Im Fischerdorf

Nordöstlich des Flusses Ilfar befindet sich dieses kleine idyllische Dorf, in dem sich einige Fischer niedergelassen haben. Das Fischerdorf wird vom dunklen Volk unterdrückt. Die Fischer sind Sklaven der Dunkelelfen und Orks.
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Darak Luthrokar
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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. März 2007, 00:36

Darak musste nicht lange warten, bis sich die rothaarige Frau ihm näherte. Sofort fiel ihm auf, dass sich diese Frau nicht nur auf menschliche Instinkte und Sinne verlassen konnte. Sie suchte ihn nicht mit den Augen, nein sie witterte ihn. <b> Das ist SEHR ärgerlich!</b>

Dachte er, als sie hochguckte und ihn ansprach. Er rührte sich nicht. Er wollte sehen wie sie sich bewegte, welche Kräfte in ihr schlummerten. Mühelos sprang auch sie auf den Balken und näherte sich ihm. Nun hiess es umdenken.

Er überprüfte erneut seine Situation. Fliehen wäre absolut sinnlos, er war nicht schnell genug. Kämpfen? In seiner Position konnte er nicht richtig ausholen, da würde er sich wohl selbst nur unnötig in Bedrängnis bringen da sein Gleichgewichtssinn nicht so gut ausgeprägt war wie ihres.

<b> Elendes Miststück!</b> Dachte er.

So eine Schmach war ihm lange nicht mehr zu Teil geworden und von einer Frau schon gar nicht. Ihm gefiel nicht, wie er mit dem Schwert bedroht wurde. Nein im Moment musste er sich der gegebenen Situation fügen. Er steckte seine Peitsche wieder weg und sah die Fremde Frau so ängstlich wie möglich an.

Lügen, war für ihn ohnehin kein Problem.

Er rollte sich vom Balken ab und liess sich ungeschickt auf den Boden fallen. Seine Beine schmerzten dabei.<b> Verdammte Knochen!</b>

Langsam humpelte er aus der Scheune, als wäre er in panik und ängstlich. Oh er konnte jene Gesichtszüge vortrefflich imitieren, hatte er sie doch so oft bei Opfern gesehen. Er musste schliesslich der Frau das Gefühl verleihen, dass er sie nicht böswillig beobachtete. Das war nicht einfach, doch noch hatte er keinen Grund um nervös zu werden.

„Bitte was für ein Wesen ihr auch seid! Tut mir nichts. Ich bin nur ein elendiger Krüppel, ein ausgedienter Söldner! Ich hab keine Besitztümer die ihr mir rauben könnt.“ Jammerte er vor sich hin und sprach extra viel zu laut.

Oh ja die alte „Ich bin ein verkrüppelter Söldner- Nummer.“ Er wusste, dass er sich nicht als einfacher Bauer ausgeben konnte, dafür war er viel zu kräftig gebaut und mit abstand zu kriegerisch angezogen. Doch ein alter Söldnerkrüppel der nur noch eine grosse Klappe und wenig Mut hatte, dies war zumindest in seinen Augen glaubhaft.

Es war äusserst ärgerlich, dass er sich gegenüber einer Frau so unterwürfig verhalten musste.
<b> Unter anderen Umständen hätte ich dir den Kopf abgeschlagen! Obwohl das schade wäre, dein Kopf und das was daran hängt, liesse sich wahrlich teuer verkaufen!</b> Dachte er.

Er blickte nicht über die Schultern sondern versuchte immer noch, panisch wirkend davon zu humpeln. Solche sinnlose Aktionen waren Typisch für panische Menschen. Einfach davonrennen auch wenn es nichts bringt. Er hatte schon so viele Flüchtende niedergeknüppelt und halt tot getreten. Doch sie lernten einfach nicht dazu, sobald sie wieder eine Chance zur Flucht entdeckt zu haben glaubten, liefen sie aufs neue genau so hastig und sinnlos weg wie er es nun tat.

Diese Frau war zögerlich, sie griff nicht sofort an sondern wollte erst wissen worum es geht, dass war gut für ihn. So hatte er genug Zeit um seine Position zu verbessern und die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Ausserdem hatte er vielleicht die Möglichkeit die Gruppe näher zu mustern. Vielleicht könnte er sich einschleusen, dies musste er aber geschickt anstellen.

Als er am Scheunentor vorbeihumpelte streifte er sie absichtlich um eine massive Sehschwäche zu imitieren. Je verkrüppelter er sich gab um so eher würden sie ihn unterschätzen. Ausserdem gab er sich grösste Mühe, nicht sonderlich Helle im Kopf zu wirken.

„Ich sah vor dem Dorf merkwürdige Schemen, wisst ihr ich sehe nicht mehr so viel! Da habe ich mich hier in der Scheune versteckt, bitte ich wollte euch nicht belästigen! Ich hab kein Gold!“ Stammelte er vor sich hin, stets darauf bedacht seine Stimme panisch schwingen zu lassen.

<b> Sehr ärgerlich!</b>

Dachte er. Sein eigenes Geflenne ging ihm auf den Geist. Er spürte wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Egal was die Frau hinter ihm vorhatte, sie näherte sich ihm. Instinktiv machte er sich, auf einen Angriff gefasst, obwohl er diesen eigentlich nicht erwartete.
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Darak Luthrokar
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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. März 2007, 11:49

<b> Ach diese verdammte Tusse fühlt sich wohl stark hä?</b>

Gab es eine Steigerung für sehr ärgerlich? Nun die Frau war einiges stärker und aufmerksamer als er sie eingeschätzt hatte, doch damit liess sich auch leben obwohl sein Körper langsam die Signale gab um nervös zu werden beherrschte er sich.

Als er weghumpeln wollte und sie ihn stellte blieb er stehen und betrachtete ihr Schwert, mit welchem sie seinen Hals bedrohte. Er sah sie an. Noch hatte er ihr keinen wirklichen Grund gegeben ihn zu töten. Schliesslich war beobachten vielleicht nicht gerade sonderlich anständig, aber strafbar war es in seinen Augen nun auch nicht.

Seine Situation war im Moment nicht äusserlich günstig. Nun musste er sich einen neuen Plan zurecht legen. War es sinnvoll seine Lüge aufzugeben? Sollte er angreifen? Sich ergeben?

<b> Das wird dir noch teuer zu stehen bekommen!</b>

Noch immer hatte er sein angsterfülltes und panisches Gesicht aufgesetzt und starrte die Frau nervös wirkend an.

„Ich bin Söldner! Und auch ein Krüppel! Na gut, meine Augen sind vielleicht nicht so schlecht wie ich euch glauben machen wollte. Aber ich meine wie steh ich denn da wenn ich sagen muss, dass mich rothaarige Frauen faszinieren und ich sie mir gerne… betrachte… da kann ich mir ja gleich den Kopf von euch abschlagen lassen.“ Wimmerte er nervös wirkend vor sich hin und starrte noch immer auf die Klinge, dann wieder zur Frau. „Ich wollt nur gucken!“ Meinte er schliesslich.

„Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr ein solch verfluchtes Kampfweib seid!“ Meinte er wieder und starrte, als wäre er nun selbst über seine frechen Worte erschrocken, wieder auf die Klinge. Falls sie zustechen und ausholen würde, gab es für ihn noch einige Lebensrettende Verhaltensweisen.

Da er selbst schon viele Leute auf diese Art bedroht hatte, lernte er auch wie man sich aus solchen Situationen befreien konnte. Eine Möglichkeit wäre sich nach hinten fallen zu lassen und einen Tritt nach dem Schwert auszuführen. Oder zur Not auch mit der blanken Hand nach dem Schwert greifen.

Nun gut, er hatte seine Lüge einwenig ausgebaut. Diese Aussage würde ihn wohl sicherlich nicht sympathischer machen, aber es war immer noch besser als die Wahrheit.

Nun lag es nicht in seinen Händen. Er hoffte, dass sie ihn einfach widerlich finden würde und dann von ihm ablässt anstatt hier ein Blutblad anzurichten. „Was wollt ihr denn noch?“ Meinte er immer noch darauf bedacht so ängstlich und nervös wie möglich zu wirken. Er tat etwas, was er schon lange nicht mehr tun musste. Er zitterte.

<b> Was für eine Erniedrigung! Elendes Mistweib! Jetzt koste deinen Triumph und verpiss dich endlich!</b>

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Darak Luthrokar
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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. März 2007, 12:52

Noch immer starrte Darak der Frau in die Augen und versuchte ihre nächste Vorgehensweise vorauszuahnen. Da hörte er plötzlich das Scharren des Pferdes hinter sich.

Es näherte sich von jener Seite her wo er ihn selbst nicht so gut verstehen konnte. Er müsste seinen Kopf zu ihm abdrehen, doch dafür war die Klinge der Frau einfach zu dicht an seinem Hals, als dass er sich eine Bewegung erlauben würde.

„Er Nrm. Grnd. Hrzzsns.“ Das war so ziemlich alles was er vom Mann verstanden hatte. Doch da er seine Behinderung nicht erst seit Gestern hatte, war er ziemlich geübt darin, solche Wortfetzen zu entschlüsseln. Er wollte nicht, dass sie merkten wie schlecht sein linkes Ohr war.

Er brauchte einen kleinen Moment um sich sicher zu sein, was der Fremde fragte. Er blickte ihn nicht an sondern starrte immer noch auf die Frau.

„Mein Name ist Woltov. Was ich hier mache fragt ihr?“ Fragte er laut, ohne den Fremden anzuschauen. „Das wollt ihr nicht wissen und wenn doch, dann werde ich es euch sicherlich nicht sagen solange die da…“ Er starrte die Frau noch eindringlicher an. „…Mit ihrem Zahnstocher auf mich Zielt! Ich bin ja nicht lebensmüde!“

Eigentlich ging es ihm darum um Zeit zu gewinnen. Er sah in den Augen der Frau dass sie ziemlich Kampflustig war. Er wollte, dass sie genug Zeit bekam um von ihrem Trip runter zu kommen, so wurde sie leichter einzuschätzen.

Ausserdem hatte er sich schon eine passende Lüge ausgedacht, auch diese war keineswegs verharmlosend und liess ihn auch sicherlich nicht in einem besseren Licht dastehen, doch sie würden ihm wohl abkaufen, dass es der Wahrheit entsprach. Damit würden sie vermutlich endlich aufhören sich in dieser kläglichen Form des Verhörs zu üben und er hätte wenigstens ein bisschen mehr Ruhe.

Ausserdem war es eine bekannte Verhaltensform bei Verhören, wenn der Verhörte selbst Forderungen stellte. Er wollte sehen wie sehr sie auf ihn eingingen. Es war der Versuch seine eigene Position zu verbessern. Er selbst hätte einem Mann der sich ihm gegenüber so verhielt wohl ziemlich schnell deutlich gemacht wohin der Hase läuft. Aber dies hier war eine ziemliche Bestie von Frau und ein weicher Mann -der das Gefühl hatte er müsste sich einmischen-. Das waren keine Schlächter, sondern Leute die sich für was Besseres hielten, welche vermutlich Schlagwörter wie Ehre und Gnade und was der Geier was nutzten... obwohl bei der Frau war er sich da nicht so sicher wie beim Mann. Sie hatte etwas tierisches in sich. Ein Grund mehr, warum er sie für ein elendes Miststück hielt.
Sie waren nicht skrupellos sondern sie dachten über ihr Handeln nach, dass machte sie, in seinen Augen, langsam und weich.

Dennoch war er im Moment genau auf diese beiden Eigenschaften angewiesen. Das war zum kotzen.

Wieder starrte er die Frau an. Wie sie vor ihm stand und sich siegessicher fühlte.
Das war auch zum kotzen und sehr ärgerlich.

<b> Dieses Feuer wird ich dir schon noch aus deinen Augen austreiben, elendes Miststück!</b>
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Mittwoch 7. März 2007, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Darak Luthrokar
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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. März 2007, 14:04

Oh dieses Miststück war gut. Sie war sogar sehr gut. Am liebsten hätte er böse gegrinst. Es gab nur sehr… SEHR wenige Frauen die sich mit ihm Messen wollten.

<b> Du elende kleine… na warte!</b> Am liebsten hätte er seine Peitsche gezogen und sie mit kräftigen Hieben niedergestreckt, ihr hübsches Gesicht zerrissen und ihren Freund auf dem Pferd getötet… Aber das musste fürs erste wohl warten….

Er hatte es schon immer verabscheut, dass diese Weiber das Gefühl hatten sie müssten sich nun auch schon bewaffnen, jetzt wusste er wieder weshalb. Er starrte sie noch immer an und als sie langsam auf ihn zukam machte er einen Schritt nach hinten. Sie schien wütend zu sein.

Er hörte sich ihre Beleidigungen belustigt an. Oh ja sie gefiel ihm. Diese Frau würde er nicht als einfache Sklavin halten, nein diese hier würde er zu seinem persönlichen Vergnügen foltern.
Bei ihrer Drohung hätte er am liebsten laut aufgelacht, doch er hielt sein Gesicht und hatte immer noch seine ängstliche Miene aufgesetzt.
<b> Na toll und ihr fühlt euch so ruhmreich weil ihr einen Krüppel gestellt habt??</b>

Nun gut, nun war es wohl Zeit für den zweiten Teil seiner Lüge. Er hatte vor sich in die Gruppe zu schleusen, um dies zu erreichen musste er ihnen Gründe liefern, damit sie – oder besonders dieser rechtschaffene Typ auf dem Pferd – ihn nicht hier im Dorf zurücklassen konnten.

„Ich will überhaupt nichts von euch…“ Er hielt kurz inne und setzte ein ziemlich übel – lüsternes Grinsen auf, welches so Typisch war für dreckige Soldaten. „… na ja, da gäbe es schon was…“ Er betrachtete genüsslich ihren Körper. „Aber ich bin nicht wegen euch hier… nun wie ihr seht sind die Zeiten im Moment nicht gerade so rosig, oder denkt ihr Kriegskrüppel bekämen eine Rente hä? Oder Frauen? Nun ja, eigentlich wollte ich in die Hafenstadt, da hab ich dieses Chaos hier gesehen… nun ja… dann dacht ich mir, dass die Toten hier sicherlich nichts dagegen habe wenn ich mir… ihr zeug borge und mich um ihre Frauen kümmere.“ Er grinste breit. „Ich muss auch von irgendwas leben können!“ Meinte er schliesslich.

Natürlich machte er sich mit diesen Aussagen nicht gerade Freunde – im Gegenteil. Doch sie klang absolut plausibel. Viele „echte“ Söldnerkrüppel teilten genau ein solches Schicksal, ja sie waren erbärmlich. Sie waren so erbärmlich, dass man ihnen nicht den Kopf abschlug sondern sie einkerkerte, an Pranger heftete oder sonst irgendwie quälte.

Vermutlich würde sie ihm nun irgendwie eins reinwürgen, er machte seinen Körper schon auf Schmerzen gefasst. Damit musste er rechnen und er kalkulierte es auch ein.

Sollten sie ihn doch niederknüppeln und liegen lassen, dann wäre er wenigstens wieder allein und könnte sich erneut auf die Lauer legen.

Falls sie ihn mitnehmen, auch gut. Oder gar noch besser. Er musste nur darauf achten, dass sie ihn nicht knebeln. Aber im Moment schien er ein so jämmerliches Bild abzugeben, dass sie wohl kaum fürchten mussten, dass er ernsthaft gefährlich war.

Und wenn sie ihm nun den Kopf abschlug? Tja dann war das Dorf wohl um eine Sauerei reicher. So war das Leben nun mal. Obwohl er selbst so dachte, sein Körper war deutlich nervös, diese krüppelige Hülle klammerte sich an das Leben. Todesangst war eine lästige menschliche Schwäche, von der auch er nicht verschont war.

Er blickte sie wieder an, wartete, verharrte und machte sich auf Schläge gefasst.

Es war zum kotzen.

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Elwin Fock
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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Elwin Fock » Donnerstag 8. März 2007, 21:37

Elwin war damit beschäftigt zunächst auf eine Antwort ihrer Frage zu warten, als dann Elena sagte, Wing hätte jemand fremden entdeckt, welcher sich in die Scheune geschlichen hatte. Dann wies die rothaarige Frau ihre Freunde an hier zu warten, sie wolle nachschauen gehen was es mit diesem Fremdling auf sich hatte und schon war sie verschwunden. Elwin blickte ihrer Freundin hinterher und wartete ab was geschehen würde, dann wandte sich Thomas zu ihr um und sagte, dass sein Hengst und Elenas Stute mit Sicherheit auch mehr als eine Person tragen könne. Bevor die junge Magierin etwas darauf erwidern konnte erschien die Wolfs-Hybridin auch schon wieder. Sie hatte den Fremden im Schlepptau und Elwin erkannte, das Elena ihre Waffe gezogen hatte.

Als sie endlich ankam ging eine doch recht hitzige Diskussion los, so fand es jedenfalls die junge Magierin und auch Sayria schaute etwas hilflos drein. Elwin wusste nicht was sie machen sollte und als der Fremde ihrer Freundin ein Kampfweib nannte, kochten auch in ihr die Gefühle, vor allem Wut, hoch.

<b>Wie kann es der Kerl nur wagen meine Freundin so wüst zu beschimpfen. Ich kann sie verstehen, wenn sie ihm an die Gurgel springen möchte um ihm Respekt zu lehren oder gar schlimmeres zu veranstalten!</b>

Aber schon mischte sich Thomas ein und versuchte das Ganze zu schlichten. Was als nächstes geschah, bekam Elwin nicht mit. Sie spürte nur, dass ihre Emotionen überhand nahmen. Es war zu vergleichen mit einer gewaltigen Welle, die sich ihren Weg über das Meer bahnte, immer größer und mächtiger wurde und alles und jeden mitriss, bis sie schließlich an einer Küste, einem Riff oder ähnlichem zu brechen begann. Sie hörte sich rufen, konnte aber nichts dagegen unternehmen.

„MISTKERL! WIE KÖNNT IHR ES WAGEN MEINE FREUNDIN ZU BELEIDIGEN! DAS NEHMT IHR SOFORT ZURÜCK ODER… ODER ICH WERDE EUCH ZEIGEN WAS SCHMERZEN SIND UND ES BEDEUTET EIN KRÜPPEL ZU SEIN!“

Dann war es aus. Sie nahm weder etwas gesprochenes, noch Berührungen oder Schmerzen war. Alles spielte sich wie in einem Film ab. Das nächste was sie wieder bewusst erkannte bzw. wahrnehmen konnte waren Thomas und Sayria. Der Mann stand vor ihr mit ausgebreiteten Armen und Sayria hielt sie umschlungen, sodass sich Elwin kaum von der Stelle bewegen konnte. Die junge Magierin lockerte ihre Muskeln im ganzen Körper und die Eismagierin lies nun endlich los. Der Blick von Thomas war eindringlich und man konnte deutlich seine Botschaft daraus ablesen. Er konnte scheinbar nicht glauben was gerade in Elwin gefahren war, was sie ihm auch nicht verübeln konnte. Sie senkte den Blick und stand nun vor ihm da.

„Es… es tut mir leid. Ich… muss wohl… die Beherrschung verloren haben. Bitte entschuldigt. Dies hätte niemand sehen sollen.“, murmelte sie vor sich hin, sodass es nur Sayria, Thomas und Elena hören konnten.

Thomas schritt zur Seite, Sayria stellte sich neben sie und Elena war noch immer bei dem Fremden. Wing kam zu seiner Freundin geflogen, landete auf ihrer Schulter und fiepte leise und beruhigend auf sie ein. Beherrscht hob sie den Kopf, als Thomas seinen Hengst bestieg und nun erneut an die Gruppe sprach. Er bot ihr an auf ihrem Pferd zu reisen. Elwin blickte in die Runde, vor allem zu ihrer Freundin Elena und der doch noch recht unbekannten Sayria.

<b>Warum hat sie mich festgehalten? Ich kenne sie doch überhaupt nicht und sie mich auch nicht. Weshalb hat sie dies getan? Ich verstehe das nicht. Ich bin verwirrt… meine Gefühle… die Lehrmeister in der Akademie hatten tatsächlich recht…</b>

Elwin versuchte sich ihrer Verwirrung nicht anmerken zu lassen, aber es viel ihr schwer und so ganz wollte es ihr nicht gelingen. Dann griff sie erneut ihre Frage auf um das soeben geschehene zu überspielen.

„Ihr habt noch nicht auf meine Frage geantwortet. Haben wir bereits jemanden nach Pelgar zur Berichterstattung des Rates gesandt? Ich weiß es nicht mehr. Falls dies noch nicht geschehen ist, wäre es vielleicht besser wenn ich mich dorthin begebe um den Rat alles zu erklären, soweit ich darüber bescheid weiß. Was haltet ihr davon?“, fragte sie jetzt etwas verschüchtert in die Runde.

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 9. März 2007, 20:50

Seine Situation war wirklich ziemlich… ärgerlich. Ein anderes Wort wollte ihm dafür einfach nicht einfallen. Mit einer gewissen Belustigung hatte er die Magierin beobachtet welche ausgetickt war.

<b> Noch so ein Weib, dass gleich durchdreht! Was für eine Gurkentruppe ist das denn?</b>

Jene Frau welche sich auf die Irre warf beachtete er gar nicht sonderlich, da sich das Biest vor ihm wieder rührte. Sie umarmte die Irre und trat dann wieder auf ihn zu. Er starrte sie grinsend an. Er mochte ihren Hass den sie schon auf ihn verspürte. <b> Oh ja wir werden eine Menge spass miteinander haben. Du kleines Miststück du.</b>

Dachte er vergnügt. Da beschimpfte sie in und spukte ihm ins Gesicht.

Er lächelte sie dreckig an und kostete ihre Spucke. „Oh du gefällst mir Puppe!“ Meinte er nur. Da wurde sie drohend.
Er grinste sie noch immer an, schwieg aber. Starrte ihr in die Augen, ergötzte sich an ihrer Wut.

<b> Dich krieg ich schon, wart es ab. Oh es wird mir ein vergnügen.</b>

„Oh ja… mir würde es auch spass machen dich am Boden zusehen.“ Er gab ihr einen dreckigen Luftkuss und lachte auf.
„Ich glaube dir fehlt schon lange ein Kerl der es dir richtig besorgt Puppe! Sonst wärst du nicht so aufmüpfig!“ Flüsterte er ihr entgegen und lachte erneut auf. „Du weißt wohl nicht was Freiheit bedeutet häh?“ Dann blickte er kurz zu der Irren rüber. „Was hat die den für ein Problem. Hat sie etwa ihre Tage oder was?“ Flüsterte er Elena zu und grinste breit.

Sie spukte ihn wieder an.
<b> Wart du nur du Biest! Irgendwann bist du unkonzentriert, oder müde, oder du flippst aus. Egal was kommen wird. Im richtigen Moment werde ich hier sein! Da kannst du dann spuken so viel du willst!</b>

Nun gut, so sehr es ihm auch gefiel diese Frauen total aus der Fassung zu bringen musste er sich wieder konzentrieren. Er suchte nach einer Begründung für sein Verhalten und wurde schnell fündig. „Na was glaubt ihr denn welch Umgangston ich gewöhnt bin hä? Ich gehör halt nicht zu solch piekfeinen Leutchen wie ihr es offensichtlich seid!

Ich kann ja auch nix dafür, dass ich nicht so ein Rankenscheisser bin wie eurer Freund hier auf dem Pferd! Nein… ich war nur so ein kleiner Soldat der für eure beschissene Heimat gekämpft hat und zum Krüppel wurde! Ein bisschen mehr Dankbarkeit wäre wohl nicht zu viel verlangt!“ Meinte er grossspurig.

Dann wandte er sich dem Magier zu und zog an seinen Fesseln. Diese schlangen sich enger um seine Gelenke. „Nehmt mir diese Mistdinger ab! Oder wie wollt ihr mich aufs Pferd kriegen grosser Held hä?“

Nun die Gruppe war dummerweise mächtiger als er gedacht hatte. Doch damit liess sich auch leben. Er musste halt flexibel bleiben. Ihm behagte nicht wirklich, dass er mit dieser Bestie aufs Pferd sollte. Aber er würde schon dafür sorgen, dass sie keine angenehme Reise haben würde. Was Adunie betraf machte er sich keine Sorgen. Er wurde schon lange nicht mehr Steckbrieflich gesucht. Seine Komplizen hatten nun mal die richtigen Beziehungen spielen lassen. Ausserdem hiess er nun Woltov und nicht Darak. Sein Gesicht war mehrheitlich in Sarma bekannt und dort scherte es kaum jemand, was er trieb.

„Soll ich etwa freihändig Reiten? Hallo? Denkt auch einer von euch zwischendurch was? Nehmt mir doch diese Dinger einfach ab. Ausserdem find ich es gar nicht nett von euch, dass ihr mich beklaut. Ich hab euch nichts getan!“ Meinte er weiter und starrte die bissige Frau an. Er grinste wieder. „Ihr habt wirklich tolle Haare.“ Gurrte er.

Sie gefiel ihm.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Freitag 9. März 2007, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 9. März 2007, 21:22

Er sah das Pferd an. Er mochte Pferde nicht... Pferde machten ihn... ärgerlich.

<b> Na kein Wunder so ne bissige Tusse muss ja auch einen bissigen Gaul halten.</b>

"Du scheinst auch keine zwei Meter weit denken zu können häh?" Meinte er verächtlich.

"Ich würd ja ganz gerne aufsteigen doch wie soll ich dass denn machen wenn dieser Pflanzenheini dort hinten meine Hände zusammenbindet?"

Meinte er grossspurig und demonstrierte seine "Not" damit, dass er mit seinen Fesseln herumfuchtelte. "Müsst mich halt losmachen. Wovor habt ihr denn Angst? Ich tu ja nichts!" Meinte er wieder.

"Ausserdem Süsse, bin ich in meinen Gedanken schon viel weiter als ihr denkt. Oh ihr wärt wohl ein Prachtweib, wenn ihr genau so bissig seid."

Er grinste und schnappte gurrend nach ihr. Er wusste, dass er sie so zur Weissglut brachte.

Noch immer versuchte er es irgendwie zu erreichen, dass sie ihm die Fesseln entfernten. Doch im Moment machte er sich dafür noch wenig Hoffnungen. Solange er aber selbst nicht tätlich angriff, hatte er noch immer gute Karten.

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. April 2007, 13:49

[Morghul kommt von der Stillen Ebene - auf zum Fischerdorf]

Die Dorfbewohner schafften gerade gemeinsam noch die letzten toten Dunkelelfen fort und steckten diese in Brand. Andere suchten in den Trümmern ihrer Häuser nach ihrem Hab und Gut. Einige weinten dabei. Keiner beachtete Morguhl, denn alle waren mit sich selbst beschäftigt.

Ausser ein kleines Mädchen – sie bemerkte ihn und kam vorsichtig auf ihn zu. Sie hatte langes blondes Haar, trug ein einfaches weisses Kleidchen mit einem Blumenstickmuster darauf. Sie war ungefähr 7 Jahre alt. Sie blickte ihn mit ihren grossen blauen Augen verwundert an. Noch nie hatte sie eine solche Echse gesehen. „Wer bist du?“ Fragte sie schüchtern und lächelte dabei freundlich.

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. April 2007, 14:06

„Morghuuuul? Seltsamer Name!“ Lächelte das Mädchen. „Ich bin Lina. Mein Pappi ist bei den anderen Männern und hilft die Bösen zu verbrennen. Meine Mami ist im Haus der Heilerin um den Verwundeten zu helfen. Bist du Lieb? Ja bist du lieb? Oder auch so ein Dunkelelf? Pappi hat mir gesagt, dass Dunkelelfen böse sind, weißt du? Von denen sollte man sich fernhalten weißt du? Aber du bist auch kein Mensch oder? Deine Haut ist so anders!“

Dabei betrachtete ihn das Mädchen eingehend, dann entdeckte auch sie seinen Dolch. Ihre Mine wurde ängstlich. „Für was brauchst du das?!“ Fragte sie ihn und trat einen Schritt zurück. „Du bist doch lieb oder?“

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. April 2007, 14:29

Der Angesprochene hiess Rothgar und war der Medicus des Dorfes. Der stämmige Mann – er mass etwa 1.95m war in einen dunklen Umhang gehüllt und hatte sein Gesicht hinter einem Tuch verdeckt um den Gestank des brennenden Fleisches nicht riechen zu müssen. Er war kräftig gebaut er schien etwa 40 Jahre alt zu sein und vieles schon gesehen zu haben. Denn seine dunklen Augen zeugten von Erfahrenheit.

Er selbst hatte die Bewohner angehalten die Leichen zu verbrennen um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Ausserdem wollte er nicht, dass diese Bastarde von Dunkelelfen eine anständige Bestattung erhielten. Nicht nach dem, was sie dem Dorf angetan hatten!

Rothgar war ziemlich gereizt und mit ihm war im Moment überhaupt nicht gut Kirschen essen. Er grummelte etwas Unverständliches vor sich hin als sich Morguhl ihm näherte. „Was hier geschehen ist?“ Rief er aus und zeigte dabei auf die brennenden Leichen. „Dieses elendige Pack von Dunkelelfen haben unser Dorf angegriffen! Das ist passiert! Der dunkle Gott Faldor selbst, hat hier seine Finger im Spiel! Es sind schreckliche Zeiten von schrecklichen Taten!“ Sagte er bitter und starrte ins Feuer.

„Hier gibt es nichts für Euch!“ Meinte er bitter. „Das Fischerdorf ist nicht mehr…“

Lina war Morguhl gefolgt und stand nun neben ihm. Sie betrachtete die Toten, eine Träne kullerte über ihre Wangen. "Das sind die Bösen!" Dabei zeigte sie mit ihrer kleinen Hand auf einen brennenden Dunkelelfen.

Diese Leute waren gar nicht gut auf Dunkelelfen zu sprechen und dies war durchaus verständlich.

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Re: Im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. April 2007, 15:27

„In welchem Loch der Welt habt ihr den gelebt? Jeder hier auf Celcia weiss, welchem düsteren Herrscher sich die Dunkelelfen verschrieben haben! Warum sie dies tun?! Macht! Sie wollen sich dies aneignen, was nicht ihnen gehört und dadurch verkaufen sie ihre Seele an Faldor! Sie gehören alle an einen Pfahl geschlagen!“ Er schnaubte wütend. „Haltet euch lieber von diesen Geschöpfen fern, wenn euch euer Kopf lieb ist!“ Fügte er mahnend hinzu.

Lina wirkte beleidigt, als Morguhl sie wegschickte. Als er sie dann aber nach ihrer Mutter frage lief sie voraus und deutete auf eine kleine Hütte. Eine Frau trat gerade heraus und erschrak als sie Morguhl sah. Lina rannte zu ihr hin. „Mami! Sieh mal, dass ist Morguuuhl.“ Die Frau musterte ihn aufmerksam. „Hallo.“ Meinte sie knapp. Sie schien nicht recht zu wissen, was sie von ihm halten sollte.

Sie hielt einige blutige Tücher in den Händen. Ihre Kleidung war schlicht, ihre blauen Augen wirkten müde und resigniert. Sie war ziemlich bleich und irgendwie wirkte sie auch nicht ganz Gesund. Sie war sehr mager. Dennoch ihr Geist war hellwach noch immer betrachtete sie Morguhl und sah ihn fragend an.

<b> Was will der von mir? Was hat er mit Lina zu schaffen?!</b>

Sie sah sich kurz nach ihrem Mann um – konnte ihn aber nicht sehen.

Eigentlich wollte sie gerade die Tücher am Wasser auswaschen gehen.

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