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von Naya Shan'don » Dienstag 27. März 2012, 21:50
"Danke..... du... lass mich erst einmal deine Wunden versorgen", vernahm Naya und sah auf. Vor ihr stand ein sichtlich verwirrter und erschöpfter Nihil, der dennoch versuchte etwas zu machen. Einige Augenblicke später leuchtete er blau-golden auf und kniete sich vor Naya, nur um sie dann mit dem Schimmer zu umarmen. Naya spürte wieder diese Geborgenheit und Wärme, die sie bereits beim ersten Heilversuch Nihils vernommen hatte. Nach einiger Zeit verschwand der Schimmer, doch Nihil stand nicht erneut auf. Sie spürte sein Gewicht auf ihr schwerer werden. War er etwa eingeschlafen?
Sofort wurde Naya von Schuldgefühlen übermannt. Er hatte sich wegen ihr nun völlig verausgabt... Ohne lange über ihre Tat nachzudenken, schob sie ihn ganz sanft etwas weiter, bis sein Kopf auf ihrem Schoß ruhte. Er sah nun friedlich und völlig entspannt aus. Anscheinend hatte er sich übernommen und es war nur ihre Schuld gewesen. Sie strich ihm ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht, ehe sie sich erneut umsah. Alban graste bereits völlig entspannt, als wäre nie was passiert. Das Katzenhörnchen ahmte seinem Herrchen nach, in dem es zusammengerollt neben der Tasche schlief, aus der es herausgeschlüpft war. Würde ein Fremder vorbeikommen, so würde er denken, hier würden zwei Hymlianer einfach ihren Tag genießen, wäre da nicht die Tatsache, dass sie gezwungenermaßen hier landen mussten. Naya seufzte tief und sah wieder auf Nihil herab. Wieder fiel ihr auf, dass er vollkommen anders aussah. Ein erneuter Schub an Herzklopfen wallte in ihr auf. MIt einer Fingerspitze strich sie vorsichtig über seine Wange, um sicher zu gehen, dass das hier wirklich stattfand. Als sie seine Haut spürte, zuckte sie zusammen. Sie hoffte, sie würde ihn nicht wecken und verweilte so noch eine Weile, ehe sie sich irgendwann dazu aufraffen konnte, sich vorsichtig und äußerst langsam aus dieser Position zu befreien. Als wäre Nihil der heiligste Schatz in Celcia, legte sie seinen Kopf auf den Erdboden und stand auf. Ihr Kopf drehte sich sofort, doch der Schwindel verging.
Immer noch etwas verwirrt schritt sie auf Alban zu, der sich nciht von seinem Abendbrot irritieren ließ und ergriff die Seitentasche, die immernoch um den Sattel hing. Als sie diese vom Sattel löste, sah sie hinein und holte ihre geliebte Karte heraus, die ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Solang sie wusste, wo sie war, war sie nicht nervös oder ängstlich. Also klappte sie die bereits alte Karte auseinander und breitete sie vor sich auf den Boden aus. Es war gerade noch genug Tageslicht vorhanden, um ein wenig erkennen zu können. SIe hatte sich nicht getäuscht. Sie mussten sich irgendwo im Wald Sarius befinden. Recht nahe der Grenze zum Urwald Kapayu, wie sie abschätzen konnte. Wie es schien, hatte Ventha den Weg für sie entschieden. Von hier aus war Ganda deutlich näher, als Zyranus, was Nihil bestimmt freuen würde. Es wäre fast dieselbe Strecke, die sie auch heute geflogen waren. Naya nickte zufrieden und packte die Karte wieder in die Umhängetasche, nur um danach festzustellen zu müssen, dass Alban nicht mehr neben ihr graste. Sie sah sich kurz um, ehe sie gerade noch seinen Schweif hinter einem weiter entfernten Baum ausmachen konnte. Sie wollte ihm hinterherufen. Doch dann erinnerte sie sich an den schlafenden Nihil und unterließ einen Ruf. Sie kannte sich hier nicht aus. Sie dürfte nicht zu weit weg von Nihil gehen, aber Alban könnte sich noch schneller verlaufen... Mit einem kurzen Blick sah sie auf das Katzenhörnchen und ging dann schnellen Schrittes zu Nihil. Sie ging kurz vor ihm auf die Knie und beugte sich runter.
"Ich muss Alban zurückholen. Ich bin gleich wieder da.", flüsterte sie und und hauchte Nihil dann - ohne zu Überlegen was sie da eigentlich tat - einen winzigen Kuss auf die Wange. Dann stand sie einfach wieder auf und rannte Alban hinterher. Nach einigen Augenblicken erreichte sie die Stelle, an der sie Alban zuletzt gesehen hatte. Vor ihr wuchsen riesige Bäume, die dicht einainder gereiht waren. Feiner Nebel schwebte um die Bäume herum und verlieh Naya Gänsehaut.
"Alban?", rief sie kleinlaut und hoffte auf ein Zeichen seinerseits. Doch es blieb stumm. Es war mittlerweile schon fast dunkel und kühl war es zudem auch noch geworden. Doch Naya musste Alban finden. Wieder rief sie nach ihm, diesmal lauter. Und wieder blieb alles stumm. Dann trat sie durch die Bäume. Vor ihr erstreckten sie noch mehr Bäume, die mit Büschen umrandet waren. Alban könnte sich hier leicht verletzen und dieser Gedanke trieb Naya in den Wahnsinn. Ihr Herz begann zu rasen und ihre Schritte wurden schneller. Wo war dieser neugiere Pegasus nur hin?...