Schwierigkeiten

Eigentlich bräuchte Pelgar keine Wächter vor den Toren, denn kaum einer könnte das Fallgitter, die schweren Flügeltüren oder gar die hohen Mauern überwinden. Doch die Hauptstadt legt viel Wert auf Sicherheit, weshalb das Tor sogar nachts bewacht wird.
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Schwierigkeiten

Beitrag von Stadtwache » Samstag 8. November 2008, 22:44

Kommend von: <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=10206 ... tid=2">Der Auftakt der Reise</a>


Die Wachablöse war nun schon eine gute Stunde her.
Die beiden Männer unterhielten sich, da sie sich näher kannten und einander sympathisch waren. Der eine, der Jüngere von ihnen, erzählte gerade von seiner frisch Angetrauten, was dem anderen ein etwas schmieriges Grinsen bescherte.
Irgendwie beneidete er seinen Kameraden, seine Alte war nach fünf Jahren Ehe bei weitem nicht mehr so interessant, wie noch vor dem ersten Kind.
Die Fackeln erleuchteten die nähere Umgebung.
Das Tor selbst war geschlossen und würde es wohl die ganze Nacht auch bleiben, sofern keine Ausnahme gemacht wurde.
Die Luft war kalt und die Temperaturen würden in der nächsten Zeit bestimmt noch tiefer sinken. Unter der Rüstung dürfte es den beiden Männern nicht kalt werden, dafür hatten sie genügend Schichten an dicker Kleidung darunter.
Die Hellebarden hatten sie in den jeweils äußeren Hand, bereit, jedem Fremden erst einmal den Weg zu versperren, wenn möglich sogar solange, bis diese selbst lieber umkehrten.
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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Pandialo » Sonntag 9. November 2008, 00:50

Als er schließlich nah genug an der Mauer war, um die Durchbrüche und die Stadttore darin zu erkennen, strebte Pandialo dem nächsten zu. Links und Rechts des Tores stand jeweils eine Fackel, um den Wächtern, die auf ihre Hellebarden gestützt in ein Gespräch vertieft waren, Licht zu spenden. Ihre Rüstungen glänzten im gelblichen flackernden Licht und blendeten den herannahenden Satyrn ein wenig. Je näher er der Mauer kam, desdo mehr hielt sie den Wind ab. Neugierig besah er sich die Wächter, die jetzt keine zwanzig Schritte von ihm entfernt waren und ihn, da er sich noch außerhalb des Lichtkreises befand, noch nicht bemerkt hatten. Einer der beiden lachte laut auf, offenbar belustigt von einer Geschichte des anderen.
Schließlich ging er noch etwas weiter und hielt an den Fackeln inne, um sich an den ersten Lichquellen seit heute morgen die vor Kälte schmerzenden Hände zu wärmen. Das goldene Licht schien Pandialos gesamten Leib mit Wärme zu durchfluten.
Die Wächter unterdes waren verstummt und schauten zu ihm herüber.
Zuletzt geändert von Pandialo am Sonntag 9. November 2008, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Stadtwache » Sonntag 9. November 2008, 23:34

Der Ältere der Beiden befand sich auf der linken Seite des Tors, sodass er als erstes eine Bewegung am Rande des Lichtfeldes wahrnehmen konnte.
Er kniff die Augen zusammen und versuchte, mehr zu erkennen. Was nicht besonders leicht war, nicht nur aufgrund des Unterschiedes von der Fackel zur Dunkelheit der Nacht, sondern auch, da er seit einiger Zeit zur Kurzsichtigkeit neigte.
So wollte er seine Entdeckung zuerst als falsch, als reine Einbildung abzutun.
Bis sich das Wesen doch noch im direkten Schein zeigte.
Die Augen des Mannes wurden groß, ehe sie sich erneut zu schmalen Schlitzen formten. "Wer... was ist denn <b>das</b>?", wisperte sein Kamerad genau jene Worte, die auch er sich dachte.
Der Jüngere hatte seinen Posten flüchtig verlassen und kassierte dafür einen strengen Blick des anderen.
Rasch trat er an seinen Platz zurück, auch wenn sich am ungläubigen Ausdruck in seinem Gesicht nichts änderte.
Aber auch der Ältere war sich nicht sicher, was das zu bedeuten hatte, was sich seinen Augen bot.
Außerdem erinnerte er sich an seine Position als Stadtwache und straffte sichtlich seinen Körper.
Mit barscher Stimme, fast schon ein wenig zu heftig in seinen eigenen Ohren, herrschte er das fremde Wesen an:"He, du da! Rumlungern is' hier nicht! Pack dich zusammen und verschwinde!"
Er musste ein Vorbild für seinen Kameraden darstellen und sie hatten die Aufgabe, Gesindel keine Chance zu geben, die Mauer zu untersuchen und vielleicht sogar irgendeinen Zugang auszumachen oder sich zu schaffen. Und da war ihm so eine komische Person, die sichtlich kein Mensch war, mehr als suspekt.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Pandialo » Montag 10. November 2008, 13:52

Obgleich Pandialo bei weitem nicht damit gerechnet hatte, mit offenen Armen außerhalb von Bockenbrück empfangen zu werden - das hatte er einen der Wanderer sagen höfen -, so war er doch sehr überrascht und erschrocken darüber, dermaßen angefahren zu werden. Er trat zwei Schritte näher an die Wachen heran.

"Es ist nicht mein Begehr, herumzulungern, sondern eingelassen zu werden. Ich habe einen ganzen Tagesmarsch durch die Kälte hinter mir, ich bin erschöpft, meine Hufe schmerzen."

Auch wenn der Wächter ihn sofort angefahren hatte, war er davon überzeugt davon, dass er sicher verstanden und eingelassen werden würde.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 11. November 2008, 19:14

Der Jüngere der Beiden gab grunzende Laute von sich, die daher stammten, dass er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
Sein Kamerad grinste schief und keineswegs freundlich.
Die Finger schlossen sich enger um die Stange der Hellebarde.
"So, du willst also rein in die Stadt? Nach Pelgar?", spottete er und musste sich selbst zusammen reißen, um nicht auch noch los zu lachen.
Dieses seltsame Wesen schien nicht gerade weltgewandt zu sein, wenn es tatsächlich glaubte, jetzt noch eingelassen zu werden, ohne Sondergenehmigung.
"Und du glaubst, dass du um die Zeit noch rein darfst?" Auch zu anderen Tageszeiten hätten die Männer ihn wohl kaum hinein gelassen.
Allerdings sollte man bekanntlich immer daran glauben, dass sich alles zum Guten wenden und klären würde.
Also nahm der Ältere Haltung an und bemühte sich, sein Grinsen aus dem Gesicht zu verbannen. Was ihm nicht vollständig gelang.
Seine Augen fixierten die des Wesens.
"Gut, ich will mal nicht so sein.", sprach er mit Absicht zweideutig und hielt die freie Hand ausgestreckt sowie geöffnet in die Richtung seines Gegenübers. "Dann zeig mir mal deine Papiere!"
Hinter ihm gluckste sein Kamerad hinter vorgehaltener Hand, mit welcher er versuchte, seine Lippen zusammen zu halten.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Pandialo » Dienstag 11. November 2008, 19:35

Pandialo sah sein Gegenüber fragend an. Was meinte dieser Mann für Papiere? Das einzige, was er hatte... Er steckte eine Hand in seine Tasche, zog das zugegebenermaßen schon sehr lädierte Exemplar der alten Sagen und Lieder der Satyrn heraus und hielt es in Richtung der Wache. Es war ihm sehr schwer in der kalten Hand.

"Meint Ihr dies hier? Ich wüsste nicht, wozu ihr das brauchen solltet, aber ihr könnt gern darin lesen. Ich möchte nur schnell ins Warme. Deswegen würde ich Euch bitten, Euch damit zu beeilen..."

Der Mann sah eigentlich nicht aus, als würde er Geschichten lieben. Aber, das lernt jeder Ziegen- und Schafsmensch schon in jungen Jahren, das Äußere kann oft täuschen. Nur hatte er nicht die Geduld, die Wache sich den Folianten durchlesen zu lassen- es war einfach zu kalt.

"Wenn Ihr wollt, dann können wir auch in ein Haus gehen und ich lese Euch vor. Oder ich singe für Euch, wenn es Euch Freude macht. Ich will nur schnell an ein Feuer."

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 11. November 2008, 22:34

Nun war es endgültig um den Jüngeren geschehen. Prustend lachte er los und beugte sich sogar vor, um sich mit der freien Hand den Bauch zu halten. Mit der anderen stützte er sich auf seiner Waffe ab.
Der andere grinste schief und wirkte hingegen nicht ganz so amüsiert wie sein Kamerad. "So, so, in ein Haus gehen und du liest uns aus diesem..." Er verzog ein wenig verächtlich, aber merklich überheblich das Gesicht. "... <i>Ding</i> vor, das bestimmt gleich zerfällt, wenn du es aufschlägst?"
Also, entweder war dieser Kerl wirklich extrem weltfremd und hatte noch nichts von den Neuigkeiten, die gar nicht mehr so neu waren, gehört. Oder er war dumm. Oder er wollte ihn für dumm verkaufen.
Na, da würde er sein blaues Wunder erleben!
Mit einem Schlag wurde der Mann ernst und sein Gesicht nahm einen beinahe schon als bedrohlich zu nennenden Ausdruck an.
Sein Kinn deutete flüchtig zu der Fackel, vor welcher das Wesen zuvor noch gestanden hatte. "Da hast du dein Feuer! Und jetzt verschwinde, wir haben wichtigeres zu tun, als uns mit jemandem wie dir rumzuschlagen. Hier kommst du ohne Papiere nicht rein und basta!"
In diesem Moment wurde hinter ihm das Tor von innen geöffnet. Natürlich nicht ganz, aber ausreichend genug, um das Pferd mitsamt dem klapprigen Karren hindurch zu lassen.
"Danke, Leute! Bis zum nächsten Mal!", rief eine männliche Stimme.
Hinter dem Karren wurde das Tor sofort wieder geschlossen.
Nur langsam trottete das Pferd voran und schlug einen etwas größeren Bogen, als nötig gewesen war. Etwas, was von diesem Mann, der das Tier vom Karren aus lenkte, bekannt war.
Der Ältere wandte sich ab, da er dachte, dass das Wesen schon genug haben und verschwinden würde.
So grüßte er den Mann, der das Pferd zum Stillstehen brachte, mit einem knappen Wink. "Grüß dich, Akakij. Na, um die Zeit noch auf dem Heimweg?"
Der Angesprochene lachte freundlich und nickte. "Ja, was glaubst du denn? Man wartet auf mich und ich will gern morgen Abend dort sein." Akakij nahm eine Bewegung vor sich wahr und blickte Pandialo direkt an.
Zwar wunderte er sich darüber, wie der andere aussah, nicht vollkommen menschlich. Doch im Gegensatz zu der Stadtwache war er bei weitem nicht so intolerant, sondern nickte ihm freundlich zu.
Das merkte auch der Ältere.
Mit einem breiten Grinsen klopfte er auf den Rand des Karrens, gefüllt mit vielen, schweren Fässern, und deutete auf das Wesen. "Akakij, du wirst es nicht glauben. Der Typ da will tatsächlich ohne Papiere rein nach Pelgar!"
Er und sein Kamerad hielten das noch immer für einen guten Witz.
Der Angesprochene hingegen lächelte zwar höflich, stimmte jedoch nicht in die Stimmung der anderen ein.
Stattdessen wandte er sich direkt an Pandialo. "Da wirst du Pech haben, Freund. Durch das Tor kommt niemand, der keine schriftliche Genehmigung hat."

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Pandialo » Dienstag 11. November 2008, 23:13

Obwohl Pandialo ja nicht mit der bockenbrücker Gastfreundschaft gerechnet hatte, war diese Aussage für ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Warum sollte jemand nicht wollen, dass Leute seine Stadt betraten?

"Wer hat denn diese Regelung getroffen? Und warum? Wird man mich denn überhaupt nie einlassen?"

Diese Fragen stellte er eher an den Mann auf dem Karren, den die ältere Wache Akakij genannt hatte. Er schien im Gegensatz zu den beiden anderen gewillt zu sein, dem Satyrn weiterzuhelfen. Von ihm war wohl am ehesten eine klärende Antwort zu erwarten.
Indes steckte er das Buch schnell wieder weg. Er schämte sich. Natürlich hatte der grobe Wächter nicht lesen wollen. Es ging ihm um Bürokratie. Wahrscheinlich hatte er nie daran gedacht, Pandialo einzulassen, sondern nur seine Späße mit ihm getrieben. Auch machte er ihm inzischen Angst. Wer wusste, was er noch unter Spaß verstand...
Erwartungsvoll schaute er Akakij, der Händler zu sein schien, an.
Zuletzt geändert von Pandialo am Mittwoch 12. November 2008, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 12. November 2008, 16:39

Akakij zuckte nichts sagend mit den Schultern und erwiderte:"Die, die das Sagen in Pelgar haben. Warum, kann ich dir nicht sagen, Freund. Aber eines weiß ich: Solange du keine Papiere hast, wird man dich nicht reinlassen."
Irgendwie tat ihm das seltsame Wesen leid. In seinem Bart war Eis geschmolzen, denn im Fackelschein glitzerte er feucht.
Und außerdem war er auf einen der Männer von der Stadtwache gestoßen, der besonders engstirnig sein konnte in seiner Toleranz. Vor allem die, welche nichtmenschliche Wesen betraf.
Hinzu kam in dem Händler noch eine gewisse Neugier. Er wollte heraus finden, mit was für einem Geschöpf er sich da gerade unterhielt und auch, warum es überhaupt nach Pelgar gekommen war. So unwissend, wie es war.
Allerdings konnte er nicht ewig hier stehen bleiben, man erwartete ihn schließlich.
Die Stadtwache kümmerte sich nicht mehr weiter um das fremde Wesen, sie waren sich sicher, dass es nicht mehr versuchen würde, in die Stadt zu gelangen. Und wenn doch, vertrauten sie darauf, dass Akakij es davon abhalten könnte, mit Erklärungen.
Also deutete er mit einem Lächeln nach hinten auf den Karren mit den vielen Fässern.
Neben ihm war kein Platz mehr und es war auch schon alleine unbequem genug auf dem alten Holz.
"Hier wirst du kein Glück haben, Freund. Aber wenn du willst, kann ich dich mitnehmen. Ich fahr ins Fischerdorf."

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Pandialo » Mittwoch 12. November 2008, 23:28

Verzweifelt sah Pandialo zwischen dem Händler und Pelgar hin und her. Er verstand immernoch nicht, warum man es nicht wollen sollte, dass Wesen eine Stadt betreten. Etwas sagte ihm, dass diese Wachen hart bleiben würden. Dabei hatte er sich so sehr auf die große Stadt gefreut, darauf, viel neues zu erfahren. Jetzt aber war er zu müde, um um Einlass zu kämpfen. Es war zu kalt, um in der Natur zu schlafen.
Auf einmal war es ihm alles gleich. Einerseits war er zu erschöpft, andererseits war er ja ausgezogen, um die Welt zu sehen, nicht nur Pelgar. Und vielleicht würde es ihm einmal wieder hier her treiben, vielleicht standen sein Glück dann besser. Vielleicht hätte er bis dahin Papiere. Plötzlich wollte er nichts, als weiter. Und so stieg er voller Vertrauen auf den Wagen und lehnte sich gegen die Fässer. Mit nur noch halb geöffneten Augen sah er auf das Stadttor zurück. Die zwei Wachen standen da und unterhielten sich wieder. Wenn man ihn hier nicht einlassen wollte, würde er sich auch nicht aufdrängen. Hoffentlich war der Rest Celcias gastfreundlicher...

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von fremder Mann » Freitag 14. November 2008, 17:40

Der Händler ließ dem Wesen die Zeit, sich zu entscheiden, ob es mitkommen wollte oder nicht.
Schließlich wurde sein Lächeln um eine Spur wärmer, als es auf den Karren kletterte.
Da es kalt um sie herum war und es in den nächsten Stunden noch schlimmer werden würde, wandte er sich um und kramte kurz zwischen den Fässern und dem Holz, an das sein Sitz angebracht worden war.
Es dauerte kurz, dann hatte er das Gesuchte gefunden.
Mit einem bekräftigenden Nicken hielt er es dem Wesen hin. "Hier, nimm das, Freund. Das wird dich etwas wärmer halten."
Es war dicker Stoff, der das Gröbste abhalten würde und oft gebraucht wurde. Trotzdem waren die Löcher stets sorgsam geflickt worden.
"Mich nennt man übrigens Akakij. Und wie ist dein Name?"
Er wartete auf die Antwort und wandte sich dann um, um dem Pferd mit den ledernen Zügeln zu verstehen zu geben, dass es losgehen sollte, was es auch gehorsam tat.


Tbc: <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=101767331882">Auf ins Fischerdorf</a>
Zuletzt geändert von fremder Mann am Freitag 14. November 2008, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Soldat/in » Samstag 13. Februar 2010, 07:39

[kommen aus: Der östliche Teil Celcias ‹ Das östliche Drachengebirge ‹ Die Hauptstadt Pelgar ‹ Das Wohnviertel Pelgars < Das Anwesen der Elendriors]


Jadis konnte es erst nicht zu Recht fassen, ihre Familie hatte beschlossen Pelgar zu verlassen. Sie verstand aber nicht warum. Auf der einen Seite sollte es doch die Pflicht vom jeden Pelgarer sein, seiner Stadt mit de zu helfen, was ein jeder konnte und hatte. Auf der anderen Seite wusste Jadis, dass ihre Mutter mit Sicherheit Recht hatte, immerhin verstand sie mehr von der hiesigen Politik und wenn der hohe Rat wirklich nichts unternahm, wie es bisher den Anschein hatte, dann wäre es vermutlich wirklich besser, die Stadt zu verlassen. Alleine schon wegen ihrem kleinen Bruder würden ihre Eltern die Stadt verlassen, auch wenn es die Heimatstadt war und es wehtat.
Jadis handelte letzten Endes eher aus einem Impuls heraus. Sie wollte weder flüchten, noch tatenlos zusehen, noch einfach nur abwarten.
Sie teilte ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder nur knapp mit, was sie nach ihrem Gefühl tun musste, packte ein paar Sachen und ritt auf ihrer Stute wieder hinein in die Stadt.
Das ihre Mutter ihr etwas hinterher rief und ihr Bruder bitterlich weinte, bekam Jadis wenn dann nur am Rande mit. Zu sehr war sie damit beschäftigt, ihre eigenen Gefühle im Zaum zu halten.
Astrala war gut geschult und perfekt auf Jadis eingestimmt, so dass die Stute damit keinerlei Probleme hatte, auf ihre „Herrin“ zu reagieren.
Die erste Strecke auf dem Weg aus der Stadt kamen Jadis uns Astrala noch gut voran. Hier, am Rande der Stadt, waren nicht so viele Menschen auf den Straßen. Die meisten blieben aus gutem Grunde in ihren Häusern, denn noch hatte der Knochendrache an den Randgebieten Pelgars kein Interesse gezeigt. Außerdem konnten sich die ärmeren Bewohner dieser Stadt keinen Schutz durch Magier oder Söldner und dergleichen leisten, deswegen blieb ihnen nur zu hoffen, dass der hohe rat für den Schutz der Stadt sorgte oder dass die hiesige Miliz mit den Problemen klar käme.
In dieser Situation wurden sie allerdings eines Besseren gelehrt und mussten der Dinge die da noch kommen würden, harren.
Je näher sie dem Marktplatz kam, desto mehr Menschen liefen geschäftig, in Panik oder voller Sorge auf den Straßen umher. Astrala wurde nun immer langsamer beim durchqueren der Straßen und musste immer öfter anhalten oder ein paar Umwege nehmen.
Das sonst so melodische Treiben dieser Stadt hatte sich eindeutig verändert …von überall her drangen Laute des Wehklagens an ihr Ohr, Rufe nach Hilfe und Angstschreie erfüllten die späten Nachmittagsstunden. Die Luft war angestaut mit Staub, Angst und dem Geruch mehrerer Brände und über Allem immer wieder ein grausige Schrei des Knochendrachen … hier und da konnte Jadis sogar das Bersten und Herabfallen von Stein hören.
Zumindest in diesem Moment war Jadis froh, nicht sehen zu können. Die Geräusche und Gerüche um sie herum reichten ihr vollkommen aus, ´Bilder des Grauens entstehen zu lassen.
Um vorwärts zu kommen, musste sie diese aber zur Seite schieben und sich auf ihre Aufgabe konzentrieren, die noch vor ihr lag.
Ihr nächstes Ziel war es, einfach nur diese Stadt hinter sich zu lassen und dann würde sie weitersehen.
Je näher sie allerdings dem Stadttor km, desto langsamer war ein Vorankommen möglich. Gerade hier, am Stadttor, drängten sich die Menschen, wobei es nicht die gemeinen Bürger waren, die hier um Platz rangen. Dafür waren die Geräusche zu metallen und die Schritte auf dem Boden zu schwer. Befehle konnte sie hören, die die Luft zerschnitten … Befehle, die beinhalteten, dass die Stadt auf normalem Wege verteidigt werden müsse … was auch immer normal in diesem Sinne bedeutete.
Die vielen Geräusche konnten wirklich verwirren.
Mit einem Male zuckte Astrala zusammen, da sie jemand bestimmt Geschirr gepackt hatte und nach rechts an die Seite führte, wieder begleitet von schweren Schritten und metallischen Geräuschen, bis eine herrische Stimme sie anfuhr.

„Steht hier nicht im Weg herum, ihr behindert die Soldaten bei ihren Aufgaben.“
Jadis konnte spüren, dass der Mann sie musterte.
„Wenn ich mir so eure vollen Satteltaschen ansehe, wollt ihr wohl die Stadt verlasse, wie Mädchen?“
Seine Stimme, eigentlich recht wohlklingend, hatte einen verbissenen und leicht verbitterten Unterton.
„Da kommt ihr aber mehr als nur zu spät, … die Stadt ist verriegelt und wird es auch bis auf Weiteres bleiben. Reitet nach hause und verschanzt euch dort.“
Mit höhnischem Lachen fuhr er fort, eher er sich von ihr entfernte.
„Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt Mädchen, die Stadt wird belagert!“
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Re: Schwierigkeiten

Beitrag von Jadis » Freitag 19. Februar 2010, 15:43

Jadis hatte es schon vermutet, dass sie die Stadt durch das Stadttor nicht mehr verlassen konnte. Doch wie sollte sie oder auch ihre Eltern aus der Stadt kommen. Astrala wurde unruhig, die vielen menschen waren ihr nicht geheuer und der Geruch des Feuers verunsicherte Sie. Jadis sprach ihr mit ruhiger Stimme zu und es wirkte. nun wandte sie sich dem soldaten zu.

"Gibt es denn keinen anderen weg hinaus aus der Stadt? Ihr schickt doch auch boten oder nicht?"

Sie wusste nicht was sie sonst sagen sollte, oder ob sie überhaupt eine antwort bekommen würde. Hier konnte man die Dunkle Armee hören. Sie warne zum kampf bereit, dass stand nicht zur Debatte. Es roch sozusagen schon nach kampf und Tod. Es würde nicht mehr lange dauern, dann greifen sie an. Ayden hatte sich wieder auf Jadis Schulter gesetzt und sah sich um.

Es sind ziemlich viele. Es wäre selbstmord zum Tor hinaus zu gehen. Hier erreichen wir nichts, wir sollten es woanders versuchen. Es muss noch einen anderen weg geben.

Ayden hatte recht. es war zu riskant, gerade für jemanden, der nicht sehen konnte.

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