Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Xytra ist die Heimat der Amazonen. Hier leben nur Frauen und Männer sind nicht sehr gern gesehen, aber werden dennoch eingelassen (unter Aufsicht). Die Stadt liegt am Wasser und hinter ihr erstrecken sich Wälder und Felder bis zu vulkanischen Ebene.
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Hinweis zu Xytras
Ein Teil der Amazonen hat sich von Piraten und Dunkelelfen anheuern lassen, um in ihrem Namen als Söldnerinnen zu kämpfen.
Der andere Teil ist strikt dagegen, sich mit "Männchen" einzulassen.
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Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. März 2015, 21:06

Aurelia kommt von: Eine Rettungsmission

Aurelia fühlte die starken Muskeln ihres Pferdes unter sich und passte sich den kraftvollen Bewegungen an. Styx und sie waren schon einige Jahre eine Einheit und ihn zu reiten war immer eine Freude. Der Wind frischte auf und strich ihr die letzte Müdigkeit von den Wangen. Sie wollte sich beeilen und die Waldgrenze lag nicht weit von hier. Trotzdem musste sie ihren tierischen Begleiter zügeln, damit er auf dem unebenen Gelände nicht strauchelte.

(Hintergrundmusik)

Nach einer halben Stunde erreichte sie die kleine Anhöhe von der sie schon den Wald sehen konnte und ließ dann endlich die Zügel fallen und Styx frei laufen. Sofort steckte sich sein Körper und er ging in einen schnellen Galopp über. Das herrlich freie Gefühl der Geschwindigkeit ergriff ihre Seele. Als die ersten Bäume näher kamen drückte sich Aurelia nah an seinen Hals und ließ ihn seinen Weg finden. Der felsige Untergrund wechselte schnell gegen dicht von Moos überwucherten Waldboden. Ein paar niedrig hängende Zweige streifen manchmal ihre Arme, aber das störte sie nicht, der Ritt nahm ihre Sinne gefangen und befreite ihren Geist. Styx würde immer nach Hause finden, doch dieses Mal schien er kein bestimmtes Ziel zu haben. Nach einer Weile stellte die Elfe fest, dass sie diesen Teil der Wälder um Xytras noch nicht kannte. Zumindest kam ihr diese Gegend hier fremd vor und sie zügelte ihren Freund, langsamer zu gehen. Das Unterholz war dichter geworden und wechselte mit freien Stellen, kleinen Lichtungen und nur noch vereinzelten Felsen. Die Bäume waren größer geworden und reichten, mit ihren teils bis zu 40 Metern in die Höhe ragenden und wild wuchernden Kronen in den Himmel. Schlingpflanzen hingen wie träge Schleppen in die beschatteten Wald- und Strauchbereiche unterhalb dieser natürlichen Riesen und fielen dort auf von Kraut bewachsenen, verwurzelten Boden, der ohne entsprechend scharfe Klingen kaum zu durchdringen war. Der natürlich freie Weg, den sich Styx gesuchte hatte endete unvermittelt vor einem Baumriesen. Leise wiehernd blieb er stehen und tänzelte kurz auf der Hinterhand. Als Aurelia sich umsah, wurde ihr unvermittelt etwas flau im Magen. Der Wald schaute auf sie hinab, als würde er sich über den zufälligen Besucher wundern. Als Elfe und im Laufe ihrer langen Lebenszeit hatte sie schon viele Gegenden kennen gelernt, liebte die Natur und wurde zurück geliebt, doch hier fühlt sie sich plötzlich wie ein Eindringling. Styx schnaubte noch einmal, schnupperte dann aber an den saftigen Gräsern zu seinen Hufen, während sie sich im Sattel sitzend aufmerksam umsah. Die Lichtung auf der sie standen war von diesen Baumriesen umringt und der Himmel war nirgends zu sehen, so gewaltig waren ihre Kronen. Das Tageslicht tauchte alles in sanftes Grün. Dieser Ort hatte etwas Ehrfurcht gebietendes. Aurelia stieg langsam vom Rücken ihres Pferdes und hielt ihm an Zügel. Langsam wanderten sie weiter zwischen den hölzernen Riesen entlang. Baumpilze, so groß wie die Stufen zu ihrer Kammer in Xytras, wuchsen an den Stämmen empor. Der natürlich gewachsene Pfad führte sie weiter durch das immergrüne Dickicht, bis ein leises Rauschen von Wasser ihre spitzen Ohren kitzelte. Von diesen Lauten ebenfalls angezogen drängt Styx weiter und stupste ihr in den Rücken. Trotzdem blieb die Elfe vorsichtig und achtete auf jeden Schritt, jedes Geräusch was sie umgab und jede Bewegung. Der Wald öffnete sich zu einer sternenförmigen Lichtung in dessen luftiger Höhe Pollen im Sonnenlicht tanzten. Vor Aurelia lag eine kleine Felsnase von der ein schmales Rinnsal in einen kleinen Teich fiel. Das Erdreich hatte hier eine Stufe von vielleicht acht bis zehn Fuß geformt, von der der Wasserfall sich in die Tiefe stürzte. Verborgen von den Baumriesen, war dieser Ort wohl noch nie betreten worden und Styx zog an seinem Geschirr um an das Ufer zu treten. Schnell mischten sich seine schlürfenden Geräusche unter die majestätischen Klänge dieses Ortes. Das Plätschern des Wassers, das Lied des Windes verzauberte den Moment. Die kleine, ebene Fläche vor dem Teich war mit Moosen und Gräsern bewachsen und Orchideen hingen von den Ästen der Bäume. Im Schatten wuschen filigrane Farne und buckelige, große Pilze. Das Wasser war kristallklar und lud angenehm kühl zum Verweilen ein. Nach den Ereignissen der letzten Tage hatte sich Aurelia eine Pause verdient und tauchte ihre Hände in das kühle Nass. Als sie sich nieder kniete um in ihr Spiegelbild zu sehen, sah sie jedoch nichts als das bewegte Glitzern des Wassers. Etwas war seltsam an diesem Ort, aber noch hatte sich das Geheimnis nicht offenbart.
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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Aurelia Eichenherz » Dienstag 24. März 2015, 20:19

Aurelia stand wieder auf und schloss die Augen. Sie vernahm das gleichmäßige Plätschern des Wassers und die Trinkgeräusche ihres Rosses. Sie hörte komischerweise keine anderen Tiere, keine Vögel. Ab und an vernahm sie ein Rascheln der vielen verschiedenen Blätter und das klare Rauschen des Wasserfalls. Sie konnte das Grün beinahe schmecken, dass sie umgab und empfand es als angenehm im Gegensatz zu dem kargen Land, auf welchem sie die letzten Tage verbracht hatte. Sie roch Moos und feuchte Erde. Außerdem spürte sie, wie schmutzig sie war. Voller Staub und Schweiß war sie. Auf einmal hatte sie ein großes Verlangen danach, sich in dem Teich zu baden. Sie öffnete die Augen wieder und sah sich beinahe schüchtern um. Außer den Pilzen und Pflanzen schien hier niemand zu sein.
Sie hob den Kopf und versuchte den Himmel zu sehen, aber nur vereinzelt durch die dichten Baumkronen konnte sie einen indigoblauen Fleck sehen. Durch diese Löcher schien auch das Sonnenlicht wie goldene Strahlen, hinab auf den Waldboden und spiegelte sich wie tänzelnde Flammen auf dem Wasser. Styx stand noch über dem Wasser und trank – er musste furchtbar durstig sein. Sie begann sich vorsichtig zu entkleiden und ging langsam zum Ufer. Irgendwie hatte sie einerseits ein riesiges Verlangen in das kühle Nass zu tauchen und den Staub und Sand abzuwaschen, andererseits kannte sie den Ort nicht und hatte Angst, dass vielleicht etwas schrecklich gefährliches hier auf sie lauerte. Sie holte einmal tief Luft und tauchte langsam in den Teich ab. Das Wasser war gar nicht so kühl wie erwartet, fühlte sich aber herrlich auf der Haut an. Sie tauchte komplett unter und genoss es, wie auch die Haare von Feuchtigkeit durchzogen wurden und der Dreck der vergangenen Tage wieder abgewaschen wurde. Als sie wieder auftauchte hatte sie das dringende Bedürfnis, sofort wieder hinauszugehen und sich rasch wieder anzukleiden. Ohne jegliche Bewaffnung fühlte sie sich sehr unwohl. Ihr treues Pferd hatte begonnen, die Gräser in Ufernähe zu fressen und sah nicht so aus, als würde es dem Ort misstrauen. Aber Aurelia konnte nichts gegen das seltsame Gefühl tun, dass sich in ihr ausbreitete. Es sagte ihr, sie solle aufmerksam sein und vorsichtig auf ihre Umgebung achten.

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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 25. März 2015, 08:48

Styx fühlte sich ganz offensichtlich sehr wohl in dieser Umgebung und genoss das frische Wasser. Er schüttelte ab und an seine Mähne, wenn das Zaumzeug störte und drückte mit dem Bauch gegen den Gurt des Sattels, als wolle er ihn platzen lassen. Sobald seine Herrin nicht auf seinen Rücken saß, verhielt er sich häufig so. Sein ausgeprägter Freiheitssinn war nicht ganz gebrochen worden und er hatte den Sattel nie wirklich akzeptiert. Manchmal war er auch heute noch ein richtiger Querkopf. Aurelia beobachtete seine spielerischen Gebaren lächelnd. Ihr Drang sich zu säubern war stark, nach all der Aufregung. Sie legte ihre Kleidungsstücke und die Waffen ab und stieg in das angenehm kühle Nass. Die Stille dieses Ortes begleitete sie und nahm sie in ihre Arme. Kaum hatte sie den ersten Fuß in das Wasser getan, war es, als ging ein Kribbeln durch ihren ganzen Körper. Die Anspannungen der letzten Tage fielen sofort von ihr ab. Es lockte sie tiefer, bis sie ganz unter getaucht war und der Sand, der Schmutz der vergangenen Tage löste sich wie von selbst. Das Kribbeln rann über ihren gesamten Körper und wusch sie rein von allen störenden Gedanken. Diese Quelle hatte etwas unbeschreiblich reines und reinigendes für Körper und Geist. Die angenehme Dunkelheit, die sie sofort umfing, wirkte beruhigend und klärend. Aurelia öffnete nur kurz die Augen, aber nahm trotzdem das bläuliche Leuchten eines Höhleneingangs unter Wasser war. Unterhalb der Klippe, hinter dem Wasserfall verborgen lag ein schmaler Eingang.
Dann musste sie auch schon Luft holen und tauchte auf. Nichts hatte sich verändert. Styx graste gemütlich am Ufer und ließ sich die saftigen Gräser und kleinen Blüten schmecken. Da war sie nun mit dem Drang sich schnell wieder anzukleiden, aber gleichzeitig lockte auch das Unbekannte. Die Neugierde ließ sie zögern. Den schmalen Spalt, den sie unterhalb des fallenden Baches gesehen hatte, konnte sie sicher leicht passieren, doch nur allein und was dahinter auf sie wartete, war ungewiss. Sie hatte ein Leuchten gesehen, bläuliches Licht, also musste es dort gewiss auch einen weiteren Ausgang geben, oder zumindest eine Lichtquelle, eine Höhle? Sollte sie ihrer Neugierde nachgeben, Styx hier allein lassen und dieses Geheimnis splitternackt erkunden?
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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Aurelia Eichenherz » Mittwoch 25. März 2015, 19:06

Die rothaarige Frau sah nachdenklich ihr Pferd an. Er würde wohl klar kommen ohne sie, ein wenig fressen, trinken und dann einfach die Freiheit genießen. Sie musste aber gleichzeitig an den Oblinox denken. Er brauchte dringend Wasser und etwas zu essen. Sie wollte diese Höhle unbedingt erkunden, aber gleichzeitig fühlte sie sich für Biest verantwortlich. Sicherlich konnte sich der Echsenmann auch ohne sie versorgen. Er war einigermaßen stabilisiert und hatte vor ihr ja auch in der kargen Landschaft überlegt. Vielleicht sollte sie einfach mal nachsehen, was sich da unter Wasser verbarg und danach sofort wieder zu Biest zurück. Sie hatte mehr für ihn getan, als es manch anderer für einen Fremden getan hatte und er würde ihr bestimmt nicht böse sein. Schließlich hatte sie ihn befreit, nun war er wieder auf sich alleine gestellt. Sie betrachtete den Wald. Überall schien Grün zu dominieren. Nichts war unbewachsen. Die dicken, großen Bäume sahen aus, wie große und starke Wachen für ein Geheimnis. Die Pilze waren dick und hätten kleine Häuser für kleine Kreaturen sein können. Hier und da waren Blumen zu sehen in hellen Farben, die dem Grün einen kleinen Kontrast entgegen brachten. Aurelia konnte aber nichts Bedrohliches ausmachen. Sie war nun umso entschlossener, noch einmal abzutauchen und diesem Licht zu folgen. Styx sah sie fragend an. Sie nahm ihm den Sattel und das Zaumzeug ab. Er schüttelte sich befreit und schien beinahe zu lächeln. Sie gab ihm einen Klaps auf den Hintern und er verstand, dass er nun ein wenig Freizeit hatte. Sie versteckte das Sattelzeug hinter einem Baumstumpf und legte ihre Sachen dazu. Eigentlich tat es ihr weh, sich von Pfeil und Bogen zu trennen, aber sie konnte nur den Dolch mitnehmen. Nackt in ihrer vollen, weiblichen Schönheit schritt sie aufrecht auf das glitzernde Wasser zu. Ihr Körper versank Stück für Stück in den Fluten und als auch ihre kleinen Brüste die Wasseroberfläche durchbrachen, holte sie tief Luft. Sie tauchte unter und das Wasser schloss sich über ihr. Außer ein paar sanften Wellen gab es keine Hinweise darauf, dass hier eben noch jemand gewesen war.

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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 26. März 2015, 17:56

Styx genoss die Freiheit und buckelte verspielt über die Wiese, sobald er seine Fesseln los war. Er schnaubte ein paar Mal und tänzelte zwischen den Bäumen umher. Fast schien es, als habe er seine Herrin schon vergessen, aber nur fast. Er beobachtet jeden ihrer Schritte. Erst als sie verschwunden blieb, kehrte er zum Teich zurück und schnupperte an der spiegelnden Oberfläche. Bald jedoch würden ihn Gras, Wind und Freiheit rufen und er würde folgen.

Aurelia schwamm mit kräftigen langen Zügen auf den dunklen Spalt hinter dem Wasserfall zu. Hin zu dem blauen Leuchten, das ihre Neugierde geweckt hatte. Die Strömung verwirbelte ihr Haar und drückte sie tief auf den Grund des Sees und an den Boden. Mit einem kräftigen Stoß ihrer Beine drückte sie sich unter den herabfallenden Wassermassen hindurch. Zwei Schwimmstöße später befand sie sich auch schon in dem schmalen Spalt der sich nach oben erweiterte. Die Strömung war hier fast gar nicht mehr vorhanden und die Blasen ihres eigenen Atems leiteten sie hinauf, zurück an die Oberfläche. Als ihr Gesicht das Wasser durchbrach und kühle Luft wieder ihre Lungen füllte, fühlte sie sich doch ein wenig erleichtert, dass der Tunnel nicht zu lang gewesen war. Sogleich sah sie sich aufmerksam um und das was sie erblickte bestärkte sie in dem Glauben, das dies ein mystischer Ort sein musste!
Auch wenn die Höhle nicht sehr groß war, so war sie doch von einer unberührten Schönheit, dass es einem das Herz schneller schlagen lassen konnte. Das allgegenwärtige Leuchten konzentrierte sich im hinteren Teil der Höhle. Von der Decke hingen dicht an dicht lange Stalaktiten, so dass man vorsichtig sein musste sie nicht zu berühren, oder gar abzubrechen. Manche hingen so tief, dass sie schon fast ihr Gegenstück berührten, oder sich zu schlanken Säulen vereinigt hatten. Der unterirdische Wassereingang lag still und nur von Aurelias Bewegungen durchbrochen da. Eine flache, längliche Zunge schlängelte sich durch die Höhle hin zu dem Leuchten, genauso wie ein natürlich, geschliffener Pfad, umsäumt von kleinen, rundlichen Stalagmiten.

(Höhle)

Kalkiger Geruch lag in der Luft, ein Hauch von Ozon und sie war kühl, aber nicht eisig. Das Ufer war glatt und Aurelia konnte sich leichte darauf erheben. Nackt wie sie war, schritt sie barfuß und fast lautlos, den kleinen Säulen ausweichend, den Weg entlang. Nachdem sich langsam ihre Augen an das diffuse Licht gewöhnt hatten, sah sie auch zunehmend, merkwürdig, samtige Stellen auf den sonst von Feuchtigkeit schimmernden Steinen. Um sie genauer ergründen zu können, hockte sie sich hin und wollte sie gerade berühren, als sich diese bewegte und träge ein Stück beiseite rückte. Da erkannte die Elfe, das hier hunderte, vielleicht tausend Nachtfalter ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Um so vorsichtiger ging sie weiter und achtete penibel darauf auch keinen zu zertreten. Langsam näherte sich die Elfe dem kleinen leuchtenden Hügel am Ende der Höhle. Auf den Steinen umher, lagen überall die Falter und bewegten müde ihre Flügel, doch zu der Mitte hin war nur die in sich selbst leuchtende, gewölbte Flüssigkeit zu sehen. Blau leuchtende Tropfen lösten sich von hier, gegen alle Gesetzte der Natur rebellierend und tropften an die Decke, dorthin wo sich eine kleine, spiegelnde Pfütze zwischen den länglichen Dornen gebildet hatte. Der Drang, einen solchen Tropfen mit der Hand aufzufangen war groß. Alles war still um sie und nur das leise Tropfen dieses kleinen Wunders war zu hören. Vorsichtig beugte Aurelia sich ein Stück nach vorne. Unbemerkt hatte sich dabei ein Stein gelöst und kam ins Rutschen. Angestoßen von dem Kiesel erhob sich erst einer, dann drei weitere der Nachtfalter und die Reaktion breitete sich rasend schnell aus, so dass Aurelia plötzlich sich in einer Wolke aus kleiner silber- braunen Flügeln wieder fand. Überall streiften sie die winzigen lebendigen Wesen, kitzelten und stupsten ihren Körper an. Sie sah nichts mehr, hörte nur noch das Flattern der Flügel.
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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Aurelia Eichenherz » Donnerstag 26. März 2015, 20:00

Das merkwürdige Gefühl, von so vielen zarten Lebewesen berührt zu werden verwandelte sich in eine wohlige Wärme. Sie spürte, wie sich ihr Gesicht rötete, weil eine angenehme Hitze ihren nackten, der kühlen Luft ausgesetzten Körper durchströmte. Die kleinen Falter beruhigten sich, weil Aurelia ruhig stehen geblieben war und das Spektakel neugierig verfolgte, bis die vielen kleinen Wesen wieder kleine samtene Grüppchen bildeten. Aurelia sah wieder zu der blauen leuchtenden Flüssigkeit und fragte sich, was es damit auf sich hatte. Es fluoreszierte so kühl und beruhigend, es hatte etwas sehr Schönes an sich, wirkte aber auch irgendwie traurig. Wie tausende Tränen, die an diesem Ort gebündelt waren und als ob jeder Tropfen eine andere leidige Geschichte erzählen konnte. Aurelia stand nun vor der blau leuchtenden Flüssigkeit und wusste nicht, was es damit auf sich hatte. Sie streckte ihre Hand aus, zog sie aber schnell wieder zurück. Sie wollte nicht von einem seltsamen Zauber befallen werden. Sie sah sich um, konnte außer Steinchen nicht sehen, was ihr hätte helfen können. Nahe am Ufer lag eine längliche, abgebrochene Spitze eines Stalakmiten und sie ging hin um diese aufzuheben. Sie tauchte diesen nun in die leuchtende Masse.

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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Erzähler » Freitag 27. März 2015, 09:48

Langsam und vorsichtig bewegte sich Aurelia durch die Höhle. Nachdem sich das fliegende Chaos langsam wieder gelegt hatte und nur noch wenige samtene Falter auf ihrem Körper saßen, war es schwierig die kleinen Leiber in der Dunkelheit auszumachen und jeder Schritt musste wohl gewählt werden. Bald erreichte sie jedoch den abgebrochen Stalagmiten und hob ihn auf. Zurück an der leuchtenden und gewölbten Pfütze tauchte sie ihn langsam in das schimmernde Blau. Die Flüssigkeit haftete kurz an dem Stein und löste sich dann Tröpfchenweise. Das interessante dabei war, dass egal wohin die Elfe den Stein hielt, die glitzernden Perlen ihren Weg zielsicher zu der Pfütze an der Decke fanden. Docht schien sich alle Magie in diesem Raum zu bündeln.
„Du machst das falsch!“
Es war eine Stimme, aber die Sprache in der sie Aurelia deutlich vernommen hatte, ähnelte mehr einem sanften Windhauch, einem leisen Erdbröckeln oder dem Knarren der Äste im Wald. Sie erinnerte sich an Geschichten die sie unter den Amazonen über Feen gehört hatte. In denen war von glücklichen Kinderstimmen die Rede, die einen tief in verwunschene Wälder lockten. Es klang wie Kinderlachen. Kurzum erinnert diese "akzentreiche" Sprache sie an die Schönheit der Natur und das magische Leben in ihr. Leider verstand sie nur kein einziges Wort und auch der Sprecher blieb vorerst unentdeckt.
„So geht das nicht!“
Ein paar der Falter flatterten noch umher, sodass Aurelia nicht bemerkte, wie ein etwas größerer sich in ihrer Nähe nieder gelassen hatte.
„Du musst dich hinein stellen!“
Die Elfe versuchte den Ursprung der Geräuschquelle auszumachen und sah sich um und entdeckte dann das winzige Wesen nahe des blauen Sees sitzen. Die großen Flügel hatten die Färbung wie alle anderen Nachtfalter hier, doch der kleine Leib, war der eines humanoiden Wesens. Genauer gesagt, der eines Mädchens.

(Nachtfalter-Fee)

Aurelia hockte sich hin, damit sie sie besser sehen konnte. Der helle, silbrig glänzende Körper, die weißen Haare die in den Längen braun wie die Spitzen der Flügel wurden, das alles passte sich perfekt an die Umgebung an. Hände und Füße endeten in winzigen, geschnürten Bändern und der Leib war von einem weißen Blütenblatt, ähnlich einem sehr kurzem Kleid, umhüllt. Die Arme waren vor dem kleinen Körper verschränkt und das Gesicht, kaum die Hälfte von ihrem kleinen Fingernagel, schaute sie Kopfschüttelnd an.
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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Aurelia Eichenherz » Dienstag 31. März 2015, 19:06

Das kleine und zarte Wesen sah ihr direkt in die Augen und Aurelia war verwundert, dass es sich tatsächlich um eine kleine Fee und nicht um einen Nachtfalter handelte. Es war irgendwie beinahe logisch, dass hier in dieser Höhle etwas war, dass nichts mit Insekten zu tun hatte. Sie fragte sich, ob alle Nachtfalter in Wirklichkeit kleine Feen waren. Möglich war es. Nur diese hier war die einzige, die sich an sie herantraute. Aurelia verstand kein Wort ihrer piepsenden Stimme und sah das Mädchen fragend an. Dieses hatte den Kopf geschüttelt und nun begonnen, um Aurelia herumzuflattern. Ganz behutsame Flügelschläge und sie flog auf diese blaue Pfütze zu. Die nackte Elfe folgte schulterzuckend und blieb vor der blauen Flüssigkeit stehen. Die kleine Nachtfalterfee zog an einer tiefroten Haarsträhne und bedeutete Aurelia in die blaue Flüssigkeit zu gehen. Die Elfe weigerte sich aber ihr zu gehorchen. Was sollte es bringen, sich darunter zu stellen. Sie war neugierig, aber gleichzeitig auch immer ein wenig skeptisch. Sie wollte, es wäre ein anderer da gewesen, damit sie nicht als Versuchskaninchen herhalten musste.
Nun flog die Fee um sie herum. Aurelias Geduldsfaden war nur einen Wimpernschlag davon entfernt zu reißen, sie mochte es nicht, wenn man ihr vor dem Gesicht rumflog und an den Haaren zog. Sie war schon kurz davor das kleine Ding wegzuschubsen. Aber es hatte ihr nichts getan, warum sollte sie die Kleine mit Absicht verletzen? Sie hatte keinen grausamen Charakter. Sie war oft übel gelaunt und sicherlich schneller gereizt, als andere. Aber sie war keine Frau, die anderen aus einer Laune heraus und aus Spaß quälte. Die rothaarige Kriegerin wollte aber auch nicht einfach auf irgendein fremdes Wesen hören und sich einer unbekannten Substanz ausliefern. Vielleicht hatte sie genug gesehen. Sie wollte nun zurückgehen und sich wieder ihrer Aufgabe widmen. Doch dieses leuchtende Blau schien sie nicht loszulassen und ihrer Augen konnten nicht davon ablassen. Die Fee hatte sich auf Aurelias Schulter gesetzt und an der Stelle spürte die Elfe ein warmes und angenehmes Prickeln. Beide starrten in die Flüssigkeit. Aurelia ging einen Schritt näher heran und die kleine Fee sah nun aus wie ein Schmetterling, als sie sich von ihrer Schulter erhob. Der nackte, schlanke Körper der Elfe trat einen Schritt in die blaue Mitte. Sie konnte die kleine Frau mit ihren Flügeln tanzen sehen, zumindest erschien es ihr, als würde die kleine Fee im Fliegen zu einer unbekannten Musik tanzen.

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Re: Das fruchtbare Umland und die tropischen Wälder

Beitrag von Erzähler » Samstag 4. April 2015, 19:40

(Hintergrundmusik)

Beide starrten in die blau fluoreszierende Flüssigkeit. Die Elfe ging einen Schritt näher heran und die kleine Fee sah nun aus wie ein dunkler Schmetterling, als sie sich von ihrer Schulter erhob. Der nackte, schlanke Körper der Elfe trat einen Schritt in die blaue Mitte. Ihr Füße kribbelten und die leuchtende Flüssigkeit begann an ihrem Körper hinauf zu fließen.
„Ja, so machst du es richtig. Ja so geht man hinüber. Das wolltest du doch? Oder? Sonst wärst du doch nicht hier.“
Das Leuchten hatte Aurelia schon gut zu zwei Dritteln eingehüllt, als diese bemerkte, dass sie zu schweben anfing.
„Hm... dauert länger als bei uns Kleinen … interessant! Hätte ich dich fragen sollen, ob die hinüber willst? Wohin willst du denn? Hallo? He du! Wohin willst du?!?“
Aurelia konnte die kleine Frau vor ihren Augen mit ihren Flügeln aufgeregt tanzen sehen, zumindest erschien es ihr, als würde die kleine Fee im Fliegen zu einer unbekannten Musik tanzen. Sie wedelte mit den Armen über ihrem winzigen Kopf und wies ständig nach oben, während sie langsam, aber unaufhaltsam höher schwebte, der blauen Pfütze an der Decke entgegen.
„Warum versteht sie mich nur nicht! Raupenschleim und Sonnenbrand! Sprech ich vielleicht undeutlich?“
Das Piepsen wurde lauter und die kleine Fee flog immer näher vor Aurelias Gesicht. Streckte sie die Hand aus, könnte sie sie erreichen.
„WOOOO WILLLST DUUU HIIIIN?“
Die Großen sind ja manchmal so was von begriffsstutzig!
Das Wasser hatte nun ihre Kehle erreicht und Aurelias rote Haarspitzen berührten schon die Pfütze an der Decke.
„Warte … sprichst du gar nicht meine Sprache? Aber wie hast du dann …???“
Wer war hier wohl begriffsstutzig?! Die Stirn der Elfe tauchte in die Flüssigkeit und das Kribbeln hatte inzwischen ihren ganzen Körper erfasst. Dann hörte sie noch das gedämpfte hohe Piepsen der Feen-stimme und sah sie hinter dem Blauen Vorhang verschwinden.

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