sinken und nur ihre ausgestreckten Arme hielten den Ritter noch davon ab, sich ausgehungert auf ihren Leib zu stürzen. Dabei musste sie weder grob noch kraftvoll umgehen. Es reichte allein die Berührung, um ihn zu lenken. Er war mehr als Wachs in ihren Händen, denn jenes musste man erst verflüssigen, um es neu formen zu können. Iryan aber war ... Stoff und Sarin die Schneiderin, die ihn falten, vernähen und mit eigenen Nuancen verschönern könnte, um ihn anschließend als das Kleid an ihrem Leib zu tragen, das den Fluch der ehelosen Braut für immer aufheben könnte. Zunächst aber wollte sie in diesem zauberhaften Stoff tanzen. Sie wollte seine Leichtigkeit am Körper spüren, das Kitzeln seines Materials auf ihrer Haut und sich zugleich von ihm Wärmen lassen. Sie wollte in die kuschelige Geborgenheit eintauchen, aus der er geschaffen war, ihn sich umlegen und bei jeder ihrer Bewegungen aufbauschen, wirbeln und fliegen lassen. Es war eindeutig, was sie beide wollten.
"Ausziehen! Jetzt!"
Schon stach die Schneiderin ihre Nadel in ihn hinein, um etwas seines Materials zu raffen. Was verbarg sich unter der ersten Bahn? Sie wusste es genau, aber sie wollte es sehen. Iryan schmunzelte auf. Dann erhob er sich langsam und löste die Schnürung seines Hemdes, die den echten Stoff vorn auf seiner Brust etwas zusammenhielt. Schon zog er sich das Oberteil über den Kopf. Der Kamin in seinem Rücken leistete beste Arbeit, um die schwarzen Muskeln mit einem rotgoldenen Schimmern hervorzuheben und so seinen stählernen Körper zu betonen. Ohne zu bemerken, was eine einzige Drehung von ihm bei Sarin auslösen könnte, wandte der Elf sich halb ab und faltete das Hemd, um es auf die Armlehne seines Sessels abzulegen. Kurz pulsierte Castus' Licht heller auf, als spähte es einmal neugierig zu beiden herüber. Dann glomm es friedlich weiter. Ian schaute auf es herab. Er streckte seine Hand danach aus, ähnlich angezogen von dem Bedürfnis, es berühren zu wollen. Und wie schon Sarin zuvor, unterließ er es im letzten Augenblick.
"Ich liebe sie für uns beide", raunte er dem Lichtlein zu, ehe er sich seiner Hose widmete. Oh, wie sein Wille den Stoff an zentraler Stelle bereits spannte. Die Ausbuchtung verdeutlichte, was auf Sarin zukäme und erinnerte sie daran, wie gut dieser Dunkelelf gebaut war. Er hätte sich jederzeit mit diesem gespickten Rammbock ihren heiligen Tempel einnehmen können. Stattdessen aber war er damals nur durch den geheimen Fluchttunnel von der anderen Seite herangekommen. Er hatte Sarins Hallen niemals auf dem offiziellen Weg betreten. Und als er nun auch den Stoff der Hose an seinen Beinen herabgleiten ließ, so dass Sarin einen guten Blick auf das ausgestreckte Ausmaß seiner Größe erhielt, da blitzte ein Funke an Zweifel auf, ob er sie nicht niederreißen würde und eine Ruine hinterließe, wenn er alle Ecken ihres Seins erkundet hätte.
Es genügte jedoch ein warmer Blick aus den nachtblau schimmernden Augen des Mannes, um ihr das stille Versprechen zu schenken, ihr nicht einmal ein Haar zu krümmen. Er wollte nicht erobern. Er bat um Zuflucht. Sarin hingegen blieb auf gewisse Weise noch immer rational. Ihre Vernunft ließ sich wohl erst abschalten, wenn sie kurz vor ihrem Höhepunkt stünde. Bis dahin plante sie bereits einen Ausweg aus der Herausforderung, Ian in sich aufzunehmen. Wenn sie die Kontrolle hätte, könnte sie auch bestimmen, wann es zu viel wäre oder wieviel sie sich selbst zumuten könnte. So entschied sie gerade heraus, dass ihre gemeinsame Nacht mit einem Ausritt beginnen sollte.
Allein ihre Formulierung tauchte die Wangen des Elfen in sachtes Rot. Er nickte knapp und setzte sich auf das Bett. "Ich glaube, du hast da weitaus ... mehr Erfahrung als ich", druckste Ian herum. "Aber ich will mich leiten lassen und versuchen, all deinen Wünschen gerecht zu werden - unseren Wünschen." Er lächelte. Dann legte er beide Hände an ihre Hüften. Sie waren groß, wie Bärenpranken, die den schlanken Körper eines Vögelchens zwischen sich hatten und dennoch wartete erheblich Größeres eine Etage tiefer auf Sarin. Das Vögelchen bekäme keinen Ast, um sich darauf niederzulassen. Iryan bot ihm einen ganzen Stamm an Möglichkeiten und half ihr auch dabei die richtige Stelle zu suchen. Sie würde die Kontrolle erhalten, aber erst wollte er ihr präsentieren, was er zu bieten hatte. So durfte der zierliche Körper des Vögelchens einmal entlang der warmen, von kleinen Strängen texturierten Rinde aus gespannter Haut auf und ab rutschen, bevor Iryan sie gen Baumkrone lenkte. Sarin hinterließ glänzende Leidenschaft auf ihm und er vergalt es ihr, indem seine Spitze vorfreudig gegen ihre Pforten stupste.
"Erzwinge nichts. Wenn ... ich zu groß ... sein sollte." Es gab so viele Männer auf Celcia, die nicht oft genug betonen konnten, mit wieviel Fleisch sie gesegnet worden waren. Männer, die sich nicht nur in ihrem Kopf für die Allergrößten hielten und glaubten, jeden Frauenschoß in einen Sturzbach zu verwandeln, wenn sie nur mit ihren Maßen prahlten. Iryan war anders. Ihm war es fast unangenehm, so gesegnet zu sein. Er sah, dass das auch seine Nachteile hatte, vor allem, wenn die Herzensdamde zierlich und schmal war. Sie musste sich entspannen, damit sich nichts verkrampfte. Iryan zog sie dichter an sich heran. Ihr Körper befand sich auf perfekter Höhe, dass seine Zunge Abhilfe schaffen konnte. Liebevoll umkreiste er Hügel und das Tal dazwischen, schuf einen fast ausgetrockneten Bach, der sich unterhalb der Berge englang schlängelte, seine Quelle aber an einer der knospenden Spitzen darauf besaß. Dort saugte Iryan sich fest, liebkoste Sarins Haut und reizte sie zugleich, wenn er ein wenig hinein biss, nur um anschließend weiche Küsse zu verteilen. Er würde alles tun, um ihr Glück zu schenken, so wie sie es bereits für ihn tat. Allein, weil sie noch immer da war und seine Trauer, seinen Verlust und seine Einsamkeit wie einen losen Faden aus dem Geflecht seiner Existenz herauszog.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 19. März 2023, 13:08

In Ians Bitte lag so viel mehr!
Sarin wusste um dieses Mehr, weil auch sie es fühlte. Selbst mit dem zauberhaften, blauen Licht, das Castus ihr zurückgelassen hatte, blutete ihr Herz. Die Angst war noch zu gegenwärtig, denn sie hatte auch befürchten müssen, dass man ihr Ian nehmen würde, als er auf dem Totenacker unter ihren Runen zusammengebrochen war.
Sie wusste, wie es in ihm aussah und empfand genauso wie er diese tiefe Sehnsucht nach einem kleinen Moment in dem man vergessen konnte. Sich fallen lassen und einfach nur lieben, wen man liebte.
"Verzeih mir meinen egoistischen Wunsch."
, murmelte Ian.
Cas...
...hatte die gleichen Worte verwendet und Sarin japste leicht auf. Wie viel seiner Seele steckte in Iryan? Auch ihr Herz brauchte jetzt diese kleine Prise Egoismus. Sie brauchte Nähe. Sie brauchte Liebe.
"Ich - lie - be - dich!"
"Wenn du sie oft genug aussprichst, wirst du Lerium schnell perfektionieren."
, raunte er gegen Haut und Nachthemd.
„IchliebedichIchliebedichIchliebedich!“
, nuschelte sie gegen den Stoff des Nachthemdes, während sie es anhob..., Sie brauchte Ian! JETZT! Da neigte der Wächter sich vor, um mit einem sanften Kuss um Einlass in ihr Heiligtum zu bitten. Glänzend und glitzernd schossen Tränen der Sehnsucht durch den Spalt in die Freiheit.
„IIAAAAAN!!!“
Sarin konnte sich nicht halten, aber er tat es dafür um so besser. Er küsste die Tränen fort und katapultierte damit die bebende Nachtelfe an jenen Ort zurück, wo Castus eben jene Tat an ihr begangen hatte...
Cas...Ian...Cas...Ian...CasIan... CasIan...Casian... CASIAN...
Alles kam in ihrem Herzen zusammen!
Das blaue Leuchten hatte sie so tief berührt, dass ihr Körper unter einen kleinen aber heftigen Orgasmus fast schon auf dem Schlachtfeld zusammen gebrochen war. Sarins Herz trommelte gegen ihre Brust, als wollte es ausbrechen, als so sanft Ians Lippen ihren weinenden Schoß trösteten. Ihr Nacken überstreckte sich und ihre Hände griffen in schwarze Seide. Sie schrie innerlich vor Leid, vor Liebe, vor Lust auf und presste ihr Becken gegen seinen Mund. Sarin weinte...
...und kam erneut.
Die kleine aber heftige Welle brach so unvermittelt über sie herein! Sie hatte es nicht kommen sehen. Tränen der Lust, der Freude, des Leides und der Liebe rannen aus ihren Augen und aus ihrem Körper, über Lippen, die nicht zum Schreinen gemacht, aber doch laut nach ihm riefen. Keuchend, zitternd und allein kaum noch zum stehen fähig, bebte sie in Iryans Händen, seinen Armen und im gleichen Augenblick zerfloss ihr Herz. Der Ansturm ihrer Gefühle hatte sich in einem kleinen Tsunami entladen, der ihren Körper einfach mitgerissen hatte. Eine erste... und gewiss nicht letzte Explosion ihrer Sinne ließ sie entspannt zurück und nach hinten fallen, wo hin Ians Hände sie sanft führten.
"Sarin..."
, stöhnte er auf und seine raue Stimme war wie Balsam auf ihren Sinnen. Sein Blick suchte sie, er suchte nach ihrer Erlaubnis, nicht nur das geheime Heiligtum erobern zu dürfen, sondern auch noch einmal ihr Herz.
Ja... ich verliebe mich immer wieder in dich... immer wieder... Ian...
Und doch war er auch Mehr!
Casian...
"Ian..."
Iryan war ... Stoff und Sarin seine Schneiderin. Zunächst wollte sie in diesem zauberhaften Stoff tanzen. Sie wollte seine Leichtigkeit am Körper spüren, das Kitzeln seines Materials auf ihrer Haut und sich zugleich von ihm Wärmen lassen.
"Ausziehen! Jetzt!"
Iryan schmunzelte auf. Dann erhob er sich langsam und löste die Schnürung seines Hemdes, die den echten Stoff vorn auf seiner Brust etwas zusammenhielt.
...weiter... schneller... ich will MEHR!
Schon zog er sich das Oberteil über den Kopf und Sarin folgte mit hungrigen Blick seinen Bewegungen. Wie köstlich sein Körper sich spannte und seine Muskeln über seine Knochen tanzten. Goldener Feuerschein entflammte seine Haut und ließ den Satin schimmern.
MEHR!

Sarin hätte sich fast selbst in den Schoß gegriffen, bei seinem Anblick und krallte ihre Finger in die sauberen Laken unter sich. Ohne zu bemerken, was eine einzige Drehung von ihm bei Sarin auslösen konnte, wandte der Elf sich halb ab und faltete das Hemd, um es auf die Armlehne des Sessels abzulegen, wo Cas Leuchten ruhte.
Nein... nicht...bitte komm zurück.. komm zu mir, ich brauch MEHR!
, jammerte Sarins hungriges Herz im pulsierenden Takt ihres Blutes, dass ihren Schoß quälte und sie leise auf wimmern ließ. Auch Castus' Licht pulsierte kurz heller auf, als spähte es einmal neugierig zu beiden herüber. Flehend sah Sarin zu, wie Ian seine Hand danach ausstreckte und er es unterließ ...im letzten Augenblick.
"Ich liebe sie für uns beide."
, raunte er dem Lichtlein zu und Sarin verstand die Worte. Ihr Herz, ihre Seele und ihr Schoß zogen sich berührt zusammen. Sie liebte so sehr, dass es fast weh tat. Sie streckte die Hand flehend nach beiden aus... dann widmete Ian sich seiner Hose.
Schneller...
Ihre Pupillen weiteten sich, dass das Grau ihrer Augen ganz dunkel sich passend wie zu jenem Sturm in ihrem Innern zusammen zog.
Oh, der Stoff und wie er spannt!
Sarin wusste was da auf sie zukäme und erinnerte sie nur zu gut daran, wie gut dieser Dunkelelf gebaut war. Plötzlich war ihr ganz heiß und sie hechelte ein bisschen, fächelte sich Luft zu und rieb die zitternden Knie aneinander, was es so überhaupt nicht besser machte. Und als er nun auch den Stoff der Hose an seinen Beinen herabgleiten ließ, so dass Sarin einen guten Blick auf das ausgestreckte Ausmaß seiner Größe erhielt, da blitzte ein Funke an Zweifel in seinen Augen auf. Aber Sarin war mehr als bereit sich auf diese Herausforderung einzulassen!
Auf der Unterlippe kauend und leise wimmernd streckte sie flehend beide Hände nach ihm aus. Ihr glühender Blick fuhr jetzt schon an der Länge entlang und ihr Herz pochte wild. Dann sah sie auf und sein warmer Blick aus den nachtblau schimmernden Augen gab ihr das stille Versprechen, ihr nicht weh zu tun. Er bat um Zuflucht und die wollte sie ihm schenken, so wie ihr Herz genau das selbe auch in ihm suchte.
Gemeinsam...
Sie nickte leicht und entließ ihre Unterlippe aus dem Biss ihrer Zähne. Aber sie blieb trotzdem Sarin und ein bisschen zu vernünftig. Sie plante bereits Wege für die Herausforderung Ian in sich aufzunehmen. Wenn sie die Kontrolle hätte, könnte sie auch bestimmen, wann es zu viel wäre oder wieviel sie sich selbst zumuten könnte. So entschied sie gerade heraus, dass ihre gemeinsame Nacht mit einem Ausritt beginnen sollte. Allein ihre Formulierung tauchte die Wangen des Elfen in sachtes Rot. Er nickte knapp und setzte sich auf das Bett.
"Ich glaube, du hast da weitaus ... mehr Erfahrung als ich."
, druckste Ian herum und Sarin schaute einen Moment irritiert.
… dann haben wir wohl beide gleich viel Erfahrung.
Sarin kannte Bücher und hatte Gesprächen gelauscht, aber ERFAHRUNG hatte sie nur mit Ian, Cas und Dhan gemacht.
"Aber ich will mich leiten lassen und versuchen, all deinen Wünschen gerecht zu werden - unseren Wünschen."
Er lächelte und sie erwiderte es zustimmend und heftig nickend, was ihre wachsende Ungeduld nur um so mehr verdeutlichte. Die Aufregung brach sich langsam Bahn. Sarin zitterte etwas, aber sie war willens alles auf sich zukommen zu lassen... ALLES in sich aufzunehmen. Dann legte Ian beide Hände an ihre Hüften. Sie waren groß, wie Bärenpranken, die den schlanken Körper zwischen sich hatten und dennoch wartete erheblich Größeres eine Etage tiefer auf Sarin. Iryan bot ihr einen ganzen Stamm an und half ihr auch dabei die richtige Stelle zu suchen. Das Gefühl war kaum zum aushalten! Ihre lustvollen Tränen hatten ihren Schoß mit gleitender Seide ausgefüllt und rannen zähflüssig an seinem Stamm herab, kaum da sie ihn berührt hatte. Mit den Knien links und rechts seiner Hüften klammerte sich Sarin an seinen Schultern fest und seine Hände führten ihren schlanken Leib in die richtige Position.
Ohhh...ooooohhhhhh....sooo rund...sooo groooo....
Ihr Herzschlag raste wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm durch ihre Brust.
So warm...so heiß und und... so ...ohhh...
Sie hatte die Kontrolle erhalten, aber erst wollte er ihr präsentieren, was er zu bieten hatte. So durfte ihr zierlicher Körper einmal entlang der warmen, von kleinen Strängen texturierten Rinde aus gespannter Haut auf und ab rutschen.
„Oh jaaa... das ist sooo gut...“
Sarins oberen und unteren Lippen öffneten sich weit und umfingen den Stamm, wo ihre Perle bei jeder Unebenheit, jeder kleinen Erhebung auf jaulte. Das es ihr gefiel war mehr als offensichtlich. Dieses auf und Abgleiten hätte ihr fast schon genügt um gleich noch mal zu explodieren, bevor Iryan sie jedoch dann gen seiner Baumkrone lenkte. Sarin hinterließ glänzende Leidenschaft auf ihm und er vergalt es ihr, indem seine Spitze vorfreudig gegen ihre Pforten stupste.
"Erzwinge nichts. Wenn ... ich zu groß ... sein sollte."
„Ich WILL es aber!“
, erwiderte sie fast ein wenig trotzig.
Selbst wenn es nicht vorne geht... dann... wie damals...
Aber sie verwarf den Gedanken. Sie WOLLTE Ian in sich spüren und genau dort, wo es sich so gut anfühlte und das JETZT! Etwas kleinlauter setzte sie nach:
„...Ich will es wenigstens versuchen!“
Was sie gerade nicht sehen wollte war, dass das es auch seine Nachteile hatte groß gebaut zu sein, vor allem, wenn die Herzensdame zierlich und schmal war. Dies jedoch hatte etwas vor und sah zwischen ihnen hinunter. Iryan zog sie dichter an sich heran, was den Druck gegen ihre Pforte erhöhte und Sarin lustvoll wimmern ließ.
Locker lassen... langsam... ganz llaaaaaahhhhnnngsaahhhmmm....
Ihr Körper befand sich auf perfekter Höhe, dass seine Zunge Entspannung und Erregung gleichermaßen schaffen konnte. Liebevoll umkreiste er Hügel und das Tal zwischen ihren Brüsten. Dann saugte Iryan sich fest, liebkoste Sarins Haut und reizte sie zugleich, wenn er ein wenig hinein biss, nur um anschließend weiche Küsse zu verteilen.
„Ian!!!!“
, keuchte Sarin auf, als Stromstöße zu ihrem Schoß hinunter rasten. Seine Zunge und Zähne vollbrachten es, dass sie ihn nur noch mehr wollte. Tadelnd sah sie ihn an und lachte gleichzeitig. Ein kleiner kichernder Laut der den Bann brechen konnte. Er würde alles tun, um ihr Glück zu schenken, so wie sie es bereits für ihn tat. Allein, weil sie noch immer da war und seine Trauer, seinen Verlust und seine Einsamkeit wie einen losen Faden aus dem Geflecht seiner Existenz herauszog. Keuchend lehnte sie sich ein bisschen nach hinten, drückte den Rücken durch und streckte sich seinen Lippen entgegen, wähnend sie aufrecht über ihm kniete. Langsam wurde aus stupsen Mehr und der Druck fast unerträglich und ihr Leib schrie danach ihren Leibwächter einzulassen. Sarin hielt sich an Ians Schultern, seinen Haaren, seinem Kopf fest, ließ sich von seinen Armen, seinen Händen leiten und presste sich gegen die Übermacht, die in ihre Enge drängen wollte. Langsam begann sie ihre Hüften zu bewegen, probierte andere Winkel aus, kreiste wie die Ringe des Saturn um die dickste Stelle seines Planeten. Diesen Himmelskörper in sich aufzunehmen war eine Herausforderung und der Sternenschweif war lang und dick. Ein wenig Dehnungsschmerz war sehr wohl dabei, aber Sarin hieß ihn willig willkommen. Der Schmerz überschrieb einen Anderen, den Verlust, den sie beide teilten. Keuchend ließ sie ihn ein und schraubte sich Millimeter um Millimeter tiefer, bis gerade mal Ians Eichel die Pforte gerade so überwunden hatte. Hechelnd rang sie nach Atem und presste seinen Kopf gegen ihr wild galoppierendes Herz. Sie brauchte einen Moment. Ein leises...
„....haaa... haalt...“
, entrang sich ihrer Kehle und sie spürte den Herzschlägen nach, die ihren Körper verließen um sich irgendwo in der Ewigkeit zu verlieren. Ihr Schoß pulsierte und saugte an der Masse, die sie in sich spüren wollte, doch es brauchte... Zeit. Qualvolle Zeit! Süße Zeit. Zeit um eins zu werden, Zeit um ihre Seelen zu heilen.
Atmen...
Ihr Atem wurde wieder tiefer und öffnete ihr Herz... und ihren Körper. Er machte sie weicher und allein schon durch die Entspannung glitt Ian just tiefer und raubte ihr erneut die Sinne. Hätte sie ihre Augen offen, so hätte sie sie verdreht. Noch einmal japste sie und ließ dann den Atem langsam ausgleiten... gleichermaßen den Stamm tiefer in sich gleiten...
Es war ...unglaublich...!!
Feucht und heiß, glühend und saugend rangen ihre inneren Muskeln mit der Beanspruchung sich so weit zu dehnen. Aber jeder Zentimeter war eine Hürde, die sie nehmen wollte, die ihr alles abverlangte, aber auch alles schenkte. Ihr Leib dehnte sich, löste die inneren Falten aus dem Stoff ihrer Seele, glättete die Narben in ihrem Herzen und fühlte sich einfach nur GUT an.
Stück für Stück nahm sie Ian in sich auf. Nahm ihn von neuem in ihr Herz auf, gab ihn gleichermaßen frei alles zu tun – alles zu sein er wollte und verwob seinen schwarzen Faden in ihrem Schicksalsgeflecht, in dem bereits ein blauer Faden schimmerte. Durch den kleinen Spalt ihres entrückten Blickes sah sie auch sein Leuchten. Cas war immernoch bei ihr. Sie spürte Cas und Ian in sich, auch wenn es nicht mehr so wie damals war, so war es trotzdem neu und wahr..... für sie. Sie würde immer sein blaues Leuchten in sich tragen, so wie seinen Kuss, seine Berührungen, seine Liebe. Ihr Schoß, ihre zarten rosa Blütenlippen würden sich wie im feuchten Glanz des Morgentau immer für ihn öffnen - weiten und in seinem Leuchten purpurn entgegen strahlen, sich mit ihm mischen und in Farben von Indigo und Violett das Gewebe ihre Liebe neu weben... neu verfärben...
Halluzinierte Sarin ein bisschen? Vielleicht.
Es war wunderschön!
...
Doch... ihr Körper hatte Grenzen, wie sie nun erkennen musste. Der Kuss von Ians Eichel, traf süß und innig auf den Mund in ihrem Innersten. Ganz aufnehmen konnte sie ihn nicht. Wo sein Umfang sie gedehnt hatte, da ging es hier nicht weiter. Mit ...viel Zeit und Übung...würde es gewiss eines Tages gehen, doch jetzt... Jetzt …
Nein... Ich geb nicht auf! Ich will MEHR! Ich will mich fallen lassen... ich will... ihn reiten, mit Kraft ich will ihn LIEBEN!!!
Sarins Wille war eisern und aufgeben war keine Option! Keuchend saß sie auf ihm und doch gab es da diesen Spalt. Sie lehnte sich zurück, in Ians stützende Arme und sah noch einmal an sich hinunter. Der Anblick war verboten gut, wie sie ihn so aufnahm und ließ ihre inneren Muskeln zucken. Wie gebannt ließ sie ihre Hände hinunter wandern, über ihre kleine harte Perle...
...uuuhhhoooohhh....
...und tiefer... und umfasste dort den freien Schaft. Sie rieb ihn, fühlte, betastete den Übergang, wo ihr Fleisch aufhörte und seines begann, schätzte den Abstand...notierte sich im Geiste jedes Detail um die Daten zu einem neuen Schnittmuster in ihrem Plan zusammen zu fügen. Dann hob sie ihre Hände auf seine Schultern, stemmte sich wieder hoch und atmete dem saugenden Gefühl hinterher, als sein Schaft sie verließ.
„Ich... puuuuuh... Ich will was versuchen...“
, presste sie keuchend heraus. Dann hob sie sich vorsichtig krabbelnd und kniend auf seine Oberschenkel, so dass ihre Schienbeine auf seinen Leisten Halt fanden und ihre Füße zwischen seinen gespreizten Beinen hingen. Leise kichernd flüsterte sie nun ihrerseits:
„Sag Bescheid, wenn es nicht geht.“
Ihre Zehen anziehend konnte sie die warmen Murmeln im Beutel tanzen lassen und auch von unten anheben. Dann griff sie unter sich und führte erneut Ians Stamm zu ihrer Pforte, die nun gleich einem Rammbock die Tore deutlich offener vorfand. Seine Erstürmung wurde nun leichter werden. Mit kleinen Bewegungen begann sich Sarin auszuprobieren. Mit derart weit gespreizten Knien rieb bei jedem auf und ab ihre Perle gegen Ians Unterbauch und sehr schnell löste sich jede Hemmung, jede Verspannung, jede Scham in ihr in einen glühenden Funkenregen auf.
Cas würde das auch gefallen... ohhhuiuuiiiiijjjaaaaaa....
Sarin fühlte sich sehr gut! Sehr ausgefüllt und ...frei sich zu bewegen. Und mit den Unterschenkeln unter sich war sie auch 'sicher' nicht doch aus versehen zu tief zu rutschen und konnte voll und ganz ...genießen. Genuss war die Freiheit sich gehen zu lassen. Und jedes Auf und Ab wurde es mehr...
...Mehr! Mehr rauf... Mehr... runter... hui!! Rauf... runter... Oh ja!...
Es staute sich an und ihr Körper entspannte sich im Rhythmus ihres langsam zerfließenden Geistes. Es war anstrengend Ian so zu reiten, aber auch unendlich gut. Nach zwei Tagen liegen begannen schnell ihre Muskeln zu brennen also sah sie ihm 'hüpfend' in die Augen und flüsterte atemlos:
„H...hilf mir...“
...und war sich sicher, dass ihr Leibwächter es gewiss gern tun würde sie bei ihren Bewegungen zu unterstützen. Dann ließ sie sich das erste Mal mit der ganzen Wucht ihres (wenigen) Körpergewichts auf Ians Schoß fallen... und genoss es, denn ihre Fersen prallten gegen ihren Hintern und sandten zusätzlich zu der Füllung in ihrem Innern wohlige Schauer durch ihren Körper.
„Jaaaa....“
Sie konnte sich ganz fallen lassen... vertrauen... und lieben!
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Dienstag 21. März 2023, 13:04

Sarin spürte erst, wie sehr sich Körper und Geist nach Nähe sehnten, als Iryans Lippen und Zunge sich ihrem Schoß widmeten. Sie war sofort bereit für ihn, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, für wieviel sie sich bereit machen müsste. Zwar hatte sie schon einmal einen Blick auf den nackten Dunkelelfen werfen können und sein größtes Argument bereits in ihrem Inneren erfahren dürfen, aber der heimliche Pfad ihrer Rückseite besaß mehr Wegstrecke und somit auch mehr Platz für einen Lanzenreiter, diesen Weg zu erschließen. Ob sie so viel Zuflucht auch in ihrem heiligen Tempel würde gewähren können?
Zunächst einmal schien Sarins Körper da ordentlich zu wischen und zu putzen bei all den Wassermassen, die aus ihr heraus flossen. Iryans Zunge fing einiges davon auf, ehe sie selbst einen Blick hinter die Pforte warf und mithalf, alles auf Hochglanz zu polieren. Besonders lang widmete er sich auch dem kostbaren Mondstein als Symbol ihrer Manthalazugehörigkeit. Er strahlte wie der Mond selbst, als er endlich davon abließ und Sarins zuckender Mitte eine Pause gönnte.
Wie viele Höhepunkte hatte sie nun schon erreicht? Sie konnte es nicht sagen. Nach der ersten Explosion waren alle Emotionen wie Farben in einem Eimer gemischt worden. Nur bei ihr hinterließen sie keine braune Schmutzmasse, sondern tiefenentspanntes, reines Weiß. Glück fühlte sich weiß an, wie das Zusammenspiel aller Farben des Spektrums. Sie konnte es kaum erwarten, Iryan zu solchem Glück verhelfen und spontan erinnerte sie sich an die seidigen Träume vor ihrer Vereinigung und wie sie anschließend durch drei Männer Wirklichkeit geworden waren.
Nur einer war ihr geblieben. Einer, der aber immer noch einen Teil von Castus' Seele in sich trug. Ein kleines Geschenk, ein großes Opfer, damit ihr Leibwächter hatte weiterleben können. Oh und wie er lebte. Das Blut pulsierte durch sein Fleisch, welches Sarin gegen den Schoß stupste, kaum dass sie sich an ihrem ersten Ritt versuchen wollte. Ihre leeren Hallen lechzten nach Besuch, um auch noch die kleinste Lücke von ihr auszufüllen. So einfach war es dann jedoch auch nicht. Sie war schmal gebaut und Iryan stellte quasi das Gegenteil dar. Wie sollte sie nur so viel Mann in ihren kleinen Leib bekommen? Aber sie war bereit, es zumindest zu probieren!
Ihr schwarzer Ritter unterstützte sie. Er umkreiste die verhärteten Spitzen ihrer Brüste und saugte sich immer wieder auf's Neue fest, damit Sarin sich entspannen konnte. Ihr Körper musste butterweich sein, um seinem Vordringen keinen schmerzhaften Widerstand zu leisten. Im Moment fühlte sie sich hingegen wie unter Spannung. Jeder noch so kleine Biss in ihre Haut, jedes Lecken und Küssen schickte Blitze durch ihr Nervenkostüm, um sie in helle Aufregung zu versetzen. Und in Sehnsucht. Sie hielt es nicht mehr aus! Selbst wenn es schmerzte, sie wollte nun endlich mit Iryan vereint sein. Sie wollte sich um ihn legen wie eine zweite Haut, sich an ihm reiben und gleichermaßen auch von ihm gerieben werden. Sollte der Pfad auch blutig werden, sie wollte, dass er ihn beschritt. Jetzt!
"Ian!!!"
"Sariiinnn!!!", antwortete er ihr. Es klang so dunkel, so animalisch. Es spornte sie nur noch mehr an, sich ihm zu öffnen und endlich gelang es. Ein Stück weit wenigstens konnte sie die mächtige Frucht seines stolzen Baumes empfangen. Warm und weich fühlte sie sich an, zugleich drängte sie aber auch mit lüsterner Härte nach vorn, schob ihre eigenen Komponenten beiseite, um zu erobern. Es zog, aber auf eine bittersüß angenehme Weise. Ihr Leib dehnte sich. Da sie beide aber nach wie vor behutsam, vor allem langsam vorgingen, riss nichts. Sie achteten aufeinander trotz ihrer wachsenden Begierde. Und beide suchten ein vorläufiges Ventil darin, sich gegenseitig ihre Namen zuzustöhnen. Heißer Atem streichelte Haut. Speichel tropfte ebenfalls darauf und verband sich mit den kleinen Schweißperlen, die sich überall bildeten. Ein Dunst aus Leidenschaft erfüllte den Raum, verteilte sich wie Nebel und dämmte alles, so dass sie einander nur noch als diffuse Schatten der Liebe wahrnahmen. Oder gaben ihre Sinne bereits den Instinkten nach, damit sie ausgehungerten Wölfen gleich übereinander herfallen könnten? Iryan würde den viel kleineren, zarten Wolf einer Sarin Kasani zerreißen. Und sie würde es annehmen. Sie würde sich von ihm zerren, rütteln und reißen lassen, aber erst sollte er sie erobern und stoßen, mit aller Kraft.
Ihr Schoß schrie nach ihm. Sie schrie nach ihm. Ihr Wächter antwortete. Mit einem Geräusch, das nach einem dumpfen Saugen klang betrat Iryan das kostbare Heiligtum. Nun, wenigstens lugte sein Kopf mit dunklem, pulsierendem Helm herein und presste die Pforten so weit auseinander, dass es wohl einige Tage dauern würde, bis sie wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehrten. Aber es war allemal wert! Allein seine Spitze in sich aufzunehmen, war so erfüllen, so ... ausfüllend und überwältigend, dass Sarin für einen Moment der Atem wegblieb. Sie bat leise um einen Augenblick und Iryan konnte ihn ihr nur schwer gewähren.
"Ich will dich so sehr", raunte er gegen ihre Brust, lenkte sich durch einen weiteren sanften Biss ab und leckte bis zu ihrem Hals empor. "Ich will dich, Sarin. Wie klingt es auf Herendia? Lass es mich hören und dann lass mich dich haben." Er kämpfte. Sie hatte ihn schon einmal so wild erlebt, damals zwischen den Felsen ... und zwischen ihren Backen. Er war immer animalischer geworden und hatte sich irgendwann kaum mehr unter Kontrolle gehabt, so schien es. Aber sie hatte es geliebt, seinen Eroberungsdrang und seine wilde Leidenschaft, die sie mit jedem weiteren Stoß näher an ihren höchsten Punkt gehetzt hatte. Sie wünschte sich dieses Gefühl herbei, doch ihr Körper war noch nicht bereit. Sie wusste, dass sie Iryan noch nicht so würde aufnehmen können. Nicht heute. Es brauchte Zeit. Die Frage war, wie lange er noch warten könnte und wieviel er jetzt wollte. Er wollte sie. Er wollte sie so sehr. Selbst das Aufzucken seines Schaftes durchfuhr ihren Schoß, obwohl sie ihn noch nicht in sich aufgenommen hatte. Sie spürte seine Zurückhaltung und dass sein Widerstand an Kraft verlor. Er würde sie nehmen, heiß und innig. Sobald er nachgab, würde er sich nehmen, was er brauchte.
Sarin atmete durch und dann atmete sie in einem Rhythmus, der ihre Vereinigung vorgeben sollte. Ihr Leib reagierte. Er wurde weich, wann immer sie ausatmete und zog an Ians Fleisch bei jedem neuen Luftholen. Sie zog Luft in sich auf und sie zog ihn in sich auf. Unter einem tiefen Stöhnen drang ihr liebster Wächter tief in ihren Körper vor. So unendlich tief. Er eroberte sie im Sturm, breitete sich aus, füllte sie aus. Er erreichte die weit entlegene Schatzkammer und machte vor ihr Halt, um die Pforten zu streicheln. Er wusste, dass er niemals so tief vordringen durfte oder könnte, aber er ließ Sarin wissen, dass er noch mehr zu geben hätte. Tatsächlich passte er nicht vollständig in ihren zarten Leib hinein, aber das war auch nicht nötig. Sie waren vereint und er begann sie zu lieben. Der Ritt fing holperig an, da Iryan sich nun nicht mehr zurückhalten konnte und von unten mit dem Becken stieß. Sarins gesamter Körper ruckte hinauf. Ihre Atmung verlief etwas wacklig, bis sie beide endlich einen gemeinsamen Rhythmus fanden. Und es war gut. Es war mehr als gut. Ein leichtes Ziehen schlich sich in jeden Aufprall ihrer beiden Leiber, erinnerte Sarin an ihre zarte Zerbrechlichkeit, aber hinterließ auch eine Spur von Lust, es erneut zu versuchen. Wo waren ihre Grenzen? Wie weit konnte sie gehen und wie lange ließ sich dieses Ziehen zusammen mit dem Wohlgefühl genießen? Die Natur richtete es gut ein, denn je häufiger sie beide ihre Bewegungen wiederholten, desto fließender fanden sie statt. Was zuvor noch zaghafter Schmerz gewesen war, verwandelte sich nun in Hitze entfachende Reibung, Feuchtigkeit, zuckende Muskeln und wachsende Ekstase.
Allein nur Sarins Erschöpfung durch das lange Liegen und die wenige Nahrungsaufnahme vermittelten ihr, dass sie ihr Liebesspiel auf diese Weise nicht ewig durchhalten würde. Sie besaß die Kontrolle, mit ihr kam aber auch die Verantwortung. Doch ihr schwarzer Ritter erkannte es schnell. Sobald erste Anzeichen an ihn ihre Erschöpfung signalisierten, erlöste Iryan seine Nachtelfe aus dem Liebesritt. Das schnaufende Tier unter ihr bäumte sich nicht auf. Es warf sie nicht ab. Es rollte sie beide zur Seite, bis sie auf dem Bett lagen und Iryan eines ihrer Beine abstrecken konnte, um erneut in sie einzudringen. Die Lust war gleich. Er stieß sie noch immer, dennoch fühlte es sich nun anders an ... und immer noch gut. Es war jetzt an Iryan, die Kontrolle zu übernehmen. Er nahm sie sich von Sarin und dann nahm er Sarin. Wuchtig und tief eroberte er sie, trieb sie beide an und in einen gemeinsamen Orgasmus hinein.
"Saaaahhhhhrrrrrrr.....innnnnn!"
Sie glaubte, er habe sie mit all ihrer Größe bereits ausgefüllt. So sehr ausgefüllt, dass nicht einmal mehr für den Rest seines mächtigen Rammbocks Platz gewesen war. Jetzt aber musste Sarin feststellen, dass es immer noch Schlupfwinkel und Lücken gab. Jeder Winkel ihres Innersten wurde im Moment des Höhepunktes doch noch eingenommen. Hitze schoss bis tief in ihre Mitte, legte sich cremig um ihre gedehnte Haut und schuf einen warmen Balsam, der ihr zuckendes Fleisch beruhigen sollte. Nun war sie ausgefüllt, erfüllt von Iryans Liebe. Nichts hatte dort mehr Platz, denn er nahm alles von ihr ein.
Der Moment verging viel zu schnell. Mit einem schmatzenden Geräusch zog Ian sich zurück. Er hatte den Kampf hinter sich, die Waffe war stumpf und weich geworden. Sie glitt nun mit Leichtigkeit aus Sarins Mitte, öffnete Schleusen für die Ströme aus Milch, in denen ihre beiden Schenkel nun badeten und die einen sanften Duft ihrer Lust im Raum hinterließen. Ihre Körper hingegen spielten noch immer das Orchester der Liebe. Ian stöhnte und keuchte als Nachhall seiner Explosion. Das seidig schwarze Haar lag wie ein Netz um ihn herum, verschwitzt und schimmernd, ebenso wie sein dunkler Körper und aus dieser sinnlichen Schwärze heraus schimmerte Sarin ein vor Leidenschaft fiebriger Blick entgegen. Verliebtes Blau suchte sie. Seine Lippen suchten sie. Iryan drehte sich ihr zu, umschlang ihren Körper, der nun noch kleiner wirkte. Er hielt sie so sanft. Man wollte es dieser Bestie von Dunkelelf nicht zutrauen. Hauchzart wanderten seine Lippen auf ihrer Haut entlang, bis er die ihren fand. Ein Kuss, zwei ... unzählige Male noch schenkte er ihr seine Liebe, bis sein Körper von der befriedigten Erschöpfung eingenommen wurde und er nur noch neben ihr lag.
"Ich will ... dich", keuchte er entspannt auf. "Jede Nacht ... jede Nacht will ich ... dir das ... geben ... dich haben ... süße Sarin..." Seine Finger gingen auf Wanderschaft, wenngleich durch die vorher erbrachte Leistung eher grobmotorisch und träge. Er suchte aber auch nur ihre Hand, um sie zu halten. "Wie sagt man 'Ich liebe dich' auf Herendia? Und wie 'Ich will dich niemals verlieren'?"
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 25. März 2023, 18:58

Sie bat leise um einen Augenblick.
"Ich will dich so sehr"
, raunte ihr schwarzer Ritter mit dem glühenden Herzen gegen ihre Brust.
"Ich will dich, Sarin. Wie klingt es auf Herendia? Lass es mich hören und dann lass mich dich haben."
Er kämpfte.
„Ich will dich! Ich will dich! Ich will dich in mir, Ian!“
Sie hatte ihn schon einmal so wild erlebt, aber er konnte auch so sanft sein. Sie konnten noch so viel aneinander – voneinander lernen. Aber alles brauchte seine Zeit. Sarin atmete durch und dann atmete sie in einem Rhythmus, der ihre Vereinigung vorgeben sollte. Ihr Leib reagierte. Er wurde weich, wann immer sie ausatmete und zog an Ians Fleisch bei jedem neuen Luftholen tief in sich. So unendlich tief. Sie waren vereint und er begann sie zu lieben. Der Ritt fing holperig an, da Iryan sich nun nicht mehr zurückhalten konnte und von unten mit dem Becken stieß. Sarins gesamter Körper ruckte hinauf. Ihre Atmung verlief etwas wacklig, bis sie beide endlich einen gemeinsamen Rhythmus fanden. Und dann es war gut. Es war mehr als gut. Ein leichtes Ziehen schlich sich in jeden Aufprall ihrer beiden Leiber, erinnerte Sarin an ihre Zerbrechlichkeit, aber für ihn würde sie sich in tausend funkelnde Sternensplitter zerschlagen lassen. War es so wenn die Sterne am Himmel explodierten? Wenn sie fielen und in weiten Bögen über den Himmel ihre Bahn malten? War jeder Funke Sternenstaub ein kleiner Teil dessen was sie gerade empfand? Träumte sie schon oder war sie noch wach?
Sarin wusste es nicht mehr.
Allein ihre Erschöpfung setzte ihr Grenzen und sie bat um Hilfe. Ihr schwarzer Ritter eilte herbei und übernahm. Und wie er das tat!!! Es rollte sie beide zur Seite, bis sie auf dem Bett lagen und Iryan eines ihrer Beine abspreizen konnte, um erneut in sie einzudringen.
Schmelze ich?
Er stieß sie noch immer, dennoch fühlte es sich nun anders an ... tiefer und immer noch gut. Es war jetzt an Iryan, die Kontrolle zu übernehmen. Er nahm sie sich von Sarin und dann nahm er Sarin. Wuchtig und tief eroberte er sie, trieb sie beide an und in einen gemeinsamen Sternenhimmel hinein. Konnte man Sterne zählen... nein. Gleich dem Kometen ihrer Empfindungen wölbte sich ihr Körper in einem sanften Bogen und zersplitterte in Milliarden Teile... und endlich löste sich ihr Verstand auf. Sarin hatte viel zu lange mit dieser Art von Erfahrungen gewartet und nun durchbrach innerhalb kürzester Zeit mal um mal dieses ganz besondere Leuchten ihr Leben. Sie konnte nichts mehr sagen... nicht mal mehr vor Lust schreien... Im Zenit ihrer Existens gab es nur noch Licht und es war hell. Blau mischte sich mit Weis und dem rosa ihres glühenden Körpers... indigofarbene Schleier tanzten durch ihren Geist und sie fragte sich nur noch wo der bunte Nebel her kam...
"Saaaahhhhhrrrrrrr.....innnnnn!"
Oh, wie sie es liebte seine Stimme so los gelöst von allem zu hören. Es setzte sie im gleichen Augenblick wieder zusammen, machte sie ganz und füllte sie mit Glück. Mit ihm zusammen zu sein... es war immer wieder neu und doch vertraut, voller Hoffnung und leuchtend wie der 'Tanz' zwischen Licht und Schatten. Sarin fühlte dieses Leuchten in sich... blau und weiß. Magie und Glück. Nun war sie ausgefüllt, erfüllt von Iryans Liebe. Nichts hatte dort mehr Platz, denn er nahm alles von ihr ein. Atemlos hing sie an ihm, hielt sich kraftlos fest. Die Welt hatte gebebt, ganz bestimmt!
„Ich liebe dich!“
Doch der Moment verging viel zu schnell. Ihre Körper hingegen spielten noch immer das Orchester der Liebe. Ian stöhnte und keuchte als Nachhall seiner Explosion, als er ihr entglitt und Sarin... murmelte irgendetwas missmutig klingendes:
„... noch nicht! Ich will dich in mir!“
Aber der Moment danach war auch schön und sie betrachtete ihn voller Staunen, als ihr Blick klarer wurde.
Wie wunderschön er ist!
Ians seidig schwarze Haar lag wie ein Netz um ihn herum, verschwitzt und schimmernd, ebenso wie sein dunkler Körper und aus dieser sinnlichen Schwärze heraus schimmerte Sarin ein vor Leidenschaft fiebriger Blick entgegen.
Wie mein Herz rast...
„Darf ich dich behalten?“
Sarin ging davon aus, dass Ian sie nicht verstand, sonst hätte er nicht gefragt. Dieser kleine Satz ließ sie verliebt schmunzeln und verliebtes Blau suchte sie. Seine Lippen suchten sie. Iryan drehte sich ihr zu, umschlang ihren Körper, der nun noch kleiner wirkte. Er hielt sie so sanft. Sie murmelte:
„Hier passe ich hin... in deine Arme, als wenn ich genau für diese Lücke zwischen deinen Schultern über deinem Herzen gemacht worden bin und du... du umgibst mich so ...vollkommen! Hier bin ich zuhause...“
Irgendwann würde sie ihm sicher ihre Worte übersetzen, aber jetzt war es nur sinnliches Geflüster, streichelnde Worte zwischen zwei Liebenden. Hauchzart wanderten seine Lippen auf ihrer Haut entlang, bis er die ihren fand und sie zum Schweigen brachte. Ein Kuss, zwei ... unzählige Male noch schenkte er ihr seine Liebe, bis sein Körper von der befriedigten Erschöpfung eingenommen wurde und er nur noch neben ihr lag. Sarin lag eng an ihm, den Kopf auf seiner Brust und den oberen Arm um seine Schulter geschlungen. Ihr Bein passte perfekt zwischen seine.
"Ich will ... dich"
, keuchte er entspannt auf.
Jetzt gleich? Nochmal?
Sarins Pupillen zuckten, wollten an ihm hinunter sehen, aber blieben bei seinen blauen Seelenspiegeln.
"Jede Nacht ... jede Nacht will ich ... dir das ... geben ... dich haben ... süße Sarin..."
Seine Finger gingen auf Wanderschaft, wenngleich durch die vorher erbrachte Leistung eher grobmotorisch und träge. Er suchte aber auch nur ihre Hand, um sie zu halten und das gefiel ihr gerade sehr gut. Auch Sarin brauchte eine Pause. So ganz wieder hergestellt war sie bestimmt noch nicht, aber das hier war gutes Training.
"Wie sagt man 'Ich liebe dich' auf Herendia? Und wie 'Ich will dich niemals verlieren'?"
Sarin lächelte und ihr Herz begann zu heilen. Eine Narbe würde durch Castus bleiben, aber diese war schön und steigerte nur den Wert dessen, was sie geben konnte. Verträumt und etwas glasig schaute sie zu ihm auf und stütze dabei ihr Kinn auf ihren Handrücken ab, der auf seiner Brust lag.
„Ich liebe dich und ich will dich niemals verlieren!“
Herendia klang ähnlich wie Lerium, aber war doch ganz anders. Sarin ließ ihre Worte weich über ihre Lippen rollen, kostete jede Silbe wie einen teuren Tropfen Wein.
„Ich will es dir immer wieder sagen! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!...“
Das letzte war Melongiar und klang irgendwie wie ein königliches Versprechen. Das hatte die Sprache so an sich. Sie klang etwas hochtrabend und strukturiert, eben erhaben. Auch wenn ihr Körper vollkommen erschöpft war, so war ihr Geist doch jetzt erst so richtig wach geworden und sie sah verliebt zu den kleinen blauen Leuchten hinüber, dass noch in der Mulde des Sessels ruhte.
„Wie wollen wir es nennen? Weiter blaues Leuchten... klingt doof. Einfach Cas?“
Es war ein bisschen, als gäben sie ihrem leuchtenden 'Kind' einen Namen. Sarin fühlte die Liebe, wenn sie es ansah... ihn. Hin und wieder küsste sie einfach Ians Brust, oder spielte mit seiner Brustwarze. Waren Männer da genauso empfindsam wie Frauen? Es gab noch so viel zu entdecken und ihre Reise hatte gerade erst angefangen.
„Sag mal... bin ich wirklich deine Erste? Ich meine... du und Cas und Dhan... ihr war meine Ersten... hihi, das klingt komisch.“
Ein bisschen schamhaft, aber mehr einfach der Situation geschuldet darüber zu reden als dem Umstand vergrub Sarin ihr Gesicht in Ians Halsbeuge und saugte seinen Geruch tief ein. Sofort küsste sie den pulsierenden Strang, der hinauf zu seinem Nacken führte. Dann stützte sie sich auf ihm hoch und erklomm seinen Leib. Auf ihm liegend machte sie es sich bequem und befand, dass es kein Bett gab, was besser sein könnte. Sie nickte zufrieden und kuschelte sich an ihn. Ihr Schoß pochte noch etwas und fühlte sich noch gedehnt und weit an. Es war ein weiches warmes Gefühl und sinnliche Trägheit machte sich in ihr und mit ihr auf Ian breit. All ihren Erlebnissen nachsinnend philosophierte sie leise vor sich hin:
„Ich weis es nicht genau bei Dhan... aber er wirkte auch nicht sehr erfahren, oder? Waren wir alle vielleicht noch Jungfrauen? Weist du was in der Hinsicht von ihm? Hat er jemals... also... weil sein Vater da ja... sehr dominant war. 'Musste' er mal mit einer Frau? Ich meine, es war gewiss mit uns... anders. Es hat ihm gefallen, dass weis ich. Er wollte es so sehr und es war toll ihn zu schmecken. Das will ich auch bald mal bei dir ausprobieren, ja?“
Sarin hatte ihre Wange auf Ians Herz abgelegt und ahnte nicht, was ihre laut ausgesprochenen Gedanken alles bewirken konnten.
„Ich sehne mich auch nach ihm. ...Bitte versteh das nicht falsch. Du kennst ihn viel länger und hast mehr Recht... Ich ...liebe ihn aber auch... und sehne mich auch nach ihm ...und du willst bestimmt so schnell wie möglich los ihn suchen, aber ich... ich muss noch mal nach Zyranus rein. Ich muss Mall von Cas erzählen...“
Sarin schnaufte auf und drückte frustriert ihre Stirn auf seine Brust.
„Ich will dich aber auch nicht eine Nacht mehr missen! Ich will dich …“
Sie sah wieder auf und hatte zart rosa Wangen.
„... in mir spüren. Jede Nacht. Ich will für unsere Liebe nackt im Mondlicht tanzen, wie die Jüngerinnen Manthalas und unseren Bund mit wahr werdenden Träumen segnen. Ich will dich im Sternenlicht lieben. Würdest du das für mich tun, mein wahrer gewordener Traum, mein dunkler Ritter meines Herzens? ...Willst du mit mir im Mondlicht tanzen?“
Das hatte ihre Mutter früher in heimlichen Momenten ihren Vater gefragt und dieser hatte immer gleich geantwortet. Mit einem stillen Blick und einem ungebrochenen Versprechen. Bis zu ihrer beiden Tod hatte er sie immer in seinen Armen gehalten. Warum musste sie jetzt an sie denken? Weil sie … lieben gelernt hatte und geliebt wurde.
Sarin sah Ian voller Wärme an und legte ihr Kinn wieder auf seiner Brust und ihren gefalteten Händen ab.
„Wir werden ein kleine Trennung überstehen oder?“
Sie brauchte seine Zustimmung. Ohne ging es nicht.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Montag 27. März 2023, 16:15

Sarin konnte es mir einem Prozess ihres Schneiderhandwerks vergleichen, als sie noch am Hof der nachtelfischen Stadtherrin gearbeitet hatte. Ein Prozess, der als kleine Idee begann und ihr mehr und mehr gefiel, je häufiger sie ihn vor sich sah, im Kopf hatte oder durch andere darauf aufmerksam gemacht wurde. Sie tänzelte um den Gedanken herum, unsicher, ob sie sich heranwagen sollte. Dann nahm sie die Herausforderung an, nahm eine Skizze, Stoff, sowie Nadel und Faden zur Hand. Doch sie merkte, dass es kein Prozess war, der allein Erfüllung brachte. So lud sie den anderen Part - den Kunden - zu sich ein, der die gleiche Idee im Kopf hatten. Zwei Seelen, die vom gleichen träumten und das gemeinsame Ziel anstrebten. Mit unsicherer Hand begrüßte man sich, schenkte einander höfliche Worte und begann, zusammen zu arbeiten. Immer häufiger traf man aufeinander, wurde vertrauter und irgendwann stand der Kunde Modell, während Sarin einen Pfad zum gemeinsamen Traum absteckte. Man erkundete sich gegenseitig. Der Kunde erschien plötzlich auch, um über die Skizzen zu schauen und gemeinsam suchte man nach Verbesserungen, ERgänzungen. Man fand Leidenschaft in der Arbeit. Man sprach gemeinsam darüber und steigerte sich gegenseitig immer tiefer hinein. Die Passion ließ sich nicht zurückhalten. Sarin konnte nicht anders, als dann zu Nadel und Faden zu greifen. Sie wollte den Traum realisieren. Sie wollte es so sehr, dass sie bereit war, sich die Finger blutig zu nähen. Mit jeder Bahn Stoff kam sie der Erfüllung näher. Lage über Lage, während ihr der Schweiß aus den Poren rann. Sie vergaß alles andere um sich herum, aß und trank zu wenig, blieb zu lang wach, aber sie fühlte die Erschöpfung nur am Rande ihre Bewusstseins. Die Leidenschaft, die Liebe zu ihrem Traum, füllte sie zu sehr aus. Und schließlich war sie nur noch einen Nadelstich davon entfernt, ehe sie ihr Produkt dem Kunden präsentierte, er es anziehen und tragen durfte ... um später damit auf einem der Bälle zu tanzen. Dieses Gefühl absoluter Erfüllung hatte sie schon oft als Schneiderin erlebt.
Der Moment der höchsten Ekstase zwischen ihr und Iryan war ähnlich und dennoch auf so unbeschreibliche Weise viel mehr. Niemals zuvor hatte sie sich ihm so verbunden gefühlt, nicht einmal bei ihrer gemeinsamen Nacht mit Castus und Dhansair. Oh, wie sehr sehnte sich ihr Herz doch danach, mit beiden anderen Männern ebenfalls einen solchen Rausch zu erleben. Nur zu zweit, dafür intensiv und voller Liebe. Doch beide waren fort. Ihr schwarzer Ritter blieb. Er war noch da, lag neben ihr und sein Körper glänzte vom Schweiß ihrer gemeinsamen Leidenschaft.
Sein Kopf kippte leicht zur Seite, denn er wollte sie sehen. Er wollte seinerseits den Anblick ihrer befriedigten Erschöpfung genießen. Seine Augen schimmerten geradezu stechend blau aus der Finsternis seines Körpers heraus. Im Gegensatz zu Castus besaß er keine Galaxien, keine Nebel oder winzigen Sterne, die in den Iriden umher kreisten. Stattdessen fand Sarin dort ... Tiefe. Als würde sie in das Gewässer einer Grotte schauen, zu der gerade genug Licht hindurch drang, dass es als diffuser Strahl bis zum Grund dieses Sees tauchen und dort einen geheimen Schatz in Form seiner Seele vorfinden könnte. Wo die Nachtelfe sich schon in all den Wirbeln und Kreisen im Blick des Halbdämons verloren hatte, so fand sie tiefe Stille in Ians Blick. Für den Moment wusste sie, warum Dhansair sich in den Leibwächter verliebt hatte. Niemand konnte diesen Augen widerstehen, wenn er sie so ansah! Sie waren kein Licht - kein kleines, dämonenblaues Castus-Licht - und doch funkelten sie aus dieser Schwärze heraus wie ein Schimmer reiner Hoffnung. Nein, das stimmte nicht. Ihr Castus war Hoffnung gewesen. Iryan war ... Ruhe. Er strahlte so viel Zuversicht und Frieden aus, weil man wusste, dass er immer da wäre und sie beschützen würden. In schlimmster Not könnte sie sich hinter ihm verstecken oder in seiner Armbeuge Schutz finden. Er würde sie verteidigen mit tiefster Seelenruhe, die ihm seine Stärke schenkte.
Leicht zogen sich Iryans Brauen zu einem Runzeln zusammen, als Sarin in ihrem Lustrausch vor sich hin brabbelte. Er verstand kein Wort Herendia und so ahnte er nicht, was sie ihm alles beteuert. Dass sie ihn liebte und wie ein Haustierchen behalten wollte. Dass sie genau diese Geborgenheit in seinen Armen wünschte, seinen Schutz wollte. Dass sie ihn wollte.
Aber sie waren miteinander vertraut. So stellte es für ihn kein Hindernis dar, sie einfach zu fragen. Wie sagte man "Ich liebe dich" auf Herendia? Wie "Ich will dich niemals verlieren"? Er beobachtete jede Veränderung von Sarins Lippen, als sie es ausprache. Er ahmte sie nach, zunächst tonlos. Herendia und Lerium unterschieden sich nicht allzu groß voneinander. Die Sprache der Dunkelelfen war von mehr Finsternis umgeben, was sie hart und skrupellos erschienen ließ, bisweilen gar kalt. Wer sie nicht kannte, konnte diesen Eindruck gewinnen, selbst wenn ein solcher Elf liebende Worte aussprach. Herendia hingegen besaß etwas Geheimnisvolles, wie der Mond. Es war Manthalas Sprache, die sich nebelgleich durch die Nacht schlich, auf leisen Katzenpfoten. Sie hinterließ keine Spuren, sie war flüchtig und vergaß sich in einem Flüstern, wenn das Herz die Worte nicht bewahrte.
"Ich will es dir immer wieder sagen! Ich liebe dich Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!..."
Ein Schmunzeln breitete sich auf Iryans Lippen aus. Er erwiderte: "Ich liebe dich. Ich liebe dich!" Dann geriet er etwas ins Stocken. "I..ch ... leibe ... doch." Melongair beherrschte er überhaupt nicht, ahnte ja nicht einmal, dass Sarin hier noch einmal die Sprache gewechselt hatte. Er stellte nur fest, dass seine Zunge kaum über die Silben stolpern konnte. "Oi ... klebe ... pfüsch. Ohje, das klang schaurig!" Er musste lachen, ehe er seine Hand an Sarins Herz legte. Es brauchte keine Worte, um ihr mitzuteilen, was er fühlte. Langsam senkten sich seine Lider. Der Körper suchte seligen Schlaf nach so viel, wenngleich alles erlösender Anstrengung. Sarin erhielt die Möglichkeit, den Kopf einmal gänzlich zu drehen, um einen Blick zum Sessel zu werfen. Castus' Licht ruhte noch immer dort. Es glomm im Rhythmus des flackernden Kaminfeuers, als atmete dort ein Hund, der sich auf den Platz des Herrchens gestohlen hatte.
"Wie wollen wir es nennen? Weiter blaues Leuchten ... kling doof. Einfach Cas?"
Iryan öffnete träge die Augen. Er sah nur Sarin. Er rutschte näher und küsste ihren Hals. "Ich weiß nicht einmal, was es ist. Ist es Castus? Lebt es überhaupt oder ist das nur ... irgendeine ..." Er brach ab, schnaufte heißen angenehmen Atem gegen Sarins Haut. "Es ist keine Magie", sagte er überzeugt und das konnte er auch sein. In Anwesenheit des Leuchtens schien er keinerlei Schmerz zu verspüren, aber berührt hatte er es auch noch nicht. Das Licht fühlte sich offenbar beobachtet, denn plötzlich schwebte es vom Sessel auf und zum Bett herüber. Dort waberte es vor Sarins Gesicht und an der Bettkante entlang, als wäre es noch immer der treue Haushund, der einmal nach dem Frauchen sehen wollte. "Wenn es lebendig ist - irgendwie - dann passt Cas. Es ... erinnert mich an ihn."
Da Sarin sich nun halb auf Iryans Brust zusammenkuschelte, konnte auch er das kleine, zauberhafte Licht betrachten. Es schwebte nun weiterhin neben dem Bett, als schaute es zu beiden zurück. Irgendwann aber dümpelte es zu seinem Platz auf dem Sessel zurück und "legte" sich dort wieder ab.
Sag mal ... bin ich wirklich deine Erste? Ich meine ... du und Cas und Dhan ... ihr wart meine Ersten ... hihi, das klingt komisch."
"Ich hab keinerlei Erfahrungen mit anderen vorher gemacht", entgegnete Iryan. Seine Wangen nahmen einen leichten Schimmer an. Im schwachen Feuerschein wirkte es wie ein Schatten aus Rouge auf seiner Haut. "Du warst meine Erste bei ... hierbei ... und beim Kü-! Ah ... nein, den ersten Kuss von mir hat sich Dhansair geschnappt, unter Tränen. Er ..." Ian verfiel in Schweigen und blickte zur Decke. Sarin, die auf seiner Brust lag, spürte förmlich, dass sein Herz schwerer schlug. Sein Freund und Herr war irgendwo da draußen, gezwungen vom eigenen Vater, einen Erben zu zeugen und dann in einem Krieg sein Leben zu verlieren, damit jener Erbe sofort in der Rangfolge drankäme.
Iryan blinzelte mehrmals. Ihm brannten die Augen. "Dhansair ist erfahren", gab er zunächst nur zurück und schwieg dann wieder eine ganze Weile. Aber Schweigen sorgte für düstere Gedanken und verstärkte das Vermissen, das er empfand. Außerdem zeigte seine liebste Nachtelfe Interesse, warum dieses dann nicht stillen mit Erinnerungen an seinen Freund? "Ich weiß noch, als er nach seiner ersten Nacht mit einer Frau nur in Unterwäsche bekleidet bis in mein Schlafgemach kam. Er musste durch das halbe Anwesen gelaufen sein, in dem wir zu Gast waren, um die Räumlichkeiten für Leibwachen zu finden. 'Es war schrecklich!', hat er geklagt und 'du musst mich verstecken, bevor sie es nochmal will'." Ian schmunzelte. "Er hat die Nacht in meinem Bett verbracht. Ich wollte vor der Tür Wache halten, aber er hat es nicht zugelassen. 'Du musst bei mir bleiben', hat er verlangt. Also blieb ich. Er hat wie du auf meiner Brust geschlafen. Er war nur nicht so leicht wie du." Jetzt kicherte Iryan leise und voller Zuneigung für Dhansair. "Bitt, Sarin, wir müssen ihn suchen gehen. Er wird mich brauchen."
"Ich ... ich muss nochmal nach Zyranus rein. Ich muss Mall von Cas erzählen..."
Er nickte und griff nach der Decke, die im Ansturm ihrer Leidenschaft bis ans Fußende gerutscht war. Umständlich zog er sie erst mit einem Bein hoch, bis seine Hand sie erreichte. Dann warf er sich über sich und Sarin und schob seinen Arm wieder darunter. Mit jenem umschlang er den schlanken Körper der Nachtelfe, damit sie es warm und geborgen hatte. "Das verstehe ich. Ich werde warten, bis dich nichts mehr in Zyranus hält. Neun ... neun Monate sollten wir auf jeden Fall haben. Sein Vater wird nicht so töricht sein, ihn in den Krieg zu schicken, wenn noch kein Erbe geboren ist. Frauen haben kein Anrecht auf die Erbfolge im Haus derer von Blutsdorn. Es muss ein Sohn sein." So bitter es klang, das gab ihnen allen etwas Zeit und wenn Dhansair nur Töchter bekäme, hätten sie davon noch mehr.
Sarins Stirn landete auf Iryans Brust und er schob seine Pranke in ihren Nacken, um den unteren Haaransatz zu kraulen. "Ich will dich aber auch nicht eine Nacht mehr missen! Ich will dich ... in mir spüren. Jede Nacht." Ihre Worte glitten davon. Sie tanzten auf der Haut des Dunkelelfen wie Sarin es sich wünschte, dass er es mit ihr im Mondlicht tun würde. Iryan hielt sie, legte nun auch noch seinen anderen Arm um ihren Körper und hielt sie als stumme Beteuerung, dass er in ihrer Nähe bliebe.
"Mein dunkler Ritter meines Herzens ... Willst du mit mir im Mondlicht tanzen?
"Das werde ich. Ich werde dich durch das Mondlicht führen, mit dir tanzen und in seinem Schein baden, wenn wir uns unter seinem Gesicht lieben."
"Wir werden eine kleine Trennung überstehen, oder?"
Dieses Mal antwortete er nicht sofort und doch zeigte seine Umarmung deutlich, was er davon hielt, als sie sich etwas enger um Sarin legte. Sie hatten Castus verloren. Sie hatten Dhansair verloren, bis sie ihn würden retten können. Sarin musste nach Zyranus hinein. "Wenn du es wünschst, betrete ich mit dir die magische Stadt. Ich überstehe eher das als von dir getrennt zu sein, Sarin." So romantisch es klang, sie beide wussten, dass es Iryans Untergang wäre. Selbst wenn sein Körper nicht auf die Magie innerhalb von Zyranus selbst ohne Berührung reagierte, könnte er ihr in ihrem Inneren nicht entkommen. Dort war doch alles magisch, vom zauberhaft geformten Türmnchenhaus bis hin zur Silbergabel in der fliegenden Schänke! Es wäre Selbstmord, wenn er sich dieser geballten Macht aussetzte und das sah er ein. Dennoch seufzte er. "Wir werden es überstehen", gab er sich schließlich geschlagen. "Ich bleibe einfach hier. Wenn du es einrichten kannst, komm mich aber so oft wie möglich besuchen. Das wird eine harte Prüfung für mich."
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 27. März 2023, 21:07

"Ich will es dir immer wieder sagen! Ich liebe dich Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!..."
Ein Schmunzeln breitete sich auf Iryans Lippen aus. Er erwiderte:
"Ich liebe dich. Ich liebe dich!"
Dann geriet er etwas ins Stocken.
"I..ch ... leibe ... doch."
Herendia klang aus seinem Mund noch sehr...
...niedlich.
Aber Melongiar beherrschte er überhaupt nicht!
"Oi ... klebe ... pfüsch. Ohje, das klang schaurig!"
Er lachte und Sarin hüpfte leicht bei jedem von Glück durchströmten Laut auf seiner Brust.
Das klang so schön!
Ihr Herz schlug schnell und natürlich konnte sie gar nicht anders als mitzulachen. Schnell klärte sie ihn auf:
„Das letzte war auf Melongiar.“
Doch bald darauf senkten sich langsam seine Lider. Auch Sarin war erschöpft, aber sie hatte zwei Tage durch geschlafen, also fand ihr Kopf keine Ruhe... einzig in seinen Augen! Die waren wie der Nachthimmel kurz bevor die Sterne aufgingen und noch ganz allein der Mond am Himmel stand um Mathala zu huldigen. In jenen Stunden, kur vor oder nach Anbruch der Nacht liebte Sarin den Himmel am meisten. Dieses tiefe Blau war unglaublich, denn sie kannte die Tiefe der See nicht. Sie kannte nur den nächtlichen Himmel und erst seit sehr kurzem den Tag. Und sie kannte Cas Leuchten. Ihr Blick suchte danach.
"Ich weiß nicht einmal, was es ist. Ist es Castus? Lebt es überhaupt oder ist das nur ... irgendeine ...Es ist keine Magie."
Sarin nickte satt und träge von der Befriedigung, in der sie noch immer schwelgte. Ja, DAS war ausgeschlossen, denn sonst hätte Ian allergisch reagiert. Plötzlich schwebte 'Cas' vom Sessel auf und zum Bett herüber. Dort waberte es vor Sarins Gesicht und an der Bettkante entlang, als wäre es noch immer der treue Haushund, der einmal nach dem Frauchen sehen wollte. Gleichzeitig bewies er aber auch noch einmal die Richtigkeit von Iryans Aussage. Am liebsten hätte sie es gestreichelt, aber streckte nur ein Stück weit die Hand danach aus, ganz wie eine Einladung wirkte. Es hatte Sarin schon einmal berührt und das war... intensiv gewesen.
"Wenn es lebendig ist - irgendwie - dann passt Cas. Es ... erinnert mich an ihn."
Irgendwann aber dümpelte es zu seinem Platz auf dem Sessel zurück und "legte" sich dort wieder ab. Aber Sarins Geist war zu munter:
"Sag mal ... bin ich wirklich deine Erste? Ich meine ... du und Cas und Dhan ... ihr wart meine Ersten ... hihi, das klingt komisch."
"Ich hab keinerlei Erfahrungen mit anderen vorher gemacht."
, entgegnete Iryan. Sie sah gerade noch Cas hinterher und so entging ihr das Rot seiner Wangen, aber sie hörte es an seiner Stimme und in seinem Herzschlag, lächelte und flüsterte:
„Ich glaube, das finde ich sogar ...irgendwie schön. Dann können wir gemeinsam lernen... uns kennen lernen ...aneinander ausprobieren.“
Ian sprach weiter:
"Du warst meine Erste bei ... hierbei ... und beim Kü-! Ah ... nein, den ersten Kuss von mir hat sich Dhansair geschnappt, unter Tränen. Er ..."
Ian verfiel in Schweigen und blickte zur Decke. Sarin, die auf seiner Brust lag, spürte förmlich, dass sein Herz schwerer schlug und sie verstand. Auch sie vermisste Dhan, wenn auch anders.
Iryan blinzelte mehrmals. Ihm brannten die Augen und sie umarmte ihn fester, damit er die Kraft in ihr fand weiter zu sprechen. Es war gut, dass er redete, seine Gedanken mit ihr teilte. Das sein Freund gelitten hatte, ging ihm nahe. Hier gab es eine Geschichte und Sarin lauschte.
"Dhansair ist erfahren."
, gab er zunächst nur zurück und schwieg dann wieder eine ganze Weile.
"Ich weiß noch, als er nach seiner ersten Nacht mit einer Frau nur in Unterwäsche bekleidet bis in mein Schlafgemach kam. Er musste durch das halbe Anwesen gelaufen sein, in dem wir zu Gast waren, um die Räumlichkeiten für Leibwachen zu finden. 'Es war schrecklich!', hat er geklagt und 'du musst mich verstecken, bevor sie es nochmal will'."
Ian schmunzelte und Sarin hörte aufmerksam zu.
"Er hat die Nacht in meinem Bett verbracht. Ich wollte vor der Tür Wache halten, aber er hat es nicht zugelassen. 'Du musst bei mir bleiben', hat er verlangt. Also blieb ich. Er hat wie du auf meiner Brust geschlafen. Er war nur nicht so leicht wie du."
Jetzt kicherte Iryan leise und voller Zuneigung für Dhansair.
...so wie ich...
"Bitte, Sarin, wir müssen ihn suchen gehen. Er wird mich brauchen."
...natürlich!
Sie nickte spürbar auf seiner Brust.
"Ich ... ich muss nochmal nach Zyranus rein. Ich muss Mall von Cas erzählen..."
Er nickte und deckte sie dann etwas umständlich zu.
"Das verstehe ich. Ich werde warten, bis dich nichts mehr in Zyranus hält. Neun ... neun Monate sollten wir auf jeden Fall haben. Sein Vater wird nicht so töricht sein, ihn in den Krieg zu schicken, wenn noch kein Erbe geboren ist. Frauen haben kein Anrecht auf die Erbfolge im Haus derer von Blutsdorn. Es muss ein Sohn sein."
„Hm...“
, machte Sarin leise und in ihrem Kopf begannen sich neue Gedanken zu Fäden zu spinnen.
Er sollte überhaupt nicht dazu gezwungen werden... das alles ist so falsch!
So bitter es klang, das gab ihnen allen etwas Zeit und wenn Dhansair nur Töchter bekäme, hätten sie davon noch mehr. Der Gedanke pflanzte einen kleinen Samen in ihr Unterbewusstsein. Sarins matter von Endorphinen gefluteter Körper sandte die unterschiedlichsten Signale und formten Gedanken, die ihr so vielleicht nie gekommen wären. Sie wurden aus Mitgefühl geboren, aus Freundschaft und Liebe und so schnell sie auftauchten, so schnell zerplatzten sie aber auch wieder an ihrem Verstand und der Realität. 'Wenns' tauchten auf und versanken im 'Aber':
...wenn ich wirklich seine Frau geworden wäre... dann hätte er mich als Verbindung zu Ian haben können. Sie könnten mich lieben wie in der Höhle im Schnee... oder anders herum? Wer würde den Unterschied merken? Ian mein starker Rücken und Dhan als mein Ehemann... ...und so schon... fast zusammen sein...in mir. Sie sähen sich über mich hinweg in die Augen und ich würde sie verbinden... Vielleicht... könnte ich sogar Dhan eine Tochter nach der anderen... ihm zu liebe würde ich... aber...
Sarin schluckte. Es fühlte sich merkwürdig an, dieses Bild... als wäre sie nur dann nur ein Mittel zum Zweck für Dhan... nur um mit Ian doch irgendwie zusammen zu sein und gleichermaßen nur um sein ihm auferlegte Schicksal zu erfüllen. Aber das stimmte nicht. Sie hatte es durch Cas erfahren. Dhan liebte sie auch ehrlich und nicht zum Zweck Iryan nahe zu sein... anders, aber auf seine Weise, die sie noch nicht ganz verstand. Wie auch... ihre Zeit war zu kurz gewesen. Ihre Gedanken sprangen viel zu sehr und sie petzte kurz die Lider fest auf ihre Augäpfel.
… Aber nein, damit würde ich seinem Vater nur wieder in die Hände spielen. Das wäre nicht richtig! Auch... das ich Kinder... nein. Man sollte keine Kinder aus irgend einem anderen Grund als aus Liebe in die Welt setzten. Einzig aus Liebe! Nicht um einen Großvater 'milde' zu stimmen, der einen dann sowieso umbringen will. Nein! Wir müssen ihn da raus holen! So einfach ist das.
Sarins Stirn landete auf Iryans Brust, sie atmete die wirren Gedankenblasen fort und er schob seine Pranke in ihren Nacken, um den unteren Haaransatz zu kraulen. Sofort verpufften alle Gedankenblasen wie Seifenschaum und rann wie flüssige Seide ihren Rücken hinab.
Oh das ist gut!!!
„HmmmNackengutmmm“
, nuschelte sie. Sarin brummelte leise auf sein Geständnis hin, was er sich von ihr wünschte und erwiderte dann:
"Ich will dich aber auch nicht eine Nacht mehr missen! Ich will dich ... in mir spüren. Jede Nacht."
Iryan hielt sie, legte nun auch noch seinen anderen Arm um ihren Körper und hielt sie als stumme Beteuerung, dass er in ihrer Nähe bliebe.
"Mein dunkler Ritter meines Herzens ... Willst du mit mir im Mondlicht tanzen?
"Das werde ich. Ich werde dich durch das Mondlicht führen, mit dir tanzen und in seinem Schein baden, wenn wir uns unter seinem Gesicht lieben."
"Wir werden eine kleine Trennung überstehen, oder?"

Dieses Mal antwortete er nicht sofort und doch zeigte seine Umarmung deutlich, was er davon hielt.
"Wenn du es wünschst, betrete ich mit dir die magische Stadt. Ich überstehe eher das als von dir getrennt zu sein, Sarin."
Sie schüttelte sofort energisch den Kopf, so gut es eben ging, ohne den Kontakt zu seiner Brust zu unterbrechen. So romantisch es klang, sie beide wussten, dass es Iryans Untergang wäre.
"Wir werden es überstehen. Ich bleibe einfach hier. Wenn du es einrichten kannst, komm mich aber so oft wie möglich besuchen. Das wird eine harte Prüfung für mich."
„Ja, für mich auch!!!“
Sarin seufzte tief.
Vielleicht sollte ich auch gar nicht gehen... Vielleicht könnte Hyazinthus Mall hier her bitten? Er würde was verlangen... oh ich schulde ihm noch was... aber... Cas (das Leuchten) in die Stadt zu bringen, wäre vielleicht auch jetzt ...zu gefährlich??? Und dann wäre da auch noch der Runen--Unterricht, den ich so gern... ach... die Zwergin... und die Luftelfe... die hat noch mein Höschen! W...wie soll ich das alles nur unter einen Hut bringen. Was neues zum Anziehen brauch ich auch ganz dringend und... Ob die Steine noch unter der Matratze bei den Mädchen liegen? Dann hätte ich wenigsten ein bisschen Startkapital, womit ich was aufbauen könnte... Schneidern... das würde ich auch gern.
In Sarins Kopf wirbelten die Ideen wie bunte Bänder im Nachtwind zwischen den Bäumen des Arus umher und sie tanzte mitten drin nackt ...'fast' nackt im Sternenlicht. Und auch Ian stand dabei und 'beriet' sie in Gedanken.
„Aber ...ich hab durch unser Zusammensein... durch... ähm... na ja, ich hab Ideen für eine neu Unterwäschekollektion.“
Sie grinste.
„Ich brauch dafür vielleicht ein wenig Zeit, aber ich verspreche, du wirst sie lieben! Vielleicht... mach ich auch ein Modell mit Mariechenkäfern drauf.“
Sie sprach die Käferart nicht ganz richtig aus, aber darauf kam es auch nicht an. Sie wusste, was der Anblick des kleinen Höschens bei Ian damals bewirkt hatte und hatte dazu mindestens eine Idee, die sie aufgreifen wollte. Die 'Käferchen' waren ein kleines süßes Geheimnis zwischen ihnen, ein 'Insider', wenn man es so nennen würde. Sarin würde vermutlich sogar kichern wie ein junges Mädchen, sollte er mal diesen Begriff in den Mund nehmen, oder sie so nennen. Wie allein die Erinnerung an diese ersten süßen Momente, die hungrigen Blicke und die heiße Scham sie damals verwirrt hatten... oh ja. Schon da war sie Hals über Kopf verknallt gewesen. Aber ihre Kollektion-Idee führte in weit aus schamlosere Bereiche, die sie wohl Cas Linienführung auf ihren gedanklichen Skizzen zu verdanken hatte.
„Sagt dir der Begriff: 'ouvert' etwas?“
Sie hoffte fast, dass es nicht so war, denn in Bezug auf Feinwäsche, wäre das dann ein Eingeständnis, dass er vielleicht doch mal etwas mehr gesehen hatte, als gut für ihn war. Aber sie lenkte ihn auch gleich wieder ab und wechselte das Thema. Vielleicht war er auch so müde, dass er bei ihrer Plauderei einfach einschlief und nur unbewusst noch ihrer Stimme lauschte. Auch das wäre nicht schlimm. Sarin liebte es einfach ihm so nah, Haut auf Haut, zu sein und seinen Herzschlag zu spüren. Er war das beste Bett, das sie sich wünschen konnte.
„Du hast da was gesagt, dass mir im Kopf rum spukt. Dhan müsste Mädchen zeugen damit wir Zeit haben...“
Sie plapperte einfach leise weiter, was ihr gerade in den Sinn kam.
„Ich hab mal was über die Fortpflanzung gelesen, da es mich schon interessierte... allein schon...um ...ähm... damit nicht ungewollt was passiert. Mal sehen wie war das...? Die weibliche Saat des Mannes bewegt sich langsamer und überleben länger im Bauch der Frau. Basierend auf dieser wissenschaftlich erhärteten Erkenntnis stellte ein Wissenschaftler, ...dessen Name ich vergessen habe fest, dass Paare die Chancen auf ein Mädchen erhöhen können, wenn sie einige Tage vor den Fruchtbarkeits-Tagen Geschlechtsverkehr haben. Wann genau der Eisprung stattfindet, hängt unter anderem von der Länge des Zyklus und von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen findet der Eisprung normalerweise zwischen dem 12. und 16. Tag vor der nächsten Monatsblutung statt. Das trifft auf Menschen zu. Elfen haben deutlich seltener einen Eisprung und sind somit auch nicht so fruchtbar, aber prozentual lässt sich diese Gleichung auch auf uns übertragen. Nachtelfen z.B. werden im Durchschnitt doppelt so alt wie ein Mensch. Manche Menschen werden älter, so wie Zyraner und manche Elfen auch, wie Shyaner. Also wenn man dann einfach mathematisch die Tage hoch rechnet, sollte Dhan so sich richtig vor dem 24. Tag ins Zeug legen, damit er sein 'Pulver' dann schon für Mädchen verschossen hat und es sehr unwahrscheinlich wird noch einen Jungen zu zeugen.“
Das sie gerade weiterhin unbewusst von sich aus ging, also von der Rechengrundlage von einer Nachtelfe, dass bemerkte sie nicht mal. Ihr Verstand lief gerade auf Hochtouren und zeigte einmal mehr, dass diese Nachtelfe, total verkopft war und 88Jahre lang viel zu viel nur in Büchern gelebt hatte.
„Aber noch besser wäre, wenn er vor seinem Vater vorgeben würde sich 'immens' zu bemühen und immer die Frau die ersten drei bis vier Wochen nach ihrer Blutung 'heimsucht'. So könnte er ganz verhindern, dass sie schwanger wird. Danach würde es zu gefährlich. Aber es gibt auch Kräuter um sowas zu verhindern...oder zu beseitigen. Mall kennt sich mit sowas aus... nicht das das ihm von hier aus helfen könnte... und... ich hab mal über eine Rune nachgedacht, die grundsätzlich Frauen vor ungewollten Schwangerschaften schützen sollte... aber... damit bin ich nicht weiter gekommen.“
Apropo... ich könnte Ethel vielleicht noch zu dem Thema befragen. Sie hat Ian und mich hier oben so 'eindeutig' allein gelassen und auf die Dicke der Wände hingewiesen... Bestimmt weis sie auch was schlaues zu dem Thema zu sagen.
Sarin schaute zu Ian hoch, ob er schon schlief oder ob er ihr noch lauschte. Wenn er schliefe, dann würde sie ihre Gedankenblasen wohl noch eine ganze Weile alleine und im Stillen umher pusten. Cas Leuchten hatte sich ja auch schon vor einer ganze Weile 'zusammen gerollt' und zur Ruhe begeben.
„Ah... und ich schulde Hyazinthus noch einen 'Nachtisch'.“
, meinte sie leise.
„Den stellt er sich bestimmt nicht unbedingt ...ähm süß vor und vielleicht auch nicht zum essen.“
Noch einmal schielte sie zu Ian hoch und erklärte die Situation:
„Ich weis nicht, was er dir bisher erzählt hat. Er war sehr hilfreich und hat ermöglicht, dass wir heil aus Zyranus raus gekommen sind. Ich... oh. Er hat sogar einen Schlüssel, der uns bei unserer Situation vielleicht helfen könnte.“
Sarins Begeisterung schwang sich wieder höher und Hoffnung keimte auf.
„Das alles ließe sich enorm verkürzen, wenn ich nicht immer einen halben Tag hin und her reisen müsste. Und das geht, wenn er mir den Schlüssel zur Taverne überlässt! Wie war das? ...einmal nach rechts, dann so weit nach links, dass er fast eine ganz Umdrehung machte, und wieder nach rechts, bis er in einem 45-Grad-Winkel plötzlich in etwas Unsichtbares einrastete und halb verschwand. Ja, so war es! So öffnet man den magischen Gang in die Taverne. Der Eingang liegt hier im Dorf unterhalb einer Besenkammer. So könnte ich jeden Abend wieder hier sein... bei dir!“
Sie strahlte. Hoffnung war etwas wunderbares.
„Ich muss ihn nur um den Schlüssel bitten... Hm... das könnte etwas delikat werden. Wäre das ...in Ordnung, wenn ich mir ihm... ein bisschen flirte?“
Jetzt schaute sie noch mal hoch, ob Ian überhaupt reagierte. Geschlossene Augen waren bei einem GUTEN Leibwächter kein aussagekräftiges Indiz, ob er schlief oder wach war. Aber wenn Ian auch nur den Hauch von Eifersucht allein bei dem Gedanken an einen 'Nachtisch' zeigen würde, dann würde sie so oft es ging eben den langen Weg auf sich nehmen.
Und wer weis,... vielleicht ist Cinni ja mal richtig großherzig... Hm...
So richtig glaubte Sarin das nicht. Dafür liebte er sein Selbstbild viel zu sehr, was ja auch recht ansehnlich war – also zu Recht. Sie musste es wohl einfach auf einen Versuch ankommen lassen. Genauso wie sie ihre Beziehung zu Ian noch nicht richtig in eine 'Schublade' passen wollte. Was genau sie für einander waren, wie das im Bezug auf ihre Umwelt war oder aussah und wie sie sich selbst damit fühlten, war noch gänzlich ungeklärt. Gab es dafür überhaupt einen Namen? Sarin wusste keinen passenden. Einzig eins zählte:
Liebe.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 29. März 2023, 00:19

Körperlich mochten sie sich beide verausgabt haben, aber Sarin hatte ordentlich Zeit zum Ausruhen gehabt. Was Iryan in den zwei Tagen angestellt hatte, während sie schlief, war ihr nur bedingt bekannt. Ethel meinte, er sei ihr nicht von der Seite gewichen. Dann hatte er sich aber mindestens durchgehend um sie gesorgt und das laugte oftmals mehr aus als ein bisschen Matratzensport.
Sene Lider verbargen immer mehr den Zugang zu seinen tiefblauen Seen, respektive den Nachthimmeln, denn Sarin konnte diesen Vergleich nicht herstellen. Den Himmel kannte sie zwar auch noch nicht so lange, aber große Gewässer waren ihr gänzlich fremd. Es mochte unterirdische Grotten mit dunklen Seen geben, doch sie zählte nicht zu den Truppen, die sich durch die Höhlen rings um das Nachtelfenreich gewagt hatten. Als Schneiderin gab es keinen Grund für sie, sich der Gefahren der Höhlenbewohner auszusetzen. Dafür gab es nun hier, an der Oberfläche, so vieles für sie zu entdecken und sie hatte schon so einiges erlebt. Sie wurde von einem magischen blauen Licht begleitet! Nein, magisch konnte es nicht sein, was Castus ihr hinterlassen hatte. Iryan reagierte nämlich kein bisschen empfindlich auf das sanfte Glühen, das sie beide an den verlorenen Halbdämon erinnerte.
Iryan und sie waren sich schnell einig. Was immer diese Licht war, es stammte von ihrem Freund und sollte daher seinen Namen tragen. Wenigstens den Spitznamen. Das Lichtlein, sofern es ein Bewusstsein besaß, schien auch nichts dagegen zu haben, fortan als Cas bekannt zu sein. Es kehrte schnell auf seinen Platz im Sessel zurück, während Iryan sich und Sarin zudeckte, um sich für den Rest der Nacht bettfertig zu machen. Er war müde, Sarin nicht. Nach ihrem Liebesspiel schienen sämtliche Endorphine auch Energie durch ihren Körper zu transportieren. Sie fühlte sich agil, vor allem ihr Kopf arbeitete wieder auf Hochtouren. Es gab auch genug für sie zum Grübeln, über ihr Castus-Licht hinaus.
Sarin machte sich vor allem zu Dhansair Gedanken, nicht zuletzt weil ihr schwarzer Ritter unter der Abwesenheit seines Freundes litt. Ebenso wie sie selbst. Auch sie vermisste den Dunkelelfen, der sie hätte heiraten sollen und sie fragte sich kurzzeitig, ob sie mit ihm nicht eine Scheinehe hätte eingehen sollen. Sie verwarf die Idee schnell wieder, unabhängig davon, dass sie längst nicht mehr umsetzbar wäre. Denn Dhans Vater verlangte es nach einem männlichen Erben. Einem besseren Nachfolger, damit er den rebellischen Dhansair in den Tod schicken und mit einem von ihm geformten Kind neu beginnen konnte. Das wäre beiden Söhnen gegenüber unglaublich grausam und Sarin wollte nicht die Mutter eines Kindes sein, das man auf diese schändliche Weise ausnutzte. Überhaupt war sie noch lange nicht bereit für ein Kindchen und konnte nur hoffen, dass Iryans Leidenschaft keine Frucht in ihren Leib gepflanzt hatte. Vielleicht ließ sich auf magischen Weg vorab etwas herausfinden und notfalls etwas dagegen unternehmen, bis empfängnisverhütende Mittel wirkten. Allerdings wanderten Sarins Gedanken hierbei auch noch einmal zu ihrer eigenen Runenmagie zurück. Es gab viele Runen und Jolanta Synapse hatte ihre Kombinationen in neumodischer Interpretation angewandt, dass Sarin ganz fasziniert davon gewesen war. Wie gern würde sie ein Seminar bei der Zwergin besuchen! Ob es dafür Zeit hätte? Iryan erwähnte, dass Dhansair gewiss neun Monate mindestens gegeben würden, ehe sein Vater etwas unternehmen würde. Neun Monate waren lang, aber was würde in der Zeit aus dem leichtherzigen Dunkelelfen werden? Schon kreisten Sarins Gedanken wieder um ihn und statt zu einer Empfängsnisverhütung bei ihm zu wandern, rief sie erlangtes Wissen über die weiblichen Zyklen ab. Sie hatte Glück, damals an Informationen dazu gelangt zu sein. Solche wissenschaftlichen Abschriften existierten nicht überall und ins Reich der Nachtelfen waren sie auch nur gelangt, weil sich der Fruchtbarkeitszyklus so schön mit Manthalas Mondzyklus in Verbindung bringen ließ. Ihre Mutter als Hohepriesterin der Göttin war stets bestrebt, Wissen zu erlangen, das sich zum Wohle Manthalas anwenden ließe und so hatte sie eine Zeit lang Interesse für jegliche Formen von Zyklen besessen. Sie hatte sogar einen Zyklus der Gezeiten angelegt, nur weil sie um dessen Existenz wusste, ohne jemals selbst das Meer erblickt zu haben. Sie hatte versucht, ihre eigene Fruchtbarkeit ans Manthalas Mondkalender anzupassen, damit sie zum Vollmond stets am empfänglichsten für den Samen ihres Mannes wäre. Leider schienen ihre Forschungen ebenso wenig zu fruchten wie ein Geschwisterchen für Sarin und die Mutter hatte ihre Forschungen in Frust wieder aufgegeben. Nun aber flogen die Informationen, die auch Sarin sich angeeignet hatte, durch ihren Geist und ließen sie unmöglich schlafen. Sie wurde kreativ, arbeitete an Möglichkeiten für Dhan, um ihm nur noch mehr Zeit zu verschaffen. Dabei achtete sie gar nicht darauf, ob ihr schwarzer Ritter noch wach war.
Iryan lag unter ihr mit geschlossenen Augen, aber er war Leibwächter und somit immer wachsam. Er lauschte und erst als Sarin in ihren Überlegungen eine Denkpause einsetzte, murmelte er ihr zu: "Wir können Dhansair deine Ideen nicht zukommen lassen. Wir wissen nicht, wo er steckt. Das herauszufinden wäre erst einmal das Wichtigste." Dann schwieg er wieder, aber nicht für lange. "Sarin, während du in Zyranus bist, will ich versuchen, mich mit den dunklen Soldaten auszutauschen. Vielleicht kann ich Kontakte aufbauen, die mir Informationen zu Dhansairs Aufenthalt einbringen. Dann hätte ich eine Aufgabe, die mich ablenkt, bis wir uns wiedersehen. Eine Aufgabe, die bei Erfolg allen nutzt."
Ob Sarin ihm überhaupt zuhörte. Ihr Kopf wirbelte um sich selbst, schuf neue Gedanken und Ideen, unter anderem auch, wie sie sich selbst die Zeit in Zyranus vertreiben könnte. Wer wusste schon, wie lange sie dort noch verbringen würde? Wenn sie Jolantas Seminare besuchen wollte, würden es gewiss ein paar Wochen sein. Und sie bräuchte Geld, um sich Unterkunft und Nahrung zu beschaffen. Das gleiche galt für Iryan.
Ihr Kopf arbeitete. Die Zahnräder verwandelten sich ganz schneidergefällig in viele einzelne Fäden auf einem Webstuhl und Sarin war das kleine Holzschiffchen, das sie aneinanderdrückte, miteinander verknüpfte und einen Teppich schuf. Sie dachte bereits darüber nach, Zyranus eine neue Form des Reizes zu bescheren, indem sie Reizwäsche anbieten könnte, da meldete Iryan sich noch einmal zu Wort.
"Sarin", unterbrach er sie und bewegte sich unter ihr. Er schob sie von sich herunter, erst an seine Seite, dann stützte er sich auf dem Laken ab, so dass er wie ein blauäugiger Schatten über ihr aufragte. Er musterte sie. Schließlich beugte er sich hinab und versiegelte ihre Lippen mit den seinen für unendliche Momente. Er küsste noch unerfahren, aber liebevoll und sanfter als man es ihm zumuten würde.
Als er sich irgendwann endlich von ihr löste, raunte er nur gegen ihre Lippen: "Ich bin sicher, schöne Unterwäsche sieht an dir fantastisch aus und ich mag auch ... Mariechenkäfer? Ich mag sie bestimmt! Aber Sarin ... es hat Zeit. Denk nicht zu viel nach. Wir lassen es auf uns zukommen. Außerdem bin ich furchtbar müde", schob er hintenan und sich selbst dann wieder neben sie. Er lud sie mit erhobenen Arm an, sich bei ihm neu anzukuscheln, meinte jedoch: "Falls du nicht schlafen kannst, mach ruhig einen Spaziergang. Es ist Nacht, also deine Zeit. Und für mich in Ordnung." Er lächelte. Es schwand erst, als Sarin schließlich Hyacinthus erwähnte und auch den Gefallen, den sie ihm noch schuldete. Genauer gesagt, einen Nachtisch. Iryans Blick wurde ernst. "Nachtisch?", hakte er nach.
"Den stellt er sich bestimmt nicht unbedingt ... ähm, süß vor und vielleicht auch nicht zum Essen." Für den Fall, dass Cinni ihren Ritter nicht eingeweiht hatte, offenbarte Sarin ihm nun alles, was wichtig zu wissen war. Hyacinthus besaß einen Schlüssel zu einem geheimen und offenbar magischen Tunnel, der von hier bis in die magische Stadt hinein führte. Er musste magisch sein, denn es hatte ihn und die Nachtelfe keine halbe Tagesreise gekostet, den Weg zu gehen wie es sonst vom Dorf aus brauchen würde.
"Ich muss ihn nur um den Schlüssel bitten ... Hm ... das könnte etwas delikat werden. Wäre das ... in Ordnung, wenn ich mit ihm ... ein bisschen flirte?"
Iryans Ausdruck hatte sich seit dem ersten Erwähnen des Nachtischs nicht verändert. Er schaute Sarin ernst an, beinahe missmutig. Wo er offensichtlich weder bei Castus noch Dhansair ein Problem gesehen hatte, seine Liebe und Sarins Körper mit ihnen zu teilen, da fiel der für ihn fremde Zyraner aus der Reihe. Trotzdem antwortete er: "Sicher. Mach, was du für richtig..."
Weiter kam er nicht. Plötzlich schoss Cas von seinem Sessel empor, dass er beinahe schon einen bläulichen Schweif hinter sich herzog. Das kleine Licht stürzte sich zwischen Sarin und Iryan ins Bett und waberte dort sehr unruhig auf und ab. Iryan lehnte sich zurück, um es nicht versehentlich zu berühren. Noch immer konnten sie nicht sicher sein, was es bei ihm auslöste. Cas hatte es aber nicht auf den Dunkelelfen abgesehen. Er - es - schwirrte stattdessen dicht an Sarin heran und unter die Decke. Dieses Mal gab es kein Hemd, in dessen Stoff es sich kuscheln konnte. Es drückte sich direkt zwischen ihre hellhäutigen Brüste und wieder nahm Sarin tiefe Emotionen wahr. Sie ähnelten nicht den lust- und liebevollen Erinnerungen, die ihr mitten auf einem Totenacker glatt einen Höhepunkt verschafft hatten. Sie zeigten ihr andere Bilder, ohne dass sie vor ihrem geistigen Auge welche sah. Sie fühlte diese. Sie fühlte eine Liebe, aber es war nicht die von Castus. Diese hätte sie aus Tausenden herausfiltern können. Nein, sie war ... ebenfalls unschuldig, kleidete sich aber auch in das Bedürfnis, die Nachtelfe schützen zu wollen. Zuneigung war ebenfalls im Spiel und zwar auch für ihre Optik, für das Exotische und Geheimnisvolle. Sehnsucht schlängelte sich einen Pfad um sie herum, als lud jener den Wunsch ein, darauf zu wandeln und im Mondlicht zu tanzen. Ein schwarzer Schimmer umgab alles wie eine schützende Rüstung und inmitten dessen funkelten zwei runde Stücke des Nachthimmels. Die Emotion, die Cas ihr vermittelte, war dort am stärksten. Unsicherheit. Eifersucht. Aus beiden entstand Kummer. Die Abneigung legte sich wie ein Schleier über alles, den das Blau immer wieder zu zerreißen versuchte, nur damit Sarins eigene Wünsche und Träume nicht unter dieser Emotion litten. Sie sollte tun und lassen, was sie wollte und in ihren Vorlieben frei sein. Was immer so viel Gefühl für sie hegte, stellte die eigenen zurück. Das passte dem Castus-Lichtlein aber ganz und gar nicht. Es hopste auf und ab, dass seine Wärme sich zwischen Sarins Brüsten rieb. Dann flog das Licht einmal durch ihren Rumpf hindurch und kehrte in ihrem Rücken zum Sessel zurück. Für den winzigen, diesen kurzen Moment, in dem es aber in ihr gesteckt hatte, hatte sie Castus' Stimme wie ein Echo in ihren Erinnerungen hören können.
Er würde es akzeptieren, aber keine Magie ließe sein Herz so leiden wie das.
"Ich glaube, das Licht ist eifersüchtig", murmelte Iryan unter einem Schmunzeln, welches dieses Mal nicht seine Augen erreichte. Dann hob er den Kopf an Sarin vorbei. "Cas ... sist gehört nicht dir allein. Sie gehört niemandem. Das musst du verstehen." Iryans Blick legte sich erneut auf die Elfe seines Herzens. "Das müssen wir alle verstehen", sagte er.

Es blieb nun an Sarin zu entscheiden, was sie daraus machte. Iryan würde sie wohl weder verbal noch physisch aufhalten. Er hatte ihr sogar vorgeschlagen, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Der Dunkelelf selbst aber war müde und bettete sich schnell zur Ruhe. Sarin hingegen könnte nun das Schlafzimmer verlassen. Ethel wäre gewiss noch wach und in der klenen Küche zu finden, die die Nachtelfe hatte durchqueren müssen, um zum stillen Örtchen zu gelangen. Cinni und Xot Hau'r hatten es sich in der kuschligen Wohn- und Strickstube der alten Heilerin bequem gemacht. Es lag ganz bei Sarin. Möglichkeiten gab es in dieser Nacht noch genug.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 30. März 2023, 14:47

Neun Monate...
Neun Monate gab Ian seinem Freund, aber was würde in der Zeit aus dem leichtherzigen Dunkelelfen werden? Schon kreisten Sarins Gedanken wieder um ihn und sie sorgte sich... immer! Sie sorgte sich um die Frau, die seinen Samen empfangen sollte. Jemand anders würde an ihre Stelle treten, da sie fort war. Auch das war ungerecht. Nur weil sie ausgebrochen war aus dem Plan des Lebens, bedeutete es nicht, dass es sich an anderer Stelle seinen Willen wieder holte. Das Schicksal war wie ein dehnbares Band, eine Bogensehne. Überspannte man sie, so schnellte sie auch wieder gnadenlos zurück. Doch wo Sarins Gedanken wild und etwas wirr durch die Gegend sprangen war auch Platz für Liebe und … Sorge und jene die sie liebte. Auch ein mögliches Kind musste vor seiner Existenz geschützt werden, wenn es sonst in eine Zeit und in eine Welt geborgen werden würde, die so grausam war wie dieser Tage. Sarin hatte auch Angst um jene 'mögliche' Seele, der sie diese Last nicht aufbürden wollte... noch nicht.
Ihr Leben war gerade viel zu chaotisch um über so etwas auch nur zu träumen. Aber für andere dachte sie weiter … anstatt sich selbst einmal zu fragen, WANN ihr letzter Zyklus gewesen war. Wann war sie eigentlich fruchtbar? Bis zu jenem schicksalshaften Tag, wo Iryan Ferndall in ihrem Schneider-zimmer im Palast gekommen war um einen Knopf für seinen Herrn annähen zu lassen, hatte sie für sich selbst lange nicht mehr an solche Details gedacht. Es gab ja auch keine Notwendigkeit, denn niemand hatte sie geliebt, oder gewollt. Sogar ihr Freund Lariel hatte sich ihr in seiner heimlichen Zuneigung nicht offenbart, bis zu diesem Tag. So viel war geschehen seit dem. Doch jetzt spukten auch diese Gedanken unaufhaltsam durch ihren Geist.
...
Iryan lag unter ihr mit geschlossenen Augen, aber er war Leibwächter und somit immer wachsam. Er lauschte und erst als Sarin in ihren Überlegungen eine Denkpause einsetzte, murmelte er ihr zu:
"Wir können Dhansair deine Ideen nicht zukommen lassen. Wir wissen nicht, wo er steckt. Das herauszufinden wäre erst einmal das Wichtigste."
Das mag richitg sein... außer...
Eine Idee keimte in ihr.
Könnte ich ... ach wenn ich nur im Traum ihn sehen könnte. Vielelicht darf ich von ihm Träumen und meine Geanken zu ihm tragen. Ein kurzer Blick in seine Umgebung könnte auch einen Hinweis geben, wo wir ihn finden könnten...
Sarin wusste, dass ihr Göttin eine solche Bitte nicht ohne Gegenwert gewähren würde. Dafür brauchte es in jedem Fall eine Opfergabe. Aber Ian ließ ihre Gedanken wieder zerstoben, wie aufgescheuchte Eulenfedern, als er weiter sprach:
"Sarin, während du in Zyranus bist, will ich versuchen, mich mit den dunklen Soldaten auszutauschen. Vielleicht kann ich Kontakte aufbauen, die mir Informationen zu Dhansairs Aufenthalt einbringen. Dann hätte ich eine Aufgabe, die mich ablenkt, bis wir uns wiedersehen. Eine Aufgabe, die bei Erfolg allen nutzt."
Ob Sarin ihm überhaupt zuhörte? Natürlich! Sie nickte und verstand seinen Wusch nach Ablenkung nur zu gut. Es gab viel zu tun und sie bräuchten Geld, um sich Unterkunft und Nahrung zu beschaffen. Sarins Kopf arbeitete. Sie dachte bereits darüber nach, Zyranus eine neue Form des Reizes zu bescheren, indem sie Reizwäsche anbieten könnte, da meldete Iryan sich noch einmal zu Wort.
"Sarin"
, unterbrach er sie und bewegte sich unter ihr. Er schob sie von sich herunter, erst an seine Seite, dann stützte er sich auf dem Laken ab, so dass er wie ein blauäugiger Schatten über ihr aufragte.
Er ist so schön!
Schließlich beugte er sich hinab und versiegelte ihre Lippen mit den seinen für unendliche Momente und der Reiz des Gesehenen ging in einen Reiz des gefühlten über: Genuss.
...so schön.
"Ich bin sicher, schöne Unterwäsche sieht an dir fantastisch aus und ich mag auch ... Mariechenkäfer? Ich mag sie bestimmt! Aber Sarin ... es hat Zeit. Denk nicht zu viel nach. Wir lassen es auf uns zukommen. Außerdem bin ich furchtbar müde"
Er lud sie mit erhobenen Arm an, sich bei ihm neu anzukuscheln, meinte jedoch:
"Falls du nicht schlafen kannst, mach ruhig einen Spaziergang. Es ist Nacht, also deine Zeit. Und für mich in Ordnung."
Er lächelte. Es schwand erst, als Sarin schließlich Hyacinthus erwähnte und auch den Gefallen, den sie ihm noch schuldete. Genauer gesagt, einen Nachtisch. Iryans Blick wurde ernst.
"Nachtisch?"
, hakte er nach und Sarin senkte den Blick in sich hinein. Seine Raktion war so klein, so sanft und doch so deutlich gewesen, aber doch schmeichelte es ihrem Selbstbild, dass eine so kleine Erwähnung seinen Beschützerinstinkt... nein, seine Besitzerinstinkt wecken konnte. Auch wenn 'Besitz' kein schönes Wort unter vielen Völkern war, so gab es doch in der Liebe jene wie: 'Ich bin dein.' die das Herz berührten. Es gab sinnliche und schöne Worte, wie Geliebter, Gefährte, Partner, Seelenverwandter, Freund oder Ehemann die die Zweisamkeit der Herzen nur unterstrichen und die Zugehörigkeit festigten. Sarin fühlte das alles und konnte es trotzdem noch nicht benennen. Was fühlte Ian für sie? Was war sie für ihn? Sie mussten es gemeinsam noch heraus finden, aber Liebe war es in jedem Fall. Aber erst einmal musste sie ihre Gedanken zu dem Zyaner erklären und den Schlüssel. Iryans Ausdruck hatte sich seit dem ersten Erwähnen des Nachtischs nicht verändert. Er schaute Sarin ernst an, beinahe missmutig. Wo er offensichtlich weder bei Castus noch Dhansair ein Problem gesehen hatte, seine Liebe und Sarins Körper mit ihnen zu teilen, da fiel der für ihn fremde Zyraner aus der Reihe. Trotzdem antwortete er:
"Sicher. Mach, was du für richtig..."
Trotzig wie ein kleiner Junge, der das Gegenteil sagt von dem was er d...
Plötzlich schoss Cas von seinem Sessel empor und erschreckte Sarin damit ein klein wenig. Das kleine Licht stürzte sich zwischen Sarin und Iryan ins Bett und waberte dort sehr unruhig auf und ab. Iryan lehnte sich zurück, und es kam dicht an Sarin heran. Es drückte sich direkt zwischen ihre hellhäutigen Brüste. Verwundert schaute sie auf es herab und wieder nahm Sarin tiefe Emotionen wahr. Sie fühlte eine Liebe, aber es war nicht die von Castus. Diese hätte sie aus Tausenden herausfiltern können. Nein, sie war ... ebenfalls unschuldig, kleidete sich aber auch in das Bedürfnis, die Nachtelfe schützen zu wollen. Sarin hielt sanft die hohlen Hände schützend um das Leuchten und sah zu Ian auf. Sie saß auf ihren bloßen Unterschenkeln an seiner Seite und das Leuchten glomm warm und rot zwischen ihren Fingern hervor.
Blau und Rot... verbunden in Liebe.
Sarin fühlte noch so viel mehr und war ganz ergriffen. Zuneigung war ebenfalls im Spiel und zwar auch für ihre Optik, für das Exotische und Geheimnisvolle. Sehnsucht schlängelte sich einen Pfad um sie herum, als lud jener den Wunsch ein, darauf zu wandeln und im Mondlicht zu tanzen. Ein schwarzer Schimmer umgab alles wie eine schützende Rüstung und inmitten dessen funkelten zwei runde Stücke des Nachthimmels. Die Emotion, die Cas ihr vermittelte, war dort am stärksten.
Unsicherheit. Eifersucht. ...ich weis. Cas ich weis es. Mach dir keine Sorgen. Ich weis, du zeigst mir Ians Herz.
Er stellte die eigenen Gefühle für sie zurück. Das passte dem Castus-Lichtlein aber ganz und gar nicht. Es hopste auf und ab, dass seine Wärme sich zwischen Sarins Brüsten rieb. Sein Aufbegehren hatte aber auch einen leicht 'erregenden' Effekt an dieser erogenen Stelle und das harmonierte gerade nicht zu Cas kleiner Warnung.
„Schhhh... ist ja gut.“
, hauchte Sarin. Dann flog das Licht einmal durch ihren Rumpf hindurch und kehrte in ihrem Rücken zum Sessel zurück. Für den winzigen, diesen kurzen Moment, in dem es aber in ihr gesteckt hatte, hatte sie Castus' Stimme wie ein Echo in ihren Erinnerungen hören können.
Er würde es akzeptieren, aber keine Magie ließe sein Herz so leiden wie das.
"Ich glaube, das Licht ist eifersüchtig"
, murmelte Iryan unter einem Schmunzeln, welches dieses Mal nicht seine Augen erreichte. Sarins Augenbrauen wölbten sich ein Stück nach oben. Dann hob er den Kopf an Sarin vorbei.
"Cas ... sie gehört nicht dir allein. Sie gehört niemandem. Das musst du verstehen."
Iryans Blick legte sich erneut auf die Elfe seines Herzens.
"Das müssen wir alle verstehen"
, sagte er.
„ICH glaube... DU bist ein klein bisschen eifersüchtig und Cas wollte mich auf seine süße Art drauf hinweisen, dir kein Leid zuzufügen, in dem ich mit anderen flirte.“
, für 'Drum herum Gerede' war schon zu viel geschehen.
„Ian, ich will Cinni nur nach dem Schlüssel fragen und nicht gleich mit ihm ins Bett hüpfen! Und bei noch etwas liegst du falsch. Ich gehöre dir, solange du mich willst... Mein Herz gehört schon dir! ...nur ist darin noch Platz für andere und das ist auch normal und gut so. Ich liebe dich und Dhan und Cas und ich liebte meine Eltern und ich liebe Mall, weil sie Cas liebt. Ich liebte sogar diese frivole Nhi'on, weil sie mit ihrer Art meine harte verkrampfte Schale aus einer dicken Schicht Scham angeritzt hat. Ich werde auch in Zukunft mein Herz offen halten für die Liebe in all ihren Formen! Vertrau mir bitte und sei immer ehrlich zu mir, wenn dich etwas stört. Wir kennen uns doch kaum, aber ich will alles von dir wissen. Wenn du 'so' sagst, dass ich machen kann was ich für richtig halte... gehen kann ...und dich dann folterst, dann tut mir das weh. Dann unterdrückst deine Liebe. Und nicht nur deine, sondern auch meine. Das spürt Cas auch. Also ...bitte sag mir, was du wirklich denkst.... was du willst und wie ich dich glücklich machen kann.“
Sarins strahlte ihn regelrecht an. Ihr Herz war lange genug gefesselt gewesen. Jetzt war es frei. Cas würde es sicher auch nicht gut finden, wenn sie sich wieder verschließen würde und sich hinter falschen Gedanken verstecken würde. Sie liebte, frei und innig, aus vollem Herzen und sie liebte Ian! Ihr Herz würde sich willig in seine Arme werfen, ihr Körper sich seinem nur zu gern unterwerfen. Er liebte sie genauso, wollte sie, dass wusste sie, das hatte auch Cas sie spüren lassen. Aber auch er wollte noch jemanden andern: Dhan. Liebe konnte verschiedene Fassetten haben und ließ sich nicht in Formen pressen.
„Ich werde mal nach Ethel sehen. Du bist müde uns solltest schlafen. Morgen ist auch noch eine Nacht.“
Sie nahm sein Gesicht zwischen beide Hände und küsste ihn sanft. Sie genoss das Kribbeln seiner Lippen zwischen ihren, streichelte sie dann noch einmal mit den Daumen und sah ihn verträumt an.
„Ich liebe dich.“
Dann drückte sie ihn leise lachend zurück ins Bett und stand gleichermaßen auf. Etwas wackelig waren ihre Beine noch, aber das würde sich beim Laufen geben. Ihr liebster Dunkelelf selbst aber war müde und bettete sich schnell zur Ruhe. Sarin hingegen wollte nun das Schlafzimmer verlassen. Sie zog sich das geblümte Nachthemd wieder über und fand vielleicht auch eine Art Stola oder ein Tuch, was sie sich noch um die Schultern legen konnte.
Wo ist eigentlich meine Kleidung?
Noch einmal galt ein warmer liebevoller Blick ihrem dunklen Ritter, für den ihr Herz so heftig schlug. Dann huschte sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Ethel war gewiss noch wach und sie fand sie in der kleinen Küche.
„Guten Abend Ethel.“
, sagte sie gedämpft und schaute zu Cinni und Xot Hau'r, die es sich in der nahen kuscheligen Wohn- und Strickstube der alten Heilerin bequem gemacht hatten. Erst einmal war sie aber froh die alte Heilerin kurz allein sprechen zu können.
„Erst einmal Danke für alles! Ich hab da eine Frage...“
Sie beugte sich näher an ihr Ohr:
„Habt ihr etwas um das Kindesglück zu...verschieben? Mein Liebster und ich waren etwas... eifrig und ich würde das gern noch ein Weilchen ohne Sorgen auskosten.“
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. April 2023, 16:03

Dass sie keine Chance hatte herauszufinden, wo Dhansair steckte, ob es ihm gut ging und dass sie viele Ratschläge für ihn hätte, sein Schicksal weiter hinauszuzögern, trieb Sarin schon fast zur Verzweiflung. Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihm zu helfen oder wenigstens zu wissen, wo sie ihren Freund und Liebsten suchen könnten. Nicht zuletzt weil Iryan sich so um ihn sorgte, wollte sie erst Recht helfen, aber auch ihr lag der grazile Dunkelelf natürlich am Herzen.
So schweiften Sarins Gedanken erneut zu Manthala ab. Die Göttin des Mondes, des Schlafes und der Nacht könnte ihr vielleicht über Träume eine Vision schicken. Bilder oder Nachrichten wären so leicht austauschbar, wenn sie ihnen diesen Weg gewährte. Aber als Tochter einer Hohepriesterin Manthalas wusste die Nachtelfe nur zu gut, dass Manthala keinen Finger rühren würde, wenn sie nicht einen Handel mit dem Bittsteller eingehen könnte. Es war dabei nicht wichtig, was gehandelt wurde - man musste keine Reichtümer oder Macht besitzen. Es musste der Göttin gefallen und so könnte bereits eine weiße Eulenfeder, schwarze Rosenblüten oder ein Lied im Mondenschein ausreichen, um sich bei ihr Gehör zu verschaffen. Sarin sollte diesen Gedanken nicht vorzeitig verwerfen. Einen Versuch wäre es allemal wert und vielleicht schenkte die Göttin ihr dann ihren Segen.
Wessen Segen sie sich nicht erhoffte, war der von Phaun und Florencia. Sie mochte mit dem Götterpaar nicht viel in Berührung gekommen sein und auch ihr Glaube wies in eine andere Richtung, aber würden die beiden sie segnen, wäre ausgerechnet heute einer ihrer fruchtbarsten Tage. Dann hätten Iryan und sie bald ein eigenes Problem mehr, um das sie sich kümmern müssten und auch hier wäre die Frist auf neun Monate gesetzt.
Vielleicht war es diese unbewusste Sorge, die die Nachtelfe zusätzlich zu ihrem ausgiebigen Schlaf über zwei Tage nun nicht in Manthalas Reich finden ließ. Ihr schwarzer Ritter verzieh es ihr, dass sie nicht in seinen Armen liegen blieb. Er schlug ihr gar vor, durch die Nacht spazieren zu gehen. Das klang viel zu romantisch, bedachte man, dass vor zwei Tagen noch ein ganzes Armeelager dem Erdboden gleichgemacht worden war. Könnte sie denn sicher durch die Gassen des Dorfes wandeln? Iryan machte sich hier offensichtlich keine Sorgen, aber vielleicht dachte sein vom Liebesrausch vernebelter Verstand nicht darüber nach. Auch sein Körper verlangte nach Ruhe und so glitt er bereits zu Sarins liebster Göttin über, noch ehe diese die Kammer verlassen hatte.
Zu ihren Plänen mit Hyacinthus und ihrer Bitte, auch seine Wünsche und Tabus in ihre seltsame Beziehung einzubringen, denn jeder sollte berücksichtigt werden, hatte der Dunkelelf nur genickt und es mit einem "Morgen" auf den nächsten Tag verschoben. Sie würden darüber sprechen, wenn er ausgeruht wäre. Man sollte wichtige Entscheidungen nicht müde treffen. Das musste Sarin somit akzeptieren und sie entschied sich, Ethel suchen zu gehen.
Sie fand die alte Heilerin leicht. Viele Räume gab es in ihrem Häuschen nicht. Unter dem Dach musste ein Boden sein, den Sarin nicht bestiegen hatte. Im ersten Stock befand sich nur ihr Schlafzimmer, dort, wo Iryan ruhe. Unten gab es nur die kleine Wohnstube, in der sie tagsüber wohl strickte und in der nun Xot Hau'r und Hyacinthus schliefen. Zuletzt blieb die Küche. Dort saß Ethel an einem viereckigen Tisch. Sie besetzte einen von zwei Stühlen, die Eckbank war mit allerlei Büchern und einem weiteren Korb mit Wolle und Stricknadeln vollgeräumt. Gewiss würde sie alles wieder verstauen, bis der Morgen anbrach, damit ihre Gäste gemeinsam dort frühstücken konnte. Für sie allein genügte einer der Stühle.
In der Stube hing das milde Aroma von Apfel und Zimt, welches zusammen mit heißem Dampf einer Kanne auf dem Ofen entstieg. Die Alte hatte die Hände um eine Teetasse gelegt und setzte gerade zum Trinken an. Sie gönnte sich einen Schluck, ehe sie sich Sarin widmete. Das Wissen um ihre Tat ein Stockwerk höher glomm hell in ihren graublauen Augen, so dass sie noch wachsamer ausschaute. Die Krähenfüße um ihren Blick zeigten das Grinsen offen, das ihr Munter hinter dem Rand der Teetasse verbarg.
"Du siehst gut erholt aus", kommentierte sie und wies mit einem Finger zu einem Hängeschränkchen über der schmalen Anrichte. "Nimm dir eine Tasse. Ich habe köstlichen Apfeltee aufgebrüht und ihn mit ein wenig Zimt verfeinert. Wenn du möchtest, kann ich dir auch ein Minzblatt geben." Sie lächelte, nachdem sie sich einen weiteren Schluck gegönnt hatte. "Das ist andunischer Apfeltee, sehr kräftig und fruchtig. Früher habe ich ihn immer noch selbst mitgenommen, wenn ich auf Wanderschaft war. Inzwischen kann ich ihn mir nur von Händlern bringen lassen. Ich komme also nicht oft dazu, ihn zu trinken, wenn er erst einmal aufgebraucht ist."
Erst jetzt schien die Alte zu bemerken, dass Sarin nichts als das geblümte Nachthemd am Leib trug. Sie hatte in der Kammer oben weder Schal, noch Stola finden können, aber Ethel wusste Rat. Sie stellte ihren Tee beiseite und griff unter den Korb mit der aufgewickelten Wolle. "Nimm das hier für die Schultern und die hier für die Füße. Ich habe leider nur ein Paar Puschen und die brauche ich selbst, zumal der eine eine Sonderanfertigung für meinen dicken Fuß ist." Sie reichte Sarin dafür ein Paar dicke, eindeutig selbst gestrickte Socken aus blauschwarz gestreifter Wolle herüber. Für die Schultern bot sie ihr ein dreieckiges Tuch, ebenfalls gestrickt, doch war es gänzlich dunklelblau mit weiteren, kleinen grauen Hügeln in den Ecken, dass sie wie Berge aussahen. Vereinzelt eingestrickte weiße Punkte imitierten einen Sternenhimmel. Die Wolle war weich und würde Sarin warm halten. Ethel trug ebenfalls ein solches Schultertuch, ihres aber war einfach nur braun gehalten, dafür besaß es kleine Fransen an den Enden.
Mit Gestricktem und Tee also gegen die nächtliche Kälte gewappnet, die angesichts der Jahreszeit natürlich noch immer vorherrschte, fand Sarin den Faden zu einem anderen Gesprächsthema und sie schätzte sich glücklich, Ethel dafür allein angetroffen zu haben. Das Thema war delikat und nicht für Männerohren bestmmt.
"Habt Ihr etwas, um das Kindesglück zu ... verschieben? Mein Liebster und ich waren etwas ... eifrig und ich würde das gern noch ein Weilchen ohne Sorgen auskosten."
Ethel grinste auf. Ohja, sie wusste sehr genau, was in ihrem Schlafzimmer geschehen war. "Bist du nach eurem Wiedersehensakt schon krärftig auf und ab gesprungen", fragte sie schlicht. Dann gluckste sie und winkte ab. "Ein Ratschlag, der angeblich helfen soll, die fruchtbaren Säfte des Mannes aus dem Körper zu transportieren. Viele Bäuerinnen schwören auch darauf, im Moment der Ekstase die Luft anzuhalten, von ihrem Gatten zu steigen und einmal kräftig zu niesen." Sie zuckte mit den Schultern. "Ich würde mich nicht darauf verlassen, aber ich würde es auch nicht ganz ausschließen. Du kannst natürlich auch zu unserer gütigen Florencia beten, sie möge den kleinen Samen in dir nicht keimen lassen. Die Göttin soll mir verzeihen, dass ich auch diese Methode für nicht ganz zuverlässig halte ... jeder hat mal einen schlechten Tag oder zu viel um die göttlichen Ohren, als dass sie sich um jedes Liebespaar Celcias kümmern könnte."
Ethel deutete erneut auf die Hängeschränke, dieses Mal allerdings auf den rechten der beiden. "Darin findest du Essig und einen Tiegel Honig. Beides kann sich dein Liebster auf seinen Stamm reiben oder du beschmierst deine inneren Schleimhäute damit. Ein mit Ingwer, Granatapfelkernen oder ebenfalls Essig getränkter Wollbausch lässt sich zum gleichen Zweck ebenfalls einführen. Ich weiß nur nicht, ob dir das angenehm ist. Mich hat es immer gekitztelt. Aber um es einfach auszudrücken: All diese Dinge verschlechtern den Nährboden für seinen Samen. Du kannst natürlich auch Sitzbäder mit verschiedenen Kräuteressenzen versuchen. Hier empfehle ich ebenfalls Granatapfel, Essig, Honig oder sogar ein aufgelöstes Konzentrat aus Kupfererzs. Das solltest du sogar in Zyranus günstig erhalten können, auch wenn der Handel mit Dessaria in den letzten Wochen zum Erliegen gekommen ist." Ethel hustete einmal und nahm einen neuerlichen Schluck Tee. Der kleine Monolog hatte ihre eigenen Schleimhäute etwas gereizt. "Ingwer, Essig und Honig habe ich da. Sitzbäder mit abtreibenden Essenzen wie Efeu, Mutterkorn, Salbei oder Wermut helfen dir auch, einen wachsenden Keimling loszuwerden und dein Leben ist dadurch nicht in so großer Gefahr, wie wenn du es herausschneiden müsstest. Aber trotzdem empfehle ich, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Apropos Kommen! Dein Liebster kann natürlich mit entsprechender Kontrolle sich deines Körpers vorab noch entziehen, um ... das Bett oder den Boden mit seiner Leidenschaft zu tränken. Äh, falls das geschehen ist, wäre ich dankbar, wenn ihr morgen früh die Wäsche macht. Deine Sachen hängen draußen auf der Leine. Ich kam leider nicht vorher dazu, sie zu waschen."
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 7. April 2023, 16:48

...
Ab und an...
...
...zwischen dem kalten Grauen des Krieges,
...zwischen blutigen Leichenbergen, im Angesicht des kalten grausamen Todes der jedem Leben ein Ende setzte,
...mitten im Leid und Verlust, den jede Seele hier in ihrer Endlichkeit verspürte,
...da glomm ein Funke Hoffnung auf.
Mitten im zerrütteten Nichts von trostlosen Gedankenblasen, von leeren Herzen, von untröstlicher Trauer, da entzündete sich eine kleine Flamme.
...
Still und unendlich leise begann sie ihr Leid verzehrendes Dasein, fraß sich durch die Schuld am Leben geblieben zu sein, durch Einsamkeit und Verlustgedanken. Sie nahm alles in sich auf und verwandelte es. So wie Feuer Holz in Licht und Asche verwandelte, da verwandelte die kleine Flamme eines glücklichen Liebespaar das Leid der Vergangenheit in ihrer Vereinigung in etwas gutes. Die Stärke die dieses Licht hervor bracht war so groß, dass es über alles strahlen konnte. Mehr als Lysanthors Sonne, mehr als Manthalas sinnlicher Mond. Das Licht der Liebe war so rein, dass es sogar Herzen erwärmen konnte, die nur am Rande damit in Berührung kamen. Es ließ die Seelen lächeln, wenn sie es erblickten und erschaudern, wenn es sie berührte.

Sarin liebte!
...
Und wie sie liebte!!! Die kleine Nachtelfen Schneiderin aus gutem Hause, sie liebte und hatte endlich ihr Glück gefunden. Inmitten von Leid und sogar Verlust von Liebe, da hatte sie das Leuchten in sich bewahren können und teilte es von neuem. Die Gefahr, die damit einher ging, die Angst vor Verlust, die war nicht im Ansatz ausreichend um dieses Licht zum Erlöschen zu bringen. Iryan in ihren Armen, in ihrem Leib zu empfangen war mehr als sie sich je gewünscht hatte. Und als wenn das nicht schon gereicht hätte, da liebte sie auch noch das Licht, dass Castus hinterlassen hatte. Wie viel Licht vertrug eigentlich eine Nachtelfe?
Sarin strahlte wohl von innen heraus, als sie die Treppenstufen hinunter kam und die kleine Küche aufsuchte. Auch hier empfing sie Liebe, wenn gleich auf eine andere Weise. Ethels liebe war fürsorglich und freundlich. Ihr helfendes Herz war stets offen für die Belange anderer und so war es leicht für Sarin sich darin einzunisten. Auch Ethel wurde von ihr geliebt und so setzte sie sich lächelnd neben die alte Frau und genoss den lieblichen Duft des Tees und die feinen Aromen von Zimt. Ethel umsorgte sie, versorgte sie sogleich mit Kleidung und Wärme.
"Nimm das hier für die Schultern und die hier für die Füße. Ich habe leider nur ein Paar Puschen und die brauche ich selbst, zumal der eine eine Sonderanfertigung für meinen dicken Fuß ist."
Sie reichte Sarin dafür ein Paar dicke, eindeutig selbst gestrickte Socken aus blauschwarz gestreifter Wolle herüber. Für die Schultern bot sie ihr ein dreieckiges Tuch, ebenfalls gestrickt, doch war es gänzlich dunkelblau mit weiteren, kleinen grauen Hügeln in den Ecken, dass sie wie Berge aussahen. Vereinzelt eingestrickte weiße Punkte imitierten einen Sternenhimmel. Sarin liebte dieses Tuch sofort und schlang es sich um die schmalen Schultern, hielt es fest und kuschelte sich in die weiche Wolle.
„Danke dir!“
, murmelte sie in den Stoff, den sie probeweise an ihre Wange hob und sich daran rieb. Sarin fand den Faden zu einem anderen Gesprächsthema:
"Habt Ihr etwas, um das Kindesglück zu ... verschieben? Mein Liebster und ich waren etwas ... eifrig und ich würde das gern noch ein Weilchen ohne Sorgen auskosten.“
Ethel grinste auf. Ohja, sie wusste sehr genau, was in ihrem Schlafzimmer geschehen war.
"Bist du nach eurem Wiedersehensakt schon kräftig auf und ab gesprungen"
, fragte sie schlicht und Sarin hob die ungläubigen Brauen. Dann gluckste sie und winkte ab.
"Ein Ratschlag, der angeblich helfen soll, die fruchtbaren Säfte des Mannes aus dem Körper zu transportieren. Viele Bäuerinnen schwören auch darauf, im Moment der Ekstase die Luft anzuhalten, von ihrem Gatten zu steigen und einmal kräftig zu niesen."
Sarin verzog ihren Mund leicht schräg und gluckste leise.
„Deshalb gibt es wohl so viele Kinder unter Bauern.“
Ethel war da wohl gleicher Meinung:
"Ich würde mich nicht darauf verlassen, aber ich würde es auch nicht ganz ausschließen. Du kannst natürlich auch zu unserer gütigen Florencia beten, sie möge den kleinen Samen in dir nicht keimen lassen. Die Göttin soll mir verzeihen, dass ich auch diese Methode für nicht ganz zuverlässig halte ... jeder hat mal einen schlechten Tag oder zu viel um die göttlichen Ohren, als dass sie sich um jedes Liebespaar Celcias kümmern könnte."
Auch das ist keine Möglichkeit, die ich erwägen würde... Manthala würde mir nie wieder zuhören, wäre ich ihr untreu.
Sarin war nicht nur gläubig, sie war schließlich von ihrer Mutter als Kind der Mondgöttin geweiht worden. Ethel deutete erneut auf die Hängeschränke, dieses Mal allerdings auf den rechten der beiden. Sarin stand auf und folgte ihrem Hinweis, betrachtet die Tiegel und Töpfe.
"Darin findest du Essig und einen Tiegel Honig. Beides kann sich dein Liebster auf seinen Stamm reiben oder du beschmierst deine inneren Schleimhäute damit. Ein mit Ingwer, Granatapfelkernen oder ebenfalls Essig getränkter Wollbausch lässt sich zum gleichen Zweck ebenfalls einführen. Ich weiß nur nicht, ob dir das angenehm ist. Mich hat es immer gekitzelt. Aber um es einfach auszudrücken: All diese Dinge verschlechtern den Nährboden für seinen Samen. Du kannst natürlich auch Sitzbäder mit verschiedenen Kräuteressenzen versuchen. Hier empfehle ich ebenfalls Granatapfel, Essig, Honig oder sogar ein aufgelöstes Konzentrat aus Kupfererzs. Das solltest du sogar in Zyranus günstig erhalten können, auch wenn der Handel mit Dessaria in den letzten Wochen zum Erliegen gekommen ist. Ingwer, Essig und Honig habe ich da. Sitzbäder mit abtreibenden Essenzen wie Efeu, Mutterkorn, Salbei oder Wermut helfen dir auch, einen wachsenden Keimling loszuwerden und dein Leben ist dadurch nicht in so großer Gefahr, wie wenn du es herausschneiden müsstest. Aber trotzdem empfehle ich, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Apropos Kommen! Dein Liebster kann natürlich mit entsprechender Kontrolle sich deines Körpers vorab noch entziehen, um ... das Bett oder den Boden mit seiner Leidenschaft zu tränken. Äh, falls das geschehen ist, wäre ich dankbar, wenn ihr morgen früh die Wäsche macht. Deine Sachen hängen draußen auf der Leine. Ich kam leider nicht vorher dazu, sie zu waschen."
Vieles von dem, was Ethel ihr riet war zur Prävention gedacht. Dafür war es etwas spät, aber trotzdem hörte Sarin genau zu, denn sie hoffte, dass Ian und sie nicht das letzte mal beieinander liegen würden. Der 'kitzelnde' Wattebausch klang interessant und auch das Einreiben von Ians Stamm... Allein der Gedanke ließ sie rote Wangen kriegen.
„Kann ich denn hier irgendwo ein Sitzbad machen?“
, fragte sie die Alte und sammelte die Zutaten dafür zusammen. Essig und Honig waren reichlich vorhanden und sie wollte sich gründlich ausspülen damit.
Nur zur Sicherheit...
Das mit dem 'kommen' außerhalb ihres Körpers klang auch gut, wenn gleich sie auch gelesen hatte, das das auch nicht 100%tig sicher war. Aber viele Wege zusammen zu beschreiten würden hoffentlich helfen. So durfte Ians Stamm später noch eine schöne Massage mit Honig und Kräuteressenzen erwarten, er selbst die Bitte seinen Samen aufzusparen und Sarin wollte es mit dem Wattebausch probieren, wenn sie mit dem Sitzbad fertig war. Der Hinweis auf ihre gewaschene Kleidung ließ sie aufhorchen. Sarin wollte nicht Ethel unnötig zur Last fallen und reagierte sofort:
„Danke, dann geh ich mal die Wäsche holen. Ich... Ich hoffe ich habe nicht zu viele Umstände bereitet? Kann ich irgendetwas tun um euch etwas gutes zu tun?“
Dabei griff sie nach einer Hand der Alten und hatte sich neben sie gehockt um auf Augenhöhe zu sein. Die zusammen gesammelten Tiegel standen auf dem Tisch und warteten auf ihre Bestimmung. Vielleicht hatte Ethel ja eine Bitte oder einen Wusch, den Sarin erfüllen konnte, denn sie blieb ihrer Göttin treu und ungern etwas schuldig. Die alte Heilerin hatte ihr so viel gutes getan, das musste vergolten werden.
„Oder gebt mir eine Aufgabe. Ich bin gut mit der Nadel, wie ihr wisst.“
Sie lächelte. Für Ethel würde sie sich die Nächte und die Tage um die Ohren schlagen. Sie hatte schließlich eine kleine, wenn auch wichtige Rolle in dem allem hier gespielt und Sarin wollte sich nicht einfach so davon machen, auch wenn sie eigentlich viel zu tun hatte. Mallhall spukte ihr trotzdem die ganze Zeit irgendwie im Hinterkopf herum. Aber Ian hatte Recht... das alles konnte auch noch einen Tag warten... bis morgen. Genauso, wie sie in der Taverne einen Teil ihres Schmucks wieder holen wollte, den sie zurück gelassen hatte, als noch nicht klar gewesen war, ob sie das hier überleben würden. Den würde sie in Zyranus sicher brauchen, aber ein kleines Dankeschön wollte sie trotzdem den Frauen hier lassen.
So viel zu tun...
So ging sie sobald es möglich war und hinaus um die Wäsche abzunehmen und sich nützlich zu machen, auch wenn ihre Knie noch etwas weich waren und ihr Körper noch etwas 'Übung' nach dem langen Liegen brauchen würde, bis alles wieder locker lief. Natürlich ging sie nicht auf so schönen Socken hinaus, sondern suchte sie sich ein paar Schuhe, notfalls die vom schlafenden Cinni, oder trug der Ork Stiefel? Oh... nein. Orks trugen keine Stiefel, wie ein Blick auf seine Füße verraten dürfte. Später ginge sie wieder hinein um Ethel noch ein bisschen Gesellschaft zu leisten, oder ihr eben bei was auch immer zu helfen.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. April 2023, 18:14

Ethel Humboldt galt im Dorf ohne Namen als versierte Heilkundige. Man suchte ihren Rat bei vielen Belangen, auch jenen, die gar nichts mit Medizin zu tun hatten. Sie war alt und erfahren, deshalb gingen die einfachen Dorfbewohner davon aus, dass sie sich in vielem auskannte. Jeder zollte ihr Respekt. Auch Sarins Anerkennung hatte die betagte Frau mit dem Hinkefuß erhalten. Trotzdem musste die Nachtelfe ein Glucksen unterdrücken, als Ethel mit einigen wirklich schwer zu glaubenden Geschichten daherkam, wie man einem Kindersegen entgegenwirken könnte. Die meisten davon erinnerten an Märchen. Sarin und Ethel tauschten Blicke.
"Deshalb gibt es wohl so viele Kinder unter Bauern."
Ethel schüttelte den Kopf. "Der Hauptgrund dürfte eher die anstrengende Arbeit auf dem Feld sein und dass die Leute abends nichts Besseres zu tun haben, als übereinander herzufallen." Sie bedachte Sarin mit einem langen Blick, denn auch die Elfe hatte gar nicht schnell genug zu Iryan in die Kissen finden können. "Aber es ist doch schön, wenn man etwas hat, das Freude bereitet. In meinem Alter sind es nur noch die dankbaren Blicke eines Patienten und das Stricken." Sie klopfte liebevolle auf den Berg an aufgerollten Wollknäueln in ihrem Korb. Dann seufzte sie. "Aber meine Augen werden mit den Jahren nicht besser. Vielleicht sollte auch ich Zyranus einmal einen Besuch abstatten. Lichtmagie kann mehr bewirken als meine einfachen Heilkenntnisse. Zauberei war schon immer mächtiger als das, was Celcias Boden hervorbringt. Seltsam, nicht? Man sollte meinen, Florencia würde dem entgegenwirken wollen." Sie lächelte. "Aber dafür hat die Göttin ihren begabten Kindern die Naturmagie geschenkt und schon gleicht sich alles wieder aus."
Die Alte suchte ihre Stricknadeln zusammen, wickelte einen dicken, roten Wollfaden auf und begann, im matten Licht ihrer Kerzen zu stricken. Sie brauchte nicht sehen, was sie tat. Ihr war die Handarbeit in Fleisch und Blut übergegangen und sie konnte sich weiterhin gemütlich mit Sarin unterhalten, während das stetige, leise Klackern der Metallnadeln zum Hintergrundgeräusch wurde wie im ersten Stock das Knistern des Kaminfeuers. Es gesellten sich alsbald das leise Knarren der Hängeschranktür hinzu, gefolgt von den Geräuschen, die entnommene Tiegelchen und Gläser so machten, wenn man sie von einem Ort zum nächsten stellte. Sarin schnappte sich eine kleine, braune Flasche mit einem Etikett, auf dem Essig stand. Außerdem griff sie sich einen Tiegel Honig und eine von mehreren Ingwerknollen.
"Kann ich denn hier irgendwo ein Sitzbad machen?"
Ethelt wiegte den Kopf. "Ich habe einen Bottich, in dem ich meine Kleidungsstücke wasche, aber das mache ich meistens am Brunnen. Du willst dich dort sicher nicht nackt in eiskaltes Wasser setzen." Sie lächelte. "Wenn du mir einen Eimer Wasser vom Brunne holst, koch ich es dir ab und trage es dann zum Abort. Der lässt sich wenigstens verriegeln und es sollte genug Platz sein, dass du dich mit dem Bottich darin eine Weile beschäftigen kannst." Sie neigte sich ein wenig in Sarins Richtung und wisperte ganz verstohlen: "Und wenn wir schnell sind, bekommt keiner der Männer etwas mit, hihi."
Das klang vielversprechend, aber mehr noch freute Sarin sich auf den Hinweis, dass sie ihre Nachtelfenkleidung draußen auf der Leine finden würde, zusammen mit den Sachen des Arztes, der in seinem Zelt das Ende gefunden hatte. Von Arunn und Neriélle war immer noch kein Wort gefallen. Sie konnten unmöglich aufgetaucht sein, das hätte Ethel sie wissen lassen. Dass Arunn es nicht geschafft haben mochte, war Sarin fast schon klar gewesen, aber die Elfe hatte sich doch in ein Wäldchen retten können ... vielleicht war sie angesichts Asmodeus doch noch geflohen. Das Band der Verbündeten war nicht sehr eng gestrickt gewesen und für Neri hatte es eigentlich keinen Grund gegeben, zurcükzukehren. Sie war eine Gefangene gewesen und nun sicher einfach nur froh, allem entkommen zu sein.
Sarin und Iryan würden ihren Weg fortan allein bestreiten müssen. Nein, das stimmte nicht! Sie hatten einander und sie hatten...
"Oh, da ist es ja wieder! Hallo, kleines Licht." Cas kam in den Raum geschwebt, waberte dabei ein wenig auf und ab und näherte sich dann sofort Sarin. Er blieb auf Kopfhöhe neben ihr schweben. Ethel kicherte. "Was immer es ist, es hängt sehr an dir. Ein wirklich niedlicher Beschützer." Da hatte die Alte Recht. Cas würde Sarin nun nicht aus seinem Lichtschein lassen. Jener spendete ihr dafür einen kleinen Bereich, der stets erhellt wäre. Er ließ sich auch nicht abwimmeln, selbst wenn Sarin es mit Argumentationen versuchte. Castus' Licht folgte ihr bis hinaus.
Es herrschte Nacht und die Luft war eisig. Sarin, die nur Ethels Nachthemd, die dicken Wollsocken und den Überwurf trug, fröstelte zwangsläufig. Hoffentlich wäre ihre Kleidung schon trocken. Ein paar Stunden vor dem Kamin würden zur Not ausreichen und dann müsste sie nicht mehr so sehr frieren. Bis sie alles wieder anziehen könnte, gäbe es ja noch die Möglichkeit, sich wiederholt an Iryan zu kuscheln.
Zunächst aber wurde Sarin erst einmal Zeugin dessen, was ein Sieg gegen Asmodeus und eine Vernichtung des Armeelagers bedeutete. Überreste von Schnee lagen noch auf den Trampelpfaden zwischen den Gebäuden. Die Erde war ansonsten hart und kalt. Bei diesem Wetter setzte man keinen Hund vor die Tür und doch fanden sich einige Gestalten in der nächtlichen Eiseskälte. Sie hatten sich in windgeschützte Nieschen und unter die Vordächer der Bauernhäuser zusammengekauert. Dicht an dicht hockten die dunkelelfischen, grandessarischen, orkischen und auch wenigen goblinischen Soldaten beisammen, um sich gegenseitig etwas Wärme zu spenden. Manche hatte man wenigstens mit Decken versorgt, aber die gebeutelten Bauern zeigten sich nicht mehr alle gastfreundlich. Zu Recht, viele hatten sich dem Willen der dunklen Völker unterwerfen müssen und Verwandte oder Freunde verloren. Jetzt ließen sie die Soldaten dafür bluten, oder eher: frieren.
Manche zwischen den im Finsteren kauernden Gestalten, rührten sich schon gar nicht mehr und es war nicht Castus' Licht, das sie so bläulich erscheinen ließ. Wenige schauten auf, als die Tür zu Ethels Stube aufging. Ein Soldat reckte sogar die Hand vor wie ein Bettler, aber niemand sagte ein Wort. Ohne Cas waren Sarin die vielen Obdachlosen gar nicht aufgefallen, als sie sich zum Abort aufgemacht hatte. Nun erkannte sie, was die Nacht verborgen hielt. Der Tod hielt Einzug und nicht jeder würde es bis zum Morgen schaffen.
Nebst diesen Schrecken fände die Nachtelfe aber auch schnell Ethels Wäscheleine. Ihre Sachen hingen noch da, wehten leicht im kalten Wind. Jener hatte wenigstens dafür gesorgt, dass sie inzwischen trocken waren, doch fühlte der Stoff sich klamm und fest an. Da musste definitiv ein warmes Feuer her!
Jetzt fehlte nur noch Wasser aus dem Brunnen, falls Sarin den Weg dorthin auf sich nehmen wollte. Es würde weitere Anblicke auf weitere Soldaten bedeuten. Andererseits war es das einzige, worum die alte Ethel gebeten hatte. Bescheiden wie sie war, wollte sie nichts für sich. Sie hatte der Elfe aber auch sonst keine Aufgabe erteilt. Das käme vielleicht morgen, wenn es hieß, die Leichen von den Pfaden zu schaffen oder ein Grab auszuheben. Sarin würde viele Gebete an Manthala sprechen müssen, wie es schien.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Mittwoch 12. April 2023, 19:55

"Der Hauptgrund dürfte eher die anstrengende Arbeit auf dem Feld sein und dass die Leute abends nichts Besseres zu tun haben, als übereinander herzufallen."
Ethel bedachte Sarin mit einem langen Blick, der Sarin zu einer spontanen Verfärbung ihrer Ohren brachte. Das die Alte wusste, was sie getrieben hatte...
… und WIE wir es getrieben haben... ooooh...
Allein die noch sehr frischen Erinnerungen ließen ihren jüngst erblühten Schoß kribbeln. So war das einfach. Sarin war von einer schwarzen Rosenknospe zur vollen Pracht der heiligen Rose in Manthalas Garten erblüht. Manche Priesterinnen der Göttin zelebrierten die 'Träume' ihres Glaubens und holten sie in die Realität wie kaum ein anderer Gott es sein eigen nennen konnte. Die Gebete zu Manthala hatten manchmal nicht nur mit der Reinheit des Mondlichts zu tun, sondern auch ...mit den 'anderen' Tätigkeiten der Nacht. Sarins Schoß produzierte nun fleißig den Nektar, den so manchen gläubigen Mann verrückt machen konnte... Aber die jüngsten Ereignisse hielten Sarin in ihrem Denken 'gefangen' und verunsicherte sie ein klein wenig. Sie hatte auch Castus in ihr Herz aufgenommen und der Halbdämon hatte die kleine Pflanze der Liebe in sie gesät. Sie keimte, gedieh fleißig und wuchs. Und doch... Liebe konnte auch verunsichern. Sie hatte nicht nur schöne Seiten, das bemerkte Sarin nun auch langsam. Sie genoss die Liebe, aber... sogar Cas, ihr kleines Leuchten, hatte ihr das Leid gezeigt, dass Liebe auch Leid bedeutete. Leid und Eifersucht. Ian würde eifersüchtig werden... er würde leiden und das... wollte sie nicht. Gleichmaßen setzte es ihrer Liebe also auch Grenzen. Nicht dass sie einen Hyazinthus liebte.
Cinni liebt vor allem anderen erst einmal sich selbst.
Und das war nicht mal bös gedacht. Sarin schmunzelte. Der Magier war in sich selbst verliebt, und hofierte man seinem Ego, war diese Liebe genauso aufrichtig und rein wie jede andere. Das war an sich nichts schlechtes. Sarin fühlte sich von ihm nicht einmal großartig angezogen. Er war zwar auf seine Weise ein Augenschmaus, aber …
Er liebt nicht mich... und ich liebe nur die Liebe, die erwidert wird.
So gesehen musste Ian nicht mal eifersüchtig sein und war vor Leid geschützt. Es war nur ...irritierend, dass selbst das Leuchten sie... zurück gehalten hatte. Auch jetzt ließ sich Cas schnell wieder bei ihr blicken. Seine Nähe war wunderbar. Wenn er sie berührte war das das schönste Gefühl der Welt. Cas war im Leben rein und unschuldig gewesen und... schamlos. Und jetzt...
Sarin grübelte, denn sie konnte das Gefühl noch nicht greifen. Ethel holte sie aus ihren verkopften Gedankenblasen. Hatte sie einen Moment abgelenkt oder gar zu nachdenklich gewirkt?
"Aber es ist doch schön, wenn man etwas hat, das Freude bereitet. In meinem Alter sind es nur noch die dankbaren Blicke eines Patienten und das Stricken."
„Stricken ist etwas sehr schönes...genauso wie Häkeln oder das Klöppeln von Spitze. Es ist eine Kunstform!“
"Aber meine Augen werden mit den Jahren nicht besser. Vielleicht sollte auch ich Zyranus einmal einen Besuch abstatten. Lichtmagie kann mehr bewirken als meine einfachen Heilkenntnisse. Zauberei war schon immer mächtiger als das, was Celcias Boden hervorbringt. Seltsam, nicht? Man sollte meinen, Florencia würde dem entgegenwirken wollen... Aber dafür hat die Göttin ihren begabten Kindern die Naturmagie geschenkt und schon gleicht sich alles wieder aus."
„Das ist wahr. Jede Magie hat ihre Stärken und in ihr liegt Macht in unterschiedlichsten Ausprägungen. Was dem einen als mächtig vor kommt, kann dem anderen... schaden.“
Sarin als Nachtelfe konnte da 'ein Lied' von singen. Sie gehörte dem einzigen Volk auf Celcia an, dass grundsätzlich keine magische Heilung erfahren konnte... zumindest nicht durch Lichtmagie. Aber sie weilte auch gerade in der nähe der mächtigsten Stadt wo alle möglichen Magie Arten gelehrt und praktiziert wurde. Neugierde und Wissensdurst brannten ihr unter den sprichwörtlichen Nägeln. Vielelicht gab es ja auch andere Heilmöglichkeiten...
...vielleicht sogar in der Runenmagie???
Sehr gern hätte sie sich darüber mit Synapse ausgetauscht. Aber noch weilte sie nich in Zyranus und ob es dazu kommen würde, wusste sie auch noch nicht. Ian war eifersüchtig und Cas konnte sie doch auch nicht einfach so hinter sich her fliegen lassen, wenn sie noch einmal in die Stadt gehen würde. Ein wenig ratlos sah sie das Leuchten an, was stetig in ihrer Nähe herum schwebte.
???...
Aber erst einmal galt es ein Problem nach dem anderen zu bewältigen.
"Kann ich denn hier irgendwo ein Sitzbad machen?"
Ethelt wiegte den Kopf.
"Ich habe einen Bottich, in dem ich meine Kleidungsstücke wasche, aber das mache ich meistens am Brunnen. Du willst dich dort sicher nicht nackt in eiskaltes Wasser setzen...Wenn du mir einen Eimer Wasser vom Brunnen holst, koch ich es dir ab und trage es dann zum Abort.“
Tragen tu ich ihn... aber warum der Abort?
„Der lässt sich wenigstens verriegeln und es sollte genug Platz sein, dass du dich mit dem Bottich darin eine Weile beschäftigen kannst."
Sie neigte sich ein wenig in Sarins Richtung und wisperte ganz verstohlen:
"Und wenn wir schnell sind, bekommt keiner der Männer etwas mit, hihi."
Achso... hm... ich hätte eigentlich nichts dagegen es oben zu machen. Ian versteht das sicher... oder???
Mit ihm darüber gesprochen hatte sie ja nicht. Waren die Männer da so... eigen? Wollte Ian vielleicht, dass Sarin seinen Samen empfing? Der Gedanke macht sie NOCH nervöser, als sie ohnehin schon wegen seinem Leid war. Sarin begann auf einer Kante ihrer Unterlippe herum zu kauen.
Sollte ich geheim vor ihm halten, dass ich keine Saat austragen will?
Sarin hatte von Ian Ehrlichkeit verlangt.
Nein. Er muss wissen, was ich fühle, wie ich darüber denke.... aber... aber was ist, wenn er mich dann nicht mehr liebt?
Mit der Liebe kam das Leid und die Angst das die Liebe enden könnte. Niemand hatte mehr Angst davor als Sarin, da sie so früh ihre Eltern, der Quell ihrer Liebe verloren hatte. Niemand wusste so gut wie sie, dass Glück enden konnte. Jetzt, da sie davon gekostet hatte, was ihr 88 Jahre vorenthalten worden war, da ließ die Angst vor dem erneuten Verlust ihre Haut kurz prickeln.
Aber... darf ich denn Ian an mich binden? Darf er sich an mich binden? Er liebt doch auch noch einen anderen...
Castus freie und vollkommen unkonventionelle Einstellung zur Liebe hatte Sarin verändert. Ihr Kopf und ihr Herz stritten. Der Kopf kämpfte mit alten Ängsten, Erfahrungen und stellte Grenzen auf. Doch Sarins Herz wollte jeden offen empfangen, der sie lieben wollte. Ihr Herz ließ ihr Gefühl nach Zyranus zurück huschen, wo ein rothaariger Student der Naturmagie sie fast 'verzaubert' hätte und nur sein Hang zu Bewusstseins-erweiternden-Substanzen ihn ausgeschaltet hatte, bevor es vielleicht sogar zu mehr gekommen wäre. Auch die luftige Elfe im hohen Rat der Stadt, die ihre Mariechenkäferunterhose stibitzt hatte, war Sarin im Gedächtnis geblieben, obwohl sie sogar eine Frau war. Sie war so ätherisch schön, dass sie wie leichte Seide durch Sarins Gedanken glitt und ihre Finger sich nach der Berührung ihrer Haut sehnten.
Bevor Ians Leid sie berührt hatte, wäre es nur ein Hauch von Fantasie gewesen, der Sarin abgehalten hätte, sich weiterer Liebe zu öffnen. Doch jetzt hatte sich etwas verändert. Liebe verband die Liebenden und sie wollte Ian nicht verletzten. Noch einmal sah sie dem kleinen leuchtenden Ball an.
Ist das so? Ist das alles ... so richtig? Es gibt plötzlich so viel... so viel was ich falsch machen könnte... oder?
Ein klein bisschen klamm wurde ihr schon ums Herz. Dann bekam Sarin von Ethel den Hinweis, dass sie ihre Nachtelfenkleidung draußen auf der Leine finden würde, zusammen mit den Sachen des Arztes, der in seinem Zelt das Ende gefunden hatte und ihre Gedanken drifteten in eine neue Richtung.
Von Arunn und Neriélle war immer noch kein Wort gefallen, das hätte Ethel mich wissen lassen. Ich hoffe … hoffentlich geht es wenigstens Nerielle gut.
Dass Arunn es nicht geschafft haben mochte, war Sarin fast schon klar gewesen, aber die Elfe hatte sich doch in ein Wäldchen retten können. Sarin und Iryan würden ihren Weg fortan allein bestreiten müssen. Nein, das stimmte nicht! Sie hatten einander und sie hatten Cas.
"Was immer es ist, es hängt sehr an dir. Ein wirklich niedlicher Beschützer."
Beschützer...
Da hatte die Alte Recht. Cas würde Sarin nun nicht aus seinem Lichtschein lassen. Jener spendete ihr dafür einen kleinen Bereich, der stets erhellt wäre, nicht das das bei einer Nachtelfe nötig wäre. Sarin machte sich schon wieder zu viel Gedanken:
Werde ich irgendwann Nachts nicht mehr sehen können, weil ich ständig im Licht bin? Wie werden die Menschen... oh...wie werden die Dunkelelfen aus Asmodes Armee reagieren, wenn sie Cas sehen. Das blaue Leuchten ist ja nun... sehr prägnant.
„Cas, könntest du bitte hier bleiben? Ich will nur Wasser und meine Sachen holen.“
Er ließ sich aber nicht abwimmeln. Castus' Licht folgte ihr bis hinaus.
Nun gut... ich werd es wohl einfach heraus finden müssen.
Es herrschte Nacht und die Luft war eisig. Sarin, die nur Ethels geblümtes Nachthemd, die dicken Wollsocken und den Überwurf trug, fröstelte zwangsläufig. Sie schlang das Tuch enger um sich und steckte die Hände unter die Achseln. Verfolgt von ihrem kleinen Begleiter schritt sie mutig voran und wurde gleich Zeugin dessen, was ein Sieg gegen Asmodeus und eine Vernichtung des Armeelagers bedeutete. Kälte zog in ihr Herz ein...
Sie fand Gestalten in der nächtlichen Eiseskälte. Sie hatten sich in windgeschützte Nischen und unter die Vordächer der Bauernhäuser zusammengekauert. Sarin hielt vorsichtig Abstand. Dicht an dicht hockten Dunkelelfen, Menschen aus Grandessa, Orks und auch ein paar Goblins zusammen. Manche zwischen den im Finsteren kauernden Gestalten, rührten sich schon gar nicht mehr und es war nicht Castus' Licht, das sie so bläulich erscheinen ließ. Wenige schauten auf, als die Tür zu Ethels Stube aufging. Ein Soldat reckte sogar die Hand vor wie ein Bettler, aber niemand sagte ein Wort. Sarin beeilte sich zum Abort zu kommen... weniger aus Angst, dass man sie überfallen könnte, sondern mehr aus dem Gefühl heraus, dass sie nichts tun konnte.
Es sind so viele...
Der Anblick machte jedes eigene Glück sofort zunichte. Fast schämte sie sich der letzten Stunden voller Leidenschaft und Glück. Der Tod hielt Einzug und nicht jeder würde es bis zum Morgen schaffen. Kalt kroch die Scham am Leben zu sein, ein Dach, Beschützer und Liebe zu haben Sarin in die Knochen. 'Sie' hatte überlebt.
Warum??? ...Zu welchem Gott würde jemand für eine warme Nacht beten?
, fragte sie sich unwillkürlich. Der Frühling war zwar schon nah, aber nicht nah genug für diese Nacht. Nebst diesen Schrecken fand die Nachtelfe aber auch schnell Ethels Wäscheleine. Eilig faltete sie den etwas klammen und in der Kälte hart gewordenen Stoff zusammen.
So hart...so kalt...
Sarin fror im Herzen mehr als das es ihr Körper tat. Doch sie wusste, sie musste sich beeilen, wenn sie sich nicht noch aus lauter Mitgefühl zu den Sterbenden legen wollte.
... noch Wasser aus dem Brunnen.
Es das einzige, worum die alte Ethel gebeten hatte, also wollte sie es tun, so sehr sie der Anblick von manch einem erstarrten blauen Gesicht auch erschrak. Eilig nahm sie den Eimer, füllte ihn und schleppte ihn wieder in Richtung von Ethels Heim. Kur vor der Tür hielt sie an und sah zurück.
Oh... Manthala... ich ...dieses ganze Leid! Es sind... so VIELE...
Sarin legte eine Hand auf ihr Herz und heiße Tränen liefen über ihre langsam erkaltenden Wangen.
Bitte lass sie ...sanft entschlafen.
Sarin wusste schon jetzt. Morgen würde sie die Leichen von den Pfaden schaffen müssen, damit keine Seuche ausbrach. Fast war es ein Segen der Götter, dass es noch so kalt war. Aber Sarin würde viele Gebete an Manthala sprechen müssen, wie es schien...
...oder auch nur eines. Bitte bring ihre Seelen Heim.
In Zeiten solch großer Not halfen manchmal Worte nicht aus. Aber Sarin kannte die Lieder ihrer Jugend in der Zeit im Dienste an der dunklen Göttin. Es gab Lieder für Feste, um den Segen der Göttin zu erbitten und es gab Lieber... die geleiteten die Seelen in den Schlaf. Langsam holte sie Atmen und richtete den Blick dem nächtlichen Himmel entgegen. Dann erklang tröstend ihre klare Stimme in der Dunkelheit.... getragen von eisigen Winden... weiter zu jenen Herzen, die den Segen der Nacht empfangen würden. Sarin sang in ihrer Muttersprache, denn diese führte das Gebet und gab ihm Kraft und Schönheit, doch sie sang auch in Celcianisch, denn all die unterschiedlichen Seelen in dieser Nacht hatten vielleicht ein bisschen Trost nötig:
...
„Der Abend kommt, die Sonne sinkt sich auszuruhen.
Die Krähen fliegen alle geradewegs zu ihren Nestern.
"Caw" sagt die Krähe, als sie über unsere Köpfe fliegt.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

„Der Abend kommt, die Sonne sinkt, sich auszuruhen.
Die Krähen fliegen alle geradewegs zu ihren Nestern.
"Caw" sagt die Krähe, als sie über unsere Köpfe fliegt.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

Die Bäume flüstern sanft im Wind der Nachtluft.
Du hörst es sehr sanft, wenn wir zum Monde hinauf sehen.
Leg dich hin, meine Liebe und ruhe dein süßes Haupt.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

Die Bäume flüstern sanft im Wind der Nachtluft.
Du hörst es sehr sanft, wenn wir zum Monde hinauf sehen.
Leg dich hin, meine Liebe und ruhe dein süßes Haupt.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

Der Nachthimmel ist hier und die Sterne funkeln hell.
Sie glitzern so friedlich mit dem Mondenlicht.
Reflektieren den Tag wenn du dein Haupt niederlegst.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

Der Nachthimmel ist hier und die Sterne funkeln hell.
Sie glitzern so friedlich mit dem Mondenlicht.
Reflektieren den Tag wenn du dein Haupt niederlegst.
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett.

Geschlossen für die Nacht sind die schwarzen Rosen
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett"

Geschlossen für die Nacht sind die schwarzen Rosen
Es ist Zeit, meine Leute, wir gehen zu Bett"
...
Ein paar langsame Atemzüge stand Sarin noch einfach still da, wie ein Geist in der Dunkelheit, gewandet in ein weites helles Nachtgewand, umschlungen vom Dunkelblau des Nachthimmels und seinen Sternen, mit blauschwarzen Socken, gleich Gebeten an die Götter des Frostes an den Füßen. In ihrer Nähe irgendwo ein blaues Leuchten, ätherisch schön, voller Frieden und Güte..., dann wandte sie sich um.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. April 2023, 14:59

Noch immer überlegte die Nachtelfe, was Castus ihr hinterlassen hatte. Das blaue Leuchten besaß irgendwie einen eigenen Kopf, das hatte Sarin schon feststellen dürfen. Immerhin hatte es sich zwischen beide geworfen, als in Ian erstmals eine Spur von Eifersucht entflammt war. Eifersucht für einen Mann, den Sarin nicht lieben würde. Sie sinnierte eine Weile über Hyacinthus nach. Er besaß kein böses Herz, nur weil er auf sich fokussiert war. Tatsächlich hatte er zusammen mit dem Ork Xor einies in Bewegung gesetzt, um so vielen Verletzten wie möglich zu helfen. Unterschiede hinsichtlich Herkunft oder Stand hatte er dabei nicht gemacht und sogar selbst angepackt, bis seine Kleidung schmutzig und blutig gewesen war. Er scheute harte Arbeit nicht, nur weil er ein Magier aus Zyranus war. Auch mied er nicht den Kontakt zu Fremden und Aussicht auf einen Nachtisch - Sarin! - hatte er ebenfalls nicht abgelehnt. Cinni war ein Lebemann, der genoss. Das konnte sie am Ende aus ihren Überlegungen schließen. Er stünde ihr sicher zur Seite, wo es ihm möglich wäre, würde seinerseits aber zuerst an sich denken, bevor er Entscheidungen träfe. Und er liebte nicht. Er genoss kleine Abenteuer - ähnlich wie Sarin es tat. Sie setzte allerdings voraus, dass beide Herzen eingebunden wurden und war lediglich offen für allerlei Experimente. Ob die Liebe zu Iryan sie hierbei einschränken würde? Das müsste sich noch zeigen. Sie würden beide voneinander lernen müssen, indem sie einander noch näher kennen lernten, nicht nur in den Laken. Obgleich ihr Schoß schon bereit für die nächste Runde wäre! Aber Ian schlief, wahrscheinlich auch endlich ohne Sorge um sie, weshalb Sarin ihn nun nicht stören wollte. Sie bekämen gewiss noch genug Gelegenheit, es auf jede erdenkliche Weise zu ... treiben.
Ihre Spitzohren glühten, doch die alte Ethel ging nicht darauf ein. Vielleicht auch, weil in diesem Moment Cas als rettende Ablenkung aufkreuzte. Sein blaues Leuchten verzauberte schnell. Auch Sarin schlug er regelmäßig in Bann, allein schon, weil sein Sinn so geheimnisvoll blieb. Wirklich antworten konnte Cas schließlich nicht. Dafür sprach die alte Heilkundige weiterhin mit ihr. Sie blieb dabei auch diskret genug, nicht nach Sarins jüngster Freizeitbeschäftigung zu fragen. Stattdessen unterhielten beide sich kurz über das Hobby der Alten, die Strickerei. Sarin beherrschte als Schneiderin das Nähen, wusste sicher auch, wie man einen Webstuhl nutzte, aber gestrickt hatte sie selbst nicht ausgiebig. Trotzdem kannte sie es, sowie das Häkeln und Klöppeln. Spitze war ein wundervolles Material, auf das sie gern zurückgriff, nur die Herstellung gestaltete sich nicht ganz leicht. Daher besaß die Nachtelfe gehörigen Respekt davor. "Es ist eine Kunstform!"
"So vieles besitzt einen künstlerischen Kern", erwiderte Ethel. Ihr Blick glitt zur Tür der Wohnstube. Man konnte weder Hyacinthus noch Xot sehen, aber man hörte beide sehr deutlich. Gerade der Ork lag in einer Position, die sein Schnarchen verstärkte. "Selbst das Kämpfen kann sich künslterisch darstellen und erfordert hohe Präzision. Ich bin mir zumindest bei Xot Hau'r ziemlich sicher, dass er es so sieht." Sie gluckste. "Und auch die Anwendung von Magie wird als Kunst gesehen. Frag jene, die sie nicht beherrschen. Und was immer du bist" - sie schnippste Cas zu, der daraufhin eine Schweberunde um Sarins Kopf einlegte - "auch in dir steckt etwas Künstlerisches. Hihi, ein blaues Glühwürmchen. Bist du ein Geisterlicht, das arme Seelen in die Sümpfe lockt, wo sie im Moor ertrinken? Die alte Ethel kennt Geschichten." Sie kicherte, ließ es aber dabei bewenden. Es war offensichtlich nur ein Scherz. Sie traute Cas nicht zu, ein solches Licht zu sein.
Auch Sarin musterte das Licht. Ihre Gedanken kreisten jedoch um vorhandene Probleme. Cas würde ihr auf Schritt und Trott gewiss folgen. Verstecken ließ er sich nur schlecht. Durch Stoff sah man ihn definitiv hindurch. Sie konnte doch unmöglich einfach mit einem schwebenden Licht nach Zyranus hereinspazieren! Aber eine Antwort würde sie erst finden, wenn es soweit wäre.
Um sich von den Gedanken abzulenken, widmete sie sich anderen Aufgaben, die anstanden und somit auch anderen Sorgen. Es musste nicht zwangsläufig zu einer Schwangerschaft gekommen sein, nur weil Iryan ... gekommen war, aber sie wollte sich absichern. Für künftige Zweisamkeiten mit ihm könnte sie sich besser vorbereiten. Jetzt jedoch musste sie auf das Sitzbad hoffen, das Ethel ihr geraten hatte. Als die Alte bemerkte, dass Sarin sich jedoch auf der Unterlippe herum kaute, betrachtete sie die Elfe lange und schweigend. Sarin bemerkte es nicht. Ihre Sorge kreiste um neue Ängste. Liebe war schrecklich kompliziert und man musste wohl einiges absprechen. Themen, die sie durchaus schmälern, vielleicht aber auch festigen konnten. Sie würde mit Iryan viel bereden müssen, das sagte ihr zumindest ihr Kopf.
"Hab Vertrauen." Ethel lächelte ihr zu, ohne genauer darauf einzugehen, in was Sarin vertrauen sollte. Sie schickte die Elfe und ihr Licht dann hinaus, denn dort wartete irgendwo ihre Kleidung auf einer Leine. Solange es Nacht war, konnte sie diese problemlos holen und nur wenn sie das auch tat, stünde ihr der Aufenthalt draußen am Tage ebenfalls zur Verfügung. Es blieb demnach keine Möglichkeit mehr, mit Ethel zu sprechen. Jedenfalls im Moment nicht, also machte Sarin sich auf den Weg. Cas schwebte ihr sofort hinterher und ließ sich trotz Bitten nicht abwimmeln. Wie Ethel gesagt hatte, das Lichtlein würde sie schützen, aber sähen es die dunklen Soldaten ebenso?
Es stellte sich heraus, dass keiner von ihnen sich um Cas kümmerte. Auch wenn die Belagerung nun vorbei war, setzte das Leid sich fort. Da konnten nicht einmal Sarin, Ethel oder die Männer etwas tun. Sie konnten alle nur so viel helfen, wie ihnen möglich war, ohne dass sie ihre eigene Gesundheit gefährdeten. Das schloss die seelische Unversehrtheit mit ein. Würde man auch nur einen der bibbernden Soldaten ins Haus lassen, wäre es allen anderen gegenüber ungerecht, die in der Kälte erfrieren müssten. Sarin beschloss, nicht darüber nachzudenken, sondern so schnell wie möglich den Abort zu finden. Trotzdem schwang bei jedem ihrer Schritt ein Gefühl von Scham mit, dass es ihr bis eben noch so gut ergangen war, während alle anderen hier draus litten.
An der Wäscheleine angekommen fand sie schnell ihre Sachen und nahm die harten, klammen Kleidungsstücke ab. Cas schwebte neben ihr. Er besaß weder Gesicht noch Augen und trotzdem erweckte er den Eindruck, Sarin zu mustern. Er schwebte ihr nach, wie sie zum Brunnen eilte, Wasser holte und schnell Richtung Haus der Alten zurück trug. Ihre Beine waren eisig und die Zehen brannten schon vor Kälte, obwohl sie Wollsocken trug. Das machte es nicht leichter, den Anblick der Soldaten zu ertragen. Am Haus angekommen rannen der Nachtelfe heiße Tränen die Wangen herab. Wieder schien es, als musterte Cas sie. Dann sauste das Licht plötzlich davon. Es stob einmal durch den Schnee und hinüber auf die andere Straßenseite. Dort schwebte es vor den zusammengekauerten Gestalten auf und ab, ehe es sich gegen den Ersten von ihnen schmiegte. Ein Stöhnen erfüllte die Nacht. Es klang selig, dankbar für diesen lauen Moment an Wärme. Ihm folgten weitere und Soldaten reckten sich nach dem Lichtlein aus. Niemand fürchtete Cas. Niemand nannte ihn Asmodeus-Licht oder dergleichen. Niemand wagte es mehr, ihn so zu nennen, nachdem er die Reihen der Soldaten abgeschwebt war und sich bei vielen von ihnen angeschmust hatte. Zeitgleich lauschten all jene, die noch dazu in der Lage waren, einer zauberhaften Stimme in der Nacht. Sarin sang. Sie sang für die Seelen, für das Leid und all jene, die ein wenig Trost brauchten. Sie sang im Namen Manthalas und jener Götter, welche in der Lage wären, mit einem kleinen Segen die Sterblichen zu schützen. Jene Götter, die hören mussten, dass es hier Hilfe brauchte. Sie und Cas waren ein Schimmer und eine Stimme aus Hoffnung in dieser Nacht. Vielleicht konnten sie nicht jeden Soldaten vor einem endlichen Schicksal bewahren, aber es würde gewiss einige geben, die aus dem kleinen blauen Licht und ihrem Gesang etwas Kraft schöpfen konnten. Einige wenige, die sich nach all den Schrecken der Belagerung daran erinnerten und vielleicht zu ihren Familien zurückkehrten, um zu erzählen: In dunkelster Stunde erschien mir ein Geisterlicht und führte meine Seele zu Gesang, der mich wärmte.
Blau glomm es auf Höhe der Herzen vieler der Kauernden. Cas kehrte zu Sarin zurück, nachdem ihr Lied geendet hatte. Im Hintergrund leuchteten blaue Flecke matt in der Dunkelheit. Sie waren schwach, würden aber eine Weile Wärme für die Soldaten bedeuten. Auch Cas wirkte kleiner. Er glomm ebenfalls nur noch, leuchtete nicht mehr hell. Es reichte kaum noch aus, um Sarins Umgebung zu erhellen. Castus' Erbe besaß demnach auch nicht unendlich Kraft. Es kehrte an Sarins Seite zurück. Dort wurde auch sie von einem kurzen Gefühl der Wärme ergriffen, gepaart mit erschöpfter Zufriedenheit und einem fragenden Ton, ohne dass sie ein Geräusch wahrnahm. Trotzdem ahnte sie, was das kleine Castus-Licht wissen wollte: Bist du zufrieden? Habe ich meine Sache gut gemacht?
Es schob sich bis in ihre Halsbeuge, um sich dort einem Vogel aus mattem Licht gleich einzunisten. Cas hockte nun quasi auf ihrer Schulter, während Sarin leise die Tür zu Ethels Behausung öffnete und eintrat. Sofort empfing sie angenehme Wärme von Innen, zusammen mit einem Lächeln der Alten. Sie stand am Herd, wo sie bereits einen Kessel aufgesetzt hatte, in dem man das Brunnenwasser würde abkochen können. "Das war bezaubernd", lobte sie. Ihren Worten folgten weitere, aber von der Wohnstube her.
"Das war es. Hast du gesungen, werte Sarin?" Hyacinthus stand im Türrahmen, nur mit Hemd und Hose bekleidet, eine dicke Wolldecke um sich geschlungen und das lange seidige Haar offen tragend, dass es ihm wie flüssiges Gold weit über die Schultern herab hing. Ohne sein Oberlippenbärtchen hätte man ihn glatt für ein weibliches Nachtgespenst halten können, eine von Sarins Gesang angelockte Unschuld aus einem Märchen. Er stand da und richtete seine groß gewordenen, braunen Augen voller Staunen auf Sarin. "Würdest du mir etwas vorsingen mit dieser wunderbaren, fremdländischen Stimme? Als mein Nachtisch?", bat er und Ethel wippte mit im Hintergrund mit den Brauen. Sogleich angelte sie nach dem Eimer mit Brunnenwasser. "Das wird eine Weile dauern, bis es heiß ist. Ihr beiden habt Zeit." Sie kicherte wieder und machte sich daran, das Wasser in den Kessel zu kippen.
Hyacinthus schmunzelte und streckte Sarin einladend seine Hand entgegen. "Sofern dich Xots Schnarchen nicht stört, können wir es uns am Kamin gemütlich machen. Oder oben, aber dann wecken wir gewiss deinen ... äh ... Freund? Festen Freund?"
Ethel kicherte in sich hinein und sprach leise zu ihrem Topflappen: "Ist das aufregend. Ich wär auch gern nochmal jung, hihi."
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 15. April 2023, 14:35

Cas schwebte ihr nach, wie sie zum Brunnen eilte, Wasser holte und schnell Richtung Haus der Alten zurück lief. Sarins Beine waren eisig und ihre Haut stach wie lauter kleine Nadeln, wo der Wind unter ihr Nachthemd wehte. Am Haus angekommen rannen der Nachtelfe heiße Tränen die Wangen herab, aber nicht wegen der Kälte.
...so viel Leid!
Sarin konnte den Anblick kaum ertragen und er schmerzte mehr, als die eisige Luft an ihren Waden. Cas musterte sie und Sarin hätte ihn gerne gestreichelt... nur war er eben eine Lichtgestalt und kein Kuscheltier. Sie sehnte sich nach der Liebe, die er ihr so frei geschenkt hatte, ohne je etwas zurück zu halten.
Was hatte Ethel gesagt... ??... Ich soll vertrauen!
Und das tat sie dann auch. Manch einer hätte sich gefürchtet, Vorsicht walten lassen, den Ängsten vertraut, die rieten besser keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber Sarin konnte nicht anders. Sie wollte helfen – aus tiefster Seele. Sie vertraute der stillen Nacht ihr größtes Sehnen an... zu helfen. Sie entblößte ihre Seele und sang...
Zeitgleich stob ein Licht durch den Schnee, schwebte vor den zusammengekauerten Gestalten auf und ab, ehe es sich gegen sie schmiegte. Sanftes Stöhnen erfüllte die Nacht und mischte sich in den Gesang der Nachtelfe. Es klang selig, dankbar für die kleinen geschenkten Momente der Wärme. Sarins Herz quoll über vor Glück denn niemand fürchtete Cas. Niemand sah in ihm Asmodeus Erbe. Sarin sang und nahm versunken in ihrem Gebet vor allem den Frieden wahr, den Cas verbreitete. Nicht immer folgte ihr Blick seinem Leuchten, denn sie vertraute ihm. Und vielleicht, nach diesem nächtlichen Geschenk, gab es bald jene, die sich nach all den Schrecken daran erinnerten, dass in dunkelster Stunde ihnen ein Geisterlicht erschienen war und Gesang ihre Herzen wärmte.
Als Sarin endete und sich umsah, sah sie, dass auf Brusthöhen vieler ein wenig von Cas Licht zurück geblieben war. Auch Cas wirkte kleiner. Er glomm ebenfalls nur noch, leuchtete nicht mehr hell. Es reichte kaum noch aus, um Sarins Umgebung zu erhellen. Doch wurde auch sie noch einmal von einem kurzen Gefühl der Wärme ergriffen, gepaart mit erschöpfter Zufriedenheit und einem fragenden Ton, ohne dass sie wirklich ein Geräusch wahrnahm.
„Ich liebe dich auch! Das war ...wundervoll!“
, lobte sie ihn leise. Wie sehr sie ihn doch liebte! Diese Nacht war ein kleines Wunder, dass sich teif in ihrem Herzen einnistete, so wie Cas es in ihrer Halsbeuge tat, während Sarin leise die Tür zu Ethels Behausung öffnete und eintrat. Sofort empfing sie angenehme Wärme von Innen, zusammen mit einem Lächeln der Alten. Sie stand am Herd, wo sie bereits einen Kessel aufgesetzt hatte, in dem man das Brunnenwasser würde abkochen können.
"Das war bezaubernd."
, lobte sie. Sofort hauchte sich ein zartes Rosa auf Sarins blasse Wangen, während sie sich die vom Schnee feuchten Socken abstreifte und kauernd die Füße rieb. Die ihre Seele liebkosenden Worten folgten weitere, aber von der Wohnstube her und Sarin drehte sich um.
"Das war es. Hast du gesungen, werte Sarin?"
Hyacinthus stand im Türrahmen, in eine dicke Wolldecke gehüllt. Die Nachtelfe nickte zwei mal klein. Cinni richtete seine groß gewordenen, braunen Augen voller Staunen auf Sarin.
"Würdest du mir etwas vorsingen mit dieser wunderbaren, fremdländischen Stimme? Als mein Nachtisch?"
, bat er und Sarin ...'liebte' ihn in diesem kleinen Moment doch ein ganz klein wenig. Die Nachtelfe lächelte erleichtert, denn Hyazinthus hatte ihr gerade unerwartet eine große Last von den Schultern genommen und ein großes Geschenk gemacht.
...als sein Nachtisch.
, wiederholte sie seine Worte in Gedanken und nickte ihm zu tiefst dankbar zu. Manchmal sagten Blicke mehr als tausend Worte es konnten. Ethel meinte hinter ihr:
"Das wird eine Weile dauern, bis es heiß ist. Ihr beiden habt Zeit."
Ach ja... das Sitzbad... Wassereimer... soll ich ihn rein tragen?... ah... sie hat ihn schon.
Hyacinthus schmunzelte und streckte Sarin einladend seine Hand entgegen, die sie ergriff. Ihre Haut musste sich eiskalt anfühlen, so lange hatte sie draußen gestanden. Fast fürsorglich bot der Zyraner an:
"Sofern dich Xots Schnarchen nicht stört, können wir es uns am Kamin gemütlich machen. Oder oben, aber dann wecken wir gewiss deinen ... äh ... Freund? Festen Freund?"
Sarin hatte keine Ahnung was Ian nun genau für sie war. Das würde sich wohl mit der Zeit finden.
„Ich liebe ihn... aber ja, der Kamin klingt großartig.“
Ethel kicherte in sich hinein und sprach leise zu ihrem Topflappen:
"Ist das aufregend. Ich wär auch gern nochmal jung, hihi."
Süße liebe Ethel... ich bin 88, vielleicht älter als du? Aber ja es IST aufregend und ich hab ja nur mehr als ein Menschenleben darauf warten müssen.... ja. SOOO aufregend!... hihi. Wie kann man nur von einer solchen Trauer, zu solch glücklichen Momenten taumeln... binnen eines Herzschlages. Erst bin ich so glücklich und dann...
Sarin fühlte sich wie von Stromschnellen in einem Fluss ergriffen. Eben war da noch das Leid der Überlebenden gewesen und jetzt erfreute sie sich schon wieder an ihrem eigenen kleinen Glück? Trotzdem war sie dankbar für alles, was sie gerade erlebte. Dankbar für die Liebe, für die Freundschaft und das Vertrauen. Sogar die Stromschnellen aus Gefühlen waren grandios und... herrlich aufregend! Sarin wollte nicht eine Sekunde ihres neuen Lebens verpassen!
Was.... was hab ich all die Jahre mich zurück gehalten?!
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Der Fluch ihres Lebens war nicht nur von außen gekommen, sie hatte es auch zugelassen. Aber nun hatte sie von der Süße des Lebens gekostet und hatte fest vor Zuckerkrank zu werden! Liebeskrank und vollkommen schamlos... so wie Castus! Er hatte ihr Herz für diesen honigsüßen Wahnsinn geöffnet, sie versucht und verdorben auf die beste aller Arten! Mit Liebe! Sarin fühlte sich unglaublich frei und ob es nun das wohlige Gefühl der Wärme vom Kamin war, oder einfach nur das Glück das sie empfand... es ließ ihren ganzen Körper wohlig kribbeln. Nah am Feuer hängte sie ihr Nachtelfenkleid zum Wärmen auf und ließ sie sich nieder, zog die Knie unter das Nachthemd und umarmte ihre Unterschenkel. Die Stola legte sie über die Armlehne des nahen Sessels zum trocknen. Einen Moment lang sann sie nach und schaute dabei in die Flammen.
„Ein Nachtisch für den Helden!...“
Das Feuer knisterte leise und knackte ein paar Mal. Xot's Schnarchen gab einen gleichmäßigen Takt vor, in den sie mit dem Kopf schaukelnd einstimmte. Dann summte Sarin ein paar Momente eine tragende Melodie, bevor ihre Stimme in die heroischen Worte eintauchte:
„Wer stark bleibt, wenn der Mut vergeht
Wer aufsteht wenn er fällt
Wer weitergeht, wo alles steht
Der ist ein wahrer Held
Der ist ein wahrer Held
Wer von sich gibt und nicht viel nimmt
Wer für das Gute steht
Wer weiterkämpft, selbst wenn der Wind
So fest von vorne weht
So fest von vorne weht
Hast nicht lange überlegt
Wo ein Wille da ein Weg
Kommt es hart auf hart
Schreitest du zur Tat
Hast unsre Herzen berührt
Dein Ruf eilt dir voraus
Wir trinken darauf
Ehre wem Ehre gebührt
Das Herz am rechten Fleck
Und stets vorneweg
Wird dein Mut Legende sein
Dieses Lied gehört nur dir
Darum singen wir:
Einer für alle und alle für einen
Und auch noch in hundert Jahren
Wird man von deinem Mut erfahren
Du gehst in die Geschichte ein
Und wirst unsterblich sein
Und wirst unsterblich sein
Kommt es hart auf hart
Schreitest du zur Tat
Hast unsre Herzen berührt
Dein Ruf eilt dir voraus
Wir trinken darauf
Ehre wem Ehre gebührt
Das ist ein Heldenlied
Und nur du hast es verdient
Hast nicht lange überlegt
Wo ein Wille da ein Weg
Kommt es hart auf hart
Schreitest du zur Tat
Hast unsre Herzen berührt
Dein Ruf eilt dir voraus
Wir trinken darauf
Ehre wem Ehre gebührt.

Ehre wem Ehre gebührt.“
Sarin ließ das Lied leise in summendem Nachhall verklingen und legte ihr Kinn auf die Knie. Sie lächelte kurz Hyazinthus an und selbst wenn er kein Wort erkannte, so konnten Lieder doch auch Gefühl und Lohn der Tat vermitteln, wenn man sie nicht verstand. In ihren Augen stand wahrhaftige Dankbarkeit.
Im Schein des Feuers hatte sich ihr Körper wieder erwärmt und sie fuhr sich durch die langen von zwei Tagen schlafen wirren Haare.
„Liebe Ethel, habt ihr vielleicht eine Bürste die ich mir leihen dürfte?“
Sarins langes silbernes Haar trug sie sonst sittsam in einem Knoten am Hinterkopf zusammen gesteckt. Jetzt floss es wirr und struppig über ihre Schultern und den Rücken. Die purpurne Iriden ihrer Augen, umrahmt vom Silberkranz langer Wimpern suchten den Blick der alten Heilerin. Vielleicht war auch das Wasser bald soweit, dass Sarin sich darin ihrer körperlichen Sorgen entledigen konnte?
Doch einen Moment noch wollte sie die Wärme des Kaminfeuers genießen und die Stille des Augenblicks. Bald würde das Abenteuer ihres Lebens sie wieder an andere Orte führen, zu anderen Menschen. Dabei fiel ihr ein:
„Cinni, sag mal, dürfte ich mir den Schlüssel zur Taverne in Zyranus ausleihen? ...in ein paar Tagen vielleicht?“
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. April 2023, 11:32

Wie schnell sich der Blick auf die Dinge doch ändern konnte! Eben noch hatten Tränen Sarins Wangen benetzt beim Anblick der Nachwirkungen von Asmodeus' Belagerung. Eben noch hatte sie für die frierenden Soldaten gesungen, um ihre Herzen mit ein wenig Hoffnung zu füllen. Eben noch war Cas zu jedem einzelnen der Kauernden geschwebt und hatte ihnen - ja, was eigentlich? - einen Teil von sich selbst überlassen. Es erinnerte an den Moment, da der lebende Castus seiner Seele einen Part entnommen hatte, um sie Iryan zu schenken. Nur so hatte der Dunkelelf überleben können. War das Licht ebenfalls dazu in der Lage? Konnte es seine eigene Helligkeit opfern, damit die fremden Soldaten die eiskalte Nacht überstehen würden? Sarin wusste es nicht. Ihr blieben nur Vermutungen, sowie ein zu einem matten Schimmern geschrumpfter Rest von Cas, der sich sanft in ihre Halsbeuge schmiegte. Erneut durchfuhr sie diese selige Wärme, die sie an alles erinnerte, was sie mit dem Halbdämon hatte erleben dürfen. Allerdings fehlte jetzt die Intensität, welche ihr zuvor mitten auf einem Totenacker höchste Ekstase beschert hatte. Jetzt reichte es lediglich dazu aus, ein sanftes Kribbeln in ihrem Schoß zu wecken. Vielleicht lag das aber auch daran, dass Iryan ihre Mitte vor kurzem erst beansprucht hatte. Das erinnerte sie aber auch daran, ein Sitzbad nehmen zu wollen und so hatte Sarin Ethels Haus erneut betreten. Dass sie dort nicht nur von der Alten mit Lob begrüßt wurde, sondern auch von einem durch den Gesang geweckten Hyacinthus veränderte die zuvor genannte Perspektive. Die kummervollen Gedanken an all die Soldaten rückten in den Hintergrund. Stattdessen durchflutete Erleichterung ihr Herz. Der Zyraner war angetan von ihrem Gesang und das in einer Form, dass er eine Wiederholung dessen nur für ihn als Nachtisch akzeptieren würde, den die Nachtelfe ihm noch schuldete. Sie müsste sich ihm gar nicht hingeben! Nicht, dass es jemals wirklich für sie zur Debatte stünde! Aber selbst wenn, so hätte sie sich mit Iryans Eifersucht auseinandersetzen und wahrscheinlich abwägen müssen, welchen Pfad sie beschreiten wollte. Hyacinthus nahm ihr dieses Problem ab. Er löste es auf, weil er sich überraschenderweise sehr genügsam zeigte. Ein Ständchen wäre in jedem Fall drin für den Mann, der sich nicht minder ins Zeug gelegt hatte, den verlorenen Seelen eines verlorenen Krieges zu Hilfe zu eilen. Jeder Krieg bedeutete eine Niederlage, für alle Seiten. Da musste man sich nicht wundern, dass sogar ein Hyacinthus aus dem Hause Marcaundt gerade nicht an kleine oder größere Liebeleien dachte. Sarins Lied aber hallte in seinen Ohren nach und hatte sein Herz berührt. Genau das war es wohl, was er jetzt brauchte.
Zutiefst dankbar fiel Sarins Nicken in seine Richtung aus und es wurde mit einem Aufleuchten der braunen Augen erwidert. Cinni freute sich aufrichtig auf die Gelegenheit. Sofort bot er Sarin die Hand und einen Platz am Kamin an. Das Knistern der Flammen, sowie Xots gleichmäßiges Schnarchen untermalten die Szenerie. Die Stube hatte sich gut aufgeheizt. Es roch nach dem Holz der Kammer, den letzten Aromanoten von Tee und einigen Tannennadeln, die zu getrockneten Bündeln unterhalb der Zimmerdecke von einem Schrägbalken hingen.
Mit einem Seufzen und dem Blick viel zu lange auf die Nachtelfe gerichtet, deutete er an, ihr den Sessel dichter an die Feuerstelle zu schieben. "Ich muss zugeben, meine Einschätzung war, dass dein Herz dem Halbharaxier gehörte", murmelte Cinni. Er schien durchus etwas geknickt, dass er sich zum einen geirrt hatte, zum anderen aber eine Möglichkeit für mehr als seinen gewählten Nachtisch bei Sarin verspielt sah. Damit zeichnete der Zyraner sich zwar als Lebemann aus, besaß dennoch seine Prinzipien. Er schloss die Offenheit, sich mehreren Männern verbunden zu fühlen, aus. Somit war die Nachtelfe für ihn vollkommen aus dem Spiel, da sie nicht nur Zuneigung für Iryan beschrieb, sondern Liebe. Es schmälerte allerdings nichts Cinnis höfliches Bemühen. Er zog den Sessel so leise es ihm möglich war nah an das Feuer heran. Sarin stand schon dafür, um ihre Nachtelfenkleidung aufzuhängen. Sie war gereinigt und vom Eiswind vor der Tür getrocknet, aber die Flammen würden ein wenig Wärme in alles bringen. Dann könnte sie auch Ethels Nachthemd hinter sich lassen, das sie sich wenig später bis über beide Knie zog. Hyacinthus nahm den Platz auf der Sessellehne ein, da die einzige Alternative den Boden bedeutet hätte. Xot nahm das gesamte, zerknautschte Sofa ein und ansonsten existierten hier keine anderen Sitzmöbel. Die Stube war einfach zu klein und zu vollgestopft mit Ethels liebsten Dingen. Zierteller hingen in einer Reihe von der hölzernen Wand. Sie waren weiß mit einem blauen Emaille-Muster aus verschnörkelten Blumen. Nur Frauen in Ethels Alter konnten sich dafür begeistern. Daneben hingen Stickereien auf runden Rahmen. Sie zeigten ein Fichtenwaldstück, kleine Vögel, aber auch Wildblumen. Ethel suchte sich eindeutig Motive aus der nahen Umgebung. Die Fichten mochten Erinnerungen aus dem Arus sein. Der Wald und mit ihm das darin verborgene Nachtelfenreich schienen so weit fort zu sein. Wie schön war es dann doch, ein Liedchen aus der Heimat anzustimmen.
Sarin sang eine alte Weise, die einst ein Barde bei Festivitäten der Stadtherrin Méntara Tronás vorgetragen hatte. Es war ein Lied für Helden, über Helden. Jetzt sang sie es für Hyacinthus und dieser lauschte gebannt. Man sah ihm an, dass er nicht eine Silbe verstand und doch ließ er sich in den Emotionen treiben, die ihr exotischer Klang hervorrief. Seine Lider sanken ein wenig herab, seine Züge nahmen einen verträumten Ausdruck an. Er unterbrach Sarin nicht einmal, wiegte sich nur leicht in ihrer Melodie und lauschte aufmerksam bis zum Schluss. Nicht nur ihm galten die Worte. Sarin konnte selbst daraus ein wenig Kraft schöpfen. Noch war es Nacht, doch mit einem weiteren Sonnenaufgang würden auch die Pflichten zu ihr zurückkehren. Für jene musste sie gewappnet sein. Zunächst einmal hieß es vor allem, Mallahall gegenüber zu treten. Das setzte natürlich voraus, dass sie ohne weitere Vorkommnisse Zyranus betreten könnte. Niemals würde es ihr gelingen, Cas bei Iryan zurückzulassen. Instinktiv wusste sie, dass er ihr folgen würde. Vielleicht blieb sein Leuchten aber vorerst so klein oder er verausgabte sich vor dem Aufbruch noch einmal. Dann wäre ein Verstecken unter ihrer Kleidung oder in einer Tasche möglich.
Mit dem Ende des Liedes endete aber auch die Grübelei. Sie wich einer Tatsache, die sie zwischenzeitlich vollkommen außer Acht gelassen hatte. Dabei war sie doch der Grund, weshalb in Iryan überhaupt ein Funke aus Eifersucht aufgeflammt war! Und während sie von Ethel eine erbetene Bürste erhielt, die Cinni sofort ergriff, um sich damit ein wenig hinter Sarins Rücken zu lehnen, fragte sie den jungen Mann: "Cinni, sag mal, dürfte ich mir den Schlüssel zur Taverne in Zyranus ausleihen? ... in ein paar Tagen vielleicht?"
Hyacinthus griff nach einem Strang der silbrig weißen Haare. Nun lagen sie offen da, beinahe so lang wie seine goldene Mähne, nur nicht mehr so seidig. Sarin hatte aufgrund all der Ereignisse sich nicht sehr fürsorglich um ihre Haarpracht kümmern können. Den Strähnen fehlte der seidige Glanz, also begann der Jungmagier damit, ihn aufzubürsten. Er löste mit jedem Streichen der Borsten auch Knötchen oder Unebenheiten, hatte sichtlich Spaß damit, sich um Sarin zu kümmern.
"Du solltest eine solche Pracht nicht in einem Knoten verstecken. Lass dir in Zyranus eine magische Frisur flechten, es gibt fähige Haarschneider in der Stadt. Am liebsten gehe ich zu Elfen mit Augen, so golden wie meine Haare. Ha, vielleicht ist das auch der Grund! Er beherrscht sein Handwerk allerdings und weiß sogar, kleine Zierden wie Figuren oder Türmchen in die Frisur einzuarbeiten. Zum letzten Semesterball der Akademie habe ich ein Miniaturmodell selbiger in einem Fluss meiner goldenen Strähnen getragen. Ich sah großartig aus!" Plötzlich stutzte er, zusammen mit dem Streichen der Bürste. "Oh! Entschuldige, werte Sarin. Ich plappere und plappere, dabei hast du eine Frage gestellt. Natürlich kannst du den Schlüssel haben, ich frage mich nur, wozu? Es herrschen schwierige Zeiten und du bist nicht einmal eine Elevin der Magierstadt. Nichts sollte dich daran hindern, sie auf offiziellem Wege zu betreten. Nicht einmal mehr die magischen Tore. Sie stehen offen und die Warteschlangen sind in ein paar Stunden gewiss am kleinsten. Die meisten der Soldaten suchen tagsüber Zuflucht." Er musste lächeln, nicht ohne Stolz. "Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet meine Geburtsstadt einmal so herzlich Nichtmagier Willkommen heißen würde. Es sind interessante Zeiten."
Er schwieg für eine Weile, in der er weiterhin die Bürste führte. Strang um Strang, Strähne um Strähne glättete er mit der borstigen Oberfläche. Der Glanz kehrte auf Sarins Schopf zurück. Irgendwann legte Hyacinthus sein Hilfsmittel auf den niedrigen Kaffeetisch. "Ich werde hierbleiben", verkündete er ruhig, aber entschlossen. "Ich habe mir Xot's Hilfe bereits zugesichert. Die Taverne wird umgebaut, sobald wir die dortigen Verletzten in die Magierstadt haben verfrachten können. Es wird eine Weile dauern, aber ich möchte meine Vision umsetzen." Er griff unter Sarins Kinn wie es sonst nur Iryan tat und drehte ihr Gesicht dem seinen zu. Seine Augen funkelten vor Eifer. "Ich werde ein Theater schaffen. Eines, das die wahre Geschichte dieser Tage erzählen wird. Ich werde Stücke hierüber schreiben und mir so einen Namen machen. Meine Aufführungen sollen keine Helden-Epen erzählen, sondern die Schicksale jener, die hier überlebt haben. Sie werden an jene erinnern, die gefallen sind. Ich würde es begrüßen, wenn du dir eines Tages eines davon anschaust."
"Eines Tages klingt gut", kam es von der Tür. Ethel humpelte herein, einen Holzbottich unter dem Arm, dass sein Gewicht von ihrer wulstigen Hüfte getragen würde. So stand sie etwas schräger als üblich da, was ihr leichtes Lächeln wiederum begradigte. "Habt ihr die Zeit genutzt? Nun heißt es für unseren Gast allerdings, sich einer Art ... rituellen Reinigung zu unterziehen. Frauensache, Cinni. Ich weiß, wie gut dir Damenkleidung steht, aber hierbei ist deine Anwesenheit unerwünscht, mein Lieber. Wenn du jedoch helfen würdest, den Wasserkessel zu seinem Ziel zu bringen, wären wir beide dir ewig dankbar."
Hyacinthus stimmte natürlich zu und ganz gleich, wohin Sarin sich nun begab, um das Sitzbad zu nehmen, er trug ihr das erhitzte Wasser bis dorthin, füllte sogar dne Bottich und zog sich dann zu Xot in die Wohnstube zurück. Jede Stunde Schlaf wäre kostbar. Ethel erging es ähnlich. Sie fragte Sarin noch, ob sie Hilfe mit etwas bräuchte, reichte ihr ansonsten einen Satz sauberer Tücher zum Trocknen und teilte anschließend mit, in der Küche zu sein, falls man sie suchte. Die Alte wollte es sich auf der Holzbank bequem machen. "Wenn die zu hart für meinen Rücken wird, erbarmt sich vielleicht einer der Männer und ich habe ein ähnlich interessantes ... Nachtereignis wie du vor mir." Sie grinste auf und lachte dann. "Oh, ob das mein Rücken noch mitmacht?" Unter einem Kichern verschwand sie, so dass Sarin sich nun alle Zeit der übrigen Nacht nehmen könnte, um das Sitzbad oder andere Pläne umzusetzen. Sogar Cas ließ sie bei Ersterem mit genug Abstand allein, dass sie wirklich Privatsphäre hatte.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 21. April 2023, 09:57

"Cinni, sag mal, dürfte ich mir den Schlüssel zur Taverne in Zyranus ausleihen? ... in ein paar Tagen vielleicht?"
Hyacinthus griff geradewegs einem Strang der silbrig weißen Haare der Nachtelfe und sie beobachtete ihn kurz ein wenig überrascht. Eben hatte sie Ethel um eine Bürste gebeten, mit der sich der Zyraner nun spontan bewaffnete um wohl dem Vogelnest auf ihrem Kopf den Kampf anzusagen. Sarin hatte aufgrund all der Ereignisse sich nicht sehr fürsorglich um ihre Haarpracht kümmern können. Den struppigen Strähnen fehlte es eindeutig an Pflege, also begann der Jungmagier damit, sie auszubürsten. Und was machte Cas dabei? Flüchtete er? Eben hatte das kleiner gewordene Leuchten auf ihrer Schulter gesessen... Nachdenklich folgte ihr Blick dem Leuchten und ihre Gedanken folgten ihm.
Cas, mein Liebster. Ich sorge mich ein wenig um dich. Du bist so klein geworden. Du musst aufpassen, dass du nicht zu viel von dir gibst und ich hoffe, du regenerierst dich auch wider. Ich ...will dich nicht verlieren.
Ein Sticheln über ihr Haar ließ ihren Geist langsamer werden und zu Ruhe kommen.
...ob ich irgendwas dafür tun kann, dass er an Stärke zurück gewinnt?
Hyazinthus löste mit jedem Streichen der Borsten auch Knötchen oder Unebenheiten, hatte sichtlich Spaß damit, sich um Sarin zu kümmern. Jedes Streicheln löste ein wohliges Kribbeln auf der Kopfhaut aus und ihre Augen senkten sich langsam auf Halbmast. Sarin genoss die ungewohnte Zuwendung erst zögerlich, dann spürte sie aber, dass es wohl in Ordnung und durchaus angenehm für sie beide war. Sie dufte es genießen so umsorgt zu werden. Leise seufzend lehnte sie sich an ihn an. Es ziepte auch recht wenig. So nahm sie an, dass Cinni durchaus Übung in dieser Tätigkeit hatte, die sonst Zofen ausführten, oder eben man selbst. In längst vergessener Vergangenheit hatte auch mal Sarins Mutter ihre Haarpracht gebürstet, aber das war lange her. Es...
… Es hat etwas anheimelndes.
Eine so einfach Tätigkeit konnte das Band stärken, was sie als Überlebende dieses Krieges verband und zu Freunden machte.
Das ist wirklich angenehm...
Wäre Sarin als Katze auf die Welt gekommen, so hätte sie sich jetzt wohlig ausgestreckt und zu schnurren begonnen.
"Du solltest eine solche Pracht nicht in einem Knoten verstecken. Lass dir in Zyranus eine magische Frisur flechten, es gibt fähige Haarschneider in der Stadt. Am liebsten gehe ich zu einem Elfen mit Augen, so golden wie meine Haare. Ha, vielleicht ist das auch der Grund! Er beherrscht sein Handwerk allerdings und weiß sogar, kleine Zierden wie Figuren oder Türmchen in die Frisur einzuarbeiten. Zum letzten Semesterball der Akademie habe ich ein Miniaturmodell selbiger in einem Fluss meiner goldenen Strähnen getragen. Ich sah großartig aus!"
Sarin lächelte still vor sich hin und ließ ihn erzählen. Hyacinthus verstand es meisterlich mit Worten Bilder in die Köpfe seiner Zuhörer zu malen. Es war eine so angenehme Situation, dass sie sich einfach ein wenig treiben ließ.
...würde es sich so anfühlen einen Bruder zu haben?...
So wie sie zusammen saßen, einander gut taten, so hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt.
Ich habe wirklich Glück gehabt... habe es und... will es festhalten...teilen und weiter geben.
"Oh! Entschuldige, werte Sarin. Ich plappere und plappere, dabei hast du eine Frage gestellt. Natürlich kannst du den Schlüssel haben, ich frage mich nur, wozu? Es herrschen schwierige Zeiten und du bist nicht einmal eine Elevin der Magierstadt. Nichts sollte dich daran hindern, sie auf offiziellem Wege zu betreten. Nicht einmal mehr die magischen Tore. Sie stehen offen und die Warteschlangen sind in ein paar Stunden gewiss am kleinsten. Die meisten der Soldaten suchen tagsüber Zuflucht."
Das mag stimmen... die Welt hier auf der Oberfläche hat ihren ganz eigenen Rhythmus. In der Nacht schläft sie... ist leise...ist stiller als am Tage...aber es gibt immernoch Warteschlangen und der Weg zur Stadt ist auch weit.
Cinni lächelte stolz.
"Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet meine Geburtsstadt einmal so herzlich Nichtmagier Willkommen heißen würde. Es sind interessante Zeiten."
Er schwieg für eine Weile, in der er weiterhin die Bürste führte. Strang um Strang, Strähne um Strähne glättete er mit der borstigen Oberfläche. Sarin antwortete etwas verzögert, da das Bürsten sie etwas träge machte.
„Ich würde trotzdem gern den Schlüssel benutzen. Es verkürzt die Zeit, die ich fort sein würde ungemein. Dankeschön, dass du ihn mir borgen willst. Jetzt da die Tore offen sind, ist der Weg durch die Taverne nicht mehr ganz so notwendig, aber immernoch praktisch. Ich muss noch etwas in Zyranus erledigen... vielleicht möchtest du mich ja begleiten?“
Hyacinthus legte sein Hilfsmittel auf den niedrigen Kaffeetisch und antwortete nach einer kurzen Atempause.
"Ich werde hierbleiben. Ich habe mir Xot's Hilfe bereits zugesichert. Die Taverne wird umgebaut, sobald wir die dortigen Verletzten in die Magierstadt haben verfrachten können. Es wird eine Weile dauern, aber ich möchte meine Vision umsetzen."
Vielleicht übergibt er mir den Schlüssel? … Eine Vision?...
Er griff unter Sarins Kinn wie es sonst nur Iryan tat und drehte ihr Gesicht dem seinen zu. Für einen Lidschlag fürchtete Sarin, er würde sich ihr doch noch unziemlich nähern, aber dann entspannte sie sich. Nichts geschah und sie lächelte ihn glücklich an. Seine Augen funkelten vor Eifer, als er von seinen Plänen berichtete.
"Ich werde ein Theater schaffen. Eines, das die wahre Geschichte dieser Tage erzählen wird. Ich werde Stücke hierüber schreiben und mir so einen Namen machen. Meine Aufführungen sollen keine Helden-Epen erzählen, sondern die Schicksale jener, die hier überlebt haben. Sie werden an jene erinnern, die gefallen sind. Ich würde es begrüßen, wenn du dir eines Tages eines davon anschaust."
Sarin strahlte ihn an und nickte.
"Eines Tages klingt gut".

, kam es von der Tür her und die Nachtelfe wandte den Kopf. Ethel humpelte herein, einen Holzbottich unter dem Arm, dass sein Gewicht von ihrer wulstigen Hüfte getragen würde. Sarin erhob sich sofort, griff wieder nach der Stola und wollte schon Ethel das warme Wasser abnehmen, sie kam ihr jedoch zuvor, in dem sie Cinni mit einspannte zum tragen und gleich eine 'glaubhafte' Ausrede für Sarin lieferte, sich nun zurück zu ziehen. Ihre neckenden Worte und die Anspielung verfehlten nicht ihre Wirkung und Sarins Ohrspitzen glühten schnell wieder in einem leuchtenden rötlichen Pink.
Hoffentlich bin ich, wenn ich alt bin auch noch so munter und lustig.
Sarin mochte die alte Heilerin inzwischen sehr! Sie hatte sie ins Herz geschlossen. Nun war es aber Zeit für Körperpflege. Viel Platz dafür gab es jedoch in dem kleinen Haus dafür nicht, weswegen Sarin der Einfachheit halber das Schlafzimmer oben wählte, wo Ian schlief.
Vor ihm schäme ich mich nicht und selbst wenn er wach werden sollte und wissen will, was ich da mache... nun... wäre es eine Möglichkeit gewisse Dinge zu klären.
Sie bat nur zuvor die anderen dann ganz leise zu sein, da er sich seine Ruhe redlich verdient hatte. Sarin vergaß auch nicht die notwendigen Utensilien und nahm ach ihr nun sicher warm und trockenes Kleid mit nach oben. Sarin dirigierte mit an die Lippen gelegtem Zeigefinger Cinni nach oben und ließ ihn den Bottich nahe der Tür abstellen, dann schob sie ihn wieder leise hinaus und formte noch mit ihrem Mund ein tonloses: 'Dankeschön!'
Endlich wieder allein... mit einem schlafenden Ian... oh wie süß er aussieht!
Sarin stand einen Moment lang einfach still da und saugte den Anblick in sich auf. Ein Bild für die Sammlung in ihrem Herzen, das sie dort für immer bewahren würde. Die entspannten Züge des Dunkelelfen, der so finster drein schauen konnte das man es mit Angst bekam, waren im Schlaf so weich, dass er um Jahre verjüngt wirkte. Sie konnte verstehen, warum Dhansair sich in ihn verliebt hatte. Diese stille Seite an ihm war etwas so kostbares, das es auch Sarin wie ein Juwel in ihrem Herzen tragen wollte. Aber auch sein Körper ließ sie immer wieder leicht erschaudern, wenn sie ihn nur ansah. Ihre Augen wanderten die scharf geschnittene Kante seines Kinns hinab, über seinen Kehlkopf zu den Schlüsselbeinen wo seine festen Muskeln sich wölbten und dann unter der Decke verschwanden. Die Konturen seines Körpers unter dem Stoff und das noch warme Wissen von den nackten Tatsachen darunter, ließen sie nervös die Beine aneinander reiben.
Schhhh.... Reiß dich zusammen, Sarin! Er muss schlafen!
, ermahnte sie sich selbst. Dann legte sie so leise es ging die frischen vorm Kamin getrockneten Kleidungsstücke ab, zog sich das Nachthemd aus und mengte dem Wasser die reinigenden Bestandteile bei. Cas ließ ihr ein wenig Abstand, dass sie Privatsphäre hatte. Kurz darauf saß Sarin mit angezogenen Beinen mit dem Hintern in dem Miniaturmodell einer Badewanne und reinigte sich gründlich.
Sich selbst zu berühren...
...hm... das ist irgendwie... anders... neu...
Sie ließ die Knie so weit es eben in dieser Position auseinander fallen und glitt mit der Hand zwischen ihren Schenkeln hinunter.
Ui...
Verstohlen presste sie die Lippen aufeinander und spähte zum Bett hinüber wo ihr dunkler Ritter lag. Aus ihrer nun etwas niedrigeren Position konnte sie nur noch seinen Unterarm, die feinen Vertiefungen zwischen den Muskelsträngen und seine Hand sehen, aber unwillkürlich stellte sie sich vor, dass es nicht ihre Finger sondern Ians wären, die in sie eindringen würden. Ihr Atem flackerte bereits ein paar Mal und ihre Lider wurden schwer vor Verlangen. Der Bottich stand so an der Wand, dass sie sich mit den Schultern hatte dagegen lehnen können. Langsam ertastete sie die weichen Wände ihres Inneren mit ihrem linken Mittelfinger, drang tiefer in sich, dehnte die Leere uns seufzte gedämpft gegen ihre geschlossenen Lippen, während sich ihr Daumenballen gegen den süßesten Knoten an ihrem Körper presste, den man einfach nicht weg massieren konnte.
...leise... hmmmhmmm... jjaa...ui, da ist auch ne gute Stelle....hihihihhmmmm... schön gründlich sein.
Manche Dinge wurden beim massieren sogar eher härter als weicher. Und andere brauchte man nicht mal zu berühren, so wie Sarins hell rosafarbenen Knospen, die sich streckten und der Bewegung ihres sich wölbenden Rückens folgten. Sarin schloss die Augen.
… langsaahhm... leiseeehhh...huihhuihui...hmmmnocheinbisschentiefer....
In 88 Jahren Abstinenz hatte sich einiges angestaut, was jetzt entfesselt worden war. Doch Sarin hatte sich hin und wieder auch selbst berührt. Sie kannte die guten Stellen ihres Körpers die schnell zum Erfolg führen konnten, doch jetzt...
...Irgendwie ...ist es jetzt... anders...hui...tiefer... ich komme garnicht...hmmmrrrrr...
Irgendwie verlangte ihr Körper nach mehr, jetzt da er das 'Mehr' kennen gelernt hatte. Es reichte ihr nicht mehr einfach nur die kleine Perle zu quälen, bis sie aufgab. Sie versuchte die Leere zu füllen, aber auch das reichte nicht. Mit einem Hauch an süßer Frustration zog sie ihre Finger zurück und atmete tief. Ihre zuckenden Knie kamen zu Ruhe.
….grrrrhmmhmmm.... na wenigstens bin ich jetzt wieder sehr sauber.
Dann öffnete sie ihre Augen wieder und sah mit dem Nachhall ihres glühendem Hunger zum Bett.
War Cas ihr wieder gefolgt und lag erneut auf seinem Lieblingssessel? Hatte Hyazinthus ihr den Schlüssel schon übergeben? War Ian von ihren leisen Lauten erwacht?
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Montag 24. April 2023, 13:06

Hyacinthus verstand sein Handwerk, wenn es um Haarpflege ging. Das kam auch nicht von irgendwoher. Jemand mit so langen goldenen Haaren musste wohl täglich mehrere Stunden allein mit Bürsten verbringen, um es so seidig und glänzend zu bekommen. Er wusste, wie er mit Sarins Haaren umgehen musste. Als er jedoch zur ersten Strähne griff, schob Cas sich ein wenig dichter an Sarins Hals und schwebte schließlich ganz von ihr for, näher an das Feuer. So wirkte er eher wie ein bläulicher, großer Funken der Flammen. Er fiel kaum noch auf, was den Fokus für die Nachtelfe verlagerte. Erst gab sie sich ihrem Heldenlied hin, dann Cinnis umsichtiger Behandlung mit ihrer eigenen Haarpracht. Schließlich aber mussten sie und der Zyraner wieder anpacken, denn Ethel brachte das erhitzte Wasser, sowie den Bottich. Sarin entschied kurzerhand, sich nicht im Abort reinigen zu wollen. Dort war es zu dunkel und überhaupt viel zu kalt. Nein, sie glaubte fest daran, Iryan nicht zu stören, wenn sie sich still oben wusch. So war es dann auch, zumindest was den Aufbau betraf. Ethel wartete an der Tür, während Hyacinthus und Sarin den Bottich vorbereiteten. Den Dunkelelfen weckte keiner von ihnen.
"Endlich bekommt er etwas richtige Erholung", summte die alte Heilerin mit einem Blick zum Bett. Iryan rührte sich nicht. Er schlief wie der Fels, als den man ihn gern einmal bezeichnete. Das machte nun vielleicht keinen guten Leibwächter aus ihm, aber wie die Alte schon angedeutet hatte, brauchte er offensichtlich einige Stunden wahre Ruhe. Wie lang er wohl in sorgenvollen Albträumen um Sarins Wohlergehen gelitten hatte? Vielleicht kreisten sie immer noch durch seinen Kopf, aber um eine andere Person. Dhansair fehlte ihm gewiss.
Sobald der Bottich mit heißem Wasser aufgestellt war und Sarin sogar einige Tücher zum Abtrocknen erhalten hatte, scheuchte sie Hyacinthus hinaus. Auch Ethel verabschiedete sich. Nun war sie nur noch mit ihren Männern allein. Das hieß, sofern man Cas als solchen bezeichnen konnte. Es war ja nicht einmal klar, ob das Leuchten einem Geschlecht zuzuordnen war. Da es sich aber um ein Geschenk ihres verlorenen Halbdämonen handelte, stufte sie es natürlich sofort als männlich ein. Cas schien das nicht zu stören. Das Lichtlein schwebte gemächlich nahe des Bottichs auf und ab, zog sich aber zurück, sobald Sarin die Hüllen fallen ließ. Nicht, dass es sich etwas abschauen könnte, vielmehr erschien es als eine Geste des Respekts. Cas räumte ihr die nötige Privatsphäre ein und kuschelte sich wie schon beim letzten Mal in die Sitzmulde des Sessels, die Iryan dort hinterlassen hatte. Das Licht war definitiv geschrumpft! Von Sarins Platz im Miniaturzuber aus konnte sie ihn kaum noch ausmachen. Dadurch lenkte sie sich selbst auch auch nicht mehr unnötig ab und kümmerte sich um die Waschung. Die Kräuteressenzen im Wasser verströmten einen erholsamen Duft. Die Wärme aber regte nicht nur ihren Blutkreislauf an. Sarin musste feststellen, dass ihre Hormone seit ihrem sexuellen Erblühen geradezu durchdrehten. Sie fand sich zwar nicht in einem jugendlichen Gefühlschaos wieder, doch ihr Schoß verlangte bereits erneut nach Zuwendung. Iryan schlief und das sollte auch so bleiben. Außerdem war sie gerade dabei ein Sitzbad gegen mögliche Konsequenzen ihrer letzten Vereinigung zu vollziehen. Es wäre alles für die Katz, wenn sie sich direkt sofort wieder dem körperlichen Glück widmete, zumindest mit ihm. Außerdem sollte er schlafen!
Das bedeutete jedoch nicht, dass die Nachtelfe sich nicht aushelfen könnte. Die Götter hatten den Sterblichen nicht nur Hände geschenkt, um damit einem Handwerk nachzugehen. Langsam öffnete sie ihre Schenkel und suchte mit den Fingern zunächst nach der winzigen Perle, um die Iryan sich in unerfahrener Manier gekümmert hatte. Sarin war von seinem Tun zwar hin und weg gewesen, doch wusste sie am besten, welchen Druck sie wie ausüben musste, um schnell ein Übermaß an Reizung zu erhalten. Es dauerte nicht lange, da genügt es ihr nicht mehr, die kleine Glückskugel der Prinzessin nur tanzen zu lassen. Es wurde Zeit, dass sie in den Brunnen fiel, in dessen Tiefe sich nur ihre liebsten Froschprinzen vorgewagt hatten. Nun suchten Sarins Finger dort nach dem geheimen Zugang in ein Wunderreich. Mit etwas Eifer und der Vorstellung, es wäre erneut Iryan, der ihr Innerstes eroberte, trieb Sarin sich in weitere Ekstase. Sie entlockte sich selbst dabei das eine oder andere Stöhnen. Iryan weckte es nicht, jedoch wurde jemand oder etwas Anderes auf sie aufmerksam.
Vom Sessel aus glomm blaues Dämonenleuchten etwas heller. Cas erhob sich aus seinem Schlummer. Hätte er Augen besessen, wäre sein Blick sofort zum Bottich herüber gewandert und dort haften geblieben. Generell wirkte es aber, als beobachtete das kleine Licht seine Freundin bei ihren Vergnügungen. Es erhob sich von seinem Schlafplatz und schwebte immer unruhiger auf und ab, passend zu Sarins Stoßrhythmus in ihren eigenen Körper. Dann tänzelte es unstet hin und her und als Sarin erneut lüstern aufseufzte, huschte es in wilden Zickzackbewegungen um den Sessel.
Langsam näherte es sich dem Bottich, einem neugierigen Kind gleich, das heimlich die Mutter dabei beobachtete, wie sie ein Geschenk für es einpackte. Nur war Sarin eher dabei, etwas für sich zu entpacken. Allerdings wollte nicht die gleiche Freude aufkommen, wie sie jene mit den Männern erlebt hatte. Sie schaffte es nicht, ihren eigenen Gipfel zu erstürmen. Es reichte nicht.
Cas hopste einmal auf und ab, so dass sie zwangsläufig auf ihn aufmerksam werden musste. Er schwebte näher. Sein sanftes Licht pulsierte, dass sein Anblick allein genügte, um Sarin wilde Bilder strammer Stämme zu zeigen, deren hautfarbene Rinde mit dicken Wurzelsträngen lockte, während sie wusste, dass im Inneren wertvollstes Harz nur darauf wartete, an die Oberfläche zu sprudeln. Die Traumbilder verursachten zunehmende Unruhe in der Elfe, derer sie mit ihren eigenen Händen nicht mehr Herrin werden konnte. Aber auch das kleine Cas-Licht wirkte unruhig. Es schwirrte immer wieder um sie herum, wagte aber nicht, sich gegen ihre nackte Haut zu legen. Dabei hatte es allein dadurch schon einmal höchste Befriedigung herovrrufen können.
Ehe Sarin jedoch auf die Idee kam, sich Cas einfach wie ein Glühwürmchen zu fangen, um ihre Lust an seiner verbliebenen Leuchtkraft zu stillen, huschte er davon. Statt unter ihre Haut zu dringen und sie mit seinem Licht zu verzaubern, stob das kleine Blau zum Bett herüber. Die Decke raschelte nicht einmal, als er ihre Fasern durchdrang. Darunter aber zuckte Iryan Augenblicke später wie unter einem winzigen Stromschlag. Er rollte sich herum, atmete tief durch und dann ... fiel er Kopf und Arme voran aus dem Bett. Allein, dass er sich selbst in die eigene Decke verheddert hatte, bremste seinen Sturz und verhinderte einen hörbaren Aufprall für die untere Etage. Man hörte kaum, wie er auf dem Boden landete, weil er mehr darauf niederglitt als zu fallen. Trotzdem lag er nun da, ein halb ausgestreckter Nackter, der Sarin den schönste Mondfinsternist Celcias zeigte. Mit dieser blanken Kehrseite der Sonne konnte er Manthala Konkurrenz machen!
Schließlich kam erneut Bewegung in den Dunkelelfen. Hatte Cas ihn etwa aus dem Bett gestoßen und nun geweckt? Wo steckte das freche Lichtlein eigentlich? Sarin konnte es nicht sehen. Dafür sah sie, wie Iryan sich entfaltete. Er schien mit seinen eigenen Gliedmaßen jedoch Probleme zu haben. Jede Bewegung wirkte ungeschliffen und klobig, dass sie einem abgebrochenen Stück Holz näher kam als dem Muskelspiel von Elf und Mensch. Er verdrehte seinen eigenen Arm und riss daraufhin den Mund auf, ohne aber ein Geräusch abzugeben. Seine Augen waren noch immer geschlossen. Es wirkte alles sehr befremdlich. Plötzlich presste er seine Stirn gegen den Boden, hämmerte damit und wirbelte den Kopf hin und her. Er schien nicht so recht zu wissen, wie er sich rühren sollte. War er etwa doch in einem Albtraum gefangen?
Endlich kam er auf die Beine. Es sah unheimlich aus. Seine Glieder entwirrten sich, klappten um und jedes einzelne davon schien Schwierigkeiten zu haben, sich selbst in die richtige Position zu bringen. Wie eine Marionette, der man die Fäden abgestrennt klappten Arme und Beine immer wieder übereinander, bis es Iryan gelang, seinen Rumpf anzuheben. Der Kopf hing schlaff nach vorn, aber endlich gab er ein Geräusch von sich.
"...Sss....rrrnnn..." Es war seine Stimme, aber der Laut konnte unmöglich von ihm stammen. Er erinnerte an ... woher hatte die Elfe diese Klänge schon gehört? Es war kein Lerium und erst recht kein Celcianisch. Auch mit ihrer Muttersprache Herendia hatte es nicht viel gemein. Wenn sie es hörte, dachte sie an...
"Sss...arrrhhh....ii.....nnnhhhh....!!!"
Eine Kreatur mit verdrehten Gliedmaßen, bei denen teilweise kein Fleisch mehr am Körper hing, so dass Knochen blank lagen. Ein Wesen mit düsteren Augen, unterschiedlich groß, aber voller Hass und Zerstörungswut darin. Und Mordlust. Eine Bestie, die sich selbst verletzte, weil ihr Körper nicht dem eigenen Willen gehorchen mochte. Ein Ungetüm, das sie entdeckt hatte. Sie - Sarin. Und Castus. Die Sprache, welche Iryan gerade nutzte, rief Bilder der Erinnerung an den verlorenen Vater hervor. Castus' verlorenen Vater. Asmodeus. Die Laute erinnerten an ihn!
Und im nächsten Moment gelang es Iryan endlich, den Kopf anzuheben. Er hockte wie ein schlaffer Sack da, den Mund halb geöffnet, dass Speichel am Mundwinkel glitzerte. Sein Haar fiel ihm über die Schultern und auf die nackte Haut wie seidiger Teer. Darunter glomm ein Paar Augen, das zwar ebenfalls Blau war, aber nicht so leuchtete wie seine Iriden. Das war Dämonenblau, was soeben Sarins Gestalt erblickte. Schon schwankte der Dunkelelf nach vorn, kippte und stürzte wieder mit dem Gesicht auf den Grund. Er knurrte nicht auf. Er gab kein Geräusch mehr von sich, als er wiederholt und sehr hölzern seine eigenen Extremitäten sortierte. Dann riss er zeitgleich den Kopf hoch, überdehnte ihn, so dass Sarin den wippenden Adamsapfel deutlich sehen konnte, nicht aber länger die dämonenhaften Augen, weil er nach hinten spähte. "L....iii....rrrrrhhh....eeeb .... mmmhhh.... iiii.....cchchchhhrrrrrrrr!!!!" Der Körper schwankte, glitt nach vorn und zur Seite, aber endlich schien er eine Möglichkeit gefunden zu haben, sich forzubewegen. Mit einer Hand und Kraft, die nur Iryan besaß, zog er seine gesamte Masse über den Boden. Den Kopf behielt er in derselben, unnatürlich verdrehten Haltung im Nacken. Er konnte Sarin somit nicht direkt sehen und schien nur aus seinen Gedanken heraus ihre Richtung anzusteuern, aber es funktionierte immer besser. Iryans widernatürlich verdrehter Leib schob sich der Nachtelfe immer näher.
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 24. April 2023, 19:59

Mit silbern glänzender Haarpracht saß die Nachtelfe voller Verzücken in dem kleinen Schlafgemach. Iryan weckten Sarins kleine sehnsuchtsvollen Laute nicht, jedoch wurde jemand oder etwas Anderes auf sie aufmerksam. Noch bemerkte es Sarin nicht mal wirklich, denn ihre Finger tanzten mit ihren Sinnen. Vom Sessel aus glomm blaues Dämonenleuchten etwas heller. Cas erhob sich aus seinem Schlummer. Es wirkte, als beobachtete das kleine Licht seine Freundin bei ihren kleinen Vergnügungen. Langsam erhob es sich von seinem Schlafplatz und schwebte immer unruhiger auf und ab, passend zu Sarins Stoßrhythmus in ihren eigenen Körper. Dann tänzelte es unstet hin und her und als Sarin erneut lüstern aufseufzte, huschte es in wilden Zickzackbewegungen um den Sessel. DAS wiederum bemerkte die Nachtelfe erst aus dem halb gesenkten und von Lust verhangenem Augenwinkel, dann bewusster, als sie hin sah. Unwillkürlich lächelte sie ihm entgegen und versuchte noch tiefer in sich zu dringen, doch ihre Finger waren zu kurz. Ihr Herz schlug schnell und ihr Atem ging stoßweise. Ohne darüber nachzudenken, streckte sich ihre Hand nach Cas aus, lud ihn ein mitzumachen... irgendwie.
Langsam näherte er sich dem Bottich. Doch irgendwie wollte nicht die gleiche Freude aufkommen, wie sie jene die sie mit den Männern erlebt hatte. Sie schaffte es nicht, ihren eigenen Gipfel zu erstürmen. Es reichte nicht. Dhan, Castus und zuletzt Ian hatten sie 'verdorben' und ihren Hunger nach 'MEHR' entfacht. Das konnte wohl auch ihr kleiner Begleiter spüren.
Cas sanftes Licht pulsierte, dass sein Anblick allein genügte, um Sarin wilde Bilder strammer Stämme zu zeigen, deren hautfarbene Rinde mit dicken Wurzelsträngen lockte, während sie wusste, dass im Inneren wertvollstes Harz nur darauf wartete, an die Oberfläche zu sprudeln. Sie erinnerte sich an den ersten Anblick von Castus strammen Stamm und das blaue Gebüsch um seine Wurzeln und lächelte versonnen und verträumt. Dieses Bild hatte sich in ihr Unterbewusstsein gebrannt und sie schon damals bis in ihre Träume begleitet. Sarins Lider fielen wieder halb über ihre Augen und sie seufzte sehnsüchtig ihrer Fantasie entgegen. Wie damals wollte sie den Baumstamm erobern und die Quelle in sich sprudeln fühlen. Die Traumbilder verursachten zunehmende Unruhe in der Elfe, derer sie mit ihren eigenen Händen nicht mehr Herrin werden konnte. Aber auch das kleine Cas-Licht wirkte unruhig. Es schwirrte immer wieder um sie herum, wagte aber nicht, sich gegen ihre nackte Haut zu legen. Dabei hatte es allein dadurch schon einmal höchste Befriedigung hervorrufen können und Sarin sehnte sich nach Erlösung, doch ein Funken Sorge blieb, dass er sich dabei verasgaben könnte. Er hatte so viel gegeben von sich... zu viel!
Ich wünschte, ich könnte dir etwas zurück geben.
Das kleine Blau stob zum Bett herüber und Sarin folgte ihm mit trägem Blick. Ihre Finger suchten immernoch den süßen Punkt, den Ians Pfahl entdeckt hatte. Es raschelte nicht einmal, als Cas die Decke durchdrang. Iryan Augenblicke zuckte jedoch wie unter einem winzigen Stromschlag. Er rollte sich herum, atmete tief durch und dann ... fiel er Kopf und Arme voran aus dem Bett.
Auwei... was...???
Sarins in hr verflochtenen Finger zuckten herftig und sie stöhnte im doppelten Schreck kurz auf. Die Decke bremste seinen Sturz und verhinderte einen hörbaren Aufprall für die untere Etage. Trotzdem lag er nun da, ein halb ausgestreckter Nackter, der Sarin den schönste Mondfinsternis Celcias zeigte. Langsam zog Sarin ihr Hand von ihrem Schoß weg, etwas höher und massierte noch einen Moment lang ihre kleine Kische und den sanft gewölbten Hügel darüber unter dem sich der 'Kirschstiel' verbarg. Zuckend stellte sie fest, dass auch dieser in höchstem Maße emfindlich war. Doch sie sah zu Ian.
Ach Cas... jetzt hast du ihn wohl doch geweckt...
, dachte Sarin und betrachtete sinnlich und durchaus lüstern Ians Hintern. Sie leckte sich die Lippen und wappnete sich menthal auf das was kommen würde...
Wattebausch... mit Honigessig tränken... wo... ah da. Die Bademischung muss dann erst mal reichen... also rein damit.
Sie sah sich um und griff nach den bereit gestellten Utensilien. Schließlich hatte sie sich ja gut vorbereitet, dass weitere Runden mit ihrem Liebesten keine übermäßige Sorgen bereiten sollten. Ihre Finger waren flink und schnell alles dort paziert wo es hin sollte.
Kitzelt... wie Ethel meinte...hihi.
...doch was dann geschah, DAMIT hatte sie nicht gerechnet!
Sarin konnte Cas nicht mehr sehen, nachdem er unter der Decke verschwunden war. Dafür sah sie, wie Iryan sich 'entfaltete'. Er schien mit seinen eigenen Gliedmaßen jedoch Probleme zu haben. Jede Bewegung wirkte ungeschliffen und klobig, dass sie einem abgebrochenen Stück Holz näher kam als dem Muskelspiel von Elf und Mensch.
Was... macht er denn da?
Er verdrehte seinen eigenen Arm und riss daraufhin den Mund auf, ohne aber ein Geräusch abzugeben. Sarin ließ von sich ab und wollte erschrocken aufspringen...
Das muss doch weh tun...
Seine Augen waren noch immer geschlossen.
Was??? Was passiert hier? Cas??? Macht er das vielleicht?
Es wirkte alles sehr befremdlich. Plötzlich presste er seine Stirn gegen den Boden, hämmerte damit und wirbelte den Kopf hin und her.
Au! Nicht doch! Mach das nicht. Warte... ich komme... dir zu hel...
Sarin rutschte kurz mit den Händen weg, da Honig und Wasser eine süße, wenn auch etwas flutschige und leicht wächsernde Mischung ergaben. Die Feuchtigkeit hatte den Boden um dem Bottig bei ihrem inneren Fingerspiel etwas rutschig gemacht. Es dauerte etwas, bis Sarin auf alle Viere kam und dann vor dem Bottig kauerte. Ian kam gerade auf die Beine. Es sah unheimlich aus und sie sah die Stirn runzelnd zu ihm auf. Seine Glieder entwirrten sich, klappten um und jedes einzelne davon schien Schwierigkeiten zu haben, sich selbst in die richtige Position zu bringen. Wie eine Marionette, der man die Fäden abgestennt hatte, klappten Arme und Beine immer wieder übereinander, bis es Iryan gelang, seinen Rumpf anzuheben. Der Kopf hing schlaff nach vorn, aber endlich gab er ein Geräusch von sich.
"...Sss....rrrnnn..."
Es war seine Stimme, aber der Laut konnte unmöglich von ihm stammen. Er erinnerte an ... woher hatte die Elfe diese Klänge schon gehört? Es war kein Lerium und erst recht kein Celcianisch. Auch mit ihrer Muttersprache Herendia hatte es nicht viel gemein. Wenn sie es hörte, dachte sie an...
"Sss...arrrhhh....ii.....nnnhhhh....!!!"
...Sarin... mein Name... aber er klingt so anders.
Eine Kreatur mit verdrehten Gliedmaßen, bei denen teilweise kein Fleisch mehr am Körper hing, so dass Knochen blank lagen. Sarin schüttelte sich.
Nein, das kann nicht sein!
Ein Wesen mit düsteren Augen, unterschiedlich groß, aber voller Hass und Zerstörungswut darin, kam ihr in den Sinn. Eine Bestie, die sich selbst verletzte, weil ihr Körper nicht dem eigenen Willen gehorchen mochte. Ein Ungetüm, das sie entdeckt hatte. Sie - Sarin. Und Castus. Die Sprache, welche Iryan gerade nutzte, rief Bilder der Erinnerung an den verlorenen Vater hervor. Castus' verlorenen Vater.
Asmodeus?
Die Laute erinnerten an ihn! Noch einmal schüttelte Sarin die düsteren Erinnerungen ab, die sich ihr aufdrängen wollten. Der Dämon war fort. Sein Sohn war es auch, aber sein Geschenk war hier... und Ian! Zwei Seelen die sie bedingungslos liebte!
Nein! Nicht As... Cas... Castus!!! Castus muss... muss ihn ihn gefahren sein... oder so? Ian und er sind doch verbunden...
Im nächsten Moment gelang es Iryan endlich, den Kopf anzuheben. Sarin starrte ihn an. Er hockte wie ein schlaffer Sack da und hob den Blick.
Das ist Dämonenblau! Castus! Es MUSS Cas sein!
Schon schwankte der Dunkelelf nach vorn, kippte und stürzte wieder mit dem Gesicht auf den Grund, aber berührte ihn nicht, denn Sarin hatte ihn aufgefangen. Sein Kopf ruhte an ihrer Brust und sie hielt ihn so fest sie konnte. Er versuchte seine Extremitäten zu sortierten.
„Warte... ich helfe dir...“
Doch da riss er zeitgleich den Kopf hoch, überdehnte ihn, so dass Sarin den wippenden Adamsapfel deutlich sehen konnte, nicht aber länger die dämonenhaften Augen, weil er nach hinten spähte. Seine anormal verwinkelten Bewegungen waren mehr als irritierend, aber lösten auch noch etwas anderes in Sarin aus. Sie spürte verwirrende Eindrücke in sich, konnte sie nicht benennen...
Sehnen... Leid...Leiden...Leidenschaft... Mitleidenschaft... Mitleid? Was ist das? Wie kann ich ihm helfen?
"L....iii....rrrrrhhh....eeeb .... mmmhhh.... iiii.....cchchchhhrrrrrrrr!!!!"
Der Körper schwankte, glitt wieder nach vorn und Sarin beugte sich im gleichen Augenblick ihm entgegen. Sie verstand die Worte nicht, aber sie fühlte die Verzweiflung in ihm wie einen Widerhall... ein Echo. Es schauderte sie ein wenig, da der Klang so gruselig war, aber...
Wenn das Haraxisch ist, dann ist das nicht nur Asmodeus Sprache, sonder auch die seines Sohnes.
„Castus! Cas! Ian! Was soll ich tun? Ich liebe euch! Ich verstehe dich nicht. Was...?“
Was auch immer hier gerade geschah, Sarin ...liebte. War sie zu 'blauäugig' – zu nativ um etwaige Gefahren zu sehen? Ganz bestimmt! Sie liebte und sorgte sich um Ian.
„Cas, bist du das?“
Ians schwerer Körper kippte nach vorne, zog sich weiter voran und Sarin verlor das Gleichgewicht. Sie rutscht über den süß-feuchten Boden seitlich mit einem Bein weg. Aus dem Zwischenfersensitz schlitterte ein Bein zur Seite. Ians Torso drückt zeitgleich sie nach hinten und sie versuchte ihre Beine noch irgendwie zu sortieren. Mit einigem Gerutsche schaffte sie es Ians Körper seitlich aufzufangen.
„Wo willst du hin? Willst du raus?...“
In der Richtung würde er einfach über sie drüber krauchen. Sarin stützte sich mit einem Arm noch irgendwie hinter sich ab und streichelte mit der freien Hand Ians abgewandte Wange um seinen Blick vielleicht wieder zu sich zu locken.
„Ian... Ich liebe dich!“
, versuchte sie es in Lerium. Vielleicht erreichte sie ihn so? Oder zumindest einen Teil von ihm?
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Freitag 28. April 2023, 09:39

Heute Nacht sollte es wohl zu keinem Höhepunkt mehr für die Elfe kommen, jedenfalls keinem, nach dem sie sich gesehnt hatte. Ihr Versuch, den Gipfel der Ekstase durch eigenes ... Handwerk zu erreichen, wurde jäh unterbrochen. Iryan war im Schlaf aus dem Bett gestürzt! Wenigstens hatte er dabei keinen allzu großen Lärm veranstaltet, so dass Sekunden später Ethel, Hyacinthus oder Xot plötzlich im Raum stehen könnten, während sich Sarin noch immer gründlich wusch ... innen. Sie machte zunächst auch keine Anstalten, sich zu rühren. Zu groß war der überraschende Schreck, dass es Ian gelungen war, einfach so aus dem Bett zu fallen. Ihr eigenes Begehren fiel indessen nicht ab, überlagerte den ersten Schock und bereitete sie insgeheim darauf vor, wie ihr LIebster wohl reagieren mochte, wenn er sie so vorbereitet sah - für ihn, für eine weitere Runde höchster Liebe und Freude. Der vernünftige Teil ihres Selbst ging schon die Planung durch, um dieses Mal im Vorfeld ein ungewolltes Kinderglück zu verhindern. So gab sie Iryan Zeit, aus seiner leidlichen Pose zu erwachen und sicg bequemeren Liegeoptionen zu widmen. Sarin kümmerte sich derweil darum, dass der frisch eingeführte Wattebausch nicht zu stark kribbelte, obwohl auch das in ihrem derzeitigen Zustand durchaus seinen Reiz besaß.
Erste Reize schienen auch in Iryan geweckt. Endlich regte er sich, allerindgs plötzlich ganz anders als Sarin es erwartet hätte. Angesichts seiner mit halb verdrehten Gliedern hölzernen Bewegungen obsiegte der Schreck in Sarin erneut. Sie sprang auf und aus dem Bottich, um Iryan zu Hilfe zu eilen. Dabei hinterließ sie eine feine Spur aus Feuchtigkeit, während ihre helle Haut wie Mondlicht glänzte.
Iryan hatte sich inzwischen sortiert, machte jedoch weiterhin den Eindruck, nicht wirklich da zu sein. Die geschlossenen Augen komplettierten das unheimliche Bild. Er erinnerte an einen Schlafenden und zugleich an eine Holzpuppe in Kinderhand, die wild umher geschleudert und auf den Boden gepresst wurde, dass ihre Extremitäten bei jeder Bewegung irgendwie falsch abstanden. Plötzlich durchdrang ein Laut die düstere Stille. Sarin erkannte die Sprache nicht, wohl aber ihren Namen. So entsetzlich hatte sie ihn noch aus keinem Munde gehört. Es verursachte ihr direkt eine Gänsehaut, zusammen mit Iryans Anblick. Das Bild erinnerte sie sofort an den Dämon. Die Art und Weise, wie ihr Liebster zu ihr sprach, passte so ungemein darauf, dass sie es nicht wahr haben wollte. Asmodeus war tot, vernichtet - Castus hatte es sie gekostet. Er konnte unmöglich noch hier sein und schon gar nicht in Iryan! War jener von den Überresten des Haraxwesens besessen? Für den Augenblick wirkte es so, vor allem als er erneut nach ihr rief mit diesem Zischen, dieser von Chaos und Hass durchdrungenden Sprache.
Ehe Furcht und Schrecken ihrer Herr werden konnten, schüttelte Sarin die düsteren Gedanken ab. Es konnte nicht sein, unmöglich! Das hier war nicht Asmodeus, sondern Ian, ihr geliebter Ian. Und Cas ... das kleine Licht, das eben noch zu ihm unter die Decke gehuscht war. Ein Überbleibsel von ihrem zweiten Geliebten. Castus hatte sich auch mit Iryan verbunden. Ob das Licht ihn nun ebenfalls gefunden hatte? Lieber stellte Sarin sich eine Besessenheit durch Cas vor, das machte den Anblick aber nicht weniger schaurig.
Ihr Gedanke bestätigte sich für sie, als Iryan nicht nur den Kopf anhob, sondern auch die Lider. Das Blau darunter war nicht das seine! Es erinnerte an die Haarpracht beider Haraxier, Vater und Sohn. Es erinnerte an die kleinen blauen Sterne im Galaxienmeer von Castus' Augen. Das war Dämonenblau. Nur Cas konnte in Iryan gefahren sein. Für Sarin gab es keine Alternative.
Jeder andere wäre geflohen, aber Sarin konnte nun weiterhin an Gutes glauben. Sie fürchtete nicht das Dämonische. Castus war zur Hälfte ein solches Wesen aus dem Harax gewesen und niemand hatte eine dermaßen reine, unschuldige, schamlose Seele besessen wie er. Sarin verurteilte Dämonen nicht als grundsätzlich böse und so entschied sie, dass auch Iryan von keiner bösen Macht besessen war, so unheimlich er im Moment auch aussah. Sie kam ihm zu Hilfe. Sie eilte herbei und fing ihn auf, ehe er ein zweites Mal den Boden küssen konnte.
Der Körper, der ihr entgegenfiel, war noch immer schwer. Es war noch immer Iryan und seine Muskeln wogen eine Menge. Derzeit schienen sie allerdings zu kraftlos, um sich selbst zu halten. Schlaff und schwer hing der Leib auf Sarins Schoß. Sein Kopf lehnte sich gegen ihre Brust, aber es fehlte die Röte in seinen Wangen, das wohlige Seufzen oder eine andere von den Reaktion, die Sarin an ihm so liebgewonnen hatte. Es war sein Leib, aber es war nicht er selbst.
Iryan riss den Kopf auf unnatürliche Weise zurück, röchelte noch einmal in dieser fremden Sprache und präsentierte Sarin die eigene Kehle auf eine Weise, dass jeder Assassine von Natur aus dazu verlockt worden wäre, eine Klinge darüber entlang zu ziehen. Sarin hatte dieses Bedürfnis nicht.
"Castus! Cas! Ian! Was soll ich tun? Ich liebe euch! Ich verstehe dich nicht. Was...? Cas, bist du das?" Wer immer in Iryans Körper steckte, antwortete nicht. Der Mund war zwar wie bei einer verzerrten Fratze aufgerissen, doch es drang kein Laut mehr daraus hervor, auch nicht auf haraxisch. Speichel tropfte aus dem Mundwinkel, das war es auch schon. Der Fokus des Leibes lag darauf, an irgendein Ziel zu gelang. Er wand sich seltsam unförmig in Sarins Armen, als wüsste der selbst nicht so recht, auf die Beine zu kommen.
"Wo willst du hin? Willst du raus...?" Sarin hielt daran fest, dass irgendeine gute Seele noch immer in diesem Körper steckte. Das war kein Dämon, sie ließ sich da auch nicht durch die verdrehten Gliedmaßen beirren. Sie strich Iryan über die Wange. Der Leib warf den Kopf herum, so dass sie erneut von diesen tiefblauen Haraxaugen angestarrt wurde. Selbst die Pupillen hatten jene Farbe angenommen, dass der Blick des Dunkelelfen leer wirkte. Tot. "Ian ... Ich liebe dich!"
Das wirkte. Die leeren Augen starrten sie noch geraume Zeit an, aber der Körper machte keine Anstalten mehr, in irgendeine Richtung zu kriechen. Dann erschlaffte er und zusammen mit dem Schwinden der Dämonenfarbe aus seinen Iriden schwand auch die Kraft aus seinen Gliedern. Iryan sackte vor, so dass Sarin ihn nur um Haaresbreite erneut auffangen konnte. Trotzdem glitten sie zusammen zu Boden. Er war einfach zu schwer. Reglos blieb der Elf liegen und hätte Sarin ihn nicht atmen gehört, sie hätte nun schwören können, dass der letzte Hauch Leben ihn verlassen hätte.
Was ihn stattdessen verließ, war klein und schimmerte nur noch so schwach, dass man das Dämonenblau gerade noch so erkennen konnte. Jetzt war Cas wirklich zu eime Glühwürmchen verkommen. Nicht größer als ein Kirschkern aus mehr Nebel als Leuchten entstieg er Iryans aufgerissenem Mund und schwebte fast schuldbewusst über seinem in sich zusammengesunkenen Leib. Dann huschte das Lichtlein - der verbliebene Funke - zurück in Richtung Sessel und ließ sich in der Mulde nieder. Wie riesig sie nun wirkte und wie klein und verloren Cas darin.
Ehe Sarin sich dem Glühen widmen konnte, gab Iryan ein langes Stöhnen von sich. Er ächzte und rührte sich, rollte sich ein wenig von Sarin fort, bis er auf dem Rücken lag. "Wo... bin ich?", brachte er hervor, klang dabei etwas heiser. Er kniff die Augen zusammen, bis er über sich die Zimmerdecke ausmachen konnte. Dann runzelte er die Stirn und richtete sich langsam auf. "Was ... Sarin?" Er blickte sie vollkommen desorientiert an. Sogleich fuhr seine Hand an den Kopf, rieb über die Schläfen und kniff anschließend in die Nasenwurzel. "Oh, ich hatte einen seltsamen Traum. Er fühlte sich nicht wie meiner an. Du warst da ... wunderschön, wie Manthala und Faldor dich schufen." Er musterte sie noch einmal, nickte dann. "Ja ... genau so ... wunderschön", murmelte er. "Da war dieses ... Verlangen. Diese Sehnsucht. Ich... hm?" Er berührte seine Augen, wischte darüber und auf dem dunklen Handrücken schimmerte Feuchtigkeit. Anschließend liefen ihm Tränen die Wangen herab, über denen er mit fragendem Blick zu Sarin sah. "Was geht hier denn vor?"
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 28. April 2023, 12:55

"Ian ... Ich liebe dich!"
Das wirkte. Ians leeren Augen starrten sie noch geraume Zeit an, aber der Körper machte keine Anstalten mehr, in irgendeine Richtung zu kriechen.
Was... was passiert hier nur?
Dann erschlaffte er und zusammen mit dem Schwinden der Dämonenfarbe aus seinen Iriden schwand auch die Kraft aus seinen Gliedern. Iryan sackte vor und sie glitten zusammen zu Boden.
Cas verließ den Körper, war klein und schimmerte nur noch so schwach, dass man ihn für ein Glühwürmchen hätte halten können. Er entkam als Leuchten Iryans aufgerissenem Mund und schwebte fast schuldbewusst zurück in Richtung Sessel.
Da gab Iryan ein langes Stöhnen von sich. Er ächzte und rührte sich, rollte sich ein wenig von Sarin fort, bis er auf dem Rücken lag. Besorgt sah sie hinterher und streichelte Ians Brust.
"Wo... bin ich?"
Er kniff die Augen zusammen, dann runzelte er die Stirn und richtete sich langsam auf.
"Was ... Sarin?"
Er blickte sie vollkommen desorientiert an. Sogleich fuhr seine Hand an den Kopf, rieb über die Schläfen und kniff anschließend in die Nasenwurzel.
"Oh, ich hatte einen seltsamen Traum. Er fühlte sich nicht wie meiner an. Du warst da ... wunderschön, wie Manthala und Faldor dich schufen."
Er musterte sie noch einmal, nickte dann.
"Ja ... genau so ... wunderschön... Da war dieses ... Verlangen. Diese Sehnsucht. Ich... hm?"
Er berührte seine Augen, wischte darüber und auf dem dunklen Handrücken schimmerte Feuchtigkeit. Anschließend liefen ihm Tränen die Wangen herab, über denen er mit fragendem Blick zu Sarin sah.
"Was geht hier denn vor?"
Sarin legte spontan beide Hände an seine Wangen und schüttelte leicht den Kopf, während sie die eigenen Schultern hoch zog.
„Ich weis es nicht.“
Sie rückte näher und schmiegte sich an seine Brust und versuchte so genau wie möglich wieder zu geben was in der Zeit in der Ian geschlafen hatte passiert war.
„Wie fasse ich das am besten zusammen?... am Besten gerade heraus! Ich habe mir etwas Sorgen gemacht wegen... unserer Verhütung, also habe ich...“
Sie fasste ihr Gespräch mit Ethel zusammen, berichtete über die vielen leidenden Seelen dort draußen, die sie gesehen hatte beim Wäsche herein holen, ihrem Gesang und was Cas dort für viele getan der einsamen Herzen getan hatte. Dann setzte sich ihr Bericht zu Hyazinthus 'Nachtisch' in Form eines Liedes fort, bis zu dem Moment, da sie etwas zögerlich erklärte:
„...dann war ich wieder allein und hatte mit dem Bad begonnen. Cas war schon geschwächt und dich wollte ich auch nicht wecken. Also... habe ich mich zu waschen begonnen und versucht... also... allein meinen Körper und dieses neue Gefühl zu erkunden.“
Sie war deutlich röter um die Nase geworden. Ganz so schamlos wie einst Castus konnte sie einfach nicht daher reden.
„Ich ...ich habe mich selbst berührt und das hat Cas dann mitbekommen und war... irgendwie ganz aufgeregt. Dann ist er unter deine Decke und ich 'vermute', dass er deinen Körper irgendwie übernommen hat. Es sah ganz merkwürdig aus und er...also du hast auch gesprochen. Ich glaube das war haraxisch... klang gruselig. Meinen Namen habe ich verstanden und dann kam noch etwas, dass klang irgendwie so: L....i....r ...h....e..b .... m...h.... i..ch..r... nur noch röchelnder.“
Sarin sah mit einer Mischung Besorgnis und tadelndem Unmut zu dem winzigen Glühen hinüber.
„Ich hatte mich noch zuvor gefragt... mir gewünscht ihm irgendwie helfen zu können. Ich würde ihm so gern etwas zurück geben können... aber er hat sich stattdessen noch weiter verausgabt. Was wenn er sich auflöst? Er ist so... so winzig. Ian ich habe Angst um ihn.“
Sie schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf.
„Ich verstehe das alles nicht. Was geht hier nur vor?“
Einen Moment hielt sie sich aus lauter Sorge verkrampft an Ian fest und schnaufte verzweifelt.
„Ich weis nicht was ich tun soll.“
Sarins Frustration ging noch weiter, denn in ihrem Innern rasten schon wieder die Gedanken in alle Richtungen, fanden aber keinen Punkt um sich festzuhalten. Was brachte eine ganze Stadt voller Magier, die aber Dämonologie verteufelten. Wen konnte sie fragen?
Mallhalla!
, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
„Mall! Ich muss zu Mallhalla! Wenn jemand Cas...sein Leuchten versteht, dann sie.“
Fast wäre sie nackt wie Manthala ihren traumhaften Körper ersonnen hatte aus der Tür gestürmt. Doch die zwei Tage Liegen saßen ihr noch immer leicht in den Knochen, dass sie kurz taumelte, als sie aufgesprungen war.
„Ok... langsamer... Wo sind meine Sachen...?“
Sarin begann ihre Kleidungsstücke zusammen zu suchen und sich anzukleiden. Sie sah sich nach einem kleinen Behälter um, wo sie Cas sicher drin transportieren konnte. Sarin wollte nicht mehr warten, denn ein bisschen hatte sie schon die Panik erfasst, da Cas so klein geworden war. Sie wollte nicht sein Geschenk verlieren, nur weil dieser in seiner Naivität einmal mehr sich überanstrengt hatte. Immer wieder schüttelte sie über ihn leicht den Kopf, wenn sie das winzige Leuchten betrachtete.
„...so unvernünftig!“
Sarin ärgerte sich ein bisschen, aber sorgte sich vor allem anderen um Cas. Ihre Liebe ließ sie vielleicht ein bisschen übereilt handeln, aber sie hatte schlicht Angst ihn gleich wieder zu verlieren...
Du bist das letzte, was mir von Castus geblieben ist! Du darfst mich nicht verlassen!
Sarin packte ihre Tasche ein, auch die neuen Utensilien von Ethel. Auf dem Weg würde sie sich noch bei der Heilerin für alles bedanken und dann hinüber zur Taverne und den Zimmern der Mädchen gehen, wo noch ihre Rubinschmuck versteckt sein sollte. Dann wollte sie den magischen Tunnel über die Wäschekammer betreten. Hatte Cinni ihr den Schlüssel für die Schnellreise nach Zyranus übergeben? Wenn nicht musste sie ihn noch holen.
Soweit der Plan, aber vielleicht hielt sie Ian noch einmal zurück?
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Re: Wo es beginnt

Beitrag von Erzähler » Dienstag 2. Mai 2023, 14:55

Langsam fand Iryan wieder zu sich. Er lauschte Sarins Wiedergabe der Ereignisse, während er das tränenfeuchte Gesicht abwischte. Warum sie liefen, konnte er sich nicht begreiflich machen, aber ebenso wenig wollte ihm in den Kopf, wie es hatte passieren können, dass er am Boden erwacht war. Erst Sarins Ausführungen verschafften Klarheit. Sein Blick wanderte zum Sessel, in dessen Mulde Cas nun ruhte oder vielmehr, was von ihm übrig war. Das Leuchten reichte kaum noch aus, irgendetwas zu erhellen. Es glich vielmehr einem einzelnen Funken einer längst erloschenen Feuerstelle, der nun einen ganzen Saal erhellen sollte. In absoluter Dunkelheit erkannte man ihn, aber das war es auch schon. Cas' Licht war zu schwach, um noch irgendetwas zu erfüllen oder irgendjemanden.
Iryans Blick lag auf dem Sessel mit seinem geheimnisvollen Nutzer, doch seine Aufmerksamkeit blieb weitreichend. Als Leibwächter musste er stets für alles ein offenes Auge und Ohr besitzen. So nahm er Sarins Bericht selbst dann aufmerksam auf, auch wenn er sie nicht anschaute. Dafür hielt er sie, so dass sie sich an seine nackte Brust kuscheln konnte. Sein kräftiger Herzschlag beruhigte, dabei war es selbst überhaupt nicht ruhig. Es pochte heftig hinter Iryans Brust und die Nuance von Rot auf seinen inzwischen getrockneten Wangen zeugte von der Verlegenheit gegenüber Themen wie Verhütung oder der Erkundung des eigenen Körpers. Er ging auch nicht näher auf beides ein als mit einem Räuspern. Es gab andere, weitaus weniger pikante Themen, denen man sich nun widmen konnte. Ganz oben auf der Liste stand nach wie vor Cas' Handlung. Was immer er getan hatte, sowohl Sarin als auch Iryan vermuteten das gleiche.
"Er hat sich also meiner bemächtigt, um ... was zu tun?" Nun wanderten die Augen zurück zur Nachtelfe. Sie leuchteten wieder blau, aber fern von dem Dämonischen, das Castus oder Asmodeus besessen hatten. Doch Sarin erinnerte sich noch gut an den Blick und auch an die Worte, die Iryans Lippen verlassen hatten. Sie sah sich sogar in der Lage, jene wiederzugeben und es gelang ihr sogar besser als ihre Versuche, Lerium zu sprechen. Trotzdem konnte Iryan mit den eher brachialen Lauten nichts anfangen. Er zuckte mit den Schultern, schüttelte den Kopf. "Es klingt seltsam, aber ob es haraxisch war kann ich dir nicht sagen. Da bräuchten wir vermutlich einen Ritualmagier oder ... oder Castus." Er senkte kurz betreten den Blick. Selbst er vermisste den Halbdämon. So sehr, dass seine Hand zwangsläufig zu seinem Herzen fuhr und sich darüber legte. Es schlug noch immer, weil Castus seiner Zeit einen Teil der eigenen Seele geopfert hatte, um Iryans Leben zu retten. Was hatte das verbliebene Cas-Licht geopfert und wofür?
"Wenn wir nur wüssten, was es damit erreichen wollte", seufzte der Dunkelelf. Sowohl er als auch Sarin schauten erneut zum Sessel herüber, aber Cas rührte sich nun nicht mehr. "Ich hatte mich noch zuvor gefragt ... mir gewünscht, ihm irgendwie helfen zu können. Ich würde ihm so gern etwas zurückgeben können ... aber er hat sich stattdessen noch weiter verausgabt. Was, wenn er sich auflöst? Er ist so ... so winzig. Ian, ich habe Angst um ihn." Iryan kam überhaupt nicht dazu, etwas auf ihre Sorge zu erwidern, da erreichte Sarin schon ein Geistesblitz. Mallahall kannte Castus wie keinen anderen. Wer, wenn nicht sie, wäre in der Lage, mehr mit dem Lichtlein anfangen zu können, das er Sarin hinterlassen hatte? Sie würde gewiss einen Weg finden, mit ihm zu kommunizieren und vielleicht sogar eine Möglichkeit erkennen, ihm zu helfen. Darüber hinaus musste Sarin ihr ja ohnehin noch die erschütternde Botschaft überbringen, was aus ihrem liebsten Zieh-Neffen geworden war. Jetzt jedoch jagten andere Beweggründe sie in die Höhe, dass sie sich in Windeseile von ihrem liebsten Wächter löste und aufsprang.
Schon huschte sie durch den Raum und klaubte alles zusammen, das sie ihr eigen nannte. Die Nachtelfenkleidung war bereits trocken und noch immer ein wenig warm vom Kaminfeuer. Außerdem suchte sie nach einem Behältnis, um Cas darin transportieren zu können. So schwach wie er noch glomme fürchtete sie, dass er allein schon vom eiskalten Wind des Graslandes erlöschen könnte. Zwischen Ethels Nippes und Plunder entdeckte sie schließlich etwas, das selbst ihr Schneiderinnenherz höher schlagen ließ: Ethel plauderte nicht nur gern aus dem Nähkästchen, sie besaß auch eines. Es war rechteckig und aus Holz gefertigt, aber die Wände bestanden aus reißfestem Stoff, der sich über den Holzrahmen des Kästchens spannte und so die Seiten bildete. Stickereien aus Garn zierten die äußeren Seitenwände und zeigten verschlungene Rosen, Reben mit purpurnen Trauben daran und junge Zweige mit kleinen, weißen Weidenkätzchen daran. Darin konnte Sarin Cas mit sich führen, ohne dass er entdeckt würde oder erstickte. Der Stoff ließ genug Luft hindurch, sofern ein Geschöpf wie er überhaupt atmen müsste. Sicher war sicher, das Nähkästchen war der perfekte Ort für ihn. Im Inneren fand sich auch immer noch Garn und winzige Flicken aus buntem Stoff. Er konnte es sich dazwischen gemütlich machen wie in seinem Sessel und das tat er sogar, als Sarin ihm den Platz anbot. Artig schwebte er in das Kästchen hinein, ohne zu wissen, was sie über ihn dachte und wie sehr sie sich sorgte. Er war doch alles, was ihr von Castus geblieben war. Er durfte sich nicht auflösen!
"... so unvernünftig!", ärgerte sie sich. Da trat Iryan hinter sie. Er hatte sich inzwischen das Nötigste angezogen und griff nun nach ihrem Handgelenk - nicht grob, aber eindringlich. "Ja, wie Castus manchmal und wie du ebenfalls, jedenfalls im Moment. Sarin ... ich weiß, du hast Angst um ihn, aber renn doch nicht kopflos einfach nach vorn. Du willst Mallahall aufsuchen? Gut und schön, aber sie wird um diese Zeit ohnein noch schlafen." Nicht einmal das. Mallahall könnte noch immer unpässlich sein. Ob sie sich inzwischen von dem seltsamen, magischen Energieschock des Avatars erholt hatte? Aber davon wusste Iryan nichts, er war nicht mit in der Magierstadt gewesen. Er zog die Nachtelfe erneut an sich heran, um sie zu umarmen und zu drücken. "So schnell verlässt du mich schon wieder", murmelte er in ihre offenen, gebürsteten Haare. "Gib uns doch noch die paar Stunden bis zum Morgengrauen. Wir beobachten Cas und wenn er noch kleiner wird, bringe ich dich persönlich in die Magierstadt hinein." Nun war er unvernünftig, aber ihm ging es ähnlich wie ihr. Er hatte nur noch sie und wieder wollte sie ihn im Dorf zurücklassen. Allein sein treues Herz war es, das ihn überhaupt warten und ausharren ließ, aber für wie lange? Es hing schließlich auch an seinem Freund und Herrn. Wenn er wüsste, wo Dhansair nun steckte, würde er auf Sarins Rückkehr warten?
Sie hatten beide ein schweres Los gezogen. Umso wichtiger war es, dass sie auch füreinander da wären. Iryan half Sarin dabei, einen Beutel vorzubereiten. Viel zu packen hatte sie nicht, aber für den Notfall versorgte er sie mit einem Satz Kleidung von Ethel - schlicht, farblos und schon etwas abgetragen, aber immerhin ein Ersatz für ihre Nachtelfensachen. In Zyranus würde sie sich vielleicht neu eindecken können. Dazu fehlte es ihr aber an Geld. Also entschieden sowohl sie als auch Iryan sich dazu, noch vor Anbruch des neuen Tages zur Taverne des Dorfes zu gehen. Ethel hielt die beiden nicht auf und Hyacinthus war schon wieder am Feuer eingenickt.
In der Taverne selbst, deren Türen unverschlossen waren, herrschten nicht die besten Zustände. Die Frauen, welche Sarin schon hatte kennen lernen dürfen, agierten nach wie vor als Pflegerinnen und wachten über die verletzten Soldaten. Sie waren noch zahlreicher geworden, so dass kaum ein Flecken Platz mehr im Raum war. Überall stöhnte jemand vor Schmerz, wimmerte oder seufzte sogar im Schlaf. Ein Luxus, den die Heilkundigen nicht besaßen. Sie hielten sich mit Tee am Funktionieren, so lange es ging und gönnten sich selbst dann nur wenige Stunden Ruhe. Es kostete Sarin einiges an Überredungskunst, das Zimmer aufsuchen zu dürfen, in dem Iryan eins untergebracht worden war. Dort lagen nun sechs Patienten, die sich jede Ecke des Raumes und das Bett teilten. Sarin musste gehörig aufpassen, keinen von ihnen zu wecken, als sie nach ihren versteckten Juwelen suchte. Sie fand nicht alle, aber eine Hand voll. Es würde schon ausreichen, um sich in Zyranus mit einigen Vorräten zu versorgen. Das kostbare Kleinod steckte sie ein und verließ mit Iryan wieder die Taverne. Sie konnte noch nicht durch den magischen Tunnel. Cinni hatte ihr den Schlüssel noch nicht gegeben!
Also hieß es, wieder zurück zu Ethels Haus, den Zyraner wecken und sich das magische Artefakt aushändigen zu lassen. Dann verabschiedete sie sich von ihm, der Alten, Xot und Iryan. Letzterer sah sie mit traurigen Augen an. Sie fehlte ihm bereits, aber er sagte nichts mehr dazu. Er drückte sie nur nochmal, schenkte ihr einen der innigsten Küsse, den er ihr spenden konnte und bat sie, auf sich Acht zu geben. Er würde bei Ethel sein und jeden Abend bis Mitternacht ausharren, falls sie ihn besuchen käme. Das versprach er ihr. Dann musste seine Nachtelfe ihn zurücklassen. Ihn, Hyacinthus, Xot Hau'r und Ethel Humboldt. Sie alle winkten ihr, als in der Ferne bereits erstes Dämmerlicht den Himmel in hauchzartes Gelb hüllte.
Sarin eilte sich nun, wieder in die Taverne zu gelangen. Der Weg zum Vorratskämmerchen stand ihr deutlich offener als der in Iryans altes Zimmer und mit Hilfe des Schlüssels war es ein Leichtes, Zugang zum magischen Fluchttunnel zu finden. Nur nutzte Sarin ihn jetzt nicht, um aus Zyranus heraus zu gelangen, sondern wieder hinein. Zurück in die Stadt der Magier. Zurück zu Mallahall mit schlechten Nachrichten und der Bitte um Hilfe. Wie lange würde die Stadt die Nachtelfe wohl in Beschlag nehmen?

Weiter bei Die magische Stadt Zyranus -> Wohnviertel in Zyranus -> Das Stadthaus der Familie di Svanwiss
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