In der Festung

In diesem Gebäude residierte der Herrscher der Stadt, ein König, dessen Namen bereits in Vergessenheit geriet. Nur seine Festung mit dem Thronsaal darin kündet noch von seiner Regierungszeit.
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In der Festung

Beitrag von Erzähler » Dienstag 7. Juli 2009, 15:43

Asmodeus kommt von Der Vorhof

Mallahall atmete flach, aber gleichmäßig. "Nichts ... beschädigt", gab sie dem Medicus bekannt, um ihn zu beruhigen. Die schwarze Klinge hatte kein inneres Organ zerstört, nicht einmal gestreift. Sie hatte Glück gehabt, aber noch immer war sie verletzt. Die Wunde musste desinfiziert und verbunden werden, ehe sich etwas entzündete. Mallahall brauchte vielleicht ein Schmerzmittel, viel Wasser und Schlaf, um zu genesen. Sie brauchte alles andere als ihre derzeitige Lage!
Sie befand sich noch immer unter Dunkelelfen, zusammen mit Asmodeus. Glücklicherweise war der Dämon dem menschlichen Wirt gewichen. Er hätte großes Chaos über alle bringen und sich rächen können. Aber ein einziges Mal in seinem Leben hatte er an das Wohlergehen eines anderen gedacht. Mallahall klammerte sich an diesen Gedanken fest. Und während die Orks tatsächlich eine Trage organisierten und die Magierin darauf ablegten, versuchte diese, den Blickkontakt zu Aurelius nicht zu unterbrechen. "Darf nicht ... zerstören ... Zyranus ... hatte gehofft ... verändert ... Asmodi ..." Sie schloss die Augen und seufzte tief. Kurz verkrampfte sich ihre Hand um die Klinge. Mehr Blut floss.

Andernorts betrat Hâgen Véllin seine persönlichen Gemächer. Der Thronsaal konnte noch immer nicht betreten werden. Die Geister gaben ihn nicht frei, obwohl sich einige von ihnen auch in der zerstörten Kapelle sammelten. Die meisten dieser untoten Gespinste verlangten, den wahren König Kosrals zu sehen.
Véllin fürchtete, dass der Thronsaal unbetretbar bleiben würde und so hatte er die Pforte dorthin verriegeln lassen und zwei Wachen postiert. Vielleicht akzeptierten die Geister einen x-beliebigen Nachfolger als neuen König, wenn sie hörten, dass dieser auch das übrige Celcia unter sich führte. Der dunkle Herrscher musste nach Kosral kommen. Doch das hatte noch Zeit. Zuvor hieß es, die übrigen Armeen zentral von diesem Punkt aus zu unterstützen und Verstärkung zu schicken, wo sie gebraucht wurde. Kosral würde uneinnehmbar sein und die Dunkelelfen konnten ihre Heere über ganz Celcia ausschicken. Derzeit wurde Andunie belagert und bald war Pelgar dran. Aber Hâgen schmiedete neue Pläne, für die er in der Gunst des großen, dunklen Herrschers sicher steigen würde. Er trat an einen Spiegel heran. Ein elfische Sklavin wartete mit Wasserschale und feuchtem Tuch. Sie tupfte ihm das Blut aus dem Gesicht.
Véllin betrachtete sein Abbild. "Dieser Dämon hat mich verunstaltet", knurrte er eitel. Seine Finger tasteten über die Kratzer. Er erinnerte sich, wie Asmodi eben gefleht hatte, der Frau nichts anzutun und er grinste. Mallahall ... das perfekte Druckmittel. Jeder besaß eine Schwachstelle, sogar ein Dämon. Der Kommandant schlug nach der Sklavin, wandte sich ab und ging zu einem Tisch, auf dem eine nicht ganz genaue Karte des westlichen Celcias ausgebreitet lag. Er griff nach mehreren Messinstrumenten und schätzte die Dauer ab, die eine Armee von Kosral nach Zyranus brauchen würde.


Die Orks, Aurelius und die verletzte Mallahall hatten große Hallen und Gänge passiert. Die Festung war gewaltig und trutzig. Wie hatten die Dunkelelfen sie nur so rasch wieder in altem Glanz erbauen können? Wohin waren die wuchernden Gewächse und die in den Ruinen hausenden Monster verschwunden? Wie hatten sie es fertiggebracht, Kosral genau so aussehen zu lassen wie früher?
Die neuen "Gäste" der Stadt wurden in ein Schlafzimmer gebracht, das wie für eine Königin hergerichtet worden war. An der Wand, welche sich der Tür gegenüber befand, stand ein riesiger, sperriger Schrank. Die Türen besaßen holzgeschnitzte Weinranken, welche sich sogar um die Griffe wanden. Dies musste ein elfisches Handwerk sein. Neben den Schrank stand ein mannshoher Spiegel, ebenfalls mit verziertem Holzrahmen. In einer Ecke fanden sich eine Kommode mit Waschschüssel und eine aufstellbare Abtrennung, hinter der man sich umziehen konnte. Ein volles Bücherregal, bequem anmutende Sessel vor einem leeren Kamin und kleine Ablagetische verliehen dem Raum die nötige Bequemlichkeit. Komplettiert wurde er durch ein großes Bett mit Vorhängen und prunkvoll verziertem Bettzeug. Davor stand eine Truhe, auf die man sich auch setzen konnte, denn der Deckel bot keine runde Wölbung, sondern war flach.
In dieses Bett wurde Mallahall gelegt. Sie ächzte, als man sie verlud, und das Schwert riss die Wunde etwas weiter auf. "Aaahhhrr!" Auf Mallahalls Stirn stand kalter Schweiß.

Dann klopfte es an die Tür. Einer der Orks postierte sich dort und öffnete. Zwei Goblins, die man mit kleinen Kitteln ausgestattet hatte, trugen eine große, braune Ledertasche herein. Einer von ihnen besaß eine Brille, der andere trug einen ausgefransten Zylinder auf dem kugeligen Kopf. Trotz ihrer professionellen Kleidung, die ihnen möglicherweise eine bessere Stellung hier in Kosral verlieh, machten die beiden einen mehr als demütigen Eindruck. Mit geneigter Haltung und die Köpfe zwischen die Schultern geklemmt, trugen sie die Tasche zum Bett. Die Orks brummten und verließen den Raum.
"Ihr wissen, wenn Ärger machen!" Ein Ork strich sich mit einem Finger über den Hals; eine eindeutige Geste. Die Goblins schluckten.
Nachdem sie mit Mallahall und Asmodeus allein waren, näherten sie sich. Der bebrillte Goblin sprach: "Wir sind Auwa und Tuweh. Wir sind Quacksalber, ja. Wir sollen helfen." Der Goblin reichte Asmodeus eine zitternde Hand. Sein Kumpane fuhr fort: "Ich bin Tuweh. Du sagst, was wir tun sollen und wir machen's. Wir haben Arztsachen in unserer Tasche. Wir können gut Wunden nähen, jawohl."
Auwa und Tuweh setzten sich nun zu beiden Seiten des Medicus und warteten auf dessen Befehle.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Freitag 10. Juli 2009, 22:56

Aurelius hatte Angst. Allein schon die pure Möglichkeit dass Mallahall hier unter seinen Armen hinwegsterben konnte versetzte ihn in eine unglaubliche Anspannung und Unruhe. Nicht nur weil er ihren Verlust wohl kaum verkraften könnte sondern auch aus der Tatsache heraus dass er dann alleine mit sich, dem Dämon und den Trümmern der Welt gelassen würde. Mallahall war nicht nur eine Freundin, Mentorin und hervorragende Dämonenherrin sondern auch eine Schicksalsgenossin. „Stirb nicht.“ Hauchte er immer und immer wieder auch wenn er im Grunde genau wusste dass es nichts nutzte einen Patienten dermassen unter Druck zu setzen.

Aurelius liess sie nicht aus den Augen. Immer wieder überprüfte er ihren Herzschlag und ihre Temperatur und wartete mit wachsender Ungeduld auf die Goblins die nach einer gefühlten Ewigkeit endlich den Raum betraten.

Es war ihm egal wie sie hiessen, was für eine Beziehung sie zu dem Ork hatten und welche Bedeutung ihren Kittel zukam. Hauptsache sie brachten den Arztkoffer. „Gut seid ihr hier. Ich bin Aurelius… und das ist Mallahall.“ Trotz seines immensen Stresses handelte er aus Erfahrung höflich und relativ ruhig. Welchen Sinn hätte es denn schon gemacht einen Goblin in dieser Situation anzuschnauzen und ihm so sein Hilfsangebot zu vergrämen? Er war angewiesen auf Auwa und Tuweh. Auch wenn sie ebenfalls Teil dieser abscheulichen dunklen Armee waren.

Der Medicus liess sich nicht zweimal bitten und griff sofort nach der Arzttasche. „Auwa.. .besorge mir bitte eine Schüssel kaltes Wasser und einen Lappen, damit tupfst du dann Mallahalls Stirn ab, überprüfe Regelmässig ihre Temperatur und melde mir sofort wenn sie die Augen verdreht, blasser wird oder zu frösteln beginnt.“ Ordnete er an ohne seinen Blick von der Wunde zu nehmen. „Tuweh, kannst du mir assistieren? Halt das Schwert ruhig, ich werde dir dann das Kommando geben um es herauszuziehen.“ Aurelius legte sich seine Operationsbestecke zurecht und deckte Mallahalls Wunde notdürftig ab. „Mallahall ich kann dich nicht ganz betäuben, erstens würde ich dich so töten und zweitens musst du mir etwas mit deiner Lichtmagie helfen ja?“ Er sah ihr tief in die Augen. „Wir schaffen das… aber… ich muss dich festschnallen, du darfst dich nicht bewegen wenn wir das Schwert ziehen.“ Aurelius gab Auwa Anweisung ihm bei der Fixierung von MAllahalls Armen, Oberkörper, Kopf und Beinen zu helfen. Eine übertriebene Massnahme doch Aurelius wollte kein Risiko eingehen.

Um sie leicht zu betäuben in der Hoffnung dass sie so wenigstens nicht den ganzen Schmerz erleiden musste legte er ihr einige Kräuter vor die Nase. Dann machte er sich daran die Wunde zu versorgen. Er vertraute darauf dass Mallahall recht behielt mit ihrer Selbsteinschätzung, doch das Entfernen des scharfen Schwertes war auch als solches nicht ohne erhebliches Risiko zu vollziehen. Der Medicus tat alles was sein Wissen ihm zuliess. Am liebsten hätte er das Schwert an der Klinge durchtrennt doch er hatte keinen Stahlschneider. „Gut Tuweh, zieh es senkrecht raus, versuche mit dem Gewebe mitzugehen. Nicht reissen, nicht gross Bewegen. Langsam, leicht kreisend rausziehen.“ Es musste unbedingt vermieden werden dass das umliegende Gewebe noch mehr geschädigt würde.

Aurelius war hochkonzentriert als das Schwert langsam aus Mallahall herausgezogen wurde. Sofort kümmerte er sich um die Wunde als die Klinge endlich aus ihrem Körper entfernt war. Er tat sein bestes, nähte die Wunde selbst – nie hätte er einen Fremden an sie herangelassen. Schliesslich kniete er sich erschöpft neben sie und betete dass Phaun und Florencia sowie Lysanthor sie beschützen mögen.

An ihre Momentane, schreckliche Lage wagte er gar nicht zu denken.

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Re: In der Festung

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 15. Juli 2009, 13:02

"Stirb nicht." Mallahall hob die Lider. Allein diese Geste schien sie unheimlich anzustrengen, als würde das Leben nur so aus ihr herausfließen. "Bestimmt nicht." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, kratzig und rau. Sie hatte Durst, aber es ging ihr den Umständen entsprechend sogar nicht so schlecht, wie Aurelius fürchtete. Ein einfacher Mensch hätte wohl wirklich bereits mit dem Leben zu kämpfen, aber Mallahall war begabte Lichtmagierin. Deshalb wirkte sie auch ermattet. Sie konzentrierte all ihre Reserven auf die Verletzung, durchwanderte sie im Geiste und reparierte bereits mit Magie, was sie konnte. "Schwert ... muss raus", keuchte sie. Ansonsten konnte sie sich nicht weiter heilen, aber das erkannte Aurelius als Medicus auch.

Endlich erschienen die Goblins und sofort wuchs der sonst eher leicht feige angehauchte Mann über sich hinaus. Jetzt war er Medicus, kannte die Arbeiten schon routiniert und wusste, welche Kommandos er erteilen musste, um die Patientin zu retten. Die Goblins Auwa und Tuweh folgten aufs Wort. Sie waren sicher gute Sklaven der Dunkelelfen und deshalb vermutlich auch noch am Leben. Die beiden stellten sich sogar recht intelligent an. Sie besaßen Grundkenntnisse in der Heilkunde, man bemerkte es.
Auwa eilte bereits zur Wasserschüssel, ehe Aurelius ihm den Befehl gegeben hatte. Vorsichtig trug er die Schale zum Bett und stellte sie ab. Sogleich landete ein feuchtes und kühles Tuch auf Mallahalls Stirn. Der Schweiß wurde ihr abgetupft. Erleichtert atmete die Magierin durch. Das tat gut. "Temperatur leicht erhöht", gab der Goblin bekannt. "Augen geschlossen, die Lider flattern nicht." Er hob sie an und bemerkte, dass Mallahall nicht ganz bei vollem Bewusstsein schien. Sie wirkte abwesend. Sofort teilte er dies dem Medicus-Menschen mit.

Unterdessen befolgte Tuweh den Wünschen Aurelius und bewegte das Schwert vorsichtig aus Mallahalls Körper. Diese keuchte und gab mit schmerzverzerrter Miene klagende Laute von sich, aber sie rührte sich kaum, war sie doch ans Bett fixiert worden. Neuer Schweiß trat auf Stirn und Gesicht. Auwa tupfte alles ab, prüfte erneut die Temperatur. Mallahalls geistige Abwesenheit nahm ab. Sie kehrte durch den Schmerz aus ihrer magieheilenden Trance heraus und öffnete die Augen. Die Kräuter vor ihrer Nase halfen wenig.
"Au...rlus", rang sie sich kaum hörbar den Namen ihres Freundes ab. Es tat weh und sie wollte, dass es vorbei ging. Aber Aurelius durfte sich jetzt nicht ihrem Wehklagen hingeben. Er musste konzentriert und vor allem schnell sowei fehlerfrei arbeiten - und das tat er.

Aurelius versorgte die Wunde. Tuweh brachte das Schwert außer Reichweite und Auwa half dabei, die Wunde zu reinigen. Zugleich behielt er aufmerksam Mallahalls Augen im Blick. Mallahall zeigte sich stark. Wer es so lange mit einem Dämon aushielt, der entwickelte Stärke.
Sie hatte das Gesicht noch immer schmerzhaft verzogen, als sich Aurelius neben das Bett kniete. Die Goblins zogen sich langsam zurück. Einer brachte dem Medicus einen Becher Wasser. Die Tasche mit den Heilutensilien ließen sie stehen. Dann entfernten sie sich. Nun waren nur noch Mallahall und Aurelius im Zimmer. Draußen vor der Tür brummten und grunzten die Orks. Sie waren eingesperrt und wurden bewacht. Gefangene der Dunkelelfen ... und Mallahall verletzt, aber anscheinend über dem Berg.
Vor Anstrengung verzog sie erneut das Gesicht. "Durst", sagte sie leise. Ihre Lippen waren aber auch ganz trocken, doch die Haut zeigte keine Blässe. Ein gutes Zeichen. "Geh ... Etelin such...en..." Sie drehte den Kopf und sah Aurelius aus überraschend wachen Augen an. "Ich schaff es ... danke ... such Etelin. Wir müssen hier ... weg, ehe Asmodi ...", Tränen traten ihr in die Saphirspiegel zu ihrer Seele, "... Heimat verrät ... meine ... Zyranus." Sein Plan hatte sie tief getroffen.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 16. Juli 2009, 23:37

Es wäre gelogen wenn man behaupten würde dass es gleich war wen man behandelte. Bei Freunden war die Anspannung viel grösser als bei Fremden, zu zumindest empfand es der Medicus. Immer wieder ertappte er sich selbst dabei, wie er immer wieder prüfend Mallahalls Körper begutachtete in der Angst etwas übersehen oder vergessen zu haben. Eine Unsicherheit die er sonst nur selten in seinem Tun gespürt hatte. Sie durfte einfach nicht sterben. Dieser Gedanke war so stark dass es Aurelius überaufmerksam machte. Er musste sich zurückhalten, dies wusste er, ein überbesorgter Arzt neigte dazu seinem Patienten durch unnötige und lediglich kräfteraubende Untersuchungen zu schwächen anstatt ihm zu helfen. So nahm er sich bewusst zurück und widerstand den Handlungen die ihm seine Ängste vorschlugen.

Die Erleichterung darüber dass sie das Schwert entfernen konnten ohne schlimmere Komplikationen gehabt zu haben war in Aurelius Blick anzusehen. Gleichzeitig liessen sich aber auch die tiefen Sorgenfalten nicht wegdiskutieren die sich wie eine unheilvolle Zeichnung seine Mimik zierte. Sie sassen in der Scheisse. Anders liess es sich kaum ausdrücken. Sie waren gefangen irgendwo in der Pampa des Neldoreths, sie waren in deer Gewalt der wohl übelsten Armee Celcias, ausserdem war Mallahall verletzt und der Lich den sie suchten schwerst Geisteskrank. Zudem hatte der Dämon nach seiner Herrin geschrien, was die Lage nicht gerade zu ihrem Vorteil geändert hatte. Scheisse wars eben. Aurelius seufzte und strich Mallahall behutsam über die Stirn. Nochmals warf er einen flüchtigen Blick über die lange, dicke Narbe die nun Mallahalls Bauch zierte. Er wusste sie würde sie nicht ewig davontragen wie Kriegsverletzte. Sie war eine Frau des Lichts und somit befähigt Narben verblassen zu lassen.
„Danke euch beiden, ihr habt gute Arbeit geleistet Auwa und Tuweh.“ Meinte Aurelius müde. „Ich kann euch leider nicht viel geben um mich für eure Arbeit erkenntlich zu zeigen. Aurelius wühlte in seiner Tasche herum und fand 6 Fuchsmünzen welche er den beiden reichte. „Hier bitte. Ich weiss es ist nicht viel…“
Dass er den beiden Sklaven etwas schenkte hatte nicht ausschliesslich mit Gutmütigkeit und Nächstenliebe zu tun. Aurelius, der zeitweise doch ein ganz gewitztes Kerlchen sein konnte, hatte beschlossen sich lieber zwei Freunde zu schaffen als noch mehr Feinde. Vielleicht würden sich ihm die beiden noch als nützlich erweisen, daher war es wichtig dass er sich mit ihnen beiden verstand. Zumal sie… nett und tüchtig waren.

Er verabschiedete sich von den Sklaven die kurz daraufhin den Gefangenenraum verliessen. Mallahall und Aurelius waren nun allein obwohl ihnen beiden wohl bewusst war dass sie nicht ohne weiteres aus diesem Raum hinaus spazieren konnten. Der Medicus seufzte und kniete sich zu seiner engsten Freundin. Sie hatte Durst. Aurelius nickte und stützte Mallahall auf und reichte ihr den Wasserbecher damit sie trinken konnte. „Nur in kleinen Schlückchen.“ Er wollte nicht dass sie sich verschluckte, husten würde ihr im Moment mehr als nur weh tun so wund wie der Bauch von der Operation im Moment war. Um Mallahall durch sanfte ärztliche Autorität zu ihren kleinen Schlückchen zu zwingen setzte Aurelius immer wieder mal den Becher ab. Er liess sich Zeit und flösste ihr geduldig die Flüssigkeit ein. „So sehr es mich selbst danach drängt Etelin zu sehen… ich kann nicht. Ich kann nicht hier raus, genau so wie du. Etelin lebt und offenbar geht es ihm den Umständen entsprechend…“ „Gut „wollte er nicht sagen. Er strich über ihr Haar. „Asmodi würde Zyranus nicht vernichten.“ Versuchte er Mallhall zu beruhigen. „Ich glaube nicht dass er es tun würde.“ Manchmal muisste eine Notlüge aushelfen. Oh du kleiner Lügner! Du weisst es genau dass ich es tun würde! JETZT UMSO MEHR WO DIESES Dumme Weib uns mit ihrer Panik verraten hat! Aurelius biss sich auf die Lippen.
„Wir müssen abwarten… was geschieht und den richtigen Moment wählen um zu fliehen… aber dafür brauche ich dich erholt und stark.“

Er schwieg einige Zeit. "Schön... dich mal wieder sprechen zu können." Hauchte er shcliesslich. "ich war zu lange im Hintergrund." Meinte er schuldbewusst. Er hätte Asmodis Präsenz stärker bekämpfen sollen dann wären sie vielleicht gar nicht in diese Lage geraten. jETZT BIN ICH AUCH NOH SCHULD! Manchmal war es wirklich mühsam dass der jeweils andere Part die eigenen Gefühle lesen konnte...

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Dienstag 21. Juli 2009, 11:50

Asmodeus zahlt 6 Fuchsmünzen an die beiden Goblins

Die Goblins Auwa und Tuweh starrten den Menschen an. 6 Fuchsmünzen reichte er ihnen! Sie trauten sich nicht, das Geld zu nehmen. "Hier bitte. Ich weiß, es ist nicht viel ..." Tuweh schüttelte heftig den Kopf. Er wollte es nicht nehmen, er wusste, welche Probleme ihnen Geld bringen konnte. Als Diebe würden sie dastehen und niemand glaubte ihnen, dass der Dämon vom Hof so großzügig gewesen sein könnte - noch dazu zu zwei versklavten Goblins. Er schüttelte so heftig den Kopf, dass seine Ohren schlackerten.
Auwa griff nach dem Geld. "Danke", brabbelte er, steckte es weg und die beiden machten, dass sie hinaus kamen. Aurelius würde vermutlich nicht erfahren, dass Auwa die Münzen sofort zu einem Dunkelelfen brachte und abgab, ehe sie wirklich Ärger bekamen. Weil die beiden aber nur so wenig Geld brachten, erhielten sie jeder von dem Dunkelelfen einen Tritt und durften mit weiterer Prügelstrafe rechnen. So war das Leben als Goblin auf Kosral.
Und Asmodeus und Mallahall saßen mittendrin als Gefangene dieser abscheulichen Brut.

Mallahall bat unterdessen um Wasser und Aurelius folgte ihrem Wunsch. "Nur in kleinen Schlückchen." Sie schmunzelte, ehe sie trank und nach ihren ersten kleinen Schlückchen meinte sie: "Ganz der Medicus." Aber sie verkniff sich ein Lachen. Die frisch genähte Bauchwunde brannte ohnehin schon und Mallahall wusste um die Muskeln, die beim Lachen aktiv würden und die den Schmerz verschlimmerten.
Mallahall zeigte sich als wissende und sehr gute Patientin. Obwohl sie mit Lichtmagie heilte, schien sie zu ahnen, wie gut es Aurelius tun würde, wenn sie sich seine Worte zu Herzen nahm und seine Ratschläge befolgte. Das hier war kein günstiger Zeitpunkt über Diskussionen, welche Heilmethoden die besseren waren. Sie fügte sich und gab sich mit der Rolle als Patientin zufrieden. Anschließend, nach dem Trinken, ließ sich Mallahall ins Kissen zurücksinken und atmete einen Moment lang durch. Aurelius erklärte ihr die Lage.
"Asmodi würde Zyranus nicht vernichten." Seine Finger auf ihrem Haar ließen sie für einen Moment die Bedeutung seiner Worte vergessen. Mallahalls Wangen färbten sich rot. Sie erinnerte sich an andere Aussagen des Dämons. Aurelius ist in mich verliebt? Er begehrt mich?! Eine Gänsehaut breitete sich über ihren Armen und Beinen aus. Seine Berührung war plötzlich viel intensiver. Sie musste sich ablenken. "Glaubst du es oder weißt du es? War es nur eine List, die ich nicht erkannt habe? Hast du noch Kontakt zu Asmodi? Dann, bitte, frag ihn. Ich will eine Antwort von ihm hören, auch wenn sie mich bis ins Mark erschüttern könnte."
Mallahall lag ruhig da. Sie rechnete mit einer schrecklichen Antwort und bereitete sich mental darauf vor. Aber Aurelius hatte scheinbar noch nicht den Wunsch, die Kontrolle über den Körper wieder an den Dämon abzugeben - was nur allzu verständlich war.

"Schön ... dich mal wieder sprechen zu können. Ich war zu lange im Hintergrund." Sie nickte. "Du hast mir auch gefehlt, mein Freund." Das meinte sie ehrlich, gleichzeitig fragte sie sich, ob Aurelius es falsch auffassen konnte. Er liebte sie doch! Oder hatte Asmodi Mallahall mit diesen Worten damals täuschen wollen? Es war schwer in den Dämon hinein zu schauen. Sie ... sollte von ihm verlangen, ihr die Wahrheit zu sagen. Oder aber ...
"Aurelius. Das mag jetzt möglicherweise komisch klingen oder für uns beide peinlich werden, aber ich muss es wissen. Liebst du mich?" Für einen Moment herrschte Stille im Raum.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 21. Juli 2009, 15:28

Aurelius besass keine Kenntnis darüber was Asmodi Mallahall bezüglich seiner Liebesempfindungen für einen Schwindel eingeimpft hatte. Daher dachte er sich nichts dabei als er ihr über die Stirn strich doch er bemerkte, wie man es von einem aufmerksamen Medicus erwarten durfte, wie sich ihre Hautfarbe veränderte. „Hast du Schmerzen?“ Fragte er besorgt. Die Heilerin äusserte ihm gegenüber ihre Sorgen bezüglich Asmodis potenzieller Grausamkeit. Der Medicus versuchte seine Kameradin zu besänftigen – mit dürftigem Erfolg.

"Glaubst du es oder weißt du es? War es nur eine List, die ich nicht erkannt habe?“ Aurelius schwieg einen Moment. Er kannte Asmodi zu gut um ihm solch eine Tat NICHT zuzutrauen. Schliesslich hatte er auch Adelmund getötet. „Es ist vieles an Veränderung in ihm geschehen. Dennoch ist und bleibt er ein Dämon…“ Meinte er schliesslich nachdenklich. „Ich denke er ist sehr wohl in der Lage und würde es tun wenn man ihn dazu einlädt…“ Aurelius seufzte. „A..aber solange du die Macht über ihn hast droht keine Gefahr. Ausserdem… ist der gute Dämon immer wieder mal für Überraschungen gut. Ich denke die Gefangenschaft hier passt ihm nicht und er wird sich kaum dem Willen eines Dunkelelfen unterordnen wollen der Goldrüstungen trägt.“

Hast du noch Kontakt zu Asmodi? Dann, bitte, frag ihn. Ich will eine Antwort von ihm hören, auch wenn sie mich bis ins Mark erschüttern könnte." „Ich habe schon noch Kontakt.. ab..aber er ist gerade beleidigt und redet nicht mit mir. Und mit dieser Kuh auch nicht! „und.. mit dir auch nicht.“
Lieber lenkte der Medicus das Gespräch auf etwas anderes und so kam er auf sich selbst zu sprechen. "Du hast mir auch gefehlt, mein Freund." Aurelius lächelte. Ihre Worte taten ihm gut, es gab nur noch wenige Menschen die sich überhaupt seiner Existenz bewusst waren. Er nickte und strich ihr weiterhin das Haar zurecht. Es waren Gesten tiefer Freundschaft.

"Aurelius. Das mag jetzt möglicherweise komisch klingen oder für uns beide peinlich werden, aber ich muss es wissen. Liebst du mich?" Der Medicus runzelte die Stirn und hob die Augenbrauen. „äh…“ Mit der Frage hatte er zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht gerechnet. Thehehe Er starrte Mallahall entgegen. „Ich…“ er wusste nicht warum sie dies fragte, empfand sie etwa für ihn? Die Peinliche pause die Mallahall befürchtet hatte entstand in jenem Moment. „M..mallahall ich bin Vater… und Gemahl von Zanraia. Ich… mag.. dich wirklich sehr…a..aber.. ich.. meine… es… ist.. nicht diese Art von Liebe die du jetzt vermutlich meinst…“ Aurelius errötete. Er fühlte sich ja geschmeichelt dass sich Mallahll so zu ihm hingezogen fühlte... Ach komm schon, du willst doch auch mal an ihren Brüsten nuckeln HAheheh! Aurelius Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „hat dir das etwa Asmodi erzählt?“ Brummte er wenig begeistert.

Diese Unterredung lenkte sie beide von weit wesentlicheren Themen an, nämlich ihrer Situation in der sie sich gerade befanden.

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Re: In der Festung

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 23. Juli 2009, 16:21

"Hast du Schmerzen?" Mallahall schüttelte den Kopf, dann stutzte sie, drehte das Gesicht Aurelius zu und rang sich ein Lächeln ab. "Die Schmerzen, die ich habe, sind nach einem solchen Eingriff normal." Einen Moment hörte sie in sich hinein. Aurelius konnte die Lichtmagie spüren, die unter Mallahalls Haut kribbelte und ihren Körper nach Verletzungen absuchte.
"Alles ist gut verlaufen", hauchte sie schließlich. "Keine Bakterien sind in die Wunde gelangt, sie wird heilen." Kurz atmete Mallahall durch. Dass sie in sich hinein gehorcht hatte, hatte sie von Aurelius' Fingern abgelenkt, die ihr Haar streichelten. Und so konnte die Röte wieder aus ihren Wangen heraus fließen.

Um sich noch weiter abzulenken, sprachen beide über Asmodi. Mallahall nickte, als der Medicus meinte, er würde wohl immer irgendwo ein Dämon bleiben. Jetzt war es die Lichtmagierin, die plötzlich nach Aurelius' Hand griff und diese in einer Geste der Freundschaft und des Vertrauens drückte. "Ich möchte ihn doch garnicht verändern. Ich mag Asmodi, wie er ist. Ich habe doch gesehen, wie liebevoll er mit anderen umgehen kann." Sie dachte an Zanraia und vor allem an Castus. Ob es den beiden gut ging? "Ich fürchte mir nur, dass er die Welt zerstören könnte, die ich ebenso mag. Dazu hat er kein Recht." Ebenso wenig wie alle Völker Celcias ... und sie tun es dennoch. Mallahall schlug die Augen nieder und ließ Aurelius' Hand los. Sie seufzte. "Ich muss ihm wohl meinen Willen aufzwingen, damit er bei uns sein kann. Irgendwann ... werde ich aber vielleicht nicht mehr da sein." Ihre Finger glitten zum Bauch, aber sie wagte nicht, ihre Narbe zu berühren. Die Wunde war frisch vernäht worden und es würde höllisch schmerzen, wenn sie jetzt daran käme. Ihre Disziplin hielt sie auf.
"Ich hab ihm befohlen, dass er auf dich hören soll. Ich hoffe, das weißt du. Auch du hast jetzt Macht über ihn ... falls ich einmal nicht aufpassen kann." Diesen Befehl sah Mallahall als schützende Notmaßnahme an und nicht, um Asmodi durch seinen Wirt zu peinigen. Aber sie vertraute auch darauf, dass Aurelius diese Macht nicht missbrauchen würde. Nein, er nicht.
Dass der Dämon im Moment mit keinen von beiden reden wollte, verstand sie. Mallahall nickte. "Er kriegt sich schon wieder ein."

Wieder wanderten die Finger ihres Freundes durch das goldene Haar. Die Strähnen, die durch Asmodis Macht dämonenblau geworden waren, kringelten sich um Aurelius' Daumen. Das Haar war etwas matt, das lag an den Strapazen, denen sie auch jetzt noch alle ausgesetzt waren. Dass Mallahall verletzt und sie gefangen in diesem Raum waren, gewährte ihnen wenigstens eine erzwungene Pause. Sie konnten sich ausruhen ... und reden.
Mallahall hatte das dringende Bedürfnis, die Verhältnisse aufzuklären. Sie musste wissen, wie Aurelius zu ihr stand und so fragte sie. Er wirkte wie vor den Kopf gestoßen. Er zeigte sich auch keineswegs wie ein verliebter Jüngling, sondern vielmehr ... entschuldigend dafür, dass er bereits eine Frau fürs Leben gefunden hatte. Und Mallahall war es nicht.

"Hat dir das etwa Asmodi erzählt?" Mallahall atmete tief durch. Es klang irgendwie erleichtert und dennoch schwang ein leichter Ton des Bedauerns mit. Der Gedanke, Aurelius könnte sie ein bisschen mehr mögen, schien ihr nicht letzten Endes nicht unbedingt unangenehm gewesen zu sein. Die Röte ihrer Wangen hatte ja gezeigt, dass sie sich geschmeichelt fühlte. Aber nein, er war Teil von Zanraia und Castus. So war es besser, das wusste auch sie.
"Dann stimmt es nicht." Mallahall schloss die Augen, ruhte sich einen Moment vom Gespräch aus. "Asmodi, der kleine Schwindler", versuchte sie, die Situation mit einem lächelnden Tadel zu lockern. "Ich bin müde. Aurelius, lass mich etwas schlafen. Such Etelin. Kannst du denn nicht hier herausgehen? Du bist doch der Dämon, der den Orks das Seelenfeuer gezeigt hat." Sie spielte auf eine List an. Ja, auch Mallahall war von Asmodis Einflüssen nicht verschont geblieben. Die Fassade ihrer heilen Wahrheitswelt hatte Risse bekommen.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Freitag 24. Juli 2009, 08:33

Aurelius schwieg bedächtig, eigentlich sollte er mit Mallahall nicht so schwere Gespräche führen, nicht jetzt, wo ihre Sinne von Schmerz und Betäubung noch leicht benebelt sein konnten. "Ich möchte ihn doch garnicht verändern. Ich mag Asmodi, wie er ist. Ich habe doch gesehen, wie liebevoll er mit anderen umgehen kann." Er nickte nur. „Asmodi ist schon lange nicht mehr so wie er war.“ Meinte er nachdenklich. „Die Gesellschaft unter uns Freunden hat ihn verändert, mehr als man es mit rohrer Befehlsgewalt tun könnte.“ Meinte er leise und hatte damit wohl nicht unrecht.

„Wär hätte gedacht dass er einmal Vater wird… und einen Sohn grosszieht… zumindest sollten wir es ihm möglich machen.“
"Ich fürchte mir nur, dass er die Welt zerstören könnte, die ich ebenso mag. Dazu hat er kein Recht." Er sah sie lange an und biss sich auf die Lippen. „Würdest….“ Er wusste nicht ob er sie dies fragen sollte. „Würdest du ihn denn aufhalten können? Auch zum höchsten Preis?“ Er wollte nicht als zerstörer von Städten in die Geschichte eingehen. So schlimm ist das nicht! Knurrte Asmodi. ER fand diesen Gedanken ganz amüsant.

"Ich muss ihm wohl meinen Willen aufzwingen, damit er bei uns sein kann. Irgendwann ... werde ich aber vielleicht nicht mehr da sein." Aurelius wurde ganz bang bei diesem Gedanken. Bedrückt schielte er auf ihre Narbe. „J..ja“ Das war der Fluch von Asmodis Unsterblichkeit. Sie trug seine Seele mit und so sah und erlebte er immer und immer wieder wie Freunde und Bekannte um ihn herum alt wurden und starben. Asmodi hatte den Tod um eine Seele betrogen.

"Ich hab ihm befohlen, dass er auf dich hören soll. Ich hoffe, das weißt du. Auch du hast jetzt Macht über ihn ... falls ich einmal nicht aufpassen kann." Er nickte. „Ich werde eingreifen falls nötig.“ Gelobte er ihr.

Doch dann lenkten sie das Gespräch auf ihre eigene Beziehung. Aurelius war unzufrieden mit seiner Antwort denn er spürte instinktiv Mallahalls leichte Enttäuschung. Also ICH würde es mit ihr tun! Knurrte der Dämon. „Asmodi mag dich auch.“ Übersetzte der Medicus anstandshalber. "Asmodi, der kleine Schwindler" Der Medicus seufzte, du solltest ihn dafür strafen. WAS?! Ist sie etwa meine verdammte Anstandsdame ?! ICH KANN ERZÄHLEN UND TUN UND LASSEN WAS ICH WILL!
"Ich bin müde. Aurelius, lass mich etwas schlafen. Such Etelin. Kannst du denn nicht hier herausgehen? Du bist doch der Dämon, der den Orks das Seelenfeuer gezeigt hat." „Das war Asmodi…“ Gab er zu bedenken. Willigte aber ein. Ging zur Zellentür und hämmerte dagegen. Ob dies eine gute Idee war?

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Sonntag 26. Juli 2009, 13:21

Mallahall dachte über die Worte nach. Sie hatten Asmodi verändert; durch Freundschaft und nicht durch Befehle. Die Macht, welche sie selbst über Asmodi besaß, konnte ihn nicht verändern. Das wusste Mallahall. Ihre Befehlsgewalt konnte ihn nur hindern, einengen und seine Wünsche unterdrücken. Eigenheiten, die ihr persönlich nicht unbedingt gefielen, aber die nötig waren, das sah sie inzwischen ein. Asmodi musste einfach ab und zu der Riegel vorgeschoben werden. Vielleicht würde auch er es eines Tages einsehen.

"Wär hätte gedacht, dass er einmal Vater wird ... und einen Sohn großzieht ... zumindest sollten wir es ihm möglich machen." Mallahall nickte langsam, aber dann meinte sie zu Aurelius und ihre Hand berührte seinen Arm: "Du bist ebenso Vater des Kindes. Du wirst Castus ebenso großziehen und wir werden es auch dir möglich machen." Sie lächelte, voller Zuversicht. Mallahall glaubte immer an das Gute und auch wenn sie sich in dieser brenzligen Situation befanden, verlor sie nicht den Mut. Nicht, solange Freunde an ihrer Seite waren.
Zählte Asmodi aber noch dazu? Er wollte Zyranus dem Erdboden gleich machen und alles Leben darin auslöschen. Diese Gedanken lasteten schwer auf ihr. Mallahalls Hand fuhr zu ihrem Körper zurück, legte sich auf ihre Brust, wo vor so langer Zeit das Dämonentränchen getragen worden war. Sie seufzte und betete im Stillen.
"Würdest ... Würdest du ihn denn aufhalten können? Auch zum höchsten Preis?" Das war eine schwierige Frage. Mallahall überdachte sie und fällte eine Entscheidung. "Wenn ich mit dem Tod eines Einzelnen das Leben vieler Unschuldiger retten könnte, für deren Tod dieser einzelne verantwortlich gemacht werden könnte ... ja, dann ... dann auch zum höchsten Preis." Sie nickte. "Aber auch erst, wenn ich wirklich alle anderen Möglichkeiten versucht hätte. Erst, wenn es sonst keinen Ausweg mehr gäbe." Das mussten harte Worte sein, vor allem für den Dämon. Seine Herrin würde sich im Zweifelsfall gegen ihn wenden. So wie er sie mit seiner Drohung verraten hatte?
Aurelius war zum Glück derselben Meinung. Auch er würde versuchen, ein Blutbad zu verhindern. Das beruhigte die Lichtmagierin ungemein.

Eine Weile herrschte Stille, bis man auf die Beziehungsbetrügerei und Kuppelei des Dämons zu sprechen kam. Aurelius meinte, dass der Dämon Mallahall mochte. Das brachte sie zum Lächeln. "Das hat er wirklich gesagt? Es klingt fast unglaubwürdig, aber ..." Sie schwieg. Kurz darauf teilte sie ihre Müdigkeit mit. Es war anstrengend für sie gewesen, aber Aurelius besaß noch Kräfte. Er sollte nach Etelin suchen.

So ging er zur Zimmertür und klopfte. Ein Ork, der draußen Wache gehalten hatte, öffnete. Finster blickte er Aurelius aus schwarzen Käferaugen an. Sein Atem stank bestialisch und wehte dem Medicus entgegen, als der Koloss schnaubte. Er war voll gerüstet, trug eine Zweihandaxt und besaß am Gürtel neben einem Messer auch noch eine kleine Wurfaxt. Die Dunkelelfen hatten einen Krieger vor der Tür postiert.
"Was wollen?", fragte der Ork plump. Seine Zähne bewegten sich kaum, aber Aurelius konnte sie knirschen hören? "Frau wird gesund? Dann darfst du dich bewegen, Dämon." Man hielt ihn also noch immer für Asmodi. Und er durfte das Zimmer tatsächlich verlassen, solange Mallahall zurück blieb. Natürlich. Die Dunkelelfen würden ihr Druckmittel nicht gehen lassen ...

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Asmodeus
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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 26. Juli 2009, 18:52

Aurelius rührte und beruhigte das Gespräch mit Mallahall ungemein. Er wusste nun dass er sich auf sie verlassen konnte. Falls Asmodi tatsächlich ausser Kontrolle geraten würde, so trüge Mallahall die Verantwortung welche der Dämon ihr selbst übergeben hatte und würde die Macht welche sie hatte dafür einsetzen ihn zu stoppen. Auch wenn es hiess ihn und damit auch Aurelius zu opfern oder ihn erneut in die Gefangenschaft auszuliefern. Alternativen, welche für Aurelius Seele viel leichter zu ertragen waren als die Gewissheit den Zerstörer eines Volkes in seinem Leib und Geist zu tragen. Kein anständiger und gewissenhafter Medicus würde solch ein Leid ertragen.

Er lächelte und nickte nur. Ja. Castus und Zanraia. Er vermisste die beiden und sorgte sich. Hoffentlich ging es ihnen gut.
"Das hat er wirklich gesagt? Es klingt fast unglaubwürdig, aber ..."
Der Medicus schüttelte ehrlich den Kopf. „Nein, so gesagt hat er es nicht aber ich weiss dass er es so gemeint hat.“ Meinte er schliesslich und strich ihr nochmals durchs Haar. Er mochte diese Geste und die Maga so aus als täte ihr etwas Zuwendung ganz gut. Bei allen Liebesgeschichten zwischen ihm und Zanraia war völlig ausser acht gelassen worden dass Mallahall, welche in Zyranus wohl die besten Heiratsaussichten gehabt hätte nun stetig alleine war. Er seufzte. Doch dies konnte und sollte im Moment nicht der Mittelpunkt des Geschehens darstellen. Erst ging es darum die bestehende Herde wieder zusammen zu treiben und… zu überleben.
Einer dieser vermissten sollte sich in ihrem eigenen Lager befinden. Etelin. Den Lich dessen Zustand nach wie vor unbekannt ist. Um dies herauszufinden begab sich Aurelius zur Tür. Tatsächlich wurde sie geöffnet und das erste was Aurelius sah war ein gewaltiger Orkwams. Er starrte dagegen und richtete dann seinen Kopf nach oben aus wo er in das grässliche Antlitz des Ungeheuers blicken konnte. Aurelius wurde blass.

OUHRHH ÜBERLASS MIR DIE FÜHRUNG! DU BIST DOCH KEIN AUTHENTISCHER DÄMON! Doch Aurelius ignorierte seinen Parasiten. Der Medicus atmete durch den Mund weil er bereits ahnte welche Mundflora in dem Rachen des Orks herrschen mochte. Er starrte auf die Rüstung des Kriegers. Allein der Gedanke daran dass eine ganze Horde dieser Wesen über Pelgar, Zyranus oder andere Städte herfallen könnten war grässlich.

"Was wollen?", „Ich will den Lich sehen.“ Murrte er so dämonisch wie irgendwie möglich. Er klang nicht überzeugend.
"Frau wird gesund? Dann darfst du dich bewegen, Dämon." „Sie wird gesund werden. Aber sie braucht absolute Ruhe!“ Ordnete er an um sie zu schützen. Es war erstaunlich dass er herumwandern durfte wie es ihm gefiel. ICH darf hier herumspazieren! Nicht DU! Überlass mir die Führung! Gut… aber hol Etelin da raus. Zu..rhrh.rh.r.h Befehl…“ Knurrte der Dämon mürrisch und gehässig. Aurelius ging den Handel ein. Grinsend übernahm der Dämon die Kontrolle über den Körper und bewegte sich nun auch entsprechend vorwärts. Er ging viel schneller als der Medicus und direkter. Seine glühenden, blauen Augen tasteten die Umgebung ab. „Grhrhrhr…“ Er schritt zu einem Dunkelelf hin. „Wo ist der Lich?!“ Fauchte er ihn an. Er fühlte sich nicht wie ein Gefangener sondern eher wie ein weiterer General der dunklen Armee.

Sei Vorsichtig! Warnte ihn Aurelius. Ich mach die alle nieder wenn sie nicht spuren! Asmodi schien ungemein aggressiv gegenüber den Dunkelelfen eingestellt zu sein. Dass ihr Anführer ihn demütigerweise in Gewahrsam hat nehmen lassen passt ihm ganz und gar nicht.

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Re: In der Festung

Beitrag von Stadtwache Dunkelelfen » Dienstag 28. Juli 2009, 03:50

"Ich will den Lich sehen."
Der Ork brummte nur. Dachte er über die Aussage nach? Man konnte es bei ihm arbeiten sehen. Dann griff er plötzlich vor und packte Aurelius am Kragen. Offensichtlich hatte er darüber nachgedacht, ob er der Geschichte mit dem gefährlichen Seelenfeuer des Dämons Glauben schenken sollte. Ganz gewiss tat er es, aber der Orkwächter hatte auch bemerkt, dass sich dieser Dämonenmensch irgendwie anders benahm, seit die blonde Frau Bekanntschaft mit dem Schwert des Kommandanten gemacht hatte.
Er riss Aurelius zu sich und zog mit der freien Hand die Tür zu Mallahalls Krankengemach zu. Erst dann ließ er den Medicus wieder eigenständig stehen, indem er seine Griffel von ihm löste. In diesem Moment änderte sich die Aura um den Körper. Aurelius zog sich zurück. Asmodi war wieder da. Der Orkwächter schnaubte, sagte aber nichts.

Asmodi ignorierte ihn sowieso. Er ging zielstrebig den Gang herunter. Irgendjemand würde ihn schon zu Etelin führen. Schon war ein Dunkelelf zu erkennen. Seine Haut schimmerte fast schwarz und das bleiche Haar war unter einem Helm verborgen. Die Rüstung wirkte beeindruckend. Hätte der Dämon sie getragen, so hätte er bestimmt auch in seinem schmächtigen Medicus-Körper allein durch sein Äußeres sich Respekt verschaffen können.
"Grhrhrhr... Wo ist der Lich?" Der Dunkelelf blickte Asmodi verachtend an. Das taten sie wohl alle. "Zu diesem Sabberpack wollt Ihr?" Oh, man begegnete ihn trotz des Blickes mit Respekt. Vermutlich hatte Kommandant Véllin das gefordert.
Der Dunkelelf nickte schließlich. "Wir haben Befehl, Euch zu dienen, General." General? Sie hatten ihn tatsächlich zum General ernannt? Asmodi war wohl doch kein gewöhnlicher Gefangener. Er war Feldherr. Was ging hier vor? "Folgt mir!", meinte der Dunkelelf und schritt nun in den Gang hinein. Sein pechschwarzer Umhang bauschte bei jeder Bewegung auf wie faldorisches Höllenfeuer.

Asmodi wurde durch mehrere Korridore geführt. Kosrals Festung war riesig und von Dunkelelfen und Orks gut bewacht. An jeder Biegung begegnet man einem vom dunklen Volk, außerdem gingen Patrouillen um. Hin und wieder kreuzte auch ein faldorischer Priester ihren Weg. Man erkannte diese Gestalten an ihren schwarzen Roben und den Obsidianketten mit dem Sonnensymbol des finsteren Gottes.
Endlich ging es eine steinerne Treppe herab. Der Dunkelelf brachte Asmodi in die Kerker. Viele Zellen waren gefüllt. Elfen aus Neryan hockten hier drin, wenn sie ihren dunklen Rassenverwandten nicht gerade als Sklaven zu dienen hatten. Ein Goblintechniker besserte an einer Zelle gerade die Scharniere aus. Der Dunkelelf trat nach ihm und lachte, als sich der Technicus den Kopf an einer Eisenstange stieß. Dann führte er den Dämon in den hinteren Trakt der Kerker. Hier war es dunkler, die Luft stickiger ... und die Zellen waren leer. Lediglich in der letzten befand sich eine Gestalt. "Da ist er. Ich warte an der Treppe auf Euch, General." Der Dunkelelf vollführte eine faldorisch-militärische Geste und verschwand.

Asmodi konnte nun in Ruhe in die Zelle schauen. Sie war zu drei Teilen aus Gestein der Festung. Es gab kein Fenster im Stein. Die vierte Wand bildete das Gitter, welches aus dicken Eisenstangen bestand und eine Tür besaß, ebenfalls eisern. Sie war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Wo der Schlüssel steckte, war nicht zu erkennen. Er hing jedenfalls nicht irgendwo achtlos zurückgelassen herum. Die Dunkelelfen gaben sich keine überhebliche Blöße.
Etelin hockte in der Zelle. Es handelte sich eindeutig um den Lich. Er war noch immer klein und er besaß noch immer diese graublaue Haut sowie das aschfarbene Haar. Er wirkte auf bizarre Weise zerzaust, wie ein gerupfter Rabe. An Kleidung trug er nicht mehr die für Nekromanten typische Gewandung, sondern ein einfaches Leinenhemd und eine zerschlissene Hose aus dem gleichen Material. Einziger Unterschied zu dem früheren Etelin waren die Augen. Sie hatten an ... Leuchtkraft verloren. Das Rot war nicht mehr wie Feuer oder Blut, es hatte an Farbe nachgelassen, wirkte dunkel. Der Blick war leer und ins Nichts gerichtet. Etelin hatte den Mund halb offen. Speichel rann in stetiger Bahn aus dem Mundwinkel. Seine Brust zeugte davon, dass er wohl auch mit dem Essen Probleme hatte. Reste waren auf dem Stoff verschmiert. Die Ratten und anderes Ungeziefer hatten sich die Krümel geholt. Etelins Hose wies zentral feuchte Flecke auf. Wie oft hatte sich der Lich in dieser Zelle bereits eingenässt? Wie oft war ihm die Kleidung gewechselt worden? Vermutlich garnicht. Die Dunkelelfen hielten ihn gefangen, weil sie einen Nutzen darin vermuteten. Nichts Anderes schien der Grund zu sein.
Es war erschreckend, was die Zyraner aus dem Lich gemacht hatten.

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Asmodeus
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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 29. Juli 2009, 19:19

Asmodi entgegnete kühl den Blick des Wächters. Er hob provokativ eine Augenbraue. Geht’s nicht schneller? drückte diese Gestik aus. „Zu diesem Sabberpack wollt Ihr?" Er knurrte. „Wenn du nicht auch so enden willst wie er, dann verkneif dir zukünftig solche Kommentare!“ Fauchte der Dämon unbeeindruckt dem Wächter entgegen und streute so die Einbildung er hätte den Lich so zugerichtet. Die folgende Tonlage gefiel da der narzistischen Ader des Dämons deutlich besser. "Wir haben Befehl, Euch zu dienen, General." Der Dämon grinste. „Guuut.“ Raunte er beinahe schon beängstigend frohlockend.

"Folgt mir!" Dies tat Asmodi, allerdings auf Vier statt zwei Beinen. In seiner gewohnten Haltung trippelte er durch die Gänge. Er hechelte zufrieden und prägte sich die Architektur der Festung gut ein. Die Zellen irritierten ihn. „Warum lebt dieses Gesindel noch?“ Knurrte er angeekelt und stierte mit glühenden Augen in die Zellen. Er lachte düstert und musterte den Dunkelelfen. „Mrrhrm.“ Er legte seinen Kopf schief als dieser den Goblintechniker schikanierte. Die haben keine Ahnung von wahrer Bösartigkeit…heh.eh.e.e.. Aurelius spürte sämtliche Alarmglocken läuten. Halte dich zurück Asmodi! Der Dämon schnaubte. Er gehorchte nicht. Mallahalls Befehl klemmte offenbar. Aurelius hatte die Kontrolle nicht oder es viel Asmodi leichter sich darüber hinweg zu setzen. Meine Herrin ist nicht daaa… ausserdem kann ich mich an einen solchen Befehl nicht erinnern! War hier eine bisher unbedachte Lücke? Hatten die Befehle der Herrin etwa ein „Ablaufdatum“ musste sie sie immer wieder aktualisieren?

Asmodi jedoch durch den Dunkelelfen bluthungrig gemacht bewies was ihn zum Dämon machte. Er richtete sich auf. Trat zu dem Goblin heran und riss ihn an den Haaren in die Höhe so dass sein Hals an seinem eigenen Scharnier welches er gerade einlegen wollte zerschnitten wurde. Er liess den Kerl los. ASMODI! Brüllte Aurelius entsetzt. Dem Dämon tat diese Festung nicht gut. Sie war umgeben von dunklen Gedanken und Fantasien die den Dämon offenbar zu solchen Taten animierten. Er kickte den zusammengesackte Leib so vor die Zellentür dass das herausschiessende Blut der Schlagader den Elfen entgegen spritzte. DAS war böse. „Hahehehehehrh.“ Zufrieden trippelte er weiter. Immerhin der Dämon hatte mit dem Dunkelelfen im Wald bereits 2 Angehörige der Dunklen Armee eliminiert.

Eine beeindruckende Quote für einen Gefangenen. Der Dunkelelf führte ihn in einen noch düsteren und noch stickigeren Teil des Kerkergewölbes. Die Augen des Dämons leuchteten im Dunkeln und erfassten die jämmerliche Gestalt die hinter einem vergessen Anmutenden Gitter hockte. Asmodi roch bereits jetzt die teilweise schon alten Ausdünstungen des Lichs. Er rümpfte verächtlich die Nase und knurrte unzufrieden.

"Da ist er. Ich warte an der Treppe auf Euch, General." „Ja…“ Schnaubte er nur. „DU STINKST!“ War die mürrische Begrüssung des Dämons. Seine Art Sorge auszudrücken. Er krabbelte näher, bis zum Gitter heran und blickte, den Kopf schiefgelegt in die Zelle. Der schreckliche Anblick brachte Aurelius beinahe um den Verstand. Etelin! Krächzte er schockiert. Was haben die Bastarde nur mit ihm getan! Jahrhrhrh! WAS! Siehs dir an! Und IHR wollt nicht dass dieses Volk vernichtet wird die zu sowas im Stande sind? Keifte der Dämon zurück und sah im Antliz Etelins nur noch einen Grund Zyranus und alle seine Bewohner dem Erdboden gleich zu machen. Asmodi musterte den Speichelfluss.

„Mrrhrhrrhrhrh…“ Murrte er unzufrieden. Der Zustand des Lichs irritierte ihn. „Wach auf! WACH AUF!“ Schnauzte er ihn an und schlug gegens Gitter. Er senkte seinen Blick „Hah pinkelst dich ein wie ein Kleinkind! Schändlich!“ Fluchte er. „WACHE! Komm sofort her du räudiger Hund und hol ihn hier raus! Wenn du nicht so enden willst wie der Goblin vorhin dann wäschst du den LIch und zwar ORDENTLICh. Sieh dies als deine Strafe für deinen dummen Kommentar!“ Befahl er sogleich. Von seiner persönlichkeit her passte er sehr gut in die Rolle eines Anführers der Dunkeln Armee. Er stand dem Kommandant der Dunkelelfen in Härte nichts nahe. „Bring ihn danach ins Zimmer der. „H.rh.r… Heilerin.“ Schnauzte er und trippelte voran.

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Re: In der Festung

Beitrag von Die dunkle Seite » Samstag 1. August 2009, 14:19

Als sie an den vielen gefüllten Zellen vorbei kamen, in denen sich die gefangenen Elfen des Neldoreth zusammenkauerten, wunderte sich der Dämon ungehalten, dass sie noch lebten. Der Dunkelelf, welcher ihn voran führte, meinte gelassen: "Sklaven." Weiterer Erklärungen bedurfte es seiner Meinung nach nicht.
Sie gingen weiter, an einem goclinischen Technicus vorbei. Dieser verlor sein Leben, als Asmodi ihm in die Quere kam. Es war eine schnelle, vermutlich spontane Handlung, um zu beweisen, dass der Dämon dem dunklen Volk auch in Grausamkeit überlegen war. Als der Goblin sein letztes Röcheln von sich gab, wandte sich der Dunkelelf um. Er musterte den Toten und die von seinem Blut bekleckerten Gefangenen. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Der Dunkelelf sagte nichts, aber er wusste, wann und mit wem er sprechen musste, um den Todesfall eines Sklaven zu melden.

Schließlich ließ der Elf den Dämon mit dem Lich allein. Er wartete am Fuße der Treppe, die in den Kerkertrakt herunter führte. Asmodi hatte seine Ruhe. Die Zelle, in der Etelin hockte, war klein und abgesperrt. Für den Lich reichte sie wohl, er saß ohnehin nur an eine Wand gelehnt da und starrte dümmlich ins Nichts.
"DU STINKST!"
Keine Reaktion.
Der Dämon entrüstete sich vielleicht zu Recht im Kopf seines Wirtes. Was hatte man Etelin angetan? Er war vollkommen verstandslos. Eine welkende Hülle, nicht mehr Herr über sich selbst. Das war doch kein Leben mehr, das dieser Mann da führte. Andererseits ... war es wohl auch schlimmer als der Tod selbst.
"Wach auf! WACH AUF!"
Keine Reaktion.
"Hah, pinkelst dich ein wie ein Kleinkind! Schändlich!"
Keine Reaktion. Früher hätte Etelin eine kluge Antwort parat gehabt. Er hätte dem Dämon immer weise gekontert. Vielleicht hätte er auch einfach nur "interessant" gesagt und gelächelt. Jetzt kam nichts von ihm. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Nur das Heben und Senken seiner Brust beim Atmen und der stetige Speichelfluss zeugten davon, dass er noch nicht tot war. Ein erschreckendes Bild.
Wütend rief Asmodi nach der Wache. Der Dunkelelf kam sofort zu ihm, neigte den Oberkörper leicht nach vorn und presste die rechte Faust gegen die Brust. "General", erwiderte er und erhielt den Befehl, Etelin sofort zu waschen. Er durfte nicht so aussehen, das war nicht richtig. Es passte nicht zu Etelin.
Man sah dem Dunkelelfen an, wie ungern er diese Arbeit tun würde, aber ... "Befehl ist Befehl", schnaubte er. Anschließend sollte Etelin zu Mallahall gebracht werden. Hoffentlich sah er dann besser aus. Ob Mallahall damit fertig würde, den Lich so zu sehen ... so ohne jegliches Leben?

Zwei Sklaven der Neldoreth-Elfen wurden herbei geholt und mit Wasser, Seife und Schwämmen ausgestattet. Sie entkleideten Etelin, stets geduckt und ängstlich bibbernd. Diese Elfen waren auch nur noch Schatten ihrer Selbst. Die Dunkelelfen hatten sie körperlich wie seelisch unterworfen. Sie reinigten Etelin mit höchster Sorgfalt und kleideten ihn anschließend in einfaches Leinen, das ebenfalls vom dunklen Volk zur Verfügung gestellt wurde. Danach durften sie zurück in ihre Zellen.
Ein Ork erschien und schnappte sich den Lich wie eine Puppe. Reglos wie eine solche hing er auch in den großen Pranken, wurde den Gang entlang und zu Mallahalls Zimmer getragen. Dort trat man unangekündigt ein. Mallahall schlief. Sie hatte die Augen geschlossen und ruhte. Die Erschöpfung zwang sie dazu.
Etelin wurde einfach auf dem Boden abgesetzt und dann zogen sich der Ork und der Dunkelelf zurück. Letzerer nickte Asmodi noch zu. "Ich hoffe, es ist alles zur Zufriedenheit des Generals. Zögert nicht, uns zu rufen, wenn Ihr etwas braucht ... Nahrung, Rauschmittel oder ... Sklavinnen." Die Tür schloss sich.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Montag 3. August 2009, 11:41

Asmodi beobachtete die beiden Sklaven mürrisch während diese den Lich wuschen. Etelins Gestalt war irgendwie noch kleiner und schmaler geworden, das ständige schräge herumsitzen führte nicht gerade dazu dass sich sein Rücken wohlfühlte. Asmodi knurrte. Dafür würde der Magierrat bluten und deren Familie und das ganze Volk. „Hehe.“ Der Dämon grinste vor sich hin, hockte sich auf den Boden und kratzte sich Hundegleich ausgiebig hinter dem Ohr. „Ihr zwei! Ihr bringt diesen senilen Idioten alle 5 Stunden auf den Abort damit er sich nicht ständig einseicht und wenn ich auch nur EINEN Tropfen sehe der daneben geht braucht ihr euch des nächsten Tages gar nicht mehr zu fürchten.“ Knurrte er düster und starrte die beiden Sklaven mit rauchschwadernden Augen an. Er wartete ungeduldig.
Er musterte den riesigen Ork grinsend als dieser Etelin aufhob und trippelte ihm hinterher zurück ins Krankenzimmer. „DAS IST DOCH KEINE STATUE!“ Fauchte er als der Ork ihn einfach auf den Boden hockete. „Setz ihn wenigstens auf einen Stuhl du Hirnloser Idiot oder ich lass dich meine Macht spüren…“ Flammen züngelten aus seinen Händen. Er hingegen kauerte sich auf dem Boden zusammen, machte seinen Hals lang und äugte zu der schlafenden Maga. „Mrhgmpf.“ Schnaubte er, legte den Kopf schief und stierte den Dunkelelf an der ihm offenbar noch was zu sagen hatte.

"Ich hoffe, es ist alles zur Zufriedenheit des Generals. Zögert nicht, uns zu rufen, wenn Ihr etwas braucht ... Nahrung, Rauschmittel oder ... Sklavinnen." „JA! Ich will alles davon! Vieeel Fleisch, viele Rauschmittel! Aber was zünftiges, nichts für so halbstarke wie euch! Ausserdem WILL ich Sklavinnen. Mehrere! Auch eine Rüstung und Waffen wären nicht schlecht. Anständige Kleidung für mich und meine Begleitung! NA?!“ Herrschte er herum und schickte den Söldner schliesslich weg. Asmodi schien gewaltige Allüren zu haben. Ihn auszuhalten war wohl nicht gerade das einfachste, aber dass wussten seine besten Freunde ja am besten. Als sie alleine waren krabbelte das Viech zu Etelin hin. „rrhrhrhrh.“ Er knurrte ihn an. Stupste ihn an. Verpasste ihm eine Ohrfeige und legte schliesslich verwirrt den Kopf schief. „Hast du noch Ängste alter Mann?“ Er entflammte seine Macht und jagte Etelin sein Seelenfeuer durch den Körper. Als wäre der Lich nicht schon genug gefoltert geworden.

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. August 2009, 21:52

Die gefangenen Elfen des Dorfes Neryan waren deutlich eingeschüchtert. Sie duckten sich oder kauerten sich zu kleinen Kugeln zusammen, wenn man ihnen gerade keinen Befehl zugewiesen hatte. Vorsichtig entkleideten sie den Lich und wuschen ihn. Wenigstens gingen sie bei der Arbeit sehr sorgfältig vor. Ihre Angst vor Folter oder Schlimmerem ließ sie gewissenhaft arbeiten.
Als Asmodi allerdings den Befehl erteilte, dass sie mit dem Lich alle fünf Stunden den Abort aufsuchen sollten oder mit den Folgen zu rechnen hätten, schluckten die Elfen. Eine der beiden begann ängstlich zu zittern. Die andere Elfe kroch auf Asmodi zu. Sie wusste nicht, warum er so böse war. Sie spürte das Dämonische nicht, sondern sah nur einen hockenden Mann, der sich eben noch hinter dem Ohr gekratzt hatte wie ein Hund - und Hunde waren doch bekanntlich treue und gute Tiere. Sie versuchte es, was hatte sie schon noch zu verlieren, außer ihrem Leben? Die Elfe hielt den Kopf dicht am Boden. Ihre Stirn berührte kalten Stein. Ihre Stimme, leise wie ein Vogelzwitschern, zitterte, als sie sprach: "Herr, bitte ... rettet uns, befreit uns. Unsere dunklen Brüder und Schwestern halten uns an diesem Ort gefangen. Ich flehe Euch an, helft uns!"
Interessanterweise zog sich die Elfe dann kriechend zurück, ohne Asmodi auch nur anzusehen. Sie arbeitete weiter und half ihrer Verwandten, Etelin neu anzukleiden. Er erhielt einfache Dinge, aber wenigstens waren sie sauber.

Schließlich wurde Etelin zu Mallahalls Zimmer gebracht und dort abgesetzt. Der Dämon war mit dem Boden als Sitzplatz für den Lich ganz und garnicht zufreiden und fauchte den Ork-Träger böse an. Der - eingeschüchtert von den blauen Flammen des Dämons - gehorchte und platzierte Etelin nun auf einem der elegant anmutenden, antiken Stühle, deren Holz vergoldet worden war und die eine rote Sitzpolsterung besaßen. Dann zog er sich rasch zurück, ehe der neue General in Kosral noch Lust bekam, ihn trotz allem zu foltern.
Der Dunkelelf erkundigte sich unterdessen, an was es Asmodi fehlte. Natürlich nutzte der Dämon seine Stellung sofort aus und verlangte nach allem, was der Elf ihm angeboten hatte. Auch wollte er Rüstung und Waffen. "Diese solltet Ihr Euch nachher selbst aus unserem Arsenal holen, General", schlug der Elf schließlich vor und verschwand.

Endlich hatte der Dämon seine Ruhe - und seine Gefährten wieder, mal abgesehen von Zanraia und seinem Sohn. Beide würde er noch suchen. Jetzt weilte erst einmal Etelin unter ihnen. Schon krabbelte der Dämon an ihn heran.
"Hast du noch Ängste, alter Mann?"
Keine Reaktion.
Etelin hockte ein wenig zusammengesunken in dem viel zu großen Stuhl. Wieder glänzte Speichel in seinem Mundwinkel und die leeren Augen, die jegliche Farbe verloren zu haben schienen, starrten ins Nichts. Er wirkte jetzt tatsächlich wie ein alter, gebrechlicher Mann. Farbe von Haut und Haaren ließen vermuten, dass der Schnitter ihn bald aufsuchen würde, aber beides hatte Etelin schon vor seinem Aufenthalt in Kosral besessen. Als er noch Verstand besessen hatte. Jetzt war er nur noch eine Hülle. Leer. Asmodi wollte sich davon selbst überzeugen und schickte sein Seelenfeuer durch den Körper des Lichs.
Nichts geschah - im ersten Moment jedenfalls nicht. Einmal blitzten die Augen rot auf, wie zwei kleine Rubine, doch dann erlosch das Leuchten wieder. War es reine Einbildung gewesen?

Es klopfte. Die Tür schob sich langsam auf. Elfenfrauen traten ein, insgesamt drei an der Zahl. Sie hielten die Blicke gesenkt, trugen eine Karaffe mit Wein, ein Tablett mit Fleisch von Hase und Wild, sowie ein Schälchen getrockneter Blätter, aus dem eine Rauchfahne emporstieg - Rauschkräuter. Ein Goblin brachte frische Kleidung, nach der Asmodi verlangt hatte. Er sah dem Dämon in die Augen, zeigte auf die Elfen und meinte: "Sklaven für Euch, Herr. Benutzt sie wie Ihr wollt." Dann huschte er hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
Die Elfen richteten das Mitgebrachte für den Dämon her, knieten sich dann hin und hielten einander die Hände, um ihr Zittern zu unterdrücken. Sie besaßen alle braunes Haar, wobei die Elfe links ein Rotbraun und die Elfe rechts ein helles Nussbraun aufwies. So würde Asmodi sie unterscheiden können, falls er nicht nach den Namen der drei fragte.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 9. August 2009, 02:24

"Herr, bitte ... rettet uns, befreit uns. Unsere dunklen Brüder und Schwestern halten uns an diesem Ort gefangen. Ich flehe Euch an, helft uns!"Asmodi knurrte. Obwohl er die Bitte der Elfe ignoriert hatte geisterte sie doch immer noch in seinem dämonischen Geiste herum. Ein Umstand den ihn störte, denn er war neu. Du hast ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber Asmodi Übersetzte der Medicus für seinen Parasiten. NIEMALS! Fauchte dieser zurück. Ein Dämon hatte kein schlechtes Gewissen! Er hatte ja überhaupt keins! Gut oder Schlecht gab es für ihn nicht, sondern nur Chaos und Zerstörung.

Du bist eben kein normaler Dämon mehr… Folgerte Aurelius korrekt Asmodis Hintergedanken. Halt die Klappe! Ich werde nie ein normaler Dämon sein! Sondern ein aussergewöhnlicher! Herrscher und Unterjocher Zyranus… HAheheheh!... DAS IST DOCH WAHNSINN! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHH AHHAHAAHAHAH! Asmodi fühlte sich bei solchen Gedankengängen offensichtlich wohl.
Offenbar war sein Ziel also nicht nur ausschliesslich eine Lüge gewesen. Vielleicht zu beginn ja, aber Asmodi realisierte langsam dass die Eroberung von Zyranus durch ihn… zumindest kein Ding der Unmöglichkeit mehr war.

Einerseits wütend, andererseits auch nachdenklich und nicht zuletzt in seiner dauerhaft genervt anmutenden Stimmung sorgte er dafür dass dem Lich ein ordentliches Plätzchen zugeordnet wurde. Er war erst zufrieden als dieser auf einem Bequemen Sessel sass.
"Diese solltet Ihr Euch nachher selbst aus unserem Arsenal holen, General" „BAHRHRHRH! JAH LASS MICH JETZT IN RUHE!!!“ Fauchte er unleidig. Asmodi interessierte im Moment nichts, was nicht sofort und auf der Stelle bei ihm sein konnte. Während der Dunkelelf seine Befehle erledigte hatte Asmodi genügend Zeit sich „Nicht“ mit Etelin zu unterhalten. Schliesslich gehörten zu einer sinnvollen Konversation mindestens Zwei. Etelin wahr von seiner Gesprächigkeit her eher mit einer Wand identisch. „MRHGMPF!“ Der Dämon verspürte die Lust den Lich zu schlagen. Aber er beherrschte sich. Auf wehrlose Einzuprügeln war für einen Dämon was die Zuckerstange für ein Kleinkind ist – immer eine Sünde wert. Und DA Asmodi eben jede Sünde wert ist um sie auszuleben entschied er den Lich doch ein wenig zu foltern.

Aber schlagen war zu langweilig. Ihm lieber dem Seelenfeuer aussetzen, dass würde Eindruck hinterlassen! Doch das Ergebnis war ernüchternd. Ein Nichts mit leichten roten Schimmern. Asmodi legte verwirrt den Kopf schief. „Mrhrm.“ Er war da! Krächzte sein Wirt. War er nicht! Damit war die Diskussion für Asmodi beendet. Er wurde ohnehin vom klopfen an der Tür abgelenkt. „JAH?!“ Asmodi hatte bei seiner eigenen Bestellung wohl nicht richtig zugehört. Er hatte sich RauchKRÄUTER bestellt. Dieser labsus wurde ihm just in jenem Moment bewusst als die Sklavinnen das Zimmer betraten. Asmodi spickte förmlich einige Schritte zurück und landete auf allen Vieren. „AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHRHRHRH!“ Brüllte er die Frauen an und grollte wütend. „WEG DAMIT! WEG MIT DEM KRAUT!“ Fluchte er böse.

„WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEGHGHGH!“ Er sprang auf den Goblin zu riss ihm die Kleider aus den Händen und benutzte diese umständlich als Mundschutz. „ENTSORGT DIESES STINKENDE KRAUT ODER ICH WErDE EUCH AUSRÄUCHERN!“ Dass man bei Asmodis Gebrüll nicht wirklich schlafen und ruhen konnte bemerkte wohl gerade Mallahall in jenen Momenten. Der Dämon tobte wütend und nervös zugleich im Zimmer herum bis langsam seine Allergie die gewohnten Züge annahm und er benommen wurde. "NRRHAmgmg." Schliesslich knickte er zu Etelins Füssen ein und sah aus wie ein Köter der sich nebens Herrchen legte.

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Montag 10. August 2009, 15:39

Weder Asmodi noch Aurelius erhielten die Gelegenheit sich länger mit der Frage zu befassen, ob im Körper dieses kleinen Mannes noch immer irgendwo Etelin steckte. Freiwillig zeigte sich niemand. Der Lich schien nur noch die Fähigkeit haben, Körperflüssigkeiten auszustoßen. Ein Teil der Lehne war bereits mit seinem glänzenden Speichel benetzt.
Da klopfte es und ein Goblin, gefolgt von Elfen aus dem Dorf Neryan betrat das Zimmer. Mallahall schlief noch immer, was gut war. Sie brauchte Ruhe, um nicht nur Kraft zu tanken, sondern auch die Nachwirkungen der Operation zu überstehen. Jede Bewegung würde mit der frisch vernähten Wunde schmerzen und da war es am besten, wenn man sich kaum rührte. Schlaf bot die idealste Möglichkeit dazu, ohne dass einem auf Dauer langweilig würde. Nun, seit Mallahall Asmodeus kannte, war ihr ganz bestimmt kein einziges Mal langweilig gewesen.

Plötzlich sprang der Dämon geifernd und brüllend zurück. Die Elfen erschreckten sich so, dass sie es ihm gleich taten und bis an die nächstbeste Wand zurückwichen. Sie hielten sich umklammert wie drei eingeschüchterte Kinder, bibberten am ganzen Leib und wagten nicht, ihre Blicke höher zu richten als über den Scheitel des neuen Generals hinaus.
Auch der Goblin war aufgeschreckt worden, doch zitterte er nicht. Er starrte nur mit wachsendem Interesse auf Asmodi, der ganz offensichtlich eine gewaltige Abneigung gegen das Rauschkraut hegte.
"WEG DAMIT! WEG MIT DEM KRAUT!" Der Goblin wollte sich darum kümmern, als Asmodi auch schon bei ihm war, um die frische Kleidung für Mallahall und Etelin als Mundschutz zu missbrauchen. Der Goblin beobachtete alles stillschweigend, aber in seinem Kopf ratterte es wie in einem Uhrwerk. Gedanken und Schlussfolgerungen fügten sich zu einem Ganzen zusammen, bei dem nur noch auskalkuliert werden musste, welchen Vorteil der Goblin davontragen würde. Die Information, dass der ach so einschüchternde, gefährliche General mit dem blauen Feuer Angst vor Rauschkräutern hatte, konnte mehr als Gold wert sein.
"ENTSORGT DIESES STINKENDE KRAUT ODER ICH WERDE EUCH AUSRÄUCHERN!"
Der Goblin verbeugte sich tief und eilte sich, alles fortzubringen. Es würde aber nicht auf dem Abfall landen. Der Goblin kehrte nicht zurück. Er brachte die Rauschkräuter zu den Alchemisten mit dem Befehl, dass diese alle nicht berauschenden Ingredenzien filtern und auflisten sollten. Asmodi hatte deutlich um Rauschmittel gebeten. Scheinbar störte ihn etwas Anderes. Sobald der Goblin davon wusste, würde Geld die Runde machen und dann würde Hâgen Véllin es auch wissen.

Unterdessen riss es Mallahall aus dem Schlaf. Im Zimmer roch es noch leicht nach dem würzig-süßen Duft der Kräuter, der sie eigentlich um so mehr in die Benommenheit hätte führen müssen, aber Asmodis Gebrülle konnte scheinbar fast Tote wecken. "Was schreist du so?", murmelte die Lichtmagierin und richtete sich langsam im Bett auf - nur, um sofort wieder unter einem Ächzen einzusinken. Die Naht schmerzte. Besser, sie blieb halbwegs liegen. So stützte sich Mallahall lediglich auf einen Ellbogen ab und spähte durch den Raum.
In einer Ecke kauerten drei Elfen. Groß und schön waren sie, mit ovalen Gesichtern, aber aus ihnen starrte Mallahall blanke Angst entgegen. Jetzt wusste sie, warum es hieß "zittern wie Espenlaub". Wie die Zweige junger Bäume schüttelte es die drei Elfinnen durch und sie umschlangen einander wie verknotete Wurzeln. Keine von ihnen erwiderte Mallahalls Blick. Dieser flog weiter, landete bei Asmodi. Der Dämon hockte neben dem goldenen Stuhl in sich zusammengesackt da. Wie ein Schoßhund, der allerdings nicht auf den Schoß seines Herrn passte, eben weil jener so klein war. Ein kleiner Herr ...

"Etelin!" Mallahall riss es erneut nach oben und so schnell wie sie sich aufgerichtet hatte, sank sie auch wieder in ihr Kissen zurück. Doch die Freude, ihren Freund zu sehen und endlich wieder in ihrer Nähe zu haben, ließen sie den Schmerz fast vergessen. "Etelin! Oh, wir haben dich wieder! Wir kommen hier heraus, glaub mir, wir finden einen ...", Mallahall unterbrach sich selbst. Sie schaute den Lich eine Weile kritisch an. "E-Etelin?"
Es schien tatsächlich eingetreten, wovor Asmodeus sie gewarnt hatte. Der Lich war nicht mehr er selbst. Sein Verstand ... Mallahall keuchte. Sie streckte eine Hand nach dem Stuhl aus, der viel zu weit von ihr entfernt stand. "Aurelius, bitte, bring ihn zu mir."

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Freitag 14. August 2009, 14:09

Der Dämon bekam den gewitzten Blick des geldgierigen Goblins nicht mit. Und selbst wenn, es hätte den Dämon wohl kaum interessiert. In seinen Augen war der kleine grüne Mann nur ein elendiger Sklaventölpel. Nicht wert ihn genauer zu beobachten. Dass dies noch ein sehr grosser Nachteil für ihn werden konnte war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.

Asmodi lag grollend und benommen am Boden rum. „Ghrrhgmgm.ggm..h.“ Brummte er und versuchte träge seinen Kopf zu heben. Er hechelte und schnaubte wütend. "Etelin!" Asmodi knurrte. Langsam rappelte er sich auf, seine funkelnden Augen stierten zu den jungen Elfensklavinnen. Dann tat er ein paar unbeholfene Schritte und schliesslich krabbelte er zu Mallahall heran. Er schnüffelte an ihrer Bauchwunde herum und schnaubte verächtlich. Der Dämon war wohl noch immer benebelt und dies machte ihn animalischer als er sonst war.

Niemals würde er jedoch zugeben dass er mehr einem Köter ähnelte als einem Menschen. "Etelin! Oh, wir haben dich wieder! Wir kommen hier heraus, glaub mir, wir finden einen ...", „Er ist komplett verblödet!“ Keifte Asmodi düster und wandte sich zu dem Lich um.

"Aurelius, bitte, bring ihn zu mir." „Was bin ich?! Dein Zulieferer?!“ Murrte der Dämon verärgert und krabbelte zu Etelin hin. Er packte den kleinen Mann etwas unsanft und hob ihn hoch. „LOS SCHIEBT DEN STUHL ZU IHR!“ Befahl er den jungen Elfen und setzte Etelin nach getaner Arbeit darauf ab. Dann zog sich der Dämon zurück. Er hatte jegliches Interesse an dem Lich verloren seit er gesehen hatte dass da kaum noch was war. Er wandte sich lieber den Elfen zu und krabbelte auf sie los. Er packte eine und hielt sie fest, zwang sie zu Boden und hockte sich auf sie. „Was weisst du über diese Truppe hier und über deren Anführer?!“ Knurrte er und spielte mit seiner Klaue an dem Hals des Mädchens.

Er vermied es Mallahall anzusehen. Er wollte nicht mitkriegen wie seine Herrin unter dem Anblick des erloschenen Lichs zu leiden hatte. Ausserdem musste ER sich offenbar alleine darum kümmern wie sie hier lebendig wieder herauskommen sollten. ASmodi war dabei bereit gewisse Opfer in Kauf zu nehmen - Zyranus zum Beispiel. Er grinste hämisch.

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Montag 17. August 2009, 15:53

Spätestens, als Asmodeus an sie heran krabbelte und an ihrem Bauch schnupperte wie ein Hund, der die Wunde witterte, wusste sie, dass sie ihn mit falschem Namen angesprochen hatte. Der Dämon besaß wieder die Kontrolle und irgendwie war es ihm gelungen, während ihrer kurzen Ruhepause Etelin hierher zu schaffen. Der Lich hockte reglos auf dem goldenen Stuhl. Warum reagierte er denn nicht?
Da erinnerte sich Mallahall. Etelin hatte man in Zyranus den Verstand mit magischen Wellen beschossen, bis dieser ausgesetzt hatte. "Etelin", hauchte sie, als Asmodi ihn endlich mitsamt Stuhl zu ihr bringen ließ. Die Elfen, die er dazu aufgefordert hatte, gehorchten ohne Widerrede, aber sie mieden selbst den verwirrten Blick der Lichtmagierin. Die Stuhlbeine knarrten und kratzten über den Steinboden. "Er ist komplett verblödet!" Mit diesen Worten setzte Asmodi Etelin ab. Er war ganz schlaff und sank im Stuhl zusammen. Kein eigener Wille hielt ihn aufrecht. Kein Wort trat über seine Lippen. Kein Gruß für seine Freundin. Er sabberte und atmete. Das war alles, wozu Etelin noch fähig zu sein schien.
Mallahall starrte ihn an. Sie hatte Asmodi nach den Elfen fragen wollen, die sich bereits wieder ängstlich in ihre Ecke zurückgezogen hatten. Doch angesichts des Lichs vergaß sie alles. Mallahall berührte Etelins Hand. Sie streichelte diese. "Hörst du mich? Wir haben dich gefunden, wir sind hier." Sie sprach sanft zu ihm, aber es war sinnlos. Etelin reagierte nicht. Mallahalls Hand zitterte leicht.

Asmodi tat so, als ginge ihn das nichts mehr an. Etelin war uninteressant geworden. Er ließ sich ja nicht einmal mehr ärgern. Er konnte ihm keine Angst und nichts machen. Da waren die Elfenmädchen doch deutlich interessanter. Fast lautlos krabbelte er auf sie zu. Es trippelte leicht. Die Elfen umklammerten einander und starrten ihn mit Schreck geweiteten Augen an.
Sie wehrten sich nicht, als der Dämon nach ihnen griff und eine aus ihren Reihen zerrte. Sie keuchten nur und winselten leise. Die Elfen waren von ihren dunklen Artverwandten dermaßen eingeschüchtert worden, dass sie nicht einmal wagten zu schreien. Schreie konnten zu dem letzten werden, was sie taten. Diese Erkenntnis hatte die Neldoreth-Elfen schon früh ereilt.

Asmodi hockte sich auf die eine Elfe - es war jene mit den nussbraunen Haaren. Sie starrte ihn an, bekam Tränen in die Augen und versuchte, sie weg zu blinzeln. Wollte diese Bestie sie vergewaltigen? Die Elfe atmete tief durch. Ihr Zittern konnte sie nicht unterdrücken, sie fürchtete sich. Aber es sollte anders kommen - vorerst.
Was weißt du über diese Truppe hier und über deren Anführer?!" Die Elfe starrte. Sie versuchte zu sprechen, aber im ersten Moment versagte ihr die Stimme. Dann drangen ganz leise, zittrige Worte aus ihrer Kehle. Aber sobald sie erst einmal begonnen hatte zu sprechen, ging es leichter. "Die Dunkelelfen und Orks ... t-tauchten ganz plötzlich in Ner ... in Neryan auf. Sie überfielen uns und nahmen alle gefangen, die sich ergaben. Verteidiger brachten sie um." Sie schniefte. "Wir wurden hierher gebracht. Warum Kosral plötzlich steht, weiß ich nicht. Es war einfach wieder da und die Dunkelelfen haben es besetzt. Der Anführer ist ein Veteran und dient dem dunklen Herrscher. Er ist streng faldorgläubig und opfert regelmäßig Blut ... unser Blut, wenn wir uns nicht beugen. I-ich glaube, das dunkle Volk will Celcia einnehmen. Einige werden als Verstärkung zu anderen Städten geschickt, aber sie entsenden auch einzelne Gruppen. Ich weiß nicht, warum."
"I-ich schon", meldete sich eine der beiden anderen Elfen. "Sie suchen nach magischen Schriftrollen, mit denen sie übermäßige Macht erlangen können. Das hörte ich eine der Faldor-Priesterinnen sagen."

Plötzlich meldete sich Mallahall. Sie hielt Etelins Hand, hatte sich halb im Bett hochgeschoben, so dass das große Kopfkissen ihr Gewicht trug und schaute zu Asmodi herüber. "Mach ihr keine Angst, Asmodi! Quäl sie nicht. Wir haben Wichtigeres zu tun. Wir müssen von hier verschwinden. Nach Möglichkeit sollten wir die Elfen retten." Die Magierin seufzte. "Ich weiß nur nicht wie. Wenn wir noch Kontakt zu den Waldläufern des Sarius hätten ... sie könnten vielleicht helfen."

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 23. August 2009, 18:19

Asmodeus schnaubte ungeduldig. „SPRICH UND STAMMEL HIER NICHT RUM!“ Brüllte erböse und erzwang so dass das Mädchen endlich ein paar verständliche Laute von sich gab. "Die Dunkelelfen und Orks ... t-tauchten ganz plötzlich in Ner ... in Neryan auf. Sie überfielen uns und nahmen alle gefangen, die sich ergaben. Asmodi knurrte. „Ihr sied schwächlich euch einfach gefangen nehmen zu lassen!“ Schimpfte er. Im Grunde war er selbst ja auch nichts weiteres als ein Gefangener, nur war er sich dem keineswegs bewusst. Die Dunkelelfen waren Listig. Für den Dämon waren Orks wesentlich leichter unter Kontrolle zu bringen. Er schnaubte verächtlich. "Wir wurden hierher gebracht. Warum Kosral plötzlich steht, weiß ich nicht. Es war einfach wieder da und die Dunkelelfen haben es besetzt. „ Asmodi legte den Kopf schief. Er blickte sich um. So eine riesige Stadt konnte man doch nicht in ein paar wenige Tagen in Stand setzen. Die dunkle Armee musste schon länger hier sein. Seltsame Dinge gingen in Celcia vor. Kriegerische – was Asmodi durchaus gefiel.
“Der Anführer ist ein Veteran und dient dem dunklen Herrscher.“ „Dunkler Herrscher?! PHA! Auch der wird nur ein Dunkelelf sein und somit zu vernichten!“

“Er ist streng faldorgläubig und opfert regelmäßig Blut ... unser Blut, wenn wir uns nicht beugen.“ Der Dämon grinste. „Gute Idee von ihm.“ Meinte er neckisch und leckte der Elfe über die Stirn. „Muhaahahah.“
“ I-ich glaube, das dunkle Volk will Celcia einnehmen. Einige werden als Verstärkung zu anderen Städten geschickt, aber sie entsenden auch einzelne Gruppen. Ich weiß nicht, warum."“mhrrmm eine Invasion… die Zeit der Dämonen ahahahehhe. Krieeeg! Wunderbares Blutvergiessen.“ Asmodi schwelgte in seinen düstersten Fantasien.

"Sie suchen nach magischen Schriftrollen, mit denen sie übermäßige Macht erlangen können. Das hörte ich eine der Faldor-Priesterinnen sagen." Da wurde der Dämon hellhörig. „Gibt’s die auch für Nekromantie? Etelin hatte in ihm ja eine nekromantische Begabung festgestellt – respektive bei Aurelius. Wirklich weit war er in seinen Unterweisungen jedoch nicht gekommen. Doch wenn er – der Dämon zusätzlich zu seinen Kräften auch noch die Nekromantie beherrschen würde… „Dann könnte ich mir eine Armee aus Toten erschaffen.“ Dachte es laut weiter. „Hahhhhaheheheheeh. WO SIND DIESE SCHRIFTROLLEN?!!“ Brüllte er die Elfe an doch dann wurde er von seiner Herrin zurückgepfiffen. "Mach ihr keine Angst, Asmodi! Quäl sie nicht.“ „BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHH!“Fauchte er auf und sprang von der Elfe runter. Schnaubten kickte er einen Stuhl an die Wand der sofort zerschellte. „HÖR AUF DAMIT!“ Brüllte er Mallahall entgegen.

“Wir haben Wichtigeres zu tun. Wir müssen von hier verschwinden. „ HÖR AUF MICH ZU BEVORMUNDEN HERRIN UND MICH VOR ELENDIGEN KREATUREN WIE DIESE WEIBER ZU DEMÜTIGEN!“ Er beklagte sich über ihre angebliche „unfaire und schlechte“ Behandlung.
“Nach Möglichkeit sollten wir die Elfen retten." „PHA sind wir deren Ammen oder was?! Können die nicht für sich selbst sorgen!“ Protestierte Asmodi unwillig. „Die sind nur Ballast!“

"Ich weiß nur nicht wie. Wenn wir noch Kontakt zu den Waldläufern des Sarius hätten ... sie könnten vielleicht helfen." Der Dämon knurrte nur. „WAS WEISS ICH!“ Fauchte er und hockte sich beleidigt in die Ecke. Er stierte zu Etelin hin. "ER ist verblödet nicht wahr?"

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Re: In der Festung

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. August 2009, 23:04

Die Elfe begann unter Asmodis Körper und seinen Worten zu wimmern. Große Tränen glänzten in den braunen Augen, die fast wie zwei große Bernsteine schimmerten. Ein Schluchzen konnte sie nicht unterdrücken, zuckte bei dem Geräusch aber selbst zusammen wie ein Reh, das man beim Äsen gestört hatte.
"Ihr seid schwächlich, euch einfach gefangen nehmen zu lassen!" "W-wir sind keine guten Kämpfer", entgegnete die Elfe wahrheitsgemäß. Was Asmodi sicherlich nicht wusste, war, dass die spitzohrigen Bewohner des Neldoreth stets die Wahrheit sprachen. Lug und Trug kannten sie nicht. Hätte er es gewusst, oh, für wie schwächlich hätte er sie dann gehalten?
Die Elfe berichtete, was sie wusste und wie sie die Dunkelelfen inzwischen hatte kennenlernen dürfen - als brutale, herzlose Wesen, die vor Folter und Tod nicht zurückschreckten und die ihrem Gott Faldor sowie dem Dunklen Herrscher treu ergeben zu sein schienen. "Dunkler Herrscher?! PHA! Auch der wird nur ein Dunkelelf sein und somit zu vernichten!" Der Blick der Elfe haftete sich nun an den Dämon. Würde er nicht so finster dreinschauen und wären seine Augen nicht angefüllt mir der Schwärze seiner haraxischen Seele, hätte er durchaus ein attraktiver Mensch sein können. Der blaue Haarkamm stand aufrecht und das gleichfarbige Ziegenbärtchen bewegte sich mit jedem Atemzug, den er tat. Trotzdem hatte die Elfenfrau weiterhin Angst. Vorsichtig, aber mit aufkeimender Hoffnung und verzweifeltem Flehen in der Stimme fragte sie: "Werdet Ihr ... den dunklen Herrscher stürzen?" Sie fragte nicht nach Rettung, das wagte sie nicht. Aber sie hoffte, dass der Untergang des morgerianischen Anführers vielleicht ihre Freiheit bedeuten würde.
Ihre Hoffnung wurde zunichte gemacht, als sich Asmodi lachend darüber amüsierte, dass sich der dunkle Herrscher am Blut seiner Feinde labte. Es brachte die Frau zum Zittern. Damit war ihre leise Frage beantwortet. Schon wollte sie das Gesicht wegdrehen, da sie glaubte, das Gespräch wäre nun beendet und der Dämon würde sich ihrem Körper widmen wollen - sie presste die Beine zusammen -, da fragte Asmodi interessiert: "Gibt's die auch für Nekromantie?" Gemeint war eine magische Schriftrolle, die das Elfenmädchen erwähnt hatte. "WO SIND DIESE SCHRIFTROLLEN?!!"
Anstatt zu antworten, schrie die Elfe auf. Sie bebte am ganzen Leib, man konnte ihr Herz hart gegen ihre Brust hämmern hören. Ihre Haut hatte jegliche Farbe verloren, Schweiß stand auf ihrer Stirn. Selbst die beiden anderen Elfen wiesen diese Angstsymptome auf. Sie kauerten sich in einer Ecke des Raumes zusammen und fürchteten ihren Tod - schlimmer noch, Asmodis Zorn.

Wie gut, gab es da noch Mallahall und ihre dämonenherrische Befehlsgewalt. Sie wies Asmodi zurecht und holte ihn von den Elfen weg. Diese beruhigte das keineswegs. "HÖR AUF DAMIT!", wütete der Dämon weiter. Mallahall ließ sich davon nicht beeindrucken - nicht mehr. Sie kannte ja ihren Asmodeus. Im Gegenteil, sie sah sich gezwungen, ihm mal wieder eine Lektion zu erteilen. Er musste lernen, sich anständig zu benehmen. In Mallahall kehrten altes Selbstbewusstsein und Kraft zurück. Etelin mochte nicht mehr in der Lage sein, mit ihnen zu kommunizieren - nein, er war wahrlich nicht mehr derselbe - aber seine bloße Anwesenheit machte Mallahall Mut. Sie wurde von neuem Ehrgeiz gepackt. Sie musste sich, ihre Freunde und die Hilfbedürftigen hier heraus bringen. Und anfangen sollte es damit, dass Asmodi Manieren lernte - Dinge, die ihm zu Etelins besseren Zeiten bereits beigebracht worden waren.
"HÖT AUF MICH ZU BEVORMUNDEN, HERRIN, UND MICH VOR ELENDIGEN KREATUREN WIE DIESEN WEIBERN ZU DEMÜTIGEN!" "Hör auf, hier so einen Radau zu machen! Und jetzt wirst du dich bei den dreien entschuldigen! Siehst du denn nicht, welche Angst du ihnen eingejagt hast?" Ein milder Blick der gütigen Lichtmagierin wanderte zu den Frauen. Sie lächelte ihnen sanft zu. "Fürchtet uns nicht", bat sie die Mädchen, aber die Elfen beruhigten sich nur mäßig. Wenigstens kehrte ein wenig Farbe in ihre ovalen Gesichter mit den hohen Wangenknochen zurück.

"Die sind nur Ballast!" Mallahall ignorierte seinen Protest. Sie streckte den Arm aus und zeigte auf die Elfen. "Entschuldige dich. Ich weiß, dass du es kannst, du hast es schon einmal getan. Und dann sehen wir zu, wie wir von hier fliehen können."[/i] Mallahalls Blick wandte sich zu Etelin, als wolle sie mehr Kraft aus ihm schöpfen. Der Lich hockte sabbernd bei ihr, reagierte auf nichts und niemanden. Er lebte, nein, er vegetierte.
"Er ist verblödet, nicht wahr?" Mallahall rutschte näher an den Lich heran. Sie verzog das Gesicht. Die Operationsnarbe zwickte und ziepte. Das war noch das beste, was der Magierin passieren konnte. Sie griff nach Etelins Hand und drückte sie. "Der Magierrat von Zyranus hat ihn mit Magie beschossen, bis sein Verstand ausgesetzt hat. Ich fürchte ja, er ... ist nicht mehr in der Lage zu denken. Ich frage mich, wieviel unser Freund noch von Celcia mitbekommt." Sie keuchte. Es traf sie sehr. Doch sie durfte sich nicht davon herunterziehen lassen. Sie musste stark sein. Das mussten sie alle!

Doch ehe weitere Pläne geschmiedet werden konnten, öffnete sich die Zimmertür. Kommandant Hâgen Véllin persönlich trat ein, gefolgt von vier nicht minder schwer gerüsteten dunkelelfischen Wachen, einem barbarischen Ork und dem Goblin, der vorhin die Kräuter aus dem Raum geschafft hatte. Er trug einen kleinen Kupferkessel mit zwei Topflapppen. Der Boden des Kessels glühte noch rot. Irgendetwas befand sich darin, Duft breitete sich allerdings keiner aus. Ein Deckel verhinderte das.

Hâgen Véllin trat an Asmodi heran. Um die Elfen, Mallahall oder den verstandslosen Lich kümmerte er sich nicht. Sie waren keinen Atemzug wert - nun, bis auf Mallahall, doch seine Pläne würde er dem Dämonenmenschen bald offenbaren. Er funkelte ihn mit kalten Augen an. "Ihr habt einen Techniker getötet." Sein Ton klang tadelnd, der Kommandant blieb allerdings ruhig. "Dafür sollte ich der Magierin erneut mein Schwert in den Leib rammen ... oder etwas Anderes." Er grinste boshaft und zweideutig. Nicht, dass der Dunkelelf etwas für Mallahall empfand, es ging hier um die Vorführung seiner Macht. Mit zwei ausholenden Schritten war Véllin am Bett. Er schob den Stuhl mit Etelin zur Seite und setzte sich neben die Magierin. Er packte ihr Handgelenk. Mallahall stierte ihn böse an. Der Dunkelelf brach ihren stillen Widerstand mit einer Ohrfeige - nicht gerade angenehm, wenn sie mit einer in Metall gepackten Hand ausgeführt wurde. Mallahall schrie auf vor Schmerz. Ihr Kopf flog zur Seite und die Wange schwoll sofort an.

"Dämon, Ihr werdet keines meiner Heere anführen. Ich vertraue Euch keine Armee an, wenn Ihr so achtlos mit meinen Sklaven umgeht." Er winkte den Goblin heran. Dann sprach Hâgen Véllin weiter. "Ihr werdet mit einem Sonderkommando der dunklen Truppen nach magischen Schriftrollen suchen, die unsere Missionen gegen Celcia verstärken sollen. Ihr habt keine Wahl. Weigert Euch und ich werde diese süße, kleine Maus hier durch meine Männer hinrichten lassen! Geht Ihr gegen einen Dunkelelfen, Ork oder Goblin unserer Reihen vor oder benehmt Euch in sonst einer Weise nicht wie ich es wünschte, greifen wir zu härteren Mitteln."
Er schnippte mit den Fingern. Der Goblin hob den Deckel des Kessels. Ein betörender Duft verströmte sich im Raum. Es waren dieses Mal keine Rausch-, sondern einfache Kräuter. Die Dunkelelfen sollten schließlich einen klaren Kopf bewahren. Aber für Asmodi würde es schlimmere Folgen haben. Véllin wollte persönlich sehen, welche es waren. Er grinste gehässig.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 30. August 2009, 13:34

"Hör auf, hier so einen Radau zu machen! Und jetzt wirst du dich bei den dreien entschuldigen! Siehst du denn nicht, welche Angst du ihnen eingejagt hast?" „DRHARHRHRHRHRH!“ Keifte der Dämon wütend heraus. Das gefiel ihm ganz und gar nicht! Er wurde ganz weiss vor Zorn und stierte Mallahall bitterböse entgegen. „DU ELENDIGE HERRIN!“ Fauchte er und zeigte damit deutlich seinen Widerwillen ihren Befehl auszuführen. Dennoch trieb es ihn zu den Elfen. Er starrte sie an. „HARHRHRRH!“ Knurrte er wütend, wurde dann aber merklich ruhiger. Er musste ja ruhiger werden, die Herrin hatte ihm schliesslich gerade ausdrücklich verboten Radau zu machen. „E.n.nr.hr….“ Er brachte es kaum über die Lippen so sehr würgte ihn dieses Wort. „Ennt..gh.h..“ Er spuckte aus und hockte da wie ein Mann der ein unglaubliches Stottern hatte. „ENTSCHULDIGTHTHHRTTHRhrhrhrh!“ Das Wort klang so als hätte Asmodi es ausgekotzt und genau so fühlte es sich vermutlich für den Dämon an. Unzufrieden entfernte er sich von den Elfen und beschäftigte sich damit Mallahall vorwurfsvoll und sauer anzustarren.
„Fliehen PHA! Mit kuscheln und puscheln wie due s zu tun pflegst Herrin werden wir hier drinnen Vermodern! Was bist du für eine Sadistin diesen erbärmlichen Weibern noch Hoffnung zu machen! Es ist klar dass sie in nächster Zeit kein anderes Schicksal erwartet als dass sie ständig genommen, geschlagen und gedemütigt werden!“

Asmodi konnte auch ohne Radau zu machen böse sein. Er grinste den Elfen gehässig zu aber lag nicht auch ein Funken wahrheit in seinen Worten? Wie gross war den die Wahrscheinlichkeit dass sie hier wirklich rauskamen? Schwindend klein, besonders mit einem Haufen kreischender Elfen, einer verletzten und verweichlichten Lichtmaga und einem verblödeten Lich der nichts mehr anderes tun konnte als sich einzunässen und zu sabbern. Doch noch ehe Mallahall zu weiterem Tadel hätte ausholen können betrat der Anführer der dunklen Horde das Zimmer. Asmodi wandte sich um, kauerte sich hin und stierte Hâgen mit einer solchen Respektlosigkeit entgegen wie es sich wohl nur ein wahrer Dämon erdreistete. „Noch nie was von Anklopfen gehört?!“ Keifte er ihm entgegen.
Asmodi machte sich nicht die Mühe aufzustehen, nur Wesen die Angst vor einem anderen Empfanden trauten sich nicht kauern zu bleiben wie es ihnen gerade passte. Der Dämon kratzte sich enerviert hinter dem Ohr.

"Ihr habt einen Techniker getötet." Dieser Satz konnte verheerender sein als vielleicht angenommen. Schliesslich offenbarte er Mallahall – des Dämons Herrin dass dieser noch immer mordete. „Er hat mich gestört!“ Knurrte Asmodi unwirsch und legte unzufrieden seinen Kopf schief.
"Dafür sollte ich der Magierin erneut mein Schwert in den Leib rammen ... oder etwas Anderes." Asmodi schnaubte verachtend. „Ramm in sie was immer du glaubst in sie Rammen zu müssen meine Rache wird nur blutiger und schmerzhafter sein.“ Drohte er und liess seine dämonischen Funken sprühen. Dabei zielte er in die Richtung des Orks und liess seine Flammen nach ihm züngeln.
Er beobachtete wie sich dieser hochnäsige Kerl sich erdreistete an Mallahalls Bett zu treten und sie zu schlagen. „RHrhhrhrhrhrh!“ Asmodi knurrte. Er würde Hagen angreifen, koste es was es wolle.

"Dämon, Ihr werdet keines meiner Heere anführen. Ich vertraue Euch keine Armee an, wenn Ihr so achtlos mit meinen Sklaven umgeht." „Ich hätte euch sowieso nicht gedient elendiger dunkelelfischer Bastard der nicht in der Lage ist selbst allmächtig zu sein sondern sich einem Herrscher beugt!“
"Ihr werdet mit einem Sonderkommando der dunklen Truppen nach magischen Schriftrollen suchen, die unsere Missionen gegen Celcia verstärken sollen. Ihr habt keine Wahl. Weigert Euch und ich werde diese süße, kleine Maus hier durch meine Männer hinrichten lassen! Geht Ihr gegen einen Dunkelelfen, Ork oder Goblin unserer Reihen vor oder benehmt Euch in sonst einer Weise nicht wie ich es wünschte, greifen wir zu härteren Mitteln." „IHR WOLLT MIR DROHEN?“ Brüllte der Dämon ungehalten und machte sich sprungbereit. Doch das öffnen des Kessels kam ihm zuvor. Der Gestank von Kräutern breitete sich in Windeseile im Raum auf. Asmodi schrie auf und spickte nach hinten weg. „WAUHRHRKRKRKKKK!“

Protestierte er lauthals und stürmte mit einer Wut die nur ein Wesen des Harax haben konnte auf Hàgen zu. Er sprang ihn an wie ein Tollwütiges Tier und biss ihm mit aller noch verbleibenden Kraft in die Ungeschützte Wange. Er kratzte und warf seinen Kopf hin und her in der offensichtlichen Absicht den Anführer zu zerfetzten, doch die Wirkung der Kräuter entkräftete ihn je länger je mehr so dass er irgendwann plötzlich zu röcheln begann und nach hinten wegkippte. Wehrlos und Benommen kam er schliesslich auf dem Boden zu liegen und hechelte angestrengt. „ARhhgghhrhchh!“
Der Goblin hatte wohl die Gefährlichkeit des Dämons bis zum Eintreten der vollen Wirkung der Kräuter masslos unterschätzt.

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Re: In der Festung

Beitrag von Die dunkle Seite » Mittwoch 2. September 2009, 01:45

Mallahall atmete aus. Einen Moment lang glaubte sie, ihre Befehlsmacht über den Dämon verloren zu haben, denn Asmodi hatte sich nie zuvor so widerstrebend gezeigt, ihren Worten Folge zu leisten. Schlussendlich aber krabbelte er auf die vollkommen verängstigten Neldoreth-Elfen zu und entschuldigte sich tatsächlich bei ihnen. Die Magierin war zufrieden mit ihrem Dämon. "Du hast es nicht verlernt", lobte sie. Mallahall erntete Tod bringende Blicke. Sie ignorierte Asmodis Zorn, wollte stattdessen den Elfenfrauen Hoffnung geben. Doch ehe Mallahall auch nur ein weiteres Wort verlieren konnte, betraten Dunkelelfen, Orks und ein Goblin den Raum. Angeführt wurden sie von Hâgen Véllin, der kein sehr freundliches Gesicht machte, im Gegenteil.

Seine Miene besserte sich nicht, als Asmodi seinem Vorschlag zustimmte, Mallahall weitere Pein zuzufügen. Diese starrte ihn entsetzt an, war aber vor allem deshalb vollkommen sprachlos, weil sie von einem erneuten Mord Seitens Asmodi erfahren musste. Irgendein Techniker hatte dran glauben müssen, weil er den Dämon gestört hatte! Oh, sie durfte Asmodi nicht unbeaufsichtigt lassen. Sein Wirt schien ihn nicht mehr kontrollieren zu können.

Véllin offenbarte seine neuen Pläne mit dem Wesen, das seine Dunkelelfen nach Kosral gebracht hatten. Der Dämon eignete sich nicht als Feldherr, wenn er in den eigenen Reihen mordete. Nicht, dass die Dunkelelfen dies nicht auch tagtäglich mit ihren Sklaven anstellten, aber sie wussten darüber Bescheid, wer noch zum Arbeiten taugte und auf wen man getrost verzichten konnte. In einem Krieg, in dem neben Truppeneinheiten auch viele Kriegsinstrumente und Maschinen zum Einsatz kamen, konnten einfache, goblinische Techniker das Zünglein an der Waage sein. Kommandant Véllin duldete nicht, wenn also jemand dafür sorgte, dass er weniger Techniker zur Verfügung hatte.
Aber auch auf Asmodi wollte der Kommandant nicht mehr verzichten. Er hatte gesehen, welche Angst dieses Wesen seinen Orks einjagen konnte - zumindest den besonders Dummen - und somit wurde Asmodi für ihn zum nützlichen Werkzeug. Auf der Suche nach den magischen Schriftrollen, die das dunkle Volk nur noch mächtiger machen würden, konnte er wahrlich seinen Zweck erfüllen. Und wenn er dies nicht tat ...

"IHR WOLLT MIR DROHEN?" Asmodi war außer sich. Da konnte selbst der anfängliche Gestank der Kräuter aus dem Kessel des Goblins ihn nicht aufhalten. Er sprang Véllin an, der neben Mallahall auf der Bettkante saß, und versenkte seine Zähne in der Wange des Dunkelelfen. Dieser brüllte vor Schmerz auf, versuchte, Asmodi von sich zu drücken und gleichzeitig seine Waffe zu ziehen. Orks hoben ihre Äxte und die übrigen Dunkelelfen rissen Schwerter aus ihren Scheiden. Schließlich aber setzte die Wirkung des Kräutergeruchs ein, vor allem, weil der Goblin den Kessel nun dicht an seinen Herrn, den Kommandanten, hielt. Der Gestank von angezündetem Fenchel, verkohlendem Holunder und allerlei anderem Grünzeug driftete direkt in Asmodis Atemwege. Er kippte röchelnd aufs Bett. Mallahall richtete sich weiter auf, so dass der Dämon zu Boden rutschte.

Kommandant Véllin packte nach der Lichtmagierin und riss einen Teil ihres Ärmels ab. Er presste sich den Stoff gegen die Bisswunde, die reichlich Blut ausströmte. Dann starrte er Mallahall wütend an, ließ den blutigen Stoff-Fetzen fallen und grabschte nach ihrer Hand. Diese landete auf seiner Wange. "Heil mich!", knurrte er die Magierin an. "Oder die Kräuter werden diesen Dämonenmann von Celcias Antlitz tilgen, bei Faldor!"
Licht flammte auf wie ein Hoffnungsschimmer in tiefster Schwärze. Die Elfen im Hintergrund keuchten ehrfürchtig auf und sahen regungslos zu, wie Mallahall die Verletzung des Kommandanten mit wenig Magie-Einsatz schloss. Neben Asmodi hatte man unterdessen den Kräuterkessel abgestellt. Hâgen ließ Mallahalls Hand los und betastete seine Wange. Er sah aus, als hätte Asmodi ihn nie zuvor angefallen. Der Kommandant wirbelte zu seiner Truppe herum. "Stellt Soldaten für die Expedition der Schriftrollensuche bereit! Jeder Einzelne soll ein Kräutersäckchen bei sich tragen, am besten zwei! Und lasst die Elfensklaven Kräutersud- und salben herstellen, falls die Einheiten gegen den Dämon vorgehen müssen. Es wird kein Risiko eingegangen!" Das konnte sich Hâgen Véllin nun wirklich nicht leisten. Er griff in den Kessel, holte eine Hand voll Kräuter heraus und legte sie auf Asmodi ab. Triumphal grinsend schaute er ihn an. "Deine Begleiter werden für diesen Angriff büßen - und der hier auch, denn er hat mir nicht gesagt, dass die Kräuter so lange brauchen bis sie wirken!" Er zeigte auf den armseligen Goblin, der sofort von einem Ork gepackt wurde. Es knackte, als der Grünling ihm das Genick brach. Seine Leiche wurde geschultert, zwecks eines spontanen Happens für später.

Hâgen entschied sich unterdessen für eine jetzige Spontanität. Ein Schnippen mit den Fingern genügte, dass die Dunkelelfen zum Bett kamen, Mallahall packten und auf das Laken pressten. Sie erhielt keine Gelegenheit sich zu wehren, aber wer wagte das schon mit mehreren scharfen Klingen an der Kehle?
Véllin raffte Mallahalls Röcke und werkelte an seiner Hose herum. Es ging schnell, war kein Akt der Liebe und für die Magierin ob ihrer Operationswunde zusätzlich schmerzend. Asmodi bekam vermutlich nur die Schreie seiner Herrin mit, als diese gnadenlos vom Kommandanten Kosrals vergewaltigt wurde. Noch während er sie demütigte, knurrte er ihr entgegen: "Du wirst ihm Befehle erteilen, diesen Auftrag auszuführen. Er wird magische Schriftrollen suchen und dem dunklen Volk übergeben. Andernfalls wird das hier nur das Sahnehäubchen eurer beider Bestrafung sein!" Er ließ von ihr ab und zog sich zurück.
"Herr, was soll mit dem Geistesgestörten geschehen?"
"Was weiß ich?! Soll der Dämon ihn haben! Einen Wunsch können wir ihm ja erfüllen." Listig grinsend verließ Véllin den Raum, gefolgt von seinen Schergen. Die Elfen nahm man mit sich und ließ somit nur eine zusammengekrümmte Mallahall, einen benommenen Asmodi und einen vor sich hin sabbernden Lich zurück.

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Re: In der Festung

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 2. September 2009, 23:41

Asmodi hatte sich mit seiner aufbrausenden und unberechenbaren Art selbst ins Aus befördert. Strenggesehen war es ja seiner ausschweifenden Masslosigkeit zu verdanken gewesen dass der Goblin überhaut das Wissen über die Wirkung der Kräuter auf ihn erwerben konnte. Asmodi hatte sich somit seine eigene Grube gegraben und dies nur weil er sich nicht unter Kontrolle halten konnte. Er sich? Oder vielmehr Aurelius ihn?

Denn der Medicus hatte im Moment schon mal grad gar nichts zu melden, der Ausdruck seines Entsetzens über die Schläge welche Mallahall wiederfahren waren, verhallten ungehört in Asmodis Geist. Der Dämon war so sehr in seinen Hass versteift und der Medicus offenbar zu willensschwach um zu ihm durchzudringen. Aurelius hatte einiges an seiner früheren stärke Eingebüsst. Doch im Moment konnte er – auch wenn er noch so wollte – nichts tun. Die Kräuter verhinderten dem Dämon dass er sich zurückziehen konnte und dessen Geist war so träge dass es dem Mensch unmöglich gelingen konnte die Kontrolle zu ergreifen. Er war gefangen in seinem eigenen Körper und der Parasit erstarrt. Er lag Hâgen zu Füssen wie eine lebendig eingefangene Jagdtrophäe kurz vor dem Todesstoss. Asmodis dämonischer Geist war dermassen durch die Kräuter in Schach gehalten dass er nicht mal mehr richtig grollen konnte. Eher war ein angestrengtes leises Röcheln von ihm zu vernehmen. Der Dämon strengte sich an, versuchte stur gegen die verheerende Wirkung dieser verfluchten Kräuter anzukämpfen – ohne Erfolg.

Was hast du uns nur angetan Asmodi! Welch Dummheit hast du begangen!!! Du stürzt uns alle ins Verderben! ALLE! Klagte Aurelius verzweifelt doch ihm antwortete nur ein seltsames Wortgewirr:“Ichrh.gh.g.. wrrr..d.d.e..er.r.r…. Hrrrâgennnrhrnnn.. eingnng.rh.fnfnännd..gig……zer…f..lschen…“ Dies war Asmodis festes Versprechen an den Anführer der Kosraltruppen. Doch Gedanken allein halfen nichts. Während der Dämon schon Rachegelüste ausarbeitete war sein Feind damit beschäftigt Befehle zu erteilen.

Stellt Soldaten für die Expedition der Schriftrollensuche bereit! Jeder Einzelne soll ein Kräutersäckchen bei sich tragen, am besten zwei! Und lasst die Elfensklaven Kräutersud- und salben herstellen, falls die Einheiten gegen den Dämon vorgehen müssen. Es wird kein Risiko eingegangen!" Die Worte Hâgens drangen in Asmodis benebelten Geist und beunruhigten ihn. Der Dunkelelf schien nicht über das nötige Wissen zu verfügen ihn zu vernichten aber er konnte ihn mithilfe der Kräuter zu einer lebendigen Dämonenstatuentrophäe machen wenn er es geschickt anstellte.
Der Dämon würde von allein nicht eine Kralle rühren können dafür wäre es doch so nötig gewesen dass er half. Denn während er nur noch den Staub auf dem Boden betrachten konnte geschah einige wenige Zentimeter über ihm das Grauenvolle Leid an Mallahall.

"Deine Begleiter werden für diesen Angriff büßen - und der hier auch, denn er hat mir nicht gesagt, dass die Kräuter so lange brauchen bis sie wirken!" „Rhrhr…“ Nein! NEiiin! Aurelius befürchtete bereits das Schlimmste – Hâgen hatte es ja bereits angedroht. Maaalllahaaall! NEIN! Es war eine bitterböse Ungnade der Götter dass es ausgerechnet Mallahall di Svanwiss sein musste die ein zweites Mal diesen zerstörerischen Schicksalsschlag am eigenen Leib erfahren musste. Selbst Asmodi winselte Gedanklich unter den kläglichen Schreien seiner Herrin – hörbar konnte er nicht und dies war vielleicht auch besser so. Denn äusserlich zeigte sich der Dämon absolut ungerührt – er konnte sich ja gar nicht mehr rühren. Aber vielleicht würde Hâgen dies als Zeichen seiner Gleichgültigkeit betrachten und Mallahall als Druckmittel fallen lassen.

Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnn! OH ASMODI DAFÜR SOLLTEST DU VERNICHTET WERDEN HÖRST DU! WÄREN WIR DOCH NUR IN ZYRANUS GEBLIEBEN, BEI DEN GÖTTERN Der Medicus war völlig in Panik geraten und verzweifelt ab seiner eigenen Machtlosigkeit. Asmodi indessen litt auf seine Art und Weise – wie Dämonen eben litten. Ihm tat Mallahall nicht unbedingt leid, leid war etwas dass hauptsächlich celcianische Rassen empfinden konnten, nicht haraxische. Nein, Asmodi war enttäuscht und wütend auf sich selber, seiner eigenen Machtlosigkeit und der Tatsache dass ein Wesen welches eine Haut hatte, nicht hochwertiger als Kohle, ihn dermassen demütigen konnte. Dieser Kerl der sich sogar erdreistete SEINE Herrin direkt vor IHM zu missbrauchen. Wenn das einer durfte dann ja wohl höchstens er selbst. Demütigungen waren etwas womit man dem Dämon am meisten zusetzen konnte.

Aurelius spürte Asmodis Gedanken. Du Bestie! Du elendiges Viech! Soll dich Faldor holen! Klagte er. Der Dämon antwortete nicht, konnte es nicht. Hörst du ihre Schreie denn nicht?! TUUU DOCH WAS!!! LIEG HIER NICHT SO RUM! TUU WAS! TUUU WAS ICH BITTE DICH! Aurelius Stimmung schwankte zwischen Verzweiflung, Wut und Angst. Er veranstaltete einen solchen Aufruhr dass Asmodi nicht mitbekam was der Peiniger zu seinem Opfer flüsterte noch während er sich an ihm verging.

Nach schier endlosen Minuten nahm das hässliche Schnaufen des Dunkelelfes endlich sein Ende. Auch Mallahall verstummte, vor Schmerz und Erschöpfung vermutlich. Aurelius wollte Helfen und konnte nicht. Asmodi war gelähmt von den Kräuter und Etelin? Was der von seiner Umwelt begriff war fraglich. Endlich liess Hâgen von Mallahall ab und entfernte sich mit seinen feigen Schergen aus ihrem „Gemach“ was im Grunde nun nichts anderes mehr war als eine Zelle.
Seltsame Ruhe breitete sich im Raum aus. Jeder der vier Freunde, war auf seine eigene Art und Weise – hilflos.

Aurelius zerfrass sich beinahe mit seinen Selbstzweifeln. Er hätte sich durchsetzen müssen! Hätte die Kontrolle nicht abgeben dürfen! Er hätte es doch ahnen müssen! Er war schuld an Mallahalls Schicksal und er würde dafür die Konsequenzen tragen, früher oder später... musste der Dämon in ihm entschärft werden, ob dieser nun Lernfähig war oder nicht, er war eine Gefahr. Aurelius war nicht mehr bereit diese zu Verantworten. Ich hasse dich! Verreck doch endlich du elendiger Parasit der du bist! Schluchzte der Medicus verzweifelt. Nicht mal deine Herrin kannst du beschützen du elendiger Versager! Red dir ja nicht ein du wärst Mächtig! Du bist nichts! Ein Wurm bist du!

Asmodi besass im Moment nicht unbedingt die Stärke solche innerlichen Attacken auszuhalten. Angestrengt röchelte das Viech unfähig sich die paar Kräuterblätter von seinem Haupt zu wischen die ihn in dieser misslichen Lage festhielten.

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Re: In der Festung

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 9. September 2009, 01:58

Kommandant Hâgen Véllin unterschied sich deutlich von den Menschen, mit denen Asmodi in jüngster Zeit Kontakt gepflegt hatte, und das nicht nur, weil er ein Dunkelelf war. Anders als Mallahall beispielsweise blieb er jeder Zeit konsequent und was noch viel wichtiger war: er ging keine Risiken ein. Sobald er eine Schwäche bei jemandem ausgemacht hatte, verankerte sich diese Information im Hinterkopf des Mannes, blieb dort haften und wartete nur darauf, sie sinnvoll einzusetzen. Das war soeben geschehen, da er Asmodi mit dem Kräuterkessel überrumpelt hatte. Gut, er musste für diese Aktion mit einem zerkratzten Gesicht leben, aber ein paar Narben mehr kümmerten den Veteran nicht. Zudem büßte der wahre Übeltäter gerade mit dem Leben. Véllin hörte das Genick des Goblins knacken, ehe er seine Befehle gab, Mallahall vor den Augen - oder eher: Ohren - des Dämons vergewaltigte und dann schnurstraks den Raum verließ, als hätte er sich nach einem erheiternden Gespräch einfach verabschiedet.

Vom Bett aus konnte Asmodeus Mallahalls Ächzen und von Schmerz durchdrungenes Keuchen hören. Das Laken besaß frische Blutflecken, denn während des demütigenden Aktes, der nichts weiter als ein Machtspiel dargestellt und Positionen geklärt hatte, war die Bauchnaht der Magierin eingerissen. Nichts, was sie nicht selbst rasch hätte heilen können, aber in den ersten Augenblicken fehlte ihr der Mut. Einen Moment lag sie wimmernd und benommen zwischen Kissen und aufgewühlten Decken. Ihre Haut war kreidebleich, ihr Blick auf erschreckende Weise leer. Die Augen jedoch blieben trocken. Keine Tränen waren da, die vergossen werden konnten.
Mallahalls Hand suchte nach Halt, nach ihren Freunden. Nie zuvor hatte sie diese so sehr nötig wie jetzt. Doch sie fand weder Aurelius, noch den Dämon oder Zanraia. Ihre Finger streiften den Goldstuhl, auf dem Etelin saß. Teilnahmslos starrte er ins Nichts. Er hatte weder aufgeschrien ob der Vergewaltigung, noch war er in der Lage gewesen einzugreifen. Wenn er auch nur einen Hauch von seiner Umwelt so mitbekam, dass es bis in ein logisch denkendes Bewusstsein vordringen konnte, so litt er jetzt vermutlich mit seiner lichtmagischen Freundin und Bekannten. Diese betrachtete das Gesicht des Lichs eine ganze Weile vollkommen still. Er atmete. Er sabberte. Mehr kam nicht, selbst ein Blinzeln blieb aus. Und da wusste Mallahall, dass sie sich nicht von diesem körperlichen und seelischen Schmerz einholen lassen durfte. Etelin konnte ihr nicht helfen. Umgekehrt wurde ein Schuh draus. Es lag an ihr.

Mallahall legte die Hand auf ihre blutende Narbe auf. Licht erstrahlte wie ein sich hebender Hoffnungsschimmer. Der Raum wurde für einen Moment nur von einem Wohlgefühl erhellt, das Geborgenheit und Frieden spendete. Dann verging es, aber die Naht hatte sich wieder geschlossen.
Mallahall blieb liegen. Sie atmete schwer. Vom Bettrand aus hörte sie Asmodi röcheln. Dämon ... Eine bedrückende Stille legte sich wieder über den Raum. Ab und an waren Schritte vom Korridor aus zu hören, aber niemand betrat das Zimmer. Weder Etelin in seiner verstandslosen Lage noch Asmodi mit den Kräutern auf seinem Leib konnten etwas unternehmen. Und die Lichtmagierin? Sie ruhte, schöpfte Kraft, die sie dringend benötigte.

Stunden vergingen, vielleicht sogar Tage. Asmodis Mund war schon ganz trocken, der Körper sehnte sich nach Energie spendender Nahrung und vor allem nach Wasser. Die Kräuter hemmten noch immer, ihre Wirkung schwand nicht so schnell. Endlich aber regte es sich vom Bett aus wieder. Mallahall erhob sich langsam. "Auuuutsch." Es war nicht die Narbe, die schmerzte. Véllin war nicht gerade sanft mit ihrem Leib umgegangen, sie würde vermutlich noch einige Tage lang unter der Vergewaltigung leiden - rein körperlich. Die Seele war permanent verletzt worden. Mallahall konnte in diesem Fall nur eines tun: damit leben.
Sie richtete sich auf, ihre Füße berührten den Boden. Dann erhob sie sich. Ein weiteres Keuchen, neuer Schmerz, aber sie hielt krampfhaft Stand. Ihre saphirblauen Augen wanderten zu Asmodi. Eine Hand folgte und Mallahall wischte ihm die Kräuter vom Körper. Ihre Stimme klang kühl, als sie sprach: "Du wirst meinen Befehlen folgen. Wir verlassen Kosral mit der dunkelelfischen Eskorte. Wir ...", sie seufzte, "du suchst nach magischen Schriftrollen und ich begleite dich. Wir nehmen Etelin mit. Und du wirst keinem einzigen Dunkelelfen auch nur ein Haar krümmen, habe ich mich deutlich ausgedrückt? Diese Befehle gelten dir, Asmodi." Sie schritt an ihm vorbei und zum Stuhl hinüber, auf dem der Lich saß. Sanft strich sie ihm über die Stirn.
"Und jetzt lass mich mit Aurelius sprechen. Ich brauche jemanden ... mit dem ich reden kann." Asmodi gehörte offensichtlich nicht zu den Personen, mit denen Mallahall über ihr Leid sprechen wollte - nicht mehr.

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