Beitrag
von Maruka » Sonntag 4. Mai 2014, 17:15
Ein paar Tage zuvor
Der schwarze Löwe war gefallen und von dieser Seite war keine Hilfe oder Ablenkung mehr zu erwarten. Maruka hatte improvisiert. Der Ork hatte sich drehen müssen um die Peitsche zu ergreifen und entblößte so seine ungepanzerte Seite. Raflat nutze seine Chance. Der Ruck kam trotzdem überraschend für die junge Hybridin und sie stürzte nach vorne. Zwar hatte sie mit solch einer Attacke gerechnet und deshalb die Peitsche auf Spannung gehalten und stets dabei die Arme angewinkelt gelassen um eine plötzliche Veränderung anpassen zu können, trotzdem lag sie jetzt im Sand. Ihr Fehler war gewesen, dass sie sich in der Wucht verschätzt hatte, mit der der Ork an ihrer Waffe riss. Er hatte einfach die längeren Arme und viel zu viel Kraft. Sie kannte zwar ihre Waffe, aber hatte noch nie mit einem Ork gekämpft!
Mist! Das war's …
Sie sah das Schimmern der Klinge auf ihre Stirn zu gleiten und eine seltsam befreiendes Gefühl der Endgültigkeit befiel sie. Doch im letzten Moment drehte sich die Klinge und Blut ergoss sich über ihr Gesicht, als wäre es Mantrons Sommerregen.
Ist das meins?
Im letzten Moment sah sie noch das Heft von Raflats Rapier im Augenwinkel auftauchen, dann wurde es dunkel.
Stille!
Aus der Dunkelheit erhob sich eine gigantische Welle, türmte sich viele Meter hoch auf und rannte auf sie zu. Die schaumige Krone hatte die Form eines geschwungenen Jagdbogens, trug den Schädel eines friedlichen Bären in ihrer Mitte und die hoch aufragende Wasserwand vor ihr glitzerte vor scharfen Bruchstücken schwarzen Glases in sich. Alles war so unendlich dunkel und weit weg, lag es trotzdem so nah vor ihr. Ein Schrei, wie von brechendem Eis riss sie aus ihrem Traum.
Der Traum, er war nur kurz gewesen, doch hatte er in Maruka keine Angst geweckt. Ganz im Gegenteil! Sie fühlte sich merkwürdiger Weise befreit, klar, wach und atmete tief durch. Der Schädel brummte mörderisch, aber sonst ging es ihr recht gut. Ganz so, als hätte die Welle die Ketten ihrer Ohnmacht gesprengt. Langsam vertrieb sie den Schwindel und setzte sich auf. Ein noch feuchtes Tuch rutschte ihr vom Kopf. Es roch nach seltsamen Kräutern und ihre Nase zuckte. Auch ihr Unterarm war versorgt worden und juckte leicht, dort wo die Orkklinge sie zum Glück nur oberflächlich gestreift hatte. Es war jetzt schon kaum mehr als ein Kratzer zu sehen, der sowieso vom Fell fast verdeckt wurde. Die weit aus schlimmere Wunde, die ihr vor allem rasende Kopfschmerzen bescherte, war die Folge von der Breitseite die sie abbekommen hatte. Vorsichtig betastete sie den dünnen Schorf auf der nicht gerade kleinen Beule und versuchte dann einmal aufzustehen, entschied dann jedoch freiwillig, dass es dafür noch zu früh war. Der ganze Raum drehte sich und eine leichte Übelkeit zwang sie auf ihrem Hintern zu bleiben.
Wo bin ich hier überhaupt?
Das Denken fiel noch ein wenig schwer, aber bewegte sie ihren Kopf langsam, so flossen auch die Doppelbilder ineinander. Der glatte Stein, die schwere Tür, die Gitterstäbe sprachen Bände.
„Mist!“
Sie hatte es leise ausgesprochen, doch trotzdem hörte es sich unangenehm und deutlich lauter an, als gewöhnlich. Ein leises Stöhnen folgte und Katze ließ sich zurück auf ihre Pritsche gleiten.
Noch ein bisschen schlafen …
„Los, auf die Beine! Ich sag's nicht noch mal ...“
Maruka öffnete die müden Augen einen schmalen Spalt und murmelte dann, ihre Nase in die Felle drückend:
„ ...is doch noch dunkmmm ...“
Ein breiter blonder Schopf, der zu einem ihr bekannten Gesicht mit einem hinterhältigen Grinsen gehörte, tauchte in ihrem Blickfeld auf und zog ihr die Decke weg.
„Papa!“
Eiskalte Luft umfing ihren halbnackten Körper.
„Ich bin doch keine sechs mehr! Ich bin jetzt eine Frau! Du musst raus gehen!“
„So so, eine Frau!“
Das gutmütige Lachen erfüllte den kleinen mit Leder bespannten Raum.
„Hahahaha, also wenn du jetzt eine Frau bist, soll ich dich dann lieber bei deiner Mutter lassen, die dir dann das Ausnehmen von Fischen beibringt? Ich glaube mich zu erinnern, dass sie heute eine große Ladung zum Trocknen fertig machen wollte ...“
Der kleine Körper schnellte in die Höhe.
„Bin wach! Kann los gehen!“
„Zieh dich erst mal an, junge Dame!“
Das Bild zitterte und bebte, doch beruhigte sich dann wieder. Das Kind von gerade zwölf Sommern, tapste eilig zu einer Truhe. Das Nachthemd wurde arglos auf's Bett geschleudert und schnell schlüpfte sie in das feine Hemd, das ihr ihre Mutter zum gestrigen Geburtstag geschenkt hatte. Die feinen Verzierungen am Halsausschnitt waren wunderschön. Lächelnd streichelten die kleinen Finger das Kunstwerk. Dann wurde schnell die weiche Fellrüstung übergeworfen, die ihr Vater ihr voller Stolz überreicht hatte. Maruka erinnerte sich an die halb traurigen, halb fröhlichen Worte ihrer Mutter, als sie sie gesehen hatte:
„Mein Göttergeschenk, du verwöhnst sie. Du wirst sie noch zu einer richtigen Jägerin machen und dann werden wir sie gar nicht mehr zu Gesicht bekommen!“
Vater und Mutter schmunzelten mit wehmütigen Augen und nahmen einander in die Arme. Jetzt, am nächsten Morgen, stand Maruka in ihrem Zimmer und lauschte auf die Geräusche um sich her. Das leise Knistern des Herdfeuers war zu hören, ebenso Schritte die hin und her liefen und der Wind wie er um das kleine, aber wohlig warme Elternhaus pfiff. Ihre Hände glitten über das flexible dicke Leder, das sie warm halten sollte. Weißes Robbenfell … Sie straffte die Schultern und strich sich die langen cremefarbenen Haare aus der Stirn. Breit lächelnd sprach sie sich in Gedanken Mut zu:
Heute werde ich Baltos fragen, ob er mich auch mag.
Erneut erbebte das Bild und wandelte sich. Alle Farben kehrten sich um. Weiß wurde zu schwarz, Liebe zu Sehnsucht und Frieden zu Schmerz.
Katze riss die Augen auf. Schnell atmend lag sie auf dem Rücken und fühlte wie die Tränen ihres Traumes im Fell versickerten. Schluchzend drehte sich sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht unter den schwarz glänzenden Armen. Eine Welle seelischen Schmerzes erfasste ihren schlanken Körper und ließ ihn vor Heimweh zuckend zurück. Mantroner waren stolze, leidenschaftliche Menschen und gaben sich laut und herzlich ihrer Leidenschaft hin, doch hier, in dieser feindlichen Umgebung, konnte die verzweifelte Hybridin nur leise weinen.
Nur langsam beruhigte sich die junge Frau und sammelte die Scherben ihrer Gedanken zusammen.
Ich muss mich auf das hier und jetzt konzentrieren! Die Vergangenheit ist vorbei und die Zukunft ist ungewiss, also reiß dich zusammen, Maruka!
So versuchte sie sich aufzubauen, doch immer wieder stahlen sich Erinnerungen von schöneren Tagen in ihren Geist. Bilder von ihren Eltern, ihren Freunden, abendlichen Lagerfeuern, Geschichten die erzählt wurden, Gelächter und das erste Flirten mit den Jungen.
Schluss! Das ist alles vorbei und wird auch nie wieder kommen. Du bist nicht mehr dieses Mädchen! Deine Welt hat sich verändert! … Du … Ich bin jetzt KATZE!
Marukas Verlies verriet kaum Anhaltspunkte, wie viel Zeit seit ihrem Kampf vergangen war. Nur sie selbst konnte an Hand ihrer Heilungsrate feststellen, dass mindestens schon ein Tag vergangen war, vielleicht auch zwei. Jetzt langsam wacher und ohne ständige Schwindelattacken, die sie zurück ins Bett zwangen, stand sie auf und untersuchte ihr Gefängnis. Schnell musste sie feststellen, dass an Flucht hier nicht zu denken war. Der Raum an sich war ausbruchssicher. Auch die Wachen waren vorsichtig und immer zu zweit. Selbst wenn sie nur den Eimer für die Notdurft wechselten, oder Brot und Wasser brachten. Sie sprachen auch nicht mit ihrer Gefangenen. Es war weder eine Routine zu erkennen, die man hätte nutzen können, noch Mitleid in ihren Augen, also fügte sich Katze wieder einmal in ihr Schicksal, da sie es nicht ändern konnte. Brot und Wasser, bereiteten leider ihrem Fleisch gewöhnten Magen einige Probleme. Wann bekam man in Mantron schon mal Getreide? Und jetzt als Katzenartige war ihr Körper noch mehr auf Eiweiß angewiesen als früher, auch wenn nicht mehr so häufig. Ihr Grundumsatz hatte sich verändert, so dass sie die drei Tage ihrer Einzelhaft, zwar hungrig, aber recht gut überstand. Wasser war genügend da und selbst vor Käfern oder kleinen Spinnen machte sie nicht halt. Es ging ums nackte Überleben und es war ungewiss, wann sie das nächste Mal kämpfen sollte. Maruka nahm an, da man sie nicht getötet hatte, ihre Wunden versorgte und nährte, dass sie früher oder später zurück in die Arena finden würde. Alles was ihr Energie spenden konnte, musste sie sich einverleiben, also aß sie, trainierte regelmäßig ihre Muskeln, dehnte sich, sprang in ihren „fünf Minuten“ wild im Zimmer herum und überlebte. In den Stunden in denen ihr die Gedanken zu schwer wurden, begann sie ihre Kleidung und sich selbst zu putzen. Ihr Brustharnisch hatte nichts abbekommen und auch die seitlich geschlitzte Wickelhose war noch in einwandfreiem Zustand, wenn auch etwas staubig. Alles wurde gründlich ausgeklopft und ausgebürstet, denn wozu hatte man denn schönes langes Fell, was man wie einen Pinsel einsetzten konnte. Auch die kleine schwarze Feder, die sie die ganze Zeit unter ihrem Herzen getragen hatte, wurde vorsichtig ausgekämmt und fand später an ihren Platz zurück. Danach widmete sich Katze der eigene Körperhygiene die immer eine erstaunlich beruhigende Wirkung auf ihr Gemüt und Hormonsystem hatte. So vertrieb sie sich die Zeit mit Training, Essen, Putzen und Schlafen. In Sademos Gefangenschaft hatte sie irgendwann das Zeitgefühl verloren. Die Ausbildung an der Peitsche hatte einige Zeit in Anspruch genommen, genauso wie der Unterricht in Hierarchischen Strukturen und der Sprache der Dunkelelfen. Im Moment sehnte sie fast den festen Griff ihrer Peitsche zurück, auch wenn ihr die Waffe in diesem Raum nicht einmal zur Flucht verhelfen hätte können, war das Zimmer doch viel zu klein um Schwung zu holen. Die Peitsche hatte man ihr wohl trotzdem sicherheitshalber abgenommen, denn die feinen Klingen in dem langen Lederstrang, hätten der Gefangenen ja auch die Möglichkeit geben können, sich selbst zu verletzen und offensichtlich hatte man hier nicht vor seine Gefangenen all zu viel Wahl zu lassen. Auch Selbstmord musste verhindert werden, auch wenn diese Option für Maruka nicht mehr in Frage kam. Sie wusste nicht mehr, ob Wochen, Monate oder schon fast ein Jahr vergangen war, seit dem man sie aufgegriffen und versklavt hatte, aber an einem Gedanken hielt sich Katze standhaft aufrecht.
Irgendwann werde ich wieder frei sein!
Ob nun als Mensch oder Katze war inzwischen fast unwichtig geworden. Hatte man nicht auch als Hybrid ein Recht auf Freiheit? Immer häufiger fragte sie sich, was aus Raflat und dem großen schwarz gemusterten Kater geworden war. Dass sie nicht das einzige Wesen dieser Art war, warf ein vollkommen neues Licht auf die Zukunft. Den Kater hielt sie für tot und sie fühlte ein gewisses Maß an Trauer. Weniger um das Wesen an sich, dass sie ja nicht gekannt hatte, aber um die verlorene Möglichkeit mehr über dieses Leben herauszufinden. Das das Dasein als Katzenartige auch sein Vorteile hatte, war sich Maruka inzwischen bewusst geworden. Besonders ihr Hörsinn war unglaublich! Die großen Ohren des Servals waren wie Trichter, die selbst weit entfernte Laute gezielt auffangen konnten. Und die neu gewonnene Sehschärfe, gepaart mit der Lichtverstärkung im Dunkeln war überwältigend! Wie wohl eine Ratte ihre Umwelt wahrnahm? Maruka glaubte sich zu erinnern, dass ihr Geruchssinn besser noch als das der Wölfe sein sollte. Katzen hatten zwar auch eine feine Nase, aber Ratten waren da definitiv besser. Das brachte sie zurück zu dem Ratten-Hybriden. War Raflat mit dem Leben davon gekommen? Sie versuchte sich jede Einzelheit des Kampfes noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Da war vor allem und überall das viele Blut, die Klinge des Orks, aber auch der Griff von Raflats Rapier, wie die Klinge aus dem Körper des Orks ragte. Ja, er hatte ihr das Leben gerettet und Maruka schuldete ihm noch ihren wahren Namen, wie sie es ihm versprochen hatte.
Hoffentlich … Ha! Eine Katze die sich wünscht, das eine Ratte überlebt hat. Was für eine Ironie!
In ihrer Einsamkeit saß sie bei diesem Gedanken leise kichernd auf dem Bett. Sie putzte gerade ihre Mähne, als sich wieder Schritte näherten und die Tür aufgerissen wurde. Sie straffte die Schultern und folgte den Anweisungen der Übermacht an Wächtern widerstandslos. Sie wurde zu einer Kammer geführt, die sich im obersten Stockwerk des Anwesens befand.
Sofort sah sie sich gründlich um. Das Zimmer war in Gegensatz zu Ihren Gefängniszellen wesentlich größer und natürlich Pompöser eingerichtet. In der Mitte des Raumes stand ein großer Schreibtisch hinter diesen stand ein Stuhl, der einen Königsthron in nichts nachstand und vermutlich irgendeinen Gott darstellte. Links vor den Schreibtisch befand sich ein Kamin, in den ein Feuer wohltuende Wärme aussendete, zu rechten sah man eine gemütliche Sitzecke in dessen Mitte sich ein kleiner Tisch befand, auf den köstliche Leckereien standen, die den drei das Wasser im Mund zusammenliefen ließ. Ob sie sich wohl davon etwas nehmen durften? Sofort war ihre ganze Aufmerksamkeit auf diesen Punkt gerichtet.
Hmmm ... Hätte man uns umbringen wollen, hätten sie uns schon in den Zellen vergiften können.
Katze fokussierte den Tisch und ging mit wiegender Hüfte auf die still und köstlich dargebotene „Beute“ zu und fand eine Schale mit kleinen scharf, aber nicht lange angebratenen Fleischstückchen. Sie schnupperte trotzdem schnell, ob sie etwas verdächtiges riechen würde, schnappte sich dann aber sofort eine Hand voll, stopfte es sich in den Mund.
Was ich erst mal in mir habe, können sie mir nicht mehr weg nehmen … Oohhh ist das guuut!
Die Schale trug sie in eine Ecke des Raumes, wo sie niemanden im Rücken haben würde, was typisches Verhalten für Futterneid war. Erst jetzt schaute sie sich noch einmal deutlich entspannter sich im Raum um und erblickte den großen Kater, der vor ihr den Raum betreten haben musste.
Er lebt!
Sphinx sah man an das er den Tod nur knapp von der Schippe gesprungen war. Er war noch lange nicht genesen und musste sich auf einer Krücke abstützen, damit er überhaupt stehen konnte. Katze schluckte bei seinem Anblick einmal hörbar und wollte aus einem ersten Instinkt heraus sofort helfend zu ihm eilen, zuckte jedoch dann nur unentschlossen vor und betrachtete ihn unsicher. War er nun wirklich ein Freund, oder war er auch nur ein Opfer dieser grausamen Welt das über Leichen gehen würde um wieder Freiheit zu kosten?
Nein, er hat mich nicht getötet, als er die Gelegenheit hatte. Wenn er kein Freund ist, ist er wenigstens auch kein Feind … Was ist er eigentlich???
Vom Herren des Anwesens war noch nichts zu sehen und so konnten sie sich die Zeit nehmen sich untereinander zu unterhalten, also näherte sich Maruka der Sitzecke, immer noch die Schale in der Hand und wies mit einer Hand auf einen freien Platz, damit er sich vielleicht nicht so anstrengen musste. Die Geste versuchte sie so friedlich wie möglich wirken zu lassen und bewegte sich betont langsam.
„Willst du vielleicht lieber sitzen?“
Kann er überhaupt sprechen?
Abermals musterte sie den gewaltigen Kiefer. Sie selbst hockte sich halb mit einer Pobacke und einem angezogenen Bein auf eine Armlehne, während das andere Bein lang ausgestreckt weiterhin den Boden berührte. Die feine schwarze Seide der seitlich überlappenden Hose öffnete sich dabei auf der ganzen äußeren Länge des angewinkelten Beines, so das auch dort ihr glattes kurzes Fell zu sehen war. Halb auf dem Sprung, die Schale umklammernd, musterte sie den Katzenartigen neugierig. Ihr Kopf legte sich schief und ihre Mähne rutschte dabei lang, wallend und offen über ihr linke Schulter. Ihre ganze linke Seite ihrer Haarpracht sah etwas buschiger aus als die Rechte, da sie heute vor Langeweile begonnen hatte sich die Mähne mit den Krallen auszubürsten, jedoch noch nicht ganz und gar fertig geworden war, als man sie abgeholt hatte. Die großen Luchs-artigen Ohren zuckten ein wenig nervös. Im Gegensatz zu dem Kater war ihre Statur regelrecht winzig zu nennen, war sie doch nur 1.65 klein und überaus grazil gebaut, halt schwer zu treffen. Die bernsteinfarbenen Augen funkelten wie Gold im flackernden Licht des Kaminfeuers und wechselten immer wieder zwischen dem Hybriden und ihrem Futter hin und her.
„Äh... Verstehst du mich? Weist du etwas über diesen Ort hier?“
Dann ging auch schon wieder die Tür auf und der Nächste betrat das Zimmer.
Raflat!
Sofort huschte ein zu spät unterdrücktes Lächeln über ihr Antlitz, was sie aber gleich wieder verbarg, da sie noch nicht alleine waren. Raflat konnte aber sehen, dass sie sich wieder vollkommen von ihrem Schlag auf den Kopf erholt hatte. Ihr Fell glänzte wie eine sternenklare Nacht vom vielen Putzen und auch sonst sah sie gut erholt aus. Eben wie eine Katze es bei Wesen tat, die sie mochten, blinzelte die Hybridin einmal langsam mit beiden Augen. Der Bernstein funkelte und Freude über sein lebendiges Wiedersehen lag in diesem Blick. Da die Wächter sie auch gleich wieder alleine ließen huschte Katze zu dem Rattenhybriden hinüber und flüsterte:
„Danke! ... und mein Name ist Maruka.“
und jetzt zwinkerte sie wie ein Mensch. Vielleicht erinnerte sich ja Raflat an ihr Versprechen.
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King