Tahmo und Maurice, das weiße Zottelkaninchen, erreichten in nicht einmal einer Viertelstunde das große Tor, welches aus der Hauptstadt des Königreichs Grandessa hinaus führte. Der Wachmann, der dort auf seinem Posten stand, wirkte gleich freundlicher als jener vor dem Innenring. Seine Rüstung mochte nicht so akribisch poliert sein, dafür schaute er bei weitem auch nicht so grimmig wie der plumpe Kerl, dem Tahmo vorhin noch begegnet war. Es handelte sich ohnehin um einen deutlich älteren Wachmann, aber noch immer strahlte er eine gewisse Stärke aus, was vermutlich von der strammen Haltung kam. Viele Muskeln besaß er nicht, denn sein Gesicht wirkte stark eingefallen. Was sich allerdings hinter den stählernen Muskeln seiner Brustrüstung verbarg, konnte man erst sagen, sollte er jene jemals ablegen. Im Dienst würde das natürlich nicht geschehen.
"Den kenn ich", wisperte Maurice plötzlich und reckte das unzerfetzte Ohr nach oben. "Das ist der alte Wilbur. Mit dem wirst du keine Probleme bekommen. Sag ihm einfach, dass du raus willst und warum. Der lässt dich durch, ohne überhaupt zu schauen, ob du Waffen mitführst."
Willbur, der alte Wächter, gähnte. Nein, bis auf das stramme Stehen, die Hellebarde und die Rüstung hatte er nichts mit dem Wachmann des Innenrings gemein. Er puhlte sich doch glatt gerade Dreck aus dem Ohr, als sich Tahmo näherte. Den Burschen schaute er nicht einmal an, widmete sich lieber dem Ohrenschmalz, das er sich heraus gekratzt hatte und welches sich nun unter seinem Fingernagel als gelbliche Schmutzschicht verbarg.