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von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Sonntag 4. Dezember 2011, 16:37
"Wärmere Gebiete. Wärst du in meiner Heimat, wäre dies hier ein überaus warmes Gebiet.
da scheint ja ihrer Heimat richtig kalt zu sein. Erklärt den Geruch von Schnee an ihr.
Dann folgten seine Erklärungen was Silberblut war und der Elf, der sonst kein großer Redner war, merkte dass er grade zu am Schwatzen war. Seine Schwester Myrjala würde wohl stolz sein und sich freuen, dass der große Bruder also doch richtig viel reden konnte. Hätte er nämlich in diesem Moment die Gedanken der Matronerin gewusst, so hätte der Waldelf laut losgelacht. Er selber war damals mehr als einmal um den Schlaf gekommen, wenn Myrjala wieder viel zu erzählen hatte und er ihr zuhören sollte, damit er sie nicht zum Weinen brachte. Ihr ewiges Druckmittel, Weinen auf Knopfdruck.
"Du bist also kein Wolf, sondern? Silberblut höre ich zum ersten Mal, aber es gibt vieles, das ich noch nicht weiß. Deshalb bin ich noch lange nicht dumm, das kannst du dir merken!"
„merke ich mir!“ sie verteidigt sich gleich, als könnte man sie für dumm halten. Ich schätze sie nicht so ein, nur eventuell etwas unwissend, was wohl einiges betrifft. Ich habe ja auch das Problem. Ist ja niedlich, große Kriegerin, will aber nicht für dumm gehalten werden. Viele Menschen, jedenfalls denen die ich begegnet bin, waren anders. Denen musste ich es mehrmals sagen, bevor sie endlich etwas verstanden…oder auch nicht., damit sie aus dem Wald verschwanden.
Das Isildur dabei nie die Sanftheit in Person war, war nicht von Interesse für den Elfen. Entweder folgte man sofort den Anweisungen des Waldelfen, oder hatte die Konsequenzen zu tragen. Was bei d abzukommen hieß. Verstand man diese erste Warnung noch immer nicht und betrat trotz der Warnung die Elfenwälder, so war es oft der letzte was man von diesen Personen lebend mitbekam. Isildur war diesbezüglich hart. Zu oft hatte es Schwierigkeiten mit Menschen gegeben, die sogar schon Entführungen oder Tod mitbrachten. Oft waren es Menschen, die sich für besonders mächtig hielten und keine Gefahr einschätzen konnte, sie ereilte dann oft der Tod durch einen wohlgezielten Pfeil. Die Natur kümmerte sich meist um die Reste.
"Deine Seele gleicht also einem Wolf, wie?"
Zeitgleich desinfizierte sie jetzt die Wunde. Dämpfte jeder Protest indem sie barsch antwortete, was Isildur gut kannte. Das man ihn so behandeln musste, wusste der Waldelf von seinen Schwestern. Ignorieren war dann das Beste.
Er fing sich, beobachtet wie sie sich abmühte den Faden durch Öhr zu bekommen.
Sie hat tatsächlich nicht viel Ahnung davon…ich hätte es selber machen sollen, aber noch funktioniert es nicht so gut. Ich könnte den Faden noch schlechter halten.
Sie näherte sich ihm, und wieder spannte sich sein Körper wegen der Berührung an. Nicht vor Schmerz, einfach ihre Nähe. Sie war ihm so nah. Er spürte ihren Atem auf seinem Fell, was ein feines Kribbeln auf seiner Haut bewirkte. Es war nicht wie bei Isabeau, wo er ein starkes Sträuben verspürte, sondern der Geruch eines starken Weibchens. Er nahm den Kopf hoch und atmete von ihr weg. Konzentrierte sich auf die Gerüche von draußen.
Lenk dich ab…erzähl ihr was…sie hatte etwas gefragt.
„wie? …Das weiß ich nicht, das hat mich nicht interessiert….aber der Wolf ist stärker durch das Silberblut. Es hat mich gerettet, als ich vom Fluch eines Werwolfes betroffen war. Ich rede zu viel“ Isildur kratzte sich verlegen hinter einem Ohr.
"Du hast Recht. Ich kann nicht kämpfen, sollte sich das entzünden. Und ich weiß ja nicht, wo du mit deinem Maul schon überall gewesen bist. Und das Gesicht vielleicht auch."
„ich habe mich nicht im Griff, waschen hilft da auch. Immerhin hast du keine Verletzung im Gesicht, jedenfalls sieht es nicht danach aus. Seltsame Hautfarbe! Sie wirkt wie Eis. Kühl! Aber es fühlte sich nicht so an. Ihr Gesicht ist warm...sie wirkt herzlich“
"Würdest du?" sprach sie dann an, nachdem sie ihr Handgelenk ohne Regung im Gesicht desinfizierte. Sie hielt die Binden Isildur entgegen und tatsächlich brauchte er einen Moment um zu verstehen, was sie meinte. Dann nickte er knapp und griff sich den Verband.
„Sag mir, wenn es zu stramm ist“ er begann vorsichtig den Verband um ihr Gelenk und damit es nicht verrutschte um die Hand zu wickeln. Er wusste wie man es tat, oft genug musste seine Schwester es bei ihm machen und Isildur kannte die notwenigsten Griffe, sich im Notfall selber zu behandeln. Beim letzten Teil riss er es ein und verknotete es. Jetzt musste sie testen, wie gut die Beweglichkeit noch da war.
Dan half er ihr die restlichen Utensilien zusammen zu schieben. Nur bei der Nadel dauerte es etwas bis der Waldelf den Trick raus hatte und anstatt den Fingerkuppen die Krallen verwendete. Alles brauchte seine Übung. Er hob die Nadel hoch, ließ sie wieder fallen und hob sie wieder hoch. Von mal zu mal ging es schneller und klappte auch mit der anderen Hand und anderen Fingern. Isildur nickte zufrieden. Dann blickte er zu Bryoja. Ihre Aufmerksamkeit war auf ihn gerichtet. Isildur kannte es angestarrte zu werden, doch diesen Ausdruck war anders. Faszination.
„Möchtest du was fragen?“ und tatsächlich kam auch sogleich eine Frage.
"Was bist du, wenn kein Wolf? Ein Mensch? Ein Pirat? Ich möchte gern mehr über dich erfahren, nun, da du schon einmal hier bist."
„mehr?...“ Isildur zögerte. „ nein, kein Mensch…ich…“ Seine Ohren zuckten plötzlich, kurz darauf knurrte Atka draußen.
„da ist jemand!“ da war auch schon Die Matronerin aufgestanden und eilte nach draußen. Isildur wäre ja gerne voraus gegangen. Aber so gigantisch war das Zelt auch nicht, dass sich zeitgleich ein Wolfelf und eine Matronerin durch den Eingang quetschen konnten.
"Bei Ventha, was ist denn das?!"
„Alles in Ordnung?“ rief Isildur aus dem inneren, er war jetzt selber aufgestanden und trat nach draußen. Er hielt kurz inne, als er eine kleine Gestalt als Schatten umherspringen sah, welche vielleicht ein feenwesen oder ähnliches war.
Was hat das zu bedeuten?
Genau kannte sich Isildur nicht damit aus. Das war eher das Fachgebiet seiner Schwestern. Aber Atka bellte laut und verteidigte das Zelt. Isildur gesellte sich zu Bryoja und blickte sich ebenfalls rasch suchend um. Er konnte Atka sehen, welcher irgendetwas nachjagte. Und sah da Isildur irgendetwas Rotes durch die Gräser immer wieder aufblitzen. So etwas wie eine Mütze oder so?
Da sonst keiner da war, folgte er erst atka, doch dieser schien keinen Erfolgt gehabt zu haben. Das Wesen war verschwunden.
„Es scheint verschwunden zu sein, …keine Ahnung was das war…Sachen?“ Isildur trat zu der Frau, welche mehr als verwundert auf etwas zeigte. Der Waldelf blieb wie angewurzelt stehen.
„wie?...das kann doch nicht sein…“ Er trat fast ehrfürchtig an die Sachen. Je genauer die sie in Augenschein nahm, desto sicher war er sich. Noch mochte er es nicht glauben, wollte sie nicht berühren, aus Angst es könnte sich um einen Traum handeln. Dann Griff er den Boden. Genau wurde dieser gemustert.
Ja , er ist es…mein Bogen…aber wie?...
Seine Finger strichen über darüber. Dies alles waren seine Sachen.
Sein Köcher mit den Pfeilen, welch er noch selber gefertigt hatte. Eins der Schwerter, welche eine seiner Schwestern ihn mitgebracht hatte. Die Rüstung aus Rinde, wie sie sein Vater nur anfertigen konnte. Alles waren seine Sachen. Seine Finger blieben an dem Stein hängen. Nur dieser war neu. Interessiert drehte er ihn in alle Richtungen.
„das ..das ist meine Ausrüstung, aber sie war bei meinen Schwestern. Wie kommt sie hierher?“ Er blickte Bryoja an. Ratlosigkeit machte sich bei ihm breit. Mehr als Dankbar war er dafür, so musste er jetzt nicht nur auf Zähne und Krallen zurückgreifen. Der Bogen bedeutete ihn sehr viel, hatte er ihn doch selber angefertigt.
Das kann nicht sein…aber Moment, habe ich tatsächlich etwas Rotes gesehen?…sind sie vielleicht alle hier…oder Derat hat es fallen gelassen? Vielleicht wollten sie mir eine Lektion erteilen. Er würde so zu ihnen passen.
Den Bogen noch in der Hand blickte sich Isildur nun wild um. Nach oben zu den Wolken, zu den Hügel und zu den Heidekräutern. Er streckte seine Nase in den Wind, versuchte irgendeinen bekannten Geruch zu wittern. Den Duft der Blütenseife, welche Yavanna und Myrjala nutzten oder den Geruch von Sturmkralle oder Nachtschatten.
„sie müssen hier sein!“ erklärte er knapp Bryoja, seine Rute schlug freudig hin und her. Er konnte nicht hier stehen bleiben. Mit raschen Schritten lief er los, dorthin wo Atka zuletzt war. Suchte den Boden ab.
Nichts. Der Hügel war der nächste Ort, wieder nichts.
„Yavanna? Myrjala?...Derat? ..wo seit ihr?...lasst den Spass, kommt!“ Doch er fand sie nicht. Keiner reagierte.
Er rief nach seiner Familie, doch der Ruf blieb ungehört. Irgendwann stand Isildur wieder an der Klippe, legte den Kopf in den Nacken und Rief. Heulte nach seiner Familie, wie es nur ein Wolf tat. Wenn die Matronerin nicht verstanden hatte in wie fern sich der Wolf in Isildurs Seele bemerkbar machte, so konnte sie eine Eigenschaft stark sehen und auch fühlen. Der Wolf war ein Familientier und rief wenn er sich allein fühlte nach seinen Artgenossen, seiner Familie.
In Abständen verholte er den Ruf, aber eine Antwort erhielt er nicht.
Was ist, wenn sie mir damit sagen wollen, dass ich erst mal weg bleiben soll? Nein! NEIN! Das ist Unsinn, das weißt du selber! Aber sie hatten so ängstlich geschaut…. Bitte nicht!...
Es dauerte eine Weile dann kam der Waldelf zurück, die Ohren hingen leicht.
“keiner da!“ kam nur eine knappe Antwort mit leicht gebrochen klingender Stimme.
Er trat zu seiner Ausrüstung und griff sich die Rindenrüstung. Er blickte zu Bryoja.
„kann ich die Sachen bei dir unterbringen? …ich würde sie mir gerne anlegen, wenn die Wunde verheilt ist…ach ja, du hattest gefragt, was ich bin…alleine! Ohne Familie! Verwirrt!... ein Waldelf…!“