Gemeinsame Flucht

Gewaltig ragt die Arena aus der Mitte des Turnierplatzes heraus. Hier finden die Kämpfe und Magierduelle statt. Das Publikum sitzt auf der kreisrunden Tribüne, während die Teilnehmer unten im Arena-Ring ihr Bestes geben.
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Kobold
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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Kobold » Dienstag 10. November 2009, 12:01

Yann und Lyrien erging es wohl nicht viel anders als Tahmo. Wo er sich die Nase zuhielt, um den bestialischen Gestank nicht einatmen zu müssen, der von Holter-di-Polter ausging, so wich die Heilerin ein Stück weit zurück. Sie drehte den Kopf weg und atmete mehrmals tief durch den Mund ein uns aus. Wo hatte sich der Kobold nur herum getrieben?
Er sprach von einem Zugang, vor dem jemand einen Kompost angelegt hatte. Kein Wunder stank er so. Und sie würden alle so riechen, wenn sie erst einmal in den Durchgang gekrochen waren! Aber Gestank erschien Lyrien in jedem Fall besser als noch länger hier in Pelgar zu bleiben. Die Untoten boten eine zu große Gefahr, außerdem kreiste noch immer der Knochendrache über ihren Köpfen, was die Frau jedes Mal zusammenzucken ließ, wenn er brüllte. Sie glaubte ohnehin, dass das ganze Gebirge erzitterte, wenn das Monstrum am Himmel kreischte.

Nun hielt sich Lyrien aber auch die Nase zu. Der Geruch war nicht lange auszuhalten. Ihr Blick begegnete dem Tahmos, der sie hilfesuchend oder fragend anschaute. Vermutlich wusste er sonst auch keinen anderen Ausweg. Aber Faro schrumpfen? Das Pony stand ein wenig abseits des Ganzen, aber nahe genug, um die Gruppe sprechen zu hören. Er schlackerte mit den Ohren und wartete geduldig darauf, dass Tahmo und seine Freunde handeln würden. Wenn nicht konnte er auch weiter herumstehen und warten, obgleich sich Faro nach einem warmen Stall und wohl duftendem Heu sehnte. Aber er gab sich mit der Situation an sich zufrieden. Wenigstens wandelten im Moment keine Untoten in der Nähe herum, sie mussten sich alle im Stadtinneren aufhalten.

Tahmo zweifelte derweil an den Fähigkeiten des Kobolds, was durchaus verständlich war. Immerhin wollte dieser seinen besten Freund schrumpfen und zwar mit einem Zauber, der nicht bei den Kobolden, sondern den Feen heimisch war. Holter-di-Polter grunzte allerdings ziemlich empört, als Tahmo seine Bedenken aussprach.
"Ha, ich bin der beste Zauberer des ganzen Koboldreiches!" Diese Kerlchen neigten offensichtlich zur Übertreibungen. "Wenn jemand das Pferdeponytierchen schrumpfen kann, dann ich! Bestimmt noch besser als eine kleine Pixie-Fee, die ich nicht bin, nein nein nein. Ich bin ein Kobold, aber ich hab oft mit den Feen des Neldoreth gespielt. Es macht Spaß mit ihnen herum zu albern." Er kicherte, als er sich an ein lustiges Spiel mit einigen Feen erinnerte. Was genau er dabei allerdings ausgeheckt hatte, behielt er für sich.

Holter schaute jedem des Trios der Reihe nach ins Gesicht, als er fort fuhr: "Ich kann auf jeden Fall besser zaubern als ihr alle drei zusammen. Yann mag den Schelmenkristall als Unterstützung haben und deine und die Magie des Mädchens kenne ich garnicht, aber ich bin trotzdem besser, jawohl jaja!"
"Zauber ma irgnwaf kleiner und wieder gröfer, ich willf fehn. Aber nich mich!" Holter nickte eifrig. Einen Kobold zum Zaubern auffordern mochte jener in etwa so sehr wie Yann es liebte, andere zum Lachen zu bringen. Eifrig wuselte der zwanzig Zentimeter kleine Kerl zwischen den Beinen der Gefährten hindurch. Er sollte also etwas schrumpfen und dann wieder wachsen lassen, was nicht Faro und nicht Tahmo war. Holter vermutete, dass die anderen beiden auch nicht geschrumpft werden wollten.
"Mit Gegenständen geht's sowieso einfacher", lachte er, schlug ein Rad und hoppste dann wieder auf die Gasse zu. "Ich weiß, ich weiß. Kommt mit und seht!" Er sprang bis an den Komposthaufen heran, der sich fast bis zur Regenrinne einer der angrenzenden Häuser hinauf türmte. Beißender Geruch von faulen Eiern, verdorbener Nahrung, morschem Holz und allerlei Unrat stieg ihnen allen in die Nasen. "Der muss sowieso weg, wenn wir endlich nach Urks wollen", meinte Holter, tanzte mehrmals im Kreis uns kicherte wie verrückt. Dann murmelte er ein paar unverständliche Worte und sprang mit einem gewaltigen Satz auf den Komposthaufen auf. Dieser geriet in Bewegung. Es blubberte, klackerte und krachte in seinem Innern. Dann zog er sich in sich selbst zusammen und schon wenige Augenblicke später war von dem einst so großen Haufen nichts mehr übrig als eine Miniaturversion. Der Kompost hätte nun von einem Nagetier stammen können, so klein hatte er sich verwandelt. Yann und Tahmo hätten ihn jetzt zusammen mit ihren Händen fortschaffen können.
An der Wand hinter dem einstmals großen Müllberg kam eine Luke im Gestein zum Vorschein. Farblich war sie perfekt getarnt und man erkannte sie jetzt nur als geheimen Zugang, weil sich Schmutz in die Fugen gelegt und somit eine Kontur zur Luke gebildet hatte.
"Na, ist das nichts? Ich kann den Haufen auch wieder groß machen, aber ich glaube, so ist's besser. Der stinkt sonst so!" Holter lehnte sich lässig an die Hauswand. "Ich zaubere ich wieder in seinen Normalzustand, sobald wir alle im Gang verschwunden sind. Soll ja nicht ganz Pelgar nach Urks flüchten, nein nein nein."

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Mittwoch 11. November 2009, 23:27

Sie hatten also den Zugang gefunden, welcher sie aus der Stadt bringen sollte. Der Kobold hatte ihnen verraten wo er sich befand und dass er in einem Hinterhof von einem Misthaufen verdeckt wurde. Glücklich strahlte der Schelm über das ganze Gesicht. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis sie diesen ganzen Schrecken hinter sich lassen würden. Allerdings gab es noch einen kleinen Haken, welchen Yann aber nicht als solchen sah. Das Pony Faro würde in seiner eigentlichen Größe nicht in den Gang passen, hatte Holte-die-Polter verkündet und schlug augenblicklich vor, dass er das Tier schrumpfen und später wieder vergrößern könne.

Diese Idee gefiel dem Schelm. Er stellte sich bereits den etwas dicklichen Faro vor, wie er an Körpergröße verlor, dafür aber in gleichem Maße in die Breite ging. Diesen Zauber kannte Yann und musste immer wieder darüber schmunzeln und lachen, wenn jemand geschrumpft wurde, aber dabei die gleiche Masse behielt. Entweder zerliefen sie dann wie Brei oder aber im umgekehrten Fall, streckten sie sich und wurden spindeldürr.
Dann jedoch erklärte der Kobold, dass er sich den Zauber, welchen er einsetzen wollte, von den Feen abgeschaut hatte und da wurde dem Rotschopf klar, dass es sich dabei nicht um den Langen Lulatsch handeln konnte. Dennoch verging ihm sein Grinsen nicht, denn allein die Vorstellung, dass das Pony anschließend in Taschenformat da stehen würde, amüsierte ihn außerordentlich.

Tahmo allerdings schien entschieden etwas dagegen zu haben und protestierte lautstark. Yann schien diese Unterhaltung nicht sonderlich zu interessieren. Er war noch immer in Gedanken und amüsierte sich köstlich über die Vorstellung eines noch kleineren und dickeren Faros. Doch plötzlich drang ein bestialischer Gestank in seine Nase und er rümpfte sie, schüttelte kurz seinen Kopf und hielt sie sich dann zu.

"Boohhhhaaaaa... iiiihhhh... was ist das?", fragte er leise und erhielt kurz darauf seine Antwort. Der Kobold hatte einen fahren lassen und das nicht zu knapp.

Mit seiner freien Hand wedelte er vor seinem Gesicht herum und versuchte die verseuchte Luft davon zu fächern, hatte jedoch keinen großen Erfolg damit. Dann schlug sein Freund vor, dass Holter mal seine Zauberkünste unter Beweis stellen sollte und dies tat der kleine Kerl dann auch. Nach ein paar Gesten und unverständlichen Worten schrumpfte der Misthaufen plötzlich auf Handflächengröße. Erstaunt und neugierig geworden starrte Yann den Dreck an und bemerkte so zunächst den geheimen Eingang nicht, welcher sich dahinter befand.

"Wow! Genial!", gab er von sich und wandte seinen Blick nun zu dem Kobold, welcher entzückt da stand. "Na, ist das nichts? Ich kann den Haufen auch wieder groß machen, aber ich glaube, so ist's besser. Der stinkt sonst so! Ich zaubere ich wieder in seinen Normalzustand, sobald wir alle im Gang verschwunden sind. Soll ja nicht ganz Pelgar nach Urks flüchten, nein nein nein."

Recht hatte er und nun erkannte Yann auch die Umrisse im Mauerwerk. Mit ein paar Schritten stand er schon davor, streckte seine Finger aus, welche im Gang verschwanden und ging vollends hinein. Dann wandte er sich um, steckte seinen Kopf wieder hinaus und schaute seine Freunde an.
"Na los. Kommt schon. Das ist voll spannend und aufregend hier drin.", meinte er und sprach danach den Blondschopf direkt an. "Na los, Tahmo. Gib dir einen Ruck und lass Holter-die-Polter Faro schrumpfen. Ich vertrau den Zaubern von ihm, denn schließlich ist er ja mit meinem Kobi-Papi verwandt. Der bekommt Faro schon wieder groß und wenn nicht, dann schafft es bestimmt der alte Adamm."

Erwartungsvoll ruhte sein Blick nun auf seinem neuen Freund und wartete darauf, dass eine Entscheidung getroffen wurde.
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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Tahmo » Freitag 13. November 2009, 11:09

Tahmo staunte nicht schlecht, als er sah wie der Misthaufen von einem Moment auf den Anderen deutlich kleiner wurde und am Ende nur noch ein Misthäufchen war.
Mit halboffenem Mund guckte er zu dem lässig an einer Hauswand lehnenden Kobold und dann wieder zu dem Misthaufen. Dinge kleiner machen konnter der Kobold also,
aber konnte er sie auch wieder vergrößern? Der kleine Wicht meinte schon dass er das könne, immerhin behauptete er das seine Magie um vielfaches stärker war
als die von Yann, Lyrien oder Tahmo. Tahmo? Der Junge stutzte kurz, er konnte doch gar nicht zaubern. Und wenn, dann würde er sich und Faro Flügel wachsen lassen
und mit dem Pony von hier wegfliegen, wie Vögel eben.
Yann schien von den Künsten des Kobolds ebenfalls recht beeindruckt und gleichzeitig ziemlich fröhlich, immerhin hatten sie nun einen Fluchtweg. Mit wenigen
Schritten stand der Schelm vor dem niedrigen Eingang in der Mauer, ging in die Hocke und kletterte geduckt in den Tunnel hinein. Der Junge passte wirklich gerade
so in das Loch, Tahmo würde sich wohl auch ziemlich bücken müssen... aber Faro? Der passte da wirklich nicht durch, dass sah Tahmo nun ebenfalls. Der Kobold
hatte recht gehabt, Faro war einfach zu... groß.
"Na los. Kommt schon. Das ist voll spannend und aufregend hier drin.", hallte Yanns Stimme aus dem Tunnelloch, ehe er seinen Kopf hinausstreckte und zu Tahmo blickte. "Na los, Tahmo. Gib dir einen Ruck und lass Holter-die-Polter Faro schrumpfen. Ich vertrau den Zaubern von ihm, denn schließlich ist er ja mit meinem Kobi-Papi verwandt. Der bekommt Faro schon wieder groß und wenn nicht, dann schafft es bestimmt der alte Adamm."

Tahmo seufzte daraufhin nur und legte seine Stirn kraus. Grübelnd kratzt er sich mit seiner Hand am Hinterkopf. Im Grunde war es logisch, Faro musste kleiner werden um von hier wegzukommen, ansonsten musste er wohl hier bleiben. Zudem schien der Tunnel wirklich der einzige Fluchtweg zu sein, wer wusste schon wieweit diese Kreaturen und nicht zu vergessen, der Drache die Stadt schon eingenommen hatten. Es war wohl die einzige Chance. Der junge Blondschopf biss sich auf die Unterlippe und wandte sich seinem Freund zu.
Er mochte es absolut nicht, wenn er keine Wahl hatte sich frei zu entscheiden. Zärtlich legte er seine Arme um Faros Kopf und kraulte dessen Hals, ehe er leise anfing mit dem Pony zu reden. "Wir müssn da nun durch, Faro. Aber dazu musst du kleiner gemacht werden, sonst naja... passt du da halt nicht hinein. Weil, der Gang ist nicht für so große Ponys wie du eins bist geschaffen worden. Eher für,.. kleinere und deshalb wird der Kobold dich schrumpfen."
Tahmo blickte Faro an und wenn das Pony auch nur ein Wort verstanden hatte, dann guckte es nun genauso besorgt drein wie Tahmo.
"Man Faro, guck mich nich so an, es hilft nix. Aber...hm... weiste was iiich hab ne Idee!"
Der Blondschopf nickte leicht, Faro würde sich nicht alleine schrumpfen lassen müssen, ihn sollte der Kobold ebenfalls verkleinern. Immerhin war Faro sein bester Freund und mit
besten Freunden stand man solche Dinge am besten gemeinsam durch. Tahmo fasste all seinen Mut zusammen und wandte sich wieder um.
"Gut... wir machens. Aber! Ich will auch geschrumpft werden, mit Faro. Ja?"
Mit Leichtigkeit kletterte er auf Faros Rücken und machte es sich dort bequem, ehe er einmal tief durchatmete.
"Aber wehe ich seh nichmehr so aus wie ich aussehe, danach!"

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Kobold » Sonntag 15. November 2009, 17:47

Holter-di-Polter feierte seinen Erfolg mit Lässigkeit. Den scheinbar Desinteressierten spielend lehnte er an der Wand und begutachtete seine Socke, die er sich wieder hinter eines seiner Ohren geklemmt hatte. Das hatte der Kobold oft bei jungen Männern gesehen, die schönen Frauen imponieren und vor der eigenen Bande gut dastehen wollten. Beides traf in seinem Fall nun zu, denn Yann und Tahmo sah er bereits als Gruppenmitglieder an und Lyrien schaute schon attraktiv aus.
Der Schelm Yann aber faszinierte sich mehr für den Geheimgang, in den er auch gleich hinein kroch. Er war hoch genug, dass ein durchschnittlicher Mensch darin knien konnte. Faro hätte also von der Höhe her gut hindurch gepasst, nur bei der Breite des Tunnels würde es Probleme geben.
Tahmo hatte nach der Zauberei des Kobolds aber eigentlich keinen Grund mehr, die Schrumpfung seines Ponys weiterhin zu verweigern. Holter würde ihn schon wieder groß bekommen. Beim Misthaufen hatte es schließlich auch geklappt.

Yann forderte Tahmo auf, sich doch überreden zu lassen. Er fand das Ganze ziemlich aufregend. So konnte für den Schelm sogar ein finsterer Tunnel zu einem spannenden Abenteuer werden. Yann sah in der dunklen Enge vermutlich nur gerade so graue Konturen, weil der Schelmenkristall leicht glühte. Der Geist gab allerdings kaum einen Ton von sich. Die Magie allein brachte den Kristall etwas zum Leuchten.

Unterdessen versuchte Tahmo Faro beizubringen, was mit ihm geschehen würde und dass sie keine andere Möglichkeit hätten, außer ihn ansonsten hier zu lassen. Faro nahm es relativ gelassen hin. Er schaute Tahmo zwar direkt in die Augen, gab aber nicht einmal ein Wiehern von sich. Vielleicht verstand das Pony ja. Es schmiegte den Kopf dicht an seinen Freund. Vielleicht war es auch nur zu nervös, um anders zu reagieren. Man würde es schrumpfen. Die Ohren legten sich an.
Faro hatte verstanden und ihm gefiel der Gedanke nicht ganz. "Man Faro, guck mich nich so an, es hilft nix. Aber...hm... weiste was iiich hab ne Idee!"

"Hast du gerade von einer Idee geplappert, Großling?", mischte sich der Kobold ein. Er drückte sich von der Wand weg. Neben ihm kroch Lyrien soeben in den Tunnel hinein, so dass sie sich nun hinter Yann befand und ihn bat, etwas langsamer zu machen. "Faro ist noch nicht geschrumpft und wir kennen den Weg doch gar nicht. Oh, hier ist es aber dunkel", sagte sie und schon beschwor Lyrien ein wenig ihrer Magie herauf. Kleine Lichter, so winzig wie Glühwürmchen, tanzten nun um sie herum. Sie erhellten den Tunnel deutlich besser als der Schelmenkristall, so dass sogar Yann vor ihr etwas sehen konnte.
Der geheime Gang wand sich jedoch in unersichtliche Schwärze hinein.

Draußen hatte Tahmo einen Entschluss gefasst. Faro würde schrumpfen, aber nur mit ihm zusammen. Holter zuckte mit den Schultern. "Sicher, kein Problem." "Aber wehe ich seh nichmehr so aus wie ich aussehe, danach!" Der Kobold kratzte sich verwirrt am Schädel. Dann grunzte er und verschränkte keck die Ärmchen vor der Brust. Er musste den Kopf weit in den Nacken legen, um Tahmo ins Gesicht blicken zu können, aber das ließ ihn dennoch nicht minder frech erscheinen.
"Warum solltest du anders aussehen? Ich mach euch doch nur klein." Er lachte fröhlich. "Ist doch kein Hässlichkeitszauber, haha! Also, fangen wir an." Erneut vollführte Holter-di-Polter die Gesten, die er schon beim Schrumpfen des Misthaufens gezeigt hatte. Staublichter in allen Regenbogenfarben umwirbelten Tahmo und Faro. Sie regneten auf beide herab und hinterließen eine wohlige Wärme. Faro wieherte nun doch. Dann wurden seine Laute immer quiekiger. Er verlor an Größe, doch im Gegensatz zum Schelmenzauber, den Yann kannt und bei dem die Masse gleich blieb, wurde Faro wirklich richtig verkleinert. Tahmo folgte daraufhin. Sie schrumpften und schrumpften, bis Tahmo in etwa so groß war wie der Kobold selbst und Faro ein absolutes Miniaturpony. Jedes Kind hätte sich den kleinen Fellfreund nun gern ins Regal gestellt oder sofort ins Puppenhaus.
"Fertig", grinste der Kobold, trat auf Tahmo zu und reichte ihm die Hand. Nun konnten sie sich auf einer Augenhöhe begrüßen.

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Tahmo » Montag 16. November 2009, 11:48

"Warum solltest du anders aussehen? Ich mach euch doch nur klein." Kicherte der Kobold fröhlich "Ist doch kein Hässlichkeitszauber, haha! Also, fangen wir an."
Tahmo kniff die Augen zu und schlang die Arme um Faros Hals um sich festzuhalten. Ihm war das Ganze nicht so wirklich geheuer, aber was half es schon? Irgendwie
mussten sie ja von hier weg... Der kleine Kobold fing an ein paar wilde Gesten in die Luft zu fuchteln, abermals leuchteten Lichter in allen Regenbogenfarben auf. Nur
tanzten sie diesesmal um Faro und Tahmo, und nicht um einen Misthaufen. Der junge Blondschopf fühlte ein kitzelndes Kribbeln auf seiner Haut, so als ob tausend Ameisen
über ihn hinweg krabbeln würden. Tahmo schüttelte sich kurz während er und Faro immer kleiner und kleiner wurden bis sie schließlich die Größe des Kobolds hatten.
Tahmo zumindestens, Faro war noch ein Stückchen größer, aber dennoch klein genug um durch den Tunnel zu passen.
Blinzelnd schlug Tahmo seine Augen auf um sich verwundert umzusehen.
"Woaah...das is ja... wahnsinn." Alles um ihn herum kam ihm plötzlich so groß vor, als ob die Welt plötzlich gewachsen wäre. Wie unendlich hohe Berge ragten nun die graubraunen Hauswände in den Himmel empor, die Wolken schienen noch ferner und unerreichbarer als sonst. Dafür waren Dinge die Tahmo vorher klein erschienen nun viel größer und greifbarer. Nicht unweit klemmte eine Fuchsmünze in einer Spalte zwischen zwei Bodenplatten und was vorher so groß war das es locker in Tahmos Tasche gepasst hätte, würde nun eher nur noch in seinen Rucksack Platz finden. Ein wenig ungläubig rutschte er von Faros Rücken und fing an sich im Kreis zu drehen, um diese riesige Welt um sich herum zu erfassen. "Oh man, ist ja klasse. Schau mal wie riesig das alles nun ist Faro!"
"Fertig" erklang plötzlich die Stimme des nun gleich großen Kobolds hinter Tahmo, was ihn hastig herumwirbeln lies.
"Man, das ist ja. Ich hätte es fast nich geglaubt das du das kannst aber nun..." wortlos fuchtelte er mit den Armen in der Luft herum "Das ist echt toll!".

Ein breites Grinsen zog sich nun über Tahmos Gesicht, er schien seine neue Größe trotz anfänglicher Zweifel echt ungemein spannend zu finden! Sein Abenteurer Geist brach durch
und gutgelaunt kletterte er wieder auf Faros Rücken. Die Welt war nun völlig anders, ganz neu und Tahmo war ziemlich neugierig was er nun alles zu Gesicht bekommen würde.
Dinge, die einem sonst verborgen blieben wenn man Groß und Lang war. Aber nun, auf Koboldgröße, gab es wieder soviel neues zu sehen. Vergessen waren die bisherigen
Schrecken, nun wollte Tahmo einfach nur noch seine Umgebung erkunden. "Komm Faro! Lass uns zu den anderen!" Lachte der Blondschopf fröhlich auf, ehe Faro sich in Gang setzte und zu dem Tunnel trabte... Was nun noch länger als sonst dauerte. Das Pony lies seine neue Größe mehr oder minder kalt, es war nix das ihn bedrohte oder ihm vom Schlafen oder Fressen abhalten könnte, von daher war es Faro recht egal. Er war als Pony sowiso schon so klein, also war es ihm wohl auch egal wenn er noch kleiner war. Genussvoll mahlte sich Faro aus, wie groß nun diese grünen, saftigen Grashalm wurden während er auf den Tunnel zu trabte und hier und dort über größere Risse im Boden sprang.
"Haha... danke Herr Kobold! Hey Lyrien! Yann! Schaut mal!"

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 19. November 2009, 08:02

Der Kobold grinste. Er wusste ja schon lange, dass Kleinsein viel besser war als das Leben, welches die Großlinge führten. Man konnte sich nach einem Streich um so vieles leichter verstecken. Man passte in jede Ritze hinein und die Welt wirkte immer aufregender. Es gab mehr Spielsachen, wie es Kobolde und auch Feen sehr gern ausdrückten, denn für sie stellte sich Celcia als ein gigantisches Spielparadies dar.
Auch Tahmo ließ sich von dieser "neuen, bunten" Welt gefangen nehmen. Er entdeckte Dinge, die den Augen eines Normalgroßen verborgen blieben oder die kaum jemand für beachtenswert hielt. Neben einer aus einer Pflastersteinfuge ragenden Fuchsmünze lagen plötzlich auch noch große Staubfusseln, eine Sicherheitsnadel und allerlei anderer Krimskrams in der Gasse herum. Tahmo konnte sich glücklich schätzen, hatte hier kein Zombie einen unschuldigen Bürger erlegt. Dieser wäre nähmlich dann auch gewaltig groß und seine Blutlache ein kleiner See, über den Faro hätte hinweg springen müssen. So aber erlebte der geschrumpfte junge Mann zusammen mit seinem Pony endlich einmal wieder ein paar von Sonnenschein erfüllte Momente.

Schon kletterte Tahmo auf Faros Rücken und das Pony setzte sich in Bewegung. Anfangs noch im Trab schlug es nach einer Weile in einen wilden Galopp um, denn es musste schnell reiten, um die Freunde im Tunnel zu erreichen und mit ihnen Schritt halten zu können.
Als Tahmo nach Lyrien und Yann rief, drehte sich zumindest die Heilerin neugierig um. Sie stieß einen überraschten Schrei aus, der von den Tunnelwänden widerhallte. "Tahmo! Wie niedlich du aussiehst!" Lyrien erhielt keine Gelegenheit, ihn zu berühren, auch wenn sie sich gern mit den Fingern von seiner neuen, geringeren Größe überzeugt hätte. Faro aber preschte unter ihrem Körper hindurch. Er passierte ihre Knie und die aufgestützten Hände, denn Lyrien war ja in den Tunnel hinein gekrochen.
Er lenkte um, galoppierte um ihren rechten Arm herum und drehte so eine Ehrenrunde. Dann donnerte das kleine Pony, dessen Hufschläge nun wie das Klackern eines mechanischen Holz- und Metallspielzeugs der Zwerge klang, auf Yann zu.
Hinter ihnen allen ließ der Kobold den Misthaufen wieder in seine ursprüngliche Größe wachsen und versiegelte so den geheimen Zugang, hinaus aus Pelgar und hinführend nach Urks, der Koboldstadt, die kaum jemand kannte.

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 23. November 2009, 22:21

Endlich, so erkannte Yann, hatte Tahmo sich dazu bereit erklärt, das Schrumpfen durch die Zauberkraft des Kobolds zuzulassen. Allerdings sollte das treue Pony nicht allein an Körpergröße verlieren. Nein, auch der Freund des Schelms wollte Faro Gesellschaft leisten und stellte nun die Bedingung, dass er ebenfalls Geschrumpft werden würde. Natürlich war dies für Holter kein Problem und auch Yann selbst schien neugierig geworden zu sein. Wie würde der Blondschopf wohl in der Größe des Kobolds aussehen? Vielleicht wie eine kleine Spielzeugpuppe? Grinsend verzog er das Gesicht und kicherte leise in sich hinein.

Dann war es soweit und Holter-Die-Polter setzte seine Magie ein. Augenblicklich schrumpfte der Junge, zusammen mit Faro, auf winzigste Größe, bis sie schließlich in Augenhöhe des Kobolds waren und auch so blieben.

Yann unterdessen hatte sich wieder dem Tunnel zugewandt. Er kniete nun auf den Knien, stützte sich mit seinen Händen ab und versuchte seiner Freundin Lyrien genügend Platz zu machen, sodass auch sie in den engen Fluchtweg eintreten konnte. Tahmo sollte damit kein Problem haben, denn mit seiner neuen Erscheinung passte er locker hinein und konnte sogar noch zwischen den beiden normal großen Menschen vorbei galoppieren.

"Haha... danke Herr Kobold! Hey Lyrien! Yann! Schaut mal!", drang die leise und hohe, piepsige Stimme des Blonden empor.

Der Schelm wandte seinen Kopf, soweit es der Gang zuließ, und suchte mit seinem Blick seinen Freund, konnte ihn jedoch nicht gleich finden. Dieser befand sich noch bei Lyrien und drehte dort eine Ehrenrunde um ihren Arm, bevor er nun auch auf den Rothaarigen zu stürmte. Dann sah Yann Tahmo und Faro und traute seinen Augen kaum. Tatsächlich hatte die Masse des Geschrumpften mit abgenommen bei diesem Zauber. Nicht wie bei jenem, welchen der Schelm kannte, wo das Opfer der Magie zwar kleiner wurde, aber dafür auch dermaßen in die Breite ging, dass man sich kaum noch bewegen konnte. Es war erstaunlich und nun öffnete auch Yann seinen Mund, um etwas zu erwidern.

"Ohhhhhh... wie goldig! Lyrien hat Recht.", brachte der Schelm hervor. "Tahmo, du und Faro, ihr seht einfach zum knuddeln aus. Sooooo winzig... und deine Stimme..."

Bei seinen letzten Worten konnte sich der Junge ein Lachen nicht mehr verkneifen und so hallte seine Stimme von den Wänden des Ganges wider, bis das Echo in der Ferne verklungen war. Noch prustete Yann das eine oder andere mal, vor allem wenn er seinen Freund direkt ansah. Es war aber auch zum schießen, wie dort vor ihnen so ein kleines Pony, zusammen mit seinem Miniatur-Reiter, dahin ritt und so krabbelte er hinter Tahmo und vor Lyrien durch den dunklen Fluchtweg. Jetzt würde es auf Holter ankommen, der sie zum richtigen Ziel - nämlich der Koboldstadt Urks - führen und fort von diesem grausigen Ort der Untoten bringen sollte.
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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Tahmo » Mittwoch 25. November 2009, 12:05

Tahmo, oder vielmehr, Faro gallopierte so schnell er nun noch mit seinen kurzen Beinen konnte in den geheimen Tunnel hinein. Die beiden ritten an Lyriens Knien vorbei
und drehten lachend eine kurze Runde um ihr Handgelenk ehe sie sich im schnellen Galopp an die Spitze und somit vor Yann stellten.
Faro hielt an und schnaubte ein paarmal, ehe er seinen Kopf schüttelte. Das war anstrengend, nun musste er noch schneller rennen als sonst um mit den Anderen
im Tempo mithalten zu können.
Tahmo indes lehnte sich nach hinten und legte sich mit seinem Rücken auf Faros Rücken, um liegend zu den beiden Anderen zu gucken.
"Moah, wir sehen ganz sicher nich zum knuddeln aus, Yann..." Protestierte Tahmo kurz, ehe er sich wieder hastig aufrecht hinsetzte
"Eh... versuch das nun ja nicht!" Tahmos Stimme klang ein wenig piepsiger als sonst, jedenfalls für Große Leute, zudem musste man gut hinhören
wenn man ihn verstehen wollte. Der geschrumpfte Blondschopf rutschte auf Tahmos Rücken ein wenig hin und her, ehe er in seinen Rucksack griff und ein paar Nüsse zu Tage
brachte. Geschrumpft zu werden machte hungrig, zudem war er aufgeregt. Endlich ging es weiter und endlich konnte er weg von hier. Neue Sachen sehen und erleben und vor
allem, endlich diesem Gefühl nach Fernweh nachgeben das ihn schon wieder plagte.
Tahmo lehnte sich kurz nach vorne um mit ausgestrecktem Arm Faro ein paar Nüsse hinzuhalten, die dieser auch sofort frass. Ein Hungriger Faro würde jedoch wohl alles fressen.
"Na kommt... lasst uns weiter."
Drängte Tahmo die Truppe zum weiterziehen, während der wieder groß gewordene Misthaufen den Eingang schützend versteckte und den Tunnel verdunkelte.

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Re: Gemeinsame Flucht

Beitrag von Kobold » Freitag 27. November 2009, 22:41

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