Daraks Zelle

Hier wurden einst Soldaten und Wächter der Hauptstadt ausgebildet. Nun dient die Kaserne als Sklabenunterkunft und Richtplatz.
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Darak Luthrokar
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 26. Mai 2008, 14:19

Die Lüge welche er da Torok entgegenschmetterte war so dreist wie er es selten tat. Doch er wusste, dass dies vermutlich noch die letzte Möglichkeit darstellte um seine und Shays Haut zu retten. Er starrte dem Riesen entgegen und sah wie sich dessen Mimik veränderte. Er traurig und zornig zugleich wurde. Er sah wie sich die Sinne dieses Mannes verengten. <b>Gut.</b> So würde er nicht mehr über die Möglichkeit nachdenken, dass er angelogen wurde. Darak starrte dem schnaubenden Torok entgegen und setzte ein Gesicht auf, als könnte daraus keine Lüge entrinnen.

<i> "Ihr schöne, vom Fett schimmernde Kopfhaut? Von der die Haare baumeln wie dicke Raupenwürste. Ihre gut gefetteten Strähnen, die nach ihrem süßen Schweiß riechen! Nein!",</i> Darak nickte ab der etwas eigentümlichen Art der Liebesbezeichnungen für eine Frau. Obwohl konnte man diesen Koloss wirklich noch Frau nennen? Die war was grösseres als eine Frau… ein Weib. Oh ja. Ein richtiges. Riesiges. Weib. Zum Glück konnte Lilith seine Gedanken gerade nicht hören. Würde sie ihn überhaupt noch jemals wieder sehen?

Im Grunde hatte er keine Zeit darüber zu philosophieren wo sie und sein Lehrmeister im Moment sind. Er starrte Torok nach der sich in eine förmliche Walze verwandelte und wie ein Rammbock auf Valrock zugedonnert kam.

<i> "Meine Alma ... mein Pummelchen. Das darf er nicht. Das ... DARRRRRRRF er nicht!"</i> „ER WIRD ES ABER TUN!“ Keuchte er dem Foltergehilfen entgegen um ihn noch weiter anzustacheln. Er wand sich in seiner Eisenfesselung und versuchte gleichzeitig einen Blick auf den Kessel zu erhaschen. Doch dank Toroks massigen Erscheinungsbildes war dies… absolut unmöglich.

<i> "NICHT MEINE ALMA!"</i> Endlich gab Torok den blick auf seinen… „MEIN HELM!“ Krächzte er als er einen Blick auf den bereits dunkelrot glühenden Topf warf. Er wand sich in seiner Fesselung. Zappelte geradezu. „NEIIIIIN“ Durch den Tumult der da in Valrocks Nacken entstand sah wohl auch dieser sich gezwungen sich von seinem Spielzeug abzuwenden und mal nach dem rechten zu sehen… und da sah er einiges. Ein zappelnder und verzweifelter Darak – ein gewohntes Bild…. Doch da war ja auch noch der wutschnaubende Foltergehilfe Torok. Dessen Knochen knacksten als er seine Hände zu Fäusten ballten. Eine wahrlich unheimliche Erscheinung und die Tatsache, dass er Valrock – der seines Zeichens genau so wie Darak nicht gerade ein kleiner und schmächtiger Knabe war, liess Torok nur noch gewaltiger erscheinen. Es war eine Zusammenkunft des Abschaums. Der Gewalt. Der Folter. Mittendrin, unschuldig lag die junge Diebin. Gefangen in diesem Wahnsinn aus Hass und Rache der sich hier anhäufte.

<i> "Torok, was hat dieser Torfkopf an der Wand dir gerade für Lügen erzählt?"</i> „ICH ERZÄHLE KEINE LÜGEN! GENAU SO WIE ES NICHT GELOGEN WAR DASS ICH DICH TÖTEN WERDE!“ Darak merkte dass sich die Situation plötzlich zu seinem Gunsten wendete. Torok war ein überraschender… aber goldwerter unwissender Verbündeter. Er feuerte den Minenbruder weiter an. Stierte Valrock entgegen. Im Gegensatz zu Torok der von der Peitsche völlig unbeeindruckt blieb schauderte es den ehemaligen Foltermeister bei dem Anblick.

<i> "Du willst meiner Alma wehtun. Sie soll doch nur eine Anhörung kriegen und dann kommt sie frei. Alma ist keine Frau, die jemandem wehtun würde."</i>

Darak grinste Valrock entgegen. Wie hämisch der ehemaliger Mönch gerade aussah. Seine Mordlust stand ihm ins Gesicht geschrieben. Doch plötzlich wandte sich der Riese um. Hatte er sich etwa doch auf seine Vernunft besonnen und gemerkt, dass dieser kleine Bastard hinter sich nur seine Haut hatte retten wollen? Darak zog scharf die Luft ein als die gewaltige Pranke des Mannes sich um seinen Bauchring schloss und daran zerrte. Er zuckte zusammen als der Kerl daran zu reissen begann. Er spürte wie sich die Steine hinter seinem Rücken lösten und die Wand langsam der gewaltigen Kraft nachliess. Als Torok so aufbrüllte kam ihn ein gewaltiger Schwall an Spucke und schlechtem Atemgeruch entgegen dass es ihm für einen kurzen Moment die Luft zum Atmen raubte.

Der Ring wurde weggerissen. Darak zögerte keine Sekunde um kräftig seine Hände nach vorn zu drücken und tatsächlich lösten sich auch die Eisenfesseln. Er wollte schon auf Valrock zustürmen, hatte er doch beinahe vergessen dass er an den Füssen ebenfalls noch fixiert war. Beinahe hätte er sein Gleichgewicht verloren welches er mit den Armen rudernd wieder erlangte.
„Danke Bruder!“ Keuchte Darak. „Die Fussfesseln noch! DIE FUSSFESSELN!“ Doch Torok hörte in seinem Tobsuchtanfall nichts mehr sondern handelte einfach wie es sein Alma-erhaltungs-Trieb ihm vorgab.

Valrock schien sichtlich irritiert. In seinen Kursen in der Reichsklinik hatte man ihn wohl nicht auf solche Situationen vorbereitet. Doch auch er blieb nicht untätig und versuchte seinen Foltergehilfen zur Vernunft zu treiben.

<i> "Zurück mit dir! Vergiss nicht, wer du bist! ICH hab dich aus den Minen geholt, Torok. Du hast mir Treue geschworen! Mach keinen Fehler!"</i> Darak zuckte zusammen als der Foltermeister seine Peitsche knallen liess. Die Nieten kratzten dabei hässlich über den Steinboden. Torok hingegen schleuderte unbeeindruckt den Bauchring gegen seinen Meister den es wuchtig zurückpreschte.

„MEIN H…“ Er musste es gar nicht sagen. Denn der Bulle stampfte auf den Kessel zu fasste ihn gewiss unter unsäglichen Schmerzen einfach an und riss ihn zu Boden. So dass ein grell glühendes Etwas daraus kullerte. Darak litt mit jeder Bewegung seines Helmes mit. Dies gab bestimmt schreckliche Dellen! Doch noch ging es seinem Schätzchen soweit gut. Es glühte zwar… war kurz vor dem Schmelzpunkt gewesen, doch noch hatte er seine Form behalten! Doch davon musste sich der Besitzer genauer überzeugen.

Er starrte mitten in das gleissende Objekt rein musste seinen Blick dann aber abwenden. Rote Punkte flogen vor seinen Augen herum hatte er zu lange in dieses feurige Licht gestarrt so dass sich seine Augen erst erholen mussten. Irgendwas flog auf ihn zu und er wurde davon an der Schulter getroffen. Es landete leise klirrend auf dem Boden. Darak schüttelte seinen Kopf und blinzelte. Sah gerade wie Torok mit Shay aus dem Folterraum verschwand. „Aber meine Füsse!“ Er starrte auf seine Füsse und entdeckte den Schlüssel dicht daneben. Einen blick auf Valrock verriet ihm dass der Foltermeister nicht mehr lange haben würde bis er sich von dem Bauchring befreit hatte.

Er bückte sich, was in seiner Position nicht gerade einfach war. Beinahe erreichte er den Schlüssel es fehlten nu ein paar wenige Milimeter. „VERDAMMT!“ Fluchte er auf. Strengte sich noch mehr an bis seine Fingerkuppe daran kam. Er keuchte auf drückte seinen Finger auf den Schlüssen und schob ihn schliesslich zu sich bis er ihn endlich aufnehmen konnte.

Er schnaubte nervös. Seine Hände zitterten. Sein gesamter Körper stand unter einer enormen Spannung. Er versuchte das Schlüsselloch zu treffen was mit seinen Händen nicht gerade einfach war. Er kratzte daran entlang bis er endlich die erste Schnalle aufbrachte. Schliesslich machte er sich an der zweiten zu schaffen, starrte nervös zu Valrock auf. Ehe er weitermachte und sich dann endlich auch gänzlich befreien konnte. Darak ballte seine Fäuste. „Komm her und kämpf wie ein Mann!“ Brüllte er Valrock entgegen und raste bereits auf ihn zu und versuchte den Kerl zu rammen um ihn erneut an die Wand zu schmettern.

Darak war sich sicher, dass heute ein Foltermeister sterben würde.

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Folterknecht
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Folterknecht » Dienstag 27. Mai 2008, 17:07

<i>"Aber meine Füße!"</i> Toroks rasches Verschwinden zeigte, wie sehr ihm die Füße seines Minenbruders egal waren. Er hatte Darak den Schlüssel zugeworfen, sollte sich dieser selbst befreien. Jetzt war nur noch Alma wichtig, da schreckte er nicht einmal davor zurück, Shay trotz seiner vom Kessel verbrannten Hände über die Schulter zu werfen und den Folterkeller zu verlassen. Auch Valrock ließ er ohne weiteren Kommentar zurück.

Während sich Darak nach dem Schlüssel für seine Fesseln bückte und ihn nach mehreren Versuchen endlich erreichte, wühlte sich Valrock Molsag aus den Trümmern, die ihn der Flug gegen die Wand beschert hatte. Seine Knochen schmerzten, außerdem hatte er durch den Metallring eine ziemliche Beule davongetragen. Sein Knie schwoll bereits an und er humpelte nun wie Darak auf selbigen zu.

"Dich mach ich fertig, du dreckiger Abkömmling einer in den Minen zurückgelassenen Hure!", schnaufte Valrock und schlurfte auf ihn zu. Die Peitsche hatte er nicht losgelassen. Wie eine Schlange streifte ihr griffloses Ende hinter Valrock her und zog sich gemächlich über den Stein. Gleich würde sie knallen, ihr Ziel sollten Daraks Körperteile sein, wo auch immer. Hauptsache, es schmerzte.
"Genug der Spielchen", knurrte Valrock. "Du nützt jedem nur noch auf eine Weise. Tot!"

Und da knallte die Peitsche auch schon, kaum dass Darak sich endlich von seinen Fesseln befreit hatte. Valrock konnte mit dieser Waffe ziemlich gut umgehen, sicherlich ähnlich geübt wie Darak. Die Peitsche war nun einmal ein treuer Begleiter für alle jene, die sich die Folterei und Sklaverei zum Beruf gesucht hatten.

Plötzlich stürmte ein fülliger junger Mann – er durfte etwa Anfang 20 sein – mit gezücktem Schwert in die Folterkammer. Seine Rüstung und das darauf eingebrannte Emblem kennzeichneten ihn als pelgarischen Wächter, wenn auch nicht gerade von hohem Rang.
In seinem pausbackigen Gesicht stand der Schweiß und seine Wangen glühten beinahe ebenso rot wie Daraks Helm. "Auseinander!", brüllte er im misslungenen Versuch, autoritär zu wirken. "Was geht hier vor?"
"Der Schwerverbrecher", keifte Valrock zurück und ließ erneut seine Peitsche knallen, dieses Mal aber nur, um seine Worte zu unterstreichen, "er ist frei! Helft mir! Er ist gefährlich, wir sollten ihn töten."
Die Situation begann, brenzlig zu werden.

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Darak Luthrokar
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 28. Mai 2008, 01:56

Darak hatte schon ziemlichen Schwung geholt um den Foltermeister zu rammen doch dann riss er seine Augen auf starrte auf dieses schmerzversprechende Ungetüm von Peitsche und schaffte es gerade noch jäh abzubremsen und zurückzustolpern so dass die Köpfe dieses mörderischen Folterinstruments die Luft zerschneidend direkt vor seinem Gesicht auf den Boden dreschten.

<i> "Dich mach ich fertig, du dreckiger Abkömmling einer in den Minen zurückgelassenen Hure!",</i>

Normalerweise wäre ihm an dieser Stelle irgend ein schneidiger Satz in den Sinn gekommen um diesem Bullen zu kontern, doch er musste sich just in jenem Moment gerade darauf konzentrieren nicht umzufallen, denn dies hätte wohl sein sicheres Ende bedeutet. Er keuchte auf. „DU wirst von einem MÖNCH getötet werden Röckchen!“ Gar er keuchend zur Antwort als sein Geist endlich registriert hatte, dass er nicht getroffen worden war.

Er fand sein Gleichgewicht wieder. Wie sollte er nur gegen diese Peitsche ankommen? Er starrte auf die Enden welche Valrock gerade zurückziehen wollte um erneut Schwung zu holen. „Oh nein so nicht Freundchen!“ Keifte Darak. Duckte sich danach und packte das Leder. Wickelte es um sein Handgelenk und zog daran. Die ganze Aktion mauserte sich zu einem makaberen Tauziehen wobei der Verlierer wohl einen schrecklichen Tod erleiden würde. „Lass los Bastard!“ Darak zog mit aller wucht daran. Im selben Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Die Tür flog auf. Darak riss seinen vor Anstrengung nass geschwitzten Kopf hoch und starrte diesem rotwangigen keuchenden Söldner entgegen der dummerweise auch noch mit einem Schwert herumzufuchteln gedachte. Nüchtern betrachtet war der einzige der wohl ernsthaft durch die Waffe gefährdet war der Besitzer selbst. Doch selbst der pelgarische Nachwuchs durfte nicht unterschätzt werden.

<i> "Was geht hier vor?"</i>

„HALT DIE KLAPPE! VERDAMMT!“

Zischte Darak dem Jungen entgegen. Er hatte nun wirklich keine Zeit irgendwelche dämlichen Fragen zu beantworten. Wuchtig zog er wieder an Valrocks Peitsche. Darak war sich nicht sicher ob sich seine Situation nun zum Guten oder Schlechten gewandelt hatte. Doch was er sicher wusste war, dass Valrock über einen gewaltigen Heimvorteil verfügte. Nicht nur dass er genau wusste wo er welche Waffe in seinem Folterkeller finden konnte, nein die halbe verdammte pelgarische Armee war praktisch über ihren Köpfen stationiert und sein Gesicht war hier seid der Suche vermutlich bereits jedem Bekannt. Oder zumindest sein geliebter Helm. Dadurch dass sich Darak von dem Söldner hatte ablenken lassen gelang es Valrock die Peitsche zurückzureissen. „Argh.. „ Darak keuchte auf als er ein schneidendes Gefühl in seinen Händen verspürte. Doch es war nur ein Brennen gewesen weil der Lederriemen mit einer solchen Wucht weggezerrt worden war. Er zuckte gewaltig zusammen als der Foltermeister erneut die Peitsche knallen liess.

Ach jetzt war er also plötzlich der Gefährliche Bastard? So! „HAH!“ Knurrte er Valrock entgegen. Da kam dem alten Luthrokar eine ungewöhnliche Idee. Er holte Anlauf in der wahnwitzigen Absicht den noch immer glühenden – aber hoffentlich stabilen Helm dem Foltermeister entgegen zu kicken. Er übersah dabei dass er selbst kein vernünftiges Schuhwerk trug und sich wohl grässlich verbrühen würde. Doch zu dem besagten Schuss sollte es nicht kommen denn in jenem Moment als er nochmals zur Tür starrte tauchte hinter dem Söldner eine ihm doch so bekannte Gestalt auf.

Irritiert hielt er inne – die aktuelle Situation die ohnehin eine einzige Überforderung für ihn darstellte – praktisch vergessend. „ELENA?!“ Keuchte er. Gefährliche Sekunden der Unaufmerksamkeit verstrichen ehe er seinen Blick wieder Valrock zuwandte.

Er hatte keine Zeit sich zu überlegen was SIE hier wohl zu suchen hatte. Er hatte nicht einmal die Zeit zu denken dass sie vielleicht IHN suchte. Eigentlich hätte er ja nicht einmal die Zeit gehabt sie überhaupt zu erkennen.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Mittwoch 28. Mai 2008, 01:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. Juni 2008, 15:21

Valrocks Wut kehrte zurück oder war es übermütige Erregung, weil er nun nicht länger mit Folter warten musste, sondern Darak endgültig den Gar ausmachen würde?
Dieser behauptete jedoch noch immer von sich selbst, <i>ihn</i> töten zu wollen und ging dabei sogar bis in seine Vergangenheit zurück, als man ihn noch Lysanthor-Mönch nannte. Valrock spuckte aus und zog die Peitsche für einen weiteren kommenden Hieb zurück. "Pah! Du warst nie ein Mönch, Luthrokar. Ein verdammter Mörder bist du, ein Schwerverbrecher, der nicht einmal mehr in den Minen Platz finden sollte. Und dafür sorge ich jetzt. Sag Lebewohl!"

<i>"Oh nein, so nicht, Freundchen!"</i> Und schon packte Darak das Peitschenende. Ein Tauziehen begann, bei dem keiner der beiden die Überhand erlangte. Sie brüllten sich gegenseitig an, loszulassen, doch keiner wollte nachgeben.
Da riss es plötzlich die Tür auf und ein ziemlich beleibter, pausbackiger Soldat erschien. Das Schwert richtete er nach erstem Zögern aus der Ferne auf Darak, denn schon hatte ihm Valrock Molsag beteuert, dass dies ein Verbrecher sei. Als Darak dem Gefreiten namens Schiefer auch noch durch eine böswillige Forderung, den Mund zu halten, bestätigte, spannte der junge Soldat die Muskeln an.

Valrock handelte inzwischen, anstatt dumm herum zu fluchen. Er riss seine Peitsche zurück, dass Darak die Handflächen glühten vor Schmerz. Schon erhob er die Waffe erneut, um den nächsten Hieb aufzuführen. Doch in diesem Moment wurde auch er ausnahmsweise einmal abgelenkt.

Da erschien noch jemand in der Tür, eine Frau. Darak und Valrock kannten sie beide. Ihre rote Mähne leuchtete im Feuerschein des Kamins, sie schaute sich kurz um. Darak rief ihren Namen ungläubig. <i>"ELENA?!"</i>
Valrock nutzte die Gelegenheit. Die Peitsche ging hernieder, zerschnitt bereits die Luft und riss dann mit einem schmerzhaften Knallen Daraks Schulter bis zum linken Oberarm hin auf. Sofort spritze Blut durch den Raum, sprenkelte Daraks Körper und den Steinboden, aber es floss auch noch genug aus dem tiefen Striemen, den die Peitsche verursacht hatte.
"Bwahahaha!", lachte der Foltermeister triumphal, holte erneut seine Waffe ein. "Ich peitsche dir jeden Zentimeter deiner verdorbenen Haut vom Körper!"

Der Gefreite Schiefer hatte noch nicht eingegriffen. Der Wille war da gewesen, doch angesichts Elenas erscheinen, wandte er sich wutschnaubend um und zeigte ihr, warum sogar ein solcher Kerl einen Weg ins Militär finden konnte. Zorn stand in seinem Gesicht, die Stirn lag in selbigen Falten und seine Backen glühten vor Wut. "Ich hab Euch gesagt, Ihr sollt warten!", keifte er Elena an, "Raus hier, der Kerl da ist gefährlich. Er kennt sogar Euren Namen, er wird Euch noch etwas antun. Zurück in die Kerker, ich mach das schon!" Damit wandte er sich wieder herum und genehmigte sich etwas Zeit, um die Situation einzuschätzen. Er durfte schließlich nicht versehentlich den Foltermeister mit seinem Schwert treffen.

Auf das Schwert hatte es nun auch Elena abgesehen. Natürlich würde sie jetzt nicht umkehren, sie musste Darak helfen. Sie kannte Valrock und wusste, was dieser alles in seinem kranken Hirn schaffen konnte. Und sie wusste, dass er es umsetzen würde, wenn sie Darak nun nicht unterstütze. Dieser blutete noch immer, Hilfe war mehr als nötig.
Hoffentlich tauchten der Nichtgenannte oder wenigstens Lilith bald auf. Elena dachte kurz an sie, wagte dann eine risikoreiche Handlung: Sie sprang einfach auf den Gefreiten los und drückte ihre Finger in sein Gesicht, mit dem Ziel, die Augen zu treffen. Ihr Versuch war von Erfolg gekrönt. Schiefer brüllte auf und wirbelte herum. Er ließ jedoch das Schwert nicht los – noch nicht. Stattdessen taumelte er durch den Raum, ohne wirklich zu wissen, wohin er ging. "Weg da!", schnauzte ihn Valrock an, denn soeben taumelte der Gefreite zwischen ihn und Darak. Als die Peitsche auf den Soldaten niederging und dieser schmerzlich aufheulte, ließ er endlich seine Waffe los. Klirrend fiel das Schwert zu Boden, lag nun einen halben Meter von Daraks Füßen entfernt, aber noch immer deutlich näher an Elena und Schiefer.

Valrock zog die Peitsche zurück, ließ dann aber auch diese fallen. Gegen ein Schwert konnte er damit nicht ankommen und Darak würde sich die Waffe wohl sicher gleich schnappen – oder dieses Miststück von Elena. "Schlampe!", schimpfte er sie, riss sich selbst dann herum und eilte zum Kamin. In der Glut lag noch immer die Zange, mit welcher er für gewöhnlich glühende Nägel aus dem Feuer holte, um sie seinen Opfern auf die Haut zu drücken. Eine wahrlich perfekte Waffe, die viel Schaden anrichten konnte.

Viel Schaden richtete derzeit auch jemand Anderes draußen bei den Kerkerzellen an. Darak, Elena und die beiden Männer hörten es unter wuchtigem Keuchen und anschließendem Quietschen und Krachen.
Das war doch Torok. Kämpfte er noch immer in Sorge um Alma? Oh ja!
Was jene in der Folterkammer nicht mitbekamen, war, dass Torok in seiner ungebändigten Liebe zu dem Koloss von Heilerin nicht auf die Idee kam, nach dem Zellenschlüssel zu suchen. Er stemmte sich einfach gegen das Gitter und verbog die Stangen. Anschließend legte er die bewusstlost Shay vor Almas Füße und bat sie, die Frau zu heilen, damit sie beide dann schnell verschwinden konnten. Torok wagte also einen Neuanfang, indem er seine Stellung als Foltergehilfe aufgab. Er wollte nochmal von vorn beginnen – mit Alma. Doch die brüllte nur herum, dass es auch alle Anwesenden im Folterkeller hören konnten.
"WAS MACHST DU DENN DA?! DAS ZÄHLT DOCH JETZT SCHON BEI PELGARERN ALS FLUCHTVERSUCH! NA WUNDERBAR, JETZT BIN ICH VOGELFREI!!!! OH, TOROK, DU IDIOT .... NEIN, ICH VERLASSE DIE ZELLE NICHT ..."

Anschließend wurde es wieder etwas ruhiger. Offensichtlich kümmerte sich Alma zunächst lieber um die bewusstlose Elfe anstatt zu fliehen. Letzteres hätte sie ohnehin nicht getan, ohne Darak mitzunehmen.


<i>Darak verliert 6% seiner Lebensenergie und steht damit bei 69%</i>

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Darak Luthrokar
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 5. Juni 2008, 18:03

So viele Dinge geschahen binnen wenigen Sekunden doch für Darak schien für einen Moment einfach die Zeit stehen geblieben zu sein. Ausgerechnet jetzt wo er ohnehin zuwenig davon hatte. Seine Unaufmerksamkeit wurde auch jäh und brutal durch Valrocks Hand bestraft. Wuchtig durchschnitt das Leder die Luft. Preschte auf die ungeschützte Haut des Mörders hernieder und sprengte sie in eine tiefe dunkelrote Furche aus welcher das Blut nur so herausspritzte. Warme, klebrige Tropfen besprenkelten seine Haut. Ein gleissender Schmerz durchzog seinen Körper. Darak taumelte brüllend zurück. Sackte mit dem linken Knie ein und fluchte wüster als je zuvor. Die betroffene Schulter und auch der Arm zitterte vor Pein. Daraks Gesicht war entsprechend seiner Empfinden zu einer gequälten Fratze verzogen. Seine Augen fest verschlossen. Seine Zähne dicht aufeinander gepresst. „AURHRHH!“ Krächzte er. Tränen rannen über seine Wangen. Kein Schmerz war wohl mit jenem von hartem Leder zu vergleichen welcher so gnadenlos über die nackte Haut gezogen wurde.

Darak spürte wie sich ein grosser Hautlappen beinahe von seiner Schulter löste und jede Bewegung vergrösserte den Spalt in seiner Haut nur noch weiter. Schnell war seine ganze linke Seite vollgeblutet. Darak schnaubte. Blickte vernichtend zu Valrock. Nun war der Gehörnte wahrlich sauer. Erst verging sich dieser Kerl an seinem Helm und nun wollte er ihn auch noch zu Tode peitschen wie ein Tier!

"Ich peitsche dir jeden Zentimeter deiner verdorbenen Haut vom Körper!" „NEIN!“ Brüllte er. „Ich werde sie DIR noch vom Schädel ziehen!“ Keuchte er kaum verständlich.

Darak kriegte überhaupt nicht mit was mit Schiefer und Elena geschah. Aber er registrierte durchaus, dass der Söldner wohl irgendwie abgelenkt wurde und er so nicht in der Lage war sich ihm auch noch in den Weg zu stellen, weil dann wäre er bestimmt verloren gewesen.

Der Gehörnte merkte dass er nicht schnell genug auf die Beine kommen würde um einem erneuten Schlag – zu welchem Valrock gerade ausholte auszuweichen. Diesmal würde Valrock sicherlich noch einen tödlicheren Treffer setzen. Doch Elena sorgte dafür dass es nicht so weit kommen würde. Beherzt sprang sie auf Schiefers Schultern und bohrte ihm ihre Finger ins Gesicht. Darak wusste was für Krallen diese Frau hatte. Schiefer war durchaus nicht zu beneiden zumal er auch gerade noch Valrocks Peitschenhieb einfing der auf seiner Rüstung abklatschte aber dennoch auch irgendwas weiches traf.

Aus seiner tiefen Position heraus sah der Folterknecht der eben gerade selbst hätte gefoltert werden sollen, wie das Schwert klirrend zu Boden fiel. Dies war seine Gelegenheit sich endlich zu bewaffnen! Er rutschte sofort vor und kroch zum Schwert hin. Griff mit seiner verletzten Hand danach weil er sich mit dem Gesunden Arm abstützen musste. Er hatte nicht die Kraft in seiner linken um das Schwert gleich aufzuheben so dass er es erst zu sich ziehen musste. Bis er es mit der rechten zu fassen kriegte. Langsam und doch so hastig es eben ging rappelte sich Darak auf.

„NIEMAND NENNT SIE EINE SCHLAMPE DU POCKENNARBIGER SOHN EINES MÄNNERLIEBENDEN EBERS!“ Brüllte Darak ihm böse entgegen und hob das Schwert an.

„KOMM HER UND STIBR!“ Keuchte Darak und wankte auf Valrock zu. Sein Schwert gefährlich schwenkend. Er stand leicht schief da seine linke Seite nach unten zog. Blut rann unaufhörlich an ihm herunter.

Diese Gelegenheit musste er nun einfach nutzen. Er wusste dass die Zeit gegen ihn spielte. Bald würde halb Pelgar hier stehen und dann konnten sie sich schon ein schönes Plätzchen für das Rad aussuchen in welches sie gesponnen werden würden.

Ausserdem würde er selbst schwächer werden... und nicht stärker.

Ich kann ihn töten! Ich habe es schon so oft getan!

Er hob sein Schwert. Brüllte auf und rannte Valrock entgegen. Wild dazu entschlossen ihm mit einem wuchtigen Schlag den hässlichen Schädel zu spalten.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Sonntag 8. Juni 2008, 21:23

Als Darak auf ein Knie niedersank, weil der Schmerz in seinem Arm ihn dazu zwang, grinste Valrock nur und höhnte: "Ja, knie nieder, du Wurm! Es wird das letzte sein, das du tust! Bwahahaha!"
Voller Genugtuung sah der Foltermeister mit an, wie Tränen der Pein über Daraks Wangen strömten und sich am Kinn sammelten wie die Blutstropfen am unteren Ende seines Ellenbogens. Beides tropfte platschend auf den staubigen Boden. Valrock würde Torok ... nein, nicht Torok. Der hatte sich von ihm losgesagt. Diesen würde er zurück in die Minen befördern und dort schuften lassen, bis sein Bullenkörper nur noch dazu diente, dass sich hungrige andere Verbrecher an seinem fauligen Fleisch laben konnten. Valrock schnaubte und holte die Peitsche ein. Er würde sich einen neuen Gehilfen besorgen müssen, der hinter seinen Spielereien mit den Verurteilten her wischte.

Darak keuchte irgendetwas, Valrock verstand es nicht. Aber er hörte auch kaum hin. Was hatte ein Todgeweihter schon noch Wichtiges zu sagen? Er holte zum nächsten Peitschenhieb aus. Wie gut, dass Elena in der Zwischenzeit gehandelt hatte. So fing der arme Gefreite den Peitschenknall ab. Er wurde nicht stark verletzt, da die Nieten über seine Rüstung schabten, doch er riss sich trotzdem einen Teil seiner Kleidung auf und auch dort hinterließ die Peitsche einen kleinen Striemen.
"Schluss! Aufhören!", knurrte Schiefer, meinte aber Elena, die ihm noch immer die Augen in die Höhlen quetschte.

Klirrend landete seine Waffe am Boden und Darak nutzte die Gelegenheit. Er kroch, so schnell es ihm möglich war, auf das Schwert zu, packte es zunächst mit dem verletzten Arm, aber wechselte es schnell in die Rechte.
Valrock verfluchte Elena inzwischen und hob nun die Peitsche um – ungeachtet, ob er den Gefreiten dabei auch verletzen könnte – ihr einen schweren Schlag zu verpassen. Doch da brüllte Darak auf und es klang so laut, dass Alma und Torok es von den Kerkerzellen aus hören konnten. Die dicke Heilerin verpflegte soeben Shay, so gut es ihr möglich war, aber richtig gelingen wollte es ihr nicht. "ich bräuchte meine Tasche", brummte Alma.

In diesem Moment hetzten zwei Gestalten, gefolgt von einem Wächter, in die Kerker. "Nicht so schnell!", rief der Soldat und klimperte mit den Schlüsseln. Lilith und der Nichtgenannte waren einfach an ihm vorbei gehuscht, kaum dass er die Tür zu den Kerkergewölben aufgeschlossen hatte. Unter dem Vorwand, Elena beizustehen und mit Alma zu sprechen, hatte man sie eingelassen. Nun, ein wahrer Vorwand war es natürlich nicht. Sie würden Elena beistehen – und nebenbei auch noch Darak und Alma retten.
"Wir verstoßen hier gegen die Gesetze Pelgars", meinte der Nichtgenannte, als beide auf die Tür zur Folterkammer zu rannten.
"Gesetze, die von Männern geschaffen wurden. Sie sind somit für mich nicht von Belang", grinste die Elfe und hopste an Torok und Alma vorbei.
"MEINE TASCHE!"
"Alma!" Lilith machte bei ihr Halt. Der Nichtgenannte verlangsamte seine Schritte und näherte sich der Folterkammer. Er straffte seine Schultern. Hinter dieser offen stehenden Tür kämpfte Darak gegen seinen Bruder – und würde ihn hoffentlich zur Strecke bringen, wie der ruchlose Kerl es verdiente!

<i>"KOMM HER UND STIRB!"</i> Valrock grinste. "Pass lieber auf, dass du nicht gleich den Löffel hier abgibst. Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten. Wie erbärmlich. Kein Wunder verteidigst du rothaarige Schlampen wie die da!" Er zeigte mit der Peitsche auf Elena und genoss es wahrlich, sie erneut zu beleidigen. "Kriegst wohl nichts Besseres ab, was? Jedenfalls nichts aus der Frauenwelt, bwahahaha!"

Brüllend rannte Darak mit scheinbar letzter Kraft auf Valrock zu. Dieser hatte ihn auch wirklich angestachelt, aber der Foltermeister wirkte ausgeruht und war unverletzt, im Gegensatz zu seinem Todfeind.
In der Tür erschien plötzlich der Nichtgenannte. Er starrte auf die Szenerie, sah Darak, der auf seinen Bruder zu hechtete. Er sah, dass dieser verletzt war und so fasste er einen Entschluss. Lauthals rief der Nichtgenannte durch die Folterkammer, während er seine Maske herunterriss und ein Gesicht offenbarte, welches dem Valrocks ansatzweise glich: "SCHAU GENAU HIN!" Er besaß weder Pocken noch viele Narben, wie Valrock, auch wirkte der Nichtgenannte wesentlich jünger als sein Bruder. Aber sein Gesicht war geprägt von nicht verheilten Brandwunden. Sein Blick heftete sich an Valrock. "Erkennst du mich noch? BRUDER?!"

Dieses Mal war es Valrock, der abgelenkt wurde. Deutlich Farbe verlierend starrte er den Nichtgenannten an. "D-du?! Carath!!! W-was machst du hier, elendes Brüderchen?!"
Der Nichtgenannte, der nun einen Namen besaß – Carath Molsag – grinste boshaft und voller Rachedurst. "Ich will dich sterben sehen." Seine ganze Hoffnung lag nun auf Darak Luthrokar, den Mann, dem er den Auftrag gab, seinen eigenen Bruder zu töten.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 23. Juni 2008, 21:06

Darak Luthrokar fühlte sich mies. Verdammt mies. Sein Arm fühlte sich an wie ein geschändetes etwas. Seine Gelenke schmerzten noch immer von der etwas unliebsamen Verfrachtung die er vom Wald Eldar bis hierhin in den Kerker erlebt hatte. Gegessen hatte er in letzter Zeit auch mehr als dürftig. Doch wenn Darak Luthrokar sich mies fühlte, war dies meist auch verbunden mit einer solch üblen und schlechten Launen die einem dazu einlud alle anderen Wege einzuschlagen die es ermöglichten ihm aus dem Weg zu gehen. Doch auch noch etwas verband sich mit mieser Laune des Mörders… eine geballte Aggressivität die ihn dazu befähigten selbst im komatösen Zustand noch laut und ungehobelt zu werden. So festigte er seinen Griff um die Klinge und sprintete wagemutig – vielleicht auch einfach töricht – auf den Foltermeister zu. Egal wie schwer sich seine Füsse auch anfühlen mochten, wie sehr sein Arm schmerzen oder seine Sinne schwinden mochten, Darak Luthrokar hatte sich fest vorgenommen, dass er bevor er sich von seinem Körper überwältigen lassen würde – noch einen Mord begehen würde. Jener an Valrock Moslag.

Er wollte die Welt von dieser lästigen und viel zu gross geratenen, hässlichen Plage befreien. Man würde ihn nicht zum Held machen dafür, sondern ihm nur noch ein Verbrechen mehr ankreiden, doch dies war es Wert. Der Mord an diesen Kerl würde sein Gewissen nicht wirklich noch zusätzlich belasten. Ein Gewissen welches ohnehin schon sehr schwer zu schleppen hatte.

Er leistete sich nicht mal seinen Seitenblick zu Elena. Er vertraute darauf dass sie die Sache schon in den Griff kriegen würde. Er kannte schliesslich ihr Temperament. Nein… seine ganze Aufmerksamkeit galt allein Valrock Moslag, der sich plötzlich umdrehte als eine ihm so bekannte Stimme“SCHAU GENAU HIN!" dies in einer Lautstärke welche er von dem Nichtgenannten nicht kannte. Im Gegensatz zu Valrock liess sich Darak aber nicht durch die Stimme irritieren. Er hob das Schwert, zielte auf Valrocks Unterbauch. Brüllte auf. Krächzte ihm „STIRB!“ Entgegen und ruckte die Klinge vor und stürzte regelrecht mit seiner gesamten Körpermasse hinterher um den Kerl nach dem durchbohren mit seiner Klinge auch noch zu Boden zu werfen. So zumindest Daraks rasender Plan.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Dienstag 24. Juni 2008, 12:08

Da standen sie, Auge in Auge. Einer an der Tür und der andere ein paar Meter entfernt von Darak, der noch immer mit seiner Verletzung zu kämpfen hatte, sich aber langsam – und bewaffnet – aufrappelte. Die Gebrüder Molsag.
Sie glichen sich und sahen doch so unterschiedlich aus. Valrock war eindeutig der Hässlichere von beiden: auf seiner Glatze rangen Narben und Pocken um die Vorherrschaft. Seine Zähne faulten an diversen Stellen, aber ihn selbst störte das wenig. Sein Blick war hart und steinern – auch wenn er derzeit wie erstarrt auf seinen Bruder schaute. Der Nichtgenannte, dessen Name nun auch endlich Einzug in Elenas und Daraks Wissen gefunden hatte – er lautete Carath Molsag –, wirkte jünger als sein Bruder. Er besaß keine Glatze, aber sein schwarzes Haar war nur wenige Millimeter lang. Er musste es sich mit einem Messer so gestutzt halten, konnte man vermuten. Sicher, lange Haar störten, wenn man tagein tagaus eine Kupfermaske trug.
Carath war nicht mit Narben übersät, lediglich eine einzige, dünne, weiße Linie erstreckte sich unterhalb seines Auges. Stattdessen erkannte man Überreste verbrannter Haut. Auch er sah keineswegs hübsch aus, obwohl er es ohne die Verbrennungsspuren möglicherweise hätte sein können. Doch der größte Unterschied zu seinem Bruder war in den Augen des Nichtgenannten zu erkennen. Diese stahlblauen Spiegel seiner Seele zeigten Entschlossenheit und den Rachedurst, den er wohl über Jahrzehnte hinweg mit sich herumgetragen haben musste. Heute würde es enden. Hier und jetzt, denn Darak umfasste den Griff des Schwertes fester...

Valrock stand noch immer perplex in seiner Nähe, die Peitsche locker in der Hand. Er starrte den Mann an, der sich gerade die Maske vom Gesicht gerissen und ihm verkündet hatte, er sei hier um ihn sterben zu sehen.
Elena sprang von Schiefers Rücken und huschte, so schnell sie konnte, hinter Darak. Der Gefreite hielt sich die Hände vor seine eingedrückten Augäpfel und keuchte unentwegt. Er sank auf ein Knie herunter. Elenas Fingernägel hatten Wirkung gezeigt.
Die Rollen waren verteilt. Drei gegen einen und ein vierter am Boden. Kampfunfähig. Nun, aber auch der Nichtgenannte – Carath! – würde keinen direkten Angriff starten. Genau aus diesem Grund hatte er sich Darak zum Schüler auserkoren. Deshalb hatte er ihn beschützt und alles getan, damit er nicht an seiner Verzweiflung zugrunde ging. Nur für diesen einen Moment, in dem sein lebendes Werkzeug seinen einzigen Wunsch, den er seit Jahren hegte, ausführen würde: den eigenen Bruder ermorden.

Caraths Blick glitt von seinem Bruder los und wanderte zunächst zu Elena. Er war entschuldigend, denn sie hatte er nicht in dieses blutige Spiel mit hineinziehen wollen. Der Schmerz ob dieser Erkenntnis erfüllte und stärkte ihn. Nur ihm gab er sich hin, dem Schmerz, stetiger Weggefährte. Sein Blick wanderte weiter zu Darak. Kurz trafen beide Augenpaare aufeinander. Die des Nichtgenannten glänzten wissend. Ja, es würde geschehen. Darak Luthrokar würde der Mörder seines Bruders sein. Carath hätte wohl keine bessere Wahl treffen können. Einmal nur hatte er gezweifelt, ein einziges Mal und wäre beinahe von dannen gezogen.
Das war in Eldar, nachdem Alma ihn gebeten hatte, ein letztes Mal mit ihm zu sprechen und sich ihre Bezahlung geben zu lassen. Sie hatte Darak mitgebracht, obwohl dieser viel zu kraftlos gewesen war, um überhaupt sitzen zu können. Seine Worte hatten ihn überzeugt. Caraths Wahl war richtig gewesen.

"Töte ihn für mich", formten seine Lippen, ohne dass auch nur ein Laut seine Kehle verließ. Darak musste verstanden haben, denn er hob das Schwert. Mit lautem Gebrüll stürmte er dann vor, ehe Valrock noch eine andere Handlung tätigen konnte, außer seinen Kopf entsetzt ob seiner Unaufmerksamkeit in Daraks Richtung zu drehen. Schon suchte die scharfe Klinge ihren Weg durch seinen Leib. Ächzend zuckte Valrock auf, als das Schwert in seinen Unterbauch fuhr. Schon folgte Darak und es riss die beiden Männer von den Füßen.
Brüllend gingen sie zu Boden, der eine aufgrund des Schmerzes, der andere ob des Triumphes seiner Tat. "Hornochse! ARGH ... runter", keuchte Valrock. Dann ergoss sich ein Schwall Blut aus seinem Mund und er besudelte sich wie ein sabberndes Baby beim Brei-Essen.
Er röchelte, denn nicht nur das Schwert steckte schmerzlich in seinem Leib, auch Darak war eine enorme Belastung für den Foltermeister. Er war schwer und drückte auf die frische Wunde – die tötliche Wunde. Doch das wusste nur Valrock, denn er spürte seine Kraft, die aus ihm heraus lief wie das Blut, welches eine große Lache unter ihm bildete. "V...rd...mmt...er... Minen...abschaum..." Valrocks Röcheln kam abgehackter, sein Atem ging flacher und er begann, schaumig sein eigenes Blut zu gurgeln. Die Schwertwunde war es nicht, die ihm sein Leben aushauchte, sondern er selbst. Hustend und röchelnd versuchte er, das Gemisch aus Luftbläschen, Speichel und Blut hinunterzuschlucken, doch erfüllten ihm diesen Wunsch nicht.

Welche Art war wohl die schlimmste für einen Menschen, zu sterben? Gift, verhungern ... eine tödliche Wunde im Krieg? Ersticken war auf jeden Fall keine ehrenhafte letzte Reaktion und sicherlich ziemlich qualvoll. Immerhin stirbt man mit dem Wissen des eigenen Versagens. Man war nicht in der Lage zu atmen, spürte in seinen letzten Sekunden nur noch, dass die Luft, die man so dringend benötigte, die Lungen nicht mehr erreichte. Stattdessen wurde es langsam schwarz.

Valrock bäumte sich ein letztes Mal auf. Seine Glieder zuckten, als er in Agnonie einen letzten Versuch wagte, zu Atem zu kommen. Es blieb beim Versuch. Schließlich erschlaffte er unter Darak, die Augen ängstlich verdreht, den Mund aufgerissen, die Finger verkrampft ... das Blut floss noch immer aus seinem Leib heraus. Er war tot. Es war vorbei.
Der Nichtgenannte bewegte sich endlich, ging langsamen Schrittes zu Darak herüber, sank dann in die Hocke und legte dem Mörder eine Hand auf den unverletzten, rechten Arm.

"Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren fühle ich mich absolut schmerzfrei. Danke." Mehr sagte er nicht. Mehr brauchte er vermutlich auch nicht zu sagen. Obwohl weder Darak noch Elena die Beweggründe Caraths kannten, die ihn dazu verleiteten, seinen Bruder tot zu sehen, ahnten sie vielleicht, wie er sich nun fühlte. Nichts kam einem Rausch gleicher als das Wissen um absolute Befreiung seiner Seele.

Im Hintergrund ächzte der Gefreite noch immer herum, hatte sein Sehvermögen noch nicht wiedergefunden.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 3. Juli 2008, 23:08

Ein Stich. Die Klinge des – ironischerweise – pelgarischen Schwertes glitt durch Valrocks Leib wie das Messer durch die Butter. Er konnte förmlich an einem kleinen Rückstoss spüren wie er die Leber des Mannes zerfetzte. Das absolute Todesurteil. Davon erholte sich keiner. Zu schade – Valrocks Tod würde wohl schnell komme. Doch jede weitere Beschäftigung mit diesem Kerl wäre eine zu hohe Würdigung seiner gewesen. Daraks Blut welches seinem Arm herunter rann vermischte sich mit Valrocks. Beides waren sie Foltermeister, beide hatten den Weg des Schmerzes beschritten. Doch sonst hatten sie nichts gemein. Darak leckte Blut. Spürte wieder welch Erfüllung das Morden doch brachte. Welche Macht ihn durchströmte als er sah dass er gerade mächtiger als die Götter über Leben und Tod entschieden hatte. „Präge es dir gut ein Valrock, dass du von Minenabschaum getötet wurdest.“ Grinste er böse und spuckte dem sterbenden ins Gesicht. Er war sichtlich darum bemüht Valrocks Ableben so unwürdig wie nur irgendwie erdenklich zu gestalten.

Er bleib auf ihm liegen. Drückte ihn mit seinem Gewicht weiterhin auf den Boden und sorgte somit auch dafür dass die Klinge dort bleib wo sie war. Tief in dessen Leib versenkt. In diesem Augenblick gab es nur ihn und sich selbst. „Du hast mir die Beine gebrochen, du hast mir das Pech von der Schulter gekratzt aber niemals hast du mich gebrochen!“ Meinte er triumphal. „Es wird mir ein Vergnügen sein die Last deiner Ermordung auf mir zu tragen!“ Raunte er ihm süsslich entgegen und lachte dann böse auf. Er ruckte das Schwert etwas höher – dies wäre nicht nötig gewesen doch es bereitete dem Mann unter ihm zweifellos zusätzliche Schmerzen. Daraks Brutalität war für viele seiner Freunden nur aus Erzählungen bekannt gewesen hier konnte man sie sehen. Wuchtig zog er die Klinge hinaus und fasste mit blossen Händen in die Wunde hinein. Suhlte darin herum. Während sein Todfeind begann um jeden Atemzug zu ringen fuhr Darak in seinen Erzählungen fort. „Ich werde deinen hässlichen Körper in einzelne Teilchen schneiden Valrock. Ich werde dich ausschlachten und ausweiden und deine eigene verdammte Folterkammer mit deinen Innereien tapezieren. Deine Niere bekommt Alma für eines ihrer Gläser. Dein Gehirn werde ich den Hunden der Stadt zum Frass vorwerfen und deine mickrigen Eier werde ich in die Glut des Feuers werfen in welchem du meinen Helm schmelzen wolltest Bastard! Ich werde dir die Beine brechen! Schade dass du dies nicht mehr erleben wirst. Aber… das Sklapieren deines Schädels wird dich in deinen Tod begleiten.“ Grinste er breit. Hob die Klinge heran und drückte diese auf Valrocks Stirn. Langsam schabte er höher sah wie sich die Haut am Schaft des Schwertes sammelte. Das Blut über die Schläfenlappen rann welche er kurz darauf von seinem Schädel abzog. Er hatte sich bis zum Hinterkopf vorgearbeitet bis der Sterbende seine letzten Zuckungen von sich gab und schliesslich erschlaffte. Er zog den Hautlappen ab und behielt diesen bei sich.

Es war getan. Valrock war Tod. Sein grösster Peiniger - nach Lysanthor - war dahingeschieden. Durch seine Hände ermordet und man würde ihm dafür danken.

Darak schnaubte. Er schwitzte. Seine Haut glänzte bronzen und auf ihm schimmerte dunkel das vergossene Blut. Die Furche in seinem Arm spreitzte sich bei jeder Bewegung und liess tiefe einblicke in seine Muskulatur zu.

Eine unheimliche Aura umgab den Mörder. Irgendwie schien er den Bezug zur Realität gerade verloren zu haben. Wie immer wenn er gemordet hat war er ergriffen von einer seltsamen Woge. Seine Augen waren weit aufgerissen, waren glänzig und leuchteten unheimlich. Sein Atem ging schnaubend und schnell. Seine Hände vibrierten die Venen traten Dick hervor. Er grinste böse. Sein Blick war so anders als sonst. Diese war ein Darak, der vor langer Zeit existiert hatte - und offenbar nicht gestorben war.

Er griff zur Klinge. Stand auf. Wankte. Er schritt wie in Trance an Carath vorbei. Schien seine Worte gar nicht wahrzunehmen. Auch Elena liess er einfach stehen.

Sein Blutverlust war nicht mehr festzustellen, denn er selbst war praktisch darin gebadet in seinem eigenen aber überwiegend auch in Valrocks, nur die Art und Weise wie er ging verriet, dass er nicht unerheblich verletzt war.

Sein Blick fixierte den Gefreiten. Der Griff um den Knauf des Schwertes festigte sich. „Und nun entledigen wir uns dem anderen Gesindel hier in diesem Raum.“ Sprach er zu sich selbst.

„Lasst uns Pelgarer schlachten!“ Lachte er. „Und Lysanthor in sein beschissenes Gesicht spucken!“ Begehrte er auf. Hob die Klinge und schritt zielstrebig auf den Gefreiten zu. Versetzte ihm einen wuchtigen tritt in die Flanke. „Auf den Rücken mit dir! Ihr wollt mir die Hände binden häh?! Die Beine brechen?! IHR HABT MICH BESPUCKT! GESCHLAGNE UND VERSUCHT ZU DEMÜTIGEN! NIEMAND AUCH NICHT EIN PELGARERSCHWEIN TUT DIES MIT EINEM DARAK LUTHROKAR! OHNE DAFÜR ZU BEZAHLEN!! UND DU WIRST DER ERSTE SEIN DER ES TUT!“ Brüllte er ihm entgegen und trat nochmals zu. Dann hielt er inne starrte dem Kerl ins Gesicht ehe er Valrocks Kopfhautlappen darauf fallen liess.. Grinste. „Mal sehen ob ich dein Auge treffe.“ Er hob die Klinge und zielte.
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 4. Juli 2008, 01:07

Der Gefreite begann sich zu winden und versuchte sich aufzurappeln. Dies gefiel dem Mörder überhaupt nicht. Er presste seinen Stiefel auf die Brust des Söldners und zwang ihn so auf den Boden. Doch dieser schien der ernst seiner Lage noch nicht wirklich begriffen zu haben. Stattdessen zögerte er nicht Elena anzukeifen. <i> "Bei Lysanthor, warum musstet Ihr mich angreifen, Fräulein? Seht, jetzt ist dieser Kerl bewaffnet, dieser Mörder! Ihr habt Euch strafbar gemacht!"</i>

Der Mörder legte seinen Kopf schief. Runzelte die Stirn. „ICH STECK DIR DEINEN VERDAMMTEN LYSANTHOR GLEICH IN DEN HINTERN BASTARD!“ Brüllte er dem Kerl entgegen. „Na ja… lieber nicht. DAS wäre ja keine Folter… der hat ja nicht wirklich was PHA!“

Er als ehemaliger Priester musste es ja wissen…

Da konzentrierte er sich wieder auf sein Schwert. Doch plötzlich ging Elena dazwischen. Er starrte völlig verdattert auf ihre zarte Hand die sich über die Klinge legte – diese Grub sich in ihre Haut. „Elena!“ Keuchte er erschrocken. <b>Was zur Hölle tut sie da!!</b> Er schnaubte. Sein ganzer Körper war angespannt. Noch immer spürte er die Aggression vom Mord. Diese Macht. Diese Kraft. Noch immer war sein Körper vollgepumpt mit Adrenalin… und Elena – seine Liebste, hatte den Nerv sich so zwischen ihn und seinem neuen Opfer zu stellen.

Ein gefährliches Unterfangen. Sie starrten sich gegenseitig an. In Darak spiegelte sich diese unheimliche mörderische Trance wider… und in Elenas der Schmerz. Nun hatte sie also auch noch den Luthrokar verloren. Das einzige was sie eigentlich noch gehabt hatte nach Thomasius Tod. Denn sie standen sich wie zwei Fremde gegenüber. Selbst für Darak war dieser Anblick völlig unbekannt. „Elena…“ Hauchte er wieder.

<i> „Du bist wahnsinnig!“,</i> In seinem Blick spiegelte sich Verwirrung, Unverständnis. „Was sagst du da?“ Leichter Zorn klang in seiner Stimme mit. Was erlaubte sie sich? Ihn wahnsinnig zu nennen! Ihn Darak Luthrokar! Den Schlächter von Pelgar! Dies würde sein neuer Name sein! Nicht nur in Andunie würde man seinen Namen fürchten, sondern auch hier wo sie ihn am meisten verspottet hatten!

<i> „Du hast mich allein gelassen.“</i> Dieser Vorwurf schmerzte. Das hatte er nicht absichtlich gemacht! Er war verhaftet worden! „ICH WURDE VON DIESEN VERFLUCHTEN BASTARDEN VERHAFTET! ICH HÄTTE DICH SONST NIEMALS ALLEIN GELASSEN!“ Krächzte er wütend. „ALLEIN DAFÜR HAT JEDER EINZELNE VON IHNEN DEN TOD VERDIE…“ Er schwieg als Elena weiter sprach. <i>“Hast mit anderen Frauen herum gehurt und mir blieben nur Fragen als ich endlich davon erfuhr.“</i> „Ich…“ Unverständnis machte sich in ihm breit. Er wurde wütend. Fühlte sich zu unrecht beschuldigt. Das mit Lilith war kompliziert. Er hatte nicht gewusst dass Elena noch lebte. Dass sie nach ihm suchte. „Ich dachte du wärst mit der Tulpe durchgebrannt!!“ Verteidigte er sich wild. Schnaubte erzürnt. Seine Hände bebten.

<i>“Du willst mit Lilith mitgehen und den Amazonen dein mörderisches Blut vermachen? Dann bitte tu es! Wir sind nicht vermählt, du bist mir nichts schludig. Weder deine Treue, noch das du bei mir bleibst. Aber du, auch wenn ich gerade daran zweifle, hast auch eine Ehre und du hast mit versprochen das du nie wieder mordest.“</i> Er riss seine Augen auf. Erinnerte sich an das Versprechen. Er knurrte. Welch Narr er doch gewesen sein musste ein solches Versprechen abzugeben! <i>“Halte dich an dein Wort.

Schau dir Valrock an. Dieser Mann war Abschaum in deinen Augen. Aber warum? Weil er dich gefoltert hat? Du hast auch gefoltert und hattest Freude daran. Wenn du dich nur selber sehen könntest. Wie ein Tier!“</i> Er erstarrte. Hielt seinen Atem an. Seine Hand ballte sich zur Faust. Er brüllte auf. Schnaubte. Wurde rasend vor Wut.

<i> „Und nun willst du dein Wort brechen und diesen Unschuldigen töten? Dann tu es! Aber bitte entledige dich erst meiner. Dann bist du mit nichts mehr an mich gebunden, dann gilt dein Wort nicht mehr und du kannst ganz Pelgar ausrotten. Deine Gefühle für mich hast du wohl schon lange abgelegt, wenn sie überhaupt vorhanden waren.“</i> Sie hörte nicht auf ihm ins Gewissen zu reden. „HÖR AUF! Das ist nicht wahr! DAS IST NICHT WAHR!“

Er liebte sie. Noch immer. Er liebte sie… aus tiefstem Herzen. Sie war sein Flämmchen. Dieses Richtete gerade das Schwert auf ihr Herz. Er starrte sie an. Liess das Schwert fallen. Wich zurück. „Nein… Elena!“ Keuchte er.

<i> Los, wenn du dich deinen Trieben hin geben willst dann fang mit mir an. Ich werde nicht zusehen wie du Unschuldige abschlachtest. Du solltest dich jedoch einmal fragen warum Valrock Abschaum war. Du tust genau das gleiche, mit der gleichen Lust! Und nun entscheide dich. Und solltest du dich dagegen entscheiden werde ich dich in Ruhe lassen, anscheinend kann dir Lilith mehr geben als ich.“</i>

Wieder Brüllte er auf. Sie traf mit ihren Sätzen einen sehr empfindlichen Punkt. Der ihn rasend vor Zorn machte… und dann geschah es.

Er schlug zu. Keine Ohrfeige. Nein. Er donnerte ihr seine Faust wuchtig ins Gesicht.

Überwältigt von seiner eigenen Aggression. Frei aus dem Affekt heraus und doch konnte diese Tat nicht nur eine Liebe sondern auch ein Vertrauen vernichten. „VERGLEICHE MICH NIEMALS MIT VALROCK!“ Brüllte er ihr entgegen. Erst als er sie wieder ansah… merkte er was er gerade getan hatte. Dass sie recht hatte. Er wurde blass. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Sein Blick brach. Wurde schmerzlich. Verzweifelt.

Reumütig. Doch was nützte es wenn ein Mensch sein ganzes Leben bereute? Das Urteil würde dasselbe bleiben.

Darak Luthrokar hatte ein Problem. Er handelte oft im Affekt. Alles was er dann noch konnte… war um Verzeihung bitten. Doch was alles konnte man einem Mensch verzeihen? Was alles… konnte Elena vergeben? Seid sie ihn kannte hatte er ihr Unglück gebracht. Für Darak war es anders gewesen. Sie war sein Licht gewesen. Seine Hoffnung. Seine Retterin… seine grosse Liebe.

Es traf ihn eine bittere Erkenntnis. Er stürzte sich selbst ins Unglück… er allein. Keine Götter. Nur er. Das wäre erträglich…. Wenn nicht der bittere Umstand dazukam, dass andere in seinen Fluch hineingezogen wurden den er selbst darstellte. Er zerstörte nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Liebsten, seiner Freunde. Wegen ihm wurde Alma inzwischen Gesucht, wegen ihm hatte Hauptmann Zitter ärger gekriegt, wegen ihm standen Elena die Tränen im Gesicht.

Nicht wegen den Göttern. Nur allein durch ihn.

„Elena…“ Seine Stimme zitterte. Was hatte er nur getan?! WAS VERDAMMT HATTE ER GETAN?! Er starrte auf seine Hand. Schreckte zurück. War sich selbst Fremd geworden. Er stolperte über den Gefreiten. Fiel. Knallte auf seine verletzte Schulter. Schrie auf. Er krallte sich an den Söldner. Starrte Entsetzt vor sich her. Elena an. „Geht…. Flieht! FLIEHT! GEHT! HAUT AB! GEHT!“ Brüllte er seinen Freunden entgegen. „VERSCHWINDET!“ Heulte er. Darak weinte. Dabei tat er dies selten.

Er gehörte hierhin. In die Folterkammer – als Häftling. Er gehörte in die Minen. Er sollte nicht draussen herumwandern.

Eine gewisse Entwicklung hatte der Mann durchaus durchgemacht, doch sie war bescheiden – und kam zu spät. Er bereute seine Taten. Hätte er früher nie getan.

Reue kam immer zu spät.

Er starrte den Nichtgenannten an. "Geh mit ihr und befreie sie von dem Schmerz!" Keuchte er leise. Er hielt den Soldaten fest. Er würde ihn festnehmen.

Das Schicksal würde seinen gewohnten Lauf nehmen. Er wollte keine Freunde haben. Er durfte nicht. NIcht jetzt... wo er sich bewusst war was er mit ihnen machte.

Er sagte nicht dass es ihm leid tat... ihm würde bald nichts mehr leid tun. Dafür würde er schon sorgen.
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Sonntag 6. Juli 2008, 19:15

<i><ul><li>Elena verliert 3% ihrer Lebensenergie wegen der Ohrfeige
<li>Daraks Lebensenergie sinkt auf 60% aufgrund des Blutverlustes
<li>Für jeden weiteren eigenen Post sinkt die Lebensenergie um zusätzlich 2%, bis die Blutung gestillt ist.</i></ul>
Valrock war längst tot, als Darak ihn noch daran erinnerte, wer ihn umgebracht hatte. Abschaum aus den Minen. Ein verurteilter Massenmörder. Und ja, die Masse schwieg nicht. <b>Wieder einen mehr auf deiner Liste. Wieder eine Stimme mehr auf unserer Seite. Du stärkst die feindlichen Reihen, Darak Luthrokar.</b> Sie lachten. All seine Opfer vereinten sich und stimmten einen lachenden, bösartig fröhlichen Reigen an, denn bald würde sich unter ihren Gesang auch Valrocks Stimme mischen. Leben endeten. Körper verwesten. Doch die Erinnerungen des Mörders blieben als permanenter Fluch im Gedächtnis.
Doch Darak würde die Stimmen wohl jetzt kaum wahrnehmen. Der Blutrausch riss all seine Aufmerksamkeit an sich. Der Gehörnte, dessen Helm noch immer irgendwo am Boden lag – inzwischen kühlte er allerdings ab – zog die Waffe aus des Foltermeisters Brust. Er erhob sich, schwankte. Der Blutverlust stieg an, doch Darak war noch zäh genug, um das Spiel weiter zu spielen.

Wenn Götter Racheboten schickten, konnten sie nicht viel anders als dieser Mann aussehen. Faldors Höllenfeuer loderte in seinen Augen und das Blut glänzte im Schein des Kaminfeuers, während es aus der Wunde floss und von der Brust tropfte. Seine Muskeln spannten sich unter der Haut, das Herz pumpte Blut, doch der Körper labte sich an der Überdosis Adrenalin, welche den Blutrausch antrieb. Nun traute wohl ein jeder ihm zu, eiskalt und skrupellos zu morden.
Nichts Anderes hatte Luthrokar derzeit vor.

Carath Molsag, Bruder des Getöteten, starrte Darak an, ebenso wie Elena, die mit sich zu ringen schien, ob sie die Hand nach Darak ausstrecken sollte oder nicht. Und auch Gefreiter Schiefer glotzte, vor allem ob der jüngsten Worte des Mannes. <i>“Lasst uns Pelgarer schlachten!“</i> Oh, wie schnell kam da die Schimpftirade über Elena, als sich der Gefreite mehr als ärgerte im Gegensatz zu Darak nun waffenlos dazustehen. Er wollte nach einem Pfeifchen greifen, das in seiner Hosentasche verstaut war, um Verstärkung zu rufen. Doch zu langsam waren seine Reflexe und schon landete er am Boden. Darak hob die Klinge.

In diesem Moment ging Elena dazwischen, aber auch Carath hatte einen Schritt nach vorn gemacht. Sein Blick flog noch einmal flüchtig zu seinem toten Bruder. Ja, es war vollbracht. Er hatte damit gerechnet, nun Schmerz nehmen zu müssen, doch stattdessen würde er Darak vor weiteren Morden abhalten müssen. Derzeit übernahm Elena seine Aufgabe und das ohne Rücksicht auf ihren eigenen Körper. Die Klinge des Schwertes schnitt in ihre Hand, dass Blut die Rinne entlang lief und sich sammelte. Es tropfte hernieder. Noch mehr vermischtes Blut und es schimmerte in so grellem Rot, dass dies nicht mehr allein das Kaminfeuer sein konnte. Elena besaß eine matte Aura, die man bei Darak nur in den Augen sehen konnte. Beide hatten Feuer und beide konnten es nicht kontrollieren. Elena wusste dies, aber Darak war dem Rausch verfallen.

Elenas Blick traf den des Nichtgenannten – Carath. <i>“Ihr seid an dieser ganzen Lage schuld. Ihr habt ihn dazu gebracht wieder so zu werden. Wisst Ihr überhaupt, was Ihr da geweckt haben? Wenn Ihr das nächste Mal eine Rechnung offen habt, begleicht sie selbst!“</i>
Der Bruder Valrocks fing die Schimpftirade auf wie ein junger Bursche, der den Schlag des Stallmeisters einstecken musste. Die Worte ließen ihn taumeln, aber es dauerte nicht lange, da hatte er sich wieder im Griff. Er antwortete nicht auf Elenas Beschuldigungen, noch nicht.
Er verarbeitete sie. Die Frau konnte nicht wissen, dass es Nichtgenannten untersagt war, Leben zu nehmen. Er würde niemals eine solche Rechnung eigenhändig begleichen können, solange er im Kreise dieses Ordens bleiben wollte. Allein aus diesem Grund hatte er einen Schüler gesucht und ihn in Darak gefunden. Doch jetzt fragte er sich, ob es richtig war. Wieder diese Zweifel. Ja, was hatte er da nur geweckt? Der Priester aus dem Tempel Pelgars, sein alter Bekannter Vater Cendris, hatte ihm davon erzählt, dass Darak ein Gesuchter war, ein Mörder. Doch niemand, nicht einmal Alma die Heilerin, hatte erwähnt, dass er in einen solchen Zustand verfallen würde, nachdem er Leben genommen hatte.
Carath keuchte. Es schmerzte ihn, dass er Darak dies hatte antun müssen. Und er würde es wieder gutmachen. Jetzt jedoch konnte er nicht eingreifen. Darak und Elena standen sich Auge in Auge gegenüber und beide redeten aufeinander ein. Eher gesagt: Elena sprach. Sie schüttete ihm ihr Herz aus und dabei befielen sie Verbitterung und Enttäuschung. Von Liebe war keine Spur mehr zu sehen.

Schließlich nahm sie die Klinge und richtete jene auf ihr Herz. Wenn Darak schon töten wollte, so sollte er mit der Frau beginnen, die ihn einst geliebt hatte und in ihm nur noch ein Tier, ein Abbild Valrocks, sah.
Dies holte Darak aus seinem Rausch zurück, doch es zerbrach aus etwas in ihm. Erschreckt ließ er das Schwert fallen und taumelte rückwärts. Wut und Schock teilten sich seine Aufmerksamkeit. Sie verglich ihn mit Valrock, zugleich gestand sie ihm, dass es für sie beide keine Zukunft mehr geben würde. Der Zorn obsiegte. Darak holte aus und verpasste Elena eine schallende Ohrfeige. Die Frau wurde rücklings nach hinten geschleudert, landete unsanft.

Daraks Haut nahm auf einmal die Farbe von bleichen Knochen an. Es stand krass im Kontrast zu seiner blutbeschmierten Brust. Diese faldorische Aura fiel von ihm ab wie das Schwert eben noch aus seiner Hand. Verzweiflung stand in seinen Zügen und wohl auch die bittere Erkenntnis, dass Elena Recht hatte.
Zu wem war er geworden? Und jetzt drangen wieder die Stimmen zu ihm durch, umschwirrten ihn wie Geister und kicherten. Eine Stimme war zu Daraks Glück noch nicht unter ihnen: Valrocks.
<b>Jajaja, da hat er wieder gemordet und was kommt dabei heraus? Verlust. Tot heißt Verlust, jetzt siehst du es endlich auch. Du hast alles verloren! Alles! Elena liebte dich … bis jetzt. Nun wird sie dich verlassen und auf dich wartet das Rad! Pelgarische Stiefel, Räder, Streckbänke … alles soll dich ereilen, unsere Rache ist nah!</b>

Darak stolperte zurück und über den Gefreiten. Schmerz wie tausend Messerstiche durchdrang seinen Arm und verteilte sich im restlichen Körper. In seinem Kopf tobte bereits ein erster Migräneansturm, doch nein, keine Migräne. Es waren die Stimmen. Die Kopfschmerzen blieben aus, denn sie hätten ihn wenigstens vor den anklagenden Rufen seiner Opfer bewahrt. Solches Glück hatte er nicht.
<i>“Geht … Flieht! FLIEHT! GEHT! HAUT AB! GEHT! VERSCHWINDET!“</i> Keiner wagte es, zu gehen und ihn hier zurück zu lassen. Keiner. Valrocks Bruder rührte sich nicht vom Fleck, der Gefreite verdrehte die Augen. Das Blut Daraks lief ihm direkt in den Rachen und machte ihn nicht nur benommen, sondern weckte auch einen bisher ungekannten Brechreiz in den jungen Mann.
Auch Elena blieb wo sie war: am Boden und spuckte das angesammelte Blut aus. Ihre Wange brannte vom Schlag und ein faustgroßer Fleck färbte sich langsam rot, schwoll an. Es würde ein Bluterguss zurückbleiben, der sie für eine Weile zieren würde. Etwas, das sie daran erinnern würde, nicht zu Darak zurück zu kehren. Zu dem Mann, der noch immer in ihrem Herzen einen Platz hatte, auch wenn sie nicht an eine rosige Zukunft glaubte. Immerhin hatte sie soeben das Urteil selbst ausgesprochen.

Die Situation brachte sie zum Lachen, doch vermutlich, weil man einfach nicht mehr anders hätte reagieren können. Die Nase schmerzte, als sich ihre Muskeln zu einem Lachen verzogen. Sie sollte sich wohl rasch zur Reichsklinik aufmachen. Vielleicht könnte auch diese Alma etwas tun. Wo war sie überhaupt? Noch immer in ihrer Zelle und turtelte mit Torok?
Nein, dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Hier herrschte der Augenteufel! Valrocks Körper lag reglos an der Wand, das Blut stank bereits und überdeckte sämtliche anderen Gerüche hier im Raum. All die Schreie hatte man sicherlich nicht bis zu den Wachräumen gehört, denn auch sonst kreischten die Opfer des Foltermeisters in Todesqualen. Für die pelgarischen Wachen also kein Grund, jedes Mal nachzuschauen. Trotzdem würden sie früher oder später hier aufkreuzen und dann mussten sie alle hier fort sein. Am gefährlichsten jetzt war wohl der Gefreite Schiefer. Er hatte alles mit angesehen und wenn sein Verstand auch nur halb so lysanthorgläubig war wie seine Pausbacken rund, würde er sie alle verraten.

Elena erhob sich, um zu handeln. Eine Entschuldigung murmelnd schlug sie mit dem Schwert gegen Schiefers Schläfe und beförderte ihn ins Reich des traumlosen Schlafes. Tot würde er ihnen sicherlich keinen Ärger mehr machen, aber dann hätte sie auch Darak nicht aufhalten müssen. Keine weiteren Leichen, kein Abschlachten mehr. Sie mussten hier weg.

Elena bot Darak ihre Hand an. Auch er sollte fliehen. Sie konnte und wollte ihn nicht hier zurücklassen, allein schon, damit er nicht wieder den einfachen Weg wählte. Einen Weg, der ihn an den Galgen, aufs Rad oder sonst wie in den Tod führen würde.
Carath trat an beide heran und schaute Darak ebenfalls an. „Du hast hier alles getan. Ihr beiden solltet gehen. Vergesst, was ihr hier getan habt oder denkt immer mit Vorsicht daran. Ich werde euch nicht begleiten und keinem den Schmerz nehmen.“ Sein Blick wanderte zu Elena. „Ihr habt Recht, ich hätte die Rechnung selbst begleichen sollen, aber mein Kodex lässt dies nicht zu. Sagt, was Ihr wollt, es ist so. Doch ich werde den Schmerz entgegen nehmen und die Verantwortung tragen. Ich darf nicht töten, aber ein Urteil darf man mir auferlegen. Darak war nur mein Werkzeug, ich habe ihn geführt. Seine Strafe gebührt mir.“ Unabhängig, ob Darak nun Elenas Hand hatte nehmen wollen oder nicht, Carath Molsag packte ihn und zog ihn auf die Beine. Es steckte wahrlich enorme Kraft in diesem Mann, der sich nun nicht länger hinter einer Maske verbarg. Carath drückte sich an Darak, umarmte ihn innig wie einen sehr engen Freund, doch der eigentliche Grund dafür war, dass Blut auf die Kleidung des Mannes gelangte. Er würde noch ein wenig in den Eingeweiden seines Bruders „baden“ müssen, um es glaubhaft herüber kommen zu lassen.

„Ihr beiden solltet jetzt von hier verschwinden. Lilith wartet mit Pferden in einer Gasse vor der Kaserne. Schleicht euch hinaus, lasst euch nicht sehen. Verlasst die Stadt, solange die Pelgarer noch glauben, hier hätte es einen Brudermord ohne weitere Beteiligte gegeben. Ich werde aussagen, dass Darak fliehen konnte. Irgendwann werden sie nicht mehr nach dir suchen. Geht nun.“

„JA, GEHEN WIR!“ Das war Almas Stimme. Sie stand breit und überdimensional wie sie war in der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt. „Ich konnte Torok von mir ablenken, indem er sich um diese junge Elfe – Shay – kümmert. Hauen wir ab, ich will nicht noch tiefer in die Sache verwickelt werden. Und DU wirst auch mitkommen, Darak Luthrokar. Ich habe dich nicht aufgepeppelt und einmal bis zu den Elfen und zurück begleitet, damit du krepierst, wo ich dich aufgesammelt habe! LOS JETZT!“

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 6. Juli 2008, 21:33

Darak keuchte. Sein Schädel dröhnte. Er kannte diesen Zustand. Beim Mord an diesen verfluchten Elfen der von Elena hatte Besitz ergreifen wollen war er aber nicht so ausgeprägt gewesen wie jetzt. Damals als er Samantha – seinen einzigen Kindermord – begangen hatte, damals hatte er sich ähnlich gefühlt und war irgendwann stunden später auf dem Schiff nach Sarma aus seiner Trance aufgewacht. Sein Leben hatte damals seinen Lauf genommen – und sein Gewissen den Schaden. Mordschauplätze konnte man verlassen, aber die Tat selbst die Seele des Verstorbenen klebte an einem wie eine Mücke im Baumharz.

Er keuchte auf als er fiel. Brüllte. Verzog Schmerzerfüllt sein Gesicht und fasste sich an die gepeinigte Schulter. Ehe er sich haltsuchend an den Gefreiten klammerte. Die tiefe Furche war wohl Valrocks Abschiedsgeschenk an ihn gewesen. Eine weitere an ihn erinnernde Narbe würde sich da bilden. Ein weiterer stummer Zeuge von durchlittenem – aber auch verursachtem Leid.

Doch noch schlimmer als die Spuren auf seinem eigenen Körper – war jene frische an Elenas Wange. Er starrte sie an. Sah wie enttäuscht sie war. Wie gross doch der Verlust für sie war den sie in den letzten Tage hatte erleben müssen. Er als letzter Teil von dem was sie glaubte einmal gehabt zu haben – zerbrach gerade. Darak wusste, dass er die Liebe seines Lebens verloren hatte. Er erkannte es in ihrem Blick. In ihren Augen. Das Feuer brannte nicht mehr für ihn. Er keuchte schwer.

Was hatte er auch schon erwartet? Welch Narr war er doch gewesen! Was hatte er sich auch angemasst zu glauben dass er – ein Mann der über 15 Jahre von der Gesellschaft weggesperrt worden war und anschliessend ein Leben als Verbrecher geführt hatte, in dieser Welt bestehen könnte? Er hatte seinen vertrauten Weg verlassen. Den Weg des Eremiten. Des Einzelgängers. Der einsame Wolf. Er war einst berechnend und kalt gewesen – doch in seiner Art auch sicher. Sein Gewissen war jeden Augenblick unter Kontrolle gewesen. Denn es war seine Bestimmung zu töten. Leid zu bringen. Er hatte nichts anderes gelernt. Aber er musste sich ja verlieben! Er musste sich Freunde machen! Doch was geschah? Er tat dies was er konnte. Er tötete. Brachte sie alle in Gefahr. Riss sie in die Welt der Kriminalität. Er keuchte. Blinzelte seine Tränen weg. <b>Wie weich bin ich geworden!</b> Verfluchte er sich selbst. <b>Bei Lysanthors Eiern!</b> Schnaubte. Starrte auf das Schwert war geneigt es wieder in die Hand zu nehmen und alles hier in diesem Raum kleinzuhakseln.

Doch nicht Elena. Sie sollte nicht mehr weiter unter ihm leiden müssen. Er wollte dass ihr Schmerz genommen werden würde. Der Nichtgenannte war ihm schliesslich einen grossen Gefallen schuldig. Doch genau dies wollte sein Flämmchen offensichtlich nicht.

<i> „Du verstehst mich nicht, Darak! Ich will diesen Schmerz, er gehört zu mir. Du hast auch einmal zu mir gehört, doch nun?“</i> Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht dass sie so etwas sagte. <i>“Ich habe dich so sehr gebraucht als du nicht da warst.“</i> „Ich war ein gefangener Elena! Mir wurde hier in diesem Raum das Bein gebrochen! Es wurde Amputiert!!“ Verteidigte er sich lauthals.

<i>“Ich habe dich gesucht und mir noch nicht einmal eine Pause gegönnt nach dem Brand in dem Thomas umkam.</i> <b>Der Pflanzenheini? Tod?</b> Daraks Trauer hielt sich spürbar in Grenzen. Doch es tat ihm leid um Elena.

<i>“All meine Freunde sind fort, weil ich dir gefolgt bin. Wenn ich dich nicht haben kann, so lasse mir wenigstens den Schmerz.“</i>

Er keuchte schwer. Sah schrecklich zerrissen aus als er zu ihr aufblickte. „Ich…verursache Schmerzen… aber ich möchte keiner sein.“ Hauchte er bitter.

<i> „Jetzt komm mit mir.“</i> Er blickte auf. Starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Schmerz war darin zu lesen – physischer aber auch seelischer. Verzweiflung. Doch noch immer auch Zorn. Mordlust.

<i>“Wir verlassen Pelgar.“</i> „OH natürlich wir laufen einfach hier raus! DAS IST JA NUR PELGAR! Lysanthors verdammter Brutkasten!“</i> Krächzte er aufgeregt.

<i>“Du wirst nicht in diesen Zellen umkommen.“</i> „Nein. Da hast du recht.“ Antwortete er kühl. Er würde auf dem Berg der Verurteilten wohl seinen letzten Herzschlag tun. Solche Mörder präsentierte man gerne der Öffentlichkeit. „Elena… du bist eine freie Frau.. aber wenn ich mit dir ziehe wirst du gesucht werden! Man könnte dich foltern nur um mich zu quälen! Verstehst du?!“ Er wollte dies nicht verantworten. Den Tod eines jeden aber nicht ihrer.

<i>“Ich will dass du lange lebst, du sollst dich deinen Gedanken hingeben. Du sollst verstehen und dich ändern. Oder alles so lassen und nachts schweißgebadet aufwachen, weil du weißt dass ich Recht habe. Das ist mir ganz egal, aber du wirst nicht hier bleiben und wieder den leichten Weg gehen. Außerdem musst du mir einiges erklären!“</i>

Er wollte gerade zur Antwort ansetzen – als sich noch ganz andere Stimmen einmischten und aufträngten. <i> Wieder einen mehr auf deiner Liste. Wieder eine Stimme mehr auf unserer Seite. Du stärkst die feindlichen Reihen, Darak Luthrokar.</i>

Sein Blick wurde für einen kurzen Augenblick abwesend. Er starrte durch Elena hindurch. Hielt sich seine Schläfe. „Niemals! Er wird niemals Einzug in mein Gewissen erhalten!“ Krächzte er den Stimmen entgegen.

„Arghhh“ Keuchte er. Drückte seine Hände gegen den Schädel. War es nun soweit? Verlor der alte Luthrokar seinen Verstand mit dem Mord an seinen grössten Feind?

<i><b> Jajaja, da hat er wieder gemordet und was kommt dabei heraus? Verlust. Tot heißt Verlust, jetzt siehst du es endlich auch. Du hast alles verloren! Alles! Elena liebte dich … bis jetzt. Nun wird sie dich verlassen und auf dich wartet das Rad! Pelgarische Stiefel, Räder, Streckbänke … alles soll dich ereilen, unsere Rache ist nah!</i></b>

Er blickte Elena an. „Du… wirst mich verlassen nicht wahr?! Ja! Du wirst mich jetzt verlassen!“ Keuchte er. Seine Augen glänzten im fahlen Licht der Zelle. „Mörder sterben gerne allein weisst du.“ Keuchte er. Ein Glück hatte Elena das Schwert an sich gerissen, sonst hätte es Darak wohl wieder genommen. Darak zitterte. Das Rad. Nur in Peglar wurde dieses zur Vollstreckung der Todesstrafe angewandt – alle anderen Städte hielten diese Methode für zu brutal.

<i> „Du hast hier alles getan. Ihr beiden solltet gehen. Vergesst, was ihr hier getan habt oder denkt immer mit Vorsicht daran. Ich werde euch nicht begleiten und keinem den Schmerz nehmen.“</i> Der Nichtgenannte trat heran. Darak starrte den Mann an. Er wirkte wie ein Fremder auf ihn – plötzlich. Dabei war er doch Valrocks lebendes Abbild. Die Stimme seines Bruders. Sie müsste ihm gehören. Darak ballte die Fäuste. Der Nichtgenannte hatte ihn benutzt – und nun wollte er ihn auch verraten. Es erschien ihm in seinem von Blutgier verfärbten Geist auf einmal so klar.

<i> „Ihr habt Recht, ich hätte die Rechnung selbst begleichen sollen, aber mein Kodex lässt dies nicht zu. Sagt, was Ihr wollt, es ist so. Doch ich werde den Schmerz entgegen nehmen und die Verantwortung tragen. Ich darf nicht töten, aber ein Urteil darf man mir auferlegen. Darak war nur mein Werkzeug, ich habe ihn geführt. Seine Strafe gebührt mir.“</i> „Ooohhh… natürlich!“ Knurrte Darak. Stand langsam auf. Ein gefährliches leuchten in seinen Augen habend. „Du darfst nicht töten… und willst ausgerechnet jetzt das nicht tun was du immer als deine Fähigkeit preisgegeben hast?! DU machst mich nicht nur zu seinem Mörder… du willst auch dass ich seinen Fluch trage nicht wahr?“ Für Aussenstehende mochte er wirr reden, doch Darak meinte die Stimme die drohte ein stetiger Begleiter von ihm zu werden.

„Richtig… meine Strafe gebührt dir! DANN KOMM MIT!“ Er starrte Elena an. Deutete dann wieder auf den Nichtgenannten. „Er soll seine Stimme in sich horten!“ Krächzte der Mörder aufgebracht. Er stierte ihm mörderisch entgegen als der Mann ihn packte und hochzog. Er keuchte auf. Seine Schulter schmerzte höllisch. Als er jedoch von ihm umarmt wurde – handelte auch Darak. Er packte ihn am Kragen. Schnaubte ihm entgegen. Diese Berührung war von hinten nicht wirklich zu sehen. Es schien noch immer so als umarmten sich die beiden. Der angestaute Zorn. Der Schmerz. Die Angst. Sie drohten sich auf den Nichtgenannten zu entladen. Der auf den Gehörnten plötzlich wie ein schrecklicher Verräter schien.

<i> „Ihr beiden solltet jetzt von hier verschwinden. Lilith wartet mit Pferden in einer Gasse vor der Kaserne. Schleicht euch hinaus, lasst euch nicht sehen. Verlasst die Stadt, solange die Pelgarer noch glauben, hier hätte es einen Brudermord ohne weitere Beteiligte gegeben. Ich werde aussagen, dass Darak fliehen konnte. Irgendwann werden sie nicht mehr nach dir suchen. Geht nun.“</i> „Ein Brudermord… dessen Konsequenz ich tragen soll häh?!“ Er stellte einer seiner Füsse hinter jenes von Carath und stiess sich gegen ihn. Brachte ihn aus dem Gleichgewicht.

Darak liess sich von Almas wuchtiger und lauter Stimme nicht weiter beirren. Er begann mit seiner unverletzten Faust auf Carath einzuprügeln. „VERRÄTER!“ Brüllte er ihm lautstark entgegen.

Der Mörder hatte schreckliche Angst vor der Stimme des Foltermeisters. Er würde sie alle um sich scharen und ihm schlimmere Qualen bringen als alles andere bisher. Denn diese Stimme würde er nicht töten können. Valrock würde immer bei ihm sein. Ob am Tag oder in der Nacht. Ob in Träumen oder in der Dunkelheit.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Juli 2008, 00:18

Sein ganzes Leben lang, seit einer der Nichtgenannten ihn damals von der Straße aufgelesen hatte, war Carath Molsag dem Weg des Schmerzes gefolgt. Aber niemals hatte dieser Mann so starken Schmerz in den Augen eines anderen gesehen wie eben in denen Daraks. Sein Blick offenbarte, war er fühlte: Puren Schmerz, doch der kleinste Funke war physischer Natur. Sein Herz war erfüllt von Pein – Carath schaute zu Elena. <b>Wegen ihr. Herzschmerz ist einer der schlimmsten.</b>
Er schwieg, wollte sich zunächst nicht in das Gespräch einmischen. Noch beobachtete er und zwischendurch runzelte er die Stirn. Hatte der Mord an Valrock Darak in leichten Wahn getrieben? War der Blutrausch nur der Anfang?
Aber auch Elena wirkte schrecklich verstört. Lilith und Carath hatten sie beide sehr selbstbewusst in Erinnerung. Stark und ebenso mit einem inneren Feuer gesegnet wie sie es von Darak eigentlich gewohnt war. Beide hatten viel gelitten, waren geprägt worden und wirkten nun so unendlich gebrochen.

<i>"Niemals! Er wird niemals Einzug in mein Gewissen erhalten! Arghhh!"</i> Was war nur mit ihm los? Einen Mord wie jenen an Valrock verkraftete man doch, denn es war – so makaber es klingen mochte – ein guter. Es hätte keinen schlimmeren treffen können. Wie viele hatten unter Valrocks Launen leiden müssen? Der Tod dieses Kerls bedeutete Erlösung und Rache für so viele!

Darak schien dies nicht ganz klar zu sein. Er hielt sich den Kopf, die Finger gegen die Schläfen gepresst und keuchte vor sich hin? Carath hob die Hand, doch er brauchte es doch nicht mehr zu sagen! Darak kannte seine Techniken, mit Schmerz umzugehen. In Eldar hatte er jene gelernt, in der Stillen Ebene hatte er sie erstmals gesehen. Meditation ... er musste den Schmerz abgeben, nur so konnte er ihn mit anderen teilen. Und bekanntlich war geteiltes Leid halbes Leid. Anders könnte Carath ihm ohnehin nicht helfen.

<i>"Du ... wirst mich verlassen, nicht wahr?! Ja! Du wirst mich jetzt verlassen! Mörder sterben gerne allein, weißt du."</i> Nun konnte er nicht länger warten. Carath musste handeln, ehe Darak hier tatsächlich zurück blieb, um sich einem Schicksal zu stellen, das nicht für ihn bestimmt sein sollte. Der Nichtgenannte hatte ihn niemals zum Mörder seines Bruders machen wollen, damit er für diese Tat verurteilt würde. Nein, diese Bürde hatte sich der Bruder bereits auf die Schultern geladen, als er damals vor den Trümmern seiner Kindheit gestanden hatte.
Schmerzlich pochte sein Herz bei dieser Erinnerung und vor seinem inneren Auge sah er die Flammen, das Feuer, welches er selbst gelegt hatte – um alles hinter sich zu lassen. Er hatte damals so verzweifelt geschaut, so wütend, so zornig! Und verraten!

Genauso blickte Darak ihn nun an. Er hatte die Fäuste geballt und legte ein dermaßen finsteres Gesicht an den Tag, dass man ihm nicht einmal am Tage auf der Straße begegnen wollte.
Auch Elenas Blick war nicht minder erträglicher. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Nichtgenannte ein böses Funkeln. Er hatte das alles nicht gewollt. Nicht so, doch jetzt war es geschehen.

Darak stand mit der Gemächlichkeit eines Faultieres auf – als hätte er alle Zeit der Welt. Doch dahinter lag ein solcher Zorn, dass er nicht mehr zu beschreiben war. Er bekam es in den völlig falschen Hals, aber auch nur, weil er der einzige war, der wusste, dass es mit der Tat Caraths nicht getan sein würde. Ein Todesurteil konnte dieser wohl vor Luthrokar abwenden, aber wer befreite ihn vor dem, was derzeit noch still in seinem Kopf lauerte? Valrock würde ihn von nun an auf ewig begleiten. Seine Stimme würde sich erheben und zusammen mit allen anderen Opfern bei ihm bleiben. Er und Samantha allein würden Daraks Geist vernichten.
Er blickte den Nichtgenannten voller Hass an.

<i>"Du darfst nicht töten ... und willst ausgerechnet jetzt das nicht tun, was du immer als deine Fähigkeit preisgegeben hast?! DU machst mich nicht nur zu seinem Mörder ... du willst auch, dass ich seinen Fluch trage, nicht wahr?"</i>
Seinen Fluch? Valrock war verflucht? Carath Molsag verstand nicht, fürchtete aber, dass Darak nun langsam dem Wahn verfiel. Armer Kerl, er hatte doch gesagt, er sei Mörder. Er hatte so sehr darum gebeten – nein, verlangt! – Valrocks Leben auszuhauchen. Warum machte es ihn nun so wütend, dass Carath ihm zu einer Flucht verhelfen wollte, bei der er nicht mehr verfolgt würde? Der Nichtgenannte wollte schließlich zurück bleiben und den Mord auf sich nehmen. Ebenso die Strafe ... aber von welchem Fluch sprach Darak.
"Was meinst du, mein Freund?", fragte er aufrichtig, nachdem er auch in von Elenas Seite fragende Blicke geerntet hatte und riss überrascht die Augen auf, als Darak voller Zorn auch noch Elena anspie. <i>"Er soll seine Stimme in sich horten!"</i>
Außer Darak verstand vermutlich niemand, was hier überhaupt vor sich ging.

"Wessen Stimme?", fragte Carath verwirrt in Daraks Umarmung, gerade als dieser ihn am Kragen packte. Elena konnte es wohl nicht sehen, doch Carath stand nur noch auf den Zehenspitzen.
<i>"Ein Brudermord ... dessen Konsequenz ich tragen soll, häh?!"</i> "Eben ni--hiiiiaaarrhhh!" Carath strauchelte und stürzte, als Daraks Faust auch schon folgte und hart auf den Mann einprügelte. Das würde mehrere Schwellungen geben und vielleicht sogar ausgeschlagene Zähne, wenn Darak nicht aufgehalten wurde. Carath hob abwehrend die Arme, weigerte sich jedoch, mit einer Attacke seinerseits Widerstand zu leisten. "Hör mir ... argh ... hör mir zu! Hau ab von ... uff ... hier! Ich will doch, dass du ... ouh verdammt, hört auf! Du sollst keine Konsequenzen tragen müssen!"
<i>"VERRÄTER!"</i> Dieses Wort ließ den Nichtgenannten die Hände sinken und verwirrt aufschauen. Warum glaubte Darak dies? Er verstand es nicht. Für seinen Fehler wurde er mit einem harten Kinnhaken vestraft. Sein Kiefer knirschte.

Alma grunzte wütend: "SPINNST DU JETZT VOLLKOMMEN?!" Schon flog ihr ein Schwert vor die Füße, als Elena vorstürmte und begann, an Darak herum zu zerren. "Schlag ihn bewusstlos!", feuerte Alma die Rothaarige an und hob das Schwert auf. Mit Waffen konnte diese Frau nichts anfangen. Metalle besaßen keine Organe, sondern wurden nur hineingestoßen. Für Alma war ein Schwert ein übergroßes und somit unhandliches Skalpell. Trotzdem gab sie dieses nun nicht aus der Hand. Immerhin könnte Darak versuchen, es zu schnappen und was er damit anrichten konnte, sah man an dem ausgeweideten Foltermeister in der Ecke.

<i>"Lass ihn los! Er hat doch nur getan, was er für richtig hielt!"</i> Alma mischte sich ebenfalls ein, allerdings brüllte sie Darak nur an: "GENAU!" Zugleich fragte sie sich, warum es immer Probleme gab, wenn Männer handelten und glaubten, dabei das Richtige zu tun. "ELENA, JETZT SCHLAG IHN K.O., DANN NEHMEN WIR IHN EINFACH MIT!"
Zum Glück versuchte Elena es vorerst mit Worten. Nicht auszudenken, wenn jede zweite Frau Celcias so schlagfertig wie Alma wäre. Nun, die Amazonen würden sich wohl freuen. Elena allerdings griff zu einem Mittel, mit dem eine Amazone einen Mann niemals locken würde – ja, die kämen garnicht erst auf die Idee, einen Mann locken zu wollen!
"Hör ... auf sie", keuchte der inzwischen blutig geprügelte Carath Molsag unter Darak. "Sonst ... greift Alma noch ... ein." Der Nichtgenannte kannte die dicke Heilerin nicht so gut, aber er konnte sie wahrlich einschätzen.

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Darak Luthrokar
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 9. Juli 2008, 20:59

Wie ein Irrsinniger schlug er auf den Nichtgenannten ein der er vor kurzem wohl noch Freund genannt hätte. Seine Faust schmerzte bereits, trotz seiner nicht unerheblichen Verletzung und der allgemeinen Erschöpfung welche selbst ein Trank der Stärke nicht vertreiben konnte hatte der übrig gebliebene Foltermeister eine Schlagkraft von übelster Natur. Darak hatte sich offenbar fest vorgenommen erst aufzuhören wenn er entweder selbst Kollabierte oder sch so weit vorgeprügelt hatte dass er den Steinboden spürte. Er knurrte und keifte dem Nichtgenannten entgegen der sich nur spärlich zur wehr setzte. Hätte dieser Mann nicht die Macht Darak mit einem gezielten Hieb zu überwältigen. Doch er tat es nicht. Warum wehrte sich der Kerl nicht? Darak machte dies nur noch wütenden. Er hätte es lieber gehabt wenn der Nichtgenannte ihn angebrüllt hätte versucht hätte ihn zu schlagen, weil dies seine Aggressivität nur gesteigert hätte und es ihnm so möglich geworden wäre noch vernichtender zuzuschlagen. Ein grässlicher Teufelkreis, doch am schlimmsten war wohl dass Darak diesen wahrlich herbeisehnte.

<i> "Hör mir ... argh ... hör mir zu! Hau ab von ... uff ... hier! Ich will doch, dass du ... ouh verdammt, hört auf! Du sollst keine Konsequenzen tragen müssen!"</i> Darak hörte nicht zu. Oder eben doch zu gut? „Keine Konsequenzen?! KEINE KONSEQUENZEN?! WENN DU HIER WEGVERRECKST WERDE ICH DEINE VERFLUCHTEN KONSEQUENZEN ABER TRAGEN!“ Brüllte er ihm entgegen. Er lachte böse auf als der Kiefer des Mannes seiner Faust nachgab die ebenso blutig war wie sie auch schmerzte.

Da schritt Elena ein und packte ihn an den Schultern. Darak schrie wie von der Tarantel gestochen auf. Gleissender Schmerz durchströmte seinen Körper als seine Liebste in die Wunde fasste und daran riss. Er verdrehte kurz die Augen. Warf sich zurück auf den Rücken und liess so von dem Nichtgenannten ab. Er krächzte und wälzte sich wild am Boden. „VERFLUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUCHT AAAAAAAAAAAAAARGGGGGGGGGGHH“. Es musste verdammt weh tun. Dieser Impuls, vermischt mit der Angst vor Valrock den Gefühlen des Mordes und der Gewissheit einer der schrecklichsten Strafen erleiden zu müssen sollte er jemals in pelgarische Hànde fallen – was angesichts der Tatsache dass sie sich gerade in eben jener Stadt befanden sehr gross war – kumulierte sich zu einem einzelnen Fass welches aufgrund eines zu hohen Druckes gerade zerbarst. Er verdrehte die Augen für einen kurzen Moment erschlaffte sein Körper. Er war tatsächlich einen Augenblick bewusstlos. Doch dann kehrte sein unruhiger und zorniger Geist zurück sein Bewusstsein erstarkte und wieder fixierte er mit seinen tosendem Blick den Nichtgenannten der noch immer nun ebenfalls verletzt am Boden lag. Wütend zwang sich Darak wieder auf die Beine warf Elena einen verstörten, aggressiven und gleichzeitig Irrsinnigen Blick zu und schnaubte wüster als ein tollwütiger Keiler.

Er legte seinen Kopf schief. „SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOoooooooooooooooooooooo ich würde es also BEREUEN?! So wie du es bereust mich zu kennen?!“ Keifte er wütend und so bitter verletzt zugleich. „ICH BEREUE SCHON MEIN GANZES LEBEN! Ich bereue den verdammten Mord an Samantha! Ich bereue jede Tötung einer Frau, eines Mannes ja sogar Söldners!“ Krächzte er. Er zitterte vor Anspannung. „ABER DIES IST IHNEN SCHEISSEGAL! Sie quälen mich! Tag für Tag! Immer wieder und nun wird… Valrock… VALROCK… sich bei ihnen einreihen!“ Heulte er verzweifelt. „FÜR IMMER! FÜR IMMER! Aahr“. Panisch starrte er Elena entgegen. Er hatte ihn nicht an. Den Helm. Seinen Schutz. Den er jetzt eigentlich so sehr brauchte. Er fühlte sich nackt, hilflos und war völlig verzweifelt. Sein Verstand bröckelte. Er kriegte Nasenbluten vor aufregung. <i> "Hör ... auf sie"</i> erklang matt des Nichtgenannten Stimme. Darak fuhr herum und trat dem Mann brutal in den Unterleib. Es war grässlich wie gewalttätig Darak war. Er zerstörte sich Freunde. Viele. Er riss sich wieder herum. Ging auf Elena zu. „ICH KANN DIR NICHT GEBEN WAS DU BRAUCHST! ICH KANN DICH NICHT GLÜCKLICH MACHEN! ICH KANN ES NICHT HÖRST DU?!“ Heulte er. „Ich bin ein Mörder! Nichts anders!“ Diese Erkenntnis tat weh. Er wollte ihr nicht noch mehr schmerzen bereiten. Sie sollte nicht bei ihm sein und ebenfalls in seinem Fluch leben müssen. Er ging auf Elena zu. Packte sie. Drückte sie an die Wand. Starrte ihr entgegen. Man konnte mitansehen wie seine Wut absackte und nur noch so viel Schmerz und Enttäuschung da war. Langsam sackte er in die Knie. Riss Elena mit sich. Er kauerte sich zusammen so dass er mit seinem Kopf auf ihrem Schoss lag. Er klammerte sich an den Stoff ihrer Kleidung und winselte verzweifelt irgendwelche Wortfetzen vor sich her. Er beschmierte sie mit seinem, Valrocks und des Nichtgenannten Bluts. Er zitterte am ganzen Leib. Darak war nur noch ein Schatten seiner selbst. Selbst ein Amputiertes Bein hatte ihn nicht brechen können, doch die unheilvolle vorahnung Valrock könnte ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen sorgte dafür, dass der Wunsch zu sterben sich in Darak ausbreitete wie ein Buschfeuer. Die Angst war Gigantisch und der Gehörnte wusste sich nicht dagegen zu wehren.

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Erzähler
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Erzähler » Freitag 11. Juli 2008, 18:00

<i>Daraks Lebensenergie sinkt noch einmal um 5%, weil Elena an seiner Wunde gerissen hat</i>

Carath Molsag hätte seine Kupfermaske aufbehalten sollen. Derzeit lag das leblose Gesicht ungenutzt im Staub der Folterkammer, die Augenöffnungen leer zur Decke gerichtet und wie tot vor sich hinstarrend. Carath starrte ebenfalls, doch das Blut, welches von Daraks niedersausenden Fäusten tropfte, nahm ihm die Sicht. Außerdem schwoll sein gesamten Gesicht nach und nach an. Die Nase war längst gebrochen, ebenso wie ein Teil des Kiefers. Darak ließ keine Stelle aus, die er nicht versuchte, zu zertrümmern. Unter ihm keuchte Valrocks Bruder, spuckte Blut und auch einen Zahn. Er wehrte sich eher halbherzig, versuchte lediglich sein Gesicht durch Heben der Arme zu schützen. Aber einen Gegenangriff startete er nicht. Dies hatte zwei Gründe: zum einen war er verwirrt, warum Darak ihn plötzlich einen Verräter schimpfte, zum anderen fragte er sich, ob bei ihm eine Tasse zuviel aus dem Schrank gefallen war. Er wirkte so wahnsinnig und zugleich so verzweifelt.
Carath empfand unwillkürlich einen viel größeren Schmerz als die Fäuste seines Gegenüber ihm je hätten zufügen können: Mitleid.

Carath versuchte, sich zu erklären und hoffte, dass Darak ihm in seiner Wut dennoch zuhören würde. Aber es verschlimmerte die Sache noch und Carath wirkte am Ende nicht viel klüger als zuvor. Darak sprach in Rätseln.
<i>"WENN DU HIER WEGVERRECKST, WERDE ICH DEINE VERFLUCHTEN KONSEQUENZEN ABER TRAGEN!"</i> Nun packte der Nichtgenannte doch vor, ergriff Daraks Unterarm, auch wenn die Faust weiter munter auf ihn eindrosch. Er konnte Darak kaum mehr sehen, ihm schwollen die Augen zu, trotzdem blickte er direkt in sein zorniges Gesicht. Er versuchte, so ernst wie möglich zu schauen, wusste aber nicht, ob es ihm auch nur ansatzweise gelang.

Zum Glück griff Elena endlich in das Geschehen ein und versuchte, Darak von dem Mann wegzuzerren. Bedauerlicherweise griff sie ihm dabei direkt an den verwundeten Arm, wo Valrocks Peitsche wenige Augenblicke zuvor eine tiefe Schlucht in die Haut gerissen hatte. Dass diese Wunde immer noch blutete, war kaum mehr erkennbar, denn Daraks Kleidung und Körper waren bereits vollends im roten Lebenssaft gebadet.
Vom Schmerz überwältigt schrie Darak gepeinigt auf und kippte nach hinten. Der Nichtgenannte keuchte erleichtert ob der ausbleibenden Schläge, rührte sich aber kaum. Darak hatte ihn ordentlich bearbeitet, er glich einem verquollenen und zermatschten Kuchen.

Alma unterbrach endlich ihre noch immer andauernden Rufe, Elena solle Darak einfach niederschlagen, als sie das Gesicht des Nichtgenannten entdeckte. Eine tiefe Zornesfalte zerfurchte ihre Stirn und trieb sich direkt zwischen ihre dunklen Augenbrauen. Darunter entstand ein grimmiger Blick, gepaart mit energischem Schnauben. Was dachte sich Darak nur dabei?!
"Da kommt der Kerl her, um dich zu retten und du prügelst ihn zu Birnenmus", drang es zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Alma wollte auf Darak zugehen, zugleich jedoch auch dem Nichtgenannten oder Elena zu Hilfe eilen.
Doch Alma unternahm nichts. Noch nicht. Sie stand nur da und rang um Fassung. Denn sie hatte Daraks Worte gehört. Wahrscheinlich war diese Tonne von weiblichem Fleisch und Fett die einzige, die auch nur ansatzweise verstand, was Darak mit seinen Worten meinte, welche er Elena verzweifelt entgegen schleuderte.

Er bereute ... ja, das hatte Alma bereits gewusst. Er bereute im Grunde seinen ganzen Weg seit er zum Mörder geworden war. In ihrer mit kitschigen Porzellanfiguren vollgestellten Wohnung hatte er mit einem Topf als Helm und einer rosa Decke um die Schultern auf ihrem Sofa gesessen und es bereut. Er hatte in ihrem Bett gelegen und ihr einen Teil seiner Geschichte erzählt. Und das einzige, was dieser reuige Kerl damals von ihr gewollt hatte – worum er gebettelt hatte – das war sein Helm gewesen.
Nun hatte er wieder einen Mord begangen. Ja, Valrock reihte sich jetzt in seine Liste aus Opfern ein. Aber warum trieb ihn diese Erkenntnis an den Rand der Verzweiflung? Warum reagierte er darauf so immens ... ängstlich? Er erinnerte Alma an ein in einen engen Käfig gesperrtes Tier. Selbst nach Jahren fürsorglicher Zuwendung konnte es vorkommen, dass jenes Tier wie aus heiterem Himmel jeden anfiel und zerfleischte und niemand wusste genau warum. War es zu gereizt? Nun, Darak war es auf jeden Fall. Der Nichtgenannte brauchte nur einige leise gehauchte Worte von sich zu geben und schon war der Kerl wieder bei ihm. Er holte aus und trat Carath direkt in den Unterleib. Dieser krümmte sich vor Schmerzen und schrie die Pein von sich los. Er rollte sich zusammen ... und dann ... entspannte er sich langsam. War er tot? Hatte Darak jetzt auch noch den Bruder des Verhassten umgebracht?

Nein. Carath Molsag lebte und ... er tat das, was Darak nicht geschafft hatte: er meditierte. Selbst unter diesem enormen Schmerzvorkommen gelang es dem Mann, seine Konzentration zu sammeln und sich in die Mediation zu retten. Seine Glieder entspannten sich und sein Atem ging ruhiger, als strömte jeglicher Schmerz mit einem Mal aus dem Körper wie das Blut aus Daraks Peitschenwunde.

Letzterer wandte sich ab und ging auf Elena zu. Heulend packte er sie, schüttete ihr sein Herz ebenso aus wie sie es kurz zuvor getan hatte. Doch bei ihm klang es erheblich schlimmer. Er gestand ihr, dass er ihr nichts bieten konnte. Nichts außer Pein, Schmerz und Mord, denn daraus bestand sein Leben. Es war sein Schicksal, sein Fluch. Almas Blick erreichte Daraks Nacken, wo in alter Sprache das Wort <i>Verdammter</i> zu erkennen war.

Schließlich sackten beide, Elena und Darak, an der Wand zusammen, wo der Mörder seine vergötterte Liebe eben noch gegengepresst hatte. Sein Kopf rutschte in Elenas Schoß und er brabbelte Unverständliches vor sich her. Er wirkte wie ein kleiner Junge, wäre da nicht diese bittere Wahrheit über ihm geschwebt. Denn es stimmte: was war er schon? Ein Folterknecht, ein Sklaventreiber und Mörder ... einst ein Mönch, vielleicht mit großem Potenzial. Nun nichts mehr. Sein letzter Mord hatte ihm den Rest gegeben. Es war erschreckend, wenn man bedachte, wie energisch er Alma und den Nichtgenannten angekeift hatte, Valrocks Leben zu beenden. Das war in der Taverne in Eldar geschehen, kurz bevor sein Bein aufgerissen war und er den ganzen Holzboden der Elfenwirtin besudelt hatte.
Alma biss sich auf die Unterlippe und bei ihrer Masse war da schon eine gewaltige Menge zum Hineinbeißen!

Ja, was war dieser Darak Luthrokar schon? Vielleicht hätte er niemals von einer dicken Heilerin geflickt werden sollen. Vielleicht hätte er sich niemals auf die rothaarige Schöne einlassen sollen. Besser wäre es für ihn wohl gewesen, nie wieder nach Pelgar oder auch nur in die Nähe der Hauptstadt zu reisen. Vielleicht konnte ein Mann wie er sein Schicksal nicht ändern. Nicht allein. Dazu waren Gefährten und Freunde da. Almas. Und Elenas. Vor allem Elenas. Doch konnte die Hybridin mit dieser Bürde leben. Wollte sie?

Elena ergriff Daraks Helm und setzte ihn an seinen Platz: auf den Kopf des Mannes. Sein Schutz, das einzige, was er besaß. Behutsam und zärtlich redete sie auf ihn ein. Dies ließ Alma kurz schnauben, sie hätte Darak wohl längst eine verpasst und ihn dann aus dem Kerker geschleppt. Ja, das <i>hatte</i> sie ja bereits einmal getan! Doch Elenas Feuer glimmte zu einer ruhigen Glut herunter, an der er sich wärmen sollte. Sie musste ihn aufbauen und ruhig halten ... und dann abhauen.
Wie lange würde es wohl noch dauern, bis ...

"Fräulein Elena? Gefreiter Schiefer? Hallo-ho! Es ist Zeit für Eure Vernehmung, Fräulein Elena!" Rufe drangen bis in die Kerkergewölbe vor. Die Wachen suchten bereits nach ihr. Richtig, Elena musste ja noch eine Aussage wegen dem Latrinenputzer Bronko machen. Aber wie konnte sie dies jetzt? Das würde bedeuten, Darak im Stich zu lassen! Außerdem war ihre Kleidung blutverschmiert, ihr Haar zerzaust und der Gefreite Schiefer lag noch immer bewusstlos am Boden.

"So ein verzwickter MIST!", knurrte Alma und starrte grimmig besorgt zur steinernen Treppe hinüber, von der aus bereits Schritte zu hören waren.

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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 13. Juli 2008, 00:13

Darak fühlte sich unendlich müde. Dies lag nicht nur an der überwältigenden Verzweiflung und Leere die sich in seinem Herzen aufgetan hatte sondern auch an seinem nicht unerheblichen Blutverlust der von Minute zu Minute grösser wurde. Immer wenn er seinen Kopf bewegte erschien es ihm so als würde die Welt verschwimmen. Welch tröstendes Gefühl, denn diese Welt wollte er nun wirklich nicht mehr sehen. Es war angenehm und beruhigend ihr langsam zu entfliehen.

Seine Hand die sich krampfhaft an Elenas Oberschenkel krallte entspannte sich langsam. Darak seufzte tief und atmete die Resignation aus die sich langsam in ihm aufbaute. Er gab sich seiner aktuellen Schwäche hin – war weich. Etwas was sonst doch so sehr verabscheute, doch warum sollte er es denn nicht sein? Warum?

Darak sah keinen Grund und so liess er sich treiben. Sein Atem wurde immer flacher. Ab und an verdrehte er die Augen. Seine Muskeln entspannten sich weiter. Der Mörder wurde still. Unheimlich still. Er starrte vor sich hin. Schemenhaft nahm er den ausgeschlachteten Toten wahr der dort in der Ecke lag. Ihm schauderte bei dem Gedanken dass der Geist dieses Bastards bald in seinem Schädel hausen könnte. Die Stimmen hatten recht, er würde kommen. Ganz bestimmt. Valrock war schliesslich Foltermeister aus tiefstem Herzen gewesen warum sollte er dieser Leidenschaft im Tode nicht mehr nachgehen? Darak glaubte nicht daran dass die Seele dieses Mannes irgend eine Erleuchtung haben würde. Denn erleuchtungen kamen von Lysanthor und der war ein ausgereifter Arsch. Der würde sich wohl auch für einen Valrock nicht interessieren.

Er zuckte zusammen als er durch Elenas Berührung am Kopf aus seinen düsteren und melancholischen Gedanken gerissen wurde. Er hielt still und liess seine Liebste gewähren. Er seufzte dabei nur. Seine Liebste. Ja. War sie wohl einmal. Er senkte seinen Blick zu Boden. Blut zierte diesen als wäre einem bizarren sadistischen Maler die Farbe ausgeleert. Der Maler hiess in diesem Fall Darak Luthrokar. Er schnaubte.

Stumm lag er in ihrem Schoss und starrte auf das Blut. Welches auch überall an ihm klebte. An den Händen, sogar in sein Gesicht waren einige Spritzer gelangt, dies war aber wohl sein eigenes welches durch den Peitschenhieb vergossen worden war.

<i> „Darak?“</i> Der Angesprochene antwortete nicht. Starrte weiter vor sich her. Blieb liegen.

<i> „Ich habe deinen Helm, Darak. Er ist völlig unversehrt. Valrock konnte ihm nichts anhaben. Und dir kann er auch nichts mehr anhaben. Er ist tot, Darak. Die Bedrohung die von ihm ausgeht redest du dir ein.“</i> „Mein…Helm…“ Antwortete er träge und nickte. Er atmete tief und irgendwie auch erleichtert durch als Elena ihn aufsetzte. Der Helm war wichtig für ihn. Er schützte. Vor was auch immer. „Danke.“ Hauchte er leise und mit furchtbar monotoner Stimme die man von Darak – der ja sonst ein sehr impulsiver temperamentvoller Mensch war gar nicht kannte.

Langsam sammelten sich schwarze Pünktchen um sein Blickfeld die einen eigenen Reigen tanzten und ihm allmählich die Sicht stahlen.

<i> „Ich bin für dich da Darak. Seit wir uns kennen habe ich immer alleine damit gestanden dass du auch eine gute Seite hast und dass du gut für mich bist. Warum sollten diese Leute hier dir helfen wenn du nur ein Mörder bist? Du bist mehr. Du bist auch ein Mensch der gute Seiten hat.“</i>

Er lächelte. Ihre Stimme war so wundervoll. So weich. In diesem Moment und doch fehlte dieses gewisse Feuer nicht welches er an ihr so liebte. Dann nickte der Foltermeister. Es waren schöne Worte von linderndem Charakter doch auch sie vermochten ihm seine Angst vor dem was kommen würde nicht nehmen.

Er grabbschte nach ihrem Arm und hielt ihre Hand. Kuschelte damit. Er suchte ihre Nähe. Sein Kopf reckte sich weinig höher um sich an deutlich weichere Gefilde schmiegen zu können. Er brummte leise. Genoss es seine Elena zu haben. Nach so langer Zeit. „Du hast mich gefunden.“ Hauchte er ergriffen. „Du hast gesucht.“ Selten hatte jemand nach ihm gesucht der ihn nicht tot sehen wollte. „Danke.“ Hauchte er wieder. Diesmal klang es aber gerührt. „Das bedeutet mir viel Elena.“ Doch dann seufzte er. Er glaubte nicht daran dass sie hier noch lebend herauskommen würden. „Ich möchte nicht für deinen Tot… verantwortlich sein… Elena.“ Brabbelte er ziemlich undeutlich. Er war benommen sprach daher einwenig nuschelig. Elena hatte getötet? Er stutzte. Wen? Darüber würde er sich mit ihr wohl irgendwann mal unterhalten müssen.

Genau in diesem Moment. Der Gehörnte wirkte besänftigt. Schaltete sich Alma ein. <i> "Da kommt der Kerl her, um dich zu retten und du prügelst ihn zu Birnenmus",</i> Darak schnaubte. Sein Blick verdüsterte sich. „Verräter.“ Knurrte er nur und versuchte aufzustehen. Langsam löste er sich von Elena... nicht ohne ihr aber einen ungestümen Kuss auf die Lippen zu geben.

Doch es wollte noch dicker kommen. Pelgarer riefen nach Daraks verlorengeglaubte Liebste. Er schnaubte verächtlich. „Niemand von denen wird dich anrühren!“ Keifte er. Sein Zorn schien von neuem angefacht. „Wo ist das Schwert?! Gebt es mir und ich bring euch aus Pelgar, so wahr ich Darak… heisse…. Aber ich mach es auf meine… Art… ihr müsst mir vertrauen!“ Seine Stimme war etwas unsicher, vibrierte leicht er hatte mühe mit Sprechen da er ziemlich erschöpft war.

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fremde Frau
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von fremde Frau » Montag 14. Juli 2008, 10:09

Alma stand in der Nähe des ziemlich zermatschten Nichtgenannten. Der atmete noch, aber das war auch schon alles. Mehr konnte man von einem derart niedergeprügelten Mann auch nicht mehr erwarten.
Die dicke Heilerin ging umständlich in die Knie, dass jene Knochen kläglich ächzten, ob der Gewichtsverlagerung, und betrachtete sich Carath eingehender. Darak war ein Experte, keine Frage. Er hatte ordentlich ... Eindruck hinterlassen. Sogar im Wahn hatte er seine Arbeit ganz und gar gut ausgeführt, besser als es Valrock je getan hatte. Nicht nur, dass der Nichtgenannte deutlich stärker verletzt war, nein, es lag eine Präzision in Daraks Arbeit, die verblüffen ließ.
"Ich flicke Euch schon wieder zusammen, macht Euch keine Sorgen. Bleibt nur am Leben", sagte Alma ruhig und routiniert. Ja, das konnte sie. Hatte sie ja lange genug gemacht. Verbrecher zusammenflicken. Und gehörte Carath Molsag nun nicht auch in diese Sparte? Er hatte nicht getötet, aber hatte töten lassen. Darak wie ein Werkzeug genutzt. Der Gehörnte, welcher eng an Elenas Brust geschmiegt in der anderen Ecke der Folterkammer hockte, war sein Meuchler gewesen – mal abgesehen davon, dass es sich nicht um einen klassischen Meuchelmord gehandelt hatte.

"...", gab der Nichtgenannte zurück. Er versuchte, sich auf seine Meditation zu konzentrieren. Man sah es ihm an, dass es nicht länger die Schmerzen waren, die ihm zu schaffen machten, sondern seine Technik, davon loszukommen. Wer wie er zusammengeschlagen worden war, musste ja Probleme damit haben. Trotzdem gab er nicht auf. Hinter der fortgeworfenen Kupfermaske verbarg sich nicht nur der Bruder des verhassten Folterers, sondern auch ein Kämpfer.
Alma wusste, dass sie hier nun nichts machen könnte. Sie würde diesem Mann seine eigenen Möglichkeiten lassen, mit dem Schmerz fertig zu werden. Höchstens beim Tragen könnte sie ihm im Nachhinein womöglich eine breite Stütze sein.

Sie wandte das schwabbelige Gesicht mit den herunterhängenden Mundwinkeln zu Elena und Darak. Letzteren zog es zurück auf die Füße. <b>So ein zäher Trottel!</b>, dachte sich Alma, als Darak nach dem Schwert verlangte und sie bat, seinen Methoden zu vertrauen. Ja, das hätte Alma vielleicht sogar getan, aber sie vertraute nicht darauf, dass sich Darak noch lange würde auf den Beinen halten können. Dieser Kerl war schwerer tot zu kriegen als eine Kakerlake in der Küche, aber ebenso sehr überschätzte er auch seine Kräfte. Die Beine wirkten wie Gummi, außerdem rann weiterhin fleißig Blut seinen ohnehin schon rot gefärbten Arm hinunter.
<b>Und ich hab meine Tasche nicht hier!</b>

Stimmen wurden laut, riefen nach Elena. Die Wachen! Sie könnten jeden Moment hier herunter kommen und dann? "Mist", knurrte Alma, um sich selbst zu beruhigen. Normalerweise hätte sie in solchen Situationen ein Pfeifchen geraucht. Aber dieses befand sich ebenso wie sämtliches Verbandsmaterial und ihre Dro– ihre Medikamente in der Tasche. Sie konnte nur eines tun: improvisierte erste Hilfe leisten und bei Darak Luthrokar war nun jede Hilfe angebracht.

Elena erhob sich. Ihr Blick glitt suchend durch den Raum. Hatte sie vielleicht eine Idee, sich wenigstens die Wachen vom Hals zu schaffen? Alma schaute zum noch immer bewusstlosen Gefreiten herüber. Der Schlag hatte gesessen, dieser Kerl würde noch lange träumen. <b>Hoffentlich hat sie nicht vor, die ganze Kaserne so zuzurichten. Ich muss sagen, sie passt hervorragend zu Darak.</b>

Aber Elena hatte dies bei weitem nicht vor. Fieberhaft dachte sie über einen Fluchtplan nach, doch ihr wollte vorerst keiner einfallen, der auch funktionieren könnte. Bis ihre feine wölfisch geschulte Nase den Gestank wahrnahm, den Bronko unter normalen Umständen immer beseitigte. Und sofort kam ihr eine Idee!
Sie ging auf alle Viere herunter und suchte den Boden ab. Alma starrte ihr nach. Wurde diese Frau denn nun auch verrückt?! Noch immer hielt die dicke Heilerin das Schwert. Wenn das so weiterging, würde sie die Gruppe verteidigen müssen! SIE! Alma hasste Schwerter und konnte auch nicht mit ihnen umgehen. Würde sie ihr Skalpell zücken, das sich als einzige medizinische Ausnahme nicht in ihrer Heiler- sondern in einer ihrer Rocktaschen befand, hätte sie vielleicht mehr Chancen, lebend davon zu kommen.

"Was machst du da auf dem Boden?", grunzte sie Elena fragend zu, doch diese stellte die Gegenfrage, ob sie nicht Darak erst verarzten könnte. Alma nickte. Sollte Elena doch in Blut und Dreck herumkrabbeln, hier lief gerade jemand aus und sie musste sich als Heilerin wichtigerer Dinge besinnen.
"Ich hab zwar meine Tasche nicht, aber das krieg ich schon hin!" Mit polternden Schritten war sie bei ihrem Lieblingspatienten angelangt und betrachtete sich seinen Arm, ohne ihn zu berühren. Das Schwert gab sie nicht aus der Hand. Noch nicht. "Halt mal!", schnaubte sie Darak entgegen und steckte ihm die Klinge zu. "Aber noch nicht angreifen." Sie ging zu Valrock hinüber und zückte ihr Skalpell. Mit wenigen Schnitten hatte sie ein großes Stück von seinem Hosenbein gelöst und kehrte damit zu Darak zurück. Notdürftig aber gekonnt verband sie ihm die Peitschenwunde, wobei sie großen Wert darauf legte, dass der Druck des Verbandes eine weitere Blutung verhindern würde.

Inzwischen hatte Elenas Suche sie unter den Tisch geführt, auf dem noch immer – unberührt vom Kampf der Foltermeister – ordentlich verteilt Valrocks Instrumente lagen und auf das nächste Opfer warteten.
Elena sprach von einer Luke und teilte nun ihre Überlegungen den anderen mit. Sie hoffte auf einen Zugang zu den Abwässern oder wenigstens einem Loch, in welches die zu Tode gefolterten Verbrecher landeten. Dieses konnte auch nicht bodenlos sein, müsste also einen Weg nach draußen liefern. Alma machte ihre Ideen mit wenigen Worten zunichte.
"Der Zugang zu den Abwässern befindet sich im Hof hinter dem Schuldturm. Bronko mit einem Eimer Jauche dorthin zu jagen, macht den Soldaten immer gehörigen Spaß. Die Totgefolterten allerdings ... ja, die werden anderweitig entsorgt, wenn ich sie nicht ausschlachten darf." Nun hatte Elena die Heilerin in Fahrt gebracht. Alma stampfte durch die Folterkammer bis zu einer kleinen Tür. Diese führte in Toroks Kammer. "Torok, der Foltergehilfe, bringt die Toten weg. In seinem Kämmerchen ist die Luke in die Totengrube! Valrock hat den Gestank nie ertragen und verlangt, dass man die alte zumauert und einen neuen Zugang in Toroks Kammer freilegt. Der hat NIE was vertragen, ha! Los, kommt mit!"

Sie schob den Riegel zurück und öffnete die Tür zu Toroks Kammer, dem Ort, an dem sie damals den halbtoten Darak auf dem Boden gefunden hatte. "Die Luke ist unter dem Bett", meinte sie, blickte dann aber noch einmal in die Folterkammer und zum Nichtgenannten.
"Sollen wir Euch mitnehmen?"

Carath hatte es inzwischen geschafft, sich auf die Seite zu drehen. Seine Augen waren wässrig, die Stirn von einem Schweißfilm überzogen. Den Schmerz an die Umgebung anzugeben kostete ihn viel seiner verbliebenen Kraft. "Ich halte die Wachen auf. Geht." Seine Stimme klang fester, auch wenn es sein äußerer Eindruck nicht glauben machen wollte.
Für lange Diskussionen blieb allerdings keine Zeit mehr. Fackellicht drang bereits matt von der Treppe her zu den Kerkerzellen. Alma polterte zur Tür der Folterkammer, schloss diese mit einem Knall und klemmte einen von Valrocks Eisenhaken so unter die Tür, dass jemand von der anderen Seite Probleme haben würde, selbige zu öffnen.
"Das sollte sie eine Weile abhalten." Alma schaute von Darak zu Elena. "Nehmen wir ihn nun mit, oder nicht?"

<i>Daraks Blutung ist gestoppt, er verliert keine weitere Lebensenergie durch Posten</i>
Zuletzt geändert von fremde Frau am Montag 14. Juli 2008, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Darak Luthrokar
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Re: Daraks Zelle

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 14. Juli 2008, 13:00

Darak stand im Raum herum und starrte missmutig auf den Nichtgenannten nieder um den sich Alma gerade kümmerte. Ob er nochmals reintreten sollte um ihr die Arbeit zu ersparen? Er knurrte angespannt. Er schnaubte. Nein. Töten wollte er den Kerl nicht. Er wollte nicht seine belehrende und besserwisserische Stimme in seinem Schädel mit herumtragen müssen. Ausserdem bestand die geringe Möglichkeit, dass Valrock vielleicht bei seinem Bruder unheilsame Zuflucht suchen würde. Der Nichtgenannte musste leben. Er blickte auf dessen Kniekehlen und leckte sich über die Lippen. Er blickte sich im Raum um. Der gewaltige Pelgarische Beinbrecher hing noch immer schwer an der Wand. Er machte ein paar Schritte darauf zu. Wankte stark. Schnaubte. Nein. Er würde den Hammer nicht hochheben können. „Verflucht.“ Schimpfte er vor sich hin.

Niemand ahnte wohl dass der Foltermeister die ganze Zeit darüber nachdachte wie er den Nichtgenannte dauerhaft schädigen konnte. Mal sehen welche meditativen dämlichen Sprüche er dann ablassen würde.

Er sah dass Elena auf alle Viere ging und den Boden absuchte? Musste sie gerade jetzt eine wölfische Triebattacke haben? Er legte verständnislos seinen Kopf schief. Er knurrte. Die Schritte dieser Pelgarerhunde kamen immer näher. Es gefiel ihm gar nicht dass sie etwas von Elena wollten. Niemand würde sie anfassen. Besonders diese Söldner nicht. Er wusste dass die Pelgarer schliesslich grossartig darin waren erst grosse Sprüche von Moral und Ehre wie auch Tugend zu klopfen. Aber genau so verlogen wie ihr Gott waren auch dessen jünger. In Wirklichkeit Schändeten und Misshandelten sie doch mit grosser vorliebe!

Er knurrte vor sich her stand angespannt im Raum herum. Alma war eine sehr begabte Medizinerin. Dass Problem war nur dass sie in den psychologischen Kursen wohl eher mit sich selbst als mit dem Thema beschäftigt gewesen war. Dadurch entging ihr aufgrund der Konzentration auf Daraks Arm, dass dieser über eine Anspannung verfügte die Mord und Totschlag geradezu ankündigte. Andererseits… Darak war oft so. Der Verletzte konzentrierte sich mit all seinen Sinnen auf das Näherrücken der Pelgarer. Sie hatten keine Zeit. Auch wenn sie durch die Luke gehen würden… man würde sie sofort finden und ausräuchern.

Plötzlich kriegte er das Schwert in die Hand gedrückt. Seine Augen leuchteten gefährlich. Die Faust seiner linken Schloss sich um den Knauf. Er würde sie abschlachten. Einen nach dem anderen. Er grinste böse. Oh ja. Ganz Pelgar würde bluten! Zumindest jeder der sich ihm in den Weg stellen würde! An der Klinge klebte noch immer Valrocks Blut. Er hielt still. Beobachtete Alma und Elena… beide waren zu beschäftigt um auf ihn zu achten.. und der Nichtgenannte – nicht in der Lage irgendwie zu reagieren.

„Ich muss Stofffetzen von diesem Bastard an mir tragen?“ Beschwerte er sich wütend als Alma sich an Valrocks Leichnam zu schaffen machte. Jetzt wurde der Foltermeister auch noch piezig.

„ARHG.“ Er keuchte auf als sie den Stoff um seine Schulter führte und sie verband. Dieser stützte ihn auch gleich. Die Blutung stoppte, davon merkte Darak aber nicht viel. Ihm war schon schummrig genug.

<i> "Ich halte die Wachen auf. Geht."</i> „HALT DIE KLAPPE DUUU!!“ Knurrte Darak. „DU GEHST MIT!“ Fauchte er dem Nichtgenannten entgegen. „Nimm deine Verantwortung als Mann an und beschütze die Weiber!“ Darak war etwas benommen und sprach wohl deshalb so komisch.

Genau… die Frauen beschützen. Die Pelgarer töten welche nach Elena suchten. Wenn sie nicht zusammen gesehen wurden, würde auch niemand einen Zusammenhang ziehen. Man würde glauben dass Elena vor Darak geflohen sei und sie ziehen lassen. Dass Alma und der Nichtgenannte sich auch unter ihnen befanden wussten die heranstürmenden ja nicht.

Einzig der Gefreite könnte für ärger sorgen…
Er sah wie die beiden sich in Toroks Kammer zurückzogen nachdem Alma die Tür blockiert hatte. Er schritt auf den Nichtgenannten zu. Packte ihn grob am Arm und schleifte ihn zu den Frauen. Die waren damit beschäftigt die Luke zu öffnen. Darak drehte um und verriegelte von aussen Toroks massive Holztür die so Dick war, dass sie Schreie aus dem Folterkeller wohl abzuhalten vermochte. Er verriegelte die Tür von aussen wieder und steckte einen von Valrocks Metallbolzen die er eigentlich dazu benutzt hatte sie in die Hände und Fussriste seiner Opfer zu treiben um sie irgendwo hinzunageln zwischen den Riegel damit er klemmte. Er ging zur Tür die nach draussen führte und nahm die Sperre weg. Trat die Tür auf… kippte dabei beinahe nach hinten. Er schritt zu dem Gefreiten zurück und zog diesen hinter sich her. Er war seine Lebensversicherung.

Er stand vor der Tür und zielte mit dem Schwert darauf. Er wusste, solange sie sich bei der Tür befanden hätten mehrere Soldaten keinen Platz nebeneinander so würden sie einfacher zu eliminieren sein.

„Kommt nur her.“ Raunte er leise. Einen Fuss stellte er auf den Gefreiten.

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