Am Marktplatz

Dutzende kleiner Stände sind hier zu finden, die mit bunten Markisen abgedeckt sind, um Ware und Händler vor der Hitze zu schützen. Auf dem Platz findet sich außerdem ein großer Brunnen, aus dem die Kamele und durstigen Wanderer trinken.
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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 19. Oktober 2008, 18:09

<b>Komme mit Sithal von -> Wohnviertel -> Eine Unterkunft bei Orthos</b>

Es war früher Abend, als Sithal beschloss Guardil aufzusuchen.
Sie verließ das Haus von Orthos, aber sogleich war eine beklemmende Unruhe spürbar. Wie ein Nebel legte sich eine Stille auf die Straßen, Dächer und Gärten der Stadt, die nur der Auftakt zu etwas Größerem sein konnte.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Auf dem Marktplatz wurde sie schlauer. Es waren erstaunlich wenig Menschen unterwegs, und die, die es waren, drängten sich irgendwo gegen eine Hauswand und hielten stockend den Atem an. Wieso? Nun, wer einen Blick auf die Mitte des Platzes werfen würde, dem blieben die ca. zwei Dutzend in Kriegsrüstungen gehüllten Personen nicht unbemerkt. Schwarz glänzendes Metall spiegelte das restliche Tageslicht wieder, grimmige Gesichter waren unter den Helmen zu erkennen.
Dunkelelfische Gesichter und Orks.
Ein unangenehmer Geruch lag in der Luft, eine Mischung aus Schmieröl, Schweiß und Blut. Das Blut stammte von jenen Menschen, die regungslos auf den Boden lagen. Auf einen Blick konnte man vier Stück erkennen.
Die Krieger rührten sich nicht, als wenn sie auf einen Befehl warten würden. Aber auf welchen?
Was ging hier eigentlich vor?
Wenn Sithal Antworten erhalten möchte ohne sich großartig in Gefahr zu bringen, dann würde sie sich wohl jemanden suchen müssen, der mehr wusste. Ob die wenigen Menschen, die hastig versuchten vom Marktplatz zu verschwinden oder vor Schock zusammengesunken auf dem Boden saßen, vielleicht Antworten bringen würden?
Ganz sicher wäre es ratsamer einen von ihnen anzusprechen als jemanden vom dunklen Volk selbst.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Sithal » Donnerstag 23. Oktober 2008, 10:45

Es gefiel Sithal weiß Gott nicht, was sie sah, als sie sich dem Marktplatz näherte. Verängstigte Menschen, bewaffnete Krieger, Tote, oder zumindest annähernd Tote, auf dem Boden. Was um Himmels Willen war passiert?! Es stank, soviel wusste sie schon, bevor der Platz in Sichtweite gewesen war, und es war gespenstisch ruhig. War es die Ruhe vor dem Sturm oder war der Sturm schon über die Stadt hinüber gefegt und jetzt war nichts mehr da, was Geräusche von sich geben konnte? Sie tendierte zu letzterem, denn die Krieger, die unübersehbar in der Mitte des Platzes standen, waren keine Menschen – es waren Orks, Dunkelelfen, ein krasser Gegensatz, denn Dunkelelfen waren wunderschön, und Orks ... nun ja, hässlich. Ziemlich hässlich. Sithal mochte dergleichen nicht. Zwar hatte sie noch nie Probleme mit Morgerianern gehabt, es war nicht so, dass sie sie aus Blut hasste, aber erstens waren sie keine Menschen und zweitens war es sicher nicht gerade angenehm, unter ihrer Herrschaft zu leben ... und die schienen sie gerade an sich zu reißen.
Jetzt war es aber an der Zeit, rauszufinden, was eigentlich passiert war. Sie würde einen von den verängstigten Menschen fragen müssen, denn die Krieger konnte sie schlecht fragen. Zwar hatte sie wie schon gesagt keine Probleme mit ihnen, aber das wussten die ja nicht. Einige Augenblicke später würde sie dann wahrscheinlich zu den Toten oder annähernd Toten auf dem Boden gehören, und darauf wollte sie es nicht ankommen lassen.
Also musste sie einen Menschen fragen. Vorsichtig und unauffällig, so wie sie es gewohnt war, schlich sie an der Wand entlang, bis sie auf den erstbesten Bürger traf.
„Könnt Ihr mir sagen, was hier passiert ist?“, fragte sie, den Blick auf die Krieger gerichtet, die immer noch regungslos auf der Mitte des Markts standen.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. November 2008, 12:08

Es war wahrlich fraglich, wie weit die Übernahme des dunklen Volks auf Sarma schon fortgeschritten war, ob überhaupt schon der Palast eingenommen war oder ob noch Widerstand geleistet wurde. Hin und wieder hörte man einen Schrei in weiter Ferne, dann legte sich wieder gespenstische Stille über die sonst so belebte Stadt.
Es war anzunehmen, dass die Eindringlinge vom Meer aus kamen, aber gab es überhaupt so viele Schiffe um ein so großes Kontingent, dass gegen die Sarmaern vorgehen konnte, mit sich zu führen?
Als Sithal jenen verängstigten Bürger Sarmas –ein in typisch sarmaischer Kleidung gewandter, älterer Mann, der sicherlich der unteren Bevölkerungsschicht angehörte- erschrak dieser beinahe zu Tode, zumal Sithal sich fast lautlos angeschlichen hatte.
Seine glasigen Augen waren weit geöffnet und in ihnen war der Schrecken wiederzuerkennen, den er selbst gesehen hatte. „Bitte, nicht!“ Er machte Anstalten einfach wegzurennen, doch dann warf er den Kriegern einen erneuten Blick zu und entschied sich anders. Anscheinend wollte er nicht auffallen, weder durch Geräusche, noch durch Bewegung.
„Das dunkle Volk greift an!“ Seine Stimme zitterte leicht, ansonsten war sie aber gedämpft. „Schiffe mit schwarzem Segel vom Hafen aus, riesige Armeen aus der Wüste! Sie haben den Palast niedergeworfen, alles ging so schnell…“ Er schluchzte und schlug die schmutzigen Hände vor das Gesicht. Dann nahm er sie wieder runter und sah Sithal eindringlich an. „Ihr seid jung und gesund, versucht zu fliehen! Keiner, der genug Grips im Kopf hat, möchte unter solch einer Herrschaft leben… tut es, bevor es zu spät ist!“
Dann begann er wieder zu Schluchzen und sein Rücken krümmte sich vor Kummer, schließlich sank er zusammen und blieb auf dem Boden liegen, immer noch vom Schrecken durchschüttelt.
Seine Worte klangen alles andere als beruhigend… sollte die gesamte Stadt etwa schon eingenommen sein? Gab es keinen Widerstand, der sich gegen die dunklen Truppen aufgelehnt hatte? Aber die wichtigste aller Fragen war ja wohl, ob eine Flucht ratsam, und wenn ja, nicht schon zu spät war.
Es gab verschiedene Möglichkeiten, was jetzt zu tun sei: Sithal könnte zurück zu Orthos gehen und abwarten, was in der Stadt geschah. Oder sie könnte ihren ursprünglichen Plan nachgehen, obwohl fraglich war, ob sie jetzt überhaupt noch jemanden fand, der bereit war Auskunft zu geben. Oder sie könnte sich ein Bild dessen machen, was mit der Stadt los war.
Ob der Hafen vielleicht der richtige Ausgangspunkt war? Zumindest würde dort mehr von dem Grund des Übels zu sehen sein, als hier.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Sithal » Montag 10. November 2008, 19:25

Dass sich der arme Mann, den Sithal fragte, fast zu Tode erschrak, das hatte sie nicht gewollt. "Entschuldigt, ich wollte Euch nicht erschrecken, das war nicht meine Absicht.", beteuerte sie leise. Dann bekam sie die Antwort auf ihre Frage nach dem, was hier vorgefallen war ... und ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Dunkle Armee war in Sarma eingefallen und hatte die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung könnte einem jetzt also das Leben kosten. Der Mann flehte sie geradezu darum an, dass sie doch fliehen solle. Sithal zögerte, verzichtete dann aber auch eine Antwort. Sie war sich noch nicht im Klaren über die Situation, ob eine Flucht überhaupt noch möglich war. Sie musste sich ein Bild verschaffen und konnte keineswegs nur still dasitzen und nichts tun, das war gar nicht ihre Art. Sie könnte zum Hafen gehen, vielleicht fanden sich dort Ecken, die nicht mit Argusaugen bewacht wurden, und ein paar redewillige Leute, die ihr mehr sagen konnte.
Doch dann kamen ihr Zweifel. Sollte sie nicht erst nach Orthos sehen? Nicht das er auch schon in der Gewalt der Angreifer gefallen war. Wer weiß, was sie mit einem alten, blinden Mann anstellen würden. „Sagt ...“, wollte sie sich wieder an den Mann wenden, als dieser in sich zusammen sank und auf dem Boden liegen blieb.
„Verdammt!“, fluchte sie leise, „Das sowas immer mir passieren muss!“ Dabei wurde ihr bewusst, da <i>das hier</i> nicht nur ihr, sondern vielen anderen Menschen gerade ebenso passierte. Alle waren Bewohner dieser Stadt, die nun in die Hände der dämonischen Völker zu fallen schien. <b>Hat diese Stadt denn keine ausgebildete Armee?</b>, fragte sie sich wütend. Auf so etwas musste man doch vorbereitet sein, gerade in einer Stadt wie Sarma, in der ja nicht gerade wenige reiche Kaufleute lebten. Trotzdem wurde ihr nicht ganz klar, warum es die Morgerianer gerade auf Sarma abgesehen hatten, denn außer den vielen Kaufleuten und wahrscheinlich vielen Sklaven war hier doch strategisch nichts zu holen, in dieser Stadt mitten in der Wüste, mitten im Meer.

Nun, jetzt ging es erst einmal darum, herauszufinden, wie schlimm es um die Stadt wirklich Stand. Ihr Gastgeber musste warten, denn, so Leid es ihr auch tat, ihr Leben ging erst einmal vor. Wenn es um die reichen Bürger so stand, dass Al Assin sie bei Erfüllung ihres Auftrags nicht mehr bezahlen könnte, dann lohnte es sich natürlich nicht sonderlich, hier zu bleiben, aber wenn eine Flucht über das Meer nicht mehr möglich war (auch in dem Fall würde sie nochmal zu Orthos' Anwesen zurückkehren müssen, denn ihr ganzen Hab & Gut war ja noch dort), dann würde sie wohl notgedrungen hier verharren müssen, bis die Krieger die Stadt wieder verließen ... denn durch die Wüste würde sie sich nicht schlagen, dass würde ihren sicheren Tod bedeuten.
Ihr Plan war, nun zum Hafen zu „gehen“ und die Situation abzuwägen, also versuchte sie, sich heimlich, still und leise und unbemerkt von den Wachen in der Mitte des Platzes vom Marktplatz zu stehlen.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 11. Dezember 2008, 20:17

Sithals Idee war nicht gerade die Ungefährlichste, aber sicherlich die Informativste, wenn sie sich denn einen Überblick verschaffen wollte.
Der Marktplatz war vielleicht zuerst die größte Hürde, denn Sithal musste direkt auf die andere Seite gelangen um sich dem Hafen annähern zu können. Die kleinen Seitengassen waren wie ausgestorben, selbst das Bettelvolk hatte sich irgendwohin verkrümelt und blieb ungesehen.
Zickzack, immer wieder eine andere Abkürzung nehmend, schaffte sie es den Marktplatz zu umrunden und sich von diesem zu entfernen. In einer kleinen Gasse, in die sie einbog, traf sie allerdings keine Leere vor, sondern eine schlanke Gestalt, die an einer Hauswand lehnte. Keuchend und leicht gekrümmt versuchte sie sich vorwärts zu bewegen, ging ein paar Schritte, geriet dann wieder ins Taumeln und musste sich an der Wand abstützen.
Es war eine Frau, vielleicht hatte sie gerade zwanzig Sommer gesehen, und ihr dunkelbraunes, lockiges Haar war durcheinander. Sie sah auf, als Sithal um die Ecke gebogen kam, und auf ihrem Gesicht war verwischte Schminke und Tränen zu sehen, die feuchte Rinnsale über den Wangen hinterlassen hatten.
Sie hielt sich die Hüfte und ihre Kleidung –dessen Oberteil recht viel von ihrem Dekolletee frei gab- war verrutscht und teilweise zerschlissen. Auf ihren Zügen lag der Schrecken, als sie die andere Frau sah. „Verschwindet, schnell! Er ist hier irgendwo, er hat mich… er will mich…“ Sie schluchzte, zuckte ab jäh zusammen, als man Schritte aus einen der Häuser vernahm. Angstvoll starrte sie auf eine angelehnte Tür und begann zu zittern.
Kurze Zeit später trat eine hochgewachsene Gestalt in schwarzer Rüstung aus dieser heraus und fixierte aus beinahe schwarzen Augen das geschundene Weib, das zur Salzsäule erstarrt war. Seine dunkle Haut, die schneeweißen Haare und die spitzen Ohren, die aus jenen herausstachen, machten ihn zum Dunkelelfen erkenntlich.
Seine ganze Konzentration lag auf dieser Frau, anscheinend hatte er Sithal noch nicht gesehen. „Wieso läufst du denn Weg, Helen? Weißt du nicht, dass du dir deine Wunde damit noch mehr aufreißt?“ Er überquerte den kleinen Abstand zwischen ihnen geschwind und berührte die Frau beinahe zärtlich an der Wange. „Ihr Menschlein seid so dumm, so naiv…“
Der Dunkelelf hatte Sithal immer noch nicht gesehen, und wenn sie sich geschickt anstellte, würde sie auch unbemerkt wieder entkommen können.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Sithal » Freitag 12. Dezember 2008, 18:17

Es war leichter, den Marktplatz unbemerkt zu verlassen, als sie gedacht hatte, denn die Stadt war wie leergefegt, als wären die Dunklen Truppen mit einem großen Sack durch die Straßen gegangen und hätten alles Lebendige eingesackt. Nicht einmal Eidechsen oder andere Tiere, die sich normalerweise hier draußen herumtrieben, ließen sich blicken.
In gewohnter Manier, nicht unbedingt den kürzesten Weg zu nehmen, aber auch keine langen Umwege zu machen, gelangte sie langsam aber sicher auf die andere Seite des Marktplatzes. Und immer noch war kein Lebenszeichen zu sehen oder zu hören. Wenn hier jemand war, dann saß er in einem der alten Häuser und spähte bestenfalls aus dem Fenster, wenn er sich nicht komplett verängstigt in der hintersten, dunkelsten Ecke verkrochen hatte. Warum um aller Welt war sie nach Sarma gekommen? Warum war sie nicht in Pelgar oder Andunie geblieben?! Aber ... wer sagte, dass nicht auch diese Städte, die sie in den Jahren ihrer Tätigkeit als Spionin ebenso lieb gewonnen hatte wie Sarma, schon längst von der Armee überrollt worden war? Was, wenn während ihrer mehrtägigen Überfahrt eine der beiden Städte schon angegriffen worden war? Aber sie konnte sich nicht vorstellen, das Pelgar gefallen war. Pelgar stellte sie sich immer nahezu unbesiegbar vor. Und Andunie ... Andunie war einfach eine wunderschöne Stadt, sie durfte einfach nicht unter die Herrschaft der Dunklen Armee fallen. Wahrscheinlich machte sie sich zu viele Gedanken, aber sie war noch nie in solch einer Situation gewesen und darauf vorbereitet gewesen war sie auch nicht.
Da sonst nirgendwo jemand zu sehen war, musste Sithal sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien, als sie hinter einer Ecke plötzlich auf eine junge Frau traf. Zwar versuchte sie, sich schnell wieder im Schatten „unsichtbar“ zu machen, aber die Frau hatte sie bemerkt. <i>„Verschwindet, schnell! Er ist hier irgendwo, er hat mich… er will mich…“ </i>, schluchzte sie, und klang Mitleid erregend. Sithal kam gerade noch dazu, die Frau zu mustern und sich ihre Gedanken dazu zu machen, als auch schon der Verfolger erschien.

<b>Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!!!</b>, waren ihre ersten Gedanken. <b>Ein Dunkelelf!</b> Ja, unübersehbar ein Dunkelelf, dieser Mann mit der dunklen Haut und den leuchtendweißen Haaren. Automatisch presste sie sich an die Wand und reduzierte ihre Atmung auf das nötigste. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf, damit das Tuch, in das sie nach wie vor eingehüllt war, ihr tiefer ins Gesicht fiel. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die zwei Gestalten. <i>„Wieso läufst du denn Weg, Helen? Weißt du nicht, dass du dir deine Wunde damit noch mehr aufreißt?</i>, meinte der Dunkelelf zu der Frau, deren Name anscheinend Helen war und deren Zustand verriet, was er vorgehabt hatte und es vermutlich immer noch vorhatte ... es erfüllte Sithal mit Abscheu. Es gab viele Dinge, die sie wütend machten, und misshandelte Frauen gehörten definitiv dazu. Sie fand es äußerst widerwärtig, wie die meisten Männer – anscheinend nicht nur die Menschenmänner – mit (ihren) Frauen umgingen. Schienen zu glauben, sie konnten mit ihnen machen, was sie wollten, nur weil sie das scheinbar schwächere Geschlecht waren. Aus diesem Grund bewunderte sie die Amazonen, die nahezu ohne Männer lebten. Sie waren ein gutes Beispiel dafür, dass Frauen auch ohne die ach so starken Männer zurecht kamen.
Anscheinend hatte der Dunkelelf sie immer noch nicht bemerkt, er schien nur Augen für die arme Frau zu haben. Sithal hatte nun die Möglichkeit, sich aus dem Staub zu machen. Andererseits konnte sie nicht einfach zusehen, wie dieses Schwein sich an der Frau verging. Eigentlich war sie stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht, aber bei dieser Sache konnte sie einfach nicht wegsehen. Langsam wanderten ihre Finger zu ihrem Gürtel. Sie wollte nach ihrem Degen greifen ... aber den hatte sie ja nicht dabei. Außerdem – bei der Rüstung, die der Elf trug, hätte sie genauso gut mit einem Zahnstocher auf ihn losgehen können. Glücklicherweise hatte sie wenigstens ihre Dolche dabei. Vorsichtig zog sie zwei aus ihrem Gürtel, behielt eins in ihrer linken Hand. Die rechte hob sie in eine Höhe, aus der sie es werfen konnte. Sie versuchte zu zielen. Die Rüstung schien undurchdringlich für ihren Dolch, also würde sie versuchen, den Hals zu treffen. Sie wusste – wenn sie jetzt nicht traf, dann hatte ihr letztes Stündlein geschlagen, und das der jungen Frau ebenfalls. Aber diese hätte sowieso sehr zu leiden und ob Sithal die Stadt lebend verlassen könnte, das stand auch in den Sternen.
In Gedanken sandte sie noch ein Stoßgebet an Manthala ... dann warf sie, all ihre Wut auf den abscheulichen Dunkelelf bündelte sie und hoffte, sie würde treffen.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 17. Dezember 2008, 11:36

Der Dunkelelf beugte sich etwas zu der Menschenfrau herab, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Er roch nach Unheil.
Blitzschnell zog der Krieger seinen schon blutigen Dolch aus der Gürtelscheide und hielt ihn ihr vor der Nase. „Es ist dein Blut, was du unnütz vergossen hast. Hättest du auf mich gehört, wäre es nicht zu diesem kleinen Missgeschick gekommen.“ Seine Stimme klang düster und jede ausgesprochene Silbe beinhaltete boshaftes Vergnügen und Lüge gleichermaßen. Seine andere Hand legte sich auf ihren Oberschenkel, woraufhin die Frau ein Wimmern von sich gab; Man sah, dass an jener Stelle der Stoff zerrissen und mit Blut getränkt war. „Siehst du, wir hätten das alles auch ohne so viel Blutvergießen hinter uns bringen können, aber du wolltest es ja so.“
Mit einer ebenso schnellen Bewegung hatte er die Hand wieder erhoben und schlug der Frau hart ins Gesicht. Ihr Hinterkopf schlug gegen die Außenmauer des Hauses und sie stöhnte benommen. Allerdings währte ihre Benommenheit nicht sehr lange, denn sie wandte den Kopf wieder in seine Richtung und spuckte ihm ins Gesicht.
Damit hatte der Dunkelelf nicht gerechnet, er wandte den Kopf angeekelt ab. Leider in jenem Moment, als Sithal den Dolch warf. Aber ihr Wurf blieb dennoch nicht ohne Folgen, denn das Messer visierte noch seinen Hals an, bohrte sich allerdings nicht direkt in die Kehle sondern seitlich davon, in die Halsbeuge. Es war abzusehen, dass die Wunde nicht tödlich war, aber sie ließ den Dunkelelfen zurück taumeln und erschrocken keuchen.
Sein Opfer, die misshandelte Frau, nutzte die Gelegenheit sofort und rannte los – in Sithals Richtung. Die Schmerzen im Bein konnte sie noch gut ignorieren, aber nicht mehr lange, denn sie spürte wie ihr schwindelig wurde, weil sie so viel Blut verloren hatte.
Wortlos griff sie nach Sithals Arm, als sie bei ihrer fremden Retterin angekommen war und zog sie mit sich. „Kommt schnell! Ich weiß, wohin!“
Und so rannte sie mit wehendem Rock weiter, darauf hoffend, dass sie es schaffen würden.
Allerdings hörten sie hinter sich einen Fluch auf einer düsteren Sprache. Der Dunkelelf würde sie nicht einfach so entkommen lassen.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Sithal » Samstag 20. Dezember 2008, 15:08

Die Abscheu Sithals auf diesen frauenfeindlichen Dunkelelfen wuchs mit jeder seiner Bewegung. Warum suchte er sich nicht eine Frau aus seinem Volk? Weil diese sich stärker wehren würden? Aber auch diese war nicht wehrlos und das war es, was Sithals Wurf zu einem Treffer machte … zu einem halben Treffer zumindest. Denn sie traf zwar den Hals, aber nur an der Seite. Trotzdem – es verschaffte sowohl der verwundeten Frau als auch Sithal einige Sekunden Vorsprung. Das mochte nicht viel klingen – ein paar Sekunden, die konnte der Elf mit seinen langen Beinen ja schnell aufholen – aber Sithal wusste dass einige Sekunden reichten, wenn man die Umgebung kannte. Sithal kannte sie ein wenig, die Frau, die sofort los lief, sie mit sich zog und rief <i>„Kommt schnell! Ich weiß, wohin!“</i>, kannte sich hier anscheinend sehr gut aus und der Dunkelelf … nun ja, der war vermutlich noch nicht oft hier gewesen … obwohl er die Frau mit dem Namen 'Helen' angesprochen hatte, was wiederum darauf schließen ließ, dass er sie schön öfter „besucht“ hatte.

Sithal wurde also von der Frau namens Helen mitgezogen, halb hinterherstolpernd, halb die Frau stützend, denn diese war recht wackelig auf den Beinen unterwegs .. verständlicher Weise. Es wäre Sithal eigentlich lieber gewesen, alleine verschwinden zu können, schließlich war das ihr Beruf und sie wusste wie man es macht, aber andererseits schien ihre Mit-Flüchtende ganz genau zu wissen, wo sie hin wollte, und wenn sie den kürzesten Weg wusste, dann konnte es durchaus sein, dass sie ihrem Verfolger entkamen.
Denn dieser war ihnen dicht auf den Fersen. Der unerwartete Angriff hatte ihn anscheinend rasend gemacht … und ein rasender Gegner ist unberechendbar und zu allem fähig. Es würde ihn nicht weiter kümmern, zwei Frauen zu erschlagen … nicht, wenn die eine sich mehr oder weniger erfolgreich gegen seine Hartnäckigkeit gewehrt hat und die andere gerade versucht hat, ihn umzubringen. Es waren ja <i>nur</i> Frauen, zwei Frauen in einer Stadt, die gerade von einer feindlichen Armee eingenommen worden war.

So schätzte Sithal ihren Verfolger ein. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit Verfolgungsjagden, sie erledigte ihre Arbeit für gewöhnlich leise und unauffällig. Und wenn sie verfolgt wurde, dann hatte es nichts mit persönlichen Gründen oder heldenhaften Rettungsversuchen zu tun. Aber hier lag der Fall anders. Sie hatte aus eigenem Antrieb gehandelt und nicht, weil sie Geld dafür bekam. Ihr Zielobjekt war zwar getroffen, aber nicht so sehr, dass es nicht noch wie von der Tarantel gestochen hinter ihnen her rennen konnte.
„Wer … ist … das?“, fragte sie die Frau im Rennen. Sie wüsste tatsächlich gerne, wen sie da gerade gegen sich aufgebracht hatte und was es mit der ganzen Geschichte auf sich hatte.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 21. Dezember 2008, 21:17

<b>Mit Sithal weiter in -> Wohnviertel Sarmas -> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=10566 ... >unbemerkt durch die Gassen Sarmas?</a></b>

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Faen » Montag 18. Oktober 2010, 22:01

Einstiegspost

Faen zog die Kapuze ihres Umhanges tiefer ins Gesicht. Tagsüber war ihr zu warm und nachts zu kalt. Aber sie konnte schlecht die ganze Zeit über in ihrem Lager bleiben, davor machte die Hitze auch keinen Halt. Also ging sie im gemütlichen Gang über den Marktplatz, schaute sich hin und wieder die Waren oder die anderen Besucher an.

Morgeria war ihr eindeutig lieber. Sowohl vom Wetter und den Gebäuden, aber besonders von den Bewohnern. Obwohl durch die Übernahme von Sarma eindeutig mehr Dunkelelfen zu sehen waren gab es für ihren Geschmack nach wie vor zu viele Menschen. Aber daran konnte man nun einmal nichts ändern, nur das Beste draus machen.

Seit dem Angriff war ihr Tag relativ eintönig und langweilig geworden. Abgesehen von dem Wetter und der Tatsache dass es nicht wirklich etwas zu tun gab konnte Faen nicht meckern.
Sie hatte auf den größten Teil ihrer Rüstung verzichtet, einfach aus der Tatsache heraus das die Hitze nicht auszuhalten war. Sie fühlte sich so zwar auch nicht wirklich wohler, aber besser als einen Hitzschock zu erleiden. Zumal sie nicht damit rechnete überfallen zu werden, schließlich war dies nicht Morgeria und Sarma hatte noch genug an dem Angriff zu knabbern. Außerdem war sie bewaffnet. Nein, Faen machte sich wirklich wenig Sorgen irgendeinen Schaden daraus zu ziehen nicht voll gerüstet ihr Lager verlassen zu haben.
Kurzerhand stellte sie sich in den Schatten, obwohl es nicht wirklich einen Temperaturunterschied ausmachte. Sie hatte heute Morgen ihre Haare zusammen gebunden und trotzdem spürte sie den feuchten Schweißfilm auf ihrer Haut. Sie entschied sich dazu heute Abend ein kühles Bad zu nehmen und so den Sand und Schweiß auf ihrer Haut los zu werden. Ein hoffnungsloses Unterfangen in dieser Stadt, aber Faen war es wichtig.

Nun stellte sich ihr die Frage was mit dem angefangen Tag sinnvoll anzufangen war. So Recht wollte ihr nichts einfallen. Also entschloss sie sich kurzerhand weiter über den Markt zu gehen. Vielleicht würde sich ja noch etwas Interessantes ergeben.

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"Die Wüstenrose" - Faen´s Abenteuer beginnt

Beitrag von Erzähler » Dienstag 19. Oktober 2010, 21:04

Die Luft war trocken. Das Sprechen viel den Armen und Bettlern der Stadt sichtlich schwer - Ohne Wasser, ohne Unterschlupf waren sie der brennenden Sonne gandenlos ausgesetzt. Nur die Besetzer der Wüstenstadt waren grausamer und raubten den Bewohnern Sarmas den letzten Rest der Hoffnung. Die Machthabenden waren niemals gnädig oder hatten ein offenes Ohr für die Belange der niederen Schicht, doch ließ man sie in Ruhe ihrem armseeligen Leben fröhnen ... Nur die Dunkelelfen verstanden sich darauf, den Tod erwünschenswert zu machen und auch die Schwachen auszubeuten.
Faen missfiel diese Ansammlung aus Abschaum. Die Rundohren waren mehr als niedrig und vermutlich sah die Elfe keinen Sinn darin etwas derart unsinniges länger am Leben zu halten als Notwendig. Derart in ihre Gedanken vertief, bemerkte sie die kümmerliche Gestalt nicht, welche sich aus dem Schatten einer winzigne Gasse zu ihr kroch. Der Mann hatte bereits mehr als 30 Zyklen gesehen und dennoch wirkte sein Körper alt und zerfallen. Tiefe Wunden zierten seinen Rücken - Peitschenhiebe der Sklaventreiber und höheren Herren. Die Augen waren voller Sandkörner und dem Bettler fehlte die Kraft und das Wasser um sie reinzuwaschen. ansonsten hätte er vermutlich niemals den Mut gefasst, sich einer Besatzerin zu zuwenden. Er wollte etwas sagen, doch aus seinem Mund ertönte nur ein kränkliches Ächzen. Er benötigte einen kurze Moment, bevor er in einem schwachen Sendli um Geld bettelte. Die Hände suchten das Schuhwerk der Elfe und tasteten nach ihren Knöcheln. Sein gesamter Körper war hager und kraftlos, vermutlich hätte sie ihn mit einem Tritt gegen die Schläfe des Schädels berauben können.
Etliche andere Samaer erkannten die Gefahr. Die meisten sagten nichts, doch war es eindeutig stummer auf dem Marktplatz geworden. Je mehr sich die Bewohner der Stadt aus der Angelegenheit heraushalten wollten, desto deutlicher wurde ihr Interesse. Eine kleine Dunkelelfen-Patrouille hatte das Problem bemerkt und kam über den Platz geschritten um der Artgenossin beizustehen. Vermutlich war es eher der Versuch, sich an dem Leid der Menschen zu delektieren - Denn das Volk der Dunkelelfen kannte untereinander keine wirkliche Bruderschaft.

"Was ist los Faen? Angewidert von den örtlichen Geflogenheiten - Sabber und Speichelleckerei? Oder gefällt dir das kleine hagere Menschlein, dass du es mit dir nehmen möchtest ... es züchten oder züchtigen?", griente der Anführer des Dreiergespanns. Ein rcht kleiner Kerl mit eine boshaften Funkeln in den Augen. Faen kannte ihn. Er war der zweite Adjutant hinter dem dritten Hauptmann, welcher diese Stadt kontrollierte. Ein Sadist und ein hervorragender Foltermeister: Kajel Hudr´Anas. Sie nannten ihn auch den 'schwarzen Stern' des Ostens. Seine Erfolge waren bekannt, auch wenn sie sich meist auf das Ausmerzen schwacher und hilfloser Menschengruppe konzentrierte. Nichtsdestotrotz, war Faen nicht dumm und wusste mit solchen Leuten umzugehen.

Der arme Mann fing nun an zu Schluchzen, denn er hatte die Sprache erkannt und wusste damit, dass er den Dunkelelfen zu Nahe gekomme nwar. Seine bemitleidenswerte Gestalt rollte sich zusammen und jammerte, bettelte. Er kannte nur Sendli und dennoch waren seine Worte klar. Er bat um Schonung un um Verzeihen.
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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Faen » Mittwoch 20. Oktober 2010, 13:40

Faen war so in Gedanken versunken das ihr der Mensch erst auffiel als er nach ihrem Stiefel griff. Sie schaute hinunter und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. So viel Dreistigkeit war ihr selten unter gekommen. Sie beschaute sich interessiert den Mann und ihr war schnell das ihm nicht aufgefallen war an wen er sich mit seiner Bitte wandte. Zwar konnte sie seine Sprache nicht verstehen doch Faen war klar das es nur um eine Bitte gehen konnte. Er widerte sie an und so zog sie ihren Stiefel fort. Doch er hatte ihre sadistische Ader angesprochen.

Grinsend trat sie ihm auf die Finger und spürte dass die umliegenden Besucher des Marktes das Szenario heimlich beobachteten. Zwar würde sich niemand einmischen, aber wegschauen konnte auch niemand. Faens Grinsen wurde größer als sie das schmerzverzerrte Gesicht des Mannes sah und sie ihr Gewicht gänzlich auf dessen Finger stellte. Sie hatte eine nette Abwechslung gefunden doch reizte sie es im Moment wenig sonst irgendetwas mit ihm anzustellen.
Eine besondere Herausforderung stellte der Mensch für sie auch nicht da. Man sah ihm deutlich an das er zu dem niedrigen Abschaum dieser Stadt gehörte.
Eigentlich wollte sie weiter gehen und dem Mann nicht einen schnellen Tod schenken. Doch ehe sie sich von ihm abwenden konnte kam neue Unruhe auf dem Marktplatz auf. Sie schaute von dem Bettler auf und erkannte eine kleine Patrouille die sich dem Treiben näherte. Faens Grinsen erstarb nicht gänzlich, doch war es nicht mehr so ausgeprägt wie vorher. Wie nicht anders zu erwarten kamen sie näher, manch außen stehender der das dunkle Volk nicht kannte hätte glauben können das es sich hier um Nächstenliebe handelte. Doch Faen war dieser Besuch gänzlich unrecht. Man würde ihr das Spielzeug wegnehmen. Entweder würden sie es selber erledigen oder von ihr dergleichen erwarten. Sie seufzte leise als sie die wohlklingenden Worte ihrer Heimatsprache vernahm:

"Was ist los Faen? Angewidert von den örtlichen Geflogenheiten - Sabber und Speichelleckerei? Oder gefällt dir das kleine hagere Menschlein, dass du es mit dir nehmen möchtest ... es züchten oder züchtigen?"

Sie schaute den Dunkelelf an und lächelte ihn zuckersüß an. Kajel Hudr´Anas war ihr nicht unbekannt. Sie wusste welchen Ruf er genoss und es galt Vorsicht walten zu lassen. Faen war sich sicher das von ihm mehr Gefahr ausging als von allen Besuchern des Marktes. Sie legte keinen sonderlichen Wert daraus seine Fähigkeiten am eigenen Leib zu erfahren. Schließlich machte Dunkelelfen auch vor ihrer eigenen Rasse keinen Halt.

„Seid gegrüßt, Kajel Hudr´Anas. Angewidert trifft es durch aus. Für meinen Geschmack wimmeln noch eindeutig zu viele Menschen hier herum. Aber mit diesem Übel muss man wohl leben, irgendeiner muss ja die Drecksarbeit machen. Aber dieser hier…“ Sie schaute wieder auf den Mann zu ihren Füßen, nach wie vor stand ihr Fuß auf seiner Hand. Sie drehte ihren Absatz auf seiner Hand langsam hin und her und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen als sein Wimmern an ihr Ohr drang. Seine Worte verstand sie weiterhin nicht, aber Faen war klar das er seinen Fehler bemerkt hatte und lieber verschwinden würde. Die umstehenden Menschen interessierten sie herzlich wenig, im Gegenteil erfreute es Faens Herz die Macht des dunklen Volkes zur Schau zu stellen. Doch sie musste ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Gegenüber zu wenden. Also hob sie den Kopf und sprach weiter: „An ihm sieht man deutlich wie unfähig dieses Volk ist. Sollten sie doch mittlerweile begriffen haben wer die Macht in Sarma hält, doch stattdessen betteln sie einen an und beschmutzen einem die Stiefel. Als würde er elende Sand nicht reichen. Das züchtigen sollte ich besser euch überlassen, schließlich eilt euch euer Ruf weit voraus. Und züchten…ich dulde keinen Abschaum in meinem Bett und auch nicht an meinen Stiefel!!

Sie trat ihm fast schon zaghaft vor den Kopf und schaute sich angewiderte ihre Stiefel an. „Wundervoll, Blut und Sand. Ich sollte mir aus seiner Haut ein paar neue Stiefel machen lassen!“ grummelte sie mehr zu sich selbst.
Sie schaute wieder zu der Patrouille und fragte den Dunkelelfen grinsend: „Nun ihr als Könner eures Fachs, was schlägt ihr vor mit ihm zu tun?“

Faen wusste das es ihr nicht zustand ihn einfach zu übergehen und nach ihrem eigenen Ermessen mit dem Mann zu verfahren. Es lag an ihm zu entscheiden und danach würde sie sich richten.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. Oktober 2010, 16:22

"Bitte, Herrin!", keuchte der Bettler hervor. Er zitterte und wand sich wie ein wildes Tier, welches einem Jäger unachtsam in die Falle getappt war. Sein Schädel dröhnte und das Wimmern ging in ein klagendes Schluchzen über. Tränen quollen aus den Augwinkeln und wuschen seine Lider rein. Er blinzelte und ächzte als das Sonnenlicht ihn strafte, welches er bereits seit Wochen nicht mehr zu sehen durfte. Sein wässriger Blick fand das Gesicht seiner Peinigerin. Er stockte und war für de Bruchteil einer Sekunde überwältigt von deren Schönheit. Doch sogleich wich die Verzauberung der Angst und die Grausamkeit hinter dem nahe zu gottgleichen Anlitz ließ den Gefangenen noch mehr um sein Leben kämpfen.
Die Worte der Elfen waren kalt und verhießen nichts Gutes. Wenn gleich niemand die Besatzer verstand, so wusste ein jeder, dass es in ihren Gesprächen um den Tod und die Folter ging. Blut trof auf den weichen Sand. Faen´s Stiefel hatte getroffen und dem Alten eine Wunde zugefügt. Die Angst lähmte den Schmerz und trotz des quellenden Lebenssaftes kümmerte sich der Bettler nur darum den Rest seines Körpers zu retten. Kajel deutete eine schwache Verbeugung an - Er genoss es, wenn man von seinen Taten wusste und dementsprechend auf ihn reagierte. Seine Arroganz war vielleicht die markanteste Charaktereigenschaft des Adjutanten. Seine Rüstung war eine Einzelanfertigung und es war deutlich zu sehen, dass man sie mit einer fehlerlosen Perfektion hergestellt hatte, dass selbst die Bergmaden in ihren Höhlen darauf neidisch geworden wären. Die anderen Dunkelelfen ließenihren Blick über Faen´s nackte Haut schweifen, anstatt sich um den wimmernden Fleischsack zu kümmern, der am Boden vor sich hin starb. Doch der Adjutant hatte nur Augen für ihn.
"Eine gute Frage ... man könnte ihm den Brustkorb öffnen und sein Inneres zum Trocknen an die Rippen hängen. Es geht langsam ... man muss nur auf das Blut achten und das Rundohr wird Tage lang Schmerzen erleiden. Man könnte auch ...", pries er an und zog einen Langdolch hervor. Beinahe andächtig führte er das Werkzeug der Qual an die Augen des Bettlers. " ... eine kleine Schönheitskorrektur vornehmen, aber ich liebe den Ausdruck der Angst. Es wäre verschwendet, wenn man neben den Schreien, nicht auch die ... grlg!", ächzte der Adjutant plötzlich auf und rührte sich nicht mehr. In seinem Mund schimmerte etwas silbriges und schien die Sonne zu reflektieren. Die Augen Kajel´s rollten sich nach oben und verloren ihre Farbe. Ein dicker Blutschwall drang aus seinem Hals und benetzte den trockenen Wüstensand. Der leblos Körper wankte ein wenig, kippte zur Seite und drückte das metallische Ding weiter heraus. Jetzt konnte man ihn erkennen - Einen Wurfdolch, gleich einer eisernen Zunge, stack zwischen seinen Lippen hervor. Seine beiden Wachen spranen zur Seite und hatten ihre Speere zur Abwehr erhoben. Niemand hatte den Angreifer gesehen, selbst Faen nicht, obwohl ihre geübten Augen genau hinter den nun toten Dunkelelfen hatten blicken können.

"Was war da, bei Faldor?! Wer kann so dreist sein?!", brüllte einer der Soldaten fassungslos und wutentbrannt. Der Andere schien ruhiger und älter. Seine Augen suchten das Gelände ab, aber all' die Menschen auf dem Platz boten zuviele Verstecke. Vermutlich verbargen sich die Angreifer in der Menge und warteten auf eine zweite Möglichkeit - Vielleicht aber, war der Adjutant das einzige Ziel gewesen. "Das ist diese Wüstenrose ...", meinte der Jüngere verzerrt." Auch Faen war der Begriff nicht ganz unbekannt, auch wenn sie es für eine Legende, eine Hoffnung der Menschen hier hielt. Nichts erntes oder überhaupt etwas, über das es sich nachzudenken lohnt. Aber jetzt, mit dem Tod eines Adjutanten, schien dieses Hirngespinst schrecklich real geworden zu sein. Eine kleine Gruppe von Freiheitskämpfern, die sich gegen die Besatzer auflehnte und sie an vielen Punkten schwächte. Überfälle, Morde oder Entführungen waren nur die kleineren Vergehen, die man der Wüstenose zuschrieb. Höhstwahrscheinlich waren die Folterungen Kajels ein wenig zu herb gewesen ...

In den Reihen der Menschen wurde das Murmeln lauter. Jemand hatte es gewagt einen Dunkelelfen zu töten und lebte anscheinend noch. Jeder wollte, aber niemand konnte gehen, denn dann hätte man ihn verdächtigt der Mörder zu sein. Plötzlich gelte ein Schrei über den Markt und eine Frau stürzte aufgeschreckt zur Seite. Ihr Finger deutete auf eine schwarze Gestalt. Die Kapuze hing tief in ihrem Gesicht und in den Händen konnte man mehre Dolche erkennen - Klein und dünn, zum werfen perfekt geeignet. Sofort stob die Menge auseinander und entfernte sich vom Todgeweihten. Dieser jedoch lächelte matt und wirbelte seine Waffen wir ein Jongleur hin und her. Ohne jegliches Anzeichen dafür, schleuderte der Unbekannte eine der Waffen dem jüngeren Soldaten entgegen. Der zweite Elf wirbelte seinen Speer zur Seite und schlug das Wurfgeschoss aus seiner Bahn. Faen konnte so etwas wie Ähnlichkeiten ausmachen - Die Augen, die Nase ... vermutlich waren es Vater und Sohn. Leider diente der Angriff nur zur Ablenkung, denn aus dem Schatten, es wirkte wie Magie, einer Handelsbude schälte sich eine weitere vermummte Figur. Es war, als sei die Finsternis lebendig geworden und auf der Jagd nach Blut. Dieses Mal war es eine Frau, denn unter der Kleidung erkannte man den wohlgeformten Busen. Ihre Finger waren schnell. Blitzartig versenkte sie eines ihrer Kurzschwerter im Nacken des alten Elfen. Der Treffer war gut und Faen hatte es hier nicht mit Anfängern zu tun. Diese Leute kannten das Handwerk des Todes nur zu gut: Assassine. Die Frau lächelte süffisant und verneigte sich vor der Dunkelelfe. Plötzlich tauchten neben der Angreiferin vier weitere Figuren auf. Alle grinsend. Selbst der Jongluer tänzelte beinahe zu ihnen.

"Tod des Besatzer der Wüstenstadt - Die Wüstenrose erblüht mit dem Blut der Elfen!", gab die Anführerin in einem gebrochenen Dunkelelfisch zum Besten. Ihre Begleiter verschränkten die Arme vor der Brust. Der Bettler unter den Füßen der Elfe wand sich immernoch, aber seine Miene hatte sich geändert. Er lächelte und war scheinbar glücklich. Es war eine Falle. Doch für wen? Für Faen? Für Kajel? Für irgendeinen beliebigen Dunkelelfen? Was steckte dahinter und warum zeigten sich diese Gestalten, wenn es sovel leichter gewesen wäre, im Schatten zu bleiben und zu töten? Fragen über Fragen, doch im Moment waren Faen und der junge Krieger allein. Ihr stolz würde Angst nicht zu lassen, aber diese Angreifer verfügten über Magie und sie gehörten zu einer Gruppierung, die selbst für Elfen ihrer Art ein Mysterium bildeten. Assassine warn die Elitetruppen der Wüstenkinder und wenn gleich auch die meisten auf der Seite der Besatzer standen (Gezwungen, Gekauft oder druch Eigenwille) so sah man hier das lebende Beispiel, dass es einige Menschen gab, die sich nicht unterdrücken ließen und sich erfolgreich erwehren konnten.

Faen musste die kleine Gruppe hinhalten und darauf hoffen, dass der cholerische Elf neben ihr keine dummen Dinge tat - Bald würden weitere Truppen eintreffen, denn ihre Tat war sicherlich nicht unbemerkt geblieben. Allerdings war der Junge nicht so geduldig. Mit einem Schrei ging er in Angriffsposition und erntete nur spöttisches Gelächter.
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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Faen » Mittwoch 20. Oktober 2010, 20:21

Faen hatte ihren Blick von dem Alten abgewandt, es ärgerte sie dass sie den Abend mit dem Säubern ihrer Stiefel zu bringen musste. Dennoch blieb sie dem folgenden Gespräch aufmerksam. Der Adjutant war ihr eindeutig zu klein. Es kümmerte sie herzlich wenig das sie einen Mann ihr Eigen nannte und das dieser Dunkelelf einen berühmt berüchtigten Ruf hatte. Er war Faen einfach zu klein geraten und ein kleines Abenteuer mit ihm konnte böse enden. Aus den Augenwinkel nahm sie war das seine Begleiter sie musterten und Faen musste unwillkürlich grinsen. Ihre Eitelkeit wurde von diesen Blicken nur angesprochen. Immer wieder glitt ihr Blick über den Markt, fast hätte sie los gelacht als sie die verstohlenen Blicke der Besucher sah. Sie mussten hinschauen, aber niemand griff ein. Faen fühlte sich nur darin bestätigt das dieses Volk mehr als schwach war.
Der Alte versuchte mittlerweile von ihnen weg zu kommen. Faen betrachte ihn abwertend. Es musste ihm doch klar sein das er hier sein Ende gefunden hatte.
Während sie den Anblick noch genoss hörte sie die Worte von Kajel an ihr Ohr dringen, aber sie schenkte ihr keine Rechte Beachtung. Wenn überhaupt würde er ihr gestatten dabei zu sein, aber niemals durfte sie selber Hand anlegen. Sie seufzte, Faen behielt damit Recht das man ihr dieses kleine Spielzeug weg nehmen würde.

Plötzlich brachen Kajels Worte je ab. Erstaunt schaute sie zu ihm. Im ersten Moment wollte ihr nicht recht einleuchten was dort in der Sonne glitzerte. Erst als er die Augen verdrehte und sein Blut auf den sandigen Boden lief wurde Faen bewusst das jemand gewagt hatte sie anzugreifen. Im selben Moment dieser Erkenntnis verfluchte sie dieses heiße Wetter. Schließlich hatte dieses sie dazu verleitet einen Großteil ihrer Rüstung in ihrem Lager zu lassen. Doch einen Fehler sich einzugestehen ließ ihre Arroganz gar nicht zu. Kajel hatte seine perfekte Rüstung auch keinerlei Nutzen gebraucht.
Ihre Augen glitten suchend über die Menge während Kajels Wachen viel zu spät reagierten. Doch das kümmerte Faen herzlich wenig, dafür würde sie sich nicht verantworten müssen. Den Alten zu ihren Füßen hatte sie gänzlich vergessen im Moment interessierte sie nur wer der Angreifer war. Doch die vielen Besucher des Marktes waren nun mehr als hinderlich. Die aufgebrachten Worte des jüngeren Dunkelelf nahm sie gar nicht war. Solange es kein Befehl war konnte Faen solche Rufe wunderbar ausblenden.
Die nächsten Worte des Elfen drangen jedoch an ihr Ohr, vielleicht weil es in der allgemeinen Sprache gesprochen wurde oder wegen dem tieferen Sinn dieser Worte. Sie fauchte ihn an ohne den Marktplatz aus den Augen zu lassen:

„Überlege dir gut was du sagst. Ein Soldat des dunklen Volkes sollte nichts auf die unsinnigen Geschichten von diesem Abschaum geben!“

Gemurmel wurde auf dem Marktplatz lauter und Faen gefiel diese Entwicklung gar nicht. Besonders weil immer noch nicht feststand wer der Mörder von Kajel war. Die Dreistigkeit wie dies geschehen war musste bestraft werden. Mit geübten Blick suchte die Dunkelelfe den Marktplatz ab nach jemandem der sich verdächtig verhielt, doch die Leute waren wie fest gewachsen. Faen grummelte vor sich hin als plötzlich ein Schrei ertönte. Bewegung kam in die Massen und eine Frau stürzte vor ran. Ihre Finger zeigten auf eine Gestalt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Nur ein mattes Lächeln offenbarte sich Faen und die Tatsache dass er mehrere Wurfdolche in der Hand hielt. Mit Leichtigkeit fing er an diese zu jonglieren. Faens Hand wanderte an ihr Schwert. Sie schaute ihn mit abwertendem Blick an. Das Menschen immer dazu neigen den Helden zu spielen. Was erwartest du Menschenkind, das du mit uns allein fertig wirst und dein Name in Liedern gesungen wird? dachte sie sich und wollte schon auf ihn zu gehen als er plötzlich einen Dolch ohne jede Vorwarnung zu dem jüngeren Dunkelelf warf. Faens Blick nahm noch wahr wie der Elf die Waffe mit dem Speer abwerte, doch Faen blieb stehen. Hinter diesem Angreifer steckte mehr als nur ein Mensch der den Held spielen wollte.
Wie um ihre Vermutung zu bestätigen schälte sich aus dem Nichts eine Frau. Schattenmagie! schoss es Faen durch den Kopf und sie fluchte leise. Sie war das ein oder andere Mal in den zweifelhaften Genuss gekommen diese Magier in Aktion zu erleben. Doch noch nie als Gegner.
Die Frau war ebenso schnell und geschickt wie ihr Begleiter. Ehe einer von ihnen reagieren konnte versenkte sie eines ihrer Kurzschwerter im Nacken der älteren Wache. Der Elf brach sofort zusammen und Faen wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Ein absurder Gedanke kam ihr: Assassinen. Und wenn an den Gerüchten der Wüstenrose doch… Nein, sie weigerte sich entschlossen diesen Gedanken zu ende zu denken.
Vier weitere Gestalten gesellten sich zu der Frau hinzu, alle überzeugt von ihrer Sache sonst würde nicht ein Grinsen auf ihren Lippen liegen.
Nun waren sie eindeutig in der Unterzahl. Ihr Blick wanderte zu dem jüngeren Elf. Er war zu unruhig, zu nervös. Die ganze Situation gefiel Faen immer weniger. Zumal sich ihr völlig der Sinn hinter dieser Aktion entzog. Assassinen traten nie so offen auf. Sie töten aus dem Hinterhalt. Wozu das Ganze? Der Alte zu ihren Füßen wand sich immer noch und, sehr zu ihrem Unfrieden, sah Faen das er lächelte. Voller Wut trat sie ihm auf die Hand und hörte nur zu gern ein deutliches Knacken.

Was sie dann hörte ließ ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen. Die Frau sprach ihre Sprache aber nicht mit dem wohlklingenden Klang.

„Tod des Besatzer der Wüstenstadt - Die Wüstenrose erblüht mit dem Blut der Elfen!"

Wie um diese Worte zu unterstreichen verschränkten ihre Begleiter die Arme vor der Brust. Faen zog die Augenbrauen hoch und schaute die Angreifer vor sich mit offener Ablehnung und deutlichen Zweifel an.

Also doch kein Märchen! Wir hätten diese gesamte elende Stadt niederrennen sollen und seine Bewohner gleich abschlachten sollen! Aber immer nur diese halbe Sachen! Aber was bei Faldor soll ihnen dieses Spielchen bringen? Wieso diese Falle? Wieso soviel Mühe? Es wird hier gleich nur von Dunkelelfen wimmeln! Oh, ihr dummen Menschen!

Angst wollte sich nicht Recht bei Faen einstellen. Dafür war ihr Stolz viel zu groß, außerdem stand sie vor den Angreifern mit dem Wissen bald nicht mehr allein zu sein. Denn den Dunkelelf neben sich konnte sie kaum als brauchbare Hilfe rechnen. Laut schreiend ging er in Angriffsposition über und Faen stöhne leise und genervt. Dieses Verhalten hätte bei ihr wohl Fremdschämen ausgelöst wenn sie nicht zum dunklen Volk gehören würde.
Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie musste schnell handeln, aber gezielt. Ein Angriff war sinnlos, sie war in der Unterzahl und ihre Gegner hatten zwei der irrigen ausgeschaltet ohne sonderliche Mühen aufzuwenden.
Trotz allem zog sie langsam ihr Schwert, hielt es aber gesenkt und wandte sich dann an die Frau:

„Nun, ich hielt die Wüstenrose für ein Märchen. Ihr habt mich eines besseren belehrt. Habt dank!“

Das war ihre einzige Möglichkeit. Reden und Zeit gewinnen bis Verstärkung da war. Bei dem Gemurmel auf dem Marktplatz war es nur eine Frage von Minuten.

„Doch weiht mich doch bitte in euer Geheimnis ein was dieser Aufmarsch soll. Sollte ich mich tatsächlich so getäuscht haben oder treten Assassinen normalerweise nicht so offensichtlich aus dem Schatten heraus. Eure Arbeit kann ich sicherlich nicht in Frage stellen höchsten das ihr eindeutig auf der falschen Seite steht. Aber das ließe sich ja noch ändern.“

Sie musste die Frau in ein Gespräch verwickeln und hoffen dass der Dunkelelf neben ihr die Ruhe bewahrte. Faen legte ihrem Artgenossen die Hand auf die Schulter und drückte fest zu.

„Verzeiht ihm seine aufbrausende Art. Er ist noch jung und weiß sich nicht zu verhalten!“

Aus irgendeinem Grund hatte Faen das dumme Gefühl er würde den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstehen. Ein Angriff würde seinen tot bedeuten und in diesem Fall ließ es sich vermeiden. Zumal Faen selber an ihrem Leben hing und ein weiterer Zeuge zu diesem Vorfall konnte sie selber nur besser dastehen lassen. Zumal der Tod des Adjutanten so nicht ihr aufgelastet werden konnte, schließlich hatten seine Wachen ihre Arbeit vernachlässigt. Faen hatte ihre kühle, gelassene Art wieder gefunden und hoffte das diese Menschenfrau genauso gern schwatzte wie alle anderen Weiber dieses Volkes.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. Oktober 2010, 21:20

"Elfen und ihre unvergleiche Art der Überheblichkeit.", ertönte die Stimme der Anführerin deutlich unter der Kapuze hervor. Sie konnte kaum älter als dreißig Zyklen sein. Die anderen Assassine lachten hohl und blickten sich von Zeit zu Zeit in unterschiedliche Richtungen um. Der Wind wirbelte den Sand der Straßen auf und verschleierte einen Großteil der Sicht - Niemand würde es leicht haben auf dem Marktplatz etwas wahrnehmen zu können. Mit großer Gelassenheit schritt die Frau, welche vermutlich den Angriff und all' das darauf folgende Spiel geplant hatte, vor Faen hin und her. Kritisch betrachtete sie ihre Fingernägel. Plötzlich blieb sie stehen, blickte über die Schulter und blickte mitleidig zu ihren Kameraden. "Schade, Freude ... die Elfen haben wie immer keinerlei Ahnung was vor ihren Augen stattfindet.", meinte die vermummte Dame gelangweilt. "Glücklicherweise hilft uns das bei der Ausrottung von euch Hasenohren." Ihre Stimme verdunkelte sich schlagartig. Ihr Bewegungen waren elegant und sie bewies, dass sie ebenso viel Umgang mit den weiblichen Reizen besaß wie Faen. Der Jongleur war jetzt bei seinen Leuten angekommen. "Darf ich es ihr sagen, Wüstenrose?", meinte er flachsend in seiner Heimatsprache und fing die Dolche geschickt mit einer Hand auf. Die Frau nickte und ein leichtes Jauchzen ging von dem doch recht kindlich wirkenden Mann aus.

"Pass auf Elfchen, ich erkläre es dir einmal ... denn mehr Zeit wirst du nicht haben!", brachte er zwischen einigen kurzen Lachattacken hervor. Keiner schien sich über den Tod des armen Bettlers zu sorgen und dass dieser Vertreter der Assassine auch noch herzlich lachte, bewies entweder, dass er vollkommen übergeschnappt war oder dass es sich bei dieser elitären Gruppe tatsächlich um perfekte Mörder handelte. Wobei das bei dem Fachsenmacher nur schwerlich vorstellbar war. Er hob an zu erzählen und versicherte sich mit einem Blick zur Anführerin, dass er diese Erlaubnis auch wirklich hatte. Ein erneutes Nicken und seltsamerweise begann die Assassine mit einer Münze zu spielen. Ihr verführerisches Lächeln machte sie gefährlich und unberechenbar, denn Faen hatte mit einer Mutmaßung Recht. So verhielten sich keine Assassine und Auftragsmörder der Wüste - Etwas war faul.

"Dies ist Marrisa Famina Del`Duran ... genannt: Die Wüstenrose und sie erblüht auf den Leichen der gefallenen Elfen, ihr Wasser ist euer Blut, ihre Sonne sind eure Schreie und du, halbnacktes Elfenweib, bist die größte Figur in unserem Spiel.", begann er seine kleine Rede und sofort wurde er durch Lachen zum Erfolg der Einleitung belohnt. Die Menschen auf dem Marktplatz nutzen die Gunst der Stunde und verloren sich in den verstaubten Gassen der Stadt. Nur eine Hand voller Rundohren blieb und betrachtete das Schauspiel. "Weiter, weiter ... Jaques, lass sie nur nicht im Unwissen.", grinte Wüstenrose und ließ die Münze über ihre Finger hüpfen. "Zeig´ihr die Überraschung, die wir vorbereitet haben."
Mit einer übertriebenen Verbeugung zeigte der Fachsenmacher, dass er verstanden hatte, holte tief Luft und klatschte in die Hände. Der Körper des toten Bettlers zitterte und die Haut zerfiel zu Asche. Allerdings war dies nicht erschreckend, schon gar nicht für eine Dunkelelfe wie Faen - Eher belustigend, denn wieso sollten Menschen ihre eigenen Leute foltern und das selbst nach dem Tod. Doch schon hob Wüstenrose den Finger und deutete auf die verstümmelte Leiche des Alten. Der Wind frischte auf und wehte die oberste graue Schicht ab. Darunter kam das Gesicht eines alten Dunkelelfen zum Vorschein. Bald schon war jeder Rest des verrußten Pulvers verschwunden und jetzt erkannte die dünn bekleidete Elfe, dass es sich bei dem Toten um den zweiten Adjutanten und gleichzeitigen Sohn des Hauptmannes handelte, der diesen Stadtteil verwaltete. Es war ein Trick gewesen. Jaques gluckste.
"Ein wenig hirnverführende Gifte, etwas Schelmenmagie und ihr Spitzohren wurdet bei der Arroganz gepackt - Schnapp, die Falle schlägt zu." Wüstenrose hob die Hand und ging gemächlich auf Faen zu. "Sei nicht enttäuscht, aber ich muss dir sagen, die bist nur durch Zufall hineingetabt ... es hätte auch jeder andere von euch sein können - Es mussten nur spitze Ohren sein.", sie stand nun so dicht vor Faen, dass es ein leichtes für die Elfe gewesen wäre, einen Stich zu setzen, bevor die anderen hätten eingreifen können - aber sollte sie ihr Leben auf´s Spiel setzen für Ruhm und Ehre ... nur weil sie auf diese Weise die Anführerin einer kleinen Gruppe vernichten könnte?
Doch plötzlich griff jemand von hinten nach ihrem Handgelenk. Faen reagierte, doch die Kraft war überraschend. Das dunkelelfische Schwert fand den Weg in das Fleisch des jüngeren Soldaten, der diesne Angriff nicht vorhergesehen hatte und die kalten Augen starrten die Dunkelelfe entsetzt an. "Verrät ...", brachte er noch hevor, bevor der Jongleur einen weiteren Dolch schleuderte und die Stimme für immer verstummen ließ. Ein blutiges Rinnsaal ergoss sich in den Sand. Hinter Faen stand Wüstenrose und das Schattenbild vor ihr verschwamm im Nichts. Eine Täuschung. Jeder Assassine war plötzlich verschwunden ... ein Augenblinzeln hatte den Marktplatz leer gefegt. Übrig waren Faen, einige Bewohner und vier tote Dunkelelfen.
Es schepperte in der Gasse. Heraus traten acht Soldaten der Besatzer und erfassten die Situation vor ihnen. "Du da ...", der Kommandant deutete auf Faen. " ... rühr dich nicht!" Der Trupp nährte und verteilte sich um die Leichen. Einer kniete nieder und begutachte die Toten. "Sir ... das sind der Adjutant Kajel und der Sohn des Hauptmannes." Ein Murmeln ging durch die kleine Gruppe und die Blicke richteten sich auf das Elfenweib. Mit einem schmatzenden Geräusch zog der Untersuchende den Dolch aus Kajel´s Hals und übergab ihn dem Anführer. Dieser nahm die Waffe, starrte etwas überrascht darauf und zeigte ihn Faen. "Was hat das zu bedeuten?", meinte er und wies auf die Klinge - Sie entstammte den Schmieden ihres Volkes.
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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Faen » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:11

Was auf Faens Versuch ein Gespräch in Gange zu bringen passierte entzog sich erst einmal völlig ihrem Verständnis.
Die Frau begann einige Worte zu sprechen, die üblichen Floskeln wie Faen fand und nichts wirklich Neues in Ohren.
Aber sollte sie ihren Spaß haben, bald würde sie nichts mehr zu lachen haben. Zumindest war sich Faen in diesem Moment noch sehr sicher darin.
Der Jongleur war mittlerweile bei seinen Leuten angekommen und wechselte ein paar Worte mit der Frau deren Sinn sich Faen entzog.
Doch das sollte sich bald ändern. Offensichtlich hatte er die Erlaubnis bekommen Faen das Geheimnis dieses Spielchens zu offenbaren.

Doch was er da von sich gab machte für Faen noch weniger Sinn als sein andauerndes Lachen zwischendurch. Das Menschen verrückt waren war ihr vorher schon klar, aber dieses Exemplar machte es nur noch einmal sehr deutlich.
Als er dann in die Hände schlug und der tote Bettler sich in Staub auflöste hob Faen zweifelnd eine Augenbraue. Was erwartete man nun von ihr? Sie würde sicherlich nicht deswegen in Tränen ausbrechen.
Was sich ihr dann aber offenbarte ließ Faen an ihrem Verstand zweifeln. Ein Dunkelelf lag vor nicht und nicht irgendeiner. Sie schluckte als ihr bewusst wurde das es ein Trick war und was sie getan hatte. Langsam begann sie zu begreifen, auch wenn sich die Tragweite dieser Falle noch nicht ganz in ihrem Bewusstsein breit machen wollte.
Das ewige Gelache zerrte nun ganz gewaltig an Faens Nerven. Instinktiv wurde ihr Griff um ihr Schwert fester. Doch die Frau, Wüstenrose kam auf sie zu und stellte sich nah an sie heran. Faen wandte den Blick nicht ab. Damit würden sie nicht durchkommen, immerhin war sie nicht allein.
Viel zu gern wollte Faen ihr deutlich zeigen was sie von alledem hielt. So nah an sie heran zu kommen war ein Fehler. Doch bevor sie in irgendeiner weise reagieren konnte umgriff jemand von hinten ihr Handgelenk. Sie war in Gedanken schon bei einer anderen Bewegung und die Kraft die dahinter steckte ließ Faen fast schon verzweifeln. Machtlos schaute sie dem jüngeren Dunkelelf in die kalten Augen. Als er ansetzte zum sprechen traf sein begonnener Vorwurf Faen tief, der Dolch der sein Leben beendete konnte den Vorwurf auch nicht zurück nehmen.
Faen schluckte und schaute wieder Wüstenrose an. Ihre Fragen waren auf eine einzige geschrumpft. Warum das alles?
Doch die Dunkelelf konnte ihr diese Frage nicht mehr stellen. Wie ein Trugbild löste sie sich einfach auf. Zurück blieb Faen die auf dem Marktplatz stand, vier tote Kameraden um sich herum, Unmengen von Sand, eine handvoll Menschen die sie anstarrten und tiefe Zweifel.
Verschwinde! war ihr nächster klarer Gedanke.
Doch auch dies blieb ihr verwährt. Ein scheppern in einer nahe gelegenen Gasse ließ Faens Blick wandern. Verdammt! dachte sie als acht Soldaten unmittelbar vor ihr auftauchten. Faen, lass dir ganz schnell was einfallen!

"Du da ...rühr dich nicht!" Das wäre Faen nun wirklich nicht mehr in den Sinn gekommen nachdem die Männer aufgetaucht waren. Eine Flucht wäre wirklich jedem Verrat gleich gekommen. Ruhig blieb sie stehen und versuchte sich eine Erklärung dafür einfallen zu lassen während sie die Männer um die Leichen verteilten.


"Sir ... das sind der Adjutant Kajel und der Sohn des Hauptmannes."

Faen verzog das Gesicht. Sie brauchte eine verdammt gute Erklärung und abgesehen von der Wahrheit wollte ihr keine einfallen. Aber wer würde ihr schon die Wahrheit abkaufen, das tat sie selber ja nicht einmal obwohl sie dabei gewesen war.

Mit dem typischen Geräusch zog einer der Männer die Waffe aus dem Leichnam und übergab sie dem Kommandanten.

"Was hat das zu bedeuten?"

Faen erkannte erst jetzt das die Waffe der Machtart des dunklen Volkes entsprach. Nun war guter Rat erst recht teuer. Kurzerhand entschied sie sich zur Wahrheit, zumindest vorerst.

„Ich kann euch diesen Vorfall erklären. Es war eine List von aufständigen Menschen. Ihre Anführerin nennt sich Wüstenrose. Wie jeder der mich kennt bezeugen kann kämpfe ich nicht mit Dolchen, egal welcher Art. Und dies habe ich auch nie in der Kaserne gelernt.

Faen war sich darüber bewusst das sie sich um Kopf und Kragen am reden war. Doch die Ereignisse der letzten Minuten hatten sie völlig aus der Bahn geworfen und bisher fehlte ihr ein guter Plan um ihren Hals zu retten.

"Vielleicht sollten wir dies im Lager besprechen und nicht hier auf offener Straße.“ schlug sie schließlich vor um Zeit zu gewinnen. In Gedanken verfluchte sie Wüstenrose. Das hier würde Faen sie bitter büssen lassen.

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Re: Am Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 21. Oktober 2010, 16:32

"Das nennt ihr eine Erklärung?", erwiderte der Kommandant skeptisch, spielte mit der elfischen Klinge und ließ den Blick über den Marktplatz wandern. Noch immer standen die Menschen dort - ängstlich, verwundert und unentschlossen. Nachdenklich wandte sich der Befehlshaber zur Seite. Einige der Samaer keuchten schwer und zogen ihre Kinder an sich, denn die rechte Hälfte seines Gesichtes war mit Narben übersät. Faen kannte diese Form der Bestrafung - Er hatte sich an der Frau einer Elfen vergangen der weit über ihm stand. Sein Anlitz wurde für die Ewigkeit vernichtet. Für Elfen jeder Art war die Zerstörung ihrer äußeren Perfektion eine Schmach, doch so ein Urteil wäre in diesem Moment eher eine Gnade als eine Bestrafung. Doch diese kleine Darstellung dunkelelfischer Rechtssprechung ermöglichte es Faen, den Anführer der kleinen Gruppe vor sich zu identifizieren. Sein Name lautet Sheal Don´ub und er diente bereits in der Armee als sie sich ihrer Ausbildung zugewandt hatte.
Ein letzter Tropfen fiel von der Spitze des Wurfdolches. Der letzte Rest roten Lebenssaftes zersprang im trockenen Sand der Wüste, als Shael zeitgleich damit begonnen hatte, wie ein Raubtier um Faen zu schleichen. Seine stahlblauen Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen und leider blieben sie viel zu oft an den wohligen Rundungen der Artgenossin hängen. "Ich weiß, dass ihr im Umgang mit dem Dolch nicht sehr geschickt seid, Faen. Aber selbst ein Kind vermag mit einer Klinge zu töten.", erklärte er bestimmt. Eine Bewegung ging durch die Reihen der anderen Elfen und die Hände spannten sich fester um ihre Speere. Anders als bei den meisten menschlichen Lanzen, verwendeten die Elfen des Westens seit Jahrtausenden längliche Klingen als Spitze, anstatt einem keilförmigen Stahlklumpen. Die Bewegungen waren damit sehr viel feiner und für den Stil der leichtfüßigen Krieger und Kriegerinnen ideal. Gegen einen hätte sich Faen behaupten können, vielleicht sogar gegen einen zweien, aber gegen diese Truppe war es aussichtslos. "Der Rest euer Geschichte, Faen. Nun ... ich bin beeindruckt. In euer Situation hätte ich die Lust auf gute Späße verloren." Er blieb stehen und grinste heimtückisch. Er war durch und durch ein Elf ihres Volkes. Bösartig, machtgierig und er genoss die Qual anderer Wesen - Selbst, wenn sie von seinem Volk waren. Der Trupp Dunkler lachte höhnisch und einige schüttelten ungläubig den Kopf. "Wüstenrose? Die Rache der Nacht? Die Blühte reifend durch das Blut der Elfen? Kommt schon Faen. Dies ist nur eine Legende, eine kleine Geschichte um den Menschen ein wenig wertlose Hoffnugn zu schenken. Erinnert euch: Ihr habt mir selbst gesagt, dass ihr diesen Mist der Menschen nicht glaubt.", er schmückte seine kleine Ansprache theatralisch aus. Ohne jeden Zweifel hatten die Elfen des Westens den Sinn für Kunst nicht verloren - Auch wenn er sich stark von dem der Menschen und anderen Völker unterschied.
"Zudem: Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr den Menschen so viel Intelligenz zusprecht, sich ein List zu überlegen um ein Volk wie Unseres zu täuschen?", winkte er ihre letzten, schlüssige These ab. Um seine Argumente zu unterstützen, ließ er den Dolch fallen und schmatzend versenkte sich dieser in das Fleisch der älteren Dunkelwache. "Aber wir werden sehen, Faen.", meinte Shael geheimnisvoll. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, trat der Kommandant aus dem Ring seiner Soldaten und deutete auf eine Menschenfrau. Faen konnte aufatmen. Es war die selbe Samaerin, welche durch einen Schrei den ersten Assassinen verraten hatte. Sie musste den Kapf mitangesehen haben oder zumindest einen Angreifer entlarven können. "Was ist passiert, Weib und sprich rasch - Wagst du es zu lügen, sterben deine Familie und du, noch bevor die Sonne vergeht.", in der Stimme lag die typische finstere Art zu sprechen. Eine Kunst der Dunkelelfen und weit verbreitet. Die Stimme konnte fein und verführerisch sein, aber ebenso hart und erbarmungslos. Die Angesprochene zitterte und trat vorsichig aus der Masse. Ihre Augen wechselten zwischen Faen und Shael hin und her. "Nun?", drängte der Anführer das junge Ding. Plötzlich platzte sie aus sich heraus: "Sie war es ... erst tauchte sie mit dem einen Elfen auf und zertrat seinen Schädel, dann wartete sie auf die Patrouille des Adjutanten und bis sich dieser nachdem Toten gebückt hatte. Sie rammte ihm den Dolch in den Nacken, bevor sich seine Wachen wehren konnten wurden auch sie niedergestreckt!! Sie hat uns gedroht, dass sie uns töten würde, sollten wir etwas sagen.", schrie die verschreckte Frau aus und fiel weinen auf die Knie. Eine wirklich überzeugende Vorführung, doch selbst wenn Shael ihr nicht glauben würde, wäre es ihm beweis genug, Faen zu verurteilen. Viel mehr jedoch, war es der Stolz des Elfen, der ihn glauben machte, die Angst vor seinem Volk würde aushalten um die Wahrheit von menschlichen Zungen zu locken. Triumphirend wandte er sich um und schnippte mit den Fingern. Sofort wurde der Elfe die Waffe aus der Hand geschlagen und jemand hielt ihre Arme von hinten zusammen. "Faen ... ihr seid des Mordes an vier euer Art angeklagt. Es wäre mein Recht euch auf der Stelle zu töten, aber da es sich um den Sohn des Hauptmannes handelt, soll er über euh bestimmen - Das sollte sich auch als sehr viel lustiger herausstellen. Wenn ihr Glück habt: Ich suche immer nach neuen Gespielinnen für meinen Harem. Führt sie ab!", lachte Shael bösartig und ging vorran. Zwei Elfen blieben zurück um die Leichen zu bergen, während die anderen durch die Gassen entschwanden. Die weinende Frau wartet noch einige Momente, bevor sie sich aufrichtete und ein breites Lächeln auf das Gesicht trat. Unweigerlich fischte sie eine Münze aus der Tasche und spielte damit. Binnen eines Augenaufschlags, war sie verschwunden ...

Mod-Notiz: Faen wurde das Schwert genommen.
Es geht weiter in: "Das Spiel der Wüstenrose - Faen in Bedrängis!"
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