Catties Viertel

Diese Piratengemeinschaft stützt sich auf Hinterlist und Tücke – und ihre Anführerin Cattie, deren Temperament nur noch von ihrer Schönheit übertroffen wird. Sie spielt mit den Männern, doch will nur ihre Reichtümer.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Catties Viertel

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Montag 23. April 2012, 16:49

Isildur hielt sich nach immer seine Hand gegen den Bauch. Es grummelte vor Hunger. Seine Atemstöße waren hastig, doch noch kontrolliert. An einem anderen ort, hätte er sich vermutlich auch so beherrschen können.
Doch er war abgelenkt. Alles lenkte ihn ab.
Das Flattern und Quietschen, Schirpen und Zwitschern machte es nicht besser. Der Wolf wollte Fressen und mit jedem Atemzug machte sich das Tier mehr merkbar. Dazu kam noch die Verachtung gegen die Haltung der Tiere dazu. Otis hatte sich Richtung Ausgang verkrümelt und Bryoja war ebenso irgendwie seltsam drauf.
Er hatte gerade zu sehr mit sich selbst zu kämpfen, als dass er ihre Art des Schauens richtig deuten konnte.
Der Händler hatte jedenfalls gleich auf die Frage reagiert und war gerade dabei nach einem Vogel zu schauen. Isildur warf Otis einen mahnenden Blick zu. Mal nebenbei, dass Isildur befürchtete, sollte der Pirat aus den Laden flüchten, der Waldelf wohl nicht mehr seinen Jagdtrieb im Zaun halten konnte. Otis würde sich selber zur Beute machen. Der Waldelf streckte seinen Kopf zur Decke, schloss für einen Moment die Augen.
Jetzt nicht… gleich…gleich! Beruhigte er das Tier in sich. Er löste seine verkrampfte Hand vom Bauch, ballte dann jedoch eine Faust so hart zusammen, dass sich die eigenen Krallen in die Handfläche bohrten. Schmerz war immer eine gute Methode um wieder klar zu werden.
Der Wolf wand sich im Inneren. Hier gibt es fressen, winselte das Tier.
Bryoja hatte inzwischen noch genauere Angaben zu den gewünschten Vogel geliefert.
Es war ein schönes Tier.
Ein Schneefalke, wie der Händler mitteilte. Doch dieses Tier schien nicht sonderlich auf den Händler gut zu sprechen zu sein. Gezielt hackte der Vogel nach den Mann. Eine feine Spur von Eisen, welche nicht aus dem Käfigen kam, nahm er war. Blut? Der Wolf knurrte auf.
Yavanna hätte mit den Vogel geredet, auf die ihr gegebene beruhigende Art bei Tieren. Egal wie wild ein Tier war, sie hatte es immer geschafft sich mit dem Tier zu verständigen- oft dadurch dass sie die Sprache des Tieres konnte oder wusste wie man sich zu verhalten hatte. Isildurs Stärke war dies nie gewesen. Außer Sturmkralle seinen Bären, verstand er nicht die Tiersprache… wenn man mal ausließ, dass er jetzt mehr und mehr die Sprache der Wölfe verstand.
Wer sagt uns nicht, dass der Vogel flieht?
Isildur trat mühsam beherrscht näher an den Käfig, legte den Kopf leicht schräg und betrachtete das schöne Tier.
Der Geruch war intensiv.
“Rauch, scheint dich nicht zu mögen? So ein Tier gehört nicht in einen Käfig…und du bist sicher, dass sie freiwillig zu Cattie fliegen würde?”
Spürst du, was in mir vorgeht?..
Innerlich konnte Isildur sehen, wie der Wolf sich nach den Vogel streckte. Ob es ein Fehler wäre oder nicht, gefressen und gefressen werden. Der schnellere Raubtier würde das andere erlegen.
Isildur wandte sich abrupt ab. Zu nah! Hunger! Töten, fressen!
Er fühlte die Innere Leine reißen. Mit jeder Sekunde mehr! Seine andere Hand zuckte von ihm. Nervös und angestrengt. Seine Rute schlug wie zur Jagd bereit hin und her. Er machte eine paar Schritte zur Tür, griff Otis barsch am Kragen und versuchte den Mann zu den Händler zu schupsen. Vermutlich geschah das ganze auch barscher als gewollt. Anspannung und Hunger wühlten im Kopf und Magen.
“ er zahlt!…immerhin haben wir ja was gemeinsam bekommen, nicht?” Seine Stimme war ein raues Knurren, kaum mehr Elf als Wolf. Die Augen funkelten, als würde er nur darauf warten, dass Otis etwas Falsches machen würde.
Bezahle lieber ,rief es sogar in Isildur.
Wieso fiel es ihm so schwer das zu kontrollieren?
Doch eigentlich wusste der Waldelf es. Überleben, Jagen, Töten, Fressen und Paarung waren die urtümlichsten Instinkte. Nichts bösartiges, doch manchmal grausam.
Und der Wolfelf war diesen Gesetzen stärker noch als früher unterlegen.
“ich rate dir, laufe nicht weg…schon gar nicht JETZT”
Sein Kopf fuhr kurz rum, sah sich nach etwas brauchbares zu essen um. Das war wirklich schwer, denn nach dem Wolf hatte er ja schon Beute vor der Schnauze. Man musste nur zuschnappen.
NEIN!!!… hier nicht!…jetzt nicht…reis dich noch zusammen!
Er winselte kaum hörbar und drehte sich an einen Wand. Seine Pranken fanden dort kurz Halt. Über schweren Atemzüge, oh, das Wasser lief einen im Munde zusammen, blickte er zu den anderen.
“und ..hol…einen weiteren…Vogel….als Futter
Wenigstens etwas musste der Hunger gestillt werden. Doch würde Otis doch noch die Flucht ergreifen wollen, dann sollten ihm die Götter holt sein- der Wolf in Isildur wäre es nicht. Und ein Tier kümmerte sich meist nicht um die Folgen seines Handeln.
Sein Körper zitterte, wie im größten Fieber. Erregung vor dem Reißen von Beute.
“Klärt die Sache mit den Vogel…ich..muß hier raus” knirschte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Er würde sonst gleich den Laden zerlegen.
Damit riss er sich mit bleiernen Gelenken aus dem Anblick raus und machte sich zu Tür auf. Er konnte nur hoffen, dass er sich noch so weit im Griff hatte. Sein Herz rasste.
Jetzt konnte er nur zu gut verstehen, warum ausgehungerte Tiere so gefährlich waren. Er war es jetzt auch.

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Re: Catties Viertel

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. April 2012, 00:17

Bryoja war zufrieden. Anscheinend enttäuschte sie dieser Habichtsauge nicht, sondern wusste sofort, welchen Vogel sie benötigten. Sie wandte sich um, damit sie ihm mit ihrem Blick folgen konnte. Viel zu schnell aber schweifte dieser ab, blieb an Isildur haften. Ihr Gefährte hielt die Augen geschlossen, die Schnauze nach oben gereckt. Witterte er? Ihr Blick wanderte weiter bis zu der Pranke, die sich gegen seinen Bauch drückte. Ob ihm der Alkohol, den es bei der furchtlosen Cattie gegeben hatte, auf den Magen geschlagen war? Dann fiel es der Mantronerin wie Schuppen von den Augen, denn just in diesem Moment grummelte ihr Bauch leicht, als wollte er ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl verpassen. Natürlich! Sie blinzelte, ahnte, was Isildur wirklich zu schaffen machte. Nicht der Hunger war es, sondern die Selbstbeherrschung. Zu viele Gerüche für eine Wolfsschnauze. Zu viel mögliche Beute, auf dem Silbertablett präsentiert. Deshalb hatte sie Atka beim Zelt gelassen. Nicht, weil er ihre Habseligkeiten bewachen sollte. Die würde schon niemand stehlen und wenn doch, wüsste sie, wie sie sie zurück bekäme. Spurenlesen war eine von Bryojas Stärken. Nein, sie hatte ihren Schneewolf fernab von Rumdett gehalten, um ihn zu schonen. Seine Instinkte würden in einer Stadt wie dieser nur verrückt spielen und ganz offensichtlich ging es Isildur nicht anders. Sie musste etwas unternehmen. Kurz kreuzten sich ihrer und Otis' Blick. Bryoja verzog den Mund zu einer schmalen Linie. Bedrohlich schaute sie zu dem Piraten herüber, ehe sie sich in Bewegung setzte. Zwei Schritte nur, dann war sie bei ihm, packte ihn am Kragen. Otis riss die Augen auf, fuchtelte mit den Armen.
"Heee, was soll das?! Ich hab nix g'macht!"
"Und das solltest du auch in Zukunft nicht", zischte die Mantronerin zurück. Sie setzte ihn wieder ab. Der Pirat atmete hörbar erleichtert aus. "Du zahlst, egal wie. Wir warten draußen." Damit war für sie das Gespräch, das eher einem Monolog gleich kam, erledigt. Derweil fiel es Isildur immer schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen. Vor allem auch, weil Rauch - der Schneefalke - nach seinem Gefängniswärter geschnappt und ihn offensichtlich erwischt hatte. Der Wolf konnte Blut riechen. Nicht viel, aber es genügte, um noch mehr an seinen Instinkten zu reißen. Er selbst wollte reißen, Beute zerfetzen und seinen Hunger stillen. Mit aller Kraft bewegte er sich auf Rauch und Habichtsauge zu, ohne zuzuschnappen. Der Vogel stieß ein leises Krächzen aus. Er flatterte mit den Schwingen, so dass man noch mehr das Gemisch von Weiß und Grau auf seinem Federkleid erkennen konnte. Rauch war ein Prachtvogel. Sie betrachtete Isildur und auch wenn dieser die Sprache der Raubvögel nicht beherrschte, so konnte er doch etwas in Rauchs Blick funkeln sehen. Etwas Vertrautes. Auch dieses Tier war ein Jäger.
"Rauch ist ein gut abgerichteter Falke. Sie wird euch dienen und nach Rumdett findet sie immer zurück, egal, wo ihr gerade steckt. Sie hat es im Blut, obwohl sie ein Schneefalke ist und eigentlich ins Eisreich oder in die Berge gehört, aye?" Habichtsauge zückte einen Handschuh, gerade als Bryoja zu den beiden herüber trat. Sie zeigte Richtung Otis. "Er wird zahlen, übergib ihm den Vogel." Die Mantronerin musterte Isildur. Sie mied es, offen ihre Besorgnis über den Gefährten zu zeigen, denn sie waren nicht unter sich. Niemand sollte seine Schwäche erkennen, auch wenn Bryoja sie längst bemerkt hatte. Zum Glück hatte sie es bemerkt! Auch Isildur war der Meinung, dass das Bezahlen Otis' Aufgabe wäre. Er musste hier heraus und nun folgte er zumindest diesem Instinkt - während Bryoja ihm folgte.

Die Luft draußen war angenehmer. Weniger animalisch, wenn auch nicht ganz frisch. Aber der Gestank von Unrat betäubte den Jagdtrieb seines inneren Wolfes. "Noch einen Vogel?" Bryoja ließ nicht von Isildur ab. Sie lauschte, versuchte heraus zu finden, ob sein Magen noch knurrte und tatsächlich konnte sie das Gurgeln hören. Der kunterbunte Papagei hopste unruhig auf seiner Stange. Auch er spürte etwas - nämlich, dass er potenzielle Beute sein könnte. Doch ehe sich Isildur auf das Federtier konzentrieren und ihn zu seiner nächsten Mahlzeit ernennen konnte, schob sich der aromatische Geruch getrockneten Fleisches unter seine Schnauze. "Warum hast du nichts gesagt? Iss! Ich habe genug davon bei mir und auch Brot, aber ich weiß nicht, wie du dazu stehst." Sie drückte Isildur das Trockenfleisch in die Pranke, ohne auch nur einmal ängstlich zurück zu zucken. Ihr scharfer Blick aus eisblauen Augen, gepaart mit dem Grau des heutigen Tages, traf den Wolfselfen. Sie schaute ihn eindringlich an. "Wenn du jetzt ein Tier oder einen Piraten reißt, werden wir alle in tiefen Schwierigkeiten stecken." Außerdem bekäme Roderick auf diese Weise, was er mit Isildur vereinbart hätte: Ablenkung der blutigen Art. Zudem noch im richtigen Viertel. Ja, Bryoja hatte Recht. Wenn Isildur jetzt den wölfischen Instinkten nachgab, hätte er nicht nur erreicht, was Roderick der Rote verlangte, sondern würde sich Catties Unterstützung vermutlich entziehen. Ob sie dann noch Isabeau und Tristan half, ob sie sich mit den Mantronern und Santronern verbündete ... es hing viel von seiner Selbstbeherrschung ab.

Plötzlich schlug die Tür hinter ihnen auf. Ein weißgrauer Schatten huschte hinaus. Ein Krächzen war zu hören und interessanterweise ließ sich die flatternde Rauch anschließend auf der von Leder und Fell besetzten Schulter der Mantronerin nieder. Der Schneefalke musterte Isildur, gab noch einmal ein Krächzen von sich, putzte anschließend aber das Gefieder. Otis verließ den Laden. Er roch nicht mehr so intensiv nach Alkohol. Sein Hemd besaß eine andere Farbe und Isildur konnte erneut metallische Anteile von Blut heraus riechen. Was in Habichtsauges Geschäft wohl eben geschehen war? Ob Rauch Otis das Leben schwer gemacht hatte?
"Gehen wir, ich habe bezahlt", sagte der Pirat und wischte sich die Hände am Hemd. "Wir haben jetzt den Vogel, was braucht ihr noch?"
"Etwas zu essen für Isildur", entgegnete Bryoja.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Catties Viertel

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Sonntag 29. April 2012, 16:08

Er atmete tief ein. Die Luft stank zwar, war aber nicht so mit dem Geruch von Federvieh erfüllt. Der Wolf huschte in inneren etwas zurück. Musste sich erst wieder an alles gewöhnen. Immerhin weckte der Gestank Rumdetts nicht gerade das Verlangen zu fressen. Zu viel Unrat und Dreck. Aber Isildur war dankbar dafür. Noch immer zitterte er am Leib.
Der Wolf würde sich nicht lange von den Gerüchen vertreiben lassen.
Ein aufgeregtes Flattern drang an seine Ohren. Otis musste sich im Laden um den Verkauf kümmern. Der Wolf hoffte, dass es auch einen anderen Vogel mitbrachte.
Schritte, doch er drehte sich nicht um. Machte nur ein paar Schritte vom Laden weg, zur Wand gegenüber und lehnte sich dagegen, sowie er es im Laden schon getan hatte. Den Kopf ließ er hängen, ruhte auf seiner Brust und versuchte seine Atmung und den Hunger zu beruhigen. Die Augen geschlossen, während er seine Lungen mit Luft füllte und sie wieder ausstieß.

Bryoya stand nicht weit von ihm, war ihm nach draußen gefolgt. Tatsächlich war der Wolf so auf Fressen konzentriert gewesen, dass er das Weibchen neben sich fast nicht bemerkt hatte.
"Noch einen Vogel?"
Isildur brachte ein bitteres Lachen zustande.
“lieber ein Vogel als etwas anderes, oder?” Sein Magen gurgelte laut auf, und mit einem leichten Aufstöhnen drückte Isildur abermals seine Pranke gegen den Bauch.
Schweig endlich still
Der Wolf riss wieder! Am liebsten hätte sich Isildur zusammen gekrümmt, nur um das Tier in sich zu halten.
Da war es.
Der Geruch nach Trockenfleisch. Direkt unter der Schnauze. Isildur sah zu Bryoja, doch nur kurz. Zu sehr war er vom Geruch des Fleisches angelockte. Wie weit sich wohl jetzt der Wolf in seinen Augen zeigte?
Die Mantronerin drückte es in seine Pranke und diese schloss sich augenblicklich darum. Gierig stürzte sich Isildur auf das Fleisch. Ihm war alles recht nur um seinen Hunger zu stillen. Seine Zähne rissen durch das Fleisch, als wenn es nicht getrocknet wäre. Er schlang es förmlich runter.
“Gera…de..mammpf…würde ich alles essen” knurrte er zwischen zwei Bissen. Und der Wolf stimmte dem nur zu. Auch wenn eine Jagd wesentlich natürlicher für den Wolf war. Er drehte sich jetzt endgültig wieder zu ihr und ließ sich an der Wand zu Boden gleiten, hockte davor und fraß.
Es war zwar nicht das, was der Wolf wollte, doch Futter war Futter. Wenn auch eindeutig zu wenig für jemanden wie Isildur. Ata konnte schon viel verdrücken, Isildur konnte als Elf schon eine gewaltige Menge vertilgen und jetzt? Nun jetzt war sein Energiebedarf noch höher.
"Wenn du jetzt ein Tier oder einen Piraten reißt, werden wir alle in tiefen Schwierigkeiten stecken."
“DAS WEIß ICH!!!” Führ er sie schroffer als gewollt an. Sein Blick war ebenso ernst und hart. Seine Pranke schloss sich fest um den Rest des Trockenfleisches. Klammerte sich daran, wie jemand sich an das rettende Seil vor den Sturz in einer Schlucht klammerte.
Die Ohren angelegt und das Fell gesträubt. Ja, der Wolf war wirklich ausgehungerter Stimmung. Er fletschte die Zähne nur um im nächsten Moment selber seinen Kopf zurück zu reißen.
Beherrsche dich…!
„ Es ist schwer…verflucht schwer….ich kenne es so nicht…“ in seiner Stimme war ein kaum hörbares Winseln verborgen. Zeigte wie sehr er doch kämpfte.
Isildur tippte sich an den Kopf, als wollte er ihr etwas verdeutlichen. Ob sie verstand, dass ihm selbst das Denken schwer fiel.
Er war nie zuvor in so einer Situation. Er war dieses Mischwesen erst seit ein paar Tagen, woher sollte er das Ausmaß des Tieres in ihm kennen. Hätte Isildur dies gewusst, so hätte er nicht nochmal den Weg in die Stadt genommen…jedenfalls nicht, bevor er nicht gut gefressen hatte. Doch es war jetzt geschehen. Er war hier!
Musste sich den möglichen Konsequenzen stellen.
Und Isildur war vollkommen überfordert mit sich und seinem Wolf.
Es ist anders….
Alles hängt von dir jetzt ab…das wusste Isildur, aber der Wolf schüttelte sich nur. Warum sollte er sich denn zurückhalten? Hier gab es fressen.
Er schluckte das letzte bisschen Fleisch herunter. Blickte auf seine leeren Pranken herunter. Dies war nur ein kleiner Happen gewesen.
Die Tür schlug zu und plötzlich war alles bei Isildur hellwach. Als hätte das Geräusch ein Fenster geöffnet. Rauch landete auf der Schulter von der schönen Mantronerin und kurz blickte Isildur zu dem Raubvogel auf. Er war wieder auf den Beinen, aber auf allen Vieren.
Otis erschien und der Geruch von Alkohol war dem Geruch von Blut gewichen.
Der Wolf drehte sich langsam um, sah den Mann aus den Laden kommen. Die Worte hörte Isildur nur gedämpft. Ein Rauschen hatte sich über die Worte der Mantronerin und des Piraten gelegt. Seine Nasenflügel bebten.
Fressen! Es war der Geruch von Blut der ihn erregte. Und ehe man sich versah, machte Isildur einen Satz auf Otis zu. Er selber merkte nicht mal, was mit ihm geschah. Entblößte Zähne und gesträubtes Fell. Eine Schnauze , die kurz vor der Kehle war.
Etwas huschte durch Isildur Geist.
Ein Bild aus der Vergangenheit, während seine Pranken den Mann auf dem Boden festhielten.
Ein anderer Mann- ein goldhaariger Elf. Die Augen in Panik geöffnet, während Isildur ihn als Werwolf am Boden hielt. Den Mann mit Genuss den Arm auskugelte und ihn drohte. Kurz davor war ihn zu zerreißen.
Er solle die Hände von seiner Schwester lassen- er sei es nicht wert sich mit ihr zu paaren.
Und das leichte Ziehen an seinem Nackenfell, als Yavanna verzweifelt versuchte, ihn zurück zu ziehen. Ihren wahnsinnigen Bruder aufzuhalten.
Das Weinen und Beben in ihrer Stimme, als sie ihren großen Bruder anbettelte, ihren Liebsten zu verschonen.
NEEEEEIIINNNNN!!!!!!
Er hatte sich damals geschworen, dass so was nie wieder passieren würde! Das war seine und auch Otis Rettung vermutlich.
Niemals!
“Grrrrrrrrr…..nein!” ein raues Knurren. Er riss den Kopf hoch, jaulte los.
Der Ruf sich selbst den Kampf anzusagen. Sich selber in die Schranken zu weisen. Schmerz und Trauer... Entschlossenheit.

Der Wolf kuschte weg, ließ den Elfen die Oberhand wieder haben. Langsam, schwerfällig. Der Wolfelf erhob sich, trat zurück, kontrolliert würde Bryoja erkennen. Beherrscht.
Die Pranke strich durch das wilde Fell, verweilte bei der seltsamen Zahnkette. Sein Magen knurrte noch immer.
Ich muß Bryoja das Geheimnis um die Kette erzählen…dann kann sie mich aufhalten.
Doch die Augen zeigten kein Tier mehr, nur einen erschöpften Elfen.
Dann schnellte seine Pranke auf den Piraten zu, schnappte nach den Handgelenk und riss diesen dann wieder auf die Beine.
“bringe mich wohin, wo ich was zu fressen bekomm…und besorge noch etwas zum schreiben” die Stimme war wieder sanfter. Gefasst. Der tiefe Bass wich einen sanfteren Tonus.
“ich will schnell aus der Stadt raus!”
Er sah zu der Mantronerin rüber und trat auf sie zu. Gerne hätte er jetzt seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt, doch er wagte es nicht. Hielt eher etwas Abstand zwischen ihr und sich.
„halte mich auf, wenn sowas wieder passiert…egal wie!“ flüsterte er leise.
Ich habe Angst vor mir!

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Re: Catties Viertel

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 2. Mai 2012, 13:24

Bryoja schalt sich eine Närrin, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, vor Aufbruch nach Rumdett noch einmal mit Isildur jagen zu gehen. Als Mantronerin lag es ihr im Blut, dass sie sich eher auf ihr Jagdgeschick verließ, anstelle in einer Stadt Proviant zu kaufen, dessen Herkunft ihr unbekannt war. Da sie es sich jedoch angewöhnt hatte, eine morgendliche Mahlzeit auszulassen und eher zum Mittag hin richtig zuzuschlagen, war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass es bei Isildur anders sein könnte. Und da Atka immer allein auf Beutezug ging, seit sie an der Küste gelandet war, hatte auch er sicher nichts bemerkt. Zumal er jetzt wohl noch etwas schlief, hatte er doch lange Nachtwache gehalten.
Zum Glück besaß sie noch etwas von ihrem Trockenfleisch und altes Brot als Proviant. Allerdings wusste sie, dass es für einen Elfen von Isildurs Größe und Statur nicht gereichen würde. Schon gar nicht, wenn er jetzt neben dem Aussehen auch einen wölfischen Hunger entwickelt hatte. Sie mussten schnell an etwas Richtiges zu essen heran kommen, sonst verlor das Tier in ihm möglicherweise noch die Kontrolle. Das sah Bryoja schnell ein. Sie kannte sich mit Tierinstinkten recht gut aus und ahnte schon die Probleme, welche gerade auf sie zukamen. Außerdem hatte sie Augen im Kopf und konnte beobachten, wie Isildur das Trockenfleisch gierig herunter schlang. Nein, es reichte gewiss nicht. Sie mussten endlich los. Wo blieb Otis mit dem Vogel?
Kaum hatte sie sich darüber Gedanken gemacht, kam Rauch aus Habichtsauges Geschäft geflogen und landete auf ihrer Schulter. Sie warf einen schiefen Blick zu dem Schneefalken herauf. Er war recht groß und schwer, wog bestimmt gut ein ganzes Kilogramm. Sie fragte sich kurz, was Rauch wohl zu Fressen benötigte. Sicherlich käme ein Raubvogel ihrer Größe auch nicht mit Mäusen oder Insekten aus. Da mussten es entweder viele sein oder kleinere Vögel. Vielleicht sogar ein Kaninchen? Sie traute dem Tier zu, auch auf die Langohren Beute zu machen.
Endlich erschien Otis. Das Blut auf seinem Hemd ließ Bryoja die Stirn runzeln, sie kommentierte es aber nicht. Es gab Wichtigeres, worum sie sich nun gemeinsam kümmern mussten. Gut nur, dass Otis den Schneefalken bezahlt hatte. Ein zweites Tier brachte er allerdings nicht mit. Das musste im allgemeinen Aufbruch Isildurs aus dem Geschäft untergegangen sein. Außerdem würde es Rauch vielleicht verunsichern, wenn sie vor ihr nun einen Raubvogel abschlachteten. Bryoja warf dem Piraten einen scharfen Blick zu. "Du kennst dich hier im Viertel ebenso gut aus, wie du den Weg nach Santros finden würdest?"
Otis nickte. "Besser", antwortete er, was wiederum Bryoja nicken ließ. "Gut. Wir brauchen eine Möglichkeit, etwas zu Essen zu kaufen. Etwas Großes, sonst wird Isildur dich..." Der Wolfelf konnte nicht mehr an sich halten. Plötzlich schoss er an Bryoja vorbei, dass Rauch mit den Flügeln schlug und laut krächzte. Man sah nur noch einen silbrigen Schatten, dann tat es einen dumpfen Knall, als Otis unsanft auf dem Pflaster landete. Über ihn beugte sich Isildur, die Lefzen hochgezogen und das Blut auf der Kleidung des Piraten witternd. "Ganz ruuuuhig, aye?" Obwohl Otis schlagartig der Schweiß auf der Stirn stand, schaffte er es, dass seine Stimme beim Sprechen nicht zitterte. Was ihm nicht gelang, war, an seine Waffe zu kommen oder den schweren Isildur von sich zu drücken - unabhängig davon, wie kräftig er selbst war. Das Überraschungsmoment war auf Isildurs Seite gewesen und so steckte dem Piraten der Schreck noch zu sehr in den Gliedern, als passend reagieren zu können.
Gerade schnellte Bryoja in einer einzigen, fließenden Bewegung vor, um mit der einen Hand nach Isildur zu packen, da reckte dieser den Kopf zu einem Jaulen hoch, das durch Mark und Bein ging. Einige Passanten auf den Straßen oder einfach nur Piraten, die irgendwo herum lungerten, blickten neugierig zu der Wolfsbestie. Aber niemand griff ein. Piraten kümmerte es wenig, wenn ein Fremder attackiert wurde. Sie schritten erst zur Tat, wenn es sie selbst oder Partner betraf, die einem noch etwas schuldig waren. Lediglich eine Frau, die mehr wie ein leichtes Mädchen als wie eine Piratin aussah, zog plötzlich einen Säbel, der vorher gut in ihrem Rüschenkleid verborgen gewesen war. Es galt der persönlichen Verteidigung und nicht einem unterstützenden Eingreifen bei Isildur und Otis. Der Freier an ihrer Seite erschreckte sich dermaßen, dass auch er eine Waffe zog. Beide schauten sich einen Moment lang an, lachten dann und steckten ihre Klingen weg. Sie spazierten daraufhin in eine der Gassen und auch andere Piraten gingen wieder ihrem Tagwerk nach. Isildur mochte gefährlich aussehen. Er mochte gejault und so auf sich aufmerksam gemacht haben. Aber er hatte einen Fremden angegriffen, also war es nicht das Problem eines Rumdetters aus Catties Viertel.
Broyja konnte darüber nur den Kopf schütteln. Und mit diesen Gesellen wollten sich die Mantroner verbünden? Wozu der Krieg sie doch alle noch brachte ... bis an die Grenzen ...

Isildur wich zurück, nur um Momente später Otis aufzuhelfen. Ein wenig grob zwar, aber der Pirat nahm das gern hin. Er hätte auch seinen Kopf verlieren können, da wurde er jetzt lieber erst unsanfter angepackt. Schon stand er auf beiden Beinen. Finster blickte er Isildur an. "Was sollte das denn?", brummte er, innerlich noch immer bebend, aber nach außen relativ gefasst. Er klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Prompt erhielt er Antwort, dass es ihm eine Gänsehaut bescherte. Seine Hand streckte sich langsam aus. Die Mantronerin registrierte mit einem Grinsen, dass Otis leicht zitterte. So ganz war der Schrecken wohl noch nicht wieder aus ihm heraus. "Siehst du dort hinten das Haus mit den roten Markisen? Da gibt's ziemlich guten Fleischeintopf. A-aber ich kann nicht mehr zahlen. Ist alles für den Vogel draufgegangen." Er schluckte. Bryoja trat hinzu. "Ich habe noch Geld, dieses Mal gebe ich die Runde aus." Sie sah, wie wichtig es jetzt war, dass Isildur etwas zwischen die Zähne bekam. "Lass den Tölpel los und komm - deinen Magen füllen." Bevor es losging, bat Isildur jedoch flüsternd Bryoja, dass sie ihn das nächste Mal aufhalten sollte. Sie tätschelte seine pelzige Wange mit jener Hand, mit der sie ihn eben noch hatte packen wollen und schaute ihn an. Ihr Blick war ernst und aufrichtig. Die eisblauen Augen waren so klar wie ein Morgen an einem See zur Zeit des Übergangs. Hier brauchte es keine Worte und Isildur wusste, dass er darum nicht hätte bitten brauchen. In der anderen Hand der Mantronerin ruhte bereits ihre Streitaxt.

Otis hatte Recht behalten. Die Straße herunter lag ein kleines Geschäft, eine billige Spelunke, in der man verwässertes Bier und anderen ekelhaften Fusel bekommen konnte. Wenn die feiste Wirtin nur Getränke verkauft hätte, wäre ihre Kneipe längst pleite gegangen. Die Piraten kamen wirklich nur aus einem Grund zu der massigen Frau mit dem großem Busen, aus dem sich viele Sommersprossen und andere rote Tupfen verirrt hatten: der Fleischeintopf. Diesen roch man schon in unmittelbarer Nähe der Kneipe, welche den Namen Fischgräte trug. Nicht besonders passend, um Kunden anzulocken, aber die Wirtin schien in keinerlei Richtung Geschmack zu besitzen, außer in Bezug auf ihren Eintopf.
Die Frau hatte eine große Fensterluke geöffnet und bediente so die Gäste direkt aus ihrer Küche. Niemand durfte die Kneipe betreten, es handelte sich um einen Außenbetrieb. Hier gab es Kisten, die man um Fässer gestellt hatte, denn Tische und Stühle waren der Frau zu teuer. Ihre rostrote Lockenpracht wippte bei jeder Bewegung. Sie verteilte gerade den Eintopf in verschiedene Schalen.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Catties Viertel

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Donnerstag 3. Mai 2012, 12:15

Der Pirat hatte Glück gehabt. Das realisierte er wohl auch gerade. Isildur hätte ihn fast als Mahlzeit gerissen. Selbst das Otis noch versucht hatte, beruhigend auf ihn einzureden, hatte er nicht vernommen.
Dieser klopfte sich, der Geruch von Angst in der Luft liegend, seine Kleidung sauber. Als wenn es bei dem Mann einen großen Unterschied machte. Der Dreck bewirkte wenigstens, dass der Geruch von Blut nicht ganz so stark an ihm oder in der Luft war.
Isildur beobachtete ihn fast schon lauernd.
"Was sollte das denn?"
Ein Beben in der Stimme und dann verstand wohl auch der Pirat.
Isildur konnte nicht anders, nickte nur kurz zu Bestätigung.
„lass den Dreck lieber dran“
Du warst näher dran als dir lieb sein würde
"Siehst du dort hinten das Haus mit den roten Markisen? Da gibt's ziemlich guten Fleischeintopf. A-aber ich kann nicht mehr zahlen. Ist alles für den Vogel draufgegangen. „
Otis wies auf etwas, wo rote Markisen waren. Isildur blinzelte. Das war doch rot, oder?
Schwach konnte Isildur tatsächlich noch etwas anderes aus der Luft wittern, was nicht von Rauch, Otis, Bryoja oder den anderen Vögel aus dem Laden kam. Ein würziges Aroma nach Fleisch.

Otis schluckte hart.
Der Wolfelf konnte seinen Adamsapfel auf- und abhüpfen sehen. Nahm die Zeichen von Angst war. Er riss sich von dem Anblick los.
„ich hoffe du lügst nicht“ knurrte er Otis an.
Er war wieder kurz davor den Mann zu packen und kräftig zu schütteln. Aber wenn dieser nun mal kein Geld mehr hatte, würde dies auch nichts ändern.Vielleicht würde die Anspannung aber weichen...oder auch nicht, wenn ich ihn tot schüttel
Seine Finger ballten sich kurz zur Faust und seine Rute zuckte noch immer. Wie ein Tier, welches kurz vor einen erneuten Angriff war. Sich wieder sammelte. Nicht das Isildur das geschehen lassen würde. Er hielt eisern den Wolf fest.
Bryoya war jedoch gleich zur Seite und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich und sie hatte Geld.
"Ich habe noch Geld, dieses Mal gebe ich die Runde aus."
Dankbar blickte er sie an, gab Otis einen Wink vorzugehen. Ihre Haltung war wachsam, so dass sie sofort reagieren konnte.
Ihre Streitaxt hatte sie in den Händen und Isildur war froh, dass sie seiner Bitte auch ohne Worte nachgekommen wäre. Sie hätte ihn aufgehalten und vielleicht wäre er sogar auf der Strecke geblieben, vielleicht aber auch sie.
Doch er wollte sein Weibchen nicht in diese Situation bringen, also musste er ruhig bleiben. Eine ewige Probe, egal wo er war. Sein Leben schien nur aus sich zusammenreißen zu bestehen.
Diese ewige Disziplin hatte ihn jedoch auch einige Stichelei seiner Familie eingebracht. Er war immer viel zu erst und stur.
Die Götter haben mich schon früh darin ausgebildet...nur wusste es keiner..
Ihre Hand an seiner Wange, ließ ihn kurz entspannt durch atmen. Er schmiegte seinen Kopf dagegen, schloss kurz die Augen.
Isildur hatte Angst davor sich nicht kontrollieren zu können, sogar mehr Angst als vor engen Räumen. Da konnte er wenigstens keinen anderen Schaden anrichten, als wildgewordene Bestie schon. Viel zu schnell nahm er seinen Kopf wieder weg. Er wollte sich nicht zu sehr entspannen und entzog sich rasch wieder. Die Sorge den Wolf dann nicht halten zu können. Die andere Seite in ihm.
"Lass den Tölpel los und komm - deinen Magen füllen."
„gehen wir... „ kurz und bündig, dann folgte er Otis zu diesen Ort. Aus einem Haus heraus wurde Essen raus gereicht. Es roch nach Fleischeintopf und anderem.
Der Magen begann wieder zu knurren.
Isildur verdrehte genervt die Augen und unterdrückte ein Knurren.
„Roh werde ich es wohl nicht bekommen...“ er versuchte ein flüchtiges Lächeln.
Sein Blick huschte von einem Piraten zu den anderen. Unruhig und doch erhaben. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig. Wasser lief ihm im Maul zusammen. Dass es wohl gleich wieder seltsam aussehen würde, wenn ein Wolf einen Eintopf fraß, interessierte ihn nicht. Noch immer zuckten seine Ohren unruhig.
Isildur trat auf die Frau am Fenster zu. Ein kurzer Blick über die Schulter, ob Bryoja in der Nähe war.
„Große Portion!“ grollte er. Die Frau sah interessant aus. Sie hatte überall kleine rote Punkte, besonders im Dekolletee viel es auf. Nicht das ihn die Frau sexuell ansprach, aber es wirkte interessant.
Aber jetzt war eindeutig erst mal das Stillen des Appetits wichtig.
Hoffentlich sind die Stücke nicht so klein

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Re: Catties Viertel

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Mai 2012, 09:54

Noch während sie die Straße entlang gingen, Otis voran, holte Bryoja auf, so dass sie sich mit Isildur auf gleicher Höhe befand. Sie griff zum zweiten Mal heute nach seiner krallen bewährten Pfotenhand. Ihre Finger schlossen sich um den Pelz, der auf dem Handrücken wuchs. Die Handinnenfläche war frei, man konnte dort noch die Haut fühlen, die frei von Haaren einst Isildurs ganzen Körper bedeckt hatte. Sie war rau von einem Leben in der Wildnis, das den Jäger und elfischen Vize-Hauptmann geprägt hatte. Doch auch die Hand der Kriegerin fühlte sich rau an. Sie war kein zart besaitetes Mädchen wie beispielsweise die Hymlianerin Sylcia, die sich ebenso auf Isildur hatte einlassen wollen wie es jetzt bei Bryoja schien. Er musste in der menschlichen Frauenwelt einen gehörigen Eindruck hinterlassen, ob nun als Elf oder als Wolf, denn auch die furchtlose Cattie hatte Interesse gezeigt. Genug, um ihm für eine Stunde etwa alles vergessen zu lassen. War er bei Elfen auch so erfolgreich gewesen?

Man erreichte die Fischgräte. Wenn es denn nur wirklich nach Fisch hier gerochen hätte, obwohl der Fleischeintopf den Gestank der Gäste gut zu überdecken vermochte. Er lockte, so dass Isildur noch mehr Disziplin an den Tag legen müsste, um nicht gleich in den Topf hinter der Anreiche zu springen. Das Fleisch würde es zwar nicht roh geben, davon aber reichlich. Er brauchte sich keinerlei Sorgen zu machen, dass der Eintopf dünn oder eben fleischarm wäre. In den großen Schalen der Gäste gab es reichlich dicke Brocken, die in einer rostfarbenen Soße zwischen Gewürzblättern und kleinen gelben Gemüsestückchen schwammen.
So feist und ruppig die Wirtin auch sein mochte, sie schnitt wenigstens noch Gemüse mit in den Eintopf! Soeben holte sie eine ziemlich große Schale unter der Theke hervor. Sie glotzte Isildur an, brummte, spuckte neben sich auf den Fußboden. Dann füllte sie die Schale wortlos mit dem Eintopf. Die Kelle wurde dreimal geschwungen, ehe der tiefe Holzteller voll war. Heiß dampften die dicken Fleischbrocken in der Soße. Die Wirtin schob die Schale über die Anreiche und griff dann nach einem Holzlöffel. Sie musterte Isildur einen Augenblick. "Brauchst'e den?", fragte sie, dass ihr Busen wippte und die kleinen Sommersprossen darauf zu tanzen begannen.
Bryoja lugte hinter dem Wolfselfen hervor. "Noch eine große Portion und zumindest ich brauche einen Löffel, werte Frau."
"Werte Frau, ha!", lachte die Wirtin, folgte aber der Anweisung der Mantronerin. Otis hielt sich noch etwas zurück. Erst als beide ihre Schalen hatten, gab auch er seine Bestellung auf. Natürlich wurde es ebenfalls Eintopf. Das Bier hier wollte niemand trinken, der noch etwas Verstand besaß. Falls doch, so bräuchte er sich um diesen Rest keine Sorgen mehr zu machen. Er würde ihm aus den Ohren laufen wie das verwässerte Bier später aus der Blase.

Bryoja steuerte eines der Tischfässer an. Sie ließ sich auf einer Kiste nieder, wischte mit dem Arm über das Fass, um Krümel und anderen Schmutz weg zu fegen und machte sich dann daran, ihren Teil des Eintopfs zu verputzen. Bezahlt hatte sie bereits, kaum dass Otis seine dampfende Schüssel erhalten hatte. Jetzt konnten sie es sich schmecken lassen.
Einige der anderen Gäste blickten zwar mit etwas Skepsis auf den großen, silbrigen Wolf, der da zwischen ihnen hockte, aber letztendlich gab keiner einen Ton von sich. Das musste man Rumdett lassen: in Sachen Völkertoleranz waren die Bürger anderen Städten weit voraus. "Lasst es euch schmecken", sagte die Mantronerin, ehe sie zum Löffel griff und sich eine große Kelle gönnte. Sie blies über das dampfende Stück Fleisch, ehe es in ihrem Mund verschwand. Genüsslich kaute sie darauf herum.
Auch Otis langte zu. Er fackelte nicht lange, sondern löffelte seine Schale wie ein ausgehungerter Oger leer. Dabei schlang er, als hätte er seit Wochen nichts mehr zu beißen bekommen, rülpste gelegentlich oder hustete, wenn er ein noch zu heißes Stück erwischt hatte. Bryoja hingegen pflegte Konversation. "Wir sollten reichlich Proviant mitnehmen. Nicht, dass du uns unterwegs den Reiseführer verputzt." Sie zwinkerte Isildur zu, zum Zeichen, dass sie es nur scherzhaft meinte. "Wir reisen die Küste entlang durch das Reich der Dunsthügel, bis es kälter und verschneiter wird. Dann steuern wir einen der Außenposten an. Von dort aus können wir den Hundeschlitten nehmen."
"Hundeschlitten?" Otis blickte auf. "Was soll das denn sein?"
"Das zeige ich dir, wenn wir da sind", gab Bryoja zurück. "Sollten wir sonst noch etwas beachten." Sie wandte ihr Gesicht Isildur zu, den sie eindeutig als Anführer der kleinen Expedition sah, auch wenn es ihre Heimat war, die man zunächst anreisen wollte.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Catties Viertel

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Donnerstag 10. Mai 2012, 20:38

Eine Berührung ließ ihn kurz rumfahren. Er sah zu seiner Hand. Bryoja hatte diese ergriffen. Ihre Hand wieder in der seinen. Egal was geschehen war, sie schien ihn nichts übel zu nehmen. Nicht das es wirklich etwas gab. Er sah ihr kurz in die Augen, hielt die Hand jedoch weiter fest.
Irgendetwas war in der letzten Zeit anders bei ihm.
Egal wie chaotisch scheinbar sein Leben gerade war, so schien er mehr Eindruck auf die menschliche weibliche Bevölkerung zu haben, als er erwartet hätte. Oder lag es nur daran, dass er ein Elf war...oder war es das tierische? Genau würde Isildur dies nicht einschätzen können.
Was ist es, was die Frauen so reagieren lässt?... Weibchen, wer soll sie verstehen?
Ihre Hand fühlte sich warm in der seinen an. Nicht so weich, wie bei den elfischen Frauen oder Sylcia, aber auf keinen Fall unangenehm. Stark und fest. Eine richtiges Alpha-Weibchen eben.

Sie kamen endlich bei dieser Ausschenke an. Noch davor ließ er ihr Hand los. Es zuckte in ihm. Genüsslich schnupperte er.
Endlich!...jetzt mache keinen Streß, sein brav...
Der Wolfelf konnte sich beherrschen nicht den Topf selber zu holen, wenn er auch dafür sich eine Hand in seine Oberschenkel grub. Durch das silberne Fell und ins Fleisch darunter, gruben sich kurz seine Klauen. Leichter Schmerz wallte durch sein Bein. Eine Ablenkung von sich selber. Von dem Hunger!
Die Frau musterte ihn kurz, doch war ihr wohl wichtig, dass der Kunde zahlen konnte.
„"Brauchst'e den?"
Der Wolfelf sah zu den Löffel, neigte kurz den Kopf zur Seite.
Essen wird wohl etwas schwer werden mit Löffel...es sieht heiß aus, dafür kann ein Löffel helfen
„ich nehm ihn mit“
Er griff danach, löste seine Hand vom Oberschenkel und griff gleichzeitig nach der Schale. Bryoja holte sich ebenfalls ihre Portion und aus dem Augenwinkel konnte er noch Otis sehen. Die Mantronerin zahlte dann mit den Münzen..

Der Wolfelf konnte gar nicht anders, als seine Schnauze über den Eintopf zu halten. Die Schale schwankte etwas beim laufen hin und her. Akribisch darauf bedacht nichts zu verschütten ging Isildur etwas langsamer. Es dampfte ziemlich und es viel schwer das Essen nicht einfach runter zu schlingen.
Warte ab...es ist heiß
Bryoja hatte einen Platz auserkoren. Blicke waren wieder auf den übergroßen Wolf gerichtet. Doch tatsächlich nur kurz.
Die Menschen sind hier nicht so drauf wie in der Gegend, wo ich zuerst mit Otis angekommen war... friedlicher...tolaranter.
Er setzte sich und rührte ungeduldig mit dem Löffel in der Suppe. Je länger es dauerte, desto aufgeregter schlug seine Rute gegen das Holz des Kiste. Ein rhythmisches Trommeln, was schneller wurde.
Bryoja genoss während dessen ihren ersten Bissen und jetzt begann Isildur mit der freien Hand auf das Fass zu trommeln.
Werde endlich kalt!!!!
Seine Nasenlöcher blähten sich kurz auf und er zog den Dampf ein, den Bryoja zu ihm rüber gepustet hatte. Ein Blick auf Ortis, der ebenso wohl ziemlichen Hunger hatte, ließ seinen Magen wieder aufgrummeln. Selbst der Pirat konnte schon speisen.
Es frustrierte den Wolf.
„ Mir reichts“ knurrte er, der Löffel wurde auf das Fass gedonnert, während Isildur mit Schnauze voran, sich auf das Essen stürzte. Ein Schlabbern und ein Geschlinge. Ja, er hatte wirklich Hunger. Zeitweilig schnappte er nach Luft, wo doch noch etwas zu heiß war. Kaute nur wenig, sondern schluckte die Brocken so runter. Atmete bei zu Heißen schnell durch den Mund, nur um weiter zu fressen.
Nur allmählich verging der Heißhunger und da war die Schale auch schon leer. Er richtet sich auf, seine Zunge fuhr sich noch über die Schnauze. Er lehnte sich etwas zurück. Entspannter und zufriedener.
Ein erleichtertes Aufatmen.
Bryoja erklärte gerade die nächsten Schritte.
Das Grinsen wurde breiter, so konnte er den Scherz verstehen, den sie aussprach.
„bin gespannt, was ein Hundeschlitten ist?“
Moment! Hat sie die Führung an mich abgegeben?...wann hat das gewechselt?...
„ja! Warme Kleidung! Proviant sollten wie uns nach Umständen selber jagen, nur das was lange hält sollte mitgenommen werden. Rauch kann jagen, du, Atka und ich auch. Was ist mir dir, Otis?
Auch brauchen wir etwas anderes noch zu trinken für ihn. Wenn es kälter wird, etwas was nicht so schnell gefriert. Wir brauchen noch Schreibutensilien...Otis, du sagtest , du kennst einen Ort... und etwas, ein Zelt und oder so, wo genächtigt werden kann. Der kommt nicht ins Zelt!!!...“ er sah zu Bryoja.
Ein scharfer Blick auf Otis. Sichtbar, dass er es nicht dulden würde, dass Otis bei ihr im Zelt schlief.
„ebenso sollte man sich für eventuelle Gefahren ausrüsten...besonders wenn unserer Reiseführer sich nicht selber helfen kann und wir ihn so schützen müssen.“ Wieder der drohende Unterton. Knurrend und ernst auf Otis gerichtet. Die Mantronerin, Atka und Isildur waren ein Leben in der Wildnis gewöhnt, Otis war dies wohl nicht.
„. Bryoja, was könnte uns begegnen?... Womit am Risiken und Gefahren muß man rechen?“
Er blickte auf seine Schale.
Leer!
Er schielte flüchtig nochmals zu der Ausschenke.
Der Wolf schüttelte sich. Nein, er wollte etwas jagen. Einen Vogel oder Hasen.
Der große Hunger war mindestens gestillt.
„Hmm, ich überlege, ob es besser für mich ist, wenn ich draußen außerhalb der Stadt warte!“ Ein kritischer Blick zu Otis rüber.

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Re: Catties Viertel

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Mai 2012, 17:49

Das Essen tat gut, füllte die Mägen und hinterließ ein gesättigtes Gefühl, sogar bei dem Wolfselfen. Obgleich er noch immer Nahrung bräuchte. Eine Schale reichte bei ihm eben nicht, aber der Hunger war so weit gestillt, dass er Otis vermutlich nicht noch einmal anfallen würde, nur weil dieser nach Blut roch. So konnte sich Isildur auch besser auf die nächsten Schritte konzentrieren, die Bryoja ihnen offenlegte. Ihre Planung sah Hundeschlitten vor und sie wirkte doch ziemlich überrascht, als sie in den Gesichtern beider Männer ablesen konnte, dass diese solch ein Gefährt nicht kannten.
"Na, kommt schon! Hundeschlitten ... nein? Aber normale Schlitten kennt ihr?" Otis verzog keine Miene. Ihm war das eine so fremd wie das andere. Hätte die Mantronerin ihn mal über Schiffe ausgefragt, ja, da hätte er ordentlich punkten können, aber bei Schlitten? Der Begriff allein war ihm fremd. Bryoja gab es auf. Sie lehnte sich seufzend und kopfschüttelnd zurück. Wie konnte man nur Hundeschlitten nicht kennen? "Ihr werdet es erfahren und dann nie wieder ein anderes Transportmittel nutzen wollen. Zu schade, dass es hier um Rumdett herum nicht kalt genug ist, um einen Schlitten zu benutzen."
Kalt war das richtige Stichwort. Isildur schlug vor, neben Proviant noch warme Kleidung mitzunehmen. Ein Zelt hatten sie ja, aber vielleicht brauchten sie noch ein zweites für Otis. Das würde sich zeigen. Proviant war jetzt erst einmal wichtiger, denn so groß, wie der Hunger des Wolfes war, musste auch genug vorrätig sein für die Reise. "Jagen allein genügt da wohl nicht." Sie schaute zu Otis herüber. "Du kennst das Gebiet ringsum besser als ich. Wie ist es hier? Im Eisreich wird jagen sehr schwierig werden, da sollten wir genug Notproviant dabei haben."
Otis zuckte mit den Schultern. Er war eher auf See in dieser Umgebung unterwegs als an Land, was erwartete die Mantronerin? Aber er ließ sich nicht reizen, dazu war er jetzt viel zu faul wegen des leckeren Essens. "Kleintiere wie Hasen und Marder finden sich überall, auch hier im Reich der Dunsthügel. Wir sollten eher aufpassen, dass uns keiner dieser Hügelgeister begegnet."
"Hügelgeister?", fragte Bryoja verwirrt. Otis nickte. "Tharrons oder so ähnlich. Hab zum Glück noch keinen gesehen, die sorgen aber für eine Menge Schauergeschichten bei einem abendlichen Grog." Er erhob sich. "Also, was meint ihr? Ich bekomme eine bisschen Geld und beschaffe uns warme Kleidung und Schreibzeug. Du, Mädel... äh ... werte Kriegerin, holst Zelte und den Rest. Und Isildur kann...?" Vor der Stadt warten, um auch noch eine Runde zu jagen. Das war zumindest sein Plan, mit dem sich beide Gefährten einverstanden zeigten.
"Zur Mittagsstunde wird immer eine große Glocke in einem der Türme Rumdetts geläutet. Wenn sie erklingt, könnten wir uns alle am westlichen Stadttor treffen", schlug Otis vor.
"Einverstanden. Ich werde Otis auch eine Waffe besorgen. Im Eisreich könnten wir auf Eisbären, Walrosse oder sogar Schneeungeheuer stoßen. Wir sollten vorbereitet sein. Wenn also sonst nichts mehr zu besprechen ist ... jeder kennt seine Aufgaben." Bryoja übergab etwas Geld an den Piraten, mit der Mahnung, es auch wirklich für Kleidung und Schreibzeug einzusetzen und sich nicht aus dem Staub zu machen. Sie würde ihn finden und ihm dann die Gedärme durch den Mund hinaus prügeln. Das zeigte Wirkung, denn Otis schluckte und gab kleinlaut bekannt, ihr Vertrauen nicht zu missbrauchen.
Dann trennte man sich. Jeder ging seiner Wege. Otis fand diesen schnell. Er machte sich als erster davon, kaum dass er Bryojas Geld in den Taschen hatte. Die Mantronerin grinste. "Rauch ... wenn du ein kluges Vögelchen bist und mich verstehen kannst, jagst du diesem Kerl nach und beobachtest ihn für mich, in Ordnung?" Rauch war ein sehr kluger Vogel. Sofort erhob sie sich in die Lüfte. "Meine Spionin", grinste Bryoja weiter. Dann klopfte sie Isildur auf die Schulter. "Wenn du dich von hier aus westlich hältst, gelangst du zu dem Stadttor, an dem wir uns treffen wollen. Ich weiß, warum du raus willst. Viel Spaß beim Jagen. Wir sehen uns bald." Auch sie ging nun ihrer Wege.


Für Isildur geht's dann weiter im Reich der Dunsthügel - Thema darfst du eröffnen. Mich danach bitte per PN benachrichtigen ;)
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Catties Viertel

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Mittwoch 16. Mai 2012, 16:59


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