Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Die Schenke wird von einem grimmigen Ork geführt, der zwar große Portionen verteilt, aber stets beleidigend ist. Man sollte sich nicht mit ihm anlegen, er hat schon viele Gäste an den Tod verschenkt. Im Hinterhof kann man in Barracken übernachten.
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Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Sonntag 9. Juni 2013, 16:47

[komme von Wohnviertel → Das Haus der Familie Kyrrenthia ]

Die Stadt hatte sich auch in dem letzten Jahr ihrer Abwesenheit nicht verändert. Alles war wie damals. Der Geruch des Leidens, der Arroganz und Kaltblütigkeit stieg ihr in die Nase. Doch sie kannte ihn von Geburt an, er war für sie vertraulich und anders als die stickige Luft in dem kleinen Kellerverlies. Lange musste sie nicht durch die dunklen Gassen gehen, da erreichte sie schon das Gasthaus. Es machte für Menschen und jegliche andere Rassen wohl nicht gerade den einladensten Eindruck, doch die Dunkelelfen waren bekannt für ihre Finsternis. Das Wappen Morgerias war an die Hauswand gespannt, als wäre die dunkle Fassade des Hauses nicht schon bedrohlich genug.

Viconia hatte ein mulmiges Gefühl, ein Jahr ist es her, dass sie zuletzt mit jemanden sprach. Angespannt öffnete sie die Türe des Gasthauses, welche leicht quietschte und schritt hinein. Um diese Zeit war die Schenke noch sehr spärlich besucht. Doch für einen kurzen Augenblick hatte sie die Aufmerksamkeit der Gäste sowie des grimmigen Orkwirtes. Doch schnell ließen ihre Blicke von ihr ab. Ein Gemisch aus Fett, Schweiß, Alkohol und Blut bezeichnete man hier als Luft. Hier kam es öfters zu Rangeleien, Prügeleien und Morden. Die Mischlingselfin zog es in eine dunkle Ecke. Sie wollte für sich sein, weit weg von den anderen Gästen. Still beobachtete sie alles. Dunkelelfen die sich jetzt schon voll tranken und mit weiblichen Gespielinnen vergnügten. Zwei andere Orks unterhielten sich mit dem Wirt.Unheimliche Gesellen. Ihr Bruder verbrachte hier ebenfalls viel Zeit. Vielleicht hatte er seine tödliche Geliebte hier ebenfalls kennen gelernt. Verwundern würde es sie nicht.

Wie ich diesen Ort verabscheue. Zu viele Leute. Doch ich muss. Muss mich beherrschen. Wo soll ich nur Anfangen. Bei dem Wirt?

Viconia war sich über ihre Vorgehensweise noch unsicher. Vor allem wem konnte sie hier wirklich vertrauen. Wer würde nicht gleich zu ihrem Stiefvater laufe? Wer war tatsächlich ein Spitzel Aloks? Es würde sie nicht verwundern, wenn Alok jemanden beauftragt hätte um sie zu beschatten. Um selbst die Mörderin seine geliebten Sohnes zu finden und die Abmachung zu brechen. Es war also nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit sondern auch gegen einen der besten Krieger dieser Stadt. Es schien alles aussichtslos, doch wollte sie nicht aufgeben. Zu stolz war sie und zu sehr zerrten ihre Gelüste nach Rache.

Schweigsam saß sie in der Ecke bei einem Holztisch auf dem eine kleine Kerze stand. Genervt und irritiert von ihrem Schwimmer blies sie das kleine Flämmchen aus und wartete geduldig bis der Wirt seine Beine in die Hand nahm und zu ihr kam um die Bestellung auf zu nehmen.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Montag 10. Juni 2013, 23:15

Viconia erwachte und bald auch ihr Hunger.
„Wo kommen nur diese Köstlichkeiten her?“
fragte sie sich erstaunt und fiel hungrig über ihr Frühstück her. Alok? Sie schüttelte den Kopf.
„Das würde er nie tun. Doch wer steckt dahinter?“
Irgendjemand versorgte sie mit wirklich Guten und vor allem nahrhaften Essen. Alok würde sich um solche Detail doch nicht kümmern, vermutete sie, jedoch … Die Männer seiner Einheit herrschte er auch seit je her an, sich gut zu ernähren, wenig und nur zu entsprechenden Anlässen Drogen zu nehmen und nicht zu trinken. Er war ein besonnener Truppführer und seine Einheit einer der gefürchtetsten der ganzen dunklen Armee. Einzig die Einheiten unter dem direkten Befehl des dunklen Herrschers, standen noch „höher“ in ihrem Ruf. Oft war er in ihrer Kindheit ausgezogen und mit reicher Beute wieder gekehrt. Sie waren nicht arm, und Alok hatte sich seinen Posten hart erkämpfen müssen. Er war kein dummer Gegner, taktierte niemals unbedacht und seine Männer erfreuten sich einer ausgesprochen niedrigen Sterberate.
Viconia würde ihn ihren „Ziehvater“ sicher nicht unterschätzen! Diesen Mann der ihre
Mutter …..
Der Gedanke an sie, ließ ihre Magenwände sich zusammen ziehen. Der Traum war beängstigend gewesen und hallte noch bildhaft in ihr nach. Gleich einem Echo der Einsamkeit legte sich die Kälte um Viconias Herz. Ihr Mutter hatte nun ihren Platz eingenommen.
„Was habe ich nur getan? Doch was tat sie mir all die Jahre an?“
Zweifel und Vorwürfe wechselten sich innerhalb eines Gedankengangs ab. Sie musste schnell handeln, schnell Erfolge erzielen, sonst würde sie bald nicht nur untätig beim Tod ihres Halbbruders Zeuge gewesen sein, sondern auch bei dem ihrer Mutter! Konnte sie wirklich so grausam sein und sie im Stich lassen? Der Gedanke kam ihr zwar, aber gleichzeitig war da auch die Erinnerung an eine warme Stimme aus ihrem Traum, deren Worte sie nicht verstand, aber doch den Klang mochte. Sie war nicht nur eine Dunkelelfe! Sie war mehr! Das was Alok als Schwäche sah, ihre Unreinheit im Blute, vielleicht konnte das auch ihre größte Stärke werden … Sie musste nur lernen sie zu nutzen. Sie musste schnell wieder ihre ganze Kraft zurück erlangen und handeln!
„Die Taverne“
Sie biss noch einmal von dem Brot ab.
„Wo sonst fließen alle Geschichten zusammen als im Gasthaus des Heeres“
Ein Plan war gefasst. Noch einmal schweiften ihre Gedanken zu den Worten ihres Peinigers.
Ich hätte all dies bekommen, nach dem ich mich einst sehnte. Anerkennung, „Liebe“ und vielleicht auch ein Training im Schwertkampf. Vater? Hat er dich getötet, eingesperrt? Was hat er nur mit dir getan? Oder waren es nur leere Worte? Habe ich zu wenig verlangt? Zweifel kamen in ihr hoch. Doch eines war ihr klar, sie wollte nie in die Fußstapfen Aloks treten.
Sie musste endlich ihren eigenen Platz in der Gesellschaft finden, oder einen anderen Weg für sich beschreiten. Sie wusste nicht wie die Bevölkerung auf sie reagierte, ob sie überhaupt noch wussten wer sie war, was geschehen war oder ob sie längst in Vergessenheit geraten war. Morgeria war eine Stadt der Extreme. Eine extrem böse Stadt! Nirgendwo sonst krochen so viel Gier und Intrigen durch die feinen Ritzen der unsicheren Gefüge die sie Familie oder Gesellschaft nannten. Nirgendwo konnte ein Leben schneller enden! Wurde man eine Weile nicht gesehen, wurde man schnell für tot gehalten, außer die Familie brachte einen regelmäßig wieder ins Gespräch. Alok hatte wohl, trotz ihrer Gefangenschaft, sie nicht ganz vergessen lassen, sie nicht umgebracht. Warum? Das müsste sie ihn wohl fragen.
Kein guter Plan! Viconia machte sich fertig, betrachtete sich noch einmal im Spiegel und betrachtete die Spuren ihrer Gefangenschaft. Es würde wohl ein paar Wochen dauern, bis ihre Haut wieder straff auf den Knochen sitzen würde. Ganz war sie noch nicht die glänzende Schönheit, die sie einst war. Sie raffte alle ihre Habseligkeiten die ihr wichtig waren zusammen und trat aus der Tür. Eine Wache stand noch immer vor ihrem Zimmer, sie blickte kurz zu ihm, wandte sich jedoch schnell wieder Richtung Eingangstüre. Ob er sie verfolgen würde? Alok würde sie doch nie allein umher streifen oder doch? Etwas an diesem Mann machte sie nervös. Sie hatte zu kurz hingesehen, aber noch einmal sich umdrehen würde ihr Interesse offenbaren. Sie hatte nicht mal sein Gesicht im Halbschatten des dunklen Flurs erkennen können.
Auf ihrem Weg zum Hauptportal kam sie an den Gemächern ihres „Vaters“ vorbei und sah die Klappe im Boden. Ein neues Schloss zierte makaber die Oberfläche. Ihr Blick wandte sich wieder ab und schlechtem Gewissens trat sie durch die Eingangstüre ins Freie. Auch wenn sie gewollt hätte, wäre jede Hilfestellung für ihre Mutter auch gleichzeitig eine Gefahr für sie. Andererseits hatte genau diese Gefahr ihre Mutter ein Jahr lang auf sich genommen um sie nicht in sterben zu lassen. Eine Frage drängte sich immer mehr in den Vordergrund. Eine Frage die alles entscheidend war und ihr zukünftiges Handeln bestimmen sollte:
GLAUBTE sie ihrer Mutter, dass sie sie liebte?!?

Viconia hatte ein mulmiges Gefühl, ein Jahr war es her, dass sie zuletzt mit Jemanden gesprochen hatte. Ein Jahr war es her, dass sie durch die Straßen Morgerias gelaufen war. Sie war noch so jung und doch fühlte sie sich durch ihre „Erfahrung“ um einiges gealtert. Was war schon ein Jahr für einen Dunkelelfen! Morgeria hatte sie wieder und sie sog den beißenden Duft von kalten Herzen und rachelüsternen Gedankengängen in sich hinein. Die Luft war klar diesen Morgen, sogar die Sonne bahnte sich todesmutig ihren Weg hinunter um die düsteren Gebäude listig funkeln zu lassen. Sonne! Dankbar für ihren Mantel zog sie ihn enger und huschte durch die Straßen. Ein kühler Wind begleitete sie und jagte ihrem noch immer empfindlichen Körper kleine Schauer über die Haut. Morgeria hatte sich in einem Jahr nicht verändert. Noch immer ignorierte man sich geflissentlich und beobachtete sich oft nur misstrauisch aus den Augenwinkeln. Sklaven aus allen Ecken Celcias würden auf Wagen oder an Ketten durch die Gassen gezerrt und die herrschende Rasse suhlte sich in ihrer Überlegenheit. Viconia gelangte unbehelligt zur Taverne.
Angespannt öffnete sie die Türe des Gasthauses, welche leicht quietschte und schritt hinein. Um diese Zeit war die Schenke noch sehr spärlich besucht. Doch für einen kurzen Augenblick hatte sie die Aufmerksamkeit aller Gäste sowie des grimmigen Orkwirtes. Nachdem sich alle Augenpaare wieder von ihr abgewendet hatten und sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten widmeten, ging Viconia langsam durch den Raum. In dieser Art von Umgebung war ein falscher Blick schon tödlich. War es wirklich eine gute Idee gewesen hier her zu kommen? Die Mischlingselfin zog es in eine dunkle Ecke. Sie wollte für sich sein, weit weg von den anderen Gästen. Still beobachtete sie alles.
Sie sah ein paar Dunkelelfen die sich jetzt schon voll tranken und mit weiblichen Gespielinnen ganz offen vergnügten. Sie wirkten wie Matrosen oder Offiziere auf Landurlaub. Zwei Orks unterhielten sich mit dem Wirt. Unheimliche Gesellen. Ihr Bruder hatte hier ebenfalls viel Zeit verbracht. Vielleicht hatte er seine tödliche Geliebte hier ebenfalls kennen gelernt. Verwundern würde es sie nicht, auch wenn sie sich Aislin hier nicht wirklich vorstellen konnte. Die Mörderin hatte etwas zu aristokratisch gewirkt, etwas zu elegant, zu mächtig um sich mit diesem Abschaum abzugeben. Andererseits könnte genau diese Ausstrahlung Eindruck auf ihren Bruder gemacht haben. Ein „reiches“ Mädchen, was sich in den unteren Ebenen ihren Kick suchte? Ja das wäre sicher nach Ilphrins Geschmack gewesen.
Wie ich diesen Ort verabscheue. Zu viele Leute. Doch ich muss. Muss mich beherrschen. Wo soll ich nur Anfangen. Bei dem Wirt?
Vic ließ ihren Blick streifen. Es gab insgesamt acht Nischen in dem verwinkelten Schankraum in denen man gemütlich alles beobachten konnte, ohne viel von sich selbst Preis zu geben, eben eine Taverne nach dem Geschmack der Dunkelelfen. Im Laufe der ersten Minuten betraten noch ein paar weitere Gestalten die Schenke. Die erste war eine winzige … Frau? ..., die dem Wirt kurz zu winkte und dann in einem der Hinterzimmer verschwand. Sie wirkte wie ein wandelnder Laubhaufen mit ihrer mehrfach geflickten Kleidung und hatte etwas trollisches an sich. War das Rinde auf ihrer Haut? Das ungewöhnliche Abbild, kaum 1,50 m messend, verschwand und sah nur einmal kurz in ihre Richtung. Bernsteinfarbene Brillengläser funkelten in den tiefen Schatten der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. Merkwürdig! Ja, das war das passende Wort! Merkwürdig!
Die zweite Gestalt, die den Laden betrat, war allerdings auch nicht weniger beeindruckend! Er musste den Kopf an der Tür einziehen, obwohl er definitiv kein Ork war und hob dann wie das Wesen zuvor die Hand zum Gruß. Seine erstaunlich warm klingende, tiefe Stimme rief etwas in der Sprache der Orks:
„Borak! Ich häng meine Angebote wieder draußen an die Wand.“
Der Ork schepperte zurück:
„Gut, gut! Zieht Kunden an.“
Der extrem breit gebaute Dunkelelf sah noch einmal kurz in die Runde und blieb für Sekundenbruchteile auch bei Viconias Ecke hängen, aber wohl auch nicht länger als bei den anderen. Und doch fraß sich sein Anblick in ihre Netzhaut. Teilweise abschreckend und doch faszinierend … schüchtern sah er sie für einen Wimpernschlag an. Noch nie hatte sie einen so stämmigen Elfen gesehen. Einige von Aloks Kriegern waren breit und muskulös, aber dieser dort im Türrahmen??? … Puh! Allerdings wirkte er nicht wie ein Krieger! Mit seinen 1,98 m war er ohnehin schon einer der Größten seiner Rasse, doch die Breite seiner Schultern, die muskelbepackten Arme, waren durchaus ungewöhnlich für sein Volk. Wenn gleich jeder seiner Muskelfasern um einiges eleganter, detaillierter und hervorstechender heraus gearbeitet erschien. Selbst einige Brandnarben, die seinen Körper "schmücken" konnten dieses Kunstwerk von einem Mann nicht entstellen. Diverse Tätowierungen auf seinem breiten Rücken verzierten seinen Körper, wie auch eine die seinen linken Unterarm zeichnet, der aber in einem langen Schmiedehandschuh steckte. Natürlich! Ein Schmied war er! Im Schein des Feuers, glänzte seine Haut in tiefem dunkelbraun mit einem Stich ins violette. Letztere Farbe wiederholte sich in seinen Augen in einem noch dunklerem Indigo in dem ein kleiner heller Sternenkranz um die Pupillen herum funkelte. Die Nase war klassisch gerade und seine Lippen schmal. Das Kinn ist recht breit für einen Elfen und selbst seine Ohren waren eher kräftig als lang und spitz zu nennen.
Sein langes, glattes, silbergraues Haar hatte er wenig kunstvoll irgendwie im Nacken zusammen gebunden. Trüge er sein Haar zu irgendwelchen Anlässen offen, so würde es ihm bis zu den Hüften reichen. In langen fließenden Gewändern würde er sogar überaus anziehend wirken und im Ganzen betrachtet wäre er wohl ein höchst ansehnlicher Mann, doch er trug nur seine blanke Haut am Oberkörper, die einzig durch eine schwere Lederschürze und große Handschuhe bei der Arbeit an der Esche geschützt würde. Seine Beine steckten in glatt geriebenen Lederhosen, sowie die Füße in schweren Stiefeln. Seine gesamte Kleidung war dunkelbraun bis schwarz gehalten. An einem Gürtel, der schräg über seine schmalen Hüften hing, baumelte Werkzeug. Neben einer sehr widerwärtigen Zange, hing auch immer griffbereit sein großer Treibhammer, der schon manche Kerbe aufwies. Abschreckung ist eben doch manchmal alles. Und doch tat er etwas sehr untypisches für einen Dunkelelfen. Seine Lippen umspielte ein schmales Lächeln, was ausnahmsweise nicht ganz so bösartig wirkte wie bei all seinen Artgenossen.
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Schmied

Es würde sie nicht verwundern, wenn Alok jemanden beauftragt hätte um sie zu beschatten, aber dieser Mann? Nein … oder doch? Ein Schmied?! Ihr Magen krampfte sich unwillkürlich in einem seltsamen Rhythmus zusammen. Ein Rhythmus den ihr Körper Monate lang gelernt hatte, der sie im hier und Jetzt gehalten hatte. Ein Rhythmus, wie das Schlagen eines Hammers. Dann war er plötzlich weg. Wenn Alok sie von ihm beschatten lassen würde, warum kam er dann nicht rein? Was hatte er zu dem Orkwirt gesagt?

Schweigsam saß sie in der Ecke bei einem Holztisch auf dem eine kleine Kerze stand. Genervt und irritiert von ihrem Schwimmer blies sie das kleine Flämmchen aus und wartete geduldig bis der Wirt seine Beine in die Hand nahm und zu ihr kam um die Bestellung auf zu nehmen. Während der Ork endlich zu ihr an den Tisch trat, konnte sie noch beobachten wie eine andere Gestalt, ebenfalls verhüllt wie viele Gestalten in Morgeria, sich erhob und anscheinend dem Schmied nach draußen folgte.
„Picheln oder Pritsche?“
Die grünlich schimmernden Muskelmassen neben Viconias Arm rissen sie aus ihren Gedanken.
Die Wildschweinehauer unter seiner Unterlippe zermalmten irgendetwas geräuschvoll in dem breiten Mund, des Orks der unfreundlich auf sie herab sah. Sein Lerium war stümperhaft, grob und klanglos, aber wenigstens verständlich. Viconia wusste noch, dass es in diesem Laden auch im Hinterhof Baracken zum Übernachten gab. Der Wirt war unhöflich, aber auch eine unerschöpfliche Quelle für Informationen, vorausgesetzt man hatte das nötige Trinkgeld für ihn. Und er war einer den wenigen Orks in Morgeria die der Sprache Lerium wirklich mächtig waren. Vic's Gedanken hingen noch immer irgendwo bei dem Schmied fest, weshalb es ohne groß nachzudenken aus ihr heraus platze:
„Wer war das eben?“
Kaum hatte sie die Frage gestellt bereute sie es schon.
"Ork sagt, unter den Völkern der Elfen gibt es jene die besonders stark sind, die Dunkelelfen. Ork sagt, unter den Dunkelelfen gibt es jene die besonders stark sind, die Schmiede. Ork sagt, unter den Schmieden gibt es jenen der besonders stark ist, Kasan. Mein Freund ist sicher gewillt, euch eine Kostprobe seiner Stärke zu demonstrieren, wenn ihr … nett darum bittet. Wenn nicht, seid gewiss, er wird seine Werke in eurem Blut tränken."
Puh! Offensichtlich hatte sie da einen interessanten Punkt beim Wirt erwischt. Der Freund, des Wirtes war ein dunkelelfischer Schmied. Vielleicht war diese Information noch mal zu was nütze. Auf jeden Fall hatte sie plötzlich seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Was möchtet ihr von meinem Freund?“
In der Stimme des Orks schwang Misstrauen mit, doch warum war gar nicht so leicht auszumachen, denn der Ork musterte sie von oben bis unten und verzog leicht „angewidert?“ die Fratze. Allein das Wort „Freund“ war in Morgeria selten. Worauf war sie da gestoßen und warum taxierte der Orks sie so unverhohlen?
Grade in diesem Augenblick rettete Viconia ein weiterer Gast. Alles sah wie immer zur Tür und auch der Wirt war für einen Moment abgelenkt. Ein durchschnittlich großer Dunkelelf, vielleicht sogar etwas kleiner als gewöhnlich, betrat die Schenke und ging zielstrebig auf den Tresen zu. Seine Augen huschten schnell durch den Raum. Er war so viel nichtssagender, als der Schmied zuvor, aber gerade das ließ etwas in ihr leise klingeln. Meuchelmörder und Spione waren immer unauffällig und dieser wirkte einfach zu „normal“, trotz Kutte und vermummter Gestalt. Hatte sie Aloks Spitzel gefunden? Der Wirt hob die Hand zum Zeichen, dass er gleich zu ihm kommen würde und sah noch einmal Viconia an. Sie schuldete ihm noch ein paar Antworten.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Montag 17. Juni 2013, 18:53

Bei jedem Gast der die Taverne betrat, musste Vic davon ausgehen das es ein Spitzel ihres Stiefvaters sei. Der stämmige Dunkelelf der herein kam weckte ihr Interesse, er faszinierte sie regelrecht. Warum sie sich so zu ihm hingezogen fühlte konnte die junge Mischlingselfin nicht sagen. Doch dann betrachtete sie ihn genauer, seine Gewandung und die Werkzeuge an seinem Gürtel verrieten ihn. Er war Schmied. Blitzartig erinnerte sie sich an die Zeit im Verlies. Das gleichmäßige, starke Hämmern. Ein Geräusch das sie nie verließ und in der schweren Zeit begleitete. Dieses Geräusch verband sie mit diesem attraktiven Dunkelelfen, sie fühlte sich ihm irgendwie Nah und vertraut, obwohl sie über ihn nichts wusste, mit ihm wohl noch nie ein Wort nur gewechselt hatte. Dieser Mann. Ich fühle mich so zu ihm hingezogen. So geborgen. Was ist nur los mit mir? Viconia konnte mit den Gefühlen nicht so ganz umgehen. Ein Großteil ihres Lebens bestand aus Missachtung, Verrat, Gewalt, Betrug und Rache. Ihr Herz pochte.

Doch so schnell wie er da war, war er auch wieder verschwunden und der recht rüpelhafte Wirt stand neben ihr. Vic's Gedanken hingen noch immer irgendwo bei dem Schmied fest, weshalb es ohne groß nachzudenken aus ihr heraus platze:
„Wer war das eben?“
Verdammt wieso habe ich das eben gefragt? Viconia konzentriere dich auf deine Aufgabe Kaum hatte sie die Frage gestellt bereute sie es schon.
"Ork sagt, unter den Völkern der Elfen gibt es jene die besonders stark sind, die Dunkelelfen. Ork sagt, unter den Dunkelelfen gibt es jene die besonders stark sind, die Schmiede. Ork sagt, unter den Schmieden gibt es jenen der besonders stark ist, Kasan. Mein Freund ist sicher gewillt, euch eine Kostprobe seiner Stärke zu demonstrieren, wenn ihr … nett darum bittet. Wenn nicht, seid gewiss, er wird seine Werke in eurem Blut tränken."
Offensichtlich hatte sie da einen interessanten Punkt beim Wirt erwischt.
„Was möchtet ihr von meinem Freund?“ Freund?
In der Stimme des Orks schwang Misstrauen mit, doch warum war gar nicht so leicht auszumachen, denn der Ork musterte sie von oben bis unten und verzog leicht „angewidert?“ die Fratze. Allein das Wort „Freund“ war in Morgeria selten. Worauf war sie da gestoßen und warum taxierte der Orks sie so unverhohlen?
Grade in diesem Augenblick rettete Viconia ein weiterer Gast. Alles sah wie immer zur Tür und auch der Wirt war für einen Moment abgelenkt. Ein durchschnittlich großer Dunkelelf, vielleicht sogar etwas kleiner als gewöhnlich, betrat die Schenke und ging zielstrebig auf den Tresen zu. Seine Augen huschten schnell durch den Raum. Er war so viel nichtssagender, als der Schmied zuvor, aber gerade das ließ etwas in ihr leise klingeln. Meuchelmörder und Spione waren immer unauffällig und dieser wirkte einfach zu „normal“, trotz Kutte und vermummter Gestalt. Hatte sie Aloks Spitzel gefunden? Obwohl dieser Dunkelelf so normal wirkt, werde ich ihn im Auge behalten und auf der Hut sein. Ich fürchte er ist nicht so harmlos wie er scheint! Der Wirt hob die Hand zum Zeichen, dass er gleich zu ihm kommen würde und sah noch einmal Viconia an. Sie schuldete ihm noch ein paar Antworten. Was sollte sie dem Ork denn nur sagen? Ich hörte seine Hammerschläge in der Zeit meiner Gefangenschaft, sie beruhigten mich und gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit! Doch das würde sie ihm wohl kaum unter die Nase reiben können.

„Ich will nichts von eurem Freund! Er kam mir bekannt vor, doch ich habe mich wohl getäuscht.“ Sie hoffte die Antwort genügte dem grimmigen Ork. Bevor er antworten konnte, sprach sie einfach weiter. „Nun bring mir Wein und erzähle mir was ihr über die Familie Kyrrenthia wisst!“ sprach sie bestimmt und in der Hoffnung das der Wirt sie nicht erkannte. Ihre Blicke richteten sich wieder zu dem vor kurzem erschienen Dunkelelf. Sie durfte nicht direkt nach der Mörderin fragen, zumindest nicht hier. Sie fühlte sich sichtlich beobachtet und unwohl. Am liebsten würde sie aufstehen und verschwinden, sich ihrer Einsamkeit widmen. Der Einsamkeit die sie all die Jahre „genossen“ hatte, jegliche neuen Gefühle machten ihr „Angst“. Was mach ich nur hier. Los steh auf verschwinde. Verlasse die Stadt, laufe in Freiheit. Wie gerne würde ich nur. Doch ich muss sie finden. Die Rache hielt sie hier in der dunklen Stadt und vielleicht auch ein wenig Schuldgefühl ihrer Mutter gegenüber.

Während sie auf ihr Getränk wartet machte sie sich Gedanken darüber, wie sie aus den Augen des Spitzels verschwinden konnte oder viel mehr wie sie den Spitzel beiseite schaffen könnte. Aber ihr war klar, würde sie diesen auf mysteriöse weise verschwinden lassen, würde ein neuer Folgen und so weiter. Ein ewiger Kreis welcher nur schwer zu unterbrechen war.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. Juni 2013, 19:24

Der Schmied, dessen Namen sie nun kannte, war wieder verschwunden. Viel zu schnell! Und ein ungewöhnliches Gefühl machte sich in ihrer Brust bemerkbar: Viconias Herz schlug beim Anblick eines Mannes schneller? Das war neu! Vielleicht war es auch einfach die ungewohnte Verknüpfung zu ihrer jüngsten Vergangenheit, doch sie fühlte sich tatsächlich zu diesem Fremden hin gezogen. Allein die Vorstellung ihn vielleicht an seiner Esche stehen zu sehen, wie seine Muskeln sich bewegten, wenn er den Blasebalg niederzog. Wie er den Hammer im Takt ihres Herzen schwang … Sicher hatte sie schon die Krieger Aloks beobachtet, die oft auch nicht unansehnlich waren, doch dieser Mann war anders, dieser Schmied. Kasan hieß er also. Ein Name der so einfach klang, unkompliziert und gradlinig. Würde sich sein Träger als genauso heraus stellen? War da Neugierde in Viconias Seele erwacht?
Der Orkwirt war nur viel zu kurz von seinem neuen Gast abgelenkt und sah sie wiederum an. Es war schon ungewöhnlich, dass ein Ork einem Dunkelelfen so offen Misstrauen entgegen brachte, aber dieser hier hatte sich seine Stellung im Herzen Morgerias mit viel Blut erkämpft. Die Schenke, genauer gesagt ihr Wirt, war bekannt für seine Grausamkeit und wurde geschätzt. Manch einen unvorsichtigen Gast hatte er dem Tod übereignet. Und dieser Kasan war ein „Freund“ von ihm? Seltsam klang das schon.
„Ich will nichts von eurem Freund! Er kam mir bekannt vor, doch ich habe mich wohl getäuscht.“
Der Mund des Orks öffnete sich, doch bevor er etwas sagen konnte fuhr Viconia fort.
„Nun bring mir Wein und erzähle mir was ihr über die Familie Kyrrenthia wisst!“
Vic schmulte wieder zu dem jüngst eingetretenen Mann hinüber. Die Augen lagen von Schatten verhüllt in der Dunkelheit verborgen. Wenn sie vielleicht ein klein wenig Magie in Anspruch nehmen würde, könnte sie die Schatten durchschauen und sein Gesicht erkennen. Der Kopf drehte sich etwas mehr von ihr weg, doch ahnte Vic, dass sie belauscht wurden.
„Nicht falsch versteh, junges Fräulein, doch ihr seid eine Spinne. Ihr seid nichts für meinen Freund. Ich geb euch einen kostenlosen Rat. Lass eure langen Spinnenbeine bei jenen die sie schätzen! Ihr wollt Wissen kaufen. Ork verkauft Wein. Ork verkauft Informationen. Hat die Dame auch genügend Klimpern in ihrem Beutel für Antworten auf ihre Fragen?“
Sein dunklen Knopfaugen in dem riesigen Schädel, der Knochen brechen lassen könnte, musterten sie immernoch leicht argwöhnisch, doch er witterte mit seiner kleinen breiten, einem Schwein nicht unähnlichen Nase ein Geschäft. Viconia hatte lange nicht mehr verhandelt und war jung. Hatte sie überhaupt schon einmal solch ein Gespräch geführt? Sie war noch so unerfahren und hatte das letzte Jahr in einem Loch verbracht. Und jetzt musste sie plötzlich die Gelassene spielen, wo sie doch am liebsten schnellsten das Weite suchen wollte. Der Start in ihre Freiheit war nicht einfach, aber das war das Leben nie.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Samstag 22. Juni 2013, 16:53

Unsicherheit machte sich in ihr breit. Früher führte sie Konversationen kalt lächelnd, doch die Gefangenschaft hatte sie geprägt, sie musste ihre schlummernden Fähigkeiten und Eigenschaften erst wieder ausgraben. Doch eines hatte die junge Mischlingselfin nicht verlernt, obwohl ihn ihr die Gefühle verrückt spielten, saß sie gelassen am Tisch und lies sich nichts anmerken. Ihr Blick war noch immer auf dem Dunkelelfen fixiert, welcher den Kopf ein wenig weiter wegdrehte. Verdächtig. Kenne ich ihn wohl etwa? Stammt er tatsächlich aus den Reihen Aloks? Wenn ich nur sein Gesicht sehen könnte. Vielleicht hilft mir meine Magie Um die Magie zu leiten brauchte sie volle Konzentration, was hier wohl nicht so leicht werden würde, dennoch probierte sie es. Sie fixierte ihn und versuchte sich auf sein Gesicht zu konzentrieren, damit die Schatten ihr einen kurzen Einblick gewährten. Wäre es nicht schon durch ihre Gefühlswelt schwer genug, unterbrach sie auch schon der Wirt, welcher ihr nicht einfach einen Wein holen konnte.

„Nicht falsch versteh, junges Fräulein, doch ihr seid eine Spinne. Ihr seid nichts für meinen Freund. Ich geb euch einen kostenlosen Rat. Lass eure langen Spinnenbeine bei jenen die sie schätzen! Ihr wollt Wissen kaufen. Ork verkauft Wein. Ork verkauft Informationen. Hat die Dame auch genügend Klimpern in ihrem Beutel für Antworten auf ihre Fragen?“

Eine Spinne? Ich eine Spinne? Wenn ich eine Spinne sei, dann müsste Aislin die schwarze Witwe sein. Aber was will er ihr damit sagen? Er weis doch nicht wer ich bin oder etwa doch? Mit dieser Meldung erzürnte er Vic ein wenig, wie konnte er wagen über sie zu urteilen.

„Zügelt eure Zunge Wirt, sonst verschluckt ihr sie irgendwann noch!“ zischte sie ihn an und ein leichtes grinsen huschte über ihre Lippen, ihre Dunkelelfischengene konnte sie bei weitem nicht abstreiten. Sie musste in diesem Gespräch den Ton angeben, sonst würde er sie eiskalt ausnutzen. „20 Fuchsmünzen sollten für den Anfang reichen. Sollten eure Informationen für mich von Bedeutung sein und mich zufriedenstellen, vielleicht springt dann noch etwas mehr für dich heraus.“ Ihre Stimme war bestimmend und ein Hauch Arroganz machte sich breit. War es eine gute Idee dem Ork so gegenüber zu treten. Schließlich wollte sie Informationen von ihm. Doch im Reich der Dunkelelfen war alles anders. „Und nun bringt mir endlich den Wein meine Kehle ist schon trocken.“

Sie hoffte, dass der Ork nun endlich ihrer Bestellung nach ging, um erneut die Magie wirken zu lassen um zu erfahren wer ihr mysteriöser Verfolger war.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Juni 2013, 09:53

Das *Auge des Mondes* unter diesen Umständen zu wirken war nicht leicht. Die Ablenkung durch die Umgebungsgeräusche, das Leben an sich, die Personen um sie herum, Viconia war das alles nicht mehr gewöhnt. Doch auf einen Versuch wollte sie es wenigstens ankommen lassen, wenn auch nur um zu sehen, wie weit sie sich schon erholt hatte. Früher war es ein leichter Zauber gewesen, der fast keine Kraft benötigte, doch heute wollte sie nicht zu viel riskieren und konzentrierte sich auf einen kleinen Bereich. Sie wollte nur einen kurzen Blick auf das Gesicht des Mannes an der Bar werfen, mehr nicht, doch vorher lenkte sie der Wirt leider ab.
„20 Füchse? Na überlegt euch noch einmal, ob ihr hier richtig seid. Ihr könnt auch eure Informationen in den schmutzigen dunklen Gassen der Stadt kaufen … nur was bringt euch das, wenn ihr sie nicht mehr lebend verlasst!?!“
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich um und ging zum Tresen um ihren Wein zu holen. Angezogen durch seine Bewegung schwang der Kopf des Fremden wieder in Viconias Richtung und da ergab sich ihre Chance. Magie floss durch ihren Körper zu ihren Augen und durchdrang die Schatten. Nur ein kurzer Moment war nötig um sich die Feinheiten seines Gesichts einzuprägen.
Die Augen waren auf sein Ziel gerichtet und die graue Iris gab ihr einen das Gefühl, nicht mehr wert zu sein, als der Abfall eines Gerbers. Der Mund hatte eine strenge Note und man konnte sich fragen, ob er jemals in seinen Leben gelächelt hatte. Die Haut die seinen Körper umgab hatte eine dunkle Färbung. Das Haar des Dunkelelfen war gräulich weis, man könnte fast sagen silbern aber das würde es nicht ganz treffen, vielleicht nur wenn sich Sonnenstrahlen in seinem Haar verfangen würden. Der Körper war wie bei allen Dunkelelfen wohl geformt und trainiert, mit seiner Körpergröße von etwa 1,77 m und ca. 70 Kilogramm gehörte er wohl nicht zu den größten und stärksten seines Volkes, aber dafür sicher zu den flinksten. Seine Kleidung im Alltag gehörte nicht zu den auffälligsten und würde diesen Mann auch schnell in einer Dunkelelfenmasse verschwinden lassen. Eine schlichte schwarze Lederrüstung verdeckte den Großteil seines Körpers, außer den Händen, Füßen und natürlich seinem Gesicht. Das einzig auffällige an ihr war das Wappentier von Morgeria auf dem Rücken, was aber auch gerne vom Volk getragen wurde. Die Handflächen waren mit Handschuhen bedeckt und fügten sich perfekt in das optische Bild der Rüstung ein, als würden sie dazu gehören. An der rechten Seite beulte eine Waffe den Mantel aus und die Spitzen lederner Stiefel schauten unter dem Mantel hervor.
So genau sie ihn aber auch betrachtete, so wenig zeigte sein Äußeres, ob er nun zu Aloks Leuten gehörte oder nicht. Der Wirt kehrte mit einem schlichten Krug Wein zurück und stellte ihr einen Becher hin. Er blieb stehen und musterte sie erneut.
„Vier Füchse kostet der Wein und wenn ich euch über die Familie Kyrrenthia erzählen soll, dann macht mir ein besseres Angebot. Für 20 Füchse, sag ich euch wo sie wohnen und vielleicht noch alle Namen der Familie … Eine kleinen Vorgeschmack kann ich euch aber schon gewähren … „
Er beugte sich etwas näher zu ihr hinab und sprach fast lautlos.
„Der Herr des Hauses Kyrrenthia unterhält eine nicht gerade kleine private Armee, die er den Augen unseres dunklen Herrschers vorenthält, doch wo sie stationiert ist, würde euch drei Drachmen kosten. Wissen ist Macht und Macht kostet! Das hat Ork von euch gelernt, ha ha.“
Er stellte sich wieder gerade hin und verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Dienstag 25. Juni 2013, 20:05

„20 Füchse? Na überlegt euch noch einmal, ob ihr hier richtig seid. Ihr könnt auch eure Informationen in den schmutzigen dunklen Gassen der Stadt kaufen … nur was bringt euch das, wenn ihr sie nicht mehr lebend verlasst!?!“
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich um und ging zum Tresen um ihren Wein zu holen. Viconia wusste das der Wirt ein harter Verhandlungspartner werden würde, doch wie schwer sie es noch mit ihm haben würde konnte sie nicht erahnen.

Die Dunkelelfin nutzte die Chance den mysteriösen Dunkelelf nochmals genauer zu betrachten. Das Gefühl wie die Magie durch ihren Körper floss war einfach unbeschreiblich. Es war ein Gefühl von Macht und Überlegenheit, auch wenn der Zauber noch so klein war. So genau sie ihn aber auch betrachtete, so wenig zeigte sein Äußeres, ob er nun zu Aloks Leuten gehörte oder nicht.

Wer ist dieser Kerl nur? Sie beschloss ihn auf jedenfall nicht aus den Augen zu lassen.

Der Wirt kehrte mit einem schlichten Krug Wein zurück und stellte ihr einen Becher hin. Er blieb stehen und musterte sie erneut.
„Vier Füchse kostet der Wein und wenn ich euch über die Familie Kyrrenthia erzählen soll, dann macht mir ein besseres Angebot. Für 20 Füchse, sag ich euch wo sie wohnen und vielleicht noch alle Namen der Familie … Eine kleinen Vorgeschmack kann ich euch aber schon gewähren … „
Er beugte sich etwas näher zu ihr hinab und sprach fast lautlos.
„Der Herr des Hauses Kyrrenthia unterhält eine nicht gerade kleine private Armee, die er den Augen unseres dunklen Herrschers vorenthält, doch wo sie stationiert ist, würde euch drei Drachmen kosten. Wissen ist Macht und Macht kostet! Das hat Ork von euch gelernt, ha ha.“
Er stellte sich wieder gerade hin und verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.

Drei Drachmen?! Er will mich wohl veräppeln. Allerdings was interessiert mich mein Stiefvater. Die Mischlingselfin begann zu grübeln, denn so wertlos war die Information gar nicht für sie, allerdings hatte sie nicht das nötige Kleingeld dafür. Was will Alok mit einer privaten Armee? Wieso riskiert er seinen hart erarbeiteten Posten? Hat vielleicht genau diese Armee etwas mit dem Tod meines Bruder zu tun? Wurde Aislin vom dunklen Herrscher entsannt um Alok zu warnen, dass er einen scheren Fehler beging? Fragen über Fragen kreisten in ihrem Kopf, doch Vic war nicht dumm, vielleicht in ihren Fähigkeiten etwas eingerostet aber nicht dumm! Die Informationen über die „geheime“ Armee würde sie noch anderweitig heraus bekommen, schließlich wohnte sie mit der Quelle allen Übels in einem Haus. Doch leicht würde dies nicht werden. Der Wirt wurde langsam ungeduldig. Viconia zog sich ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und knallte dem Wirt vier Füchse auf den Tisch.

„Euer Wein ist schon überteuert, eure Informationen sind es jedoch noch mehr. Langweilt nicht nicht mit belanglosen Geschichten, welche ich bereits gehört habe. Ich habe mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. Mich interessiert nicht was der Herr des Hauses treibt, sondern viel mehr was seine beiden Kinder treiben. Wie hießen sie nochmals? Viconia und vorallem Informationen über Ilphrin will ich hören!“ Sie stoppte kurz, das Selbstbewusstsein der Mischlingselfin stieg, sie hatte Blut geleckt und der geglückte Zauber vorhin bestärkte sie nur mehr. In diesem Moment war sie die Ruhe selbst, die hatte eine Idee wie sie den Wirten vielleicht etwas einschüchtern könnte. Die dunkle Magie floss abermals durch ihren Körper, ihr Ziel „Freunde in den Schatten“. Ein einfacher Zauber, welcher den Wirt einschüchtern sollte. Er lässt in dunklen Stellen rot glühende Augen aufleuchten, die nur das Opfer sehen kann. „Mein letztes Angebot 35 Füchse für all Informationen die du Über Ilphrin Kyrrenthia hast. Ansonsten wird mein Gefolge dich und deine Hütte auseinander nehmen.“Mit einem Schmunzeln deutete sie selbstsicher mit dem Kopf in die dunkelsten Ecken der Taverne. Der Zauber war geglückt, denn dort erschienen bedrohliche, rot glühende Augen. Es sah aus als würden sie jeden Moment aus dem Schatten herausspringen und alles niederreißen was sich ihnen in den Weg stellte. Sie fühlte sich das erstemal wieder stark und überlegen, wie damals. Vic hoffte, dass ihr Plan fruchtete, denn langsam war sie mit ihrem Latein am Ende.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. Juni 2013, 23:16

„Euer Wein ist schon überteuert, eure Informationen sind es jedoch noch mehr. Langweilt nicht nicht mit belanglosen Geschichten, welche ich bereits gehört habe. Ich habe mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. Mich interessiert nicht was der Herr des Hauses treibt, sondern viel mehr was seine beiden Kinder treiben. Wie hießen sie nochmals? Viconia und vor allem Informationen über Ilphrin will ich hören!“
Sie stoppte kurz um Mut zu sammeln. Die Verhandlungen waren ein hartes Pokerspiel und ihr Gegner hatte deutlich mehr Übung darin. Sie musste tief in die Trickkiste greifen um nicht ihr Blatt zu verraten. Magie, einfach doch wirkungsvoll war bei Orks immer ein guter Weg! Diese grobschlächtige Rasse fürchtete nichts mehr! Der Wirt war ein leichtes Opfer. Sein Geist hatte ihrer Magie nichts entgegen zu setzen. Sobald der Zauber gewirkt war, konnte Viconia sofort die Angst in seinen kleinen Augen funkeln sehen und wie er sich wand, seine Beherrschung nicht zu verlieren, dass es einem fast leid tun konnte.
„Mein letztes Angebot 35 Füchse für all Informationen die du Über Ilphrin Kyrrenthia hast. Ansonsten wird mein Gefolge dich und deine Hütte auseinander nehmen.“
Mit gespannten Kiefern huschte sein nervöser Blick umher, dort hin wo nichts war und Viconia ihre „Freunde in den Schatten“ platziert hatte um ihr den Rücken zu stärken. Man konnte spüren wie die Stimmung kippte. Sogar der Gast an der Theke musste es wohl spüren, denn seine Haltung wirkte wie die einer gespannte Sehne an einer Ballista und sein Blick wanderte wieder in Viconias Ecke. Die Lefzen des Orks, über den gelblichen Hauern, zuckten mit einer Mischung aus Ekel und Argwohn. Seine gewaltigen Hände, die mühelos ihr Genick brechen könnten, vergruben sich in der Schürze um darin Halt zu finden. Man sah deutlich wie er mit sich kämpfte, doch war es vielleicht nicht das erste Mal, dass ihm ein Schattenmagier über den Weg gelaufen war. In Morgeria war diese Magie recht häufig anzutreffen. Er sah sich nervös zuckend um, als erwartete er jeden Moment einen hinterhältigen Angriff und murmelte mehr zu sich selbst als zu ihr:
"Ich hätte das Schild früher anbringen sollen, verflucht!“
Dann schlug er so plötzlich mit beiden Fäusten auf den Tisch, dass sogar noch der Boden darunter erbebte. Viconia war instinktiv ein Stück zurück gewichen.
„Ihr macht eurer Art alle Ehre, Schattenspinne!“
Sofort richtete er sich auf, vermutlich um zu sehen, ob die glühenden Augen ihn nun zerfetzen würden und hob dabei sogar beschwichtigend die Pranken. Dann ging er langsam in die Hocke, so dass er mit Viconia auf gleicher Augenhöhe war. Seine Stimme war kaum hörbar.
„Ork nimmt die 35 Füchse. Ork erzählte euch alles was er über Ilphrin weiß, aber dann will ich euch nie wieder in meinem Laden sehen!“
Jetzt hatte sie also Hausverbot.
„Solltet ihr es doch wagen, seid sicher, mein Arm ist länger als eurer, denn ich habe etwas was ihr nicht habt.“

Freunde!

In der leise gesprochenen Drohung klang so etwas wie Enttäuschung mit? Sein Blick war so seltsam. Es war ein Ausdruck den Viconia noch nie in ihrem Leben gesehen hatte und sie kurz verwirrte. Der Ork schnaufte einmal laut hörbar, schüttelte sich als wollte er einen Gedanken los werden und achtete darauf, dass seine Lippen von den anderen Gästen nicht einsehbar waren. Dunkelelfen, besonders diejenige welche, die sich auf Informationsbeschaffung spezialisiert hatten, konnten oft von den Lippen lesen und auch wenn der Laden noch nicht all zu voll war, in Morgeria war man immer von Feinden umgeben … oder?
„Und jetzt hört auf damit … „
Er zuckte mit den Augen in die Ecken.
„Sonst kann ich mich nicht konzentrieren.“
Viconia lockerte ihren Blick, ihren Zauber und ließ den Druck auf ihn weichen, schließlich wollte sie ja ihre Informationen, oder? Noch nie hatte sie sich gefragt, was wäre passiert, wenn ich anders reagiert hätte. Noch nie hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Macht etwas schlechtes gewesen war, doch beim Anblick seiner verängstigten Augen … Was war das? War sie weich geworden in ihrer Gefangenschaft? Weich gegenüber einem Ork? Nein! Oder? War es vielleicht das kleine Wort gewesen was er verwendet hatte?
Freund? … Wie konnte in Morgeria überhaupt irgendjemand dieses Wort in den Mund nehmen?! Sie selbst hatte es ohne zu zögern wiederholt und es war ihr erstaunlich leicht über die Lippen gekommen, auch wenn es in der Sprache der Dunkelelfen wie eine Beschimpfung klang. Diese niedere Kreatur hatte Freunde? War dieser Schmied Kasan ein Freund von ihm? Oder der Kerl an der Bar?
Sie lauschte seinen kehligen, tonlosen Worten:
„Ilphrin Kyrrenthia ist eigentlich recht uninteressant, ein verwöhntest Söhnchen, sehr bekannt in den Freudenhäusern. Dort könntet ihr billiger Informationen über ihn kaufen und deutlich detailliertere, zumindest in bestimmten Bereichen. Er ist drogensüchtig und ein Trinker. Doch das interessante an dem Kerl ist, dass er trotz seines, sagen wir, „einfachen“ Gemüts in letzter Zeit viel an Einfluss gewonnen hat. Natürlich gibt es Neider, wo Macht neu verteilt wird. Irgendjemand verbreitet ganz gezielt Gerüchte, dass er sich durch die Betten nach oben schaukelt, doch das ist nicht wahr. Das sind Verschleierungstaktiken. Eine der feinen Damen am Hofs soll ihn vor kurzen sogar geohrfeigt haben. Ich denke, er wurde zu übermütig, aufgrund seiner neuen Stellung. Jemand anderes zieht da die Fäden im Hintergrund und viel weist auf seinen Vater hin. Das mit der Armee wisst ihr ja schon und der „stolze Papa“ wird sicher seine rechte Hand an eine geeignete Position dirigieren wollen.“
Das Alok seinen Sohn seit je her förderte, wusste Viconia und konnte sich somit gut vorstellen, dass die Informationen des Wirts der Wahrheit entsprachen. Die Geschichte mit der Dame an Hof, ließ sie nach dem Namen fragen.
„Es war eine verheiratete Frau, das weis ich. Ich kenne aber nur den Vornahmen, den soll er im Suff geschrien haben. „Shanty“. Interessieren euch seine Bettgeschichten oder sein Erfolg?“
Viconia winkte ab, irgendwas hatte bei dem Namen leise geklingelt, aber sie würde Hilfestellung brauchen um sich zu erinnern. Sie hatte lange nicht mehr auf dem Parkett der Intrigen getanzt und die Namen der aktuellen Hofdamen, waren ihr nicht alle bekannt, doch da würde sicher ihr Vater weiterhelfen können, oder noch viel besser ihre Mutter, wenn er sie zu ihr ließ. Es wäre ein guter Vorwand sie zu sehen, Wenigstens hatte sie nun einen roten Faden.
„Ach ja, ihr fragtet noch nach seiner Schwester. Die hat man seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Man munkelt sie sei tot, aber in Morgeria sind schon viele Tote erst bei den Höllenspielen wirklich von uns gegangen.“
Die Anspielung auf die gängige Sitte, sich so seiner unliebsam gewordenen Familienmitglieder zu entledigen, ließ Viconia kurz erschauern, denn genau DAS hatte ihr Bruder mit ihr vorgehabt. Der Ork musterte sie kurz wieder mit diesem seltsamen Blick, interpretierte ihr Schweigen jedoch als Aufforderung weiter zu reden.
„Er isst gerne Fleisch und seine Lieblingsfarbe ist schwarz. Gut, das ist geraten, aber mehr gibt es über diesen Kerl kaum zu erzählen. Er ist eine Marionette und die Fäden führen zu seiner Familie. Halt, Moment … „
Er kratzte sich am Hintern, so wie andere es am Kopf taten, wenn sie scharf nachdachten.
„Vor ein paar Wochen hat sich schon mal jemand nach ihm erkundigt, aber das war nicht bei mir und ich gebe meine Quellen nicht preis, selbst wenn ihr mir eure Schatten ins Gehirn pflanzt! Ich kann nur sagen, dass Ilphrin in letzter Zeit häufiger Quelle für ein kleines Nebeneinkommen war.“
Das brachte Viconia auf einen anderen Gedankengang. Woher wusste ein Ork so viel über den Hof, die Arme und über einzelne Familien? Unwillkürlich sah sie wieder zu dem Mann am Tresen. Freunde waren wohl doch etwas wertvolles und eine Orktaverne ein unauffälliger Umschlagplatz für delikate Informationen. Um sich einen Moment zum Nachdenken zu verschaffen, nahm sie einen Schluck, von dem Wein, den der Orkwirt ihr kredenzt hatte und stellte mit leichtem Erstaunen fest, dass der billige Krug seinen Inhalt gut verschleiert hatte. Das Aroma war vollmundig, fruchtig, mit einer frischen Note nach Beeren und erinnerte an Licht und kurze Schatten an warmen Tagen. Der Wein war keineswegs überteuert. Der Ork hatte ihr einen guten Tropfen noch unter Preis serviert. Vier Füchse waren zu wenig, oder lag es daran, dass sie so lange nichts Gutes mehr getrunken hatte? Über den Becherrand sah sie den Ork an, der darauf wartete, ob ihr Geschäft damit abgeschlossen war, oder sie noch mehr Informationen kaufen wollte.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Montag 26. August 2013, 14:22

„Ilphrin Kyrrenthia ist eigentlich recht uninteressant, ein verwöhntest Söhnchen, sehr bekannt in den Freudenhäusern. Dort könntet ihr billiger Informationen über ihn kaufen und deutlich detailliertere, zumindest in bestimmten Bereichen. Er ist drogensüchtig und ein Trinker. Doch das interessante an dem Kerl ist, dass er trotz seines, sagen wir, „einfachen“ Gemüts in letzter Zeit viel an Einfluss gewonnen hat. Natürlich gibt es Neider, wo Macht neu verteilt wird. Irgendjemand verbreitet ganz gezielt Gerüchte, dass er sich durch die Betten nach oben schaukelt, doch das ist nicht wahr. Das sind Verschleierungstaktiken. Eine der feinen Damen am Hofs soll ihn vor kurzen sogar geohrfeigt haben. Ich denke, er wurde zu übermütig, aufgrund seiner neuen Stellung. Jemand anderes zieht da die Fäden im Hintergrund und viel weist auf seinen Vater hin. Das mit der Armee wisst ihr ja schon und der „stolze Papa“ wird sicher seine rechte Hand an eine geeignete Position dirigieren wollen.“
Was habt ihr nur vor Alok? Was hatten die dunklen Machenschaften ihres Stiefvaters mit dem Tod ihres Bruders zu tun. Es musste einen Zusammenhang geben. Und welche Position hatte Aislin in diesem Spiel?

Die Geschichte mit der Dame an Hof, ließ sie nach dem Namen fragen.

„Es war eine verheiratete Frau, das weis ich. Ich kenne aber nur den Vornamen, den soll er im Suff geschrien haben. „Shanty“. Interessieren euch seine Bettgeschichten oder sein Erfolg?“
Viconia winkte ab, irgendwas hatte bei dem Namen leise geklingelt. Shanty? Dieser Name kommt mir bekannt vor. Doch kann ich sie nicht zu ordnen. Ich brauche Hilfe. Hilfe meiner Mutter. Doch wie sollte ich zu ihr? Alok würde mir sicher keinen Zutritt gewähren oder war ihm der Mörder seines Sohnes so wichtig um zwei Schattenmagier in einen Raum zu lassen? Oft werden die Schattenkünste unterschätzt und zwei Magier in einem Raum konnten viel bewirken, er würde sich einer Gefahr aussetzen.

„Ach ja, ihr fragtet noch nach seiner Schwester. Die hat man seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Man munkelt sie sei tot, aber in Morgeria sind schon viele Tote erst bei den Höllenspielen wirklich von uns gegangen.“


Die Anspielung auf die gängige Sitte, sich so seiner unliebsam gewordenen Familienmitglieder zu entledigen, ließ Viconia kurz erschauern, denn genau DAS hatte ihr Bruder mit ihr vorgehabt. Die Erinnerungen der Mordnacht kamen wieder in ihr hoch. Der Ork musterte sie kurz wieder mit diesem seltsamen Blick, interpretierte ihr Schweigen jedoch als Aufforderung weiter zu reden.

„Er isst gerne Fleisch und seine Lieblingsfarbe ist schwarz. Gut, das ist geraten, aber mehr gibt es über diesen Kerl kaum zu erzählen. Er ist eine Marionette und die Fäden führen zu seiner Familie. Halt, Moment … „
Er kratzte sich am Hintern, so wie andere es am Kopf taten, wenn sie scharf nachdachten.
„Vor ein paar Wochen hat sich schon mal jemand nach ihm erkundigt, aber das war nicht bei mir und ich gebe meine Quellen nicht preis, selbst wenn ihr mir eure Schatten ins Gehirn pflanzt! Ich kann nur sagen, dass Ilphrin in letzter Zeit häufiger Quelle für ein kleines Nebeneinkommen war.“

Ob Aislin sich nach ihm erkundigt hatte? Wer war die Quelle des Orks? Ich muss dies herausfinden, wer weis welch wertvolle Informationen diese Person mit sich trägt!

Sie nahm einen Schluck des Weines. Er war köstlich, weit besser als sie dachte. Es war eine reine Geschmacksexplosion in ihrem Mund. Das Aroma war vollmundig, fruchtig, mit einer frischen Note nach Beeren und erinnerte an Licht und kurze Schatten an warmen Tagen. Wie unbeschreiblich Über den Becherrand sah sie den Ork an, der darauf wartete, ob ihr Geschäft damit abgeschlossen war, oder sie noch mehr Informationen kaufen wollte.

Sie stellte den Becher mit dem köstlichen Wein ab und blickte zu erst zu dem Mann an dem Tresen und dann wieder zu dem Wirt.

„Dies waren schon sehr gute Informationen. Doch eine allerletzte Frage habe ich noch, dann werde ich verschwinden.“ Ihre Stimme wurde leiser und durch ihre Neugierde wurde sie unvorsichtig. „Sagt euch der Name Aislin etwas? Eine zierlich, schöne Frau. Langes, glattes, weißes Haar und tiefschwarze Augen?“ flüsterte sie dem Ork entgegen, welcher sichtlich schon genervt von der Mischlingselfin war. Während sie auf eine Antwort wartete, legte sie ihm 40 Fuchsmünzen auf den Tisch, denn auch die letzte Information sollte nicht umsonst sein. Doch was hatte die junge Mischlingselfin da getan? Sie hatte den Namen ausgesprochen. Den Namen der Mörderin. Es war riskant, doch spielte sie keineswegs darauf an das sie Ilphrin auf dem Gewissen hatte, töricht war es trotzdem. Doch sie wusste es wohl zu diesem Zeitpunkt nicht besser, ein Jahr Gefangenschaft lies einem viel verlenen.

Nervös machte sie der mysteriöse Dunkelelf jedoch noch immer. Sie wollte unbedingt wissen wer dieser Kerl war. Von dem Wirten konnte sich dazu keine Informationen mehr erhoffen, dieser war froh wenn sie endlich die Taverne verlassen würde und nie wieder auch nur einen Fuß in sie setzen würde. Bevor ich hier verschwinde, werde ich ihn mir nochmals genauer ansehen, direkt von der Nähe


Die junge Elfin hatte mittlerweile recht viel auf ihren Plan. Sie musste ihren Vater überzeugen mit ihrer Mutter ein Gespräch zu führen. Sie musste wissen welch Position diese "Shanty" hatte. Wer war sie? Dann war da noch der Informant des Orkes und der mysteriöse Dunkelelf der sie beobachtete. Und was wollte Alok nur mit dieser Armee? Wiele Fragen und noch weniger Anworten. Wie sollte sie das nur alles herausfinden.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. August 2013, 19:35

Zwei sehr aufmerksame Ohren versuchten dem Geschehen in der dunklen Ecke so viel wie irgend möglich abzugewinnen. Der mysteriöse Dunkelelf am Tresen kannte jeden Zentimeter dieses Ladens und auch die alten Lüftungsgitter kurz über dem Boden, die versteckt unter den Sitzbänken verborgen waren. Wenn man wusste wo, konnte man fast jedes Gespräch im Schankraum belauschen, ohne selbst in Gefahr zu geraten, entdeckt zu werden. Ein kurzer Gang zum vermeintlichen Abort und man war um einige Informationen reicher. Auf dem Flur der zur Treppe nach oben und zum Hinterhof führte, gab es noch zwei weitere Türen. Hinter einer gab es einen Raum in dem die versteckten Rohre zusammen liefen, ein Meisterwerk seines langjährigen Bekannten. Das kleine Zimmer wurde offiziell als Lagerraum genutzt, doch hinter einer Trickwand gab es eben jene Nische, die so viele Geheimnisse verriet und zu der es exakt drei Schlüssel gab. Er war einer dieser Schlüsselträger und mit Stolz konnte er sagen, dass ihn dies schon einiges an Ärger erspart und mindestens genau soviel an Profit eingebracht hatte, den nirgends in der Stadt fühlten sich die Leute sicherer als in der kleinen unscheinbaren Taverne des Heers, wo ein dummer Ork das Regime führte.

Viconia war vielleicht ein bisschen eingerostet. Das feine Spiel der Intrigen und die Kunst der Informationsbeschaffung, ohne selbst viel Preis zu geben, bedurfte regelmäßiger Übung und immer den frischesten Klatsch. Mit beidem war sie deutlich im Rückstand. So fragte sie den Ork ganz frei heraus, ob der Name *Aislin* ihm etwas sagen würde. Ihre Beschreibung folgte und kurz dachte sie der Ork würde sie auslachen. Sein Gesicht wurde breiter und breiter und seine Lippen begannen zu zucken.
„Aislin, ja? Eine zierlich, schöne Frau. Langes, glattes, weißes Haar und tiefschwarze Augen, ja... Hört ihr euch eigentlich reden? Ich will nicht frech klingen, aber wenn ihr aus der Tür tretet, werdet ihr eben solche Frauen an jeder Straßenecke finden. Euer Volk ist voll davon. Es ist, als fragtet ihr mich ob ich einen grünhäutigen Ork gesehen hätte, haha.“
Und doch, hatten da für eine Sekunde die Ränder seiner Augen geflackert, als er ihren Namen hörte? War es Unsicherheit, die Lüge oder doch nur sein Lachen gewesen? Lenkte er nur vom Thema ab? Auf jeden Fall war seine Reaktion schon etwas ungewöhnlich, denn er schob mit seinen groben, fleischigen Fingern die 40 Füchse zu ihr zurück.
„Leider nein, meine Dame. Über eine Frau mit diesem Namen kann ich euch nichts erzählen.“
Dann wischte er mit seiner Schürze über den Tisch, der danach wohl dreckiger war als vorher. Auf seinem Weg zum Tresen kam er dem mysteriösen Dunkelelfen nah, der grade wieder Platz nahm. Viconia hatte bemerkt, dass er kurz weg gewesen war und sich vielleicht auch deshalb sicherer gefühlt und so frei heraus den Ork befragt. Die Blicke der des Orks und des Dunkelelfen trafen sich kurz, doch keiner der Beiden ließ eine Reaktion auch nur erahnen. Der Ork fragte nur nach seinen Wünschen.

Warum interessierte ihn diese Frau? Sie war nicht hübscher als andere. Sie benahm sich nicht mystischer oder verführerischer. Sie wirkte sogar etwas unsicher, vielleicht sogar verloren in dieser rauen Umgebung. Ja, er hatte diesen silbernen Schimmer auf ihrer Haut gesehen, der sie ihm irgendwie ähnlich machte, doch das war es nicht was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Sein Interesse war viel früher geweckt worden. Zumindest einige Straßenecken früher, als er den Verfolger der jungen Dame zufällig beobachtet hatte. Sie hatten einen gemeinsamen Weg gehabt, denn sein Ziel war diesen Abend ebenfalls das Gasthaus des Heeres gewesen. Jener Artgenosse stellte sich nicht ungeschickt an und sie hatte ihn auch nicht entdeckt. Sie benahm sich viel zu sicher, als dass sie um ihn hätte wissen dürfen, oder aber wusste um ihn und es war ihr egal. Der Mann war größer als er selbst, auch nicht ganz seine Gewichtsklasse, aber fast so flink und unauffällig, aber eben nur fast. Die Dame die er verfolgte, stahl sich glücklicher Weise in das Haus in ganz Morgeria, das ihm am liebsten war. Und wer einen solchen Verfolger hatte, musste zweifellos etwas Interessantes sein oder bei sich haben und das galt es herauszufinden. Er kannte sich aus in seiner Zunft und dieser Mann war zwar noch nicht seine Liga, aber könnte es bald werden. Vielleicht kam ihm der Gedanke, seine Konkurrenz schon im Keim zu ersticken? Wortwörtlich? Andererseits war jeder kleine Mord auch ein Risiko und dieser wäre vermutlich süßer, wenn er mehr Informationen über das vermeintliche Opfer des Anderen hätte, wenn es denn ein Opfer war. So war er ihr gefolgt, hatte seinen guten Bekannten Kasan kurz gegrüßt, während der Verfolger der Dame in einer gut versteckten Nische seinen Beobachtungsposten außerhalb der Taverne bezogen hatte und war ihr dann ins Innere gefolgt.
„Einen Wunsch der Herr?“
Der Wirt sah ihn aus seinen kleinen Augen an die verschwörerisch glitzerten.

Viconia hörte die Frage des Wirts und sah das ausdruckslose Profil des Orks, wie er ein Tuch griff und einen Krug hinter dem Tresen zu polieren begann, während er auf Antwort wartete. Der Dunkelelf wirkte so unauffällig, dass, sollte sie ihn später beschreiben müssen, ihr vielleicht sogar die Worte fehlen würden. Sollte sie ihn ansprechen? Eine Tür quietschte tiefer im Gebäude und die winzige Gestalt, die vor einiger Zeit den Laden betreten hatte, verließ ihn genauso unspektakulär, ohne, dass kaum jemand sie bemerkte. Plötzlich kam Vic eine Eingebung! War der Blickwechsel mit ihm vielleicht ein Zeichen für SIE gewesen, dass ER etwas über Aislin etwas wissen könnte? Hatte der Ork ihr damit vielleicht einen Tipp geben wollen, ohne selbst in Verdacht zu geraten? War ein Ork so intelligent? Dieser vielleicht. Die Eingangstür knarrte noch einmal hinter der kleinen Frau, die mehr wie ein Erdhaufen gewirkt hatte und alle feinen Elfenohren konnten ihre Stimme noch leise und gedämpft draußen vernehmen, als sie dort jemanden fragte:
„Entschuldigung, sie warten hier ja nur auf jemanden. Könnten sie mir sagen, wo ich das Haus von einem gewissen Sademos finde?“
Die Antwort kam um ein vielfaches leiser und klang wütend.
„Verschwinde Alte, bevor ich Faldors Händen übergebe!“
Turnil konnte vermuten, das es ein ganz bestimmter Jemand gewesen war, der gerade von der kleinen Frau enttarnt worden war und danach war es auch wieder ruhig, so ruhig Morgeria eben an diesem Tag war. Konzentrierte man sich, so konnte man die Schreie vereinzelter Sklaven hören, das Rumpeln von schweren Rädern auf den steinernen Wegen und auch das eines rhythmische Schlagen eines Hammers in einiger Entfernung. Viconia gab dieser Rhythmus eine seltsame vertraute Stärke. Er hatte sie so lange begleitet und in einsamen Stunden Trost gespendet und vielleicht gab er ihr nun den Mut, den Anstoß sich zu erheben und einen Fremden anzusprechen.

(Vic, kannst ruhig noch mal posten. Danach steigt dann Baltos Zweitchar aktiv fürs Zwischenspiel ein.)
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Viconia Kyrrenthia
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Freitag 30. August 2013, 10:49

Ihre Beschreibung folgte und kurz dachte sie der Ork würde sie auslachen. Verspottet er mich? Wenn Viconia etwas aus der Ruhe bringen konnte, dann war es zweifelsohne der Spot anderer. Jahre lang wurde sie von ihrem Stiefvater verhöhnt, ausgelacht und als unnütz bezeichnet. All diese Gefühle kamen für einen Moment hoch, doch versuchte sie nichts von der innerlichen Unruhe nach außen zu lassen.

„Aislin, ja? Eine zierlich, schöne Frau. Langes, glattes, weißes Haar und tiefschwarze Augen, ja... Hört ihr euch eigentlich reden? Ich will nicht frech klingen, aber wenn ihr aus der Tür tretet, werdet ihr eben solche Frauen an jeder Straßenecke finden. Euer Volk ist voll davon. Es ist, als fragtet ihr mich ob ich einen grünhäutigen Ork gesehen hätte, haha.“
Und doch, hatten da für eine Sekunde die Ränder seiner Augen geflackert, als er ihren Namen hörte? War es Unsicherheit, die Lüge oder doch nur sein Lachen gewesen? Lenkte er nur vom Thema ab? Auf jeden Fall war seine Reaktion schon etwas ungewöhnlich, denn er schob mit seinen groben, fleischigen Fingern die 40 Füchse zu ihr zurück.
„Leider nein, meine Dame. Über eine Frau mit diesem Namen kann ich euch nichts erzählen.“

Vic war irritiert, wieso reagierte er so seltsam und warum um Faldors Willen gibt er ihr die Füchse zurück. Irgendwas hatte der Ork zu verbergen, wieso sonst sollte man auf seine Bezahlung verzichten? Er weiß etwas, ich spüre es oder vermute es wohl eher. Was weiß er über Aislin?

Sie nippte ein wenig an ihrem Wein und beobachtete den Tresen. Ihr war aufgefallen, dass der Elf kurzweilig nicht anwesend war, doch schenkte sie diesem keine hohe Priorität, vielleicht ging er nur seinen Bedürfnissen nach. Auch bemerkte sie den Blickwechsel zwischen dem Ork und ihm. Wollte er ihr etwas damit sagen? Wusste dieser mysteriöser Dunkelelf etwa mehr, noch ein Grund ihn von der Nähe zu betrachten. Vic versank für einen kurzen Moment in Gedanken.

Dieser Typ! Seit ich hier bin, ist er dies auch. Doch ein Spitzel Aloks? Oder einfach nur Zufall? Sollte ich ihn ansprechen? Doch was soll ich sagen? Ich kann ihn doch nicht direkt ansprechen oder etwa doch?

Das knarren der Eingangstüre unterbrach ihre Gedankengänge, doch was sie nun vernahm beunruhigte sie.

„Entschuldigung, sie warten hier ja nur auf jemanden. Könnten sie mir sagen, wo ich das Haus von einem gewissen Sademos finde?“
Die Antwort kam um ein vielfaches leiser und klang wütend.
„Verschwinde Alte, bevor ich Faldors Händen übergebe!“

Diese raue, wütende Stimme. Auf wen wartet er? Auf mich? Noch ein Verfolger? Ich sollte auf der Hut sein. Ich sollte einen anderen Weg hier heraus finden.

Konzentrierte man sich, so konnte man auch das eines rhythmische Schlagen eines Hammers in einiger Entfernung hören. Viconia gab dieser Rhythmus eine seltsame vertraute Stärke. Kasan! Er hatte sie so lange begleitet und in einsamen Stunden Trost gespendet und vielleicht gab er ihr nun den Mut, den Anstoß sich zu erheben und einen Fremden anzusprechen. Sie fühlte sich definitiv stärker und irgendwie beschützt. Irgendwie seltsam wie ein einzelnes Geräusch solch Gefühle auslösen können. Viconia zupfte ihre Kapuze etwas zurecht, sie wollte noch immer unerkannt bleiben. Sie nippte kurz an ihrem Wein und nahm all ihren Mut zusammen. Na dann los. Wird schon schief gehen Langsam erhob sie sich und ging zielstrebig auf den Tresen zu und stellte sich neben den verschleierten Dunkelelfen. Unruhe brodelte in ihr. Sie war etwas nervös und auch unsicher, denn sie wusste nicht was auf sie zu kommen würde. Würde er sie ignorieren? Einfach antworten oder würde sie gar ein Messer in ihrem Körper stecken haben?

Ihren fast leeren Becher stellte sie auf den Tresen, jedoch schwieg sie noch einen Moment, sie musste auf alle Situationen gefasst sein, doch wie um Himmelswillen sollte sie einer Attacke ausweichen? Körperlich war sie ihm eindeutig unterlegen, sie musste eindeutig die Überlegene sein, auch wenn nur zum Schein.

Ruppig wie sie war, fiel sie gleich mit der Tür ins Haus. „Wer seid ihr? Und wieso beobachtet ihr mich?“ sprach sie mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. Von ihrer Unsicherheit merkte man kaum etwas, doch wie würde ihr Gegenüber auf diese direkte und kühle Art reagieren? Sie blickte kurz zu dem Wirt, doch den Augenkontakt mit dem Fremden vermied sie, denn Augen sagten mehr als alle Worte, stattdessen starrte sie lieber ihren Becher an.

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Turnil Melwasúl
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Turnil Melwasúl » Montag 9. Dezember 2013, 12:19

Turnil bemerkte die Blicke der anderen Gäste auf seinen Rücken, als ihn dieses junge Ding ansprach. Mit einem Seufzer schlug er seine Kapuze nach hinten und öffnete seine Kutte leicht. Somit konnte Vic gleich erkennen das allein schon seine Rüstung mehr kostete als wahrscheinlich die ganze Taverne mit Mobiliar und Personal zusammen.
Bevor er Viconia antwortete drehte er sich noch kurz zu den Gaffern um, denn er hasste es angestarrt zu werden. Vielleicht hing das mit Erlebnissen in seiner Kindheit zusammen, wer wusste das schon? Als die Schaulustigen sein Gesicht erkannten, widmeten sie sich schnell anderen Dingen, wie zum Beispiel den Dreckflecken auf den Boden oder den Inhalt ihrer Getränke. Der Dunkelelf war ein Adliger und das niedere Volk wusste, das man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte und noch weniger mit seiner Familie. Schließlich hatten die Melwasúl einigen Einfluss und waren bekannt dafür mit ihren Widersachern kurzen Prozess zu machen.
Turnil blickte der Dame, die ihn so auffällig angesprochen hatte, dass es die ganze Bar hören konnte, kurz in die Augen, bevor er sich seinen Glas widmete, das ihn der Barork hingestellt hatte. Er nahm einen kurzen Schluck von dem klaren Wasser und stellte das Trinkgefäß wieder auf den Tresen ab.
„Ihr seit zwar hübsch anzusehen, obwohl ihr etwas mehr Fleisch auf den Rippen vertragen könntet, aber so wichtig seit ihr wohl doch nicht das ich euch Beobachten müsste!“
Er trank noch mal ein Schluck, bevor er weitersprach. „Ihr solltet euch lieber vor den Mann vorsehen, der draußen auf euch wartet!“
Der Auftragsmörder lies Vic kurz das gesagte Verdauen, bevor er weiterredete.
„Doch sagt mir noch eins, bevor ihr nach draußen geht und euren Tod in die Augen blickt. Was wollt ihr von Aislin?“
Turnil musterte sie kurz von oben bis unten. „Deine Familie spielt ja eindeutig nicht in ihrer Liga oder hat Alok etwa vor sich in höhere Kreise zu schrauben?“
Oh, wie ich solche Gespräche liebe! Der Elf schmunzelte kurz, bevor sein Gesicht wieder ernst wurde und wartete auf eine Antwort.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Mittwoch 18. Dezember 2013, 10:56

Mit einem Seufzer schlug er seine Kapuze nach hinten und öffnete seine Kutte leicht. Somit konnte Vic gleich erkennen das allein schon seine Rüstung mehr kostete als wahrscheinlich die ganze Taverne mit Mobiliar und Personal zusammen. Sie lies ihren Blick über seine Rüstung schweifen. Dunkel war sie mit Verzierungen, die Ornamente waren aus Gold. Doch am auffälligsten war der Worgkopf dem sein Harnisch zierte. Man konnte darauf schließen, dass dieser Dunkelelf zum Adel gehörte, doch dies beeindruckte Viconia recht wenig, allerdings glaubte sie diese Rüstung schon einmal gesehen zu haben, doch die Erinnerungen daran waren verblasst. Auch die Reaktion der Gäste, als er diese anblickte, lies darauf schließen, dass er bekannt war. Doch wofür? Die Mischlingselfin hatte keine Ahnung mit wem sie es hier zu tun hatte, doch konnte man es ihr nicht verübeln, denn mit dem Adel der Stadt hatte sie noch nie viel zu tun.

Turnil blickte der Dame, die ihn so auffällig angesprochen hatte, dass es die ganze Bar hören konnte, kurz in die Augen, bevor er sich seinen Glas widmete, das ihn der Barork hingestellt hatte.
Diesen Blick kannte sie, er war vernichtend und verachtend, genau wie der Blick Aloks. Wut und Hass stiegen in ihr auf als sie an ihren Stiefvater denken musste. Angespannt stand sie neben ihm und wartete auf eine Anwort.

Er nahm einen kurzen Schluck von dem klaren Wasser und stellte das Trinkgefäß wieder auf den Tresen ab.
„Ihr seit zwar hübsch anzusehen, obwohl ihr etwas mehr Fleisch auf den Rippen vertragen könntet, aber so wichtig seit ihr wohl doch nicht das ich euch Beobachten müsste!“
Er trank noch mal ein Schluck, bevor er weitersprach. „Ihr solltet euch lieber vor den Mann vorsehen, der draußen auf euch wartet!“

Aloks Spitzel Sie hatte zuvor schon seine Stimme war genommen.

„Doch sagt mir noch eins, bevor ihr nach draußen geht und euren Tod in die Augen blickt. Was wollt ihr von Aislin?“
Turnil musterte sie kurz von oben bis unten. „Deine Familie spielt ja eindeutig nicht in ihrer Liga oder hat Alok etwa vor sich in höhere Kreise zu schrauben?“
Der Elf schmunzelte kurz, bevor sein Gesicht wieder ernst wurde und wartete auf eine Antwort.

Bei der letzten Frage stockte ihr kurz der Atem, wusste er wer sie war? Oder fügte er einfach die einzelnen Gesprächsfetzen zusammen, welche er vernahm? Krampfhaft versuchte sie ihre innere Ruhe zu finden, doch es war leichter gesagt als getan. Dieser Elf konnte sie an ihr Ziel führen, denn er wusste anscheinend viel, vor allem schien es das er Aislin kannte.

Vic machte keine Anstalten ihre Kapuze abzustreifen und ihr ganzes Aussehen Preis zu geben und antwortete ruppig. „ Dafür das ich nicht so wichtig scheine, habt ihr aber ein Verlangen mich des Todes zu bewahren, so scheine ich doch eine Wichtigkeit für euch zu haben?!“ Sie hielt kurz inne. „Ihr kennt also Aislin? Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen. So sagt mir, wisst ihr wo sie ist?“ Die letzte Frage ignorierte sie einfach, denn ihre Priorität galt der Mörderin ihres Halbbruders und sie schien jemanden gefunden zu haben der sie kannte.

Wer war er nur? Er weis anscheinend mehr. Ich brauche diese Informationen, egal was es kostet und wenn ich ihm dafür sein Leben nehme Vic war getrieben von der Rache Aislin sterben zu sehen, wobei sie wohl vergaß das sie diesem Elfen weit unterlegen war und noch wusste sie nicht wie sie die Taverne ungesehen verlassen konnte um Aloks Spitzel nicht in die Hände zu fallen.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 1. Januar 2014, 11:04

Turnil hatte die Zeichen seiner Macht offenbart und seine Umgebung reagierte angemessen. Ein nieder Dunkelelf, vermutlich ein Tagelöhner zog es sogar vor, sich von seinem Getränk zu trennen, ein paar kleine Münzen auf dem Tisch zurück zu lassen und lieber das Weite zu suchen. Die Luft wurde hier zunehmend dicker, doch draußen war sie ebenfalls gefährlich, schneidend.
Nachdem Viconia den Mut gefunden hatte, den fremden Elfen offen anzusprechen und hielt Turnil mit seinen Andeutungen auch nicht hinterm Berg. Er wusste einfach, wie man seine Angel auswarf und jetzt hatte er sie am Haken. Rache war eins der weit verbreitetsten Motive im Raum Morgeria und so leicht nachvollziehbar für jeden Dunkelelfen. Das zarte, etwas magere Wesen neben ihm, strahlte diese Aura nur zu deutlich aus. Es umgab sie wie kalter Dunst im Morgengrauen.
„Dafür das ich nicht so wichtig scheine, habt ihr aber ein Verlangen mich des Todes zu bewahren, so scheine ich doch eine Wichtigkeit für euch zu haben?!“
Ganz Unrecht hatte sie damit wohl nicht. Warum hatte er sie gewarnt? War sie der große Fang, das lukrative Opfer? Ihre offene Art war etwas ungewohntes für Turnil. Sie kam auf den Punkt und schwänzelte nicht stundenlang um den heißen Brei herum, wie es sonst die feinen Damen taten, denen er sonst begegnete. Diese Aislin musste ihr also irgendetwas angetan haben.
„Ihr kennt also Aislin? Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen. So sagt mir, wisst ihr wo sie ist?“
Und da war sie auch schon, seine Bestätigung. Er wusste natürlich nicht, wo sie jetzt war, vielleicht wo sie gewesen oder wen man fragen könnte, aber vielleicht hatte er schon eine Idee, wie man sie anlocken könnte. Viconia hatte ihre Kapuze zurück geschlagen und entblößte so ihre feinen Züge. Ein geschultes Auge konnte noch leichte Schatten einer entbehrungsreichen Zeit unter ihren sonst vor Willensstärke funkelnden Augen erkennen. Beide versuchten dem anderen nichts zu schenken. Der verbale Schlagabtausch hatte begonnen.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Turnil Melwasúl » Montag 13. Januar 2014, 07:36

„Wo sie jetzt in diesen Moment ist, kann ich euch nicht sagen. Ihr wisst ja auch nicht, was euer Vater gerade treibt oder? Aber kommen wir zurück zu eurer vorherigen Frage. Eine offene Rechnung habe ich nicht mit ihr, meine Liste ist zwar lang, aber sie steht dort nicht drauf. Doch vielleicht könnte ich euch helfen. Wenn Ihr mir helfen würdet?“
Er ließ sie kurz das Gesagte verdauen und lies seinen Blick noch einmal unauffällig durch die Taverne und seine Gäste schweifen.
Eine Angewohnheit, die jeder Auftragsmörder mit der Zeit entwickelt, denn man war nirgendwo sicher, vor allen nicht in einer statt wie Morgeria.
Nachdem er bei seinem Rundblick keine potenzielle Gefahr ausmachen konnte fuhr er fort. „Ihr besorgt mir intime Informationen über einen Vorgesetzten eures Vaters und je nachdem wie gut eure Informationen sind, nenne ich euch den Aufenthaltsort von Aslin. Was haltet Ihr davon?“

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Sonntag 26. Januar 2014, 09:28

Bei dem Wort "Vater" verkrampfte ihr Körper kurz. Sie empfand nur Hass für ihn und er ist nicht ihr leiblicher Vater. Für Vic war Alok nur Abschaum, der den Titel Vater nicht verdient hatte und schon gar nicht das Leben.Trotzallem hüllte sie sich in schweigen und gab nicht preis, dass Alok nur ihr Stiefvater sei.

Informationen eines Vorgesetzten Aloks? Wie stellt er sich dies vor? Er würde nie irendwelche Informationen aus der Hand geben. Doch Mutter wüsste vielleicht ..... Ob es ihr gut geht?

Doch der Drang Aislin zu finden und zur Strecke zu bringen war groß, doch wie sollte die junge Elfin dies vollbringen? Alok wollte alles kontrollieren, er würde nie einfach Informationen herausrücken und zu ihrer Mutter würde er sie nie lassen! Wie sollte sie sonst an den Vorgesetzten ran kommen?

Was hat dieser Kerl nur vor? Für was braucht er diese Informationen?

"Ihr stellt euch dies ziemlich einfach vor. Nennt mir nur einen Grund wieso ich euch vertrauen sollte, dass ihr mich nicht sofort tötet, wenn ich euch die Informationen liefere, welche ihr wünscht." So unrrecht hatte Vic da nicht, Dunkelelfen konnte man nicht trauen keinen von ihnen. Selten liefen solch Geschäfte gut, zumindest einer opferte sein Leben dafür und die Mischlingselfin wollte definitiv nicht dazu gehören. "Und sagt mir welch Informationen ihr euch vorgestellt habt? Ich denke über Bettgeschichten und Saufgelagen wollt ihr sicher nichts wissen."

Sie musste leicht schmunzeln, rannte sie doch einer Bettgeschichte ihres Halbbruders hinterher. Viconia war hin und her gerissen, sie wollte Aislin finden um jeden Preis, doch im schlimmsten Fall war der Preis ihr Leben. Andererseits was war ihr Leben schon wert? Was hatte sie wirklich zu verlieren?

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Sonntag 26. Januar 2014, 17:23

An einem andern Ort

Ruhige und gleichmäßige Schläge trafen das schlafende Eisen und trieben Form und Kraft in die Glut. Es war nur ein Rohling, doch seine Hände liebten die Macht, die er über den Stahl hatte. Nirgends sonst, zu keiner Zeit, fühlte er sich besser. Er genoss den Klang seines Hammers, erfreute sich still am Funkenregen, der sich mit jedem Schlag über den Amboss ergoss. Immer wieder lud er das Stück Metall in Esche und spannte seine mächtigen Muskeln, wenn er den Blasebalg zog. Weiß glühend spendete seine Kunst ihm Licht und Wärme, wo in ganz Morgeria nur Finsternis und Kälte in den Herzen wohnte.
Es war ein ruhiger Tag. Die meisten seiner Aufträge hatte er abgearbeitet und ausgeliefert. Er hatte sogar Zeit gefunden seinen Anschlag an der Taverne des Heeres auszuhängen. Sein kurzer Aufenthalt dort hing ihm noch ungewöhnlich lange im Gedächtnis und er vermochte noch nicht zu sagen, woran dies lag. Nichts ungewöhnliches hatte seinen Weg gekreuzt. Die meisten der Stammgäste kannte er sogar, nur die üblichen neuen Gesichter, die sich unsicher auf den Bohlen dieser Bühne bewegten, waren ihm hängen geblieben. Da war ein Mann in einer Ecke gewesen, der müde gewirkt hatte. Zwei Orks erholten sich in einer Nische von ihrer harten Arbeit und dann war da noch diese junge Frau gewesen. Sie hatte ihn an irgendjemand erinnert, mit ihrer blassen gräulichen Hautfarbe, aber Kasan konzentrierte sich schon wieder ganz auf sein Werk. Ein Schwert sollte es werden, das seinesgleichen bezwingen sollte und das Blutbecken war bis zum Rand gefüllt. Zischend fuhr das Eisen in die tote Flüssigkeit zum Härten und wurde abermals der vernichtenden Glut ausgesetzt. Falten, Glätten, Härten und erneutes Erhitzen, das würde sein Tagwerk heute und die nächsten Wochen sein, bis der Stahl seinen Ansprüchen genügen würde.

Taverne des Heers

Der mürrische Ork stand hinter seinem Tresen, gute fünf schritt von Turnil und Viconia entfernt und wusch mit seinen groben Fingern die leeren Krüge seiner Gäste. Noch waren es nicht viele gewesen, aber so war er auf den Abend vorbereitet. In regelmäßigen Abständen ließ er seinen Blick über die Tische gleiten, ob jemand etwas verlangte, oder ob jemand wagen würde, seinen Zorn zu beschwören. In seinen Fingern juckte es. Er hatte lange keine Nase mehr gebrochen und es verlangte ihm danach. Die beiden Orks in der abgewandten Nische kannte er nicht, aber sie verhielten sich orkisch. Ihr Schmatzen war laut und ihre Witze derb. Außer ihnen gab es noch drei andere Gäste zu bedienen. Einen einsamen so alten Elfen, dass man es ihm ansah, der der Unterschicht angehörte und eben die beiden am Tresen, die sich angeregt unterhielten. Zu verstehen waren ihre Worte nicht, denn sie sprachen immer in einem leichten Flüsterton, aber wollte er wissen, worum es hierbei ging, so wusste er wen er fragen müsste. Doch wozu? Es schien doch alles in bester Ordnung zu sein. Die feinen Gespinste der Dunkelelfischen Intrigen interessierten ihn wenig. Eine anständige Schlägerei, ja das wäre nach seinem Geschmack.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Turnil Melwasúl » Dienstag 4. Februar 2014, 08:28

„Ihr wollt einen Vertrauensbeweis?“ Amüsiert über das Gesagte von Viconia hoben sich leicht seine Mundwinkel an. „Ihr wisst schon, in welcher Stadt ihr euch befindet oder? Aber ich sehe schon ihr last euch davon nicht abbringen.“ Der Dunkelelf nahm noch einmal einen Schluck von seinem Getränk, bevor er weitersprach. „Ihr habt bestimmt schon die beiden Orks bemerkt, die sich hier lautstark unterhalten. Wenn ihr nachher die Taverne verlasst, werden die Zwei euch nachstellen. Ich denke mal ich muss euch nicht sagen was sie dann mit euch anstellen werden.“ Er zwinkerte ihr kurz zu, bevor er weitersprach. „Ich denke das sollte als Vertrauensbeweis genügen, kommen wir zurück, was ich für Informationen ich von euch will. Es ist eigentlich einfach, ich will alles wissen über den Vorgesetzten eures Vaters. Egal wie albern es sich anhört, mich interessieren auch die Bett- und Saufgeschichten über ihn. Denn mit solchen Informationen kann ich in meinen Gewerbe eine Menge anfangen.“
Er blickte sich noch einmal kurz um und trank den letzten Schluck aus seinem Trinkgefäß. „Also sind wir uns einig?“

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Sonntag 23. Februar 2014, 09:42

Die Mischlingselfin blickte unbemerkt zu den zwei Orks hinüber. Waren sie im Auftrag von Alok hier? Es musste so sein, wieso sonst sollten sie Interesse an ihr haben? Alok würde mich nicht sofort töten lassen, ohne mich findet er die Frau nie

Schmunzelnd blickte sie zu Turnil und nickte ihm zu. "Nun gut ich werde euch die Informationen beschaffen, doch wird dies ein längeres Unterfangen werden."

Wieso will er nur alles über den Vorgesetzten Aloks wissen? Was hat er vor? Die Gedanken verwarf Vic schnell wieder, denn was kümmerte sie was der Dunkelelf für Pläne hatte, sie musste an ihre eigenen denken.

"Denn ihr müsst wissen, die Person die mir hier weiterhelfen könnte, ist momentan, sagen wir einfach mal "verhindert"." Die Gedanken schweiften zu ihrer Mutter, eine der Personen die Alok nah standen und die ersten wichtigen Informationen liefern könnte. Doch wie sollte sie zu ihr gelangen? Sie brauchte einen Plan um Alok und vorallem die Wachen abzulenken. Wo sie schon vor dem nächsten Problem stand: Wie sollte sie unbemerkt aus der Taverne kommen? Wenn der Dunkelelf recht hatte würden ihr die Orks folgen, dann wäre da noch jemand vor der Türe, ihr Stiefvater übertreibte es wohl ein wenig mit der Überwachung.

"Mir ist bewusst das man hier in der Stadt niemanden vertrauen kann, ihr braucht mich nicht belehren. Doch wenn ihr Informationen wollt, so müsst ihr mir hier erstmal einen Weg hinaus zeigen, denn die Beiden sind wie ihr sicherlich bemerkt habt nicht die Einzigen die auf mich warten."

Viconia konnte es nicht glauben, sie fragte ihn wirklich nach Hilfe. War sie wirklich schon so armseelig, dass sie auf andere angewiesen war? Hatte sie die Gefangenschaft wirklich so verweichlicht und unselbstständig gemacht? Wohl war ihr bei der Sache nicht wirklich, doch im Moment hatte sie keine andere Wahl.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Turnil Melwasúl » Donnerstag 13. März 2014, 10:10

(Sorry Vic das ich dich jetzt ein wenig gesteuert habe. Ist aber mit Maruka abgesprochen)
Er lachte kurz auf. „Ich habe mich schon gefragt, wann Ihr mich bittet, Euch zu hier raus zu helfen.“ Turnil blickte sich kurz um und im Aufstehen flüsterte er Viconia noch schnell zu „Spielt einfach mit!“ und schloss blitzschnell seine Hand um ihr Handgelenk. „KOMM LASSSSSSSSSSSS UNS DAS FEIERRRRRRRRRRRRRRN!“ Wie ein Betrunkener torkelte er dann mit Vic an der Hand zu einer Tür die sich in der Nähe des Tresen befand. Selbst der Blick von Turnil wirkte gläsern, wie bei einem Betrunkenen, nur wusste nur der Wirt und seine Begleiterin das der Dunkelelf ausschließlich Wasser getrunken hatte.
An der Tür angekommen stieß der Adelige sie mit einem kräftigen Fußtritt auf und schubsten Vic mit einem Klaps auf den Hintern in das dunkle Gemach. „MACH DI AUF WAT GEFASST WEILB!!! Mit diesen Worten verabschiedete sich der Elf von den anderen Gästen der Taverne und trat nun ebenfalls in das Zimmer ein. Kaum das er die Tür hinter sich geschlossen hatte, blickte er die junge Elfe mit dem gewohnt eisigen Blick an. „Los mach irgendwelche Lustgeräusche, damit die ganze Sache glaubhaft ist!“
Während sich also Vic bemühte einen schauspielerischen Akt der Fleischeslust nur mit ihrer Stimme nachzustellen, sprang Turnil auf das fleckige Bett, was in diesem kleinen Zimmer das einzige Mobiliar war und tastete kurz mit der Hand die Decke ab. Es dauerte nicht lange, bis er die richtige Stelle fand, mit seinen Fingern einen gewissen Druck ausübte und die Wand am Kopfende des Bettes zur Seite fuhr.
Er selbst mischte sich jetzt ebenfalls in das Gestöhne ein um den Krach, den die sich bewegende Wand machte zu übertönen. Mit einer Geste lies er Vic verstehen, das sie durch den neuen Gang gehen sollte. Kaum da sie in den neuen Gang getreten war, brüllte Turnil noch „UND JETZT SCHLUCK MEINEN SAFT!“ und dann verschwand er ebenfalls in den Geheimgang und aktivierte dort ebenfalls einen Schalter, damit die Wand wieder in ihre Ausgangsposition fuhr.
Kurz standen die Zwei im Dunkeln, bis der Elf eine kleine Kerze anzündete und dann an Vic vorbeiging und sie durch den dunklen Gang führte. Sie liefen vielleicht 20 Schritte geradeaus, bis der Weg endete und eine Leiter, die weiter nach unten führte, zum Vorschein kam. Der Auftragsmörder setzte die Kerze auf den Boden ab und schwang sich dann auf die Leiter. „Blase die Kerze aus, wenn du auf der Leiter bist, wir wollen ja nicht das dieses schöne Lokal in Flammen aufgeht!“ Mit diesen Worten stieg er weiter die Leiter hinab.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. März 2014, 01:14

Kaum war das Licht der Kerze erloschen und der letzte Funke im Docht verglüht, gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelelfensicht. Die unterirdischen Gänge unter Morgeria waren ein Labyrinth des Todes und hier und da, so konnte man sich sicher sein, war schon die ein oder andere Seele für immer verschwunden. Die beiden Gestalten tasteten sich langsam nach Halt suchend die Leiter tiefer in den fetten Bauch der Bestie hinab. Turnil, der voraus ging, erreichte als erster den nur wenig staubigen Boden. Unter seinen Solen knirschte es leise beim ersten Schritt und dann folgte auch schon Viconia. Nach weiteren 20 Schritten konnten sie sich sicher sein, dass sie nicht mehr unter der Taverne waren. Es ging erst noch eine Weile schnurgerade nach Norden, bis der Gang sich plötzlich sternförmig auffächerte. Ein schmales Licht von weit oben, welches durch so etwas wie einen alten Wasserabfluss fiel, offenbarte insgesamt fünf Abzweigungen zur Wahl standen. Turnil führte seine Begleiterin zielsicher nach Nordosten. Wer noch über etwas Orientierungssinn verfügte, der konnte vielleicht ahnen, dass sie sich in Richtung des Marktplatzes bewegten. Turnil bewegte sich leise und schnell, denn er wusste, welche Gefahren hier unten lauerten. Eine falsche Abzweigung und sie würden beide nie wieder das Tageslicht sehen. Aber hier unten war es nicht still, ganz im Gegenteil! Fast überall waren gedämpft die Laute der Oberwelt zu hören, aber was noch beunruhigender war, waren jene Geräusche die sich hinter den Wänden abspielten. Mal kamen sie an qualvollen gedämpften Schreien irgendwelcher Kerker und privaten Folterkammern vorbei, mal schienen sich nah den unterirdischen Wasserläufen zu befinden, denn das Rauschen drang bis an ihre Ohren. Einmal hörten sie sogar so etwas wie Applaus und Jubelrufe, doch das war weit weg.
Dann blieb der Dunkelelf vor Viconia stehen, deutete auf eine Falltür über ihnen und machte eine Handbewegung die ihr Ruhe gebot. Beide lauschten und mit einiger Verwunderung konnte die junge Frau sehr deutlich über ihnen den rhythmischen Hammerschlag einer Schmiede hören. Der schwere Duft von Asche hatte sich über Jahrzehnte in den Stein gefressen und wurde intensiver, als Turnil im Gleichklang der Hammerschläge gegen die Falltür klopfte. Nach vier weiteren Schlägen wurde es still und Schritte näherten sich. Etwas schweres kratzte über das Holz über ihren Köpfen und Sand rieselte auf sie nieder. Dann hob sich der Deckel ihres Verstecks und Turnil ein vertrautes und Viconia ein flüchtig gesehenes Gesicht schaute erst verdutzt auf die Frau und dann sehr schmal den Mundwinkel hebend auf den Mann unter sich.

Kasan


„Wie die Ratten in den Löchern … muss vergessen haben Gift auszulegen.“
Die enorme Größe des Schmiedes würde nur noch durch das Detailreichtum seiner Muskeln übertroffen. Die Hitze die ihnen von oben entgegen schlug, hatte ihre Spuren auf seiner dunkelbraunen Haut hinterlassen und die goldenen Funken des Feuers über ihnen spiegelte sich in kleinen Schweißperlen. Seine Haare waren wild und klebten in vereinzelten langen Strähnen auf seinen Schultern, auch wenn der Rest mit einem Lederband im Nacken zusammen gehalten war. Nachdem seine Hand sich nach unten gestreckt hatte und mühelos das Fliegengewicht Viconias hinauf gezogen hatte, konnte sie nun auch den Rest des Mannes sehen, dem die Waffenschmiede gehörte. Außer einer ledernen Hose, Stiefel und einer derben Schürze, trug er nichts am Leib. Nur sein linker Arm steckte in einem dicken Handschuh um das glühende Material halten zu können. Kaum hatte er die Frau wieder auf ihre Füße gestellt, machte er zwei Schritte zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Turnil musste anscheinend sehen, wie er aus dem Loch heraus kam, aber er hatte auch den Vorteil, jeden Winkel und jeden steinernen Vorsprung hier zu kennen und offensichtlich keine Probleme damit, denn kaum einen Atemzug später stand er neben Viconia.
„Besuch zu unpassender Stunde, hm ... Womit hab ich das verdient? ...“
Kasan musterte Viconia verhalten aus dem Augenwinkel und wirkte dabei nicht gerade entspannt. Wenn man sich umsah, konnte man allerlei Regale mit Reagenzien, Roheisen, Chemikalien und sogar einen Bottich mit Zitteraalen an der Wand erkennen. Auch Bücher und Kästen, Schatullen für kleinere Sonderanfertigungen, halbfertige Waffen und Rüstungsteile hingen an den Wänden und von der Decke. Anscheinend befanden sie sich im hinteren Teil der Schmiede, denn ein mit Leder verhangener Torbogen versperrte die Sicht zum Hauptraum und Verkaufsbereich. Hier hinten gab es noch einen kleinen Abgang, mit einer von Leder bespannten Tür, der anscheinend zu den privaten Räumen des Schmieds führte.
„ … und wen hast du mitgebracht?“
Da Viconia zu erst hinauf gekommen war, war es nun vielleicht auch an ihr, zuerst das Wort an den Hausherren zu ergreifen, auch wenn der angespannte Riese wohl lieber mit ihrem Begleiter sprechen würde.
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Sonntag 27. April 2014, 12:15

Das gestellte Lustpiel in dem heruntergekommenen Zimmer war eine Herausforderung für Vic. Schließlich hatte sie noch nie solch intimen Erfahrungen mit einem Mann erlebt, auch war es von sie nie wirklich von Bedeutung gewesen, denn ein Mann an ihrer Seite wäre nur eine Last.

Doch viel schlimmer für sie war der Weg durch den dunklen, engen Gang. Die Dunkelheit und Enge erinnerten sie an die kürzliche Gefangenschaft. Die Einsamkeit- die Schmerzen - die Hungersnot, all dies muss nun ihre Mutter durchleben - ob sie überhaupt noch am Leben ist? Sie brauchte viel Kraft und Selbstbeherrschung um ihre Angst und Unsicherheit vor Turnil zu verbergen. Lange dauerte es jedoch nicht bis sie ein ihr bekanntes Geräusch vernahm - das rhythmische Schlagen des Hammers - des Hammers welcher sie in der Gefangenschaft begleitete, ihr Geborgenheit und Trost spendete.

Als sich die Lucke öffnete und der starke Arm sie hochzog, konnte sie es erst nicht glauben, starr stand sie da und ein Gefühlschaos durchfuhr ihren Körper. Er stand direkt vor ihr - der Schmied, Kasan. War es Zufall oder Schicksal, dass sie genau bei ihm landeten, dem Mann, welcher sich nicht bewusst war welch bedeutsame Rolle er für die Mischlingselfin spielte. Ihr Herz pochte wie wirld, dieses Gefühl war fremd für Vic, sie wusste nicht was es bedeutete, geschweige denn wie sie sich verhalten sollte. Es war ein schönes und zugleich beängstigendes Gefühl.

„ … und wen hast du mitgebracht?“ fragte der Schmied.

Viconia schwieg kurz und starrte den muskulösen Mann regelrecht an. Mein Name ist Viconia Kyrrenthia. Ich habe dich schon in der Taverne erblickt, und auch begleitete dein rhytmisches Schlagen mit deinem Hammer in meiner schlimmsten Zeit. Doch dann reagierte sie wie man die Mischlingselfin kannte, schroff und kühl.

"Mein Name hat für dich keine Bedeutung" sprach sie mit einer kühlen Stimme und wandte ihren Blick von ihm.

Sie bedachte allerdings nicht, dass sie in seinem Haus waren und er ihr aus dem Gang verhalf, er der war der den Hammer schwang als sie einsam und verlassen in dem Loch kauerte. Kein Dank kam ihr über die Lippen, stattdessen wandte sie sich Tunil zu. "Wo finde ich dich wieder um unser Geschäft zu beenden? "

Das Geschäft beenden, als wäre die Aufgabe in wenigen Minuten erledigt. Sie wussste nicht wie lange sie dafür brauchen würde, noch wie sie zu ihrer Mutter gelangen sollte und wo sie sonst noch Informationen herbekommen sollte. Viconia war etwas planlos, früher war dies alles für sie kein Problem, doch auch die Stadt hatte sich in dem Zeitraum verändert, viele hielten sie für tot, wie würden sie reagieren wenn sie vor ihnen stehen würde. Fragen über Fragen, Planlosigkeit, doch von alldem lies sie sich nichts anmerken. Nach aussenhin wirkte sie entschlossen und wüsste was sie zu tun hätte, doch die Wirklichkeit sah anders aus.

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Turnil Melwasúl » Montag 26. Mai 2014, 09:09

Turnil war diesen Weg schon Hunderte male gegangen und er mochte dieses unterirdische Reich. Hier unten war man meist für sich allein und die Keller, der unterschiedlichen Anwesen, befanden sich meist auch auf dieser Höhe. So das man, wenn man wusste, wo man lauschen musste, an einige brisante Informationen kam, die man sonst nur durch teure Bestechungsgelder oder zeitaufwendige Überwachungsaufträge erlangte.
Doch er unterschätze niemals die trügerische Sicherheit dieser Gänge, denn mehr als einmal war einen anderen Auftragsmörder hier unten begegnet. Meist ging man sich hier unten aus dem Weg, denn dieser Ort galt unter den Männern und Frauen als „Neutraler Ort“. Doch ab und kam es schon vor das sich zwei Meuchelmörder hier unten in einem Gang begegneten und am Schluss verließ nur eine die Kanalisation. Außerdem war man Nirgendwo in Morgerias wirklich sicher!
Doch der Weg zu Turnils Geschäftspartner verlief diesmal ereignislos und der Auftragsmörder war froh darüber. Denn er wusste nicht ob seine neue Informantin in einer Kampfsituation von nutzen oder eine Last gewesen wäre.

Der Dunkelelf lies Vic den Vortritt und stieg danach ohne weitere mühe durch die Öffnung in der Decke in die Schmiede von Kasan. Der Dialog zwischen den Beiden amüsierte ihn ein wenig aber er lies nach außen hin nichts erkennen.

"Wo finde ich dich wieder um unser Geschäft zu beenden? "
„Ich werde dich finden! Gib einfach den Bettler mit nur einem Bein am Marktplatz, der direkt am Brunnen sitzt, eine Silbermünze und sage ihn das du den „Ruhigen“ an einen Platz deiner Wahl treffen möchtest.“

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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Erzähler » Montag 26. Mai 2014, 22:00

"Mein Name hat für dich keine Bedeutung"
sprach Viconia mit einer kühlen Stimme und wandte ihren Blick von dem Mann vor sich. Hätte sie ihn weiter angesehen, wäre selbst ihrem etwas eingerosteten Blick nicht das kurze Aufleuchten seiner Augen entgangen. Sie stand in seiner Schmiede, in seinem Heim, sie war ein Eindringling in seinem Reich und verhielt sich, wie es eben verwöhnte, hochnäsige, arogante Dunkelelfen eben taten. Also vollkommen normal.
Trotzdem huchste ein Funkeln über Kasans Augen, als ob er in ihr wieder einmal etwas bestätigt fand, was er nicht mochte. Der Schmied war kein großer Schauspieler und Turnil konnte schon seit Jahren in ihm lesen wie in einem Buch. Seit seiner letzten "Frauen-Bekantschaft" hatte er sich von jeglichen Erwartungen gegenüber dieser zarten Persönlichkeiten abgewand. Turnil hatte zwar die Geschichte nicht miterlebt, aber seit dem war sein "Geschäftspartner" noch verschlossener, sobald ein Weib seinen Weg kreutzte. Nicht das er vorher gerade ein Frauenheld gewesen wäre, nein. Das Gegenteil war stehts der Fall gewesen. Plump, naiv und unerfahren hatte er versucht dem anderen Geschlecht sogar aus dem Weg zu gehen. So sehr, dass es schon fast zum Lachen gewesen war, wie dumm er sich dabei anstellte und wie sehr er dabei ihren Jagdtrieb manches Mal geweckt hatte. Doch für Turnil war nicht Kasans Seelenheil interessant, sondern seine besonderen Fähigkeiten, die ihm selbst in den höchsten Kreisen Tür und Tor öffneten. Deshalb war er auch nicht verwundert, als der Schmied hinter dem Rücken seiner derzeitigen Geschäftspaartnerin die Augen verdrehte und mürrisch grummelnd seinen Hammer auf der Schulter ablegte. Dieses unscheinbare Werkzeug hatte schon so manchen Knochen zertrümmert und Kasan wusste wie kein Zweiter damit umzugehen. Im Mometn wirkte er so, als dächte er darüber nach, ihn mal wieder in Blut zu taufen.
"Wo finde ich dich wieder um unser Geschäft zu beenden? "
„Ich werde dich finden! Gib einfach den Bettler mit nur einem Bein am Marktplatz, der direkt am Brunnen sitzt, eine Silbermünze und sage ihn das du den „Ruhigen“ an einen Platz deiner Wahl treffen möchtest.“

Kasan fügte mit tiefem Grummeln hinzu:
"Bist ganz schön teuer geworden. Schön, dass deine Geschäfte gut laufen und jetzt rate ich euch, euch schnellstens zu verflüchtigen, damit ich meine wieder aufnehmen kann! Meine Schmiede ist kein Durchgangszimmer für deine Liebschaften."
Ganz offensichlich hatte er die Lage falsch eingeschätzt und hielt Viconia für eine von Turnils besseren Dirnen. Ganz nach dem Grundsatz, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser drängte er die beiden unter genausten Beobachtung durch einen schweren, ledernen Vorhang in den vorderen Bereich der Schmiede. Hier schlug einem sofort die Hitze der Esche entgegen und überall lagen große und kleine Kunstwerke aus seiner Hand herum. Der Anblick war für Turnil vertraut, doch für die Mischlings-elfe tat sich hier ein Sammelsurium an Kuriositäten auf. Ein Blick, in ein an Ketten hängendes Regal, ließ sie ernsthaft an der geistigen Gesundheit von Kasans Kunschaft zweifeln. Da hatte tatsächlich jemand eine Art Keuschheitsgürtel bei ihm in Auftrag gegeben. An sich war dies nicht all zu ungewöhnlich, doch dieses Ding sah so winzig, fast fliligran aus, dass es wohlmöglich in der Unterwäsche versteckt werden könnte. Doch das Gemeinste waren die winzigen glänzenden Klingen, die einen unbefügten Zugriff äußerst schmerzlich enden lassen würden. Daneben stand eine unschuldige, wenn auch kunstvoll geschlagene Wanne, die auf vier Drachen-ähnlichen Füßen trohnte. Darüber, eine Etage höher im Ragal, lag ein verziertes Sai-Dolch-Pärchen mit dunkelroten Rubinen besetzt und darunter hing ein kupferner Pisspot. Neben den einfachsten Alltagsgegenständen ruhten Schätze, genauso wie Folterwerkzeuge oder Spielzeug für Kinder. Dann blieb ihr Auge plötzlich, mehr unbewusst an einem Gegenstand hängen. Es handelte sich um eine Schatulle in der eine Reihe Ringe lagen. Fünf Stück an der Zahl waren in blutrotem Samt aufgereiht. Sie waren nicht die hübschesten die sie jeh gesehen hatte, doch etwas anderes zog sie magisch an. Es mussten früher sechs gewesen sein, denn eine Vertiefung war leer. Die überig gebliebenen waren jeder mit einem Band befestigt und glänzten im flackernden Licht des Eschenfeuers. Von links nach rechts, hatte jeder Ring eine andere Funktion. So war der erste mit einer versteckten Nadel versehen und einer Kammer für Gift. Der zweite ähnelte schon faste einem Schlagring und würde bei einer bestimmten Drehung seinem Opfer eine Gewebeprobe entnehmen. Der dritte Platz war frei. Nummer Vier war ein Ring mit einem länglichen Geheimfach aus dem man eine Garott herausziehen konnte und Nummer fünf war ein Ring aus vielen Einzelteilen, der einem Rätzel glich. Setzte man ihn zusammen, zeigte er wohlmöglich ein besonderes Zeichen. Alle zusammen waren sie eine Serie an Mordwerkzeugen, da war Viconia sich sofort sicher. Nur hatten sie alle etwas gemeinsam. Sie stammten aus Kasans Schmiede und trugen seinen kunstfertigen Stil. Einen Stil, den sie das letzte mal aus einer ganz und gar anderen Perspektive gesehen hatte, als die Mörderin ihres Bruders ihr zwei winzige Perlen des tödlichen Giftes in sein Glas und dann noch zwei in ihr Loch hatte fallen lassen ... aus eben einem solchen Ring.
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Viconia Kyrrenthia
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Re: Auf der Suche nach dem Weg in die Freiheit

Beitrag von Viconia Kyrrenthia » Montag 16. Juni 2014, 20:38

"Bist ganz schön teuer geworden. Schön, dass deine Geschäfte gut laufen und jetzt rate ich euch, euch schnellstens zu verflüchtigen, damit ich meine wieder aufnehmen kann! Meine Schmiede ist kein Durchgangszimmer für deine Liebschaften."

Ich einer seiner Liebschaften? Was denkt er nur von mir? Sehe ich so aus als würde ich mit so jemanden begnügen?

Bevor die Mischlingselfin darauf antworten konnte, drängte der Schmied sie in den vordersten Bereich der Schmiede. Sie hielt inne und blickte sich staunend, jedoch ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken, um. Begeistert war sie von den Fertigkeiten des Schmiedes, doch dann blieb ihr Blick an einer Schatulle hängen in der sich Ringe befanden. Einer jedoch fehlte und sie wusste genau welcher.

Es war der von Aislin. Die Bilder von damals schossen ihr durch den Kopf, wie die arrogante Dunkelelfin vor der Luke stand und das Getränk ihres Bruders vergiftete und ihr selbst zwei Kugeln des Teufels hinunter warf. Es brodelte in ihr, die Wut, die Enttäuschung, der Hass und die Rache fuhren durch ihren Körper. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, versuchte sich zu kontrollieren, doch es war schwer. Ausgerechnet der Dunkelelf zu dem sie sich hingezogen fühlte, der Dunkelelfe welcher sie in ihrer Gefangenschaft begleitet hatte, hatte ihr das Mordwerkzeug verkauft. Allerdings stellte sich die Frage hatte er nur den Ring gefertigt oder ihn ebenfalls mit den Giftkugeln gefüllt? Vic war hin und her gerissen, wollte am liebsten einfach nur aus der Schmiede flüchten, denn sie war mit dieser Situation maßlos überfordert, doch es war als würde sie etwas hier festhalten, sie konnte nicht einfach so davon laufen, sie musste es einfach wissen.

Zu ihrer rechten lag ein schlichter Dolch auf einem alten Tisch.Viconia dachte nicht darüber nach was sie nun tat, geschweige den über die Folgen. Sie schnappte sich den Dolch und richtete ihn gegen den Schmied. Jeder würde auf den ersten Blick erkennen, dass mit dieser kleinen und doch gefährlichen Waffe nicht umgehen konnte, doch Magie wäre in dieser Situation noch unkontrollierbarer gewesen als dies kleine „Messer“.

„Um es klar zustellen, ich bin nicht einer seiner LIEBSCHAFTEN!“, brüllte sie ihn an. Viconia beruhige dich, du rennst in den Tod Die Mischlingselfin wollte sich jedoch nicht beruhigen, in ihr brodelte ein Vulkan aus Gefühlen, welcher kurz vor dem totalen Ausbruch stand. „Glaubst du wirklich ich würde mit so einem ein Bett teilen?“ Trotz ihrem unsicheren Umgang mit dem Dolch, war ihr Blick durchdringend, hasserfüllt und strahlte eine gewisse Entschlossenheit aus.

„Doch viel mehr sag mir wem du diesen Ring gefüllt mit giftigen Kugeln verkauft hast! Los sag es mir!“ sprach sie mit kühler und doch etwas zu lauter Stimme und fuchtelte mit dem Dolch vor Kasans Nase herum. Viconia war es momentan egal, dass sie mit einem Bein in ihrem eigenen Grab stand. Sie war entschlossen die Schmiede erst zu verlassen wenn der Schmied ihr alles erzählen würde, doch ihre Chancen standen wohl mehr schlecht.

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