Ungeahnte Orte ...

Dieser prächtige Wald liegt im Norden Celcias. Der Fluss Tangros lässt dieses Gebiet blühen. Ein einsamer Priester ließ sich in diesem Wald nieder und erbaute ein Kloster, aber auch die Nachtelfen blieben nicht ohne Taten.
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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Freitag 21. September 2007, 04:28

Da stand Yavanna nun, … fast alleine und ohne einen Hauch von Ahnung, wo sie sich eigentlich befand. Neldor, der Hochmagier der Sippe hatte sie losgeschickt, weil ihre Schwester Myrjala wieder einmal einfach so auf Abenteuer ausgezogen war, ohne jemandem vorher großartig bescheid zu geben. Wahrscheinlich war Neldor mal wieder vertieft gewesen und hatte es nicht mitbekommen, dass Myrjala ihm das erzählt hatte und so wie sie ihre Schwester kennt, war das wieder mal eine spontane Idee.
Neldor hatte sie ungefähr lokalisieren können und bat Yavanna an, ihr ein Portal zu öffnen, da er nicht genau sagen konnte, wo sie sich gerade aufhielt.
Nachdem der Anflug von Schwindel vorbei war, musste sie sich erst einmal orientieren, wo sie hier nun gelandet war… ein rascher Blick und ihr war klar, dass sie in einem Wald befand.
Als nächstes machte sie sich natürlich Sorgen um ihre beiden Begleiter. Es war wirklich schwer, tierische Begleiter durch ein Portal zu bekommen, aber ihr Wolf und ihr kleiner Drache hatten sich daran bereits gewöhnt, auch wenn ihr Wolf das nie gerne mitmachte.
Ihr Wolf Nachtschatten, war wie immer in einer neuen Umgebung ziemlich misstrauisch, sondierte die Lage und inspizieret die ersten Meter. Assatal, ihr kleiner Drache hingegen, schlief seelenruhig auf ihrer Schulter, worüber sie ganz froh war.
Yavanna besann sich schließlich auf ihre Instinkte, schloss ihre Augen und versuchte die nächsten Eindrücke über ihren Geruchssinn zu verarbeiten… ganz klar lag der Geruch von Nadelhölzern in der Luft … von Erde und Moos … dass ein Wald fast ausschließlich aus Nadelhölzern besteht, hatte sie noch nicht gesehen, aber von dessen Düften war sie angenehm überrascht. Auch von der Vielfalt der Tiere hier, die sie hörte und ab und zu auch vorbei huschen sah… sie wusste nicht genau, warum sie dieses natürliche Treiben so überraschte. Aber vielleicht hatte es ja mit der Vorliebe für kuriose Orte seitens ihrer Schwester zu tun und sie hatte hier einen mehr als seltsamen Ort erwartet.
Obwohl die Sonne noch schien, war es trotzdem recht düster. Was aber bei der Dichte der Bäume kein Wunder war.... So habe ich immerhin hier einen natürlichen Schutz, den ich nutzen kann, falls zufällig andere Wesen meinen Weg kreuzen, immerhin weiß ich ja nicht, was hier alles für Kreaturen leben.
Yavanna drehte sich vorsichtig, um Ausschau nach ihrem Wolf zu halten, für den Anfang wäre es besser, wenn er sich nicht zu weit entfernte. Nach einer kurzen Spanne sah sie schon seine gelblichen Augen im Dickicht zweier Bäume.
"Komm mein treuer Gefährte… wir wollen uns auf den Weg machen, in so einer fremden Welt sollten wir Myrjala nicht alleine herum laufen lassen ", flüsterte sie ihm leise zu, woraufhin Nachtschatten sich an ihre Seite begab. Da er sich relativ ruhig, aber wachsam verhielt, unterließ sie es, sich großartig mit ihm zu unterhalten, da er seinem Missmut eh nur Luft machen würde, weil ihm das Alles hier ganz und gar nicht passte.
So weit Yavanna schauen konnte, gab es hier keine Pfade und so machte sie sich auf den Weg, erst einmal in Richtung Norden… nach ein paar Schritten auf dem Waldboden bemerkte sie sehr schnell, die durch die Nadeln verursachten Stiche. Bevor ich nachher aussehe wie ein grüner Igel, sollte ich vorsichtshalber meine Stiefel anziehen. Ich habe nämlich keine Lust, wilde und zugleich hungrige Tiere anzulocken. Gesagt getan… Sie nahm ihren geräumigen Beutel vom Rücken und fischte im Inneren nach ihren weichen Lederstiefeln. Außerdem habe ich keine Ahnung, wo ich mich befinde… ich sollte auf einen Baum klettern und versuchen, mir einen Überblick zu verschaffen. Sie sah sich nach einem recht kräftigen und alten Baum um, der ihr Gewicht halten würde, den sie dann auch schon nach etwas suchen fand. Bevor sie allerdings den Baum erklimmen wollte, stellt sie sich ruhig vor ihn, berührte vorsichtig mit beiden Händen den Stamm und versuchte Kontakt zu ihm zu bekommen… eine mentale Frage an den Geist des Baumes, ob sie seine Erlaubnis bekommen würde, auf ihn zu klettern… Jedes Lebewesen besitzt eine eigene Seele, mit der man kommunizieren konnte… nicht mit Worten, aber mit Gefühlen. Der Baum hatte nichts dagegen und so bestieg sie ihn behände, vorsichtig auf ihre Schritte bedacht, so weit die Äste ihr Gewicht noch tragen konnten.
Oben angekommen erblickte sie voll Staunen einen dunkelgrünen, ununterbrochenen Wald, der friedlich in der Natur liegt. Dieser Anblick ließ ihr Herz vor Freude höher hüpfen,
"Wie schön, dass sie hier keine Menschen breit gemacht haben", murmelte sie vor sich hin. Yavanna ließ ihre Augen langsam über die Landschaft streifen und da, im Westen, schien der Wald in ein paar Tagesreisen zu Ende zu sein. Damit war auch schon spontan die Richtung beschlossen, in der sie die nächsten Tage reisen würde. Sie wollte sich gerade wieder an den Abstieg machen, da hörte sie ein herzhaftes Gähnen von ihrer Schulter, gefolgt von einem ausgiebigem Strecken und schon blickten sie große, eisblaue und neugierig fragende Kulleraugen an. "Guten Morgen du Schlafmütze… du wolltest ja nichts mitbekommen, deswegen habe ich dich schlafen lassen. Neldor hat uns losgeschickt, wir sollen Myrjala wieder einfangen“, schloß sie mit einem Grinsen, woraufhin ihr kleiner Drache nur die Augen verdrehte und es sich auf ihrer Schulter wieder bequem machte.
Wieder unten angekommen, gab Yavanna ihrem Wolf ein paar Zeichen und die kleine, wenn auch sonderbare Gruppe machte sich auf in westlicher Richtung.
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 23. September 2007, 22:31

Yavanna und ihre beiden Begleiter gingen in einem gemütlichen Tempo durch den Arus. Die riesigen Tannen ließen wenig Licht hindurch und so war der Boden entweder karg bewachsen oder mit Brombeerranken bewachsen. Diese hatten spitze Dornen und verfingen sich nur allzu gern in der Kleidung. Geriet man einmal hinein hatte man alle Mühe nicht etwas kaputt zu reißen, doch nach einer Weile schien die Sonne durch. Ab und an tauchten immer wieder Laubbäume auf, doch blieben diese eher die Seltenheit.

Nach einer Weile hörte Yavanna hinter sich das Geräusch von schweren Pferdehufen auf dem Boden. Die Tiere gingen recht zügig durch den Wald, anscheinend kannten die Reiter einige gute Wanderpfade.

„Wie weit ist es den noch?“

fragte eine junge Stimme, die offensichtlich einer Frau gehörte. Sie wirkte genervt.

Eine ältere Männerstimme antworte:

„Nicht mehr lange dann sind wir im Kloster!“

Der Mann klang entspannter und ruhiger. Es würde nicht mehr lange dauern und die beiden würden auf Yavanna und ihre beiden Begleiter treffen. Sollten sie sich verstecken? Vielleicht ging eine Gefahr von den beiden Reisenden aus.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Montag 24. September 2007, 03:03

Um sich noch besser in einer fremden Umgebung tarnen zu könne, hatte Yavanna ihre Locken während einer Rast gebändigt und zu einem sehr langen und sehr dichten Zopf geflochten. Sie mochte ihre Haare offen lieber, aber sie hatte immer ihre Müh damit, ihre Haare unter die Kapuze eines Umhanges zu bekommen. Darüber hatte sie ihren Distellwollumhang angelegt, immerhin passte sich dieser wunderbare Stoff den gegebenen Lichtverhältnissen an, so dass er jetzt recht dunkel wirkte.
Ihr kleiner Drache hatte es sich in ihrer Umhängetasche bequem gemacht und sie drohte ihm schon „Schlimmes“ an, sollte er ihre Sachen zerrupfen. Recht augelassen und mit einer zarten Melodie auf den Lippen, bewegte sie sich gekonnt durch die dichten Bäume. Yavanna war fasziniert von dieser Art Bäume… recht schlanke Stämme und anstatt, dass an den Ästen Blätter sprossen, wuchs dort etwas, was sie so nicht kannte. Gewöhnlich von dunkelgrüner Farbe, mit der Form einer dicken Nadel und ziemlich spitz. Einige von diesen Nadeln pieksten, wenn man mit ungeschützter Haut oben gegen stieß, andere wiederum waren abgerundet und stachen nicht.
Frische junge Triebe, von hellgrüner Farbe pieksten ebenfalls nicht und waren ganz weich.
Ab und zu notierte Yavanna sich das ein oder andere Detail… sie nahm sich vor, diese Bäume näher zu studieren, wenn sie Zeit und Gelegenheit dazu finden würde, nach dem sie ihre Schwester gefunden hatte.
Nachtschatten sah sie die letzten Stunden über kaum, aber das wunderte sie nicht weiter. Die Drei waren hier fremd und so würde er einige Zeit brauchen, bis er ein gewisses Gebiet erkundet und sich etwas zu fressen gerissen hatte.
Sie blieb mit einem Male stehen, weil sie durch Vibrationen im Boden aus ihren Gedanken gerissen wurde. Etwas irritiert kniete sie sich hin und berührte den Boden… eines war klar, da kam etwas in ihre Richtung und es war nicht gerade langsam. Yavanna stand wieder auf und konzentrierte sich auf ihr sensibles Gehör… verschiedene, dumpfe Aufschläge auf dem weichen Waldboden… Stimmen im Wind… knacken von dünnen Ästen… genaueres konnte sie noch nicht ausmachen, aber da sie Stimmen gehört hatte, entschied sie sich dafür, Schutz zu suchen, damit man sie nicht gleich erkannte.
Gerade hier war natürlich das Unterholz nicht sehr dicht und die Nadelbäume viel zu hoch, um sich dahinter zu verstecken, so rannte sie eine kurze Strecke vorwärts, da sie dort niedrige Dornensträucher ausmachte. Sofort ließ sie sich dahinter nieder und kauerte am Boden, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und abwartend, wer sich ihr dort näherte.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Montag 24. September 2007, 16:12

Die beiden Reiter hatten nichts von Yavanna mit bekommen und so kamen sie völlig ahnungslos an. Wie der Zufall es wollte hielten sie ganz in der Nähe von ihr an und anscheinend überlegte der Fremde wo lang sie reiten mussten.

„Meinst du der Elfe von eben geht es gut? Sie wirkte irgendwie verloren.“

Fragte die junge Frau. Sie hatte lange, blonde Haare die zu einem Zopf zusammen gebunden waren. Ihre Kleidung war von einem langen dunklen Mantel bedeckt, zudem ritt sie im Damensitz. Die Stute auf der sie saß schnaufte leise. Ihr Begleiter schaute sie an und seufzte:

„Sie wollte keine Hilfe. Du hast gehört was sie sagte, sie hat sich verlaufen aber sie ist sich eigentlich sicher das sie weiß wo sie hin muss. Wie das wiederrum gehen soll weiß ich nicht. Entweder habe ich mich verlaufen oder eben nicht. Aber es ist nun mal so. Sie wollte unsere Hilfe nicht, ich kann sie ja kaum zwingen, oder?“

Doch die Frau antworte dem Mann nicht. Er seufzte wieder, drehte sich auf seinem schwarzen Hengst herum und schaute sie fragend an. Eine blonde Haarsträhne hing ihm ins Gesicht, er schob sie weg und schaute zurück.

„Nora was soll ich machen? Ich kann sie doch nicht zwingen!“

Die Frau nickte und schaute wieder nach vorn.

„Ich dachte ja auch nur, sie wirkte so verloren und hilflos.“

Ihr Begleiter seufzte, zog den Mantel wieder enger und schaute sich fragend um, anscheinend suchte er einen Weg.

„Ich denke wir sollten eine Pause machen, die Tiere haben es nötig.“

Er tätschelte den Hals des Pferdes und meinte lachend:

„Erschöpft seit ihr ja nicht, aber ihr tragt uns da kann man euch auch mal eine Pause gönnen ohne das ihr sie unbedingt brauchen würdet, außerdem schadet es uns auch nicht!“

Er stieg ab und nahm aus der Satteltasche etwas zu essen und aus einer anderen eine kleinere Menge Heu. Dieses legte er auf den Boden und die beiden Tiere begannen zu fressen. Die Frau war mittlerweile auch abgestiegen und zusammen setzen die beiden sich auf einen Baumstumpf. Sie blickten beide in die Richtung von Yavanna, doch bisher hatten sie diese nicht entdeckt.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Montag 24. September 2007, 18:04

Nun endlich sah Yavanna die beiden Humanoiden, deren Stimmen sie gehört hatte… ein Mann und eine Frau, beide offensichtlich Menschen und sie saßen auf Pferde.
Hinter dem Dornbusch drehte sie sich vorsichtig und leise, um diese beiden Menschen besser im Blickfeld zu haben, wohin sie reiten würden.
Aber nur ein paar Meter hinter ihr, hielten die beiden Reiter an. Nach den Blicken des Mannes zu urteilen, wusste er wohl nicht mehr, wo es nun weiter gehen sollte, mit deren Ritt. Er sah sich orientierungslos um und begann dann die Pferde zu füttern.

Um die Beiden während ihres Gespräches besser verstehen zu können, krabbelte Yavanna immer noch am Boden kauernd etwas in deren Richtung, aber immer darauf bedacht, das Gestrüpp weiterhin als Deckung zu nutzen.

Hm,… ich frage mich, was die hier suchen… oder wo sie hin wollen… vielleicht kann ich ja etwas von ihrem Gespräch erhaschen. Gefährlich sehen sie ja nicht aus… zumindest scheinen sie keine offensichtlichen Waffen zu tragen… wenn sie allerdings Magie beherrschen, könnte es eng werden.

Yavanna war nun nah genug dran, um ordentliche und sinnvolle Sätze zu hören. Die Frau fragte immerzu nach einer Elfe, die die beiden wohl erst kurz vorher irgendwo getroffen hatten. Da aber sonst keine Details über diese Elfe fielen, konnte sie auch nichts damit anfangen. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass hier in diesem Landstrich Elfen wohl keine Seltenheit waren und zumindest redeten die Beiden nicht abfällig von Elfen, was Yavanna auch schon öfters mitbekommen hatte.
Bewegungen in ihrer Tasche lenkten ihre Aufmerksamkeit von den beiden Menschen ab. Assatal regte sich mal wieder und machte Anstalten, aus der vollen Tasche zu klettern.
Er schob sein kleines Köpfchen aus der Öffnung, schaute kurz nach rechts und links und schon folgte der lange Hals. Ihre Reaktion war aber schneller, Yavanna packte Assatal vorsichtig am Hals und schob ihn wieder zurück in die Tasche, woraufhin Assatal ein fragendes, leises Gurren von sicht gab.
Sie zog sich die Kapuze wieder tiefer ins Gesicht und führte ihren Mund dicht an die Öffnung ihrer Tasche.

"Sei still Assatal und bleib in der Tasche… dort vorne sind Menschen und ich hatte eigentlich vor, unentdeckt zu bleiben!"
,flüsterte sie ihm zu.

Er gab zwar ein weiteres leises Murren von sich, verhielt sich aber still.
Yavanna wand ihren Blick wieder den beiden Menschen zu und wartete weiter ab, was die Beiden vorhatten, denn Yavanna war gezwungen in Deckung zu bleiben, solange der Mann und seine Begleiterin sich nicht wieder auf den Weg machten, wenn sie nicht entdeckt werden wollte, da der Wald um sie herum ziemlich licht im Unterholz war und selbst Menschen sie wahrscheinlich sehen würden.
Wen die Beiden aber nicht sahen, war Nachtschatten… er kauerte genau auf der gegenüberliegenden Seite in einer tieferen Erdmulde und beobachtete die Beiden Menschen ebenso, nicht feindselig, aber wachsam.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. September 2007, 11:38

Die Frau stand irgendwann auf und ging einige Schritte, anscheinend wollte sie ihre müden Beine bewegen als sie dann erschrocken zurück wich.

„Balnar!“

rief sie erschrocken.

„Da liegt ein Wolf und schaut uns an!“

Der Mann sprang auf, stellte sich vor die Frau und zog sein Schwert.

„Ich will ihm nichts tun, aber wenn er Hunger hat kann ich nichts versprechen! Ich hänge auch an meinem Leben!“, sagte er leise und ging einen weiteren Schritt zurück wobei er darauf achtete das die Frau hinter ihm blieb.

„Er sieht aber eigentlich sehr lieb aus!“, sagte diese leise und reckte den Kopf um das Tier besser zu sehen.

„Wolf ist Wolf und ich werde bestimmt nicht meine Schwester hergeben nur weil diese einen Wolf süß findet!“, sagte Balnar genervt und ging weiter weg. „Vielleicht verschwindet er ja, aber so können wir nicht weiter. Er würde uns verfolgen, vielleicht ist er auch krank. Ein Wolf bleibt doch nicht so liegen, vielleicht sollten wir ihn erlösen.“

Langsam griff er nach seinem Bogen.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Dienstag 25. September 2007, 19:15

Yavanna sah, dass sich die Frau abermals bewegte.

Hm, … typisch Menschen, rastlos wie eh und je … das die nicht einfach mal stillsitzen können,

schoß es ihr durch den Kopf, woraufhin sie grinsen musste. Menschen waren ihr immer schon ein Rätsel, selbst als Cousine von ihren Abenteuern mit und um Menschen herum erzählte.
Aber immer wenn Yavanna mit ihnen in Kontakt kam, was zugegebenermaßen nicht sehr oft war, wurden in ihren Augen die Menschen immer mehr zum Rätsel. Sie tat es mit dem Gedanken ab, dass es an den unterschiedlichen Völkern und deren Ansichten lag und sich dies auch wohl kaum ändern würde.
Dann mit einem Mal schreckte sie selber hoch und saß nun aufrecht hinter dem Dorngestrüpp, die Hände vor ihrem Mund… die Frau hatte den Wolf entdeckt und rief nun den Mann herbei, den sie mit dem Namen Balnar anrief.
"Was haben die jetzt vor?", fragte Yavanna sich leise.
Besorgt sah sie sich die Szenerie an und bekam mit, dass die Beiden sich übern ihren Nachtschatten unterhielten und der Mann auch noch sein Schwert zog, aber nicht auf ihren Wolf zuging.
Durch das Gespräch der beiden war Yavanna etwas verwirrt… er wollte am Leben bleiben und die Frau, die wohl seine Schwester war, beschützen. Der Wolf stellte wohl eine Gefahr für ihn da, was Yavanna nicht begreifen konnte und wollte. Tiere stellen solange keine Gefahr da, bis man sie reizt, in die Enge treibt oder sogar angreift.
Seine Schwester hingegen schien den ersten Schreck überwunden zu haben und versucht diesen Balnar darauf hinzuweisen, dass der Wolf doch eigentlich ganz lieb aussehe und gar nichts machen würde.
Einige quälende Minuten schienen sich endlos in die Länge zu ziehen, in denen Yavanna angespannt beobachtete, was die Beiden nun unternehmen würden.

Warum glauben Menschen eigentlich immer, dass Tiere sie verfolgen würden, sobald sie sie sehen und nicht gleich weglaufen… ich verstehe das nicht, aber so etwas macht mich wütend.

Al dieser Mann dann auch noch von erlösen sprachen und zusätzlich seinen Bogen zog, wurde es ihr zu bunt. Sie stand leise auf, achtete darauf, dass sich ihre Kleidung nicht in den Dornen verfing und trat ein paar Schritte hervor. Da Balnar und seine Schwester mit dem Rücken zu ihre standen, hatte Yavanna ein paar Minuten Zeit zum Agieren.
Sie nahm ihren Bogen vom Rücken und spannte ihn ebenfalls, dass aber mehr aus Vorsicht, da sie die Menschen nicht wirklich einzuschätzen wusste. Blickte noch einmal zu ihrer Tasche hinunter, ob Assatal auch wirklich nicht hinausschaute, griff dann an ihre linke Seite und zog einen Pfeil hinaus. Den legte sie aber nicht an, sondern hielt ihn in ihrer rechten Hand, damit der Pfeil von den Falten ihres Umhanges verborgen wurde.
Dann verließ sie komplett ihre Tarnung und schritt auf die Beiden Menschen zu… in Zehn Schritten Entfernung, blieb sie von ihnen stehen.
“Nimm den Bogen wieder runter Mensch! Der Wolf tut euch nichts“, sprach Yavanna sie mit klarer und melodischer Stimme an. Das sie dabei aber immer noch in elfisch sprach, fiel ihr gar nicht auf.
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. September 2007, 21:59

Die beiden Menschen erschraken und drehten sich erstaunt um. Während der Mann nicht wusste was er machen sollte verbeugte sich die Frau kurz und sagte dann freundlich:

„Seid gegrüßt, werte Elfe. Mein Name ist Nora und das ist mein Bruder Balnar. Ich denke das euch der Wolf gehört, oder?“

Die junge Frau lächelte weiterhin. Sie trug ein einfaches Kleid und einen langen Mantel. Ihre dunkelbraunen Augen waren freundlich und strahlten Neugierde aus. Ihre schwarzen Haare war zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihr Bruder wiederrum stand fragend neben ihr und schaute nervös zu dem Wolf.

„Ihr müsst ihm verzeihen. Er hat misstraut den Tieren, obwohl er sie nicht kennt. Es könnte Gefahr von ihnen ausgehen. Ein typischer Soldat der Menschen eben.“

Dann schaute sie zu ihrem Bruder und grinste, sagte jedoch nichts und wandte sich wieder an Yavanna.

„Darf ich fragen was euch in diesen Wald führt?“

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Freitag 28. September 2007, 04:50

Yavanna, die wachsam da stand, legte den Kopf leicht schief, weil ihr gerade mal so auffiel, dass sie die Beiden in ihrer Muttersprachen angesprochen hatte… und zumindest die Frau antwortete prompt in elfisch und so sah sie nicht die Notwendigkeit darin, in die Allgemeinsprache zu wechseln.
Ihr Name war Nora und sie stellte sich in korrektem elfisch vor, wenn man auch deutlich hörte, dass es von einem Menschen ausgesprochen wurde. Menschen fehlte der Sing-Sang in deren Sprache, es klang grundsätzlich kalt und hart, ganz im Gegenteil zum melodischen elfisch, was für andere Völker eher wie ein Singen klang. Seltsam, was Yavanna immer durch den Kopf ging, wenn sie auf Menschen traf und genau diese Gedanken ließen ein Lächeln über ihr Gesicht huschen… es wich aber sofort wieder einer neutralen Miene, da sie sich daran erinnerte, wie Isildur ihr immer eingetrichterte hatte, in der Gegenwart von freundlichen Menschen nicht unvorsichtig zu werden.
„Nein, der Wolf gehört nicht mir“, gab Yavanna von sich,
„Er gehört nur als Freund an meine Seite.“

Da sie aber keinen Streit wollte, lächelte sie der Frau nun auch etwas entgegen.
Yavanna hatte immer noch die Kapuze ihres grau-grünen Umhanges über ihren Kopf gezogen und darunter konnte man ihr dunkelgrünes Lederkleid sehen.

“Der Wolf wird euch nichts tun, er wird noch nicht einmal näher an euch Beide heran kommen. Er ist lediglich wachsam, … so wie man es im Allgemeinen sein sollte, wenn man in einem fremden Gebiet unterwegs ist", erklärte sie weiter, wobei sie mehr auf den nervösen Balnar achtete, als auf die Frau.

Da ihr die Situation zu heikel wurde, gab sie einen kleinen Pfiff von sich, woraufhin ihr Wolf im Halbkreis die Drei umrundete und hinter Yavanna Platz nahm.
„Wie kann man nur einem Tier misstrauen? Tiere sind weitaus ehrlicher als Humanoide … treuer, genügsamer und sie verlangen nichts für ihre Gesellschaft …wieso denkt ihr Menschen immer so?“

Sie schüttelte kurz den Kopf und beließ es dabei, denn sie war sich sicher, dass Menschen das wohl nie anders handhaben würden.
„Um auf deine Frage zurück zukommen, … ich bin nur auf der Durchreise. Ich habe mitbekommen, dass ihr Beide auf dem Weg zu einem Kloster seid. … Was ist ein Kloster?“
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. September 2007, 12:09

Nora schaute die Elfe weiterhin freundlich an und setzte sich dann schließlich wieder auf den Baumstumpf.

„Nun ihr müsst wissen dass ich den Tieren sehr wohl eine höhere Stellung zu rechne als die meisten anderen Menschen. Was vielleicht auch daran liegen mag das ich teilweise eine elfische Erziehung genossen habe durch meinen Vater und mein Bruder nicht. Aber genug davon.“

Sie schaute zu Balnar und dieser ließ nun auch den Bogen sinken und setzte sich. Er murmelte etwas aber recht verstehen konnte man es nicht. Wahrscheinlich ärgerte er sich das er die beiden Frauen nicht verstand, aber böse wirkte er nicht. Eher enttäuscht.

„Ja ihr habt Recht. Wir sind auf dem Weg zum Kloster in diesem Wald. Ein Kloster ist eine Ansammlung von Gebäuden, in denen Menschen oder andere Wesen, zusammenleben und dort ihre Religion aus leben. Aber darf man fragen was euch hierher führt? Wenn ihr auf der Durchreise seit müsstet ihr ja eigentlich auch ein Ziel haben. Vielleicht können wir euch weiterhelfen.

Dann stand sie auf, ging langsam auf den Wolf zu und fragte Yavanna leise:

"Habt ihr etwas dagegen wenn ich ihn anfasse. Ich habe noch nie einen Wolf gestreichelt, dabei wüsste ich so gern wie sein Fell sich anfühlt. Oder soll ich ihn selbst fragen?“

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Montag 1. Oktober 2007, 05:00

Yavanna traute den beiden zwar nicht, aber wollte bei der fortgeführten Unterhaltung nicht schreien. Denn egal an welchen fremden Orten man sich befindet, hatte ihr Mentor ihr doch beigebracht und sie stets ermahnt, dass man recht ruhig sein sollte… Lärm lockt Feinde und ungebetene Gäste an. So trat sie etwas näher heran, denn gegen eine kleine Unterhaltung war ja im Grunde nichts einzuwenden.

„Wie kommt es, dass du eine elfische Erziehung genossen hast? …Du siehst nicht aus wie eine Elfe … geht ja auch gar nicht, wenn er dein Bruder ist“, gab sie grinsend von sich und zeigte auf Balnar.
„Immerhin sprichst du recht passabel elfisch, auch wenn dir die Melodie in der Stimme fehlt…. Aber davon einmal abgesehen, gibt es nicht viele Menschen, die den Tieren eine höhere Stellung zu rechnen. Tiere sollten immer als Gleichgestellte behandelt werden, sie sind wie wir, sie fühlen, handeln und denken… sie sprechen lediglich eine andere Sprache und selbst das, sollte kein Hindernis darstellen. Ich weiß, solange ihr Menschen nicht über die natur herrschen könnt, fühlt ihr euch nicht wohl…. Aber was soll es… genug der Belehrung, jedem das Seine.“
Yavanna grinste abermals und fuhr dann fort: "Hm, ein seltsames Wort für einen Ort, an dem ihr eure Religion auslebt… aber warum nicht, jedes Volk hat schließlich solche Orte…. Hm, ich denke nicht das ihr mir helfen könntet… ich bin auf der Suche nach meiner Schwester und habe da meine eigenen Möglichkeiten, aber vielen Dank für dein Angebot, mir helfen zu wollen…. Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit, wann ich sie finde und finden werde ich sie auf jeden Fall.“

Bei dem Satz der nun folgte, musste sie sich beherrschen, nicht gleich laut aufzulachen.
Es ist nicht allzu schwer, der Spur meiner Schwester zu folgen… übertrieben gesagt, zieht sie eine Spur des Chaos und der Verwüstung hinter sich her… keine Sorge, diese Spur ist weder körperlicher, noch materieller Schäden“, fügte sie noch schnell hinzu, bevor die Blicke von Balnar und Nora blanken Entsetzen weichen würden.

Eine kurze Zeitspanne verstrich und Nora kam leise sprechend auf sie zu. Sie fragte Yavanna, ob sie ihren Wolf streicheln dürfte. Yavanna blickte Nora zweifelnd an, konnte es ihr aber natürlich nicht verbieten, immerhin ist ihr Wolf ein freies Wesen.
„Warte hier, ich frage ihn… er hat bisher keine guten Erinnerungen an Menschen und wenn du jetzt einfach auf ihn zutrittst, wird er zurückweichen.“

Mit dieser Erklärung ließ sie Nora dort stehen und wandte sich ihrem Wolf zu, der sofort aufmerksam etwa fünf Schritt von ihr entfernt saß. Sie ging vor ihm auf die Knie und unterhielt sich wortlos mit ihm. Nach einer Weile kehrte sie wieder zu Nora zurück.

„Tut mir leid Nora,… er möchte sich jetzt gerade von Niemanden fremdes berühren lassen. Er ist zu angespannt… wir sind hier in einer gänzlich fremden Umgebung und er wittert viele menschliche Fährten, was wohl an diesem Kloster liegen mag“, versuchte Yavanna ihr zu erklären… „Er lässt sich jetzt gerade nicht einmal von mir großartig berühren… nicht aus Bösartigkeit, nur aus Vorsicht. Ich denken mal, wenn wir uns wieder sehen, wird es anders sein…. Nun gut, entschuldigt ihr beiden, es wäre besser, wenn ich weiter ziehen. Je eher ich mich auf den Weg mache, desto eher finde ich meine Schwester und desto eher braucht sich dein Bruder keine Sorgen mehr zu machen und kann seine Anspannung fallen lassen. Ich wünsche euch beiden alles Gute und einen sicheren Weg.“

Sie deutete ihrem Wolf an, dass sie nun weiterziehen würden. Nachtschatten sprang sofort auf und verschwand im Zwielicht der Nadelbäume. Yavanna folgte ihrem Wolf nach rechts, denn dort im Westen würde der Wald ja bald enden.
Zuletzt geändert von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin am Montag 1. Oktober 2007, 05:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Oktober 2007, 22:07

Schnell erkannte Nora, dass diese Elfe nicht nur einfach in einer anderen Kultur groß geworden ist, sondern vollkommen weltfremd war. Sie hätte niemals geahnt, dass es anscheinend Elfen gab, die so wenig vom weltlichen Geschehen in Celcia wussten. Aber wer wusste schon, woher sie kam? Und wenn eben dieser Ort schöner war als hier, dann war es ihr nicht zu verübeln, dass sie bisher auch dort geblieben ist. Sachte schüttelte sie den Kopf um all diese Spekulationen zu verscheuchen. Sie wusste nichts von dieser Frau mit den feuerroten Haaren und sollte sich kein vorschnelles Urteil bilden. Trotzdem stimmten sie die Wort ein wenig nachdenklich.
"Wir sind in den Wäldern groß geworden und hatten engere Kontakte zu einigen Elfen. Da lernt man schnell, vor allem wenn man so wissbegierig ist wie ich."
Sie lächelte knapp, aber dieses Lächeln verblasste, als die Elfe meinte, ihre Schwester ziehe eine 'Spur des Chaos' hinter sich hier. Auch wenn versucht wurde die Worte schnell abzuschwächen, konnte sie nicht verhindern etwas skeptisch dreinzuschauen. Balnar zog fragend die Augenbrauen hoch als er den Ausdruck auf den Gesichtszügen seiner Schwester sah und stand wieder auf. Anscheinend war ihm diese Elfe doch nicht ganz geheuer aber er war zu höflich um seine Schwester direkt darauf anzusprechen, vor allem, weil diese gerade auf den Wolf zuging. Gespannt beobachtete er das Geschehen und war jederzeit bereit seinen Bogen doch noch zu spannen, sollte dieses Tier es wagen seiner Schwester etwas anzutun.

"Schade", sagte Nora nur, als sie die Worte der Elfe bezüglich des Wolfes lauschte und richtete sich wieder auf. Gerne hätte sie sein Fell berührt, aber sie respektierte den Willen des Graupelzes. Er war ein wildes Tier, kein gezähmter Haushund. Sie musste sich damit abfinden.

"Seid Ihr sicher, dass Ihr keine Hilfe braucht? Wir haben eine Karte und könnten Euch die Umgebung zeigen. Oder auch so kennen wir ganz gute Pfade durch den Wald."
Es klang fast ein wenig flehend. Anscheinend wollte sie nun, nachdem die Elfe zuvor ebenfalls ihre Hilfe abgelehnt hatte, etwas Gutes tun.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Freitag 5. Oktober 2007, 19:40

Yavanna hatte bereits drei Schritt hinter sich gebracht, wie sie wieder Noras Worte vernahm und sich natürlich zu der Frau umdrehte. Nora erzählte, dass sie in einem Wald groß geworden ist, in dem auch Elfen leben würden. Diese Sätze ließen Yavanna verdutzt drein schauen. So etwas hatte sie ja noch nicht gehört, Elfen die mit Menschen in ein und demselben Wald wohnen, wo gibt es denn so etwas! … und irgendwie war das nicht einmal vorstellbar für sie, geschweige denn umsetzbar in ihren Augen und diese Vorstellung machte ihr auch Angst.

„Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, wie das gehen soll, dass Menschen und Elfen in ein und demselben Wald leben sollen… und das auch noch friedlich. Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber ich denke, Menschen und Elfen sind einfach zu verschieden. Aber es muss ja irgendwie gehen, wenn du in einer Gemeinschaft aufgewachsen bist, die neben Elfen lebt... es mag zwar seltsam klingen, aber ich bin überrascht, dass sich Menschen etwas von Elfen beibringen lassen“, grinste Yavanna Nora abermals an. „Die Menschen die ich kennen gelernt habe, waren immer pikiert darüber, wenn man ihnen etwas beibringen wollte, weil es auf einem anderen Wege einfacher und besser geht.“

Yavanna versuchte wenigstens nicht allzu negativ über Menschen zu sprechen, aber sie konnte nun mal nicht leugnen, dass ihre Erfahrungen mit Menschen bisher nicht sehr glücklich waren. Sie war eigentlich bisher immer Allem aufgeschlossen, aber wenn dann mal etwas schief ging, brauchte es schon seine Zeit, damit sie wieder einigermaßen Vertrauen aufbauen konnte.
Aus einem Grund, der für Yavanna nicht erkennbar war, wollte Nora ihr unbedingt helfen. Sie bot ihr an, eine Karte von der Gegend zu zeigen und auf Wege und Pfade hinzuweisen.
Dass sie eigentlich nicht auf Wege und Pfade angewiesen war, wollte sie Nora nicht vorhalten. Wenn sie sich dadurch besser fühlen würde, dann würde Yavanna diese Hilfe eben annehmen.

„Das ist eine sehr gute Idee, Nora. Auf eine Karte zu gucken, würde mir meine Suche nicht unbedingt erleichtern, aber immerhin würde ich dann wissen, wo genau ich hier eigentlich bin.“

Sie drehte sich noch einmal in die Richtung ihres Wolfes und deutete ihm an, dass er dort auf sie warten solle. So schritt Yavanna wieder auf Nora zu und wartete darauf, dass diese die Landkarte herausholen würde. Sie war wirklich gespannt darauf, wohin es sie verschlagen hatte, beziehungsweise, wohin Myrjala sich mal wieder unbekannterweise auf den Weg gemacht hatte. Denn eines wusste Yavanna genau, Myrjala hatte noch weniger Ahnung davon, wo sie eigentlich gerade ist und sie würde auch keinen Gedanken daran verschwenden, dies in Erfahrung zu bringen.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Samstag 6. Oktober 2007, 22:12

Mit einem hoffnungsvollen Klang und Blick sah Nora der Elfe hinterher und dachte schon, sie würde einfach weiter gehen, aber erstaunlicherweise blieb sie stehen. Balnar hatte einen Fuß schon im Steigbügel, da richtete die Fremde nochmals das Wort an sie, wobei Balnar nur Fetzen verstehen konnte. Aber er war sich sicher, dass seine Schwester die Elfe am Gehen gehindert hatte um ihr irgendwie zu helfen.
Er kannte sie nur allzu gut.

Noras Miene hellte sich beim Zurückkehren der Elfe sofort wieder auf, auch wenn die an sie gerichteten Worte durchaus nicht aus Komplimenten, sondern eher aus schwachen und wohl gewählten Zurechtweisungen bestand. Aber das kümmerte Nora weniger und sie meinte nur mit einem Zwinkern: <span style="color:2F5C1F;">"Dann habt Ihr heute ja etwas Neues dazugelernt. Es gibt durchaus befreundete Elfen und Menschen, auch wenn es eher selten ist. Aber nicht unmöglich."</span>
Kurz nachdem die Elfe schließlich doch ihr Angebot angenommen hatte, sagte sie zu ihrem Bruder: "Hol bitte mal die Karte raus, ich möchte ihr zeigen wo wir uns gerade befinden."
Balnar hatte sich soetwas schon gedacht und war am Sattelgepäck seines Pferdes stehen geblieben. Nun legte er den Bogen beiseite, nachdem der Wolf sich auch etwas entfernt hatte, und kramte in den Satteltaschen. Schnell fand er was er suchte und ging zu seiner Schwester. Dort breitete er die etwas mitgenommene Landkarte auf dem Boden aus, anders war es kaum möglich sie zu halten, damit man alles genau sehen konnte. Mit einem nun eher plapperndem Tonfall ging Nora in die Hocke und deutete auf ein nördliches Waldstück des Arus an.
<span style="color:2F5C1F;">"Also hier befinden wir uns gerade. Etwa einen Tagesritt südlich vom Tangros. Weiter Richtung Nord-Osten solltet Ihr nicht gehen, denn dort... nunja, es ist eine unbekannte Gegend und-"</span>, sie warf ihrem Bruder einen schnellen Blick, der ihre plötzliche Unsicherheit zeigte, <span style="color:2F5C1F;">"-nun, dort sollen die Nachtelfen leben."</span>
Sie ließ die Worte verklingen, holte dann aber schnell Luft um gleich darauf fortzufahren.
<span style="color:2F5C1F;">"Eure Schwester kam uns entgegen, also ist sie auf dem Weg nach Westen. Wahrscheinlich so hier in der Gegend."</span> Nora umkreiste mit dem Finger das Gebiet von der Grenze des Wald Arus und dem Grasland. Schließlich sah sie auf und blickte der Elfe entgegen in der Hoffnung, irgendwie weiter geholfen zu haben.
<span style="color:2F5C1F;">"Konnte ich Euch damit dienen?"</span>
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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Sonntag 7. Oktober 2007, 08:26

Yavanna ging nun wieder zu Nora zurück und blickte sie erwartungsvoll an, dass diese die Karte herholen würde. Wieder bemerkte sie, dass es Nora wohl erfreute, wenn diese helfen konnte und unwillkürlich fragte sie sich, ob Nora jedem helfen würde… Beiläufig wanderte ihr Blick zu Balnar, der schon wieder halb im Sattel saß. Wie Yavanna seinen Blick sah musste sie ordentlich schmunzeln und konnte sich schlussendlich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Der Blick, wie Balnar seine Schwester ansah, kam ihr nur zu gut bekannt vor. Ihr Bruder Isildur blickte Myrjala und sie auch des Öfteren so an… wenn sie es recht bedachte, mehr ihre Schwester, wie sie selber.

<b>Hm,…. Ob alle Brüder ihre Schwestern so anschauen, wenn diese helfen wollen? Aber warum nur? … Das ist wäre eine Untersuchung wert… aber nicht jetzt. Wenn ich ihn jetzt fragen würde, würde er vermutlich vom Pferd fallen.</b>

Sie legte ihren Kopf leicht schräg und beobachtete Balnar leicht lächelnd… kam aber zu keinem weiteren Ergebnis, da er nun mit der Karte bei den beiden war und diese auf dem Boden zu ihrer vollen Größe ausbreitete.
Yavanna begab sich auf die Seite, wo auch Balnar und Nora waren, kniete sich hin und blickte auf die Karte. Sie hatte schon so einige Karten gesehen, die ihre Cousine Tyfleet gezeichnet hatte, aber das, was sie auf der Landkarte sah, war ihr vollkommen fremd. Einige Minuten verstrichen, in denen sie krampfhaft versuchte, diese Karte zu studieren… ihre Blicke wanderten verwirrt auf dem Papier umher und letztlich konnte sie damit nichts anfangen. Sie hatte zwar Nora zugehört, aber nicht mal das half ihr.

<span style="color:2F5C1F;">„Ich weiß nicht warum, aber mir kommt nichts davon bekannt vor… weder ein Gebirgszug, noch die Form eines Waldes, noch eine Küstenlinie, noch eine Stadt die du genannt hast. Ist darauf nur ein Teil dieser Welt verzeichnet?“</span> blickte sie die beiden fragend an.
<span style="color:2F5C1F;">„Auf der Karte kann ich mich an nichts orientieren… mal davon abgesehen, dass ich eure Schrift nicht lesen kann, liegt es entweder daran, dass wir Elfen eine gänzlich andere Art haben, um Karten zu zeichnen oder aber, ich bin in einem Teil der Ebene gelandet, der mir total fremd ist… was ja nichts ungewöhnliches wäre.“</span>

Yavanna setzte sich bequemer hin und sah die beiden wieder an.
<span style="color:2F5C1F;">„Nun, wie gesagt, mit dem Wort Tangros kann ich auch nichts anfangen, “</span> seufzte sie. <span style="color:2F5C1F;">„ …und was oder wer sind Nachtelfen?“</span> Ihr war der besorgte Blick, den Nora ihrem Bruder zuwarf und das Zögern in ihrer Stimme nicht entgangen und so schloss sie darauf, dass diese Nachtelfen wohl nichts Gutes bedeuteten.
<span style="color:2F5C1F;">„Sind diese Nachtelfen das Gleiche wie Dunkelelfen? … Wenn ja, dann seid unbesorgt, ich werde das Gebiet meiden… ich habe nicht vor, auf sie zu treffen. Ich bin zwar schon welchen begegnet, aber das muss nicht noch einmal sein und wenn doch, dann fällt mir schon irgendwas ein, wie ich die umgehe.“ </span>

Breit grinste sie die Beiden wieder an und hoffte darauf, dass sie mit ihrer Erklärung deren Sorgen zerstreut hätte. Natürlich sollte man eine Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber wenn diese einmal da wäre, war es für Yavanna immer nur eine Frage der spontanen Kreativität, um solche Situationen zu meistern.
Wegen Noras letzten Sätzen war Yavanna nun wieder vollkommen verwirrt. Hatte Nora so eben erwähnt, dass denen ihre Schwester begegnet sei?!
<b>Vollkommen unmöglich,…. Woher wollen die beiden wissen, dass ausgerechnet diese Elfe, die denen über den Weg gelaufen ist, meine Schwester sein soll?</b>

<span style="color:2F5C1F;">„Das ist vollkommen unmöglich… woher wollt ihr wissen, dass diese Elfe meine Schwester war?“,</span> ungläubig sah sie Nora an.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich habe nichts weiter über meine Schwester erzählt, weder wie sie ausschaut, noch wie sie gekleidet ist, noch in wessen Begleitung sie reist…. Und du kannst mir wohl schlecht erzählen, dass sie neben mir die Einzige Elfe auf diese Ebene ist. Außerdem weiß sich nicht einmal, dass ich sie suche, also kann sie dir auch nichts von mir erzählt haben. Wie kommst du nun dazu, zu behaupten, dass ihr meine Schwester getroffen habt?“</span>

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 7. Oktober 2007, 22:08

Beinahe hätte Nora vor Unglauben die Augen so weit aufgerissen, dass man befürchten müsse, sie fielen gleich raus, aber sie konnte ihre Miene gerade noch so wahren, dass nur Unglauben und Erstaunen darin zu lesen war. Wie konnte es angehen, dass ihr kein einziger Landstrich etwas sagte? Noch nicht einmal ein Wald, der Fluss oder Gebirge? Sie warf ihrem Bruder einen schrägen Blick zu und da dieser gar nicht wusste, worum es ging, fragte er nur: "Was ist denn?"
Nora schüttelte leicht den Kopf und zwang sich zu einem knappen Lächeln. "Sie, sie erkennt nichts wieder. Nunja-" An die Elfe gewandt sagte sie: "Das ist... Ihr müsst wirklich von weiter her sein. Ich dachte, jeder kennt zumindest grob den westlichen Teil Celcias. Aber da habe ich mich wohl geirrt." Sie griff nach der Karte und begann sie zusammen zu falten, da fiel ihr auf, was sie überhaupt gesagt hatte.
Sie wäre am liebsten in Grund und Boden gesunken, als ihr durch die Worte der Elfe bewusst wurde, wie töricht ihre Vermutung eigentlich gewesen war, als sie behauptet hatte, dass die Elfe, die sie vor nicht allzu langer Zeit getroffen hatten, ihre Schwester gewesen war. Deutlich nahm ihr Gesicht eine andere Farbe an; die rote Farbe schoss ihr in die Wangen und sie mied den Blick der Elfe. So ähnelte Nora wohl eher einem Kleinkind, dass sich gerade eine Standpauke anhören musste.
Als sie wieder ihre Stimme fand, war diese sehr kleinlaut und kaum mehr als ein Flüstern.
<span style="color:2F5C1F;">"I-ich.. es tut mir Leid. Aber wisst Ihr-"</span> Jetzt sah sie auf und blickte der Elfe direkt ins Gesicht. In ihren eigenen Zügen war deutlich zu erkennen, wie peinlich es ihr war.
Sie schnappte nach Luft.
<span style="color:2F5C1F;">"Wisst Ihr, diese Elfe wirkte ebenfalls ein wenig... orientierungslos und- und wollte auch keine Hilfe. Da dachte ich, es könnte vielleicht Eure Schwester sein."</span>

Balnar, der seiner Schwester die Karte aus der Hand genommen hatte und nun noch weniger verstand, als Nora so bekümmert dreinschaute, wurde langsam verärgert. "Was ist denn jetzt schon wieder? Du kannst ihr nicht helfen, na und? Dann ist es eben so. Du hast ja dein Bestes getan. Wir sollten weiter, vor Sonnenuntergang wollte ich den Fluss überquert haben, Nora."
Er zupfte an dem Saum ihres Mantels und sagte an die Elfe gewandt: "Wir müssen weiter. Viel Glück noch bei Eurer... Reise."
Nora aber versuchte das nervende Zupfen an ihrem Mantel abzuwehren und fügte schnell hinzu: <span style="color:2F5C1F;">"Es war töricht von mir zu behaupten, dass Ihr mit einer Elfe verwandt seid, von der wir beide nicht viel mehr wissen. Es wäre nur schön gewesen."</span>
Sie sah der Elfe noch einmal entgegen und schenkte ihr ein hoffnungsvolles Lächeln, dann drehte sie sich abrupt ab und folgte ihrem Bruder.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Mittwoch 10. Oktober 2007, 11:23

<span style="color:2F5C1F;">„Es muss wohl so sein, dass ich von ganz schön weit her komme, wenn mir hier kein Landstrich etwas sagt. Was ja aber nicht heißen soll, dass ich mit dennoch hier zurechtfinden könnte.“</span>

Yavanna beobachtete Noras Reaktionen und konnte nicht so recht nachvollziehen, warum diese so ungläubig schaute und sie musste sich unwillkürlich fragen, ob die Beiden voraussetzten, dass man sich auskennen muss, wenn man auf der Reise ist.
<b> Warum?</b>
<b>Es ist doch eigentlich ganz gleich, ob man sich auskennt oder nicht, besonders wenn ich etwas oder in dem Fall, ja jemanden suche und ich eh keine Ahnung habe, wo der sich befindet. Was bringen mir dann Städtenamen oder Landschaftsbezeichnungen…</b>
Da sie die Beiden nicht noch mehr verunsichern wollte, beließ sie es dabei, sich ihre Gedanken dazu zu machen und diese nicht zu äußern.

<span style="color:2F5C1F;">„Ah, Celcia heißt dieses Land… gut zu wissen, das Land, wo ich herkomme, heißt anders und ich nehme einmal an, dass wenn ich euer Land nicht gekannt habe, dass ihr mein Land auch nicht kennt.“</span>

Grübelnd sah sie die Beiden an und verzog nachdenklich ihr Gesicht.

<span style="color:2F5C1F;">„Ehrlich gesagt fällt mir aber gerade der Name unseres Landes gar nicht ein. Wenn ich mich daran erinnere, sende ich ihn euch zu,“</span> grinste sie die Beiden wieder einmal an und wuschelte sich etwas verlegen durch die Haare.

Was Nora nun an Reaktionen zeigte, verwirrte Yavanna total. Nora wurde ganz rot im Gesicht und fing leicht an zu stottern und entschuldigt sich ein paar Male hinter einander und flüsterte dann nur noch. Sie hatte doch Nora nur aufzeigen wollen, dass es unwahrscheinlich war, dass sie und ihr Bruder auf ihre Schwester Myrjala getroffen sind.
Balnar, der ebenso ungeduldig wie ihr Bruder Isildur war, meckerte rum, dass man Yavanna wohl nicht helfen können, wenn diese nicht wollte und forderte Nora auf sich endlich reisefertig zu machen, da sich wohl über irgendeinen Fluss wollten. Das Gespräch war nicht ganz so ausgegangen, wie Die Beiden Frauen sich das vorgestellt hatten, deswegen wollte Yavanna wenigstens Nora aufmuntern.

<span style="color:2F5C1F;">„Da wir Beide nicht wissen, wer diese Elfe ist, kann ich sie ja trotzdem mal aufsuchen, wenn ich sie finde… vielleicht weiß sie ja etwas,“</span> rief sie Nora noch als Zugeständnis nach, als diese schon auf dem Pferd saß.
<span style="color:2F5C1F;">„Ich wollte eh nach Westen, da ja dort der Wal zu Ende ist und dank dir weiß ich ja, dass dort Grasland ist.“</span>

Yavanna lächelte Nora noch einmal zu und wünschte den Beiden auch eine gute und sichere Reise und viel Spaß bei diesem Kloster.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 11. Oktober 2007, 20:51

Ein weiterer erstaunter Ausdruck auf dem Gesicht Noras, als die Elfe meinte, sie wüsste den Namen ihres Heimatlandes nicht. Aber langsam wurde sie es müde sich zu wundern. Manche Dinge sollte man einfach nicht verstehen.
Sie saß schon auf dem Pferd auf, als die Elfe anscheinend versuchte sie ein wenig aufzumuntern oder über Noras peinliche Situation inwegzusehen - das glaubte die Menschenfrau jedenfalls.
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge.
"Viel Glück bei eurer Suche!"
Sie schnalzte mit der Zunge und lenkte das Pferd um - ihr Bruder hob nur zum Abschied die Hand und gab dem Pferd ebenfalls die Sporen. <b>Komisches Weib... typisch Elfen</b>, dachte er sich und war froh, dass dieses Treffen nun ein Ende hatte. Nora hatte indessen nur ein schmales Lächeln auf den Lippen und dachte über die Worte der Elfe nach.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Sonntag 21. Oktober 2007, 09:09

Eine Weile stand Yavanna noch da und sah den Beiden hinterher, wie sie sich ihren Weg auf den Pferden durch den Wald bahnten. Auch wenn sie den Pfad benutzten, verzog Yavanna das Gesicht… nicht, weil sie auf Pferden ritten, sondern weil sie die Pflanzen rechts und links vom Pfad abknickten und bedrängten. Da sie so aber nichts mehr machen konnte, weil sie den Pferden ja schlecht hinterher rennen konnte, zuckte sie nur mit den Schultern und seufzte abgrundtief.
Wie sie es liebte, dieses Seufzen… dabei kamen ihr wieder ihre Geschwister in den Sinn und sie lachte unwillkürlich laut auf, was ihrem Nachtschatten ein leises Jaulen entlockte.
Ihr Schwester Myrjala würde jetzt mitseufzen, ihr Bruder Isildur hingegen würde die Augen verdrehen und den Kopf schütteln. Da Beide aber nicht hier waren, erinnerte Yavanna sich wieder an ihre Aufgabe, Myrjala zu suchen und wandte sich nun wieder nach Westen ab, um auf die Ebene zu gelangen.
Obwohl Yavanna die Zeitmessung nicht bekannt war, müssen es ein paar Stunden gewesen sein, die sie nun schon durch den friedlichen Wald wanderte, mit ihrem Wolf an ihrer Seite. Erfreut sah sie ihm zu, wie er durchs Unterholz tobte, nach vereinzelten Vögeln schnappte und seiner Lebensfreude Luft machte. Sie wusste, dass zumindest hier noch soweit alles in Ordnung war, sonst wäre Nachtschatten nicht so gelöst. Fast schon beiläufig bemerkte sie, dass sich der Wind gedreht hatte und nun direkt aus Westen kam. Dass es hier auf die kühlste Jahreszeit zuging, hatte sie schon gefühlt, immerhin waren die Zeichen der Natur nicht zu übersehen. Aber der Wind, der nun aus Westen kam, kündigte die Zeit des Schlafes in ihrer vollen Erbarmungslosigkeit an, zumindest für den, der sich nicht anzupassen wusste. Der Wind duftete außergewöhnlich klar, nach Schnee und der reinigenden Kälte, die alle Lebewesen brauchten, um zu regenerieren und Kraft zu schöpfen. So wusste Yavanna wenigstens, auf welche Wetterbedingungen sie sich einzustellen hatte… deswegen beneidetet sie Nachtschatten auch ein wenig. Er hatte seinen dicken, dichten und weichen Pelz… warm und flauschig.

<b>Wenn es zu schnell zu eisig werden sollte, weiß ich ja, wen ich zum Wärmen nehmen kann… Wolfi legt sich dann in Windrichtung und ich kuschel` mich an seinen Bauchi… dann lassen wir uns Beide einschneien und alles ist gut… naja, nicht unbedingt gut, aber so lässt es sich dann sehr gut aushalten</b>

Zum Glück war Yavanna nicht unvorbereitet losgezogen, wie sie es bei ihrer Schwester vermutete… in ihrem äußerst geräumigen befanden sich, neben verschiedenster anderer nützlicher und unnützlicher Dinge, auch mehrere warme Kleidungsstücke und so einige Felle zum Anziehen… und sie hoffte inständig, dass auch Myrjala ihren Beutel nicht ausgeräumt hatte.
Na, jedenfalls freute sie sich irgendwie auf den Schnee, sie mochte es, wenn alles unter einer weißen Decke lag und friedlich schlummerte … so zog sich die Zeit dahin, die Yavanna in Richtung Westen wanderte. Zwischendurch sammelte sie hier und dort unter Laubbäumen, auf dem Boden liegende Äste ein, da sich der Tag doch dem Ende zuneigte und sie zumindest ein wenig rasten wollte. Die gefundenen Äste stopfte sie in den geräumigen Beutel, der in sofern praktisch war, dass sie mehr mitnehmen konnte, als sie eigentlich tragen konnte. Es durften keine verderblichen Dinge sein, aber das war ja auch nicht nötig, Yavanna wusste schließlich, wie sie sich Essbares besorgen konnte und notfalls musste es eben Kipar sein. Sie war auch nicht müde, aber Ruhe würde Nachtschatten und ihr zugute kommen. Außerdem wollte sie versuchen Kontakt zu ihrer Schwester aufzunehmen und das ging am Besten, wenn sie sich konzentrierte und dabei nicht ziellos durch den Wald irrte.
Mit der Zeit wurde es natürlich zunehmend dunkler, so dass sie ihren Schritt verlangsamte. Ihre Infravision half ihr zwar dabei einigermaßen gut durch den Wald zu kommen, aber nun sollte sie schleunigst einen geeigneten Platz zum Rasten finden. Bis sie diesen gefunden hatte, war der Mond bereist aufgegangen und schien gelegentlich hier und dort durch die kahlen Äste der Laubbäume und genau zwischen einer solchen kleinen Ansammlung von Laubbäumen, fand sie eine kleine Lichtung. Dort lehnte sie ihre Sachen an einen Stamm und hockte sich erst einmal hin, um zu lauschen.
Bis auf die typischen Geräusche der Nacht hörte weder sie, noch Nachtschatten etwas Verdächtiges… etliche Tiere wurden aktiv… hier mal eine Nachtigall, dort eine Eule… das Rascheln von kleinen Nagetieren im Laub… weit entfernt heulte ein Wolf… also eine ganz normale Nacht. Das beruhigte Yavanna, sie atmete mehrmals tief ein und aus und genoss die frische Nachtluft. Auch Nachtschatten hatte gelauscht und die Situation als friedlich empfunden, da er sich nun daran machte ein Loch in den schon harten Boden zu graben. Es dauerte nicht allzu lange da hatte sie ihr Loch für ein Grubenfeuer… sie legte genügend Äste hinein, Fasern eines auseinander genommen Astes und Zunderschwamm… und mit der richtigen Technik hatte sie auch schon bald ihr kleines Feuerchen zum Brennen gebracht.
Aus ihrem Beutel kramte sie ihr Honigleder, welches sie vor Feuchtigkeit schützte und ein Fell, beides legte sie auf den Boden und machte es sich bequem am Feuer. Nachtschatten drapierte sich um sie und wärmte sie so zusätzlich, während Yavanna sich mit Kipar begnügte, da sie keine rechte Lust hatte, jetzt noch Essen zu suchen.
Die Nacht war schon voran geschritten, der Mond stand hoch am Himmel, wie Yavanna ihre Flöte aus Eibenholz herausholte. Zum Glück war der Wind heute Nacht nicht beständig und wechselte häufig seine Richtung, dass würde ihr dabei helfen, ihr Lied schneller zu Myrjala zu tragen.

<b>Hoffentlich ist sie nicht allzu weit entfernt… ich weiß zwar nicht genau, wie weit unser Lied vom Wind getragen wird, aber über eine ganze Ebene sicherlich nicht… Rillifane, lass sie mein Lied vernehmen und antworten.</b>

Zuversichtlich hob sie ihre Flöte an die Lippen und begann ein besonderes Lied zu spielen. Keine Weise, die ein anderer Elf, geschweige denn ein anderes Wesen je beherrschen würde. Eine ureigene Melodie, die es in dem Fall Yavanna ermöglichte, mit ihrer Schwester zu kommunizieren… nicht über Worte, die deren Verbundenheit eh nicht hätte beschreiben können… sondern über Gefühle! Sie schickte die Weise mit dem Wind über die Weiten dieser Welt und war vollkommen neben sich… nichts um sich herum nahm sie mehr war… in diesen geliebten Momenten war sie selber wie der Wind… frei und unbändig… auf der Suche nach ihrer Schwester. Die sphärischen Klänge waren für andere, außer ihrer Familie kaum im Wind wahrzunehmen … es klang für jene eher wie die eigene Melodie des Windes, leise und wie nicht zu dieser Welt zugehörig. Yavanna teilte Myrjala auf diese Art mit, dass sie nun auch hier wäre, nach ihr Suche und unmissverständlich erwartete, dass sie sofort antworte, wenn sie ihr Lied vernähme.
Yavanna wusste nicht, wie lange sie gespielt hatte, aber der Mond war wieder ein Stück auf seiner Bahn über das Himmelszelt voran geschritten und sie hoffte inständig, dass ihr Lied Myrjala erreicht hatte. Sie beendete ihre Weise und verstaute die Flöte wieder gut in ihrem Beutel.

<b>Was würde ich nur ohne diese Flöte machen… bin ich froh, sie zu haben… ansonsten würde sich die Suche nach Myrjala um Einiges schwieriger gestalten… mal schauen ob und wann sie antwortet.</b>

Als Abschluss für diesen Tag betete sie zu Rillifane … sie bat ihn darum, ihre Familie zu schützen und damit insbesondere ihre Schwester. Nach der Beendigung ihres Gebetes holte sie ein weiteres Fell hervor, kuschelte sich dort hinein und machte es sich an ihrem Wolf bequem. Er würde vorerst Wache halten und sie dann wecken, wenn auch er ruhen wollte.
So sank Yavanna in die Traumwelt hinab…
Zuletzt geändert von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin am Sonntag 21. Oktober 2007, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 23. Oktober 2007, 21:28

[Mhhh... gar nicht so einfach dich hier weiter zu lotsen ^^]

Die Nacht verlief ruhig und ereignislos. Nur die natürlichen, nächtlichen Geräusche durchdrangen die Dunkelheit, während der Mond seiner Bahn folgte und die Sterne mitsamt ihren Geschichten, verwoben in den Sternbildern, weiter wanderten. Schließlich wurde es am östlichen Horizont wieder heller. Erst nur ein blasses blau, was allmählich immer heller wurde und nach und nach über den Himmel kroch um jeden Winkel zu erhellen.
Die Vögel begannen ihr morgentliches Lied, als wäre jeder Morgen ein neuer Anfang und mit dem Ausstarben des Abends würden auch alle Sorgen verschwinden.

Die Elfe konnte spüren, wie feucht und kalt die Luft war, es roch schon deutlich nach eisiger Kälte, die Schnee und Frost mit sich bringen würde, der Boden selbst war schon hart und erschien vollkommen leblos, bis auch die ersten Sonnenstrahlen ihn trafen und wachrüttelten.
Die Reise konnte weitergehen und das Grasland war nicht mehr fern. Wenn sie ohne Halt wandern würde, wäre sie zu Mittag an den Grenzen des Arus angekommen.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Mittwoch 24. Oktober 2007, 06:33

Warm eingepackt in ihre Felle schlummerte Yavanna seelenruhig an diesem fremden Ort und wie immer, wenn sie von zuhause fort war, träumte sie von ihrer Familie … ihrem Heim … ihren Freunden … „ihrem“ Wald … und ihren tierischen Begleitern, die sie notgedrungen zuhause lassen musste. Auch wenn diese sie sehr gerne begleitet hätte, so musste sie doch energisch darauf bestehen, dass keiner ihr heimlich folgte. Immer wenn sie zu ihren kleinen Freunden sprach, dass diese dieses Mal sie nicht begleiten könnten, tat es ihr in der Seele weh … aber die Vorstellung, dass sich einer von ihnen in der Ferne, fernab ihres gewohnten Territoriums, verletzen könnte oder sich nicht wohl fühlte, überwog dann doch stets.
Mitten in der Nacht, es mochten aber noch einige Stunden zum Sonnenaufgang sein, weckte sie Nachtschatten durch ein sanftes Stupsen im Gesicht mit seiner feuchten Nase. Yavanna zuckte obgleich der Kälte seiner feuchten Nase doch etwas zusammen und murrte etwas vor sich, weil sie es überhaupt nicht leiden konnte, vor einem ausgiebigem Schlaf geweckt zu werden. Das wiederum veranlasste den Wolf nur dazu, sie weiter zu triezen … da ihr die Situation wohl bewusst war, in der sie beide steckten, streckte sich Yavanna mit einem Quietschen und setzte sich dann verschlafen auf, immerhin musste sie ihrem Wolf ebenfalls die Möglichkeit geben, dass er sich ausruhen konnte. Nachtschatten aber lag vor ihr auf dem Fell und jaulte leise schadenfroh vor sich hin. Sie grinste ihn an und kraulte ihn erst einmal ausgiebig, woraufhin sie danach aufstand und sich im Stehen streckte und versuchte wach zu werden, um die zweite Wache zu übernehmen. Nachtschatten hatte es sich währenddessen auf dem Fell bequem gemacht und war wohl schon dabei einzuschlafen.
Yavanna schürte ein bisschen ihr kleines Grubenfeuer, damit es wieder mehr Wärme spendete und trat dann aus dem kleinen Lichtkreis des Feuers hinaus in die Dunkelheit, damit sich ihre Augen daran gewöhnen konnten und sie die Infravision einschalten konnte. Diese Sicht war immerhin des Nachts bei weitem mehr zu gebrauchen, als die normale Sicht. Erst jetzt bemerkte sie, dass vor dem Höhepunkte der Nacht Schnee gefallen war … jedenfalls glitzerte der Boden hier und dort etwas, wo der Mond durch den dichten Wald fiel … und dort sah sie immer noch vereinzelt Schneeflocken herab rieseln … sie fielen gänzlich gerade vom sternenklaren Himmel herab, da der Wind sich momentan gelegt hatte … eine friedliche Stille hatte sich im Wald ausgebreitet … wie Yavanna solche Momente liebte, in denen fast nichts anderes als der Herzschlag der Erde zu hören war und manchmal vernahm ihr Ohr ein leises Klirren von kleinen, ersten Eiszapfen an Ästen … das Tapsen von Pfoten auf dem nun gänzlich gefrorenem Boden … das leise Brechen eingeeister, dünner Grashalme … sie atmete tief durch, um diese frische, reine, wenn auch eisige Luft in ihren Lungen zu spüren. Wie so oft am vergangenem Tag, stahl sich wieder ein verschmitztes Lächeln auf ihre Züge, wie Yavanna wieder einmal Erinnerungen an ihre Geschwister ins Gedächtnis kamen … wie oft hatte sie ihre Geschwister in dieser Jahreszeit noch vor Sonnenaufgang geweckt, um mit ihnen die frischen Eiszapfen, die von den Ästen der Sträucher hingen, zu pflücken, in zerdrückte Früchte zu tauchen und zu genießen…

<b>Hach, was würde ich jetzt dafür geben, meine Familie bei mir zu haben… </b>

Fast heimlich schlich sich das böse Heimweh in ihr Bewusstsein und versuchte die momentane Situation in anbetracht der schönen Erinnerungen als Qual darzustellen. Aber sie ließ sich nicht beirren … sie müsste nur Myrjala finden und dann wäre es wieder ein leichtes, nach hause zurück zukehren.
Es war die ganze Zeit über friedlich und wie das nun mal so ist, wenn man müde ist und Langeweile sich breit macht, überwiegt natürlich die Müdigkeit und Yavanna begann herzhaft zu gähnen. Sie beschloss einfach für sich, dass hier heute Nacht keine Gefahr mehr auftauchen würde und machte sich wieder drauf und dran, sich schlafen zu legen. Vorher, so dachte sie sich, wäre es aber besser, wenn sie zur Vorsicht ein kleines Elementar beschwören würde.

<b> Na toll, jetzt habe ich die Qual der Wahl, welches Element ihr wähle … oh je, ich bin vor Müdigkeit kaum zum Entscheiden fähig … machen ich es eben wie immer, rufe ich einfach ein kleines Luftelementar herbei.</b>

Gedacht, getan … sie stellte aufrecht hin, besann sich auf die Gesten und sang leise eine kurze und melodische „Formel“ – an dieser Stelle sei vermerkt, dass es sich bei Elfen nicht wirklich um Formeln im eigentlichen Sinne handelt, wie Menschen das kennen … Elfen nutzen viel mehr die natürlich vorkommende Kraft der Natur, in der sie selber eingebunden sind und die sich ihnen ohne großes zutun öffnet-.

<span style="color:2F5C1F;">„Nauva i nauva melme nóren sina nairelma: Uich gwennen na ´wanath ah na dhín. An uich gwennen na ringyrn ambar hen: Dambedir nin enyd. Amrûn n´Anor. Annû n`Ithil: “</span>

Ein paar Augenblicke verstrichen, nachdem Yavanna ihren Gesang beendet hatte und vor ihr zog sich die Luft zusammen, fing an sich zu drehen und wirbelte in einer kleinen Windhose, auf der Stelle, zu ihren Füßen. Sie spürte den leichten, mentalen Kontakt, der ihren Geist berührte und trug dem kleinen Luftelementar auf, Wache zu halten, um dieses Lager zu patroullieren und sich bemerkbar zu machen, sollte sich ein größeres Tier oder gar ein humanoides Wesen nähern. Sie unterstrich die Aufgabe damit, dass sie dem kleinen Elementar Bilder sandte, worauf er achten sollte und was sie von ihm erwartete. Da Yavanna keine Einwände oder Abneigung spürte, nahm sie dies als Einverständnis seitens des kleinen Wirbelwindes wahr. Sogleich zerstob der kleine Wirbelwind wieder und sie hörte nur noch ein leise, gelegentliches Heulen, wenn er durch die Äste glitt.
Nun war es aber höchste Zeit, dass sie sich wieder hinlegte und weiter dem Schlummern frönte … sie krabbelte also zu ihrem Wolf, „zog“ ihn aus seiner zusammengerollten Position und kuschelte sich an seinen plüschigen Bauch … und, wie auch nicht anders zu erwarten war, schlief sie alsbald wieder tief und fest.

Yavanna hatte eigentlich gehofft länger schlafen zu können, aber sie lag wohl so ungünstig, dass sie schon, nach ihrer Meinung, eine Ewigkeit von den ersten Sonnenstrahlen Geweckt wurde. Sie hatte zwar versucht das Blenden und die nun aufkommende Helligkeit zu ignorieren, aber das klappte irgendwie nicht. So suchte sie sich lediglich eine andere Position und wollte noch ein wenig dösend den Morgen abwarten.
Nachtschatten konnte oder wollte wohl nicht mehr liegen bleiben, erhob sich und streckte sich ausgiebig, woraufhin er sich damit beschäftigte, die liegen gebliebenen Schneeflocken vom Boden abzuschlabbern. Er übersah einen dünnen Baum und stieß mit seinem Hinterteil dagegen. Schnee rieselte herab, was der Wolf als Spiel verstand und anfing nach den Schneeflocken zu schnappen. Yavanna lag immer noch auf ihrem Fell und sah nun erfreut ihrem Wolf bei seinem morgendlichen Spiel zu.
Die blasse Wintersonne war nun gänzlich aufgegangen und sandte ihre nicht gerade wärmenden Strahlen durch das Geäst, wobei beiläufig bemerkte, dass der Wind wieder aus Westen wehte und dem entsprechend eisiger war, da sie ja jenseits dieses Waldes eine freie Fläche vermutete.
Yavanna wurde aus ihrer Müßigkeit geholt, da Nachtschatten nun vollkommen still und aufmerksam da saß … sie setzte sich auch auf und merkte schnell, dass er irgendetwas lauschte … sein Blick war gen Westen gerichtet … er legte seinen Kopf schief, jaulte plötzlich und fiepte. Sie kannte diese Verhalten nur von ihm, wenn er jemandem begegnete, der er kannte und mochte … als, musste er etwas vernommen haben und natürlich konnte sie nichts hören, da er zu laut war und das Geräusch vermutlich zu leise.

<b>Dann frag ich ihn eben … aber nachdem er sich beruhigt hat.</b>

Nachtschatten hatte sich nun umgedreht, war zu ihr gekommen und drängte sie zum Aufbruch. Sie aber hingegen stand nun vor ihm, legte ihre Hände an seine Schnauze und begann zu ihm zu sprechen und ihn zu fragen, was er vernommen hatte.
Nach einer wahren Informationsflut war Yavanna mehr als überrascht und vollkommen perplex. Er hatte ihr mitgeteilt, dass er ein Heulen im Wind vernommen hatte, was nicht von einem Wolf kam … es hörte sich so an, wie ihr Bruder Isildur es immer nachmachte.

<b> Isildur …. hier??? … aber wie kann das sein??? …was macht er hier??? ….warum???</b>

Als Antwort schlug Yavanna sich vor die Stirn.
<b>Blöde Frage du Schusselkopf …was macht dein Bruder wohl hier… natürlich nach euch beiden suchen … was denn sonst?! … Immerhin ist erst Myrjala abgehauen, ohne bescheid zu geben und du bist ihr dann hinterher. Zwar hast du bescheid gegeben, aber du hast Calladreth zuhause gelassen und hast ihm nicht bescheid gesagt … eigentlich hättest du damit rechen müssen.</b>

Ein tiefes Seufzen entwich Yavannas Kehle du sie verdreht ihre Augen gen Himmel wie sie daran dachte, wie der Monolog ihres Bruders ausfallen würde, wenn er wieder bei ihr wäre.

<b>Na toll, dann bekomm´ ich wieder alles ab, obwohl Myrjala wieder mal Mist gebaut hatte… es nützt ja alles nichts, ich sollte ihm bescheid geben, wo ich mich aufhalte … hm,… dann hat er mein Flötenspiel wohl vernommen… nur, wie gebe ich ihm jetzt am Besten bescheid, das ich jetzt weiß, dass er auch hier ist???</b>

Sie teilte ihrem Wolf mit, dass sie bald aufbrechen würde und setzte sich wieder grübelnd auf ihr Fell. Während sie weiter grübelte, knabberte sie etwas am Kipar und schickte Nachtschatten auf Jagd. Da sie noch nie eine Freundin von langen Grübeleien war, entscheid sie sich dazu, auch Isildur per Flöte zu antworten, er hatte ja auch immerhin ihr Lied an Myrjala deuten können.
Die Zeit des Luftelementares war auf dieser Ebene noch nicht zu Ende und so konnte sie sich sofort der Nachricht widmen und musste nicht erst auf Nachtschattens Rückkehr warten. Sie setzte sich also wieder hin, kramte ihre Flöte heraus und ließ diese in ihren Händen auf ihren Oberschenkel ruhen. Um die nötige Konzentration für das bevorstehende Lied zu bekommen, versank Yavanna in die Vorstufe zur Meditation … wieder vergas sie alles um sich herum, blendete alle Geräusche aus ihrem Bewusstsein aus … und öffnete ihren Geist … sie stellte sich bildlich vor, wie ihr Lied von Wind getragen, abermals nach Westen zog und Islidur erreichte … sie setzte die Flöte an die Lippen und begann wieder diese sphärische Weise zu spielen, diesmal aber mit einem anderen Inhalt, der Isildur vermitteln sollte, dass sie nicht weit von ihm entfernt wäre und nun in seine Richtung ziehen würde.
Wie sie fertig war mit ihrem Spiel, war auch Nachtschatten bereits von seiner Jagd zurückgekehrt. Offensichtlich war er erfolgreich gewesen, da er sich nun ausgelassen auf dem Boden im Schnee wälzte. Yavanna stand auf, schüttelte die Felle und das Honigleder aus und stopfte alles wieder in den geräumigen Beutel. Mit dem Fuß schob sie die aufgewühlte Erde in die Feuergrube und ließ ihren Wolf noch mal über den Rastplatz toben, damit es auch wieder natürlich aussah. Ihre letzte Handlung an diesem Platz bestand darin, dass sie das Elementarwesen zurück auf seine Ebene schickte. Dann schulterte sie ihr Gepäck, rief Nachtschatten herbei und machte sich wieder auf den Weg nach Westen.
Während ihres Fußmarsches betrachtete sie den schönen Wald genauer, da nun helllichter Tag war. Der sonst so düster wirkende Nadelwald wurde durch den reflektierenden Schnee erhellt und gab den Blick auf eine reiche Pracht an Pflanzen frei, die trotz des kalten Wetters hier gediehen. Ab und zu sah man einige Stellen am Boden, die vom losen Pulverschnee befreit waren, dort hatten wohl Tiere nach Futter gesucht oder gegraben. So suchte sie sich ihren Weg durch das Unterholz, während sie hier und dort ein paar kleine Eiszapfen von den tief hängenden Ästen brach und genüsslich daran lutschte. Nachtschatten hielt sich mal in ihrer Nähe auf, trottete an ihrer Seite und lauschte ein paar Liedern, die über ihre Lippen kamen oder streifte weiträumig durch den Wald. So zog die Zeit dahin, während beide sich ihren Weg suchten und die Sonne hatte bereits längst ihren höchsten Punkt am Himmel überschritten, wie Yavanna aus dem Wald heraus schritt.
Vor ihr erstreckte sich eine atemberaubend weite, weiße und kahle Fläche, die nun in der langsam versinkenden Sonne glitzerte.

<b>Oh je, da draußen ist ja rein gar nichts … wie hält Isildur das da nur aus? … So weit ich blicken kann nur kahle Öde … nehme ich jedenfalls an, außer Schnee sehe ich nichts … verdammt … in der Ferne sehe ich zwar dunkle Punkte, aber das kann ja auch alles mögliche sein … na toll… </b>

Diese weite Leere machte Yavanna angst. Sie hatte bisher immer die Bäume als Schutz gehabt, hier, wie auch zuhause und fühlte sich mehr als unwohl bei dem Gedanken, dort draußen zu reisen und zu lagern. Da es bald wieder dunkel werden würde, entschied sie sich dazu, die kommende Nacht noch im Schutze der Bäume zu lagern und morgen früh zeitig loszuwandern.
Inständig hoffte sie darauf, ihren Bruder spätestens am nächsten Tag zu finden…

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Re: Ungeahnte Orte ...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. Oktober 2007, 20:28

(Ich führe dich etwas tiefer ins Grasland, damit ich meinen NPC zum Einsatz bringen kann ^^ Wird sich noch klären, weshalb das jetzt noch nicht geht x)

Wäre der Schnee nicht gewesen, hätte sich die Waldelfe an einer reichen Fülle von Wildblumen erfreuen können, die ansonsten das Grasland bevölkerten und es in allen nur erdenklichen Farben erstrahlen ließ. Nun aber war alles von einer dünnen Schneeschicht bedeckt und schlummerte tief in der kalten Erde.
Yavannas Entscheidung am Rande des Arus zu schlafen erwies sich als nützlich, da gegen Abend ein bissiger Wind aufkam, der wegen des mangelnden Schutzes auf der freien Graslandschaft noch heftiger ausfiel.
Die Nacht blieb so ereignislos wie die Vorherige, nur war das Rauschen des Windes so laut und stark, dass man deswegen schon aus dem Schlaf gerissen werden konnte, vor allem wenn eine Ladung Schnee von einem Ast und einem in dem Nacken fiel, konnte man an Schlaf gar nicht denken.

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