Unterwegs im Sarius

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Samstag 19. Juli 2008, 20:43

Angespannt stierte Asmodi immer wieder die Augen verdrehend dem Jäger entgegen. Er achtete auf jede Bewegung des Mannes. Der Körper der Lichtmaga signalisierte ihm dass dieser beinahe am Ende seiner Hatz angelangt war. Bald gänzlich darunter zusammenbrechen würde. Doch dies wollte er nicht. Er wollte diesen Wirtskörper der so gewaltige magische Macht in sich barg welcher sich Mallahall noch nicht mal wirklich bewusst war einfach so verlieren indem er ihm dem Tod überliess. Das war in Asmodis Augen mehr als taktisch ungeschickt – schon fast töricht und er als Vertreter eines neuen, viel mächtigeren Geschlechts von Dämonen die es geschafft haben dem Harax zu entrinnen waren nicht dazu geschaffen um Töricht zu sein.

<i> "Ihr solltet Euch verarzten lassen, hohe Frau. Ich bin mir sicher, dass Ihr Eure Kraft noch brauchen werdet."</i> Asmodi knurrte ungehalten. Er vertrug die Kräuter und Öle nicht welche der Jäger zweifellos würde anwenden. Dieser Körper konnte sich keine Allergische Reaktion des Dämons mehr leisten. Es gab nur einen Weg sich erfolgreich behandeln zu lassen. Mallahall die Kontrolle zu übergeben. Dies gefiel Asmodi überhaupt nicht… doch vielleicht konnte er die Maga na ihrem ach so ausgeprägtem Ehrlichkeitsgefühl packen. Missbilligend registrierte er die Blicke des Mannes. Er würde diesen Kerl töten. Da war er sich bereits sicher. Allein schon für diese Blicke. Was erlaubte dieser Kerl überhaupt? Ihn so zu behandeln als wäre er von ihm abhängig?! PHA!

Asmodi ärgerte sich. Dieses Viech ärgerte sich anscheinend über alles und jeden. Ziemlich anstrengend. Mallahall mochte wohl merken dass dieses Biest seinen eigenen Emotionen schutzlos ausgeliefert war.

Er drohte dem Mann und was geschah? Er schmunzelte! SCHMUNZELTE! Dafür würde sein Sterben noch schrecklicher ausgestaltet sein! Was erlaubte sich dieser überhaupt! IHN anzuschmunzeln! Asmodi schnaubte zornig. Seine Muskulatur spannte sich an. Das Herz von Mallahall krampfte pumpte erhitztes brodelndes pechschwarzes Blut.

Von allen Seiten wurde Asmodi nun gebeten sich helfen zu lassen. <b>“Gut… Herrin… doch sobald du gesund gepflegt bist… überlässt du mir wieder die Kontrolle verstanden?! Wenn du mich betrügst – hoffe dass du nie wieder die Kontrolle verlierst, denn dass erste was ich dann tu würde wäre dir eine Brust abzuschneiden verstanden?!“</b>

Der Dämon handelte tatsächlich. Lenkte so auf seine Weise auf die Bitte von Mallahall ein. Er würde sich helfen lassen. Er würde Mallahalls Körper Hilfe gewähren.

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Erzähler
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Sonntag 20. Juli 2008, 21:11

Gerith Gnomsen musterte Mallahall und sein Gesicht legte sich in Falten. Sorgenfalten? Wie sah Mallahalls Körper wohl aus? Sicher geschunden und blass, fiebrig noch dazu wegen der noch nicht ganz auskurierten Krankheit ... und dann das ausgebissene Stück Fleisch aus ihrem eigenen Arm. Die Wunde blutete stetig vor sich hin.

Mallahalls Körper war am Ende. Wo sie auf magischer Ebene mehr Macht besitzen mochte als so mancher zyranische Magier im Turm der Magie, so konnte man von ihrer rein physischen Verfassung nicht viel erwarten. Kriegerin würde sie niemals sein. Nun gut, die Krankheit trug natürlich zusätzlich zu ihrer Schwäche bei, außerdem und letztendlich auch die Tatsache, dass sie von einem Dämon besessen war. Das zehrte sie am meisten aus ... und Asmodi merkte dies endlich.
Wo der Jäger mit seinen Worten nichts hatte erreichen können, da war es Mallahalls lautloses Bitten ... nein, Betteln bereits. Sie flehte um ihr Leben, denn ohne fremde Hilfe fände es hier und bald sein Ende.

<i><b>Gut, Herrin ... doch sobald du gesund gepflegt bist ... überlässt du mir wieder die Kontrolle, verstanden?! Wenn du mich betrügst – hoffe, dass du nie wieder die Kontrolle verlierst, denn das erste, was ich dann tun würde, wäre dir eine Brust abzuschneiden!</i></b>

Mallahall vernahm die Worte. Konnte nicht glauben, dass es Asmodi nur darum ging, eine funktionsfähige Hülle zu haben. Er legte kein bisschen Wert auf sie und ihr leibliches Wohl. <b>Wie musste Aurelius unter dir gelitten haben ... Warum, Asmodi? Warum?</b> Sie erlangte die Kontrolle, der Dämon zog sich zurück. Und Mallahall weinte. Stumm zwar, aber die Tränen liefen. "Helft ...", brachte sie kaum hörbar heraus, das Wort hing auf ihren Lippen und drang nur als gehauchtes Wispern bis zu Gerith hinüber.

Mallahall rührte sich nicht. Jetzt, da sie ihre Glieder wieder nach eigenem Willen bewegen konnte, tat sie es nicht. Kräfte sparen, außerdem war sie viel zu erschöpft, hatte gar keine Lust, sich anzustrengen. Wozu auch? Sie käme nicht weit. So blieb sie liegen und ließ sich von Gerith versorgen. Der tat alles in seiner Macht Stehende. Er schien mehr Ahnung von dem Mischen von Kräutern zu haben als er von sich selbst behauptete. Außerdem war er vorbereitet, Mallahall bekam dies lediglich nicht mit.

Gerith kramte kurz in seinem Rucksack, dann förderte er einige Flaschen hervor. Manche stellte er sofort gezielt beiseite, verharrte dann jedoch einen Moment und blickte nachdenklich auf sie herab. Schließlich räumte er jene Flaschen und Phiolen wieder zurück in seinen Ranzen, eher er sich weiter um die Magierin kümmerte. Er stopfte sie tief unter einige der Hasenfelle. Dann erst wandte er sich wieder der unter dem Fieber schwer atmenden Frau zu.

Er griff nach ihren Knöcheln. "Ich mache Euch jetzt Wadenwickel, keine Angst." Vorsichtig schob er den Rocksaum bis zu den Knien hoch. Was für ein Anblick! Welcher Mann konnte da nicht begierig lechzen. Auch Gerith betrachtete sich diesen Körper aufs neue und länger. Schließlich aber nahm er eine Flasche mit einer seltsam grünlichen Flüssigkeit und verteilte jene in seinen Händen. Gleichmäßig rieb er damit Mallahalls Beine ein. Die Magierin bekam es kaum noch mit. Sie wand den Kopf leicht hin und her, hing mitten im Fieber.
Gerith schaute auf. Ein Lächeln umspielte seine Lippen ... ein boshaftes und triumphales Lächeln.

Gut zwei Stunden später fand Mallahall ihr Bewusstsein wieder. Sie fühlte sich besser, wenn auch ausgelaugt. Aber das Fieber war gesunken und jemand hatte ein feuchtes Tuch auf ihre Stirn gelegt, das angenehm kühlte. So fand sie ihre klaren Gedanken wieder. Langsam rührte sie sich, bewegte die Beine, welche dicht beieinander lagen. Sie bekam sie nicht voneinander getrennt.
Mallahall öffnete die Augen und starrte an sich herab. Sie wollte sich auf einen Ellenbogen stützen, bekam aber die Hände nicht hoch.
"Warum habt Ihr mich gefesselt?", richtete sie ihre ungläubige Frage an den Jäger. Gerith Gnomsen hockte am bereits bis auf die Glut herabgebranntem Feuer und stocherte darin herum. Er grinste nur, schaute nicht einmal zu ihr herüber. "Mallahall ... Ihr solltet nicht so vertrauensselig durch Celcia ziehen, wenn man ein Kopfgeld auf Euch ausgesetzt hat." Er zückte ein Pergament und entrollte es. Darauf war ein Bildnis der Magierin zuzüglich des Hinweises, sie lebend nach Zyranus zu bringen.

"Mallahall." Die Stimme des Mannes war nun dunkel und ruppig. "Wo ist der Dämon? Habt Ihr ihn etwa auf Celcia losgelassen, elende Hure?! Egal, ich werde ihn finden. Einen Teil der Belohnung habe ich ja schon." Endlich stand er auf, breitbeinig vor ihr und finster grinsend. "Vielleicht lockert es Euch die Zunge, wenn ich verspreche, Euren Körper im Gegenzug für diese Information unberührt zu lassen."
Mallahall starrte. Oh, wo war sie da nur hereingeraten? Gefesselt und viel zu schwach, um sich mit ihrer Magie zu wehren. Ihre Glieder schmerzten. Hatte dieser Kerl ihr vielleicht Drogen gegeben, um sie zu betäuben?!
"Asmodi ist nicht hier", keifte sie ihm entgegen. "Er ist im Sarius geflohen. Ich weiß nicht, wohin. Ich bin nicht seine ... Herrin."
"Ihr seid eine schlechte Lügnerin, Mallahall." Gerith holte aus und verpasste ihr eine Ohrfeige, die das Tuch von ihrer Stirn fliegen ließ. "WO IST DAS BIEST?!", brüllte er sie an und machte sich an ihrer Kleidung zu schaffen.

Dennoch hoffte Mallahall, Asmodi würde nichts unternehmen. Sie wollte ihn nicht an jemanden verraten, der ihn nach Zyranus zurückbringen wollte. An einen Jäger ... einen Kopfgeldjäger.

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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 20. Juli 2008, 21:52

<i> Wie musste Aurelius unter dir gelitten haben ... Warum, Asmodi? Warum?</i> Asmodi hatte für ihre Fragen nur ein verächtliches Schnauben übrig. <b>So bin ich nun mal!</b> Knurrte er beleidigt. Erst wollten sie ihm alle weiss machen er hätte einen Platz auf dieser Welt so wie er war… und nun zeigten sie wieder eine völlig konträre Ansicht. Oh ja… auch Mallahall gehörte wohl in die Reihen der Lügner und Betrüger die versuchten alles schön zu reden und erst dann merkten was sie da eigentlich verlangten wenn sie selbst davon betroffen waren. Von Aurelius hatten sie immer erwartet dass er sich zusammenriss und sich nicht so gehen liess. Man hatte ihn stets gemahnt den Dämon in sich unter Kontrolle zu behalten. Tja... und nun? <b>Aurelius hat nie so jämmerlich geflennt wie du Herrin!</b> Schnaubte der Dämon angewidert. <b>Deine Schwäche enttäuscht mich Magierin!</b>

Und so was hatte er zu seiner Herrin gemacht? Dies war ihm beinahe schon peinlich <b>Deine arkanen Kräfte die in dir schlummern angesichts deiner Tatenlosigkeit! Deines verruchten unwillends sie nicht in vollen und zerstörerischen Zügen einzusetzen!</b>

Knurrend zog er sich zurück. Übergab ihr die Kontrolle. Doch was folgen würde war das reinste Desaster! Auch ihn umschlangen die dunklen Waben der Bewusstseinseintrübung. Er nickte für einen Moment weg. Der Jäger behandelte den Körper ja. Seine Anwesenheit wurde ohnehin nicht gebraucht. So spürte Asmodi nicht dass Lüge und Boshaftigkeit von dem Kerl ausging. Normalerweise verfügte er ja über einen sechsten Sinn dafür… doch nun… nicht. Was ihnen zum Verhängnis werden würde.

Doch erstmals kehrte ruhe ein. Der Dämon hielt Wort und gewährte ihr auch diese Pause. Übte keine zornigen Aktivitäten aus die sie weiterhin schwächen würden. So hatte der Körper Zeit sich notdürftig zu erholen. Dass Fieber sank leicht. Ihr Herz schlug entspannter. Doch die Müdigkeit und Erschöpfung konnte nicht zurückgedrängt werden.

Asmodi wurde erst durch Mallahalls Unglauben, Zorn und panische Angst aus seinem Schlummer geweckt. Sie mochte spüren wie die Präsenz in ihr erstarkte… und als der Dämon registrierte was geschehen war keimte unglaublicher Zorn in ihr auf. <b>NA WUNDERBAR!</b> Brüllte er Mallahall entgegen. <b>Sieh nur wohin dich dein Betteln gebracht hat!</b> Schnaubte er ungehalten und gab Mall Impulse sich in den Fesseln zu winden.

<i> "Mallahall ... Ihr solltet nicht so vertrauensselig durch Celcia ziehen, wenn man ein Kopfgeld auf Euch ausgesetzt hat."</i> <b>DA HAT ER VERDAMMT NOCHMAL RECHT!</b> Brüllte er ihr entgegen. <b>Dahin hat dich also dein Weg der Liebe und des Vertrauens und des Friedens gebracht HAH! Lern dich endlich zu verteidigen!</b> Fauchte er ungehalten. <b>GIB MIR DIE KONTROLLE!</b>

<i> "Wo ist der Dämon? Habt Ihr ihn etwa auf Celcia losgelassen, elende Hure?! Egal, ich werde ihn finden. Einen Teil der Belohnung habe ich ja schon."</i>

Der Dämon lachte böse. <b>Oh es wird mir ein vergnügen sein diesen Bastard auszuweiden! GIB MIR DIE KONTROLLE!</b> Wie er dies anstellen wollte wusste er zur Zeit noch nicht… aber ihm würde bei Gelegenheit schon was einfallen. Dummerweise war Mallahalls Körper zu geschwächt für sein Seelenfeuer. <b>Verdammt!</b>

Der Dämon begann aktiv um die Kontrolle des Körpers zu kämpfen und Mallahall hatte wenig was sie dem Viech – angestachelt und berauscht durch Zorn und Wut – entgegensetzen konnte.

<i> "Vielleicht lockert es Euch die Zunge, wenn ich verspreche, Euren Körper im Gegenzug für diese Information unberührt zu lassen."
</i>

<b>BEISS IHM IN SEINE VERDAMMTE EIER!</b> Forderte der Dämon sie auf. Als Mallahall auch noch geschlagen und bedrängt wurde brach die Pforte und Asmodi erlangte die Kontrolle. Er spuckte dem Kopfgeldjäger blutiges und schleimiges Zeug ins Gesicht und fauchte ihm entgegen. Seine Augen schimmerten erzürnt im bläulichen Licht. Mallahalls Haaransätze verfärbten sich ebenfalls Blau. Der Dämon war ziemlich wütend. Er knurrte und grollte. Begann sich in der Fesselung zu winden. Seine Augen stierten dem Mann vernichtend entgegen.

„ELENDIGER MENSCH!“ Brüllte er ihm kehlig entgegen. „Kannst du nichts anderes als dich an Halbtoten Magierinnen zu vergreifen häh?! Wie erbärmlich muss dein Schwanz denn sein!“ Es zweifelte wohl keiner daran dass Asmodi genau dies auch tun würde. „BIND MICH LOS BASTARD!“ Fauchte er ihm entgegen und spuckte ihn erneut an. Biss um sich.

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fremde Frau
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Montag 21. Juli 2008, 23:46

<i><b>So bin ich nun mal!</i></b> Hätten sie jetzt nebeneinander gesessen, Mallahall hätte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und ihn eindringlich angesehen. Aus ihrer Stimme konnte Asmodi dies vielleicht heraus hören. <b>Das ist nicht wahr. Ich kenne dich doch auch ... anders.</b> Erinnerungen an ihn wie er Castus gehalten und leise gegrollt hatte stiegen in ihr hoch. Bilder vom Dämon im Körper des Medicus, ein Bitte oder Danke auf den Lippen, an Etelin und sie selbst gerichtet. Diese unsägliche und dennoch besorgte Wildheit, als ihm Zanraia fortgelaufen war, weil sie dachte, er empfände keine Liebe für sie ... <b>Niemand zwingt dich zu diesem Handeln.</b> Das stimmte nicht. Mallahall selbst spürte es. Diesen Drang aus dem schwarzen Blut, der auch auf sie überging und sie in Dunkelheit tauchte. Der sie nährte und ihr neue Perspektiven zeigte – Möglichkeiten, sich mit Gewalt zu nehmen, was sie wollte und dadurch an Macht zu gewinnen. Aber es laugte sie aus. Mallahalls Körper war sich so viel Finsternis nicht gewöhnt. Nein, dieser Körper kannte schwarzes Blut nicht, wusste nicht, sich gegen eine Hatz zu erwehren – und brach langsam daran, ebenso wie der Geist nach und nach beansprucht wurde.

<i><b>Aurelius hat nie so jämmerlich geflennt wie du Herrin! Deine Schwäche enttäuscht mich Magierin! Deine arkanen Kräfte, die in dir schlummern, angesichts deiner Tatenlosigkeit! Deines verruchten unwillends sie nicht in vollen und zerstörerischen Zügen einzusetzen!</b></i>

Mallahall dachte über seine Worte nach, während Gerith sie umsorgte. Sie hatte ja Zeit. Doch die Drogen, welche er langsam auf ihren Körper rieb und die schleichend Einzug in ihren Körper nahmen, ließen ihr Denken schwer werden. Dies war gefährlich. Nicht für Asmodi ... nicht für ihren Körper ... nur für sie. <b>Meine Kräfte ... schlummern? Du irrst. Meister Adelmund, Lysanthor sei seiner Seele gnädig, hat mich ausgebildet und meine Kräfte geweckt. Ich verdanke ihm so viel.</b> Einen Augenblick schwieg sie, dachte weiter nach. Schließlich wurde sie aufgrund des Fiebers schläfrig. Ihr letzter Gedanke war: <b>Ich könnte noch größere Magie wirken?</b>

Vielleicht blieb Asmodi daher so ruhig, so brav. Möglicherweise war er von diesem Triumph abgelenkt. Mallahall wurde immer mehr sein, tanzte bald wohl nach seiner Pfeife. Oh, was für ein Hochgefühl dies doch bedeutete. Er würde sie über ihre ach so reine, unschuldige, GUTE Lichtmagie kontrollieren und lenken. Und sie ließ es nur allzu gerne zu. Bald hatte er sie ... doch was beide nicht wussten, war, dass jemand ganz anderes sie zuerst erwischt hatte.

Gerith Gnomsen, Kopfgeldjäger und im Auftrag der Stadt Zyranus unterwegs. Es war noch gar nicht so lange her, da stiefelte er über den Marktplatz der Magierstadt. Normalerweise hätte er hier nicht Halt gemacht, doch sein letzter Auftraggeber wollte ihn unbedingt in der <i>fliegenden Schenke</i> treffen. Da Gerith noch "etwas abzuliefern" hatte, ließ er sich darauf ein. Gold war ihm durchaus wichtig genug, eine so gesittete Stadt zu betreten. Normalerweise reiste er mehr in Grandessa herum. Ein Schiff hatte ihn erst kürzlich wegen eines Auftrags bis nach Andunie bringen müssen, aber dies war eine ganz andere, nicht gerade erwähnenswerte Geschichte. Kurzum konnte man sagen, dass gerade das Kopfgeld des Dämons, aber auch das von Mallahall, ihn auf beide aufmerksam werden ließ. Schnell besorgte er sich Ausrüstung, hinterfragte alles und jeden und verfolgte die Spuren. Im Sarius verlor er sie, beschloss, nach Andunie zurück zu kehren und dort das nächste Schiff zu nehmen.
Welche Fügung des Schicksals, dass er in jener Nacht nun auf Mallahall traf! Jetzt musste er nur noch den Dämon finden.

Mallahall starrte ihn entsetzt an, hörte zugleich die Anschuldigungen des Dämons. Sie zitterte – vor Zorn. Ja, er hatte wirklich Recht. Wohin hatte sie ihr Glaube an das Gute im Menschen gebracht?! Wohin nur?! Gleich unter den Leib dieses Geiferers, der doch nur eine Ausrede suchte, um sie besitzen zu können. Erinnerungen an die Zeit bei den Sklaventreibern kam in ihr hoch und sie schüttelte sich. Diese Gedanken hatte sie so tief verdrängt, dass nicht einmal Asmodi sie gefunden hatte, als er in Mallahalls Wesen herumgestöbert hatte. Nun waren sie wieder da und die finstere Ahnung, dass sich ihnen gleich eine Erinnerung mehr hinzugesellen würde, ließ Mallahall trocken schlucken.
Was sollte sie nun tun? Sie war gefesselt!
<i><b>Oh, es wird mir ein Vergnügen sein, diesen Bastard auszuweiden! GIB MIR DIE KONTOLLE!</i></b> Nein, das konnte sie nicht. Sie durfte nicht zulassen, dass Asmodi ... ihr schwanden sie Sinne und somit auch die Gewalt über ihren Körper. Zu schwach war sie, um die jüngsten Schrecken zu ertragen. Das verkraftete die Magierin einfach nicht mehr. Zu wenig Erholung, zu wenig Frieden ... wo hätte sie neue Kraft schöpfen sollen? Ihr Geist suchte bereits danach und fand nur die finstere Quelle dämonischer Macht.

Asmodi war zurück. Aber wieviel konnte er tun? Zunächst einmal nichts weiter asl spucken, aber es tat seine Wirkung. Gerith wich für einen Moment zurück, doch dann grinste er nur gehässig und wischte sich den Speichel aus dem Gesicht. "Verdammtes Miststück, ich werde dir dein Maul schon zu stopfen wissen. Ich hoffe, du magst es hart ... aharhar!" Es kümmerte ihn nicht, dass Mallahalls Gesicht sich vor Zorn verzog oder sich ihre Haare blau färbten. Ebensowenig interessierten ihn die Worte der Frau. Hätte er gewusst, das der Dämon aus jenem Körper sprach, so hätte Gerith wohl anders reagiert. Doch er sagte nur gelassen: "Ich werde dir gleich zeigen, wie mein Schwanz ist und danach frage ich dich, ob du das dann immer noch erbärmlich findest? Aharharhar. Meinen Namen wirst du in die Nacht schreien, bis du heiser bist."
Dem nächsten Spuckangriff wich er gekonnt aus, zog sich einen Strumpf aus und rollte ihn zu einem ordentlichen Knäuel zusammen. Schon landete dieser in Mallahalls Mund. "Keine Angst, der bleibt nicht lange da drin, Süße." Er fingerte an seiner Hose herum und löste langsam den Gürtel.

Mallahall kehrte zurück. <b>Du hast die Kontrolle übernommen!</b> Sie zeigte sich nicht dankbar, sondern schien verärgert. Wie war es Asmodi gelungen. Dann bemerkte sie, in welcher Lage sie nun beide steckten. Einen Moment lang zog die Maga tatsächlich in Erwägung, dies über sich ergehen zu lassen, nur um Asmodi ein Gefühl davon zu vermitteln wie es war, vergewaltigt zu werden. Beim Anblick Geriths aber durch ihre eigenen Augen, jedoch nur als kontrolllose Beobachterin, schrak sie auf. Nein, das würde sie niemals zulassen. Nicht so einen Kerl!

Etwas war anders als sonst. Dämonische und menschliche Wut vereinten sich, denn sie besaßen ein gemeinsames Ziel. Nicht wie sonst richteten sie sich gegen den anderen Geist oder unterschiedliche Ziele, nein dieses Mal stand Gerith Gnomsen auf ihrer beider Liste. Und Mallahall kostete den bittersüßen Saft der Finsternis.
"Schau her!", keifte sie. Die Worte drangen tatsächlich aus ihrem Mund. Aber sie besaß doch nicht die Kontrolle, noch immer beherrschte Asmodi den Körper. Trotzdem redete sie, drängte genug von sich in eines der Organe, um es für einen kurzen Moment lenken zu können. Schon schwand sie wieder, suchte einen anderen Teil ihres Körpers auf. Sie war wie ein Fisch, der den eigenen vom schwarzen Blut befleckten Strom ihrer Adern entlang schwamm. Starke Flossen, geschaffen aus Zorn, trieben sie voran.

Mallahalls Geist erreichte die Augen. Blaue Augen, durchsetzt mit dämonischen Sprenkeln, denn Asmodi nutzte sie. Aber Mallahall brach durch. Tränenblau wandelte sich die Farbe, doch Gerith würde davon nicht mehr viel sehen. Er schaute Mallahall zwar an, aber dann sah er nichts mehr. Aus ihren Augen drang ein Leuchten, kurz, aber heftig. Ein gewaltiger Lichtblitz schoss direkt auf Gerith zu. Er riss die Hände hoch, presste sie auf die eigenen Sehorgane und keuchte überrascht. Nicht nur, dass er für einen Moment geblendet war, es brannte zudem auch noch ziemlich, direkt in magisches Licht zu schauen.
"Tu es!", keifte Mallahall, brauchte einen Moment, um sich bewusst zu werden, dass der Kopfjäger sie nicht hören sollte. <b>Tu es! Du kannst meinem Körper Kraft zuführen, also mach es und reiß dich von den Fesseln los. Beiß sie auseinander oder sonst was. Und dann ... wirst du diesen Bastard in Tausend kleine Fetzen reißen!</b> Mallahalls Existenzstimme wurde zu einem Flüstern, aber Asmodi konnte sie immer noch klar und deutlich verstehen. <b>Dies ist ein Befehl deiner Herrin.</b>

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 22. Juli 2008, 12:04

Asmodi hatte allen Grund zum Jauchzen und Lachen. Mallahall wurde immer mehr von seinen negativen Energien eingenommen und liess sich dazu verführen sie zu nutzen und sie tief in ihr sein hinein zu resorbieren. Die Konsequenzen von dieser beginnenden Verdorbenheit würden für die Frau gewaltig sein… und für Asmodi würde es die Tore zu noch undenkbarer Macht aufstossen. Lange würde es nicht mehr dauern bis die Präsenz seiner Herrin zerfallen würde und er ihre Hülle die sie zurücklassen täte übernehmen konnte… eigentlich… schade. Asmodi riss ungläubig die Augen auf. <b>SCHADE?!</b> Was dachte er da nur?! Der Dämon war wohl immuner gegen die Einflüsse des Wirtes aber nicht vor allem gefeit zumal er sich ohnehin schon durch Mallahalls Worte und Taten stark verändert hatte. Er knurrte über seine eigene schwäche. Sie verwirrte ihn. Noch mehr mochte es ihn wohl verunsichern dass dieser Gedanken eben… nicht kam weil er in Mallahall steckte… sondern weil er wirklich an Mall gerichtet war. Es war… <i>sein</i> reiner Gedanke gewesen. Ungläubig starrte er den Kopfgeldjäger an. Wirkte so wohl für einen Moment wie jedes verängstigte Mädchen welches sich gerade auf den Horror vorbereitet der ihr bevorstand – sofern man das überhaupt konnte.

Asmodi merkte wie widerlich einige Männer doch waren, dies gefiel ihm. Er sollte mehr Kopfgeldjäger beobachten wenn er mal Zeit dafür fand. Doch diesen einen hier galt es nun zu vernichten. Noch sträubte sich Mallahall dagegen doch er spürte ihren Zorn, spürte ihren geheimen Wunsch ihn zu zerfetzen der sie sonst immer unterdrückt hatte. Jeder Mensch war in der Lage solche Gedanken zu haben auch eine Lichtmaga wie sie. Durch Selbstdisziplin hatte sie geglaubt sich von solchen Gedanken losgelöst zu haben, doch dies entsprach keineswegs der Wahrheit. Sie schlummerten nur… und durch die dämonische Präsenz wurden sie geweckt.

Plötzlich durchströmte ihn eine gewaltige gleissende Macht. Asmodi verzog sein Gesicht und keuchte gequält auf. Das Licht bracht sein eigenes von Dunkelheit gespiesenes Blut zum kochen. Nicht nur Mallahall ertrug die Anwesenheit des Dämons nicht es war in gewissem Sinne auch umgekehrt der Fall. Licht und Schatten passten in dieser Form einfach nicht zusammen obwohl das eine nicht ohne das andere existieren konnte. <b>Arrrrrrrrrrrgh!</b> Krächzte er. Asmodi knurrte durch den Knäuel. Seine Augen brannten. „ARhghruh.“ Keuchte er und wand seinen Kopf. Dann starrte er den Kerl an… und dieser wurde durch Mallahalls Kräfte geblendet. Wie auch Asmodi für einen Moment. Er konnte ohne Dunkelheit nichts sehen und nun da ihre Augenhöhlen komplett mit Licht ausgefüllt waren überzog Blindheit sein Sichtfeld.

<i> Tu es! Du kannst meinem Körper Kraft zuführen, also mach es und reiß dich von den Fesseln los. Beiß sie auseinander oder sonst was. Und dann ... wirst du diesen Bastard in Tausend kleine Fetzen reißen!</i>

Der Dämon hielt inne. Grinste. So würde es einfacher sein ihren Körper mit seiner Macht zu durchfluten, wenn sie keinen Widerstand mehr leisten würde.

<i> Dies ist ein Befehl deiner Herrin.</i> Der Befehl hallte in seinem Geist nach. Er grinste. Lachte und sammelte seine Macht. „RRRRRRRRRRHHHHHHHH.“ Knurrte er. Seine Hände wurden warm. Die dunkle Magie fachte die lichte an. Das glühen ging auf die Fesseln über und schmorten sie dahin. Bis sie dünn genug waren dass sie der Dämon mit blosser Kraft zerreissen konnte. Noch immer wagte er es nicht sein Seelenfeuer einzusetzen, denn die Erschöpfung des Körpers war noch immer gross. Asmodi sah rein gar nichts, aber er hörte den Mann. Er riss sich den Knebel aus dem Mund. „DU SUCHST DEN DÄMON?!“ Brüllte er ihm entgegen und lachte. „Du hast ihn schon längst gefunden! Doch wirst du dies nicht überleben!“ Er folgte dem Befehl der Herrin und sprang den Kopfgeldjäger an. Versuchte seine Kehle zu zerfetzen. Dafür setzte er Klauen wie auch Zähne ein. Er wirkte wie eine tierhafte Bestie.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 22. Juli 2008, 12:49

Mit ihrem Befehl an Asmodi war es vorbei. Ihre Mauern brachen, stürzten ein. Mallahalls Seele lag frei wie ein kleiner Stein am Strand ihres Seins. Dort, wo nun finstere Wellen Einzug hielten, den Sand schwarz färbten und den Stein umspülten, bis sie ihn tief mit sich in die Fluten rissen. Zurück blieb nichts ... nichts, was an sie und ihre gütige Art erinnerte. Nur ein anderes Steinchen glänzte im letzten Licht der Sonne von Mallahalls Seele. Ein winziger Splitter nur. Dämonische Unschuld ... noch immer hatte sie davon etwas verwahrt. Nicht den physischen Stein, nicht das Tränensteinchen, welches Asmodi ihr überlassen und somit sein Schicksal in ihre Hände gelegt hatte. Aber eine Erinnerung daran, in der Mallahall all ihr Gutes bewahrte. im Grunde viel zu groß für so einen winzigen Splitter, doch es passte alles hinein. Und nun lag die glitzernde Erinnerung allein am Strand, umgeben von Schwärze. Unerreichbar für jene, die sie brauchten ...

<b>Du dummer Idiot! Was schaust du auch ins Licht? Mach ihn fertig, reiß ihn auseinander und dann stärke unseren Körper mit seinem Blut! Ich habe Durst ... oh jaaaa.</b>

Unseren Körper ... nicht ihren. Sie akzeptierte den Parasiten, war nun bereit, sich etwas mit ihm zu teilen im Austausch für seine Dunkelheit, die er über ihre Seele gebracht hatte. Mallahall – oder das, was von ihr übrig war – schmiegte sich begierig und bereitwillig an das Finstere. Es war wie eine Droge, die sie blind für sich selbst machte und alles in ihr vergessen ließ.

Sie lauschte Asmodis tiefem Grollen und es beflügelte sie. Grinsend strich ihr Sein ihm über den Kopf wie einem Haustier. <b>Leiste deiner Herrin gute Dienste, Dämon!</b> Dass ihr Körper noch immer am Rande der Erschöpfung stand, störte sie nicht weiter. Asmodi würde es schon richten, doch zunächst einmal musste er diesen Lump von Kopfgeldjäger für sie vernichten.
Es klang wundervoll in ihrem Kopf, wenn sie daran dachte. Zerfetzen, ausweiden ... töten. Mallahall lächelte und labte sich an all der Herrlichkeit dieser brutalen Gnadenlosigkeit. Voller Zufriedenheit beobachtete sie durch ihre lichtgleißenden Augen, wie sich Asmodi in ihrem Namen an Gerith rächte.

<i>"DU SUCHST DEN DÄMON?! Du hast ihn schon längst gefunden! Doch wirst du dies nicht überleben!"</i> Mallahall grinste, als sich ihr Körper in einer einzigen schnellen Bewegung auf Gerith stürzte und ihre Hände über seine Kehle kratzten. Aber trotz Asmodis Finsternis ... war ihr Körper noch nicht Dämon genug geworden. Ihre zarten Finger hinterließen lediglich rötliche Striemen am Hals, aber es gab keine zerfetzte Haut. Keine freigelegte Kehle oder Blutfontäne.
Mallahall knurrte leise. <b>Deine Macht ist schwach, Dämon. Du hast mich nicht verwandeln können, um ihm den Garaus zu machen?! Nun ... dann muss ich umplanen. Lass ab von seiner Kehle, wir demütigen ihn, ehe wir ihn vernichten. Sieh stattdessen lieber zu, dass deine Finsternis auch meine körperlichen Aspekte verändert! Wie soll ich es sonst länger in dieser jämmerlichen Hülle aushalten?!</b>

Mallahall steuerte ihren Kopf, beugte sich mit dem Oberkörper über Gerith und säuselte ihm zu: "Du wolltest mich haben? Nun, du sollst mich kriegen. Schonmal mit einem Dämon geschlafen? Ich schwöre dir, das vergisst du nicht."

Gerith wehrte sich. Dass der Dämon in den Körper dieser Frau gefahren war, hatte er nun wirklich nciht erwartet und daher unvorsichtig reagiert. Dies würde nun sein Ende bedeuten. Als die grellen Augen ihn anstarrten und der Mund verkündete, dass sich der Dämon nun mit ihm vereinigen würde, keuchte er auf. Wo waren seine Waffen, wo nur? Am Gürtel!
Der lag aber ein Stück weit abseits, weil er ihn ob seiner ungezügelten Triebe ja unbedingt hatte losmachen müssen! "Lass ab von mir", flehte er wie ein verweichlichter kleiner Feigling. "Ich diene jenem, der mir mehr zahlt. Ich könnte Euch dienen. Lasst mich am Leben!"

Mallahall grinste den Mann zuckersüß an und zu Asmodi schnarrte sie: <b>Nimm ihn! Hol dir alles, was wir brauchen, um seine Seele zu vernichten. Und dann ... hol dir noch mehr!</b> Lachend überließ Mallahall dem Dämon die Kontrolle, zog gar ihre magische Präsenz zurück. Auch er sollte sehen, wie unter ihrem Befehl ein Leben zerging.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 23. Juli 2008, 01:46

Endlich. Er spürte förmlich wie Mallahalls Zweifel und der Widerstand gegenüber der Finsternis in ihr brach. Der Weg war frei. Seine dämonische Aura durchflutete jede Zelle ihres Körpers. Nur zwei kleine Steinchen, Erinnerungen… blieben unberührt sie waren so gut versteckt und so unscheinbar dass die Finsternis sie einfach ignorierte. Zu viel Licht galt es in diesem Körper schliesslich auszutreiben. Nun herrschte der Schatten in Mallahalls Seele und alles was sie hatte an schlimmen Geschehnis erleben, hören oder denken müssen drang nun in einem ganz anderen Licht – eben der Dunkelheit in ihr Bewusstsein. Aus schrecklicher Gewaltausübung wurde süsse Folter. Aus Raub lockende Selbstbereicherung. Aus Mord berechtigte Rache und aus Licht ein schwächliches Hindernis.

Das streben nach Macht bildete die Quintessenz der Dunkelheit. Macht. Herrschaft. Die absolute Überlegenheit des eigenen seins.

<i> Du dummer Idiot! Was schaust du auch ins Licht? Mach ihn fertig, reiß ihn auseinander und dann stärke unseren Körper mit seinem Blut! Ich habe Durst ... oh jaaaa.</i> Amodi lachte böse. „Natürlich Herrin wie ihr es wünscht!“ Meinte er dienlich und kicherte dabei. „Ich werde euch mit Blut säugen bis es in ganz Celcia keinen einzigen Tropfen mehr gibt ausser den unsrigen.“ Meinte er grossspurig. Der Grössenwahnsinn nahm ihn komplett ein… er war der grossen Macht die er durch Mallahall erlangen würde so nahe. So greifbar nahe. Er musste nur noch einen Selbstschutz dagegen finden. Dann würde ihn nichts und niemand mehr aufhalten können. „Weder die Namudus, noch Zyranus noch die Götter!“ Grinste er vor sich hin. Ihn störte es nicht dass der Kopfgeldjäger ihn förmlich hören konnte wie er in seinen kühnsten Vorstellungen schwelgte ehe er sich auf ihn stürzte und sich sofort an seiner Kehle vergriff – nicht mit dem gewünschten Erfolg. Noch verfügte er über keine Klauen. Keine übermässigen Kräfte. Er knurrte verärgert auf. <i> „Deine Macht ist schwach, Dämon.“</i> <b>WAGT ES NICHT MEINE MACHT SCHWACH ZU NENNEN HERRIN!</b> Fauchte er ihr entgegen. Die Machtverhältnisse der beiden schienen nicht geklärt. Obwohl Asmodi sie Herrin nannte unterwarf er sich ihr keineswegs völlig. Schliesslich hatte er sie dazu erkoren. Er diente ihr… doch liess sich nicht unterdrücken. Ein kompliziertes Verhältnis, schliesslich knechtete er im Grunde ihren Körper. Es war ein geben und nehmen. Obwohl… eher ein Gegenseitiges entreissen und entzogen werden. Es hatte nichts mit freundschaft zu tun. Nur mit Raserei.

<i>“Du hast mich nicht verwandeln können, um ihm den Garaus zu machen?!“</i> Asmodi knurrte würgte den Kopfgeldjäger in seiner Wut ungehalten. <b>“NUR WEIL DU SO SCHWÄCHLICH BIST!“</b> Fauchte er. <b>“Hüte deine verfluchte Zunge!</b> Vorbei war es mit der Förmlichkeit. Asmodi wurde langsam wütend. Sie musste nicht meinen dass sie sich von seiner Macht speisen konnte und sich dann auch noch so gegen ihn aufspielen.

<i>“Nun ... dann muss ich umplanen. Lass ab von seiner Kehle, wir demütigen ihn, ehe wir ihn vernichten.“</i> <b>Glaubst du etwa du müsstest meinen Verstand und meine Strategie durch deine ersetzen?!</b> Knurrte er weiter konzentrierte sich nur wenig auf Gerith. Doch nun stierte er ihn wieder an und grinste. Hielt ihn fest und machte sich auf ihm schwer.

<i>Sieh stattdessen lieber zu, dass deine Finsternis auch meine körperlichen Aspekte verändert! Wie soll ich es sonst länger in dieser jämmerlichen Hülle aushalten?!
</i>

<b>Ja ich weiss auch nicht wie du es überhaupt in diesem Körper ausgehalten hast! Von deinem anregenden Aussehen hast du selbst ja gar nichts!</b> Ganz der Mann im Dämon. Für einen kurzen Moment übernahm Mall die Kontrolle. Ihre Präsenz verlief zeitweise beinahe komplett Parallel. So dass es ihr gelang zu sprechen.

<b>Hör auf damit!</b> Schnaubte er eingeschnappt. Er hätte auch tolle Worte gefunden um den Mann zu verängstigen… aber ihre Idee gefiel ihm… und wie. Er grinste. Leckte sich über die Lippen.

<i> Nimm ihn! Hol dir alles, was wir brauchen, um seine Seele zu vernichten. Und dann ... hol dir noch mehr!</i> „Jaaaaaa!“ Jauchzte er angespornt. Der Dämon merkte dass seine körperliche Kraft nicht ausreichen würde um den Mann an dem Boden zu halten. Doch die Blendung der Maga hatte ihn auf eine furchtbare Idee gebracht. Er holte mit seinen Fingern auf und stach ihm ohne mit den Wimpern zu zucken direkt in die Augen – ob sie geschlossen waren oder nicht spielte für Asmodi in keinster Weise eine Rolle. Er spürte wie diese geleeartige Masse unter ihm nachgab und immer weiter in die Augenhöhle getrieben wurde. Er grinste. „Naaah?! Gefallen dir meine Finger mhmm?! Möchtest du sie nun sauberschlecken häh? HAH!“ Er drehte seine Hände einwenig und grinste ab dem Schmerz den er dem Mann zufügte.

„Soo und nun wollen wir uns mal um deine Triebe kümmern ja?! Heheeheheheheheh.“ Er packte mit seiner freien Hand in den Schritt des Kopfgeldjägers und drückte zu. „Glaub mir diese Frucht die meine Herrin mit sich trägt wird sich einem Abschaum wie dir nicht eröffnen… sie gehört mir allein… aber ich gebe dir was andere.“ Meinte er grinsend. Ruckartig zog er seine Finger aus Geriths Augenhöhlen. Er packte denn Mann an den Schultern und drehte ihn auf den Bauch. Die Hose sass locker so dass er sie nur noch runter zu ziehen Brauche. Asmodi hockte sich verkehrt auf ihn drauf so dass er seine Füsse in Geriths Nacken drücken konnte. Er keuchte. Für einen kurzen Moment wurde ihm schwindlig. Der Körper der Maga war wahrlich ausgelaugt… und noch immer leicht benebelt von der Droge. Asmodi machte sich lang und angelte den Gürtel des Kopfgeldjägers.

„Ohh was haben wir den daa?! Wurfmesser?! Heheheheheh:“ Er nahm sich einen und warf sich den Gürtel achtlos über die Schultern. Wo er in Geritsh Kopfnähe landete. Dann packte er nach den Hinterbacken des Mannes und drückte sie auseinander.

Der „Beischlaf“ mit dem Dämon sollte ein wahrlich einschneidendes Erlebnis werden. „Du magst es also Frauen zu Vergewaltigen hääähhh? Er drehte den Dolch und zielte direkt zwischen Geriths beine. Er traf von hinten gewisses Fruchtartigen Anhängsel die sicherlich nicht dazu gedacht gewesen wären von einer Messerspitze durchbohrt zu werden. Doch was kümmerte dies schon Asmodi? Er drehte die Klinge einwenig bis sie schön mit Blut benetzt war und reichte den Dolch nach hinten. Putzte ihn an der Wange seines Opfers ab. <b>Liebst du es auch dass Morden?! Heheh diese Macht dem Bastard die letzten Minuten seines Lebens zur Hölle zu machen?!</b> Wollte er von seiner Herrin wissen. „Nun geb ich dir was hartes Bastard! DIES ist dafür dass du Zyranus dienst!“ Er drang mit der Knaufseite des Wurfmessers achtlos in den Mann ein und ruckte ihn vor und zurück. „UND DASS DU DICH ERDREISTEST ES MIT MIR AUFZUNEHMEN!“

Fauchte er. „DASS DU MICH GEFESSELT HAST UND NÄRRISCH GENUG WARST DEINEM VERFLUCHTEN TRIEB ZU VERTRAUEN HAHEEHEH!“ Er begann den Kerl mit dem Dolch zu nehmen und liess sich dabei Zeit. „Deine verfluchten Eier werde ich zusammen mit deinem Kopf nach Zyranus schicken hast du gehört?!“ Lachte er. Oh ja Asmodi fühlte sich völlig in seinem Element so dass er nicht merkte wie es ihm eigentlich immer schwindliger wurde. Er strengte sich zu sehr an.

Gleich würde er den Dolch drehen. "Gleich reiss ich dir den Arsch auf Mann!"
Zuletzt geändert von Asmodeus am Mittwoch 23. Juli 2008, 01:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 23. Juli 2008, 19:11

Asmodi zeigte sich anfangs sehr untergeben, wenn nicht gar bemüht, das neue und dunkle Leben seiner Herrin so angenehm wie möglich zu gestalten. Er konnte es kaum erwarten, diesen Menschen leiden zu sehen und schlussendlich um seine Existenz zu erleichtern. Das schönste hierbei war wohl, dass ihm Mallahall nun vollends verfallen war. Es schien wirklich so. Ihr Körper und auch ihre Seele war durch und durch mit Finsternis befleckt. Gut, sie mochte ihre magischen Mächte noch aus dem Licht ziehen, denn Lichtmagie war es, worin sie sich ausgebildet hatte, doch abgesehen von diesem winzigen und unbedeutenden Faktum hatte sich diese Frau der finsteren Seite des Lebens zugewandt. Und ihre Macht würde bald die des Dämons sein. Oh ja, er konnte es kaum noch erwarten. Niemand würde ihn noch aufhalten.
Mallahall ließ sich selbst von seinem Größenwahn mitreißen. <b>Was schert uns Zyranus? Auf Knien wird jeder Erzmagier vor mir kriechen. Meister der Magie werden mir huldigen und ihre Macht soll die meine sein!</b> Und im Gegensatz zu ihrer kommenden verpönte sie die des Dämons als schwach.

<i><b>WAGT ES NICHT MEINE MACHT SCHWACH ZU NENNEN HERRIN!</i> So? Wie soll ich es denn sonst nennen, Dämon? Ohne einen Körper könntest du hier nicht einmal einen Wurm zertreten. Aber du hast Recht. Es ist nicht deine Macht, die Schwäche zeigt. DU bist es. Richtig eingesetzt kann man auch mit dämonischen Energien Unheil über Celcia bringen. Du wirst noch von mir lernen, Dämon, wie du es immer getan hast. Sei mir ein guter Schüler.</b> Wieder strich ihr Geist über den seinen. Sie umschmeichelte ihn und liebkoste ihn wie eine Hofdame ihr Schoßhündchen. Nichts Anderes war der Dämon in ihren Augen noch. Nur ein Überbringer anfänglicher Macht, die sie stärken und zu wahrer Größe bringen würde. Oh, wie sehr war Mallahalls Wesen verdorben worden!

<i><b>NUR WEIL DU SO SCHWÄCHLICH BIST! Hüte deine verfluchte Zunge!</i></b> Ebenso wie nun Asmodi nahm auch Mallahall kein Blatt mehr vor den Mund. Doch bei ihr schoss es unter deutlich mehr Temperament hervor. In Mallahall lebte ein Feuer, das nur durch ihre magische Ausbildung immer sozusagen auf Sparflamme gehalten worden war. Manchmal brach es durch und Aurelius hatte dies wohl noch am ehesten erfahren. Nämlich dann, wenn Mallahall keinerlei Widerrede bezüglich ihrer Behandlungsmethoden und -vorschriften duldete. Nun brach alles heraus, denn die alte Lichtmagierin gab es nicht mehr.
<b>Du erdreistet dich, so mit mir zu sprechen?! Du bist doch nichts als ein kleines, heimatloses Würmchen, das mein großherziges Angebot annahm, um wenigstens einen Wirtskörper zu haben. Könnte ich tauschen, würde ich mich sofort an deinen Schöpfer wenden. Was bist DU schon verglichen mit seiner Macht? Selbst mein Licht könnte dich vernichten, wenn ich es nur wollte! Merk dir das und gehorche!</b> Asmodi wusste dies wohl besser als Mallahall selbst. In ihr ruhte gewaltiges Potenzial. Mit genug Erfahrung hätte sie sich zeitweise womöglich gar gegen Aeshma-Daeva behaupten können. Jetzt jedoch würde ihr Körper weder einen lichtmagischen Angriff noch das bläuliche Seelenfeuer verkraften. <b>Verdammter schwächlicher Frauenkörper!</b>, knurrte die Maga. Die Finsternis in ihr ließ sie diese Meinung bilden. Denn ein einfacher Magierkörper, der keinerlei Ausdauer besaß, behagte Finsternis nicht.

<i><b>Ja ich weiss auch nicht wie du es überhaupt in diesem Körper ausgehalten hast! Von deinem anregenden Aussehen hast du selbst ja gar nichts!</i>
Anregendes Aussehen?! Schmeichelst du mir etwa?</b> Es klang nicht wütend, eher überrascht. Mallahall war von diesem indirekten Kompliment schier überrumpelt worden. Es zeigte sich auf ihren Wangen, die nun leicht rosa schimmerten. Gerith, der noch immer ums Überleben kämpfte, verwirrte es nur.
<b>Diene mir, wie ich es von dir erwarte und ich lasse dich dieses anregende Äußere vielleicht näher erkunden.</b> War das denn noch Mallahall? Gab sie sich so einfach her? Die Finsternis vernichtete sie nach und nach.

Dann gab sie ihren ersten Befehl. Geriths Vernichtung. Asmodi lechzte geradezu gierig danach und zeigte all seine dämonische Brutalität. Er quetschte Gerith beinahe die Augen ins Gehirn und nutzte anschließend dessen eigene Wurfmesser, um ihn nicht nur gehörig zu kastrieren, sondern auch mit brachialsten Mitteln zu demütigen, indem er ihn mit dem Dolch vergewaltigte.
Der Kopfgeldjäger schrie, schwitzte und stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Solche Pein hatte er bislang noch nie erlebt. Es war seine erste Dämonenjagd und sie ging gehörig in die Hose. Der Mann hatte sich überschätzt. Ja, einen Dämon aufzuspüren war eben mit keiner einfachen Banditen-Kopfjagd zu vergleichen. Gerith Gnomsen ... würde aus seinem Fehler, allein losgezogen zu sein, nicht mehr lernen können.

Während Asmodi all seinen Zorn und seine Boshaftigkeit am Hintern des Mannes ausließ, der aufgrund der Entmannung bereits eine blutige Lache unter sich bildete, streckte der seine Hand für eine letzte verzweifelte Tat nach dem Gürtel aus. Er ächzte, keuchte und schrie immer wieder gequält auf, wenn der Dolch tiefer in seinen Körper vordrang. Aber er erreichte eines der Wurfmesser.
"Ve....r....rec....ke", japste er und stieß Mallahall die Messerspitze oberhalb der Ferse ins Fleisch. Ein Geräusch wie ein Peitschenknall erfüllte den Wald, dann schrie Mallahalls Geist so laut, dass sie die Kontrolle über den Mund gewann.
"AAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRHHHHHHHHHHHHHGGGGGGG!!!!" Sie riss alle Macht an sich um ihre Wunden zu lecken und schon krümmte sich der Körper über Gerith vor Schmerz. Die Hand ließ das Wurfmesser los griff nach unten zum Fuß. Blut floss, aber viel schlimmer war die entstandene Lücke oberhalb der Ferse. Gerith Gnomsen hatte die Sehne durchtrennt.

Während Mallahall Asmodi einfach über"lenkte" und sich am Boden wälzte, schob sich der Kopfgeldjäger unter ihr hervor und machte, dass er davon kam. Dabei hinterließ er eine weitläufige Blutspur, außerdem rannte er ziemlich o-beinig. Gewisse ehemalige Anhängsel ließ der Nicht-mehr-ganz-Mann zurück.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 24. Juli 2008, 00:47

Asmodi war komplett in seinem Element. Er genoss es dem Mann unsägliche Schmerzen zu bereiten und labte sich daran dass er diese wundervollen Taten mit den Händen einer unschuldigen beging. Er konnte förmlich spüren wie das Gewissen der Lichtmaga damit belastet wurde. Sein Blut klebte an ihren Händen und würde auf alle Ewigkeiten unsichtbare aber konsequentenreiche Spuren hinterlassen. Wenn Mallahall einmal sterben würde, so wäre das Zeichen des Mörders auf ihr Sichtbar wie ein Mahnmal.

<i> Was schert uns Zyranus? Auf Knien wird jeder Erzmagier vor mir kriechen. Meister der Magie werden mir huldigen und ihre Macht soll die meine sein!</i> Asmodi knurrte. Er wollte Zyranus unterjochen dies war sein primäres Ziel. <b>Ich will dass jeder einzelne Magierkopf in Zyranus an einen Pfahl gesteckt wird!</b> Keifte er. Es war als forderte der störrische Hund einen Kauknochen für seine Dienste an die Herrin und der Fall Zyranus sollte diesen für ihn werden. Sie begannen sich zu streiten. Über ihre eigene Mächte.

<i> So? Wie soll ich es denn sonst nennen, Dämon? Ohne einen Körper könntest du hier nicht einmal einen Wurm zertreten.</i> <b>Hütet eure Zunge!</b> Es fiel auf dass der Dämon öfters förmliche Anreden verwendete, einen gewissen Respekt schien er von Malls Boshafter Seite durchaus zu haben. Es war für ihn ein ungeschriebenes Gesetzt dass bei verdorbenen Reinen eine Finsternis entstand die beinahe unübertrefflich war.

<i>Aber du hast Recht. Es ist nicht deine Macht, die Schwäche zeigt. DU bist es.</i> Hätte Asmodi gekonnt so hätte er nun trotzig gestämpfelt wie ein beleidigter kleiner Junge. Sein Blut geriet in rege Wallung. Doch gleichzeitig erkannte das Viech was für einen Schaden er in der Persönlichkeitsstruktur von Mallahall anrichtete… und dies würde schlussendlich dafür sorgen dass er doch der bösartigere und mächtigere sein würde. Schlussendlich würde er siegen.. über alle selbst über seine Herrin. Er grinste. Geduld… nur ein bisschen mühsame Geduld.

<i>“Richtig eingesetzt kann man auch mit dämonischen Energien Unheil über Celcia bringen. Du wirst noch von mir lernen, Dämon, wie du es immer getan hast. Sei mir ein guter Schüler.</i>

Der Dämon grollte vor sich her, liess sich durch die Streicheleinheiten beruhigen.

<i> Du erdreistet dich, so mit mir zu sprechen?! Du bist doch nichts als ein kleines, heimatloses Würmchen, das mein großherziges Angebot annahm, um wenigstens einen Wirtskörper zu haben. Könnte ich tauschen, würde ich mich sofort an deinen Schöpfer wenden. Was bist DU schon verglichen mit seiner Macht? Selbst mein Licht könnte dich vernichten, wenn ich es nur wollte! Merk dir das und gehorche!</i>

Grosse Kriegsherren wussten, dass manchmal kleine Niederlagen in Kauf genommen werden mussten um endgültige Siege zu erreichen. Er wusste genau dass Mallahall mit ihren Worten recht behalten würde. Er wollte keinen Konflikt mit ihr heraufbeschwören, dies würde zu viel Kraft kosten, die sie doch so herrlich in die Vernichtung der menschlichen Rasse investieren konnten.

<b>Die Macht meines Schöpfers? HAH! Er hat nicht die einzigartige Gabe hier auf Celcia wandeln zu können! ICH SCHON!“</b> Fauchte er.

<i> Anregendes Aussehen?! Schmeichelst du mir etwa?</i> <b>Dein Körper hatte all die Sünde ausgestrahlt die ihr so stark unterdrücken wolltet! Ihr seid wahrlich begehrenswert Herrin…</b> Schmeichelte er weiter. Er selbst war die Finsternis und so wusste er genau dass dieses sehr gut auf die Pflege des Stolzes ansprach. Er wollte seine Vorteile daraus ziehen und merkte dass ihm Mallahall schlagartig zugeneigter war und ihm verlockende Angebote machten. Asmodi war ein Männchen… im Körper einer Frau.. dies musste gewisse… Bedürfnisse wecken.

<i> Diene mir, wie ich es von dir erwarte und ich lasse dich dieses anregende Äußere vielleicht näher erkunden.</i> Die dämonische Existenz verneigte sich förmlich vor Mallahalls. <b>Ja Herrin.. .alles was ihr wünscht. Doch sorgt gut zu mir… damit ich keinen Grund haben muss aufzubegehren… es ist eine lohnenswerte Allianz.</b>

Weiter bohrte er den Dolch in den Hintern des Mannes hinein. „JAAHHR SCHREI LAUTER!“ Feuerte der Dämon den Mann an. Es war beinahe unglaublich wie dieses Viech in der Lage war auf zwei Ebenen gleichzeitig zu Kommunizieren. Doch ganz so aufmerksam war Asmodi nicht. Ihm entging der Griff des Kopfgeldjägers an seinen Gürtel. Schliesslich hatte er ihm den Rücken zugewandt.

<i> "Ve....r....rec....ke"</i> Asmodi riss die Augen auf als ein fürchterlicher Schmerz seinen Fuss umschlang. Es knallte und er spürte förmlich wie die Sehne unter der plötzlichen Aufhebung der natürlichen Spannkraft hoch bis zu seinem Knie flog. Der Fuss gab nach und klappte nach hinten. Asmodi schrie. Mallahall schrie und Gerith schrie in die Dunkelheit hinein.

Asmodi verlor die Kontrolle. <b>NEIIIHHRNRNNN ICH KANN BESSER MIT SCHMERZEN UMGEHEN ALS DUUU HERRRIIINNN!!! ÜBERLASST SIE MIIIIRRRRRRRRRRR!“</b> Ein einmaliges Angebot. Bisher hatte der Dämon jegliche Chance genutzt sich vom Schmerz zu entziehen… und nun bot er sich gar an sie zu empfinden? Die Macht in diesem Wirtskörper bedeutete ihm sehr viel.

Er starrte Gerith nach. „GEH NACH ZYRANUS UND ZEIGE IHNEN WAS ICH MIT DIR GEMACHT HABE MENSCH!“ Krächzte er verlor aber wieder die Kontrolle. <b>ZIEHT EUCH ZURÜCK HERRIN!</b> Drängte er.

Zornig schnaubte das Viech. Seine Wut würde ausreichen um halb Zyranus wegzuschmettern.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Samstag 26. Juli 2008, 12:09

Blut befleckte Mallahalls Finger. Jenes Blut eines Mannes, der sie und Asmodi im Namen der Zyraner Magier suchte. Geriths Blut. Es klebte an ihren Fingern, während Asmodi – wieder die Kontrolle über den Körper besitzend – den Kopfgeldjäger auf brutalste Weise quälte.
Eben wie sich jenes Blut auf die Handflächen und Finger der Magierin legte, so bedeckte es nun auch einen Teil ihres Gewissens. Und wenn man sich einmal Mallahalls Gewissen anschaute, so besaß dieses lediglich zwei Schandflecke bisher ... nun, zwei erwähnenswerte. Kein Mensch besaß ein absolut reines Gewissen, aber es gab Erinnerungen und Taten, deren Druck auf dem Gewissen zwar für lange Zeit groß war, doch ihre Sichtbarkeit erreichte nicht einmal die Größe eines Staubkorns. Auch Mallahall hatte in ihrem Leben schon oft genug Dinge getan, für die auch sie sich schämte. Anfangs waren jene Gewissensbisse schon kleine Fleckchen gewesen, aber sie hatte für ihre Fehler gerade gestanden oder sich zumindest entschuldigt. Diese Dinge waren verziehen worden ... und die Flecke schwanden.
Aber wer konnte Folter und Mord an einem mehr oder weniger Unschuldigen verzeihen? Wer außer Mallahall selbst?

Einer der beiden Gewissensflecke war jener eben entstandene. Gerith Gnomsen würde sterben, hier und gleich. Mallahall, eine Lichtmagierin und Heilerin, somit also Mensch, der Leben erhalten sollte, würde eines töten. Nicht direkt selbst, denn Asmodi beging dieses Werk, aber es sollten ihre Hände sein, die das Leben aushauchten.
Der zweite Fleck betraf ebenfalls den Dämon. Mallahall hatte niemals etwas in diese Richtung erwähnt, aber wenn sich Asmodi ihrem Gewissen so sehr widmen würde wie ihren Erinnerungen, so hätte er wohl schon längst den Flecken aus Zweifel und schlechtem Gewissen bemerkt, den Mallahall gebildet hatte. Er bestand aus Fragen. War es richtig, den Dämon nicht zu verbannen oder zu vernichten? Adelmund hatte sterben müssen, weil sie glaubte, Asmodi helfen zu können, auf Celcia so zu bestehen, dass er niemanden gefährdete – am wenigsten sich selbst. Der Fleck war mit Asmodis Hass auf Etelin und Aurelius' Tod größer geworden, hatte die Zweifel und Fragen verstärkt, ob dies immer noch richtig war?

Doch im Augenblick könnte der Fleck ebenso wie jener neue ihr gesamtes Gewissen in ein Meer aus Selbstvorwürfen tauchen, Mallahall war es egal. Die schwarze Essenz von Asmodis Finsternis ließ sie nur noch darüber lächeln. Wer waren schon Adelmund oder dieser Gerith hier? Schwache Kreaturen ... hier galt das Gesetz des Stärkeren.
<b>Ich bin stärker ...</b>, huschte der Gedanke wie ein flinkes Häschen durch Mallahalls Kopf und schon war er wieder verschwunden. Doch das aufgebaute Selbstbewusstsein blieb.

Sie ließ sich auch nicht von des Dämons Rachegelüsten erschüttern oder seiner Art, ihr zu sagen, sie solle ihre Zunge im Zaum halten. Mallahall würde sich von niemandem mehr etwas sagen lassen. Sie war die Magierin, sie war die Dämonenherrin! Sie musste nur wissen, wie man mit seinen Gefügigen umzugehen hatte, damit diese auch gehorsam folgten.
So bot sie dem Dämon ihren Körper als Tribut, nicht nur, um sich darin einzunisten, sondern sie würde sich seinen aus männlichen Trieben entfachten Gelüsten hingeben, um zu bekommen, was sie wollte. Dämonenherrin ... und Dämonenhure.
Was kümmerte Mallahall schon ihr eigener Körper? Zumal Asmodi sie mit ihren eigenen Händen benutzen würde. Händen, an denen das Blut von noch vielen Unschuldigen kleben sollte. Mallahall grinste.

<b>Wir rächen uns an Zyranus. Aber über das wie und wann entscheide ich.</b> Sanft strich sie über Asmodis Existenz, während er mit dem Dolch an Geriths Körper herum spielte.
Es war so kontrastreich. In der Realität Qualen und Folter, doch in Mallahalls Kopf liebkoste sie den Dämon wie die Braut in der Hochzeitsnacht ihren Frischvermählten verführen würde.
<i><b>Dein Körper hatte all die Sünde ausgestrahlt, die Ihr so stark unterdrücken wolltet! Ihr seid wahrlich begehrenswert, Herrin ...</b></i> Mallahall schnurrte wie ein Kätzchen ob der Komplimente. Ja, das gefiel ihr. Jede Frau hörte dies gern. Auch sie ließ sich einlullen, beschenkte den Dämon daraufhin mit weiteren Umschmeichelungen, indem ihr Geist den seinen reizte.

Es musste wohl langsam ziemlich schwierig für Asmodi werden, beiden Welten noch die Aufmerksamkeit schenken zu können, die nötig war, um keine der anderen vorzuziehen. So sah Gerith seine Chance gekommen. Nun, er sah sie weniger im eigentlichen Sinne, denn die Behandlungen dieser Dämonenfrau hatten ihn blind werden lassen. Erst das Licht und dann die Finger auf seinen Augäpfeln ... er würde vermutlich nie wieder sehen können. Doch er wollte leben und diesem Schicksal hier entkommen. So griff er sprichwörtlich nach dem letzten Strohhalm, der sich als sein Gürtel entpuppte. Ein Wurfmesser als Dolch zweckentfremdet und in die Ferse der Frau gerammt ermöglichte dem Kopfgeldjäger die Flucht.

Weit würde er nicht kommen. Blind durch einen Wald zu rennen, bedeutete, früher oder später gegen einen Baum zu laufen. Geriths Schrei ging jedoch unter, da der von Mallahall bedeutend lauter und schmerterfüllter war.
Der Kopfgeldjäger hatte sich selbst in die Bewusstlosigkeit befördert, kaum zwei Meter von der Lichtung entfernt, auf der sich Mallahall die Ferse hielt, an der die Achillessehne gerissen war.

Mallahall schrie und erlangte so die Kontrolle über sich. Der Schmerz drang wie schon zuvor Asmodis finstere Essenz in jede Pore vor, durchflutete den Körper und betäubte ihn langsam ob seiner Masse. Mallahall sah sich nur noch als weiß scheinenden Schmerzpunkt. Sie konnte nicht einmal mehr die Quelle des Peines ausmachen. Alles brannte, ließ sie am Boden wälzen und vor Hilfslosigkeit im Gras und Moos festkrallen. Sie riss in ihrer Pein ganze Büschel heraus und rollte sich wieder herum.

<i><b>ICH KANN BESSER MIT SCHMERZEN UMGEHEN ALS DUUU HERRRIIINNN!!! ZIEHT EUCH ZURÜCK, HERRIN!</i></b>

"Ich .... AAAAAARRRRRRGGGGGHHHHHH ... Zyra....n.... soll ..... bluten!" Vom Schmerz durchzucktes Ächzen und dann gab Mallahall den Körper frei, fand heraus, wie sie es anzustellen hatte. Erschöpft und noch immer mit den Nachwirkungen des Schmerzes kämpfend fiel ihr Geist zurück und suchte nach einem Ort der Erholung. Er fand ihn nahe des Herzens. Mallahalls Geist drückte sie daran. <b>Ja ... das ... Herz ... gutes Herzchen ... ihr Platz für Güte und Frieden.</b> Sie meinte sich selbst, hatte jedoch jeglichen Bezug zu ihren alten Gefühlen und ihrer Moral verloren. Für sie war das Herz, das innere tiefe Herz, wo das Gute und die Erinnerung an dämonische Unschuld geborgen wurde, nicht ihr eigenes. Dies war das Herz der alten Mallahall. Einer Frau, die in den Augen der Dämonenherrin nicht mehr existierte. Trotzdem lehnte sie eng an diesem Herzpunkt, suchte den Frieden, um sich selbst zu beruhigen.
<b>Mallahall ... </b>, bettelte sie sich selbst an und fand nicht das, was sie suchte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 27. Juli 2008, 14:10

Es war selbst für einen Dämon in gewisser weise Brutal so jäh von aufkeimender Lust – denn nichts geringeres entfachte Mallahalls Schmeicheleien in diesem verdorbenen Geist – in pure Pein gerissen zu werden. Normalerweise liebte Asmodi ja die Mischung zwischen Lust und Schmerz doch diese krasse Abwandlung war selbst für diesen dämonischen Sadisten zuviel des Guten. So brüllte auch er als er die Kontrolle übernahm und wälzte sich gleichwohl wie es die Maga vorhin gerade noch getan hatte. Er entlockte Mallahalls Lippen schäumenden Speichel und sabberte vor sich her. Schlug wild um sich und drückte fester seine Hand auf die Wunde an welcher der Fuss nur noch so gerade eben noch hängen blieb. Er konnte ihn nicht bewegen, selbst wenn er es noch so sehr versuchte. Die zerrissene Sehne trennte schliesslich die beiden Muskeln zueinander die für eine reibungslose Bewegung unverzichtbar waren. Sein Fuss fühlte sich taub an. Es war gewaltig wie viel Blut an einem so kleinen Flecken Mensch austreten konnte.

Der Dämon wälzte sich schrie doch für Mallahall musste seine körperliche Präsenz eine unglaubliche Erleichterung darstellen. Warum nahm dieses Viech den Schmerz auf sich? War er wirklich zum Diener geworden der sich Loyal opferte?

Wohl kaum – zumindest nicht ohne einen gewissen Eigennutz. Asmodi wollte Mallahalls Wesen und Körper um jeden Preis erhalten schliesslich war sie der Schlüssel zur Macht die in diesem Körper schlummerte. Er selbst würde sie nicht gänzlich allein entfachen können ohne ihr dazutun. So musste er auf ihr Seelisches und Physisches Wohl achten – auch wenn ihm dies mehr als schwer fallen dürfte da es im Grunde seinem naturell komplett widersprach.

Auch Asmodi war redlich damit beschäftigt das umliegende Moos von der Verbundenheit mit dem Boden zu trennen und warf mit diesen ausgerupften Büschel um sich bis sich sein Geist dazu durchrang ruhiger zu werden und dem Toben eiserne Disziplin entgegenzusetzen. Nicht wirklich eine von Asmodis Stärken… aber… seine Fähigkeit zur stetigen Hatz von menschlichen Körpern erlaubte es ihm auch im Verletzten zustand noch funktionsfähig zu bleiben. Der Dämon zwang den Körper auf die Knie zu kommen und versuchte aufzustehen was beinahe unmöglich war. Sein Geist nahm die Präsenz eines sterbenden Wesens wahr welches sich in seiner Nähe befinden musste. Der Dämon sah nicht wirklich viel da das Licht in den Augenhöhlen noch immer nachwirkte. Er musste sich also auf andere Instinkte verlassen, der neben dem Geruch – Hör und Tastsinn auch noch jener dämonische Umfasste, Aura der Angst und des Verderbens aufzuspüren wie ein Schwein den kostbaren Trüffel.

Angst war der ideale Lockstoff für den Dämon. Ein Pheromon des Schreckens sozusagen welches ihn magisch anzog. Vielleicht war diese Höllenbestie gar süchtig nach diesem süsslich bitteren Geruch der Furch die jedes Lebewesen gleich welcher Intelligenz oder Art ausdünsten konnte. Der Kopfgeldjäger sonderte im Moment gerade ziemlich viel davon ab. „Duuu mieser kleiner Bastard!“ Schnaubte der Dämon zornig und krabbelte auf den Mann zu. Er wollte sein Werk beenden, das Sterben wäre für den Kastraten nach dieser tat in seinem jetzigen Zustand schon fast noch zu schön. Dies wollte Asmodi ändern um sich auch von seinem Schmerz abzulenken. Er hielt den Dolch in den Händen die seine Haut durchtrennt hatte und krabbelte weiter auf den Mann zu. „Dir schäl ich die Muskeln von den Knochen.“ Drohte er wütend.

In seinem Eifer bemerkte er nicht wie sich Mallahall an die Fragmente ihres eigenen seins – aber auch an seine Unschuld klammerte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 28. Juli 2008, 23:55

Mallahall klammerte sich an die beiden Überreste, die noch an ihr altes Sein erinnerten: eines davon war nicht einmal wirklich das ihrige. Sie hatte es bewahrt, die Erinnerung an eine Unschuld, die nicht selbstverständlich war. Nun lag sie zusammen mit Mallahalls unter Verschluss. Sie kam nicht heran, stand wie ein Nichtmagier vor dem zyranischen Stadttor und kannte die Formel nicht, welche ihr Eintritt verschaffen konnte.

So wandte sie sich kläglich schnaubend von den verlorenen Erinnerungen ab und dem Dämon zu. Sie musterte sein Sein, welches unter den Schmerzen der gerissenen Sehne litt. Der Körper strahlte Schmerz vom Fuß her aus und verteilte ihn im ganzen Leib. Er pochte zusammen mit jedem Pulsschlag und wollte nicht absacken. <b>Warum tust du das? Vonwegen du erträgst es leichter ... bist auch nicht widerstandsfähiger als ich.</b> Sie musste grinsen. <b>Du schreist wie ein Mädchen.</b> Daran war nun einmal nichts zu ändern, wenn Asmodi in einem Frauenkörper steckte. Aber ja, auch er schrie, die Pein war zu groß. Mallahall hingegen spürte den Schmerz nur wie ein laues Kribbeln. Es war so angenehm, davon befreit zu sein und sie wollte im Moment auf keinen Fall mit Asmodi tauschen. Sollte er doch ihre Qual ertragen, wenn er unbedingt wollte. Es konnte ihr nur recht sein, denn Asmodis Geist würde dadurch auch einmal zur Abwechslung ausgelaugt sein. Schwaches Gefolge ... war leichter, gehorsam zu halten, denn sie wehrten sich unwilliger.

Sie ahnte nicht, dass Asmodi seine eigenen Ziele verfolgte, aber ihre Denkweisen ähnelten inzwischen den seinen. Sie kam nicht auf die Idee, ihm zu helfen, geschweige denn sich Sorgen zu machen. Sie gierte nur nach seiner Kraft, die durch ihre Existenz floss und ihr finstere Höhepunkte bescherte.

Asmodi zwang den Körper auf die Beine. Es war nicht gerade einfach, er konnte sein Gewicht nicht auf den sehnenlosen Fuß stützen, selbst das Knie protestierte und das Herz pumpte mehr von Mallahalls Blut nach draußen. Asmodi musste handeln. Mallahalls Fieber war gesunken, aber der Körper zeigte noch immer Anzeichen von krankheitsbedingter Schwäche. Wenn die Ferse nicht geschient und abgebunden würde, könnte ein Blutverlust für einen Kreislaufzusammenbruch sorgen.

Und was tat der Dämon?! Er hielt Mallahalls schön geschwungene Nase in den Wind und schnupperte. Es dauerte nicht lange, da nahm er Witterung eines bekannten Geruchs auf. Sogleich krabbelte er in die entsprechende Richtung und fand wenig später auch Gerith. Der Kopfgeldjäger war leider nicht mit dämonischen Sinnen gesegnet, weshalb er in seiner Blindheit dem Baum nicht hatte ausweichen können. Als er auf die harte Borke traf, war es dafür bereits zu spät. Seine Nase war rötlich und im Gesicht zeichneten sich die runzligen Konturen der Baumrinde ab.
Schweiß rann dem Mann selbst im bewusstlosen Zustand von der Stirn, wohingegen Blut stetig zwischen seinen Beinen hervor floss und den Waldboden benetzte.

<i>"Duuu mieser kleiner Bastard! Dir schäl ich die Muskeln von den Knochen."</i>
<b>Dummkopf!</b>, keifte Mallahall zurück. <b>Sieh lieber zu, dass ich hier nicht verblute! Was bist du doch für ein impulsiver Charakter! Schiebe deinen Jähzorn noch etwas auf und behandle meine Wunde!</b>

In diesem Moment raschelte es im Gesträuch. Mehrere Tiere lugten aus dem Dickicht, sie hielten ihre Speere und Jagdmesser kampfbereit. Speere?!
<span style="color:D1ED7D;">"Hört ihr, sie schreit. Da ist sie, sie ist krank. Wir sollten ihr helfen."
"Ich hoffe für dich, dass ihr Knecht Ete-irgendwas weit weg ist."
"Den schlagen wir schon in die Flucht, wenn er kommt. Lasst uns der Frau trotzdem helfen."</span>

In diesem Augenblick, als die Namudus sich aus ihrem Versteck wagen wollten, um Mallahall zu helfen – niemand von ihnen ahnte, dass Asmodi ihren Körper bewohnte, geschweige denn derzeit auf Mord aus war – da landete Katze Blacky fauchend auf ihren Pfoten. Sie war von einem sicheren Platz hoch oben in einem Baum herab gesprungen und versuchte nun mit blitzenden Zähnchen und ausgefahrenen Krallen, die Namudus davon abzuhalten, sich in ihr Unglück zu stürzen.
<span style="color:D1ED7D;">"Glaubt ihr, die Katze ist auch von einem Dämon besessen?"</span>

Mallahalls Aufmerksamkeit richtete sich auf die nahegelegenen Büsche. <b>Namudus! Lass sie helfen ... dann ... lass uns ein Blutbad anrichten.</b> In den von Lichtmagie durchwirkten blauen Augen der Frau blitzte es faldorgefällig.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 30. Juli 2008, 13:22

Der Dämon hielt seine Aufmerksamkeit auf den Verwundeten gerichtet doch Mallahall störte gedanklich sein Vorhaben. Er knurrte. <b>Mischt euch nicht in meine Angelegenheiten ein Herrin!</b> Schnaubte er. Er packte Gerith an der Kehle und zischte ihm entgegen: „Du wirst überleben, bis nach Zyranus dass du allen zeigen kannst was mit denen Geschieht welche MICH verfolgen! HAST DU VERSTANDEN?!“ Brüllte er ihm entgegen. Dann grinste er. Tätschelte die blassen und kaltschweissigen Wangen des Verwundeten. Er merkte dass dieser nicht reagierte. „Heeh!“ Er tätschelte ihn kräftiger. „HAST DU VERSTANDEN?!“ Keifte er ihm wütend entgegen, doch dann liess er von seinem Opfer ab. Auch er zog eine beträchtliche rote Spur hinter sich her.

<i> Sieh lieber zu, dass ich hier nicht verblute! Was bist du doch für ein impulsiver Charakter! Schiebe deinen Jähzorn noch etwas auf und behandle meine Wunde!</i> Asmodi runzelte die Stirn. Aurelius hatte sich immer versorgt nicht er. Was wusste er schon von Wunden ausser sie noch schmerzhafter werden zu lassen? Er knurrte vor sich her und hielt sich wieder am Bein.

Asmodi bemerkte nicht dass er beobachtet wurde und knurrte schmerzerfüllt vor sich her. Da machte Mallahall ihn auf die Kreaturen des Waldes aufmerksam. Er hielt inne. Er musste sich gewaltig im Zaum halten sie nicht anzufallen aber Mallahall hatte recht, sich nun helfen zu lassen würde düstere Möglichkeiten eröffnen. „H---hilfe…“ Krächzte er und übergab ihr die Kontrolle – weil er darauf vertraute dass sie dieses Spiel bestimmt gekonnter spielen konnte als er.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 30. Juli 2008, 23:20

Zu Asmodis Glück hatten die meisten Namudus Schwierigkeiten, celcianisch zu verstehen. Und wo Zyranus lag und was es überhaupt war, wussten sie allesamt nicht. Zum Glück des Dämons, denn die im Dickicht lauernden Einheimischen bekamen jedes Wort mit, dass er dem bewusstlosen Gerith entgegen brüllte.

<span style="color:D1ED7D;">"Warum schreit sie diesen anderen Menschen an?"
"Ich weiß nicht, der war vorhin noch nicht da."
"Ob das wirklich eine so gute Idee war, Mokosha."
"Wir sollten ihr helfen! Allein schon, weil sie uns dann etwas schuldig ist und dann können wir verlangen, dass sie die Dämonen von unserem Dorf fernhalten soll."
"Da spricht die Intelligenz und Gerissenheit deiner Mutter aus dir."</span>

Die Namudus entschlossen sich also, zu helfen. So traten sie, trotz Blackys Fauchen aus den Büschen. Mokosha versuchte, die Katze auf den Arm zu nehmen, aber die nahm lieber Reißaus. Schon war sie wieder hoch auf den Baum geschnellt, beobachtete die Lage und wartete ab, wie sich diese Einheimischen in ihr Unglück stürzten. Die Katze war klug. Jetzt wusste sie, was an Mallahall anders war: Die Magierin wies große Ähnlichkeit mit ihrem Herren auf, wenn dieser dem Dämon die Kontrolle übergab. Natürlich wusste Blacky nichts von einem Haraxwesen im Körper des Medicus', aber sie erkannte die Verhaltensmuster und hatte daraus gelernt, sich lieber zurück zu halten.

Mokosha zuckte mit den Schultern und kam auf Mallahall zu, die sich ihren Fuß hielt, der den Boden mit Blut besprenkelte. "Ich zurück", brachte er in gebrochenem Celcianisch heraus. "Ich geholen Hilfe."
<i>"H---hilfe..."</i> Mokosha nickte. "Ja ... Hilfe, ich haben gebracht. Da, schau, weiser Otter dir werden hilfen. Er sein jetzt größtes Heiler in Dorf, weil Eule sein gesterbt."
Mallahall hob den Kopf. Sie hatte die Kontrolle wieder, Asmodi zog sich zurück. Dafür kehrte auch der Schmerz wieder. <b>Biest! Du wolltest es für mich ertragen!</b>, keifte sie ihm entgegen, erkannte dann aber seine Hintergedanken. Das gab Mallahall jedoch keinen Grund, sich bei Asmodi zu entschuldigen. Sie, die Dämonenherrin, musste sich niemals entschuldigen!

"Holt Kräuter ... Pflanzen. Und Äste. Schient meinen Fuß. Es hat die Sehne durchtrennt." Oh, sie hatte doch einiges bei Aurelius gelernt, auch wenn sie ihm ständig vorgehalten hatte, dass ihre Lichtmagie schnellere Ergebnisse lieferte als seine Heilmethoden.

Mokosh zuckte wieder mit den Schultern. Von Heilkunde verstand der Junge nichts, deshalb hatte er ja auch Hilfe aus dem Dorf angefordert. Mit ihm war also ein Heiler gekommen. Otter, erkennbar an der entsprechenden Tiermaske. Außerdem scharten sich weitere drei Krieger um die beiden: Falke, Dachs und Kröte. Letzterer könnte auch Frosch heißen, aber das war für Mallahall nicht von Belang. Man würde sie heilen, sie würde abwarten, bis die Kraft zurückkehrte und dann könnte sie ihre Pläne in die Tat umsetzen. Noch immer schwirrte der Gedanke in ihrem Kopf, Zanraia etwas anzutun. Vielleicht würde sie sich auch an den Namudus vergreifen. Warum? Nun, ein Grund würde ihr sicherlich noch einfallen. Gerith allerdings sollte so rasch wie möglich sterben.

"Was sein mit Mann?" Mokosha zeigte auf den Bewusstlosen, während sich Otter bereits Mallahalls Fuß widmete und einem der Krieger etwas in ihrer Muttersprache zu rief. Dieser suchte sofort am Rand der Lichtung nach etwas. Kräuter und passenden Ästen, die den Fuß schienen sollten.

<b>Dieser mutmaßliche Vergewaltiger?! Oh, lass ihn sterben, du dämlicher Junge! Der gehört mir ... mein Diener wird ihn richten. Nicht wahr, Dämon?</b> Seit das finstere Blut durch ihre Adern floss, hatte Mallahall Asmodi nicht mehr beim Namen genannt. Ob sie unbewusst Wissen besaß, dass man manche Haraxwesen schwächen konnte, indem man sich eben nicht ihrer Namen bediente? Ob Asmodi zu jenen Wesen gehörte, war jedenfalls unbekannt. Wahrscheinlicher jedoch erschien, dass Mallahall einfach nur ihre Stellung klarmachen wollte. Sie war die Herrin, Asmodi ... "nur" der Dämon. Der Diener. Gehorsamer Parasit.

"Oh, dieser Mann ist böse. Er wollte mir wehtun. Lasst ihn liegen, er stirbt bald." Mokosha warf einen musternden Blick auf Gerith, der sich nicht rührte. Ihn kannten die Namudus nicht und der Kopfgeldjäger konnte auch nicht sprechen, um Mallahalls Worte zu bestätigen oder zu dementieren. Sie mussten ihr glauben oder ihn ebenfalls behandeln.
Otter war allerdings vollauf mit Mallahalls Fuß beschäftigt. Soeben zerkaute er einige von Dachs gebrachte Kräuter zu einem Brei und verrieb diesen auf dem Schnitt. Das sollte die Blutung stillen, nur würde es unter Umständen gefährlich werden für Asmodi. Er vertrug doch keine Heilkräuter ... <b>Sei's drum, was kümmert es mich?</b>, konnte er Mallahall denken hören. Oh, ihr war das Wohl ihres Dämonen auf einmal auch so egal wie Asmodi bisher ihr Sein. Beide nutzten sich gegenseitig nur soweit aus, wie sie den anderen gebrauchen konnten.

Otter legte einen Ast an das Bein. Dann griff er zu einem langen Streifen aus einem Material, welches sich als Tierhaut entpuppte. Von richtigem Leder konnte man noch nicht sprechen, aber es würde seinen Zweck erfüllen. Der Namudu legte einen festen Verband an. Anschließend wurde sogar noch eine Stoffverband darum gewickelt. Das nötige Leinen spendete Gerith, dem man einfach den Umhang abnahm. Wenn er bald starb, würde er jenen sowieso nicht mehr brauchen.
Während der Behandlung schrie Mallalhall immer wieder vor Schmerz auf oder winselte peinerfüllt. Einmal stieß sie einen wirklich unschönen Fluch heraus – das bisher wohl schlimmste, was ihren Mund jemals verlassen hatte – alle Namudus schauten auf, aber niemand kannte dieses Wort. Falke umklammerte sein Jagdmesser fester. Er hielt es für einen Zauber, aber nachdem nichts weiter geschah, entspannte sich der Einheimische wieder.

Nach der Behandlung erhob sich Otter und schaute Mokosha eindringlich an. Der Junge vermittelte: "Jetzt wir dir geholfen. Nun du tun uns ein Gefallen. Wir wollen, du gehen. Verlassen Sarius, zusammen mit böses Etelin-Dämonenmann. Nie wieder kommen in unser Gebiet."
Mallahall biss sich auf die Unterlippe. Der Schmerz erschwerte es ihr, sich zu konzentrieren und aus dem Kauderwelsch des Jungen klare Sätze in ihrem Geist zu formulieren. <b>Was soll ich jetzt tun? Ich weiß doch nicht, wo Etelin und deine kleine Bettgelegenheit hingegangen sind! Vielleicht sollten wir uns des Problems einfach entledigen. Das überlasse ich dann wieder dir, Dämon!</b>

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 5. August 2008, 14:26

Wie herrlich es doch war als er sich von dem Schmerz zurückzog in dem genauen Wissen, dass ihn nun Mallahalls unrein gewordene Seele ereilen würde. Er selbst war umgeben von Unheilsamer ruhe. Sein eigener Geist war unruhig, getrieben von dem Wunsch nach Rache, doch im Moment musste er seiner Herrin das Zepter überlassen, dies gab ihm aber Zeit sich weiter in ihr auszubreiten, tiefer in ihrer Persönlichkeit zu forschen. Ausserdem musste er sich so nicht diesem schrecklichen Celcianisch des Namudujungen aussetzen. Es würde ihm ein vergnügen sein in dessen Augen zu sehen während er seine Mutter kunstvoll ausweidete. Ja. Mokosha würde der sein welcher als letzter sterben müsste. Nuka wollte er im Wissen sterben lassen dass sie seinen Sohn nicht hatte beschützen können. Oder sollte er doch ihn vor ihren Augen vernichten? Es gab so viele Möglichkeiten und alle würden in einem wundervollen beinahe unendlichen Leid enden. Ihm lechzte es förmlich danach.

<i> Biest! Du wolltest es für mich ertragen!</i> Ein bedrohliches Knurren hallte durch ihren Verstand. <b>Ich werde noch so viel für euch ertragen Herrin glaubt mir!</b> Krächzte er verschwörerisch. <b>Aber ich werde euch auch so viel zum geniessen geben. Verdorbene Lust, Macht, Gewalt, Reichtum, Beherrschung.“</b> Säuselte er verführerisch vor sich her. <b>Du wirst die Herrin der Untugenden sein… und so die Welt regieren können!</b> Er grinste ab seiner eigenen Gedanken und Vorstellungen und so hätte er beinahe überhört dass Mallahall nach Kräutern verlangte. <b>NEIN!</b> Knurrte er. <b>Wir vertragen keine Kräuter!</b> Es war wahr. Selbst Aurelius war es unter der Anwendung von Kräutern meist Schwindelig und Schlecht geworden, aber Asmodi reagierte förmlich allergisch darauf. Ihn schwächten sie. Er konnte nicht denken. Er konnte nicht handeln. Es brannte auf seiner Haut. Dies waren die Folgen von Kräutern aber am schlimmsten war es wohl dass er sich dann nicht mehr zurückziehen konnte.

Wenn man den Dämon wohl foltern wollte tat man dies am besten mit einer Mischung aus Licht, Kräutern und schlechtem Celcianisch.

<i> Dieser mutmaßliche Vergewaltiger?! Oh, lass ihn sterben, du dämlicher Junge! Der gehört mir ... mein Diener wird ihn richten. Nicht wahr, Dämon?</i> Der Dämon grinste. <b>Jaaa… Herrin... ich habe bereits über ihn gerichtet, er ist des Todes.</b> Krächzte er vorfreudig. Noch nie war jemand auf den Gedanken gekommen Asmodi nicht bei seinem Namen zu nennen ausser der Magierrat… und dort hatten sie ihn damit sehr wütend gemacht als sie ihn als „Es“ bezeichnet hatten. Dämonen wie er hielten sehr viel von ihrem eigenen Namen und ihrer Rasse, hielten sie sich schliesslich für das Herrschergeschlecht. Doch Mallahall schien er sich willentlich zu beugen. Ja er war der Richter. Der Macher. So fühlte er sich ziemlich wohl unter ihrer befristeten Regentschaft.

Nervös bemerkte das Viech wie Kräuter auf ihn angewandt wurde. <b>NEINN!</b> Brüllte er. Das Viech hatte Angst, Mallahall mochte es deutlich spüren. <i> Sei's drum, was kümmert es mich?</i> <b>Du elendige Hure!</b> Brüllte er ihr entgegen. <b> Überlege dir gut wen du zu deinem Feind machen willst!</b> Keifte der ach so treue Untertan.

Er lachte als die Verletzung Mall schmerzen bereitete. <b>Dies hast du nun davon!</b> Keifte er triumphal.

<i>„Jetzt wir dir geholfen. Nun du tun uns ein Gefallen. Wir wollen, du gehen. Verlassen Sarius, zusammen mit böses Etelin-Dämonenmann. Nie wieder kommen in unser Gebiet."</i>

Der Dämon legte seinen Kopf schief. Dann grinste er. Sie fürchteten ihn… und wie! Doch dann begann Mallahall ein fataler Fehle. Sie zwang den Dämon dazu die Kontrolle zu übernehmen. Ihr Blick veränderte sich. Erst starrte das Viech böse durch Mallahalls Augen. Doch dann als es das brennen und rauchen in seinem Bein verspürte mischte sich Panik in seinen Blick. „NEIIN!“ Krächzte er. Überall roch es nach Kräutern. „WUäääääääääääääääääääääkk!“ Krächzte er und stolperte zurück. Er brüllte herum und humpelte sich selbst Schmerzen bereitend herum. „Arhghh!“ Er fauchte und knurrte wütend vor sich her.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 7. August 2008, 00:47

Inzwischen brauchte sich Asmodi kaum mehr anstrengen, um Mallahalls Geist zu verführen. Sie saugte sich mit seinen falschen Versprechen voll wie ein Schwamm mit Wasser und badete sich darin. Ja ... Macht, Reichtum, Beherrschung ... allein das Dämonische in ihrem Blut, welches sie immer wieder in neue Wallungen hetzte, ließ sie danach lechzen. Würde sie jemals wieder zu sich zurückfinden? Viel Zeit dafür blieb jedenfalls nicht mehr. Im Gegenteil, sie verrann immer schneller und die einstig so gütige Lichtmagierin entfernte sich immer weiter von ihrem eigentlichen Sein. Sie bemerkte gar nicht, wie sehr sie inzwischen Marionette des Dämons war. Zwar ließ dieser zu, dass sie Befehle von sich gab und er nannte sie sogar weiterhin Herrin, doch Tatsache war, dass Asmodi hinter der Bühne saß und die Fäden zog.

Aber wie Puppenspieler die Schere fürchteten, die ihre Fäden durchtrennte, so fürchtete Asmodi die Kräuterwelt Celcias. Sie war gefährlich für ihn, ließ ihn schwach werden und seinen Wirt zumal – neben der natürlichen Wirkung – auch die dämonische Abneigung spüren. Dies zeichnete sich bekannterweise durch Übelkeit und Schwindel aus und genau jene beiden Dinge ereilten Mallahall, als der Namudu-Heiler sie mit den Kräutern bearbeitete. Er legte ihr einen Verband um den Fuß. Die gerissene Sehne hatte er zuvor so gut es ging wieder an Ort und Stelle gebracht. Die Zeit würde es heilen, doch durfte Mallahall den Fuß nicht zu sehr belasten. Nun, es würde auch so heilen, aber unter größeren Schmerzen.

Jetzt war der Verband drauf. Es kühlte ungemein und betäubte den Schmerz im ersten Moment. Mallahall atmete hörbar aus, doch dann durchzuckte sie blanke Angst. Es war nicht ihre eigene. Dies verwunderte sie. Asmodi ... fürchtete sich wirklich. Ein Schmunzeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Nun kannte auch sie etwas Schwaches an ihm. Sie hatte ein Druckmittel entdeckt.

<i><b>Du elendige Hure! Überlege dir gut, wen du zu deinem Feind machen willst!</i></b> Oh, sie überlegte tatsächlich gut und entschied, dass Freunde sie zumindest nicht weiterbringen würde. Jeder war ihr Feind, auch jener in ihrem Körper. Doch ihn musste sie ruhig halten und schwach, damit er sich niemals gegen sie auflehnen würde respektive konnte. Sie antwortete nicht, ließ sich nicht provozieren, zumal eine aufkommende Schmerzwelle ihre ganze Aufmerksamkeit an sich riss.

Als der Junge dann auch noch Forderungen stellte, die Mallahall nicht erfüllen konnte – sie wusste ja nicht wo sich Etelin und Zanraia aufhielten – machte sie es, wie nur ein Dämon es hätte tun können: sie verkroch sich und überließ die Verantwortung einfach jemand anderem. Dieser Jemand war in dem Fall Asmodi. Aber der hatte sofort Probleme mit dem Kräuterverband. Neben den natürlichen Schmerzen, die der Körper weiterhin ausstrahlte, drang der Geruch der heilenden Pflanzen in seine Nase. Für ein Haraxwesen ein bestialischer Gestank, der ihm fast die Tränen in die Augen trieb.

<i>"WUäääääääääääääääääääääkk!"</i>

Die Namudus beobachteten, wie sich der Frauenkörper erhob und wild durch die Gegend torkelte. Diese Frau fauchte, röchelte und knurrte, dass man ihr auch ohne weitere Kenntnisse über die vorherrschenden Verhältnisse eine Besessenheit zuschreiben konnte.

Otter erkannte dies schneller als alle anderen und er merkte auch, dass sie gegen so eine Bestie wohl kaum eine Chance hatten. Die Kräuter schienen diese Dämonenherrin noch anzufachen.
Er winkte Mokosha hinter sich und schob ihn Richtung Lichtungsrand. <span style="color:D1ED7D;">"Weg hier! Nicht in diesem Etelin ist das Monster ... sondern in ihr! Wir haben mit unseren Speeren keine Chance, es hat Eule getötet! Flieht, aber nicht ins Dorf! Es darf nicht zurückfinden!"</span>

Schon zerstreuten sich die Namudus in alle Himmelsrichtungen. Otter nahm Mokosha mit, der nicht glauben konnte oder wollte, dass in der vorhin noch so netten Frau der Dämon feststeckte. Er hätte ihr so gern geholfen, doch sah ein, dass manchmal ein Rückzug die bessere Strategie war. Seine Mutter und Geschwister wollte der Junge nicht gefährden, unter keinen Umständen.

Gut für das Volk der Einheimischen, dass es sich zurückzog. Schlecht für Mallahall und Asmodi, denn die hätten unterstützende Hilfe gut gebrauchen können.
Kaum, dass die Namudus fort waren, fauchte Blacky von ihrem Baumversteck aus in Richtung einiger Büsche, in denen es raschelte.

<b>Wer kommt da?</b>, wunderte sich Mallahall. Im nächsten Moment wurde ihre Frage beantwortet. Fünf Reiter erschienen. Zwei von ihnen, beide trugen sie braune Roben mit Kapuze, trieben ihre Pferde ein Stück von dem Ort ihres Erscheinens weg und zu Gerith Gnomsen hin. Dieser war bereits tot. Verblutet. Asmodi hatte sein Drohen wahr gemacht und Mallahalls unschuldige Seele befleckt. Blut klebte an ihren Heilerinnen-Händen. Vielleicht würde es sie eines Tages bekümmern, sollte sie je wieder die werden, die sie war. Im Augenblick kümmerten sie nur die übrigen drei Reiter, welche bis auf den vordersten schwarze Kutten trugen. Einer von ihnen lud eine Armbrust, die beiden anderen waren mit langen Stecken bewaffnet.
Magierstäbe.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... ranaum.jpg">

Der vorderste Reiter in einer blutroten Kutte zog seine Kapuze zurück. Ein kantiges, fahles Gesicht mit roten Augenringen erschien. Dieser Mann stammte ursprünglich nicht aus Zyranus und erst als Mallahall durch ihre von Asmodi kontrollierten Augen das Emblem auf der Brust des Fremden sah, erkannte sie ihn letztendlich. Sie war ihm nie zuvor begegnet, doch in Zyranus war sein Name bekannt und vor allem sein Zeichen. Diese ganze Gruppe ritt unter jenem Symbol.
<b>Das sind Dämonenjäger aus Grandessa. Sie arbeiten für den Zirkel der Ritualmagier und vernichten jeden Dämon, der nicht im Auftrag ihrer Magierakademie beschworen wurde ...</b> Mallahall schluckte hörbar in Asmodis Geist. Selbst sie fürchtete diese Männer und vor allem ihren Anführer, welcher sie aus graugrünen, kalten Augen musterte. "Ihr müsst Mallahall, die gesuchte Dämonenkomplizin sein. Wo ist der Medicus Asmodeus? Vielleicht gewähre ich Euch einen schnellen Tod, wenn Ihr es mir sagt." <b>Das ist Venen Ranáum. Er ist gnadenlos und duldet niemanden, der unerlaubt mit Dämonen in Bezug steht.</b>

Sein begleitender Schütze richtete die geladene Armbrust auf Mallahalls Herz.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Samstag 9. August 2008, 14:25

Noch immer tobte und wütete der Dämon herum dabei nahm er seine Kauernde tiergleiche Haltung an die man zu Aurelius Lebzeiten schon von ihm kannte. Er brüllte auf und in seiner Tobsucht begann er die Kräuter von seiner Wunde zu kratzen womit diese natürlich von neuem Aufbrach und Schmerzen verbreitete doch damit konnte er besser umgehen als mit dem Gestank der Kräuter der ihm beinahe die Sinne raubte. Nun klebte das Zeug an seinen Krallen – ja er hatte wahrlich wieder Krallen bekommen doch diese Wetzte er in seinem Eifer an dem nächsten Baum. Er hätte sich wohl direkt neben Blacky gesellen können für dieses Treiben.

In seinem Eifer bemerkte er die Reiter nicht die ihn plötzlich einkreisten. Asmodi knurrte auf. Die Einflüsse der Kräuter erlaubten es ihm kaum sein Wesen zu verbergen sondern drängten es nach vorn in die Öffentlichkeit wo es angreifbarer war. Angst schien das Wesen nicht vor den Kapuzenmänner zu haben. Alles nur alte Säcke die wohl kaum seine Macht übertreffen konnten.

<i> Das sind Dämonenjäger aus Grandessa. Sie arbeiten für den Zirkel der Ritualmagier und vernichten jeden Dämon, der nicht im Auftrag ihrer Magierakademie beschworen wurde ...</i> Asmodi grollte tief und funkelte den Männern mit seinen blau leuchtenden Augen entgegen. Dass diese Frau besessen war wurde somit mehr als nur offensichtlich. Doch dadurch dass sich der Dämon immer animalischer zusammenkauerte schützte er auch seinen Oberkörper und würde diesen sicherlich schwerer zu treffen machen.

„SCHWEIG STILL ELENDER MENSCH!“ Fuhr er ihm ins Wort noch ehe er Mallahalls Angst spüren noch begreifen konnte. Er fauchte dem Kerl entgegen und grinste den Schützen an der bedrohlich die Armbrust auf ihn gerichtet hielt. „Mit deinem kleinen Holzbolzen erreichst du nichts ausser den Tod einer Zyranischen Magierin die unschuldig unter meinem Bann steht.“ Hechelte er vor sich her. „Ihr licht gehört mir!“ Raunte er zufrieden. „Sie ist meine Sklavin! MEINE!“

Instinktiv griff Asmodi den Stolz dieser Dämonenexorierer an. Würden sie eine Verlorene Seele einfach an den Dämon freigeben und sie mit ihm in den Untergang schicken oder hatten sie genug ergeiz zu versuchen den Parasiten vom Wirt zu trennen? Mallahall hatte bestimmt keinen schlechten Ruf in Zyranus und ihr sonderbares Verhalten konnte vielleicht mit dämonischen Einflüssen erklärt werden, sie würde vermutlich wieder eine der ihren werden und eine würdige Nachfolge für Adelmund sein wenn sie von dem Dämon befreit werden könnte. Asmodi spekulierte darauf dass diese Männer so dachten.

„Der Narr ist nicht der blinde, sonder der sehende der seinen eigenen Feind vor Augen nicht erkennt!“ Spottete der Dämon für die dumme Nachfrage wo den der Medicus sei. „Dafür werdet ihr sterben!“ Keifte er weiter und versuchte seine Kräfte zu bündeln. Noch nie war es ihm gelungen in diesem neuen Körper sein Seelenfeuer zu entfachen doch nun versuchte er sich daran.


<b>Benutz deine Magie!</b> Fauchte er Mallahall an und wollte dass sie zum Angriff über ging.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 11. August 2008, 12:22

Die Dämonenjäger aus Grandessa waren nicht umsonst bis über die Grenzen des Königreiches hinaus bekannt. Auch in Städten ohne magische Akademien, in Dörfern und kleinen Ansiedlungen schätzte man jene fünf tapferen Streiter gegen die drohende Finsternis aus dem Harax. Venen Ranáum und seine vier Jäger besaßen Erfahrung. Sie waren keine einfachen Söldner, die zufällig einen Auftrag oder einen Steckbrief am Schwarzen Brett betrachteten und die Situation vollkommen überschätzten, so wie Gerith Gnomsen es getan hatte. Nein, sie konnte man Männer ihres Faches nennen, wobei sich unter den verschieden farbigen Kapuzen nicht nur Vertreter des starken Geschlechts fanden.
Nein, auch eine Frau war unter ihnen und beileibe wohl die beste auf Fernkampf geschulte Dämonenjägerin ihrer Zunft: Jamilla Ildrej war ihr Name und sie zählte zur Rasse der Zwerge. Dass ihr untersetzter und viel kleinerer Körper auf dem hohen Ross möglicherweise den Anflug von Spott verlauten ließ, würde jener übermütige Verunglimpfer schnell bereuen. Ehe es sich ein solcher Spotter nämlich versah, steckte ein Armbrustbolzen in seinem Schädel. Jamilla war eine hervorragende Schützin und natürlich verwendete sie nur Bolzen, die vorher mit dem Segen der Götter belegt worden waren. Jamilla sammelte gottgesegnete Munition für ihre Armbrust. Jene trug sie am Gürtel ihrer Robe, ein wahres Sammelsurium an kleinen Lederbehältern, in denen sich Bolzen verbargen, welche derzeit einen Segen von Priestern des Lysanthor, Brocknar oder Ventha erfahren hatten. Allein ein einziger Schuss mit einer solchen Waffe konnte vielen Dämonen schon das Handwerk erschweren. Lysanthorische Bolzen waren hierbei wohl die gefährlichsten, stand doch das gesegnete Licht als direkter Feind zum finsteren Sein eines Haraxwesens. Brocknars Segen sorgte für die nötige Durchbruchskraft, so dass von ihm gesegnete Objekte sich besonders tief ins Fleisch bohrten. Jamilla bedauerte es immer, wenn sie den Körper anschließend ausnehmen musste, um ihre Munition zurück zu bekommen. Bolzen der Ventha schließlich waren so gesehen eine spezielle Anfertigung für feuerdämonische Exemplare, die sich das Wasser zum Feind gewählt hatten und würden heute vielleicht gar nicht zum Einsatz kommen.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... ildrej.jpg">

Jamilla selbst blickte ebenso gefährlich wie es ihre Waffenmunition war. Ihre Augen verengten sich oft genug zu schmalen Schlitzen. Das dunkelbraune Haar schor sie sich kurz, damit es ihr niemals im Weg hing. Zusätzlich bedeckte sie ihren Kopf dann aber mit einem Tuch oder Stirnband, um auch noch die kleinste Strähne davon abzuhalten, sie zu stören. Wenn sie nicht gerade auf einem Stück Fleisch oder einem Zahnstocher herumkaute, schob sie sich bis zu drei Bolzen gleichzeitig in den Mundwinkel, um sie beim Nachladen schnell griffbereit zu haben. Jamillla Ildrej war das, was man wohl als wutschnaubende, grimmige Kampfzwergin bezeichnen konnte, wobei diese Frau noch niemals eine Axt in der Hand gehalten hatte. Stattdessen begnügte sie sich damit, aus dem Hintergrund heraus zu agieren. Derzeit jedoch galt ihr wohl besonders viel Aufmerksamkeit. Unter der braunen Kapuze lugten ihre Augen hervor und der brocknar'sche Bolzen war auf Mallahalls Herz gerichtet. Mit Lysanthormunition kam die Zwergin hier nicht weit, das wusste sie. Noch ahnte sie ja nicht, dass sich jenes Haraxviech, welches sie und ihre Kollegen einfangen wollten, im Körper einer Lichtgestalt verbarg.

Doch dies war erst die erste von fünf Personen, welche Asmodi in eine mehr als brenzlige Situation brachten. Der zweite unter brauner Kapuze verborgene Dämonenjäger hieß Graille Baun. Er war der jüngste der Truppe, jedoch nicht zu unterschätzen. Wer ihm in die beißend grüngelben Augen schaute und seine totenbleiche Haut erblickte, dem fuhr bereits ein kalter Schauer über den Rücken. Zudem war sein Blick nicht nur wie schleichendes Gift, sondern auch noch eisig kalt wie sein Gemüt. Diesem Burschen traute man durchaus Morde zu, glaubte im Nachhinein dann aber nicht, dass er in seinem Alter bereits gut drei Dutzend davon begangen hatte. Doch so war es. Graille Baun hatte als Meuchelmörder angefangen und schon im zarten Alter von zehn Jahren zwei Leben auf dem Gewissen. Beide Morde bereute er im Übrigen nicht.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... e_baun.jpg">

Als Kind hatte sein Vater ihm einen Hund zum Geburtstag geschenkt. Dies war ein Fehler, wie sich später herausstellte. Graille hatte wenig Spaß an dem Tier, bis er entdeckte, dass es sich wunderbar als Kopfkissen nutzen ließ. Er weidete es aus und stopfte es mit Stroh aus. Als sein alter Herr von der Arbeit heimkehrte, fand er seinen Jungen bei der Mutter wieder, die die Organe des Hundes zubereitete, ohne zu wissen, dass sie von dem kleinen Vierbeiner stammten. Graille hatte ihr beteuert, ihm wäre ein Kaninchen in die Falle gegangen.
Den zweiten Mord beging er an seinem Vater selbst, nachdem dieser ihn für die Ausweidung des Hundes bestraft hatte. Von da an nahm Graille auch diesen kalten, ruchlosen Blick an. Bei seinem Vater ging der Mord ebenso schnell und gnadenlos vonstatten wie beim Hund. Er lauerte ihm in der elterlichen Schlafkammer auf, schnitt ihm die Kehle durch und weidete ihn anschließend wie ein Tier aus. Seine Überreste schleppte der Junge ins Bett, die Organe brachte er der Mutter, welche sie zubereitet. Als die gute Frau besorgt um das Ausbleiben ihres Gatten zu Bett ging und dort schockiert zusammenbrach, verließ Graille das elterliche Haus und suchte sich eine Arbeit in der nächsten Stadt. Seine Gnadenlosigkeit und seine Präzision beim Ausführen der Morde machte ihn schnell bekannt, doch der König von Grandessa sah es nicht gern, einen solch potenziellen Mann nicht in den eigenen Reihen zu wissen. So heuerte er Graille an und gewann ihn für seine Dämonenjägertruppe. Seitdem war die Gruppe zu fünft und Graille ein erfolgreiches Mitglied.
Neben einer Kette aus Messern und einem mit Giften behangenen Gürtel ist dieser Mann darauf spezialisiert, den Dämonen Fallen zu stellen. Die meisten Gifte dienen der Betäubung, so dass auch schon eine einfache Bären- oder Netzfalle zusätzlich genügt, um das Viech an der Flucht zu hindern. Hat Graille diese Aufgabe erledigt, lässt er seine Kumpane den Rest machen.
Er war es im übrigen auch, der Gerith Gnomsen für auf den Auftrag aufmerksam machte und als "Köder" vorausschickte. Dass der Kopfgeldjäger nun tot in der Nähe lag, interessierte Graille nicht. Die Dämonenjäger hatte er zu ihrem Opfer geführt, respektive zu dessen Herrin. Den Dämon würden sie auch noch finden.

Dritter im Bunde war ein Westländer aus Santros. Dort hatte er ursprünglich eine Lehre an der Seefahrer-Akademie beginnen sollen, diese jedoch schneller abgebrochen als seiner Familie lieb war. In Schimpf und Schande von zu Hause vertrieben war Esiah Arcain, so sein Name, nach Dessaria gewandert und unterzog sich dort einer Ausbildung seines Geschmacks: er wurde Soldat in der Armee und diente ihr viele Jahre lang. Schließlich fand er sich nach einem eher missglückten Einsatz in einem der Feldlazarette des Feindes – einem kleinen Trupp aus Grandessa – wieder. Als Kriegsgefangener kam er in deren Gewahrsam, so er nach seiner Genesung selbst in deren Kasernengefängnissen weiter trainierte. Irgendwann drückten ihm die Grandessaner einen Zweihänder in die Griffe und Esiah perfektionierte seinen Kampfstil. Er ist kein Meister mit der Waffe, weiß sich aber mehr als zu wehren. 4 Jahre später, als es keinen Zwist mehr mit dem entfernten Dessaria gab, wollte man ihn freigeben, doch Esiah hatte sich an das grandessanische Kasernenleben gewöhnt und trat in den Dienst des Königs. Schnell stieg er zum ehrenhaften Paladin auf, auch wenn seine Gewandung eher an die eines Nekromanten erinnerte. Esiah hatte eine Schwäche für Schädel und Knochen seiner Opfer, mit denen er seinen ganzen Körper zierte.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... arcain.jpg">

Bei einem seiner Dämonenjäger-Aufträge griff er ein Haraxbiest allein und in direkter Konfrontation an. Die Kralle dieses Monstrums riss ihm dabei eine tiefe, ätzende Wunde im Gesicht, so dass er auf einem Auge erblindete. Doch dies könnte man als seine einzige Behinderung betrachten, auch wenn es bei Weitem nicht die einzige Narbe ist, die seinen Körper ziert.
Esiah Arcain kämpft inzwischen mit einem beseelten Zweihänder. Der Geist eines damals besessenen Orkes ist in die Klinge gefahren und hat sich seitdem dort eingenistet. Esiah und der Ork sind mittlerweile Kampfpartner und der Geist stärkt mit seiner Anwesenheit die Waffe jenes Kämpfers, so dass Esiah genug Macht besitzt, die meisten Schilde und Rüstungen zu zerschlagen.

Jetzt noch saß der dunkle Paladin auf seinem ebenso schwarzen Pferd und betrachtete jene Frau, die sie aufgespürt hatten. In seinem milchigen, unbrauchbaren Auge spiegelte sich das Licht eines neuen Tages. Seinen Zweihänder hatte er sich quer über die Schulter gelegt. Die Seele des Orks darin lechzte bereits nach Blut, doch noch würde sie keines bekommen. Mallahall wollten die Dämonenjäger zumindest lebend haben. Wie es bei Asmodi aussah, war ungewiss.

Nebst des Anführers Venen Ranáum, der so unnahbar und unergründlich blieb wie die Tiefen eines schwarzen Sees, verblieb nur noch einer in der Runde, der bisher noch keine Erwähnung gefunden hatte. Dabei murmelte er bereits kaum verständliche Worte und sein geführter Magierstab pulsierte vor Licht und Energie. Hier bestand kein Zweifel, welcher Magieart sich dieser bleiche, kahlköpfige Mann mit den eingefallenen Wangen verschrieben hatte: Er schöpfte Kraft aus Energie und fokussierte jene gerade, um sie wahrscheinlich gegen Mallahall einzusetzen.
Sein Name lautete Aglamar Agruzán und seine ursprüngliche Heimat war das Kloster im Nordwesten Celcias. Dort erlernte er die Meditation und die Künste, seine Energien nach Lust und Laune fließen zu lassen. In der Gruppe der Dämonenjäger zählte er als der Beherrschte. Nichts schien ihn aus der Fassung zu bringen, er galt schon immer als sehr konzentriert.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... gruzan.jpg">

Und so störte sich Aglamar auch nicht an dem Gebaren dieser Lichtmagierin, die sich auf Wunsch des Rates von Zyranus in selbige Stadt zurück bringen wollten. Er war ganz in sich versunken, in seiner eigenen Welt, und suchte dort nach den Energieströmen, mit denen er bereits einen Zauber sponn wie ein Weber einen neuen Stoff auf seinem Webstuhl verarbeitete.
Schon entstand ein matt bläulich schimmerndes Schild um den Mann. Es lag wie eine Glaskuppel über ihm und reflektierte immer wieder diesen blauen Schein, der jedoch vom Schild selbst auszugehen schien. Schließlich ritt Aglamar an die Seite seines Anführers und musterte Mallahall.

Der Körper der Frau wand sich am Boden, knurrte und schnaubte, hatte eine kauernde Haltung eingenommen. Jamilla musste immer wieder neu zielen, da sich ihr Opfer so sehr krümmte und bewegte. Das Herz würde sie bereits nicht mehr treffen können, es wurde vom übrigen Körper abgeschirmt. Aber es blieben ja noch genug Gliedmaßen, in die sich ihre Bolzen fressen konnten.
"Laut Steckbrief ist diese Frau nicht von einem Dämon besessen, sondern nur dessen Herrin, Venen", raunte der Energiemagier ihm zu. Der Anführer nickte. "Sie muss ihn ins sich aufgenommen haben, wir brauchen keine Antwort mehr von ihr zu erwarten. Selbst ein Blinder mit Krückstock sieht, dass sie besessen ist."
Er drehte sich auf seinem Pferd halb um und richtete das Wort an die übrigen drei Dämonenjäger, während Mallahall – beziehungsweise Asmodi – die Krallen am nächstbesten Baum wetzte.

"Das ist Lichtmagierin Mallahall, die Dämonenherrin! Scheint, als sei das Biest in sie gefahren, wir haben es also mit Fall drei unserer Erfahrungen zu tun. Ihr kennt unser Vorgehen!"
<i>"SCHWEIG STILL, ELENDER MENSCH!"</i> Venen wandte sich wieder der böse funkelnden Mallahall zu. Die bellte Jamilla zu, dass jene Zwergin mit einem Schuss nur das Leben einer Unschuldigen zerstören würde. Einer Sklavin. Seiner Sklavin.
Dies ließ jedoch nicht Jamilla mit der Wimper zucken, aber Mallahall aufhorchen. <b>Ich bin deine Sklavin? Mein Licht ist nicht deines, Dämon! Wir haben keinen Vertrag, der mich in deine Dienste zwingt. Wenn, dann gehörst du mir, mit all deiner Macht. Vergiss nicht, wer hier in wessen Körper steckt und somit wem untersteht! Du bist mein und nicht umgekehrt. Wage es noch einmal, dich über mich zu stellen und ich durchleuchte jeden Winkel meines Leibes mit lysanthorischem Licht, bis nicht einmal mehr Staub von dir übrig bleibt. Sklavin, ich!? HA! ...</b> Grollend hing Mallahalls Seele nun hinter Asmodi und lugte ihm ständig über die Schulter. Sie würde ihn nicht mehr unbehelligt lassen, dieses kleine Monstrum. Was war er schon im Vergleich zu ihr? <b>Du bist doch nur ein verstoßenes Haraxwesen, nirgends toleriert, von niemandem geliebt und nicht einmal fähig einen Nachkommen zu erschaffen, der reine dämonische Züge besitzt. Stattdessen ist es ein Gemisch aus den Schwächen beider Rassen: menschlich wie dämonisch!</b>
Jetzt wusste Asmodi wohl, wo sein Seelenfeuer geblieben war. Mallahall speiste sich daran, dies war die Quintessenz der Finsternis, mit der sie sich kleidete. Asmodi würde in ihrem Körper nur den Hauch einer Spur seines Feuers für sich verwenden können, denn Mallahall beanspruchte all diese Kraft und Macht aus jener dämonisch-magischen Aura. So war es kein Wunder, dass sie wohl einen offenen Nerv traf, als sie dem Dämon ihre Worte entgegen schleuderte.
<i><b>Benutz deine Magie!</i> Gar nichts werde ich! Sklavin ....</b> Mallahalls Gedankengrollen nahm dämonische Züge an.

Und dann nickte Venen Ranáum seiner Armbrustschützin zu. Offenbar hatte sich Asmodi mehr als geirrt. So anerkannt Mallahall wohl unter Zyranern war, für diese fünf Leute schien es irrelevant. Die Dämonenjäger verfolgten nur ihre eigenen Pläne und gehorchten persönlichen Prinzipien. Jene bestanden darin, ein Haraxwesen zu vernichten. Nicht exorzieren, nicht in seine Welt zurückzuschleudern ... Vernichten war das Ziel.
Jamilla schoss und der von Brocknar gesegnete Bolzen versenkte sich tief in Mallahalls Oberarm, nur knapp neben jene Bisswunde, die Asmodi ihr zugefügt hatte. Schmerz kletterte bis zur Hand hinunter und brannte wie Feuer auf der Haut.

"Reißen wir die Bestie aus ihrem Körper und anschließend in Stücke!", befahl Venen, stieg von seinem Pferd ab und bereitete am Boden eine kleine Fläche vor, auf der er einige Runen bereitlegte – Gegenstücke zur ritualmagischen Dämonenbeschwörung.
Unterdessen hatte Esiah seinen Zweihänder gezogen und war ebenfalls von seinem Ross abgestiegen. Er stellte sich schützend vor seinen Anführer. Niemand durfte ihn bei seinem Runenzauber stören, der Asmodi aus dem Körper der Magierin reißen und vor den Jägern freilegen würde, auf dass sie ihn wie einen Wurm unter ihren Schuhen zerquetschen konnten.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 11. August 2008, 12:58

Asmodi fühlte sich mehr als nur in die Ecke gedrängt und seine forschende Blicke in die Augen seiner Feinde verriet ihm dass sie kaum frucht ihm gegenüber zeigten, dies bedeutete für ihn dass sie wussten mit was sie es zu tun hatten und darauf vorbereitet waren. Angst keimte in ihm auf. Er knurrte weiter. Wetzte seine Krallen krabbelte aber bereits einige Meter zurück wo er seine Feinde lauernd und unruhig beobachtete. Sein Atem ging schnell, nervös. Er knurrte wie ein geschlagener Wolf der seine Beute bis aufs letzte verteidigen wollte. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Immer wieder versuchte er sein Seelenfeuer zu entfachen, ohne Erfolg. Asmodi war nicht für den offenen Kampf geschaffen er hatte sich auf die Seele der Menschen spezialisiert, doch gerade die Vergiftung einer bestimmten schien ihm gerade zum Verhängnis zu werden. Vermutlich hatten diese Dämonenjäger schon weit eindrücklichere Viecher vor sich gehabt als Asmodi der in seiner wachsenden Panik eher jämmerlich wirkte… und dennoch die Tat an Gerith verriet dass dieses Viech durchaus zum töten imstande war.

„HAUT AB WENN EUCH EUER LEBEN LIEB IST!“ Knurrte das Biest, doch dann wurde er von seiner eigenen Wirtin angegriffen. Die zischende Stimme Mallahalls dröhnte durch seinen Geist wie grelle Lichtblitze. <b>Närrin ich habe versucht sich zu decken!</b> Krächzte er erzürnt. <i><b> Wage es noch einmal, dich über mich zu stellen und ich durchleuchte jeden Winkel meines Leibes mit lysanthorischem Licht, bis nicht einmal mehr Staub von dir übrig bleibt. Sklavin, ich!? HA! ...</i></b>

Das Viech duckte sich und winselte. Hielt sich seinen Schädel. Seine eigene Wirtin war durch die Einflüsse seiner dämonischen Kräfte zum Fluch für ihn geworden.

<i><b> Du bist doch nur ein verstoßenes Haraxwesen, nirgends toleriert, von niemandem geliebt und nicht einmal fähig einen Nachkommen zu erschaffen, der reine dämonische Züge besitzt. Stattdessen ist es ein Gemisch aus den Schwächen beider Rassen: menschlich wie dämonisch! </i></b> Das Viech heulte emotional ergriffen auf, er war inzwischen empfänglicher für Mallahalls einstige lichten Züge geworden als sie selbst. Ihre Worte schmerzten dem Herzen des frischgebackenen Vaters. „Castus…“ Krächzte er erschrocken und wich weiter zurück. Sein Blick nahm für Dämonen ungewohnt besorgte und ängstliche Züge an die eher menschlicher Natur waren als dämonischer. „Hör auf!“ Krächzte er Mall laut entgegen und winselte weiter. Heulte auf. Sie quälte ihn mit seinen eigenen Waffen. Er versuchte weiter wegzukrabbeln kam aber mit der frisch aufgebrochenen Wunde am Fuss nicht wirklich voran. „Arhghh.“ Krächzte er laut. Er spürte instinktiv dass es hier an sein Leder gehen konnte darum schwieg sein vorlautes freches Maul auch.

Er stierte den Männern ängstlich entgegen er hatte ihnen nichts entgegen zu setzen, da Mall nicht mitkämpfte. Er zuckte zusammen als ein Schuss erklang, etwas die Luft zerschnitt und gleissenden Schmerz verursachend sich in seinen Oberarm bohrte und beinahe den Knochen sprengte. Asmodi wurde von der Wucht des Bolzens von den Füssen gerissen. Er schrie auf und zappelte wild am Boden.

<i> "Reißen wir die Bestie aus ihrem Körper und anschließend in Stücke!",</i> „Neiin!“ Winselte das Viech und drehte sich auf den Rücken. Wie Tiere wenn sie sich unterwarfen. „NEIIIn!“ Er wollte nicht vernichtet werden. Angst flutete sein Wesen. Panisch stierte er den Jägern entgegen. Asmodi war so besetzt mit menschlichen Gefühlsregungen dass es verwirrend sein musste.

Doch der Moment der Schwäche zog vorbei und das Viech vesuchte zu fliehen. Wirklich bewegen konnte er sich kaum ihm fehlte Fuss und Arm um sich zu stützen und fortzubewegen, dennoch schleppte sich der Dämon mühsam vorwärts.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. August 2008, 20:08

Die Dämonenjäger waren wirklich keine Laien. Auch Asmodi bemerkte dies, denn sie ließen sich garnicht erst auf sein Geknurre und die Drohungen ein. Sie arbeiteten zusammen und dies mit einem disziplinierten Ehrgeiz, dass es sich bei ihnen mehr als um ein eingefleischtes Team handelte. Mit einem Soldatentrupp waren sie vergleichbar, schlimmer noch, denn sie beherrschten – zumindest teilweise – Magie.
Mallahall spürte die Angst, welche in ihrem Dämon aufkeimte und sie glich der eigenen. Doch seine wuchs beträchtlich. Mallahall selbst glaubte, kaum etwas zu fürchten zu haben. Diese Jäger würden sie nur an ihren persönlichen Plänen hindern, aber welche Pläne hatte sie? Rache, absolute Macht, die Weltherrschaft? Solche Denkweisen kannte man sonst nur von Asmodi, doch ... die Grenzen waren längst zerstört. Seelen mischten sich und jene der Lichtmagierin ging im Meer aus Finsternis unter. Sie ertrank und nicht einmal sie selbst wollte sich retten.
<b>Entledige dich ihnen, aber sei vorsichtig. Sie sind sehr gefährlich.</b> Doch Asmodi knurrte nur, krabbelte am Boden herum und wich immer weiter zurück. Das verletzte Bein konnte er kaum mehr nutzen, es schleifte schmerzend hinter dem Körper her.
Wie sollte er sich auch schon verteidigen, geschweige denn gegen diese fünf bis an die Zähne Bewaffneten ankommen? Nicht einmal sein Seelenfeuer, seine einzige Waffe abgesehen von Krallen und reißerischen Zähnen, konnte ihm hier helfen, denn Mallahall beanspruchte all die Kraft für sich. Nutzte sie gar gegen ihn und schwächte ihren Untertan gar von innen heraus. Aber es interessierte sie nicht. Sie war völlig unempfänglich für das Leid anderer geworden. Nicht mehr Heilerin, aber nicht einmal Dämon, der sich an solchem Leid ergötzte. In ihr herrschte Egoismus. Sie sah nur noch sich selbst, alles andere war Gewürm, welches höchstens das Privileg haben durfte, ihr zu dienen.

So griff sie ihn wahrlich im Geiste an, dass Asmodi seine Pein, seine Verzweiflung und Angst, den Dämonenjägern entgegen brüllte. <i>"Hör auf!"</i>
Die Jäger glaubten, die Besessene meinte ihren Anführer. Venen Ranáum legte sich die Runen zurecht. Die beiden ersten in einer Kombination von vier Runen hatte er schon gelegt: Raidho gegen Chaos und für die Ordnung, eine ganz besonders hilfreiche Rune, um sich vor dem Chaos dämonischen Denkens zu schützen. Sie lag in zweifacher Form vor den Knien des Anführers.

Jamilla legte inzwischen den zweiten Bolzen nach. Der erste hatte die Besessene in den Oberarm getroffen und jetzt schrie sie. Graille verzog angewidert das Gesicht. "Sie stört mich, wir sollten ihr den Garaus machen."
"Noch nicht", entgegnete der dunkle Paladin. "Wir befreien den Frauenkörper vom Dämon, vernichten letzteren und bringen sie nach Zyranus. So können wir das Gold der Magier auch noch einheimsen." Dies brachte den bleichen Dämonenjäger zum Schmunzeln. Er schaute sofort zu Aglamar und raunte ihm zu: "Verpass ihr einen Energieschock und dann schießt Jamilla noch einen Bolzen. Das Dämonenviech bekommen wir schon aus ihr heraus. Seht nur, es hat Angst."
Der Jüngste unter den Jägern konnte den Blick einer Besessenen wahrlich gut einschätzen. Sein eigener Gifgrüner fixierte Mallahalls Augen und sah darin blanke, dämonische Angst blitzen.

Dann schrie die Bestie erneut aus dem Frauenkörper heraus. Sie wand sich und zappelte wild vor sich her. Jamilla knurrte: "Wie soll ich denn so treffen?" Natürlich war sie es gewohnt, auf bewegte Ziele zu schießen, aber Zwerg blieb Zwerg und die knurrten gern, wenn ihnen etwas nicht passte.
"Heee, das Monstrum versucht zu entkommen!", rief Aglamar plötzlich und konzentrierte sich einen Moment später auf einen weiteren Zauber. Der dunkle Paladin Esiah stürmte vor, seinen Zweihänder kampfbereit erhoben. Auf einmal schien er nicht mehr bestrebt, Mallahalls Leben zu schonen. Im Falle einer Flucht mussten Opfer gebracht werden. Er stürzte vor.

"BLEIB STEHEN, ESIAH ARCAIN! HALTET EIN, DÄMONENJÄGER!" Diese Stimme. Mallahall und Asmodi erkannten sie wohl sofort. <b>Was will dieser Knirps hier, dieses unterbelichtete Gewürm?!</b>
Eine Gestalt trat aus dem Dickicht. Sie war kleiner als der Stab, den sie führte, aber nicht minder unheimlich. Der Stab, gut zwei Meter hoch endete in einem menschlichen Skelettkorpus, hinter dessen Gerippe eine Kugel aus schwarzer, gebündelter Magie schwebte. Die Haut der Gestalt war fahl, eine wirklichen Namen besaß die Farbe wohl nicht. Es handelte sich um eine Mischung aus Blässe, Blau und Grau. Irgendwie erinnerte es an zu Eis erstarrte Asche. Wie Tote sie besaßen. Aus den Augenhöhlen drang rotes Leuchten, aber die Zügen waren ausdruckslos, wie die eines Zombies.
Die schwarze Gewandung war zerschlissen, an vielen Stellen besaß sie bereits Löcher. Schlamm bildete einen natürlichen Rand am unteren Saum.

Etelin schritt auf die Lichtung, als Esiah seinen Angriff abbrach. "Mallahall, alles in Ordnung?" Seine Stimme sprach wie eh und je mit der altbekannten Monotonie.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 13. August 2008, 19:04

Asmodi hatte Angst. Er versuchte davon zu krabbeln, merkte aber im selben Moment dass es ihn nicht viel weiter bringen würde, diese Schlacht schien verloren so warf er sich wieder auf den Rücken und Winselte. Die Tatsache dass er die ganze Zeit als „es“ bezeichnet wurde oder Dämon, Monster, trieb ihn dazu sich entsprechend seiner ureigenen Instinkte zu verhalten die auch das Unterwerfen in dieser Form vorschrieben.

Sein Fuss schmerzte grässlich, seine Wirtin tobte und seine Mächte versagten, noch nie hatte sich Asmodi so ausgeliefert und erbärmlich gefühlt wie jetzt. Eine völlig neue Erfahrung. Bisher hatte er immer einen Trumpf im Ärmel gehabt, doch nun offenbar nicht mehr. Alle Möglichkeiten schienen unweigerlich in eine Sackgasse zu enden. Seine Optionen waren nicht mehr Gewinnbringend.

Für einen Moment starrten sich Dämon und dessen Jäger an. Asmodi konnte seine Angst nicht mehr verbergen. Er wollte nicht vernichtet werden, welches Lebewesen wollte dies schon? „Was…. Wollt ihr?“ Krächzte das Viech. Ob viele Dämonen mit den Jägern sprachen? Asmodi hatte lange genug auf Celcia existiert um Dinge wie Verhandlungen, Diplomatie, Waffenruhe und ähnliches kennen zu lernen. Im Vergleich zu anderen Dämonen lebte er ohnehin schon lange ausserhalb des Harax. Vermutlich war seine Spur schwer zu finden da Aurelius nicht besessen gewesen war sondern vom Dämon beseelt.

Er starrte dem Jäger entgegen welcher auf ihn zustürmte. „NEIIIIIN!“ Brüllte er ihm panisch entgegen, doch dann durchschnitt eine andere wohlbekannte Stimme den Ort. Etelin. <b>Herrin, seid vernünftig… er kann uns helfen! Nutzen wir diesen Moment und beschäftigen wir uns später mit ihm!</b> Flehte er Mallahall um Vernunft an.

Doch das Viech reagierte nicht auf den Lich. Sondern lag einfach auf dem Rücken rum. Hielt seine Glieder angezogen und guckte zu den Jägern. Winselte vor sich her und… bibberte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 14. August 2008, 19:57

Die Dämonenjäger waren mehr als ein eingespieltes Team. Wie ein Mann drehten sie sich herum und betrachteten denjenigen, der es wagte, sie zum Stillstand aufzufordern. Da stand er: Etelin der Lich – und er kannte die Jäger. Zumindest den dunklen Paladin, denn seinen Namen hatte er bereits unaufgefordert herausgeschrien. Aber der kleine Mann und die Gruppe waren sich tatsächlich nicht unbekannt.

Venen Ranáum blickte flüchtig zu der Besessenen hinüber. Diese hatte sich inzwischen auf den Rücken gerollt wie ein unterwürfiger Hund. Ja, nichts war sie in den Augen des Jägers. Nur ein Opfer, das sich zu unterwerfen hatte. Was die Magier in Zyranus wohl mit einer Frau anstellen würden, deren Geist sich von einem Dämon hatte verführen lassen? Sicher würde sie nicht einfach so davonkommen. Chaos hatte ihr Sein heimgesucht. Wenn es nach Venen ginge, würde er diese bedauernswerte Fremde mit lysanthorischem Feuer reinigen. Nur so könnte man ihre Seele vielleicht noch der Ordnung zuführen und sie würde wenigstens im Tode Frieden finden. Mitleid besaß er wahrhaftig keines.

Der Anführer der Gruppe warf einen Blick zu Graille Baun, Jamilla Ildrej und Esiah Arcain. "Passt auf, dass es nicht flüchtet!" Dann drehte er sich zu Etelin ab, um mit ihm zu sprechen. Niemand würde den Dämonenjäger daran hindern, seiner selbstauferlegten Pflicht nachzugehen.

<i>"Was ... wollt ihr?"</i> Grailles grüngelbe Augen fixierten die auf dem Rücken Liegende. Sein Grinsen, welches sich nun auf dem bleichen Gesicht ausbreitete, war noch unheimlicher. Seine Stimme war nur ein Säuseln, als er antwortete. "Deine Vernichtung, Dämonenbrut." Er lechzte und leckte sich die Lippen.
Auch die Zwergin, welche noch immer Hoch zu Ross saß und die Armbrust erneut wieder auf Asmodi gerichtet hielt, nickte zu den Worten. Ja, sie wollten ihn wirklich vernichtet sehen. Durch die eigenen Hände. Nicht etwa lebendig zum Magierrat schleppen und dort ausliefern, nein, sie wollten selbst über ihn richten.
Lediglich der dunkel erscheinende Paladin blickte neutral auf Mallahalls Körper herab. Er hielt den Zweihänder inzwischen gesenkt, doch die Klinge vibrierte. Der darin ruhende Geist war in Wallung versetzt worden und hatte sein Ziel nicht durchbohren dürfen. Dank Etelin ...

"Etelin, der Lich", grüßte Venen und trat direkt vor den kleinen Mann. Welch Größenunterschied. Venen reichte mit Sicherheit an den Medicus heran und überragte Etelin so um Längen.
"Venen", grüßte der Lich zurück. Bei ihm klang es wesentlich beeindruckender, denn er besaß die Fähigkeit, seine Stimme vollkommen ausdruckslos klingen zu lassen. "Lasst diese Frau in Frieden."
"Sie ist von einem Dämon besessen. Du weißt, was wir mit Dämonen anstellen."
Etelin nickte. "Ich habe bei euch die Eindämmung gelernt." Eine kurze Pause entstand. Ja und wie sie sich kannten. Lediglich der Jungspund der Gruppe, Graille Baun, war für Etelin kein Begriff. Offensichtlich konnte er erst in den letzten 20 Jahren den Dämonenjägern beigetreten sein. Viel älter als Mitte 20 sah er auch nicht aus. Vielleicht 27 Götterläufe. "ihr müsst sie mir überlassen, Venen. Ich bin für diesen Dämon verantwortlich. Ich werde ihn eindämmen." Sprach Etelin die Wahrheit?

<b>Hörst du das? Soviel zu deinen Plänen, ihn erst mal helfen zu lassen. Eindämmen will er dich! Du weißt doch noch, wie das ablief?</b> Ein Grinsen huschte durch ihren Geist. Ja, sie erinnerte sich genau und jetzt mit solcher Wonne, dass es beängstigend war. Schließlich war Mallahall es, die den Dämon damals an Adelmund ausgeliefert hatte und der hatte in die Wege geleitet, dass Etelin die Eindämmung vornehmen konnte. Sie war zwar nicht dabei gewesen, aber die Erinnerungen des Dämons, in denen sie nun las, bestätigten ihr, wie sehr er das ganze Prozedere gehasst hatte.
<b>Er würde es wieder tun und ich werde ihn darum bitten, wenn DU jetzt nicht gleich etwas tust! Reiße sie allesamt in Stücke oder überlasse mir die Kontrolle. Schmerz hin oder her, ich werde nicht zulassen, dass diese Zwergenschlampe meinen Körper weiterhin durchlöchert!</b>

Venen schüttelte den Kopf. "Du hattest deine Chance, Lich. Wir sprachen mit dem Hohen Raten der Magier zu Zyranus. Dir würden sie keine Gelegenheit mehr geben, überhaupt noch jemals etwas für die Magierstadt zu tun? Hatten sie nicht <i>dich</i> eingedämmt?" Der Dämonenjäger kratzte sich am Kinn. "Die Magie genommen oder Ähnliches?"
"Ich erleide Schmerzen, jedes Mal, wenn ich Magie wirke", beantwortete Etelin die Frage, ohne jegliches Gefühl. Sein Blick allerdings flog zu Mallahall. Seine Augen leuchteten. "Gebt ihr mir diese Gelegenheit. Oder lasst mich wenigstens mit dem Opfer des Parasiten sprechen."

Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann nickte der Jäger. "Gegen ein Gespräch ist nichts einzuwenden. Solange wir dabei sind. Also gut, geh und rede mit ihr."
Etelin nickte und trat an Mallahall heran. Er schaute auf sie herab.
<b>Jetzt, schnapp ihn, töte ihn und räche dich an ihm, weil er uns nicht einmal retten kann!</b>

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Freitag 15. August 2008, 11:30

Asmodis Angst wuchs. Früher war er seiner eigenen Vernichtung mit einer gewissen Gleichgültigkeit entgegen getreten, sie war sicherlich nicht angenehm und im Grunde ziemlich beschissen – anders konnte man es nicht ausdrücken, aber sie war ebenso der Lauf der Dinge wenn man versagte, doch nun… spielten noch andere Faktoren eine Rolle. Er hatte Frau und Kinder die er zurücklassen müsste, die Schutzlos sein würden. Er würde seinen Sohn nicht zu einem mächtigen Dämon formen können, diese Punkte liessen ihn fester an sein Leben klammern als sein eigener Egoismus.

Er lag auf dem Rücken und winselte den Dämonenjägern entgegen. Begann zu bibbern. Ja er hatte Angst doch diesmal gab er sie auch offen zu, was er früher bestimmt nicht gemacht hätte. Doch was die mit ihm vorhatten war ernüchternd. Vernichten wollten sie ihn. Asmodi schnaubte verzweifelt und heulte auf. Er wollte nicht sterben. „NEIIN!“ Beschwerte er sich panisch und legte seinen Kopf nach hinten um zu Etelin sehen zu können ohne den Dämonenjägern einen Anhaltspunkt zu geben dass er möglicherweise fliehen wollte. Von Furcht besessen blickte er den Mann an und dann die Frau hoch zu Ross. Er knurrte ihr entgegen und grübelte an seinem Arm herum in dem noch immer schmerzhaft der Bolzen steckte. „Elendige Zwergenhure!“ Zischte er böse. In diesem Punkt hatte er sich nicht zurückhalten können was wohl einige Sympathiepunkte zerstörte. Asmodi fand in den Blicken der beiden keine brauchbare Widerspieglung so dass er sich auf den Paladin konzentrierte der ihm eine gewisse Gleichgültigkeit entgegenbrachte. Er winselte ihm entgegen.

Sie begannen von Eindämmung zu sprechen. Asmodi keuchte auf. „NEIN!“ Krächzte er. Diesen Schmerz, dieses peinvolle Licht wollte er nicht noch einmal spüren. Er spürte wie Mallahall in seiner Erinnerung las. Wer von den beiden war noch der Dämon?

<i> Hörst du das? Soviel zu deinen Plänen, ihn erst mal helfen zu lassen. Eindämmen will er dich! Du weißt doch noch, wie das ablief?</i>

„JAarh.“ Krächzte er laut. In seiner Anspannung gelang es ihm nicht gedankliche Konversationen zu führen. „Ich will das nicht. Nein!“ Winselte er vor sich hin und bibberte stärker.

<i> Er würde es wieder tun und ich werde ihn darum bitten, wenn DU jetzt nicht gleich etwas tust! Reiße sie allesamt in Stücke oder überlasse mir die Kontrolle. Schmerz hin oder her, ich werde nicht zulassen, dass diese Zwergenschlampe meinen Körper weiterhin durchlöchert!</i> „SEI STILL HERRIN!“ Knurrte er. Asmodi hatte offensichtliche Probleme seine Wirtin unter Kontrolle zu halten. Er hielt sich seinen Schädel und ächzte. Doch eins wusste der Dämon, er hatte Etelin studiert. Er würde es nicht tun. Er bäumte sich kurz auf und schlug mit seiner Hand gegen die Oberarmwunde. Peinerfüllt schrie er auf versuchte aber damit nur Mallahalls physische Anteile ihres Geistes zu schwächen um sie zur ruhe zu zwingen. Er begann an seinem Arm herum zu beissen. Der Dämon schien seinen eigenen Kampf auszutragen.

Der Lich trat auf ihn zu. Asmodi starrte ihm entgegen. Der Dämon heulte auf. „Hol mich bitte hier raus Etelin! Ich halte ihn nicht mehr aus! Er zerstört mich!“ Krächzte Asmodi und blickte so verzweifelt und ängstlich wie er nur konnte. <b>Heheh… du wirst zum Dämon gemacht Herrin… dich wird man austreiben. Haheheehe.</b> „Ich wollte… ihm doch nur helfen… aber… „ Er schluchzte. Es war im Grune ein sehr billiger Versuch. Eine dämonische Aura und Präsenz war vermutlich deutlich von jener eines Menschen zu unterscheiden. Doch Asmodi stand unter Zeitdruck er hatte nicht die Möglichkeit sich bessere Strategien auszudenken. Immer wieder biss er auf seinem Arm herum was ein deutliches Indiz für seine Kontrolle war, Mall würde dies wohl kaum tun. <b>Deinen Geist werden sie Austreiben… doch deine Magie wird im Körper haften bleiben!!</b> Versuchte er sich seinen Plan selbst gutzureden.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Samstag 16. August 2008, 00:07

Wie erbärmlich er aussah ... oder sie? Wen hatte Etelin da vor sich, als er an Mallahall heran trat? War es die Magierin oder der Dämon, vielleicht sogar beide zugleich? Er wusste es nicht. In den Augen der Frau stand bittere Angst, sie schaute ganz und gar nicht gut aus. Unter ihren Augen hatten sich Ringe gebildet, vermutlich lag es an Schlafmangel. Die Haut war fahl und wies Krankheitsmerkmale auf. Dann noch der Armbrustbolzen in ihrem Oberarm, neben dem ein Stück Fleisch fehlte.
Etelins rote Augen flackerten hinüber zu Jamilla. Die Zwergin hatte also schon einmal auf Mallahall geschossen – und ihr Ziel nicht verfehlt. Das bedeutete, dass weder sie noch die anderen Dämonenjäger Skrupel hatten. Sie würden Mallahall opfern, um einen Dämon mehr von Celcia zu tilgen. Sie gingen ... über Leichen.

Asmodi war es natürlich, der da winselte, aber noch war sich der Lich nicht hunderprozentig sicher. Es mochte so gar nicht zu dem Dämon passen, sich derartig zu unterwerfen. Wo waren sein Größenwahn, seine Selbstüberschätzung und die Drohung einer Selbstzerstörung hin? Nein, das konnte doch nicht er sein. Es musste sich um Mallahall handeln, die unter der Besessenheit des Haraxwesens litt. Sie hielt es nicht mehr aus, aber auch dies wollte nicht passen. Etelin kannte Mallahall. Sie war stark, so stark. Wenn jemand den Dämon würde ertragen und möglicherweise auch in bessere Bahnen lenken konnte, dann die Magierin. Deshalb war sie doch – von ihm! – zur Trägerin seines Unschuldstränchens auserkoren worden.

"Mallahall", hauchte Etelin. Es klang nicht mehr so monoton wie zuvor. Er sorgte sich um die Schülerin seines alten Freundes Adelmund. Was stellte Asmodi mit ihr an? Er musste schnellstmöglich zu Aurelius zurück, in den Körper des Medicus. Etelin nickte, schaute wieder Mallahall an.
Der ganze Körper bebte, so sehr bibberte sie. Asmodi hatte nie gezittert. Etelin musterte die Frau vor sich.

<i>"Ich will das nicht. Nein!"</i> Etelin brauchte sich nicht zu ihr herunter zu beugen, er war klein genug. Trotzdem senkte er seinen Leib noch etwas tiefer. Für niemand waren seine Worte bestimmt, außer für Mallahall, respektive Asmodi. Wer auch immer gerade die Kontrolle hatte, der andere würde es mitbekommen, so hoffte der Lich.
Doch er würde noch nicht zum Sprechen kommen. Mallahall winselte ihm flehentlich entgegen. Nein, nicht Mallahall, Asmodi war es. Die Dämonenherrin knurrte und tobte in seinem Geist herum. Hätten Vasen herum gestanden, alles wäre in Scherben zerbrochen. <b>Wie kannst du es wagen?! Oh, Dämonengesindel, du richtest dich gegen mich. Sei vernichtet, elendiges Biest. Und zwar nicht durch Licht, das wäre zu einfach. Ich besiege dich mit deinen eigenen Mitteln!</b>

Asmodi konzentrierte sich auf Etelin. <i>"Hol mich bitte hier raus, Etelin! Ich halte ihn nicht mehr aus! Er zerstört mich!"</i> Also handelte es sich tatsächlich um Mallahall. Lediglich, dass sie auf Teilen ihres Körpers herumkaute wie es sonst nur Asmodis Art war, ließen den Lich stutzig werden. <i>"Ich wollte ... ihm doch nur helfen ... aber ..."</i>
"Schon gut, Mallahall. Beruhige dich, ich werde den Dämon eindämmen und dann müssen wir schleunigst zurück." <b>Zurück? Hörst du das?! Selbst wenn meine Seele gebannt wird, er wird dich zurückschleppen. Nach Zyranus! Hahaha! Du fürchtest Zyranus, Dämon. Du fürchtest den Magierrat und dessen Methoden ... oh in diesem dunklen Raum ... wäre deine kleine Rothaarhure Zanraia nicht gewesen ... ich glaube, dorthin stecken sie dich wieder und dieses Mal ganz allein. Wenn ich eingedämmt bin, wirst du wirklich allein sein. Einsam ... in Finsternis ... nichts und niemand sonst. Jaaa!</b>

Etelin schob sein Gesicht näher an Mallahalls Ohr heran. Wen auch immer er nun erreichen würde, er hoffte nur eines: Wenn Mallahall ihn hörte, würde sie die Wichtigkeit dahinter sehen und wenn Asmodi es hörte ... nein, Etelin konnte nicht vorhersehen, wie der Dämon reagierte. Er konnte wahrlich nur hoffen.
"Aurelius lebt. Er ist zurück, doch sein Körper ist gealtert. Er wird erneut sterben, wenn Asmodi den Wirt nicht wieder wechselt. Wir müssen zurück zum Medicus. Er ist zu schwach zum Gehen." Etelins Stimme war furchtbar leise.

Inzwischen hatten sich sämtliche Dämonenjäger bis auf Venen Anárum um ihn und Asmodi versammelt. Der Anführer legte weiterhin eine bannende Runenkombination. Der dunkle Paladin richtete seinen Zweihänder auf die Besessene, ebenso Jamilla ihre Armbrust. Graille Baun zog mehrere Messerchen, deren Spitzen nur so von einer grünen Flüssigkeit troffen. Und Aglamar der Energiemagier hatte seinen Zauber fast vollendet.

<b>Aurelius ... lebt?</b> Etwas furchtbar Kleines regte sich in Mallahalls Herz. Es war nur ein Funke, aber es wuchs gemächlich heran. Neben dem kleinen Etwas stand eine Erinnerung, tränenförmig und glänzend.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Samstag 16. August 2008, 15:24

Asmodi starrte dem Lich entgegen. Früher hatte ihn der Blick des Mannes meistens enttarnt doch der Mann ohne emotionen war zu Emotional ergriffen geworden, so paradox dies klingen mochte. Wäre es dem Dämon besser gegangen er hätte über seine Sorgenvolle Reaktion gelacht und gespottet, doch im Moment ging es um nichts minderes als seine eigene Existenz zu retten. Die war ihm heilig. Allein diese. Doch er merkte dass die Vergiftung von Mallahalls Seele ihn selbst ebenso schädigte. Vielleicht verdrängte sie ihr Licht nicht tiefer in ihr Wesen… sondern zu ihm. Vielleicht war es das was ihn so schwach machte, ihn auszehrte. Seine eigene Herrin zu unterwerfen, die Trägerin seiner Unschuld war vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit, weil er nicht der Träger eben dessen sein konnte. Dies war eine Macht die grösser war als er. Dies war eine der vielen Dinge die Asmodi gerade lernte, dass es Wesen und Mächte gab die grösser waren als der Dämon. Eine schwere Lektion deren Wahrheit für ihn nicht leicht zu akzeptieren war.

Er starrte dem Lich weiterhin entgegen und wand sich am Boden .Die innere Unruhe, die Hatz der verstreichenden Zeit, die angespannte Aura der Jäger sorgten dafür dass er sich winden musste, dazu kam der Schmerz den er für Mallahall im Moment ertragen musste da er ihr nicht die Kontrolle überlassen wollte. Eine schweierige und knifflige Situation aus der es keinen Ausweg zu geben schien, Asmodi dachte nach. Was brachte es ihm den Lich zu täuschen? Ein blick zur Seite eröffnete ihm Schreckliche Erinnerungen. Dieses grüne Gift welches sich bis auf die Knochen herunterätzen würde. Er winselte. Sie würden ihn kriegen, egal wie sehr er versuchte sie zu täuschen. Schlussendlich war seine Schmerztoleranz höher als Mallahalls und dies schienen die Jäger genau zu wissen.

<i> Wie kannst du es wagen?! Oh, Dämonengesindel, du richtest dich gegen mich. Sei vernichtet, elendiges Biest. Und zwar nicht durch Licht, das wäre zu einfach. Ich besiege dich mit deinen eigenen Mitteln!</i> Der Dämon ächzte auf. Mallahalls Sturm der durch seinen Verstand fegte war grässlicher als alles um sich herum. Was für ein böser Fehler die Finsternis in sie eingelassen zu haben! Es war ein ungeschriebenes Gesetz unter Dämonen, dass je reiner und unschuldiger etwas war das man verdarb, viel die grössere Bosheit und Hässlichkeit an den Tag legten. Kinder die von Dämonen besessen waren galten dafür als seltenes aber existierendes Beispiel. Sie waren an Listigkeit und Bosheit kaum zu übertreffen, doch auch schwer für den Dämon zu kontrollieren.

<i> "Schon gut, Mallahall. Beruhige dich, ich werde den Dämon eindämmen und dann müssen wir schleunigst zurück."</i> Asmodi riss seine Augen auf. „DU BASTARD!“ Brüllte er sein Versteckspiel fallen lassend dem Lich entgegen und biss sich erneut vor Wut ein Stück Fleisch aus der Haut. Warum wollte er ihn eindämmen? Warum wollte er ihm dies antun?! „NEIIN!“ Krächzte er böse und versuchte dem Lich einen Kratzer zu verpassen, liess dieses unterfangen aber bleiben als er auf die Spitze des Zweihänders starrte. Wieder winselte er und kauerte sich duckend auf. Wich einige Schritte zurück. Doch dies half ihm wenig, war er schliesslich von den Jägern eingekreist. Nervös drehte er sich immer wieder um die eigene Achse. Noch nie war er auf diese Weise gestellt geworden. Was hatte er nur mit Mallahalls Körper angestellt? Ihre Haare schimmerten bläulich, ihr Gesicht war fahl ähnlich jenes eines Toten. Dunkle Augenringe wirkten wie ein böses Omen das bläuliche Flackern in ihrem Blick verriet die Anwesenheit des Dämons. Ihre haut war durchlöchert von bissen und dem Bolzen der Jägerin. Die Stränge der Fesselung an welcher er gerissen hatte waren rot und deutlich an den Handgelenken zu sehen und dann natürlich der Fuss welcher noch immer Blut verlor. Dies war auch der Grund warum der Dämon relativ schräg kauerte, weil er sein ganzes Gewicht auf den gesunden Fuss verlagern musste um den verletzten nicht zu belasten. Ein eigentlich sonderbares Detail, früher hätte er sich absichtlich auf das kaputte Glied gestellt nur um den Besitzer des Körpers zu quälen, der Dämon sparte seine Kräfte.

<i> Zurück? Hörst du das?! Selbst wenn meine Seele gebannt wird, er wird dich zurückschleppen. Nach Zyranus! Hahaha!</i> Der Dämon keuchte auf. „Ich fürchte gar nichts!“ Krächzte er wütend, doch seine Körpersprache zeigte im Grunde das pure Gegenteil auf. Sein Zittern war gewaltig und auffällig. Nervös blickte er zu den Jägern hoch und knurrte unsicher. <i>Du fürchtest Zyranus, Dämon. Du fürchtest den Magierrat und dessen Methoden ... oh in diesem dunklen Raum ... wäre deine kleine Rothaarhure Zanraia nicht gewesen ... ich glaube, dorthin stecken sie dich wieder und dieses Mal ganz allein.</i> Asmodi riss seine Augen auf. „Nein… nicht in den Turm! Nicht ins Verliess!</i> Dort war er beinahe zerstört worden. „NEIIIIN!“ Brüllte er auf und begann an sich rumzuschaben. „SEI STILL ELENDIGE! SEI STILL!“ Brüllte er Mallahall an und ächzte. Panik ergriff ihn. Immer wilder kratzte er an sich herum und zog sich einzelne Hautstreifen vom Körper. Er heulte auf. Zog sich weiter zurück bis er mit dem Rücken an die Beine von Jamillas Pferde stiess. <i>Wenn ich eingedämmt bin, wirst du wirklich allein sein. Einsam ... in Finsternis ... nichts und niemand sonst. Jaaa! </i>

„NEIIIIIIIIN!“ Schrie er weiter von Angst ergriffen vor sich her. Konnten Dämonen wahnsinnig werden?

<i> "Aurelius lebt. Er ist zurück, doch sein Körper ist gealtert. Er wird erneut sterben, wenn Asmodi den Wirt nicht wieder wechselt. Wir müssen zurück zum Medicus. Er ist zu schwach zum Gehen."</i> Asmodis Augen flammten auf. „Aurelius?!“ Krächzte er. Er musste zurück in diesen starken Wirtskörper, diesen hier richtete ihn nur noch zu Grunde! Da spürte er wie sich auch in Mallahall etwas regte, dies war seine Chance! Er musste der Magierin zu ihrem alten Ich verhelfen wenn er tatsächlich Hilfe durch sie erfahren wollte, eine schwierige Erkenntnis doch sie zwang sich ihm in dieser Situation beinahe auf. Der Wirtskörper war zu stark als dass sich dieser bereitwillig ihm unterwerfen würde und für einen solchen Kampf hatte er nicht mehr die Reserven und die Zeit. Asmodi strengte sich an und versuchte die Finsternis für sein Seelenfeuer zu resorbieren. Er hoffte dass Mallahall genug von den eigenen Regungen abgelenkt war dass dies auch ein stückweit gelingen würde. Mit jedem Funken Finsternis den ihr Wesen verlies würde es platz geben für Licht. Asmodi verteidigte tatsächlich Mallahalls ursprüngliches Wesen. Doch nach aussen musste es wohl aussehen als wollte der Dämon zum Angriff übergehen. „HEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! HILF UNS!!!!!!“ Er schrie nach dem kleinen… nach dem was sich in seiner Unschuld verbarg. Er schrie nach Mallahall. Der Lichtmagierin.

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