Auf dem Weg in die Stille Ebene
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Das Reisen im Sumpf ist für Feinde der dunklen Völker nun noch gefährlicher, denn die Sumpfechsen stehen mit ihnen im Bündnis.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Ehe die Elfe in der Lage war, auch noch einen weiteren Schritt in Richtung Wald zu machen, spürte sie die Hand des Elfen auf ihrer Schulter. Es war nicht weiter schwer sie zurück zu halten, da sie wenig entgegen zu setzen hatte. So hörte sie sich seine Ausführungen an und entschied für sich, dass er recht hatte. Doch ehe sie ihm antworten konnte, spurtete er los und ließ sie zurück. Sie sah ihm nach, bis sie das Geheul der Wölfe aus ihren Gedanken riss. „Verdammt“ zischte sie und erinnerte sich gut daran, wie sie nur mit knapper Mühe den Wölfen entkommen war.
Erneut blickte sie dem Unbekannten, dessen Namen sie immer noch nicht wusste, nach, doch sie konnte ihn nicht mehr erkennen. Beunruhigt lauschte sie dem Wind, der ihr das Wolfsgeheul zutrug und sie ahnen ließ, dass es sich wie am Abend zuvor um das Rudel handelte. Doch vom Herumstehen, wurde das ganze auch nicht besser, also wandte sie sich um, hielt noch immer krampfhaft den Umhang fest und versuchte nicht daran zu denken, wie sehr sie die Kälte quälte.
Nachdem sie das kurze Stückchen Weg zurückgelegt hatte und wieder an ihrem kleinen Lagerplatz angelangt war, schaute sie hinab auf die vor Dreck stehende Kleidung. Sie hatte keine Idee, wie sie sie wieder sauber bekommen sollte, geschweige denn trocknen. Die Kälte ließ das Trocknen einfach nicht zu und ob sie in der Lage wären, am Feuer zu sitzen, bis die Kleidung getrocknet war, war fraglich. Mit Sicherheit würde sie eine geeignete Lösung finden, irgendwie, doch die Umstände ließen diese Überlegungen im Moment einfach nicht zu.
Sie hatte die Wölfe gehört und sie wusste, dass sie mit Sicherheit nicht wählerisch sein würden, wenn es darum ging Beute zu machen. Auch für sie war der Winter alles andere als leicht. Raye musste eine Entscheidung treffen. Entweder, sie würde im Ernstfall ziemlich langsam rennen können, so wie sie jetzt war, und Gefahr laufen, von den Wölfen zerfleischt zu werden, oder sie riss sich erneut zusammen und zog die klatschnasse, doch praktische Kleidung wieder an. Sicher würde sie frieren, doch vielleicht würde die Kleidung am Feuer, so sie es denn entzünden und nutzen können, und an ihrem Körper etwas antrocknen, sodass sie wenigstens in der Lage war, ohne Umschweife um ihr Leben zu rennen.
Für einige Sekunden unschlüssig, blickte sie auf die nassen Sachen herab und regte sich nicht. Was sollte sie tun? „Jedenfalls nicht aufgeben! Und willst du dich tatsächlich diesem Nachtelfen ausliefern?!“ Sie kniff die Augen zusammen, als die Stimme sich wieder einmischte. Was für ein fauler Trick war das? Doch dafür hatte sie - wie sooft in den letzten Tagen - keine Zeit. Es galt etwas zu unternehmen und im Moment war jede Entscheidung nicht gerade erfolgsträchtig. Dennoch zog Raye die Möglichkeit, besser zu laufen, deutlich vor und so schaute sie kurz nach dem Elfen, der noch immer nicht aufgetaucht war, ehe sie sich die nasse und dadurch extrem starre Kleidung wieder anzog. Es gelang ihr nach einiger Mühe und so trug sie wieder den Nachtelfenstoff, der sich sonst so weich an den Körper schmiegte. Die klamme Hose in die vorher ausgezogenen silbernen Stiefel steckend, blendete sie mit aller Macht die Kälte aus. Das Heulen der Wölfe wurde immer unheimlicher und es schien ihr, dass sie nun aus verschiedenen Richtungen antworteten. Auch wenn sie sich auf einer recht weitläufigen Ebene befand, hatte sie das ungute Gefühl, eingekreist zu werden.
Als sie ihre Habe kontrolliert, zusammengepackt und festgestellt hatte, dass sie noch drei Pfeile besaß, inspizierte sie ihren Bogen und dessen Sehne. Zum Glück war die Sehne nicht irreparabel beschädigt worden, sodass sie ihn noch würde nutzen können.
Während sie auf den Unbekannten wartete und versuchte, sich mit Bewegung warm zu halten, in dem sie auf und ab wanderte, viel ihr Blick auf das Bündel, welches dem Fremden gehörte. Sie erinnerte sich an seine Worte, sie dürfe sich bedienen, doch irgendwie konnte sie sich nicht recht dafür erwärmen. Während sie noch zögerte, ließ ihr Magen ein vernehmliches Knurren entweichen, welches ihr unmissverständlich klar machte, dass sie nicht auch noch beim Essen von falschem Stolz beeinflusst werden sollte.„Du wirst doch wohl keine Hilfe von dem annehmen?!“ schallte es durch ihren Kopf, doch sie drängte das innerliche Aufflackern ihrer Vergangenheit beiseite und kniete sich zu dem Beutel hinunter. Mit eiskalten Finger öffnete sie den kleinen Knoten und legte den Blick auf das Proviant des Elfen frei. Erneut ertönte ein Knurren. Sie griff nach einem der verbliebenen Äpfel und verschnürte das Bündel wieder. Verstohlen biss sie hinein und spürte, wie ihr das wohltuende Nass des Obstes die Kehle hinunter rann. Sie schloss sogar für einen kurzen Augenblick die Augen, vor Genuss. Doch anstatt den Apfel gierig und hastig zu essen, ließ sie sich Zeit und wurde erneut an Nexor und seine Erziehung erinnert, was sie lächeln ließ. Er war es schließlich der ihr eintrichterte, sie müsse nicht gierig nach allem Essbaren greifen, es wäre genug da und nur wenn sie langsam aß, würde sie auch wissen, wenn sie satt war.
Nun würde sie zwar nicht direkt satt werden von dem Apfel, doch wer langsam aß hatte mehr von seinem Essen und demnach auch länger etwas davon. Also beherrschte sie sich und verfiel wieder ein eine Bewegung, um den Lagerplatz herum, um sich warm zu halten. Sie wartete, immer wieder auf das Geheul der Wölfe horchend und Ausschau haltend, nach ihrem Retter, dass jener am Horizont auftauchte.
Die Dunkle war sich nicht sicher, ob er überhaupt zurück kommen würde, immerhin war er ihr nichts schuldig. „Ja aber du ihm, dummes Blag!“ Doch er hatte sein Proviant dagelassen und er würde den Umhang im Morgengrauen brauchen, soviel stand fest. Diesen hatte sie sich um die schmalen Schulter gelegt und erneut fest um den zierlichen Leib geschlungen, damit er noch etwas mehr Wärme spendete. In ihren Sachen fühlte sie sich wesentlich wohler, auch wenn die Kälte ihre Gliedmaßen taub werden ließ. Doch inzwischen war Raye gewohnt in solchen Situationen zu stecken, dass sie es mit einer vermeintlich unerschöpflichen Stärke schaffte, auch das wieder einmal auszublenden. Der Apfel verhalf ihr dabei und sie genoss ihn, bis nur noch der Stiel übrig war, den sie in die Feuerstelle warf.
Dennoch, wurde die Dunkelelfe mit jeder weiteren Minute die verstrich, nervöser, da ihr Begleiter nicht auftauchen wollte.
Erneut blickte sie dem Unbekannten, dessen Namen sie immer noch nicht wusste, nach, doch sie konnte ihn nicht mehr erkennen. Beunruhigt lauschte sie dem Wind, der ihr das Wolfsgeheul zutrug und sie ahnen ließ, dass es sich wie am Abend zuvor um das Rudel handelte. Doch vom Herumstehen, wurde das ganze auch nicht besser, also wandte sie sich um, hielt noch immer krampfhaft den Umhang fest und versuchte nicht daran zu denken, wie sehr sie die Kälte quälte.
Nachdem sie das kurze Stückchen Weg zurückgelegt hatte und wieder an ihrem kleinen Lagerplatz angelangt war, schaute sie hinab auf die vor Dreck stehende Kleidung. Sie hatte keine Idee, wie sie sie wieder sauber bekommen sollte, geschweige denn trocknen. Die Kälte ließ das Trocknen einfach nicht zu und ob sie in der Lage wären, am Feuer zu sitzen, bis die Kleidung getrocknet war, war fraglich. Mit Sicherheit würde sie eine geeignete Lösung finden, irgendwie, doch die Umstände ließen diese Überlegungen im Moment einfach nicht zu.
Sie hatte die Wölfe gehört und sie wusste, dass sie mit Sicherheit nicht wählerisch sein würden, wenn es darum ging Beute zu machen. Auch für sie war der Winter alles andere als leicht. Raye musste eine Entscheidung treffen. Entweder, sie würde im Ernstfall ziemlich langsam rennen können, so wie sie jetzt war, und Gefahr laufen, von den Wölfen zerfleischt zu werden, oder sie riss sich erneut zusammen und zog die klatschnasse, doch praktische Kleidung wieder an. Sicher würde sie frieren, doch vielleicht würde die Kleidung am Feuer, so sie es denn entzünden und nutzen können, und an ihrem Körper etwas antrocknen, sodass sie wenigstens in der Lage war, ohne Umschweife um ihr Leben zu rennen.
Für einige Sekunden unschlüssig, blickte sie auf die nassen Sachen herab und regte sich nicht. Was sollte sie tun? „Jedenfalls nicht aufgeben! Und willst du dich tatsächlich diesem Nachtelfen ausliefern?!“ Sie kniff die Augen zusammen, als die Stimme sich wieder einmischte. Was für ein fauler Trick war das? Doch dafür hatte sie - wie sooft in den letzten Tagen - keine Zeit. Es galt etwas zu unternehmen und im Moment war jede Entscheidung nicht gerade erfolgsträchtig. Dennoch zog Raye die Möglichkeit, besser zu laufen, deutlich vor und so schaute sie kurz nach dem Elfen, der noch immer nicht aufgetaucht war, ehe sie sich die nasse und dadurch extrem starre Kleidung wieder anzog. Es gelang ihr nach einiger Mühe und so trug sie wieder den Nachtelfenstoff, der sich sonst so weich an den Körper schmiegte. Die klamme Hose in die vorher ausgezogenen silbernen Stiefel steckend, blendete sie mit aller Macht die Kälte aus. Das Heulen der Wölfe wurde immer unheimlicher und es schien ihr, dass sie nun aus verschiedenen Richtungen antworteten. Auch wenn sie sich auf einer recht weitläufigen Ebene befand, hatte sie das ungute Gefühl, eingekreist zu werden.
Als sie ihre Habe kontrolliert, zusammengepackt und festgestellt hatte, dass sie noch drei Pfeile besaß, inspizierte sie ihren Bogen und dessen Sehne. Zum Glück war die Sehne nicht irreparabel beschädigt worden, sodass sie ihn noch würde nutzen können.
Während sie auf den Unbekannten wartete und versuchte, sich mit Bewegung warm zu halten, in dem sie auf und ab wanderte, viel ihr Blick auf das Bündel, welches dem Fremden gehörte. Sie erinnerte sich an seine Worte, sie dürfe sich bedienen, doch irgendwie konnte sie sich nicht recht dafür erwärmen. Während sie noch zögerte, ließ ihr Magen ein vernehmliches Knurren entweichen, welches ihr unmissverständlich klar machte, dass sie nicht auch noch beim Essen von falschem Stolz beeinflusst werden sollte.„Du wirst doch wohl keine Hilfe von dem annehmen?!“ schallte es durch ihren Kopf, doch sie drängte das innerliche Aufflackern ihrer Vergangenheit beiseite und kniete sich zu dem Beutel hinunter. Mit eiskalten Finger öffnete sie den kleinen Knoten und legte den Blick auf das Proviant des Elfen frei. Erneut ertönte ein Knurren. Sie griff nach einem der verbliebenen Äpfel und verschnürte das Bündel wieder. Verstohlen biss sie hinein und spürte, wie ihr das wohltuende Nass des Obstes die Kehle hinunter rann. Sie schloss sogar für einen kurzen Augenblick die Augen, vor Genuss. Doch anstatt den Apfel gierig und hastig zu essen, ließ sie sich Zeit und wurde erneut an Nexor und seine Erziehung erinnert, was sie lächeln ließ. Er war es schließlich der ihr eintrichterte, sie müsse nicht gierig nach allem Essbaren greifen, es wäre genug da und nur wenn sie langsam aß, würde sie auch wissen, wenn sie satt war.
Nun würde sie zwar nicht direkt satt werden von dem Apfel, doch wer langsam aß hatte mehr von seinem Essen und demnach auch länger etwas davon. Also beherrschte sie sich und verfiel wieder ein eine Bewegung, um den Lagerplatz herum, um sich warm zu halten. Sie wartete, immer wieder auf das Geheul der Wölfe horchend und Ausschau haltend, nach ihrem Retter, dass jener am Horizont auftauchte.
Die Dunkle war sich nicht sicher, ob er überhaupt zurück kommen würde, immerhin war er ihr nichts schuldig. „Ja aber du ihm, dummes Blag!“ Doch er hatte sein Proviant dagelassen und er würde den Umhang im Morgengrauen brauchen, soviel stand fest. Diesen hatte sie sich um die schmalen Schulter gelegt und erneut fest um den zierlichen Leib geschlungen, damit er noch etwas mehr Wärme spendete. In ihren Sachen fühlte sie sich wesentlich wohler, auch wenn die Kälte ihre Gliedmaßen taub werden ließ. Doch inzwischen war Raye gewohnt in solchen Situationen zu stecken, dass sie es mit einer vermeintlich unerschöpflichen Stärke schaffte, auch das wieder einmal auszublenden. Der Apfel verhalf ihr dabei und sie genoss ihn, bis nur noch der Stiel übrig war, den sie in die Feuerstelle warf.
Dennoch, wurde die Dunkelelfe mit jeder weiteren Minute die verstrich, nervöser, da ihr Begleiter nicht auftauchen wollte.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Mit seiner neuen Last beladen wandte sich Luzien vom Unterholz ab, seine Augen in die Richtung gelenkt, aus der gekommen war. Zumindest nahm er das an. Er war grade auf den Wald zugelaufen, folglich musste ja auch der Rückweg im rechten Lot zum Waldsaum liegen. Und wenn er ein wenig zu weit in die falsche Richtung lief, was sollte es schon? Wenn er näher an die Dunkelelfe ran gekommen war, würde er sie in dem schwachen Licht schon erkennen können. Dafür war er schließlich ein Nachtelf, dass war der Ausgleich dafür, dass er sich am Tag vermummen musste. Das Wort „Nacht“ sagte ja bereits, zu welcher Zeit sich sein Volk am besten zurecht fand.
Erneut drang das Geheule der Wölfe an sein Ohr. Vielleicht bildete er es sich ja auch nur ein, aber irgendwie hörte sich dieser Unton verdammt schadenfroh an. Dabei fiel ihm etwas ein, das er bisher nur unbewusst wahrgenommen hatte: Für gewöhnlich verließen doch die Aruswölfe das dichte Gestrüpp des Waldes, ihres angestammten Territoriums nicht. Darin fanden sie genug Beute, um das gefährliche Umland des Mashmoores zu meiden. Schon alleine welche in den Randgebieten anzutreffen war mehr ans ungewöhnlich. Langsam drehte er sich noch einmal zurück zu den Bäumen und versuchte dort irgendeine Bewegung ausfindig zu machen. Doch selbst seinen guten Augen fiel nichts weiter auf, keine Bewegung, kein verräterisches Rascheln, keine verdächtig huschenden Schatten. War es denn überhaupt wahrscheinlich, dass von diesen Bestien irgendeine Gefahr ausging?
Rückwerts gerichtet begann Luzien davon zu gehen, wirbelte herum und verfiel in einen schnellen Trab. Auch wenn er versuchte sich in Gedanken selbst zu beruhigen und Mut zuzusprechen, so blieb trotzdem ein mulmiges Gefühl, dass wohl keiner verdenken konnte. Zum Glück verriet sein Instinkt den Elfen nicht und führte ihn schnurstracks zurück in das improvisierte Lager der Dunkelelfe. Doch schon als er deren Umrisse deutlich erkennen konnte, wurden seine Schritte ein wenig langsamer, man konnte ihm einen kurzen Moment lang Missbilligung ablesen, ehe sein Gesicht wieder ausdruckslos wurde.
Nicht nur, dass die Göre sich ihre verdreckte und lehmbesudelte Kleidung wieder angezogen hatte, nein, sie trug seinen Umhang noch darüber. Nicht dass er wirklich an dem dunkelroten Stoff hing, doch immerhin war es sein Besitz und er sah es gar nicht gerne, dass man sein Eigentum beschmutzte. Zumal der Umhang nun ohnehin keine wärmende Wirkung hatte. Der Dreck ihrer Kleidung isolierte nach außen hin und kühlte nach innen ab. Wenn sie sich so nur ein paar Erfrierungen zuzog, konnte sie noch von Glück reden, denn selbst nackt war es für ihren Körper gesünder. Das hatte er ihr bereits gesagt. Wenn sie es also wieder besseren Wissens tat, war es ihre Schuld. War es denn seine Aufgabe, einem dummen kleinen Kind das überleben zu erleichtern?
Wortlos ging Luzien an seiner ungewollten Gefährtin vorbei und lies dabei das gesammelte Holz vor ihr auf den Boden fallen. Ein stummes Kommando, dass sie sich um ein Feuer kümmern sollte. Tatsächlich wäre Luzien alleine dazu nicht in der Lage gewesen, zumindest nicht ohne Feuersteine. Dummerweise befanden die sich in seiner Tasche, die wiederum nun irgendwo in einem Zelt der Dunkelelfen befand. Er war Soldat, er war es nicht gewohnt alleine oder ohne seine Ausrüstung in der Wildnis unterwegs zu sein.
Nach einigen weiteren Schritten lies sich der Justiziar auf den Boden, neben seinen Proviantbeutel, fallen. Mit einer Hand fischte er blind in der Stofftasche herum, bis er einen dünnen Streifen Trockenfleisch hervorzog. Während er auf seinem kargen Mahl herum kaute, blickte er ins Nichts. Das Zeug schmeckte grässlich und enthielt auch kaum Nährstoffe, doch es Sättigte. Er schluckte schwer und fasste die Dunkelelfe ins Auge. „Luzien,“ meinte er schwerfällig und biss wieder zu. Er war niemals ein Freund vieler Worte gewesen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Worüber er sich mit der jungen Elfe unterhalten sollte, wusste er ohnehin nicht. Zwar hatte er einige Fragen an sie, wie zum Beispiel wo sie her kam, oder woher sie die Nachtelfenkleidung hatte. Aber damit hielt er sich zurück. Nur sich vorzustellen, das hielt er für notwendig. Letztlich war es eine Frage der Höflichkeit.
Erneut drang das Geheule der Wölfe an sein Ohr. Vielleicht bildete er es sich ja auch nur ein, aber irgendwie hörte sich dieser Unton verdammt schadenfroh an. Dabei fiel ihm etwas ein, das er bisher nur unbewusst wahrgenommen hatte: Für gewöhnlich verließen doch die Aruswölfe das dichte Gestrüpp des Waldes, ihres angestammten Territoriums nicht. Darin fanden sie genug Beute, um das gefährliche Umland des Mashmoores zu meiden. Schon alleine welche in den Randgebieten anzutreffen war mehr ans ungewöhnlich. Langsam drehte er sich noch einmal zurück zu den Bäumen und versuchte dort irgendeine Bewegung ausfindig zu machen. Doch selbst seinen guten Augen fiel nichts weiter auf, keine Bewegung, kein verräterisches Rascheln, keine verdächtig huschenden Schatten. War es denn überhaupt wahrscheinlich, dass von diesen Bestien irgendeine Gefahr ausging?
Rückwerts gerichtet begann Luzien davon zu gehen, wirbelte herum und verfiel in einen schnellen Trab. Auch wenn er versuchte sich in Gedanken selbst zu beruhigen und Mut zuzusprechen, so blieb trotzdem ein mulmiges Gefühl, dass wohl keiner verdenken konnte. Zum Glück verriet sein Instinkt den Elfen nicht und führte ihn schnurstracks zurück in das improvisierte Lager der Dunkelelfe. Doch schon als er deren Umrisse deutlich erkennen konnte, wurden seine Schritte ein wenig langsamer, man konnte ihm einen kurzen Moment lang Missbilligung ablesen, ehe sein Gesicht wieder ausdruckslos wurde.
Nicht nur, dass die Göre sich ihre verdreckte und lehmbesudelte Kleidung wieder angezogen hatte, nein, sie trug seinen Umhang noch darüber. Nicht dass er wirklich an dem dunkelroten Stoff hing, doch immerhin war es sein Besitz und er sah es gar nicht gerne, dass man sein Eigentum beschmutzte. Zumal der Umhang nun ohnehin keine wärmende Wirkung hatte. Der Dreck ihrer Kleidung isolierte nach außen hin und kühlte nach innen ab. Wenn sie sich so nur ein paar Erfrierungen zuzog, konnte sie noch von Glück reden, denn selbst nackt war es für ihren Körper gesünder. Das hatte er ihr bereits gesagt. Wenn sie es also wieder besseren Wissens tat, war es ihre Schuld. War es denn seine Aufgabe, einem dummen kleinen Kind das überleben zu erleichtern?
Wortlos ging Luzien an seiner ungewollten Gefährtin vorbei und lies dabei das gesammelte Holz vor ihr auf den Boden fallen. Ein stummes Kommando, dass sie sich um ein Feuer kümmern sollte. Tatsächlich wäre Luzien alleine dazu nicht in der Lage gewesen, zumindest nicht ohne Feuersteine. Dummerweise befanden die sich in seiner Tasche, die wiederum nun irgendwo in einem Zelt der Dunkelelfen befand. Er war Soldat, er war es nicht gewohnt alleine oder ohne seine Ausrüstung in der Wildnis unterwegs zu sein.
Nach einigen weiteren Schritten lies sich der Justiziar auf den Boden, neben seinen Proviantbeutel, fallen. Mit einer Hand fischte er blind in der Stofftasche herum, bis er einen dünnen Streifen Trockenfleisch hervorzog. Während er auf seinem kargen Mahl herum kaute, blickte er ins Nichts. Das Zeug schmeckte grässlich und enthielt auch kaum Nährstoffe, doch es Sättigte. Er schluckte schwer und fasste die Dunkelelfe ins Auge. „Luzien,“ meinte er schwerfällig und biss wieder zu. Er war niemals ein Freund vieler Worte gewesen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Worüber er sich mit der jungen Elfe unterhalten sollte, wusste er ohnehin nicht. Zwar hatte er einige Fragen an sie, wie zum Beispiel wo sie her kam, oder woher sie die Nachtelfenkleidung hatte. Aber damit hielt er sich zurück. Nur sich vorzustellen, das hielt er für notwendig. Letztlich war es eine Frage der Höflichkeit.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Als sie den Schemen in der Ferne ausgemacht hatte, entspannte sich die Dunkelelfe etwas und wurde dennoch in ihrer Haltung gespannter. Offenbar hatten die Wölfe es vorgezogen jetzt noch nicht anzugreifen, doch das konnte sich bald ändern.
Während der Nachtelf seine Schritte in ihre Richtung lenkte, wartete sie, die Arme vor dem Körper verschränkt, auf seine Ankunft. Wortlos flogen die gesammelten Holscheite zu ihren Füßen und es schnellte eine Augenbraue in die Höhe. Charmant.. dachte sie bei sich, doch wandte sie sich ohne etwas zu antworten dem Feuerholz zu. Die junge Elfe ging in die Hocke und legte einen Scheit auf den nächsten, sodass ein Feuer gut würde entstehen können.
Dann kramte sie in ihrem kleinen Beutel und zog zwei kleinere Dinge heraus. Das erste war ein Stück Holz, das flach geschnitzt und leicht ausgehöhlt war; das Zweite war ebenfalls aus Holz, doch dünn und rundlich. Sie blickte zu der Feuerstelle und suchte den umliegenden Boden nach etwas Gras ab, das durch das vorherige Feuer bereits etwas getrocknet war. Dieses zupfte sie ab, sammelte es ein und legte es dann auf den dünnen und flachen Holzscheit.
Vielleicht war zu erkennen, dass ein leichter Schlitz dazu diente, die Luftzufuhr nicht zu unterbrechen, als sie das wenige Gras mit dem dünnen Stab fixierte und begann, es zwischen ihren Händen zu drehen. Ihre Hände wanderten durch die Drehbewegung immer nach unten, als sie dort angekommen war, fing sie wieder von oben an und vollzog diese Prozedur solange, bis sich erst etwas Rauch entwickelte und dann tatsächlich eine kleine Flamme aufzüngelte.
Vorsichtig, um nicht eine unbedachte Bewegung zu machen, gab sie das glimmende Gras unterhalb eines geschickt platzierten Scheit und wartete etwas, bis sich das Feuer an die dünnen Verästelungen machte.
Langsam aber stetig übernahmen die Scheite die Flammen und einige Zeit später, zuckte das Orangerot über das gesammelte Holz hinweg und verschlag es nach und nach. Raye saß immer noch in der Hocke, hatte jedoch ihre Arme um die Knie gelegt und starrte in die prasselnde Wärme.
Das der Elf das Wort ergriff, überraschte sie etwas und so wandte sie den Blick zu ihm. Luzien.. wiederholte sie den Namen in Gedanken. Nun ließ sie sich im Schneidersitz nieder und zupfte an dem Gras vor sich. “Raye” meinte sie ebenso kurz wie er es getan hatte. Ihren Blick ließ sie dabei auf seinem Gesicht ruhen. Das wärmende Feuer warf gespenstische Schatten auf das dünne und ausgemergelte Gesicht. Einzig die seltsam grünen Augen schienen ohne Ermüdung zu leuchten.
Ohne etwas Weiteres zu sagen, wandte die Elfe nach einiger Zeit des Schweigens, den Blick von ihm ab und schaute zurück ins Feuer. Nur gelegentlich stocherte sie darin herum, um es weiter anzufachen.
Vielleicht kam sie einem verschlossener vor, als noch ein paar Augenblicke zuvor im Sumpf. Dort hatte sie etwas naives und kindliches an sich und doch zeigte sich auch dort eine andere Seite, nur flüchtig, doch sie war da gewesen. Auch wenn das wohl kaum reichte, für jemanden, der sie gar nicht kannte, wusste sie um diesen Umstand.
Ihr war schon wenige Tage nach ihrer Abreise bewusst geworden, dass da etwas war, was sie veränderte. Eigentlich kam es mit dem Tod ihres Mentors, ihres Freundes. Seit dem Tag nahm die Veränderung stetig ihren Lauf.
Während der Abwesenheit Luzien’s, hatte die eigenartige Stimme stets ihre Einflüsterungen fortgeführt und sie waren lauter als noch Tage zuvor. Es mochte an ihrer derzeitigen Verfassung liegen, dennoch hatte sie ein sehr schlechtes Gefühl dabei.
Während das peinliche Schweigen anhielt, griff Raye in ihren Beutel und zog etwas Kleines heraus, welches sie in die Faust einschloss. Sie spürte die Wärme, die davon auszugehen schien und fühlte sich etwas besser. Schon seit langer Zeit, hatte sie den Mondstein nicht mehr in die Hand genommen; seit Nexor’s Tod.
Plötzlich fielen Raye die Wölfe ein. Sie blickte auf und meinte dann: “Habt ihr die Wölfe am Waldrand gesehen? Konntet ihr etwas ausmachen?” Ihre Frage ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich der Gefahr bewusst war und, dass sie vermutlich bereits mit ihnen zutun gehabt hatte. Doch mehr als das, sagte sie nicht. Was sollte sie auch erzählen oder fragen? Ihre Neugierde wurde von der Stimme unterdrückt und die Distanz an die Oberfläche geholt.
Während der Nachtelf seine Schritte in ihre Richtung lenkte, wartete sie, die Arme vor dem Körper verschränkt, auf seine Ankunft. Wortlos flogen die gesammelten Holscheite zu ihren Füßen und es schnellte eine Augenbraue in die Höhe. Charmant.. dachte sie bei sich, doch wandte sie sich ohne etwas zu antworten dem Feuerholz zu. Die junge Elfe ging in die Hocke und legte einen Scheit auf den nächsten, sodass ein Feuer gut würde entstehen können.
Dann kramte sie in ihrem kleinen Beutel und zog zwei kleinere Dinge heraus. Das erste war ein Stück Holz, das flach geschnitzt und leicht ausgehöhlt war; das Zweite war ebenfalls aus Holz, doch dünn und rundlich. Sie blickte zu der Feuerstelle und suchte den umliegenden Boden nach etwas Gras ab, das durch das vorherige Feuer bereits etwas getrocknet war. Dieses zupfte sie ab, sammelte es ein und legte es dann auf den dünnen und flachen Holzscheit.
Vielleicht war zu erkennen, dass ein leichter Schlitz dazu diente, die Luftzufuhr nicht zu unterbrechen, als sie das wenige Gras mit dem dünnen Stab fixierte und begann, es zwischen ihren Händen zu drehen. Ihre Hände wanderten durch die Drehbewegung immer nach unten, als sie dort angekommen war, fing sie wieder von oben an und vollzog diese Prozedur solange, bis sich erst etwas Rauch entwickelte und dann tatsächlich eine kleine Flamme aufzüngelte.
Vorsichtig, um nicht eine unbedachte Bewegung zu machen, gab sie das glimmende Gras unterhalb eines geschickt platzierten Scheit und wartete etwas, bis sich das Feuer an die dünnen Verästelungen machte.
Langsam aber stetig übernahmen die Scheite die Flammen und einige Zeit später, zuckte das Orangerot über das gesammelte Holz hinweg und verschlag es nach und nach. Raye saß immer noch in der Hocke, hatte jedoch ihre Arme um die Knie gelegt und starrte in die prasselnde Wärme.
Das der Elf das Wort ergriff, überraschte sie etwas und so wandte sie den Blick zu ihm. Luzien.. wiederholte sie den Namen in Gedanken. Nun ließ sie sich im Schneidersitz nieder und zupfte an dem Gras vor sich. “Raye” meinte sie ebenso kurz wie er es getan hatte. Ihren Blick ließ sie dabei auf seinem Gesicht ruhen. Das wärmende Feuer warf gespenstische Schatten auf das dünne und ausgemergelte Gesicht. Einzig die seltsam grünen Augen schienen ohne Ermüdung zu leuchten.
Ohne etwas Weiteres zu sagen, wandte die Elfe nach einiger Zeit des Schweigens, den Blick von ihm ab und schaute zurück ins Feuer. Nur gelegentlich stocherte sie darin herum, um es weiter anzufachen.
Vielleicht kam sie einem verschlossener vor, als noch ein paar Augenblicke zuvor im Sumpf. Dort hatte sie etwas naives und kindliches an sich und doch zeigte sich auch dort eine andere Seite, nur flüchtig, doch sie war da gewesen. Auch wenn das wohl kaum reichte, für jemanden, der sie gar nicht kannte, wusste sie um diesen Umstand.
Ihr war schon wenige Tage nach ihrer Abreise bewusst geworden, dass da etwas war, was sie veränderte. Eigentlich kam es mit dem Tod ihres Mentors, ihres Freundes. Seit dem Tag nahm die Veränderung stetig ihren Lauf.
Während der Abwesenheit Luzien’s, hatte die eigenartige Stimme stets ihre Einflüsterungen fortgeführt und sie waren lauter als noch Tage zuvor. Es mochte an ihrer derzeitigen Verfassung liegen, dennoch hatte sie ein sehr schlechtes Gefühl dabei.
Während das peinliche Schweigen anhielt, griff Raye in ihren Beutel und zog etwas Kleines heraus, welches sie in die Faust einschloss. Sie spürte die Wärme, die davon auszugehen schien und fühlte sich etwas besser. Schon seit langer Zeit, hatte sie den Mondstein nicht mehr in die Hand genommen; seit Nexor’s Tod.
Plötzlich fielen Raye die Wölfe ein. Sie blickte auf und meinte dann: “Habt ihr die Wölfe am Waldrand gesehen? Konntet ihr etwas ausmachen?” Ihre Frage ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich der Gefahr bewusst war und, dass sie vermutlich bereits mit ihnen zutun gehabt hatte. Doch mehr als das, sagte sie nicht. Was sollte sie auch erzählen oder fragen? Ihre Neugierde wurde von der Stimme unterdrückt und die Distanz an die Oberfläche geholt.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Sie hatten das kleine, eher notdürftige Lager von Raye erreicht und das ohne, dass sie zusammen gebrochen war. Das war immerhin schon etwas und vermutlich mehr, als man der jungen Frau zugetraut hätte, allen voran sie selbst. Der Weg war ewig lang gewesen für ihr Empfinden und wäre da nicht ihr Stolz gewesen, hätte sie wohl doch nachgegeben, um sich von dem Nachtelfen tragen zu lassen.
Aber soweit war sie noch nicht und auch wenn es eigentlich lebensmüde war, seine eigene Schwäche nicht einzugestehen und Hilfe anzunehmen, konnte sie sich dadurch zumindest einen leisen Respekt verschaffen.
Die Frage war jedoch, was ihr mehr helfen würde, weiter dem Tod ein Schnippchen zu schlagen: leiser Respekt dank übertriebenem Stolz oder kluges Annehmen von Hilfe. Nun ja, jetzt war es noch einmal gut gegangen, allerdings sollte sie sich lieber nicht auf Dauer darauf verlassen.
Vielleicht würde es nun auch ein wenig mit ihr bergauf gehen, denn sie hatte ungewollte Unterstützung erhalten. Die ruppige Art könnte man zwar gut und gerne gegen mehr Freundlichkeit austauschen, doch solange er ihr kein Messer in den Rücken rammte oder sie wieder zurück in den Sumpf warf, konnte man durchaus damit leben.
Schließlich vertraute er ihr mehr oder weniger seine paar Habseligkeiten an und sie durfte sich sogar am Essen bedienen, während er sogar sich auf den Weg nach Holz machte. Wenn man Rayes Lage bedachte, hatte sie mit dieser Begegnung so etwas wie einen Glücksgriff gelandet. Wenn es nur so blieb...
Das Heulen der Wölfe hallte schauerlich bis in die Stille Ebene und ein paar Krähen flogen schimpfend davon, ein wenig aufgeschreckt. Wie nahe waren diese Biester nur? Es ließ sich nicht einwandfrei sagen, vor allem, weil es von mehreren Orten zu kommen schien. Blieb lediglich zu hoffen, dass der Nachtelf ebenfalls Glück hatte und ihnen nicht begegnen würde.
Er war nur schon recht lange unterwegs...
Dass er zurück finden würde, davon konnte die junge Frau natürlich ausgehen, denn seine Augen waren um diese Uhrzeit bei weitem besser als die ihren. Das hatte sie hinlänglich bei Nexor studieren können.
Seine Gedanken hingegen würden ihr verborgen bleiben, sollte er sie ihr nicht bei seiner Rückkehr mitteilen, und somit ihr eine gewisse Sorge ersparen. In der Tat war es ungewöhnlich, dass Wölfe in dieser Jahreszeit derart nahe an die tückischen Sümpfe kamen.
Hätten die Zwei das Rudel jedoch gesehen, hätten sie die Antwort sofort ausmachen können. Die Tiere waren hauptsächlich männlichen Geschlechts, ausgehungert und vermutlich nur aus Not zusammen. Einzelgänger, die keine andere Wahl hatten, als sich zusammen zu raufen, um zu überleben. Das machte sie sehr gefährlich, denn sie waren dem Tod beinahe ebenso nahe wie Raye und sie hatten ihre schwächliche Beute gewittert. So leicht würden sie demnach nicht aufgeben und das konnte man nur zu gut hören.
Ein Feuer wäre zwar kein Allerheilmittel dagegen, allerdings könnte es zumindest beim ersten Ansturm helfen, würde es zum Äußersten kommen.
Und als der Nachtelf zurück kehrte, konnte Raye ernsthaft aufatmen. Abgesehen von dem Holz wäre er viel besser in der Lage, sich seiner Haut zu erwehren, denn er war bei Kräften.
An deren Erhalt er auch zu arbeiten schien, da er sich nicht nur nicht um das Anfachen des Feuers kümmerte, sondern stattdessen auch noch etwas von seinem eigenen Proviant verzehrte.
Ob es hingegen wirklich klug war, ausgerechnet jetzt Fleisch zu essen, wo die Gefahr so nah zu sein schien? Darüber ließ sich bestimmt streiten. Was sie in dieser Situation lieber nicht tun sollten, da zumindest Raye erst mal auf ihn angewiesen war. Wobei er noch immer alles andere als die Freundlichkeit in Person war.
Außerdem hatte die junge Frau jetzt ohnehin zu tun, indem sie sich drum bemühte, das Feuer in Gang zu bringen.
Wieder meldeten sich die Wölfe und entweder hatte der Wind in die Richtung des Lagers hin aufgefricht oder sie waren merklich näher gekommen, denn das Heulen war um einiges lauter. Und zu allem übel kam eine Art Antwort klar erkennbar aus einer anderen Richtung. So wie es aussah, wollten sie ihre Opfer einkreisen. Wunderbar...
Immerhin schaffte sie es endlich, dass das Feuer zu prasseln begann und neben Wärme auch Licht spendete. Leider wurde die Umgebung dadurch noch finsterer und dass sich der Himmel immer mehr zuzog, blieb ebenfalls verborgen. Wäre es ihnen hingegen aufgefallen, hätten sie vielleicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen.
Doch stattdessen holten sie etwas anderes nach und stellten sich endlich gegenseitig vor. Vielleicht ein kleiner Vorteil, denn gewöhnlich fragte jemand, der einen hinterrücks umbringen wollte, nicht nach dem Namen und schon gar nicht nannte er seinen eigenen.
Luzien hieß er also... sagte ihr der Name etwas? Nein, wohl kaum, denn sie hatte nichts mit anderen Nachtelfen außer Nexor zu tun gehabt in den letzten Jahren und in seinen Kreisen verkehrte sie auch nicht.
Während hingegen ihm ihr Name auch kaum weiterhelfen würde. Vielleicht hatte er irgendwann einmal den Tratsch seiner Mutter aufgefangen über ein Dunkelelfenmädchen, das Nexor heimgebracht hatte und bei sich wohnen ließ. Aber ob er sich daran noch erinnerte? Vermutlich nicht, denn bisher hatte ihn so etwas schließlich nicht betroffen und es war bereits Jahre her, trotz seiner Außergewöhnlichkeit. Luzien hatte obendrein andere Sorgen und wenn ihn dennoch ein Teil von ihr interessierte, könnte er nachfragen.
Raye schien nicht das erste Mal sich um ein Feuer zu kümmern, da sie sich ungefragt darum kümmerte, es in Gang zu halten. Wenngleich der Wind nun wirklich merklich auffrischte und die Flammen heftig tanzen ließ. Ausblasen jedoch konnte er sie nicht, dazu waren sie zu groß, er konnte sie höchstens weiter tragen und anfachen.
Und sie zeigte sogar, dass sie nicht vollkommen unerfahren in der Wildnis war. Viel sagte sie nicht, allerdings das, was über ihre Lippen kam, war wichtig.
Sie fragte nach den Wölfen und als hätten diese Tiere sie gehört, kündeten sie wieder davon, dass sie sich in der Nähe befanden. Zusätzlich dazu fielen die ersten Schneeflöckchen, obwohl sie noch unbemerkt blieben aufgrund ihrer Seltenheit.
Erst wenn sie sich verstärken würden, würden sie tatsächlich auffallen, doch das würde dauern... oder nicht?
Aber soweit war sie noch nicht und auch wenn es eigentlich lebensmüde war, seine eigene Schwäche nicht einzugestehen und Hilfe anzunehmen, konnte sie sich dadurch zumindest einen leisen Respekt verschaffen.
Die Frage war jedoch, was ihr mehr helfen würde, weiter dem Tod ein Schnippchen zu schlagen: leiser Respekt dank übertriebenem Stolz oder kluges Annehmen von Hilfe. Nun ja, jetzt war es noch einmal gut gegangen, allerdings sollte sie sich lieber nicht auf Dauer darauf verlassen.
Vielleicht würde es nun auch ein wenig mit ihr bergauf gehen, denn sie hatte ungewollte Unterstützung erhalten. Die ruppige Art könnte man zwar gut und gerne gegen mehr Freundlichkeit austauschen, doch solange er ihr kein Messer in den Rücken rammte oder sie wieder zurück in den Sumpf warf, konnte man durchaus damit leben.
Schließlich vertraute er ihr mehr oder weniger seine paar Habseligkeiten an und sie durfte sich sogar am Essen bedienen, während er sogar sich auf den Weg nach Holz machte. Wenn man Rayes Lage bedachte, hatte sie mit dieser Begegnung so etwas wie einen Glücksgriff gelandet. Wenn es nur so blieb...
Das Heulen der Wölfe hallte schauerlich bis in die Stille Ebene und ein paar Krähen flogen schimpfend davon, ein wenig aufgeschreckt. Wie nahe waren diese Biester nur? Es ließ sich nicht einwandfrei sagen, vor allem, weil es von mehreren Orten zu kommen schien. Blieb lediglich zu hoffen, dass der Nachtelf ebenfalls Glück hatte und ihnen nicht begegnen würde.
Er war nur schon recht lange unterwegs...
Dass er zurück finden würde, davon konnte die junge Frau natürlich ausgehen, denn seine Augen waren um diese Uhrzeit bei weitem besser als die ihren. Das hatte sie hinlänglich bei Nexor studieren können.
Seine Gedanken hingegen würden ihr verborgen bleiben, sollte er sie ihr nicht bei seiner Rückkehr mitteilen, und somit ihr eine gewisse Sorge ersparen. In der Tat war es ungewöhnlich, dass Wölfe in dieser Jahreszeit derart nahe an die tückischen Sümpfe kamen.
Hätten die Zwei das Rudel jedoch gesehen, hätten sie die Antwort sofort ausmachen können. Die Tiere waren hauptsächlich männlichen Geschlechts, ausgehungert und vermutlich nur aus Not zusammen. Einzelgänger, die keine andere Wahl hatten, als sich zusammen zu raufen, um zu überleben. Das machte sie sehr gefährlich, denn sie waren dem Tod beinahe ebenso nahe wie Raye und sie hatten ihre schwächliche Beute gewittert. So leicht würden sie demnach nicht aufgeben und das konnte man nur zu gut hören.
Ein Feuer wäre zwar kein Allerheilmittel dagegen, allerdings könnte es zumindest beim ersten Ansturm helfen, würde es zum Äußersten kommen.
Und als der Nachtelf zurück kehrte, konnte Raye ernsthaft aufatmen. Abgesehen von dem Holz wäre er viel besser in der Lage, sich seiner Haut zu erwehren, denn er war bei Kräften.
An deren Erhalt er auch zu arbeiten schien, da er sich nicht nur nicht um das Anfachen des Feuers kümmerte, sondern stattdessen auch noch etwas von seinem eigenen Proviant verzehrte.
Ob es hingegen wirklich klug war, ausgerechnet jetzt Fleisch zu essen, wo die Gefahr so nah zu sein schien? Darüber ließ sich bestimmt streiten. Was sie in dieser Situation lieber nicht tun sollten, da zumindest Raye erst mal auf ihn angewiesen war. Wobei er noch immer alles andere als die Freundlichkeit in Person war.
Außerdem hatte die junge Frau jetzt ohnehin zu tun, indem sie sich drum bemühte, das Feuer in Gang zu bringen.
Wieder meldeten sich die Wölfe und entweder hatte der Wind in die Richtung des Lagers hin aufgefricht oder sie waren merklich näher gekommen, denn das Heulen war um einiges lauter. Und zu allem übel kam eine Art Antwort klar erkennbar aus einer anderen Richtung. So wie es aussah, wollten sie ihre Opfer einkreisen. Wunderbar...
Immerhin schaffte sie es endlich, dass das Feuer zu prasseln begann und neben Wärme auch Licht spendete. Leider wurde die Umgebung dadurch noch finsterer und dass sich der Himmel immer mehr zuzog, blieb ebenfalls verborgen. Wäre es ihnen hingegen aufgefallen, hätten sie vielleicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen.
Doch stattdessen holten sie etwas anderes nach und stellten sich endlich gegenseitig vor. Vielleicht ein kleiner Vorteil, denn gewöhnlich fragte jemand, der einen hinterrücks umbringen wollte, nicht nach dem Namen und schon gar nicht nannte er seinen eigenen.
Luzien hieß er also... sagte ihr der Name etwas? Nein, wohl kaum, denn sie hatte nichts mit anderen Nachtelfen außer Nexor zu tun gehabt in den letzten Jahren und in seinen Kreisen verkehrte sie auch nicht.
Während hingegen ihm ihr Name auch kaum weiterhelfen würde. Vielleicht hatte er irgendwann einmal den Tratsch seiner Mutter aufgefangen über ein Dunkelelfenmädchen, das Nexor heimgebracht hatte und bei sich wohnen ließ. Aber ob er sich daran noch erinnerte? Vermutlich nicht, denn bisher hatte ihn so etwas schließlich nicht betroffen und es war bereits Jahre her, trotz seiner Außergewöhnlichkeit. Luzien hatte obendrein andere Sorgen und wenn ihn dennoch ein Teil von ihr interessierte, könnte er nachfragen.
Raye schien nicht das erste Mal sich um ein Feuer zu kümmern, da sie sich ungefragt darum kümmerte, es in Gang zu halten. Wenngleich der Wind nun wirklich merklich auffrischte und die Flammen heftig tanzen ließ. Ausblasen jedoch konnte er sie nicht, dazu waren sie zu groß, er konnte sie höchstens weiter tragen und anfachen.
Und sie zeigte sogar, dass sie nicht vollkommen unerfahren in der Wildnis war. Viel sagte sie nicht, allerdings das, was über ihre Lippen kam, war wichtig.
Sie fragte nach den Wölfen und als hätten diese Tiere sie gehört, kündeten sie wieder davon, dass sie sich in der Nähe befanden. Zusätzlich dazu fielen die ersten Schneeflöckchen, obwohl sie noch unbemerkt blieben aufgrund ihrer Seltenheit.
Erst wenn sie sich verstärken würden, würden sie tatsächlich auffallen, doch das würde dauern... oder nicht?
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Aufmerksam beobachtete der nachtelf die junge Frau dabei, wie sie sich um das Feuer kümmerte. Größtenteils aus wahrem Interesse, allerdings auch weil es sonst nichts besonderes in der Gegend zu betrachten gab, verfolgte er jede ihrer Bewegungen. Soweit er sich erinnern vermochte, hatte er noch nie jemanden gesehen, der Feuer mit Stöcken machte. Aber schon nach kurzer Zeit wurde ihm klar, dass diese Technik nichts für ihn war. Dafür fehlte dem teilweise sehr aufbrausendem Nachtelfen einfach die Geduld. Nein, da blieb er doch lieber bei gewöhnlichen Feuersteinen, die nur ein paar Handbewegungen bedurften.
Als das Feuer dann endlich brannte, wanderte sein Blick ganz von alleine weg. Mit Licht hatte er einfach seine Schwierigkeiten, seine Augen tränten schon nach wenigen Momenten und zeigten ihrem Besitzer, dass sie mit dem Licht nicht einverstanden waren. Sein Sichtfeld verringerte sich rapide, viel weiter als bis zum Rand des Lichtpegels konnte er nicht mehr sehen. Auch wenn Luzien den künstlichen Schein des Feuers besser vertrug als Sonnenlicht, so hätte er es in einer anderen Lage doch sicherlich vorgezogen, auf ein Lagerfeuer zu verzichten. Aber gewiss nicht, wenn sie von hungrigen Bestien umzingelt waren. Das anhaltende Heulen der Wölfe konnte nur zwei Dinge bedeuten. Entweder sie versuchten im Wald Beute aufzuscheuchen, oder sie umzingelten eine viel einfachere Beute, die wohl weniger Scherereien mit einer Flucht bereiten würden. Die sind nicht hinter uns her! Seine Lippen bewegten sich, aber kein Laut drang hervor. Er hätte es kindisch gefunden, den Gedanken laut auszusprechen. Und irgendwie wollte er auch nicht die Dunkelelfe unnötig beunruhigen.
Die stellte sich währenddessen als „Raye“ vor. Der Name klang Vage vertraut, auch wenn er eindeutig keiner Nachtelfe gehörte. Darauf beschränkte sich auch die Unterhaltung der beiden Elfen bis dahin. Anscheinend war die Schwarzhaut ebenso gesprächig wie er selbst es war. Aber wenn es nach ihm ging, konnte es auch so bleiben. Im Grunde war sich Luzien nicht sicher, warum er ihr überhaupt seine Gesellschaft aufzwang. Er hatte sie aus dem Sumpfgrab befreit, sie zu ihrem Lager begleitet, ihr sogar Feuerholz besorgt und seine Proviant mit ihr geteilt. Mehr konnte er nicht tun, zumal der brodelnde Wut auf ihre Art noch immer nicht verebbt war. Momentan verschwendete Luzien nur Zeit. Wäre die vermeintliche Bedrohung durch die Fleischfresser nicht vorhanden, wäre er wohl schon längst aufgebrochen.
Einfach nur so dazusitzen, den Blick ins Leere gerichtet, machte Luzien ein wenig schläfrig. Der immer mehr auffrischende Wind spielte mit seinen Haaren, blies sie ihm ins Gesicht, doch er bemerkte es nicht einmal. In Gedanken war er zuhause, dort wo er hingehörte. Er erinnerte sich an seinen letzten Besuch daheim. Im Grunde war er der Hahn im Korb, seine restliche Familie bestand fast nur aus Frauen. Und keine von ihnen war sonderlich Glücklich gewesen, als er nach wenigen tagen schon wieder aufbrechen musste. Das besorgte Gesicht seiner Nichte drängte sich in sein Blickfeld, der er versprochen hatte wieder zurück zu kommen. Komplett in seinen Erinnerungen verloren, hörte er die Frage der Dunkelelfe nicht.
Stattdessen stand er auf, ging zum Feuer und breitete seine Hände darüber aus, um sich zu wärmen. Kälte war ihm in die Knochen gefahren. “Wer bist du wirklich, Raye?“ Die frage kam plötzlich und mit einer gewissen schärfe. Dabei ging es Luzien nicht um den Namen der Elfe, denn der spielte im Grunde kaum eine Rolle. “Was macht eine Schwarzhaut alleine im Mashmoor! Woher hast du die Kleidung, die du trägst, die nachtelfenseide? Wo hast du Herendia gelernt?“ Es waren weniger Fragen, es waren grade zu Anschuldigungen. Obwohl er leise gesprochen hatte, klang jedes einzelne Wort bedrohlich. Der Justiziar trat zwischen die Elfe und das Lagerfeuer. Seine Konturen wurden zwar von hinten beleuchtet, doch die Raye zugewandte Front wurde so automatisch in Schatten gehüllt, was seiner ohnehin schon unheimlichen und gefährlichen Aura einiges an frischer Nahrung gab. Undeutlich war zu erkennen, dass sich seine linke hand um den Griff des Dolches gelegt hatte.
Als das Feuer dann endlich brannte, wanderte sein Blick ganz von alleine weg. Mit Licht hatte er einfach seine Schwierigkeiten, seine Augen tränten schon nach wenigen Momenten und zeigten ihrem Besitzer, dass sie mit dem Licht nicht einverstanden waren. Sein Sichtfeld verringerte sich rapide, viel weiter als bis zum Rand des Lichtpegels konnte er nicht mehr sehen. Auch wenn Luzien den künstlichen Schein des Feuers besser vertrug als Sonnenlicht, so hätte er es in einer anderen Lage doch sicherlich vorgezogen, auf ein Lagerfeuer zu verzichten. Aber gewiss nicht, wenn sie von hungrigen Bestien umzingelt waren. Das anhaltende Heulen der Wölfe konnte nur zwei Dinge bedeuten. Entweder sie versuchten im Wald Beute aufzuscheuchen, oder sie umzingelten eine viel einfachere Beute, die wohl weniger Scherereien mit einer Flucht bereiten würden. Die sind nicht hinter uns her! Seine Lippen bewegten sich, aber kein Laut drang hervor. Er hätte es kindisch gefunden, den Gedanken laut auszusprechen. Und irgendwie wollte er auch nicht die Dunkelelfe unnötig beunruhigen.
Die stellte sich währenddessen als „Raye“ vor. Der Name klang Vage vertraut, auch wenn er eindeutig keiner Nachtelfe gehörte. Darauf beschränkte sich auch die Unterhaltung der beiden Elfen bis dahin. Anscheinend war die Schwarzhaut ebenso gesprächig wie er selbst es war. Aber wenn es nach ihm ging, konnte es auch so bleiben. Im Grunde war sich Luzien nicht sicher, warum er ihr überhaupt seine Gesellschaft aufzwang. Er hatte sie aus dem Sumpfgrab befreit, sie zu ihrem Lager begleitet, ihr sogar Feuerholz besorgt und seine Proviant mit ihr geteilt. Mehr konnte er nicht tun, zumal der brodelnde Wut auf ihre Art noch immer nicht verebbt war. Momentan verschwendete Luzien nur Zeit. Wäre die vermeintliche Bedrohung durch die Fleischfresser nicht vorhanden, wäre er wohl schon längst aufgebrochen.
Einfach nur so dazusitzen, den Blick ins Leere gerichtet, machte Luzien ein wenig schläfrig. Der immer mehr auffrischende Wind spielte mit seinen Haaren, blies sie ihm ins Gesicht, doch er bemerkte es nicht einmal. In Gedanken war er zuhause, dort wo er hingehörte. Er erinnerte sich an seinen letzten Besuch daheim. Im Grunde war er der Hahn im Korb, seine restliche Familie bestand fast nur aus Frauen. Und keine von ihnen war sonderlich Glücklich gewesen, als er nach wenigen tagen schon wieder aufbrechen musste. Das besorgte Gesicht seiner Nichte drängte sich in sein Blickfeld, der er versprochen hatte wieder zurück zu kommen. Komplett in seinen Erinnerungen verloren, hörte er die Frage der Dunkelelfe nicht.
Stattdessen stand er auf, ging zum Feuer und breitete seine Hände darüber aus, um sich zu wärmen. Kälte war ihm in die Knochen gefahren. “Wer bist du wirklich, Raye?“ Die frage kam plötzlich und mit einer gewissen schärfe. Dabei ging es Luzien nicht um den Namen der Elfe, denn der spielte im Grunde kaum eine Rolle. “Was macht eine Schwarzhaut alleine im Mashmoor! Woher hast du die Kleidung, die du trägst, die nachtelfenseide? Wo hast du Herendia gelernt?“ Es waren weniger Fragen, es waren grade zu Anschuldigungen. Obwohl er leise gesprochen hatte, klang jedes einzelne Wort bedrohlich. Der Justiziar trat zwischen die Elfe und das Lagerfeuer. Seine Konturen wurden zwar von hinten beleuchtet, doch die Raye zugewandte Front wurde so automatisch in Schatten gehüllt, was seiner ohnehin schon unheimlichen und gefährlichen Aura einiges an frischer Nahrung gab. Undeutlich war zu erkennen, dass sich seine linke hand um den Griff des Dolches gelegt hatte.
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Das Prasseln des Feuers verhinderte die absolute Stille um sie beide herum. Keiner von ihnen hatte große Lust etwas zu sagen und Raye spürte diese peinliche Situation, die zwischen ihnen stand. Sie hatte das Gefühl, dass er sich unnötigerweise dazu verpflichtet fühlte, bei ihr zu bleiben. Den Gedanken und das unangenehme Gefühl erstmal beiseite schiebend, konzentrierte sich die junge Frau auf die Wärme, die vom Feuer ausging. Sie saß etwas zu dicht dran, doch das war, im Anbetracht ihrer Lage das kleinere Übel. Die abgestrahlte Wärme brannte leicht auf dem kalten Gesicht und hüllte dennoch ihren Körper in wohlige Wärme. Sie wusste, dass sie - sobald das Feuer ausgegangen war - noch mehr frieren würde, doch sie gab sich der Illusion, eines lauen Abends im Frühling, hin.
Während das Wolfgeheul immer wieder die Stille, abgesehen vom Knacken der Holzscheite, durchschnitt, hatte die Dunkle das Gefühl, dass die innere Beklemmung zunahm. Dieses ungewöhnliche Verhalten der Wölfe ließ sie zusätzliche frösteln. Außerdem war sie der Meinung, dass dort lediglich männliche Wölfe heulten und das beunruhigte sie noch mehr. Doch war dieses Gefühl lediglich eine Ahnung.
Raye hatte ihre Beine nahe an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Leicht brannte die Hitze auch auf ihren Handrücken, doch was wirklich unangenehm war, war immer wieder ein leichtes Picken, das sich vereinzelt zeigte. Doch vorerst kümmerte sie sich nicht darum, war dieses Gefühl auch in unregelmäßigen Abständen zu spüren.
Irgendwann entspannte die junge Frau ihre Beine und setzte sich in den Schneidersitz. Schweigend betrachtete sie erneut das dunkle Gras vor sich und überlegte, was sie wohl sagen könnte. Ab und zu glitt ihr Blick über das Feuer und zu Luzien herüber, hatte er doch ihre Neugierde geweckt. Sie wusste nicht wieso, vielleicht, weil er der Erste war, den sie sah, seit sie ihre waghalsige Reise angetreten hatte. Oder aber weil er ein Nachtelf war, einer jenen Volkes, das sie aufgezogen hatte. Oder.. Sie unterbrach sich selbst in Gedanken, denn der nächste Gedanke wäre wohl abwegiger als alles andere gewesen. Konnte es vielleicht sein, dass sie noch immer an Nexor hing und ihn nicht vergessen wollte, wenigstens den physischen Teil? Wollte sie ihn weiterhin bei sich haben und kopierte das vertraute Gefühl in diesen Unbekannten? Ohne es zu merken, hatten sich ihre Augen den Weg zurück zu Luzien gesucht und sie betrachtete ihn unverwandt.
Erst als er sich erhob, wurde sie sich des ungenierten Starrens bewusst, und veränderte die Blickrichtung. Plötzlich jedoch, stand der Nachtelf bedrohlich vor ihr und sie musste den Kopf unangenehm nach hinten strecken, um das Gesicht des Mannes zu sehen. In dieser Position fühlte sie sich mehr als unbehaglich und sein drohender und anklagender Unterton, taten ihr übriges.
Die Dunkle erhob sich und brachte etwas Platz zwischen sich und den Elfen. Sie verschränkte die Arme vor dem Leib - ganz klar eine Abwehrhaltung - und ließ die Augen auf den seinen ruhen.
Seine Fragen klangen wie messerscharfe Anschuldigungen und sie kratzten bedrohlich an dem tiefen Dunkel ihrer Seele.
Trotzig funkelten die grünen Augen aus dem dunklen Gesicht hervor und als würde der Wind die Szenerie unterstreichen wollen, bauschte er ihre weißen Haare auf und ließ sie tanzen. Dann hob sie etwas das Kinn, um zu zeigen, dass sie sich seine Spitzen nicht gefallen lassen würde. Ob das in ihrer Situation nun klug war oder nicht, mochte dahin gestellt sein. Doch die Wildnis und dass sie auf sich alleine gestellt war, brachte das Dunkle in dieser Elfe auf leisen Sohlen hervor.
“Höflichkeit ist eine Tugend.” brachte sie hervor und fixierte den Elfen. Sie lächelte. Sie lächelte?! Raye ging für einen Sekundenbruchteil in sich und suchte sich selbst, doch sie konnte sich nicht richtig erkennen. “Du scheinst dir ja bereits eine Geschichte zu denken.” lockte sie ihn. “Also dann.. raus damit Luzien! Wer bin ich wirklich?” gab sie stichelnd zurück. Sie war sich sicher, dass sie hier mit ihrem Leben spielte und, dass er durchaus in der Lage war zu töten. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie es vorgezogen ihn zu provozieren. Vermutlich gefiel der jungen Elfe nicht, dass er sie so unverblümt anblaffte und ihr die Waffe an die Brust hielt, wenn vorerst auch nur bildlich.
Während das Wolfgeheul immer wieder die Stille, abgesehen vom Knacken der Holzscheite, durchschnitt, hatte die Dunkle das Gefühl, dass die innere Beklemmung zunahm. Dieses ungewöhnliche Verhalten der Wölfe ließ sie zusätzliche frösteln. Außerdem war sie der Meinung, dass dort lediglich männliche Wölfe heulten und das beunruhigte sie noch mehr. Doch war dieses Gefühl lediglich eine Ahnung.
Raye hatte ihre Beine nahe an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Leicht brannte die Hitze auch auf ihren Handrücken, doch was wirklich unangenehm war, war immer wieder ein leichtes Picken, das sich vereinzelt zeigte. Doch vorerst kümmerte sie sich nicht darum, war dieses Gefühl auch in unregelmäßigen Abständen zu spüren.
Irgendwann entspannte die junge Frau ihre Beine und setzte sich in den Schneidersitz. Schweigend betrachtete sie erneut das dunkle Gras vor sich und überlegte, was sie wohl sagen könnte. Ab und zu glitt ihr Blick über das Feuer und zu Luzien herüber, hatte er doch ihre Neugierde geweckt. Sie wusste nicht wieso, vielleicht, weil er der Erste war, den sie sah, seit sie ihre waghalsige Reise angetreten hatte. Oder aber weil er ein Nachtelf war, einer jenen Volkes, das sie aufgezogen hatte. Oder.. Sie unterbrach sich selbst in Gedanken, denn der nächste Gedanke wäre wohl abwegiger als alles andere gewesen. Konnte es vielleicht sein, dass sie noch immer an Nexor hing und ihn nicht vergessen wollte, wenigstens den physischen Teil? Wollte sie ihn weiterhin bei sich haben und kopierte das vertraute Gefühl in diesen Unbekannten? Ohne es zu merken, hatten sich ihre Augen den Weg zurück zu Luzien gesucht und sie betrachtete ihn unverwandt.
Erst als er sich erhob, wurde sie sich des ungenierten Starrens bewusst, und veränderte die Blickrichtung. Plötzlich jedoch, stand der Nachtelf bedrohlich vor ihr und sie musste den Kopf unangenehm nach hinten strecken, um das Gesicht des Mannes zu sehen. In dieser Position fühlte sie sich mehr als unbehaglich und sein drohender und anklagender Unterton, taten ihr übriges.
Die Dunkle erhob sich und brachte etwas Platz zwischen sich und den Elfen. Sie verschränkte die Arme vor dem Leib - ganz klar eine Abwehrhaltung - und ließ die Augen auf den seinen ruhen.
Seine Fragen klangen wie messerscharfe Anschuldigungen und sie kratzten bedrohlich an dem tiefen Dunkel ihrer Seele.
Trotzig funkelten die grünen Augen aus dem dunklen Gesicht hervor und als würde der Wind die Szenerie unterstreichen wollen, bauschte er ihre weißen Haare auf und ließ sie tanzen. Dann hob sie etwas das Kinn, um zu zeigen, dass sie sich seine Spitzen nicht gefallen lassen würde. Ob das in ihrer Situation nun klug war oder nicht, mochte dahin gestellt sein. Doch die Wildnis und dass sie auf sich alleine gestellt war, brachte das Dunkle in dieser Elfe auf leisen Sohlen hervor.
“Höflichkeit ist eine Tugend.” brachte sie hervor und fixierte den Elfen. Sie lächelte. Sie lächelte?! Raye ging für einen Sekundenbruchteil in sich und suchte sich selbst, doch sie konnte sich nicht richtig erkennen. “Du scheinst dir ja bereits eine Geschichte zu denken.” lockte sie ihn. “Also dann.. raus damit Luzien! Wer bin ich wirklich?” gab sie stichelnd zurück. Sie war sich sicher, dass sie hier mit ihrem Leben spielte und, dass er durchaus in der Lage war zu töten. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie es vorgezogen ihn zu provozieren. Vermutlich gefiel der jungen Elfe nicht, dass er sie so unverblümt anblaffte und ihr die Waffe an die Brust hielt, wenn vorerst auch nur bildlich.
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Es war noch nie besonders ratsam gewesen, Luzien zu reizen. Bisher hatte noch jeder es bereut. Oder keine Gelegenheit mehr dazu gehabt. Man konnte es dem Elfen nicht ansehen, aber seine ohnehin nicht besonders gute Laune stand auf der Kippe und drohte in eine Richtung zu kippen, die Raye garantiert nicht kennen lernen wollte. Aber statt der aufsteigenden Rage zierte ein verächtlich und herabwürdigendes Lächeln sein Gesicht. Mit einer raschen Bewegung zog er den unterarmlangen, geschwungenen Dolch aus seinem Gürtel. Aber anstatt ihn seinem Gegenüber an die Kehle zu setzten, lies er seinen Arm ruhig hinabhängen. Die Finger seiner linken Hand hatten sich trotzdem fast schon schmerzhaft um den nach unten gerichteten Dolch geschlossen. “Höflichkeit ist keine Tugend, es ist ein Previleg,“ gab er kühl zurück. Er hatte einen Punkt hinter der Dunkelelfe in der Dunkelheit fixiert, um jede ihrer Bewegungen im Auge behalten zu können. Nur für den Fall, dass sie auf Dumme Ideen kam.
Der mürrische, wenn auch hilfsbereite und manchmal sogar freundliche Luzien hatte sich längst verabschiedet, an seine Stelle war der kalte Justiziar getreten. Das Monster das lieber tötete als Bewusstlos zu schlagen, derjenige der Montegomerus Diener tötete und einem zu aufmerksamen Dunkelelfen gnadenlos das Genick gebrochen hatte. Wer in seiner Zunft überleben wollte, musste sich eine zweite Persönlichkeit zulegen, wenn man nicht an der gnadenlosen Tätigkeit zerbrechen wollte. Ihm war das aber nicht nur leicht gefallen, er machte dieser Seite seiner Persönlichkeit sogar gerne platz. Die hatte kein Gewissen, dass mit Untaten belastet werden konnte.
Doch was sollte er nun auf die Frage der Schwarzhaut antworten, wer war sie? Eine Mörderin, die sich an einer Wehrlosen Nachtelfenjägerin verdient hatte. Eine Spionin, die für die dunkle Brut seine Heimat auskundschaften sollte? Duzende mögliche Antworten schossen ihm Kopf, keine von ihnen stellte Raye in ein allzu gutes Licht. Langsam, viel zu langsam um die andere wirklich verletzen zu wollen hob Luzien seinen Arm, winkelte ihn an und setzte ihr die Dolchspitze an den dürren Hals. “Das willst du gar nicht wissen.“ Dabei hatte der Nachtelf nicht einmal mit einer ehrlich antwort auf seine Fragen gerechnet. Vielleicht hatte er darauf gehofft, um dieser Situation zu entgehen, aber in seinem inneren war eine vergleichbare Antwort klar gewesen. Es war nicht anders als bei den hunderten niederer Individuen, die er bereits verhört hatte.
Seine Augen schlossen sich halb und er sah hinunter auf ihre geballte Faust. Ein kurzes glitzern hatte seinen Blick darauf gezogen. Auch wenn er es nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte, so wusste Luzien dennoch sofort, was die Dunkelelfe da in ihrer Hand versteckte. Er schluckte schwer, denn lange unterdrückte Erinnerungen stiegen in ihm auf. Ein Gesicht das er das letzte mal vor fast vierzig Jahren gesehen hatte, entstand vor seinem inneren Auge. Anstatt der Hand der Elfe sah er nun seine eigene Rechte an. Die schwarzen Edelsteine auf seinen Fingergelenken glitzerten im Schein des Feuers schwach, auch wenn sie sich nicht mit einem Mondstein messen konnten. Was würde sein Vater nur von ihm denken, wenn er ihn nun sah? Wie er, der große, der ehrenvolle, der bewunderte Schattenkrieger eine junge, unbewaffnete und wehrlose Frau bedrohte?
Ohne den Dolch zu senken griff er sich mit der freien hand an den Schädel, als hätte er Kopfschmerzen. Wieso gab er sich nur so gerne diesem Dämon in seinem inneren hin? “Ich bin nicht so wie du ...“ Wahrscheinlich fühlte Raye sich damit angesprochen, doch in Wirklichkeit führte Luzien Selbstgespräche, was die Verwirrung der Elfe wohl steigerte. Er zog den linken Arm ein wenig zurück, vollführte dann aber überraschend einen schnellen Hieb nach vorne. Ein paar einzelne, weiße Haare segelten zu Boden. Die scharfe Klinge mit dem Ätzmuster war wenige Millimeter neben ihrem Ohr durch die Luft geschnitten.
“Ich bemitleide dich.“ sagte er plötzlich, legte den kopf leicht in den Nacken und lies beide Armee nach unten Baumeln. Dann beugte er sich nach vorne, bis die Gesichter der beiden sich fast berührten. “Dann eben nicht. Ich werde bestimmt niemanden töten, dem ich kurz zuvor noch vor dem sicheren Tod bewahrt habe. Damit schuldest du mir zwei Leben.“ Unvermittelt setzte er ihr die Klinge wieder auf die Brust und lehnte sich noch weiter nach vorne, sodass er ihr etwas ins Ohr flüstern konnte. “Vielleicht fordere ich irgendwann eines davon ein!“
Ruckartig zog er sich von der jungen Elfe zurück und umrundete das Feuer, dorthin wo sein Eigentum lag. In dem Moment, da das Feuer ihn wieder beleuchtete, anstatt nur seine Umrisse hervor zu heben, viel diese bedrohliche Aura von ihm ab. Er warf sich den Proviantbeutel um, nicht aber ohne vorher noch die Hälfte des darin befindlichen Essens ins Gras zu legen. Die Dunkelelfe hatte schließlich noch immer keine Nahrung. Dann bückte er sich nach seiner Schwertlanze und sah zum entfernten Ausläufer des Arus. Wenn er erst einmal dort war, würde es schon bergauf gehen. Schattiger als die Ebene und eine vertraute Umgebung. Ohne ein Zeichen des Abschieds setzte er sich in Bewegung. “Den Umhang kannst du behalten, sonst erfrierst du noch, dummes Kind. Hoffentlich hast du mehr Glück als sein letzter Besitzer.“ Er blickte nicht noch einmal zurück, als er ihr das zurief.
Der mürrische, wenn auch hilfsbereite und manchmal sogar freundliche Luzien hatte sich längst verabschiedet, an seine Stelle war der kalte Justiziar getreten. Das Monster das lieber tötete als Bewusstlos zu schlagen, derjenige der Montegomerus Diener tötete und einem zu aufmerksamen Dunkelelfen gnadenlos das Genick gebrochen hatte. Wer in seiner Zunft überleben wollte, musste sich eine zweite Persönlichkeit zulegen, wenn man nicht an der gnadenlosen Tätigkeit zerbrechen wollte. Ihm war das aber nicht nur leicht gefallen, er machte dieser Seite seiner Persönlichkeit sogar gerne platz. Die hatte kein Gewissen, dass mit Untaten belastet werden konnte.
Doch was sollte er nun auf die Frage der Schwarzhaut antworten, wer war sie? Eine Mörderin, die sich an einer Wehrlosen Nachtelfenjägerin verdient hatte. Eine Spionin, die für die dunkle Brut seine Heimat auskundschaften sollte? Duzende mögliche Antworten schossen ihm Kopf, keine von ihnen stellte Raye in ein allzu gutes Licht. Langsam, viel zu langsam um die andere wirklich verletzen zu wollen hob Luzien seinen Arm, winkelte ihn an und setzte ihr die Dolchspitze an den dürren Hals. “Das willst du gar nicht wissen.“ Dabei hatte der Nachtelf nicht einmal mit einer ehrlich antwort auf seine Fragen gerechnet. Vielleicht hatte er darauf gehofft, um dieser Situation zu entgehen, aber in seinem inneren war eine vergleichbare Antwort klar gewesen. Es war nicht anders als bei den hunderten niederer Individuen, die er bereits verhört hatte.
Seine Augen schlossen sich halb und er sah hinunter auf ihre geballte Faust. Ein kurzes glitzern hatte seinen Blick darauf gezogen. Auch wenn er es nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte, so wusste Luzien dennoch sofort, was die Dunkelelfe da in ihrer Hand versteckte. Er schluckte schwer, denn lange unterdrückte Erinnerungen stiegen in ihm auf. Ein Gesicht das er das letzte mal vor fast vierzig Jahren gesehen hatte, entstand vor seinem inneren Auge. Anstatt der Hand der Elfe sah er nun seine eigene Rechte an. Die schwarzen Edelsteine auf seinen Fingergelenken glitzerten im Schein des Feuers schwach, auch wenn sie sich nicht mit einem Mondstein messen konnten. Was würde sein Vater nur von ihm denken, wenn er ihn nun sah? Wie er, der große, der ehrenvolle, der bewunderte Schattenkrieger eine junge, unbewaffnete und wehrlose Frau bedrohte?
Ohne den Dolch zu senken griff er sich mit der freien hand an den Schädel, als hätte er Kopfschmerzen. Wieso gab er sich nur so gerne diesem Dämon in seinem inneren hin? “Ich bin nicht so wie du ...“ Wahrscheinlich fühlte Raye sich damit angesprochen, doch in Wirklichkeit führte Luzien Selbstgespräche, was die Verwirrung der Elfe wohl steigerte. Er zog den linken Arm ein wenig zurück, vollführte dann aber überraschend einen schnellen Hieb nach vorne. Ein paar einzelne, weiße Haare segelten zu Boden. Die scharfe Klinge mit dem Ätzmuster war wenige Millimeter neben ihrem Ohr durch die Luft geschnitten.
“Ich bemitleide dich.“ sagte er plötzlich, legte den kopf leicht in den Nacken und lies beide Armee nach unten Baumeln. Dann beugte er sich nach vorne, bis die Gesichter der beiden sich fast berührten. “Dann eben nicht. Ich werde bestimmt niemanden töten, dem ich kurz zuvor noch vor dem sicheren Tod bewahrt habe. Damit schuldest du mir zwei Leben.“ Unvermittelt setzte er ihr die Klinge wieder auf die Brust und lehnte sich noch weiter nach vorne, sodass er ihr etwas ins Ohr flüstern konnte. “Vielleicht fordere ich irgendwann eines davon ein!“
Ruckartig zog er sich von der jungen Elfe zurück und umrundete das Feuer, dorthin wo sein Eigentum lag. In dem Moment, da das Feuer ihn wieder beleuchtete, anstatt nur seine Umrisse hervor zu heben, viel diese bedrohliche Aura von ihm ab. Er warf sich den Proviantbeutel um, nicht aber ohne vorher noch die Hälfte des darin befindlichen Essens ins Gras zu legen. Die Dunkelelfe hatte schließlich noch immer keine Nahrung. Dann bückte er sich nach seiner Schwertlanze und sah zum entfernten Ausläufer des Arus. Wenn er erst einmal dort war, würde es schon bergauf gehen. Schattiger als die Ebene und eine vertraute Umgebung. Ohne ein Zeichen des Abschieds setzte er sich in Bewegung. “Den Umhang kannst du behalten, sonst erfrierst du noch, dummes Kind. Hoffentlich hast du mehr Glück als sein letzter Besitzer.“ Er blickte nicht noch einmal zurück, als er ihr das zurief.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Für eine Sekunden stand die Zeit still und Raye konnte die Luft um sie knistern hören. Sie trieb ein gefährliches Spiel und das wusste sie. Ohne zu wissen wer der Mann vor ihr war, überließ sie ihrem Trotz das Regime und begab sich auf ein gefährliches Spielfeld, dessen Regel ihr unbekannt waren.
Wer war sie, dass sie so mit dem Fremden sprach? Woher nahm sie ihren Mut, ihre Torheit?
Die junge Frau hielt seinem Blick stand, doch ihr Herz beschleunigte seinen Takt. Langsam ließ sie die Arme sinken und ballte ihre Faust, in der sich der Mondstein in ihr Fleisch bohrte. Plötzlich wurde sie sich seiner Bewegung gewahr und ihre Anspannung nahm zu. Er zog einen Dolch und sie glaubte sich schon verloren, doch er ließ seinen Arm leblos herabhängen und der Dolch wirkte als makabere Verlängerung.
Sie konnte nicht anders, als zu schlucken. Sie versuchte den Kloß in ihrem Hals zu erweichen und runter zu schlucken. Doch er ließ sich nicht abweisen. Dann, während sie wachsam seine Silhouette beobachtete, hob er sehr langsam, beinahe unwirklich wirkend, seinen Arm und nur kurze Zeit später spürte die Elfe die kalte Klinge an ihrem Hals. Sofort ging ein Ruck durch ihren Körper; dieser spannte sich an und sie legte den Kopf etwas zurück. Sie war sich dessen bewusst, dass bei einer falschen Bewegung, die Klinge in ihre Haut fahren würde. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie scharf war. Doch was hatte sie ausrichten können? Was konnte sie tun? Die Antwort war leicht: Nichts. Sie war keine ausgebildete Kämpferin und hatte keine Erfahrungen in diversen Techniken. Doch sie ließ sich diesen Umstand nicht anmerken und so rang sie sich ein mehr oder minder selbstsicheres Lächeln ab und gab eine scharfe Antwort zurück: “Doch, Luzien. Ich bin neugierig.” Woher die junge Frau ihren törichten Mut nahm? Das würde vorerst wohl ein Rätsel bleiben.
Raye konnte eine leichte Wesensveränderung erkennen, doch was das zu bedeutet hatte, blieb ihr verschlossen. Für weitere Bruchteile der Sekunden verharrte das ungleiche Paar in der momentanen Situation, ohne das einer von beiden etwas daran änderte. Verwirrt wurde ihr Ausdruck im Gesicht, als Luzien vermeintlich mit ihr sprach. “Ich habe nie gesa..” begann sie, doch kam die Dunkle nicht dazu ihren Satz zu beenden.
Sein funkelnder Blick traf sie unverwandt und sie erwiderte ihn. Dann jedoch veränderte sich die Situation erneut:
Luzien zog langsam seine Hand zurück und Raye war drauf und dran aufzuatmen, als er nach vorne schnellte und ihr in diesen zähflüssigen Sekunden, alles wie eine Verlangsamung des Zeitgefüges vorkam. Sie konnte den Windhauch an ihrem Ohr spüren, der sich unmerklich über ihre Ohrmuschel stahl und dann hörte sie, wie etwas zerschnitten wurde. Sie öffnete leicht den Mund, um der Anspannung platz zu machen, die sich da einen Weg bahnte. Doch hatte die junge Frau wenig Zeit sich dessen bewusst zu werden, was soeben geschehen war, da sie Luzien Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Er war so dicht an sie heran getreten, dass sie seine Körperwärme wahrnahm. Ihr Herz pochte so laut, dass sie sich sicher war, dass Luzien es hören konnte. Der Nachtelf neigte sich noch weiter vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Währenddessen schaute Raye sprachlos über seine Schulter ins schwarze Nichts, doch seine Worte drangen gedämpft zu ihr durch. Sie war gefangen in seiner Präsenz, seiner Bedrohlichkeit die ihr angst machte. Er wusste um seine Wirkung, dessen war sie sich sicher und er nutzte diese, um genau das zu erreichen, was Raye nun widerfuhr: Die völlige Starre im Angesicht der Angst. Doch ehe sie auch nur halbwegs realisierte, was dort geschah, hatte sie schon wieder die Klinge des Elfen auf ihrer Brust und er bedrohte sie weiter. Er sprach mit ihr, das konnte sie erkennen, doch noch immer war sie unfähig überhaupt etwas zu erwidern. Sie hielt ihren Blick in seinen Augen und suchte nach Anzeichen von Spaß. Doch ihm war es ernst. Todernst. Dann war die Situation vorbei und Raye musste tatsächlich blinzeln, um aus ihrer eigenartigen Trance zurückzufinden. Sie zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er ihr Leben fordern würde, wenn er es brauchte. Während Luzien seine Sache zusammensuchte, stand die zierliche Frau reglos da und verarbeitete das, was eben geschehen war.
Sie vernahm noch einmal die Stimme des Mannes, ehe er schwieg und nur noch seine Schritte immer leiser wurden. In Raye jedoch rumorte es. Sie spürte es deutlich und es wurde größer. Was es war? Hass… Die Situation hatte die Dunkelelfe in ihre Vergangenheit versetzt und zeigte ihr wieder einmal, wie schwach und verletzlich sie ist. Es war das Gemisch aus Angst, Verspottung, Schmerzen und Bedrohung, dass den Hass in ihr weckte. Sie erinnerte sich daran, was sie nur mit Mühe und Not überlebt hatte: Ihre Kindheit. Diese Situation, die sie eben erlebt hatte, löste die vielen unzähligen Knoten, unter denen Raye diese Vergangenheit versteckt hatte. Wollte sie etwa für immer und ewig ein verängstigtes Mädchen bleiben? Herumgeschubst, verlacht und weggejagt? Wollte sie sich das wirklich gefallen lassen? Ihre Wut wuchs wie ein dunkles Geschwür und ihre Haltung wurde gespannt. Ihre Blick glitt langsam zu Luzien und sie fixierte seinen Rücken. Ihre Rage steigerte sich und sie suchte nach einem Weg, dieser Wut platz zu machen.
Wild suchten ihre Augen die Feuerstelle ab, sie wollte sich rächen für das, was er getan hatte. Was sie alle getan haben! Schließlich fanden die vor Hass funkelnden Augen ihren Bogen. Sie machte einen Schritt nach vorn und griff nach ihm, zog einen der verbliebenen Pfeile heraus und spannte ihn ein. Mit einer präzisen Ruhe visierte sie den Rücken des Elfen an und legte an. Noch bevor sie den nächsten Atemzug gemacht hatte, surrte der Pfeil durch die Luft und verfehlte nur knapp das Ohr Luziens, wie zuvor bei ihr und landete einige Meter vor dem Nachtelfen im Boden. Schwer atmend stand die junge Frau im Schein des Feuers und starrte ihm hinterher. Nur langsam ebbte das Gefühl des Hasses ab. Nur mühsam konnte sie sich beruhigen und dennoch hielt sie den Bogen fest umklammert, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ihr Gesicht war versteinert und verbissen, ihre Augen waren starr und leer.
Dann ging alles ganz schnell. Die Beine der Elfe gaben endlich nach und sie sank auf die Knie. Alles kam ihr vor wie ein schlechter Traum und sie empfing den sich nähernden Boden mit Wonne. Sie konnte schlichtweg nicht mehr. Auch Raye’s Körper hatte nicht unendlich viele Reserven und die Anspannung, die erneute Anspannung, das Fehlen von Schlaf und Nahrung, taten ihr Übriges.
Zusammengesackt saß Raye dort und starrte vor sich hin. Sie empfand rein gar nichts. In ihr war eine unbeschreibliche Leere, und sie hatte einfach keine Kraft mehr, irgendetwas zu tun. Ihre Reise hatte sie buchstäblich in die Knie gezwungen und ihr das letzte Bisschen Kraft geraubt.
Wer war sie, dass sie so mit dem Fremden sprach? Woher nahm sie ihren Mut, ihre Torheit?
Die junge Frau hielt seinem Blick stand, doch ihr Herz beschleunigte seinen Takt. Langsam ließ sie die Arme sinken und ballte ihre Faust, in der sich der Mondstein in ihr Fleisch bohrte. Plötzlich wurde sie sich seiner Bewegung gewahr und ihre Anspannung nahm zu. Er zog einen Dolch und sie glaubte sich schon verloren, doch er ließ seinen Arm leblos herabhängen und der Dolch wirkte als makabere Verlängerung.
Sie konnte nicht anders, als zu schlucken. Sie versuchte den Kloß in ihrem Hals zu erweichen und runter zu schlucken. Doch er ließ sich nicht abweisen. Dann, während sie wachsam seine Silhouette beobachtete, hob er sehr langsam, beinahe unwirklich wirkend, seinen Arm und nur kurze Zeit später spürte die Elfe die kalte Klinge an ihrem Hals. Sofort ging ein Ruck durch ihren Körper; dieser spannte sich an und sie legte den Kopf etwas zurück. Sie war sich dessen bewusst, dass bei einer falschen Bewegung, die Klinge in ihre Haut fahren würde. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie scharf war. Doch was hatte sie ausrichten können? Was konnte sie tun? Die Antwort war leicht: Nichts. Sie war keine ausgebildete Kämpferin und hatte keine Erfahrungen in diversen Techniken. Doch sie ließ sich diesen Umstand nicht anmerken und so rang sie sich ein mehr oder minder selbstsicheres Lächeln ab und gab eine scharfe Antwort zurück: “Doch, Luzien. Ich bin neugierig.” Woher die junge Frau ihren törichten Mut nahm? Das würde vorerst wohl ein Rätsel bleiben.
Raye konnte eine leichte Wesensveränderung erkennen, doch was das zu bedeutet hatte, blieb ihr verschlossen. Für weitere Bruchteile der Sekunden verharrte das ungleiche Paar in der momentanen Situation, ohne das einer von beiden etwas daran änderte. Verwirrt wurde ihr Ausdruck im Gesicht, als Luzien vermeintlich mit ihr sprach. “Ich habe nie gesa..” begann sie, doch kam die Dunkle nicht dazu ihren Satz zu beenden.
Sein funkelnder Blick traf sie unverwandt und sie erwiderte ihn. Dann jedoch veränderte sich die Situation erneut:
Luzien zog langsam seine Hand zurück und Raye war drauf und dran aufzuatmen, als er nach vorne schnellte und ihr in diesen zähflüssigen Sekunden, alles wie eine Verlangsamung des Zeitgefüges vorkam. Sie konnte den Windhauch an ihrem Ohr spüren, der sich unmerklich über ihre Ohrmuschel stahl und dann hörte sie, wie etwas zerschnitten wurde. Sie öffnete leicht den Mund, um der Anspannung platz zu machen, die sich da einen Weg bahnte. Doch hatte die junge Frau wenig Zeit sich dessen bewusst zu werden, was soeben geschehen war, da sie Luzien Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Er war so dicht an sie heran getreten, dass sie seine Körperwärme wahrnahm. Ihr Herz pochte so laut, dass sie sich sicher war, dass Luzien es hören konnte. Der Nachtelf neigte sich noch weiter vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Währenddessen schaute Raye sprachlos über seine Schulter ins schwarze Nichts, doch seine Worte drangen gedämpft zu ihr durch. Sie war gefangen in seiner Präsenz, seiner Bedrohlichkeit die ihr angst machte. Er wusste um seine Wirkung, dessen war sie sich sicher und er nutzte diese, um genau das zu erreichen, was Raye nun widerfuhr: Die völlige Starre im Angesicht der Angst. Doch ehe sie auch nur halbwegs realisierte, was dort geschah, hatte sie schon wieder die Klinge des Elfen auf ihrer Brust und er bedrohte sie weiter. Er sprach mit ihr, das konnte sie erkennen, doch noch immer war sie unfähig überhaupt etwas zu erwidern. Sie hielt ihren Blick in seinen Augen und suchte nach Anzeichen von Spaß. Doch ihm war es ernst. Todernst. Dann war die Situation vorbei und Raye musste tatsächlich blinzeln, um aus ihrer eigenartigen Trance zurückzufinden. Sie zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er ihr Leben fordern würde, wenn er es brauchte. Während Luzien seine Sache zusammensuchte, stand die zierliche Frau reglos da und verarbeitete das, was eben geschehen war.
Sie vernahm noch einmal die Stimme des Mannes, ehe er schwieg und nur noch seine Schritte immer leiser wurden. In Raye jedoch rumorte es. Sie spürte es deutlich und es wurde größer. Was es war? Hass… Die Situation hatte die Dunkelelfe in ihre Vergangenheit versetzt und zeigte ihr wieder einmal, wie schwach und verletzlich sie ist. Es war das Gemisch aus Angst, Verspottung, Schmerzen und Bedrohung, dass den Hass in ihr weckte. Sie erinnerte sich daran, was sie nur mit Mühe und Not überlebt hatte: Ihre Kindheit. Diese Situation, die sie eben erlebt hatte, löste die vielen unzähligen Knoten, unter denen Raye diese Vergangenheit versteckt hatte. Wollte sie etwa für immer und ewig ein verängstigtes Mädchen bleiben? Herumgeschubst, verlacht und weggejagt? Wollte sie sich das wirklich gefallen lassen? Ihre Wut wuchs wie ein dunkles Geschwür und ihre Haltung wurde gespannt. Ihre Blick glitt langsam zu Luzien und sie fixierte seinen Rücken. Ihre Rage steigerte sich und sie suchte nach einem Weg, dieser Wut platz zu machen.
Wild suchten ihre Augen die Feuerstelle ab, sie wollte sich rächen für das, was er getan hatte. Was sie alle getan haben! Schließlich fanden die vor Hass funkelnden Augen ihren Bogen. Sie machte einen Schritt nach vorn und griff nach ihm, zog einen der verbliebenen Pfeile heraus und spannte ihn ein. Mit einer präzisen Ruhe visierte sie den Rücken des Elfen an und legte an. Noch bevor sie den nächsten Atemzug gemacht hatte, surrte der Pfeil durch die Luft und verfehlte nur knapp das Ohr Luziens, wie zuvor bei ihr und landete einige Meter vor dem Nachtelfen im Boden. Schwer atmend stand die junge Frau im Schein des Feuers und starrte ihm hinterher. Nur langsam ebbte das Gefühl des Hasses ab. Nur mühsam konnte sie sich beruhigen und dennoch hielt sie den Bogen fest umklammert, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ihr Gesicht war versteinert und verbissen, ihre Augen waren starr und leer.
Dann ging alles ganz schnell. Die Beine der Elfe gaben endlich nach und sie sank auf die Knie. Alles kam ihr vor wie ein schlechter Traum und sie empfing den sich nähernden Boden mit Wonne. Sie konnte schlichtweg nicht mehr. Auch Raye’s Körper hatte nicht unendlich viele Reserven und die Anspannung, die erneute Anspannung, das Fehlen von Schlaf und Nahrung, taten ihr Übriges.
Zusammengesackt saß Raye dort und starrte vor sich hin. Sie empfand rein gar nichts. In ihr war eine unbeschreibliche Leere, und sie hatte einfach keine Kraft mehr, irgendetwas zu tun. Ihre Reise hatte sie buchstäblich in die Knie gezwungen und ihr das letzte Bisschen Kraft geraubt.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Während diese beiden Elfen ihren Disput untereinander auszutragen begannen, kamen die Wölfe immer näher und witterten ihre Beute.
Jedoch dessen nicht genug, luden die Wolken ihre weiße Pracht immer vehementer ab. Zu den einzelnen Flocken gesellten sich immer mehr und allmählich wurde daraus eine weiße Wand, welche die Zwei unmerklich, aber doch immer stärker einhüllte. Noch konnten die Flammen züngeln und Licht verbreiten, allerdings würde das vielleicht nicht mehr lange so bleiben, denn irgendwann war auch der dickste Scheit so durchnässt, dass das Feuer keine Chance mehr hatte.
Hätten die Beiden sich nicht so auf sich selbst konzentriert, hätten sie womöglich rechtzeitig darüber nachdenken können, wie sie es in einer Ebene schaffen könnten, einen halbwegs brauchbaren Unterstand zu schaffen. Denn in den Wald konnten sie erst recht nicht. So jedoch würde ihnen in ein paar Minuten nichts anderes übrig bleiben, als sich ins Unterholz in Richtung der Wölfe zu schlagen oder sich lediglich mit einem einzigen Umhang notdürftig ein bisschen zu schützen. Wie auch immer sie sich entscheiden würden, ihre Streitigkeiten so kurz nach dem Kennenlernen und in ihrer derzeitigen Situation waren alles andere als angebracht oder gar vorteilhaft.
Wieder einmal heulten die hungrigen Tiere, auch wenn es diesmal ganz danach klang, als wären sie plötzlich weiter entfernt als noch zuvor. Was nicht der Wahrheit entsprach, da lediglich der Schneefall die Schallwellen dämpfte.
Wahrscheinlich lag es nur daran, dass Luzien töricht genug war, sich alleine in Richtung Wald zu wagen. Darauf hatten die Wölfe, die inzwischen sehr nahe gekommen waren, nur gewartet. Noch bevor der Nachtelf eine Möglichkeit hätte, dem Angriff auszuweichen, sprang eines der Tiere aus dem Unterholz hervor und wollte ihm an die Kehle.
Jedoch dessen nicht genug, luden die Wolken ihre weiße Pracht immer vehementer ab. Zu den einzelnen Flocken gesellten sich immer mehr und allmählich wurde daraus eine weiße Wand, welche die Zwei unmerklich, aber doch immer stärker einhüllte. Noch konnten die Flammen züngeln und Licht verbreiten, allerdings würde das vielleicht nicht mehr lange so bleiben, denn irgendwann war auch der dickste Scheit so durchnässt, dass das Feuer keine Chance mehr hatte.
Hätten die Beiden sich nicht so auf sich selbst konzentriert, hätten sie womöglich rechtzeitig darüber nachdenken können, wie sie es in einer Ebene schaffen könnten, einen halbwegs brauchbaren Unterstand zu schaffen. Denn in den Wald konnten sie erst recht nicht. So jedoch würde ihnen in ein paar Minuten nichts anderes übrig bleiben, als sich ins Unterholz in Richtung der Wölfe zu schlagen oder sich lediglich mit einem einzigen Umhang notdürftig ein bisschen zu schützen. Wie auch immer sie sich entscheiden würden, ihre Streitigkeiten so kurz nach dem Kennenlernen und in ihrer derzeitigen Situation waren alles andere als angebracht oder gar vorteilhaft.
Wieder einmal heulten die hungrigen Tiere, auch wenn es diesmal ganz danach klang, als wären sie plötzlich weiter entfernt als noch zuvor. Was nicht der Wahrheit entsprach, da lediglich der Schneefall die Schallwellen dämpfte.
Wahrscheinlich lag es nur daran, dass Luzien töricht genug war, sich alleine in Richtung Wald zu wagen. Darauf hatten die Wölfe, die inzwischen sehr nahe gekommen waren, nur gewartet. Noch bevor der Nachtelf eine Möglichkeit hätte, dem Angriff auszuweichen, sprang eines der Tiere aus dem Unterholz hervor und wollte ihm an die Kehle.
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Luzien konnte von sich selbst nicht behaupten, dass er ein schlechtes gewissen hatte. Er überlies die Göre ihrem Schicksal gewiss und die Bedrohung durch die wilden, vierbeinigen Fleischfresser war fast schon spürbar, doch es machte dem Elfen seltsamerweise überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, er hatte das Gefühl bereits zuviel getan zu haben! Er hatte ihr das Leben gerettet. Er hatte ihr Holz für ein Feuer besorgt, seinen Proviant mit ihr geteilt. Und er lies sie nun am Leben, ein undurchschaubares Individuum, dass als potentielle Gefahr eingestuft werden konnte. Für die Verhältnisse des Nachtelfen, konnte man fast schon sagen, er wurde weich! Der stärker werdende Schneefall fühlte Luziens Gemüt mit jedem Schritt, der ihm weg vom Feuer brachte, ab. Die Temperaturen waren beißend kalt, das dichter werdende Schneetreiben erschwerte die Sicht. Es war fast so, als würde das Wette auf der Seite der Dunkelelfe stehen und ihn für sein Benehmen bestrafen wollen. Die Kälte machte Luzien nicht unbedingt zuschaffen, in Pelgar war es schlimmer gewesen und da hatte er nicht einmal vernünftige Kleidung. Natürlich konnte man dieses zusammengestohlene Sammelsurium aus Leder und Stoff auch nicht unbedingt als vernünftig bezeichnen, aber sie tat ihre Wirkung. Fürs erste. Die Bäume werden mich schon vor dem Schneefall schützen, versuchte er sich selbst Mut zu machen.
Das durch den Wind und Schneefall abgeschwächte Sirren, warnte Luzien zu spät. Er hörte den Luftzug, als ein Projektil dicht an seinem Kopf vorbeizog, fühlte wie seine Haare nach vorne geweht wurden und sah dann, wie sich der Schaft eines Pfeils in die Erde bohrte. Instinktiv drehte er sich auf der Stelle und ging dabei in die Knie, um ein weniger gutes Ziel abzugeben und gleichzeitig nach dem Schützen Ausschau zu halten. Natürlich kam dafür nur eine einzige Person in Frage und stumm verfluchte er sich dafür, bei der verfluchten Schwarzhaut Milde hatte walten lassen! Er hatte einen Fehler begangen, aber das lies sich noch immer problemlos ändern. Luzien stieß sich aus seiner hockenden Position ab und zog im selben Liedschlag seinen Dolch ein weiteres Mal aus dem Gürtel. Die Schwertlanze, die er nur mit der rechten Hand führte, war wie eine Verlängerung seines Arms, der Dolch eine todbringende Klaue in seiner linken Faust, als er in rasantem Tempo auf die zusammengesackte Raye stürmte. Das sie jetzt wie ein Häuflein Elend im Dreck saß und in die Leere sah, berührte Luzien nicht mehr, schließlich hatte sie soeben einen Anschlag auf ihren Lebensretter verübt! Die Distanz zwischen beiden schrumpfte rapide ...
Zu überstürzt. Luzien war zu überstürzt losgeprescht, hatte sich zu sehr auf die Elfe konzentriert und seine Umgebung vollkommen außeracht gelassen. Ohne den Bestien mehr Intelligenz anrechnen zu wollen, als über die sie tatsächlich verfügten, doch die Arus-Wölfe schienen auf eben so eine Unsichtigkeit gewartet zu haben. Mehrere der schwarzgrauen Wölfe lösten sich aus dem unterholz des nahen Waldes und stürmten auf den Nachtelfen zu, andere hatten wohl ein anderes ziel in den Augen als den rennenden Mann. Doch Luzien, die Gedanken nur auf ein einziges Ziel fixiert, bemerkte die Bestien nicht. Oder eher, zu spät. Er fühlte, wie etwas schweres ihn anfiel und war grade noch geistesgegenwärtig genug, um seine Lanze fallen zu lassen, um sich nicht noch selbst aufzuspießen. Er rollte sich auf den Rücken, doch aufspringen war nicht möglich. Eines der Ungetüme stand auf seiner Brust, die gelblichen Fangzähne dicht über dem Gesicht des Elfen. Er hielt sich den rechten Arm schützend übers Gesicht, die Zähne des Tiers bohrten sich ins Leder. Das war ein Schmerz, als hätte man seinen Arm in eine Schraubzwinge gesteckt, die mit aller Gewalt zusammengepresst wurde.
In so einer Situation war es wichtig einen kühlen Kopf zu behalten und nicht in Panik zu geraten. Aber derjenige, der diese Weisheit beherzigt, während er unter einem zweihundert Kilo schweren Monstrum liegt, muss wohl noch geboren werden. Luzien roch den fauligen Gestank, der ihm entgegen schlug und sah den Hunger und die Fresssucht in den Augen des Wolfes. Hektisch blitzte der Dolch in seiner freien Hand auf, mit brachialer Gewalt rammte er ihn immer wieder in den Hals des Tieres. Sicherlich, ein Stich durch den Schädel wäre tödlich gewesen, doch im Todeskrampf konnte der Biss eines Wolfes so fest werden, dass man die Kiefer nur mit einem Stemmeisen auseinander bekam. Das Biest musste ihn loslassen, bevor der tödliche Schlag folgen konnte! Als er fühlte, wie sich auch in seinem linken Bein ein Mitglied des Rudels verbiss, trat er mit dem anderen Bein ungezielt zu, bis er etwas aufjaulen hörte. Endlich lies auch der Wolf, der seinen Arm gefasst hatte los. Mit einem senkrechten hieb, stieß Luzien seine Klinge durch die Kehle bis ins Hirn, ein Schwall Blut schoss ihm entgegen.
So schnell, wie es ihm möglich war, kroch der Nachtelfenkrieger unter dem Kadaver weg und sprang sofort auf die Füße. Vor sich sah er ein weiteres Biest, das Blut das aus ihm aus der Nase lief, sprach dafür dass es bereits Bekanntschaft mit Luziens Stiefel gemacht hatte. Mit mehr Glück als Verstand, rammte er seine Waffe durch das gelbe Auge des Wolfes, als dieser ihn ansprang. Sein rechter Arm fühlte sich leicht taub an, der Brustpanzer war ebenso von Kratzern gezeichnet wie sein Gesicht und er fühlte sich hundeelend. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, über solche Wehwehchen nachzudenken. Wolfsrudel bestanden in der Regel aus weit mehr als nur zwei Tieren. Er erlaubte sich einen kurzen Blick zu der Elfe. Hoffentlich kriegt sie sich wieder ein, sonst ist sie bald Hundefutter!
Das durch den Wind und Schneefall abgeschwächte Sirren, warnte Luzien zu spät. Er hörte den Luftzug, als ein Projektil dicht an seinem Kopf vorbeizog, fühlte wie seine Haare nach vorne geweht wurden und sah dann, wie sich der Schaft eines Pfeils in die Erde bohrte. Instinktiv drehte er sich auf der Stelle und ging dabei in die Knie, um ein weniger gutes Ziel abzugeben und gleichzeitig nach dem Schützen Ausschau zu halten. Natürlich kam dafür nur eine einzige Person in Frage und stumm verfluchte er sich dafür, bei der verfluchten Schwarzhaut Milde hatte walten lassen! Er hatte einen Fehler begangen, aber das lies sich noch immer problemlos ändern. Luzien stieß sich aus seiner hockenden Position ab und zog im selben Liedschlag seinen Dolch ein weiteres Mal aus dem Gürtel. Die Schwertlanze, die er nur mit der rechten Hand führte, war wie eine Verlängerung seines Arms, der Dolch eine todbringende Klaue in seiner linken Faust, als er in rasantem Tempo auf die zusammengesackte Raye stürmte. Das sie jetzt wie ein Häuflein Elend im Dreck saß und in die Leere sah, berührte Luzien nicht mehr, schließlich hatte sie soeben einen Anschlag auf ihren Lebensretter verübt! Die Distanz zwischen beiden schrumpfte rapide ...
Zu überstürzt. Luzien war zu überstürzt losgeprescht, hatte sich zu sehr auf die Elfe konzentriert und seine Umgebung vollkommen außeracht gelassen. Ohne den Bestien mehr Intelligenz anrechnen zu wollen, als über die sie tatsächlich verfügten, doch die Arus-Wölfe schienen auf eben so eine Unsichtigkeit gewartet zu haben. Mehrere der schwarzgrauen Wölfe lösten sich aus dem unterholz des nahen Waldes und stürmten auf den Nachtelfen zu, andere hatten wohl ein anderes ziel in den Augen als den rennenden Mann. Doch Luzien, die Gedanken nur auf ein einziges Ziel fixiert, bemerkte die Bestien nicht. Oder eher, zu spät. Er fühlte, wie etwas schweres ihn anfiel und war grade noch geistesgegenwärtig genug, um seine Lanze fallen zu lassen, um sich nicht noch selbst aufzuspießen. Er rollte sich auf den Rücken, doch aufspringen war nicht möglich. Eines der Ungetüme stand auf seiner Brust, die gelblichen Fangzähne dicht über dem Gesicht des Elfen. Er hielt sich den rechten Arm schützend übers Gesicht, die Zähne des Tiers bohrten sich ins Leder. Das war ein Schmerz, als hätte man seinen Arm in eine Schraubzwinge gesteckt, die mit aller Gewalt zusammengepresst wurde.
In so einer Situation war es wichtig einen kühlen Kopf zu behalten und nicht in Panik zu geraten. Aber derjenige, der diese Weisheit beherzigt, während er unter einem zweihundert Kilo schweren Monstrum liegt, muss wohl noch geboren werden. Luzien roch den fauligen Gestank, der ihm entgegen schlug und sah den Hunger und die Fresssucht in den Augen des Wolfes. Hektisch blitzte der Dolch in seiner freien Hand auf, mit brachialer Gewalt rammte er ihn immer wieder in den Hals des Tieres. Sicherlich, ein Stich durch den Schädel wäre tödlich gewesen, doch im Todeskrampf konnte der Biss eines Wolfes so fest werden, dass man die Kiefer nur mit einem Stemmeisen auseinander bekam. Das Biest musste ihn loslassen, bevor der tödliche Schlag folgen konnte! Als er fühlte, wie sich auch in seinem linken Bein ein Mitglied des Rudels verbiss, trat er mit dem anderen Bein ungezielt zu, bis er etwas aufjaulen hörte. Endlich lies auch der Wolf, der seinen Arm gefasst hatte los. Mit einem senkrechten hieb, stieß Luzien seine Klinge durch die Kehle bis ins Hirn, ein Schwall Blut schoss ihm entgegen.
So schnell, wie es ihm möglich war, kroch der Nachtelfenkrieger unter dem Kadaver weg und sprang sofort auf die Füße. Vor sich sah er ein weiteres Biest, das Blut das aus ihm aus der Nase lief, sprach dafür dass es bereits Bekanntschaft mit Luziens Stiefel gemacht hatte. Mit mehr Glück als Verstand, rammte er seine Waffe durch das gelbe Auge des Wolfes, als dieser ihn ansprang. Sein rechter Arm fühlte sich leicht taub an, der Brustpanzer war ebenso von Kratzern gezeichnet wie sein Gesicht und er fühlte sich hundeelend. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, über solche Wehwehchen nachzudenken. Wolfsrudel bestanden in der Regel aus weit mehr als nur zwei Tieren. Er erlaubte sich einen kurzen Blick zu der Elfe. Hoffentlich kriegt sie sich wieder ein, sonst ist sie bald Hundefutter!
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Was würde wohl noch geschehen? Wozu musste sie noch in der Lage sein, bevor sie endlich der Dunkelheit die Türen öffnen dürfte und sie willkommen hieße mit Posaunen und Trompeten? Wie lange währte ein Kampf gegen sich selbst? Gab es dafür Regeln? Wer wusste das schon…
Raye jedenfalls versuchte völlig losgelöst, sich endlich ihrem Schicksal zu ergeben. Sie nahm gar nicht wahr, dass der Nachtelf sich besinnungslos dazu entschlossen hatte, sie dem Erdboden gleich zu machen. Sie empfing die abtötende Kälte; diese klirrende, beißende und unbarmherzige Kühle, die sich ihrer schon vor Tagen bemächtigen wollte. Also bitte, sollte sie doch einfach endlich zuschlagen und sie verschlingen. Solange sie einfach nichts mehr fühlen musste.
Durch die Bedrohung ihres Lebensretters, bröckelte die Fassade, die sich über Jahre hinweg manifestiert hatte und ließ immer wieder leichte Erinnerungen aufkeimen, die ihr sofort den Boden unter den Füßen wegrissen.
Also bitte, hier war sie und sie gab auf…
Während Raye auf die endgültige Schwärze wartete, wurde ihre Selbstaufgabe immer wieder von Lauten unterbrochen, die sie für Sekunden zurück brachten in die Realität. Irgendwann wurde das Getümmel lauter und klang angestrengter. Leblos richteten sich die einst so leuchtenden Augen auf die Szenerie vor sich. Verschwommen nahm sie ein Gerangel wahr, doch was ging es sie an?
“Wir bestimmen selbst, wer wir sind! Komm schon Raye!”
Die Worte wirkten wie eine Droge, sie beschleunigten den Herzschlag und pumpte das Blut in atemberaubender Geschwindigkeit durch den Körper. Plötzlich tauchte das Leben in die Hülle der Elfe ein und sie erhob sich. Sie erkannte die Szenerie ganz deutlich und griff entschlossen zu ihrem Bogen. Als sie nach einem Pfeil greifen wollte, erinnerte sie sich an ihren Wutausbruch, der ihr jetzt wesentlich törichter erschien, als noch Minuten zuvor. Wütend ließ sie den Bogen fallen, der ohne Pfeile wertlos war und suchte hastig den Boden nach ihrem Beutel ab. Als sie ihn erblickte, wollte sie gerade auf ihn zu hasten, als sie vor sich einen Wolf erblickte, der in Angriffshaltung und mit gelben, gefletschten Zähnen vor ihr stand und geiferte.
Sie schluckte und regte sich nicht. Der Beutel lag zwischen ihr und dem Wolf und sie wusste, sie hatte nur eine Chance. Es war eine minimale wenn nicht sogar wertlose Chance, doch sie war trotz ihrem äußeren Erscheinungsbild eine Kämpfernatur. Nexor hatte das erkannt, ihr jedoch nie verinnerlicht.
Doch im Moment wirkte das Adrenalin bei ihr und sie vergaß die selbst zerstörerischen Gedanken und ihre eigentliche Verfassung völlig. Hier ging es um ihr Leben. Grotesker Weise ging es um eben jenes, was sie zuvor bereitwillig aufgeben wollte.
Wie sooft in solchen ausweglos erscheinenden Situationen, zeigen sich die verzerrtesten Abgründe einer Seele. Raye lächelte mit einem mal und legte den Kopf schief. “Zu dumm, ich habe mich gerade entschieden zu leben!” sagte sie dem Wolf, der daraufhin nur bedrohlich knurrte und weiter seine Zähne beleckte. Dann ging alles ganz schnell: Raye warf sich dem Beutel entgegen, duckte sich jedoch flach herunter, als der Wolf aufsprang, um auf sie loszugehen. Er verfehlte die Elfe und landete hinter ihr. Die Verwirrung ausnutzend, griff Raye den Beutel und tauchte eilig eine Hand hinein. Als der Wolf zum nächsten Angriff überging, auf sie zu sprang und sie attackierte, riss sie ihre Hand aus dem Beutel und spürte im nächsten Moment die Wucht des schweren Tieres, gegen ihr eigenes, sowieso verminderte Gewicht.
Die Wucht ließ sie auf den Rücken prallen und ihr blieb für einige Momente die Luft weg. Reglos lag sie unter dem Tier, als das letzte Zucken aus dem Angreifer wich. Unter größter Anstrengung, schaffte sie es, womöglich dem Adrenalin zu verdanken, das schwere Tier vor sich herunter zu rollen und rollte sich dann selber auf die Knie. Sie schnaufte und keuchte schwer, hatte die Hand immer noch am Dolch, der wohl das Herz perforierte. Sie konnte ihr unglaubliches Glück kaum fassen, dass sie tatsächlich einen Angriff überlebt hatte, doch es war wohl ihr Schicksal immer wieder Grenzerfahrungen zu machen.
Noch immer pumpte ihr Herz wie wild das Blut durch ihren Körper und Raye blickte sich nach dem Elfen um. Sie erhob sich langsam und griff nach dem Dolch, der sich knirschend aus dem Skelett des Wolfes löste. Das Blute lief an der Klinge herab und Raye wusste, dass sie hier mehr Glück als Verstand gehabt hatte. Sie lernte nie mit den Dolchen umzugehen, doch sie trug sie immer bei sich - ein Glück, wie sich nun herausstellte.
Doch viel Zeit blieb ihr nicht, sich über den Sieg zu freuen, ein weiteres Tier hatte bereits ihre Witterungen aufgenommen. Ob dieses Tier das letzte aus dem Rudel war? Es stand zwischen Luzien und Raye nahe des Unterholzes, blickte von einem zum Anderen, als ob es überlegen würde, welcher von ihnen die leichtere Beute war. Raye blickte über den Wolf zum Elfen und wieder zurück. Was war zu tun?
Raye jedenfalls versuchte völlig losgelöst, sich endlich ihrem Schicksal zu ergeben. Sie nahm gar nicht wahr, dass der Nachtelf sich besinnungslos dazu entschlossen hatte, sie dem Erdboden gleich zu machen. Sie empfing die abtötende Kälte; diese klirrende, beißende und unbarmherzige Kühle, die sich ihrer schon vor Tagen bemächtigen wollte. Also bitte, sollte sie doch einfach endlich zuschlagen und sie verschlingen. Solange sie einfach nichts mehr fühlen musste.
Durch die Bedrohung ihres Lebensretters, bröckelte die Fassade, die sich über Jahre hinweg manifestiert hatte und ließ immer wieder leichte Erinnerungen aufkeimen, die ihr sofort den Boden unter den Füßen wegrissen.
Also bitte, hier war sie und sie gab auf…
Während Raye auf die endgültige Schwärze wartete, wurde ihre Selbstaufgabe immer wieder von Lauten unterbrochen, die sie für Sekunden zurück brachten in die Realität. Irgendwann wurde das Getümmel lauter und klang angestrengter. Leblos richteten sich die einst so leuchtenden Augen auf die Szenerie vor sich. Verschwommen nahm sie ein Gerangel wahr, doch was ging es sie an?
“Wir bestimmen selbst, wer wir sind! Komm schon Raye!”
Die Worte wirkten wie eine Droge, sie beschleunigten den Herzschlag und pumpte das Blut in atemberaubender Geschwindigkeit durch den Körper. Plötzlich tauchte das Leben in die Hülle der Elfe ein und sie erhob sich. Sie erkannte die Szenerie ganz deutlich und griff entschlossen zu ihrem Bogen. Als sie nach einem Pfeil greifen wollte, erinnerte sie sich an ihren Wutausbruch, der ihr jetzt wesentlich törichter erschien, als noch Minuten zuvor. Wütend ließ sie den Bogen fallen, der ohne Pfeile wertlos war und suchte hastig den Boden nach ihrem Beutel ab. Als sie ihn erblickte, wollte sie gerade auf ihn zu hasten, als sie vor sich einen Wolf erblickte, der in Angriffshaltung und mit gelben, gefletschten Zähnen vor ihr stand und geiferte.
Sie schluckte und regte sich nicht. Der Beutel lag zwischen ihr und dem Wolf und sie wusste, sie hatte nur eine Chance. Es war eine minimale wenn nicht sogar wertlose Chance, doch sie war trotz ihrem äußeren Erscheinungsbild eine Kämpfernatur. Nexor hatte das erkannt, ihr jedoch nie verinnerlicht.
Doch im Moment wirkte das Adrenalin bei ihr und sie vergaß die selbst zerstörerischen Gedanken und ihre eigentliche Verfassung völlig. Hier ging es um ihr Leben. Grotesker Weise ging es um eben jenes, was sie zuvor bereitwillig aufgeben wollte.
Wie sooft in solchen ausweglos erscheinenden Situationen, zeigen sich die verzerrtesten Abgründe einer Seele. Raye lächelte mit einem mal und legte den Kopf schief. “Zu dumm, ich habe mich gerade entschieden zu leben!” sagte sie dem Wolf, der daraufhin nur bedrohlich knurrte und weiter seine Zähne beleckte. Dann ging alles ganz schnell: Raye warf sich dem Beutel entgegen, duckte sich jedoch flach herunter, als der Wolf aufsprang, um auf sie loszugehen. Er verfehlte die Elfe und landete hinter ihr. Die Verwirrung ausnutzend, griff Raye den Beutel und tauchte eilig eine Hand hinein. Als der Wolf zum nächsten Angriff überging, auf sie zu sprang und sie attackierte, riss sie ihre Hand aus dem Beutel und spürte im nächsten Moment die Wucht des schweren Tieres, gegen ihr eigenes, sowieso verminderte Gewicht.
Die Wucht ließ sie auf den Rücken prallen und ihr blieb für einige Momente die Luft weg. Reglos lag sie unter dem Tier, als das letzte Zucken aus dem Angreifer wich. Unter größter Anstrengung, schaffte sie es, womöglich dem Adrenalin zu verdanken, das schwere Tier vor sich herunter zu rollen und rollte sich dann selber auf die Knie. Sie schnaufte und keuchte schwer, hatte die Hand immer noch am Dolch, der wohl das Herz perforierte. Sie konnte ihr unglaubliches Glück kaum fassen, dass sie tatsächlich einen Angriff überlebt hatte, doch es war wohl ihr Schicksal immer wieder Grenzerfahrungen zu machen.
Noch immer pumpte ihr Herz wie wild das Blut durch ihren Körper und Raye blickte sich nach dem Elfen um. Sie erhob sich langsam und griff nach dem Dolch, der sich knirschend aus dem Skelett des Wolfes löste. Das Blute lief an der Klinge herab und Raye wusste, dass sie hier mehr Glück als Verstand gehabt hatte. Sie lernte nie mit den Dolchen umzugehen, doch sie trug sie immer bei sich - ein Glück, wie sich nun herausstellte.
Doch viel Zeit blieb ihr nicht, sich über den Sieg zu freuen, ein weiteres Tier hatte bereits ihre Witterungen aufgenommen. Ob dieses Tier das letzte aus dem Rudel war? Es stand zwischen Luzien und Raye nahe des Unterholzes, blickte von einem zum Anderen, als ob es überlegen würde, welcher von ihnen die leichtere Beute war. Raye blickte über den Wolf zum Elfen und wieder zurück. Was war zu tun?
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
An beiden Positionen heulten die getroffenen Wölfe schmerzerfüllt auf. Dann erstarb es und die Tier lagen regungslos am Boden. Und auch das Tier, welches zwischen den beiden stand, überlegte sich sehr genau, ob es noch einen weiteren Angriff wagen sollte oder ob es besser wäre, das Weite zu suchen. Ab und zu legte er den Kopf schief und beäugte beide mit funkelnden Augen. Auch stieß er hin und wieder ein angriffslustiges sowie hungriges Knurren aus. Und hungrig war er, man konnte es an seiner gesamten Statur sehen. Er war klapper-dürr und ausgezehrt, man konnte die Rippen deutlich erkennen.
Für beide, Luzien und Raye war die Situation mehr als gefährlich, denn nun tauchten noch andere Geräusche auf. Sie waren zwar noch weit entfernt, aber sie würden sich ihrer Position sehr schnell nähern. Sie mussten fliehen! Der Wolf kam ihren Überlegungen zuvor und ergriff winselnd die Flucht. Da er aber eine feinere Nase als die beiden hatte, hatte er die drohende Gefahr genauer und vor allem schneller erkannt. Offenbar war da noch etwas gefährlicheres als ein Rudel ausgehungerter Wölfe. Was es war, konnte man nur mutmaßen, aber es konnte nichts gutes sein. Zwar befanden sie sich schon in unmittelbarer Nähe zum Wald Arus, doch noch immer waren sie im Mashmoor und damit ein gefundenes Fressen für die Bewohner dieser Sumpflandschaft. Zumal es ebenfalls sehr hungrige Sumpfbewohner waren.
Da waren zum einen die Nebeljäger, spektrale Wesen, welche im dichten Nebel auf die Jagd gingen und ihre Opfer mit unglaublicher Kondition jagten. Außerdem verbreitete sich in ihrer Anwesenheit ein starker Geruch von Verwesung und Tod. Man konnte glatt meinen, sie hätten eine besondere Beziehung zum Gevatter Tod, da auch in seiner Anwesenheit Tod und Verderbnis vorherrschten.
Zum Anderen gab es da noch die Sumpfschleimer, unförmige Monstrositäten aus schleimiger und triefender Masse, welche alles verschlangen, das körperlichen Kontakt mit ihnen hatte. Sie waren die mit Abstand gefährlichsten Wesen, die einem im Mashmoor begegnen konnten, was jedoch sehr selten war. Doch auch eine andere hier heimische Spezies war nicht zu unterschätzen: die Sumpfechsen. Humanoide Echsen, welche den Sumpf bewohnten und alles und jeden attackierten, welche sich unerlaubt in ihr Refugium begaben, es sei denn, man hatte etwas, das man ihnen als Tribut anbieten konnte. Und auch da musste man sich enorm in Acht nehmen, da sie sich ab und zu nicht an Vereinbarungen hielten und ihre unglücklichen Opfer mit Haut und Haaren auffraßen.
Immer wieder konnte man Knacken des Eises, welches auf den gefrorenen Tümpeln glitzerte, hören. So als würde sich etwas großes und schweres darauf bewegen, jedoch gleichzeitig so bedacht, dass er nicht einbrach, wie es Raye vor nicht allzu langer Zeit ergangen war. Die Nerven waren bis zum Bersten angespannt, was auch kein Wunder war. Nach einer Wolfsattacke waren die Wenigsten die Ruhe selbst.
Die Geräusche kamen stetig näher, sie mussten so schnell wie möglich von hier weg. Doch sie mussten sehr schnell sein, denn beide waren deutlich angeschlagen und müde. Sollte es zu einem erneuten Kampf kommen, würden sie in ihrem geschwächten Zustand nicht lange standhalten können. Bei Raye kam noch hinzu, dass sie durch die lange Fastenzeit deutlich mehr entkräftet war als der Nachtelf. Sie würde eine längere Flucht wohl nicht so leicht überstehen. Und außerdem trug der ja noch einen schweren Plattenpanzerharnisch, dem er einem unvorsichtigen Dunkelelfen abgenommen hatte. Mit solcher schwerer Last würde eine erfolgreiche Flucht ein tollkühnes Unterfangen werden, auch wenn er immer wieder bewiesen hatte, dass er ein ausgezeichneter Kämpfer war.
Wieder knirschte es, nun deutlich näher als zuvor und man konnte nun auch andere Geräusche hören. Ein Zischen, als wenn eine große Schlange in der Nähe wäre. „Es regt mich schon wieder auf! Schon schlimm genug, dass wir ein Bündnis mit diesen dunkelhäutigen Spitzohren geschlossen haben, jetzt kommandieren sie uns schon herum! Als ob die uns was zu sagen hätten!“ Die Laute beinhalteten Wut und Missgunst und waren alles andere als freundlich. Dann mischte sich auch noch ein zweites Zischen mit ein. Es war genau so hart und kratzig wie die erste, jedoch von der Stimmlage nicht ganz so tief. „Stimmt, die können uns gar nichts, aber Königin Vyper will es so und als treuer Gefolgsmann gehorcht man eben!“ Den genauen Wortlaut konnte man als Unwissender nicht verstehen, dazu waren die einzelnen Worte zu abgehakt. Doch was auch immer diese Worte besagten, die Sprecher wollten sie bestimmt nicht kennenlernen.
Leider war der einzige relevante Ausweg der Wald Arus. Doch dort liefen sie bestimmt wieder dem Wolfsrudel in die Fänge. Und wenn nicht, dann irgend einem anderen Raubtier. Doch wenn man darüber spekulierte, waren die Wölfe weitaus angenehmer, als wie wenn man von einem Sumpfschleimer oder einer Sumpfechse zerrissen wurde.
Für beide, Luzien und Raye war die Situation mehr als gefährlich, denn nun tauchten noch andere Geräusche auf. Sie waren zwar noch weit entfernt, aber sie würden sich ihrer Position sehr schnell nähern. Sie mussten fliehen! Der Wolf kam ihren Überlegungen zuvor und ergriff winselnd die Flucht. Da er aber eine feinere Nase als die beiden hatte, hatte er die drohende Gefahr genauer und vor allem schneller erkannt. Offenbar war da noch etwas gefährlicheres als ein Rudel ausgehungerter Wölfe. Was es war, konnte man nur mutmaßen, aber es konnte nichts gutes sein. Zwar befanden sie sich schon in unmittelbarer Nähe zum Wald Arus, doch noch immer waren sie im Mashmoor und damit ein gefundenes Fressen für die Bewohner dieser Sumpflandschaft. Zumal es ebenfalls sehr hungrige Sumpfbewohner waren.
Da waren zum einen die Nebeljäger, spektrale Wesen, welche im dichten Nebel auf die Jagd gingen und ihre Opfer mit unglaublicher Kondition jagten. Außerdem verbreitete sich in ihrer Anwesenheit ein starker Geruch von Verwesung und Tod. Man konnte glatt meinen, sie hätten eine besondere Beziehung zum Gevatter Tod, da auch in seiner Anwesenheit Tod und Verderbnis vorherrschten.
Zum Anderen gab es da noch die Sumpfschleimer, unförmige Monstrositäten aus schleimiger und triefender Masse, welche alles verschlangen, das körperlichen Kontakt mit ihnen hatte. Sie waren die mit Abstand gefährlichsten Wesen, die einem im Mashmoor begegnen konnten, was jedoch sehr selten war. Doch auch eine andere hier heimische Spezies war nicht zu unterschätzen: die Sumpfechsen. Humanoide Echsen, welche den Sumpf bewohnten und alles und jeden attackierten, welche sich unerlaubt in ihr Refugium begaben, es sei denn, man hatte etwas, das man ihnen als Tribut anbieten konnte. Und auch da musste man sich enorm in Acht nehmen, da sie sich ab und zu nicht an Vereinbarungen hielten und ihre unglücklichen Opfer mit Haut und Haaren auffraßen.
Immer wieder konnte man Knacken des Eises, welches auf den gefrorenen Tümpeln glitzerte, hören. So als würde sich etwas großes und schweres darauf bewegen, jedoch gleichzeitig so bedacht, dass er nicht einbrach, wie es Raye vor nicht allzu langer Zeit ergangen war. Die Nerven waren bis zum Bersten angespannt, was auch kein Wunder war. Nach einer Wolfsattacke waren die Wenigsten die Ruhe selbst.
Die Geräusche kamen stetig näher, sie mussten so schnell wie möglich von hier weg. Doch sie mussten sehr schnell sein, denn beide waren deutlich angeschlagen und müde. Sollte es zu einem erneuten Kampf kommen, würden sie in ihrem geschwächten Zustand nicht lange standhalten können. Bei Raye kam noch hinzu, dass sie durch die lange Fastenzeit deutlich mehr entkräftet war als der Nachtelf. Sie würde eine längere Flucht wohl nicht so leicht überstehen. Und außerdem trug der ja noch einen schweren Plattenpanzerharnisch, dem er einem unvorsichtigen Dunkelelfen abgenommen hatte. Mit solcher schwerer Last würde eine erfolgreiche Flucht ein tollkühnes Unterfangen werden, auch wenn er immer wieder bewiesen hatte, dass er ein ausgezeichneter Kämpfer war.
Wieder knirschte es, nun deutlich näher als zuvor und man konnte nun auch andere Geräusche hören. Ein Zischen, als wenn eine große Schlange in der Nähe wäre. „Es regt mich schon wieder auf! Schon schlimm genug, dass wir ein Bündnis mit diesen dunkelhäutigen Spitzohren geschlossen haben, jetzt kommandieren sie uns schon herum! Als ob die uns was zu sagen hätten!“ Die Laute beinhalteten Wut und Missgunst und waren alles andere als freundlich. Dann mischte sich auch noch ein zweites Zischen mit ein. Es war genau so hart und kratzig wie die erste, jedoch von der Stimmlage nicht ganz so tief. „Stimmt, die können uns gar nichts, aber Königin Vyper will es so und als treuer Gefolgsmann gehorcht man eben!“ Den genauen Wortlaut konnte man als Unwissender nicht verstehen, dazu waren die einzelnen Worte zu abgehakt. Doch was auch immer diese Worte besagten, die Sprecher wollten sie bestimmt nicht kennenlernen.
Leider war der einzige relevante Ausweg der Wald Arus. Doch dort liefen sie bestimmt wieder dem Wolfsrudel in die Fänge. Und wenn nicht, dann irgend einem anderen Raubtier. Doch wenn man darüber spekulierte, waren die Wölfe weitaus angenehmer, als wie wenn man von einem Sumpfschleimer oder einer Sumpfechse zerrissen wurde.
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Blut lief Luzien ins linke Auge, was den Elfen dazu veranlasste, heftig zu blinzeln. Seine Stirn brannte schmerzhaft. Aber da er in der linken hand seinen Dolch hielt und im rechten kein Gefühl mehr hatte, konnte nicht nachfühlen, ob und wie stark er verletzt war. Zumindest nicht ohne seine Verteidigung zu öffnen und den Gefallen würde er dem verbliebenden Wolf nicht tun. Der nachtelf atmete schwer, sein ganzer Körper war von Schmerzen erfüllt. Wenn Schmerz wirklich ein Zeichen dafür war, dass man noch lebte, dann musste das bedeuten, dass Luzien sich in seinem leben selten lebendiger gefühlt hatte. Tatsächlich war so etwas wie ein Lächeln zu erkennen. Zumindest waren das hier Feinde, denen man sich im Kampf stellen konnte. Nach den ganzen Intrigen und Ränken in Pelgar und dem unbesiegbar riesigen Heer der Dunkelelfen, war ein angreifbarer Feind etwas herrliches! Es machte ihm nicht einmal etwas aus, dass sein Gesicht und seine Brust voller dunklem Wolfblut waren. Ja, im Moment war er wirklich Lebendig und am liebsten hätte er auch noch den letzten Wolf getötet. Aber sein Glück wollte Luzien bestimmt nicht überstrapazieren.
Im Augenblick schien es wohl darauf aus zu laufen, wer sich zuerst wieder bewegte. Die Dunkelelfe, der Wolf oder er selbst. Keiner der drei wollte den ersten Schritt machen, sie alle wussten um die Gefahr, die von den jeweils anderen ausging. Dabei war sich Luzien nicht einmal sicher, von wem mehr Gefahr ausging, der Elfe oder dem Tier? Der Wolf konnte sich zumindest nicht verstellen und seine Mordlust nicht verbergen, ganz im Gegenteil zu dieser verdammten Göre. Am Ende war es dann der Zufall, der die Pattsituation beendete. Aus, für den Elfen unverständlichen, Gründen kniff der Wolf den Schwanz ein und suchte sein Heil in der Flucht. Überheblich nickte er der Bestie hinterher. Sein violettes Auge hatte er geschlossen und er machte einen ausgelaugten, wenn auch keinen erschöpften Eindruck. “Na los, verschwinde du Mistvieh,“ rief er ihm kraftlos hinterher und schüttelte dann leicht den Kopf, lies sein Haupt hängen. Einen Wolf tötete man aus der Distanz mit einem Bogen oder einer Armbrust, am besten nachdem die Hunde ihn müde gejagt hatten. Diese grässlichen Aasfresser waren im Nahkampf schlimmer als jeder menschliche Feind. Einen zu töten war können, zwei war glück. Drei war ... unwahrscheinlich. Und das wusste auch Luzien, der seine Klinge wieder im Gürtel verstaute. Der Wunsch nach zerfleischen und töten war fürs erste mehr als bedient. Wenn man es so sah, dann war der Überfall der verbeinigen Monster wohl ein Glücksfall für Raye gewesen. Sie bewahrten die junge Frau vor der Enthauptung durch den ihr überlegenden Krieger. Da er nun endlich wieder eine Hand frei hatte, befühlte er zuerst seine Stirn, dann seinen rechten Arm. Drei blutige Rillen zogen sich über seinem linken Auge bis zum Haaransatz. Stumm hoffte er, dass sie nicht vernarbten. Sein Gesicht war bis heute das einzige Körperteil, das der Elf vor Narben und Verunstaltungen hatte bewahren können. Sein Arm zeigte keine äußere Verletzung. Seine Gemmenfaust, das Erbe seiner Familie, hatte ihn vor schlimmeren bewahrt. Das Taubheitsgefühl entstammte wohl Ausschließlich der schmerzhaften Quetschung. Aber so langsam kehrte zumindest ein leichtes kribbeln in seine Finger zurück. Den Handschuh müsste er aber ausbessern lassen, die Zahnabdrucke waren mehr als unansehnlich.
Rückwärts, damit er die Dunkelelfe und ihren Dolch stets im Blick hatte, ging er zurück zu der Stelle, an der er von dem Wolf angesprungen worden war und wo seine Lanze im Gras lag. Das verdammte Ding war einfach wie verhext. Bis jetzt war es ihm in jeder entfernt wichtigen Situation aus der Hand gefallen oder anderweitig nutzlos gewesen. Trotzdem, die Stangenwaffe gab ihm Rückhalt und Sicherheit. Auch wenn sie nur ein mieser Ersatz für die Glefe war, die in seinem Zimmer auf aufgebahrt war wie auf einem Altar, er war damit zumindest gefährlicher, als mit seinen Fäusten oder seinen Dolchen – Dolch -, und das sollte etwas heißen!
Mit dem Arm fuhr er sich fahrig durchs Gesicht, um ein wenig des Blutes wegzuwischen, das ihm die Sicht nahm. Dann legte er den Kopf in den Nacken und versuchte die Pose einzunehmen, die er für das folgende immer bevorzugte. “Für den versuchten Anschlag auf einen Agenten des Reichs der Nachtelfen und wegen der Darstellung einer potentiellen Gefahr für das Reich, erhebe ich, der Justiziar Luzien Zasalamel, Anklage gegen dich. Du hast …“
Aber bevor er sagen konnte, was Raye denn nun hatte, verstummte er abrubpt, legte den Kopf schräg und lauschte in die Nacht hinein. Aus einiger Entfernung, drangen Stimmen an sein Ohr. Die Worte konnte Luzien nicht verstehen. Er wusste nicht einmal, was das für eine Sprache war, oder welche Wesen sie benutzen, aber er wollte es nicht einmal wissen. Egal was sich da näherte, es war ein Feind. Im Mashmoor lebten keine Wesen, die anderen Rassen gegenüber freundlich gestimmt waren. Entweder würde man die beiden angreifen und töten, oder aber versuchen sie gefangen zu nehmen. Es war nicht klar, wie viele Feinde sich da näherten, denn Luzien vernahm nur zwei Stimmen, oder dachte es zumindest. Allerdings eröffnete sich ihm dämmerhaft, warum der Wolf die Flucht ergriffen hatte. “Du stehst unter Arrest,“ fuhr Luzien zischend fort, seine Körperhaltung war eine einzige Drohung. “Entweder du kommst sofort und ohne wiederstand mit mir zum Reich, oder ich werde dich hier und jetzt Köpfen! Und entscheide dich schnell, denn ich habe kein Interesse daran irgendwelchen anderen Wesen in die schleimigen Fangarme zu laufen!“
Im Augenblick schien es wohl darauf aus zu laufen, wer sich zuerst wieder bewegte. Die Dunkelelfe, der Wolf oder er selbst. Keiner der drei wollte den ersten Schritt machen, sie alle wussten um die Gefahr, die von den jeweils anderen ausging. Dabei war sich Luzien nicht einmal sicher, von wem mehr Gefahr ausging, der Elfe oder dem Tier? Der Wolf konnte sich zumindest nicht verstellen und seine Mordlust nicht verbergen, ganz im Gegenteil zu dieser verdammten Göre. Am Ende war es dann der Zufall, der die Pattsituation beendete. Aus, für den Elfen unverständlichen, Gründen kniff der Wolf den Schwanz ein und suchte sein Heil in der Flucht. Überheblich nickte er der Bestie hinterher. Sein violettes Auge hatte er geschlossen und er machte einen ausgelaugten, wenn auch keinen erschöpften Eindruck. “Na los, verschwinde du Mistvieh,“ rief er ihm kraftlos hinterher und schüttelte dann leicht den Kopf, lies sein Haupt hängen. Einen Wolf tötete man aus der Distanz mit einem Bogen oder einer Armbrust, am besten nachdem die Hunde ihn müde gejagt hatten. Diese grässlichen Aasfresser waren im Nahkampf schlimmer als jeder menschliche Feind. Einen zu töten war können, zwei war glück. Drei war ... unwahrscheinlich. Und das wusste auch Luzien, der seine Klinge wieder im Gürtel verstaute. Der Wunsch nach zerfleischen und töten war fürs erste mehr als bedient. Wenn man es so sah, dann war der Überfall der verbeinigen Monster wohl ein Glücksfall für Raye gewesen. Sie bewahrten die junge Frau vor der Enthauptung durch den ihr überlegenden Krieger. Da er nun endlich wieder eine Hand frei hatte, befühlte er zuerst seine Stirn, dann seinen rechten Arm. Drei blutige Rillen zogen sich über seinem linken Auge bis zum Haaransatz. Stumm hoffte er, dass sie nicht vernarbten. Sein Gesicht war bis heute das einzige Körperteil, das der Elf vor Narben und Verunstaltungen hatte bewahren können. Sein Arm zeigte keine äußere Verletzung. Seine Gemmenfaust, das Erbe seiner Familie, hatte ihn vor schlimmeren bewahrt. Das Taubheitsgefühl entstammte wohl Ausschließlich der schmerzhaften Quetschung. Aber so langsam kehrte zumindest ein leichtes kribbeln in seine Finger zurück. Den Handschuh müsste er aber ausbessern lassen, die Zahnabdrucke waren mehr als unansehnlich.
Rückwärts, damit er die Dunkelelfe und ihren Dolch stets im Blick hatte, ging er zurück zu der Stelle, an der er von dem Wolf angesprungen worden war und wo seine Lanze im Gras lag. Das verdammte Ding war einfach wie verhext. Bis jetzt war es ihm in jeder entfernt wichtigen Situation aus der Hand gefallen oder anderweitig nutzlos gewesen. Trotzdem, die Stangenwaffe gab ihm Rückhalt und Sicherheit. Auch wenn sie nur ein mieser Ersatz für die Glefe war, die in seinem Zimmer auf aufgebahrt war wie auf einem Altar, er war damit zumindest gefährlicher, als mit seinen Fäusten oder seinen Dolchen – Dolch -, und das sollte etwas heißen!
Mit dem Arm fuhr er sich fahrig durchs Gesicht, um ein wenig des Blutes wegzuwischen, das ihm die Sicht nahm. Dann legte er den Kopf in den Nacken und versuchte die Pose einzunehmen, die er für das folgende immer bevorzugte. “Für den versuchten Anschlag auf einen Agenten des Reichs der Nachtelfen und wegen der Darstellung einer potentiellen Gefahr für das Reich, erhebe ich, der Justiziar Luzien Zasalamel, Anklage gegen dich. Du hast …“
Aber bevor er sagen konnte, was Raye denn nun hatte, verstummte er abrubpt, legte den Kopf schräg und lauschte in die Nacht hinein. Aus einiger Entfernung, drangen Stimmen an sein Ohr. Die Worte konnte Luzien nicht verstehen. Er wusste nicht einmal, was das für eine Sprache war, oder welche Wesen sie benutzen, aber er wollte es nicht einmal wissen. Egal was sich da näherte, es war ein Feind. Im Mashmoor lebten keine Wesen, die anderen Rassen gegenüber freundlich gestimmt waren. Entweder würde man die beiden angreifen und töten, oder aber versuchen sie gefangen zu nehmen. Es war nicht klar, wie viele Feinde sich da näherten, denn Luzien vernahm nur zwei Stimmen, oder dachte es zumindest. Allerdings eröffnete sich ihm dämmerhaft, warum der Wolf die Flucht ergriffen hatte. “Du stehst unter Arrest,“ fuhr Luzien zischend fort, seine Körperhaltung war eine einzige Drohung. “Entweder du kommst sofort und ohne wiederstand mit mir zum Reich, oder ich werde dich hier und jetzt Köpfen! Und entscheide dich schnell, denn ich habe kein Interesse daran irgendwelchen anderen Wesen in die schleimigen Fangarme zu laufen!“
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Die Luft war zum Zerreißen gespannt und Raye hörte ihren eigenen Herzschlag in ihrem Ohr pochen. Noch immer floss das Adrenalin durch ihre Venen und hielt sie davon ab zu frieren oder zu ermüden. Es war ein herrliches Gefühl.
Der Wolf schien sich einfach nicht sicher zu sein, wer von ihnen das leichtere Opfer war. Glück für sie beide. Doch dann geschah etwas, was Raye nicht erwartet hatte: Der Wolf kniff den Schwanz ein und floh. Doch ihr war klar, dass er nicht vor ihr oder Luzien floh; etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Während der Wolf die Gefahr bereits erkannt hatte, löste sich die Spannung im Körper der Elfe und sie wurde etwas ruhiger. Das allerdings hatte zur Folge, dass auch das Adrenalin wich und sie die Kälte fühlen lies.
Doch gänzlich zur Ruhe kommen, konnte sie nicht, denn plötzlich erhob der Elf sein Wort an sie. Völlig perplex stand Raye da und hörte die Worte, die er ihr entgegen brachte. Sie öffnete gerade empört den Mund um etwas zu sagen, als sie rüde unterbrochen wurde, da sich noch andere Stimmen mithilfe des Windes in ihre Richtung stahlen.
Sofort kehrte die Anspannung zurück und sie runzelte die Stirn. Sie verstand kein Wort und konnte auch sonst nicht aus der Stimmlage erraten, worum es ging, doch wurde ihre Bemühung auch von dem Nachtelfen unterbrochen. Sie vernahm noch das Wort Arrest und kehrte in die Empörung zurück, als sie völlig überrumpelt von seinem Fluchtinstinkt stumm einwilligte zu fliehen.
Sie packte ihren Beutel und eilte dann zu Luzien herüber. Dennoch, erstmal sein ihrer Meinung nach, völlig überzogenes Verhalten ignorierend meinte sie sachlich: “Vielleicht bist du auch etwas paranoid, woher willst du wissen, dass diejenigen, zu denen die Stimmen gehören, uns nicht auch helfen können?!” fragte sie schulter- zuckend und machte somit deutlich, dass sie keine Ahnung hatte, welche Gefahr da auf die beiden zu steuerte.
Doch der Fluchtreflex setzte automatisch ein, als sie Luziens Präsenz näher kam und seine Anspannung auf sie überging. Kurz huschten ihre Augen über seinen blutenden Körper und sie schien tatsächlich kurze Sorge zu empfinden. “Also gut” meinte sie dann. “Bringen wir uns in Sicherheit und suchen uns einen Unterschlupf.” Sie verriet nicht, dass sie sich Sorgen machte, ob er es überhaupt schaffen würde. Sie war jung und sie war naiv, in seinen Augen eine Gefangene und ohnehin nichts wert, doch auch hier bewies sie die Stärke weiter zu gehen, trotz dessen, was ihr widerfahren war und wie geschwächt sie eigentlich war. Doch in ihrem Inneren dämmerte eine schwarze Woge, etwas, dass ihr zu bedenken gab, dass sie nicht ewig würde das so handhaben können. Irgendwann gab ihr Organismus zwangsläufig auf, egal wie stark sie mental war.
Doch noch ignorierte sie diese dunkle Welle der Warnsignale ihres Körpers und sie nickte Luzien zu “Los geht’s! Die Stimmen werden nicht ewig im Schutz des Waldes bleiben und uns eher früher als später entdecken!”
Der Wolf schien sich einfach nicht sicher zu sein, wer von ihnen das leichtere Opfer war. Glück für sie beide. Doch dann geschah etwas, was Raye nicht erwartet hatte: Der Wolf kniff den Schwanz ein und floh. Doch ihr war klar, dass er nicht vor ihr oder Luzien floh; etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Während der Wolf die Gefahr bereits erkannt hatte, löste sich die Spannung im Körper der Elfe und sie wurde etwas ruhiger. Das allerdings hatte zur Folge, dass auch das Adrenalin wich und sie die Kälte fühlen lies.
Doch gänzlich zur Ruhe kommen, konnte sie nicht, denn plötzlich erhob der Elf sein Wort an sie. Völlig perplex stand Raye da und hörte die Worte, die er ihr entgegen brachte. Sie öffnete gerade empört den Mund um etwas zu sagen, als sie rüde unterbrochen wurde, da sich noch andere Stimmen mithilfe des Windes in ihre Richtung stahlen.
Sofort kehrte die Anspannung zurück und sie runzelte die Stirn. Sie verstand kein Wort und konnte auch sonst nicht aus der Stimmlage erraten, worum es ging, doch wurde ihre Bemühung auch von dem Nachtelfen unterbrochen. Sie vernahm noch das Wort Arrest und kehrte in die Empörung zurück, als sie völlig überrumpelt von seinem Fluchtinstinkt stumm einwilligte zu fliehen.
Sie packte ihren Beutel und eilte dann zu Luzien herüber. Dennoch, erstmal sein ihrer Meinung nach, völlig überzogenes Verhalten ignorierend meinte sie sachlich: “Vielleicht bist du auch etwas paranoid, woher willst du wissen, dass diejenigen, zu denen die Stimmen gehören, uns nicht auch helfen können?!” fragte sie schulter- zuckend und machte somit deutlich, dass sie keine Ahnung hatte, welche Gefahr da auf die beiden zu steuerte.
Doch der Fluchtreflex setzte automatisch ein, als sie Luziens Präsenz näher kam und seine Anspannung auf sie überging. Kurz huschten ihre Augen über seinen blutenden Körper und sie schien tatsächlich kurze Sorge zu empfinden. “Also gut” meinte sie dann. “Bringen wir uns in Sicherheit und suchen uns einen Unterschlupf.” Sie verriet nicht, dass sie sich Sorgen machte, ob er es überhaupt schaffen würde. Sie war jung und sie war naiv, in seinen Augen eine Gefangene und ohnehin nichts wert, doch auch hier bewies sie die Stärke weiter zu gehen, trotz dessen, was ihr widerfahren war und wie geschwächt sie eigentlich war. Doch in ihrem Inneren dämmerte eine schwarze Woge, etwas, dass ihr zu bedenken gab, dass sie nicht ewig würde das so handhaben können. Irgendwann gab ihr Organismus zwangsläufig auf, egal wie stark sie mental war.
Doch noch ignorierte sie diese dunkle Welle der Warnsignale ihres Körpers und sie nickte Luzien zu “Los geht’s! Die Stimmen werden nicht ewig im Schutz des Waldes bleiben und uns eher früher als später entdecken!”
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Sie Stimmung war angespannt. Nicht nur weil da draußen etwas lauerte, dass selbst den hungrigsten Wolf in die Flucht schlagen konnte, sondern weil sich auch das Verhältnis zwischen den beiden Elfen immer mehr verschärfte. Der Nachtelf hatte die junge Frau wegen eines Angriffes unter Arrest gestellt und ihr die Folgen eines Fluchtversuches barsch erklärt. Raye fügte sich, da ihr für eine erfolgreiche Flucht die Kraft fehlte.
Außerdem war da noch ihre kaputte Hüfte, sie würde ihm sowieso nicht entkommen können. Und diesen Wesen erst recht nicht, die ganz in der Nähe lauerten.
Sie hatten kaum ihre Sachen zusammengesammelt und waren einige Schritte gelaufen, als die Stimmen wieder etwas sagten. „Hm...Hier ist wirklich jemand, ich kann es riechen!“, rief die eine Stimme erfreut. "Sehr gut! Dann haben wir wieder was, womit wir unsere Mägen füllen können!", stimmte die zweite mit ein.
Dann folgte ein lautes, schnüffelndes Geräusch, wie wenn ein Raubtier die Fährte seiner Beute aufnahm. Und im Moment waren die beiden nichts anderes als Beute. Beute in einer blutrünstigen und bestimmt gnadenlosen Jagd. Die Sumpfechsen, ja es waren welche, hatten wohl doch ihre Spur erkannt und auch noch aufgenommen. Schon näherten sich die knirschenden Schritte. Jetzt hieß es so schnell es ging zu verschwinden, denn es war mehr als unwahrscheinlich, dass sie von den Echsen bis in den nahen Arus-Wald verfolgt wurden, zumindest besagten das einige Gerüchte, aber man konnte sich nie wirklich vollkommen darauf verlassen.
Doch je schneller sie sich fortbewegen würden, desto mehr Geräusche machten sie und waren damit leichter zu entdecken. Schnelle Bewegung erzeugte leider Lärm und diese waren im Sumpf um einiges Lauter, da überall Schlamm und Schmodder das Umgebungsbild dominierte. Und man konnte nicht ausschließen, dass es nicht doch mehr als zwei Echsen waren. Es hieß zwar, dass sie eher Einzelgänger waren, jedoch rotteten sie sich auch mal gerne zu Plündertrupps zusammen und durchkämmten so die Weiten des morastigen Sumpfgebietes. Vielleicht waren die anderen auch nur schweigsamer als die beiden Redner. Oder vorsichtiger. Ihr genaues Motiv ließ sich momentan nicht einmal erahnen. Doch was es auch war, es würde für die beiden Elfen nicht sehr erfreulich sein. Das Knirschen kam immer näher und spätestens jetzt konnte man sicher sein, dass es mehr als zwei waren. Kämpfen war nicht mehr drin. Sie würden abgeschlachtet werden, denn einem Rudel Sumpfechsen gegenüber zu stehen, in ihrem eigenen Terrain und noch dazu völlig entkräftet, das war kein Mut mehr, sondern blanker Wahnsinn.
Der gefrorene Matsch klebte zäh an ihren Stiefeln, sodass das weiterkommen maßgeblich schwerer von statten ging, als sie am Anfang noch dachten. Zwar war Raye die Gefangene des Justiziars, nichts desto trotz konnte sie sich völlig frei bewegen. Zumindest hier noch...Wie es dann im Nachtelfenreich weitergehen würde, war bisher noch völlig offen. Sie brauchte beide Arme, um sich gegebenenfalls irgendwo festzuhalten, da waren Fesseln mehr als hinderlich und Luzien wollte sich nicht noch mehr Arbeit machen, als er ohnehin schon hatte. Für ihn war die Dunkle eine schwerwiegende Gefahr, die er weggeschlossen sehen wollte.
Im Sumpf war es zwar stets schrecklich, jedoch im Winter aufgrund des Eises noch mehr, zumindest für außenstehende Völker. Sumpfechsen dagegen kamen auch mit dieser Witterung zurecht, ja sie wurden bei so kühlem bis kalten Wetter auch noch eine Spur aktiver als sonst schon.
Zu ihrem Glück war der Saum des Waldes nur noch einen Katzensprung entfernt. Wenn sie den erreichten, wären sie erst einmal sicher, jedoch nur vor hungrigen Echsen, da das Wolfsrudel bestimmt noch irgendwo in der Nähe war.
[Jeder darf noch einen Post setzen, dann geht’s weiter im Wald Arus]
Außerdem war da noch ihre kaputte Hüfte, sie würde ihm sowieso nicht entkommen können. Und diesen Wesen erst recht nicht, die ganz in der Nähe lauerten.
Sie hatten kaum ihre Sachen zusammengesammelt und waren einige Schritte gelaufen, als die Stimmen wieder etwas sagten. „Hm...Hier ist wirklich jemand, ich kann es riechen!“, rief die eine Stimme erfreut. "Sehr gut! Dann haben wir wieder was, womit wir unsere Mägen füllen können!", stimmte die zweite mit ein.
Dann folgte ein lautes, schnüffelndes Geräusch, wie wenn ein Raubtier die Fährte seiner Beute aufnahm. Und im Moment waren die beiden nichts anderes als Beute. Beute in einer blutrünstigen und bestimmt gnadenlosen Jagd. Die Sumpfechsen, ja es waren welche, hatten wohl doch ihre Spur erkannt und auch noch aufgenommen. Schon näherten sich die knirschenden Schritte. Jetzt hieß es so schnell es ging zu verschwinden, denn es war mehr als unwahrscheinlich, dass sie von den Echsen bis in den nahen Arus-Wald verfolgt wurden, zumindest besagten das einige Gerüchte, aber man konnte sich nie wirklich vollkommen darauf verlassen.
Doch je schneller sie sich fortbewegen würden, desto mehr Geräusche machten sie und waren damit leichter zu entdecken. Schnelle Bewegung erzeugte leider Lärm und diese waren im Sumpf um einiges Lauter, da überall Schlamm und Schmodder das Umgebungsbild dominierte. Und man konnte nicht ausschließen, dass es nicht doch mehr als zwei Echsen waren. Es hieß zwar, dass sie eher Einzelgänger waren, jedoch rotteten sie sich auch mal gerne zu Plündertrupps zusammen und durchkämmten so die Weiten des morastigen Sumpfgebietes. Vielleicht waren die anderen auch nur schweigsamer als die beiden Redner. Oder vorsichtiger. Ihr genaues Motiv ließ sich momentan nicht einmal erahnen. Doch was es auch war, es würde für die beiden Elfen nicht sehr erfreulich sein. Das Knirschen kam immer näher und spätestens jetzt konnte man sicher sein, dass es mehr als zwei waren. Kämpfen war nicht mehr drin. Sie würden abgeschlachtet werden, denn einem Rudel Sumpfechsen gegenüber zu stehen, in ihrem eigenen Terrain und noch dazu völlig entkräftet, das war kein Mut mehr, sondern blanker Wahnsinn.
Der gefrorene Matsch klebte zäh an ihren Stiefeln, sodass das weiterkommen maßgeblich schwerer von statten ging, als sie am Anfang noch dachten. Zwar war Raye die Gefangene des Justiziars, nichts desto trotz konnte sie sich völlig frei bewegen. Zumindest hier noch...Wie es dann im Nachtelfenreich weitergehen würde, war bisher noch völlig offen. Sie brauchte beide Arme, um sich gegebenenfalls irgendwo festzuhalten, da waren Fesseln mehr als hinderlich und Luzien wollte sich nicht noch mehr Arbeit machen, als er ohnehin schon hatte. Für ihn war die Dunkle eine schwerwiegende Gefahr, die er weggeschlossen sehen wollte.
Im Sumpf war es zwar stets schrecklich, jedoch im Winter aufgrund des Eises noch mehr, zumindest für außenstehende Völker. Sumpfechsen dagegen kamen auch mit dieser Witterung zurecht, ja sie wurden bei so kühlem bis kalten Wetter auch noch eine Spur aktiver als sonst schon.
Zu ihrem Glück war der Saum des Waldes nur noch einen Katzensprung entfernt. Wenn sie den erreichten, wären sie erst einmal sicher, jedoch nur vor hungrigen Echsen, da das Wolfsrudel bestimmt noch irgendwo in der Nähe war.
[Jeder darf noch einen Post setzen, dann geht’s weiter im Wald Arus]
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Im Zweifelsfall wäre Luzien durchaus auch dazu bereit gewesen, Raye niederzuschlagen und sich über die Schulter zu werfen, oder sie im Genick zu schnappen und durch die Gegend zu zerren wie eine störrische Katze. Er war ABSOLUT nicht in der Stimmung mit einer Gefangenen zu diskutieren und war daher sogar relativ froh darüber, dass sich die Schwarzhaut kooperativ zeigte. Zumindest mit einer dieser verdammten schwarzen Fehlgriffe der Natur kann man zusammen arbeiten. Kaum hatte er das gedacht, als ihm wieder einfiel, dass seine „Begleiterin“ versucht hatte ihn mit einem Pfeil aus dem Leben zu reißen und schalte sich selbst einen Narren. Man konnte mit Dunkelelfen nicht reden. Für die waren Gewalt, Drohungen und Bestechung die einzig zugänglichen Sprachen. “Eine Frau, der ich das Leben gerettet habe, hat versucht mich zu erschießen, aber ich bin der paranoide, ja?“ fragte er gereizt, seine Stimme schwang voller Ironie. Mit einer lange einstudierten Bewegung befestigte der nachtelf seine Stabwaffe in dem Ledergeschirr, dass er über die Rüstung trug. Ein laufendes Waffengestell, dass war er, aber im Moment hatte er lieber zwei Schwerter zuviel, als eine klinge zu wenig.
Sein Blick war unstet, er suchte die komplette Umgebung ab, als er auf Raye zuging und diese am Arm griff. Auch wenn sie sich dazu bereit erklärt hatte, friedlich mitzukommen, so war Vorsicht besser als die Nachsicht zu haben. Zumindest verzichtete er darauf, seine neue Gefangene zu Fesseln oder zumindest zu Knebel. Na ja, vielleicht lag es auch weniger an seiner Nächstenliebe, als daran dass er momentan keine Seile dabei hatte. Wer war schon in der Lage, in die verworrenen Gedanken dieses Nachtelfensoldaten einzutauchen ...?
Zumindest verwischte der Schneefall ihre Spuren. Schnee war der Feind des Jägers, schränkte Sichtfeld, Hörsinn und den Geruchsfokus deutlich ein. Leider aber nicht nur für die Jäger, sondern auch für die Beute und nichts anderes waren Raye und Luzien im Augenblick.
Mit einem schmatzenden Geräusch seiner Stiefel setzte sich Luzien in Bewegung und zog Raye dabei mit sich. Es war nicht sehr weit bis zu den rettenden Bäumen. Vielleicht 100 Meter, im Grunde nur ein Katzensprung. Immerhin war e vor kurzem noch dort gewesen, um das Feuerholz zu holen. Das Lagerfeuer war natürlich inzwischen durch den weißen Schleier fast zum erliegen gekommen.
Luziens einziger Gedanke war im Moment, zusammen mit der Dunkelelfe nach hause zu kommen. Was danach kam, hatte er sich noch gar nicht überlegt. Eigentlich hatte er nicht einmal besonders viel Interesse, die Elfe den zuständigen Beamten zu übergeben. Das würde nur in zusätzliche Arbeit für ihn ausarten und am Ende würde man sie Hinrichten oder Lebenslang einsperren. Als ob er noch nicht genug um die Ohren hatte. Vielleicht erteilte er ihr auch nur einen Schrecken und jagte sie dann fort. Sicher war er sich nicht.
“Kein Unterschlupf, keine Pausen. Vom äußersten Rand des Arus bis zum Reich kann man in zwei Tagen gelangen. Der Einzige Grund, weshalb ich anhalten würde, wäre wenn du zusammen brichst und dann auch nur solange, bis ich dich auf meinen Rücken geschnallt habe. Ich habe viel zu viele grundlose pausen eingelegt. Das maß ist voll!“
Ohne es zu wollen, war seine stimme immer schärfer geworden, denn er konnte nicht verhindern, an die vielen, ungewollten Unterbrechungen seiner Reise zu denken, einschließlich dieser letzten. Wenn er halb ohnmächtig und am Ende seiner Kräfte Zuhause ankommen musste, dann war dem ebenso!
Sein Blick war unstet, er suchte die komplette Umgebung ab, als er auf Raye zuging und diese am Arm griff. Auch wenn sie sich dazu bereit erklärt hatte, friedlich mitzukommen, so war Vorsicht besser als die Nachsicht zu haben. Zumindest verzichtete er darauf, seine neue Gefangene zu Fesseln oder zumindest zu Knebel. Na ja, vielleicht lag es auch weniger an seiner Nächstenliebe, als daran dass er momentan keine Seile dabei hatte. Wer war schon in der Lage, in die verworrenen Gedanken dieses Nachtelfensoldaten einzutauchen ...?
Zumindest verwischte der Schneefall ihre Spuren. Schnee war der Feind des Jägers, schränkte Sichtfeld, Hörsinn und den Geruchsfokus deutlich ein. Leider aber nicht nur für die Jäger, sondern auch für die Beute und nichts anderes waren Raye und Luzien im Augenblick.
Mit einem schmatzenden Geräusch seiner Stiefel setzte sich Luzien in Bewegung und zog Raye dabei mit sich. Es war nicht sehr weit bis zu den rettenden Bäumen. Vielleicht 100 Meter, im Grunde nur ein Katzensprung. Immerhin war e vor kurzem noch dort gewesen, um das Feuerholz zu holen. Das Lagerfeuer war natürlich inzwischen durch den weißen Schleier fast zum erliegen gekommen.
Luziens einziger Gedanke war im Moment, zusammen mit der Dunkelelfe nach hause zu kommen. Was danach kam, hatte er sich noch gar nicht überlegt. Eigentlich hatte er nicht einmal besonders viel Interesse, die Elfe den zuständigen Beamten zu übergeben. Das würde nur in zusätzliche Arbeit für ihn ausarten und am Ende würde man sie Hinrichten oder Lebenslang einsperren. Als ob er noch nicht genug um die Ohren hatte. Vielleicht erteilte er ihr auch nur einen Schrecken und jagte sie dann fort. Sicher war er sich nicht.
“Kein Unterschlupf, keine Pausen. Vom äußersten Rand des Arus bis zum Reich kann man in zwei Tagen gelangen. Der Einzige Grund, weshalb ich anhalten würde, wäre wenn du zusammen brichst und dann auch nur solange, bis ich dich auf meinen Rücken geschnallt habe. Ich habe viel zu viele grundlose pausen eingelegt. Das maß ist voll!“
Ohne es zu wollen, war seine stimme immer schärfer geworden, denn er konnte nicht verhindern, an die vielen, ungewollten Unterbrechungen seiner Reise zu denken, einschließlich dieser letzten. Wenn er halb ohnmächtig und am Ende seiner Kräfte Zuhause ankommen musste, dann war dem ebenso!
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- Gast
Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
Ihre Laune schlug sofort ins Gegenteil, als Luzien sich aufführte wie der letzte Hinterwäldler. Seine arrogante Art brachte sie zum Kochen und sein Gehabe erreichte bei ihr lediglich, dass sie immer sturer wurde. Doch sei es wie es sei, Raye war nicht dumm. Natürlich lag das Haupaugenmerk nun auf ihrer Flucht und die würde sie ganz sicher nicht alleine bestreiten können. Also ließ sie den arroganten Nachtelfen reden und schluckte ihre Wut, die unbedingt raus wollte, erstmal hinunter.
Als er jedoch anfing handgreiflich zu werden und ihren Arm packte, verankerte sie sich aus Reflex im Boden und wurde somit lediglich von ihm mitgeschliffen. Sie zerrte und stemmte sich gegen seinen Griff, doch er war um einiges stärker als sie. "Du tickst doch nicht ganz richtig. Was bist du denn für ein Sensibelchen" fuhr sie ihn endlich an und machte sich Luft, während er stoisch seinen Weg mit ihr im Schlepptau fortsetzte. "Jammerst hier herum, dass ich dich angegriffen hätte, aber selber bedrohen, das ist in Ordnung oder was?! Was gibt dir das Recht dich hier als Moralapostel aufzuspielen?! Wer fing denn an mit dem Machtspielchen, hm? Ist das ein kranker Kick oder kannst du es nur nicht haben, dass dir eine Frau Kontra gibt?!" ihre Stimme war nicht sehr laut, aber mehr als deutlich und hart.
Nachdem sie den Wald Arus erreicht hatten, riss sie sich endlich von ihm los und starrte ihn aus zornfunkelnden Augen an. "Hör mir mal zu du aufgeblasener..." ihr wollte das richtige Wort nicht einfallen "... Held für Arme! Du hast nicht das Recht mich so zu behandeln! Mag ja sein, dass du mir das Leben gerettet hast, dafür bin ich ja auch dankbar, dennoch gibt dir das kein Recht über mich zu richten, alles klar?!" So dürr und klein sie im Gegensatz zu ihm war, dennoch baute sie sich vor ihm auf - so gut es eben ging - und ließ ihn ihre VErachtung spüren. "Du urteilst lediglich über die Allgemeinheit meines Volkes, aber du hast doch keine Ahnung wer ich bin!" fuhr sie fort und ihre Stimme gewann an Lautstärke. "Dein selbstherrliches Getue kannst du dir sparen!" Sie drehte sich zur Seite und maschierte stocksauer in den Wald hinein. "Ach übrigens, woher willst du nicht in deiner paranoiden Ansicht bezügliches meines Volkes wissen, dass ich gerade mein Ziel erreiche, um dein Volk zu unterwandern und die Nachtelfenstadt zu sabotieren?!" rief sie aus der Finsterniss des Waldes zurück. Sie war wirklich wütend und es reichte ihr in jeglicher Hinsicht. Seit Tagen hatte sie wenig geschlafen, war mehrmals dem Tod entkommen, musste mit diesem Kerl durch die Wallachei eiern und wurden dann auch noch ziemlich übel von der Seite angemacht. Ihr reichte es endgültig. Sie mochte zwar recht ruhig und manchmal auch naiv sein, doch hier merkte man, dass sie eine wahre Launenhaftigkeit und Wut in sich trug.
Während Raye vor Wut rauchend ihren Weg fortführte, überkam sie ein leichter Schwindel und sie musste innehalten, um nicht den Halt zu verlieren. Langsam atmend, lehnte sie sich gegen einen Baum und die Wut in ihr verrauchte allmählich. Ich muss dringend Ruhe finden, sonst überlebe ich das hier nicht dachte sie und atmete noch einmal tief durch. Dann richtete sie sich auf, straffte die Schultern und festigte ihre Stimme. "Was ist jetzt, kommst du, oder soll ich dir den Weg zeigen?!" rief sie und führte dann ihren Weg, nicht mehr ganz so bestimmt, fort.
Als er jedoch anfing handgreiflich zu werden und ihren Arm packte, verankerte sie sich aus Reflex im Boden und wurde somit lediglich von ihm mitgeschliffen. Sie zerrte und stemmte sich gegen seinen Griff, doch er war um einiges stärker als sie. "Du tickst doch nicht ganz richtig. Was bist du denn für ein Sensibelchen" fuhr sie ihn endlich an und machte sich Luft, während er stoisch seinen Weg mit ihr im Schlepptau fortsetzte. "Jammerst hier herum, dass ich dich angegriffen hätte, aber selber bedrohen, das ist in Ordnung oder was?! Was gibt dir das Recht dich hier als Moralapostel aufzuspielen?! Wer fing denn an mit dem Machtspielchen, hm? Ist das ein kranker Kick oder kannst du es nur nicht haben, dass dir eine Frau Kontra gibt?!" ihre Stimme war nicht sehr laut, aber mehr als deutlich und hart.
Nachdem sie den Wald Arus erreicht hatten, riss sie sich endlich von ihm los und starrte ihn aus zornfunkelnden Augen an. "Hör mir mal zu du aufgeblasener..." ihr wollte das richtige Wort nicht einfallen "... Held für Arme! Du hast nicht das Recht mich so zu behandeln! Mag ja sein, dass du mir das Leben gerettet hast, dafür bin ich ja auch dankbar, dennoch gibt dir das kein Recht über mich zu richten, alles klar?!" So dürr und klein sie im Gegensatz zu ihm war, dennoch baute sie sich vor ihm auf - so gut es eben ging - und ließ ihn ihre VErachtung spüren. "Du urteilst lediglich über die Allgemeinheit meines Volkes, aber du hast doch keine Ahnung wer ich bin!" fuhr sie fort und ihre Stimme gewann an Lautstärke. "Dein selbstherrliches Getue kannst du dir sparen!" Sie drehte sich zur Seite und maschierte stocksauer in den Wald hinein. "Ach übrigens, woher willst du nicht in deiner paranoiden Ansicht bezügliches meines Volkes wissen, dass ich gerade mein Ziel erreiche, um dein Volk zu unterwandern und die Nachtelfenstadt zu sabotieren?!" rief sie aus der Finsterniss des Waldes zurück. Sie war wirklich wütend und es reichte ihr in jeglicher Hinsicht. Seit Tagen hatte sie wenig geschlafen, war mehrmals dem Tod entkommen, musste mit diesem Kerl durch die Wallachei eiern und wurden dann auch noch ziemlich übel von der Seite angemacht. Ihr reichte es endgültig. Sie mochte zwar recht ruhig und manchmal auch naiv sein, doch hier merkte man, dass sie eine wahre Launenhaftigkeit und Wut in sich trug.
Während Raye vor Wut rauchend ihren Weg fortführte, überkam sie ein leichter Schwindel und sie musste innehalten, um nicht den Halt zu verlieren. Langsam atmend, lehnte sie sich gegen einen Baum und die Wut in ihr verrauchte allmählich. Ich muss dringend Ruhe finden, sonst überlebe ich das hier nicht dachte sie und atmete noch einmal tief durch. Dann richtete sie sich auf, straffte die Schultern und festigte ihre Stimme. "Was ist jetzt, kommst du, oder soll ich dir den Weg zeigen?!" rief sie und führte dann ihren Weg, nicht mehr ganz so bestimmt, fort.
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Re: Auf dem Weg in die Stille Ebene
[Weiter in – der Wald Arus – Rückkehr in die Heimat]