Träume waren entweder das, was der Verstand bei Nacht noch zu verarbeiten hatte oder Botschaften der Götter, vornehmlich Manthala, denn sie war Herrin über die Nacht, Wächterin der Schlafenden und Sendbotin der Träume. Doch ganz gleich, wie man einen Traum nun auslegte, man wurde im Allgemeinen selten schlau aus dem, was er mitteilen wollte. Warum hatte Isildur sein elfisches Selbst gejagt? Was hatte es zu bedeuten? Ihm war klar, dass er sich im Rausch einer Hatz und im Körper des Wolfes nicht verlieren durfte, doch er selbst war auch bereits dieser Wolf. Er verlor nichts.
Der Traum zerrte noch an ihm, als Bryoja ihn bereits weckte und um wieder etwas Ruhe zu finden, floh er in eine Umarmung. Im ersten Moment rührte sich die Mantronerin nicht, war überrascht von der plötzlichen Handlung des Wolfselfen, den sie zwar für ein Plappermaul hielt, aber ebenso für einen ernsten Krieger - jemandem, dem man Respekt zollte. Es fühlte sich etwas ungewohnt an, ihn so dicht an sich zu spüren, aber bei weitem nicht unangenehm. Ihre Hände legten sich um Isildurs Körper, die Finger fuhren durch das Fell. Im ersten Augenblick gegen den Strich, aber Bryoja bewies ihre Kenntnis und den Umgang mit Wölfen. Schon strich sie das Fell wieder glatt, behielt nur einen kleinen Büschel zwischen den Fingern, wo sie kraulte. Es war knapp unterhalb des Nackens. Sie drückte Isildur an sich, sagte aber nichts. Das war vermutlich das Beste, was sie tun konnte. Sie und er brauchten nicht reden, das war etwas, das zu ihnen beiden nicht passte, wenn derartige Zärtlichkeiten ausgetauscht wurden. Gefühle und Beistand gingen über Worte hinaus.
Erst als sich Isildur löste, drang seine Stimme ans Ohr der Mantronerin. Sie nickte. "Schon gut. Gute Wacht", erwiderte sie und kniff ihm keck lächelnd ins linke Ohr, ehe sie sich den Platz zwischen Atka und Otis suchte. Die Stelle war noch angenehm warm. Sofort kuschelte sich der Schneewolf an seine Schwester heran. Otis lag mit dem Rücken zu ihr, ein kleiner Menschenberg, der bedrohliche Schnarchlaute von sich gab, aber keineswegs Gefahr darstellte. Allenfalls für Schlafmangel könnte er wohl derzeit sorgen.
Isildur übernahm die letzte Wachschicht. Sie lief ereignislos ab. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken und während nächtlicher Nebel sich wie ein Film aus feuchten Wassertröpfchen über das Land legte und es in einen undurchsichtigen Schleier tauchte, brannte das Feuer nach und nach aus. Als nur noch die Glut matt glomm, keine Wärme mehr spendete, sank der Nebel auf Knöchelhöhe. Das Rauschen des Meeres schien mit dem Geschrei der Möwen lauter zu werden. Ein neuer Tag brach an.
Otis kam zuerst aus dem Zelt. Verschlafen kratzte er sich am Hintern, schlurfte ein wenig abseits und erleichterte sich erst einmal in die Dunsthügel. Kurz darauf huschte auch Atka aus der Schlafstatt. Er hatte es jedoch eiliger, zu Isildur zu kommen, hockte sich sofort vor den großen Wolf. "Meine Schwester ist ziemlich beeindruckt von dir. Die ganze Nacht hat sie deinen Namen gebrummelt." Er legte den Kopf schief. "Wirst du endgültig fester Teil des Rudels?" Er wartete keine Antwort mehr ab, denn er erspähte Möwen auf den Dünen, die zur Küste führten. In kindlichem Drang gefangen stürmte er auf die Vögel zu, jagte sie die Dünen herunter und sprang ihnen hinterher, dass Sand aufgewirbelt wurde.
Inzwischen näherte sich Otis, noch immer mehr verschlafen als wach. Das Hemd hing ihm aus der Hose, er machte keinen sehr ordentlichen Eindruck; schon gar nicht, als er seinen kleinen Finger ins Ohr steckte und ihn auf "Schatzsuche" schickte. "Im Eisreich kann ich euch nich' als Führer dien'n", meinte er. "Kenn mich da auch nich' aus. Das muss die Barbarin mach'n."
Der Traum zerrte noch an ihm, als Bryoja ihn bereits weckte und um wieder etwas Ruhe zu finden, floh er in eine Umarmung. Im ersten Moment rührte sich die Mantronerin nicht, war überrascht von der plötzlichen Handlung des Wolfselfen, den sie zwar für ein Plappermaul hielt, aber ebenso für einen ernsten Krieger - jemandem, dem man Respekt zollte. Es fühlte sich etwas ungewohnt an, ihn so dicht an sich zu spüren, aber bei weitem nicht unangenehm. Ihre Hände legten sich um Isildurs Körper, die Finger fuhren durch das Fell. Im ersten Augenblick gegen den Strich, aber Bryoja bewies ihre Kenntnis und den Umgang mit Wölfen. Schon strich sie das Fell wieder glatt, behielt nur einen kleinen Büschel zwischen den Fingern, wo sie kraulte. Es war knapp unterhalb des Nackens. Sie drückte Isildur an sich, sagte aber nichts. Das war vermutlich das Beste, was sie tun konnte. Sie und er brauchten nicht reden, das war etwas, das zu ihnen beiden nicht passte, wenn derartige Zärtlichkeiten ausgetauscht wurden. Gefühle und Beistand gingen über Worte hinaus.
Erst als sich Isildur löste, drang seine Stimme ans Ohr der Mantronerin. Sie nickte. "Schon gut. Gute Wacht", erwiderte sie und kniff ihm keck lächelnd ins linke Ohr, ehe sie sich den Platz zwischen Atka und Otis suchte. Die Stelle war noch angenehm warm. Sofort kuschelte sich der Schneewolf an seine Schwester heran. Otis lag mit dem Rücken zu ihr, ein kleiner Menschenberg, der bedrohliche Schnarchlaute von sich gab, aber keineswegs Gefahr darstellte. Allenfalls für Schlafmangel könnte er wohl derzeit sorgen.
Isildur übernahm die letzte Wachschicht. Sie lief ereignislos ab. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken und während nächtlicher Nebel sich wie ein Film aus feuchten Wassertröpfchen über das Land legte und es in einen undurchsichtigen Schleier tauchte, brannte das Feuer nach und nach aus. Als nur noch die Glut matt glomm, keine Wärme mehr spendete, sank der Nebel auf Knöchelhöhe. Das Rauschen des Meeres schien mit dem Geschrei der Möwen lauter zu werden. Ein neuer Tag brach an.
Otis kam zuerst aus dem Zelt. Verschlafen kratzte er sich am Hintern, schlurfte ein wenig abseits und erleichterte sich erst einmal in die Dunsthügel. Kurz darauf huschte auch Atka aus der Schlafstatt. Er hatte es jedoch eiliger, zu Isildur zu kommen, hockte sich sofort vor den großen Wolf. "Meine Schwester ist ziemlich beeindruckt von dir. Die ganze Nacht hat sie deinen Namen gebrummelt." Er legte den Kopf schief. "Wirst du endgültig fester Teil des Rudels?" Er wartete keine Antwort mehr ab, denn er erspähte Möwen auf den Dünen, die zur Küste führten. In kindlichem Drang gefangen stürmte er auf die Vögel zu, jagte sie die Dünen herunter und sprang ihnen hinterher, dass Sand aufgewirbelt wurde.
Inzwischen näherte sich Otis, noch immer mehr verschlafen als wach. Das Hemd hing ihm aus der Hose, er machte keinen sehr ordentlichen Eindruck; schon gar nicht, als er seinen kleinen Finger ins Ohr steckte und ihn auf "Schatzsuche" schickte. "Im Eisreich kann ich euch nich' als Führer dien'n", meinte er. "Kenn mich da auch nich' aus. Das muss die Barbarin mach'n."