Örks und die dunkle Frau

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 15:10

Gob war sichtlich enttäuscht, dass Kri'il ihn tatsächlich nach Hause shickte, aber er wusste, dass es so besser war.

"Ich werde in Dorf gehen, wenn Freund zu lange weg. Und ich werden Elfen-Mann und Vater-Mann von Freund suchen und erzählen. Und dann <i>ich</i> werden suchen ... dich! Freund geblieben bei Gob, deshalb Gob auch kommen zu Freund, wenn Freund brauchen Hilfe."

Gob ließ sich von Kri'il umarmen und legte seinerseits die kleinen Ärmchen um den Halbelfen. Dann winkte er, drehte sich um und machte sich auf den Heimweg.

Ein bisschen bedrückend war es schon für Kri'il, den kleinen kindlichen Goblin gehen zu lassen, aber so war es doch besser.
Er drehte sich um und warf noch einmal einen Blick auf das Drachengebirge. Wie groß es doch war.
Hier also versteckte sich irgendwo die dunkle Frau, zusammen mit ihrer Orkbrut. Würde Kri'il sie finden und würde er es mit ihr aufnehmen können? Wo versteckte sie sich überhaupt? War sie tiefer ins Drachengebirge gezogen, vielleicht darüber hinaus bis in die Tote Ebene? So viele Fragen und nicht eine Antwort.
Aber Kri'il befand sich auch erst am Anfang seiner Reise.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 20:54

Kri'ils Schatten huschte voraus. Er überquerte Schluchten und Klippen und Vorsprünge mit einer Leichtigkeit, die wirklich nur diese Sorte Magie beherrschte.

Kri'il hingegen tat sich ein wenig schwer und brauchte sehr lange, um sich auf den Hängen zurecht zu finden. Aber lieber langsam als tot. Steine bröckelten unter seinen Füßen in tiefe Abgründe und der nun hereingebrochene Regen machte die Vorsprünge glitschig und gefährlich. Vermutlich wäre es besser, eine Rast einzulegen, doch Kri'il war geradezu davon besessen, die dunkle Frau zu finden.
Was war sie nun eigentlich genau? Kri'il hatte Gob nicht gefragt, warum er sie <i>dunkel</i> nannte. War sie nur eine in dunkle Gewänder gehüllte Frau oder gar eine Dunkelelfe? Vielleicht war sie aber auch ein ganz anderes, abscheuliches Wesen, dessen Macht unvorstellbar war.
Orks ließen sich selten von einer anderen Rasse herumkommandieren, schon gar nicht, wenn es sich dabei auch noch um eine Frau handelte. Wieviel Macht besaß sie, dass sie Orks um sich scharen und auf deren Loyalität hoffen konnte?

Als die Sonne endgültig untergegangen und das Gebirge schwarz und von Nebel verhangen war, fand Kri'il eine kleine Höhle, in der er rasten konnte. Seit dem schrecklichen Ereignis in der Höhle hatte er sich viel zu häufig angestrengt und seine Muskeln zahlten es ihm nun mit Schmerzen und Muskelkater zurück.
[-2 % auf Lebensenergie]
Aber wenn er sich ausruhen und schlafen würde, kehrten seine Kräfte sicher wieder. Ebenso wie sein Schatten, den er nun schon seit einiger Zeit aus den Augen verloren hatte. Er war nie weit weg, das wusste Kri'il, doch in der heranbrechenden Dunkelheit war er nur schwer von anderen Schatten zu unterscheiden.
Schließlich kehrte er aber doch zurück.
Der Halbelf konnte sich nun entscheiden, ob er eine Rast einlegen oder doch weiterziehen würde. Immerhin bekam die dunkle Frau einen ernormen Vorsprung, wenn er sich schlafen legte. Andererseits könnten Erschöpfung und Müdigkeit im Drachengebirge schnell den Tod bedeuten.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 22:26

Kri'il wurde nicht vom Knurren seines Magens geweckt, obwohl dieser sich mit einer solchen Intisivität meldete, dass ein vor der Höhle stehender Wanderer das Innere aus Angst vor einem Raubtier gemiden hätte.
Nein, Kri'il erwachte vom eisigen Hauch des Windes, der kalt und schneidend in die Höhle fegte und sogar den Regen mit hereinbrachte.
Kälte kletterte in die Glieder des Halbelfen, nistete sich dort ein und hüllte ihn in eine zweite, gefrorene Haut. Es war keine Winterkälte, aber so angenehm warm wie im am Tage noch in Neldoreth war es auch nicht mehr.
Kri'il spürte, dass er zitterte. Seine Kleidung war mit einem leichten Reif überzogen und der unterste Teil seiner Hose und seine Schuhe waren feucht vom hereingewehten Regen.
Umschauen konnte er sich zwar, doch erkannte er nichts, denn noch immer herrschte Nacht und es war finster.
Vielleicht hätte er ein Feuer machen und sich vor der Abreise in die Berge Proviant und warme Kleidung, sowie Decken einpacken sollen.
Im Augenblick gab es nur einen, der nicht fror: Sein Schatten. Aber war dieser schon zurück oder immer noch unterwegs, den Spuren der dunklen Frau folgend? Kri'il konzentrierte sich auf seine Magie, fühlte, dass sein Schatten in der Nähe war, auch wenn er ihn in der Dunkelheit nicht ausmachen konnte.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 26. August 2006, 11:44

Kri'il fror immer noch erbärmlich, aber wenigstens war es jetzt hell um ihn herum. Er konnte sich die Höhle genauer ansehen, solange sein Schatten nicht wieder zurück war. Felsen, überall nur Felsen ... und Gestein und Geröll, ein kleiner Strauch und ... ein kleiner Strauch!
Ob an ihm etwas Essbares wuchs?
Kri'il schaute mit knurrendem Magen nach. Nichts. Das hätte er sich bei dem Pech der letzten Tage eigentlich denken können. Aber vielleicht waren die Blätter und Zweige essbar. Der Hunger würde sie ebenso reintreiben wie den Pilz aus Gobs Höhle.
Plötzlich huschte etwas in seinem Blickfeld an der Wand entlang. Schnell wandte sich der Halbelf um. Es war nur sein Schatten, er war endlich zurück und klebte an der gegenüber liegenden Wand wie ein Gemälde aus Schwärze.
Er bewegte und verformte sich. So zeigte er Kri'il häufiger, was er auf seinem Spähtripp entdeckt hatte. Jetzt nahm er die merkwürdige Silhouette eines großen Wesens an. Breitschultrig und stämmig, mit großen Armen und dicken Beinen, einem runden Kopf, das im Profil den Schatten eines riesigen Zahns zeigte. Das Bild eines Orks.
Waren die dunkle Frau und ihre Gefolge etwa nicht so weit entfernt wie Kri'il gedacht hatte? Sein Schatten wurde langsam schwächer, die Magie ließ nach. Vermutlich, weil Kri'il sich nicht mehr richtig konzentrieren konnte, sein Magen übertönte selbst das Heulen des Windes.
Außerdem war ihm immer noch kalt. Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließe, würde er zitternd einschlafen und vielleicht nie wieder erwachen.
Kri'ils Schatten verschwand, kehrte an seinen angestammten Platz zurück und blieb dort ... in der Höhle knurrte sein Magen wie ein ausgewachsener Bär.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. September 2006, 01:26

Nur mäßig stillten die Zweige und Blätter Kri'ils Hunger, aber es war besser als garnichts und er wusste, dass er dadurch wenigstens etwas im Magen hatte.
Seine Bewegungen gegen die Kälte bewirkten jedoch nicht den erwünschten Erfolg, den er erhofft hatte. Zwar wurde ihm nach einer Weile wärmer, aber er wurde auch immer schläfriger und seine Erschöpfung nahm zu. Wenn er einschlief, konnte er sich nicht mehr bewegen und wenn dies eintrat, wäre es um ihn geschehen.
Vom Strauch waren nur noch die dicken Äste und die Wurzeln übrig, nachdem Kri'il sich über ihn hergemacht hatte. Traurig und kahl rage er jetzt mitten aus dem felsigen Boden und bog sich im Wind, der mittlerweile das Innere der Höhle heimgesucht hatte und wie durch einen Tunnel hindurch blies. Weiter hinten musste es eine zweite Öffnung geben. Die kalte Luft kroch Kri'il bis unter die Kleidung und sämtliche Härchen auf seiner Haut stellten sich auf.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. September 2006, 10:09

Kri'il wagte sich tiefer in die Höhle vor. Der Wind pfiff ihm jetzt um die Ohren, denn der Gang wurde bedrückend enger und bald musste der Halbelf sich gebeugt vorwärts bewegen.
Er spürte, wie er bibberte und sein Magen grollte noch immer, laut wie der Donner selbst.

<i>Kri'il verliert aufgrund von starken Hunger 3% Lebensenergie.</i>

Es kam ihm fast vor, als sei die Luft schwerer zu atmen, je tiefer er in die Höhle vordrang, dennoch machte er nicht Halt. Nach einer Weile stieß er auf ein Ende. Vor ihm in der Höhle türmten sich große Fels- und Gesteinsbrocken, Erdklumpen und Geröll. Nur ein etwa kindsgroßes Loch am oberen Ende zeigte an, dass es hinter diesem eingestürzten Bereich ein Weiterkommen geben musste.
Die Höhle schien hier vor Ewigkeiten in sich zusammengefallen zu sein, jedoch hielt der meiste Teil des Gerölls die Höhlendecke, so dass sich einfach nur eine "Wand" inmitten des Tunnelganges gebildet hatte.
Durch das Loch in der Gesteinswand, fegte der Wind.

Kri'il kam es schon in den Sinn wieder umzukehren, als er bemerkte, dass Licht von der anderen Seite der Felsen und Brocken herüber drang. Für einen Moment hatte er dieses Licht für sein eigenes, magisches Strahlen gehalten, doch als dieses immer mehr nachließ, erkannte er den eigentlichen Ursprung.
Auch hörte er, wenn er sich anstrengte, dass Geräusche vom pfeifenden Wind überdeckt wurden: Stimmen. Sie waren dumpf und er verstand kein einziges Wort, aber sie waren da.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. September 2006, 15:11

Dank der Felsen und Steine war es nicht sonderlich schwierig, bis zu dem Loch unterhalb der Decke zu gelangen, jedoch muss Kri'il besonders darauf achte, nicht eine kleine Geröll-Lawine auszulösen. Nicht, dass die Höhle noch einstürzte und ihn unter sich begrub.

Vorsichtig kletterte er bis zu dem Loch hinauf und schaute hindurch. Er entdeckte in der Ferne des Tunnels auf der anderen Seite, dass sich dort ein weiterer "Höhlenraum" befinden musste, denn von dort kam das Licht. Warme Luft strömte ihm entgegen, streichelte sein Gesicht und schenkte ihm einen lieblichen Gruß. Dort vorne hatte jemand ein Feuer gemacht. Wie gern wäre Kri'il jetzt dort, um seine Knochen zu wärmen. Seine Glieder schmerzten.

Weiterhin erkannte er, dass sich wohl mehrere Wesen um das Feuer gesetzt haben mussten, denn bisweilen wurde das Licht ab und an von einem Schatten verdeckt.
Er hörte noch immer Stimmen, nicht mehr ganz so dumpf, aber verstand sie dennoch nicht. Orks schienen es nicht zu sein ... oder doch? Grunzlaute waren auch herauszuhören, jedoch nicht bei jedem Wort.

Kri'ils Neugier war gepackt ... und auch sein sehnlicher Wunsch nach einem Wärme spendenden Feuer. Er musste auf die andere Seite dieser Felsenwand gelangen, aber wie?

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. September 2006, 15:42

Kri'il schaffte es, das Loch soweit freizulegen, dass er mühelos hindurchklettern konnte. Schmutzig und staubig kam er auf der anderen Seite an. Als er jedoch den Geröllhaufen hinunter wollte, knickte er ein und kullerte mit noch mehr Dreck und kleinen Steinen zum Grund und blieb zunächst einmal benommen liegen.

Schnell jedoch wurde ihm bewusst, welchen Krach er soeben veranstaltet haben musste und schon bemerkte er das näherkommende Licht und hörte Fußgetrappel.
Die Gestalten hatten ihn bemerkt – oder zumindest einer. Ein Schatten näherte sich ihm und er konnte kaum erkennen, wer oder was es war, denn das grelle Fackellicht blendete Kri'il für einen kurzen Augenblick.

Dann sprach eine raue Stimme ihn an: "Heda, lebt Ihr noch?" Und sofort brüllte der Eigentümer der Stimme in den Tunnel hinein: "Jungs, kommt mal rüber, hier ist noch einer! Aber kein Ork!"

Kri'il konnte erkennen, dass es sich nicht um einen Zwerg handelte und auch nicht um einen Ork, auch wenn der Fremde breit gebaut war. Es war ein Mensch. Er hatte einen mittellangen kupferroten Bart und eine Augenklappe, trug verwitterte, aber robuste Kleidung und ein Kurzschwert an seiner Seite.
War er ein Räuber? Hier im Drachengebirge?

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von fremder Mann » Samstag 2. September 2006, 16:57

"Ach, beim Barte Brocknars, was macht Ihr auch so völlig ungeschützt und ohne passende Reisekleidung mitten im Drachengebirge, Junge?", knurrte der Fremde und beugte sich zu ihm hinab.
Er hielt Kri'il seine Hand entgegen. Sie war rau und schwielig und geradezu von Narben, kleinen Blessuren und runzliger Haut übersät. Dennoch war es eine hilfreiche Hand, denn als Kri'il sie vorsichtig packte, zog der Fremde ihn auf die Beine.
"Lass dich anschauen, Bursche. Ganz durchgefroren ist er. Nana, komm mal ans Feuer, ich tu dir schon nichts!" Der Mann lachte brummig wie ein Bär und legte fürsorglich einen Arm um Kri'il ... oder tat er es, um ihn leichter in die Richtung zu schieben, die er sich wünschte?
Jedenfalls brachte der bullige Mann mit der Augenklappe den Halbelfen in den Höhlenraum.

Dort saßen noch zwei weitere Männer, beide sahen jedoch eher schmächtig aus, hatten blaue Flecke und Verbände um Kopf oder Arm. Sie wirkten wie Gelehrte, denn sie trugen vornehm wirkende Gewandungen und an ihren Gürteln erkannte Kri'il jede Menge kleiner Taschen und Beutelchen für allerlei Zubehör. Sie lächelten gequält, als der bullige Mensch und der Halbelf die Höhle erreichten.

"Setz dich ans Feuer, Bursche ... na sieh mal einer an, du bist ja ein Elf. Jetzt interessiert mich noch mehr, was du im Drachengebirge zu suchen hast. Ich bin übrigens Roderick Hufnagel und so 'ne Art Reiseführer für ungemütliches Gelände." Roderick lachte erneut sein brummiges Lachen.
"Die zwei hier sind meine Auftraggeber und kommen aus Pelgar. Wollten in den Bergen Forschungen anstellen, ha! Wo sich hier so viel Ungeziefer herumtreibt. Naja, was soll's. Wegen der schlechten Wetterlage und der hereinbrechenden Nacht haben wir hier Unterschlupf gesucht."

"Ach ja?", hört Kri'il plötzlich eine weibliche Stimme und als er sich umschaute, sah er eine junge Frau in weißen Gewändern, die bei einem ... einem Ork saß und ihm die Brust verband. Jetzt drehte sich die Frau um und Kri'il konnte sie genauer mustern. Sie hatte braunes, kurzes Haar und viele Sommersprossen.
Sie erhob sich und kam ans Feuer, zu Kri'il, reichte ihm eine Decke und dann ihre Hand. "Da Roderick nicht höflich genug ist, mich auch noch vorzustellen ... mein Name ist Sonya, ich bin eine Heilkundige aus Pelgar und begleite aufgrund meiner Fähigkeiten diese Gruppe. Und wir sind nicht wegen des schlechten Wetters in dieser Höhle", herrschte sie Roderick verbissen an, "sondern weil uns Orks überfallen haben. Einer von ihnen liegt da hinten, ist immer noch bewusstlos, aber ich mache keinen Rassenunterschied bei Verletzten."

"Pah!", schnaufte Roderick nun. "Sie hat ihn verarztet, wo er doch der Feind ist. Na, mir soll's egal sein, ich bringe die Gruppe nur wieder sicher nach Hause. Am besten schleife, ich dich auch gleich mit nach Pelgar, Elfen-Bursche. Siehst mir nicht gerade danach aus, als ob du es noch lange gemacht hättest, wenn ich dich nicht gefunden hätte." Er reichte Kri'il eine Schüssel und schöpfte dann eine dampfende Flüssigkeit hinein, die in einem Kessel über dem Feuer köchelte. "Iss nur, musst Hunger haben. Keine Sorge, wir haben genug da."

Sonya wandte sich wieder dem bewusstlosen Ork zu, nachdem sie festgestellt hatte, dass Kri'il wohl nicht ernsthaft verletzt war. Die beiden Forscher unterhielten sich leise miteinander und legten sich dann schlafen. Doch Roderick ließ nicht locker: "Also, was macht ein Elf im Drachengebirge?"

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. September 2006, 18:34

Roderick hatte eine Menge Fragen gestellt, doch er wartete, bis Kri'il sich erst einmal gestärkt hatte. Er schien zwar von der rauen, rupiigen Seite, hatte aber ein weiches Herz, sonst hätte er Kri'il einfach im Tunnel liegen lassen.

Als Kri'il ihm sagte, dass seine Mutter ein Mensch sei und noch dazu Reiseführer, musste Roderick lachen. "Haha, kein ganzer Elf, kein ganzer Mensch! Aber ein ganzer Dummkopf, ohne Proviant, Decken und angemessene Kleidung ins Drachengebirge zu stiefeln. Ein Reiseführer ist auch ein Fährtenleser und Mann der Wildnis. Ihr hättet die Spuren von Orks leicht gefunden, sogar in den Bergen." Roderick kicherte noch einen Moment, entschuldigte sich aber dann bei Kri'il, er hätte es nicht böse gemeint. Anschließend ließ er sich einfach nach hinten umfallen, ohne ein Wort zu sagen, zog sich die Decke bis unter die Nase und schlief binnen Minuten ein.

"So ein Tölpel", grummelte Sonya. "Aber irgendwie mag ich ihn. So. Der Ork ist versorgt, jetzt habe ich mehr Zeit für Euch. Lasst mich Euch dennoch untersuchen, auch wenn ich beim ersten Blick nichts festgestellt habe." Sonya kam zu Kri'il und nahm die wärmende Decke von seinen Schultern. "Es wird nicht lange dauern", versprach sie ihm mit einem Lächeln. "Seid so gut und zieht Euer Hemd aus ... oder wollt Ihr Euch doch selbst heilen? Ihr sagtet ja, dass auch Ihr Fähigkeiten besitzt."

Sie wartete einen Moment auf Kri'ils Reaktion, aber nicht sehr lange, dann hatte sie sich schon an seinem Hemd zu schaffen gemacht, noch bevor er etwas antworten konnte. "Ach, ich mach das einfach, es geht sicher schnell." Sie zog Kri'ils Hemd aus, untersuchte und betastete ihn nach Blessuren. Während Sonya ihre Arbeit machte, überbrückte sie die Stille mit Plaudern. "Ein lahmer Goblin? Nun, anheuerbar bin ich. Wenn Ihr mich also gut bezahlen könnt, stehe ich Euch und Eurem Goblin-Freund zur Verfügung. Seht es nicht als geldgierig an, aber ich habe auch meine Steuern in Pelgar zu zahlen. Vorerst müsste ich jedoch nochmal in meine Heimat, Ihr könnt gern mitkommen. Meine Heilkräuter sind bald aufgebraucht und ich müsste erst neue holen. Die überaus dummen Orks ... ich glaube übrigens nicht, dass es die sind, die Ihr sucht. Sie waren zu sechst, eine dunkle Frau war allerdings nicht bei ihnen, als sie uns angriffen ... So, Ihr seid unverletzt, nur eindeutig erschöpft. Ihr solltet Euch schlafen legen – was ich jetzt auch tun werde, es war ein anstrengender Tag. Ich hoffe nur, das Wetter bessert sich, damit wir endlich wieder nach Hause können."

Sonya suchte sich eine Decke und legte sich dann nahe am Feuer hin. Sie wünschte Kri'il eine erholsame Nacht, dann schlief sie ein.
Im hinteren Teil der Höhle grunzte der Ork im Schlaf.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. September 2006, 02:23

Als Kri'il erwachte, befanden sich nur zwei Personen in der Höhle: Sonya und der Ork, der gefesselt in einer Ecke hockte und ziemlich missmutig, aber keineswegs verängstigt dreinsah.
Sonya wollte ihn gerade mit der Suppe vom Vorabend füttern, als er versuchte, wie ein wildes Tier nach ihr zu schnappen. Rasch fuhr sie zurück, schnauzte ihn dann aber lauthals und mit Zornesröte im Gesicht an: "Was fällt Euch ein?! Ich habe Eure Wunden versorgt und Ihr wollt mich fressen statt der Suppe, die ich Euch anbiete? So hungert eben!"
Dann nahm sie die Schüssel und den Holzlöffel auf, welche sie in ihrem Schrecken hatte fallen lassen und legte diese beiseite.
Als Sonya bemerkte, dass Kri'il wach war, lächelte sie, ihr Zorn schwand und sie setzte sich neben ihn.

"Habt Ihr gut geschlafen? Lasst mich Eure Stirn fühlen." Zart legte sie ihre kleine Hand an Kri'ils Stirn und lächelte wieder. "Kein Fieber und normale Temperatur. Sehr schön. Die Wärme, das Essen und vor allem der Schlaf scheinen Euch gut getan zu haben."

<i>[Kri'il besitzt wieder volle Lebensenergie.]</i>

Sonya nahm ihre Hand wieder weg und reichte dem Halbelfen ein Stück Brot und einen Weinschlauch. "Frühstückt erst einmal. Ihr habt genug Zeit. Roderick und die Forscher sind außerhalb der Höhle." Sonya zeigte auf einen Gang, der wohl nach draußen führen musste. Dann legte sich ein finsterer Schatten auf ihr Gesicht. "Roderick hat heute morgen finstere Wolkenberge entdeckt, die sich über der Toten Ebene ausbreiten. Er meinte, dass sie eigenartig aussehen. Ein schlechtes Zeichen. Ich hoffe, er und die beiden Forscher kehren bald zurück. Ich möchte nicht mehr allzu lange in den Bergen herumkraxeln. Meine Kräuter gehen mir aus."
Sie versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nur mäßig.
Hinten in der Ecke grunzte der Ork.
"Ach, seid höflich oder still!", fuhr Sonya ihn wütend an.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. September 2006, 14:25

Beinahe wäre Kri'il mit der kleinen Gestalt zusammengeprallt, die sich im Gang versteckt hielt. Es war ein Goblin (Barus) und sein Magen knurrte hörbar


[OT: omfg, ein echt laanger Post *schäm*]

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