„Wenn du magst, kannst du mein Hemd ruhig anlassen. Es sieht bezaubernd an dir aus. Betont deine hübschen Schenkel.“
Eli wurde Puder rot im Gesicht.
„Duuuu.....du Schuft....du bist gemein....“
Yran prustete kurz bei dem „kleinen“ Schimpfwort aus dem Munde seiner Liebsten und schäkerte gleich weiter:
„Von mir aus könntest du die ganze Zeit so herum laufen, aber ich glaube, das wäre für unsere Gäste nicht angemessen. Darf ich helfen? Mach mal die Arme hoch.“
Schnell war die Elfe umgezogen und auch Yran wieder ansehnlich gemacht.
Gemeinsam gingen sie zu den Anderen zurück. Schon von weitem konnte Eli die Stimmen von Darna und Leon hören. Sie blieb kurz stehen, ging dann aber langsam weiter und Yran passte sich ihren Schritt an. Sie lauschte den Worten der beiden....
Der Beginn der Unterhaltung ergab für Eilmana vorerst keinen richtigen Sinn, Deli, Hände, Darna aufhalten...sie hörte trotzdem weiter zu. Im Folgenden ergaben sich einige „Aha“-Momente.
Sie näherten sich, bis Yran sie leicht zurück hielt. Zur Sicherheit fragte Eli Yran aber noch mal leise:
„Sind wir da?“
Yran drückte sanft einmal ihre Hand als Bestätigung und gab zusätzlich ein leises Brummen von sich. „Mhm...“
Leon verkündete gerade seine Sorge um Eilmana. Eli ging mit Yran um die letzte Ecke und trat einen schritt vor, sie antwortet mehr oder weniger direkt auf diesen Satz.
„Hallo, Danke für deine Sorge, es....es geht mir den Umständen entsprechend gut.....aber ….“
Sie stockte kurz.
„Ich habe......also, ich sehe nichts mehr.....Aber das wird sicher wieder...macht euch keine Sorgen...Ich brauche sicher nur etwas Ruhe."
Aber selbst wenn man in solchen Situationen nicht das größte Feingefühl hatte, konnte man spüren, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach.
Darna:
Das Leon anscheinend in einer Art Identitätskrise steckte, fiel sogar Darna auf. Ja, sie hatte ihn schon im vollen Einsatz bei der Bekämpfung der Hauchs von Morgeria gesehen, aber jetzt schien er gerade sich die leichtesten Aufgaben, wie dem Anlegen eines Verbandes nicht zuzutrauen. Oder hatte er vielleicht tatsächlich keine Erfahrungen im Umgang mit Verbrennungen? Das alles war jedoch viel zu unwichtig um sich länger darüber Gedanken zu machen.
Viel interessanter war Leons Rücken, der nun eine verzierende Narbe trug, die Darnas Erinnerungen jedoch in eine völlig „falsche“ Richtung führten. Die breite Kampfnarbe ihres Dämons hatte fast etwas verführerisches an sich gehabt und fast hätte sie nun auch Leons Haut mit diesem Gedanken berührt... fast. Da war der Moment auch schon vorbei und der junge Magus ließ sich wieder in das Wasser sinken. Zurück blieb ein fades Gefühl, das Darna nicht zuordnen konnte, während ihre Ohren glühten. Weitere kleine Neckerein folgten und ein verboten schüchterner Kuss auf ihre Kniescheibe. Harmlos? Wirklich? In der Welt ihrer Regeln hätte er nicht einmal das tun dürfen. Vielleicht, weil er ein unwillkürliches Anhalten der Luft verursachte und ein kleines Flämmchen, das gefährlich gierig werden konnte? Ihre Haut kribbelte, noch während er mit geschlossenen Augen ihre weiteren Fragen ausführlicher zu beantworten begann, als ihre Gedanken ins Stocken gerieten.
*Du warst eiskalt. Völlig ausgekühlt.'*
, hatten ihr Basil oder Leon das erklärt? Egal. Sie erinnerte sich noch sehr gut an die Kälte, die sie nach ihrer Bewusstlosigkeit verspürt hatte, nachdem ein Heptagramm aus Feuer aus ihr heraus gebrochen war. Ernsthaft? Passte das zusammen? Musste es sicher nicht. Aber... Vor den Kopf geschlagen fokussierte ihr Blick sich erneut auf Leon.
...auch meine Mutter eine Lichtmagi war und erblindete, als ich gebo.... Sie hat es nicht ertragen.“
gebo-rgen? .. gebo-ren? Geboren.
Wie: 'nicht ertragen'? Selbstmord!?
Ihre Wangen wurden kurz blasser, als kalter Schrecken nach ihr griff. Zum Glück hatte er immernoch die Lider gesenkt und sich somit vor der Welt verschossen. So kam er dann auf die Sorge um Eilmana, die hiesige Heilkundige.
"Ich mach uns mehr Gedanken über die Heilerin unserer Gastgeber. Ich habe mitgekriegt, dass sie ohnmächtig geworden ist, aber musste mich ja um meinen Vater kümmern. Ich hoffe, es geht ihr gut.“
Darna nickte nur still. Sie brauchte einen Moment, um die Informationen zu verdauen. Da erklang eine andere Stimme:
„Hallo, Danke für deine Sorge, es....es geht mir den Umständen entsprechend gut.....aber ….“
Die Knappin zuckte zusammen und ein weiteres Mal wäre sie fast ins Wasser gerutscht, als sie sich abrupt zu den Hinzugetretenen umdrehte. Sie hatte die Beiden gar nicht mitbekommen!
Dann hast du nicht gut genug aufgepasst!
„Ich habe......also, ich sehe nichts mehr.....“
Ja. Das passte dann ja gut ins Bild. Fast hätte sie schlicht genickt.
Moment.
...
Wie bitte?!
Sie erinnerte sich daran, was Leon zu Eilmana gesagt hatte:
*Danke, dass du uns hilfst. Das ist nicht selbstverständlich und ich werde es nicht vergessen.*
Knappin wurde blasser und ihre rechte Braue hob sich ungläubig in einer ernüchternden Mimik. Blind? Ernsthaft?
Um einen Toten zu retten. Einen Menschen, der sich sogar schon von einem Sohn verabschiedet hat! Warum haben wir das Unaufhaltbare aufgehalten? War es das eigentlich wert?!
"Aber das wird sicher wieder...macht euch keine Sorgen...Ich brauche sicher nur etwas Ruhe."
"Ich glaube nicht, dass es so einfach ist"
, entgegnete Darna von Eibenau nicht nur nicht mit dem größten Feingefühl - sondern gar keinem. Yrans Schultern zogen sich unwillkürlich ein bisschen nach hinten, während Eilmanas unwillkürlich nach unten sackten.
"Und... es ehrt Euch, dass Ihr wirklich so weit gegangen seid. … Aber immerhin gibt es hier Personen, die mit diesem Phänomen bereits Erfahrung haben: Fräulein Delilah. Nur: sie muss sich natürlich ebenfalls erst mal erholen. Sie erzählte, sofern ich mich richtig erinnere, dass ein Inquisitor ihr irgendwie geholfen hat, ihr Augenlicht zurück zu erlangen? Oder war das schon mit dem Dracheneis gewesen? Aber das haben wir ja jetzt auch hier... oder war das ein einmaliger Vorgang?"
Die ausgesprochene Ehrung machte die andere Aussage wohl etwas weicher und Yran entspannte sich langsam wieder, als die Sprache dann doch noch auf ein oder zwei Möglichkeiten der Heilung für Eilmana kam. So schlimm hatte Darna dann wohl doch nicht ins Fettnäpfchen gegriffen. Sie sah fragend zu Leon, während es in ihrem Kopf ratterte und sie in diesem nüchternen Tonfall weiter plapperte:
"Auf jeden Fall wird sie helfen können. In irgend einer Weise."
, schloss sie, nickte bekräftigend vor sich hin und schaute arglos wieder zu der Elfe und dem grünen Drachenritter, dessen Augen gerade kleine grüne Blitze auf sie abfeuerten. Ihr all zu sachlicher Tonfall hätte durchaus falsch verstanden werden können und jemand anders als die Knappin hätte vielleicht einfühlsamere Worte gefunden. Zu mehr als einem kurzen Funkeln kam es jedoch gerade nicht, denn der Drachenritter hatte seine Liebste im Arm und das war ihm wohl wichtiger als einem „ungehobelten Klotz“, wie sie früher so manches Mal genannt worden war, über den Mund zu fahren. Ganz im Gegenteil, er wandte sich der Elfe zu und nahm sie sanft in seine Arme.
„Siehst du, meine kleine Blaubeere, wir werden einen Weg finden, dass du ganz bald wieder sehen kannst und bis dahin betrachte mich als deinen persönlichen Diener, deine Augen, oder was auch immer dir beliebt.“
Blaubeere - Die zuckrige Süße in seinen Worten war für manch ein Ohr gewiss ungewohnt, doch schien ihm das gerade herzlich egal zu sein. Ein Blick zu Leon verriet, dass er sich durchaus amüsierte und auch ein wenig erstaunt war. Er sah nach diesen Worten kurz zu Darna auf und da war es wieder, dieses verschwörerische Schmunzeln um seine Lippen. Was er wohl gerade dachte? Würde er ihr vielleicht gerne die gleichen „Dienste“ so offen anbieten?
Von hinten hatte sich derweil gleichmäßig schwimmend wieder Tarmas genähert, der jetzt sprach.
„Das Mädchen Delilah ist in der Grotte dort hinten, wenn ihr nach ihr schauen wollt.“
, wandte er sich an Yran und Eilmana.
„Die beiden hier machen sich ein wenig Sorgen um ihr Verhalten und befürchten, dass sie auf den Genuss von Dracheneis kommen könnte und es immer wieder haben will.“
Yran hob erstaunt die Brauen und brauchte wohl ein paar Sekunden um den Worten des anderen Drachenritters einen Sinn entnehmen zu können. Dann schien er die Verbindung gefunden zu haben.
„Meinst du das im Ernst? Ist Plau Rens Odem jetzt tatsächlich wie...“
Er ließ den Satz unvollendet und schüttelte leicht den Kopf.
„Sie wird viele Fragen haben!“
„Das hat sie. Das hat sie. Spukt mir die ganze Zeit im Kopf herum, drängelt auf ihre ganz eigene Weise, deswegen hab ich sie vorerst weg geschickt.“
Yran nickte nachdenklich, sah dann wieder zu Darna und Leon, die vielleicht nicht wirklich verstanden worum es ging (jedoch hatte Darna schon etwas zu dem Thema vermutet) und sprach:
„Entschuldigt bitte. Das hat Zeit und im Moment ist euer aller Genesung vorrangig. Wenn ich also irgendetwas tun kann? Ansonsten würde ich...also wir, denke ich, tatsächlich gern nach eurer Heilerin schauen und vielleicht mit ihr reden.“
Sein Blick glitt über die leer umher schweifenden Augen der kleinen Elfe.
„Ich bring dich zu ihr.“
Leon sah zu Darna.
„Willst du mitgehen? Wir könnten sie auch begleiten... oder hast du andere Pläne? Fragen?“
(ooc: könnt eure Posts gern kurz halten, dann schreib ich bald weiter
