Die Katakomben

Weit unter Morgeria befindet sich dieses geheime Tunnelsystem. Nur wenige kennen es und noch weniger finden jemals wieder heraus. Es sollen gefährliche Wesen den Untergrund bewachen, doch gesehen hat sie noch niemand.
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Maruka
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Maruka » Mittwoch 5. Februar 2014, 09:39

„Das hatten wir auch noch nicht!“ Der Diener grinste von einem Ohr zum anderen und in seinen Augen funkelte es gefährlich. „Ihr seid die Ersten, die es mit der Wahrheit probieren! Das ich so etwas noch einmal erleben darf.“
Bein Schwanken der Weingläser zuckten Katzes Finger, aber ihr Arm blieb gesenkt. Ihr Instinkt hatte hilfreich zugreifen wollen, doch ihr Verstand kämpfte mit ihrer aufkeimenden Wut.
„Glaubt ihr wirklich das ihr eine Wahl habt?“
Der Anblick der drei Dunkelelfen mit geladenen Armbrüsten ließ sie versteinern.
Oh, wie ich das HASSE!
Als sie wieder nach vorne blickte, war der Diener verschwunden und ein Goblin stand vor ihnen. Ein leichtes Neigen ihres Kopfes verriet ihre Verwirrung.
„So sieht man sich wieder Rattengesicht!“
Anscheinend kannte Raflat den Goblin und Katze wechselte nun ihr Blicke verwirrt vom Gnom zu ihrem im Schicksal verbundenen Partner.
„Ihr zwei habt jetzt die Wahl mir zu folgen oder von Bolzen durchbohrt zu werden. Euer Schicksal liegt in Euren Händen oder besser gesagt Pfoten.“
Eben noch sagt er, wir hätten keine Wahl, jetzt hätten wir eine … alles Lügner! Hält der uns für dämlich? Oh, wie ich das HASSE!
Katze seufzte einmal hörbar und ließ die Schultern ein Stück sinken. Die Situation war denkbar schlecht für sie beide, also blieb ihnen überhaupt nicht anders übrig und die hohlen Worte des Goblin verblassten ihn ihren großen Ohren zu Trug und Lüge, der sie kein Gewicht bei messen wollte. Da dieser Wicht anscheinend Spaß an dieser Farce hatte, beschloss sie sich mitzuspielen, bis sich einer erneute Chance zur Flucht ergeben würde.
Vom Regen in die tiefsten Tiefen und zurück an das Licht der Hoffnung, du Wicht! Bete, dass du mir nicht mal allein begegnest! In einem ehrlichen Kampf würde ich dich in fein säuberliche Streifen reißen! Aber einer wie du kämpft nicht fair, niemals. Einer wie du versteckt sich hinter aufgesetzten Lügen, Gift und Hinterhalt. Oh, wie ich das HAASSSSE!
Sein hämisches Grinsen erwidernd verbeugte sie sich, wie sie es in den Monaten zuvor gelernt hatte, tief und unterwürfig. Ihr Arm leicht nach vorne gedeutet, sprach sie:
„Nach euch.“
und machte den ersten Schritt an, der ihm folgen würde.
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Raflat
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Raflat » Montag 10. Februar 2014, 16:33

„Das hatten wir auch noch nicht!“ Der Diener grinste von einem Ohr zum anderen und in seinen Augen funkelte es gefährlich. „Ihr seid die Ersten, die es mit der Wahrheit probieren! Das ich so etwas noch einmal erleben darf.“
Das Grinsen des Elfen war dem jungen Hybriden nicht geheuer und er ahnte ein Falle voraus. Als dann hinter den Hybriden eine gefährliche Präsenz zu spüren war und sie sich umdrehten war auch klar was diese Falle war. Drei mit Armbrüsten bewaffnete Dunkelelfen waren wie aus dem nichts aufgetaucht.
Bei Faldor! Wo kommen die denn her?!
Raflat ließ seinen Blick über die drei Elfen wandern und musterte dabei ihre Ausrüstung.
Wenn ihre Armbrüste nicht währen könnte ich mich wohl gegen sie behaupten, aber so? Ich hätte wohl eher drei Bolzen im Schädel stecken, als ich mein Rapier auch nur einen Finger breit gezogen hätte.
In dem Moment, in dem es hinter ihm und Katze klatschte zuckte er fasst zusammen und drehte sich langsam um.
Faldor was für einen Scherz hast du dir für mich überlegt?! Der Goblin aus diesem Tunnel? Du spinnst doch wohl!
„So sieht man sich wieder Rattengesicht!“
In den Augen der Ratte war eindeutig Zorn zu erkennen. Wer wäre auch nicht zornig wenn man einem miesen Trick auf den Leim gegangen wäre.
„Ihr zwei habt jetzt die Wahl mir zu folgen oder von Bolzen durchbohrt zu werden. Euer Schicksal liegt in Euren Händen oder besser gesagt Pfoten.“
Leben oder Sterben?! Das war keine schwere Entscheidung für den Hybriden, denn hätte er nicht mehr leben wollen wäre er wohl nicht in die Kanalisation geflohen. Katze seuftze einmal und sah niedergeschlagen aus, ihr war wohl schon mehr widerfahren als Raflat ahnen konnte.
Es scheint wohl besser zu sein ihm einfach zu folgen und zu hoffen, dass es einen Weg hier raus gibt.
Also hob er seine Pfoten und signalisierte damit, dass er kampflos folgen würde während seine Partnerin sich tief verbeugte und sagte:
„Nach euch.“
Sie machte den ersten Schritt und Raflat folgte ihr nur wenige Herzschläge später. Während ihres Weges ließ er allerdings seine Pfoten und achtete auf die Wände und jede Bewegung des Goblins vor ihnen.

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Das dunkle Volk » Donnerstag 27. Februar 2014, 07:55

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Gestalt » Freitag 13. Februar 2015, 08:42

Uriel kommt von: http://www.celcia.he-hosting.de/phpbb3/ ... 899#p60899
Hätte Uriel gewusst was ihn erwartet hätte er diesen Weg wahrscheinlich nicht gewählt aber daran war nun nichts mehr zu ändern. Er lief mit seinem Lichtkegel eine gefühlte halbe Ewigkeit durch ein schlauchartiges Tunnelsystem.
Sein Zauber erhellte eine Zeit lang den mehr als monotonen Weg bis auf einmal sein Zauber versagte und er in einer alles umfassenden Dunkelheit stand.
Der Hybrid konnte noch nicht mal mehr seine Hand sehen, auch wenn er sich diese direkt vor die Nase hielt.
Er konnte nur einen leichten Luftzug spüren und auch hören aber das war es auch schon.
„Na wen haben wir den dort?“ Die Stimme tauchte so plötzlich neben den Mann auf das dieser kurz erschreckte. „Keine Sorge kleiner Vogelmann wir tun dir nichts! Wir wollen nur spielen!“ Kaum als der Satz beendet war, erklang ein gruseliges Lachen, was sich anhörte als würde nicht nur eine Person an den Satz seine wahre Freude haben.
„Oh haben wir dich erschreckt? Das wollten wir nicht!“ Wieder ertönte das Lachen.
„Sag kleiner Vogel spielst du gerne? Hast du Lust ein Rätsel zu lösen? Es ist ganz einfach, versprochen! Wenn du die Antwort weißt, sagen wir dir, wo du lang musst, um von hier zu entkommen. Na hast du Lust mit uns zu spielen?“
Dieser Ort war surreal, genau, wie die Stimme die gerade mit ihm sprach, aber hatte Uriel eine andere Wahl als dieses seltsame Spiel mitzuspielen?
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Dienstag 7. April 2015, 20:01

Uriel lief nun schon seit einer ganzen Weile durch die dunklen Gänge. Und je länger er lief, desto mehr Zweifel reckten ihre ekelhaften Köpfe in seinem Schädel. Sein Plan war bei weitem nicht narrenfrei. Ganz abgesehen davon, dass Valas und seiner haarigen Entourage nun alles mögliche passieren konnte, ohne dass er etwas dagegen tun konnte, er hatte auch keine Ahnung wie er sich in Morgeria zurecht finden sollte. Und nicht zu vergessen, dass sich all seine Hoffnungen auf das kleine magische Konstrukt konzentrierten, dass Meresin erschaffen hatte. Ja, nicht unbedingt einer meiner besten Einfälle.

Uriel verzog leidig das Gesicht. Am liebsten würde den ganzen Mist hinter sich lassen. Er hatte genug Erfahrung im Selbstbelügen, dass Valas Schicksal ihm nicht das Herz brechen würde. Ein paar mehr Albträume beschren vielleicht, aber davon hatte er ja sowieso genug. Einzig sein Versprechen an Cas hielt ihn hier und er wusste nicht einmal wieso. Er war sonst nicht streng mit sich selbst und auch nicht bekannt für seine Prinzipien. Das Einzige was für cas sprach war, dass sie ein Kind war. Klein, machtlos, verwundbar und verängstigt in den Händen von einer Rasse, die es als amüsanten Zeitvertreib betrachtete, hilflose Mitglieder der eigenen Familie abzuschlachten und eine völkervernichtenden Krieg vom Zaun gebrochen hattte...
Na gut, vielleicht gab es mehrere gute Gründe. Dennoch machte der egoistische und feige Teil seines Kopfes ihm lautstark Vorwürfe und Uriel hatte Schwierigkeiten sie zu ignorieren. Und es dunkel. Und eng. Und er hatte eine Wand über den Schädel! Ja, man konnte sagen, dass der Hybrid nicht in gute Stimmung war.

Ein Umstand, der die folgenden Ereignisse recht verständlich macht, wenn auch nicht minder närrisch.
Denn mit einem Mal erlosch Uriels Licht und eine unnatürliche Finsternis hüllte ihn und seine nähere Umgebung ein. Sofort zog er sein Schwert und bereitete sich auf einen Angriff vor. Als dieser ausblieb, senkte er seine Waffe. Die Dunkelheit um ihn herum war dicht und vollkommen. Uriel erkannte sofort, dass dies Schattenmagie sein musste. Ein keine schwache dazu, wenn es in der Lage war, seinen Fackelzauber so einfach zu löschen.
„Na wen haben wir den dort?“ Die plötzliche Stimme neben seinen Ohr, ließ einen Satz zur Seite machen. Auf seine Reaktion folgte ein lautes Lachen und die Stimme fuhr fort. „Sag kleiner Vogel spielst du gerne? Hast du Lust ein Rätsel zu lösen? Es ist ganz einfach, versprochen! Wenn du die Antwort weißt, sagen wir dir, wo du lang musst, um von hier zu entkommen. Na hast du Lust mit uns zu spielen?“
Wieder erschallte das lachen, als die Sprecher sich über Uriels Pein amüsierten. Der wiederum war still und hatte das Schwert gesenkt. "Das...ist doch wohl ein Witz...", murmelte er leise. In ihm gärte es. Seit der Katastrophe in Pelgar war ständig in Gefahr gewesen. Und wenn mal nicht, dann hatte ihn Meresin über die Schulter gehaucht, wie jemand, der zu wenig Freunde und zu wenig Empathie hatte. Er war in der gefährlichsten Stadt der Welt eingeschlossen, hatte keine Ahnung wie er rauskommen sollte, musste Kindesretter spielen und nun kamen diese Vollidioten an und wollten spielen!? "Nach all dem Mist, all diesen aufgeblasenen Mistkerlen mit Plänen, die zu groß für ihre eigene Köpfe sind und nun wollt ihr ebenfalls euch einmischen!?", sagte Uriel, der mit jedem Wort lauter wurde. Seine Augen begannen zu glühen und die Luft began sich zu erwärmen. Er hob die linke Hand und fauchte: "Na schön, spielen wir. Ich spiel mit euch, bis ihr draufgeht!" Flammen bildeten sich um seinen Arm und flossen zur Handfläche. "Erste Runde! Ich sehe was, was du nicht siehst.", sagte er Uriel und malten ein Kreis aus Flammen um seinen Körper. "UND ES BRENNT!"
Mit diesen Worten flammte der Kreis plötzlich auf und schoss in alle Richtungen. Uriel packte sein Schwert und bereitete sich vor in die Richtung zu stürzen, wo die Flammen auf die unglückseligen Bastarde treffen würden. Er dachte nicht an die Konsequenzen. Er dachte nicht an Meresin, an Cass oder Valas. Das Einzige was ihn jetzt interessierte war Frust abzulassen. Monatelanger unterdrückter, aus Furcht und Machtlosigkeit geborener Frust.

Die Bastarde konnten einen leidtun....

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Samstag 11. April 2015, 16:10

Die Katakomben unterhalb der Stadt Morgeria waren kein Ort, an den es jemanden freiwillig verschlug. Sie galten als die Kloake von Absonderlichkeiten. Hier hinein warf das dunkle Volk all jene, derer sie überdrüssig und gleichzeitig zu müde waren, sie durch lange Folter in den Tod zu schicken. Es war das Labyrinth des Abfalls der Gesellschaft. Nein, weder Bettler noch Diebe, obgleich die armseligen Kreaturen in diesen Tiefen einst solchen Berufungen nachgegangen sein mochten. Wenn man hier von Abschaum sprach, dann meinte man hauptsächlich halbtot geprügelte Sklaven, nicht mehr brauchbare Kämpfer aus Kampfgruben und Gladiatorenringen Morgerias, Schandflecke der dunkelelfischen Adelsfamilien oder zu schmächtige Orks, untaugliche Goblins. Bisweilen sogar missglückte Experimente, denn einige der morgerianischen Magier liebten es, ihre Sklaven bewusst mit dem Hybridenvirus zu infizieren in der Hoffnung, eine neue Generation der unbesiegbaren Sklavenkrieger zu züchten. Man konnte in den Katakomben damit rechnen, auf alles und nicht zu treffen.

Die kleine Schar, welche sich mittels Schattenmagie verborgen hatte und nun auch Uriel in ihren Kreis zog, hatte nicht überdacht, welche Macht auch er besitzen könnte. Sie hatten nur ihre langen Nasen in den muffigen Abflusswind gesteckt und zwei von ihnen - ein Rattenhybrid und ein Goblin mit sehr feiner Nase - waren auf den Vogelgeruch aufmerksam geworden, den Uriel trotz allem ausströmte. Das konnte er nicht verhindern.
Goblins liebten Vögel. Sie besaßen kleine Knochen, die selbst mit ihren Zähnen leicht zu knacken waren und das Fleisch bildete eine Delikatesse. Obgleich man hier unten ohnehin alles fraß, was nicht zur eigenen Zweckgemeinschaft hörte. Ihre Gemeinschaft bildete sich neben dem Rattenhybriden, der nicht größer als sein goblinischer Begleiter, dazu aber immens haariger war, noch aus einem seltsam missglückten Wesen, das einem Reptil ähnelte, einem einarmigen Ork und dem Schattenmagier unter ihnen, der diese schrecklich schrille Lache besaß. Er konnte auch schrill schreien und äußerst schmerzhaft, wie die kleine Bande hungriger Unterwesen nun erkennen musste. Ihn, den von der eigenen Familie verstoßenen Dunkelelfen mit magischer Begabung traf Uriels Feuerzauber zuerst. Das Feuer pflügte ihn um, setzte ihn in Brand, so dass er zur lebensgroßen Fackel mutierte. Seine Schreie erfüllten den Gang, hell und mit einem keckernden Unterton. Er wirbelte die Hände über den Kopf, suchte nach Erlösung und fand sie, als sich der Gevatter seiner annahm. Sterbend stürzte er zu Boden, wo sein ausbrennendes Fleisch einen üblen Geruch hinterließ. Dieser Gestank trieb den Goblin und seinen Rattenfreund in die Flucht. Letzterer war für den Flammenring nicht schnell genug. Sein Pelz loderte, dass er wie ein feuriger Igel ausschaute. Er stieb an dem einarmigen Ork vorbei und verbrannte dessen Seite schmerzlich.
Uriel konnte noch die roten Augen des Ungetüms aufblitzten sehen, ehe das Feuer seine gesamte Gestalt in wut schnaubendes Licht tauchte. Die dicke, orkische Haut hielt die Hitze etwas ab, den Schmerz jedoch nicht. Aber anstatt zu fliehen, stachelte es die Bestie an, deren Blick nun vollkommen verklärt und dennoch zielgerichtet war. Er starrte Uriel an. Dann riss sich sein Reißzahn bewährtes Maul weit auf und er stürmte auf den Hybriden los. Der Ork mochte nur einen Arm besitzen, diesen schwang er jedoch wie einen Hammer und donnerte damit auf den Hybriden ein. Der, von seinem Zauber abgelenkt und noch im Begriff, seine Klinge zu ziehen, musste den ersten Schlag einstecken. Er war so gewaltig, dass es ihm den Kopf zur Seite riss. Wenn er vom zweiten Hieb nicht umgerissen werden wollte, musste er sich nun etwas einfallen lassen.
Einzig das reptilienartige Wesen floh weder, noch griff es an. Nur vor dem Feuer hielt es sich fern. Man sah lediglich eingie Schuppen dunkelgrün im Gang aufblitzten, zusammen mit der Vorsicht in seinen geschlitzten, gelben Augen. Dann fielen sie. Das Wesen warf sich zu Boden, um so der größten Hitzewelle zu entkommen. Doch es konnte sich für den Moment sicher fühlen. Uriel musste kämpfen, musste gegen den verserkerhaften Einarm von Ork antreten ... als hätte er nichts Wichtigeres vor! Aber vielleicht vermochte das Adrenalin ihm seinen Frust abzubauen und seinen Kopf wieder klar zu machen. Beim Ork scheiterte dieser Versuch. Der Rabenhybrid würde ihn bewusstlos schlagen oder gar töten müssen, um ihn loszuwerden.


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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Sonntag 21. Juni 2015, 22:54

Es gab nicht wirklich eine gute Entschuldigung für Uriels Aktionen. Später, wenn auf die Ereignisse in Morgeria zurückblickte, wusste er, dass sein Ausbruch in der Kanalisation kaum Sinn ergab. Er hatte ein paar armseligen Kreaturen, von denen die meisten ihm sowieso keine ernsthafte Gefahr waren, einen schrecklichen und sadistischen Tod beschert. Und wofür? Wegen einer Laune. Sicher, sie waren höchstwahrscheinlich nicht unschuldig gewesen. Dennoch hätte es andere Wege gegeben. Sie einschüchtern, ihnen klar machen, dass er eine Nummer zu groß für sie war. Es wäre nicht das erste Mal gewesen...ach was, so war er immer mit Gassenvolk umgegangen, wenn sie ihm lästig wurden! Was hatte er stattdessen getan? Er hatte seiner Wut freien Lauf gelassen, etwas wofür ihn seine BEIDEN Lehrmeister den Kopf abreißen würden, und hatte sie in eine Situation getrieben, wo Flucht keine Option mehr war. Und jeder Vollidiot wusste, dass selbst eine feige Ratte einen äußerst schmerzhaften Biss hatte, wenn sie in die Ecke getrieben war.

Und wie schmerzhaft! Der Schwinger des Orks traf Uriel völlig unvorbereitet und riss seinen Kopf zur Seite. Er hatte noch nicht einmal sein Schwert gezogen als der zweite Schlag kam und ihm beinahe die Lichter ausbließ. Uriel musste hastig nach hinten springen, um dem Schlaghagel zu entgehen. Sterne tanzten vor seinen Augen, während er versuchte sich wieder mental aufzurappeln. Der Ork musste ein gescheiteter Gladiator sein, so wie der austeilte. Was auch erklärte, warum es ihn nicht groß zu stören schien, eine lebende Laterne zu sein.
Endlich bekam Uriel sein Schwert frei und den Kopf klar und wollte seinem Gegner schon zeigen, warum man nicht mit bloßer Hand gegen Stahl antritt, als...WAMM! Ein dritter Schwinger ihn in die Magengrube traf. Galle raste in seine Kehle, doch zum übergeben kam er nicht, denn der Ork packte ihn am Nacken und schmiss ihn gegen die Wand. Er schien es nicht einmal zu merken, dass Uriels Schwert sich nun bis zur Hälfte in seine Seite gerammt hatte. Ein Berserker!, klingelte es Uriel im Kopf, während er seinen Mageninhalt runterschluckte, Ein verdammter, haraxverfluchter Berserker!
Wut flammte in seinem Geist wieder auf, wie Öl bei einem Funken und Feuer tanzte in seinen Augen, als Uriel Zorn den Schmerz übertünchte. Er sah den Ork wieder auf ihn zustapfen, mit einem fast schon seeligen Ausdruck, bereit ihm diesmal sein Genick zu brechen. Worte legten sich dem Hybriden auf die Zunge und wieder kam das bekannte Gefühl der Macht, dass er schon in Pelgar verspürt hatte. Nicht so stark, aber schwelend am Rande seines Geistes. "Und dreißig Funken stiegen gen dem Himmel...", zischte Uriel, Flammen züngelnd in beiden Händen.
Der Berserker war nun heran, brüllte und holte zu seinem mächtigsten Schlag aus. Uriel hatte keine Zeit mehr die Inkantation zu beenden, er musste sich mit einem unfertigen Zauber begnügen. Er riss beide Arme nach vor und zwei breite Feuer stoben hervor. Weniger dienten sie dem Töten des Gegners, als dass der pure Druck den Ork aus seiner Raserei zwang, ihn taumeln ließ, auf dass sein Körper die Gelegenheit hatte, seinem Geist mitzuteilen, dass sie tot waren. Doch auch Uriel kam nicht so einfach davon. Durch das hastige Zaubern, schlug die Magie wild um sich und die Flammen leckten hungrig an seinem Armen hoch. Der Schmerz machte ihn jedoch nur wütender und während der Zorn seines Gegners verebbte, stieg sein eigener nur an. Er unterbrach die Flammen, stürzte nach vorn und riss seine Klinge aus dem Körper des Orks. Dann mit einem wütenden Aufschrei schlug auf er ihn ein. Wieder und wieder, während die Schreie des Opfers und das Gebrüll des Mörders von den Wänden wiederhallte. Wie ein Beil schnitt Stahl an Fleisch, Sehnen und Knochen.

Und in dem von zuckenden Flammen, irrigen Schatten und feuchten Blut erfüllten Tunnel, hackte Uriel wie ein Wahnsinniger, erfüllt von Wut, die nicht die seine war, auf die Leiche des Orkes ein. Bis sein Atem zum Keuchen verebbte und der Rausch versiegte.
Der Hybrid blickte auf, sah sich um und nahm den letzten Überlebenden wahr. Sein Blick zeigte immer noch Wut, vermischt mit Horror, unterdrückt um später hervorzubrechen. Dann wandte Uriel sich um und schritt in die Dunkelheit.

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. Oktober 2015, 23:16

Als der glühende, wutschäumende Blick den letzten überlebende traf, löste sich das verängstigte Reptil aus seiner starre und huschte in die dunklen Gänge der Kanalisation. Selbst sein starres, fast emotionsloses Gesicht verriet seine Panik. Uriel war sich sicher, dass dieser ganz sicher niemals wieder einen solchen 'Scherz' versuchen würde. Und ganz sicher auch niemand anderes, der diese Geschichte hören würde. Die langsam niedriger brennenden Flammen seines Zorns ließen diese Informationen zu bedeutungsloser Asche verglühen und er trat in die Dunkelheit. Rußgeschwärzte Wände und halb verbrannte Kadaver und der Geruch von garem Fleisch blieben die stillen Zeugen der Anwesenheit Uriels.
Die Gewissheit nichts fürchten zu müssen beflügelten seine Schritte. Unter all den Alpträumen in den Eingeweiden Morgerias war er das größte und mächtigste Ungeheuer. Diese 'Gewissheit' schreckte ihn nicht, im Gegenteil, es gefiel ihm. Noch immer kochte sein Zorn und begrub den Teil des Hybriden, der sein verhalten hätte reflektieren können unter Selbstgefälligkeit und dem Gefühl der Macht.
Der Schmerz kehrte zuerst zurück, während er durch die stinkenden düsteren Gänge schritt. Er begann mit einem leichten jucken und steigerte sich zu dem ach so bekannten Schmerz von verbrannter Haut. Das allein hätte er tragen können, doch die wärmenden Flammen seines Zorns waren zu einem Glühen verebbt und die angenehme 'Klarheit' schwand. Er hatte das Gefühl für Zeit verloren, aber seine Muskeln verrieten ihm, das er eine Weile gewandert sein musste. In seiner Hand glomm eine kleine Flamme, die seinen Weg erhellt hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie entzündet zu haben. Als er so an sich herab sah, bemerkte er Schlamm, der bis zu seinen Knien gespritzt war und seine Füße fast gänzlich bedeckte. Wo wohl jetzt Maruka und Valas waren? Wäre es überhaupt gut, wenn er WÜSSTE wo sie jetzt waren? Und wohin würde er sich jetzt wenden, wo ihn sein Weg weg von seiner 'Zielperson' geführt hatte? Es würde vermutlich nicht lange dauern, bis ihn sein angeblicher Vater finden würde, aber wollte er das? Eigentlich war er aus anderen Gründen nach Morgeria gereist.
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Montag 19. Oktober 2015, 14:32

Langsam schlurfte Uriel durch die Kanalisation. Seine Hände puckerten in dem wohlbekannten Schmerz leich verbrannter Haut. Die Handschuhe hatten den gröbsten Schaden abgehalten, dennoch fühlten sich seine Arme an, als ob die Haut zwei Größen zu klein geworden war. Seine Augen glimmten immer noch leicht in der Dunkelheit und um seine Lippen hing immer noch der Nachhall der euphorischen, toxischen Wut, die ihn noch vor einer Weile erfüllt hatte. Es war ein merkwürdiges Gefühl gewesen. Wie ein Rausch von Macht durch seine Adern, nicht groß anders als das was ihn in Pelgar im Kampf gegen Cassandra gepackt hatte. Und wieder hinterließ das Schwinden eine Leere. Und Angst...
Uriel hatte sich immer für ein sehr kontrollierten Kerl gehalten. Musster er sein. Feuermagier, die ihre Emotionen nicht an der kurzen Leine hielten, kamen nicht weit in den Lehren der Magie oder mussten kurzfristig "in den Ruhestand gehen". Dennoch, seit er Meresin getroffen hatte, brach in ihm immer wieder etwas hervor, von dem er nicht wusste, dass es da gewesen war. Und was ihn noch beunruhigte: Er war sich nicht sicher, ob er es hasste. Das war ein gefährlicher Gedanke, das wusste er. Ein erster Schritt auf einem Weg, an dessen Ende er wahrscheinlich auf einem Eisenthron sitzen würde und ihn irgendein ein Ritter zu Duell herausfordern würde. Uriel schüttelte den Kopf. Er hatte wichtigere Sorgen als der mögliche Zerfall seiner Moral und der großen Wahrscheinlichkeit der Korruption seines Selbst und...Fokus!, rief er sich ins Gedächtnis. Wozu war hier? Um Cass zu finden! Das war der Plan.
Er hielt kurz inne und sah sich um. Er befand sich an einer Kreuzzung, wo fünf Tunnel von seiner Position abgingen. Er müsste nun weit genug entfernt sein von Valas und der Hybridin um Meresin auf die falsche Fährte zu locken. Die Flamme in seiner Hand diente nicht nur zum Erhellen seiner Umgebung, sondern auch als magisches Leuchtfeuer für seinen "Vater". Das müsste dem Pärchen genügend Zeit verschaffen sich zu verkrümeln. Vorrausgesetzt sie gerieten nicht in Schwierigkeiten oder taten irgendetwas Unnötiges. Aber Valas hatte auf Uriel ein vernünftigen Eindruck gemacht. Der wusste schon, was wer tat. Höchstwahrscheinlich...

Mit einem Seufzer setzte der Hybrid sich hin. Aus Gewohnheit griff er nach unten, bis er merkte, dass er momentan keine Flügel hatte, die er zurechtlegen musste. Es fühlte sich merkwürdig an wieder ein Elf zu sein. Er hatte erwartet sich besser zu fühlen, doch irgendwie fehlte ihm das nun vertraute Gewicht am Rücken. Und von seinen Füßen wollte er gar nicht erst anfangen. Waren sie schon früher so weich und anfällig für Verletzungen gewesen? Uriel lächelte traurig. Mir ist es auch nicht recht zu machen, hm? Seit fünfzig Jahren suchte er nach einem Weg ein Heilmittel für seinen Zustand zu finden und nun, wo er für einen kurzen Moment etwas in der Art gefunden hatte, war er sich nicht sicher ob er es wollte. Was für ein Witz!
Seine Gedanken auf weniger deprimierende Aspekte seines Lebens lenkend, dachte der Hybrid über seine nächsten Schritte nach. Die Libelle, die er auf die Suche nach Cas geschickt hatte, müsste früher oder später bei ihm ankommen. Er hatte zwar wenig Ahnung wie dieses magische Konstrukt genau funktionierte, doch es hatte ihn auch in dem Labyrinth der Diebesgilde gefunden, dementsprechend vertraute er darauf, dass es ihn auch hier auftreiben konnte. Danach würde es zu Cass gehen. Wenn er Glück hatte, würde Meresin ihm bis dahin gefolgt sein. Bei dem folgenden Chaos - was genau würde er improvisieren müssen - müsste er nur noch Cass schnappen und aus Morgeria entkommen. Und Meresin. Und der Wache. In der Toten Ebene.

Er hatte schon bessere Pläne gehabt...

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Das dunkle Volk
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Das dunkle Volk » Dienstag 20. Oktober 2015, 21:49

Verloren in den eigenen Grübeleien über sich und seine Pläne bemerkte er die Schritte im Schlamm der Tunnel ungewöhnlich spät, erst ein nicht gerade leises Gespräch ließ ihn aufhorchen. Die Eingeweide Morgerias hatten heute wohl noch nicht genug Blut gesehen.

„ … dann glotzt'a und gronzt: Das kannsu doch nich machen! Das meins, ich wollt da mein Famille mit satt krign!“
Ein zustimmendes Grunzen erklang, als wollte der Andere (Uriel schätzte die Anzahl der Personen im Gang auf drei) seinen Gesprächspartner ermutigen fort zu fahren.
„Und ich so: Ey ich reiß dir Gekröpp raus wennu mir das Leuchtefieh nisch gibs!“
Aus zwei Kehlen drang raues Gelächter.
„Un wo issn nu das Ding?!“
Raunte eine dunkle Stimme.
Die Personen kamen immer näher. Noch schienen sie Uriel nicht bemerkt zu haben, aber sein Licht würde ihn sicher verraten. Er könnte schlichtweg weiter gehen, oder sich entweder in einem engen Seitengang verbergen oder eine halb verfallene Leiter hinauf klettern, die in ein breites Rohr nach oben führte. Oder er wartete auf die Ankommenden. Außer ein paar verbrannten Leichen hatte er doch nichts zu befürchten … und seine würde es doch ganz sicher nicht sein.
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Dienstag 19. April 2016, 23:22

„Und ich so: Ey ich reiß dir Gekröpp raus wennu mir das Leuchtefieh nisch gibs!“
Die rauhe Stimme jagte Uriel aus seinen Gedanken hoch. Mürrisch schüttelte er den Kopf. Wie lange hatte er hier rumgesessen? Seine steifen Gliedern zufolge schien es eine halbe Ewigkeit zu sein. Nicht der richtige Ort um wegzudösen, du Volltrottel!, schalt er sich. Die Stimmen kamen näher. Es schienen drei zu sein, vielleicht noch ein zwei mehr die schwiegen. Uriel sah sich kurz um. Er wollte einer direkten Konfrontation lieber aus dem Weg gehen. Die letzte hatte er nur überstanden, weil seine Gegner unbewaffnet und einschüchterbar gewesen waren. Soviel Glück konnte er nicht immer haben. Ein Blick nach oben zeigte ihm eine vor sich hin rottende Leiter, die aus einem Rohr hinausragte. Nicht das sicherste Versteck, doch die Leute schauten nur selten nach oben, wenn sie keinen Grund hatten. Irgendetwas mit Instinkten, oder so. Nicht das dass mein Problem ist...
Er löschte die Flamme mit einer geflüsterten Silbe, packte sein Schwert und schwing sich, die Scheide als Stützholz gegen die Rohrwand nutzend, die morsche Leiter hoch. Dann presste er sich mit dem Rücken gegen die Mauer und die Beine auf die andere Seite. Er wollte sich nicht auf das alte Holz verlassen. Dann widmete er sich wieder den Neuankömmlingen.
Ihre Unterhaltung schien sich um irgendein "Leuchtefieh" zu drehen. Uriels Augenbrauen hoben sich leicht überrascht. Könnte das Glück ihm hold sein? Dann grinste er schief. Typisch! Wenn Lady Schicksal, Manthala oder wer auch immer, ihm seine Libelle zurückschickte, dann er in einem fetten Paket, geliefert von drei Schlägern. Dann, ohne dass er es wirklich merkte, weitete sich sein Lächeln zu einem unheimlichen Grinsen. Leise zog er sein Schwert blank.
Wollen wir mal unser Geschenk öffnen., dachte er, und hielt sich bereit auf den ersten armen Tropf zu fallen, der in seine Reichweite kommen würde.

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Das dunkle Volk » Donnerstag 28. April 2016, 12:32

Uriel hatte gut daran getan, sich nicht auf die morsche Leiter, sondern stattdessen auf seine eigene Körperkraft zu verlassen. Gerade als das Licht der ersten Fackel in Sicht kam, rieselten ein paar Splitter von dem vorrotteten Stück Leiter herab und landeten zischend in der Flamme.
„Ha, hättse wohl gern gewusst, wa?! Ich habs versteckt, und die Karte iss da …“
Die Fackel blieb stehen, gerade in Uriels Sichtfeld, aber nur eine Stück eines Arms war zu sehen.
„Wasn das?!“
Grollte die Stimme und ein hässliches Gesicht tauchte unter dem Hybriden auf.
Das war seine Chance. Adrenalin flutete durch seine Adern und eine Freude stieg in ihm auf. Er ließ sich fallen und seine Füße landeten zielsicher im hässlichen Gesicht des Orks, der zu ihm aufgeschaut hatte.
Etwas mehr Höhe hätte die Wucht seines Aufpralls noch unterstützt, aber auch so schaffte er es, denn überraschten Ork heftig genug zu treffen,. Um ihn zu Boden zu bringen. Dieser stieß ein zornig schmerzerfülltes brüllen aus während der Schlamm der Kanalisation um ihn herum auf spritzte. Eigentlich war es bedauerlich, etwas weiter rechts, und dem Mistkerl wäre der Hals an einem hervor stehenden Stein gebrochen. Oder vielleicht war es auch besser so? Der Gedanke musste erst einmal weichen, denn mit einem Aufschrei stürzten sich die restlichen drei Orks, und eine un identifizierbare Gestalt, auf ihn. Er hatte als richtig vermutet.
Er wich einem schlecht gezielten Hieb mit einer Fackel aus, der ihm ansonsten das Gesicht versengt hätte. Hoffentlich war der Mangel aus Präzision nicht der Überraschung sondern mangelnder Erfahrung geschuldet.
Um ihn standen recht wehrhaft aussehende Männer, an ihren Körpern trugen sie fetzen aus Fell und Ledern, und zusammen gestückelte Metall Teile. Ein Dunkelelf hätte diese Bekleidung kaum als Rüstung bezeichnet aber sie bot zweifelsohne mehr Schutz als Stoff und Haut.
„Schnappt die Made!“
Grollte der größte der Orks und hieb mit einer böse aussehenden Stachel besetzten Keule nach ihm. Gleichzeitig bemerkte Uriel einen Schatten am Rande seines Gesichtsfeldes, der auf seinen Rücken zielte.
Einer der anderen Orks, der bei weitem kleinste von ihnen, zog sich etwas zurück und spannte mit geübten, schnellen Bewegungen einen Bogen. Die letzte Gestalt nestelte an etwas, dass an ihrem Gürtel hing.
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Samstag 30. April 2016, 17:25

Mit einem hörbaren Knirschen krachte Uriels Fuß auf das überraschte Gesicht des Orks und kündete von einer gebrochenen Schnauze und einer Menge Schmerzen. Instinktiv wollte krümmte der Bote seine Zehen, um seine Klauen in den Schädel seines Opfers zu rammen, bevor er sich daran erinnerte, dass er ja momentan kein Hybrid war. Einer wenigen Vorteile, die ich von dieser Verwandlung hatte, und ausgerechnet jetzt fehlt es mir.

Während der Ork mit einem schmerzerfüllten Gebrüll zu Boden stürzte, landete Uriel weitaus eleganter und widmete sich seiner Entourage. Neben den drei Orks, die noch aufrecht standen, war noch eine weitere Gestalt zu sehen. Wobei die Schatten unglücklicherweise verhüllten, wer es war. Und er hatte auch keine Zeit, einen näheren Blick zu werfen, denn schon wurde Uriel angegriffen. Er wich dem tumbem Hieb mit der Fackel mit Leichtigkeit aus und nutzte die Gelegenheit, um mit seiner freien Hand in das Feuer zu greifen. "Ein jede Flamme beugt sich meinem Willen.", sprach er und zog ebenjene Flamme zu sich. Es war stets einfacher Feuer zu manipulieren, als zu erschaffen, und Uriel war nicht einer, der ein solch freundliches Angebot ausstoßen würde. „Schnappt die Made!“, kam der Schrei und der größte von dem Trio stürzte sich mit einer stachelbewehrten Keule auf seinen Gegner. Uriel war gezwungen zurückzuweichen und Abstand zu halten. Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass der zweite Ork etwas von seinem Gürtel freimachte, während das Knarzen einer Sehne klarmachte, dass ein Bogen auf ihn gerichtet wurde. Es war klar, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte, musste er schnell sein. Uriel stieß hörbar seinem Atem aus. Er hielt inne. Ließ den Hünen an sich herankommen. Dann warf ihm das Fackelfeuer entgegen. "Lösen!"
Die Flamme explodierte in alle Richtungen. Ungezielt und außerhalb des Epizentrums lediglich blended. Aber mehr brauchte Uriel nicht. Er stürzte nach vorne, hielt sich unten, um einen blinden Schlag zu unterlaufen und zog seine Klinge nach oben. Blut spritzte durch die Kanalisation. Er verweilte nicht, um den Schaden zu betrachten, und sprang den zweiten Ork an. Sein Schwert beschrieb ein Bogen, bevor er es nach unten zog, wie ein Fallbeil. Seine freie Hand wies auf den Bogenschützen. "Ein jede Flamme sucht den Feind." Die umherfliegenden Funken der Explosion und die umliegenden Fackelleuchten flogen dem unglücklichen Ork ins Gesicht. Nicht tödlich, aber sehr schmerzhaft. Schreie erfüllten die Tunnel und Uriel wandte sich nun dem letzten im Bunde zu, der verhüllten Gestalt. Ein unbewusstes Lächeln spielte um seine Lippen und seine Augen schienen zu glimmen. Wurde es wärmer? Uriel war sich nicht sicher, trotz der flimmernden Luft. Wieder rauschte sein Blut durch seine Adern und Hitze schien aus den Poren seiner Haut zu strömen. Sein Atem ging schnell, aufgeregt - nein, eregt.

"Willst du auch mitmachen?", fragte er den Unbekannten. Allein dieser Satz, diese Pause in der Aufregung, in der Kakophonie des Chaos, schien deplatziert. Als wäre es besser einfach weiterzumachen. Sich nicht den Kopf zerbrechen. Nein, ihre Köpfe brechen! Aber Uriel hatte ein Ziel. Etwas, wofür er den Anführer der Orks am Leben gelassen hatte und ihm nicht zu der gebrochenen Nase auch noch eine aufgeschlitzte Kehle gegeben hatte. Was war es? Die Libelle, richtig! Und Cass! Er musste Cass finden!
"Wo ist die Libelle? Das Licht!? Wo habt ihr es versteckt?", stieß er aus. Funken flogen aus seinem Mund, begleiteten jedes Wort. "Sag es mir!"

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Gestalt » Dienstag 3. Mai 2016, 23:17

Die Fackel, die ihm hätte schaden sollen, erwies sich als Glücklicher Zufall und gab ihm die Chance zu einer feurigen Eröffnung.
"Ein jede Flamme beugt sich meinem Willen."
Sprach er und das Feuer folgte ihm eifrig und verzehrend.
Womit auch immer die fünf ‚Kanalratten‘ gerechnet hatten, mit Uriel sicher nicht. Wie ein Buschfeuer über trockenes Holz fuhr er durch ihre Reihen. An den Bewegungen und Reaktionen seiner Gegner konnte der Hybride erkennen, dass sie nicht unerfahren waren. Die Feuerexplosion ließ seine Gegner geblendet zurück und ein Schmerzensschrei sowie der Geruch verbrannten Fleisches verrieten ihm, dass sein ungezielter Vorstoß getroffen haben musste. Allerdings türmte niemand von ihnen in Panik. Im Gegenteil, selbst geblendet führte der Größte unter den Orks seinen Schlag aus. Durch das Handicap seines Gegners noch unterstützt wich Uriel der Keule nicht nur aus, sondern schaffte es sogar, einen Treffer zu landen, der ihn mit dem eisernen Geruch von Blut belohnte.
Lediglich ein unangenehmes ziehen in der Seite hatte ihm die Bewegung eingebracht.
Sich seiner Zahlenmäßigen Unterlegenheit bewusst hielt er keinen einzigen Augenblick Inne und ließ sein Schwert auf den Ork krachen, der nun aufgehört hatte, an seinem Gürtel zu nesteln, sondern sich stattdessen das Gesicht hielt. Uriels Schlag, der ohnehin schwer getroffen hätte, erwies sich als Fatal. Der hieb trennte sauber eine der Beiden erhobenen Hände ab und senkte sich dann in den Wanst des Orks, um ihn auf zu schlitzen.
Mit der anderen Hand hatte er währenddessen die Flammen weiter gelenkt um dem Bogenschützen zu begegnen. Keinen Augenblick zu früh. Ein Pfeil hatte just in diesem Moment die Sehne verlassen und war direkt auf den Hybriden und seine Kontrahenten zu gesteuert. Die Flamme erfasste das Projektil und verbrannte es in Kohlestaub und glühendes Metall. Ein Stechen, als die nun aus der Bahn geworfene Pfeilspitze seine Hand schlitze und ungefährlich zu Boden ging, bewies die Zielsicherheit des Schützen.
Dieser stieß einen Schrei aus, als das Feuer mit dem ihm verbliebenen Kraft in einem Funkestoß auf ihn traf. Sicher würde es einige Momente dauern, bis der Orks sich wieder gefasst hatte.
Feuer schien durch seine Adern zu fließen und erregt wandte er sich dem letzten verbliebenen Gegner zu.
"Willst du auch mitmachen?"
Ein heiseres, irgendwie verzerrt wirkendes Lachen kam aus der dunklen Kapuze des letzten Kontrahenten.
Die Flammen, die vom Fell und dem Haar des Bogenschützen ausgingen, erleuchteten die Gänge und boten einen Blick auf eine Verkrümmte, selbst unter der Kutte als deformiert erkennbare, Gestalt. Das strenge Odor der Kanalisation wurde vom Geruch brennenden Fleisches und Asche überdeckt.
„Das habe ich doch längst!“
Das Lachen des Anderen wurde zu einem kurzen röchelnden Husten. Er hob eine klauenartige Hand, deren Finger zum Teil zusammen gewachsen waren und durch eine dreckige Bandage zum Teil verhüllt wurde. Sie deutete auf Uriels Seite.
Der Hybrid erlaubte seinen Gedanken nicht, ab zu weichen und sprach zuerst aus, was ihm auf dem Herzen brannte.
"Wo ist die Libelle? Das Licht!? Wo habt ihr es versteckt?"
, stieß er aus. Funken flogen aus seinem Mund, begleiteten jedes Wort.
"Sag es mir!"

Etwas musste den Deformierten außerordentlich erheitern, denn er begann wieder zu kichern.
„Sie doch nur! Rose, wunderhübsche rote Rosen!“
Er deutete erneut auf Uriels Seite. Zorn war in diesem aufgestiegen und sein Blick wanderte nur unbewusst seine Seite herunter. Ein munterer roter Fluss quoll durch einen Schnitt in der Lederrüstung. Wann war das passiert? Und dann erinnerte er sich an den Schatten, der am Rande seines Gesichtsfeldes gelauert hatte.
Das Kichern wurde Lauter und triumphierender, dann griff der Verhüllte in seinen Mantel und schickte Uriel einen Regen aus Stahl entgegen. Drei Wurfmesser schossen zielsicher auf ihn zu. Er wollte zurück weichen, da sah er, wie der große Ork mit einem Grollen die Keule schwang. Offenbar folgte er nur seinem Gehör, doch dieses hatte ihn offenbar gut genug geleitet, um den Hybriden in eine ungute Position brachte. Es gab nur drei Wege, die er einschlagen konnte, zu Boden gehen, und in Kauf nehmen, einer weiteren Attacke hilflos ausgeliefert zu sein, von den Wurfmessern getroffen zu werden oder zu erfahren, wie heftig der Schlag einer Orkkeule traf.

[ooc: ich muss noch heraus finden, wie diese schicken Schadensmonitore funktionieren ... sobald ich das weis, füge ich sie hinzu. Zur Hilfe:
Uriel ist leicht verletzt und blutet (was auf dauer unangenehm wird, und durchaus seine Konstitution verändern wird ... nach einer weile)
der Große Ork ist mittel Verletzt
der Bogenschütze ist Leicht Verletzt, leidet aber unter starken Schmerzen und scheidet erstmal aus,
der Ork am Boden ist benommen
der Ork mit dem verkeilten Messer liegt im Sterben
der Deformierte ist unverletzt]
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Sonntag 15. Mai 2016, 17:01

„Sieh doch nur! Rose, wunderhübsche rote Rosen!“ Unsinnige Worte! Wahnsinn sowohl in Geist als auch in Körper! Brenne soll er! Leiden! Bluten! Uriels Zähne knirschten vor mühsam zurückgehaltener Wut. Er hatte keine Zeit, keine Geduld für dieses Unsinn. Wenn der Krüppel sich weigerte freiwillig zu reden, würde er ihn zwingen. Ihn in Stücke schneiden wenn nötig! Der Bote hob sein Schwert und ging auf den Verhüllten zu. Als er sein rechtes Bein bewegte, spürte er etwas daran hinunterlaufen. Sein Blick flackerte nach unten. Blut floss durch einen Schnitt an seiner Seite. Er war getroffen worden. Uriel blickte auf zu der kichernden Gestalt. Wann hatte er ihn getroffen? Er hatte nichts gespürt und die Attacke hatte sauber durch seine Lederrüstung geschnitten.

Dieser kurze Moment des Zögerns stellte sich als ein Fehler heraus. Der Krüppel lachte laut auf, griff in seinen Mantel und warf mit unheimlicher Geschwindigkeit drei Messer auf Uriel. Im gleichen Moment tauchte der Hüne mit Keule hinter dem Boten auf, die Keule im Anschlag. Uriel hatte nur wenige Momente für eine Entscheidung.
In diesem kurzen Augenblick, wo ihm weder wilde Instinkte, noch ungezügelte Wut helfen würden, hob sich der blutrote Schleier von seinem Kopf und seine Gedanken rasten mit geradezu krystallklarer Präzision: Der Orkhüne war zu stark. Seinen Angriff konnte Uriel nicht abwehren, oder ablenken. Er hatte keine Zeit für einen Zauber. Die Messer waren scharf genug seine Rüstung zu durchschlagen. Er könnte sich fallen lassen, um beiden Attacken auszuweichen, wäre danach aber verwundbar. Er hatte zwei Mehlbomben, eine Flasche Spiritus, sein Schwert und seinen schwarzen Dolch.

Uriel stürzte zu Boden. Sowohl der Keulenhieb, als auch die Messer verfehlten ihr Ziel. Er löste eine Mehlbombe vom Gürtel und schleuderte sie gegen die Kanalwand. Sie explodierte und eine weiße Wolke bildete sich auf der rechten Seite. Dann nahm er seinen Dolch und schleuderte ihn in dieselbe Richtung. Ein Klirren erschallte als Metal auf Stein stieß. Der Orkhüne war blind, soviel hatte Uriel mitbekommen, angesichts der wilden ungezielten Schläge. Mal sehen ob er tatsächlich in seinen Tod rennen würde.
Ohne zu verweilen, warf sich der Bote zu Seite um einem weiteren Messer auszuweichen. Dass er sich dabei vollends in Kanalwasser tunkte war ein Preis, den er gewillt war zu bezahlen. Mit einem weiten Schwung wirbelte er sein Schwert in die Richtung des Krüppels. Eine sichtlich verzweifelte Aktion aus dessen Sicht, gab Uriel doch seine letzte Waffe auf. Doch dies war nur eine Ablenkung. Denn der Hybrid sprang auf, nahm den Spiritus zur Hand und nahm einen kräftigen Schluck. Er hob seine rechte Hand und bildete mit seinen Fingern einen Kreis. Ein kleiner Funken leuchtete darin. Nicht genug um irgendjemanden weh zu tun. Nicht mehr als ein kleiner Trick, den sogar der unfähigste Feuermagier beherrschte. Doch allein dieser kleine Akt von Zauberei reichte aus um den brennenden Vorhang aus Zorn wieder über Uriel zu legen. Nur mit viel Mühe riss er sich zusammen.
Dann speihte er Feuer.
Der hochprozentige Alkohol stieß durch seine Lippen, entzündte sich an dem Funken und hüllte die Luft in ein Inferno aus Flammen, dass gegen den Krüppel rollte. Uriel hielt den völlig unmagischen, aber nichtsdestotrotz ziemlich schmerzhaften, Feueratem an. Kurz wandte er sich zur Mehlwolke und spuckte eine kleine Flamme in die Richtung. Der Knall war noch mehrere Tunnel weiter zu hören.

"Falsche Antwort.", sagte Uriel, als der Alkohol ausging. "Der Nächste?"

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Sonntag 19. Juni 2016, 14:10

Der Kopf des hünenhaften Orks ruckte in Richtung des Geräuschs von klirrendem Metall, doch er blieb an Ort und Stelle stehen. Stattdessen lauschte er weiter. Sein Kumpan, der Krüppel, keckerte amüsiert und krächzte:
„Er liegt dargh …“
Schrie er auf, als er dem Schwert auswich, das Uriel nach ihm geworfen hatte. Nicht einer seiner besten Würfe, aber doch herausragend, bedachte man, dass er die Waffe aus dem liegen heraus geschleudert hatte.
Er sprang elegant auf, ließ den Matsch um sich herum aufspritzen und spie Feuer. Die Flammen, wenn auch auf ganz ‚gewöhnliche Art am Leben erhalten, sangen förmlich für ihn. Fast spürte er, wie sie nach allem Griffen, was in ihre Bahn geriet. Genugtuung erfasste ihn, als er sah, wie sich die Flammen an dem Krüppel ‚fest bissen‘ und seinen Körper einhüllten.
Halb im Rausch bemerkte er den Angriff des Orks viel zu spät. Er hatte sich zu sehr darauf verlassen, dass sein Ablenkungsmanöver funktionieren würde und so blieb ihm keine Zeit dem mächtigen Hieb auszuweichen. Seine letzte Tat, bevor er getroffen wurde, war den Strahl aus Flammen zur Mehlwolke, die sich inzwischen gut ausgebreitet hatte, zu lenken. Die Luft wurde ihm mit Wucht aus den Lungen gepresst, als ihn der Schlag traf. Halb hatte er sich zur Seite gedreht und ein knacken fuhr durch seine linke Schulter. Dann verloren seine Füße den halt und er flog einige Meter durch die Luft, um erneut in die ungesunde Mischung aus Kot und Unrat getaucht zu werden.
Dann erschütterte eine Explosion den Tunnel und ließ Wände und Boden erzittern. Mit einem Knacken und Schmerz in seinen Ohren wurde die Welt still. Ein schweres Gewicht fiel halb auf ihn und drückte ihn etwas tiefer in den Schlamm. Hitze war selbst durch die zähflüssige Schicht zu spüren und ein Fauchen, das er nicht hören, aber dafür umso besser fühlen konnte, erhob sich und flutete durch die engen Tunnel der Kanalisation.
Fast war es, als würden die Flammen ihm jubelnd zurufen als sie Zerstörung säten und sich durch alles fraßen, dass ihnen in den Weg geriet.
Mit der ihm verbliebenen Kraft und genug Adrenalin in den Adern schob er das schwere Gewicht von sich und durchbracht die nun trockene Kruste aus Unrat, die sich über ihm gebildet hatte. Der Ork war über ihn gestürzt, vermutlich von der Explosion durch die Luft auf ihn geschleudert worden. Seine Vorderseite schien unversehrt, bis auf das versengte Gesicht, aber sein Rücken war eine zerstörte Ruine aus Fleisch, Sehnen und Knochen. Keiner der Männer stand noch. Die Wände waren Rußgeschwärzt und bedeckt von Gewebe. Seine Gegner zerfetzte Leiber. Es war seltsam Still um ihn herum und nur ein nerviges Pfeifen verriet ihm, dass er nicht Taub geworden war, sondern sein Hörvermögen nur kurzfristig eingeschränkt sein würde. Hoffentlich.
Vielleicht war eine Mehlbombe in einem Tunnelsystem nicht die beste Idee, wenn man Gefangene machen wollte. Eigentlich war es ein Wunder, dass er das ganze so glimpflich überstanden hatte. Andererseits, war es das wirklich? Noch immer spürte er die Freude des Feuers in sich.

[ooc: noch immer nicht dazu gekommen, sry
Zur Hilfe:
Uriel ist verletzt und blutet (was auf dauer unangenehm wird, und durchaus seine Konstitution verändern wird ... nach einer weile), und hat eine geprellte linke Schulter so wie ein gebrochenes Schlüsselben, was überaus schmerzhaft ist)
seine Gegner sind tot.]
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Montag 11. Juli 2016, 22:42

Prustend stieg Uriel aus der stinkenden Gülle hervor. Hastig wollte er seinen linken Arm heben um sich den Mist vom Gesicht zu wischen, was er sich jedoch abschminken konnte, als plötzlich ein heftiger Schmerz durch seine gebrochene Schulter raste und ihn stöhnend in die Knie zwang. Mit knirschenden Zähnen schleppte er sich auf die trockenen Steine und lehnte sich erschöpft mit seiner gesunden Schulter gegen die Mauer. Ich...bin...ein...Vollidiot!, fluchte er innerlich. Eine Explosion, in einem geschlossenen Raum. Er konnte von Glück reden, dass ganze überlebt zu haben! Was hatte er sich nur dabei gedacht!? Gar nichts, um genau zu sein. Er hatte einen Weg gesucht, seine Gegner schnell und effizient auszulöschen und genau das hatte er erreicht. Diese ganze Nebensache, von wegen sich nicht selbst in die Luft zu sprengen, war ihm dabei offensichtlich entfallen.

Mit einem Handstreich befreite er sein Gesicht größten Schmutz, dabei achtend sich nicht vor Ekel zu übergeben. Dann blickte er sich um. Okay....Schadensbericht... Seine Gegner waren tot, allesamt. Im Gegensatz zu ihm hatten sie die volle Wucht der Flammen abbekommen, und wen die Hitze nicht erledigt hatte, hatte sich sämtliche Knochen gebrochen, als die Druckwelle ihn gegen die Mauer geschleudert hatte. Uriel selbst war trotz seines Sieges in keinen gutem Zustand. Sein linkes Schlüsselbein war gebrochen und der zugehörige Arm wahrscheinlich im besten Fall geprellt. Er blutete immer noch an der Seite und ein nerviges Pfeifen hatte sich in seine Ohren geschlichen. Das war das letzte Mal, dass ich mich zu solch einer Dummheit hinreißen lasse!, dachte der Bote grimmig, doch schüttelte dann verdrießlich den Kopf. Wer wusste schon, ob er sich bei dem nächsten Mal tatsächlich zusammenreißen konnte? Der Rausch, ja die Blutlust gar, die ihn in letzter Zeit ergriffen hatte, konnte er nicht unterdrücken, wie es schien. Und es schien mit jedem Kampf schlimmer zu werden.
Ein Ohrfeige brachte seine Gedanken wieder auf eine produktivere Bahn. Grübeln konnte er später. Jetzt musste er weitermachen!

Die nächten Minuten brachte Uriel damit zu, die Leichen der unglücklichen Schläger auf den Weg zu schleppen und sie zu plündern. Er schnitt die wenigen sauberen Kleider in handliche Streifen, wickelte daraus eine Schlinge für seinen Arm und verarztete die Schnittwunde an seinem Bauch. Den Rest nutzte er um sich grob vom Schmutz der Kanalisation zu reinigen. Er sammelte sein Schwert und seinen Dolch wieder ein und wandte sich erneut den Leichen zu. Hatte der Anführer nicht am Anfang irgendetwas von einer Karte gesagt? Uriel war sich nicht sicher. In dem Rausch des Kampfes war einiges untergegangen. Dennoch, was hatte er für eine Wahl? Um zu Cass zu kommen, musste er die Libelle finden, die diese Mistkerle gefangen hatten. Und er musste sich langsam beeilen, denn er wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis Meresin ihn wieder finden würde. Also machte er sich ein zweites Mal ans Leichenfleddern.

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 14. Juli 2016, 21:12

Die selbst zugefügte Ohrfeige sorgte für ein stärkeres klingeln in den Ohren und erinnerte den Hybriden daran, dass er gerade nur knapp einer Explosion mit dem Leben davongekommen war. Er setzte es auf die immer länger werdende Liste der Dinge, die er besser nicht tun sollte, weil sie ungesund für ihn waren. Zu Schade, dass die Liste zwar wuchs, aber die Lehren, die er daraus zog meist auf der Strecke blieben. Aber dafür war er ein verdammt gefährlicher, unberechenbarer Gegner und zu schnellen Entscheidungen fähig, was ihm nur allzu oft den Hals gerettet hatte. Nur wenige besaßen die Geistesgegenwart und Spontanität selbst im Auge der Gefahr zu handeln und zum Glück zählte Uriel dazu. Natürlich würde es auch einmal anders ausgehen, und ihn den Hals kosten, aber heute war nicht dieser Tag. Und hoffentlich auch nicht Morgen.
Sich, bedeckt mit Dreck und Unrat und umgeben von selbigem, zu verarzten war keine leichte Übung. Tatsächlich gelang es ihm zwar recht gut, den Arm zu stabilisieren und den Schmerz des gebrochenen Schlüsselbeins zu mildern, aber eine adäquate Versorgung der Schnittwunde war unter den gegebenen Bedingungen einfach unmöglich. Immerhin gelang es ihm, die Blutung zu stillen, aber sauber war nichts an seiner Arbeit. Er musste wohl auf seine gute Konstitution hoffen, oder aber einen Ort finden, an dem man ihn Fachgerecht und unter den richtigen Bedingungen versorgte. Besah er sich seine Umgebung, korrigierte er den Gedanken: Selbst ein ausführliches Bad und saubere Verbände würden seine Situation schon erheblich verbessern!
Aber es half alles nichts, wenn er Cass retten wollte. Egal, wie sehr der Blutdurst ihm im Eifer des Gefechts den Verstand zu rauben drohte, jetzt zählte für ihn vor allem seine junge Freundin. Nicht auszumalen, was die Dunkelelfen dem Mädchen schon angetan haben könnten! Er schauderte, als ihm seine Phantasie sogleich unzählige Optionen anbot, von der jede schlimmer zu sein schien, als die vorherige.
Durch seine Sorge beflügelt ignorierte er seinen schmerzenden Körper und machte sich an die undankbare Aufgabe, die Leichen zu durchsuchen.
Neben den Waffen, die, bis auf den Bogen, noch intakt waren, und einigen sehr in Mitleidenschaft gezogenen Rüstungen fand er auch allerhand … ekliges und nützliches.
Offenbar hatten es sich die Orks zum Hobby gemacht, die Ohren ihrer Feinde zu Sammeln und sich daraus eine Kette an zu fertigen (offenbar der neuste Schrei unter den Grünhäutigen). Außerdem fand er äußerst zähes Trockenfleisch, schimmliges Brot, eine halb zerbrochene Figur eine Tänzerin (die jetzt nur noch als invalide durchging, weil ihr ein Bein und der halbe Arm fehlten), ein rostiger Schlüssel, 12 Füchse, 1 Lysanthemer und ein paar Dietriche. Der Krüppel hatte auch einige Fläschchen an sich gehabt, die allerdings die Explosion nicht überlebt hatten, und so musste er diesen äußerst Vorsichtig durchsuchen.
Nachdem diese sorgfältige Durchsuchung keine Karte hervorbrachte, wollte er schon Frustriert aufgeben und stattdessen den Dreck durchwühlen, da fiel ihm der Stiefel des Krüppels auf. Oder besser, dessen Absatz. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass der ‚Anführer‘ die Karte in den Händen gehalten hatte, oder zumindest in Griffreichweite trug, aber jede Option war es Wert, geprüft zu werden. Zumindest, wenn sie ihm das durchwühlen der Kanalisation ersparte. Ein paar geschickte Handgriffe ließen den erstaunlich gut funktionierenden Mechanismus aufschnappen und tatsächlich fiel ein zusammen gefaltetes Stück Papier in seinen Schoß.
Es war eine recht akkurat gezeichnete Karte eines Ausschnitts der Kanalisation, auf der ein Raum markiert war, der an eben diese anschloss.
Uriels Freude währte nicht lange, als er begriff, dass die Karte die Suche trotz allem zu einem Ratespiel machte, da er unglücklicherweise keine Ahnung hatte, wo er (und ob er) sich auf der Karte befand! Das Gute war allerdings, dass, wenn er die fehlende Information bekam, sehr leicht in der Lage sein würde, das Versteck zu finden! Natürlich konnte er auch einfach weiter durch die Kanalisation laufen, und hoffen, dass seine Opfer schon nahe des Ziels gewesen waren. Bis jetzt hatte er ja immer Glück mit seinem schnellen, impulsiven Verhalten gehabt! Und war das Glück nicht mit den mutigen?
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Sonntag 31. Juli 2016, 21:47

Das Plündern war eine unschöne Angelegenheit. Orks waren nicht bekannt für ihre Hygiene und der Dreck der Kanalisation, die Verbrennungen und offenen Wunden machten es nicht einfacher. Die Kleidung war in einem Zustand, der vermuten ließ, dass dies das Einzige war was diese Kerle zum Anziehen hatten und vieles, was man hätte verwenden können war in dem Kampf zu Bruch gegangen. Dennoch nahm Uriel was er gebrauchen könnte, sogar die gebrochene Figur und wenn auch nur, weil sie den Leichen nichts mehr brachte. Die Ohrenkette ließ er jedoch liegen, die war ihm dann doch zu eklig. Nicht, dass er sowas nicht schon gesehen hätte. Aber er würde wohl nie verstehen was es einem brachte verrotenes Fleisch um den Hals zu tragen. Es sagte nicht einmal etwas über die Kampfkraft des Besitzers aus! Nur das gut im Ohrenabschneiden war.
Doch eine Karte war nicht zu finden. Uriel war zweimal durch die Leichen gegangen und sie war nicht aufgetaucht. Er blickte zweifelnd in die Brühe der Kanalisation. Sollte sie da reingefallen sein, waren seine Hoffnungen sie zu finden fast null. Und selbst wenn, würde sie kaum lesbar sein. Und dann würde seine einzige Chance verliren die Libelle, und daraufhin Cass, zu finden. Wer wusste schon was die Dunkelelfen ihr gerade antaten? Wenn wir ganz besonders viel Pech haben, wird sie auf mich gehört haben und ihre Fähigkeiten unterdrücken und dann... Er schauderte als Bilder vor seinem geistigen Auge auftauchten, die sein hochaktives und nicht hilfreiches Hirn zur Verfügung stellte. Er schloss schnell die Augen und trieb die Gedanken in eine andere Richtung. Hatte er etwas übersehen? Der Anführer hatte doch gewiss die Karte nicht einfach in seiner Tasche. Vielleicht...
Uriels Blick auf die Stiefel des Orks. Gute Stiefel. Fast schon zu gut für einen einfachen Schläger. Der linke Absatz sah neu aus. Rasch war er abgezogen und schon fummelte der Hybrid in des Stiefels schweißigem Inneren. Er fand den kleinen Schalter an der Fußspitze und tatsächlich: Der Absatz brach weg und enthüllte ein kleines Fach und darin eine Karte. Uriel gestattete sich ein kleines Lächeln, trotz der Schmerzen. Dank dem Götterpaar für ein bisschen Paranoia!

Doch nun tat sich ein zweites Problem auf. Die Karte zeigte nicht seine Position im Kanalsystem. Sie schien nur auf einen geheimen Raum hinzuweisen, wo der Ork seine Beute versteckt hatte. Die Frage war nun: War er dorthin unterwegs gewesen? Oder kam er gerade von dort?
Das Erstere schien wahrscheinlicher, wenn man von der Art ausging wie zu seinen "Freunden" gesprochen hatte. Dennoch gingen mehrere Tunnel in die Richtung ab und Uriel wusste nicht, welche Richtung der Schläger eingeschlagen hätte. Er brauchte Anhaltspunkte. Vielleicht waren auf der Karte welche, so etwas wie Ausgänge oder klare Weggabelungen, die wiederzuerkennen waren, sollte daran schon auf dem Weg hierher vorbeigegangen sein. Uriel richtete sie auf, beschwor erneut ein kleine Flamme für mehr Licht und besah sich seine Umgebung noch einmal genauer an. War dieser Ort auf der Karte verzeichnet? Oder gab es einen Ansatz, mit dem er arbeiten konnte? Der Hybrid besah sie die Karte noch einmal genauer an. Er war ein Bote. Karten zu lesen zu können, war da ein Muss. E würde auch aus diesen Fetzen eine Richtung quetschen können.

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. August 2016, 11:01

Uriel rief all sein Wissen und seine Erfahrung als langjähriger Bote ab und versuchte, diese auf ein Tunnelsystem, denn im Grunde war die Kanalisation eins, an zu wenden.
Das größte Problem war, dass es hier keine Möglichkeit gab, die Himmelsrichtung zu bestimmen. Wie jede Karte gab es auch hier eine Markierung, wo sich die Himmelsrichtungen befanden, aber ohne einen Kompass würde er nicht weiterkommen.
Allerdings hatte er auch bei den Bewaffneten keinen Kompass gefunden und so stellte sich die Frage, wie dieser sich orientierte!
Sorgfältig studierte er die Karte nach Orientierungspunkten, die ihm einen Anhaltspunkt bieten konnten. Es gab drei Kreuzungen, auf die sein derzeitiger Aufenthaltsort deuten konnte, wenn er die Tunnel weit genug erkundete und Aufmerksam genug war, würde er vielleicht herausfinden können, welche es war!
Mit einem Ziel vor Augen stapfte er los, den Schmerz seiner Wunden geflissentlich ignorierend und nur ein Ziel vor Augen:
Die Libelle zu finden und mit ihrer Hilfe auch Cass!
Es war schwierig, sich zurecht zu finden, aber mithilfe des Lichts und seiner Erfahrung schaffte er es schließlich, seinen Aufenthaltsort recht gut ein zu schätzen. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen sein mochte, aber er schätze, es würde wohl zwischen einer halben und eineinhalb Stunden gewesen sein müssen. Seine Seite pochte vor sich hin und das Licht auf Dauer aufrecht zu erhalten begann, an seinen Kräften zu zehren, aber er war es gewohnt an seine Grenzen zu gehen.
Mit einem Triumphalen Lächeln auf den Lippen schritt er nun energischer aus und steuerte auf den Geheimen Raum zu.
Offenbar waren die Mannen auf dem Weg zu der Kammer gewesen. Er brauchte noch gute Fünfzehn Minuten, dann enthüllte das Licht der kleinen Flamme in seinen Händen die Umrisse einer verborgenen Tür.
Wäre sie nicht eingezeichnet gewesen, hätte er sie wohl schlichtweg übersehen, aber wusste man, wo sie sich befand, wurde man schnell fündig.
Bis jetzt war ihm keine weitere Person in den Gängen aufgefallen, aber zur Sicherheit hatte er sich trotz allem vorsichtig bewegt und lauschte nun an der geheimen Türe, die als gemauerte Wand getarnt war.
Stille empfing ihn und er warf die Vorsicht über Bord. Das passende Schlüsselloch war nach einigem Suchen in Bodennähe zu finden. Der Schlüssel passte perfekt und drehte sich Problemlos im Schloss. Dann glitt die Tür fast geräuschlos auf und enthüllte einen dunklen Raum. Dunkel, bis auf ein schwaches gelbliches Leuchten in einer der Ecken!
Hastig richtete Uriel ich auf und Sterne tanzten ihm für einen Augenblick vor den Augen und Schwindel überfiel ihn. Er stütze sich an der Wand ab, bis seine Umgebung aufhörte zu schwanken.
Die Libelle! Er hatte sie gefunden! Eingeschlossen in einer schmutzigen Laterne saß sie auf deren Boden. Ihr Leuchten schien fast verblasst, aber sobald sie den Hybriden entdeckte, erwachte sie zu neuem Leben und flatterte aufgeregt in ihrem Gefängnis.
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Re: Die Katakomben

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Sonntag 7. August 2016, 18:00

Es dauerte eine Weile bis Uriel sich einigermaßen orientiert hatte. Seine Vermutung das die Bande in Richtung der Kammer gewesen war, stellte sich als richtig heraus, als er feststellte - mit einiger Zufriedenheit -, dass es nur drei mögliche Kreuzzungen gab, die seiner Position ähnlich waren. Nun musste er nur die Abzweigungen erkunden und mit der Karte abgleichen um herauszufinden, wo genau er war.
Ein Akt der sich als langwierig herausstellte, denn obwohl die Karte gut gezeichnet war, war es dennoch nicht einfach die Entfernungen abzuschätzen. Was vermutlich auch daran lag, dass Uriel, im Gegensatz zum ehemaligen Besitzer der Karte, sich nicht wirklich in der Kanalisation auskannte. So dauerte es fast über eine Stunde bis er den richtigen Weg gefunden hatte. Schätzungsweise, natürlich. Schließlich konnte er nicht einfach mal nach oben gucken um den Sonnenstand zu sehen. Dennoch schienen ihm das Pochen in der Seite und die langsam anklopfenden und wohlbekannten Kopfschmerzen zu suggerieren, dass er nun schon einige Zeit ohne eine nennenswerte Pause unterwegs war.
Seit er in Morgeria angekommen war, war Uriel von einem Ort zum anderen gehetzt, bedroht worden, in Kämpfe geraten und kopfüber in Gülle gesprungen. Ja, er hatte schon bessere Tage gehabt. Manchmal...vor Monaten...wenn er Glück hatte...

Endlich, nach eine Weile, fand er die Geheimtür. Sie war clever versteckt, blendete sich gut in den Rest der Wand ein. Wenn man nicht wusste, wonach man suchte, war sie nicht zu entdecken. Vorsichtig lauschte Uriel an der Tür. Man konnte nie zu vorsichtig sein, vor allem nicht in Morgeria. Als er nichts vernahm, fuhr mit der freien Hand über den Stein, bis er ein Schlüsselloch ertastete. Ein umgedrehter Schlüssel später und die Tür glitt leise auf. Erstaunlich gutes Versteck, für ein paar Schläger..., dachte Uriel leise, als er in den finsteren Raum trat. Der war fast völlig leer, bis auf ein schwaches Glimmen in der hintersten Ecke. Uriel wollte schon darauf zulaufen, als ihn kurz Schwindel packte. Er blinzelte irritiert. Hatte er sich überanstrengt? Nein, er hatte schon Schlimmeres durchgestanden. War es dann der Blutverlust? Auch dass schien unsinnig. Er schüttlte leicht den Kopf um die Übelkeit loszuwerden. Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken und selbst wenn, würde es ihm nichts bringen. Er konnte an seinerm Zustand jetzt sowieso nichts ändern.
Stattdessen widmete er sich wieder der Libelle. Diese war ein kleiner schmutzigen Laterne eingeschlossen. Ohne zu Zögern ließ Uriel das heißgesuchte magische Konstrukt frei, dass auch, wie von einer Spinne gebissen, aus seinem Gefängnis rausfegte und ihm freudig blinken um den Kopf schwirrte. "Ja ja, ist ja gut. Ich hab dich auch vermisst...", brummte der Hybrid genervt, obwohl ein leichtes Lächeln um seine Lippen spielte. Er ließ eine Funken auf seiner freien Hand tanzen, damit die Libelle sich wieder stärken konnte. Dann als sie sich ein wenig beruhigt hatte, stellte er die Frage, die ihm auf den Lippen brennte. "Hast du Cass gefunden?"

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Re: Die Katakomben

Beitrag von Erzähler » Montag 15. August 2016, 20:42

Der kleine Tanz der Libelle malte immer stärkere Schatten an die Wände der geheimen Kammer, während sie sich erholte.
"Hast du Cass gefunden?"
Stellte Uriel die Frage, für deren Antwort er sogar das eigene Leben riskierte. Seine kleine ‚Freundin‘ enttäuschte ihn nicht und begann aufgeregt auf und ab zu schweben, umkreiste ihn einmal und flog dann zum Ausgang der Kammer.
Die Jagd war eröffnet!
Offenbar war die Spur, die die Libelle gefunden hatte, sehr konkret, denn sie schwirrte voller Eile vor ihm her. Tatsächlich war sie Stellenweise so schnell, dass er ihr nun rennend hinterherkam. Etwas, dass sein Körper ihm mit Schmerzen und Erschöpfung dankte, weswegen er sie zu einem langsameren Tempo ermahnen musste. Aber selbst dann war ihr Tempo noch recht zügig. Gerade hatte sie ein halbwegs erträgliches Tempo angeschlagen, dass Uriels Kopf nicht ganz so hämmern und seine Lungen nicht ganz so pumpen ließ, da schwirrte sie plötzlich wie von der Tarantel gestochen los. Er wollte ihr nacheilen, aber ein übles Seitenstechen hinderte ihn daran. Was war nur mit ihm los?! Sonst fühlte er sich doch nicht so schwach!
Zum Glück verriet ihm ein goldenes Leuchten aus einem Tunnel, der senkrecht nach oben führte, wo die Libelle geblieben war. Offenbar war es Zeit, die Kanalisation wieder zu verlassen!
Die Leiter, die nach oben führte, war halbwegs intakt und so gelang der Aufstieg dem Hybriden problemlos. Der schwere Kanaldeckel war jedoch etwas ganz Anderes. Mit nur einem gesunden Arm und einer gemeinen Stichwunde in der Seite hätte der Deckel auch eine Mauer sein können! Er schrie voller Frustration auf und die Libelle, die versucht hatte, ihm etwas Licht zu spenden, wich erschreckt etwas zurück.
Er biss die Zähne zusammen, während sich sein Frust in Wut zu verwandeln begann. Seine Schulter schmerzte, seine Seite brannte höllisch, ihm war abwechselnd heiß und kalt und der Schweiß rann ihm unangenehm den Rücken herab. Und zu allem Überfluss klebte an jedem verdammten Teil seiner Kleidung und seines Körpers der Schlamm der Kanalisation!
„Gnahhhrggg!“
Grollte er und stieß mit aller Kraft mit seinem Rücken und seinen Schultern gegen den Kanaldeckel. Schmerz flutete durch seinen Oberkörper und warmes Blut lief ihm die Seite herunter, als seine Stichwunde wieder aufbrach. Stück um Stück schaffte er es, den schweren Eisendeckel zu Seite zu schieben, bis er schließlich an die Oberfläche klettern konnte.
Sein Atem ging schwer, alles tat ihm weh und Sterne tanzten ihm vor den Augen. Aber er hatte es geschafft, er war zurück auf Mogerias Oberfläche!

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