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von Erzähler » Samstag 24. Februar 2024, 21:47
Syn:
Das, was Razag vollbracht hatte, war für Synnover und Zarrah nötig gewesen. Sie beide hätten es allein wohl nicht geschafft. Zarrah glaubte daran, dass sie mit ihrer Abwesenheit, die Dinge zum Besseren wenden könnte. Dass es bei Syn jetzt aber anders sein sollte, erstaunte die Elfe. Bisher hatte es doch immer funktioniert, sich einfach still und heimlich aus allem herauszuhalten. Sich im Hintergrund zu bewegen, ungesehen und… unbehelligt. Es war ihre Überlebensstrategie in all den Jahren geworden und hatte stets funktioniert. Natürlich hatte sie einen Preis zu bezahlen, aber der war erschwinglich, wie die Elfe fand. Zuneigung, Nähe, Akzeptanz und Liebe waren Dinge, die in einer Welt der Nachtklingen nicht existierten. Zarrah war in Abwesenheit all dessen erzogen worden und wuchs zu einer kühlen Persönlichkeit heran. Aber niemand konnte ein brennendes Herz für ewig wegsperren. Die Glut schwelte auch wenn das Feuer längst erloschen war. Und sie war heiß genug, um neu entflammen zu können. Syn’s Worte trafen die Elfe ins Mark. Er gab ihr Recht, dass sie versagt hatte und irgendwie wogen sie aus seinem Mund schwerer als es über die Lippen von Yolintha oder Karrish je hätte der Fall sein können. Jenen, giftigen Worten schenkte Zarrah schon lange keinen Glauben mehr und beachtete lediglich nützliche Gelegenheiten. Eine innige Geschwisterliebe gab es nicht und würde sich nun auch nie wieder etablieren. Zarrah hatte ihren Weg gewählt und musste nun erkennen, dass sie jenen tatsächlich nicht allein gewählt hatte. Sie hatte Razag, Crystin und Syn mit hineingezogen. Aber warum? Die dunkelgrünen Augen betrachteten die des Menschen, während er ihr erklärte, was er von ihr brauchte. Sie war verantwortlich. Innerlich lachte sie leidvoll auf. Verantwortung. Sie lastete schwer auf ihr und Syn wusste es nicht. Aber er lud mehr auf sie und Zarrah nahm es ihm nicht mal übel. Dabei war sie es doch, die ihm überhaupt erst das Leben als Sklave im Hause der Nachtklingen vorgesetzt hatte. Um von sich abzulenken. Es war ein niederer Grund gewesen, der sie damals bewog und den sie seither bereute. Auch wenn Syn es nicht ahnte, hatte Zarrah immer ein Auge auf ihm gehabt. Sie wachte still und ungesehen über ihn, seit er unter die Fittiche ihres Bruders geraten war. Und all das Leid entlud sich in einer Weise, die sie stumm zuhören ließ. Syn öffnete sich der jüngsten Schwester gegenüber, wie es ihm Yolintha glaubte ausgetrieben zu haben. Sklaven fühlten nichts. Und Zarrah konnte nur innerlich schnauben. Das war der größte Quatsch, den sie je gehört hatte.
Die Elfe erinnerte sich, während Syn um ihre Obhut bettelte, wie sich sie beim Essen saßen und Yolintha überheblich darüber sprach, wie sie ihm das ‚Liebesgefasel‘ ausgetrieben hatte. Zarrah hatte nichts erwidert, sondern ihr Mahl beendet und war unter vorgeschobenen Gründen frühzeitig zu Bett gegangen. Sie hatte allerdings noch Karrish und Yolintha sprechen hören und das eiskalte Gegacker ihrer Schwester, klingelte noch heute in ihren Ohren. Syn flehte sie an, dass sie bleiben sollte, dass Zarrah sich versteifte. Schon immer fiel es ihr schwer, wenn jemand Hoffnung in sie steckte, jene nicht zu enttäuschen. Allerdings wusste sie auch, dass sie so unperfekt, wie irgendetwas war. Sie löste seine Finger von ihrem Handgelenk und wollte sich zurückziehen. Sie wollte lieber wieder ‚abwesend‘ sein und aus dem Hintergrund auf ihn achten, damit er nicht durch sie enttäuscht würde. Aber die Elfe verfing sich in seinem Blick und etwas in ihr änderte sich. Sie schnellte nach vorne, statt zurück und griff Syn, um ihn zu sich zu ziehen. Es war eine ehrliche, warme und herzliche Umarmung, die ihn einhüllte. Sie schloss sogar kurz die Augen, atmete tief durch und seinen Geruch ein. Wenn man etwas aus der Ferne beobachtete, dann konnte man lernen, es zu mögen. Still und heimlich.
Zarrah musste erkennen, dass sie Syn schon sehr lange mochte. Auf eine Art und Weise, die sie sich nicht zugestehen wollte. Und die sie ihm nicht aufbürden wollte. Sie wünschte ihm eine Erin, eine Crystin, einen Razag. Wünschte ihm die Wärme und Herzlichkeit, die sie nicht schaffte aufzubringen. Sie entschuldigte sich bei ihm. Und sie meinte jedes Wort ernst. Es tat ihr leid, dass sie geglaubt hatte, dass die Führung aus Distanz ihm helfen konnte. Dass er sich allein fühlte und sie daran nicht unschuldig war. Sie ließ ihn wissen, dass sie es versuchte richtig zu machen, für sie, die ehemaligen Sklaven aus Morgeria. Nicht für sich. Aber die Nähe zu Synnover war etwas, das Zarrah stets falsch einschätzte. Immer wieder, wenn er ihr näherkam, verlor sie ihre Distanz. Sie schaffte es nicht, sie festzuhalten und strauchelte in ihrer Haltung. So auch jetzt. Sie wollte sich lösen, was er nicht zuließ. Sein Griff an ihren Hüften, bescherte ihm einen fragenden Blick aus ihren Augen. Und jener verfing sich in seinem Lindgrün, das sie schon immer neugierig gemacht hatte. Und, wie eh und je, schaffte Syn es, sie zu überrumpeln und ihr Dinge zu entlocken, die sie nur mit eisernem Willen unterbinden konnte. Er verlangte ihr alles ab. Zarrah lehnte sich ihm entgegen, gefangen von einer irrigen Idee, die sie doch unterlassen sollte. Sie brachte ihn damit in Schwierigkeiten, die sie selbst fabriziert hatte und sollte es nicht. Aber er zog sie an. Die Elfe neigte ihren Kopf und auch er kam ihr entgegen. Es passte kaum ein Blatt zwischen sie, da seufzte er und brach ab. Zarrah schluckte unwillkürlich. Sie war zu weit gegangen.
"Du musst das nicht tun. Du stehst gewiss in keiner Bringschuld, also zwing dich nicht. Du ... hast dich bereits entschuldigt. Es tut dir leid. Das ...“ Sie runzelte leicht die Stirn bei seinen Worten. Fühlte sie sich verpflichtet? Oh, ganz im Gegenteil. Ihre Pflicht sah anderes vor und sie spielte mit dem Feuer… Sie spürte den erhöhten Druck an ihren Hüften und legte den Fokus wieder auf sein Gesicht. Das ... hat noch niemand zu mir gesagt. Das ... ist das überhaupt richtig?“ Den Blick erwiderte sie ruhig und dennoch nicht abgeklärt. In ihr herrschte ein Durcheinander, dass das sonst so satte Grün etwas aufbrach. "Jemanden wie mir zu sagen, dass es dir leid tut? Dir ... einer Dunkelelfe ... zu mir, einem Skl..." Zarrah’s Blick zuckte kurz bei seiner zaghaften Frage. Man hatte ihn gebrochen und zu etwas gemacht, das nicht mal mehr wusste, wie man sich anständig auch ihm gegenüber zu verhalten hatte. „Wenn man etwas falsch macht, dann entschuldigt man sich. Egal auf welcher… vermeintlichen Seite man steht.“, erwiderte sie leise und dennoch klar. Sie zögerte bei diesen Worten nicht. Syn durfte schon festgestellt haben, dass Zarrah nicht zwangsläufig dem Muster der allgemeinen Ansichten folgte. Sonst wären sie nicht hier.
"Ich bin frei", sie nickte bekräftigend. Das war eine unumstößliche Wahrheit. Sie beobachtete sein Mienenspiel und konnte den Blick nicht von ihm lassen. "Wenn du es willst, dann...“ Er zögerte erneut. Und Zarrah ließ ihm die Zeit, seine Gedanken zu formulieren. Allerdings hatte sie sich bisher weder von ihm körperlich noch geistig entfernt. Sie hielt die Nähe aufrecht. "Nein. Du hast keinen davon je erwidert. Du willst es nicht. Vor allem nicht ... die echten ... m-meinen ... ersten .... echten...", wurde er zum Ende hin leiser und das Meer brandete auf, während der Wind ihre Haare erfasste und durcheinanderwirbelte. Zarrah betrachtete ihn schweigend und schlug dann die Augen nieder. „Ich habe … Angst.“, gestand sie ihm leise und hob den Blick wieder. „Angst davor, dich in eine Lage zu bringen, die dir schadet.“, war es nun sie, die so ehrlich war. Sie betrachtete Syn und ihr Mundwinkel zuckte kurz, wenn auch freudlos. „Du hast gesehen, wie mein Leben aussieht, Syn. Es wird nicht besser oder leichter werden.“, gestand sie ihm. Es war Zeit, endlich ein paar Wahrheiten zu benennen. Und hier, zwischen Wind und Wasser, fanden die beiden endlich ihren ‚echten‘ Moment, dem sich auch die Elfe nicht entziehen konnte. „Ich habe geschworen, dich zu beschützen. Ich… will es besser machen.“, erklärte sie ihm und spielte auf ihre Familie an. „Aber ich …“, ihr Blick glitt zu Syn’s Lippen, „kann nicht leugnen, dass es mir schwerfällt, den Abstand zu halten.“, hauchte sie beinahe nur noch und hob den Blick erneut an. Ihren Blick in seinen haltend, lehnte sich Zarrah nun endgültig vor und legte ihre Lippen behutsam auf die seinen. Ihr Blick beobachtete seine Reaktion genau, bis das sanfte, zärtliche Lippenspiel ihr die Lider zufallen ließ. Zarrah überwand die Distanz, die sie glaubte, halten zu müssen mit einem Mal und legte ihre Arme um auf seine Schultern, um sich noch etwas dichter an ihn zu schmiegen. Sie lehnte sich in diesen Kuss hinein, liebkoste seine Lippen allerdings mehr, als dass sie verlangte und Leidenschaft predigte. Es war nun ihr echter Kuss, den sie ihm schenkte. Sie war aufrichtig dabei, nicht fordernd, nicht einfach nehmend. Sie drückte mit dem Kuss eine stille Sehnsucht aus, die sie bisher hatte mit einer Barriere unterdrücken wollen. Und die er jedes Mal mehr niederriss, um sich Stück für Stück vorzuarbeiten. Der Kuss war fast unschuldig, aber ehrlich und liebevoll. Es waren Gefühle, die Zarrah kaum kannte, die er nicht kannte, die aber in ihrer Intensität bereits anders beschaffen waren als alle Küsse, die er aus Erregung und Hilflosigkeit geschaffen hatte. Die Dunkle löste sich daraufhin etwas und blickte ihn an. Was er jedoch in ihrem Gesicht fand, war kein Zurückschrecken. Es war eines ihrer seltenen Lächeln und ein intensiver, grüner Blick, warm und nur für ihn.
Razag:
Ob Crystin wirklich so rein und unbescholten war, wie man von ihr annahm, würde sich vielleicht noch zeigen müssen. Bisher hatte sie nichts gravierendes erlebt, dass dazu hätte führen können, sie anders als liebreizend und ehrlich zu erleben. Der Tod von Zarrah hatte sie ordentlich aufgewühlt. Dass Razag sie angegriffen hatte, hatte sie verstört, aber trotzdem war sie sich treu geblieben und hatte das Herz am rechten Fleck nicht verloren. Crys bewies ein hohes Maß an Empathie und das sollte gewiss der Kleber dieser Gruppe werden. Sie hatte ein großes Herz, vermutlich das größte von allen, und jeder fand darin eine Ecke, in der er sich wohlfühlen durfte. Besonders aber Razag und es tat ihm so gut, sich dermaßen geliebt zu fühlen. Crystin wählte doch tatsächlich ihn und nicht den wundervollen Menschen, der jedes Wesen zu verzaubern wusste. Dass Syn es bei Crystin darauf angelegt hatte und eine gewisse Weite erreichte, das wusste Razag noch nicht. Aber konnte man es der unerfahrenen Crystin verübeln? Die bisher offenbar noch niemals in diese Gewässer vorgewatet war? Crystin war jungfräulich und musste diese Seite erst noch entdecken. Und trotzdem hatte sie sich schlussendlich von Syn abgewandt und war in Razag’s Nähe geflüchtet. Sie wollte niemanden, der schön war und mit Worten umzugehen verstand. Crystin mochte unerfahren sein, aber sie war nicht ungebildet. Ihre Zeit in Freiheit hatte ausgereicht, um ihr begreiflich zu machen, dass sie nicht jedem Drängen folgen musste. Sie war schlicht überrumpelt worden, von Syn. Und hatte es herausgeschafft, bevor ‚schlimmeres‘ passiert wäre. Nun aber saß Crys rittlings auf dem Bauch von Razag und lächelte auf ihn hinab. Sie hatte ihm gesagt, was sie an ihm liebte, und Razag sonnte sich in ihrer Zuneigung. Für seine Seele, die zwar weit und durchlässig war, nie aber auch nur ansatzweise ehrliche Fürsorge erfahren hatte waren ihre Worte eine heilende Tinktur, die über seinen Gehörgang direkt in sein Herz floss und es dort wärmte. Seine großen Pranken fassten ihre Schenkel und hielten sie dort, wo sie nicht so viel ‚Schaden‘ anrichten konnte. Erst nachdem er sich hierbei sicher wähnte, ließ er sich zurückfallen und ihr Blick folgte ihm lächelnd. Als er seine Arme verschränkte, glitten die blauen Augen über die definierte Brust und ein kurzes, aber schüchternes Seufzen entwich ihrer Kehle. „...deine Fantasie... aha.“, kommentierte er ihre Worte und sie gluckste leicht, während sie nickte.
Crystin folgte einfach einem Gefühl, das Razag in ihr wachrief. Dabei hatte sie keine einstudierte Choreografie, wie es ein Syn oder auch Razag gewiss hatte, wenn er zu Festen eingeladen worden war. Crys sprach aus, was sie fühlte und was ihr in den Sinn kam. Eine gefährliche Mischung, denn Razag durfte sich sicher sein, dass sie nichts davon spielte und alles davon nur ihm zuteilwurde. „Das ist sooo gut!...Hmmmm... Aber... Was für Fantasien hast du denn? Gibt es etwas, dass du gern mit mir machen würdest?“, antwortete er auf ihren Vorstoß, ihn sanft an der Halsbeuge küssen zu wollen. Seine Frage aber unterbrach ihr Handeln und sie hob sich etwas von seiner Brust an, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Seine Frage überrumpelte sie dann doch etwas und tatsächlich wurde sie einer Tomate nicht unähnlich. „Ehm…Also…“, sie stammelte und konnte nicht recht die Worte dafür finden, was sie wollte. Es war ihr dann doch die Unerfahrenheit anzumerken. „Kein Mann hat bisher bei dir gelegen... also war in dir, oder.“ Crystin richtete sich wieder auf und blieb dennoch auf ihrer von ihm korrigierten Position sitzen. Sie schüttelte langsam den Kopf und schlug die Augen nieder. Niemand hatte bisher so viel von ihr erhalten. Oder sich genommen.
„Du bist noch unberührt und hast dir da einen ziemlich 'großen'... Ork ausgesucht, um dich mit ihm zu verloben.“ Sie lächelte schüchtern und kratzte sich kurz an der Nase. „Und?“, fragte sie. Sie wusste nicht ganz genau, worauf er hinauswollte. „Ich mach mir da ein bisschen Sorgen, dass... nun … Es gibt da eine gewisse Restmöglichkeit... Hm... dass wir vielleicht doch nicht zusammen passen könnten und wenn dem so sein sollte, dann willst du dich vielleicht nicht auf Dauer an mich binden.“ Nun hob Crystin überrascht die Augenbrauen. Sie musste einen Moment überlegen, worüber er eigentlich sprach und als ihr bewusstwurde, dass er nicht ihre inneren Werte meinte, formte sich ein verstehender Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Oh!“, entfuhr es ihr. „Das meinst du…“, nickte sie und biss sich auf die Unterlippe. Sie kam aus der Röte gar nicht mehr heraus, blieb aber tapfer. „Menschenfrauen sind durchaus geeignet sich mit Orks zu paaren und du hast ein phantastisches Becken! Aber ich würde mir vorher gern mal ansehen, was mich an Vorbereitungs-Arbeit erwartet, damit ich dir nicht weh tue. Wäre das in Ordnung für dich?“ Das war… äußerst unromantisch. Crystin blinzelte etwas sprachlos und räusperte sich. Dann strich sie sich verlegen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie hatte bereits intuitiv begonnen, sich mit Razag ein wenig auf Tuchfühlung zu begeben, aber sein Pragmatismus und das Gefühl von Vorsicht war dann doch ein kleiner Dämpfer. „Meinst du wirklich, wir… also denkst du echt, dass wir nicht…“, sie stotterte und atmete daraufhin aus. „Aber Razag… ich meine, Frauen – auch Menschenfrauen – kriegen seit… seit so vielen Jahrhunderten – Jahrtausenden! – Kinder. Was da… passt also ich meine, da wird doch gewiss auch… ‚das‘ passen, meinst du nicht?“, fragte sie daraufhin und musterte ihn. Vielleicht irrte sie sich ja auch. Immerhin hatte sie keine Erfahrung jemals gemacht und auch wenn sie als Heilerin einiges gesehen hatte, war das nie mit sexuellen Handlungen an ihr selbst verbunden gewesen. Crystin erhob sich etwas von seinem Körper und rutschte neben ihn in den Sand. Ihre Hand blieb dabei auf seiner Hüfte liegen, während ihr Blick kurz auf seine Mitte fiel. Ließ sich etwas erahnen? Sie wirkte nachdenklich. „Wie willst du das denn… also wie willst du denn herausfinden, wie viel.. ‚Arbeit‘ es dich kosten wird?“, fragte sie und wandte den Blick. Inzwischen hatte sie den Körperkontakt aufgehoben und kniete neben ihm im Sand. Es war irgendwie nicht so, wie sich Crys das vorgestellt hatte. Sie wirkte etwas verhalten, weil er es so sachlich ausgedrückt hatte. Nach einer kleinen Weile, in der sich eine unangenehm zu werdende Stille auszubreiten drohte, seufzte Crystin und blickte zum Meer. Dann ergriff sie seine Hand und warf ihm ein Lächeln zu.
„Gehen wir schwimmen?“, lenkte sie von diesem doch etwas unangenehmen Thema ab. Bevor er aber glauben konnte, dass er sie verschreckt hätte, wandte sie sich ihm erneut zu. „Ich bin mir sicher, dass das alles passen wird. Wir… wir sind langsam, vorsichtig. Aber Razag ich…“, sie blickte ihn mit einem gewissen Ernst an. „Ich möchte es mit … dir.. erleben.. verstehst du? Ich…“, sie verzog ihren Mund zu einer Schnute. „Ich will es erleben“, nuschelte sie kleinlaut. Dann schaute sie sich um und erkannte, dass sie an diesem Strandabschnitt allein waren. Irgendwo konnten sie das Feuer erkennen, doch war das Lager weitgenug weg. Dann schien Crystin eine Entscheidung zu treffen, als ihr Blick zum Ork zurückkehrte. Die Unsicherheit wich einer Entschlossenheit. Daraufhin erhob sie sich und der Sand rieselte von den unverhüllten Hautpartien. Sie blickte auf Razag hinunter und schob dann ihre Hände auf den Rücken, um etwas zu lösen. Dann rutsche ihr Brustwickel langsam von ihrem Körper und gab den Blick auf ihre Hügel frei. Crystin besaß immernoch eine feine Röte, die auch nicht verschwand. Sie ließ den Wickel fallen und ging einige Schritte zurück, in Richtung Meer. „Lass uns schwimmen, Razag…“, lächelte sie ihm zu und verlor im Gehen dann auch den Lendenschurz, sodass sie vollkommen unbekleidet zum Wasser lief.