Rundflug im Gebirge

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Der westliche Teil wird hauptsächlich von den Goblins bewohnt.
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Shankar
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Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Montag 28. Juni 2010, 07:51

Edit von Kazel: Shankar und Luziver kommen von Das östliche Drachengebirge -> Pelgar -> Reichsklinik -> Schlechte Nachrichten


Seit einiger Zeit flogen die Reiter der Pegasi auf ihren geflügelten Pferden. Obwohl sie Pelgar und all die damit verbundenen Unglücke längst hinter sich gelassen hatten, spürte Shankar immer noch die Anspannung in seinen Muskeln, das wallende Blut in seinem Adern und diese Adern pochten. Allerdings war da noch etwas, dies kam aber nicht von der Aufregung. Shankar hielt sich den Kopf, er tat ihm weh. Es war ein leichter Schwindel begleitet mit Kopfschmerzen. Es kam wohl von der Luft so weit ob. Der Minotaur musste mehrere Atemzüge machen, wenn Luft holte. Lustig da Shankar sich immer vorstellte, dass die Luft so weit oben wirklich anders war. Jedoch dachte er auch, dass die Luft viel besser sei und man nicht so viele Atemzüge machen musste. Andererseits vielleicht musste der Körper so viel Luft holen, weil sie eben hier oben so besser war. Wie es auch war, die Kopfschmerzen und der Schwindel gefielen dem Minotauren nicht. Er sah auf den Kopf seines Pegasuses und musste zugeben, dass man diesem Wesen Respekt zollen musste. Vor allem wenn man bedachte was diese Wesen so alles leisteten und aushielten. Gerade in diesem Augenblick flogen die Pegasis, eigentlich musste man in diesen Moment von einem ruhigen und majestätischen Gleiten reden, wo sie noch vor einigen Augenblicken einem tot bringenden Knochendrachen ausweichen mussten und dazu hatte jeder auch noch eine schwere Last zu tragen. Lucy Pegasus geriet dazu noch in die Zähne des Ungeheuers und schaffte es dem zu entkommen, es gelang zwar nur durch Lucys Hilfe aber dennoch musste man dem Tier Respekt zollen. Shankar fragte sich wie es in Hymlia war und vor allem wen man da treffen könnte. Sicher da gab es Pegasis und solche Wesen wie Angelika. Doch eigentlich fragte sich Shankar ob es dort Hybriden gab und vor allem ob es sowas wie Pegasushybriden gab. Es könnte möglich sein. Immerhin gab es auch Pferdehybriden, besser bekannt als Zentauren, wieso also keine Pegasushybriden? Wie würden diese wohl Aussehen? Sahen sie so aus wie die Zentauren, nur mit Flügeln auf den Rücken? Oder haben sie Kopf, Flügel wie ein Pegasus und Hufe statt Füße aber der Rest des Körpers ist wie der eines Menschen? Außerdem fragte sich Shankar wie stark diese Hybriden wohl wären und vor allem ob sie der Stärke eines Minotauren gleichkommen könnten. Wenn es so wäre, so wäre es bestimmt lustig sich mit einem von ihnen beim Armdrücken zu messen.
Hymlia erweckte in Shankar eine Neugier die der eines Kindes glich. Anscheinend nahm wohl Feylin, der Sohn von Phaun der Gott der Tiere den Shankar so verehrte, ein wenig Einfluß auf Shankar. Da fiel dem Minotauren ein er musste dem Gott Phaun bei der nächsten Gelegenheit richtig huldigen und ihm ein ordentliches Opfer darbringen. Schließlich konnte der Knochendrache sogar besiegt werden und dabei hatten sie alle viel Glück gehabt, vielleicht sogar zu viel um es einfach nur Glück zu nennen. Leider stürzte Roxas in die tiefe während des Angriffs des Monsters und das war ziemlich schmerzlich, auch wenn Shankar ihn nicht lange kannte. Er sah auf seine Hand und ballte sie zur Faust und schaute diese an. Damit hatte er den Drachen besiegt. Es war nun egal ob es Glück, Schicksal oder der Wille eines oder sogar mehrere Götter war. Shankar hatte etwas geschafft, von dem nur die meisten träumen konnten. Er hatte es geschafft ein gewaltiges Monster mit nur seiner Faust niederzuschlagen, es war sogar nur ein Schlag. Ein einziger und keiner mehr. Doch das war es schon. An den Rest konnte er sich nicht mehr so ganz erinnern. Er war wohl etwas durcheinander, vielleicht würde das die Kopfschmerzen erklären. Sein gelangweilter Blickt schweifte über die Berge, würde er über seine Schulter hinwegsehen, würde er Pelgar das bedrohte Pelgar erblicken. Doch er sah nicht über die Schulter, was hinter seinem Rücken war interessierte ihn wenig.

Jedoch schossen ihm die ganzen Erinnerungen durch den Kopf die er seit seiner Ankunft in dieser Stadt erlebte und es waren wirklich alle Erinnerungen. Angefangen von dem Moment wo er mit seinem damaligen Begleiter Senturo durch die großen Tore ging. Die beiden waren mit einer Gruppe unterwegs die sich am großen Turnier anmelden wollten. Shankar erinnerte sich an das große Festmahl, wie er Luziver und Lucy kennen lernte und an den tragischen Unfall von Senturo. Es folgten der Besuch beim Kommandanten und das Treffen mit Kazel und, der zu dem Zeitpunkt noch lebenden, Shantih. Shankar kam wieder zurück in die Gegenwart und betrachtete die nun leblose Shantih. Ein Minotaur auf einem fliegenden Pferd der krampfhaft eine Leiche festhält. Ein Bild welches von keinem Künstler dieser Welt gemalt worden war und wer käme auf eine solche Idee? Shankar schwelgte wieder in der Vergangenheit und dachte an den Angriff der Männer die diese merkwürdige Kleidung trugen und an daran wie Luziver und er einen Teil des Rates trafen um darüber zu reden. Kurz darauf trafen sie Roxas und jemanden der für Shankar viel Interessanter war. Als er sich wieder in der Gegenwart fand riskierte der junge Minotaur einen paar Blicke auf die junge, geheimnisvolle und äußerst attraktive Angelika. Was sie wohl von mir denkt?, fragte sich Shankar und machte sich einige Vorstellungen, manche gut und manche schlecht. Der Stier musste zugeben, dass die guten Vorstellung zum größtne Teil unrealistisch waren und es nicht sein Herz war welches diese Bilder in seinen Kopf schickte sondern irgendein Trieb. Die schlechten Vorstellungen schienen dem Stier realistischer. Eines war sicher, der Minotaur hatte bei der ersten Begegnung mit der Schönheit schnell großes Interesse an ihr Entwickelt und dieses war nicht verschwunden sondern war immer noch präsent. Doch er hatte sich noch immer nicht erinnert was nun nach seinen Angriff auf den Knochendrachen passierte. Kurz dachte er nach und es kam ihm wieder alles in den Sinn:
Als er in das Auge schlug traf er den Kern. Obwohl er wie eine grüne Kristallkugel wirkte, fühlte es sich für Shankar an als würde er in irgend etwas weichen hineinschlagen. Ihm war auf einmal so, als würde ihn eine Art Schicht über ihn gezogen werden so als ob man ihn anmalen würde. Diese Schicht war Grün und der Stier wurde selber auch von einem merkwürdigen Gefühl durchdrungen. Es tat ihn wunderweise nicht weh oder Verletzte ihn, es kitzelte ihn. Es eine merkwürdige Art von Kitzeln, das ihn durchfuhr. Nach einer Zeitlang war es wieder weg und der Drache war nur noch ein Haufen fallender Knochen.
Shankar sah dem Knochen kurz nach als diese runter fielen, konnte aber nicht ganz erkennen wo sie landeten. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass die Knochen am falschen Ort landeten. Doch es war nicht sein Problem. Die Bewohner von Pelgar sollten froh sein, dass irgendjemand dieses Ding niedergemacht hatte. Den Blick von Angelika bemerkte Shankar natürlich und schwellte ganz stolz seine Brust. Kurz darauf flogen die drei in Richtung Westen.

Nun wusste Shankar wieder was passiert war und er schämte sich, dass er Angelikas beachtung vergaß. Nun hoffte er natürlich, dass es nicht mehr weit bis nach Hymlia war. Oder würden die Pegasis die Gruppe nicht bis dahin bringen können?
"Angelika wie weit ist es denn noch?", rief Shankar ihr zu und fragte sich selber ob er nicht lieber fragen sollte "wie hoch"

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Mittwoch 14. Juli 2010, 00:37

Was brachte dies alles denn noch? Lucy war langsam am Ende ihrer Kräfte. Seit Tagen hatte sie nichts mehr gegessen, war nur unterwegs gewesen um Kazel zu finden, kämpfte mit Shankar Seite an Seite um Luziver zu beschützen und die Wahrheit herauszufinden. Nicht einmal nach Shantihs Tod ließ man den beiden Seelen in dem einen zierlichen und scheinbar zerbrechlichen Körper Pause und Zeit, alles was bisher geschah zu verarbeiten und mal genau darüber nachzudenken. Hätten sie mehr Zeit gehabt, so wäre die Suche mit Kazel wahrscheinlich einfacher gewesen. Sie hätten vielleicht eher auf Details geachtet und nicht vieles so überstürzt…
Ausgerechnet jetzt wurde auch der Körper immer müder und schwächer. Es war sowieso erstaunlich, wie lange dieser all diese Strapazen ausgehalten hatte. Die Seelen konnten sich wiederum hin und wieder mal etwas ausruhen, je nachdem welche gerade die Kontrolle des Körpers besaß, konnte die andere Mal für einige Sekunden abschalten. Aber mittlerweile waren der Körper und die Seelen erschöpft. Das was nun geschah war viel zu viel und dies machte sich immer mehr bemerkbar. Lucy musste sich auf ihre Magie konzentrieren aber auch gleichzeitig darauf achten nicht von Pegasus zu fallen, indem sie sich an seiner Mähne festhielt. Aber der starke Der Wind der um ihre Ohren pfiff, das Zappeln des geflügelten Pferdes, ihre Magie und die bisher vergangenen Ereignisse die ihnen Tage keine Pause schenkten zerrten viel zu sehr an den Kräften und Nerven. Auch dass sie Kazel noch immer nicht gefunden hatten, Shantih tot war und Roxas eben in die Tiefe stürzte, ging dem Mädchen nicht aus dem Kopf. Es war alles einfach zu viel. Lucy erwischte sich bei dem Gedanken, einfach aufzugeben. Auch wenn der Wind hier oben so stark war, so war sie doch viel zu geschwächt um solch etwas Aufwendiges zu riskieren. Außerdem fand sie sich langsam auch mit dem Gedanken ab zu sterben. Sie würde doch eh nicht mehr leben hier aus dieser Lage hinauskommen, oder? Dieser Drache lebte nicht mehr! Und wie sollte man etwas töten, etwas außer Gefecht setzen, das schon tot war?! Ihrer Meinung nach sollte Shankar sein Versuch lassen und mit Angelika, Lodenstein und Shantih nach Hymlia fliegen. Was konnten sie schon gegen dieses Vieh ausrichten? Was war denn eigentlich seine Schwächen? Lucy war zu müde um darüber nachzudenken, sie wollte einfach nur noch ihre Augen schließen und schlafen. Schlafen und erst mal nicht aufwachen. Oh ja… Seit langem endlich mal wieder schlafen… Dieser Gedanke war so verlockend, dass sie beinahe wirklich einfach eingenickt wäre. Doch Luzivers Stimme hielt sie wach und gab ihr für einen kurzen Moment doch noch die nötige Kraft und Hoffnung, dass sie es schaffen konnten! Dieser Adrenalinschub nutzte Lucy für ihre Magie, doch plötzlich fing der Drache an zu brüllen. Wenn man zwischen seinen Zähnen fest hing, so war es mehr als nur unschön… Plötzlich kam Lucy dann die Idee, dass sie diesen Windstoß für sich nutzen konnte um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Trotz des Lärmes, den der Drache von sich gab, konnte sich das Mädchen zusammenreißen und einen Windstoß zu seinem Unterkiefer lenken. Bisher hatte Lucy immer nur kleine Windstöße erzeugt, die aber sehr scharf und gefährlich waren. Dies verbrauchte wenig Energie und sie konnte dennoch hohen Schaden anrichten. Das hier war etwas anders. Es war ein sehr heftiger Windstoß der dazu gedacht war, einem Drachen auch Knochen den Kiefer zu öffnen und hoffentlich auch zu brechen. Aber darauf konnte Lucy nicht mehr wirklich achten, da parallel zu ihrer Handlung auch was anderes geschah. Der Minotaur schlug in das Auge des riesigen Untoten und kurz darauf verschwanden alle in einem grünen Licht. Lucy hielt den Atem an. Was war das? Was geschah gerade? Woher kam das grüne Licht? Was hatte Shankar getan?! Nur noch das leuchten des Amuletts war als eine Art Gegenkontrast zu sehen. Es war so erstaunlich was gerade geschah, dass es für das Mädchen eher ein Traum war. Ist sie vielleicht doch eingeschlafen? Oder war das viel mehr so was wie der Tod? War sie gestorben und hat es nur nicht mitgekriegt weil es zu schnell ging? Aber das Licht verschwand und auch das Leuchten des Amuletts wurde immer schwächer und leuchtete nur noch etwas rot, da sie sich noch immer über dieser Armee vor Pelgar befanden. Aber diese schien gerade keine große Gefahr für die kleine Gruppe zu sein. Lucy stellte fest, dass sie noch lebte und sicher auf dem Pegasus saß. Noch immer pumpte ihr Herz, das wie wild in ihrer Brust schlug, das Adrenalin durch ihren Körper, sodass sie ihre Erschöpftheit im Moment nicht mehr spürte und gerade zu vergaß. Der Drache war weg. Sie waren soweit in Sicherheit. Dass Angelika runter geflogen war um Roxas zu retten und soeben wieder aufgetaucht war, hatte Lucy nicht mitgekriegt. Zu sehr war sie in ihren eigenen Gedanken, bis die Hymlianerin sie ansprach. Die Aufregung verschwand. Sie sah nach unten, auf ihre Hände, die die Mähne des Pferdes noch fester hielten als eben. Die Schwarzhaarige erinnerte sich. Sie spürte wieder das Brennen an ihren Arm. Niemand saß mehr hinter hier… Niemand klammerte sich mehr an ihr. Stimmt ja… Roxas war eben… Leise knirschte sie mit ihren Zähnen und biss sich dann auf ihre Unterlippe. Er ist eben runter gefallen… Die Gruppe flog weiter. Noch immer kribbelte es in Lucys Fingern, aber ihr war nicht zum prahlen zumute. Auch war sie nicht wirklich stolz auf sich. Zwar hatte sie am Ende doch nicht aufgegeben und Luziver beschützt, aber sie konnte Roxas nicht beschützen. Sie konnte ihn nicht retten. Nicht einmal Kazel hatte sie gefunden und Shantih konnte sie auch nicht vor dem Mischlingself beschützen. Nein… Lucy konnte nicht auf sich selbst stolz sein. Zu viele Fragen waren noch offen. Bezüglich der Kuttenträger und all das. Besonders wer Kazel so manipulieren konnte, dass er sogar seiner über alles geliebten Shantih so etwas antun konnte. Es war irgendwie… Erniedrigend für die kalte Persönlichkeit. Sie war ganz und gar unzufrieden mit sich. Sie hatte keinen Grund zu prahlen oder stolz auf sich zu sein. Im Moment wollte sie einfach nur noch weg. Weg von Pelgar. Hymlia war nun das Ziel. Dort würde sie sich ausruhen und erstmal herausfinden wollen wer sie nun wirklich ist. Denn langsam kamen auch diese Fragen hinzu. Erst jetzt machte sich Lucy darüber Gedanken. Wer war sie? Wer war Luziver? Waren sie wirklich Hymlianer? Und was würde mit ihnen geschehen? Würde man ihre Seelen trennen? Aber diese Fragen mischten sich mit den anderen Fragen, die sie schon etwas länger quälten und einer ganz anderen Frage: Lebte Roxas noch? Und was war mit Kazel? Wie ging es ihm? Ich muss mich aber erst mal um mich und Luziver kümmern. Jetzt werden bestimmt anderen Probleme auf uns treffen, bezüglich unserer Herkunft und wer wir wirklich sind. Und ich muss mich um Shantih kümmern. Im Grunde hoffe ich aber, dass ich mich endlich ausruhen kann. Ich kann langsam wirklich nicht mehr… Auch ich bin irgendwann am Ende meiner Kräfte… Ich bin so müde…
Dann ruh dich etwas aus Lucy! Ich kann doch für eine Weile übernehmen bis wir in Hymlia angekommen sind. Sprach Luzi zu ihrer Beschützerin. Aber es machte kaum einen Unterschied wer von den beiden nun die Kontrolle übernahm. Immerhin schwanden die Kräfte alle langsam aus dem Körper und beide Seelen waren erschöpft, weshalb Lucy weiterhin den Körper kontrollierte. Luzi gab erstaunlicherweise auch recht schnell nach und diskutierte nicht mit ihr. Beide hofften einfach nur noch, dass sie bald auf der Himmelsinsel ankommen würden und das möglichst ohne neuen Ärger. Denn für einen Kampf wäre Lucy viel zu geschwächt.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. Juli 2010, 02:55

Die Flucht war geglückt, wenngleich mit Verlusten. Sie hatten Roxas verloren, aber sie hatten auch den Knochendrachen bezwungen. Luzivers Magie, Shankars kampfwütiger Einsatz und die Kraft der Pegasi hatten es bewirkt. Nach dem Absturz der Knochenbestie aber war die Zeit zum Rückzug gekommen. Die tapferen Helden mussten Pelgar den Rücken kehren. Das dort unten war nicht ihr Krieg - oder doch? Besaß man denn eine Wahl, wenn Krieg herrschte?
Vermutlich nicht, aber sie waren allesamt angeschlagen. Manchmal war Rückzug die bessere Taktik. Sie würden nach Hymlia fliegen, neue Kräfte tanken und möglicherweise mit Verstärkung zurückkehren können. Wenn nicht, so wartete in der Stadt der Himmelsmenschen Luzivers seelenkranke Mutter auf ihr Kind. Was würde sie wohl sagen, nach all den Jahren das Mädchen wieder in ihre Arme schließen zu können?
Bis dorthin war es aber noch ein weiter Weg.

Sie erreichten den westlichen Teil des Drachengebirges. Groß und majestätisch ragten die einzelnen Gebirgsspitzen in den Himmel. Sie erhoben sich noch weiter in die Höhen als die Pegasi flogen. So glitten die geflügelten Pferde zwischen glatten und kantigen Bergen hindurch, die wie die Zacken mehrerer Kronen aufragten. Um ihre Spitzen herum türmten sich Wolken zu Himmelsbergen. Nebel bildete sich in tiefen Schluchten unter ihnen. Irgendwo sprangen Bergziegen und Widder als weiße, braune oder graue Punkte über das Gestein.
Der Wind zerrte ruppig an Kleidung, Haaren und Fell. In der Ferne strömte ein eisiger Schneeregen in ein unbekanntes Tal, das zwischen Felsen im Schutz des Nebels verborgen lag. Es war kalt, doch Shankars Blut befand sich noch immer in Wallung. Es wärmte ihn, aber auch der Minotaurus musste sich wohl eingestehen, dass der Kampf sowie der bisherige Flug ihn erschöpft hatten. Hintern und Schultern schmerzten vom ungewohnt langen Ritt, in den Oberschenkeln bildete sich Muskelkater. Es bedeutete schon eine gewohnheitsmäßige Umstellung, zwischen den Flügeln eines Pegasus zu sitzen, selbst für einen geübten Reiter. Der stetige Wind fegte unter die Kleidung, kühlte den Körper ab und konnte zu Nackenschmerzen führen, wenn der Zug um einen herum wehte.
Ob es in Hymlia auch solche frostigen Böen gab? Zumindest Shankar war versucht, es heraus zu finden. Die Neugier trieb ihn an, mehr noch als die Willenskraft. In seinen Armen lag Shantih, bleich und kalt. Sie hatte sich nun endgültig versteift, er musste vorsichtig mit ihr umgehen. In Hymlia würde sie ihre letzte Ruhestätte finden müssen, anders ging es nicht weiter. Der Wind beschleunigte den Verwesungsprozess, wenngleich die Kälte ihn in die Länge zog. Es war ein stetiges Hin und Her, doch letztendlich würde Shankar Luziver überreden müssen, loszulassen. Shantihs Körper sollte ein ehrenvolles Begräbnis erhalten und nicht ständig von einem Ort zum anderen transportiert werden. Konnte man jemanden in den Wolken begraben? Ansonsten würden sie es nun im Drachengebirge tun müssen.

Angelika lenkte ihren Pegasus zwischen Shankars und Luzivers. Hinter ihr hielt sich weiterin Dr. Lodenstein fest. Er war ein wenig grün im Gesicht. Das stetige Fliegen behagte dem Mann nicht und er sehnte sich auf festen Boden zurück. Da erkundigte sich der Minotaur nach der Entfernung. Angelika runzelte nachdenklich die Stirn. "Lasst und kurz landen und eine Rast einlegen. Ich will auch nach Luzivers Pegasus sehen. Schaut, sein Fell ist blutig." Sie zeigte auf zwei Stellen, wo der Knochendrache seine Zähne in das Fleisch des Tieres gestoßen hatte. Ein Wunder, dass es noch immer flog. Es besaß Kraft, doch der verschwitzte Hals kündete davon, dass es sich erholen musste.
"Anhand der Sterne könnte ich die Entfernung abschätzen. Du musst wissen, Shankar, Hymlia schwebt nicht immer am selben Fleck. Doch ich werde es finden, verlass dich darauf."

Angelikas Vorschlag war angemessen. Nicht nur die Pegasi brauchten Erholung. Shankar sah müde aus und Luziver wirkte vollkommen am Ende ihrer Kräfte. Schwankte sie auf dem Rücken des Tieres? Angelika war sich nicht sicher, aber das Mädchen machte bei weitem keinen gesunden Eindruck. All die Strapazen, der Flug, der Kampf, Roxas' Absturz ... so vieles nagte an ihrer Seele - an beiden Seelen, korrigierte sich die Hymlianerin. Sie durfte Lucy nicht vergessen. Die tapfere Kriegerin, welche damals von den Eltern des Mädchens angeheuert worden war, um sie zu schützen. Angelika würde ihnen beiden wohl mehr von ihrer Vergangenheit erzählen müssen, um sie an ihr früheres Leben zu erinnern - vor Luzivers Verschwinden. Doch das hatte Zeit. Sie musste erst einmal das kürzlich Geschehene verdauen.
So suchte Angelika den Boden nach einer passenden Stelle ab und steuerte schließlich irgendwann auf ein breites Plateau zu, bei dem sogar einige Gebirgspflanzen wuchsen. Der kürzliche Schneeregen hatte Pfützen hinterlassen, so dass sie auch Wasser besaßen, um zu trinken und die Wunden des Pegasus' auszuwaschen. Die Landung erfolgte etwas holprig. Die Tiere verloren nach und nach an Konzentration. Gut, dass es nun die Möglichkeit zur Rast gab.

Angelika stieg von ihrem Reittier, half anschließend dem Doktor vom RÜcken. Lodenstein sank unter seinen weichen Knien ein. Er zitterte. Der Flug hatte ihn mitgenommen. Der Mann beugte sich mit dankbarer Geste vor und küsste den steinigen Untergrund.
Angelika klopfte ihm kurz tröstend auf die Schulter und raunte ein paar wenige Worte, dass er um sein Leben froh sein konnte. Anderer Pelgarer hatten das ihre verloren. Allerdings befasste sie sich nicht zu lange mit Lodenstein. Ihre hauptsächlich Sorge galt Luziver, da sie das Mädchen als ihre Herrin ansah - sie sprach sie ja immer noch so an! Um sie musste sich Angelika nun kümmern.
"Shankar? Hilfst du mir, Herrin Luziver vom Pegasus zu holen und irgendwo hinzusetzen? Wir müssen ein kleines Lager aufschlagen, Nahrung und Wasser heran schaffen. Hast du noch die Kraft dazu?" Schon wandte sie sich um und schaute zu Luziver. Ihr Amulett leuchtete nicht mehr. Angelika nickte. Schnell hatte sie im Kampf gegen den Drachen die Bedeutung dieses Schmuckstückes erahnen können. Dass es nun nicht leuchtete, deutete sie als gutes Zeichen.
"Wie geht es dir, Herrin Luziver? Was macht die Kriegerseele in deinem Leib? Ruht euch beide aus. Ich kümmere mich um euch alle."
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Samstag 17. Juli 2010, 03:10

Die Pferde landeten und Shankar kontne zur Rast absteigen. Nun kamen leider auch noch die Schmerzen, vor allem die Beine waren schwer davon betroffen. Shankar massierte seine Schenkel und er fühlte wie sie die ganze Zeit pochten. Jetzt beim Abstieg merkte er wie ihm alles wehtat und auch die Aufregung legte sich mit dem Abstieg vom Pegasus und es wurde etwas kälter für Shankar. Langsam nahm er die Temperatur wieder wie jede normale Person war. Shantih hatte er auf den Boden gelegt, diese war inzwischen so steif wie ein Brett. Letztendlich war Shankar aber froh, dass sie nicht als Zombie wiederaufstand, sondern brav tot blieb. Wenn sie nämlich mittem im Flug.... aber um sowas musste er sich keine Sorgen machen. Unheimlich war ihm der Gedanke schon und er hatte genug von Untoten, Knochendrachen und was es sonst noch gab.
Sofort begab er sich zu Luziver und hielt ihr die Hand zum Absteigen hin und brachte sie an eine Stelle wo sie sich hinsetzen konnte. Ihr ging es wahrscheinlich auch nicht so gut, doch vielleicht besser als Lodenstein. Dieser hatte eine farbe im Gesicht, die der Fellfarbe vom Shankar ziemlich nahkam. Shankar lachte und klopfte Lodenstein auf dem Rücken, so konnte wenigstens alles rauskommen. Wegen der Nahrung musste man sich keine Sorgen machen, er hatte noch seinen eigenen Vorrat. Doch Shankar sah, dass er diesen wohl in Hymlia auffrischen musste. Für die Gruppe würde der Vorrat noch ein oder zwei Tage reichen. Zwar hatte Shankar viel mehr dabei als die meisten Leute, aber er fraß auch mehr und wenn er Pech hatte, musste er wohl die nächsten Tage etwas kürzer treten.

Shankar sah in den Himmel und dachte an Angelikas Worte:
"Anhand der Sterne könnte ich die Entfernung abschätzen. Du musst wissen, Shankar, Hymlia schwebt nicht immer am selben Fleck. Doch ich werde es finden, verlass dich darauf."
Shankar hatte bei dieser Antwort gelacht und gesagt:
"Meine Heimat ist auch nicht immer am gleichen Fleck."

Der Leblose Körper von Shantih wurde vom Minotauren näher an das Lager gebracht. Es war ihm unheimlich das Ding zu transportieren, doch er sagte er mache es und so sollte es auch sein. Schließlich verließ man sich auf ihn und seine Stärke und er wollte den Leuten auch beweisen, warum sie so ein vertrauen in ihn hatten und dass dieses berechtigt war. Luziver hatte er geholfen und er hatte Nahrung geholt. Nun führte Shankar die Pferde auf passende Fleckchen zum Weiden, so wie er es zu Hause mit dem Vieh gemacht hatte, und setzte sich dann kurz hin. Es war nun alles erledigt. Mit dem Wasser konnte er zwar nicht dienen, aber es war genügend in den Pfützen da.
"Wenn ihr noch etwas braucht, sagt einfach Bescheid!"

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Samstag 24. Juli 2010, 21:32

War es nun endlich vorbei? Pelgar lag nun hinter ihnen, sie waren entkommen. Nun stand Hymlia an erster Stelle und die Herkunft der beiden Mädchen. Das Ziel der Gruppe war eine Himmelsinsel, eine Insel die in der Luft schwebte oder flog. War das eigentlich möglich? Wie konnte eine Insel denn eigentlich fliegen? Lucy machte sich hauptsächlich darüber Gedanken, wer sie war. War sie denn wirklich eine Kriegerin? Und weshalb befand sich ihre Seele in Luzivers Körper? Was war geschehen? Doch war sie viel zu müde um weiterhin darüber nachzudenken. Eigentlich wollte sie nur noch eine Pause machen, sich ausruhen und schlafen.
Endlich waren sie im westlichen Drachengebirge angekommen.Es wurde immer kälter. Eigentlich hätte es dem Mädchen kaum etwas ausgemacht, aber durch ihre Müdigkeit fror sie ziemlich und fing schon an zu zittern. Irgendwann taten ihre Oberschenkel und ihr Nacken etwas weh. Auch hatte sie leichte Ohrenschmerzen.
Angelika flog ihren Pegasus zwischen Shankars und Lucys, nachdem der Minotaur nach der Entfernung gefragt hatte. Eine Rast wäre genau das Richtige was sie alle nun brauchten. Als die Hymlianerin dann sagte, dass die Insel nicht immer auf demselben Fleck schwebte, seufzte Lucy leicht entnervt. Na toll... Wie lange würde die Gruppe dann noch unterwegs sein? Shantih konnten sie nicht ewig überall mit hinnehmen. Kurz sah sieh zur Toten in Shankars Armen. Traurig sah sie die junge Frau an. Ob Kazel noch in Pelgar war? Lebte er noch? Oder wurde er auch zu einer dieser Untoten? Lucy hoffte, dass er noch lebte und dass er vielleicht inzwischen wieder der alte war.
In der Zwischenzeit suchte Angelika nach einem geeigneten Rastplatz und fand diesen auch. Die Landung war zwar etwas holprig, aber Hauptsache sie konnten eine Pause machen. Lodenstein war froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, dies zeigte er deutlich als er den Boden wohl vor Dankbarkeit oder so küsste, Lucy hob nur eine Braue und schüttelte leicht den Kopf. Shankar schien Schmerzen in den Beinen zu haben, aber das Mädchen war erstaunt, wie gut er geflogen war, er stellte sich nicht so an wie Lodenstein.
Lucy wollte gerade absteigen, als der Minotaur schon bei ihr stand um ihr zu helfen. Erst wollte sie ablehnen und wie üblich rummeckern, dass sie keine Hilfe bräuchte. Doch wäre es nur dumm und töricht gewesen, denn sie wusste, dass sie Hilfe brauchte und so bedankte sie sich bei ihrem Mitstreiter. Nachdem Lucy nun saß und sich ihren scherzenden Nacken rieb, kam Angelika auf sie zu und fragte nach ihrem Wohlbefinden. „Es ging und schon mal besser...“ Murmelte sie. „Sag mal Angelika, wer sind denn nun Luzivers Eltern? Und... Wer bin ich? Ich habe so viele Fragen... Was war nur geschehen und warum kann ich mich nicht erinnern?“ Das Mädchen sah dann zu Shantih, die von Shankar vorsichtig auf den Boden gelegt wurde. „Shantih soll nicht begraben werden.“ Sagte sie dann, nachdem sie eine ganze Weile geschwiegen hatte. „Wenn sie begraben werden würde, dann wäre es so, als würde man sie einsperren. Ihr Körper soll verbrannt werden. Shantih soll frei sein...“ Mehr sagte sie nicht mehr. Kurz schloss sie ihre Augen und als sie diese wieder öffnete, schien sie etwas fröhlicher. Luziver übernahm wieder die Kontrolle über den Körper. „Duhuuu Angelika, bitte erzähl mehr über Lucy und Luziver! Luziver möchte auch mehr wissen! Du hast Luziver neugierig gemacht!“ Strahlte das Mädchen, wenn auch recht müde.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. August 2010, 18:04

Angelika konnte das Lächeln nicht unterdrücken. Shankar und Luziver waren ein eingespieltes Team. Der Minotaur wusste, wann seine Gefährtin Hilfe benötigte, unterließ es aber, dies allzu deutlich kenntlich zu machen. So bot er ihr nur schweigend die Hand, um abzusteigen. Wahrlich, sie arbeiten gut zusammen. Und auch um die Verstorbene kümmerte sich Shankar. Er bettete sie in ihrer Nähe, fast so, als sei sie immer noch lebendig. Doch die kurze Reise zu geflügeltem Pferd hatte dafür gesorgt, dass Shantih - so unangenehm es auch klang - zu stinken anfing. In den Kühlräumen der Reichsklinik war der Geruch weitestgehend unterdrückt worden oder man hatte ihn kaum wahrgenommen, weil es allgemein nach Leiche gestunken hatte. Nun aber bemerkte man den fortschreitenden Verwesungsprozess. Angelika dachte darüber nach, wo man die Tote hier im Gebirge wohl am ehesten begraben konnte. Sie besaßen keine Schaufel.
Ihr Blick schweifte über die Anwesenden. Die Aufgabe würde wohl ebenfalls Shankar zuteil werden. Luziver und sie selbst waren erschöpft und wohl zu schwach, den steinigen Boden auszuheben. Von Dr. Lodenstein erwartete die Hymlianerin keine Hilfe in dieser Beziehung. Er mochte sich mit der Anatomie des Menschen und auch in vielen anderen fachlichen Dingen auskennen, aber die Wildnis schien nicht sein Hauptgebiet zu sein. Er wirkte hier so fehl am Platze wie ein Ork auf einem elfischen Volksfest.
Lodenstein schaute sich irritiert immer wieder um, zuckte bei jedem unbekannten Geräusch zusammen und versicherte sich wiederholt, dass er auch wirklich mit beiden Beinen fest auf der Erde stand. Von den Pegasi hielt er sich fern. Einen weiteren Flug würde er vermutlich ablehnen, es sei denn, es fände sich gar kein Weg aus den Gebirgsklüften heraus. Doch zunächst wollten sie alle ohnehin erst einmal eine Rast einlegen.

Angelika schaute zu Shankar herüber. "Lebst du auch in einer schwebenden Heimat, deren Richtung vom Wind und den Wolken bestimmt wird? Oder warum bewegt sich dein zu Hause von Ort zu Ort?" Von Nomadenvölkern verstand Angelika nichts, diese kannte sie nicht einmal. Shankar würde ihr hierbei einige interessante Geschichten über das Minotaurenvolk erzählen können. Vielleicht sogar noch am selben Abend, sobald sie ein Lagerfeuer aufgeschichtet hatten - oder einen Scheiterhaufen. Luziver wünschte sich, dass man Shantih verbrannte.
Die Hymlianerin nickte verträumt. "Ihre Überreste würden in alle Winde verstreut und ihre Seele könnte ewig mit den Wogen des Himmels fliegen. Welch schöner Gedanke für ein friedvolles Ende." Angelika zeigte sich also einverstanden. Suchend blickte sie sich um, doch interessanterweise war es der Doktor, der zuerst ein paar knorrige Gebirgsbäume ausmachte. Von dort ließ sich genug Holz für einen schönen Scheiterhaufen sammeln. Dann brauchten sie auch nicht unbedingt mehr ein Lagerfeuer, obwohl es auch dafür gereicht hätte.
"Shankar, du bist doch so stark. Würdest du das erledigen?" Angelika klimperte mit ihren langen Wimpern. Shankar hätte sicher in Null komma nichts ein passendes "Grab" für Shantihs Körper aufgeschichtet. In der Zwischenzeit konnte die Hymlianerin Luziver von ihrer Vergangenheit erzählen.
"Deine Eltern sind Gelehrte der Hymlianer. Deine Mutter hat viele Jahre als ausgebildete Luftmagierin in der hymlianischen Luftakademie gelehrt. Dein Vater gilt trotz seines Alters als weiser Berater in vielen Dingen. Sie leben sehr wohlhabend für unsere Verhältnisse und viele mögen sie. Leider bedeutete so viel Ansehen auch wenig Zeit, um sich um ihre Tochter zu kümmern. Das bist du gewesen. Luziver. Daher heuerten deine Eltern eine Kriegerin an, die auf dich Achtgeben sollte. Ja, eine Kriegerin. Jede Amme hatte es zu schwer mit dir. Du bist ein Wildfang gewesen, habe ich mir sagen lassen. Außerdem hast du immer viel Zeit bei den Pegasi verbracht, obwohl du zu jung warst, um auf ihnen reiten zu dürfen. Deine Leibwächterin Lucy hat immer auf dich aufgepasst. Bis ...", Angelika unterbrach sich. Seufzend zuckte sie mit den Schultern. An dieser Stelle würde Luziver jemand Anderen um den Fortlauf der Geschichte fragen müssen. "Bis du eines Tages mit Lucy einfach verschwunden bist. Wir haben den ganzen Himmel abgesucht, aber nichts. Seither ging es deiner Mutter von Tag zu Tag schlechter. Seit einer Woche behauptet sie von sich selbst, im Sterben zu liegen. Ihr Herz stirbt und mit diesem auch ihre Seele. Deshalb ist es wichtig, dass du mit nach Hymlia kommst. Ich möchte nicht, dass meine Hausherrin, deine Mutter, von uns geht. Das verstehst du doch, Luziver. Du bist ihre Tochter!" Schluchzend zog Angelika die Beine unter ihr Kinn und machte sich klein. Dass Luzivers Mutter der Tod bevorstand, ängstigte sie und machte ihr schwer zu schaffen.
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Dienstag 24. August 2010, 22:40

Shankar sah zu Angelika rüber als sie ihm wegen seiner Heimat fragte. Es überraschte ihn nicht, dass sie nicht wusste was er meinte. Anscheinend waren die Leute in Hymlia nicht nur abgeschottet sondern auch Isoliert. Zwar wusste er auch nicht alles über die Welt in der er lebte, doch sie schien kaum eine Ahnung zu haben. Es gefiel ihm, dass die hübsche Dame an seiner Heimat interesse zeigte. Er meinte es würde gleichzeitig bedeuten, dass sie am ihn interesse hatte. Als er gerade anfangen wollte zu erzählen sprach Lucy den Wunsch aus, dass man den Leichnam von Shantih verbennen sollte und Angelika gefiel diese Idee. Lodenstein fand sogardie passende Menge Holz. Es kam ein wenig überraschend, da er eigentlich am hilflosesten war in der Wildnis. Doch vielleicht konnte der Mann doch mehr als sich nur mit Leichen zu beschäftigen.
Natürlich musste irgendjemand das Holz sammeln und zu einem Haufen zusammen stapeln. Anscheinend war das, jedenfalls nach Angelikas Vorstellung, die Aufgabe von Shankar. Natürlich machte er sich, motiviert durch den Charm der Hymlierin, an die Arbeit.
"Shankar, du bist doch so stark. Würdest du das erledigen?"
Diese Worte waren wie Musik in seinen Ohren. Angelika wusste wie sie ihn herumkriegte, wahrscheinlich machte er es ihr auch zu einfach. Die Äste von den Bäumen zu holen war ganz einfach, da die Bäume hier zerbrechlich waren. Die ganz kleinen warf Shankar erst einmal zur Seite, da er zuerst die großen Transportieren wollte. Legte sie alle zusammen auf einen Haufen und als er genügend Holz zusammen hatte. Es dauerte bis er einen stabilen Scheiterhaufen zusammen hatte, sowas baute er zum ersten Mal. Irgendwann schaffte er es dann endlich einen recht stabilen Scheiterhaufen zusammen zu basteln. Was Angelika über Luzivers Mutter erzählte, bekam er kaum mit. Schließlich war er mit etwas anderem beschäftigt.
"Ist der Scheiterhaufen hier richtig?"
fragte er ganz verwirrt und deutete auf das von ihm gebaute hölzerne Gestell.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Freitag 24. September 2010, 23:12

Endlich konnten sie rasten. Shankar war eine sehr große Hilfe, Lucy fragte sich woher er noch diese Energie nahm. Sie selbst war zu erschöpft um sogar selbst vom Pegasus absteigen zu können. Das Mädchen war froh nun zu sitzen, obwohl sie sehr müde war, konnte sie noch nicht schlafen. Lucy saß neben Shantihs Leichnam und dachte darüber nach, wie es nun mit ihr weiterging. Während Angelika den Minotauren über seine Heimat ausfragte, ob diese ebenfalls schwebte, entschloss sich die Schwarzhaarige den leblosen Körper ihrer Freundin zu verbrennen. Shantih sollte frei sein und wenn sie begraben werden würde, so wäre es doch wie eine Art Gefangenschaft. Ohne es zu merken, ließ Lucy Shankar nicht auf Angelikas Frage antworten und redete ihm dazwischen. Sie äußerte ihren Wunsch, Shantih zu verbrennen. Mit ein wenig Augen klimpern konnte die Hymlianerin den Minotauren dazu bringen, sich um den Scheiterhaufen zu kümmern. Irgendwie tat er Lucy leid, aber langsam kam sie drauf, woher er wohl all seine Energie her bekam... Angelika wusste, wie sie mit ihm umzugehen hatte.
Luziver übernahm wieder den Körper und fragte sie, was geschehen war. Aber leider konnte sie auch nicht viel Auskunft darüber geben was vorgefallen ist, als Luzi und Lucy plötzlich verschwunden waren. „Und was ist mit Lucy? Was ist mit ihren Eltern? Angelikaaaaaa?“ Aber bevor diese antworten konnte, fragte Shankar ob sein gebauter Scheiterhaufen so in Ordnung sei, so wie er ihn aufgebaut hatte. „Hauptsache Shantih ist frei!“ Strahlte das Mädchen recht zufrieden mit seiner Arbeit. In diesem Moment sah Luziver zum ersten Mal nach langer zeit wieder zu ihrer Schatulle, die am Gürtel befestigt war. „Großmutter...“

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Montag 27. September 2010, 14:47

Dr. Lodenstein schritt um den gestapelten Holzhaufen herum. Er betrachtete sich Shankars Konstrukt, als prüfte er, ob das Gerüst einen Hauses stabil aussah. Hier und da tippte er mal mit dem Schuh gegen einen Ast. Der Scheiterhaufen rührte sich nicht. Shankar hatte beste Arbeit geleistet.
"Der wird es tun. Zu schade, dass ihr Körper verbrannt wird", sagte der Leichendoktor. Vermutlich hätte er Shantih gern seziert, aber offen sprach er es nicht aus. Zum einen, weil er Luziver nicht ängstigen wollte, zum anderen weil er selbst sich vor Shankar fürchtete. Der Stiermann war Freund des Mädchens. Wenn die Kleine aufgrund von Lodensteins Wunsch wie ein Schlosshund heulte, würde der Doktor sich noch selbst Sezieren können!
Er nickte. "Ja, das ist ein ordentlicher Scheiterhaufen. Wir sollten den Körper darauf aufbaren und ... es zu Ende bringen." Der Doktor trat an Shantihs Leiche heran. Sie war vollkommen farblos, abgesehen von den blauen Lippen und Fingern. Steif wie ein Brett lag sie neben Luziver. Dass sich das Mädchen noch immer nicht ängstigte, wunderte Lodenstein. Er versuchte, Shantih hoch zu hieven. Es gelang ihm sogar im Ansatz. Die Tote war schon zu Lebzeiten kein Brocken gewesen und nun hatte sich das nicht geändert.
Ganz ohne Hilfe würde er sie allerdings nicht auf den Holzhaufen heben können.

Angelika packte nicht mit an. Luziver hing mit fragendem Blick an ihr. Sie wollte unbedingt mehr wissen. Von ihren Eltern hatte sie ja schon einiges erfahren dürfen, aber was war mit ihrer zweiten Persönlichkeit? Mit Lucy, der Leibwächterin?
"Dazu kann ich dir leider nichts sagen, junge Herrin. Ich kenne Lucy nicht und weiß nicht, welcher Familie sie angehört. Niemand sonst hat sie wohl damals als vermisst gemeldet. Man wusste zwar, dass auch sie verschwunden war, aber ich kenne keinen in Hymlia, der deswegen sterbenskrank vor Kummer wäre, so wie es bei deiner Mutter der Fall ist. Es tut mir sehr leid." Sie legte die Arme um die Schultern. Angelika fröstelte. "Wir erweisen deiner verstorbenen Freundin die letzte Ehre, wärmen uns im Schlaf am Feuer und morgen fliegen wir weiter. Hymlia sollten wir schnell erreichen, wenn die Pegasis ausgeruht sind."
Die geflügelten Pferde standen in der Nähe, dich zusammen. Sie hielten die Köpfe gesenkt und bereiteten sich wohl auch schon auf den erholsamen Schlaf vor, der ihnen bevor stand. Es war windig im Gebirge und sehr frisch, aber wenigstens regnete es nicht. Außerdem schien man einen sicheren Unterschlupf für die Nacht gefunden zu haben. Noch mehr Angriffe von Untoten oder gefährlichen Bestien konnte sich die Gruppe nicht erlauben.

"Äh, versammeln wir uns?", rief Dr. Lodenstein die Gruppe zusammen. Shantih lag nun auf dem Scheiterhaufen. Er musste nur noch angezündet werden. "Vielleicht möchtest du ein paar letzte Worte sagen, Luziver?"
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Donnerstag 21. Oktober 2010, 03:28

Shankar beobachtete wie Dr. Rodenstein sein 'Bauwerk' begutachtete. Obwohl der Stier nicht sehr empfindlich war, hoffte er schnaubend, dass Lodenstein nicht daran auszusetzen hatte. Immerhin war es schon ein Haufen arbeit für den Stier und auch ihm ging langsam aus, obwohl er immer wieder durch Angelikas Charm neue Kraft schöpfte. Dennoch wollte sich auch der Minotaur irgendwann hinsetzen und einfach nur ruhen. So schnell würde es aber auch nicht gehen, denn Shantih musste immer noch darauf. Ihr Leichnam war kalt und starr. Shankar konnte mir ihr nicht so rüde umgehen wie vorher, was das tragen nicht einfacher machte. Lodenstein hob die Leiche an einer Seite an und hatte sichtlich mühe dabei. Shankar ging hin, rieb sich die Hände und hob Shantih an der anderen Seite hoch. Er hatte, trotz erschöpfung, weniger schwierigkeiten, als der Gelehrte.
Die beiden schafften es sie auf den Scheiterhaufen zu tragen und Lodenstein fand jemand sollte, eine Idee die auch Shankar gut fand. Insgeheim fragte sich Shankar, ob Lodenstein nicht insgeheim daran dachte die Leiche zu Sizieren. Allerdings wusste wohl der Doktor, dass es doch sehr unhöflich und dass er es kurzerhand bereuen würde. Shankar wollte es aber nicht provozieren, schließlich hatte es im moment niemand schwer und es würde keinen Spaß machen ihn aufzumischen.
Shankar sah sich um. Wie man ein Feuer entzündete wusste er, dass musste man nicht großartig lernen. Er suchte zwei passende Steine und schlug diese gegeneinander bis einige Funken entsprangen. Er versuchte damit ein Feuer zu entzünden und pusete immer wieder kräftig um das Feuer zu entfachen. Leider blies ab und zu ein kalter Wind das vermeindliche Lagerfeuer aus und so musste er ein paar mal den Vorgang wiederholen. Irgendwann hat er es aber doch geschafft.
"Also nun solltest du wirklich ein paar Worte sagen..."
meinte der aus der Puste gekommene Stier. Das Anzünden des Feuers hat ihn mehr angestrengt, als das herumtragen der ganzen Sachen.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Mittwoch 10. November 2010, 22:53

Während Shankar das Holz zu einem Scheiterhaufen für Shantih aufbaute und Lodenstein diesen am Ende begutachtete, durchlöcherte Luziver die wunderschöne Hymlianerin mit Fragen über Fragen, die dem Mädchen schon einige Sachen über sich Luzi und dessen Eltern erzählt hatte. Doch wollte das neugierige Mädchen auch was über Lucy erfahren und dies auch zum Interesse der anderen Seele, die ebenfalls nichts über sich wusste und sich schon Fragen stellt, wer sie nun ist und war und woher sie kommt. "Dazu kann ich dir leider nichts sagen, junge Herrin. Ich kenne Lucy nicht und weiß nicht, welcher Familie sie angehört. Niemand sonst hat sie wohl damals als vermisst gemeldet. Man wusste zwar, dass auch sie verschwunden war, aber ich kenne keinen in Hymlia, der deswegen sterbenskrank vor Kummer wäre, so wie es bei deiner Mutter der Fall ist. Es tut mir sehr leid." Enttäuschend war diese Antwort und vor allem für Lucy irgendwie verletzend. Niemand vermisste sie? Aber Angelika wusste doch von Lucy! Und was meinte Angelika damit, dass sie Lucy nicht kannte? Immerhin wusste sie doch sofort wer sie war! Dies bemerkte auch Luziver und wunderte sich darüber. Ihr Kopf neigte sich leicht zur Seite und der Blick war wieder fragend auch die Hymlianerin gerichtet. „Aber du kennst doch Lucy! Immerhin hast du sie doch sofort erkannt und wusstest, dass sie meine Beschützerin ist! Und warum vermisst denn niemand Lucy? Luziver hätte Lucy vermisst und würde sie vermissen! Und da du nicht böse auf Lucy warst, war sie wohl auch nicht böse. Warum vermisst niemand Lucy? Du verwirrst Luziver!“ Sie sah die junge Frau noch immer fragend an, währenddessen trugen Lodenstein und Shankar den Leichnam der jungen und toten Heilerin auf den Scheiterhaufen. Es ging langsam los, Angelika hatte nun genug Zeit um sich Antworten auf Luzivers Fragen auszudenken oder sich näher Gedanken darum zu machen, denn erst war Shantihs Verbrennung dran und hatte auch Vorrang. Das Mädchen stand auf und stellte sich schon mal an das Schafott und beobachtete den Minotauren, wie er versuchte Feuer zu machen. Geduldig wartete sie bis er es schaffte und das Feuer sich langsam verbreitete, bis es an der Toten angelangt war. Lodenstein und Shankar sagten, dass das Mädchen vielleicht noch etwas sagen sollte, aber was? Vielleicht sollte sie einfach noch mal mit ihrer Freundin reden, bevor sie weg ist und sie Luzi vielleicht nicht mehr hören kann? Die Kleine überlegte eine kurze Weile, dabei hielt sie die Schatulle in ihren Händen. „Duuu… Shantih… Wenn du jetzt gehst, dann gehst du bestimmt dahin wo auch Großmutter ist. Kannst du ihr sagen, wenn du mich noch hören kannst, dass es Luziver und Lucy gut geht und dass wir auf dem Weg nach Hymlia sind und dass wir sie lieb haben? Und sag ihr, dass Luziver ganz mutig war und nicht geweint hat!“ Da lächelte sie stolz in das Feuer, ja sie war stolz darauf, dass sie bisher durchgehalten hatte und nicht weinte und dass sie stark war. „Luziver wünscht dir alles Gute! Und eine schöne Reise durch ganz Celcia!“ Aber dies waren nicht die letzten Worte, denn auch Lucy hatte etwas zu sagen. Sie übernahm nun den Körper und starrte vorerst nur in das Feuer hinein. Es wärmte, besonders das Gesicht wurde sehr warm. Lucy holte tief Luft, so als ob sie sich erst darauf vorbereiten müsse. „Ich habe zwar keine Ahnung, ob dich unsere Worte erreichen… Aber… Ich wollte dir auch noch was sagen. Na ja… Also…“ Eine kurze Pause. Sie strich sich über den Nacken. „Danke…“ Hauchte sie dann mit einem ungewöhnlichen Lächeln auf den Lippen, jedenfalls für ihre Verhältnisse. Dieses Lächeln war zart du warm, ihr Gesicht wirkte dadurch auch nicht kalt und abweisend, wie sonst auch. Ebenfalls ihr Blick war ehr friedlich und für diesen Moment schien alle Kälte vergessen. „Danke Shantih. Du warst wirklich eine sehr gute Freundin. Ich bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe und mit dir reisen durfte und danke dass ich deine Freundin sein durfte, auch wenn ich nicht immer nett, freundlich und höflich war. Und auch ich wünsche dir alles Gute.“ Und wieder atmete Lucy tief durch, dieses Mal wurde ihr Blick wieder etwas kälter. „Auch wenn du es nicht gewollt hättest: Ich werde dich rächen! Ich verspreche dir, dass ich denjenigen finden werde, der Kazel dazu gebracht hat! Und du weißt, dass ich mich nicht davor scheuen werde denjenigen sogar zu töten! Auch wenn du es nicht möchtest… Dieser Kerl, oder wer auch immer es war, wird dafür büßen müssen, was er getan hat! Was er Kazel angetan hat durch ihm dir! Und dadurch unserer Gemeinschaft, Freundschaft… Vielleicht waren wir auch so etwas wie eine Familie.“ Dann veränderte sich ihre kalte Mimik wieder in die vorige, warme, friedliche und dennoch traurige. „Lebe wohl. Nicht nur dein Geist, sondern auch dein Körper wird frei sein. Sei frei und lasse dich vom Wind tragen und erkunde ganz Celcia! Vielleicht findest du auch Kazel und wirst uns den Weg zu ihm weisen, wir werden dir dann folgen. Ich werde ihn wieder zurückholen.“ Lucy hielt ebenfalls die Schatulle in den Händen, hatte sie sogar vom Gürtel abgemacht und öffnete diese. Vorsichtig ging sie etwas näher zum Feuer heran, der Stein auf der Schatulle war leicht zu entfernen und so legte sie die Asche der Großmutter zu Shantih ans Schafott und mithilfe der Luftmagie, schob sie das Kästchen in das Feuer hinein und ging dann wieder zurück. Luziver schlug dies vor, obwohl sie bisher davon aufging, dass ihre Großmutter dann böse sei. Aber woher dieser Sinneswandel kam, konnte selbst sie nicht sagen, vielleicht wollte sie, dass Großmutter so frei würde wie es ihre Freundin wurde. Und so übernahm das Mädchen wieder den Körper. Sie wippte leicht vor und zurück, betrachtete kurz die anderen. Diese Stille die herrschte mochte sie überhaupt nicht. Es war erdrückend und deprimierend. Shantih war zwar weg und würde niemals mehr wieder kommen - so weit verstand es Luzi zu mindest - aber obwohl es traurig war, sah sie es positiv: Ihre Freundin war nun frei. „Warum seid ihr denn so still? Es ist zwar traurig, dass Shantih weg geht und nicht mehr wieder kommt aber… Sie wollte bestimmt nicht, dass alle sooo traurig sind! Luziver vermisst Shantih jetzt schon aber sie ist frei und bleibt für immer bei Luziver und Lucy und kümmert sich um uns wenn wir verletzt sind. Sie wird sich auch um Shankar kümmern, wenn er verletzt oder krank ist! Luziver ist müde… Und erschöpft… Luziver hat Hunger! Luziver hat schon seeeeeehhhhhr lange nichts mehr gegessen und hat lange nicht mehr geschlaaahAAAAFfeen…“ Gähnte sie das letzte Wort, nachdem sie die Stille unterbrochen und eine kleine „Rede“ gehalten hatte.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Gestalt » Montag 15. November 2010, 19:28

Seltsam, dass Lucy von niemandem vermisst wurde. Es warf neben Enttäuschung auch neue Fragen auf, zum Beispiel, ob Lucy keine Anverwandten gehabt hatte, die sie hätten vermissen können, oder Freunde. War sie ganz allein gewesen und hatte als einzige Freundin nur Luziver gehabt, die sie offenbar hatte schützen sollen? Aber weshalb hatte Angelika sie dann sofort erkannt? Immerhin war sie auf die mutmaßlich hymlianische Kämpferin zugegangen und hatte sie sofort angesprochen. Doch Angelika schüttelte den Kopf, als Luziver nachhakte.
„Nein, ich kenne Lucy nicht, schon gar nicht wusste ich, wie sie aussieht. Aber ich kenne dich, junge Herrin. Ich habe im Haus deiner lieben Eltern viele Bilder gesehen.“ Sie lächelte. „Am meisten gefällt mir das Familienportrait, bei dem du als Kleinkind auf dem Schoß deiner Mutter sitzt. Deine leuchtend roten Augen hat der Künstler wirklich hervorragend getroffen.“ Sie nickte. „Ja, an den Augen habe ich dich erkannt. Von Lucy weiß ich nur, weil dein Vater mir von ihr erzählte. Er sagte, sie sei deine Leibwache gewesen und du wärst niemals ohne sie irgendwohin gegangen. Wie Lucy tatsächlich aussieht, weiß ich nicht. Vielleicht sollten sie und du deine Eltern fragen, wenn wir erst einmal in Hymlia sind.“ Das würde wohl noch eine Weile dauern. Angelika blickte zum Scheiterhaufen, den Shankar soeben fertiggestellt hatte und nun zusammen mit dem Doktor die Leiche der verstorbenen Shantih darauf bettete. Sobald die Abschiedszeremonie und die nächtliche Totenwache abgeschlossen waren, würden sie weiterreisen können. Aber hielten Menschen – und Stierwesen – des Bodens überhaupt ein Totenritual wie die Hymlianer? Angelika war einmal bei einem dabei gewesen, als man ihre liebe Großmutter bestattet hatte. Auch hier war der Körper verbrannt und anschließend eine Nacht lang Wache gehalten worden. Danach hatte man die Asche der Toten in den Wind gestreut. Angelika seufzte. Ihre Großmutter flog nun mit den Wolken und konnte die ganze Welt sehen. Das Lebensende war zwangsläufig nichts Schlechtes …

Der Geruch von brennendem Holz stieg der Hymlianerin in die Nase. Sie wandte sich um. Shankar hatte den Scheiterhaufen entzündet. Die Flammen leckten gierig über das Holz. Sie fraßen es alsbald und loderten hoch ob der fülligen Nahrung. Doch es dauerte nicht lange, da gesellte sich zum Brandgeruch der süßlich-modrige Gestank verbrennenden Fleisches und Haare hinzu. Shankar würde der Geruch wohl erneut ziemlich unruhig machen, denn er ähnelte stark jenem der Untoten, gegen die er zusammen mit Roxas gekämpft hatte. Auch Angelika hielt sich die Hand vor die Nase. Lediglich Dr. Lodenstein atmete wie üblich. Er hatte in seinem Leben schon an so vielen Toten herum gebastelt, dass er sich an Verwesungsgeruch gewöhnt hatte. Ihm machte das nichts mehr aus.
Luziver richtete ein paar letzte Worte an ihre tote Freundin. Ja, sie würde bestimmt zu ihrer Großmutter gehen und beide würden von nun an auf Luziver und Lucy herabschauen. Außerdem blieben sie für immer im Herzen der beiden Mädchen bestehen.
Angelika trat hinter Luziver, legte ihr eine Hand auf die Schulter und meinte: „Sie wird es deiner Großmutter bestimmt erzählen. Du bist tapfer, junge Herrin.“ Die Hymlianerin spürte, wie die Haut unter ihrer Hand kühler wurde. Luziver und Lucy hatten die Kontrolle über den Körper getauscht. Die Kriegerin wollte auch ein paar Abschiedsworte loswerden. Überraschenderweise wurde daraus ein Racheschwur, der Angelika die Hand zurückziehen und Lucys Hinterkopf entsetzt ansehen ließ.
„Richtig“, hauchte sie. „Mir fällt ein, dass Luzivers Vater einmal erwähnt hatte, dass Lucy eine sehr … brachiale Kriegerin gewesen sei. Niemand wollte ihre Fähigkeiten in Anspruch nehmen, weil sie kaltherzig handelte und schnell über Leichen ging, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Luzivers Eltern waren es, die ihr eine erste Chance gaben, indem sie ihr Kind in Lucys Obhut übergaben.“ Vielleicht vermisste deshalb niemand die Kriegerin. Die meisten Hymlianer hatten sich vor ihrer kühlen Art gefürchtet.

Unterdessen hatte Lucy nun auch die Asche der Großmutter mitsamt der Schatulle auf das Schafott gelegt. Sie würde sich mischen und beide Verstorbenen konnten gemeinsam ihren jenseitigen Weg beschreiten. Eine ehrfürchtige Stille hatte sich auf dem Plateau ausgebreitet.
Dr. Lodenstein brach schließlich dieses Schweigen. „Das macht man so bei einer Bestattung. Man erweist dem Toten durch eine Schweigeminute die letzte Ehre.“ Er streckte sich. „Aber ich denke, wir haben alle unseren Teil erfüllt. Ich würde jetzt gern ein Nickerchen halten, wenn niemand etwas dagegen hat.“
„Und ich werde an der Totenwache teilnehmen.“ Angelika kniete sich vor den Scheiterhaufen. Hier am Feuer mochte es nicht sonderlich gut riechen, aber wenigstens war es angenehm warm. Über Nacht würde niemand von ihnen frieren, Dank Shankars Fähigkeiten.
„Aber was machen wir gegen den Hunger der jungen Herrin?“ Auch Angelikas Magen knurrte leise. Sie hatten bei ihrer überstürzten Flucht keinen Proviant mitnehmen können. Ob sich in den Bergen etwas finden ließe? Aber sie waren doch alle schon sehr erschöpft, dass es eine Jagd erschweren würde. Nüsse oder Beeren ließen sich hier oben vermutlich nicht finden. Man würde schon ein Tier erlegen müssen, sofern sich eines fangen ließe.
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Montag 6. Dezember 2010, 23:59

Nachdem der Scheiterhaufen mit der toten Shantih nun brannte ließ sich Luziver zu einer kleinen Rede überreden. Shankar hatte sich nich allzu weit weggesetzt. Nachdem Luziver fertig war, übernahm Lucy den Körper und hielt auch eine Rede. Man merkte, dass es ihr viel schwerer fiel als Luziver. Zuerst war diese Rede ganz ruhig und relativ friedlich, doch dann schwor Lucy rache an denen die das ganze Dilemma ausgelöst hatten. Nachdem der Körper vollends verbrannt war, mischte Lucy die asche von Shantih mit der Asche von jemand anderes, anscheinend war es die Großmutter der beiden. So hatte Shankar es verstanden, doch dass die beiden so eine Schatulle hatten wusste er nicht. Er konnte sich jedenfalls nicht erinnern, dass eine der beiden mal sowas erwähnt hatte. Nachdem wieder Luziver den Körper übernommen hatte merkte sie, dass es recht still war und sie machte auch deutlich, dass es ihr unangenehm war. Eigentlich war es doch normal, dass die Leute bei einer Rede zuhörten. Oder war es nicht so.
Es war eine unangenehme Sache, aber gut dass sie vorbei war. Es musste nur noch die Asche verteilt werden. Der Geruch den die brennende Leiche hinterließ, jagte einen Schauer über Shankar. Sein Fell sträubte sich. Man konnte richtig sehen wie sich die Haare aufstellten. Sie stahen da wie eine kleine dünne Armee. Angelika war von dem Racheschwur seitens Lucy entsetzt. Sie kannte so etwas wirklich nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn jemand anderes nach Luziver gesucht hätte. Jemand der nicht so weich war. Obwohl wenn Shankar die Frau so ansah, dann fand er es doch richtig. Wieder einmal fragte er sich, ob es in Hymlia auch Minotauren gab. Die Hymlierin übernahm die erste Schicht der totenwache. Sowas kannte Shankar nicht. Die toten wurden immer etwas weiter abseits der Sippe begraben oder sie wurden begraben, kurz bevor man weiterzog. Am liebsten wollte er es so machen wir Dr. Lodenstein und sich etwas hinlegen, doch wenn der Minotaur Glück hatte dann würde er gleich mit der Hymlierin alleine sein. Als schon die ersten knurrenden Mägen zu hören war, holte Shankar seine Tasche:
"Ich habe noch etwas zu essen dabei!", rief er und holte ein Stück Fleisch heraus:"Es reicht nicht für sehr lange, morgen müssen wir entweder Hymlia erreichen oder uns von woanders etwas zu essen holen. Wenigstens können wir es braten."
Er nahm einige Spitze Äste und hängte die Fleischstücke dran und gab sowohl Luziver als auch Angelika einen. Für sich selber bratete er auch ein Stück. Am liebsten wollte er sich hinlegen, aber er hatte ja auch noch Pläne. Wer wusste schon, ob er in Hymlia auch Gelegenheit hatte allein mit Angelika zu sein. Vielleicht würde er das auch nicht wollen, weil er da vielleicht dann Interesse an jemand anderes hatte. Doch so weit dachte er nicht. Er wusste nur, wenn er sich jetzt zum Schlafen hinlegen würde, dann würde man ihn vor Sonnenaufgang nicht wachkriegen.

"Luziver wenn du willst, dann kannst du dich hinlegen, ich halte dann mit Angelika die erste Schicht bei dieser...Totenwache. Ich wecke dich dann später."

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Montag 27. Dezember 2010, 18:16

Eine Totenwache war ein bekanntes und gebräuchliches Ritual der Menschen. Selbst den Hymlianern war es nicht fremd, doch besaßen sie ihre eigene Art des Aberglaubens. So glaubten sie, dass die Seele des Verstorbenen auf ihrem Weg zu den Göttern geraubt werden könnte. Um dies zu verhindern, stellten sie Totenwachen auf, die darauf achten sollten, dass niemand die Überreste des Verstorbenen störte. Angeblich brauchten Seelen eine Nacht, um ihren Weg in eine andere Welt zu finden. Wer bei der Totenwache versagte, galt nicht nur als jemand, dem man keinen Respekt mehr zu zollen hatte, sondern auch als Sünder. Er war fortan für die arme Seele verantwortlich, die ihren Weg nicht hatte finden können und nun wohl als Geist umher wandeln musste. Ein solcher Sünder musste es sich zur Aufgabe machen, die Seele zu finden und ihr neuen Frieden zu geben.
Unter Hymlianern gab es kaum bis keine Sünder. Diese Aufgabe als letzte Ehre der Toten nahmen sie sehr ernst, trotz ihrer verträumten Art. Auch Angelika. Wahrscheinlich hatte sie sich deshalb angeboten.

Ihre Augen wuchsen und ein sehnsüchtiges Leuchten trat hinein, als sie Shankars Worte hörte. Nahrung! Oh, ihr Magen knurrte bereits, allein schon bei dem Wort. Wie ein Kind, das artig auf ein versprochenes Geschenk wartete, hockte sie da und musterte den Minotauren beim Zubereiten seiner letzten Reserven.
"Wenn wir morgen zeitig losfliegen, erreichen wir am frühen Nachmittag Hymlia. Die Pegasi brauchen nur etwas Schlaf, dann werden sie uns sicher und schnell ans Ziel bringen." Angelika warf einen Blick hinüber zu den geflügelten Pferden. Sie standen dicht beisammen, die Köpfe unter ihre Flügel geschoben wie kleine Vögel. Fehlte nur noch, dass sie sich auf ein einziges Bein stützten, doch dieser Umstand trat nicht ein. Sie mochten einem Vogel sehr ähnlich sein, letztendlich waren es aber beschwingte Pferde und nicht mehr.
"Oh, Shankar, du möchtest mit mir Totenwache halten?", rief Angelika zwischen zwei Bissen. "Das wäre sehr lieb. Es ist angenehmer, wenn man im Dunkeln nicht ganz allein da sitzt."
"Wenn das so ist", bemerkte Dr. Lodenstein, der sich auch endlich einmal wieder zu Wort meldete, "werde ich mich jetzt zur Ruhe betten. Meine Knochen schmerzen nach dem Flug als hätte ich stundenlang Leichen obduziert. Eine gute Nachtruhe wünsche ich." Der Doktor suchte sich eine möglichst ebene Stelle, nahe des Scheiterhaufens. Der Geruch der verbrannten Leiche machte ihm seltsamerweise nichts aus. Er war den bittersüßen Verwesungsduft gewohnt. So rollte er sich in einer kleinen Felsnische zusammen, nutzte seinen inzwischen beschmutzten Doktorkittel als Decke und schlummerte alsbald.
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Sonntag 6. Februar 2011, 21:40

Es war enttäuschend zu hören, dass niemand Lucy vermisste und das was Angelika erzählte war zudem auch verletzend. Viele Fragen stellte sich Lucy, doch müsste sie warten bis sie in Hymlia waren, bis dahin musste sie sich gedulden. Auch Luziver sagte nichts mehr dazu, fragte auch nicht mehr nach, zumal es auch sie verletzte. Denn das Mädchen konnte nicht nachvollziehen weshalb niemand Lucy vermisste. Sie mochte zwar sehr eigen und nicht auf Anhieb die freundlichste sein, aber wenn man sie näher kennen lernte, so war auch sie ein Wesen, das Gefühle besaß und sogar auch verletzlich war. Luzi kannte ihre beste Freundin und Beschützerin sehr gut und auch ihre Gedankengänge. Das Schafott war fertig gebaut, Shantih lag darauf und Shankar zündete das Feuer an. Dieses verbreitete sich recht schnell und es dauerte nicht lange, da roch es unangenehm nach verbranntem Fleisch und Haar. Nach einer Weile legte Luzi die Schatulle dazu, entfernte kurz davor aber noch den schwarz blauen Stein und sagte noch ein paar letzte Worte, auch Lucy wollte etwas loswerden und dies war viel mehr eine Art Racheschwur. Angelika wich entsetzt zurück und sagte etwas leise, das Lucy mit Mühe mithören konnte.
Unerträglich war diese erdrückende Stille, die nach kurzer Zeit eintraf, für das Mädchen. Lodenstein erklärte, dass dies normal bei einer Bestattung sei, als sie sich darüber ‘beschwerte‘. Selbiger legte sich dann zum schlafen hin. Angelika meldete sich bereit für die Totenwache - wieder etwas dass das Mädchen nicht verstand. Was war denn jetzt auf einmal eine Totenwache? Die Hymlianerin kniete sich vor dem Scheiterhaufen. Luzi klagte und jammerte, da sie Hunger hatte. Da war sie aber nicht die einzige, deren Magen knurrte. Welch ein Glück, dass Shankar etwas zu Essen dabei hatte! Es war zwar nicht viel, aber wenigstens etwas. Wenn sie bald in Hymlia eintrafen, so würde das Mädchen erst einmal sich den Magen voll schlagen wollen! Und dort gab es doch mit Sicherheit genug zu Essen! Schnell war das Stück Fleisch weg und kurz nach der kleinen Mahlzeit streckte sich Luziver und sie gähnte dabei. Shankar bot an, dass sie sich jetzt schlafen legen konnte und er die erste Schicht der Totenwache, gemeinsam mit Angelika, übernahm und er sie dann später wecken würde. Die Kleine nickte nur noch müde, krabbelte dann zum Minotauren hin und kuschelte sich bei ihm in die Seite ein und war rasch eingeschlafen. Die letzten Gedanken des Mädchens bevor es einschlief waren, was es wohl in Hymlia zu essen gab. Das war wohl eine recht interessante Frage. Gab es dort Fleisch wie hier unten? Jagten die Himmelsbewohner? Gab es auch so was wie Früchte und Gemüse? Luziver konnte es nicht abwarten endlich dort anzukommen. Während das Mädchen längst eingeschlafen war, blieb Lucy noch wach. Sie übernahm die Kontrolle des Körpers, doch hielt sich ihre kalte Aura ziemlich zurück und sie blieb an Shankar angekuschelt. Ihre Augen blieben geschlossen und das Mädchen sah aus, als würde es friedlich schlafen. Aber Lucy war alles andere als friedlich. Das was Angelika sagte beunruhigte sie zu sehr, als dass sie so schnell einschlafen konnte. Was war sie nur für eine schreckliche Person? Sie hatte den Eindruck, als seien Hymlianer eher friedliche Wesen und nicht so… Wie kann man sagen? Dass sie nicht so waren wie Lucy? Denn das Mädchen dachte auch über die anderen Worte der Hymlianerin nach, als diese erschrocken zurückwich bei dem Racheschwur. Lucy quälte es nicht zu wissen wer sie war und was geschah. Es konnte dich nicht sein, dass nur Luziver - das wohl liebenswürdigste Wesen, das existierte - sie mochte und zu ihr hielt? Aber sie leben schon sehr lange in einem Körper, Zeit genug um einander kennen zu lernen. Aber Luzi vertraute wohl auch schon vorher der… Kriegerin. Es dauerte zwar eine ganze Weile, aber irgendwann konnte dann nun auch Lucy einschlafen. Das Feuer war angenehm warm und Shankars Fell kuschelig und gemütlich.

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Dienstag 15. Februar 2011, 20:54

Der Leichenfreund Totenstein legte sich schlafen und war wohl dankbar, dass andere Wachblieben. Das sollte dem Stier nur recht sein, denn das glitzern in Angelikas Augen war ihm nicht entgangen. Auch wenn er es missverstand und dachte es wäre, weil er auch mit ihr wachbleiben würde:"Warte Angelika, bald schon sind nur noch wir beide wach und damit auch alleine. Ich freue mich schon darauf genauso wie du., dachte er sich ganz freudig und zwinkerte ihr mit einem Auge zu. Was man nicht alles für ein paar Augen tat, auch wenn man eigentlich ein Minotaur war. Doch wo die Liebe nun mal hinfiel, da hinterließ sie spuren. Immer wieder musste er an ihre Worte denken:"Das wäre sehr lieb. Es ist angenehmer, wenn man im Dunkeln nicht ganz allein da sitzt.", der Minotaur war ein netter Kerl, nur konnte er ein ziemliches Temperament zeigen und schon furchteinflössend werden, wie er schon ein paar mal zeigte. Wie sein Temperament sein würde, wenn er mit einer für ihn sehr begehrenswerten Frau alleine war, wusste keiner der Anwesenden. Nicht mal er konnte sagen, ob er ein stürmischer Liebhaber oder ein schüchtener Verehrer sein würde. Seine Angelika würde er wie ein Schatz behüten, das wusste er. Zu seinem Leidwesen wusste er nicht, wie die Hymlianerin über ihn dachte und vor allem ob sie auch so in der Richtung über ihn wie er über sie dachte. Beruhige dich Shankar, nur noch einen kurzen Augenblick...., plötzlich merkte er wie sich etwas an seiner Seite lehnte.

Fragend sah er sich das etwas an und merkte, dass es Luziver war. Eine leichte Charmröte kam ihm ins Gesicht, denn sowas hatte er nun wirklich nicht erwartet. Zwar hoffte er Angelika würde es machen, aber es war dennoch für den Minotauren Überraschend. Man musste aber nicht befürchten, dass er sie nun wegstoßen würde oder so etwas in der Art. Ganz vorsichtig zog er seinen Arm weg und legte ihn über den Körper von Luziver und drückte sie noch etwas an sich. Es war wohl sein Beschützerinstinkt, den er durch das Leben in seiner Sippe hatte, der ihn dazu brachte. Das und die Tatsache, dass er sich mit dem Mädchen angefreundet hatte. Auch Mit Lucy verstand er sich, auch wenn es nicht so aussah. Sie benahm sich wie jemand von der Sippe. Den Minotauren entgang nicht, dass sie ihre kalte Aura zurückhielt. Man musste kein Magier sein um zu merken, dass sie sonst viel kälter war. Er fand, dass es eine nette Geste war:"Danke Lucy", sagte er unwissend ob sie es hörte oder nicht. Denn er dachte sie würde schlafen. Wenn zwei einen Körper teilten und zur gleichen Zeit aßen, dann mussten sie wohl auch zur gleichen Zeit schlafen. Oder etwa nicht? Obwohl sich seine Meinung nicht änderte und er die Mädchen nicht wegschbusen wollte, war es nun doch ein wenig unpraktisch. Denn nun war er mit Angelika alleine. Ob mit oder ohne dem Mädchen an der Seite nun war der ersehnte Augenblick da.

Sein Herz klopfte und er konnte das Pochen bis in sein Hals spüren. Stur sah er auf das Feuer und schwieg eine Weile. Sein Hals war steif und so konnte er sich nicht zu Angelika drehen. War es die Anstrengung oder etwas anderes. Kurz rollten seine Augen in Richtung der Schönheit, doch kaum war sie in seinem Sichtfeld schon schnellten sie zurück zum Feuer. Ein tiefes Seufzen kam von dem Bullen. Es kam ihm unfair vor, warum konnte er sich ihrer nicht einfach annähren. Am liebsten hätte er, dass sie sich an ihm ankuschelte und er seine Arme oder zumindest den einen um sie legen könnte. Doch er hatte ein wenig Angst. Angst davor, dass sich seine Hand unter ihrer Kleidung verirrte und diese von alleine versuchen würde ihr über die Brust zu gehen. Nur um zu testen, ob ihre gut geformten Hügel fest wie die Erde oder so formbar wie Sand. Selbst wenn er die Willenskraft hätte dem zu Wiederstehen, dann würde er seine Nase in ihre Haare einnisten und an ihr riechen.
Oh! Meine Angelika! Wie du wohl riechst?, dachte sich der Stier, während er weiterhin das Feuer anstarrte. Kurz Rümpfte er sich die Nase:Auf jedenfall besser als das hier..., dachte er sich leicht deprimiert. Wieso hatte er Angst?
Nun war er alleine mit ihr, mehr oder weniger. Tief Luft holte er und machte den Mund auf, weil er etwas sagen wollte. Doch dann ließ er es weil er nicht wusste was er sagen wollte. Irgendwie schaffte er es die Anspannung die in seinem Körper zu herrschen schien aufzulösen und seine Augen rollten ihn Richtung Angelika. Ein tiefes inniges und verliebtes Seufzen kam von dem Hybriden und er schaffte sogar etwas rauszubringen:"Öhm...ähem....aaahhhhmmm....", da war zwar kein Wort dabei, aber es war schon einmal ein Anfang. Wieder schluckte er und sagte zu ihr:"Ihr müsst nicht alleine dort sitzen Angelika, ich habe noch einen Arm frei.", ein Gefühl des Sieges ergriff Shankar, als ob er eine schwere Bürde überwunden oder einen starken Gegner im Zweikampf besiegt hatte. Um seinen Siegeszug perfekt zu machen fügte er noch hinzu:"Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr...direkt....neben mir wäret.", nach dieser Anstrengung atmete er erleichtert aus. Mit einem Finger deutete er auf oben und sah hoch:"Es ist eine schöne Nacht und es sind viele Sterne am Himmel.", meinte der Stier und sah für einige Minuten das Himmelszelt an:"Die Sterne sind nicht einsam heute Nacht und wieso....", fing er und wurde plötzlich rot und sah ganz schüchtern auf den Boden:"Wieso solltet ihr es denn sein? Ich meine einsam heute Nacht? Ihr könntet die Nach ja mit mir verbringen.", erst als er den Satz ausgesprochen hatte, merkte er was er da eigentlich sagte. Schnell deutete er auf den Körper von Luziver und Lucy und fügte leicht panisch hinzu:"Ich meine hier an meiner Seite wie unsere Freundin hier. Shankar hoffte, keinen Fehler begannen zu haben. Er hob seinen freien Arm hoch und spannte ihn an. Insgeheim wollte der Minotaur sie mit einem starken Körper beeindrucken:"Wenn ihr wollt könnte ich euch auch einen Arm um euch legen.", meinte er mit leicht zittriger und sehr nervöser Stimme dazu, doch gedanklich fügte er hinzu:Am liebsten würde ich mehr als nur einen Arm um dich legen, meine Göttin der Schönheit.. Auf den Arm stützen und zum Feuer sehend, sagte er mit erstaunlich ruhiger Stimme, die selbst ihn überraschte:"Es ist nur ein Angebot, aber ich würde mich freuen wenn ihr...wenn du es annehmen würdest..."

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. Februar 2011, 19:00

Der Leichengeruch verflüchtigte sich endlich. Das Feuer brannte den Körper nieder, bis nur noch Asche blieb. Erste kleine Wolken wurden von den vorherrschenden Bergwinden davon getragen. Shantihs Geist verteilte sich in ganz Celcia.
Dr. Lodenstein war eingeschlafen, ehe dieses Phänomen überhaupt begonnen hatte. Er schnarchte leise und mehr glucksend als brummend. Es war ein seltsames Geräusch, passte aber irgendwie in die Gegend hinein. Es war ähnlich trocken wie der Stein.
Luziver hatte sich dicht an Shankar gekuschelt und ruhte nun. Der Schlaf holte sie schnell ein, kaum dass sie gegessen hatte. Ihr Körper würde sich endlich etwas erholen können und vielleicht sah der morgige Tag weniger enttäuschend aus. Luziver war mit schlechten Gedanken zu "Bett" gegangen. Sie konnte sich nicht begreiflich machen, was Angelika ihr da über ihre zweite Persönlichkeit gesagt hatte. Warum hatte niemand Lucy vermisst? War sie dermaßen kaltherzig, dass nicht einmal die eigentlich sehr freundlichen Hymlianer sich mit ihr hatten abgeben wollen?
Das klang sehr traurig. Bestimmt konnte Luziver es kaum noch abwarten, die Wahrheit herauszufinden und die Reaktionen des Himmelsvolkes auf ihre Heimkehr – und den Umstand, dass Lucy und sie sich einen Körper teilten – zu erleben.
Jetzt aber schlummerte sie, bekam nicht mit, welche nervösen Momente ihr pelziger Gefährte soeben durchmachte. Shankar wagte erste Annäherungen zu Angelika. Dass er ein Minotaur war und sie eine Menschin, störte ihn dabei nicht im Geringsten. Dazu war Angelika auch zu schön. Sie besaß ein anziehendes Wesen, das den Stiermenschen bereits mehr als in Bann geschlagen hatte. Und endlich konnte man sagen, dass sie beide allein waren. Alle anderen schliefen, Shantih auf ewig.

Vorsichtig tastete sich Shankar an ein liebevolles Angebot heran, das auch seine Sehnsucht nach dem Körper der Angebeteten stillen könnte. Angelika hob den Kopf, als er selbiges mit seiner Stimme tat. Sie hatte zumindest keine Angst vor ihm, sonst würde sie nicht lächeln. Und das tat sie. Ihre Augen funkelten im Schein des Feuers. Sie kicherte sogar, als Shankar nicht mehr als ein paar Laute heraus brachte. Ihre Hand glitt vor den Mund. Sie wollte nicht über ihn lachen, aber es klang sehr belustigend. "Was wolltest du sagen?", hakte sie nach, denn neugierig war sie bisweilen auch. Vielleicht lag es gerade an dieser Mut machenden Aufmunterung, dass sich Shankar letztendlich sogar mehr traute und weitersprach.
Die Hymlianerin musterte den großen Stier. "Das Zottelfell wärmt bestimmt besser als das Feuer." Hieß das, sie ging auf sein Angebot ein? Weiterhin musterte sie ihn, als würde sie ernsthaft darüber nachdenken. "Eine Ehre?" Jetzt kicherte sie erneut. "Aber warum denn? Ich bin nur eine Hausdienerin, das ist nichts Besonderes." Sie warf einen glitzernden Blick auf Luziver. "Dass sie an deiner Seite schläft, sollte dich ehren. Sie ist ein hymlianisches Juwel." Angelika sprach es mit voller Ehrfurcht aus. In ihren Augen war Luziver wohl schon halb auf dem Stand einer Prinzessin. Dass sich im selben Körper noch die kühle Kriegerin Lucy befand, hatte sie angesichts des friedlich da liegenden Mädchens wohl vollkommen vergessen.
Sie kannte Lucy ja nicht persönlich, aber sie hatte Geschichten gehört. Jene, Geschichten, die sie ihrer jungen Herrin mitgeteilt hatte. In keiner davon tauchte Lucy als überaus warmherzige Person auf, aber ihr Kampfgeschick schien das eines normalen Hymlianers nahezu zu übertreffen. Wie gut sie wohl tatsächlich ausgebildet war?

Angelika folgte Shankars Blick hinauf zum schwarzen Himmelszelt. Sterne funkelten dort. Auch sie waren Juwelen, aufgesteckt auf diesen nachtschwarzen Samt, den Manthala sich gern als Gewand erwählte.
"Die Sterne sind nicht einsam heute Nacht und wieso … Wieso solltet Ihr es denn sein?" Angelikas Augen wurden groß. Ihr Mund formte sich langsam zu einem O. Sie betrachtete den Hybriden nun mit vollkommen anderen Augen, denn nun verstand sie. Shankar konnte dies als Reaktion in ihrem Gesicht erkennen. Ihre Wangen glühten rot oder lag es nur am Feuerschein?
Angelika senkte den Kopf. Sie war verlegen! Wusste sie nicht, wie sie diesen großen, bulligen Pelzkoloss nun loswerden sollte? Was dachte sie? Wie würde sie reagieren? Es trug nicht gerade zur Minderung von Shankars Nervosität bei, dass sich die Hymlianerin mit ihrer Antwort Zeit ließ. Sie sagte ja nicht einmal etwas, sondern stand plötzlich nur auf und kam auf ihn zu. Vor Shankar ging sie in die Hocke.
"So ist das", sagte sie dann endlich. "Ich gefalle dir." Sie hatte es erkannt. Jetzt gab es keine Ausreden mehr. Sie hatte den Minotaur durchschaut!
Und nun? Die Antwort kam erlösend. "Du gefällst mir auch, nur der Geruch deines Fells, wenn es nass ist … dagegen solltest du etwas unternehmen. Aber dein Angebot nehme ich gern an."
"Hört, hört!", brummelte Dr. Lodenstein plötzlich im Schlaf, ehe er sich einmal herum warf, um tiefer in die Traumgefilde der Nacht abzugleiten. Angelika sank unterdessen neben Shankar, schmiegte sich mit charmanter Eleganz neben ihn und schloss wohl seufzend die Augen. "Ich hoffe, Luzivers Freundin nimmt es mir nicht übel, dass ich die Totenwache auf diese Weise pflege." Danach schlief sie ein.

Der Morgen kam viel zu früh und vor allem kühl. Der eisige Wind hatte nicht nur das Feuer auf dem Scheiterhaufen nahezu zum Erlöschen gebracht, sondern fuhr der Gruppe auch nach und nach in die Glieder. Hinzu kam eine Nacht auf unbequemen Untergrund. Lediglich Shankar schien damit die wenigsten Probleme zu haben, immerhin hatte er als Mitglied eines Nomadenvolkes schon so manche Nacht direkt auf Celcias Boden verbracht. Ein Felsenbett war er durchaus gewohnt.
Angelika reckte sich und unterdrückte einen Schmerzlaut. "Bin ich froh, wenn ich wieder auf Wolken schlafen kann." Sie erhob sich. "Wir sollten das Frühstück verschieben und alsbald aufbrechen. Die Pegasi werden unruhig. Sie wollen fliegen und ich möchte auch bald Hymlia mit euch erreichen."
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Shankar » Donnerstag 17. Februar 2011, 23:34

Den Rest der Nacht war für den Minotauren sehr aufregend. Immer noch dachte er an die Reaktionen, die seine geliebte Angelika von ihm hatte. Nach seinen..'lauten' die er von sich gab, dachte Shankar das wäre es nun gewesen. Vor allem weil sie so amüsiert kicherte. Normalerweise wäre es Musik für den Minotauren gewesen, doch im ersten Moment war es eher als ob jemand zwei Steine gegeneinander rieb und es so ein häßliches Geräusch gab. Lachte sie ihn aus. Zum Glück hatte ihre Nachfrage ihn nicht verschreckt und er konnte ohne Mühe weitersprechen. Es freute ihn, dass sie sein Fell anscheinend bevorzugen wollte. Solange sie ihn nicht häuten wollte. Hoffte schon sie würde auf sein Angebot eingehen. Allerdings fand er es doch ein wenig unpassend, dass er anscheinend wohl bevorzugt Luziver bei sich haben wolle weil Angelika 'nur' eine Dienerin war. Shankar konnte es nicht glauben was sie da sagte. Wusste sie nicht im geringsten was für ein anbetungswürdiges Wesen sie war? Spielte sie nur mit seinem Gefühlen? Unterschätzte sie sich selber? Wollte sie ihn einfach nur zappeln lassen, wie einen Fisch an der Angel? Oder hatte sie, und Phaun möge dem Stier beistehen wenn es so war, einen anderen? Oh du mein Engel mit den himmelblauen Augen. Was spielst du für ein Spiel mit mir?, dachte der arme Kerl ganz verzweifelt. Doch seine Worte über die Sterne und die Einsamkeit brachte mehr Erfolg als Shankar dachte. Natürlich dachte er erst das schlimmste, als sie diesen O-Mund machte. Doch er sah sie hoffnungsvoll an, als sie in diesem verführerischen Gang auf ihm zu kam. Wie ihr Kleid dabei flatterte und sie elegant einen Schritt nach dem anderen Setze, während sie diesen merkwürdigen Blick in ihren Augen hatte, den Shankar nicht deuten konnte den er aber als durchaus verführerisch empfand. Sein Herz machte immer nur dann einen Schlag, wenn sie einen Schritt machte. Sie hockte sich vor ihm hin und nun waren sie auf gleicher Augenhöhe. Ihre Lippen lenkten ein wenig von ihren Augen ab und Shankars Rücken versteifte sich und verhinderte, dass er ihre Lippen mit seinen berührte.
Endlich sagte sie ein Wort und Shankar konnte jedes Wort von ihren Mund ablesen:"So ist das", sagte sie und Shankar konnte kein Wort herausbringen, also dachte er was er sagen wollte:Was meint ihr?, nun merkte der bemitleidenswerte junge Mann, dass sein Herz anscheinend stillstand damit er auch ja jedes Wort verstand. "Ich gefalle dir.", der Minotaur schluckte und wurde vor Charm ganz rot um seine Schnauze. Der Kloß in seinem Hals ließ es zu, dass er die Worte:"Ja sehr.", murmeln konnte. Ihre Worte die sich darauf folgen ließ, waren für Shankar viel erleichtender und erlösender als jeder Lichtzauber:"Du gefällst mir auch, nur der Geruch deines Fells, wenn es nass ist … dagegen solltest du etwas unternehmen. Aber dein Angebot nehme ich gern an.", gut mit dem Geruch seines Fells konnte er nicht viel machen, es war leider eine natürliche Sache. Dann musste er sich eben gut abtrocknen. Doch der Rest war einfach nur wunderbar für ihn. Wieder fing sein Herz an zu klopfen, aber diesmal freudig erregt. Nur hätte Shankar Dr. Lodenstein vor Wut steinigen können als es sich herausstellte, dass dieser doch nicht so fest schlief. Doch dieses Verlangen verging, als sich Angelika an Shankar anschmiegte und es fühlte sich für Shankar ganz anders an als bei Luziver. Ohne zu zögern legte er auch seinen Arm um sie und drückte sie an sich heran. Seine Hand dachte nicht daran unter ihrer Kleidung zu gehen im Gegenteil. Sie schien ihn sogar abzuhalten diesen versuch zu unternehmen. Stattdessen war seine Hand um ihre Hüfte. Oh sie ist so weich und so angenehm warm., dachte sich Shankar und überhörte die Worte von Angelika und dachte sich:Wie herrlich sie Duftet...schön..., nun war Shankar hoffnungslos im siebten Himmel. Bevor nun auch er einschlief genoss er diesen Moment noch sehr lange. Doch irgendwann schlief auch er ein und er träumte von dem Moment, an dem Angelika sein Angebot annahm und er seinen Arm um sie legen durfte. Auch wenn es erst vor ein paar Momenten war. Nach einer Weile wachte er auf, es war schon morgen. Der Stier gähnte herzhaft. "Bin ich froh, wenn ich wieder auf Wolken schlafen kann.", hörte er von Angelika, was Shankarn nur belächelnd kommentieren konnte:"Also ich habe mich gefühlt, als ob ich auf einer Wolke geschlafen habe." und zwinkerte ihr zu. Doch sie hatte recht, was die Pegasasi anging, sie schienen wirklich nervös zu sein. Kurz sah Shankar zu Luziver und stubste sie mit einer Hand an:"Hey! Na los wir müssen weiter.", brummte er. Natürlich wollte er auch nach Hymlia, aus verschiedenen Gründen, nur wusste Shankar nicht was er von den Pegasi halten sollte. Immerhin war er viel ausgeruhter und fitter als gestern. Diesesmal würde der ritt nicht so schlimm werden. Wieder sschubste er Luziver:"Na los. Wir wollen nach Hymlia."

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Luziver » Sonntag 13. März 2011, 16:16

Zum ersten Mal fühlte sich Lucy irgendwie… Geborgen und sicher. Zwar konnte sie zunächst nicht einschlafen, da sie noch viel zu unruhig war, doch lag es viel mehr an den Dingen, die Angelika über sie gesagt hatte. Es waren keine erfreulichen Dinge und wahrscheinlich gab es weit aus schrecklicheren Geschichten über die zweite Seele. Aber trotz dieser Ungewissheit, wer sie war und was geschah, konnte sie sich relativ schnell beruhigen und einschlafen. Shankars Fell war so kuschelig und warm. Sein Arm, der über dem Körper des Mädchens lag gab ihr ein Gefühl der Sicherheit. Lucy wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Sie könnte ihm Luziver anvertrauen, ihr eigenes Leben… Die kalte Aura hielt sie stark zurück, selbst als sie einschlief breitete diese sich nicht aus. Der Dank des Minotauren hörte sie zwar gerade noch, aber wenn sie wach werden würde, könnte sie sich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, oder es würde als eine Art verschwommener Traum in ihrer Erinnerung bleiben. Schade, dass sie die Zweisamkeit von Shankar und Angelika nicht mitbekam, denn Lucy hätte sich köstlich über den Minotauren amüsiert. Sie hätte sich nicht über ihn lustig gemacht, so wie es wahrscheinlich am Anfang gewesen wäre, wenn sie sich erst kennen gelernt hätten, dann hätte dieser sich höchst wahrscheinlich noch gemeine Sprüche von ihr anhören müssen. Nun ja… Auch jetzt hätte sie so ihre Sprüche losgelassen, doch wären diese ganz bestimmt nicht bösartig gemeint. Nach einer wohl eher kurzen Nacht brach auch schon der Morgen an. Das Mädchen schlief noch immer tief und fest wie ein Bär der seinen Winterschlaf hielt. Doch störte etwas diesen wunderschönen und erholsamen Winterschlaf… Nun war es Luziver, die die Kontrolle über den Körper besaß. Sie rümpfte die Nase, brummte leise und murmelte irgendetwas, als Shankar die anstubste. Als er sie ein zweites mal anstubste, öffnete sie grummelnd ihre Augen und sah sich verschlafen um. “Was ist los?” Nuschelte Luzi, setzte sich auf und rieb sich die Augen. “Wir fliegen schon los? Ohne etwas zu essen?” Sie sah die anderen an und wusste schon die Antwort: Das Frühstück musste warten. “Och.. Na gut…” Dann streckte sie sich und gähnte einmal herzhaft und stand dann vom kalten und harten Boden auf. Von jetzt auf gleich übernahm dann wieder Lucy den Körper, da die kleine Gruppe gleich wieder flogen. “Also dann… Mal los..” Murmelte die Kriegerin und hielt sich eine Hand in den Nacken. Dieser war etwas steif geworden und schmerzte leicht. Es war ein unangenehmes Gefühl, aber dies würde bestimmt bald wieder verschwinden. Als sie zu den Pegasi wollte, bemerkte auch sie deren Unruhe. Es war nun an der Zeit endlich weiter zu fliegen. Doch da fehlte noch einer… Lodenstein! Lucy ging zu ihm hin und sah ihn ungeduldig an. “He! Aufwachen! Es geht weiter!” Sie ging ihn die Hocke und schüttelte diesen unsanft. “Aufwachen Lodenstein!”

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Montag 14. März 2011, 18:59

Die Nacht war viel zu schnell verflogen, für alle Beteiligten. Auch die Tatsache, dass es nicht sehr komfortabel war, auf Felsen zu schlafen, mochte ihren Teil dazu beigetragen haben. Das Feuer des Scheiterhaufens hatte sie alle in der Nacht zwar gewärmt, doch trotzdem war die Kälte des Bodens in die Glieder der Gruppe geschlichen. Sie waren nun steif, schmerzten bei fast jeder Bewegung.
Angelika streckte ihren Rücken durch. Sie wirkte etwas zerzaust, aber Hymlianer besaßen diesen natürlichen Liebreiz, stets anziehend zu sein. Es schien, als könnten sie in keinem Moment ihres Lebens unvorteilhaft aussehen. Welche Gabe! Für Shankar war die Frau vermutlich ohnehin die Schönste.

Das Frühstück musste warten, genauer gesagt, ausfallen. Die Vorräte des Minotaurus waren ohnehin aufgebraucht und keiner von ihnen kannte sich mit der Bergjagd aus. Andernfalls hätte man eventuell sogar einen Widder oder Steinbock erlegen können. Aber Angelika drängte ohnehin. Sie kannte schließlich den Freiheitsdrang der geflügelten Pferde. Diese wurden in Hymlia stets früh aus ihren Stallungen geholt, ob sie nun einen Reiter aufsitzen hatten oder nicht. Man gewährte ihnen viele Flüge, kehrten sie als treue Tiere doch stets in die Wolkenstadt zurück. Wo Pferde am Boden den Tag mit Grasen oder wilden Hufgetrappel über weite Ebenen verbrachten, da zogen es Pegasi nun einmal vor, den Himmel zu erobern.
Die anwesenden Tiere schnauften bereits, wieherten fordernd oder stampften sogar mit den Vorderläufen auf. Angelika tätschelte ihnen nacheinander beruhigend die breiten Schnauzen. "Wir heben gleich ab, noch etwas Geduld", redete sie ihnen zu.
Unterdessen weckte Shankar Luziver und Luziver Dr. Lodenstein. Der Leichendoktor erhob sich gequält jammernd. "Oh, eine furchtbare Nacht! Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein heißes Bad, um meine wundgelegenen Knochen zu entspannen." Er rückte seine Kleidung zurecht, auch er selbst wirkte etwas zerknittert. "Wo fliegen wir denn als nächstes hin. Zurück nach Pelgar?"
Angelika schüttelte den Kopf. "Nein, unter keinen Umständen. Schon den ganzen Morgen steigen Rauchsäulen aus dieser Richtung auf. Ich fürchte, die Kämpfe mit den Untoten dort sind noch nicht vorüber." Sie stieg auf den breiten Rücken ihres rein weißen Pegasus. "Wir fliegen nach Hymlia. Dort gibt es heißes Wasser. Ihr könnt alle baden, wenn ihr wollt." Sie warf einen kurzen Seitenblick zu Shankar herüber. Er würde nach einem Bad vermutlich mehr stinken als duften mit all dem Zottelfell. Die Hymlianerin schmunzelte.

Es dauerte nicht lange, da waren sie alle aufbruchsbereit. Der Scheiterhaufen war noch lange nicht bis zum Grund herab gebrannt, aber sie mussten ihn jetzt einfach so zurücklassen. Zu warten, bis es soweit war, dauerte zu lang. So stiegen die Pegasi schließlich mit ihren Reitern erneut in den Himmel auf. Angelikas Tier führte die Gruppe voran. Das Fliegen galt unter Hymlianern als Symbolik für Freiheit und die Erfüllung ihrer Träume. Im Moment hätte aber selbst Angelika darauf verzichten können. Nach einer Nacht wie der letzten sorgte ein Ritt nur für mächtigen Muskelkater.

Die Reise an sich verlief relativ ereignislos ab. Der Höhepunkt – natürlich neben der Tatsache des Fliegens an sich, denn welcher Celcianer konnte dies schon als alltäglich ansehen? – war ein Drache, welcher entfernt der Gruppe schlangengleich durch den Himmel schoss, dass Wolken auseinander stoben. Lodenstein erschreckte sich beim Anblick des kreisenden Geschuppten dermaßen, dass er beinahe seitwärts von seinem fliegenden Pferd gestürzt wäre. Zum Glück besaß das Tier eine lange und zottige Mähne.

Alles in allem lief die Reise jedoch ereignislos ab. Doch bald erhob sich das Wolkenreich vor ihnen, dessen Anblick sich für immer in die Gedächtnisse der gesamten Gruppe einprägen würde.

Weiter in Hymlia -> Marktplatz Hymlias -> In luftiger Höhe
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. November 2018, 11:23

(Darna und Delilah kommen von: Der lange Schatten des Turms)

… Lärm weckte ihre Geister. Darna fühlte sich sofort in Alarmbereitschaft versetzt, denn das was sie schon im Unterbewusstsein hörte, definierte sich in ihrem Kopf als Kampf. Hier schlug Metall auf Metall, Klinge auf Klinge und so hatte sie sich ihr Erwachen in Drachma nicht vorgestellt. Delilah lag nah bei ihr und eine Hand zog Darna vorsichtig tiefer in den Schatten zwischen zwei Felsen. Irgendwo fauchte auch etwas ziemlich lautstark und eine Stimme donnerte:
„DU BIST NICHT FIDDATAN! UND WENN, DANN WÄRST DU EIN ELENDER SCHUFT, EIN STÜCK DRECK, DASS ES NICHT WEHRT IST... *umpf*...“
„YRAN! HALT DEN RAND UND HÖR MIR ZU!“
Es knallte erneut und Metall schlug auf Stein.
„NEIN! FIDDATAN IST TOD! WIR HABEN UM IHN GETRAUERT UND ...“
Ein tiefes Grollen überlagerte den Rest des Satzes, gefolgt von einem Geräusch, dass nur Krallen auf Stein sein konnte. Ledriges Schlagen von Flügeln war zu hören und sogar in Darnas und Delis Versteck fühlten sie den eisigen Lufthauch, der sie ins Gesicht traf und sogar einige Schneeflocken mit sich führte.
„YRAN! WIE IMMER DENKST DU MIT DEM HERZEN STATT DEM ...*kuff*...AUA! VERDAMMT HALT STILL! DAS TUT WEH!“
„LASS MICH LOS! DANN TUT DIR GLEICH NICHTS MEHR WEH!“
Wo waren eigentlich Chasin und Leon? Ein Geräusch von reißendem Stoff erklang, gefolgt von einem lauten Scheppern, wie wenn jemand in Rüstung auf dem Boden landet. Darna wäre sicher gern aus dem Spalt gekrochen, wo Delilah sie hinein gezogen hatte, aber just in diesem Moment verdunkelte sich der Spalt und etwas sehr grünes, ledriges, mit Schuppen und Dornen bewehrtes schob sich vor den einzigen Ausgang.
Ein Drache!
Delilahs Hände hielten Darna fest umschlungen, so dass sie nicht agieren konnte. Sicher könnte sie sich mit Gewalt befreien, wenn sie so wollte, aber Delis leises Flehen sorgte dafür, dass sie blieb:
„..nicht...bitte...“
Ein Schnaufen drang zwischen die Felsen, wie wenn ein Hund seine Beute wittert.
„MALAGEN, LASS DAS! … *umpf*...“
„SCHNAUZE! DU HAST IHM NICHTS ZU BEFEHLEN!“
„YRAN VERDAMMT! SCHAU MICH AN! SIEH MIR IN DIE AUG...!“
Ein röchelnder Laut würgte den Satz ab. Dann wurde es still.

Endlich entfernte sich der Drache vom Eingang der Spalte und die beiden Mädchen konnten vorsichtig nach vorne robben um die Szenerie zu betrachten.
Karge Felsen, wie in einem Gebirge üblich dominierten die Umgebung. Einzig flaches Moos wusch an so einem Ort tief in Spalten geschützt vor den scharfen Winden. Sofort, wenn sie ihre Nasen hinaus wagten, schnitt eisige Kälte in ihre Gesichter und ließ die Augen tränen. Es war schon wieder später Abend und die Dämmerung tauchte die Umgebung in ein leicht rötliches Licht. Darna hatte sich zuerst hinaus gewagt, da sie Deli schützen wollte. Nun sah sie einen Mann in dunkelgrüner martialischer Rüstung, der Verano mit einem Arm an der Kehle an den gegenüberliegenden Felsen gepinnt hatte und mit dem anderen die gepanzerte Faust in die Seite schlug.
Bild
Verano blutete an mehreren Stellen im Gesicht und seine Augen quollen unter dem Druck auf seinen Hals unweigerlich hervor. Unweit dahinter lag eine lange Naginata am Boden zwischen dem unwegsamen Gelände. Der Kampfplatz maß kaum sechs Schritt und überall ragten scharfkantige Steine hervor. Noch nie hatten sie eine so menschenfeindliche Umgebung gesehen. Bei jedem Schritt konnte man sich verletzten! Das beeindruckendste jedoch war nun mal der Drache, der oberhalb von den beiden Kämpfenden auf einer Felsnase thronte und direkt in Darnas Augen blickte. Was vor allem ihr Unterbewusstsein am Rande registrierte, war, dass dieser Drache erschreckend menschliche Augen hatte. Er griff jdoch nicht an und grollte und fauchte nur hin und wieder, so dass sie sich von seinem Anblick losreißen konnte.
Im Moment sah es leider wirklich so aus, als hätte der Drachenreiter „Yran“ vor Verano das Leben raus zu prügeln. Es war zwei Meter bis zur Naginata, fünf bis zu den beiden Männern und sieben Luftlinie bis zum Drachen, schätzte Darna taktisch sofort ein. Wut hing schwer wie Teer in der Luft. Ganz am Rande der „Lichtung“, wohl eher der Spalte zwischen lauter tödlichen Dornen, lugte Leons Kopf hervor und gab Darna Zeichen, dass bei ihnen soweit alles ok sei. Dort drüben lang auch Veranos Schwert. Leon war näher zum Drachen und beobachtete ihn, als überlegte er, ob er ihn irgendwie ablenken könnte... was Wahnsinn wäre... Die ganze Situation schien sehr verfahren!
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Darna von Eibenau
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Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
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Geld: 0D, 10L, 100F
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* (nur noch) ein Satz Winterkleidung
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: Kleinkind)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 29. November 2018, 23:04

„... das könnte vielleicht Theron gewesen sein...“
Darnas Ohren schienen fünfzig Zentimeter länger zu werden. Wie bitte? Sie verstand nicht jede Silbe, aber sinnierte der Drache gerade, um welche Kreatur genau es hätte gehen können?! Es GAB diesen goldenen Hirschen?! Götter, wenn das ihr Herr Vater wüsste!

Der Drache erwies sich - wie man sich eigentlich hätte denken können - als wahrer Fundus an interessantem Wissen. Gebannt hörte sie seinen Ausführungen zu. Ein magischer "Ausbruch". So wie bei der "Nova" auf dem Marktplatz. Hm. Und man konnte Magie mühselig lernen, auch wenn man dafür eigentlich nicht begabt war? Interessant. Bisher hatte Darna das nicht ein mal für überhaupt möglich gehalten. Und man konnte... sich die 'falsche' Magie wünschen...?
Sie hob überrascht die Brauen, als Leon sich offenbar angesprochen fühlte. Aber er hat doch diese goldenen Fluten in sich?, dachte sie verwirrt an ihr Erlebnis zurück, als die Seelenrose sie in Leons Inneres mitgenommen hatte. Sie hatte das für seine Magie gehalten, und es war ihr wie eine große Menge erschienen. Hatte sie sich etwa getäuscht?
So war der Vortrag von Fiddatan interessant, aber vor allem auch verwirrend. Von keinem der Punkte fühlte sie sich selber wirklich angesprochen, oder hegte starke Zweifel, ob sie die richtigen Schlüsse zog: Was genau war diese Explosion gewesen, nach der die dämonische Käfermasse in Pete zu Asche zerrieselt war? Sie hatte mehrere Vermutungen, aber kaum eine lautete 'Das war ich' - warum hätte sie sich sonst danach so schäbig und wertlos gefühlt? Dieser Eindruck nagte noch immer an ihr, sobald sie daran dachte.
Überhaupt machten die Existenz und der Einfluss ihres Untermieters es fast unmöglich, Erlebnisse dieser Art einer klaren Ursache zuzuordnen.
Deshalb hatte sie auch gefragt, wie es sich anfühlt, Magie zu haben, aber darauf schien Fiddatan nicht einzugehen - vermutlich verstand er auch einfach nicht genau, was sie wollte.
Eigentlich wusste sie das ja nicht einmal selber so genau. So sah sie mal wieder recht hilflos dem emotionalen Konflikt zwischen Leon und Fiddatan/Verano zu und stützte schließlich grübelnd und leicht frustriert das Kinn in eine Handfläche.

„Du bist wirklich neugierig! Du solltest eine Liste für deine Fragen machen...“ Delilah zog einen Flunsch, da er sich schon wieder ein bisschen herablassend anhörte und die Knappin furchte die Stirn, während sie sich bemühte, überhaupt einzuschätzen, ob das jetzt herablassend gemeint oder scherzhaft dahergesagt war oder nicht.
„.. nein, das meine ich Ernst! Wenn wir in Drachma sind, wird sie vermutlich an die tausend neue Fragen haben und dann die, die ihr jetzt auf der Seele brennen vergessen haben.“
Da hatte er tatsächlich wohl recht. Es war so ähnlich wie mit dem Brief an Verano - es war kaum eine Woche her, dass sie das erste Mal ihren Untermieter gehört hatte, und sie hatte so entsetzlich viele Fragen gehabt... aber nahezu alle wirkten inzwischen wie Schnee von gestern, ohne dass sie auch nur zu einem Bruchteil aber inzwischen wirklich zufriedenstellende Antworten hätte.
Vielleicht sollte ich wirklich eine Liste machen.
Wenn ich denn zum Schreiben komme
, dachte sie nüchtern und spähte vorsichtig zu dem Rucksack, in dem Delis Schreibzeug sein müsste.

Kurz darauf wunderte sie sich bereits über Fiddatans Prioritäten. Was alles in Drachma war, wollte er nicht beschreiben, aber das Wichtigste war ein König, dem sie wohl nie begegnen würden?
Wobei... nun ja. Für Jorsan galt das wohl ungefähr so ähnlich. Aber Fiddatans Partnerin Lyn schien wichtig zu sein. Wirklich wichtig. Oder empfand er das vor allem so, weil er eben mit ihr verbunden war? Aber wenn durch sie der König sprach...
Unerwartet überrollte sie die Welle von Fiddatans Leid. Sie blinzelte und ihre Unterlippe bebte, während sie schon wieder diese ekelhafte Hilflosigkeit empfand, wenn es jemand anderem schlecht ging und sie keine Ahnung hatte, was sie hätte tun sollen.
„...Sie... ...Sie war meine Drakonett. ...meine Reiterin, meine... Schattenrose.“
Drakonett? War das die korrekte Bezeichnung für einen weiblichen Drachen? Aber die Bezeichnung 'Reiterin' ließ Darna dann stutzen. Wollte sie diesen Gedanken jetzt weiter spinnen, wurde es unerhört schlüpfrig, oder es ging - um einen Menschen? Sie erinnerte sich vage an das, was der Geschichtenerzählerkönig geredet hatte: von Menschen, die auf Drachen ritten. Ehrlich?!
Sie hätte so gerne gefragt, warum er sie 'Schattenrose' nannte. Eine Rose, die in seinem Schatten wuchs? Eine Art Mauerblümchen? Oder ging es um etwas irgendwie Düsteres, wie der Name sonst implizierte?
Aber nicht einmal die Knappin von Eibenau war Trampeltier genug, um ihn das jetzt zu fragen... Betreten guckte sie zu, wie Delilah ihm Trost zu spenden versuchte.
„...Sie wird dir verzeihen.“, hörte sie Deli flüstern.
Weißt du das?, dachte sie traurig zweifelnd, doch dieser Zweifel geriet rasch ins Stocken. Wusste die von Lysanthor, dem göttlichen Richter, Gesegnete etwa mehr? Darna fühlte sich geneigt, ihr einfach zu glauben.

„Wir sollten aufbrechen!“
Damit ging er forschen Schrittes zu seinen eigenen Sachen und machte sich bereit. Es war klar, dass er nicht weiter reden würde, also packten sie alle ihre Habseligkeiten zusammen.
Darna warf währenddessen einen vorsichtig einschätzenden Blick zu Leon und suchte während des Packens eine flüchtige Berührung, wie um ihn stumm zu fragen, ob alles 'in Ordnung' war. Außerdem achtete sie sehr gründlich darauf, dass das Lagerfeuer auch wirklich gelöscht war. Nichts wäre ihr peinlicher gewesen, als jetzt durch Unachtsamkeit noch die Feenwiese in Brand zu stecken!
Gedankenverloren und etwas sehnsüchtig sah sie ein mal über das Gras dort hin, wo sie die zauberhafte Schönheit gesehen hatte.
Tiana...
Sie summte leise ein paar Töne einer Melodie, die sie früher irgendwann einmal gehört hatte. Ein Lied, dessen tiefere Wahrheit sich ihr nun zu erschließen begonnen hatte. Es hatte von einem Mann gehandelt, der mit einer Fee getanzt und sich unsterblich verliebt hatte, aber sie nie wieder antraf. Doch immer wieder zum Ort der Begegnung zurück kehrte. Sie wusste nicht mehr alles vom Text, aber ein paar Zeilen waren ihr durch das Erlebnis im Gedächtnis aufgefrischt wieder halbwegs eingefallen:
"Drum sieh ihn nicht an und verliebe dich nicht,
seine Seele ist seine nicht mehr.
In jeder Nacht, jedem Sternenlicht
wird das Herz ihm zum sterben schwer.

Denn wer sie gesehn, muss in Sehnsucht vergehn,
sucht in jedem Tanz ihrer Augen Glanz."

Wie ging das noch gleich?
"Fee im Feuertanz verbrannte ihn ganz,
in Traum und Wirklichkeit und in alle Zeit..."
*
Ob sie uns mit dem Ablenkungsmanöver also eigentlich auch schützen wollten?, sinnierte sie vor sich hin. Vielleicht war es ganz gut, dass Leon sie nicht gesehen hatte... Selbst sie würde diese holde Schönheit Tianas ja vermissen - und nie vergessen.

Als alle soweit waren, wiederholte sich das Ritual des „Einschlafens“. Es war wieder Chasin die begann und am Ende bot Leon mit einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel Darna seine weit geöffneten Arme an. Sie war sich eigentlich ziemlich sicher, dass sie es diesmal auch ohne Hilfe geschafft hätte - aber wozu dieses Angebot ablehnen?! Er zog sie an sich, flüsterte die drei magischen Worte an ihrer Wange, die jedes Herz erwärmten und küsste sie, als wenn es kein Morgen geben würde. Mit seinen Lippen kam auch die Dunkelheit...

… Lärm weckte ihre Geister. Darna fühlte sich sofort in Alarmbereitschaft versetzt, denn das was sie schon im Unterbewusstsein hörte, definierte sich in ihrem Kopf als Kampf.
Delilah lag nah bei ihr und eine Hand zog Darna vorsichtig tiefer in den Schatten zwischen zwei Felsen. Irgendwo fauchte auch etwas ziemlich lautstark und eine Stimme donnerte:
„DU BIST NICHT FIDDATAN! UND WENN, DANN WÄRST DU EIN ELENDER SCHUFT, EIN STÜCK DRECK, DASS ES NICHT WERT IST... *umpf*...“

Wo Darna den ersten Teil der Aussage noch gerne einfach rasch widerlegt hätte, da formte sich bei dem Rest ein stummes "Uh oh..." auf ihren Lippen. In der Tat: dass Fiddatan in Drachma vollkommen unwillkommen sein könnte, hätte sie nicht erwartet. Aber er hatte was von "im Streit getrennt" erzählt gehabt, nicht?
Mit rasch hellwach geweiteten Augen verfolgte sie den Kampfverlauf, so gut es ging, verzog bei jedem hörbaren Treffer, bei dem sie vermutete, dass Fiddatan/Verano der Leidtragende war, in Mitgefühl geschmerzt das Gesicht.
Dann traf sie ein eisiger Lufthauch. Krallen auf Stein?! Zum Harax noch eins, wo waren sie hier gelandet?!
„LASS MICH LOS! DANN TUT DIR GLEICH NICHTS MEHR WEH!“
Jetzt hätte sie fast aufgegrinst: DAS klang zu sehr nach ihr!, und sie fühlte sich prompt in einen Streit mit Gernot zurück versetzt. Blinde Wut, analysierte ein Gedanke nüchtern und sie wurde neugieriger, bei aller Vorsicht und allem Überlebensinstinkt. Und... wo waren eigentlich Chasin und Leon?
Da schob sich ein grüner Drache vor den Spalt. Ihr blieb fast das Herz stehen.
'Willkommen in Drachma', dachte sie in einem seltsam trockenen Anflug von Galgenhumor, während sie auf die grünen Schuppen starrte und den Druck von Delis Händen instinktiv erwiderte - vielleicht ein bisschen zu fest.
„MALAGEN, LASS DAS! … *umpf*...“
Malagen. Malagen? Immerhin haben sie sich vorgestellt. Yran und Malagen, speicherte sie völlig nebenher ab.
Kalte Angst stieg in ihr hoch, als Fiddatans Worte in einem Röcheln endeten und es still wurde. Still war nicht gut!!

Endlich entfernte sich der Drache vom Eingang der Spalte und die beiden Mädchen konnten vorsichtig nach vorne robben um die Szenerie zu betrachten.
Darna hatte sich zuerst hinaus gewagt, da sie Deli schützen wollte. Nun sah sie einen Mann in dunkelgrüner martialischer Rüstung, der Verano mit einem Arm an der Kehle an den gegenüberliegenden Felsen gepinnt hatte und mit dem anderen die gepanzerte Faust in die Seite schlug.

Huh! Au!
Und die zweite schicke Rüstung innerhalb von einem Tagesumlauf! Und nicht mal schwarz! Vorbehaltlos beeindruckend!
Aber dafür war jetzt wohl eher weniger Zeit. Yran schien Fiddatan die Knochen aus dem Leib prügeln zu wollen und ihn gleichzeitig zu erwürgen. Wir haben ihn nicht zusammen geflickt, damit DU ihn wieder kaputt machst!, raste ihr ein protestierender Gedanke durch den Kopf und ihr Blick erfasste derweil bereits die Lage. Noch nie hatten sie eine so menschenfeindliche Umgebung gesehen. Bei jedem Schritt konnte man sich verletzten!
Warum hier?!, wunderte sie sich über den 'Landeplatz' und vermutete, dass sie abgefangen worden waren. Aber wenn dieser Yran und Malagen den Geistdrachen beim Flug gesehen hatten, mussten sie doch ahnen, dass hier etwas nicht ganz 'normal' war?
Adrenalin hüpfte längst fröhlich durch Darnas Adern und ließ sie schneller denken, aber einen schlechteren Moment für Versuche, menschliches Verhalten zu analysieren, hätte es kaum geben können - sie fing gar nicht erst damit an. Yran war sauer, so viel stand fest.
Das beeindruckendste jedoch war nun mal der Drache, der oberhalb von den beiden Kämpfenden auf einer Felsnase thronte und direkt in Darnas Augen blickte. Mit offenem Mund starrte sie ihn zwei Herzschläge lang einfach nur - beeindruckt, ja - an. Dann hob sie ein mal die Hände mit offenen Handflächen, die typische Geste für ein stummes
'Wir wollen dir nichts Böses'...
Er griff jdoch nicht an und grollte und fauchte nur hin und wieder, so dass sie sich von seinem Anblick losreißen konnte. Ihr Blick fiel auf die beiden Männer.
Er könnte ihn töten, stellte sie für sich fest: der Drache hätte, wenn er wollte, Yran unterstützen und die Auseinandersetzung sofort für Fiddatan tödlich beenden können. Aber er guckte nur zu, wie... sein Partner am Rad drehte? Aber hielt ihn auch nicht auf.
Im Moment sah es leider wirklich so aus, als hätte der Drachenreiter „Yran“ vor, Verano das Leben raus zu prügeln. Es war zwei Meter bis zur Naginata, fünf bis zu den beiden Männern und sieben Luftlinie bis zum Drachen, schätzte Darna taktisch sofort ein, wobei sie dem Drachen pauschal unterstellte, dass er nur wegen sieben Metern Luftlinie nicht unbedingt als Letzter irgendwo wäre.

Ganz am Rande der „Lichtung“, wohl eher der Spalte zwischen lauter tödlichen Dornen, lugte Leons Kopf hervor und gab Darna Zeichen, dass bei ihnen soweit alles ok sei. Dort drüben lang auch Veranos Schwert. Leon war näher zum Drachen und beobachtete ihn, als überlegte er, ob er ihn irgendwie ablenken könnte... was Wahnsinn wäre... Die ganze Situation schien sehr verfahren!
Darna versuchte, als sie noch Blickkontakt zu Leon hatte, mit einem deutlichen Blick zu dem Schwert und einem deutlichen Blick zu Verano eine Botschaft zu übermitteln, die Leon hoffentlich verstand und die ihn von Dummheiten mit dem Drachen ablenkte, denn Darna war mit ihrer Dummheit schneller:

Die zwei Meter zur Naginata glaubte/hoffte sie, in zwei bis drei raschen Schritten überbrücken zu können, ohne sich an irgendwelchen Felsen die Füße aufzuspießen. Aufheben wollte sie sie nur zur Not: um sie weiter weg zu werfen. Denn obwohl das Ding sehr vage an eine Art Lanze erinnerte, hatte sie mit Stangenwaffen bisher nie viel anfangen können, sie war kein Soldat der Stadtwache.
Aber sich direkt davor postieren und einen Fuß sichernd demonstrativ darauf stellen wollte sie.
Gezielt ließ sie sich nochmal in das Gefühl fallen, dass es um einen Streit mit Gernot ging und verlieh ihrer Stimme damit die nötige Wut und Schärfe, als sie Yran anbrüllte:
"HE!
Hör auf, einen Mann, der schon im Sterben liegt, auch noch zusammen zu schlagen, Feigling!"
Feigling?!
Sie bereute das Wort in dem Moment, wo es raus geschossen kam - wie sie Gernot reizte, wusste sie. Aber wie dieser Mann wohl darauf reagieren würde? Eigentlich wollte sie ihn nicht Feigling nennen. Aber er machte Veranos Körper kaputt, und den brauchte sie doch noch! Und leise hoffte sie, dass er, wenn er laut Fiddatan schon 'mit dem Herzen' dachte, sich von sowas im Moment leichter von seinem Opfer ablenken ließ.
Um seine wütende Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Ganz tolle Idee!

Ihr Herz raste.
Ein Atemzug, um zu gucken, ob er sich umdrehte. Wenigstens innehielt. Der nächste verbale Pfeil lag schon auf der Sehne:
"Wenn er ein Schuft ist, hat das gefälligst Frau Lyn zu entscheiden!", fauchte sie dem Grüngerüsteten im militärischen Brustton des Tadels entgegen. Da! Nimm das! Es war gut, dass sie so angespannt war, denn sonst hätten ihr die Knie erbärmlich geschlottert!
Aber wenn dem - so schick gerüsteten! - Krieger ein paar Zahnräder in Bewegung gerieten, woher die Fremde Lyns Namen wusste... umso besser...


* (Lied: Shei - Seelentanz, zu finden auf Youtube)

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. November 2018, 12:57

Die ganze Situation schien sehr verfahren!
Darna versuchte, als sie noch Blickkontakt zu Leon hatte, mit einem deutlichen Blick zu dem Schwert und einem deutlichen Blick zu Verano eine Botschaft zu übermitteln. Schwert holen, Verano bringen? Leon nickte und machte sich bereit los zu rennen, sobald sich die Situation ergab.... nur war der Drache damit immernoch nicht abgelenkt und thronte über allem, wie ein aufmerksamer Adler, der jeden Moment auf seine Beute hinab schießen konnte. Sie hatte Leon von Dummheiten mit dem Drachen abgelenkt und in eine andere Richtung gelenkt und nun war Darna mit ihrer Dummheit schneller dran:

Die zwei Meter zur Naginata schaffte sie mit zwei Schritten, wobei sie kurz auf einem losen Stein wackelte, aber dann einen Fuß sichernd demonstrativ auf die Waffe stellte. Gezielt ließ sie sich nochmal in das Gefühl fallen, dass es um einen Streit mit Gernot ging und verlieh ihrer Stimme damit die nötige Wut und Schärfe, als sie Yran anbrüllte:
"HE!
Der Kopf des Gerüsteten ruckte herum. Das es jemand wagte ihn in seinem Wutrauch anzupöbeln!
„Hör auf, einen Mann, der schon im Sterben liegt, auch noch zusammen zu schlagen, Feigling!"
Feigling?!
Sie bereute das Wort in dem Moment, wo es raus geschossen kam - wie sie Gernot reizte, wusste sie und hatte sich vielleicht ein bisschen zu sehr in das Gefühl hinein gesteigert. Eigentlich wollte sie ihn nicht Feigling nennen. Aber er machte Veranos Körper kaputt, und den brauchte sie doch noch! Nicht auszudenken, wenn der Kerl Verano tötete uns sie ohne Flugmöglichkeit hier sitzen ließ!
Es hatte funktioniert! Seine wütende Aufmerksamkeit hatte sie erfolgreich auf sich gelenkt!
Ganz tolle Idee!
Sie hatte das böse 'F'-Wort gerade ausgesprochen, da machte der Kerl schon kehrt, grollte dabei tief in der Brust, was von seinem geflügelten Gefährten über ihm wie in einem Echo noch verstärkt wurde und ließ Verano an Ort und Stelle fallen. Der Körper sackte kraftlos hinter ihm zusammen. Der erste Schritt in Darnas Richtung war getan. In den Augenschlitzen der Rüstung funkelte etwas grün.

Was Darna nicht sah, aber sehr wohl Delilah hinter ihr; es wanden sich viele kleine Wurzeln zwischen den Felsen hervor und schon um einen von Darnas festen Stiefel. Der nächste Schritt würde sie straucheln lassen und sehr bald würde sie sich gar nicht mehr von der Stelle bewegen können.

Die Knappin bemerkte aber nichts davon, da sie ganz auf ihre Provokation konzentriert war. Der 'Feigling' kam viel zu schnell näher. Ihr Herz raste und der nächste verbale Pfeil lag schon auf der Sehne:
"Wenn er ein Schuft ist, hat das gefälligst Frau Lyn zu entscheiden!"
, fauchte sie dem Grün-Gerüsteten im militärischen Brustton des Tadels entgegen. Es war gut, dass sie so angespannt war, denn sonst hätten ihr die Knie erbärmlich geschlottert! So stand sie aber (ein wenig zu fest) sicher und mit gestrafften Schultern vor dem Drachenreiter, der den nächsten Schritt in ihre Richtung tat. Gleichzeitig schabte der Drache hinter ihm mit einem leisen Grummeln von seiner erhöhten Position und zeigte so seine ganze herrliche Gestalt. Sein Leib war etwa ein drittel größer als ein normales Pferd und seine Schwingen lagen eng an seinem kraftvollen Körper angelegt. Den Kopf zierten zwei lange dunkelbraune Hörner und mehrere kleinere Dornen. Die Fortsätze auf seiner Wirbelsäule schimmerten in einem etwas helleren Türkise. Sein Schwanz war ebenfalls mit gefährlichen Dornen besetzt, aber die proportional am hervorstechendste Waffe dieser Drachengattung, waren die wirklich langen scharfen Krallen, die mühelos einen Körper zerreißen könnten. Trotz der Angst einflößenden Gestalt hatte der Drache helle, intelligente Augen, die eine runde Pupille zierte.
Bild
Leon der gerade los gelaufen war und das Schwert ergriffen hatte, blieb abrupt stehen. Gewand 'schängelte' sich das geflügelte Monster zwischen den Felsen hinab um sich dann... auf Verano zu setzen.
Ein zischender Laut entwich dessen Brust und ein leises Stöhnen. Er lebte also noch. Der Drache wandte seinen Kopf Leon entgegen, der mit dem Schwert des Grafen (jetzigen Sitzkissens) da stand. Der Drache fauche laut und deutlich als Warnung, griff aber abermals nicht an.
Yran war derweil nur noch eine Armeslänge von Darna entfernt und sah auf sie herab. Die Haut um seine Augen war nun für sie sichtbar und deutlich dunkler als bei den meisten Menschen, die Darna so kannte. Außerdem funkelte die Iris so schön grün-metallisch, wie sie es ähnlich auch bei Fiddatan gesehen hatte. Leider war der Träger dieser echt faszinierenden Augen gerade nicht gut auf sie zu sprechen, packte sie an ihrem Kettenhemd, das dabei leise knirschte und Schob sie mit einem Arm ein Stück nach hinten. Instinktiv wollte sie einen Ausweichschritt machen, doch ihre Füße bewegten sich nicht. So hing sie halb nach hinten gekippt an seinem Arm und es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich an ihm fest zu halten. Dunkel erinnerte sich ihr Unterbewusstsein an die Felsenspitzen, die hinter ihr den Boden zierten und zu einer tödlichen Falle machten, bevor Yrans stimme grollend in ihr Bewusstsein drang:
„WAS weist DU von Lyn?“
Die Zahnräder malmten im Innern, dass konnte Darna in seinen Augen sehen.
Ja ... das war ne gute Idee gewesen... oder?
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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Delilah » Sonntag 2. Dezember 2018, 06:22

Ganz BLÖDE Idee!

Gerade noch schnupperte ein Drache an den beiden Jungfern, als wären sie das perfekte Frühstück und jetzt stampfte „Jorsans Diplomatin“ da draußen rum und beleidigte seinen kampferprobten Reiter?! Guter Plan! Toller Plan! … WENN MAN STERBEN WOLLTE!

Delilah brauchte einen Augenblick um die Situation zu verdauen, die sich ihr von dem Felsspalt aus bot: Wie Darna einen offensichtlich naturmagisch-begabten Drachenreiter der legendären, lang-verborgenen Stadt Drachma in Begleitung seines grünen Drachen als Feigling betitelte, und sich eben jener Drache Fiddatan als sein neues Drachenkissen erkor und Veranos stöhnenden Körper unter sich begrub. Leon wurde von dem Drachen Malagen angeknurrt, Chasin war nirgends zu sehen und Darna hing über lebensbedrohlich-spitzen Steindornen und war abhängig von der Gnade eines sehr erzürnten Drachenritters.

Jeder einzelne jener, die sie zu schützen sich vorgenommen hatte, war in akuter Lebensgefahr und Delilah war nicht begeistert. Sie würde nicht zulassen, dass ihren Freunden etwas passierte! Sie waren hier um Fiddatan seine Chance auf Vergebung zu schenken, um Darna und Leon ein besseres Schicksal zu schmieden, um zu lernen und vielleicht Bündnisse zu entwickeln! Nicht um sich hier die Köpfe einzuschlagen! Sie würde nicht zulassen, dass ein dummes Missverständnis alles kaputt machte und jemand an diesem kargen Ort darüber sein Leben verlor.

„HALT!“ Der Stein trug ihre klare Stimme weiter als gedacht und sie hallte von den Wänden wieder. Halt! Halt! Halt! Die junge Lichtmagierin war kurz selbst überrascht von der Sicherheit in ihrer Stimme. Die Entschlossenheit rann heiß durch ihre Adern und sie fühlte sich… gut! Ausgeglichen und befreit! So hatte sie sich in jener Nacht gefühlt, als Verano sie ein letztes Mal im Traum besucht hatte und eine Tür in ihrem Inneren öffnete. Und nun das Gefühl als Fiddatan ihre Magie in Einklang gebracht hatte…! Seitdem hatte sie schon den Kopf aus der geöffneten Tür hinaus gestreckt und sich umgesehen, aber nun war es an der Zeit bewusst den Schritt nach draußen zu tun und aus ihrem Versteck zu kommen. Ein Mädchen hatte sich hinter rissigem Geröll verborgen und doch trat nun eine junge Frau mit golden schimmernden Augen zwischen den Felsen hinaus in den eisigen Wind und spreizte die Flügel.

Delilahs blonde Locken flatterten, zusammengehalten von einem blauen Stirnband, im scharfen Wind, der auch an ihrer blauen Winterkleidung zerrte, die offensichtlich von jemandem genäht worden war, der sein Handwerk verstand. Ihre leeren Arme waren offen ausgestreckt, die Hände in dicke Handschuhe gehüllt, doch die Kälte kümmerte sie momentan nicht. Ihr war nicht kalt. Denn sie trug das Licht und die Wärme immer mit sich, und mit den Gaben mit denen sie von Lysanthor gesegnet worden war, brachte sie die Sonne an diesen kargen Ort. Angst kannte sie in diesem Moment nicht. In diesem Moment zweifelte sie nicht an sich, nicht an ihren Fähigkeiten, nicht an ihrer Zukunft. Das hier musste gut ausgehen. Ihre Magie durchfloss sie warm und vertraut und schenkte ihr ihre wahre Gestalt. Aus Licht geformte Flügel, zart wie die einer Libelle und doch gestaltet wie die eines Vogels erstrahlten auf ihrem Rücken und warfen ihre Farben und Funken auf den Boden unter ihr. Der lebensfeindliche Kampfplatz wurde in ein sanftes Leuchten eingehüllt.

„Wir sind NICHT hier um zu kämpfen!“ In ihrer Stimme stecke alle Autorität, die Delilah sich zusammensammeln konnte. Der golden schimmernde Blick der jungen Lichtmagi huschte über die Gestalten vor ihr, um sich ein Bild zu machen, um dann auf Darna liegen zu bleiben. Ein leicht enttäuschter Ausdruck schlich sich in ihre Augen, während der goldene Schimmer langsam verflog um der gewohnten rehbraunen Farbe Platz zu machen. Wie sollten sie später um Hilfe für Darna bitten, wenn sie SO einen ersten Eindruck machte? „Bitte. Bitte, hört uns zu.“ Ihre Stimme war zu ihrem normalen weichen Ton zurückgekehrt, aber eine gewisse Dringlichkeit befand sich doch darin. Sie blickte nun sowohl Yran als auch Malagen offen in die Augen, sie hatte nichts zu verbergen. Als sie weitersprach wandte sie sich jedoch Yran zu, denn er war es, der die Frage gestellt hatte, die sie nun beantworten wollte.

„Was wir wissen, ist dies:

Lyn ist Herrscherin über Drachma, der König Drachmas spricht durch sie. Vor langer, langer Zeit war sie die Schattenrose eines Silberdrachens… Fiddatan, dessen Aufgabe es war die Königin zu schützen.

Er versagte: die Königin und ihr ungeborenes Kind verschwanden.

Und er machte sich auf, fest entschlossen sie wiederzufinden und seinen Fehler allein wiedergutzumachen und ließ Lyn im Streit zurück. Sie gab für immer ihren Drachen her. Er zog in die Schlacht dahin und starb umsonst im fernen Land, der Auftrag unerfüllt. Seine wilde Rose blühte nicht mehr. Doch sein Geist fand nie Ruhe. Die Schuld und die Reue ließen ihn nicht gehen.

Und als ihm dann nach vielen Jahren ein Geistermagier seinen Körper anbot, im Tausch für seine Hilfe, nahm er den Vertrag an. Er beschützte unsere Heimat vor den Dunkelelfen, zerschlug eines ihrer Verstecke und hielt seinen Teil der Abmachung.

Und nun ist er hier, ein Geist im Körper eines Fremden, dessen letzter und größter Wunsch es ist, nach Drachma zurückzukehren und um Vergebung bitten zu können… Frieden finden zu können.
Schriftrolle Fuss
Er hat einen langen Weg und viele Prüfungen hinter sich gebracht, um wieder hierher zurückzufinden. Vielleicht wollt ihr ihn anhören, bevor ihr ihn verurteilt. Und vielleicht wollt ihr Lyn diese Entscheidung überlassen.“, endete der junge Mensch die Erzählung.
Sie hoffte niemandem auf den Drachenschwanz getreten zu sein und nicht zu sehr in Fiddatans Privatsphäre eingegriffen zu haben, dass sie seine Geschichte hier so erzählte. Aber die Wahrheit war hier gerade wichtig um Dinge für die beiden Wächter Drachmas, Yran und Malagen, aufzuklären. So jedenfalls sah die Lichtmagi das. Wahrheit war ein wichtiger Aspekt Lysanthors.

… trotzdem wollte Delilah erst einmal die Reaktionen abwarten und auf eine Entspannung der Situation hoffen, auf eine Darna außer Gefahrenweite, bevor sie von Dämonen-besessenen Knappen, diplomatischen Beziehungen und Körpern redete, die sie doch gerne unzermatscht wiederhaben wollten. Sie warf einen Blick zu Malagen und seinem „Sitzkissen“ und hoffte, das Fiddatan/Verano das ganze überstehen würde bis sie die Möglichkeit haben würde, ihn zu heilen. Hoffentlich würde sie dazu noch die Kraft haben!

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Re: Rundflug im Gebirge

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. Dezember 2018, 16:27

„HALT!“
Der Stein trug ihre klare Stimme weiter als gedacht und sie hallte von den Wänden wieder.
Halt! Halt! Halt! ...
Die junge Lichtmagierin war kurz selbst überrascht von der Sicherheit in ihrer Stimme. Yrans Kopf zuckte in die Richtung der erschallenden Wortes. Ein Mädchen hatte sich hinter rissigem Geröll verborgen und doch trat nun eine junge Frau mit golden schimmernden Augen zwischen den Felsen hinaus in den eisigen Wind und spreizte die Flügel ihrer Magie. Hatte sie bewusst die Magie in sich wach gerufen, oder war es ein Reflex auf die Bedrohung gewesen? War das wichtig? Sie wusste es nicht einmal selbst.
Darna konnte aus der niedrigen Positon von unten das Licht sehen, dass Delilahs Zauber auf sein Gesicht warf und wie seine Pupillen sich zu senkrechten Schlitzen zusammen zogen. Das Sonnenlicht das ihre Freundin abstrahlte, blendete ihn ein wenig, aber er behielt sie fest im Auge. Das Grün flammte regelrecht auf und er hielt in der Bewegung inne. Der Zauber wirkte, das fühlte auch die Knappin. Der Drachenritter hielt Darna in ihrer schrägen Position über den Felsen, sodass sie, wenn sie den Kopf in den Nacken legen konne alles beobachten konnte, nur halt auf dem Kopf stehend.
Delilahs blonde Locken flatterten im scharfen Wind. Ihre leeren Arme waren offen ausgestreckt. Angst kannte sie in diesem Moment nicht. In diesem Moment zweifelte sie nicht an sich, nicht an ihren Fähigkeiten, nicht an ihrer Zukunft. Das hier musste gut ausgehen!
Ihre Magie durchfloss sie warm und vertraut und schenkte ihr ihre magische Gestalt. Aus Licht geformte Flügel, zart wie die einer Libelle und doch gestaltet wie die eines Vogels erstrahlten auf ihrem Rücken und warfen ihre Farben und Funken auf den Boden unter ihr. Der lebensfeindliche Kampfplatz wurde in ein sanftes Leuchten eingehüllt und die langen Schatten der Dämmerung zogen sich tiefer in die Felsspalten zurück. Besonders Darna spürte die Magie auf sich wirken, wie ihr innerer 'Freund' sich tiefer in ihr zurück zog und dieses erhabene Gefühl von Frieden sich in ihr ausbreitete. Auch wenn ihre Position denkbar unbequem war, so gab es plötzlich keinen Grund mehr sich zu wehren.
„Wir sind NICHT hier um zu kämpfen!“
Wie wahr! Jetzt wollte hier niemand mehr kämpfen! Auch Yrans Arm entspannte sich und sackte mit seiner Last ein Stück dem Boden näher. Zu Darnas Glück ließ er sie aber nicht einfach fallen, sonstern hielt sie wie ein Stück Gepäck an seiner Seite, wärend er den Blick von dem goldhaarigen Mädchen nicht abwenden konnte. In Delilahs Stimme stecke alle Autorität, die sie sich zusammen sammeln konnte. Der Blick der jungen Lichtmagi huschte über die Gestalten vor ihr. Der goldene Schimmer verflog um der gewohnten rehbraunen Farbe Platz zu machen. Die junge Lichmagi hatte den Zauber noch nicht lange und erst einmal aktiviert. Er kostete sie viel Kraft und so konnte sie ihn auch nicht lange aufrecht erhalten. Sie könnte es, wenn sie sich auschließlich darauf konzentrieren würde, aber das hier war zu wichtig! Hier musste sie auch noch gleichzeititg reden und überzeugen. Wo die Magie aus ihren Augen schon verschwand, da erstahlte sie noch im Licht ihrer Flügel.
„Bitte. Bitte, hört uns zu.“
Ihre Stimme war zu ihrem normalen weichen Ton zurückgekehrt, aber eine gewisse Dringlichkeit befand sich doch darin. Sie blickte nun sowohl Yran als auch Malagen offen in die Augen, sie hatte nichts zu verbergen. Als sie weitersprach wandte sie sich jedoch Yran zu, denn er war es, der die Frage gestellt hatte, die sie nun beantworten wollte. Der Drachenritter sah sie unverwand an.
„Was wir wissen, ist dies: Lyn ist Herrscherin über Drachma, der König Drachmas spricht durch sie. Vor langer, langer Zeit war sie die Schattenrose eines Silberdrachens…"
Darna sah, Yrans Augen verengten sich erkennend bei dem Begriff Schattenrose und er hörte weiter aufmerksam zu.
"... Fiddatan, dessen Aufgabe es war die Königin zu schützen. Er versagte: die Königin und ihr ungeborenes Kind verschwanden. Und er machte sich auf, fest entschlossen sie wiederzufinden und seinen Fehler allein wiedergutzumachen und ließ Lyn im Streit zurück. Sie gab für immer ihren Drachen her. Er zog in die Schlacht dahin und starb umsonst im fernen Land, der Auftrag unerfüllt. Seine wilde Rose blühte nicht mehr. Doch sein Geist fand nie Ruhe. Die Schuld und die Reue ließen ihn nicht gehen. Und als ihm dann nach vielen Jahren ein Geistermagier seinen Körper anbot, im Tausch für seine Hilfe, nahm er den Vertrag an. Er beschützte unsere Heimat vor den Dunkelelfen, zerschlug eines ihrer Verstecke und hielt seinen Teil der Abmachung. Und nun ist er hier, ein Geist im Körper eines Fremden, dessen letzter und größter Wunsch es ist, nach Drachma zurückzukehren und um Vergebung bitten zu können… Frieden finden zu können. ... Er hat einen langen Weg und viele Prüfungen hinter sich gebracht, um wieder hierher zurückzufinden. Vielleicht wollt ihr ihn anhören, bevor ihr ihn verurteilt. Und vielleicht wollt ihr Lyn diese Entscheidung überlassen.“
, endete der junge Mensch die Erzählung. Die Wahrheit war hier gerade wichtig um Dinge für die beiden Wächter Drachmas, Yran und Malagen, aufzuklären. So jedenfalls sah die Lichtmagi das. Wahrheit war ein wichtiger Aspekt Lysanthors. Sie warf einen Blick zu Malagen und seinem „Sitzkissen“ und hoffte, das Fiddatan/Verano das ganze überstehen würde bis sie die Möglichkeit haben würde, ihn zu heilen. Hoffentlich würde sie dazu noch die Kraft haben, wenn ihr Zauber endete! Und das musste er bald, sonst wären ihre Reserven vollkommen erschöpft. Sie spürte es mit jedem Atemzug, aber die Zeit verging langsam in solchen Augenblicken. Jeder Herzschlag brachte etwas neues mit sich, neue Eindrücke, neue Erfahrungen.
Yran starrte sie an. Er schwieg viel subjektiv gefühlt viel zu lange und die Faust, an der Darna hing, zuckte zunehmend. Schon begann das Licht ihrer Flügel zu flackern und Yran schloss seine Augen. Die Faust ballte sich und die Glieder von Darnas Kettenhemd knirschten unter dem Druck seiner Hand. Er packte sie mit der anderen Hand an der Schulter, hob sie scheinbar mühelos an, stellte sie mit immernoch geschlossenen Lieder vor sich und wandte sich zur Seite. Ohne Delilah anzusehen sprach er:
„Ihr wisst Dinge, die mich glauben lassen, dass ihr die Wahrheit sprecht. Ich bin geneigt...“
Er trat einen Schritt rückwärts und lehnte sich an einen schrägen Stein, während gleichzeitig der Drache sich erhob, sich drehte und an Verano schnupperte.
„... euch weiter zuzuhören...“
Ein kleiner Moment Stille kehrte ein und er öffnete die Augen. Mit einem Kopfnicken wies er auf seine Naginata unter Darnas Fuß und bat sie damit, sie ihm zu geben. Die Wurzeln um ihre Füße lockerten sich, gaben die Waffe frei und sie konnte hinaus schlüpfen. Gleichzeitig behielt er jede ihrer Bewegungen genau im Auge. Malagen setzte sich nun wie eine große Katze neben den etwas platt wirkenden Grafenkörper und behielt Leon im Auge. Der stand mit dem Schwert seines Vaters da und legte es nun demonstrativ zur Seite. Malagen verfolgte seine Bewegungen und rückte dann ein Stück von Verano weg, so dann man nun theoretisch ihn erreichen konnte, ohne sich in seine Klauenreichweite zu begeben.
„...und ich würde gerne wissen wer ihr seid und was ihr hofft in Drachma zu finden.“
In diesem Moment begann Delilahs Zauber zu flackern. Sie musste ihn beenden, wenn sie noch ein wenig Magie zurück behalten wollte. Das Licht um sie erlosch und die Umgebung wirkte düsterer als zuvor. Yran sah Delilah wieder an und schien wohl ehrlich beeindruckt. Einen Moment nahm er sich zum Durchatmen Zeit. Ein Moment, in dem vielleicht der ein oder andere bangte, ob seine Wut zurück kehren würde, aber tat sie nicht. Er sah nur das Mädchen an, dass ihn verzaubert hatte.
„Du... du bist … besonders!“
Er klang wirklich ein bisschen irritiert. Dann schweifte sein Blick über die kleine Gemeinschaft und blieb an Leon hängen.
„Du ähnelst diesem da. ...“
Er wies mit dem Daumen auf Verano.
„Bist du mit ihm verwandt?“
„Ja. Mein Name ist Leon Milagros, der Zweite, Graf von Weißenfels zu Rugta....derzeit zu mindestens und ich hoffe den Leib meines Vaters wieder zu bekommen.“
Yran legte den Kopf schief.
„Interessante Wortwahl. Du sagst, du willst dein Leib deines Vaters. Jeder andere hätte vermutlich gesagt, dass er seinen Vater wieder haben will. Ich bin gespannt auf diese Geschichte. ...und du da hinten? Ich hör dich atmen.“
Chasin erhob sich zwischen den Felsen. Ein Rinnsal Blut lief aus ihrem Haar über ihre Wange. Bei der ungeplanten Landung musste sie sich wohl verletzt haben. Delilah wusste, dass Verletzungen bei Tha'Roon von selbst nicht so einfach heilten. Dafür bedurfte es Magie. Es gab also noch mehr zu tun. Die 2,11m Frau stützte sich gegen einen Felsen und nickte höflich, wobei ihr linkes Auge leicht zuckte. Die Narben darüber waren aber intakt.
„Ich bin Chasin Halona de Mondragil. Tochter des Nebels, Gesandte des Friedens und der Weisheit, Diplomatin der Tha'Roon. Ich hoffe in Drachma eine neue Heimat zu finden.“
Bisher schien der Dachenritter mit den Antworten recht zufrieden und sah nun zu Delilah und Darna.
Die schnelle Vorstellungsrunde konnte also weiter gehen. Die akute Bedrohung war abgewendet, sie lebten noch und konnten sich um ihre Verletzten kümmern. Am Ende, wenn die Knappin und die Licht-Novizin sich auch kurz vorgestellt haben würden, unterbrach Yran, bevor noch Fragen gestellt werden konnten:
„Ich bin Yran.“
Sein Drache erhob sich spreizte die Flügel und machte so gewaltig auf sich aufmerksam.
„...und das da ist Malagen, mein schnell beleidigter Drache, der mächtig Hunger hat. Keine Sorge, er frisst euch nicht. Ihr könnt euch inzwischen um euren Gefährten kümmern. Ich werde mich mit Lyn beraten, was weiter mit euch geschehen soll.“
Damit stand er auf, ging auf seinen Drachen zu, streichelte seine Nase und kletterte auf seinen Rücken. So aus der Nähe sah man jetzt auch gut den farblich passenden Sattel, den das legendenhafte Tier trug. Mit zwei heftig Wind verbreitenden Flügelschlägen erhob sich der Drache aus der Felsspalte. Ein größeres Exemplar hätte hier Schwierigkeiten gehabt. Kurz dachten alle vermutlich, er würde sie nun allein hier sitzen lassen, doch so geschah es nicht. Yran und Malagen erhoben sich nur ein Stück in die Lüfte und kreisten kurz über der Spalte. Dann landete der Drache auch schon wieder auf seinem Nahen Gipfel und blieb dort mit seinem Reiter sitzen. Sie wurden aus der Ferne beobachtet, aber so hatten sie auch noch einmal die Möglichkeit sich allein zu unterhalten.
Chasin ging mehr oder weniger kontrolliert an Ort und Stelle wo sie stand in die Knie und lehnte sich an den nächsten Felsen. Sie hielt sich den Kopf, aber von selbst hörte die Blutung nicht auf. Leon sah zwischen ihr und Verano hin und her.
„Delilah, bitte kümmer dich um Fiddatan. Du kennst ihn schon besser. Ich schau nach Chasin und komm dann dazu.“
Schon kletterte er über zwei Felsen und kniete sich neben der Tha'Roon hin. Delilah kraxelte zu Verano und untersuchte ihn. Wie befürchtet hatte sie bei der Masse an Verletzungen wenig Zeit und so wirkte sie ihren Fluss des Lichts um erst einmal die gröbsten Schäden zu stabilisieren. Komplett heilen konnte sie ihn nicht, nicht mal ansatzweise, denn er schwebte tatsächlich schon sehr nah an der Grenze zum Tod. Viele Rippen waren gebrochen, eine steckte in der Lunge, eine in der Leber. Der Herzbeutel hatte einen Riss und lief langsam aber sicher mit Blut voll und einige andere Muskeln waren gerissen oder gequetscht. Delilah pumpte so viel Energie von sich in den ohnmächtigen Körper, wie sie es gerade so verantworten konnte. Sie spürte ihre Grenze nahen, da erschien Leon an ihrer Seite und legte seine Hand über ihre. Seine Wärme floss durch ihre Finger und sie konnte aufatmen. Er half zu heilen, was noch Lebensbedrohlich war und sie lenkte seine Kraft, aber auch seine Mächte waren begrenzt. Erschöpft, müde, ausgelaugt sackten dann beide nach hinten und nun hatte Darna einen Haufen hilfsbedürftiger Freunde um sich. Hilfsbedürftig, aber wenigstens am Leben. Zumindest noch eine Weile, denn der eisige Wind hier oben im Gebirge, drang in jede Ritze, nutzte jedes Stück frei Haut um schmerzhaft hinein zu beißen und würde sie über kurz oder lang einfach erfrieren lassen. Chasin war leider keine große Hilfe, aber sie kam nach einer Weile zu den anderen und legte sich zu Verano um ihn warm zu halten. Die verdrehten Gliedmaßen des Grafen prophezeiten, dass es noch einige Zeit dauern könnte, bis er wieder auf den Beinen war. Aber was war mit seinem „Wirt“ dem Drachengeist? Delilah und Leon hatten den Körper geheilt, aber der Drachengeist schien einfach eingeschlafen zu sein. Die Präsenz war noch da, aber inaktiv. Noch mehr Energie konnten beide aber nicht ausgeben um das intensiver zu untersuchen. Das einzige, was vielleicht Darna (da sie sich nicht auf die Wunden konzentrierte wie die Heiler, sondern mehr das Allgemeinbild im Auge behielt) nach genauer Betrachtung auffiel war, das Veranos Haut, an den Stellen, wo kein Blut war, schimmerte. Ein Schimmer, wie von ...Sternenstaub?... oder Feenstaub? ...Ein paranoider Geist könnte sich fragen, ob sie das alles hier vielleicht nur träumte. Vielleicht lagen sie ja noch immer im Feenkreis und hatten ihn nie verlassen? Nein, das war zu unwahrscheinlich, oder? Und was hatte Verano gesagt? Drachen und Feen hatten seit je her ein ...intensives Verhältnis zueinander. Vielleicht waren sie sich ja ähnlicher als man dachte und die Magie-formen ja gar nicht so unterschiedlich. Was wusste sie schon davon?! Aber Spekulationen hielten das Hirn warm. Muskeln hielten sich aber nur durch Bewegung warm und leider war dazu gerade niemand außer ihr fähig. Wie als wolle das Schicksal noch einen drauf setzen, zog sich auch langsam der Himmel zu und dunkle Wolken verdunkelten den Himmel. So kam die Nacht noch schneller und sehr bald konnte man von dem Gipfel auf dem Yran thronte nichts mehr sehen. Ob sie sie allein gelassen hatten? Vergessen und zum Sterben zurück gelassen zu werden, war sicher kein heroischer Tod, so wie man sich es als Ritter wünschte.
Darna tat alles um diese naheliegenden düsteren Gedanken fern zu halten. Wenn ein unterkühlter Geist auch noch aufgab, dann war das Ende gewiss. Also mussten sie alle nah zusammen rücken. Ein kleines Feuer wäre schön gewesen, aber außer den Resten der magischen Wurzeln war hier nichts zu finden was man verbrennen hätte können. Es war zum verzweifeln und Leon und Delilah wurden schnell träge. Chasin hielt sie wach und befahl ihnen immer wieder wach zu bleiben. Verano wurde zwischen ihnen warm gehalten und stöhnte nur ab und an leise unter den Schmerzen, die er haben musste. Zum Glück schlief er fest und ohnmächtig, sonst hätten auch noch seine Schreie die schnell herauf ziehende Nacht grausig untermalt. Alle pressten sich zusammen und warteten auf...
Schnee!
Na toll, es fing an zu schneien. Kleine Eiskristalle mischten sich unter den gruselig heulenden Wind, der in den Spalten der Berge sang und langsam zu einem regelrechten Sturm anwuchs. Fremde Laute drangen an ihre Ohren und dann waren da plötzlich langsame Flügelschläge in der Dunkelheit zu hören. Dann folgte ein Donnern und die Erde erzitterte. Chasin entwich ein kleiner Schrei. Fast im gleichen Moment klatschte eine Strickleiter an die Felsenwand hinter ihnen und rollte sich klappernd über dem Boden aus. Darna sah ihn zuerst.
Eine gewaltige Gestalt kam die Leiter hinab und dann auf sie zu. Mit jedem Schritt wurde der Schatten größer, bis sie schon glaubte einem anderen Fabelwesen zu begegnen. Er nahm den Helm ab. Ein Kristall in der Hand des Fremden flammte blau leuchtend auf und sie starrte in das Gesicht eines Eisriesen... oder so was. 'So kalt wie Eis' war eine gute Beschreibung bei diesem Mann. Er schien dieses Element verinnerlicht zu haben, denn am auffallendsten waren seine Eisblauen senkrecht geschlitzten Augen. Das Gesicht wirkte hart und Kantig, wie in Eis gemeißelt. Seine Haut war so blass, das sie fast weiß schimmerte und sein Haar war heller als der Schnee, mit leicht bläulichen Schimmer. Er war hoch gewachsen, mehr als zwei Schritt (2,20m) und kräftig gebaut und wirkte wie eine Gestalt aus seinem Märchen – wie ein Eisriese, aber die gab es ja nicht. Seine Lippen öffneten sich und er schrie gegen den Wind an:
„ICH BIN TARMAS.“
Er streckte Darna die Hand entgegen, die sie reflexartig ergriff.
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„PLAU'REN UND ICH, WIR BRINGEN EUCH HIER WEG. HILF MIR, WENN DU KANNST!“
Schon begann er die Decken zu lösen, die sie um sich geschlungen hatten und wies mit einer Hand die Strickleiter hinauf.
„ES IST NUR EIN KLEINES STÜCK.“
Darnas Blick wanderte die Leiter hinauf und im Schneesturm flackernden Licht des Kristalls erkannte sie kurz einen gewaltigen Leib, der breitbeinig über ihrer Felsspalte stand. Ein Bein konnte sie recht gut erkennen und die Pranke daran, die allein schon größer war als eine Kutsche. Die Schuppen des Drachen schimmerten in der Dunkelheit blau, aber so genau konnte sie das noch nicht sagen. Es könnte auch an dem seltsamen Licht liegen.
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Unter dem Bauch des gewaltigen Drachen hing eine kleine Hütte, dessen Tür offen stand und in die die Strickleiter hinein führte. Delilah zitterte an ihrer Seite und Leon hob müde den Blick. Chasin starrte mit weit aufgerissenen Augen nach oben und man sah gut ihr 'falsches' Auge. Der gerüstete Mann, der sich als Tarmas vorgestellt hatte, musterte kurz die kleine Gruppe und zog dann scheinbar wahllos die erste Person aus dem Knäuel. Er hatte Chasin erwischt und hielt sie einen Moment fest im Arm. Ein kurzer erstaunter Ausdruck huschte über das Gesicht der Tha'Roon die wohl zum ersten Mal in ihrem Leben zu einem Mann aufschauen musste. Dann hörte man seine harte Stimme:
„HALT DICH FEST!“
, was Chasin tat. Sie klammerte sich mit Armen und Beinen an ihn und sogleich begann der erste Aufstieg, die im Wind schwankende Leiter hinauf. Die Felswand stabilisierte das ganze nur spärlich. Den leuchtenden Kristall hatte der Mann hier gelassen, so dass sie zusehen konnten. Es dauerte auch nicht lange, da kam er auch schon wieder runter und beugte sich über sie.
„WER ALS NÄCHSTES?“
Das Heulen des Windes übertönte jeden kleineren Laut und man konnte durch Dunkelheit und Schnee kaum zwei Schritt weit sehen. In Darnas Blut rauschte das Adrenalin und sie traute sich vielleicht sogar zu, Delilah zu tragen, oder beim Aufstieg wenigstens zu helfen. Leon würde von Tarmas Hilfe brauchen, er war zu schwer für Darna und Verano? Der war schwer verletzt und müsste man irgendwie festbinden. Wenigstens hatten sie nun tatkräftige Hilfe.

((ooc: könnt gern selbst ein bisschen beschreiben ;-))

Wie durch ein Wunder stürzte niemand ab! Niemand brach sich den Hals, oder rutschte noch im letzten Moment von den vom Schnee glitschigen Sprossen der frei schwingenden Leiter. Sogar ihre Habseligkeiten holte dieser Tarmas und stopfte alles zusammen in die kleine Hütte unter dem Bauch des Drachen. Völlig erschöpft und durchgefroren landeten sie doch alle sicher in diesem merkwürdigen Konstrukt, das schon bessere Tage gesehen hatte. Eine Seite wirkte sogar richtig morsch und es waren grob Lederriemen um alles mögliche geschlungen worden, was so aussah, als würde es im nächsten Moment zerfallen. Kurz bevor sich der Drache in die Luft erhob, hörte man noch eine weibliche Stimme im Wind:
„FESTHALTEN!“
Tarmas war mit bei ihnen und hielt Verano zwischen sich und der Wand und Darna an ihrer Kleidung fest. Darna hielt Chasin zwischen sich und der Wand und Delilah an der Kleidung fest. So bildeten sie eine Kette und als ein Ruck durch die Hütte ging, fielen sie nicht alle bunt durcheinander. Das Holz knirschte, irgendetwas brach und Wind zog eisig durch die Ritzen. Doch es war besser, als still einzuschlafen. Der Wind heulte und dann...
...wurde es mit einem Mal still. Nur ein leises Rauschen war noch zu hören und durch den Spalt, der vor Delilahs und Darnas Gesicht in der Wand war, konnten sie den sternenklaren Nachthimmel sehen und unter sich ein Meer aus dunklen Wolken.
Sie flogen über den Wolken und die Stille der Unendlichkeit über ihnen war zum greifen nah.

(Delilah und Darna weiter bei: Der Drachenzahn und seine ersten Gäste)
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