Feyana Leando

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Feyana Leando

Beitrag von Feyana Leando » Donnerstag 1. April 2010, 16:48

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Zweitcharakter von Nara Brea
Name:
Feyana Leando, von ein paar wenigen wird sie auch Fey genannt

Rasse:
Nachtelfe

Alter:
88 Jahre

Geschlecht:
weiblich

Beruf:
Hofmagierin / Meuchelmörderin

Heimat:
Das Reich der Nachtelfen

Gesinnung
Neutral mit Hang zum Bösen.
Sagt man den Nachtelfen eine gewisse Unheimlichkeit nach, so ist doch ziemlich sicher, dass die Nachtelfen dem einfach nicht widersprechen. In Wirklichkeit sind sie ein sehr neutrales Volk. Doch es gibt auch dunklere Gestalten unter ihnen. Feyana gehört zu ihnen. Sie sieht zwar zerbrechlich und schutzlos aus, doch der Schein trügt. Als Beherrscherin einer dunklen Magie zieht sie die Kraft hierfür aus dem Bösen ihres Herzens. Dennoch würde sie niemals zum Spaß töten.

Magie:
Assassinenmagie (überdurchschnittlich)

Sprache:
Herendia (Sprache der Nachtelfen, ist somit also ihre Muttersprache)
Celcianisch (fließend)
Lerium (mittelmäßig)

Religion/Glaube:
Feyana wurde von ihren Eltern sowohl zu einer Manthalagläubigen, als auch zu einer Faldorgläubigen erzogen. Früher verehrte sie Manthala mehr, da sie Faldors dunkle Aura abschreckte, doch seitdem sie sich eingehender mit der Assassinenmagie beschäftigt hat, huldigt sie ihm ebenso wie Manthala.

Aussehen:
Feyana ist eine Nachtelfe und das sieht man ihr auch auf den ersten Blick an, sofern man sie überhaupt zu Gesicht bekommt. Ihr Äußeres wirkt auf manche abstoßend, dunkel, kalt und gefährlich, während sich andere dem Charme der geheimnisvollen, puppengleichen Nachtelfe nicht entziehen können.
Wie alle Nachtelfen ist sie nicht sehr groß. Sie misst gerade einmal an die 1,60m. Ebenso wirkt sie wie alle Nachtelfen nicht muskulös und stark, wie ihre Verwandten die Dunkelelfen, sondern eher schmächtig. Da sie sich nie als besonders gut im Umgang mit schweren Waffen erwies, ist sie sehr zierlich, fast dünn und ihre gesamte Statur wirkt ein wenig knabenhaft. Als Magierin braucht sie keine Muskeln, sondern ihren Kopf und als Assassinenmagierin sollte sie schnell und gewandt sein, zu viel Masse würde sie eher behindern, denn helfen.
Sieht man von ihrer knabenhaften Statur jedoch ab, ist sie wie alle Elfen ziemlich hübsch, auch wenn sie ganz der typischen Nachtelfe immer etwas unheimlich und anders wirkt. Erblickt man in ihrem Gesicht auch nicht sofort die Kälte einer Assassinenmagierin, so erkennt man dies in ihren Augen sofort. Sie scheinen stets ein wenig unheilvoll drein zu blicken. Zudem lächelt Feyana so gut wie nie. Ihr Ausdruck wirkt stets ernst, entrückt und sogar kalt.
Ihr Gesicht ist sehr schmal, hohe Wangenknochen sowie ein wenig hohle Wangen geben ihr ein puppengleiches Äußeres. Ihre Nase ist sehr klein und schmal, auch das trägt zu ihrem erst einmal harmlosen Eindruck bei.
Die Augen sind leicht mandelförmig, um das spärliche Licht besser einfangen zu können. Auch ihre Pupillen sind ähnlich wie bei Katzen geschlitzt. Die Farbe ihrer Iris ist tiefblau. Ihre Augen sind das Einzige, das ihren Charakter andeutet, denn sie scheinen niemals zu lächeln, nicht einmal wenn ihr Mund lacht.
Nur wenn sie tötet, scheint sich ein wahnsinniges Glitzern in ihre Augen zu stehlen und es wirkt tatsächlich so, als lächle sie.
Für andere Völker sehr ungewöhnlich, für die Nachtelfen völlig normal, ist auch ihre Hautfarbe: Graue, reine Haut spannt sich über ihr Gesicht und ihren Körper. Im Licht scheint es schneeweiß zu schimmern.
Auch ihr Haar umspielt silberweiß ihre Schultern. In sanften Wellen fällt es ihr bis zur Mitte ihres Rückens, hindurch lugen ihre beiden spitzen Elfenohren. Ihr Haar trägt Feyana gerne offen, sie pflegt es ebenso gerne. Denn sie weiß, dass ein gutes Auftreten für einen Assassinen sehr hilfreich sein kann.
Meistens trägt sie lange Gewänder der Magier, dazu einen langen Mantel. Zumindest, wenn sie auf die offiziellen Ratssitzungen des Hofes geht. Am liebsten trägt sie blutrot, nachtblau oder tiefschwarz. Führt sie jedoch Aufträge für die hohen Herren aus, so trägt sie häufig ein ledernes Mieder zu ledernen Hosen, die in leichten Stiefeln stecken. Darüber ihr schwarzer Mantel, den sie nie auszuziehen scheint.
Und trotz der schönen Haut, dem Gesicht einer wahren Elfe und dem Silberhaar entziehen sich viele der Schönheit Feyanas. Es scheint, als sei sie von einer dunklen Aura umgeben, nicht einmal bei den Nachtelfen ist sie besonders beliebt. Ihr Blick wirkt immer ungerührt, ihre Haltung ein wenig arrogant. Aalglatt präsentiert sie sich, doch die Kälte ihrer Augen kann sie nicht verstecken. Ob Feyana nun wirklich hübsch ist, ja, da scheiden sich die Geister.

Persönlichkeit:
Feyana ist sehr kühl und unnahbar. Dies sind die Folgen ihrer Magie. Zwar war sie schon immer eher ruhig und zurückgezogen, doch die Kälte und der manchmal auftretende Wahnsinn tauchten tatsächlich erst mit dem Studium ihrer Magie auf. Ein Assassinenmagier schöpft seine Kraft aus dem Wunsch zu töten. Ein Gefühl wie Mitleid oder Skrupel lässt diese Kraft schrumpfen, das musste Feyana auch erst unter ihrem strengen Lehrer begreifen. Doch heute hat sie geschafft ihr Herz größtenteils von mitleidigen Gefühlsregungen rein zu halten.
Und dennoch durchdringt das ein oder andere Mal ein warmes Gefühl ihre kühlen Mauern. Damit dies jedoch nicht allzu häufig geschieht, versucht Feyana nicht viele, außer politische Kontakte zu pflegen, wie Freundschaften oder Beziehungen.
Ein Schlüsselereignis außerhalb des Berufes ein Einzelgänger zu sein war es auch, als ihre große Liebe sich von ihr wegen einer Menschenfrau trennte. Seitdem hegt Feyana einen besonderen Hass gegenüber Menschen und anderen nichtelfischen Völkern, man könnte sie teilweise sogar als rassistisch bezeichnen.
Im Beruf ist ihr Auftreten immer ruhig und glatt. Sie ist freundlich, aber ruhig. Dies ist keine Berechnung ihrerseits, sondern schlichtweg der Ehrgeiz weiter zu kommen. Außerdem wurde sie im Beruf noch nicht so heftig enttäuscht. Ihre zuverlässige Art ist am Hof weithin bekannt und muss politisch „etwas erledigt werden“, das die Hilfe eines Assassinenmagiers erfordert, so ist es Feyanas Aufgabe als Hofmagierin dies auszuführen. Geschätzt wird sie außerdem wegen ihres Mutes, der jedoch manchmal auch in Selbstüberschätzung ausufert.
Viele würden Feyanas ruhiges Verhalten ebenso als arrogant einstufen. Dies ist nicht gänzlich falsch, schließlich ist sie stolz auf ihr Können, doch sie hat auch meistens einfach keine Lust dazu nett zu sein oder großartig Konversation zu betreiben, wenn sie nicht arbeitet.
Auch das hat sie zu einer Einzelgängerin gemacht. Auch wenn sich manche männliche Nachtelfen gerne um Feyana Bemühen. Denn ihr Ansehen ist nichts desto trotz hoch im Reich der Nachtelfen und manche verfallen auch ihrer besonderen Schönheit. Doch Feyana hat seit ihrer in die Brüche gegangenen Beziehung nie wieder den Wunsch gehegt ihr Herz an einen anderen zu hängen.
Manchmal lässt sie natürlich auch Unterhaltungen zu, nicht immer verschließt sie sich komplett. Sollte es geschehen, dass man sie an einem guten Tag erwischt, so wartet sie dennoch erst einmal ab, was ihr Gegenüber zu sagen hat. Man könnte sie durchaus als berechnend bezeichnen, auch ein Anhängsel ihrer Magie.
Assassinenmagier sind meistens berechnend.
Ob Feyana das Töten grundsätzlich gefällt ist schwer zu sagen. Sie genießt es, wenn sie einen Auftrag gut und sicher ausführen konnte, ebenso ist sie stolz auf ihre Rasse und somit auch stolz auf sich, wenn sie etwas für ihr Volk tun konnte, doch aus reinem Spaß an der Freude würde sie nie töten. Außerhalb des Berufes ist es für sie ein Tabuthema, das nicht einmal in ihrer Familie angesprochen wird.
Andere begegnen ihr häufig auch mit Misstrauen, denn bei einem Assassinenmagier weiß man nie, ob er einen nicht doch tötet, wenn man ihm den Rücken zuwendet.
So hat Feyana ihr einzelgängerisches Dasein tatsächlich größtenteils der Magie zu verdanken, doch sie würde niemals auf die Idee kommen es zu bereuen, dass sie die Schneiderlehre abgebrochen und das Studium der Magie begonnen hat. Schon immer hat sie in ihr geschlummert. Die Magie des Tötens aufzuwecken war ihrer Meinung nach das Beste, was ihr in ihrem Leben passieren konnte.

Stärken:
Erst einmal sind ihr als Nachtelfe besondere Stärken schlichtweg angeboren.
So lässt es sich aufgrund ihrer besonderen Augen nicht vermeiden, dass sie bei Nacht sehr gut sieht, besser als jedes andere Volk. Dies macht sie zu einer gefährlichen Jägerin in der Dunkelheit. Ebenso kann sie überraschend flink über Gestein und durch Höhlen klettern, dies geht mit der Umgebung einher, in der sie aufgewachsen ist. Auch ein natürlicher Orientierungssinn in dunklen Höhlen ist ihr angeboren, manchmal kann sie das zu ihrem Vorteil ausspielen.
Dann beherrscht sie die Assassinenmagie überdurchschnittlich. Sie liebt ihre Magie und tut alles dafür, sich noch zu steigern und zu verbessern.
Aber natürlich gehört zu der Ausbildung einer Assassinenmagierin auch der Umgang mit speziellen Waffen. So hat man ihr den Umgang mit dem Dolch und den Wurfdolchen jeweils rudimentär beigebracht. Doch mit den Wurfdolchen stellte sie sich so geschickt an, dass sie diese Waffe bald besser beherrschte als den Kampf mit dem normalen Dolch.
Ihr seriöses Auftreten verschafft ihr im Beruf einige Vorteile, ebenso wie ihr Ehrgeiz.

Volk:
Höhlenkenntnis (sehr gut)
Klettern über Gestein (gut)
Nachtsicht (sehr gut)
Eigen:
Assassinenmagie (überdurchschnittlich)
Wurfdolche (durchschnittlich)
Dolch (rudimentär)

Schwächen:
Sowie ihr besondere Stärken ihres Volkes angeboren sind, so trägt sie natürlich auch dessen Schwächen in sich. Die Einzige, dafür umso schwerwiegendere Schwäche des Volkes der Nachtelfen ist ihre Abneigung gegen die Sonne. Im Sonnenlicht würde Feyana verbrennen und jämmerlich zugrunde gehen. Deswegen muss sie, sobald sie sich an die Oberfläche begibt, Mäntel aus dem besonderen Stoff der Nachtelfen tragen. Unter diesen Mänteln kann es in warmen Jahreszeiten unerträglich heiß werden, ebenso macht sie der Stoff unbeweglicher, da sie bei besonders schnellen Bewegungen Gefahr läuft, dass er verrutscht.
Da Feyana eine Magierin ist, ist ihr Körper kaum trainiert, ihre Arme beginnen ihr schon bald zu zittern, wenn sie nur ein Schwert hebt. Sollte man sie wirklich angreifen wollen und sie in einen Kampf verwickeln, so wird sie sicherlich unterliegen. Denn sie ist es gewohnt aus dem Hinterhalt anzugreifen.
Ebenso hat sie kaum Freunde, die sie unterstützen und pflegt nur politisch Kontakte, dies macht sie sehr einsam.
Aber nicht nur das, sondern auch die Assassinenmagie schwärzt ihr Herz und lässt sie innerlich immer mehr zufrieren. Ebenso wie auch der Wahn mit jedem Toten zuzunehmen scheint. Wenn sie nicht aufpasst, könnte es passieren, dass sie wahnsinnig wird.

Lebensgeschichte:
Nachtelfen, ein faszinierendes Volk. Eins mit der Nacht. Undurchsichtig. Verwandte der Dunkelelfen. Böse (?).

Eine Heirat wie aus dem Dunklen Märchenbuch
Kaya Veronia entstammte einer mittelständischen Nachtelfenfamilie, die sich mit dem Verkauf qualitativ sehr hochwertigen Roben und Gewändern einen Namen gemacht hatte. Sie war die Älteste von vier Kindern und wuchs gemeinsam mit ihrer ganzen Familie, wie es üblich war, in einem Haus auf. Kaya sah nie etwas anderes als das Reich der Nachtelfen, zuerst wollte sie es aus Angst nicht verlassen, später aus Liebe zu einem Mann: Nathanael Leando. Ein Mann, so kalt und schön wie die Nacht selbst. Vorher hatte sich Kaya nie viele Gedanken über Moral gemacht; es war normal, dass die Familie zusammen hielt, doch wenn sehr alte Nachtelfen kein schönes Dasein mehr fristeten oder Krüppel zur Welt kamen, so war es normal, dass sie umgebracht wurden. Kaya kannte es nicht anders. Erst mit Nathanael befasste sich Kaya näher mit dem Gedanken Tod. Er war ein Assassinenmagier, doch offiziell Höhlenforscher. Für die Nachtelfen der mittleren Schichten übte er kleine Dienste aus. So kam es, dass sie ihn kennen lernte, als er zu ihnen nach Hause kam, um mit ihrer Cousine zu reden (die natürlich auch bei ihnen wohnte), deren Großmutter sehr senil geworden war. Sie solle diskret verschwinden, wie so viele andere Nachtelfen vor ihr auch. Zwischen Kaya und Nathanael war es Liebe auf den ersten Blick. Sie kamen beide aus guten, mittelständischen Familien und wären das Traumpaar schlechthin. Nathanael erstieg ihr im Wald Arus eine Blume, die selbst im Angesichte Manthalas noch blühte. Und so sollte eine der schönsten und harmonischsten Hochzeiten statt finden, die der Mittelstand im Reich der Nachtelfen je gesehen hatte. Vor allem aber auch weil Kaya lieber den Mund hielt, anstatt Nathanaels Nebenberuf ab und an zu hinterfragen.

Die Jüngste von Vieren
So kam es, dass die Beiden auch einen wahren Kindersegen hatten. Zuerst brachte Kaya zwei Jungen auf die Welt, denen dann zwei Mädchen folgten. Namanael, Kaio, Valdama und Feyana waren ihre Namen. Namanael, der Älteste von den Vieren, strotzte für einen Nachtelfen nur so vor Kraft. Zwar schlummerte kein Funken Magie in ihm, doch er war mit seinen 1,68m für einen Nachtelfen sehr groß und behände im Umgang mit Waffen. So gehörte er zu den wenigen Nachtelfen, die den Beruf eines Soldaten einschlugen. Kaio, ungemein zierlicher und stiller als sein Bruder, war magiebegabt, zum Verdruss seines Vaters leider nicht wie er in der Assassinenmagie, sondern er war bewandert in der Schattenmagie und stellte sein Talent im Dienste eines Hofmagier unter die hochwohlgeborene Familie Reyana. Valdama, eine wunderschöne Nachtelfe, der die Verehrer nur so zu Füßen lagen, brach ihre Lehre zur Schneiderin ab und heiratete einen anderen Nachtelfen und gebar ihm bis heute allein drei Kinder. So sollte Feyana, die ewig im Schatten ihrer Schwester stand, deren Position antreten. Dass aus allen vier Kindern etwas geworden ist, lag nicht zuletzt an Kayas Fürsorge. Selbst der ängstlichste Mensch würde in ihren Augen Güte erkennen und vielleicht ein wenig seine Scheu ablegen. Aber auch die mittelgroße Familie Leando, in der es Gang und Gebe ist sich gegenseitig zu unterstützen, tat ihren Teil dazu bei.

Das zweite Kind mit Magiebegabung
Was Feyanas Vater ebenso erfreute, wie es ihre Mutter erschreckte, war, dass sie das Erbe ihres Vaters abbekommen hatte und in ihr die Assassinenmagie schlummerte. Ihre Mutter meinte, dass das viel zu gefährlich für eine Frau von solch zierlichem Körper sei, doch Feyana konnte ihren Traum nicht ablegen. Die Schneiderlehre, in die sie bei ihrer Mutter ging, wurde von Tag zu Tag schlimmer für sie.
Irgendwann konnte sie nicht anders und schmiss das Schneiderzeug einfach in die Ecke.
„Mutter, ich kann nicht mehr anders! Ich möchte mich endlich zu einer Magierin ausbilden lassen. Nachher bricht die Magie noch unkontrolliert heraus, bei der Schattenmagie Kaios wäre das sicher nicht so schlimm, wie bei meiner Assassinenmagie!“
Ihre Mutter seufzte.
„Ach Kind...“
„Ich bin kein Kind mehr! Ich bin 22 Jahre alt und kann bestimmen, was ich tun will! Papa würde es auch gefallen.“
Traurig schlug Kaya die Augen nieder. Sie liebte ihren Mann und ihre Tochter zu sehr, als dass sie ihr einen Wunsch abschlagen konnte.
„Na schön, dein Vater wird dich in der Akademie anmelden.“


Die Ausbildung und die Frage des Berufes danach
Feyana ging sage und schreibe vierzig Jahre in die Ausbildung der Assassinenmagie. Nicht weil sie so lange dafür brauchte. Nein, Feyana wollte nicht nur bis zu rudimentären oder durchschnittlichen Kenntnissen studieren. Dafür war ihr Ehrgeiz viel zu hoch. Sie war vielleicht nie so stark wie Namanael, so besonnen wie Kaio oder so schön wie Valdama gewesen, aber sie hatte Ehrgeiz und sie konnte sich in etwas rein hängen.
Doch nach ihrer Ausbildung an der Akademie der Nachtelfen war sie nicht mehr dieselbe. Feyana war schon immer ruhig gewesen, doch die Assassinenmagie hatte sie noch schweigsamer werden lassen. Wenn sie lachte, erreichte das Lachen nicht mehr ihre Augen und auch vor ihrer Familie verschloss sie sich immer mehr. Hatte sie zuvor nicht viele Freunde, hatte sie nun kaum mehr welche. Doch dafür war aus ihr wirklich eine begnadete Assassinenmagierin geworden. Außerdem hatte man ihr den rudimentären Umgang mit Dolchen und Wurfdolchen gelehrt, denn Assassinenmagie ohne Waffen war teilweise so gut wie nutzlos.
Zu ihrer Enttäuschung war ihr Vater gar nicht so stolz auf sie. Ernst nahm er sie eines Tages zur Seite.
„Du bist so anders geworden, seitdem du deine Ausbildung angetreten hast.“
„Jeder wird irgendwann erwachsen“, antwortete Feyana ruhig.
„Oh nein, das ist es nicht. Es ist die Magie die dein Herz schwärzt. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Und ich weiß auch, weshalb die Assassinenmagie nur mein zweites Standbein ist. Zu viel von ihr kann einen ruinieren, ja sogar wahnsinnig machen.“
Sorgsam hatte er einen Arm um seine Tochter gelegt, die mittlerweile an die sechzig Jahre zählte. Doch Feyana riss sich los.
„Die Assassinenmagie ist meine Bestimmung.“
„Aber du bist keine Dunkelelfe. Wir sind nicht dafür gemacht... für die absolute Dunkelheit.“
Doch Feyana hörte ihn schon nicht mehr; sie war auf ihr Zimmer gegangen.


Bei den Arevanas
Nach ihrer Ausbildung bekam Feyana natürlich sofort eine Anstellung. Die hochwohlgeborene Familie Arevana nahm Feyana in ihre Dienste auf. Und da die Familie Arevana, wie viele anderen, nachtelfischen Familien aus nicht weniger als zwanzig Mitgliedern bestand, hatte Feyana auch immer etwas zu tun. Morde im Zeichen der Familie übernahm sie, zurück blieb dann meistens nur eine weiße Feder, das Zeichen der Familie Arevana. Handelte es sich nicht um Morde, die Respekt einflößen sollten und sollte deren Urheber unerkannt bleiben, so konnte Feyana auch dies meistens zur vollen Zufriedenheit ihrer Familie ausführen. Mit 75 Jahren durfte sie das erste Mal in ihrem Leben ihre Meinung bei einem politischen Gespräch bekunden, denn sie gehörte nun offiziell zu der gehobenen Schicht der Hofmagier. Und obwohl ihr Vater sich immer noch sehr um sie sorgte, so kam er nicht umhin stolz auf seine Tochter zu sein, die so viel erreicht hat.

Der erste schmerzvolle Verlust
Doch lange hatte Nathanael nicht Zeit dafür stolz auf seine Tochter zu sein. Einmal mehr zog es ihn hinaus aus dem Reich der Nachtelfen, um einem wirklich schwierigen Auftrag nach zu gehen, der ihrer Familie viel Ruhm und Reichtum eingebracht hätte. Doch er sollte niemals davon zurückkehren. Er wurde von einem gesuchten Verbrecher getötet.
Lange erfuhr die Familie Leando nichts vom Tod Nathanaels, doch als die Nachricht schließlich ihr Reich erreichte, traf sie der Schmerz umso tiefer. Vor allem für Feyana war es schlimm, da ihr Vater gerade damit begonnen hatte stolz auf sie zu sein.
Doch während die anderen noch trauerten, ging Feyana umso härter ihrem Beruf nach. Natürlich weinte sie ebenso viele Nächte, wie all die anderen auch, doch sie wurde von einer unheimlichen Wut angetrieben. Sie wusste, dass sie gut werden musste, um eines Tages den Mörder ihres Vaters zu finden und selbst zu töten. Und sie wusste auch, dass sie hierfür ihre Scheu vor dem Reich oberhalb ihrer Heimat ablegen musste.
Aber Feyana war schon immer ehrgeizig gewesen.

Vienno und der zweite schmerzvolle Verlust
Doch Feyana spürte die Dunkelheit, die mit jedem Toten mehr nach ihrem Herz griff, die aber so wichtig dafür war, dass sie ihre Magie gut ausüben konnte, immer mehr.
Bis er in ihr Leben trat. Vienno.
Ein abenteuerlicher Nachtelf, der so gar nicht zu der stillen Feyana passen wollte, doch er faszinierte sie, er hatte sein halbes Leben oben, außerhalb ihrer Stadt verbracht und sie schien ihn zu fesseln. Zumindest für eine Weile. Sie wurden ein Paar und ihre Familie, bei der Feyana immer noch lebte, schöpfte schon Hoffnung, dass sie endlich wieder mehr Gefühle zulassen und nicht hinter ihrer Maske aus Kälte erstarren würde.
Eine Zeit lang sah es auch ganz danach aus, dass ihre Maske brechen würde, doch dann kamen einige Lügen Viennos ans Licht...
Traurig starrte der hellhaarige Nachtelf mit den hellblauen Augen Feyana an.
„Du bist so hübsch, das habe ich dir hundert Mal gesagt, aber ich muss gehen.“
Erstaunt hob Feyana den Kopf, den sie zuvor schläfrig an seine Schulter gelehnt hatte.
„Aber wohin denn?“
„Nach oben. Zurück in die wahre Welt. Das ist doch kein Leben hier unten, zwischen Felsen und Gestein. Jedes Geschöpf ist dazu auserkoren das Gras unter seinen Füßen und den frischen Wind auf seinem Gesicht zu spüren.“
Er schwafelte, das bemerkte Feyana sofort. Denn sie brachte nicht nur Leute um, sondern musste diese auch sehr häufig ausfragen oder ihnen Nachrichten überbringen und dabei ihre Mimik deuten.
„Warum gehst du wirklich nach oben?“
„Fey, ich...“
„SAG MIR DIE WAHRHEIT!“
Sie war nun nicht mehr ruhig. Laut hatte sie diese Worte ausgesprochen und fixierte Vienno nun mit eiskaltem Blick.
„Ich merke es, wenn du lügst“, fügte sie hinzu.
Vienno seufzte.
„Ich habe eine Frau mit einem Kind dort oben und ich möchte zurück zu ihnen kehren, damit wir gemeinsam leben können. Es war schön mit dir, Feyana, eine wunderbare Abwechslung. Wie ein Traum. Aber kein Leben.“
Feyana hatte das Gefühl, als würde ihre gesamte Welt nun zusammen brechen, mit ein paar winzigen Worten. Die Kälte aus ihrem Blick schwand, doch hatte sie noch genug Beherrschung, dass sie erst weinte, als Vienno ihr Haus verlassen hatte.
Dann sank sie auf dem Boden zusammen und weinte. Vielleicht war der Schock gut gewesen. Vielleicht hätte sie Vienno sonst getötet. Feyana wusste es nicht.
Doch sie wusste, dass sie heute zum letzten Mal in ihrem Leben weinen würde.

Inventar:
Beutel mit Geld, zwei Phiolen mit Gift, Pfeffer
Am Gürtel vier Wurfdolche, zwei Dolche zum Kämpfen

Tierische Begleiter:
Derzeit keine
Zuletzt geändert von Feyana Leando am Samstag 3. April 2010, 11:11, insgesamt 4-mal geändert.

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