
[Druan kommt von: Der Schmied Hegnis Schneidwind]
Nun war es endlich soweit und das Halbfinale in der Disziplin Kampf mit Magie würde schon in Kürze beginnen, aber noch waren die Vorbereitungen nicht vollends abgeschlossen. Erst an diesem Morgen, als das große Finale des Magierduells stattgefunden hatte, war der Innenhof und somit auch der Kampfplatz der Arena in beträchtliche Mitleidenschaft gezogen worden. Überall waren Spuren der erheblichen Magie zu sehen und so mussten sich die Turnierhelfer damit beeilen, schnell wieder Ordnung für den nächsten Kampf zu schaffen. Unter der Anleitung des Herolds und Schiedsrichters und einigen weiteren Aufsichtspersonen, huschten überall Männer und Frauen hin und her. Es war ein wahres Gewusel, welches dort herrschte. Laute Stimmen zerrissen die Luft und riefen Befehle.
Die Zuschauer, welche sich noch immer auf den Tribünen befanden, sahen der Aufräumaktion gelangweilt zu und die meisten mussten wohl hoffen, dass es bald weiter gehen würde. Jedoch zeigte der Turnierplan genau an, wann die nächsten Kontrahenten den Schauplatz betreten würden und dies war der Nachmittag.
Noch war es nicht soweit, aber die Zeit schritt unaufhaltsam voran und näherte sich immer mehr dem Punkt, wo Druan in der Arena erscheinen musste.
Der große Troll allerdings war noch damit beschäftigt, sich seine Waffe von dem Schmied Hegnis Schneidwind abzuholen. Diese Sache war jedoch recht schnell erledigt und so dankte der Troll dem Mann und machte sich auf zu seinem nächsten Termin. Nein, nicht auf den Kampfplatz, sondern zurück in das Lazarett. Am Tage zuvor war er dort mit Verletzungen, welche er von seinem letzten Kampf davon getragen hatte, erschienen und die Heilerin Marie Weber hatte ihn behandelt und wollte ihn diesen Morgen noch einmal sehen. Nun ja, Morgen war es zwar noch, während der Druan zwischen den Zelten des Zeltplatzes umher schritt, aber dieser war bereits weiter voran geschritten, als es dem Kampfmagier lieb gewesen wäre.
Die Sonne hatte sich hinter den Wolken hervor gekämpft und schickte nun ihre wärmenden Strahlen auf die Erde hinab. Sie vertrieb somit die feuchte Kühle, welche der Regen an diesem Morgen gebracht hatte und so dauerte es auch nicht besonders lange, bis sie das meiste getrocknet hatte. Nur hier und dort, wo das Wasser besonders tief in das Erdreich vorgedrungen war, befanden sich noch einzelne Pfützen auf dem ansonsten wieder staubigen Boden. Die Vögel hatten wieder begonnen ihre zauberhaften Lieder zu trällern und manch Abergläubiger würde meinen, dass sie damit weiteres schönes Wetter ankündigten, denn Kuckusruf und Nachtigall - Sommer ist es überall., lautete eine besonders beliebte sogenannte Bauernregel.
Dann hatte der große Troll sein zweites Ziel erreicht - das beeindruckende Zelt des Lazaretts. Die Heiler und deren Gehilfen hier huschten ebenfalls von einem Ort zum anderen und scherten sich zunächst nicht weiter um den neuen Ankömmling. Warum auch, sie waren vollauf damit beschäftigt, ihre Gäste zufrieden zu stellen. Vor dem Heilerzelt waren unzählige Bottiche aufgestellt, aus welchen nebliger Wasserdampf drang. Der Inhalt dieser Behältnisse musste angewärmt worden sein und in der Tat brannten unter jeden einzelnen ein kleines Feuer, welches das Wasser erhitzte. Viele Turnierbesucher und auch Teilnehmer hatten sich zu einem erfrischenden Bad zusammen gefunden und die Stimmung war ausgelassen, ruhig und friedvoll.
Dies allerdings störte Druan nicht weiter, denn er schnappte sich einen Helfer und bat diesen die Heilerin Marie Weber zu holen. Der Junge, welchen er am Schlawittchen gepackt hatte, nickte nur und machte sich sobald er wieder festen Boden unter den Füßen hatte auf die gewünschte Person zu suchen. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam sie schon auf ihren Patienten zu. Sie grüßte ihn und machte sich sogleich an eine erneute Untersuchung. Die Verbände wurden dem Troll abgenommen und schließlich - es musste Druan wie eine kleine Ewigkeit vorgekommen sein - beendete sie ihre medizinische Analyse und bescheinigte ihm volle Gesundheit. Jedoch konnte sie ihr Staunen, wie solche eine Wunde so schnell heilen konnte, nicht ganz verbergen.
Jetzt war es an der Zeit für den Kampfmagier sich zur Arena aufzumachen.
Dort war mittlerweile alles soweit vorbereitet worden und der Kampfplatz war wieder vollends bereit den vorletzten Kampf aus zutragen. Die Helfer waren verschwunden und auch der Herold hatte sich zurück gezogen. Einzig die Zuschauer waren nun noch vorhanden. Die meisten wirkten noch immer gelangweilt, aber dass sollte sich bald ändern, denn der Augenblick des Halbfinales des Kampfes mit Magie war fast erreicht.
Endlich hatte auch Druan das riesenhafte Bauwerk erreicht und betrat es. Er schlüpfte durch die Gänge, wie man es einem so massigen Geschöpf gar nicht zugetraut hätte und stand nun am offenen Tor zum Hof. Die Geräusche, welche die Menge durch ihre Unterhaltungen untereinander, verursacht hatten, drangen deutlich an seine kleinen Ohren, doch plötzlich verstummten sie.
Ein Mann hatte den Schauplatz betreten und der Troll konnte erkennen, dass es sich dabei um jenen Herold handelte, welchen er bereits bei seinem ersten Kampf als Schiedsrichter hatte. Er positionierte sich in der Mitte und machte eine bedeutsame Miene. Dann schaute er sich am Rand der Arena um und erhaschte einen Blick auf den einen Teilnehmer dieser Runde. Er nickte kurz und hob dann seine Arme, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu bekommen. Dies war jedoch nicht nötig, denn die Mengen auf den Tribünen warteten gebannt darauf, was nun geschehen würde, da der Herold den Innenhof betreten hatte.
"WERTE LORDS UND LADIES! MÄNNER UND FRAUEN! JUNGEN UND MÄDCHEN! GESCHÄTZTE GÄSTE PELGARS!", rief er aus und breitete seine Arme einladend aus. "Mit Freude möchte ich Ihnen den zweiten Kampf und sogleich das Halbfinale in der Disziplin Kampf mit Magie ankündigen. Antreten werden zwei wahrhaftige Meister ihres Faches und ich verspreche Ihnen, dass es sicherlich ein hervorragendes Spektakel werden wird. Nun aber genug meiner Worte; hiermit stelle ich Ihnen die Teilnehmer vor. Zum einen wäre da der große und robuste Troll Druan. Er besiegte in seinem letzten Kampf den Energiemagier und Kämpfer Timathian Vengul in beeindruckender Art und Weise!"
Nun war es also wirklich soweit und es würde los gehen - das Halbfinale. Druan kam in die Arena und schon erhob der Herold wieder seine Stimme:
"Zum anderen freut es mit Ihnen die Amazone Byanka ankündigen zu dürfen. Auch sie hat ihren letzten Kampf mit Bravur bestanden und sich einen Platz im Halbfinale ergattert."
Doch niemand erschien. Was war geschehen? Wo blieb Byanka nur? Der Herold schien verwirrt zu sein und schaute sich um, konnte jedoch niemanden am Rand oder in einem der Eingangstore erkennen. Er wirkte etwas verunsichert und hüstelte ein paar mal. Dann tauchte allerdings doch eine Gestallt auf, aber dessen Umrisse sahen nicht aus wie jene einer großen Kriegerin. Nein, es war die Amazon, sondern ein jugendlich aussehender Mann, der schnellen Schrittes auf den Herold zu gerannt kam. Direkt neben dem Schiedsrichter hielt er inne und flüsterte ihm etwas in die Ohren und der Herold nickte. "Sie zu, dass du Fauchen so schnell wie möglich her bekommst!", flüsterte der Mann dem Helfer ins Ohr und wandte sich anschließend wieder dem Publikum zu.
"Ich bitte um Verzeihung, aber wie mich gerade die Nachricht erreicht hat, wird Byanka nicht an ihrem Kampf teilnehmen können. Daher bleibt mir keine andere Wahl, als sie zu disqualifizieren. Somit hat DRUAN das Halbfinale gewonnen und kommt direkt weiter in das Finale. Aber keine Sorge, werte Lords und Ladies, wir werden nach einer kurzen Verzögerung sogleich mit dem letzten Kampf beginnen!"
[Druan hat wieder 100% Lebensenergie]