Letzte Rettung?

Der große alte Baum steht mitten im Dorfzentrum. Hier versammeln sich die Tabiki, wenn ihre drei obersten Weisen, wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Priester haben den Baum mit Knochenketten geweiht.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 4. Januar 2011, 13:32

Asmodeus lächelte stolz als er sein Söhnchen betrachtete und hob ihn kurz durch die Luft als wäre Castus ein kleiner fliegender Drache. „Wuurhrh!“ Dann jedoch musst er sich um die Aktuelle Situation kümmern. Asmodi hatte Unsinn angestellt und zwar so grossen, dass die ganze Gefolgschaft seine Vernichtung forderte. Was hast du nur gemacht?! Asmodi schwieg sich vorerst aus. Die junge Waldelfe war da schon etwas hilfsbereiter und gesprächiger.

“Mallahall, die Lichtmagierin, hatte sich ziemlich mit dir gestritten.“ Asmodeus runzelte verwirrt die Stirn. „Mit mir?“ Doch Cinnamin korrigierte sich sogleich. “Nun, wohl eher mit deinem dämonischen Teil, denn er verhielt sich wirklich unangemessen. „ Asmodeus nickte. Glaub ja nicht ich wäre mir nicht bewusst dass du ihnen keinen Grund gegeben hast sich so dir gegenüber zu Verhalten. ACH SEI DOCH STILL DU ELENDIGER MENSCH! Du hast keine Ahnung! Wie Mallahall keine Ahnung hat in welcher Zeit sie sich gerade befindet! Es herrscht Krieg! KRIEG! Das Versteht sie nicht, wie auch mit ihrem blöden heilerinnen und nächstenliebegetue! Wehrte sich Asmodi lauthals. “Dafür hat sie an ihrem eigenen Leib erfahren welche Zerstörung der wundervolle Krieg bringen kannrr!“ Auch wenn Asmodi den Krieg als solches offenbar schön fand, schwang doch eine gewisse Bestürzung in seiner Stimme mit was Mallahall betraf. Aurelius ahnte ja nichts von der Schändung welche Mallahall durch Hagen erlitten hatte.
“Vor allem aber hatte es die Magierin verletzt, dass er hinter ihrem Rücken weiterhin mordete und nicht versucht, sich in celcianische Verhältnisse einzugliedern.“ Du hast was?! ICH HABE EINEN VERDAMMTEN KLEINEN GOBLIN GETÖTET NA UND? Ich sage es nocheinmal du vermaledeiter Mensch. ES HERRSCHT KRIEG! Und er war ein FEIND! Mallahall hatte noch mitleid mit diesen dummen, hinterhältigen, verräterischen Wichten aber ich weiss genau auf welcher Seite sie stehen! Aurelius war vor seiner Besessenheit des Dämons ein Feldarzt gewesen. Er wusste sehr wohl was Krieg bedeutete war er doch bei den grossen Schlachten selbst dabei gewesen. So verstand er Asmodis Argumentation vermutlich mehr als es Mallahall gekonnt hatte. Verstehe. Antwortete er knapp. Er blickte zu Cinnamin hin. „Ihr ward in gefangenschaft? Was wurde… euch und uns… angetan?“ Das willst du nicht wissen! Warnte Asmodi. Langsam ahnte der Medicus welches Schicksal die tiefen Schatten in die Augen der Maga getrieben hatte.

“Den Feen hat er eine winzige Schritfrolle abgeluchst mit Zaubern darauf, aber sie funktionieren irgendwie nicht. Auch das hat Mallahall nicht gefallen.“ Eine Magische Schriftrolle? Und wo hat er sie hingetan?“
“Sie ist furchtbar wütend geworden, hat die Kontrolle verloren und wollte Asmodi vernichten. Ihr Lichtzauber hat ihn dann aus deinem Körper getrieben.“ DAS WAR VÖLLIG UNVERHÄLTNISMÄSSIG! Ich habe sie nicht zu meiner Herrin erzählt dass sie mich vernichtet! Beschwerte sich der Dämon.

“Sollte ich den Kräuterklumpen kauen? Vielleicht erlöst es deinen Dämon.“ Der Medicus musterte den Klumpen, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein. Wenn es dich nicht zu sehr belastet, würde ich dich bitten ihn noch nicht zu kauen. Weder Etelin, noch Zanraia oder Mallahall geniessen im Moment das Vertrauen des Dämons und umgekehrt. Er wird nicht auf sie hören. Auf dich aber schon. Es ist besser so, schätze ich.“ Asmodi richtete seine Aufmerksamkeit auf die schöne Elfe. Er grollte zufrieden. Offenbar verstand er den Zusammenhang zwischen dem Klumpen und seiner Liebe nicht, vermutlich lag dies an dem Zauber selbst, kommentierte er doch sonst immer alles mögliche.

“Sie äusserte, dass sie ihn hasst. Er war schlecht zu ihrem gemeinsamen Kind.“ ABER NUR WEIL SIE IHN SO VERZOGEN HAT! JA ICH HAB IHN WEGGEWORFEN UND ES TUT MIR JA LEID VERFLUCHT NOCHMAL! Das war neu. Asmodi zeigte sowas wie ein schlechtes Gewissen, zu seinem Pech interessierte dies nur niemanden mehr.
Du hast MEINEN Sohn herumgeworfen?! DEINEN Sohn?! Asmodi knurrte nur unbeholfen. Er konnte es auch nicht mehr ändern. Asmodeus seufzte. „Ich bin eine zu grosse Belastung für sie.“ Vielleicht war es ein Fehler gewesen unter die Menschen zu gehen. Nun lag es an der Elfe ihn aufzumuntern. “Ich bin sicher, seine Freunde werden ihm verzeihen, wenn er sich entschuldigt. Sein Sohn ist ihm nicht einmal nachtragend.“ Asmodeus blickte zu Castus der ein leicht dämonisches grollen von sich gab. Er strich ihm über die Wange. „Da bin ich mir leider gar nicht so sicher. Ich habe sie noch nie so erlebt und dann auch noch einstimmig. Bisher hat sich immer einer für ihn eingesetzt.. aber jetzt…“ Er betrachtete abermals sein Söhnchen und strich ihm diesmal über den blauen Haarkamm welcher ganz dem Vater entsprach.
„Ich kann nicht zulassen dass sie Castus Vater vernichten!“ Asmodeus wandte sich Kanuha zu. Der grossgewachsene Fremde welcher die Tabikis gut um zwei Köpfe überragte hob die Priesterin auf nachdem er seinen Sohn Cinnamin übergeben hatte. Sein glühender Haarkamm fiel deutlich unter der Masse auf wie der Rest seiner Gestalt. Die Eingeborenen folgen ihm und sie stiegen vom Tempel herunter. Es sah aus wie eine heilige Prozession welche sich langsam den Weg nach unten bahnte. Die Hohenpriesterin begann ein leises Gespräch mit dem Fremden.

“Möglichkeiten für den Dämon= Er sein wieder in dein Körper. Nicht ausreichen?“ „Meine Freunde sind der Meinung dass es nicht ausreicht.“ Antwortete er knapp. „Sie glauben dass er nicht nach Celcia gehört. Sich nie anpassen wird. Kennt euer Volk Dämonen? Die sind doch anders als er…“ Scheinbar war auch Kanuhas erster Krieger nicht auf seiner Seite – was aber wenig verwunderlich war, er hatte auch alle Gründe dazu. Sie unterhielten sich in ihrer Sprache und dennoch ahnte Asmodeus dass es um den Dämon ging.

“Erklären… eindämmen. Was ist es?“ Asmodeus seufzte. „Sie wollen ihn so tief in meinen Geist verbannen dass er sich nicht mehr Äussern kann, nicht mehr kommunizieren kann mit mir, oder der Umwelt. Er wäre dann eingesperrt wie in einem Verlies..“ Er merkte dass er vermutlich zu kompliziert sprach. Woher sollten diese friedvoll lebenden Eingeborenen wissen was ein Verlies war? Er versuchte es andewrrs. „Es ist wie… aussetzen im tiefsten Dschungel meiner Seele, so dass er den Weg nach draussen nicht mehr finden kann.“
Es ging durch das Dorf hindurch in einen eher etwas abgelegener Teil. Aurelius vermutete hinter diesem merkwürdigen Gebäude eine Art Wachhaus oder eine primitive Form eines Kerkers. Er befolgte die Anweisung des Kriegers und liess Kanuha behutsam zu Boden gleiten. Er musterte den Krieger und breitete seine Arme aus. „Was soll ich tun?“

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. Januar 2011, 20:10

Nutzte Asmodi den Umstand, dass Krieg herrschte, nur aus, um seine Taten zu rechtfertigen? Allein sein Wirt konnte sich überhaupt darüber ein Urteil bilden. Er war der einzige, der ihn im Moment hörte. Und außerdem befand sich nur Cinnamin in seiner Nähe. Seine Freunde, von denen zumindest Asmodi sich nicht länger sicher sein konnte, dass sie es noch waren, hatten das Plateau des Tempels bereits verlassen.
Er würde sie so schnell nicht wiedersehen, denn Cinnamin hatte noch eine Menge zu erzählen. Als sie den Part erreichte, an dem sie von ihrer Gefangenschaft berichtete, wurde der Medicus neugierig. Vielleicht auch besorgt, er wusste ja nicht, was man seinen Gefährten angetan haben mochte. Die Elfe wusste davon allerdings auch nur wenig zu berichten. Viel besser konnte sie wiedergeben, was ihr angetan worden war.
"Solange ich gehorchte, setzte es nur Prügel, wenn den Wärter der Verliese die Langeweile packte. Aber meine gute Freundin hat man vergewaltigt, immer wieder und wieder. Der Sohn meines Onkels, mein Neffe Eldrion, wurde fast tot geschlagen und die schöne Gylinde verlor ihr Kind durch all den Schrecken." Sie seufzte. "Ich weiß nicht, was mit dem kleinen Mann – diesem Etelin – geschehen ist. Aber ich hörte die Dunkelelfen sprechen, dass man auch der Lichtmagierin Leid angetan habe. Das ist aber alles, was ich dazu sagen kann."
Sie wechselten das Thema, kamen auf die Feenschriftrolle zu sprechen. Sofort fragte Asmodeus nach deren Verbleib. Eine magische Macht in den Händen des Dämons wäre keine gute Idee. Doch zum Glück befand sie sich dort nicht länger. "Er hat sie diesem kleinen Goblin ausgehändigt. Korfy hieß er, doch irgendwie muss er unterwegs verloren gegangen sein. Ich sah, wie Etelin das winzige Röllchen des Nachts in sein Wams packte. Er muss es noch haben."
Cinnamin hatte keinen Grund zu lügen, aber das würde sie ohnehin nicht tun. Sie war eine neldorethische Elfe – diese lebten nach einem Wahrheitskodex. Sie würde kein falsches Wort in den Mund nehmen, solang sie niemand dazu zwang.
Überrascht reagierte sie, als Asmodeus meinte, der Dämon höre auf sie. "Aber er kennt mich doch gar nicht." Cinnamin schloss die Hand um den Kräuterklumpen, steckte ihn weg. "Doch ich will deinem Wunsch nachkommen." Wenigstens sie war noch freundlich zu ihm. Der Medicus selbst glaubte ja nicht einmal mehr daran, dass sich zwischen Asmodi und seinen Freunden wieder alles zurechtbog. Seufzend sah er ein, was niemand vor ihm bisher ausgesprochen hatte. Vermutlich wussten aber alle, dass es stimmte. Er war ihnen einen Last. Sowohl er als auch der Dämon.

So trennten auch sie beide sich, aber Asmodeus mit einem festen Entschluss. Sein Dämon würde weder vernichtet noch eingedämmt werden. Das ließ er nicht zu. Doch wie sollte er es verhindern?
Zunächst einmal wurde er von Tauruk, dem obersten und fähigsten Krieger der Eingeborenen zu einer Hütte gebracht. Kanuha trug er in den Armen. Die Hohepriesterin war froh, nicht selbst laufen zu müssen. Ihr Körper hatte sich schweren Belastungen ausgesetzt. Sie war erschöpft, sehnte sich nach Ruhe.
Die würde sie auch erhalten. Tabiki hoben sie vom Boden auf, nachdem Asmodeus sie vor der Tabiki-Behausung abgesetzt hatte. Man wollte sie fortbringen. Unterdessen hatte es der Medicus nicht allzu leicht, sich mit dem stiergehörnten Tauruk zu unterhalten.
"Was soll ich tun?" "Hochklettern", hauchte Kanuha ein letztes Mal zur Übersetzung. Anschließend brachte man sie fort. Tauruk musterte den Blauhaarigen. Er zeigte zu einer Strickleiter.
Begriff dieser Unheilträger denn nicht? Tauruk knirschte mit den Zähnen. Gewandt wie eine Katze erklomm er die Leiter und erreichte in Windeseile die Plattform des Hauses. Er rief Asmodeus etwas zu, winkte wild. Offensichtlich verlangte er, dass dieser nun auch empor kletterte.
Umstehende Tabiki hielten in ihren Handlungen inne. Man beobachtete den Vater des Göttergeschenks – den Träger der seltsam grollenden Bestie. Sie zeigten sich unentschlossen, ob sie ihm nun helfen oder ihn lieber meiden sollten.

Letztens Endes ließen sie ihn in Frieden. Nur Tauruk wartete ungeduldig auf seine Ankunft oben an der Hütte. Als auch das endlich geschafft war, forderte er Asmodeus knurrend und gestikulierend auf, ihm ins Innere zu folgen.
Die Hütte war alles andere als einladend. Hier hockten mehrere Tabiki im Kreis um einen großen Haufen erlegter Tiere. Sie häuteten diese, weideten sie aus und schnitten das rohe, blutige Fleisch in kleine Streifen, welche auf einem als Leine zweckentfremdeten Tiergedärm zum Ausbluten aufgehängt wurden.
Unter diesen Fleischstreifen verteilten sich mehrere kleine und große Blätter. Sie fingen das Blut wie Schalen auf und in regelmäßigen Abständen wurde der so gesammelte Saft in einen gewaltigen Kessel gekippt. Nein, kein Kessel war es, sondern ein ausgehöhlter Reptilpanzer. Die Tabiki waren stolz auf diesen, denn es geschah nicht oft, dass sie an den Rand des Urwaldes gelangten, wo das Meer in rauschender Brandung gegen die Küste schwappte. Dort hatten sie eine Riesenschildkröte entdeckt und im Kampf erlegt. Das Fleisch entpuppte sich als zu ledrig, um es zu essen, doch der Panzer diente ihnen bereits seit Jahren als scheinbar unzerstörbares Auffangbecken.

Tauruk winkte Asmodeus an einen freien Platz heran. Nicht wenige warfen ihm einen Blick zu. Der Krieger schnaubte ihnen entgegen. "Achtet nicht auf ihn, arbeitet weiter!" Die Urwaldmenschen klackerten, nickten oder brummten vor sich hin.
Tauruk hockte sich so hin, dass zur Linken des Fremden saß. Er griff sich ein großes Stück Fleisch. "Schau her, wie ich es mache! Der Krieger ignorierte, ob Asmodeus ihn verstand. Er schnappte sich einen von vielen Steinen, die in der Nähe lagen. Es handelte sich in den meisten Fällen um ovale Steine oder jene, mit ähnlicher Form. Sie hatten gemeinsam, dass sie alle eine scharfe Kante besaßen. Anderes Werkzeug kannten die Tabiki nicht, abgesehen von ihren Zähnen. Die meisten erlegten Wildtiere waren mit Zähnen jedoch schwer zu zerlegen.
Taruk schnitt einen Streifen Fleisch los. Er hielt ihn Asmodeus vor das Gesicht, damit dieser sich betrachten konnte, wie ein gut geschnittenes Stück Fleisch auszusehen hatte. Danach legte er es beiseite und wiederholte die Handlung. Das machte Tauruk so oft, bis er einen kleinen Haufen feiner Fleischstreifen neben sich liegen hatte. Nun erhob er sich, sammelte die Brocken auf und hängte sie nacheinander auf die Gedärmleine.
Auffordernd schaute er nun den Medicus an. Dieser mochte ein Urwaldmonster in sich tragen. Er mochte Erzeuger des Göttergeschenks sein. Aber solange er sich in Hajikya aufhielt, konnte er auch die Arbeit richtiger Männer verrichten!
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 16. Januar 2011, 11:23

"Solange ich gehorchte, setzte es nur Prügel, wenn den Wärter der Verliese die Langeweile packte.“ Asmodeus senkte sein Haupt. Leider war dies nicht nur ein Phänomen welches man ausschliesslich b ei Dunkelelfen beobachten konnte. In Kriegszeiten wurde so manch eine Aufrechte Seele zum Monster und die Gewalt entlud sich meistens auf den schwächsten. Er guckte sie betroffen an, sagte aber nichts dazu.
Sie geschlagen?! Diese verfluchten Bastarde gehören aufgeschlitzt und ausgeweidet! Wie können sie es wagen SIE zu schlagen! RHRHRRH! „Der Dämon regt sich darüber auf dass man dir Leid angetan hat…“ Bemerkte Asmodeus leise.

“Aber meine gute Freundin hat man vergewaltigt, immer wieder und wieder. Der Sohn meines Onkels, mein Neffe Eldrion, wurde fast tot geschlagen und die schöne Gylinde verlor ihr Kind durch all den Schrecken." Hheehehe…“ Asmodis Mitleid war definitiv Parteiisch, dass Schicksal aller anderen Menschen interessierte ihn kaum aber für das was man Cinnamin angetan hatte verlangte er blutige Rache. Asmodeus senkte seinen Blick und schloss für einen Moment die Augen. „Das tut mir leid.“ Hauchte er leise. Was sollte man dazu auch sagen ausser seine Betroffenheit auszudrücken? Das Leid welches der Krieg mit sich brachte, war nicht zu Begreifen.
"Ich weiß nicht, was mit dem kleinen Mann – diesem Etelin – geschehen ist. Aber ich hörte die Dunkelelfen sprechen, dass man auch der Lichtmagierin Leid angetan habe. Das ist aber alles, was ich dazu sagen kann." Hagen hat sie geschändet…. Bist du nun zufrieden mit deiner Information?!“ Keifte der Dämon ihn an. Asmodeus zuckte spürbar zusammen. Sein Herz verkrampfte sich kurz und er schwankte leicht zur Seite. Er keuchte. „V..er..stehe…“ Brachte er matt aus sich heraus und verfiel dann in düsteres Schweigen. Der Dämon winselte leise. “Du warst dabei?! ICH HABE NICHTS TUN KÖNNEN DIE HABEN MICH MIT KRÄUTERN BETÄUBT!“ Aurelius merkte, dass Asmodi sich dies nicht verziehen konnte. Sie war seine Herrin, er hatte sie zu beschützen und dort hatte er bitterlich versagt. Der Medicus hörte nur noch mit einem Ohr zu und erfuhr dass die Feenrolle nun wohl bei Etelin war. Etelin… er hatte gar nicht lange die Möglichkeit gehabt sich mit ihm zu unterhalten und nun? Nun sprachen sie offenbar nicht mehr mit ihm. Er seufzte abermals. Er bedankte sich bei Cinnamin ehe sich ihre Wege trennten. Asmodeus trug Knauha bis vor ihr Haus wo sie dann von den anderen Tabikis abgenommen wurde.

Dann kriegte er Tauruk vor die Nase gesetzt. Ein nicht minder misstrauischer Mann. Asmodeus blickte ihm nach als dieser die Leiter zu diesem seltsam riechenden Haus hochkletterte. Er bewegte sich flink wie ein Wiesel, was man von Asmodeus nicht gerade behaupten konnte. Er tat es dem Eingeborenen nach brauchte aber viel länger um die Leiter empor zu klettern. Eine Welle des intensiven Geruchs von rohem Fleisch empfing ihn als er die Hütte betrat. Es schien ein Schlachthaus zu sein und mehrere Männer waren damit beschäftigt die Tiere auszuweiden. Asmodeus war sich aufgrund seiner Profession an stechende Gerüche gewöhnt so dass er erstaunlich ruhig reagierte doch er wusste nicht recht was er hier sollte. Ausserdem fühlte er die Blicke der anderen auf sich haften was nicht sonderlich angenehm war. „N.nein…ich muss doch zu Mallahall und den Anderen.“ Versuchte er sich zu erklären doch er stiess mit seinem Anliegen auf taube Ohren. Er musterte den Schildkrötenpanzer und fragte sich was die Tabikis wohl mit all dem Blut anstellten. Er konnte nur hoffen dass er nicht hier war um auch seines zu spenden…

Asmodeus hockte sich neben Tauruk hin und beobachtete ihn. Langsam dämmerte es ihm dass er hier in die Arbeit eingeführt wurde. Er nickte nur als ihm der Eingeborene das Fleisch vor die Nase hielt und wandte sich ab um sich selbst einen Stein zu nehmen. Er griff nach einem grossen Brocken Fleisch und begann zu arbeiten. Im Grunde tat ihm die Arbeit sogar gut, so wurde er etwas ruhiger und war Abgelenkt von seiner beinahe Aussichtslosen Situation.
Er zeigte seine ersten drei Streifen Tauruk um zu sehen ob er seine Sache richtig machte und führte dann seine Arbeit fort. Zumindest hatte der Fremde keine Mühe damit totes Fleisch anzufassen. Sehr zum Ärger des Dämons. Die wollen mich vernichten und du hast nichts besseres zu tun als FLEISCH zu schneiden?! Asmodi... wenn du willst dass sich Kanuha auf unsere Seite schlägt müssen wir uns mit ihr gutstellen! Auch du! Reiss dich also zusammen falls man dir die Kontorlle überlässt! Jarhrhrhrrh. Nun man konnte sagen, dass die beiden endlich mal wieder zusammenspannten und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiteten.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. Januar 2011, 20:07

Asmodeus konnte kaum mehr über das nachdenken, was die Elfe Cinnamin ihm erzählt hatte. Die Opfer von Kriegsgeschichten waren ihm nicht unbekannt, lange genug hatte er als Feldarzt mitten unter jenen Soldaten gedient, die später nach ihrer Genesung Dörfer überfielen, Frauen schändeten und Schwächere schlugen. Doch dass auch Mallahall ein Opfer dieses Krieges geworden sein sollte, lastete schwer. Besonders tief schien es Asmodi getroffen zu haben, reagierte er doch sehr heftig mit Möglichkeiten der Rechtfertigung. Obwohl sich er und die Lichtmagierin derzeit wohl spinnefeind waren, so blieb sie seine Herrin – und bei ihrem Schutz hatte der Dämon versagt.
Es musste ungeheuer schwer für ein Wesen seiner Art sein, sich das einzugestehen. Leugnen ließ es sich nicht. Der Medicus hatte bereits entdeckt, dass Mallahalls Blick sich verändert hatte. Schatten lagen auf ihren Augen. Dunkle Flecke, die sich offen zeigten, aber sie sprach sie nicht an. Sie überging ihre eigenen Probleme und konzentrierte sich nur auf das Wohl anderer. Ganz die Heilerin und besonders typisches Merkmal für Mallahall.
Nur ihn – Asmodeus – ließ sie jetzt im Stich.

Stattdessen kümmerte sich der Tabiki Tauruk um ihn. Allerdings sah er in dem blauhaarigen Fremden zunächst einmal neben der lauernden Gefahr einen weiteren, potenziellen Arbeiter zur Zerlegung mitgebrachter Beute. Er wies ihm eine Aufgabe zu und hockte sich dann selbst hin.
Asmodeus konnte nicht schlecht nachfragen, was genau er tun sollte. Die Sprache dieses Urwaldvölkchens war ihm nicht geläufig. Aber er konnte beobachten und versuchen, das Handwerk nachzuahmen. Schnell begriff er, dass die Tabiki rings um ihn das erlegte Fleisch in Streifen schnitten und auf die Leinen hängten. Er sollte sich offenbar daran beteiligen. So schnitt auch Asmodeus drauflos. Ihm gelang die Arbeit überaus präzise, sowie sorgfältig. Es war nicht viel anders als einen Menschen mit dem Skalpell aufzuschneiden. Er hatte Erfahrung.
Das erkannte sogar Tauruk, als er die ersten drei Fleischstreifen begutachtete. Er nickte, packte dann nach einem und erhob sich damit. In seiner Sprache machte er die Anwesenden auf sich aufmerksam, zeigte ihnen dann den Fleischstreifen. Er sprach lang und laut, drehte das Stück immer wieder und wies auf markante Schnittstellen hin. Man musste ihre Sprache nicht verstehen, um das Lob zu erkennen, das Tauruk dem Gast indirekt zusprach. Asmodeus hatte eine vorbildliche Arbeit abgeliefert, die nun von den Tabiki nachgeahmt werden sollte.
Tauruk reichte das Stück Fleisch reihum und arbeitete dann weiter, als der letzte Tabiki es ganz ans Ende der Gedärmleine hängte.

Die Zeit verstrich. Im Dschungel wurde es kaum merklich kühler, aber man erkannte, dass der Tag vorüber ging, denn über den Wipfeln der gigantischen Bäume färbte sich der Himmel rotgolden. Es dämmerte.
Schließlich hingen überall in der Hütte Streifen tierischen Fleisches von Leinen herab. Es tropfte wild vor sich hin. Schalen und auch der Schildkrötenpanzer waren bereits randvoll mit aufgefangenem Blut. Da erhob sich Tauruk erneut. Er tippte Asmodeus an, wies ihm, ebenfalls aufzustehen. Dann führte er ihn nach draußen. Dieses Mal ging es nicht die Leiter wieder herunter. Tauruk sprang gelenkig vom Rand der Hüttenplattform auf ein mannsgroßes Blatt, rutschte auf das darunter liegende und erreichte so eine kleinere Plattform, von der eine Hängebrücke in tiefere Urwaldgefilde reichte.
Hinter dem Medicus drängten sich bereits die übrigen Tabiki. Sie trugen die Blutschalen, zumeist auf ihren Köpfen und ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Einige sprachen Asmodeus direkt an, auch wenn er nichts verstand. Er musste doch erkennen, dass er ihnen zumindest im Wege stand. Sie schoben sich nach und nach an ihm vorbei, kletterten auf ähnliche Weise wie Tauruk es vorgemacht hatte, bis zur kleinen Plattform herunter und liefen dann über die Brücke. Der Kriegsanführer der Dschungelmenschen winkte Asmodeus zu. Er gestikulierte wild, zeigte neben sich. Es war leicht verständlich, was er wollte.

Sobald Asmodeus die Brücke erreicht und zusammen mit Tauruk überquert hatte, fand er sich mitten im tiefsten Kapayu wieder. Die Brücke reichte mehr als weit in ihn hinein und längst konnten sie nicht einmal mehr in der Nähe des Dorfes sein. Was diese Menschen wohl mit ihm vorhatten? Und weshalb schleppten sie all das Blut mit sich?
Nun, nicht alle trugen Schalen. Die Gruppe, die den beiden vorausgegangen war, wurde von einigen Jägern begleitet. Man erkannte sie an ihrer Bewaffnung. Sie flankierten die Blutträger, hielten aufmerksam zu allen Seiten Ausschau und achteten auf jedes noch so kleine Geräusch. Das war gar nicht so einfach, wenn man sich der vielen Schreie, des Knurrens und Raschelns, der stetig herab prasselnden Schauer und anderer Zustände bewusst wurde, die einen Ton verursachten.

Man erreichte schließlich eine Lichtung inmitten des Urwaldes. Sie war künstlich angelegt worden. Vermutlich hatten die Tabiki es irgendwie geschafft, einen der großen Mammutbäume zu fällen und abzutransportieren. Übrig geblieben war nur sein Stumpf, der eine mindestens zehn Meter durchmessende Bühne inmitten des Urwaldes bot. Seine Jahresringe hatten eine dunkle Farbe angenommen. Überhaupt zeigte sich das Holz im Innern ziemlich schwarz.
Am Rande der Lichtung und über die Bäume hinweg führten weitere Hängebrücken wie ein sich im Wind bewegender Wehrgang. Dort hatten sich die Tabiki mit ihren Blutgefäßen versammelt. Sie schauten auf den Stumpf herunter, zeigten zu kleinen Zugängen, die die Lichtung besaß und einige von ihnen unterhielten sich ziemlich aufgeregt.
Tauruk griff nach Asmodeus' Arm. Er zog ihn zum Rand der Hängebrücke. Dann zeigte er hinunter. Bei deutlicherem Hinsehen war nun der Grund zu erkennen, weshalb die Oberfläche des Baumstumpfes so dunkel war. Altes Blut.
Auf ein Kommando des hornbehelmten Mannes hin gossen die übrigen Anwesenden den Inhalt ihrer Schalen aus. Klatschend landete das Blut zu Dutzenden Flecken auf der natürlichen Bühne. Es bildete große Flecken. Das Holz sog das Blut nur sehr langsam auf. Anschließend wurde etwas geworfen. Zum Glück nicht Asmodeus. Man hätte ja eine Art Opferung befürchten können. Nein, es war nur ein großer Klumpen rosafarbenen Fleisches – vielleicht einst ein Rind, aber lebten Rinder im Urwald?
Die Beute landete fast mittig auf dem Stumpf. Die Tabiki jubelten. Dann wandten sie sich ab und kehrten auf demselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Nur Tauruk blieb und er hielt Asmodeus ebenfalls auf. Sein ausgestreckter Finger zeigte zum Stumpf, ehe er sich auf den Boden der Hängebrücke niederließ. Er wartete, aber worauf?
"Sä-tzän", brachte er schließlich sehr gebrochen hervor. Er gab sich alle Mühe damit, dass Asmodeus ihn verstand. Er hatte aber auch alle Gründe, vor allem, dass sich der Blauschopf hinsetzte. Leider kannte er die vielen, schwer zu sprechenden Worte nicht, die es dem Medicus erklärt hätten.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Freitag 21. Januar 2011, 19:23

Asmodeus war sichtlich nervös als Tauruk ihm den Fleischstreifen abnahm. Er musterte die andern Eingeborenen als diese sein Werk begutachteten. Doch schliesslich merkte er dass er eine vorbildliche Leistung abgeliefert hatte und sein Fleischstreifen deshalb so viel Aufmerksamkeit erhielt. Er lächelte verhalten. Offenbar waren ihm die Eingeborenen nicht prinzipiell feindlich gesinnt. Er gab sich mühe noch weitere solche Streifen abzuliefern und so verging die Zeit wie im Fluge. Asmodeus war sichtlich in seine Arbeit vertieft so dass Tauruk sich genötigt sah ihn anzutippen. Der Medicus zuckte zusammen und blickte zu dem Eingeborenen hinauf. Im Haus roch es inzwischen nicht nur nach Fleisch und Blut sondern auch nach Männerschweiss. Der Medicus folgte den Anweisungen des Kriegers und folgte ihm vor die Hütte. Die frische Luft tat ihm gut und er nutzte den Moment um seinen Rücken kurz zu strecken. Schliesslich war er lange gesessen. Doch als Tauruk auf ein überdimensionales Blatt zusteuerte und auf jenes Sprang um eine andere Ebene zu erreichen zögerte Asmodeus. Hinter ihm bildete sich so eine Schlange. Schliesslich entschlossen sich die Eingeborenen dazu sich an ihm vorbei zu drücken. Asmodeus wankte zur Seite, die Plattform auf welcher er stand war ebenfalls nicht gerade breit so dass beim Medicus durchaus etwas Platz und Höhenangst aufkeimte. Als er jedoch sah wie mühelos sogar die Männer mit den Schalen die „Rutsche“ benutzten gab er sich einen Ruck und folgte ihnen. Auch Tauruk hatte gestikulierend seinen Teil beigetragen damit Asmodeus sich bewegte. Er sprang auf das Blatt und rutschte um einiges weniger elegant auf die niedere Plattform, aber er kam heil darauf an.

Sie betraten eine Brücke welche aus dem Dorf hinaus führte. Würden sie Asmodeus zurücklassen wäre diese Brücke wohl noch seine einzige Orientierungshilfe. Ohne diese würde er das Dorf nie wieder finden. Die Fauna des Dschungels war ihm völlig fremd. Alles wirkte überdimensional und bedrohlich. Die Bäume warfen lange, breite Schatten und im Dickicht raschelte es stetig. Der Medicus hörte die Laute der unterschiedlichsten Tiere, ab und an sah er auch eine Schlange vor seinen Füssen welche sich auf die Brücke verirrt hatte. Ihm war nicht mehr wohl zumute auch wenn die Gruppe von einigen Kriegern begleitet wurde.
Mit diesen Blutkannen waren sie für jegliches Raubtier ein wahrer Festmahltross. Asmodeus hielt dies nicht für klug. Er hatte kein grosses Interesse daran mit den Räubern des Dschungels nähere Bekanntschaft zu machen.

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein ehe die Gruppe eine künstlich angelegte Lichtung erreichte. Sie war wunderschön, obwohl der gigantische Baumstumpf mit den eigentümlichen Blutspuren darauf einen ziemlichen morbiden Eindruck auf Asmodeus hinterliess. Aber der Ausblick auf den nahen Dschungel war durchaus imposant. Leider war Asmodeus nicht als Tourist hier. Er wusste nicht mal was er war. Gast? Gefangener?
Er wollte der Gruppe zur zweiten Hängebrücke folgen doch er wurde aufgehalten. Was sollte er hier? Ihm war nicht wohl bei der Sache. Ihm gefiel es nicht in der Nähe des Blutes zu sein. Es machte ihn nervös, die stetigen Tiergeräusche im Dickicht taten ihr übriges. Er starrte hinunter zum Baumstumpf auf welchen die Tabiki gerade ihr sorgsam gesammeltes Blut fliessen liessen. „Ist…dies eine Jagd?“ Niemand antwortete ihn, ausserdem zogen sich die meisten Tabikis zurück. Zum Glück… Auch Asmodeus erhob sich und wollte zur Gruppe aufschliessen, abermals jedoch wurde er aufgehalten.
"Sä-tzän" Asmodeus zögerte. Schliesslich gehorchte er wiederwillig. Was hatte er schon für eine andere Wahl? So hockten sie beide auf der Hängebrücke, direkt über dem Baumstumpf. Was für ein Viech wollten sie nur anlocken? Es musste etwas grösseres sien, nach der Menge des Fleisches zu urteil. Asmodeus war sich sicher, dass er nicht lange würde warten müssen.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Montag 24. Januar 2011, 19:49

Mindestens eine halbe Stunde hockten sie nun schon auf der Brücke. Seither war nichts geschehen, aber Tauruk weigerte sich strikt, etwas anderes zu tun als starr hinunter auf die Lichtung zu glotzen. Er beobachtete etwas. Leider war, bis auf den von Blut besudelten Stumpf, nichts dort unten, was man hätte beobachten können. Trotzdem rührte sich der Tabiki keinen Zentimeter.
Seine Hände umklammerten die Liane, welche als Halte-Seil der Hängebrücke diente. Seine Beine baumelten kaum, obwohl sie über den Rand der Brücke hingen. Er hätte ebenso gut eines der vielen knorrigen Lianenstücke sein können, die wacklige Stützpfeiler zu den Seiten der Brücke boten. Eine Mücke hatte sich auf seiner Schulter niedergelassen. Er würde es noch bereuen, sie nicht verscheucht zu haben, doch das hätte bedeutet, den Blick vom Baumstumpf abzuwenden. Was wollte er denn bezwecken?
"Ahhh", gab Tauruk nach weiteren endlosen Minuten des Wartens schließlich von sich. Er berührte Asmodeus ungeniert am Bein. Dann zeigte er zum Rand der Lichtung. Etwas glühte dort. Ein gelbes Augenpaar leuchtete aus dem Dickicht hervor. Man musste genau hinschauen, um das Funkeln zwischen all den Blättern, bunten Blüten und tanzenden kleinen Schmetterlingen zu erkennen.
Doch dann zeigte sich der Besitzer der leuchtenden Augen. Ein Tiger bewegte sich auf die Lichtung, groß und erhaben. Jeder Muskel war bei der kleinsten Bewegung unter seinem Fell zu entdecken. Im Unterschied zu anderen Tigern ruhten die schwarzen Streifen auf einem weißen Untergrund. Die Raubkatze trottete auf den Baumstumpf zu. Sie streckte ihre Nase in den Wind, nahm Witterung auf. Tauruk spannte sich an. Er schien ganz aufgeregt. Gebannt blickte er hinab. Jetzt hätte er nicht einmal mitbekommen, wenn Asmodeus sich verdrückt hätte.
Der Tiger sprang auf den Stumpf. Seine Pfoten stapften durch die Blutlachen. Er senkte den Kopf, schnupperte, leckte über das Holz, welches sich mit dem kostbaren Blut aufgesogen hatte wie ein Schwamm. Da sprang Tauruk auf. Er kreischte, schrie einen seltsamen Singsang, welcher in stetigem Auf und Ab bizarr fremdartig klang. Wie ein wilder Affe kreischte er, zugleich wandelte sich sein Gekrächze in ein Rufen, als wollte er das Raubtier auf sich aufmerksam machen. Und genau dies erreichte er.
Der Tiger streckte den Kopf nach oben. Seine gelben Augen entdeckten Asmodeus und Tauruk sofort. "Iaszar", krächzte der Tabiki ehrfürchtig. Er erwiderte den Blick, verneigte sich anschließend. Dann musterte er Asmodeus grimmig. Sofort packte er nach dessen Nacken, um auch ihm eine Verbeugung abzuringen.
Unterdessen ließ der Tiger seinen Schweif wild hin und her schwingen. Er brüllte. Tauruk erstarrte. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er nach unten, aber der Gestreifte leckte sich nun wie ein Kätzchen über die Pfoten, putzte sich kurz das Fell und schlich dann wieder ins Dickicht davon. Der Tabiki atmete durch. Er schaute wieder Asmodeus an. Sein Kopf nickte leicht nach vorn. Im nächsten Moment aber zog er ihn am Arm, zeigte hinunter auf die Lichtung und setzte sich in Bewegung.
"Kohm, kohm", rief er aufgeregt. Irgendetwas hob seine Laune. Er wirkte offener. Was hatte dieser Unsinn zu bedeuten?

Doch noch war es nicht zu Ende. Tauruk nahm Asmodeus doch tatsächlich mit hinunter auf die Lichtung. Wenn diese Raubkatze einfach so hierher kommen konnte, dann war die auch anderen Wildtieren möglich. Jederzeit könnte ein Ungeheuer des Urwalds aus dem Dickicht herausbrechen, angelockt vom Blut. Es würde sie beide im Nu verschlingen.
Obwohl Tauruk ein Krieger zu sein schien, trug er bis auf ein kleines, primitives Jagdmesser aus scharfkantigem Gestein keine Waffe bei sich. Damit hätte er nicht einmal den weißen Tiger lange in Schach halten können.
"Kohm!", wiederholte der Tabiki. Er löste sich von Asmodeus' Handgelenk, eilte auf den Baumstumpf zu, um im nächsten Moment selbigen zu erklimmen. Er berücksichtigte dabei nicht eine Sekunde lang die blutige Spur, die der Tiger bei seinem Rückweg auf dem Erdboden hinterlassen hatte.
Tauruk stand am Rand des Stumpfes. Er ging in die Hocke. Seine ausgestreckten Hände drückten sich in das Blut. Er hob sie und presste sie sich auf die offene Brust. Dann kreischte er erneut seinen animalischen Triumphgesang von sich. Schon wandte er sich mit erhobenen Händen Asmodeus zu. Grimmig war sein Blick. Dessen Brust war noch nicht frei, um mit Bluthänden bemalt werden zu können.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Samstag 29. Januar 2011, 23:45

Asmodeus entspannte sich etwas. Schliesslich geschah eine halbe Stunde lang einfach gar nichts. Immer wieder schielte er zu Tauruk hinüber aber dieser starrte unbeirrt weiter auf den Baumstumpf. So interessant erschien ihm dieser aber inzwischen auch nicht mehr. “Was soll das?! Im Dorf bereiten sie meine Vernichtung vor und du hockst hier mit einem verrückten Buschmann im Wald und starrst auf einen blutbefleckten Baumstumpf! Beschwerte sich der Dämon. Sei still… das hier… scheint ein Ritual zu sein. Etwas heiliges. Ich werde die Klappe halten und mitmachen, oder willst du dass ich nun auch noch die Jäger beleidige wie du die Priesterin? Der Dämon knurrte nur. Ihm war nicht wohl bei der Sache.

Dann endlich tat sich etwas. Asmodeus zuckte zusammen als Tauruk ihm ans Bein packte. Er folgte mit seinen Augen dem Fingerzeig des Eingeborenen und blickte ins Gebüsch. Er sah ein Gebüsch. Schon wollte er ihn fragend ansehen doch da erkannte er die vorerst noch unscheinbaren Augen des Tieres. Seine eigenen weiteten sich als er erkannte um welche Art Tier es sich dabei handelte. Sofort zog er die Beine nach oben und wollte aufspringen, doch Tauruk hielt ihn zurück.

Asmodeus hatte noch nie einen Tiger gesehen noch je davon gehört. Die überdimensionale Katze wirkte so für ihn wie ein Ungeheuer. Er wurde aschfahl um die Nase. „W…was..ist…das?“ Krächzte er. Das Tier frass Fleisch – zu diesem Schluss wäre Asmodeus auch ohne die sich soeben abspielende Demonstration der Fleischfresserei – gekommen. Die Zähne dieses Ungetüms sprachen schliesslich Bände. Gleichzeitig besass es eine unglaubliche Eleganz welche Asmodeus durchaus zu beeindrucken vermochte, dennoch wollte er nicht in der Nähe dieses Tieres sein. Gut wenigstens sieht er uns ni… Genau in diesem Moment blickte das Viech hoch. Asmodeus verspannte sich am ganzen Körper. Er wagte es nicht einmal mehr zu atmen. Er starrte dem Tier direkt in die Augen. So bemerkte er nicht wie Tauruk sich niedergekniet hatte. Erst als er selbst im Nacken gepackt wurde senkte er ebenfalls verneigend sein Haupt. Was war dieses Viech? Eine Art Gott?

Der Medicus erzitterte als das Tier brüllte. Er konnte nicht einschätzen wie hoch dieses Tier springen könnte. Friss mich nicht friss mich nicht! DIE WERFEN UNS IHM ZUM FRASS VOR?! Tauruk starrte es auch an, doch ihn erfreute das Verhalten des Tieres. Schliesslich erhob sich der Eingeborene aufgeregt und versuchte Asmodeus zu motivieren ihm zu folgen.

Natürlich zierte sich der Medicus hartnäckig doch schliesslich gab er dem Drängen des Kriegers nach und folgte ihm. Allerdings gefiel es ihm ganz und gar nicht wohin der Tabiki ihn führte. Oh ich sehe wir müssen nicht auf die Vernichtung warten… du wirst gleich gefressen Meinte der Dämon sarkastisch.
Entsetzt musste er mitansehen wie sich der Tabiki mit dem Blut auf dem Baumstumpf besudelte. „N..nein..nicht gut! Nein!“ Asmodeus winkte ab doch es hatte keinen Zweck. Tauruk hörte nicht auf ihn, begann sogar damit an seinen Kleider rumzureissen. „Schon…gut… schon gut!“ Asmodeus öffnete seine Robe mit der sich immer fester manifestierenden Gewissheit diese Aktion hier nicht zu überleben und als Hauptspeise eines Ungeheuers zu enden. Er verharrte ängstlich. Selbst Asmodi gab keinen Laut mehr von sich.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Januar 2011, 18:57

"Iaszar", antwortete Tauruk und dieses Mal klang sein Celcianisch kein bisschen gebrochen. Es musste sich um einen Namen handeln, der in sämtlichen Sprachen gleich klang. Das Wort an sich hatte vermutlich keine Bedeutung. Es war unwahrscheinlich, dass es "Katze" oder "Tiger" hieß. Trotzdem erklärte der Begriff Asmodeus immer noch nicht, was dort unten am Baumstumpf eben herum stolziert war. Die weiße Raubkatze, deren Fell von schwarzen Streifen durchzogen war, als hätte ihn ein ebensolches Biest wie es selbst war den Rücken aufgerissen, war ihm nie zuvor begegnet und sicherlich grübelte auch sein Dämon eine Weile nach. Asmodi mochte möglicherweise Dämonen kennen, die raubkatzenhafte Züge besaßen. Tiger- oder Löwendämonen mit mehr Krallen und Zähnen als es nötig gewesen wäre. Vielleicht konnte er sich im Gegensatz zu seinem Wirt ein andeutungsweises Bild des weißen Tigers machen.
Tauruk hatte sich unterdessen Bilder auf die Brust gemalt. Mit den bloßen Handflächen zeigten sich nun Abbilder seiner eigenen, menschlichen Pranken. Die gestreckten Finger verwischten zu den Enden hin, als hätte er die Abdrücke mit einer schnellen Bewegung erzeugt. Seine richtigen Hände tropften noch vom Blut. Jederzeit konnte eine Urwaldbestie das Blut wittern und Beute dahinter vermuten – die sie zweifelsfrei finden würde. Hungrige Ungeheuer machten selten einen Unterschied zwischen Tier und Mensch.

Asmodeus begegnete diesem seltsamen Ritual mit Entsetzen. Er hatte keine Lust, sich blutige Handabdrücke auf die Brust drücken zu lassen. Doch Tauruks funkelnder Blick unter dem gehörnten Fellhelm hervor duldete keine Widerrede. Er schien zu begeistert darüber, dass der Tiger gebrüllt – und Asmodeus nicht gefressen – hatte, dass er das Ritual nun vollenden wollte. War es mit dem Blutabbild seiner Hände überhaupt gänzlich vollzogen? Mochten weitere, erschreckende Szenen dieser Art auf ihn warten? Würde man ihn doch noch einem grässlichen Tier zum Fraß vorwerfen?
Zunächst sollte er erst einmal das Bild auf die Brust bekommen. Endlich ließ sich der Medicus überreden. Blieb ihm denn eine andere Wahl? Er ließ die Robe herabgleiten, dass seine nackte Brust nun frei lag. Tauruk musterte ihn. Er streckte die eigene Hand aus, zwickte in die Seite des Mannes. Seine Haut war so hell, so blass. Und die Muskeln fehlten. Er wirkte viel schwammiger als der sehnig-drahtige Tabiki. Zwar mochte Tauruk auch kein vor Muskeln strotzender Ork oder Mantroner mit eisernem Bizeps sein, aber sein Körper zeigte deutlich, dass er wenig Zeit besaß, um Fett anzusetzen. Kein Gramm schien zu viel, die Muskelpartien waren fest, geradezu gestählt. Er musste viel klettern und laufen, so schien es.
Tauruk beäugte Asmodeus' Körper. Dann ging er in die Hocke, langte in das vergossene Blut. Schon zeichnete er seine eigenen Hände auf die Brust des Medicus. Das Blut war warm, was eigentlich nicht sein konnte. Aber es erwärmte den Körper des Medicus. Doch der Tabiki war noch nicht fertig. Er packte die Ohrläppchen des anderen, zog daran und zeichnete dann einen langen Streifen vom linken unteren Ohr quer über das Gesicht zum rechten oberen. Drei daumengroße Punkte folgten. Sie landeten auf der Stirn. Und dann färbte Tauruk noch Asmodeus' Ziegenbärtchen ein. Dies tat er allerdings vollkommen zum Spaß. Er kicherte, dann nickte er. Fertig.

Plötzlich packte er ihn wieder an den Schultern, drehte ihn und erneut stieß der Tabiki ein trällerndes Kreischen aus. Es klingelte in den Ohren, besaß aber Wirkung. Der weiße Tiger hatte sich nicht gänzlich aus dem Staub gemacht. Er war die ganze Zeit über anwesend gewesen. Jetzt lugten seine leuchtenden Augen aus einem Busch hervor. Dann trat er heraus – auf Asmodeus zu.
Hatte Tauruk nur seine Mahlzeit garniert?
"Iaszar!" krächzte er ehrfürchtig. Er ließ Asmodeus los, sank zu Boden und machte sich lang. Die Raubkatze könnte ihn nun jederzeit zerfleischen, aber sie tat es nicht. Ihr Fokus lag auf Asmodeus. Die leuchtenden Augen hielten ihn in ihrem Bann. Es war jedoch der Dämon, der darin lesen konnte. Hier schaute sie kein einfaches Großkätzchen an. Das Wesen vor ihnen war ein Gott. Dämonen erkannten dies, wenn sich die Götter ihnen offenbarten. Sie behaupteten schließlich, ihnen mindestens ebenbürtig zu sein. Ob dies stimmte, war eine andere Geschichte, deren Frage hier nicht geklärt werden sollte.
Der Tiger – Iaszar – betrachtete sich Asmodi. Den Menschen, den er sich als Wirt auserkoren hatte, ließ er unbehelligt. Er starrte auf die Existenz des Dämons.
Keine Worte hallten in Asmodis Geist nach. Iaszar selbst sprach nicht. Trotzdem wusste das Haraxwesen, dass es eine Nachricht übermittelt bekommen hatte: Ich kann dir Schlimmeres antun als der kleine Mann, der dich nur eindämmen will. Gib mir einen Grund, dich zu jagen und ich werde es tun.
Iaszar drückte seine Pfoten vom Boden ab. Mit Schwung landeten sie auf den Schultern des Medicus, so dass er sich Auge in Auge mit dem Getigerten sah. Das Wesen fauchte leise – mahnend. Dann löste es den Fokus von Asmodi. Offenbar konzentrierte es sich nun auf Aurelius selbst. Es schaute ihn direkt an. "Mrau." Ein Maunzen, nicht lauter als das eines durchnässten Kätzchens, welches man in einer Gewitternacht allein unter einer Holzkiste finden und wimmern hören kann, drang aus seiner Kehle. Es sollte wohl besänftigend klingen. Die Raubkatze drückte den breiten Kopf auf die Schulter des Medicus. Sie schnurrte. Der Mensch wurde akzeptiert, sein Parasit stand unter einem scharfen Argus-Auge. Iaszar wusste, wer Ärger machen konnte, aber er wollte Asmodi scheinbar eine Chance geben.
Er löste sich von den menschlichen Schultern, sank auf seine Pfoten zurück. Im Vorbeigehen schnupperte er an Tauruk, leckte ihm über die ausgestreckte Hand. Dann trottete die Gottkatze zurück in den Kapayu und dieses Mal blieb sie verschwunden.

Tauruk schaute nach einer Weile auf. Er musterte Asmodeus, als er sich erhob. "Du hast den Segen unseres Mannesgottes erhalten. Jetzt lasse ich dich in unserem Dorf frei herum laufen." Es war eine Prüfung gewesen. Die Prüfung eines Gottes, der sich um seine Gläubigen kümmerte. Das Dorf sollte in Sicherheit bleiben, dazu hatte Iaszar seine Mahnung ausgesprochen. Er gewährte Asmodeus Unterschlupf, solange sich dieser an die Regeln hielt. Er, ein Gott, hatte nicht vor, den Dämon im Körper des Menschen zu unterdrücken, obgleich er es mit Leichtigkeit bewirken könnte – wenn schon Etelin dazu im Stande war.
Asmodeus würde sicherlich viel Gehirnschmalz darauf verwenden müssen, um eventuell hinter diese Szenerie zu kommen. Aber sollte er die richtigen Schlüsse ziehen, hätte er ein gottgegebenes Argument, seinen Dämon zu schützen.
Tauruk zupfte an seiner Robe. "Hajikya …" Er konnte sein Dorf nicht besser umschreiben, zeigte zur Hängebrücke. Das musste ausreichen, um dem Medicus deutlich zu machen, dass sie nun umkehren konnten.

Im Dorf selbst führte Tauruk seinen Begleiter nicht zur Fleischhütte zurück. Und auch in dieJägerhütten der Männer ging es nicht. Er brachte Asmodeus bis mitten auf den Dorfplatz, klopfte ihm anschließend auf die Schulter und verabschiedete sich. Er ließ ihn einfach stehen. Ringsum werkelten die Tabiki. Niemand kümmerte sich um den Blauhaarigen in ihrer Mitte. Niemand, bis auf …
"Da steckst du ja. Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst." Mallahall kam auf Asmodeus zu. Sie schenkte ihm kein Lächeln. "Etelin wartet. Er glaubt, einen schnelleren Weg gefunden zu haben, Asmodi einzudämmen. Komm mit, ich führe dich hin."
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Montag 31. Januar 2011, 21:03

Asmodeus zuckte zusammen als Tauruk ihm in die Seite kniff. Prüfte er etwa ob er genug Fleisch auf den Rippen hatte um diesem Viech als Mahlzeit zu dienen?! Im Gegensatz zu dem Eingeborenen war seine Haut unglaublich blass, selbst für einen Pelgarer. Der Besessene war nicht oft in die Sonne gekommen in letzter Zeit. Eigentlich prinzipiell selten hatte er sich doch immer in Höhlen oder dunklen Zimmern verborgen gehalten. Er war früher nicht oft unter die Menschen gegangen aus gutem Grund. Der Dämon neigte dazu sie zu vernichten wenn ihm gerade danach war. Ein „Hobby“ welches nun drohte ihm zum Verhängnis zu werden. Denn mit Etelin und Mallahall sowie Zanraia war er damit an die falschen Personen geraten.
Abermals zuckte der Medicus zusammen als die klebrige zähe Masse des Blutes auf seine Haut gedrückt wurde. Tauruk begann damit ihn mit dem Blut zu verzieren. Offenbar war diese Tätigkeit bei dem Tabiki mit einem gewissen Spassfaktor verbunden. Er schien im Moment überhaupt keine Angst davor zu haben was da vorhin gerade noch auf diesem Stumpf gestanden hatte. Asmodeus vermied es tief durchzuatmen denn er roch nach dem frischen Blut. Im Gesicht erwies sich die „Farbe“ als besonders unangenehm. Das Bestreichen seines Bartes schien dem Eingeborenen besondere Freude zu bereiten obwohl er sich farblich jetzt nicht sonderlich hervorhob. Durch das unnatürliche Blau seiner Haare und der Mischung mit dem Blut wurden die Haare einfach schwarz. Ausserdem war Tauruk so grosszügig mit dem Blut umgegangen dass es ihm nun vom Bart tropfte. Plötzlich jedoch wurde der Medicus herumgerissen zu seinem entsetzen starrte er nun direkt in das Antlitz des Tigers. Ihm fiel nichts mehr besseres ein als es Tauruk gleich zu tun und sich ebenfalls auf den Rücken zu legen.

Sein Herz raste, seine Augen starrten jene des Tieres angsterfüllt an. Asmodi knurrte indessen. Kein…gewöhnliches…Wesen… Selbst der Dämon wurde unruhig – aber aus anderen Gründen. Er fürchtete sich nicht davor gefressen zu werden – dies würde nur den Wirt töten. Er fürchtete sich vor der uralten Magie welche in diesem Tier schlummerte. Eine Magie die so alt war dass sie nur jene beherrschen konnte welche bereits bei der Schöpfung existiert hatten – die Magie der Götter.
Aurelius petzte ängstlich die Augen zusammen als der Tiger über ihn trat. Jetzt war es aus! Vorbei! Er würde als Mahlzeit enden! Doch es geschah nichts… nichts was der Medicus zumindest mitbekam denn die Botschaft war einzig und allein an den Dämon gerichtet. Dieser kauerte im hintersten Eck von Aurelius Existenz und dennoch war es für einen Gott ein leichtes ihn zur Rede zu stellen.
Dämonen mochten gottgleiche Mächte besitzen jedoch nur in ihrer eigenen Dimension. In Celcia waren sie Parasiten und eigentlich war ihre Existenz dort verboten. Asmodi strahlte bereits die Aura eines Dämons aus der sich schon viel zu lange auf Celcia befand. Sein ganzes Wesen war nicht dazu eingerichtet auf Celcia zu leben, dass er einen permanenten Wirt benötigte war ja schon offensichtlicher Beweis genug.

Doch nun war der ungebetene Gast hier und er hatte das Revier des Tigergottes betreten. Dieser schien sich im Gegensatz zu den meisten anderen Göttern auch aktiv um sein Reich zu kümmern. In Pelgar und Andunie wo eigentlich Lysanthors und Vesthas Hoheitsgebiet gewesen war, hatten die Götter nie Kontakt zu dem Dämon aufgenommen. Sicherlich wussten sie von seiner Anwesenheit doch es interessierte sie offenbar nicht. Nun, Lysanthor hatte im Moment gewiss eigene Probleme mit der Invasion.
Ich kann dir Schlimmeres antun als der kleine Mann, der dich nur eindämmen will. Gib mir einen Grund, dich zu jagen und ich werde es tun. Der Dämon nahm die Mahnung hin. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Er war sich ohnehin bereits bewusst dass ihm das Wasser im Moment bis zum Hals stand. Er konnte sich im Moment kein Fehltritt mehr erlauben. Aurelius bibberte am ganzen Leib und machte sich noch kleiner als der Tiger über ihm fauchte und seine riesige Pranke auf seine Schulter legte. Was zögerte er so lange? Schmeckte er ihm nicht?! Endlich traute er sich seine Augen wieder zu öffnen gerade in jenem Moment als der Tiger zu ihm sah. Panik hatte den Medicus fest im Griff und ihm wurde vor lauter Herzklopfen speiübel. Er erwartete dass ihn der Tiger jeden Moment anbrüllte…
"Mrau." Asmodeus hielt den Atem an. Starrte den Tiger an. Ungläubig. Er spürte den heissen Atem der Grosskatze auf seiner nackten Brust. Dann senkte sich der gewaltige Tigerkopf auf seine Schulter. Das Fell der Grosskatze war so unglaublich weich und endlich kapierte Aurelius dass dieses Tier ihm nichts böses wollte. Er ist ein Gott du idiot! Ihr Gott! Wies der Dämon seinen Wirten hin. „O..h..“ Vorsichtig kraulte er die Katze hinter dem Ohr – seine hatte dies immer gerne gehabt. Ja Aurelius hatte im Studium eine Katze besessen als er noch kein Dämon war. Sie war sein treuer Begleiter gewesen.
Nun hatte er ein deutlich ungemütlicheres Haustier. Der Tiger löste sich von ihm. „D..danke…“ Hauchte Aurelius nur. Er bedankte sich wohl dafür nicht gefressen worden zu sein. Schliesslich verschwand die Katze wieder im Dickicht. Asmodeus blieb noch eine ganze Weile liegen und bedankte sich bei Lysanthor für jeden Atemzug den er noch tun durfte. Es stimmte nicht ganz. Er bedankte sich auch bei dem Tigergott dafür. „Danke…für dein Vertrauen Iaszar.“

PFffrhrrh! Jetzt tu nicht gleich so bekehrt! „Sei still er hätte dich auch einfach vernichten können! Das war ein Gott! Jarhrh… Dies gestand sich selbst der Dämon ein. Schliesslich half ihm Tauruk hoch. Asmodeus schwankte gar noch eine Weile ehe seine Knie damit aufhörten elendig weich zu sein. Es ging via Hängebrücke zurück ins Dorf. Niemand wartete auf den Medicus und er wurde von Tauruk einfach mitten im Zentrum „ausgesetzt“. Der Medicus fühlte sich dabei jedoch nicht beleidigt. Er verstand zumindest diese Geste. Man vertraue ihm nun offenbar. Die umherlaufenden Tabikis musterten ihn ab und an aber sobald sie seine „Bemalung“ sahen schienen sie beruhigt zu sein. So entschloss sich Asmdoeus dazu sie Momentan noch nicht wegzumachen.
Erstaunlicherweise war selbst Mallahall nicht überrascht ihn so zu sehen. Vielleicht nahm sie an das Aurelius einfach von Tauruk in der Hütte so bemahlt worden war weil es eben zum männlichen Erscheinungsbild gehörte. Sie konnte ja nicht ahnen was er in der Zwischenzeit erlebt hatte.
"Da steckst du ja. Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst." „Wirklich?“ Er lächelte matt. „I…“ Doch Mallahall kam ihm zuvor. Sie wirkte gehetzt als wollte sie die Sache schnell hinter sich bringen bevor sie sich umentschied.

"Etelin wartet. Er glaubt, einen schnelleren Weg gefunden zu haben, Asmodi einzudämmen. Komm mit, ich führe dich hin. Der Medicus hob abwehrend seine Hände. „Nein… ich möchte das nicht Mallahall… ich… muss ohnehin noch nach Kanuha sehen, ich habe nichts mehr von ihr gehört. Ich will mich versichern dass es ihr gut geht…und…dann muss ich dir noch etwas erzählen. Bitte Mallahall… ich werde nicht freiwillig mit dir dorthin kommen.“ Dies klang beinahe schon nach einer Herausforderung für die Lichtmaga.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Februar 2011, 18:57

Entweder war der Tigergott überaus dumm oder er wusste genau, was er tat, dass er Asmodi gewisse Bewegungsfreiheiten in seinem Territorium gewährte. Letzteres konnte vermutet werden. Iaszar war ein Gott, er fürchtete Dämonen nicht, und das hatte er dem Parasiten im Körper des Medicus auch durch eine einzige ausformulierte Warnung offen gezeigt. Er würde ihn vernichten, schlimmere Dinge mit ihm anstellen als es Etelin derzeit vorhatte und vermutlich keine Träne um ein dadurch geopfertes Menschenleben vergießen.
Hätte sich Asmodeus mit Tauruk besser verständigen können, so hätte dieser ihm sicherlich mit Begeisterung von seinem Gott erzählt. Dem großen Tigergott Iaszar, dem Jäger. Er bot jeder Beute eine gerechte Chance – deshalb ließ er auch Asmodi laufen. Aber er würde sie jagen, wenn sie seine Aufmerksamkeit erregte oder er entsprechenden Hunger verspürte. Auch die Tabiki selbst konnten zu seinen Opfern werden, wenn sie Fehltritte begingen. Er war gerecht, zugleich besaß er aber auch die Gnadenlosigkeit eines wahrhaftigen Jägers.
Vielleicht brauchte Asmodeus Tauruk aber auch nicht zu fragen. Vielleicht wusste er es von selbst. Immerhin hatte er einem höheren Wesen – einem Gott! – in die Augen geschaut. Große schwarze Pupillen, umrahmt von einer goldgelben Iris, die fast an lysanthorische Strahlen erinnerte. In den schwarzen Kreisen hatte Asmodeus sich selbst gesehen – jung, dynamisch und mit den Blutzeichen der Tabiki beschmiert. Er würde diese Begegnung nicht so schnell vergessen.

Jetzt allerdings stand er erst einmal wieder im Dorf der Eingeborenen, das Tauruk mit einem Begriff seiner Muttersprache als Hajikya benannt hatte. Die Tabiki schenkten ihm wenn, dann nur kurzzeitig Beachtung. Sobald sie die roten Zeichen auf seiner Brust und seiner Stirn erkannten, nickten sie ihm zu oder senkten einfach den Blick zurück auf ihre Tätigkeiten.
Niemand behelligte ihn. Sie akzeptierten das fremde Wesen in ihrer Mitte. Ob Zanraia und Castus ein ähnliches Ritual hatten mitmachen müssen? Ob auch sie dem Tiger begegnet waren? Vielleicht ergab sich die Gelegenheit, seine Liebste zu fragen. Vielleicht auch nicht. Selbst dann nicht, wenn Mallahall ihn mit zu ihr nehmen würde. Sie war vor Asmodeus aufgetaucht, drängte ihn, ihr zu folgen. Die Eindämmung sollte schon heute stattfinden. Jetzt gleich, sobald sie die Hütte erreichten, in der Etelin wartete. Mallahall nahm sich nicht einmal die Zeit, seine blutigen Muster zu begutachten. Sie hatte sie bemerkt, hielt sie aber für nichts Besonderes. Viele dieser seltsamen Urwaldbewohner malten sich an. Sie war an Kriegern vorbei gekommen, die ihre Körper im eigenen Dung wälzten. Sie hatte Tabikimädchen gesehen, welche sich Schleim von schneckenartigen Kriechtieren in die Haare schmierten, um diese steif und fest werden zu lassen, damit sie sie zu grotesken Türmen formen konnten.
Es reizte sie eher, dass sich Asmodeus auf den Spaß einließ, sich bemalen zu lassen, wo die Lage im Moment doch so ernst war. Sie fürchtete, der Dämon könnte auf den Geschmack kommen, ein weiteres Blutbad anzurichten.

So griff sie nach der Hand des Medicus, doch dieser wehrte ab. Seine Ausrede, nach Kanuha sehen zu müssen, stieß bei der Lichtmagierin auf Skepsis. "Du bist nicht für sie verantwortlich." Das aus dem Munde einer Heilerin, die selbst in feindliches Gebiet eindringen würde, um dort einen Verletzten zu behandeln? Das war doch nicht Mallahall!
Sie stockte, erkannte selbst, was sie soeben gesagt hatte und dass es falsch war. Seufzend schüttelte sie den Kopf. "Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen. Natürlich bist du für sie verantwortlich, im gleichen Maß wie ich. Wir sind schließlich Heiler." Ja, das waren Worte, die zu ihr passten. Sie schaute auf, Asmodeus direkt ins Gesicht. Ihr saphirblauer Blick flackerte nervös.
"Bitte, Mallahall … ich werde nicht freiwillig mit dir dorthin kommen." "Du weißt nicht, was er getan hat … doch, sicher weißt du es. Er erzählt dir davon, oder? Aber er verdreht die Worte, lässt seine Taten harmlos erscheinen." Sie griff wieder nach seiner Hand, dieses Mal aber, um sie zu halten – um sich daran festzuhalten. Ihre Finger drückten die seinen. Ihre Handfläche war verschwitzt.
"Ich bin seine Herrin, er hat mich dazu gemacht. Aber ich kann ihm nicht mehr standhalten, nicht einmal mit Unterstützung. Aurelius, er hat nichts gelernt. Er spielt falsche Spiele mit uns. Wir sind nur Bauern auf einem Schachbrett, auf dem er es wagt, Dame zu spielen. Er gestaltet die Regeln, wie es ihm passt und setzt alle Mittel ein. Und er tötet …" Sie seufzte. Das, was für Asmodi nur eine kleine Nebenhandlung aus Langeweile gewesen war, hatte sich tief in Mallahall eingebrannt. Sie hatte den Goblin nicht einmal gekannt, geschweige denn gesehen. Sie hatte nur erfahren, dass Asmodi ihm grundlos das Leben genommen hatte. Und das war der schmerzende Knackpunkt.
Sie blinzelte mehrmals. Ihre Augen brannten. Ihre Stimme war nur ein Flüstern, als sie sich zitternd erhob: "Meister Adelmund hat immer an das Gute geglaubt und dass es in jedem lebenden Wesen steckte. Er wollte es beweisen, um neue Bündnisse zu knüpfen – eigentlich zwischen dunklen Völkern und den Menschen, aber er wollte es auch bei Dämonen versuchen, wie er mir gestand. Er hat sein Leben dafür gegeben, diesen Weg zu gehen und ich wollte ihn fortsetzen. Ich glaube an diese Theorie – glaubte. Sie erwies sich … als falsch." Adelmunds Opfer war somit umsonst gewesen. "Ich kann dich verstehen. Du willst ihn ebenso wenig aufgeben wie ich, aber wir haben versagt. Wir sind nicht in der Lage, ihn am Töten zu hindern. Er wird es tun, wieder und wieder. Willst du die Verantwortung auf dich ziehen, dass er eines Tages vielleicht Zanraia die Gedärme heraus reißt – oder Castus zerfetzt?" Ihre Hand zitterte. "Wir können ihn nur noch dämmen – damit du dein Leben mit deiner Familie leben kannst." Andernfalls hätte Mallahall ihn wohl erneut ausgetrieben und im gleißenden Licht ihrer Magie zugrunde gerichtet.
"Was ist es, das du mir erzählen wolltest?", fragte sie, um das Thema erst einmal zu wechseln. Sie spürte instinktiv, dass sie den Medicus nicht hatte überreden können. Er würde ihr immer noch nicht folgen. Er glaubte noch an das, wozu sie voller Verzweiflung nicht mehr den Glauben besaß. Sie wünschte, sie könnte sich anschließen.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Montag 7. Februar 2011, 19:48

“Du bist nicht für sie verantwortlich.“ Asmodeus runzelte irritiert die Stirn. So kannte er Mallahall gar nicht. „Mallahall…“ Begann er sanft doch die Maga bemerkte ihren Fehltritt von selbst. Er legte seinen Kopf schief und seufzte mit ihr. Dort in Kosral war ein wesentlicher Teil von Mallahall di Scanwiss zerstört worden und er war sich nicht sicher ob diese Wunde heilen würde. Vielleicht ja, aber Narben würden bestimmt bleiben. Tiefe Narben. So blutend und offen wie ihre Seele im moment war, konnte der Medicus verstehen dass es ihr beinahe unmöglich wurde die Bürde einer Dämonenherrin noch weiter tragen zu können. “Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen. Natürlich bist du für sie verantwortlich, im gleichen Mass wie ich. Wir sind schliesslich Heiler.“

Asmodeus trat näher an sie heran, er legte seine grossen Hände auf ihre Schultern und drückte diese leicht. „Ist schon gut Mallahall. Ist schon gut.“ Hauchte er ihr beruhigend zu. „Es ist keine einfache Zeit für dich. Für uns alle nicht. Aber dich hat es am schwersten getroffen.“ Mallahall kam auf den Dämon zu sprechen. Der Medicus war sich nicht sicher, aber er hatte das Gefühl die Taten des Dämons waren für sie beinahe noch schwerer zu ertragen als jene von Hagen…nein. Bei aller Selbstlosigkeit dies konnte nicht sein. Hatte sie überhaupt schon über die Vorkommnisse gesprochen? Hatte sie sich ausgeweint? Geklagt? Wut und Ohnmacht geäussert? Sich das Leid von der Seele geschrien?

Nein hat sie nicht! Stattdessen überdeckt sie ihren Schmerz indem sie mich denunziert und verteufelt!“ Knurrte ASmodi. Sei Still! Doch Aurelius befürchtete, dass sein Parasit vielleicht nicht unrecht hatte mit dem was er soeben gesagt hatte. Aber du hast gemordet Asmodi… dafür wirst du noch bluten. Was sind denn das für neue Töne hah!?! Dafür wirst du noch bluten?! PFFF!! ICH MUSSTE IHN TÖTEN um meine Gefährlichkeit unter Beweis zu stellen, dort hätte ich noch ein Anführer sein können! Einer dieser dummen Goblins hat dann alles versaut… und darum wurde sie auch vergewaltigt! Weil ein dummer Goblin meine Kräuterunverträglichkeit entdeckt hatte! Hätte ich doch ihn getötet ruharharhrah! Wer zwischen den Zeilen las, konnte zum Schluss kommen dass sich Asmodi durchaus betreffend Mallahalls Schicksal schuldig fühlte.

“Du weisst nicht was er getan hat… doch, sicher weisst du es. Er erzählt dir davon, oder? Aber er verdreht die Worte, lässt seine Taten harmlos erscheinen.“ Asmodeus nickte nur. „Ja, er hat mir von dem Goblin erzählt. Er bestreitet den Mord nicht.“
“Ich bin seine Herrin, er hat mich dazu gemacht. Aber ich kann ihm nicht mehr standhalten, nicht einmal mit Unterstützung. Aurelius, er hat nichts gelernt. Er spielt falsche Spiele mit uns. Wir sind nur Bauern auf einem Schachbrett, auf dem er es wagt, Dame zu spielen. Er gestaltet die Regeln, wie es ihm passt und setzt alle Mittel ein. Und er tötet…“
Asmodi konnte tatsächlich Schachspielen, weil Aurelius es konnte. Sie hatten es oft gemeinsam gespielt. Das war durchaus interessant gewesen weil sie ja die Gedankengänge des jeweils anderen mithören konnten.

Endlich erkennt sie sich als das was sie ist! Ach sei still, es stimmt doch gar nicht. So ein guter Spieler warst du nie! SCHWEIG! Sie… erkennt nicht dass sie die Dame ist im Spiel. Die… weisse Dame. WARUm immer diese vermaledeiten Schachgleichnisse häh?! Mein Spiel war es gewesen diese Bande von Dunkelelfen zu infiltrieren um einen möglichst guten Status zu erlangen. Ich konnte nicht wissen dass diese Bastarde mir Kräuter aufs Zimmer bringen würden! Schon gut… beruhige dich Asmodi! Aurelius rieb sich die Schläfen. Wer ihn kannte mochte wohl erahnen wann er in einen Zwist mit seinem Dämon geriet, denn wenn dies der Fall war, litt für einige Sekunden seine Aufmerksamkeit. Aber offenbar hatte Asmodi den Goblin doch nicht grundlos getötet… oder hatte er sich diese Begründung inzwischen zurechtgelegt um sich jetzt besser darzustellen. Aurelius wusste es nicht denn er hatte keine Erinnerung an das Geschehene.

“Meister Adelmund hat immer an das Gute geglaubt und dass es in jedem lebenden Wesen steckte.“ Asmdoeus nickte seufzend. „Ja. Das hat er.“ Gerne hätte er diesen Mentor länger und besser kennengelernt. Er hatte vieles durch ihn lernen können und hatte den Umgang mit seinem Dämon damals gut Schulen können. Diesen Mord hatte er seinem Dämon noch nicht verziehen. Denn jener war wirklich bösartig geplant gewesen und hatte nur dem einen Zweck gedient Mallahall zu quälen.
“Er wollte es beweisen, um neue Bündnisse zu knüpfen – eigentlich zwischen dunklen Völkern und den Menschen, aber er wollte es auch bei Dämonen versuchen, wie er mir gestand. Er hat sein Leben dafür gegeben, diesen Weg zu gehen und ich wollte ihn fortsetzen. Ich glaube an diese Theorie – glaubte. Sie erwies sich … als falsch." „Ja… die aktuellen Geschehnisse lassen dies auch bezüglich den dunklen Völkern vermuten. Aber…“ Doch Mallahall liess sich nicht unterbrechen.
“Adelmunds Opfer war somit umsonst gewesen.“ Asmodeus schüttelte vehement den Kopf. „N…nein das war es nicht… nein!“

"Ich kann dich verstehen. Du willst ihn ebenso wenig aufgeben wie ich, aber wir haben versagt. Wir sind nicht in der Lage, ihn am Töten zu hindern. Er wird es tun, wieder und wieder. Willst du die Verantwortung auf dich ziehen, dass er eines Tages vielleicht Zanraia die Gedärme heraus reißt – oder Castus zerfetzt?" SOWAS WÜRDE ICH NIE TUN! Ereiferte sich der Dämon. Asmodeus hob beschwichtigend die Hände.

"Wir können ihn nur noch dämmen – damit du dein Leben mit deiner Familie leben kannst." „A..ber…er…ist sein Vater. Du willst Castus Vater eindämmen?“ Asmodeus rieb sich die Stirn. „Adelmunds Opfer war nicht um sonst gewesen. Durch ihn konnte der Dämon lieben lernen… Castus… wäre nie zur Welt gekommen wenn er nicht gewesen wäre… erinnerst du dich noch an…Seelchen? All diese Dinge… waren erst durch sein Opfer entstanden… Es war nicht umsonst gewesen und Asmodi hat gelernt. Doch er leidet unter Rückfällen…w..wie..ein Alkoholiker manchmal der Versuchung nicht wiederstehen kann… ich weiss die Folgen eines Rückfalls sind bei einem Dämon viel drastischer und verheerender… aber… er gehört zu uns… er gehört zu Zanraia auch wenn sie ihn im Moment nicht mehr will. Ich komme mit dir, aber nur damit ihr mich anhört.“

"Was ist es, das du mir erzählen wolltest?" „Lass uns etwas gehen.“ Asmodeus setzte sich in Bewegung. Er erzählte Mallahall wie er in der Fleischhütte gewesen war, die Bemalung mit dem Blut und die Begegnung mit dem heiligen Tiger. „Iaszar. Heisst der Tiger. Asmodi meint er ist ein Gott und er scheint den Tabiki heilig zu sein. Er gewährt Asmodi den Aufenthalt. Die Existenz hier.“
Asmodi merkte dass er nun langsam mit Informationen rausrücken musste. Er sagte, er würde mich jagen… wenn ich ihm einen Grund dafür gebe… und er sagte er könnte weit effizientere Dinge tun als das Eindämmen…“ Aurelius blieb stehen. „Oh.“
Er blickte Mallahall an. „Asmodi sagt, der Tiergott hätte ihn gewarnt. Er würde ihn dulden, doch wenn er sich einen Fehltritt erlaubt, wird er ihn jagen. Und ihn schlimmer strafen als es eine Eindämmung je könnte.“

Er blickte voran. Er musste sie einfach ansprechen er hatte das Gefühl die Maga stand unter einer unglaublichen Anspannung. Vielleicht würde es ihr Erleichterung verschaffen wenn er es Ansprach. Er drehte sich zu Mallahall um und legte ihr wieder die Hände auf die Schultern. "Mallahall... Asmodi...hat mir auch davon erzählt was in Kosral passiert ist... es...tut mir sehr leid..." Er führte sie zu einer Bank. Bat sie sich hinzusetzen. "W...wie...konntest...du dies verkraften?"

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Februar 2011, 19:44

Er musste es vergessen haben. Vielleicht hatte Mallahalls Austreibung des Dämons dafür gesorgt. Als Aurelius alt geworden war, könnte ein Teil seiner Erinnerungen darunter gelitten haben. Er hatte vollkommen vergessen, was ihm sein Parasit bereits schon in Kosral gestanden hatte. Die Lichtmagierin war von diesem dunkelelfischen Kommandanten frisch nach ihrer Operation vergewaltigt worden. Zwar hatte sie sich bislang niemandem konkret dazu mitgeteilt, aber sie hatte sich dem Aurelius in die Arme geworfen und leise an seiner Schulter geweint. Das schien nicht genügt zu haben. Mallahall wirkte so anders, so viel kühler. Zugleich machte sie einen erschöpften Eindruck. Sie konnte und wollte nicht mehr Herrin des Wesens sein, das sich in seinem Körper eingenistet hatte und seither Celcia unsicher machte. Immer und immer wieder. Sie wollte das nicht länger zulassen. Sie und auch Asmodeus' weitere Freunde ertrugen es offenbar nicht länger. Eine Eindämmung war ihrer Meinung nach die einzige Möglichkeit, die Welt vor Asmodi zu schützen, ohne Aurelius zu verlieren.

Er hatte so viele schreckliche Dinge getan. Er mordete weiter, scheinbar grundlos. Jedenfalls war Mallahall der Meinung, sie ließ sich darin nicht beirren. Am tiefsten traf sie jedoch wohl, dass sie sich eingestehen musste, dass all ihre Mühen und Hoffnungen, Asmodi eines Tages so weit zu zivilisieren, dass auch er einen Platz in dieser Welt fand, sich als nichtig herausstellten. Somit waren auch Adelmunds Mühen umsonst gewesen – und sein Tod.
"N…nein, das war es nicht … nein!"
Mallahall schüttelte seufzend den Kopf. Nun war es an ihr, ihre Hände auf die Schultern des anderen zu legen. Ihre waren viel kleiner und die Haut sanfter. Trotzdem wiesen die Finger leichte Schwielen auf – Heilerhände. Man fühlte, dass sie oft damit arbeitete. Sie seufzte, wollte etwas sagen, entschied sich letztendlich aber doch noch dagegen. Sie hatte bereits alles gesagt. So sehr das Herz dabei auch schmerzte. Sie war müde, wollte Etelins Vorhaben nur noch hinter sich bringen. Vielleicht könnte sie anschließend eine Weile ruhen. Seelenruhe…

Asmodeus gab noch nicht auf. "A…ber … er … ist sein Vater. Du willst Castus' Vater eindämmen?"
Sie schwieg, lauschte der Argumentation ihres Gegenübers. Lieben gelernt? Hatte er das denn wirklich. "Zwischendurch vielleicht. Aber es hat gelitten. Dass er den eigenen Sohn als Wurfgeschoss verwendete, beweist es doch. Ebenso, dass er plötzlich einer Elfe nachsteigt, die er nicht einmal richtig kennt. Wie kann man da von Liebe sprechen?" Abermals schüttelte Mallahall ihren Kopf, dass die goldenen Strähnen wie weicher Honig über ihre Schultern flossen. "Wahrscheinlich hat er immer noch nicht ansatzweise begriffen, was Liebe ist. Nun, wie auch? Er ist ein Dämon. Ein Wesen, dem Liebe kein Begriff ist."

Asmodeus versuchte es weiter. Er verglich das Verhalten seines Dämons mit einem Rückfall eines Alkoholikers. Sicherlich kannte er jene armen Gestalten, die es meist nur zeitweise schafften, aus ihrem Teufelskreis der Trunkenheit und Selbstzerstörung herauszubrechen. So viele waren einfach nicht stark genug.
Die Lichtmagierin mochte einer Sucht wie Alkohol nicht frönen, aber teilte sie diese Hilflosigkeit. "Ich habe keine Kraft mehr dafür. Ich schätze, damit stehe ich nicht allein da." Sie schaute dem Medicus mit traurigem Blick in die Augen. "Sprich dich auch bei den anderen aus, wenn sie dir zuhören wollen. Ich fürchte jedoch, ihre Ohren sind es ebenso leid wie die meinen, Asmodi weiterhin in Schutz zu nehmen oder seine Taten zu verharmlosen. Wir müssen uns endlich der Wahrheit stellen. Er gehört nicht hierher, er ist niemand, der ein Kind erziehen oder auf Celcia wandeln sollte. Er ist nur eines: eine Gefahr. Wir müssen diese Gefahr bannen."

Damit wechselten sie das Thema. Asmodeus sah wohl ein, dass es nötig war. Andernfalls verrannten sie sich nur. Er musste, wenn er schon weiter argumentieren wollte, mit allen sprechen. Daher lud er Mallahall auf einen Spaziergang ein. Noch wollte er nicht zur Hütte gehen, in der der Lich und sein Ritual auf ihn warteten.
So schlenderten sie an den Eingeborenen und ihren Behausungen vorbei. Die Luft war warm und drückend. Insekten schwirrten umher. Der benebelnde Duft einiger mannsgroßer Blütenkelche in der Nähe schwängerte die Luft und machte etwas benommen, wenn man den fleischigen Blättern zu nahe kam. Die Tabiki hielten sich von ihnen fern, aber sie sammelten andere Blätter, Früchtestauden und Nüsse – zumindest die Frauen. Es war ersichtlich, dass sich diese Kultur die Aufgaben teilte wie man es aus vergangenen Zeiten zivilisierterer Völker gewohnt war. Die Männer waren Krieger und Jäger. Nur wenige befanden sich im Dorf und wenn, dann hockten sie aufmerksam auf Ästen oder Plattformen und beobachteten das Geschehen. Die Frauen waren Sammlerinnen, behüteten teilweise aber auch ihren Nachwuchs. Und dieses Leben führten sie scheinbar unter einem schwarzweißen Tigergott.
Asmodeus erzählte Mallahall von seinen Erlebnissen draußen im Dschungel. "Deshalb bist du mit Blut beschmiert", kommentierte sie. Nun machte es mehr Sinn und war keine Albernheit ihres Freundes gewesen, für die sie nur wenig Verständnis hatte aufbringen können. Nein, jetzt wuchs gar Faszination in ihr für diese bei den Dschungelmenschen offenbar übliche Tradition. Und es stimmte sie nachdenklich. "Ich kenne diese Gottheit nicht, diesen Iaszar. Ob er auf gleiche Ebene zu setzen ist wie Lysanthor? Dann würde es für Asmodi sprechen, wenn er ihm den Aufenthalt gewährt. Er fürchtet ihn nicht … weil er die Mittel hat, ihn zu vernichten?" Der Medicus bestätigte es. Mallahall nickte.
"Natürlich … wird er sich nicht dauerhaft daran halten." Sie klang sehr ernst, als sie es sagte. Es lag nicht der Hauch von Zweifel in ihrer Stimme – dafür eine Spur von Enttäuschung. Sie ahnte, dass Asmodi das Privileg, hier weilen zu dürfen, verletzen würde. Vielleicht brach er es sogar ganz. Die Magierin ließ den Kopf hängen.

Da legte ihr jemand plötzlich die Hände auf die Schultern. Sie sah auf. Asmodeus stand ihr erneut gegenüber. Sein Blick war nicht minder ernst als ihrer von eben, zugleich allerdings besorgt. Sie ließ sich daher ohne jeglichen Widerstand zu etwas führen, das sie als Bank verwenden konnten: ein umgestürzter Baumstamm. Eigentlich war es nur ein Ast, der von einem der gewaltigen Mammutbäume abgebrochen war. Er genügte, dass sich zwanzig Menschen darauf hätten niederlassen können.
"Ich weiß, dass Asmodi es dir erzählt hat. Weißt du es nicht mehr? Du hast mich bereits getröstet." Sie musterte den Medicus und wusste nun, dass er es dennoch erneut ansprechen wollte. Er erkundigte sich nach ihrem Befinden. Wie kam sie mit dieser schlimmen Tat zurecht.
"Es ist passiert, mach dir um mich keine Sorgen." Sie hielt sich unbewusst den Unterleib. Irgendwo dort auf ihrem schlanken Bauch befand sich eine Narbe, vernähtes Resultat eines beinahe tödlichen Schwertstreiches der Dunkelelfen. Diese Verletzung meinte er allerdings nicht. Mallahall wusste das. Sie wusste, worauf er ansprach.
"Es …" Sie holte Luft. Dann endlich sprach sie sich die eigenen Sorgen von der Seele, wobei sie den Blick ihres Freundes mit großer Sorgfalt mied. Ihre Wangen färbten sich rötlich. Scham?
"Meine Periode ist überfällig, seit etwa drei Tagen." Der Griff um ihren Leib festigte sich, nur damit Mallahall im nächsten Moment nach Asmodeus' Arm greifen konnte. Sie klammerte sich daran, bis ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Sorgenfalten legten sich auf ihre sonst so glatte Stirn. "Ich bin nicht bereit, ein dunkelelfisches Kind auszutragen. Ich will es nicht aufziehen. Es würde mich stets … daran erinnern. Aber ich kann es nicht mithilfe von Kräutern … entfernen. Ich bin Heilerin, Lichtmagierin und ich bete zu Lysanthor. Verstehst du mich? Ich kann doch kein Leben auslöschen, wenn es meine Pflicht ist, Leben zu erhalten." Endlich ließ sie seinen Arm los. Ihre Hand zitterte leicht, also barg Mallahall sie rasch unter der anderen. Beide ruhten nun auf ihrem Schoß und darüber … wuchs ein Halbelf heran? "Ich habe Angst." Ihre Stimme war nichts weiter als ein geflüstertes Krächzen. "Es wird ein Dämon."
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Montag 14. Februar 2011, 18:09

"Zwischendurch vielleicht. Aber es hat gelitten. Dass er den eigenen Sohn als Wurfgeschoss verwendete, beweist es doch. Ebenso, dass er plötzlich einer Elfe nachsteigt, die er nicht einmal richtig kennt. Wie kann man da von Liebe sprechen?" „Ja… das mit Castus hätte er niemals tun dürfen.“ Ich weiss verflucht! Aber wie würde es dir gehen wenn dein grösster Stolz sich plötzlich als verweichlicht erweist?! Ich hätte ihn bestimmt nicht weggeworfen! JA DU BIST OHNEHIN EIN HEILEIGER! Aurelius schüttelte den Kopf und rieb sich abermals die Schläfe. Es machte im Moment keinen Sinn mit dem Dämon zu diskutieren, dieser schien im Moment zu angespannt zu sein. Für den zweiten Vorwurf jedoch hatte er eine Erklärung. „Er… ist verzaubert Mallahall. Die Fee hat einen Liebeszauber auf ihn ausgesprochen, auch wenn ich jetzt darüber spreche hört er dies nicht. Er ist sich nicht bewusst dass diese Liebe nicht echt ist… aber er empfindet sie! Das ist doch das erstaunliche! Ich habe Cinnamin gebeten den Zauber noch nicht von ihm zu nehmen, weil er auf sie im Moment am besten hört – auch ohne Befehle.“
"Wahrscheinlich hat er immer noch nicht ansatzweise begriffen, was Liebe ist. Nun, wie auch? Er ist ein Dämon. Ein Wesen, dem Liebe kein Begriff ist." „Er…gehört auch nicht mehr in den Harax Mallahall. Dort wird er ja von seinem eigenen Schöpfer für einen Versager gehalten! Er ist freilich kein Mensch, aber auch kein richtiger Dämon mehr. Wir sollten ihn jetzt nicht aufgeben!“

"Ich habe keine Kraft mehr dafür. Ich schätze, damit stehe ich nicht allein da."“Das…verstehe ich natürlich.“ Brummte Aurelius. „Wir können nach Zyranus gehen, angesichts der aktuellen Lage erscheint mir dies im Moment ohnehin als einer der wenigen sicheren Plätze hier in Celcia. Dann kann ich zu Jolanta Synapse zurück in die Forschungsabteilung, werde dort sicher verwahrt und ihr könnt Abstand vor mir… und besonders vor dem Dämon nehmen ohne euch sorgen zu müssen dass er ausser Kontrolle gerät.“
Aurelius war also offenbar bereits seine Privatsphäre und seine Freiheit aufzugeben um dem Dämon einen Platz auf Celcia zu erhalten.
"Sprich dich auch bei den anderen aus, wenn sie dir zuhören wollen. Ich fürchte jedoch, ihre Ohren sind es ebenso leid wie die meinen, Asmodi weiterhin in Schutz zu nehmen oder seine Taten zu verharmlosen.“ Aurelius nickte nur und seufzte. Es schmerzte ihn Mallahall so müde und ausgelaugt zu erleben.
“Wir müssen uns endlich der Wahrheit stellen. Er gehört nicht hierher, er ist niemand, der ein Kind erziehen oder auf Celcia wandeln sollte. Er ist nur eines: eine Gefahr. Wir müssen diese Gefahr bannen." „Ja… deshalb werde ich auch den anderen diesen Vorschlag machen. Eine Bannung ist nicht sicher, er hat es schon einmal geschafft auszubrechen. Bis dorthin solltest du ihn mit klaren Befehlen im Zaum halten… ich weiss das ist schwer Mallahall und es tut mir leid dass ich dir diese Bürde nicht abnehmen kann.“
“Ihr sprecht über mich als wäre ich ein Tier!“ Beschwerte sich der Dämon. Du bist ein Vieh! Erwiderte Aurelius klar. “Du tust jetzt was ich dir sage wenn du deinen Pelz retten willst! Selten äusserte sich der Medicus seinem Dämon so klar. Der Medicus und auch die Heilerin sahen ein dass sie an diesem Punkt nicht weiterkommen würden, so wechselten sie das Thema. Asmodeus erzählte von seinen Erlebnissen mit der Gottheit.
"Deshalb bist du mit Blut beschmiert" Er blickte an sich herunter. „Ja… ich dachte ich lasse es, denn die Tabiki reagieren positiv darauf, sie grüssen mich und scheinen mich nun in ihren Reihen zu akzeptieren.“

Es hätte auch gar nicht zum eher ernsteren Wesen des Medicus gepasst dass er sich einfach so beschmieren lassen hätte.
"Ich kenne diese Gottheit nicht, diesen Iaszar. Ob er auf gleiche Ebene zu setzen ist wie Lysanthor? Dann würde es für Asmodi sprechen, wenn er ihm den Aufenthalt gewährt. Er fürchtet ihn nicht … weil er die Mittel hat, ihn zu vernichten? Aurelius lächelte. „Nun ich bin Lysanthor nie begegnet aber die Augen dieses Tieres… waren nicht von dieser Welt und ich habe ihn gehört. Er hat mit mir gesprochen, gedanklich. Wie auch mit dem Dämon. Er hat ihn sofort in mir erkannt. "Natürlich … wird er sich nicht dauerhaft daran halten." Ich habe grössten Respekt vor diesem Götterwesen… und ich glaube Asmodi auch. Menschen mögen ihm gleichgültig sein… aber ich glaube bei einem Gott ist selbst ein Dämon vorsichtig.“
Es schmerzte ihn zu sehen wie Mallahall den Kopf hängen liess. Wieder hatte sie eine unglaublich schwere Zeit zu überstehen zuletzt hatte sie so ausgesehen als Adelmund gestorben war.

Er wollte ihr helfen und er war der Meinung dies ginge nur, wenn sie reden konnte. Si ehockten sich auf einen Baumstamm. "Ich weiß, dass Asmodi es dir erzählt hat. Weißt du es nicht mehr? Du hast mich bereits getröstet." „Oh…“ Er kratzte sich am Hinterkopf. „Nein, tut mir leid.“
"Es ist passiert, mach dir um mich keine Sorgen." „Ich bin Arzt Mallahall… es gehört zu meiner Berufung mir Sorgen zu machen.“ Versuchte er sie sanft aufzumuntern. Er legte seine Hand auf ihre, zog sie von ihrem Unterleibt weg und hielt sie.

"Es …" Er blickte zu ihr auf. Er drängte sie nicht. Wartete ab. Hielt ihre Hand fest.
"Meine Periode ist überfällig, seit etwa drei Tagen." Seine Augen weiteten sich. Natürlich dachte er sofort an dasselbe wie sie. Es war die erste emotionale Reaktion. Eine Schwangerschaft, entstanden aus der Vergewaltigung! Sein Herzschlag beschleunigte sich. Seine Gedanken rasten. Rationalität versuchte die Vorherrschaft einzunehmen. 3 Tage erst, so ein Erlebnis kann die Regel auch stören ohne eine Schwangerschaft als Ursache zu haben. Vielleicht auch aufgrund ihrer damaligen Verletzung kann es zu Blutungsunregelmässigkeiten kommen. Es muss nicht zwingend eine Schwangerschaft sein! Ich weiss nicht wie es sich mit der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit zwischen Menschen und Dunkelelfen verhält. Bei Rassenmischungen kommt es viel öfter zu einer Abstossungsreaktion und zum Abort. Er liess sie los. Schaute sie an.
"Ich bin nicht bereit, ein dunkelelfisches Kind auszutragen. Ich will es nicht aufziehen. Es würde mich stets … daran erinnern. Aber ich kann es nicht mithilfe von Kräutern … entfernen. Ich bin Heilerin, Lichtmagierin und ich bete zu Lysanthor. Verstehst du mich? Ich kann doch kein Leben auslöschen, wenn es meine Pflicht ist, Leben zu erhalten." „Ja… Mallahall… ich verstehe.“ Er griff wieder zu ihren Händen und hielt sie fest.

"Ich habe Angst." „Ganz ruhig Mallahall. Atme tief durch. Du bist gerade sehr aufgewühlt…“ Es lag an ihm nun vernünftig und rational zu denken.
"Es wird ein Dämon." „Shhh…“ Er zog sie in die Arme, hielt sie fest umschlungen. Gab ihr Sicherheit. „Hör zu Mallahall es sind erst 3 Tage ja? Diese Unregelmässigkeit kann durchaus mal vorkommen. Du hattest viel Stress in letzter Zeit und als dich dieser Bastard verletzt hat hast du auch viel Blut verloren. Dies kann auch zu einer Blutungsunregelmässigkeit führen… Du solltest dir noch etwas Zeit geben.“ Er hielt sie eng umschlungen, streichelte über ihre Haare. Er hatte im Krieg viele Abtreibungen durchgeführt, denn der Krieg forderte viele Opfer besonders Frauen der unterlegenen Seiten oder einfache Bürger vom Land. Er würde es tun. Wenn sie tatsächlich Schwanger wäre würde er die Abtreibung durchführen.

„Bleiben wir noch etwas sitzen… danach gehen wir zurück zu den anderen und dann ruhst du dich erst etwas aus. Du hast sonst keine körperliche Veränderung verspürt?“ Er rechnete nach. Die Vergewaltigung lag noch keine zwei Wochen zurück sie war also maximal in der zweiten Woche Schwanger – wenn überhaupt. „Wenn du möchtest…kann ich einen Test machen. Dafür müsstest du mir eine Harnprobe abgeben.“ Es war nicht unbedingt die zuverlässigste Methode aber er hatte sie von einer Hebamme gelernt und von der Universität kannte er eine etwas unorthodoxere Variante welche jedoch auch ein starkes Indiz für eine Schwangerschaft lieferte. Wenn beide positiv ausschlugen…
„Ich brauche Gerstenkörner… und einen Frosch“ Brummelte er vor sich hin. Er musste zu Zanraia sie hatte die Sprache der Tabiki ja bereits sehr gut gelernt. Sie würde ihm die nötigen Utensilien beschaffen müssen.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. Februar 2011, 19:00

Mallahall nickte, wenn auch langsam. "Können wir Cinnamin eine solche Verantwortung auferlegen?" Sie fürchtete, die Elfe könne sich mit der Aufgabe ähnlich überfordert fühlen wie sie selbst. "Auch sie hat nicht verhindern können, wie Asmodi mit Castus umgesprungen ist – sie ist nicht seine Dämonenherrin." Mallahall seufzte, sah allerdings ein, dass es sinnvoll war, den Liebeszauber weiterhin aufrecht zu erhalten. Vielleicht konnte Cinnamin eingreifen, wo sie versagte.
Ich hätte nicht versagen dürfen. Ich bin doch seine Herrin. Jetzt gibt es nur noch die Eindämmung. Jene Gedanken erreichten auch Asmodi. Er schmeckte sie, wie ein Mensch den Qualm eines entfernten Feuers in der Luft schmecken konnte. Nicht nur der Dämon glaubte im Augenblick, versagt zu haben. Mallahall hatte Enttäuschung erlebt und sich in ihrer Position überfordert gefühlt. Die Austreibung war ein erster Hilferuf an die Welt gewesen, dass sie es allein nicht schaffte. Etelin hatte ihr nicht helfen können, kämpfte der Lich doch jetzt noch mit den Nachwirkungen seiner Verstandlosigkeit. Cinnamin war zu neu in der Gruppe. Sie konnte nicht alles nachvollziehen, was Asmodi jedem einzelnen abverlangte. Und Zanraia hatten sie erst vor kurzem wiedergefunden. Mallahall hätte Aurelius gebraucht.
Jetzt war er wieder für sie da, aber sie glaubte, dass es zu spät sei. Sie hatten den Weg der Eindämmung bereits betreten, aus Mangel einer anderen Lösung. Und für ein ewiges Leben in einer magischen Glaszelle für ihren Freund wollte sich die Lichtmaga unter keinen Umständen entscheiden.
"Nein, das werden wir nicht tun. Ich lasse nicht zu, dass du wieder dort unten in Zyranus landest." Sie hatte ihn gesehen, als sie damals als verkleidete Waldläuferin gekommen und ihn befreit hatte. Der Anblick hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Nie wieder wollte sie jemandem ein solches Schicksal auferlegen, nicht einmal Asmodi. Sie glaubte, außer der Eindämmung keine andere Wahl zu haben – obgleich sie sich weiterhin um den Dämon sorgte. Nach außen zeigte sie es nicht, aber er schmeckte es jetzt, da sie die Hand seines Wirtes hielt. Mallahall wünschte sich, eine bessere Lösung für sie alle zu finden. Wie sie es erwähnt hatte, ihre Hauptaufgabe war es, Leben zu erhalten. Und nach Adelmunds Theorie sollte man zwischen den Leben verschiedener Kulturen nicht unterscheiden. Auch Dämonen lebten. Wie soll ich ihn erhalten, dass er dieses Leben auch sinnvoll nutzen kann? Sie fand darauf keine Antwort, denn all ihre Versuche endeten mit Enttäuschung. Das zehrte sie in Wahrheit aus. Das und die Angst, das Resultat einer Vergewaltigung unter dem Herzen zu tragen.

"Vielleicht hast du Recht. Ich mache mir unnötig Sorgen und sollte noch abwarten. Es gibt Frauen, deren Periode für einen Monat komplett entfallen, und sie leiden sicherlich unter weniger Stress al ich." Mallahall rang sich ein Lächeln ab. Es war ein müdes Lächeln, geprägt durch die jüngsten Ereignisse, aber es war eines.
"Ich wäre dir trotzdem dankbar, wenn du diesen Test machen könntest. Ja, sei mir ein Arzt und untersuche mich." Es war fast seltsam, diese Bitte aus ihrem Mund zu hören. Sie galt ja selbst als Heilerin, aber das zeigte, wie erfahren sie war. Mallahall wusste, dass es im Moment nichts brachte, sich selbst zu untersuchen. Sie konnte als Betroffene keine sachliche Diagnose stellen.
Trotzdem, zu anderen Zeiten hätte sie vermutlich mit Asmodeus eine Diskussion begonnen. Immerhin wandte sie keine solcherlei Methoden an, um mehr über ihren Körper heraus zu finden. Sie nutzte seit jeher die Lichtmagie, wohingegen sich Asmodeus eben auf wissenschaftliche Grundlagen der Medizin berufen musste. Er beherrschte die heilende Magie nicht.
Jetzt öffnete sich sie sich erstmals ohne Hinweise über diese eher zweifelhaften Methoden selbigen. Sie war bereit, einen Urintest zu machen, dessen Mittel auf Gerste und Fröschen beruhten. "Zanraia wird die Tabiki sicherlich dazu bringen können, beides zu beschaffen. Lass uns zu ihrer Hütte gehen. Wir haben ohnehin schon zu lange hier gesessen."

Sie löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. Da Asmodeus den Weg zu Zanraias Hütte nicht kannte, führte Mallahall ihn hin und wies während des Weges auf Punkte hin, anhand derer sich der Medicus den Pfad einprägen konnte. Eine besonders auffällige Wurzel, ein dichter Strauch vor Pollen überquellender Blumen, die Schnitzerei eines Tabiki in einen Stamm oder interessant aufgetürmte Steine. Dies alles würde helfen, sich in der Dichte des Urwaldes zurechtzufinden.
Schließlich erreichten beide eine Hütte, die zivilisierte Völker sofort als Baracke bezeichnet hätten. Sie stand windschief zwischen den kutschengroßen Wurzeln eines Baumes, dessen Krone vom Boden aus nicht mehr erkennbar war. Aber er besaß tief hängende Zweige, die teilweise sogar das Dach der Hütte ergänzten. Die Tabiki hatten ansonsten Querhölzer verwendet und sie mit Lianen aneinandergebunden. Durch dichtes Geäst und getrockneten Lehm war so ein stabiles Dach entstanden. Die Hütte besaß keine Fenster, sondern nur eine Tür, die im Grunde nichts weiter als ein offener Durchgang war. Nachts konnte sich hier allerlei Getier einfach ins Innere begeben. Neben dem Durchgang lag ein mannsgroßes Rindenstück.
Man erkannte dennoch, dass sich ein chaotischer Mensch wie Zanraia dort häuslich eingerichtet hatte. Die Kanten des unförmigen Daches waren mit Vogelfedern und bereits welkenden Blüten behangen. Vor dem Eingang lag ein Fellfetzen. Anscheinend stellte er einen Fußabtreter dar und wurde offensichtlich oft genutzt, denn er stand vor Schmutz.
Steine, die groß genug waren, dass man sie als Sitzmöbel nutzen konnte, waren vor der Hütte kreisförmig aufgebaut worden. Genau dort hockte Cinnamin. Sie arbeitete gerade mit kleinen Lianen-Enden, die sie ineinander verflocht. Davon hatte sie schon einige hergestellt.
Die Elfe winkte, als Mallahall und Asmodeus sich näherten. "Schaut mal her!", erklang ihre glockenhelle Stimme. Sie hob die verflochtenen Stücke hoch. Nun erkannte man, dass sie auch untereinander verbunden waren und so eine Art Lianenteppich bildeten. "Ich mache unsere Betten. Zanraia hat mir gezeigt, wie es funktioniert."
Die Erwähnte trat zusammen mit Etelin aus der Hütte. Beide schauten nicht sehr begeistert. Sie waren auf Asmodeus weitaus weniger gut zu sprechen als Cinnamin. Trotzdem schenkte Zanraia ihrem Liebsten ein Lächeln. Dem Menschen warf sie nichts vor, ihn liebte sie.
"Seid ihr bereit?", erkundigte sich der Lich. Er hatte sich einen neuen Stab gesucht. Vielleicht benötigte er ihn für das neue Eindämmungsritual. Mallahall hatte erwähnt, dass er es dieses Mal anders durchführen wollte. Der Stab, den seine Hand nun umschloss, bestand aus einem knorrigen Holz. Er teilte sich in drei Zweigarme auf, die sich wie ein Zopf umschlangen. Kleinere Triebe gingen davon ab, aber keiner von ihnen trug auch nur mehr ein Blatt. Am oberen Ende wuchsen die Zweige wieder zu einem ganzen zusammen und bildeten einen rundgeschliffenen Abschluss. Inmitten des Zopfes existierte ein kleiner Hohlraum, den Etelin mit einem schwarzen Stein gefüllt hatte. Seine Oberfläche war absolut glatt, so dass er aufblitzte, wenn der Lich den Stab bewegte.
"Bevor wir mit der Eindämmung beginnen, möchte Asmodeus noch ein paar Worte sagen", entgegnete Mallahall. Alle Blicke richteten sich auf den Medicus.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Freitag 18. Februar 2011, 22:20

"Können wir Cinnamin eine solche Verantwortung auferlegen?" Aurelius blickte sie an. „Sie kann den Zauber jederzeit stoppen wenn es ihr zu viel wird. Ausserdem muss Asmodi noch immer auf deine Befehle hören und Etelin, Zanraia und ich sind ja auch noch da. „Du…weisst dass er mithört oder?“ Und ob sie das weiss! Sie steht geradezu darauf immer wieder zu erwähnen wie Sinnlos diese ganze Plackerei gewesen ist! WAS WILL SIE EIGENTLICH VON MIR RHRhrhrhrhr?! War der Dämon etwa enttäuscht weil er sich wahrlich Mühe gegeben hatte?
Von seinen Anstrengungen war tatsächlich nicht viel zu erkennen schliesslich hatte der Dämon Mallahall oft genug in ihrem Vorhaben sabotiert und damit deutliche Rückschläge provoziert. Warum sollte es bei dem Goblin ein anderes Motiv gegeben haben? Nutzte der Dämon nicht eher die Umstände des Krieges um seine Taten zu rechtfertigen wie es viele brutale Soldaten und Söldner es auch taten?

"Auch sie hat nicht verhindern können, wie Asmodi mit Castus umgesprungen ist – sie ist nicht seine Dämonenherrin." Der Dämon brüllte auf. Aurelius hielt sich kurz die Ohren zu. Er zuckte bei dem wütenden Schrei seines Parasiten sichtlich zusammen und ächzte kurz. „Er…bereut was er getan hat.“ Brachte der Medicus knapp hervor.
Asmodi wurde still, spitzte die Ohren. Er war äusserst empfänglich für Emotionen der Menschen, schliesslich gehörte es zu seiner dämonischen Kraft eben jene Seelenqualen in einem Menschen auszulösen. Dafür musste er aber sein Versagen erkennen, seine Ängste spüren und seine Zweifel nähren. Was war eigentlich dein hilfreicher Anteil in letzter Zeit gewesen häh? Knurrte Asmodi Aurelius entgegen und diese Anschuldigung wog schwer auf Aurelius Seele. Hätte er mehr tun können, tun müssen? Er seufzte und senkte sein Haupt. Jetzt war er da und jetzt versuchte er zu kitten was während seiner Abwesenheit in die Brüche gegangen war. Asmodi spürte die Zweifel der Maga. Sie ist nicht gänzlich von ihrer Entscheidung überzeugt Aurelius. Streng dich mehr an! Streng du dich mehr an wenn sie dich sprechen wollen Asmodi! RHRHRHRH! Fauchte er zur Antwort.

"Nein, das werden wir nicht tun. Ich lasse nicht zu, dass du wieder dort unten in Zyranus landest." „Es sah vermutlich schlimmer aus als es war! Ausserdem könnten die Zyraner doch helfen!“ Sicherlich wären sie dazu nicht mehr bereit, jetzt nachdem er geflohen war. In ZYranus galten die beiden noch immer als Flüchtlinge. „Dir gegenüber werden sie vielleicht sogar Milde walten lassen wenn du mich zurückbringst Mallahall. Bald wird es nirgendwo auf CElcia mehr sicher sein und Zyranus halte ich für die einzige Bastion die selbst für die Dunkelelfen sehr zu knacken sein würde.

Dann wechselten sie das Thema denn ein weiterer Zentner belastete Mallahalls Herz. Die mögliche Frucht einer Vergewaltigung die sie vielleicht unter ihrem Herzen trug. Aurelius übernahm der rationale Part in dieser Frage. Er musste, er konnte sich jetzt nicht mit Emotionen auseinandersetzen. Seine würden kommen – danach, wenn er ein Ergebnis hatte doch nun musste er ihr beistehen – als Arzt.

"Vielleicht hast du Recht. Ich mache mir unnötig Sorgen und sollte noch abwarten. Es gibt Frauen, deren Periode für einen Monat komplett entfallen, und sie leiden sicherlich unter weniger Stress al ich." Er nickte. Dennoch wollte er vorschlagen den Test zu machen. Sollte sie Schwanger sein wäre es für sie einfacher einen Abbruch möglichst früh zu vollziehen. Für Aurelius stand es ausser Frage dass dies die einzige Möglichkeit sein würde um Mallahalls Seelenheil zu wahren. Sie sollte vielleicht irgendwann Mutter werden aber sie sollte ein aus liebe erzeugtes Kind grossziehen und nicht eins zu welchem sie keine emotional unbelastete Bindung aufbauen konnte. Er wusste, wenn etwas auf Celcia diese Frau zu tiefst erschüttern konnte dann die Tatsache dass sie als Mutter ihrem Kind nicht gerecht werden würde. Er war der festen Überzeugung dass dieses Versagen sie weit mehr treffen würde als jene welches sie im Moment gegenüber dem Dämon empfand.

"Ich wäre dir trotzdem dankbar, wenn du diesen Test machen könntest. Ja, sei mir ein Arzt und untersuche mich." Er nickte. „Der Test wird Gewissheit bringen Mallahall.“ Die Chancen stehen gut dass deine sorgen unbegründet sind. Tja und wenn nicht? Es würde vermutlich alles ändern. Wie viel Leid auferlegte das Schicksal dieser Maga nur? Aurelius fühlte sich dessen verantwortlich, wäre er nicht in ihr Leben getreten würde Mallahall nun wohl in der Klinik von Zyranus praktizieren, an der Seite von Adelmund.
"Zanraia wird die Tabiki sicherlich dazu bringen können, beides zu beschaffen. Lass uns zu ihrer Hütte gehen. Wir haben ohnehin schon zu lange hier gesessen." „Ja… ich benötige auch eine Art Kanüle aber da wird uns bestimmt etwas einfallen.“ Meinte er. Im Feld war er oft gezwungen gewesen zu improvisieren weil es im Krieg meist an den nötigsten Utensilien für eine Behandlung mangelte.

Aurelius merkte sich den Weg den sie zurücklegten und schon bald erreichten sie eine Art Baracke. Wer hier wohnte liess sich zumindest erahnen. Bei keinem anderen Haus der Tabiki hatte er einen Fussabtreter vor der Tür liegen sehen. Er lächelte matt. Er liebte seine Zanraia und Asmodi tat es auch, dies wusste er. Sie betraten die Wohnung und erblickten als erstes die unglaublich warmherzige Cinnamin die gerade damit beschäftigt war Lianen zu flechten. "Schaut mal her! „ Aurelius schaute her.
. "Ich mache unsere Betten. Zanraia hat mir gezeigt, wie es funktioniert." Er lächelte ihr freundlich zu. „Das ist sehr nett von dir.“ Dieser Mensch war so anders als der Dämon welchen er beherbergte… und dafür kannte Cinnamin den Dämon hauptsächlich von seiner Schokoladenseite schliesslich versuchte dieser alles um sie zu beeindrucken. Rhrhrhrhrrhrh. Er grollte ihr auch schon wieder zugeneigt entgegen. Der Lich und Zanraia traten zu ihnen. Letztere lächelte Aurelius sogar zu. Er erwiderte. Schon so lange hatte er nicht mehr mit ihr alleine sein können. Er vermisste sie sehr. Doch sein Lächeln erstarb abrupt.

"Seid ihr bereit?" Unsicher blickte Aurelius zu Mallahall. Alles blickte auf ihn als Mallahall andeutete dass er noch etwas zu sagen hatte. ER schluckte leer. „Ich… bin gegen die Eindämmung von Asmodi.“ Diese Worte lösten nicht gerade Begeisterung aus. „Ich weiss er hat euch schwer enttäuscht und ihr alle seid emotional verletzt und müde… aber hier in diesem Dorf seid ihr vor Asmodi sicher. Die Tabiki haben mich zu ihrem Tigergott geführt.“ Er blickte Zanraia an. Wenn eine bereits wissen konnte wer der Gott der Tabiki war dann wohl am ehesten sie. „Ich bin Iaszar begegnet und er duldet Asmodi hier. Wenn er sich jedoch daneben verhält wird er ihn jagen und ihm weit schlimmeres antun als es eine Eindämmung könnte.“ Er schwieg einen Moment, dies war sein wichtigstes argument die gegen eine jetzige Eindämmung sprach aber er hatte auch andere. „Ihr könnt nicht verleugnen und abstreiten dass Asmodi genau so wie ich Vater von Castus ist. Ihr könnt ihn doch nicht einfach eindämmen und ihn so dem Kind entreissen! Ich weiss dass er sich ihm gegenüber mehr als falsch Verhalten hat und es gibt nichts was diese Tat entschuldigen kann aber glaubt mir er bereut wie ich es selten bei ihm erlebt habe! Er ist der Vater und Castus sollte die möglichkeit haben mit seinem Vater aufzuwachen. Er schläft so viel ruhiger wenn Asmodi ihn in den Schlaf grollt… und ich kann mich im Moment nicht der schmerzhaften Tortur einer Eindämmung unterziehen. Ich muss mich um meine Patientin kümmern.“ Er wählte die Worte absichtlich so, denn er ging davon aus dass die Anwesenden glaubten er meine Kanuha. Dafür war Mallahall damit angesprochen. „Und ihr fühlt es doch selbst… ihr haltet die Idee selber nicht für eine gute Entscheidung. Nicht für eine gute Lösung.“ Er wandte sich Zanraia zu. Nahm ihre Hände in seine. „Er liebt dich Zanraia, zweifle nicht daran… er steht im Moment unter einem Zauber welcher dafür sorgt dass er CInnamin nachsteigt, aber seine wahren Gefühle gelten nur dir.“

Er strich ihr Haar zurück. „Und ich weiss dass du ihn liebst Zanraia. Er liebt auch Castus… aber er muss noch viel lernen.“ Er trat zu Etelin hin. „Hier im Dorf brauchen wir uns keine Sorgen zu machen hier sind wir vor dem Dämon sicher… und sonst wäre ich bereit nach Zyranus zurückzukehren und mich wieder im Forschungstrakt einsperren zu lassen. Vielleicht können die Zyraner helfen ihm Anstand beizubringen.“ Er blickte zu Mallahall. „Du wirst streng zu ihm sein müssen, ihm keinerlei Freiheiten lassen. Aber… du bist seine Herrin und ich vertraue darauf dass du es weiterhin schaffen wirst ihn unter Kontrolle zu halten, mit unser aller Hilfe!“
Er hoffte dass seine Worte ausreichten. „Er braucht straffe Führung und strenge Regeln. Wir dürfen ihm nichts erlauben und keine Ausnahmen machen. Dann wird er schon lernen. Ich glaube fest daran.“ Er seufzte. "Ausserdem... wenn ich Castus betrachte dann hätte ich auch eine Eindämmung verdient. Welch ein Vater bin ich ihm denn bisher gewesen? Ich habe ihn nicht beschützen können, war lange Zeit nicht bei ihm gewesen... ich glaube zu mir hat er eine noch dünnere Bindung als zu Asmodi der wenigstens für ihn da war."

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 22. Februar 2011, 18:29

Ehe Asmodeus Gelegenheit bekam, mit den anderen zu sprechen und seine Sicht der Dinge darzulegen, nahm ihn Mallahall ein letztes Mal beiseite. "Ich weiß, dass er mithören kann", beantwortete sie ihm eine Frage, die er schon vor einer ganzen Weile gestellt hatte, als sie beide noch auf dem Baumstamm saßen. "Natürlich weiß ich es. Und er spricht mit dir. Lass dich nicht ablenken und unter keinen Umständen höre auf seine Einflüsterungen. Wir wissen, wie gern er Worte verdreht, noch ehe sie die Zunge verlassen." Sie seufzte. Asmodi würde sich wahrlich anstrengen, seinem Wirt ins Gewissen zu reden, wenn er es nicht schon längst getan hatte. Mallahall hatte durchaus mitbekommen, wie oft sich der Medicus heute schon an die Schläfe gegriffen hatte. Vielleicht fruchteten seine Worte bereits, immerhin setzte sich Asmodeus vehement für seinen Dämon ein. Mallahall glaubte nicht so recht, dass er es aus reiner Nächstenliebe tat. Sie konnte ja nicht ahnen, dass auf dem Menschen ebenfalls noch der Feenzauber lag und er damals in sich hinein auf seinen Parasiten geblickt hatte. Zudem lebten beide schon eine sehr lange Zeit miteinander in diesem Körper. Sie waren einander gewöhnt. Eine Eindämmung würde in Aurelius' Geist vielleicht zu viel Stille erzeugen – etwas, womit er möglicherweise nicht mehr leben konnte.
"Er ... bereut, was er getan hat." Mallahall seufzte. "Ich würde es gern glauben, aber dieses Vertrauen hat er zu lange missbraucht. Ich traue seinen Worten nicht mehr. Ich bitte dich einfach, dass du auch auf dich aufpasst. Steck nicht zurück, auch du hast ein Recht auf ein gutes Leben. Keines in Zyranus hinter magischem Glas, genauso wenig wie unter dem mordlüsternen Joch deines Dämons."

Trotz allem blieb Aurelius auf der Seite, die er bereits erwählt hatte. Er machte seinen Standpunkt klar: keine Eindämmung, es musste einen anderen Weg geben. Er erwähnte auch Iaszar, den Gott der Tabiki. Wenn der gewaltige, weiße Tiger ihn schon gewähren ließ, dann sollte er ebenfalls Teil seiner Argumentation sein. Als er seinen Namen erwähnte, trat Zanraia vor. Sie hielt Castus nicht im Arm. Der Kleine schlief friedlich in der Hütte.
"Du hast ihren Jagdgott getroffen? Das ist eine große Ehre", sagte sie und etwas wie Bewunderung lag in ihrer Stimme. Sie wandte sich zu Etelin um. "Ihr Gott ist mächtig, er ist ein Tiger und erscheint ihnen auch. Er jagt mit den Männern, sie beten ihn an. Ich hab es gesehen."
"Haben sie denn auch einen Gott für die Frauen?", erkundigte sich die Elfe. Cinnamin war im Glauben an Florencia und Phaun aufgewachsen. Phaun stand für Tiere oder auch humanoide Lebewesen, wohingegen sich seine Göttergattin um alles Pflanzliche kümmerte. Sie wunderte sich daher nicht, dass diese Urwaldmenschen ebenfalls ähnliche Götter hatten - nun, sie konnte es sich gut vorstellen. Noch hatte Zanraia keine Antwort gegeben, aber die Rothaarige nickte auf die Frage. "Ilani und wenn mein Tabija mich nicht im Stich lässt, stellt sie sich als Backenhörnchen oder Eichhörnchen dar oder so. Eine Sammlerin." Zanraia lächelte. Ihr schien die Religion dieser Wilden zu gefallen. Überhaupt lebte sie unter ihnen recht fröhlich und zeigte sich wissbegierig. Sie hatte binnen weniger Monate ihre Sprache gelernt.
Sobald Asmodeus allerdings ansprach, dass auch der Dämon in ihm Vater ihres Sohnes war, schwand die Fröhlichkeit. Zanraia verzieh ihm nicht, wo Mallahall immerhin in Gedanken bereits erste Zweifel wuchsen. "Er bereut? Dann soll er sich entschuldigen! Das kann er, ich weiß es. Früher hat er es auch gemacht und jetzt? Er mag sein Kind nicht." Sie verschränkte die Arme, ihre Unterlippe zog sich trotzig nach vorn. Wie ein Kleinkind, dem man die Süßigkeit vor dem Abendessen verweigerte, schaute sie nun drein. Bei Zanraia besaß diese Mimik einen ganz eigenen Charme. Dennoch sah es so aus, als erreichte der Medicus seine Geliebte mit seinen Worten nicht. Cinnamin, die der Gruppe noch am wenigsten zugetan war abgesehen davon, dass man sie gerettet hatte, zeigte sich da wesentlich ... offener. Sie hatte den Dämon gesehen und erlebt, wie er mit Castus umgesprungen war. Aber sie antwortete: "Wenn ein Gott ein Wesen wie ihn hier sein lässt, dann ... kann er nicht so falsch sein, oder?" Sie lächelte Asmodeus zu. "Sag ihm, dass ich ihm glaube, dass er bereut."
"Das tust du?" Mallahall schaute fasziniert. Sie wusste inzwischen, dass Cinnamin eine neldorethische Elfe war. Diese sprachen niemals eine Lüge aus. "Warum?", fragte sie, denn sie konnte es sich nicht ganz begreiflich machen.
Cinnamin erwiderte zunächst nichts. Sie grübelte. Ja, warum glaubte gerade sie dieser Bestie, welche sich in seinem menschlichen Wirt verbarg? "Keinem Vater ist sein Kind ganz egal. Sie lieben sie immer, ungeachtet ihres Charakters oder ihrer Taten. Alles andere wäre ... nicht natürlich."

Etelin schüttelte leicht den Kopf. Zanraia blickte zu Boden und Mallahall seufzte. Jetzt erkannte man den Unterschied zwischen Mitgliedern ihrer Gruppe, die noch frisch waren und jenen, welche viele Facetten Asmodis bereits hatten kennen lernen müssen. Und man bemerkte, dass Cinnamin keine Kenntnisse über Dämonen hatte. Haraxwesen waren nicht natürlich, das war ihre Natur. Es klang seltsam, aber dies war der Fakt.
Mallahall und Adelmund waren bislang die einzigen gewesen, welche versucht hatten, mit ihren Theorien einen Beweis gegen diese Behauptung aufzustellen. Etelin hatte sich der Lichtmagierin angeschlossen, nachdem ihr Meister Opfer seiner Studienergebnisse war. Und Zanraia? Sie hatte die Bestie sogar geliebt, ein Kind mit ihr gezeugt! Brauchte es denn wirklich noch Beweise? Wie Asmodeus gesagt hatte: sein Dämon konnte, wenn er wollte, aber er brauchte Hilfe, um nicht rückfällig zu werden.
Sie standen jetzt alle da, hingen ihren eigenen Gedanken nach. Und sie lauschten weiterer Argumentation des Wirtes, der sich so sehr bemühte, seinen Parasiten zu schützen.

Mallahall schaute auf, als Asmodeus seine Patientin erwähnte. Sie wusste, dass er nicht Kanuha meinte. Ein dankbare Lächeln huschte über ihr Gesicht, aber ihre Lippen stießen Worte aus, die dazu nicht passen wollten: "Du bist jetzt wichtiger. Deine Patientin kann warten." Konnte sie das? Wenn sich eine Schwangerschaft bestätigte, mochte sie neun Monate warten können, allerdings nicht mit einer Abtreibung. Wahrscheinlich würde diese lebensdienende Frau ohnehin austragen wollen.
Und Zanraia, die bereits ein Kind besaß? Sie schaute mit demselben trotzigen Blick zu Asmodeus auf, den sie zuvor schon aufgelegt hatte. Aber ihre Augen funkelten - sehnsüchtig -, als er ihr Haar zurückstrich. Sie hatte ihn vermisst - beide Väter. Es war nicht zu leugnen. "Ich lerne auch. Die Tabiki haben viele lustige Rituale. Aber dabei verletzt sich niemand. Ich will nicht, dass er Castus wehtut. Hörst du, Asmodi! Entschuldige dich, das kann ich doch wohl verlangen!" Ihre Hand glitt über die Blutzeichnungen, welche inzwischen auf der Haut des Medicus getrocknet waren. "Das heißt 'Gast des Gottes, Beute des Jägers'. Genau das, was Iaszar Asmodi auferlegt hat." Sie legte ihre Hände auf seine Brust, genau in die Blutzeichnungen. Ihre waren so klein, aber besaßen Schwielen. Auch sie hatte sich in den vergangenen Monaten einiges abverlangt. "Es ist ihre eigene Zauberei."
Und so kam der Medicus ebenfalls darauf zu sprechen. Für ihn schien Zyranus eine bessere Lösung zu sein als jede Eindämmung. Als er Mallahall ansah, fand er einen entschlossenen Blick vor. Sie würde das nicht zulassen. "Ich werde streng zu ihm sein, ja. Aber auch zu dir. Du wirst Zyranus' Forschungstrakte nicht mehr betreten." Sie duldete in dieser Hinsicht keine Widerrede. Zum Glück stand sie nicht mit derselben Meinung der Eindämmung gegenüber. Andernfalls hätte es Etelins Aussage nicht mehr gebraucht, das Dämmungsritual wäre längst durchgeführt worden. Mallahall konnte noch immer so viel Dominanz ausstrahlen, wenn sie gerade nicht an den Dämon dachte.

Und dann schlug die Stimmung um. Wo Asmodeus bisher so leidenschaftlich argumentiert hatte, kehrte nun eine tiefe Selbstschuld in ihm ein. Er fürchtete, niemals für seinen Castus da gewesen zu sein. Selbst Asmodi hatte ihm immerhin schon vorgegrollt. Der Junge wuchs heran, war aufgeweckt und munter. Erkannte er seinen menschlichen Vater überhaupt als solchen?
Etelin trat an Asmodeus heran. Sein Stab hatte dessen Höhe und sanft - sehr sanft! - tockte die Spitze nun gegen des Medicus' Schädel. "Es ist noch nicht zu spät, das nachzuholen. Aber wenn du die Eindämmung so vehement ablehnst, könnte es mehr als schwierig werden. Wir haben uns lange, wirklich sehr lange mit deinem Dämon herum geschlagen. Bisher haben wir es geschafft, doch die Zukunft ist ungewiss. Du siehst uns an einem Punkt, an dem wir jederzeit wieder angelangen könnten. Wo sollen wir weitere Kraft hernehmen, mein Sohn?" Er nannte ihn immer noch Sohn. Einst Schüler, nun Sohn.

"Sind wir uns einig?", fragte plötzlich Mallahall. "Wir ... können die Eindämmung ja im Hinterkopf behalten. Vielleicht tanken wir alle erst einmal neue Kräfte und dann..."
Etelin schüttelte den Kopf und auch Zanraia schaute skeptisch drein. "Wir brauchen eine Lösung, eine Alternative, die nicht so weit fort liegt wie Zyranus", sagte der Lich. "Wenn uns keine einfällt, führt kein Weg daran vorbei. Aber ich gebe dir Bedenkzeit, Asmodeus. Vielleicht schickt dir Iaszar eine göttliche Vision, die uns alle rettet. Allzu lange sollten wir es jedoch nicht mehr aufschieben." Er wandte sich ab, um auf die Hütte zuzugehen. "Mitternacht ist immer eine gute Zeit, um Ritualeerfolge zu erzielen."
Wenigstens hatte er Mallahall und Cinnamin um- und Zanraia und Etelin nachdenklich stimmen können. Was es noch brauchte, war eine Lösung, wie der Lich bereits sagte. Damit lief für Asmodeus die Sanduhr.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 16. März 2011, 22:34

""Ich würde es gern glauben, aber dieses Vertrauen hat er zu lange missbraucht. Ich traue seinen Worten nicht mehr. Ich bitte dich einfach, dass du auch auf dich aufpasst.“ Asmodeus blickte auf. Schaute Mallahall an. Die Maga, die so viel Hoffnung immer für die Gruppe ausgestrahlt hatte. Nun schien ein Teil ihrer einstigen Leuchtkraft verloren gegangen zu sein. Er seufzte. Nickte dann aber.

“ Steck nicht zurück, auch du hast ein Recht auf ein gutes Leben. Keines in Zyranus hinter magischem Glas, genauso wenig wie unter dem mordlüsternen Joch deines Dämons." „Ich weiss, aber du weisst auch dass er ein untrennbarer Teil von mir ist. Ich kann nicht mehr ohne ihn existieren. Nicht hier… und auch nicht in der Nachwelt. Du hast meine Seele nicht gesehen. S..sie ist bereits vom dämonischen Durchlöchert. Er war sogar da, als ich tot war! Der Dämon war im Totenreich der Menschen, verstehst du?“ Die Bindung zwischen den beiden – ob freiwillig oder nicht – war ungeheuerlich stark.
„Lieber würde ich auf ewig in Zyranus leben als dem Risiko ausgesetzt zu werden dass er die Welt zerstört Mallahall. Ich…. Fühlte mich in Zyranus nicht schlecht, sondern zum ersten Mal seit langem wieder sicher. Dies waren Worte die er auch an seine anderen Freunde richtete. „hier fühle ich mich auch sicher. Denn der Tigergott wacht über diese Stadt.“ Er berichtete von seiner Begegnung mit dem Gott.

"Du hast ihren Jagdgott getroffen? Das ist eine große Ehre, Ihr Gott ist mächtig, er ist ein Tiger und erscheint ihnen auch. Er jagt mit den Männern, sie beten ihn an. Ich hab es gesehen." „Ja… er hat mich in seinem Wald willkommen geheissen… und Asmodi gemahnt keine Dummheiten anzustellen.“ Sie unterhielten sich über die Gottheiten und für einen Moment erlebte Asmodeus Zanraia wieder so zart und warm in ihren Ausführungen wie früher. Wo Asmodi keinen Keil zwischen die beiden getrieben hatte. Aber er musste für seinen Dämon einstehen und so kam er auf das Thema zurück. Die Stimmung schlug sofort wieder um.

"Er bereut? Dann soll er sich entschuldigen! Das kann er, ich weiß es. Früher hat er es auch gemacht und jetzt? Er mag sein Kind nicht." HAH! SIE SOLL SICH ENTSCHULDIGEN! SIE hat ihn doch verzogen! Hör auf! Mach es, wenn sie dir etwas bedeutet! Dann gib mir die Kontrolle du Medizinerbastard! Fauchte Asmodi ungehalten in Aurelius Geist herum. Er blickte Zanraia unverwandt an. „Dafür… müsste ich ihm die Kontrolle überlassen Zanraia.“ Er schielte zu Mallahall und Etelin hin. „I..ich weiss nicht ob dies im Moment erwünscht ist. Er soll die Kontrolle nur haben dürfen wenn wir bereit dafür sind…“ Er blickte dabei Mallahall an.
"Wenn ein Gott ein Wesen wie ihn hier sein lässt, dann ... kann er nicht so falsch sein, oder?" Sag ihm, dass ich ihm glaube, dass er bereut." Ist sie nicht zauberhaft rhrhrhrhrh! Grollte der Dämon verliebt. „Er hat es gehört.“ Meinte Aurelius und lächelte der Elfe dankbar zu. Es tat gut dass noch jemand an ihn und seinen Dämon glaubte. Er konnte selbst ja nicht ahnen dass nicht nur Asmodi unter einem Zauber stand…

"Keinem Vater ist sein Kind ganz egal. Sie lieben sie immer, ungeachtet ihres Charakters oder ihrer Taten. Alles andere wäre ... nicht natürlich." Selbst Aurelius guckte betreten drein. Wenn Asmodi etwas nicht war, dann natürlich. Vielleicht schon aber halt auf die Art eines Dämons. Er besass die Natur des Harax und nicht jene Celcias.
"Du bist jetzt wichtiger. Deine Patientin kann warten." Aurelius war nicht einverstanden. Typisch Heiler. Beide wollten dem jeweils anderen zuerst helfen. Dann wendete sich Aurelius direkt an Zanraia. Er erwiderte ihren Sehnsüchtigen Blick und spielte Gedankenverloren mit ihrer Haarsträhne. "Ich lerne auch. Die Tabiki haben viele lustige Rituale. Aber dabei verletzt sich niemand. Ich will nicht, dass er Castus wehtut. Hörst du, Asmodi! Entschuldige dich, das kann ich doch wohl verlangen!"“Ja…“ Hauchte er. „Bald…“ Er schloss seine Augen, seine Hand glitt in Zanraias Nacken und dann küsste er sie leidenschaftlich. „Ich… liebe dich.“ Hauchte er ihr zu und küsste ihre Stirn ehe er sich von ihr löste.
"Das heißt 'Gast des Gottes, Beute des Jägers'. Genau das, was Iaszar Asmodi auferlegt hat." Er seufzte auf als ihre Händchen über seine Brust strich. Aurelius war auch nur ein Mann, er und Zanraia waren schon lange nicht mehr intim geworden. So wirkte ihre Berührung elektrisierend auf ihn. Er atmete tief durch um ihren Duft in sich aufzunehmen. „Haben sie dir auch ein Zeichen gegeben?“ Hauchte er ihr raunend zu. Die Sehnsucht packte ihn, doch er vergass die Lage in welcher er sich befand durchaus nicht.
"Es ist ihre eigene Zauberei." Er nickte. „Wie… du dein eigener Zauber hast… Zanraia... Du hast einem Dämon das lieben gelehrt…. Und einem verzottelten alten melancholischen Medicus auch.“ Er lächelte.

"Ich werde streng zu ihm sein, ja. Aber auch zu dir. Du wirst Zyranus' Forschungstrakte nicht mehr betreten." Der Medicus blickte auf. Dass war seine Mallahall. „Gut… dann kann ich ihm die Kontrolle überlassen, damit er sich entschuldigen und rechtfertigen kann.“ Dann seufzte er. Wieder würde er in den Hintergrund treten. Wieder würde er seinem Söhnchen nicht nahe sein. Seine Bedenken bezüglich seiner eigenen Vaterqualitäten gab er verbittert Kund. Etelin trat an ihn heran, und kurze Zeit darauf spürte er sanft, hartes Holz gegen seinen Hinterkopf docken. Hätte ICH sowas gesagt hätte er mir den Stab mit voller Wucht über deinen Schädel gezogen! Brummte Asmodi kommentierend.

"Es ist noch nicht zu spät, das nachzuholen. Aber wenn du die Eindämmung so vehement ablehnst, könnte es mehr als schwierig werden. Wir haben uns lange, wirklich sehr lange mit deinem Dämon herum geschlagen. Bisher haben wir es geschafft, doch die Zukunft ist ungewiss. Du siehst uns an einem Punkt, an dem wir jederzeit wieder angelangen könnten. Wo sollen wir weitere Kraft hernehmen, mein Sohn?"


„Ja… Ich möchte zu ihm, bevor ich Asmodi die Kontrolle überlasse.“ Er blickte auf. „Ich weiss die Opfer die ihr bisher für den Dämon gebracht habt zu schätzen und ich weiss welch schweres Los er für euch ist… a..aber bitte gebt ihm nicht auf, sonst wären all die Opfer vergebens gewesen.“ Er blickte zu Mallahall. „Hör zu Mallahall. Mein Leben ist schon lange nicht mehr Frei. Deines sollte es jedoch sein. Wir werden noch immer von Zyranus gesucht. Ein Kopfgeld ist auf uns Gesetzt wurden! Wir werden gejagt! Es ist besser wenn ich mich stelle… noch besser wenn du mich auslieferst, dann wirst du vielleicht begnadigt oder erfährst milde.
"Wir ... können die Eindämmung ja im Hinterkopf behalten. Vielleicht tanken wir alle erst einmal neue Kräfte und dann..." Er blickte zu Mallahall hin welche das Gespräch wieder an sich gerissen hatte.

"Wir brauchen eine Lösung, eine Alternative, die nicht so weit fort liegt wie Zyranus Wenn uns keine einfällt, führt kein Weg daran vorbei. Aber ich gebe dir Bedenkzeit, Asmodeus. Vielleicht schickt dir Iaszar eine göttliche Vision, die uns alle rettet. Allzu lange sollten wir es jedoch nicht mehr aufschieben." Aurelius sah ihn lange an. „Wir haben doch schon eine Lösung. Mallahall ist seine Herrin. Asmodi muss sich ihr beugen. Im Moment hat er euer Vertrauen nicht mehr, dann sollte er auch keine Freiheiten mehr haben… nehmt…ihn sozusagen an die Leine.“ WAS REDEST DU DA FÜR EINEN SCHEISS¨! Für ein Autonomieliebendes Wesen wie Asmodi war dieser Vorschlag die Hölle.

"Mitternacht ist immer eine gute Zeit, um Ritualeerfolge zu erzielen."
„und…da..ist noch Mallahalls Licht.“ Er setzte all seine Hoffnungen auf die Maga. Ob sie dieser Verantwortung gewachsen war? Er seufzte. Schaute zanraia an. „Darf… ich Castus halten?“ Dies fragte der Kindsvater!

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. März 2011, 19:40

Mallahall hoffte, sie würden einen Ausweg finden. Am besten hier und jetzt. Einen, mit dem sich auch Asmodeus zufrieden gäbe, der sicher wäre und ihn nicht nach Zyranus in die Glasgefängnisse brachte. Seine Worte klangen dabei so schrecklich nüchtern. Beinahe, als wollte er dorthin. Sie konnte verstehen, dass er sich nicht die Schuld aufladen wollte, wenn sein Dämon Celcia zerstörte. Oder die Nachwelt. Es gab ein Sein nach dem Tod? Und das Haraxwesen würde dort ebenfalls sein?
Ja, sie verstand es, aber sich stattdessen für immer einsperren zu lassen? Mallahall schüttelte den Kopf. "Zyranus würde dich versorgen mit allem, was du brauchst, mein Freund", begann sie leise oder sprach sie es im Grunde zu sich selbst. "Du könntest alles haben, außer deiner Freiheit." Erneut schüttelte sie den Kopf, dass ihre goldblonden Strähnen wild herum wirbelten. "Freiheit ist zu kostbar." Sie selbst konnte ein Lied davon singen, war sie doch in ihren Jugendjahren ein Vögelchen in einem goldenen Käfig gewesen. Ihre Mutter hatte ihr alles gegeben – zu viel. Wenn sie sich nicht befreit hätte, wäre sie in ein Leben gerutscht, das von Anfang an für sie bereitgelegt worden war. Ein gutes Leben, aber keines in Freiheit. Sie hätte fertig studieren dürfen, aber sie wäre vermutlich in Zyranus geblieben, um auf Kinderchen aufzupassen, die ihr ein gut betuchter Magier geschenkt hätte. Ein Magier, der an irgendeinem langweiligen Ort Hofzauberer wäre und mehr Debatten führte als bei ihr zu sein. Sie dorthin mitzunehmen, käme ihm natürlich nicht in den Sinn dabei. Sie würde in ihrem Haus in Zyranus bleiben, ihre Kinder hüten und die Vögel durch das Fenster beobachten.
"Ich lass das nicht zu." Im Forschungstrakt gab es nicht einmal Fenster. Wie beruhigt war die Maga zu hören, dass es Asmodeus auch hier gefiel. Sicherheit umgab ihn, wenn er an den Gott dachte, der ein Auge auf den Dämon haben wollte. "Dann bleiben wir erst einmal hier, bis eine Lösung gefunden ist. Der Tiger würde nicht zulassen, dass Asmodi … Ärger macht, nicht wahr?" Sie konnte es nur hoffen, entschied sich aber, auch ihren Teil dazu beizutragen. Erneut verlangte man von ihr, stark zu sein. Sie würde es sein – um den Frieden und die Freiheit des Medicus' Willen.

Asmodeus schien zumindest im Ansatz die Wogen zwischen sich und der Lichtmagierin geglättet zu haben. Wenigstens dachte sie nicht mehr an die Eindämmung oder stand ihm allzu böse gegenüber. Ganz im Gegensatz zu Zanraia. Dabei wäre es so einfach. Nein. Nichts ist schwerer als sich zu entschuldigen, das war auch für Nicht-Dämonen eine große Aufgabe.
"Dafür … müsste ich ihm die Kontrolle überlassen, Zanraia." "Dann tu es!" Sie folgte seinem Blick, der von Etelin zu Mallahall flog. Beide senkten den ihren. Nur der Lich senkte seinen. Er war noch nicht überzeugt. Mallahall holte ihrerseits Luft: "Ich werde ihm befehlen, die Kontrolle aufzugeben, wenn er sich auch nur den Hauch einer Spur daneben benimmt!"
Doch noch wollte der Medicus seinen Posten nicht verlassen. Es war auch nur allzu verständlich. Wie lange hatte er sich jetzt zurückgezogen. Castus würde ihn noch vergessen und Zanraia … sie fehlte ihm dermaßen, dass er nicht länger zurückhalten konnte. Zanraia erwiderte den Kuss, als er sich leidenschaftlich auf ihre Lippen legte. Sie hielt die Augen geschlossen, auch noch eine ganze Weile danach. Dann nickte sie. "Ja. Du darfst ihn halten, natürlich. Castus ist dein Sohn und du magst ihn ja." Erneut machten ihre Worte zwischen den Zeilen deutlich, wie viel ihr dies bedeutete und wie sehr der Dämon sie damit verletzt hatte, nicht stolz auf seinen Sohn zu sein.
Zanraia kehrte zur Hütte zurück, holte Castus und legte ihn dann sanft in die Arme seines Vaters. Der Junge blickte neugierig zu ihm hoch. "Ah", sagte er und streckt ein Ärmchen aus. "Mein Zeichen war lediglich ein Gast der Göttin, die Tabiki haben nicht nur den Tiger. Aber Castus ist Göttergeschenk. Sie wussten es, noch bevor er gezaubert hat." Zanraia lächelte. "Mir gefällt seine Gabe. Warum mag Asmodi sie nicht? Er hat sie doch vererbt!"
Diese Frage beantwortete am besten der Dämon selbst – sobald er die Kontrolle hatte.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 30. März 2011, 13:56

"Zyranus würde dich versorgen mit allem, was du brauchst, mein Freund", begann sie leise oder sprach sie es im Grunde zu sich selbst. "Du könntest alles haben, außer deiner Freiheit." Asmodeus sah Mallahall an. Er lächelte ihr besänftigend zu. „Manchmal mag mein Aussehen täuschen… und einem vergessen lassen dass ich schon über 150 Jahre hier auf Celcia wandle. Ich müsste schon längstens tot sein Mallahall. Die Freiheit, habe ich schon lange verloren, denn ich bin auf dieser Welt gefangen… und nun weiss ich dass sich dies nicht ändern sollte wenn, er mit ins Totenreich kommt.“ Er strich ihr über die Wange. „Ich mag das Leben sehr… ich mag Celcia sehr und ich möchte nicht das Asmodi es zerstört.“ Er seufzte. „Obwohl ich befürchte dass die Dunklen Mächte schon selbst dafür sorgen werden, dieser Konflikt hier scheint schlimmer zu sein als damals im Grossen Krieg.“ Was für Asmodeus eine reale Erinnerung war kannte Mallahall vermutlich nur aus den Büchern und Geschichten. Manchmal vergass man das Asmodeus so alt war, benahm er sich doch teilweise wahrlich wie ein Mann seines körperlichen Alters. Doch was wollte man erwarten von einem Medicus der sich Jahrzehntelang in Höhlen versteckt gehalten hatte?
Asmodeus erzählte nicht oft über diese Zeit und er wurde auch nicht oft danach gefragt. Viele seiner damaligen Bekannten hatten nie gewusst dass er so unnatürlich alt war, die einzige die es wussten waren hier um ihn versammelt. Na ja und in Zyranus hockten wohl noch ein paar davon. Der Magierrat.
"Ich lass das nicht zu." „Es soll auch nur die letzte Lösung sein… ohne mich gleich umzubringen und den Dämon zu vernichten. Das wäre doch die alternative welche Etelin vorschlägt.“ Seufzte Asmodeus bitter. Man merkte dass das harsche Vorgehen seiner Freunde ihm zusetzten.
"Dann bleiben wir erst einmal hier, bis eine Lösung gefunden ist. Der Tiger würde nicht zulassen, dass Asmodi … Ärger macht, nicht wahr?" Er nickte. „Das hat er ihm unmissverständlich gesagt.“ Aber wer Asmodi kannte wusste dass sich dieser teilweise keinen Dreck um solche Mahnungen scherte, irgendwie hatte er seinen Kopf bisher schliesslich immer aus der Schlinge gezogen.

Während Mallahall deutlich weicher auf ihn zu sprechen war blieben Etelin und Zanraia noch hart. Zanraia verlange eine Entschuldigung des Dämons was natürlich voraussetzte dass Asmodeus sich zurückzog. Er seufzte. Er hatte jahrelang die Kontrolle gehabt, damals in den Höhle. Nun schien Asmodi an der Reihe zu sein mehr aktive Lebenszeit auf Celcia verbringen zu können. Doch auch er war ein liebender Vater, auch er war der Freund von Zanraia und so nutzte er seine kostbare Zeit für einen Leidenschaftlichen Kuss. Auch sie hatte ihn vermisst. Sanft streichelte er über ihre Wange und blickte ihre Lippen an als er sich langsam von ihr löste. Das Bedürfnis mit ihr Intim zu werden pulsierte in seinem Geist. Schliesslich hatte er sehr lange auf solche Freuden verzichtet in seinem Leben. Nicht nur für Asmodi war es was neues gewesen sich auf eine Beziehung einzulassen – sondern auch für den Medicus.
Während Zanraia Castus holte blickte Asmodeus zu Cinnamin. „Darf ich dich um etwas bitten? Ich möchte nachher nach meiner Patientin sehen und brauche dafür ein paar Utensilien. Einen Krallenfrosch, sowie eine Handvoll Getreidekörner , etwas was man als Kanüle verwenden kann und hohle Holzäste, eines etwa Fingerdick das andere etwas kleiner im Durchmesser.“ Er war sich sicher dass keiner der Anwesenden ausser Mallahall wusste für was diese ganzen Dinge gebraucht wurden. „:..könntest du mir das besorgen?“
Dann kehrte Zanraia mit seinem Söhnchen zurück und legte ihn in Pappas Arme. Aurelius hielt seinen Sohn stolz in den Armen und sah ihn an. „Na mein grosser.“ Lächelte er und strich Castus behutsam übe den kleinen blauen Haarkamm. Die waren definitiv von seinem anderen Pappa. Er musterte die kleinen Fingerchen des Buben. Würde er Krallen bekommen? Abgestorbene Schwingen? Er schüttelte den Kopf. Nein. Amodis realer Körper war nur im Harax überlebensfähig. Hier war er an den Wirt gebunden, die natürliche Auslese würde es schon so eingerichtet haben dass Castus sich auf ein Leben auf Celcia vorbereitet hatte und somit vorallem eine menschliche Anatomie haben würde. So sah er ja auch aus. Er begann sein Söhnchen zu knuddeln und hob ihn immer wieder über seinen Kopf nur um ihn wieder absenken zu lassen, damit Castus für einen Augenblick den Eindruck erhielt zu fliegen. Die meisten Säuglinge mochten dies. „Na du bist aber ein grosser Kerl geworden du!“ Lachte Aurelius ihm entgegen. Dann blickte er zu Zanraia. „Wir müssen ihn gut beobachten. Er verfügt nicht nur über die dämonisch-magischen Einflüssen sondern vielleicht auch über deine.“ Schliesslich war Zanraia ebenfalls eine begabte Nekromantin was man nicht vergessen durfte.

Irgendwo blieb dann Aurelius selbst bei seinem Söhnchen Arzt. Er tastete spielerisch die Gelenke ab, guckte sich den Mundraum an ob schon erste Zähnchen zu sehen waren. Er lächelte als er die kleinen weissen Zähnchen erblickte. Dann schnippte er mit den Finger neben dem einen und dann dem anderen Ohr um zu sehen ob Castus gut hörte. Während er vor Zanraia und Etelin die Gesten gut als Spiele tarnen konnte würde wohl Mallahall die ja auch Kenntnisse in der allgemeinen Medizin hatte, jene als Untersuchungsmethoden erkennen. Doch zur grossen Erleichterung des Vaters präsentierte sich ihm ein auf den ersten Blick durch und durch gesunder kleiner Junge.
„Wir müssen bald eine permanente Bleibe finden.“ Murmelte er vor sich hin. „Oder eine Kuh kaufen.“ Schliesslich würde Zanraia ihn nicht ewig Stillen können. Er seufzte. Vatersorgen plagten ihn. Wo sollte er denn hier einen sicheren Ort für Castus finden wo er gut aufwachsen kann? Die Dunkelelfen waren ja schliesslich schon in Krosal, wusste der Geier wo sonst noch! Nach Auch hier kam ihm wieder Zyranus in den Sinn. Doch dort würde er riskieren dass Castus ebenfalls der Forschung ausgesetzt würde. Dies konnte er nicht zulassen. Vielleicht wäre es besser für sie den osten Celcias weit hinter sich zu lassen und eher richtung Santros zu ziehen. Er war noch nie in der Hafenstadt gewesen aber vielleicht war es dort noch sicher. Oder Jorsan. Seine damaligen Arbeitskollegen hatten immer vom Gesundheitssystem dieser Stadt geschwärmt. Dort würde er bestimmt eine Arbeit finden. Er seufzte. Arbeit gab es für einen Medicus in Kreigszeiten ohnehin mehr als genug. Doch diese zwei Städte würde er nur bereisen können wenn er Etelin eine sichere Methode unterbreiten konnte welche die Welt vor Asmodi schützte. Es war alles schrecklich kompliziert. Sorgenfalten machten sich auf seiner Stirn sichtbar.
„So mein Kleiner, Mami möchte noch mit deinem anderen Papi sprechen ja? Aber ich werde bald wieder bei dir sein rhm…“ Er brachte ihn selbe zurück in der Wiege. Er wollte nicht dass Castus dabei war wenn Asmodi zurückkehrte. Schliesslich wusste selbst er nicht wie der Dämon auf seinen Sohn reagieren würde. Dann stellte er sich wieder in die Gruppe. Er blickte zu Mallahall. „Bereit?“ Er wartete ihr Zeichen ab… und zog sich zurück.

Cinnamin mochte den Wechsel von Mensch zu Dämon wohl zum ersten Mal so bewusst erleben. Aurelius schloss seine Augen, atmete aus nur damit der Dämon wieder einatmen konnte. Asmodi hechelte beständig, für ihn war es viel schwieriger mit dem Sauerstoff zu haushalten. Sein Stoffwechsel war unnatürlich erhöht. Die Kerntemperatur des Körpers stieg auf ca. 38 Grad an. Sein Puls beschleunigte sich. An den Fingerspitzen bildeten sich scharfe Klauen. Seine Körperhaltung veränderte sich, Asmodi kauerte sich in die für ihn typische Haltung auf allen Vieren. Der Haarkamm richtete sich auf und schien bläulicher als sonst zu leuchten. Auch seine Augen veränderten sich, gut Aurelius Augen waren ebenfalls schon nicht mehr vorhanden gewesen denn sie waren ihm damals im Turm der Magie förmlich ausgeschmolzen als Seelchen seinen Körper kontrollierte. Doch wenn der Mensch die Kontrolle über den Körper hatte waren nicht die ganzen Augenhöhlen von diesem seltsamen blauen Rauch erfüllt, beim Menschen zeichnete sich eine Art Pupille ab während bei Asmodi nur der immerwährende Rauch zu sehen war.
Der Dämon blickte erst Etelin an, dann Zanraia, Cinnamin und schliesslich Mallahall. Augenblicklich wurde er nervös. Er hatte mitgehört, wusste also war von ihm erwartet wurde. „RRRRRRRRRrhrhrhrhrh!“ Unruhig wich er ein paar Schritte zurück und schnappte nach seinem Arm um daran rumzubeissen. Das machte er immer wenn er mit der Situation überfordert war. Er schaute zu Zanraia hin.
„Essrrhrhrhrhhrhr….“

Er schnaubte. „Errrr ist MEIN SOhnrrhrhrh! Niemals würde ich ihn verstossen! Aber ich werde auch nicht zulassen dass er verzogen wird zu einem HEILER!“ Spie er aus. Eigentlich versuchte Asmodi ja auch nur das Beste für seinen Sohn zu erreichen – das Beste aus sich eines Dämons. „Seine Magie ist stark, und ungebrochen und mächtig! Er sollte damit übe die Menschen herrschen, sie unterjochen und nicht rhrhrrhrhrhr….HEILEN!“ Er wich vor Mallahall zurück. Offenbar fürchtete er sie im Moment am meisten. Er hatte nur ansatzweise erlebt wie streng sie sein konnte und darauf hatte der Dämon so gar keine Lust. Jedes Mal wenn er sich in den Arm zwickte guckte er darum auch immer wieder Prüfend zu ihr. Immerhin fügte er sich keine physisch gravierenden Verletzungen zu, früher hatte er sich immer gleich ganze Fleischstücke aus dem Arm gebissen. Was früher immer als reine Provokation gedeutet wurde offenbarte sich heute als Zeichen von Asmodis Unbeholfenheit.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Samstag 2. April 2011, 10:13

Sie konnte sein Denken irgendwo nachempfinden und doch, war es richtig, einen Mann einzusperren und ihm seiner Freiheit zu berauben? Selbst wenn er behauptete, keine mehr zu haben? Mallahall wurde nachdenklich. Asmodeus verweilte weitaus länger auf Celcia als es sich ein einfacher Mensch jemals vorstellen könnte. Der Dämon schenkte ihm eine ganze besondere Gabe: Alterslosigkeit, allerdings auch nur so lange, wie er ihn als Wirt auserkor. Sie hatte gesehen, was passierte, wenn Asmodi nicht im Körper des Medicus war. Er wurde schlagartig alt, ein tatteriger Greis, von dem man nicht mehr als das Atmen erwartete.
Unter der haraxischen Jugend des Dämons aber hatte er vieles erleben können. Dieser Mann hatte Geschichte erlebt! Sie musterte ihn als er vom Großen Krieg sprach. Ob er seiner Zeit dabei gewesen ist? Vielleicht bekäme Mallahall Gelegenheit, ihn danach zu fragen. Jetzt war es einfach nicht der richtige Moment dafür. Genauso wenig wie die Frage, ob man nach so viel verbrachter Zeit vielleicht nicht wirklich eine gewisse Müdigkeit dem Leben gegenüber entwickelte. Vielleicht machte es ihm deshalb nichts aus, das Schicksal eines zyranischen Forschungsobjekts einzugehen.

Noch während die Lichtmagierin ob ihrer Grübeleien etwas abwesend wirkte, zeigte sich der Medicus aktiv. Er bat Cinnamin, ihm ein paar Dinge zu besorgen. „Ich will sehen, was ich tun kann“, entgegnete sie. Die Elfe beherrschte die Sprache der Tabiki nicht, dabei wäre es vermutlich einfacher, diese um Hilfe zu bitten. Aber sie würde ihr Bestes geben, immerhin war sie der Gruppe ihr Leben schuldig. Sie zauberte ein Lächeln auf ihr anmutiges Antlitz. „Ich finde die Dinge schon.“ Getreidekörner wären wahrscheinlich noch das einfachste. Ein Krallenfrosch … diese Sorte Reptil kannte sie nicht einmal. Sie würde Zanraia bitten, die Eingeborenen zu fragen. Die waren mit dem Dschungel, seinen Pflanzen und Tieren, vertraut.
Zunächst jedoch kam Zanraia zurück, um ihr Söhnchen dem Vater zu präsentieren. Sie überreichte das Kind vertrauensvoll. Der Medicus kümmerte sich gut darum, nicht so wie sein dämonischer Part. Noch immer war sie Asmodi böse, wie dieser sein eigen Fleisch und Blut behandelt hatte. Noch immer hielt sie an dem Glauben fest, dass er ihn nicht mochte.
Castus aber freute sich. Er reagierte lebendig auf die liebevollen Worte seines Vaters. Er quietschte und gluckste laut, als er einen „Rundflug“ unternahm. Dieses Kind war die Fröhlichkeit selbst.
“Wir müssen ihn gut beobachten. Er verfügt nicht nur über die dämonisch-magischen Einflüsse, sondern vielleicht auch über deine.“ Zanraia nickte. „Er wird Herr über Leben und Tod. Wir haben doch einen wundervollen Sohn, nicht wahr?“ Aus Zanraias Mund klang es fast unheimlich, aber nicht unmöglich. Castus’ dämonische Gabe schien sich auf das Seelenheil zu beschränken, ganz zum Verdruss des haraxischen Vaters. Wenn er dann noch eine nekromantische Ader wie seine Mutter besaß, konnte er wirklich entscheiden, ob er einen Sterbenden rettete oder zu einem ewig verstandslosen Dasein auf Celcia verbannte. Er besaß ungeheure Macht. Hatten die Dämonenjäger sich deshalb so sehr für den Kleinen interessiert? Wussten sie mehr? Man würde sie nicht mehr fragen können. Zanraia hatte sie alle umgebracht.

Mallahall trat an Asmodeus heran und knuffte ihn sogar in die Seite. Zwischen ihnen beiden war alles in Ordnung. „Das Kind ist gesund“, wisperte sie ihm mit dem wissenden Lächeln einer Kollegin zu, die sehr wohl gesehen hatte, dass er spielerisch getarnte Untersuchungen vornahm. Aber sie nahm es ihm keineswegs übel. Natürlich wollte der Vater sichergehen, dass sein Kind sich gut entwickelte. Das tat es.
Mit dieser guten Nachricht im Herzen zog sich die Seele des Medicus zurück. Asmodi übernahm die Kontrolle. Die Veränderung war selbst nach außen hin sichtbar. Cinnamin staunte nicht schlecht und wich einen Schritt zurück. Sie erinnerte sich an die andere Bitte des freundlichen Mannes. Solange der Dämon sie nicht allzu sehr belästigte, wäre es besser, er bliebe vorerst in sie verliebt. Cinnamin fasste in die kleine Tasche ihrer Gewänder, wo der Kräuterklumpen der Fee verborgen war. Sie schaute den Dämon an.
Asmodi wich zurück. Nicht vor der Elfe, sondern vor Mallahall, die ihn mit aller Selbstbeherrschung anschaute. „Stell nichts an“, warnte sie ihn und ihr Tonfall verriet, dass dies die einzige Warnung bleiben würde.

Zanraia stand hingegen ganz ruhig. Ihr für Aurelius noch so sanfter Blick wandelte sich in einen von Verachtung durchtränkten. Der Dämon hatte sich noch nicht bei ihr entschuldigt. Er war böse zu ihrem gemeinsamen Kind gewesen. Eine Mutter wusste, wann sie etwas zu verzeihen hatte.
„Ich erziehe ihn gar nicht zu einem Heiler. Das hat er sich selbst ausgesucht“, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn er die Menschen ärgern will, wird er es schon tun! Er kann alles machen, was er will.“ Und plötzlich wurde der Klang ihrer Stimme weicher, erfüllt mit einer Würze Stolz. „Er ist doch unser Sohn. Natürlich kann er alles tun. Es ist seine Entscheidung, was er tun möchte.“
Sie kam auf den Dämon zu, ignorierte sein Geknabber am eigenen Arm. „Du darfst ihn nie wieder werfen, egal ob dir sein Verhalten zusagt oder nicht. Du hast mir Angst gemacht.“ Sie schluchzte und es war echt. Asmodi hatte ihr mit seiner Tat mehr Schrecken eingeflößt, als es der Urwald bisher gepackt hatte – diese große grüne Hölle voller Gefahren. „Der Tigergott sagte, du sollst dich benehmen. Mir ist egal, was du machst. Ich war immer lieb zu dir und an deiner Seite. Weil ich dich geliebt habe. Aber Castus darfst du nichts tun…“ Und noch ein Schritt näher an den Dämon folgte. Schließlich berührte sie ihn, sprach mit sehnsüchtiger Stimme: „Warum kannst du nicht wieder so sein wie früher. Da hat es gut funktioniert. Da waren wir eine Familie. Ich vermisse dein Grollen, wenn ich einschlafe.“
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Montag 11. April 2011, 22:47

„Stell nichts an“, „PAARHRHRH!“ Stell nichts an… STELL NICHTS AN.r.rhrhrhrhr“ Knurrte der Dämon hämisch, der Tonfall der Maga passte dem Viech wohl ganz und gar nichts. „BEHANDLE MICH NICHT WIE EIN VERDAMMTER JUNGE HERRIN!“ Fauchte er ihr entgegen. Mit seinem Verhalten liess er wohl besonders bei Etelin weitere Zweifel aufkommen. Aber es war bekannt das Asmodi äusserst empfindlich auf jegliche mögliche Entwürdigung seiner Rasse reagierte. Wütend zwickte er sich in den Arm aber er beherrschte sich einigermassen.

Schliesslich hatte er sich seiner Frau zu stellen.
„Ich erziehe ihn gar nicht zu einem Heiler. Das hat er sich selbst ausgesucht“ „Und… die Jäger… haben sie etwas mit ihm gemacht?! Alle gehören sie getötet!“ Nicht alle Dämonenjäger waren schliesslich tot, einige von ihnen waren ja direkt nach Dessaria gezogen. Asmodi würde Rache üben, das stand für den Dämonen fest. Doch er hatte im Moment andere Probleme, deutlich unangenehmere und bedrohlichere als die Dämonenjäger in Dessaria.
„MRHRMRmrmrmrmrr… Vielleicht haben sie ihn verändert! Ihm etwas angetan… ihn gebannt…rhrhrhr!“ Der Dämon empfand die Entwicklung des Kleinkindes für alles andere als normal. Der Medicus hatte ihn untersucht ja, aber auf körperliche Gesundheit und jene Gesundheit die einem Menschen entsprach. Asmodi machte sich eher sorgen um Castus haraxische Entwicklung.
„Wenn er die Menschen ärgern will, wird er es schon tun! Er kann alles machen, was er will.“ „Mrhrmrmrrhr… ich will seine wahre Gestalt erfahren…“ Asmodi ging davon aus dass die menschliche Hülle des Kleinkindes ein seelenloser Wirtskörper war. Vielleicht war da aber noch die natürliche dämonische Gestalt in ihm, welche im Harax dann zum Vorschein kommen würde.
„Er wird sie nicht ärgern, er wird sie unterjochen! Sie zu seinen Untergebenen Sklaven machen und mit Hilfe ihrer die Welt von dieser dunklen Seuche befreien!“ Eigentlich sollte das Herz eines Dämons sich doch an der Invasion der Dunklen Armee ergötzen, doch Hagen hatte Asmodi gedemütigt und dies liess der Dämon nicht auf sich sitzen.

„Er ist doch unser Sohn. Natürlich kann er alles tun. Es ist seine Entscheidung, was er tun möchte.“ RHrhrhrh „ Der Dämon grollte leise. Dann nickte er. „Du kannst ihn nicht von mir fernhalten, dazu hast du nicht das recht Zanraia, er ist MEIN Sohn!“ Der Dämon würde schon dafür sorgen dass sein Sohn die richtige Entscheidung träfe. Er duckte sich leicht als Zanraia sich auf ihn zubewegte.
„Du darfst ihn nie wieder werfen, egal ob dir sein Verhalten zusagt oder nicht. Du hast mir Angst gemacht.“
Der Dämon schnaubte. Er spürte wie alle Augen auf ihn gerichtet waren. Nun biss er sich doch blutig. „es.s…rhrrhr.hr.R:HR:HR:R:R:R:…TUTrurhrhrhr..mir…LEIDHRHrrhrhrhrh!“ Wer ihn kannte wusste wie schwer ihm solche Worte fielen, er drückte sie aus seiner Kehle als wären sie ein ekliger Fremdkörper der abgestossen werden musste. Aber er tat es, er würgte den Brocken raus was für ihn doch eine Leistung darstellte und er entschuldigte sich damit. Zanraia bedeutete ihm noch immer viel, dies machte er deutlich denn er riss sich merklich zusammen.
[i „Warum kannst du nicht wieder so sein wie früher. Da hat es gut funktioniert. Da waren wir eine Familie. Ich vermisse dein Grollen, wenn ich einschlafe.“[/i] Der Dämon starrte sie an. Da war es wieder, dieses süsse Chaos welches er so an ihr mochte. Er begann beruhigend zu grollen. Drückte seinen Kopf an ihre Hand. Der Zauber auf Cinnamin wirkte noch immer, aber er machte nicht seine Gefühle zu Zanraia zunichte. Wahre Liebe und jene des Zaubers existierten sozusagen parallel nebeneinander.

Dann plötzlich richtete er sich auf. Nahm Zanraia in seine kräftigen Pranken und hob sie sich über die Schulter. Er entführte sie nach hinten ins Schlafzimmer und legte sie dort auf den Schlafplatz. Wie ein Ausgehungerter fiel er über ihre Kleidung her. „Ich habe mir sorgen um dich gemacht! Du warst in der Gewalt dieser Bastarde von Dämonenägern während meine Herrin von den schändlichen Missgeburten von Dunkelelfen missbraucht wurde… es sind beschämende und demütigende Dinge passiert! Etelin hat seinen Verstand widerbekommen…mit MEINER Hilfe… doch nun will er mich vernichten! Dieser Verräter! Sowas verändert Zanraia, sowas sorgt dafür dass wir es eben nicht so haben wie früher!“ Knurrte er einerseits wütend, gleichzeitig aber auch sehnsüchtig zu ihr.
Er begann an ihrem Hals herum zu beissen. Nur Zanraia selbst wusste um die teilweise ziemlich schmerzhafte Zärtlichkeit des Dämons. Für jeden aussenstehenden musste es aussehen als wollte er über sie herfallen.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. April 2011, 23:00

Asmodi zeigte neben seiner neuen Haltung - der eines Dämons seines Schlages - zunächst einmal, dass er anderen keinen Respekt entgegen brachte. Mallahall wurde erstes Opfer einer warnenden Tirade. Er knurrte sie an und verlangte, ihn seines Standes gemäß zu behandeln. Immerhin war er ein Wesen des Harax! Mächtiger als die meisten Celcianer es je sein würden.
"Dich nicht wie einen Jungen behandeln?" Die Lichtmagierin verschränkte die Arme vor der Brust. Sie mochte ein sanfteres Verhalten ihm gegenüber an den Tag legen als noch vor kurzem und das nur, weil sein Wirt mit ihr gesprochen hatte. Aber sie berücksichtigte auch dessen Hinweis, Asmodi durch ihre Befehlsgewalt einzuschränken, soweit es nötig wäre. Ein Herrin-Dämon-Verhältnis sollte aufrecht gehalten werden. Er durfte sich in seinem chaotischen Drang nicht über Regeln und Gesetze dieser Welt hinweg setzen, nur weil er glaubte, seine Existenz hier gäbe ihm solche Rechte.
"Nicht wie einen Jungen behandeln", wiederholte sie erneut und setzte zu einem Konter an, "dann benimm dich gefälligst auch nicht so!" Mehr sagte sie aber auch nicht mehr dazu. Er hatte schon verstanden, außerdem gab es nun Wichtigeres zu klären - mit Zanraia.

Die übrigen Versammelten beobachteten und lauschten der Diskussion, die Castus' Eltern führten. Hierbei wurde deutlich, was der Dämon für sein Söhnchen geplant hatte: ein herrschendes Schicksal, das ein neues Zeitalter für Celcia einläuten sollte. Ein Schicksal, in dem Castus diese Welt unterjochte, womöglich einen zweiten Harax schuf, an dessen Spitze er als Herrscher stand. Etwas, das die Dunkelelfen gerade im Begriff waren zu tun, wenn man den dämonischen Aspekt außer Acht ließ.
"Keiner der Dämonenjäger hat deinem Sohn ein Haar gekrümmt. Dazu hatten sie nicht die Gelegenheit." Was auf der Reise Richtung Grandea und ihrer anschließenden Flucht in die Tiefen des Kapayu geschehen war, wusste nur Zanraia allein. Fest stand, dass es Tote gegeben haben musste - sie sprach immer davon, dass die Jäger keine Gefahr mehr wären. Nein, sie hatten Castus wohl nichts angetan, aber wie viel hatte der Säugling von den Aktionen seiner Mutter mit erlebt?
"Sie haben ihm nichts angetan. Castus wächst so auf, wie er es sich aussucht, und unter meiner Obhut." Zanraia schaute zu Asmodi auf. Sie konnte es nicht verhindern, zu lächeln. "Ihr beide", sie wusste ja, dass auch Aurelius mithören konnte, "solltet nun ebenfalls dafür sorgen, dass er auch unter eurer Obhut gedeiht. Ich halte ihn nicht von euch fern, aber du hast ihn zu respektieren! Mehr als alles andere - mehr noch als mich, Asmodi!"
Eine Mutter stellte alles über ihr eigenes Kind, sogar sich selbst.

Das schien Asmodi endlich zu begreifen oder zumindest wurde er sich bewusst, dass es nicht ohne eine Entschuldigung weiterginge. Etwas wirklich Schwieriges für einen Dämon. Zanraia verlangte einiges von ihm ab und sie war nicht einmal die von ihm erwählte Herrin.
Als der Dämon die von ihm gehassten Worte ausstieß, tauschten Mallahall und Etelin Blicke. Die Augen des Lichs funkelten, aber ganz vertrauen würde er dieser Szene noch nicht. Dennoch, er nahm sie als gutes Zeichen. So deutete er Mallahall an, mit ihr sprechen zu müssen. Diese nickte. Im Moment konnte man Asmodi wohl mit Zanraia allein lassen. Zudem achtete der Tigergott dieses Volkes auf ihn.
"Gehen wir ein Stück", bot Mallahall an und spazierte mit Etelin davon. Sie konnten derweil auch mal schauen, wo Cinnamin steckte und ob sie die von Aurelius gewünschten Dinge hatte besorgen können. Vielleicht konnte man ihr auch helfen. So zogen sich Lichtmagier und Lich zurück. Zanraia und Asmodi blieben allein, nur Castus lag in seinem Nest aus Fellen, Blättern und Blüten, das von kleinen Zweigen gestützt wurde, im Inneren der Hütte. Dorthin bewegte sich nun auch das bizarre Elternpaar.

Die Nekromantin lächelte, sie musste nicht laufen. Asmodi hatte sie einfach geschultert und sie ließ es geschehen. Ihre Finger glitten über seinen Rücken, welcher durch die haraxische Macht in ihn wieder kräftig und muskulös geworden war. Ein Körper, dem wohl keine Frau so wirklich widerstehen konnte. Diese hier jedenfalls nicht. Sie genoss es, seinem Grollen zu lauschen. Es hatte ihr wirklich gefehlt.
Castus quietschte von seinem Bettchen aus. Ehe der Dämon sie entkleiden konnte, drückte sie ihn von sich. "Unser Sohn findet es auch toll, dich in seiner Nähe zu wissen." Sie wand sich aus seiner fordernden Umarmung und stand auf. Das Nest des Kindes stand nahe ihrem eigenen Lager. Zanraia strich Castus über den Kopf und murmelte ihm ein paar beruhigende Worte zu: "Schon gut, du kannst schlafen. Er ist da. Sie beide sind da, du kannst schlafen. Sie gehen auch nicht mehr weg, das lass ich nicht zu." Tatsächlich wurde Castus ruhiger, bis sein gleichmäßiges Atmen die Hütte erfüllte. Er schlummerte selig und so konnte sich Zanraia der anderen Liebe widmen.
Sie rutschte zurück auf das Lager und zog Asmodis Hände an die alte Position. Sollte er sie ruhig ausziehen, hier im Dschungel war es warm genug und die Tabiki galten nicht gerade als "bedecktes" Volk. Sie lauschte seinen Ausführungen. Mallahall war geschändet worden? "Wir sollten die Dunkelelfen dafür büßen lassen. Aber Etelin nicht. Er ist kein Verräter und er will dich auch nicht vernichten. Er will nur das schützen, was für ihn früher war. Als er Asmodeus - nicht Aurelius oder Asmodi - noch seinen Schüler nennen konnte. Das hat er gemocht, glaube ich. Es tat ihm gut."

Sie begann zu kichern, als sich die Zähne in das helle Fleisch ihres Hales gruben. Zanraia mochte zart aussehen, aber sie zählte nicht zu den zerbrechlichen Gestalten. Sie war nicht zimperlich. Ihre Finger glitten an Asmodeus' Körper entlang. Auch sie entledigte ihn seiner Kleidung, wenngleich das nicht viel war. Ihr Mund drückte sich an sein Ohr. "Erst du, dann er. Ich will heute Nacht euch beide lieben", hauchte sie ihm zu, denn sie hatte beide vermisst. Unendlich vermisst.
Anschließend begann sie, an ihm zu knabbern. Er schmeckte nach dem, was im Dschungel in der Luft hing. Zanraia ließ sich dadurch nicht stören. Ihre Sehnsucht nach diesem Körper mitsamt beiden darin lebenden Seelen war geweckt. Seine Berührungen, seine Bisse schürten das Feuer in ihr und sie wollte sich nur allzu gern daran verbrennen. Mit einem kraulen seines Kehlkopfes animierte sie ihn, für sie zu Grollen. Es klang wundervoll, wenn es sich mit ihren gestöhnten Liebesbekundungen vermischte. Das war auch ein Teil von früher. Einer, den sie wieder aufleben lassen konnten. Keine Verbindlichkeiten, keine Konsequenzen ... so hatte es angefangen und auch das hatte Änderungen durchlebt.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 19. April 2011, 11:16

Asmodi runzelte die Stirn als Castus zu quietschen begann und drehte sich zur Wiege hin. "Unser Sohn findet es auch toll, dich in seiner Nähe zu wissen." „Jarhrrhrhr.“ Grollte er nachdenklich. Vater zu sein war selbst für einen Dämonen eine grosse Herausforderung. Man konnte nur hoffen dass er sich nicht seinen eigenen zum Vorbild machte. Er beobachtete wie seine Geliebte sich um seinen Nachkommen kümmerte. „rhrhrrhRHRH..“ Kurz bleckte er die Zähne ab der Sanftheit mit welcher Zanraia mit Castus umging. Wie soll so aus ihm ein gefürchteter Fürst werden wenn sie ihn so verhätschelte? Doch es war nicht der Moment um über Kindererziehungsmethoden zu streiten. Ausserdem musste er warten bis der Intellekt des Kindes so weit fortgeschritten war, dass eine Kommunikation möglich wurde. Dann würde er ihn formen und all die Weichheiten die ihm jetzt in den Schoss fielen wieder austrichtern.

"Wir sollten die Dunkelelfen dafür büßen lassen.“ „Jarhrhrrhrhrh…“ Grollte er angeregt. Das war sein Mädchen! „Dafür lassen wir sie bluten….rhrhrrhrh ganz Krosal werde ich von dieser dunklen Plage säuberrhrrhrhrnrnrrhrhr“ Seine eigenen düsteren Fantasien erregten ihn nur noch mehr und so begann er auch über seine Geliebte herzufallen und an ihr herumzuknabbern. Wobei beissen wohl eher dem entsprach was er tat.

“ Aber Etelin nicht. Er ist kein Verräter und er will dich auch nicht vernichten. „“Ich….weissrhrhrhr nicht was in dem Kopf dieses Greises vor sich geeehrhrhtththth. Er ist gefährlichrhrhrh“ Das war klar. Schliesslich hatte Asmodi oft genug Etelins Stab abgekriegt.
“Er will nur das schützen, was für ihn früher war. Als er Asmodeus - nicht Aurelius oder Asmodi - noch seinen Schüler nennen konnte. Das hat er gemocht, glaube ich. Es tat ihm gut." „Schülerhrrhrhrh… ich bin ein Meisterhrhrhr kein Schülerhrrhrh!“ Grollte er ihr entgegen und kratzte über ihre Schulter. Nun gab es für ihn kein Halten mehr und er machte sich daran ihren Körper zu erobern.

"Erst du, dann er. Ich will heute Nacht euch beide lieben" Er knurrte. Es passte ihm nicht dass er diese Nacht mit Aurelius teilen musste aber er würde wohl ihrem Wunsch nahekommen. Zanraias Wünsche hatte er bisher doch immer erfüllt. So grollte er auch für sie. Für einen Ausstehenden mochten die Geräuschkulisse der beiden vielleicht irritierend, wenn nicht gar verstörend sein, zumal Asmodi nicht gerade zimperlich liebte. So verlangte seine stürmische und gierige Lust alles von Zanraias Körper ab und noch während er seinen eigenen Höhepunkt auskostete zog er sich zurück um dem Menschen den Ausklang zu überlassen.
Ungemein sanft und zum krassen Gegensatz liebte der Medicus sie ein zweites Mal. Er küsste ihren Hals, ihre Nasenspitze. „Ich habe dich so Vermisst.“ Hauchte er schnaufend, ehe er neben sie sank, sich auf die Seite drehte und einen Arm um sie schlang. Er legte die ihre Hand auf sein Herz welches heftig für sie schlug. „Ich wache über dich…bis du einschläfst“ Hauchte er sanft und streichelte sie liebevoll.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. April 2011, 12:01

Ihr bizarres Liebesspiel wurde von einem gekeuchten Gespräch begleitet, zumindest am Anfang. Zanraia und er ergötzten sich beide an dem Gedanken, die Dunkelelfen für all das büßen zu lassen. Allein der Gedanke daran, was sie Mallahall angetan hatten, weckte finstere Rachegelüste in der Nekromantin. Diese reichten aus, um dem Dämon das Spiel nur noch zu versüßen. Wie ein Aphrodisiakum drang es aus Zanraias Poren, schwebte in der Luft und schwängerte diese mit einem Duft, der die Sinne benebelte. "Nicht nur Kosral", hauchte sie in einem Moment, in dem beide vereint verharrten, um sich gegenseitig zu spüren. "Ganz Celcia sollten wir von ihnen befreien, wenn sie so böse Dinge tun. Ich will Castus nicht in einer bösartigen Welt aufwachsen sehen." Und dann setzte sie das Spiel fort, indem sie ihr Becken hob, um Asmodi zu signalisieren, dass er weitermachen sollte. Worte wichen wilder Leidenschaft, die beide keuchend in die Umgebung ausstießen, hin und wieder unterbrochen von einem Schrei von Seiten Zanraias, wenn Asmodi zubiss. Aber niemand unterbrach ihre Zweisamkeit. Ihre Freunde wussten wohl, was in der Hütte geschah und selbst Castus hielt brav die Augen verschlossen, um zu schlafen.

Zanraia liebte den Dämon, bescherte ihm wilde und von heißem Atem begleitete Freuden, auf die er lange hatte verzichten müssen. So war das Erlebnis nur umso schöner, weil es gleichermaßen intensiver ausgelebt wurde. Die Nekromantin unter seinem Leib gab sich all seiner wilden Zuneigung hin wie er es so an ihr liebte. Keine andere Frau Celcias würde sich wohl auf eine derartige Erfahrung einlassen. Dazu fehlte ihnen das chaotische Denken von Zanraia. Jenes Quäntchen seltsamer Denkweisen, das sie offen für das Verhalten und die Meinung eines Haraxwesens machte. Das es ihr gestattete, ein solches Wesen wirklich aufrichtig zu lieben.
Als sie erneut schrie - dieses Mal, weil die Wonnen der Lust ihren Höhepunkt erreicht hatten - spürte sie instinktiv die Veränderung, die durch den Körper des Mannes ging. Asmodi erfüllte ihren Wunsch und sie schickte ihm ein dankbares Lächeln mit auf den Weg, mit dem sie zugleich ihren anderen Geliebten begrüßte. "Aurelius ..." Ihre bebenden Lippen stießen seinen Namen wie einen Ruf an die Götter aus. Allein darin steckten Begierde und Sehnsucht, auch von ihm geliebt zu werden und fordernd legte Zanraia einen Arm um seinen Hals. Sie erhielt, wonach sie sich sehnte. Die Wildheit eine dämonischen Aktes schwand und Zärtlichkeit zweier Liebender trat an ihren Platz. Einher ging sie weiterhin mit der Leidenschaft, die wie das blaue Seelenfeuer des Dämons lodern konnte. Es verbrannte nicht, aber es weckte auch keine Zweifel. Es erfüllte mit Leben.

Zanraia verausgabte sich, bis sie nur noch heiser keuchend unter dem Medicus lag. Beide Seelen hatten sie geliebt. Derselbe Körper hatte ihr auf so unterschiedliche Weise gegeben, wonach sich das gesamte Spektrum ihres Seins sehnte. Sie hatte mehr erhalten, als einer allein ihr je hätte zugestehen können. Zanraia war erfüllt von tiefem Frieden. Zuletzt hatte sie diesen irgendwann in der Vergangenheit gefühlt, als es noch wie früher war wie sie es vor kurzem erwähnt hatte. Sie spürte Aurelius, der ihren Hals und die Nase küsste, ihr liebevolle Worte zuhauchte, ehe er von ihrem Körper rutschte. Sie schmiegt sich in seine Armbeuge, noch immer erhitzt von dem bis eben anhaltenden Liebesspiel. Aber jetzt waren sie beide erlöst und glücklich. So lag sie neben ihm, die Augen bereits geschlossen. Schlafen wollte sie jedoch noch nicht.

"Ich sag Etelin morgen, dass es kein Ritual geben wird. Nicht mit seinen Mächten." Ihre Stimme klang immer noch heiser, aber die Botschaft erfüllte den Raum, als hätte sie sie heraus gebrüllt. Vermutlich hätte es sich Asmodi in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass er mit dieser Nacht mehr bei ihr erreicht hatte, als mit seinen Worten davor. Zanraia wusste wieder, warum Castus auch ihn als Vater brauchte. Sie wusste, warum er nicht in dem Körper seines Wirts eingesperrt werden sollte, dass niemand ihn mehr erreichte. Sie liebte ihn. Das war doch alles, was zählte.

Der Morgen kam viel zu früh. Castus war es, der ihn ankündigte. Sein Winseln reichte aus, Zanraia aus dem Schlaf zu wecken. Sie erhob sich, trat an sein Nest und hob ihn heraus. Einer liebevollen Umarmung folgte ein Frühstück, zumindest für das Kleinkind. An Zanraias Brust trank er sich satt, bis ihm schon wieder die Augen zufielen. Da klopfte es gegen den Türrahmen. Mallahall - ein wenig zerzaust und mit Blättern in Haar und am Kleid - lugte herein. "Seid ihr schon auf? Ich habe Geräusche gehört. Ich ... muss mit Aurelius sprechen." Sie hatte ihm die Gelegenheit gelassen, seiner Liebsten nahe zu sein. Ihnen beiden. Aber nun hielt es die Lichtmagierin nicht mehr länger aus. Die ganze Nacht hatte sie unruhig auf ihrem Lager in einer der anderen Hütten verbracht. Entsprechend dunkel waren die Ringe unter ihren Augen, trotzdem rang sie sich ein freundliches Lächeln für Zanraia ab. Innerlich aber war sie aufgewühlt. Aurelius konnte herausfinden, wie es um sie stand und sie konnte jetzt nicht länger warten. Cinnamin hatte alles besorgt, was er brauchte für sein Experiment. Es brächte ihr Gewissheit, nach der sie sich sehnte wie nach nichts Anderen seit der letzten nächtlichen Stunden.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 21. April 2011, 22:15

Aurelius lag zufrieden neben seiner Geliebten. Auch er starrte an die Decke als könnte er durch sie hindurch das Himmelszelt betrachten. Er dachte nach. Er war nun nicht mehr nur ein von einem dämonen besessener Arzt. Sondern auch ein Vater. Es herrschte Krieg. Wenn er pech hatte wurde er noch eingezogen in der nächst besten Stadt. Schliesslich hatte er den Körper eines Wehrfähigen Mannes und Feldärzte wurden in Kriegszeiten stets bitterst benötigt. Früher hatte es ihn immer an die Front gezogen, weil er helfen wollte und ohnehin nicht viel zu verlieren gehabt hatte. Doch nun war alles anders. Er hatte eine Frau und ein Kind, sowie Freunde. Der Krieg war wie ein gewaltiger Schatten der sich über diesem jungen Glück ausbreitete. Er seufzte. Keine gute Zeit für ein junger Dämonenmischling um sich für die gute Seite zu entscheiden. HAH jahrhrhr der Krieg wird ihn stärken und seine dämonischen Kräfte formen... er wird Pech und Leid über diese dunklen Bastarde bringen haahrhrahrrh! Ja, Asmodi hatte den Krieg immer geliebt. Das war vermutlich der einzige Grund warum er sich jeweils äusserst ruhig verhalten hatte während sie an der Front war. Schliesslich gab es dort so viel Leid, so viel Hass, so viele Ängste und Emotionen dass es für einen Dämonen der sich von Emotionen und Seelenqualen der celcianischen Nährte ein wahres Paradies gewesen war. Asmodi hatte praktisch während des ganzen Krieges einen Rausch erlebt und so war es nicht verwunderlich dass er den Krieg nicht verpöhnte. Doch er hasste es auf der SChwächeren Seite zu stehen. Sicherlich, leidende Menschen deren Moral immer mehr sank zu erleben war durchaus ein Genuss, aber auf der Siegerseite, wo Menschen dann übermütig wurden, zu Rauben und Schänden begannen um ihrem stetigen Druck Luft zu verschaffen, zu schmecken wie die Seelen verdarben und sich versündigten, das schmeckte viel süsser und köstlicher.

AUch Zanraia dachte nach und schliesslich fasste sie einen Entschluss welchen sie ihrem Geliebten mitteilte. "Ich sag Etelin morgen, dass es kein Ritual geben wird. Nicht mit seinen Mächten." Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Küsste ihre Schulter. „Danke.“ Hauchte er. Niemand ahnte dass er unter einem Zauber stand. Hätte sich Aurelius auch so aufopfernd für Asmodi eingesetzt wenn kein Zauber gewesen wäre, oder hätte er ihn auch fallen gelassen?

„Ich liebe dich… und er tut es auch, auch wenn er es nicht so gerne sagt. Aber ich weiss es.“ Hauchte er ihr entgegen. „Wir werden alle aufpassen dass er keinen Blödsinn anstellt. Aber in erster Linie geht es darum einen Ort zu finden der für uns alle sicher ist.“ Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken mit einem Säugling durch den Dschungel zu irren. „Vielleicht sollten wir nach Jorsan ziehen. Ich hörte es sei eine gute Stadt und es hat eine gute Gesundheitsversorgung und einen relativ hohen Wohlstand.“

Sie redeten noch ein bisschen und dann fielen Asmodeus doch die Augen zu. Geweckt wurde er durch Castus Winseln. Er hockte sich neben Zanraia als diese ihren Sohn stillte und schaute dabei zu. Er hielt sie in den Armen, streichelte Castus über das Köpfchen und nahm ihn zu sich damit er sein Bäuerchen machen konnte, danach gab er seinen Sohn der Mutter zurück. Schliesslich erhob sich Asmodeus. Er hatte heute viel zu tun. Er musste Mallahall und sich selbst, Gewissheit verschaffen. Er wusch sich notdürftig mit etwas Wasser welches sich draussen bei einem kleinen Fensterchen in einem grossen Blatt angesammelt hatte. Schliesslich zog er seine Robe an. Er schnürte sie sich gerade zu als Mallahall klopfte. „Ich komme.“ Antwortete er ihr und ging auf Zanraia zu. Er küsste ihre Stirn und ihre Wangen. „Ich liebe dich. Wir sehen uns gleich ja? Ich muss noch nach meiner Patientin sehen.“ Hauchte er ihr liebevoll zu und wandte sich dann zu Mallahall. Er nickte ihr ernst zu und folgte ihr nach draussen. „hat Cinnamin alles besorgen können?“

Ja, alles stand bereit. Asmodeus zog sich mit Mallahall in eine verlassen wirkende Hütte zurück. Er hatte eine kleine Holzschale mitgenommen und bereitete nun alles für den Test vor. „Du… musst den hier einmal mit Urin füllen.“ Sagte er zu ihr und reichte ihr die Schale. Während sich Mallahall zurückzog um die Probe abzugeben bastelte sich der ehemalige Feldarzt aus den verfügbaren Gegenstände eine Kanüle. Sogar einen Krallenfrosch hatten die Tabiki auftreiben können, er hatte keine Ahnung wie Cinnamin es geschafft hatte den Eingeborenen zu erklären was sie brauchte, vielleicht hatte sie mit Kanuha gesprochen, welche ja celcianisch sprach.
Sobald er die Probe hatte würde er sie dem Frosch injizieren und in den Rest würde er die Samen geben. Wenn der Frosch laichte… und die Samen zu spriessen begannen… er hoffte es würde nicht geschehen.

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