Ein Silberstreif am Horizont

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Freitag 26. Januar 2024, 01:51

Er bekam nichts mit. Syn stand mit dem Rücken zu seinen Reisegefährten. So entging ihm Crystins überraschtes Kopfheben ebenso wie Zarrahs gewaltvolles Befüllen ihres Rucksacks. Razags Gedanken konnte er nicht lesen, folglich hätte er nur aus dem Gesicht seines Freundes herauslesen können, was jener dachte. Das wäre ihm sicherlich nicht leicht gefallen. Syn beherrschte es, Frauen zu lesen. Er erkannte, wenn sie bestimmte Bedürfnisse besaßen und erwarteten, dass er sie erfüllte. So wie Erin es ihm nun zeigte. Auf seine Bitte hin, sich mit ihm in die Laken zu verkrümeln, legte sich neben Stille über das Lager vor allem ein feines Lächeln auf die Züge der Blonden. Syn betrachtete sie mit müder Entschlossenheit. Es war ihm Ernst. Er trieb keine Scherze und dieses Mal würde es zu keinem weiteren Ausbruch kommen. Ich bin so müde... Er dachte nicht einmal mit den tiefer gelegenen Etagen, in denen sich angeblich der männliche Verstand befinden sollte. Ihm war nicht nach Sex, ganz und gar nicht, aber er galt nicht umsonst auch in den morgerianischen Betten als beliebter, weißer Rammler. Er hatte gelernt, professionell genug zu sein, um sich seine eigenen Bedürfnisse möglichst nicht anmerken zu lassen. Unter den derzeitigen Umständen ob seines Schlafmangels und der gelockerten Zunge durch den Met gelang es ihm jetzt nicht in Perfektion. Aber er riss sich zusammen, seine innere Abscheu vor dem, was er nun selbst heraufbeschwor, nicht nach außen zu tragen. Wenn es der Preis war, sich an Erin abzuarbeiten, um endlich Schlaf zu finden, so würde er ihn zahlen. Er war mürbe genug, leistete keinen Widerstand mehr. Er wollte nicht tun, was er selbst einleitete und doch sah er keine Alternative. Crystin war tabu. Sie wünschte keine körperliche Nähe zu ihm. Davon abgesehen war sie nun mit Razag verlobt und sogar ein müder Syn hatte die Freude im Blick seines Kumpels gesehen. Der freute sich richtig darauf, was Syn eigentlich nicht tun wollte. Und die andere Option? Jene, die ihm am liebsten gewesen wäre?
Er hätte Zarrah ebenso ansprechen können. Er hätte sie laut statt stumm auffordern sollen, ihm mehr als das Zucken ihrer Mundwinkel zu geben, das er doch kaum zu deuten wusste. Er hätte auf Knien vor ihr kriechen und betteln sollen, ihn wenigstens nazuschreien. Irgendetwas!
Gerade als Synnover seine Entscheidungen zu bereuen begann, rutschte Erin von der Kiste herab und strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. Sein Haar war nicht adrett frisiert. Ihm wuchsen sogar schon sanftweiche Stoppeln an der Kieferpartie entlang. Sie waren so dunkel wie seine Brauen und standen so im harmonischen Kontrast zu seinen Haaren. Durch seine natürliche Schönheit wirkte er selbst in diesem etwas desolaten Zustand eher verwegen als räudig. Die Ringe um seine Augen gaben ihm etwas Düsteres und sein Körpergeruch etwas Kerniges. Morgen würde er Dank Razag zwangsläufig baden. Jetzt war es nicht nötig, wie sich zeigte. Erin konnte gar nicht schnell genug Hand an ihn legen.
"Du wirst es nicht bereuen!"
"Käme mir nicht in den Sinn", erwiderte er so galant wie es ihm möglich war. Er lächelte. Ein falsches Lächeln, einstudiert, perfekt. Er hatte es so oft präsentiert, dass es ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Hingegen wirkte ein echtes Lächeln bei ihm fast verlegen. Eines wie er es versucht hatte zu unterdrücken, als Razag ihm so viele dämliche Witze in der Taverne erzählt hatte. Er hatte sie allesamt gemocht. Er mochte Raz. Er mochte seinen Kumpel, seinen Freund. Aber den Mut aufzubringen, ihn um etwas Nähe zu bitten, damit er endlich schlafen könnte, den besaß Syn nicht. Außerdem wollte er ihn nicht um seine Nacht mit Crystin bringen. So neidisch er auf ihre Zweisamkeit auch war, er respektierte, dass Raz und seine Wahl allein sein wollten. Er akzeptierte es. Ebenso wie er akzeptieren musste, dass Zarrah nur noch das Nötigste und vor allem allgemein ansprechen würde, nicht direkt für ihn. Ablenkung! Viel davon, sonst holen mich Albträume schneller wieder aus dem Schlaf als ich zu ihm zurückfinde.
Er knurrte leise, aber Erin nahm es wohl als animalisches Gurren auf. Sie packte rasch ein paar Dinge zusammen und griff zuletzt nach Syns Hand, um ihn mit sich zu ziehen. Ihn hätte es nicht gekümmert, direkt am Lagerfeuer loszulegen. Es wäre nicht das erste Mal, dass man ihm bei seinen Taten zuschaute. Manche Dunkelelfen hatten sogar schon darauf gewettet, wie viele Stöße es benötigte, bis die Frauen unter seinem Tun lüstern aufschrien. Seltener passierte es, dass man ihm dadurch auch seinen eigenen Höhepunkt gönnte. Als Teil einer Wette hatte er somit Gelegenheit erhalten, mal bis zum Ende durchzuziehen. Mit Dutzenden Zuschauern im Rücken wurde es dadurch nicht angenehmer. Umso überraschter zeigte sich das Kaninchen plötzlich, als Erin ihn genau darauf ansprach und es sogar zur Bedingung machte.
Sie hatte eine Decke im Sand ausgebreitet, eine Flasche Met bereitgelegt und zog ihre Begleitung in eine enge Umarmung. Syn rieb sofort seine Wange an ihrer Haut, dass es leicht kratzte und kitzelte. Viel von Professionalität war hier nun nicht zu spüren. Er beherrschte sein Programm, aber Erins warmer, weicher Körper lockte dazu, sich einfach fallen zu lassen und hoffentlich einzuschlafen. Das war doch alles, was er wollte!
Er bemerkte gar nicht, dass sie ihn bereits von seiner Kleidung befreite. Ihre Küsse, ihre warme Haut an seiner, alles fühlte sich so gut an. Doch dann kehrte das Wissen zurück, dass es hier nicht um ihn ging. Das ging es nie. Syn riss die Augen auf. Seine Lider leisteten trägen Widerstand. Sie waren schwerer als das Leder, welches Erin von seinem Körper löste. Er schob sie von sich und begann seinerseits, an ihrer Kleidung zu friemeln. Mit dieser sinnlichen Langsamkeit löste er sie vom Stoff, legte Geheimnisse frei und nahm sich die Zeit, ihren Körper zu bewundern. Frauen mochten es, vor allem, wenn sich beim Mann dann tiefer etwas regte. Syn gab sich Mühe, erregt zu sein. Es klappte nicht auf anhieb. Er kam nur langsam in Fahrt, aber je länger er Erin betrachtete, desto mehr weckte er antrainierte Verhaltensweisen.
Schließlich jedoch stellte sie ihre Bedingung, schaffte es damit, ihn gänzlich aus seiner Müdigkeit zu reißen. Syn zuckte mit dem Kopf hoch und blickte Erin offen überrascht an. Er konnte es gar nicht verbergen.
"Ich habe eine Bedingung. Wir haben beide Spaß dabei. Niemand muss sich zu etwas gezwungen fühlen ... und wir wollen natürlich beide ... auf unsere Kosten kommen..."
"Natürlich...", erwiderte er etwas tonlos. Spätestens, als Erin sich aber vor ihn kniete und sich seinen Vorzügen widmete und zwar auf eine Weise, die ihn nicht nur bereit für mehr machen sollte, sondern ihm wirklich auch Freude schenken sollte, da passierte etwas. Syn ließ sich gehen. Sie wünschte es und er war stets bestrebt, auf die Bedürfnisse der Damen einzugehen. Dass sie aber auch ihm etwas gönnen wollte ... nicht einmal Zarrah hatte es so offen formuliert. Dann hätte er seinen Morgen mit der Dunkelelfe durchaus mehr genießen können. Ihr silbrig weißes Haar, offen und überall kam ihm in den Sinn. Er erinnerte sich an die Wärme ihrer Haut und die feuchte Enge ihres Schoßes, der sich ähnlich angefühlt hatte wie nun Erins Lippen, die sich ihm voll und ganz widmeten. Trotzdem hatte er Zarrah vor seinem geistigen Auge, ihre Leidenschaft und ihren verträumten Blick, nachdem sie von ihm gestiegen war. Von ihm, der sich zurückgehalten hatte. Hier und jetzt aber durfte er weitergehen. Erin wünschte es und so legte er jegliche Ketten ab.
Sie sollten beide auf ihre Kosten kommen und Erin durfte erkennen, dass ein intensives, praktisches Training an gefühlt allesn Dunkelelfen des morgerianischen Adels - zumindest jenen, die mit den Nachtklingen in gutem Kontakt standen - durchaus Vorteile besaß. Syn musste nicht vollends aufmerksam sein, um mehr als überdurchschnittliche Leistungen abzuliefern. Für ihn war sein Verwöhnprogramm aus Zärtlichkeiten, Küssen, sanft gesäuselten Worten, erregenden Anspielungen und schließlich einem Verbund, der romantisch begann, um sich über animalische Wildheit in lüsterne Leidenschaft zu steigern ... ja, für ihn war es so natürlich wie das Atmen selbst. Dass Erin ihm gestattet hatte, sich nicht zurückzuhalten, sorgte sogar dafür, dass er aus seiner eigenen Routine ausbrechen durfte. Er folgte mal hier nicht ganz dem Schema, das den Frauen gefiel, holte sich mal dort etwas, das er bevorzugte und verzichtete auf einen Akt in der Stellung, bei der die Frau nahezu nichts unternehmen musste, um in Ekstase zu vergehen. Er ging mit Erin ein gemeinsames Spiel ein, vergaß überdies hinaus zeitweise seine Müdigkeit, sank aber umso erschöpfter und sogar befriedigt auf die Decke, nachdem er Erin über den Zenith der Nacht hinaus genommen hatte. Der arme Amos würde eine weitere Nachtschicht einlegen müssen, denn Synnover hatte alle Reserven aufgebraucht, die ihn jetzt noch wach gehalten hätten.
Er schlief ein, noch bevor er Erin den obligatorischen Liebesschwur ins Ohr flüstern konnte, den er nach einem solchen Akt für seine Kundinnen stets parat hatte und den ihm viele sogar ernsthaft glaubten, teilweise gar erwiderten. Heute Nacht musste er es nicht von weiblichen Lippen hören. Heute Nacht hatte er sich verausgabt und fiel alsbald in selige Ruhe. Erin würde er allerdings ebenfalls zu keiner Wache ziehen lassen. Sobald sie sich regte, setzte eine andere, antrainierte Verhaltensweise bei ihm ein und Syn schlang unter sanftem Nuscheln seine Arme um ihren Leib.
"Ruuuuhig, sch-schhh, es ist alles gut. Ich bin ja da. Ich beschütze dich. Es ist nur ein Traum. Schlaf weiter, meine Schöne." Diese und ähnliche Worte arbeitete er im Halbschlaf ab, schmiegte sich eng an sie und hielt sie mit Geborgenheit versprechender Umarmung. Er strich über ihren Kopf, ihre Haare und irgendwann sank er wieder tiefer in den Schlaf hinein.
Synnover war voll auf seine Kosten gekommen, in jeder Hinsicht. Das machte für ihn den Schlaf nur umso wertvoller. Er konnte sich endlich über Nacht die nötige Energie und Erholung zurückholen, die er so dringend brauchte. Vor allem, wenn Razag seine Pläne für den Folgetag wirklich in die Tat umsetzen sollte. Vielleicht begann er seinen Schwimmunterricht auch damit, seinem Kumpel mal gehörig den Kopf zu waschen. Der hatte schließlich nicht mitbekommen, wie sehr sein Handeln doch jene getroffen hatte, die mutmaßlich nur noch Schweigen für ihn übrig hatte.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Montag 29. Januar 2024, 13:16

Es war gar nicht so leicht, abstinent zu bleiben, wenn man doch eigentlich das Naschen gerne tat und dann eine große Portion Schokoladenpudding vor sich hatte. Wenn der Duft schon ausreichte, dass einem das Wasser im Mund zusammenlief. Razag wollte die ‚Freuden‘ der körperlichen Liebe nicht mehr teilen. Zu oft und zu viel hatte er sich instrumentalisieren lassen und sehnte sich nach einer andersgearteten Liebe. Er wollte Crystin beschützen, ihr Halt geben und sich ihrer Seele annehmen. Das gleiche wünschte er sich aber auch für sich und hoffte, dass die Heilerin diejenige sein könnte, die es möglich machte. Die Bestie im Innern einzusperren war gar nicht leicht, denn man hatte sie über die Jahre hinweg sehr gut gefüttert und konditioniert. Doch Crystin ist jemand, der Razag mit ihrem ganzen Sein lockte. Ihre Erscheinung war dabei nicht mal das wichtigste, auch wenn er sie bereits früh als ‚niedlich‘ betrachtet hatte. Was sie aber so besonders für ihn machte, war ihr Gemüt. Und ihre Unerschrockenheit, sich ihm zu nähern. Crystin schien ebenfalls nicht viel auf Äußerliches zu geben, denn sie hatte gleich hinter die großen Pranken, die trainierten Muskeln und die Körpergröße geschaut und sein Herz gefunden. Warum sollte sie nun also leugnen, ihn zu mögen? Für Crystin war Razag der wohl wundervollste Mann, den sie seit langem kennengelernt hatte. Und das zu zeigen, dessen schämte sie sich nicht! Und während das Gespräch mit seinem Kumpel auch Razag etwas verunsichert hatte, war es die Heilerin, die es mühelos schaffte, ihm die Sicherheit zurückzugeben. Sie küsste ihn vor aller Augen und wählte somit ihre Zugehörigkeit ganz offiziell. Razag schwamm nun auf der Welle des Glücks und hatte ohnehin das Gefühl, dass alles um ihn herum kaum besser werden konnte. Er ließ sich nur zu gerne von diesem süßen Anblick aus braun und blau verführen. Er lockte ihn weg. Weg von seinem Kumpel, der dem ganzen nur neidisch folgen konnte.
Syn hatte nie etwas derartiges erleben oder fühlen dürfen. Er hatte seinen Seelenschmeichler noch nicht gefunden und konnte sich also nicht für seinen Kumpel freuen. Das waren Lektionen, die er noch würde, erhalten müssen. Und vermutlich brauchte es einfach einen Kumpel, wie Razag, der sich auch nicht scheute, hier und dort die Keule der Wahrheit zu schwingen. Das war natürlich auch einfacher, wenn man sich insgesamt stabiler mental fühlte und auch jemanden hatte, der einem die Energiereserven auflud. Syn hatte so jemanden nicht. Er hatte seit Tagen nicht richtig geschlafen und nun zerrte das erheblich an seinem Gemüt. Dunkel und schwer wurden seine Gedanken beim Anblick der beiden Verliebten. Kurz war der Moment, da ihn Zarrah’s Blick traf. Doch die Dunkelelfe schien ihn zu meiden und Syn glaubte den Grund dafür genau zu kennen. Es traf ihn härter, als er zugeben wollte. Dabei wären klärende Worte doch so nötig gewesen. Stattdessen flüchtete er sich in Handlungen, die ihm bereits früher geholfen hatten. Ein Gespräch hatte ihn noch nie zum Einschlafen gebracht. Nein, es war schon immer die körperliche Verausgabung gewesen. Die falsche Wärme einer Frau, die für flüchtige Momente vorgab, dass er etwas wert wäre. Synnover wählte altbekannte Pfade und ahnte nicht, dass er dabei nicht gerade erfreut beobachtet wurde. Wo Erin ihre Chance einfach ergriff, Amos sich ins Fäustchen grinste, da war es Zarrah, die dementsprechend reagierte.

Und Razag, der sich fragte, warum sein Kumpel schon wieder diesen Weg wählte. Ihm fiel auf, dass die Dunkelelfe offenbar nicht gerade zufrieden mit dieser Entwicklung war. Crystin bemerkte es auch und doch blieben beide, wo sie waren. Keiner von ihnen glaubte, dass ein Gespräch etwas hätte ändern können. Auch hatte Zarrah bisher nicht den Eindruck erweckt, dass sie gerne über Probleme sprach. Nun trug ihr Verhalten die bitteren Früchte. Sie blieb allein, wo sich Syn und Erin ein kleines Liebesnest bauten. Und Razag Crystin enger an sich kuschelte. Es war verflucht schwer für ihn, seine Finger züchtig bei sich zu behalten. Allein die warme Nähe, die Crys ihm schenkte, war für ihn Verlockung pur. Ebenso, wie es jetzt der weiche Körper der Seefahrerin war, der sich so gut auf seinem geschundenen anfühlte. Erin besaß keine Scheu, sich mit Synnover zu vergnügen. Sie hatte nur eine Bedingung, die nichts mit jenen zu tun hatte, die er sonst zu hören bekommen hatte. Erin wollte, dass sie gemeinsam daran Spaß hatten. Und sie gab sich wirklich Mühe, dass Syn auf seine Kosten kam. Es war schön, wenn sich auch mal jemand für einen selbst ins Zeug legte. Wenn man herausfinden durfte, was man selbst eigentlich mochte. Und nicht mochte. Syn bekam mit Erin die Gelegenheit, sich ein wenig besser kennenzulernen, sofern denn sein Verstand dazu noch in der Lage war. Die Müdigkeit war allumfassend und rein sein jahrelanges Training als Liebessklave war Grund, dass er Erin nicht enttäuschte. Sie jauchzte und stöhnte unter seinem Tun, räkelte sich im glitzernden Licht des Mondes, während sie ihn in sich aufnahm. Die Blonde ging nicht herrisch vor, sie nahm sich nicht einfach nur. Sie gab auch viel und Synnover schaffte es, sein Standartprogramm, um einige persönliche Nuancen zu erweitern. Am Ende aber, als die Nacht bereits vorangeschritten war, sanken sie beide mit schwitzenden Leibern und schwer atmend auf die vorbereitete Decke.
Erin lächelte befriedigt und wandte den Kopf zu Syn, der bereits die Augen schloss und augenblicklich schlief. Sie drehte sich auf die Seite, küsste ihn sanft an der Wange und bedeckte sich und ihn mit einer zweiten Decke, damit sie nicht froren. Dann kuschelte sie sich an ihn und schlief ebenfalls ein. Am Lagerfeuer war inzwischen auch Ruhe eingekehrt. Nachdem Zarrah Abstand gesucht hatte und sich Crys und Razag ebenfalls aneinander kuschelten, regierte Manthala allmählich einen jeden Verstand. Razag träumte in jener Nacht einige wirre Dinge. Da gab es körperlose Stimmen, die mit ihm sprachen und ihm suggerieren wollten, dass er für Crystins Sicherheit alles erdenkliche tun musste. Sie flüsterten mit ihm, während sich dann Bilderfetzen bildeten. Da war seine Crystin in ihrem Meer aus Locken, wie sie nackt im Wasser auf ihn wartete und das glitzernde Mondlicht über ihre zarten Knospen wanderte. Bis zur Hüfte stand sie im Ozean, den er so sehr liebte und lächelte ihn an. Er konnte fühlen, dass er aufgeregt war. War es endlich soweit? Würden sie sich heute vereinigen? Ging das überhaupt? Wollte sie das denn? Fragen, Unsicherheiten, sie alle wirbelten durch seinen Kopf und wurden mal lauter, mal leiser. Doch am Ende hörte auch er ein Stöhnen und Jauchzen, dass es ihm nur umso schwerer machte, sich nicht vorzustellen, wie er Crystin eben solche Töne entlockte. Und dann gab es da das Flüstern im Hintergrund, dass er sie ganz für sich beanspruchen sollte! Dass er nicht darauf warten sollte, bis ein anderer, wie Amos oder gar Syn, sie ihm wegnahm, weil er zu langsam war. Die Stimme verwirrte und wusste dennoch hier und da neue Zweifel zu wecken. Es war eine Art schleichendes Gift, dass sich seiner bemächtigte. Doch dann löste sich dieser diffuse Teil wieder auf als sich Crystin in seinem Arm wahrhaftig regte. Sie rutschte noch etwas dichter, fasste ihn noch etwas enger und schmiegte ihre Wange zufrieden lächelnd an seine breite Brust. Träume waren verwirrend und gleichermaßen verlockend. Es war wichtig, dass man die Realität nicht verlor.

So unterschiedlich die Nächte auch verliefen, sie endeten alle gleich: Mit dem Aufwachen. Razag fand sich in den Armen seiner Heilerin wieder und fühlte sich grundsätzlich wirklich ausgeruht. Es gab vermutlich einige Nachwehen der Träume, aber nichts, was sofort Aufmerksamkeit bedurfte. Trotzdem vergaß er diesen Traum nicht so schnell. Synnover hatte sich des Nachts an Erin gekuschelt, um sie vermeintlich zu beruhigen und die Seefahrerin hatte sich nicht wegbewegt. Sie schlief noch ruhig neben ihm. Crystin hingegen strahlte Razag an, nachdem auch er aufgewacht war. Sie hatte ihn einen Moment betrachtet offenbar und flüsterte ein süßes „Guten Morgen“, in seine Richtung. Auch sie wirkte äußerst ausgeruht und strahlte bereits, als hätte sie den halben Tag nur schöne Dinge erlebt. Liebe war schön. Amos hatte die ganze Nachtwache übernommen und sich dann ans Feuer gesetzt und seinen Piratenhut ins Gesicht gezogen. Er schlief nun etwas nach, während Flosse bereits dabei war, ein Frühstück zu zaubern. Er schlug soeben Eier auf und ließ sie in einer steinernen Pfanne zerlaufen, die er dann über das frisch entfachte Feuer hielt. Das Wetter war… einmalig. Die Sonne schien, während am Himmel keine Wolke zu sehen war. Irgendwo weit in der Ferne am Horizont gab es dunkle Gewitterwolken, doch die würden sie lange nicht behelligen. Die Luft war frisch, aber angenehm und wenig beißend, der Wind hatte sich ein Bisschen abgeflaut. Das Meer tanzte grundsätzlich ruhig und dümpelte einige, wenige Wellen an den Strand. Das Rauschen war meditativ, sofern man das mochte und alles in allem, war es ein wundervoller, friedlicher Morgen. Das Lager der Dunkelelfe war allerdings nicht benutzt. Zarrah hatte offenbar nicht den Schlaf gefunden, den sie alle gebraucht hätten, doch auch das kannte die Reisegemeinschaft schon. Schlechte Leute, schliefen auch nicht sonderlich gut, nicht wahr? Noch bevor sich jedoch jemand fragen konnte, wo denn die Elfe geblieben war, tauchte sie aus dem Meer auf und erhob sich mit einigen Tropfen aus dem Wasser. Sie trug lediglich ihre Unterwäsche und hatte ihr Haar wieder zu einem Zopf geflochten. Der trainierte Körper konnte sich durchaus sehenlassen, auch wenn sie es darauf wohl nicht abgezielt hatte. Sie strich sich das Wasser aus den Haaren und trocknete sich kurz über das Gesicht mit ihrem Hemd. Dann kam sie langsam den Strand hinauf, um sich am Feuer ein wenig zu trocknen. Nun erwachte auch Erin langsam und streckte sich ausgiebig, sodass die Decke verrutschte uns den Blick auf ihren nackten Körper freigab.
„Guten Morgen!“, wünschte sie Syn mit einem Lächeln und stützte ihren Kopf auf ihre Hand, um ihn anzusehen. „Das war wundervoll gestern!“, ließ sie ihn wissen und lächelte abermals. „Wie geht es dir?“, fragte sie daraufhin und begann bereits, sich nach ihren Sachen umzusehen. Crystin hingegen schob sich gerade ein wenig höher und küsste Razag auf die Lippen. „Wie hast du geschlafen?“, wollte sie wissen und konnte doch nicht abwarten: „Ich habe so unfassbar gut geschlafen! Ich… ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so… so… SO geschlafen habe!“, plapperte sie begeistert und strich ihrem Ork über das Gesicht. „Ich will das jetzt immer haben!“, lächelte sie und seufzte zufrieden. „Was für ein wundervoller Morgen!“, stieß sie ausgelassen aus und lachte leise.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Montag 29. Januar 2024, 15:13

Was für eine Nacht!
Was für ein Erwachen!
Razag schwelgte im Glück, denn es war tatsächlich geglückt. Er war brav gewesen und hatte dafür das schönste Geschenk erhalten, dass er sich je hatte vorstellen können. Ohne es zu benennen, ein Wort dafür zu kennen, genoss er dieses warme Summen in seinem Herzen. Vielleicht war es... Geborgenheit? Etwas, dass kein Ork kannte. Ihnen wurde keine liebevolle Kindheit zuteil, keine Familie im menschlichen Sinne. Er selbst hatte schon das Höchstmaß an Glück gehabt und eine Mutter, die sich persönlich mal um ihn gekümmert hat, anstatt ihn in der Grube bei den anderen Orkkindern zu lassen.
Trotzdem war auch das Erwachen nicht ganz... komplikationslos. Seine Morgenlatte drückte in der Unterbuchse und Pullern wäre auch mal wieder nötig. An die Träume... mochte er grade noch nicht denken, denn Cris schob sich gerade ein wenig höher und küsste Razag auf die Lippen.

„Hmmmmm...“
, brummte er genüsslich und genoss das seidige Reiben von Haut auf Haut. Seine Sinne waren sofort hell wach und ließen sein Gehirn und seinen Bauch knistern, als wenn er kleine rosa Blitze verschluckt hätte. Warum rosa? Warum nicht. Als sich ihre Lippen von seinen lösten griff er instinktiv etwas fester nach, bemerkte am Rande, dass eine Handfläche auf etwas weichem warmen lag und knetete kurz versonnen. Er hatte Cris bäuchlings auf sich gezogen und ihre weiche Kehrseite zu massieren fühlte sich unglaublich gut an. Träge blinzelte er und öffnete langsam die Augen.
„Wie hast du geschlafen?“
, wollte sie wissen und konnte doch nicht abwarten:
„Ich habe so unfassbar gut geschlafen! Ich… ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so… so… SO geschlafen habe!“
, plapperte sie begeistert und strich ihrem Ork über das Gesicht. Stolzer konnte er garnicht grinsen, denn wenn ER dafür verantwortlich war, dann hatte er alles richtig gemacht.
„Ich will das jetzt immer haben!“
, lächelte sie und seufzte zufrieden. Razag zog einen Mundwinkel nach oben und nickte noch etwas verschlafen.
„Kannst du haben.“
Von seinen etwas verwirrenden Träumen musste er grad nicht erzählen, wenn sie so glücklich war. DAS war ohnehin das wichtigste und alles was er erreichen wollte.
„Was für ein wundervoller Morgen!“
, stieß sie ausgelassen aus und lachte leise, was seinen Körpern zum Beben brachte. Ihr Lachen sorgte nicht nur für eine vermehrte Vergrößerung seines Herzens, sondern auch andere Körperteile reagierten äußerst selbständig. Ein Kribbeln wie warmes Quecksilber schoß durch sein Rückenmark in seine Lenden.
Ups... gefährlich! Bin wohl ein wenig überreizt.
Was kein Wunder war. Verglich man den ehemaligen Lustsklaven mit seinem Kumpel, so hatte Syn seit ihrem Aufbruch aus Morgeria drei mal sich 'erleichtert' und Raz einmal per Hand auf einem Floß, als er das erste Mal den Ring abgenommen hatte. Der wackelnde Schokoladenpudding auf seiner Brust machte es ihm gerade ÄUSSERST schwer! Raz genoss das Wackeln ihres Lachens, die Reibung auf seinem Körper, aber nach dieser Nacht... nach diesem ersten Traum.. Cris im Meer, bereit für ihn, diese Laute, dieses Gefühl...
Ohhhhmiiiisttt....
Kurz hielt er sich kurz an Cris fest und erstarrte. Seine Bauchmuskeln kontrahierten, er stöhnte einmal gepresst und sein Becken fühlte sich an, als jage flüssiges Gold hindurch...
...
DAS ...ist mir noch nie passiert!
Auweia! Soo ...so ohne Ring... daran muss ich mich erst mal gewöhnen.
Zum Glück hatte er am Vorabend eine Unterhose angezogen, sonst wäre es noch peinlicher geworden und er hätte seine Liebste besudelt. So starrte er nur in Cris fragendes Gesicht und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Im Schutz der Decken war von außen von seinem Malheur nicht wirklich etwas mitzubekommen gewesen. Syn und seine Schlafpartnerin waren ein gutes Stück weg und Zarrah ebenfalls. Auch Amos machte grad sein Nickerchen und Flosse war am Frühstück machen.
„Tja... so schnell kanns gehen. Entschuldige... ich müsste mal...“
Als Heilerin ahnte Cris vielleicht was grad passiert war. Dass sie ihn so sehr reizte, war zwar an sich ein Kompliment, aber wie sie wohl damit umging?
„Vielleicht sollten wir uns erst mal...frisch machen gehen. Und ich will euch heute Schwimmunterricht geben.“
, raunte er leise, auch um Amos nicht zu stören. Dann schob er seine Lieblingsdecke unwillig aber doch bestimmt von sich herunter, griff an sich herab und löste die Schürung seines Lendenschurzes um sich damit sauber zu machen.
„Wäschewaschen steht für heute auch auf dem Plan.“
, zwinkerte er Cris zu und schon den besudelten Stoff erst einmal tiefer in den Schlafsack. Dann robbte er soweit zur Seite, dass sie genug Platz, aber noch genug Schutz hatte um ihr nicht die Decke zu klauen und erhob sich. Halb-steif streckte er sich kurz und bot sicher einen netten Anblick. Dann holte er sich einen neuen Lendenschurz aus der Tasche und wickelte sich sein bestest Stück ein. Dann trabte er in Richtung Meer.
Gut... schön ruhig heute. Das wird gehen und ich brauch eine flache Stelle...
Nach kurzem suchen konnte es also los gehen. Razag winkte Syn und Cris zu sich.

Der Ork stand breitbeinig wie ein Offizier vor seinen Soldaten, hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt und erklärte so dann mit fester Stimme:
„Eine Sache vorab... Salzwasser trägt einen Körper besser als Süßwasser, aber man darf es nicht trinken, also spuckte es aus, wenn ihr was in den Mund bekommt. Also... heute Leute, lernt ihr das Meer kennen! Dafür müsst ihr Schwimmen lernen.“
Er grinste bei dem Wort so breit, als wäre es das schönste auf der Welt. Dann erklärte er die Vorteile, damit garantiert kein Zweifel aufkam, dass es notwendig war und jeder seinen Nutzen darin finden würde.
„Schwimmen trainiert die Muskeln, ohne die Gelenke zu belasten. Schwimmen baut Stress ab, trainiert Kraft und Ausdauer - und das bei einem sehr geringen Verletzungsrisiko. Beim Schwimmen wirkt der Körper schwerelos, das schont die Knochen, während fast jeder Muskel trainiert wird. Die Aktivität bringt das Herz in Schwung und baut Muskulatur auf.“
Razag untermalte seinen Monolog mit seinem ansehnlichen Muskelspiel, spannte anschaulich den Bizeps und seine Brustmuskulatur an, als wäre er der lebende Beweis seiner Worte. Dabei erzählte er weiter:
„Durch den Widerstand des Wassers ist es außerdem ein echtes Ganzkörpertraining. Ist man erst einmal im Wasser, hilft Schwimmen dabei, die das Bewegungsausmaß zu verbessern, und fördert mit dem Zusammenarbeiten von Armen und Beinen eine bessere Koordination.“
Das könnte vielleicht sogar Syn interessieren, der gerade erst gelernt hatte zwei Zauber für je eine Hand zu nutzen. Vielleicht würden die Fähigkeiten, die er beim Schwimmen lernte, ihm auch dabei helfen und neue Wege der Magie zu eröffnen. Wer wusste schon wozu es gut war. Razag versuchte jedenfalls in seiner Rolle als Schwimmlehrer zu glänzen und machte es ihnen so schmackhaft wie nur irgend möglich.
„Regelmäßiges Schwimmen fördert auch unser Gehirn auf einzigartige Weise. Wer mindestens dreimal pro Woche regelmäßig trainiert, hat eine geringere Anfälligkeit für Traurigkeit und ein geringere Anfälligkeit für Stress.“
Dann begann er sich zu dehnen. Was für ein Anblick! Dabei erzählte er weiter und bog gleichermaßen ein kleines 'leckeres' Schauspiel für Cris.
„Als erstes werde ich mit euch jeden einzeln das Meer betreten und euch es erfahren lassen. Ich bleibe die ganze Zeit dicht bei euch, damit ihr euch keine Sorgen machen müsst. Danach werde ich euch zeigen wie man sich im Meer schwerelos machen kann und entspannt. Erst wenn das gekappt hat, zeige ich euch die Bewegungen, die euch schwimmen lassen. Klar soweit?“
Razag wartete ein Nicken der beiden ab und fragte dann:
„Wer will zu erst?“
Dabei ging er schon einige Schritte rückwärts und lockte mit ausgestreckten Händen ihm zu folgen.
„Wer sich unsicher fühlt, der kann erst mal zugucken.“
Ihm machte seine Rolle gerade sichtlich Freude.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Dienstag 30. Januar 2024, 18:42

Im Grunde hatte er Syn ähnlich gehandelt wie sein Kumpel. Wo Razag sich jedoch in ein gemachtes Bett aus Wärme und Zuneigung zu jemandem legen konnte, weil Crystin seine einst versklavte Seele nun mit ihrer Liebe salbte, da nahm das Kaninchen, was es kriegen konnte. Erin hatte ihm scherzhaft und durchaus mit Sympathie ein Angebot gemacht und nun griff er darauf zurück. Denn auch jemand wie Synnover suchte Nähe, die ihn über Nacht warm und fern von einsamen Gedanken hielt. Jene suchten jetzt nur noch Zarrah heim, nicht aber das weiße Kaninchen. Es fand seinen Platz in falscher Geborgenheit, vielleicht mit Sympathie, aber ohne Gefühl. Jedenfalls konnte Erin dies nicht von seiner Seite aus erwarten. Dennoch erfüllte er jegliche Erwartungen. Er kannte den Ablauf, die Routine. Er wusste, was Frauen wie die Blonde zum Seufzen, Winden und Stöhnen brachte. Er hatte Jahre lang praktiziert, Nacht für Nacht, mit wechselnder Kundschaft. Für ihn war es kaum ein Ausdruck von Gefühlen, denn die hatten hier keinen Platz und doch bot Erin ihm etwas Seltenes an, das er beinahe zu vergessen glaubte. Unbekannt war es ihm nicht, aber doch so rar gesät in seinem Lustleben, dass er in dieser Nacht mehr als erholsamen Schlaf fand. Sein Eintritt in Manthalas Reich begann mit einem erlösenden Sturz in die Tiefen von Erins Schoß.
Syn hatte sich vollkommen verausgabt, mental wie am Ende auch körperlich. Erin hatte ihn aufgefangen, ihn empfangen und in ihren Armen fand er die nötige Ruhe, um seine Reserven wieder aufzustocken. Mehr noch, er erwachte mit der Andeutung eines zufriedenen Lächelns, das sich in seine Mundwinkel gepresst hatte.
Keck und als dunklerer Fleck im Zentrum ihres ohnehin schon sonnengebräunten Körpers begrüßte ihn eine vorstehende Brustwarze, die von der sanft zurückgeschlagenen Decke freigelegt worden war. Es war das erste, das Syn sah und er setzte ob des Anblicks sofort seine Maske mit dem Schlafzimmerblick eines verliebten Jünglings auf, der gar nicht erwarten konnte, noch einmal in die Versuchung dieses Körpers zu geraten. Seine Augen, endlich wieder wach, trafen auf Erins Braun. Sie betrachtete ihn und Syn erkannte allein schon in der Art wie sie ihn ansah, dass er letzte Nacht ihre Erwartungen erfüllt hatte. Sie hat aber ebenso meine erfüllt, die ich gar nicht gehabt habe, stellte er unter einem Stutzen fest. Schnell kaschierte er es, indem er sich ausgiebig unter der Decke streckte. Der Duft des Meeres lag in der Luft, trug aber auch das Aroma von gebratenen Eiern über dem Feuer heran. Sonnenstrahlen fanden ihren Weg zum Schlafplatz des Kaninchens, kitzelten seine Haut und streichelten ihn wie es letzte Nacht nur Erins Hände vermocht hatten. Er streckte den Kopf zurück, wagte es aber nicht, die Augen zu schließen. Der Himmel über ihm war zu ... schön. So groß, so weit und strahlend blau. Es exsitierten weder Anfang noch Ende. Syn seufzte mit einem Fernweh auf, das er nicht näher beschreiben konnte. Etwas in ihm weckte die Sehnsucht, diesem wundervollen Blau so nah wie möglich zu kommen. Er wollte darin eintauchen, sich tragen lassen und so frei fühlen wie er angeblich war. Dass er es war, ließ Erin ihn wissen.
"Guten Morgen! Das war wundervoll gestern!"
Er wandte sein Gesicht dem ihren zu und schenkte ihr dieses falsch verliebte Lächeln, hinter dem nicht ein Gefühl stand. Hätte er Emotionen nach außen dringen lassen müssen, wäre es ihm nicht gelungen. Verliebtheit kannte das Kaninchen nicht. "Natürlich", säuselte er Erin zu und rollte sich schon in ihre Richtung, als wollte er ihr gleich einen Kuss geben. Nichts Anderes hatte er nämlich vor. Die Dunkelelfinnen liebten es, wenn er sie nach dem Erwachen noch einmal becircte, bevor es in den schweren Alltag Morgerias zurückging. Wenn er einen Pfad aus geküssten Erinnerungen auf ihrer Haut hinterließ und den Nachhall der gemeinsamen Nacht als Liebesschwur in ihren Gehörgang raunte. Es war das übliche Programm und Syn drauf und dran, es erneut abzuspielen. Doch dann erstarrte er bis in die letzte Faser seines Körpers.
"Wie geht es dir?"
Syn starrte sie nur an. Er wich zurück und halb in eine sitzende Position, als er sich erst auf beiden Händen abstützte und dann in die Hocke kam, um Erin seinen nackten Körper in voller Gänze zu präsentieren - zusammen mit der morgendlichen Standhaftigkeit, die viele Männer befiel, aber nur davon rührte, sich irgendwo erleichtern zu wollen. Daran dachte Synnover nun nicht. Sein Kopf war wie leer. Nur noch ihre Frage schwebte in diesem Raum, in dem sie jegliches Zahnrädchen zum Stillstand gebracht hatte. Für mehrere Herzschläge herrschte Stille. Er atmete nicht einmal, sondern guckte die Blonde nur an.
"G-gut", gab er wortkarg von sich, wich plötzlich ihrem Blick aus und murmelte eine Entschuldigung, die eine zu volle Blase suggerierte. Rasch rappelte Syn sich auf, zog seine Unterwäsche über und suchte sich an den Weiten des Strandes eines von Felsen und Seegras umgebene Stelle, an der er ungestört Wasser lassen konnte. Vor allem aber musste er über Erin nachdenken. Warum fragt sie mich das? Zarrah hat es mich gefragt, aber sie wusste auch, dass ich die Nacht zuvor erkannt habe, was es heißt, frei zu sein. Dass ich nicht mehr tun muss, was ich immer getan habe... Erneut stutzte er, verzog das Gesicht in Scham und Reue. Ich hab's wieder getan.
Syn blieb eine ganze Weile weg. Offenbar war das Geschäft nicht nur dringend, sondern größer als er bei Erin angedeutet hatte. Dass er längst fertig war und seine Zeit einfach nur damit verbrachte, das eigene Schamgefühl zu bekämpfen, ahnte niemand. Erst als es ihm gelang, die Emotion in die hintersten Ecken seines Bewusstseins zu verdrängen, kehrte er zurück. Es war eine Notwendigkeit gewesen. Ein Mittel zum Zweck. Ich brauchte dringend Schlaf. Razag hat das auch gesagt. Und mir geht es besser. Ich fühle mich ausgeruht. Ich fühle mich ... gut. Der Preis war es wert gewesen. Ich hab mir nicht vorzuwerfen, rechtfertigte er sich vor sich selbst, während er durch den Sand zurück zum Lagerplatz stapfte. Sein Blick fiel dabei erneut auf die Stelle mit den Decken und zu Erins wallender Blondmähne. Sicher will sie es wiederholen... Normalerweise wanderte bei diesem Gedanken ein eisiger Schauer über seinen Rücken, bescherte ihm eine unangenehme Gänsehaut der Abscheu und einen schweren Kloß im Magen. Benutzt zu werden fühlte sich nicht gut an. Aber jetzt ... seine Erwartungen blieben aus. Scham herrschte immer noch vor und auch eine leichte Abneigung, denn er wollte Erins Körper eigentlich nicht erneut erobern. Aber da war auch etwas Vertrautes und Vergessenes. Neu war es nicht. In den sechs Jahren seiner Karriere als Lustsklave war es nicht so gewesen, dass er niemals auf seine Kosten gekommen wäre, aber er konnte die Erlebnisse an einer Hand abzählen und darunter fielen ein oder zwei Erfahrungen, in denen es nicht versehentlich passiert war. Die vereinzelten Nächte, in denen man sich sogar darum bemüht hatte, dass auch er befriedigt in den Schlaf fand. Es war folglich eigentlich nicht schlimm, erneut mit Erin das Bett - oder die Decke - zu teilen.
Syn erreichte das Feuer. Er nickte der Seefahrerin zu und bemerkte anschließend ein Lager, das unbenutzt und doch nicht seines war. Ja, auch seines war unberührt geblieben, schließlich hatte er sich mit Erin aufgemacht. Aber da gab es noch eine Schlafstatt, ungenutzt, wenngleich ganz leicht aufgewühlt, als hätte ein wohlgeformter Hintern darauf gesessen. Ein Hintern, der auch seinen Schoß bereit berührt und ihn beritten hatte. Einer, bei dem er nicht auf seine Kosten gekommen war und der doch zu einer Person gehörte, die ihm die gleiche Frage wie Erin gestellt hatte. Die Elfe, die sie ihm zuerst gestellt hatte, vor allen anderen jemals.
Sein frühlingsgrüner Blick traf fast eine Spur zu gezielt auf Zarrah, als hätte sie ihn magisch angezogen. Er musterte ihr feuchtes Haar, ließ die Augen über ihren Körper wandern, verharrte dann aber für Sekunden auf ihrem Gesicht. Etwas stach in seiner Brust. Etwas in seinem Hinterkopf schimpfte ihn Verräter, aber er konnte es keiner anderen Tat zuordnen außer seinem Versuch, mit dem Dolch auf Zarrah losgegangen zu sein und das hatte sie ihm verziehen. Trotzdem sprach sie nicht mit ihm. Immer noch nicht.
Syn öffnete den Mund. Zögernd trennten sich seine Lippen, formten sich zu einer Frage, dessen Antwort ihn aufrichtig interessierte, denn etwas tief in seinem Inneren besorgte der Anblick der Dunkelelfe. Wie geht es dir? Wie ging es ihr? Sie sah nicht gut aus. Etwas stimmte nicht. Sie wirkte ... unzufrieden. Traurig? Synnover kannte genug Mittel und Wege, um ein düsteres Damengemüt zu zerstreuen, aber keines davon trat nun an die Oberfläche. Wie geht es dir, Zarrah? Das wollte er wissen, wollte er sie fragen, doch er kam nicht dazu. Er war nicht der einzige mit neuer Energie und Plänen. im Gegensatz zu ihm setzte sein Kumpel diese nur schneller in die Tat um. Schon war Razag in seinem Sichtfeld, lockte ihn und Crystin Richtung Wasser. Syn schaute noch einmal flüchtig zu Zarrah. Sie würde mir ohnehin nicht mehr antworten. Er engte die Augen schmerzlich und bevor die Gedanken ihn mit eiskalten Fingern umschließen konnten, denen er nun nicht mit einer Portion Matratzensport entkommen konnte, floh er in Richtung seines Freundes. Dann eben richtiger Sport. Zählte Schwimmen denn dazu?
Razag beantwortete ihm die ungestellte Frage rasch. Breitbeinig, die Pranken in die Hüfte gestämmt und voller Selbstvertrauen gab er sein Wissen an die unfreiwilligen Schüler weiter. Crystin lauschte ihm aufmerksam. Syn versuchte es zumindest, aber seine Gedanken kreisten wirr umher. Immer wieder lockte ihn die Neugier, einen Blick über die Schulter zurückzuwerfen. So wirkte er wenig konzentriert, wenn auch nicht gelangweilt. Es war ja so schon schwer genug, sein unstetes Gemüt langfristig an ein Themenfeld zu binden. Am besten schaffte man es, indem man sein Interesse weckte. Glücklicherweise gelang es dem Ork, als er das Schwimmen als Möglichkeit eines perfekten Trainings vorstellte. Er gewann die Aufmerksamkeit des Kaninchens zurück. Syn war nie groß am Training interessiert gewesen. Er wusste aber um den Vorteil, es nicht abzubrechen. Wenn er seinen Körper fit hielt, würde auch er länger in der Schwarzen Arena überleben. Außerdem hatte Karrish von ihm erwartet, dass er nicht einfach so im Sand starb. Deshalb hatte er trainiert, täglich und mit so viel Konzentration wie er dafür aufbringen konnte.
Jetzt war es nicht mehr nötig. Er war kein Gladiator mehr. Er würde nicht mehr um sein Leben kämpfen müssen, jedenfalls nicht in der Arena und auf blutigem Sand. Aber er hatte sich daran gewöhnt, seinen Körper agil und gestählt zu halten, wenngleich er mit reiner Muskelkraft keine Chance gegen einen Bullen wie Razag besäße. Syn musste es mit Finesse und Geschwindigkeit angehen. Das Schwimmen klang nicht danach, dass er auch nur einen dieser Aspekte verfolgen könnte. Dennoch ... das Wasser lockte ihn. Denn eine Frage keimte in ihm auf, die ihn auch endlich von Zarrah und der vorherigen Nacht abzulenken vermochte.
Syn ahmte Razu'laks Dehnungsübungen nach, was ihm nicht schwer fiel. Er kannte viele Bewegungen davon, wusste um die Notwendigkeit, die Muskeln vorab darauf vorzubereiten, dass sie gleich anpacken müssten. Aber in ihm wuchs Ungeduld heran. Seine Frage brannte ihm unter den Nägeln und so meldete er sich auch, noch bevor Crystin hätte die Hand heben können, um auf Razags Frage einzugehen, mit wem von beiden er anfangen wollte.
"Ich bin das Versuchs...kaninchen. Ich fange an!", rief Syn aus und stapfte auf Razag und die heranschlagenden Wellen zu. Er musterte die Weite des Meeres. Er schaute bis zum Horizont. Das Blau des Wassers war heute etwas dunkler als der azurfarbene Himmel. Beinahe konnte er die Grenze zwischen beiden erkennen. "Wie weit muss ich schwimmen, um die Stelle zu erreichen, wo ich vom Wasser in den Himmel wechsle?", fragte er mit allem Ernst und doch klang es so naiv niedlich wie aus dem Munde eine unschuldigen Kindes. Er wollte schwimmen lernen, aber nicht im Wasser. Syns Grün flog empor. Er wollte in den Himmel eintauchen. Er wollte nach oben, so weit wie möglich.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Februar 2024, 12:19

Glück wurde ja bekanntlich mehr, wenn man es teilte. Allerdings kehrte sich das auch ins Gegenteil, wenn man allein blieb. Dann verließ einen das Glück, es wurde kostbarer, denn je und niemand war da, um es am Schwinden zu hindern. Bis es gänzlich durch die Finger geronnen und versiegt war. Razag hatte Crystin und platzte fast, so voll waren seine Speicher des Glücks. Und es war verdient. Denn der grüne Ork hatte in seinem Leben nicht viel Glück erfahren und schon gar nicht nachhaltig. Razag schwamm also wie der Fisch im Wasser darin und badete seine Seele im Anblick seiner Heilerin. Synnover konnte nur neidisch darauf blicken und suchte sich selbst ein Stück des Glücks. Er hatte in den Jahren seiner Sklavenschaft gelernt, dass er sich das Glück selbst schmieden musste. Und wenn es nur flüchtig war, war alles besser als die Einsamkeit, die Dunkelheit und das Alleinsein. In Erin fand er eine reichgefüllte Dose des Glücks. Die Blonde ließ ihn an ihren Künsten teilhaben, erschuf ein wärmendes Umfeld und die Tatsache, dass er sein durfte, wer er war. Freiheit… Erin sagte es nicht nur daher, sie zeigte ihm auch den Weg. Er durfte sich hingeben, sich frei von Zwängen loslösen und … leben. Der süße Nektar, der sie beide anschließend umhüllte, sollte ein weiterer Tropfen in seiner eigenen Dose des Glücks werden. Synnover war frei und er durfte tun, wonach ihm der Sinn stand. Es war ein berauschendes Gefühl, auch wenn er sich dessen noch nicht gänzlich bewusst werden konnte.
So sanken sie alle früher oder später in einen glücklichen, festen Schlaf. Alle, bis auf eine. Zarrah stand an einem Punkt, da sie das Glück gesehen hatte, es aber nicht schaffte festzuhalten. Die Dunkelelfe wusste, worum es im Leben ging, und wollte es vermitteln, schaffte es aber nicht. Sie war nicht gut darin, anderen etwas zu vermitteln. Auch die Nachtklinge hatte eine Vergangenheit, ein Leben, das sie prägte. Auch sie war nicht gänzlich frei von Ketten, aber bisher gab es niemanden, der weiter als bis zu ihrer Volkszugehörigkeit schauen wollte. Dunkelelfen verzehrten dieses Land. Sie waren die finsteren Herren und Herrinnen, die unterjochten, folterten und quälten. Niemand schrieb ihnen eigene Zwänge zu, denen sie unterlagen. Sie kamen, nahmen und taten, wonach ihnen der Sinn stand. Sie waren das, was man allgemein als böse bezeichnete. Und dieses ‚Böse‘, brauchte niemanden, der das Glück gemeinsam festhielt. Sie stahlen es einfach von anderen.

Am nächsten Morgen erwachten alle auf ihre Weise. Razag hielt das Glück noch immer im Arm und jenes strahlte ihm mit einem Urvertrauen entgegen. Ihre Freude steckte an und mit jeder Bewegung, die Crystin auf ihm tat, rutschte Razag an eine andere Form des Glücks, die er eigentlich nicht mehr teilen wollte. So passierte, was vermutlich nötig gewesen war, damit er sich wieder mehr konzentrieren konnte. Ein Zittern ging durch seinen massigen Körper und kurz wurde sein Griff fester um den schmalen Menschenleib. Crystin hob die Augenbrauen, dann wanderte ihr Blick einige Etagen tiefer und eine knallige Röte erschien sofort auf ihren Wangen. „OH!“, stieß sie aus und lächelte verlegen. „Tja... so schnell kanns gehen. Entschuldige... ich müsste mal...“ Crystin grinste Razag noch immer hochrot an. „Das…“, stammelte sie, doch dann biss sie sich auf die Unterlippe und kicherte leise. „Ich wusste ja nicht, dass ich eine solche Wirkung auf dich haben könnte…“, säuselte sie etwas anzüglich und ein kleines Blitzen in ihren Augen verriet, dass sie das nicht unangenehm empfand, sondern ihre Fantasie beflügelte. Es machte sie mutiger einen Schritt in diese Richtung zu tun, da sie im Gegensatz zu Razag noch gar keine Erfahrungen hatte. Für einen Moment verhakten sich ihre Blicke ineinander und eine knisternde Atmosphäre wollte sich aufbauen. Crystin zögerte, war jetzt der rechte Moment? Ihr Schoß zuckte, doch… jetzt?! Das Mädchen zögerte zu lange und Razag löste den Moment auf. „Vielleicht sollten wir uns erst mal...frisch machen gehen. Und ich will euch heute Schwimmunterricht geben.“ Sie blinzelte und der Zauber versiegte für diesen Augenblick. Nicht aber ihre Röte und das feine, glückliche Lächeln in ihrem Mundwinkel. „Du hast Recht!“, pflichtete sie bei und kicherte, als sie ihn aufstehen ließ. Dabei beobachtete sie ihn genau und ihr Blick rutschte nicht nur einmal über seine Statur. Razag’s ‚Malheur‘ regte ordentlich die unschuldige Fantasie an. „Wäschewaschen steht für heute auch auf dem Plan.“ Sie gluckste und strich kurz mit spitzen Fingern über seinen Arm, als sie ihn zufassen bekam. „Vielleicht helfe ich dir dabei…“, gurrte sie zweideutig, ehe auch sie sich erhob und sich ordentlich streckte. Sie blickte ihm strahlend nach, als er bereits in Richtung Meer stampfte.

Bei Synnover war das Erwachen ebenfalls schön und er spürte, wie gut er geschlafen hatte. Allerdings war es erneut von wirbelndem Gedanken geprägt, die er nicht wagte laut auszusprechen. Erin hatte ihn soeben nach seinem Befinden gefragt und schon wanderten seine Gedanken wieder los. Das schlichte Wort reichte der kessen Blonden offenbar, denn sie nickte grinsend und erhob sich, wie die Götter sie geschaffen hatten. Oh, es gab weitaus schlimmeres, als Erin dabei zu zusehen, wie sie sich anzog und dabei ihren weichen Körper bewegte. Und es gab weitaus schlimmeres, als jenen Körper dafür zu nutzen, sich an ihm in den Schlaf zu arbeiten. Wobei es mit Erin keine Arbeit gewesen war… Es war… schön gewesen. Und auch jetzt blieb die Seefahrerin freundlich, ihm zugewandt und machte nicht mal eine Szene, als er sich plötzlich verabschiedete. Sie lachte sogar leise, während er verschwand.
Während das Lager nun zum Leben erwachte und sich allesamt allmählich zurück am Feuer einfanden, kehrte auch Zarrah zurück. Sie war offenbar früh am Morgen schwimmen gewesen, denn sie peilte soeben ihr Lager an, um sich am Feuer zu trocknen. Syn’s Blick begegnete Zarrah mit einem aus dem dunklen Grün. Für einen Moment hielt die Elfe inne und die Zeit hatte Gelegenheit zu Atem zu kommen. Doch dann hörte man Erin’s sympathisches Lachen, als Flosse offenbar einen Witz gemacht hatte und der Fokus rutschte auf sie. Zarrah senkte den Blick von Syn weg und setzte sich an ihr Lager. Sie war die unnahbare, die Einzelkämpferin. Sie war die Dunkelelfe, die einen finsteren Plan ausklügelte und niemanden einweihte. Sie war und blieb eine von denen. Auch Syn konnte nicht aus seiner Haut. Am Ende würden sie niemals mehr miteinander reden und niemals erfahren, was die Gedanken des jeweils anderen waren. Damit diese Erkenntnis nicht zu einem drohenden Unheil wurde, lenkte Syn sich abermals ab. Fast hätte er sie nach ihrem Befinden gefragt. Fast hätte er einen ersten Schritt gemacht, aber Razag bot die beste Ablenkung, die man haben konnte. Auch Crystin trat mit Syn gemeinsam zum Strand und lauschte den Ausführungen ihres Orks. Dabei grinste sie ihm offen ins Gesicht und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sie trug dabei nur ihre Unterwäsche und präsentierte ihren schmalen Körper mit flachem Bauch, niedlichem Nabel und etwas breiteren Hüften. Crystin war ganz anders als Erin oder Zarrah. Sie besaß keine trainierten Muskeln oder Narben vom Kampf. Sie war unberührt geblieben in all der Zeit. Ihre Wunden waren innerlich. Das wallende, braune Lockenhaar wehte im Wind und tanzte darin. „Als erstes werde ich mit euch jeden einzeln das Meer betreten und euch es erfahren lassen. Ich bleibe die ganze Zeit dicht bei euch, damit ihr euch keine Sorgen machen müsst. Danach werde ich euch zeigen wie man sich im Meer schwerelos machen kann und entspannt. Erst wenn das gekappt hat, zeige ich euch die Bewegungen, die euch schwimmen lassen. Klar soweit? Wer will zuerst?!“ Crystin klappte gerade den Mund auf, da entschied Syn sich, den ersten Schritt zu machen. "Ich bin das Versuchs...kaninchen. Ich fange an!" Crystin nickte zur Bestätigung und sah den beiden dann aufmerksam zu. Dabei konnte sie jedoch nicht verbergen, dass sie Razag immer wieder länger musterte, als sie es vielleicht sollte. Immerhin versuchte er ihr das Schwimmen beizubringen… Da sollte man schon aufpassen.

Während Razag mit Synnover begann das Schwimmen zu lernen und Crystin’s amüsiertes Lachen dann und wann über den Strand wehte, setzte sich Erin mit einer dampfenden Tasse neben die Dunkelelfe. Jene hatte sich inzwischen wieder angezogen und saß mit dem Blick auf das Meer gerichtet da. „Kaffee?“, fragte sie die andere und Zarrah blickte auf die dargebotene Tasse. Dann schüttelte sie den Kopf. „Vertrage ich nicht…“, murmelte sie und Erin nickte lächelnd. Sie stellte die Tasse beiseite und stützte ihre Hände nach hinten in den Sand, während sich ihre langen Beine ausstreckten. Zarrah saß, die Arme auf die Knie gestützt und sich am Handgelenk festhaltend da. Allein jenes Bild sprach schon so einige Wahrheiten an. Einen Moment lang beobachteten die beiden, die Schwimmübungen. „Er war richtig gut…“, platzte Erin dann auf einmal los und Zarrah’s Mimik verhärtete sich für einige Sekunden. Dann lockerte sich ihre Haltung. „Achja? Warum erzählst du mir das?“, fragte sie und Erin lächelte breit. „Jedenfalls nicht, um es dir unter die Nase zu reiben.“, konterte sie und Zarrah schnaubte. „Warum glaubst du, dass es mich interessiert?“ Erin lehnte sich vor und klopfte die Hände aneinander, während der Sand auf ihre Hose rieselte. „Ich habe Augen im Kopf, Zarrah. Und ich kenne dich.“, Zarrah wandte den Blick und ihr Blick stach in die braunen Augen von Erin. „Das bezweifle ich, aber keine Sorge. Du unterliegst nicht als einzige dieser Annahme.“. Erin lachte leise. „Ach Zarrah, wie lange machen wir jetzt schon Geschäfte? Du warst noch niemals so persönlich involviert in etwas, wie das hier. Du hast sie hergebracht, du räumst ihnen diese Freiheit dahinten ein, du… dich interessieren sie.“, unterstellte Erin und Zarrah wandte den Blick zu den dreien, die noch immer schwimmen lernten. „Und einer besonders!“, stach Erin nach. Zarrah’s Blick fiel auf Synnover. „Das macht keinen Unterschied.“, wies Zarrah die Versuche seitens Erin ab. Die Blonde seufzte. „Wieso nicht?“, wollte sie wissen und auch ihr Blick traf den Menschen. „Weil ich nicht die richtige dafür bin.“ Erin wandte den Kopf und musterte die Dunkelelfe. „Wieso glaubst du das?“ Zarrah schwieg einige Momente, bis sie den Kopf ebenfalls wandte. „Als ich es versuchte, hat er mich getötet.“, erklärte Zarrah und Erin’s Blick weitete sich. Das Lächeln erlosch. Sie verstand nicht. Zarrah aber musterte Erin ungerührt. „Es war meine Schuld. Nicht seine. Bei dir ist er besser aufgehoben!“ Die Elfe erhob sich und brach das Gespräch ab. Erin aber sah Zarrah nach und runzelte die Stirn, während ihr Blick sich wieder auf die Schwimmenden richtete. Nachdenklich musterte sie Razag, Crystin und Synnover. Dann seufzte sie und trank einen Schluck Kaffee.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Dienstag 6. Februar 2024, 10:58

„OH!“
, erklang es überrascht von süßen Lippen und Cris lächelte verlegen.
„Tja... so schnell kanns gehen. Entschuldige... ich müsste mal...“
Crystin grinste und ein Hauch von Purpur legte sich auf ihre bereit geröteten Wangen, was ihr den Glanz des puren Lebens verlieh. Diese zarte Röte wollte der Ork ab jetzt am liebsten jeden Morgen sehen, wenn er seiner Verlobten die kleinen Wunder der Zweisamkeit langsam näher brachte. Ja, er hatte eigentlich nicht ...sogar vielleicht nie wieder Sex haben wollen, da die Art wie er ihn kennen gelernt hatte so gar nichts mit Liebe zu tun hatte, aber das war bevor ihn Cris mit voller Kraft mit einer Keule eins über gebraten hatte! Wenn das keine Liebe war! Jetzt lag sie bei ihm und prüfte seine Selbstbeherrschung und Razags Körper... verlor! Wie ein pubertierender junger Ork verlor er die Kontrolle und … es war das Beste, was ihm je passiert war. Er schämte sich kein Stück, warum auch! Seine Verlobte machte das mit ihm. Er war stolz au sie!
„Das…“
, stammelte sie, doch dann biss sie sich auf die Unterlippe und kicherte leise.
„Ich wusste ja nicht, dass ich eine solche Wirkung auf dich haben könnte…“
, säuselte sie etwas anzüglich und ein kleines Blitzen in ihren Augen verriet, dass sie das nicht unangenehm empfand, sondern ihre Fantasie beflügelte. Razags Mundwinkel hoben sich. Sie verstand ihn. Für einen Moment verhakten sich ihre Blicke ineinander und eine knisternde Atmosphäre wollte sich aufbauen. Seine Erwiderung kam schnell und leise:
„Du hast ja keine Ahnung...!!!“
, flüsterte er rau an ihre Ohrmuschel, und küsste leicht gegen die weiche Haut am Hals darunter, drückte sie noch einmal an sich, bevor er sich weg rollte. Er hatte es fast wie eine Drohung, wie etwas gefährliches klingen lassen und ja Cris bereits offenbart, dass sie ihn vielleicht noch dann und wann mal 'züchtigen' müsste, damit er es nicht verdarb. Orks verstanden kleine Schläge, liebevolle Klapse wohl besser als manch ein anderes Wesen. 'Schlagende Argumente' bedeutete bei ihnen kein Synonym für verbale Kommunikation, sondern das was es war – eine ordentliche Tracht Prügel. Cris müsste vielleicht wirklich irgendwann mal dem Ork auf seine frechen Finger hauen, wenn er zu weit ging. Jetzt suchte ihr großes grünes Monster jedoch erst einmal sein Heil in der Flucht.
„Vielleicht sollten wir uns erst mal...frisch machen gehen. Und ich will euch heute Schwimmunterricht geben.“
Sie blinzelte und ihre Röte ließ ihn tief seufzen. Sein Widerstand sie zu verlassen war Razag deutlich anzusehen und auch er trug dieses feine, glückliche Lächeln in seinem Mundwinkel.
„Du hast Recht!“
, pflichtete sie bei und kicherte, als sie ihn aufstehen ließ. Dabei beobachtete sie ihn genau und ihr Blick rutschte nicht nur einmal über seine Statur. Razag’s ‚Malheur‘ regte ordentlich die unschuldige Fantasie an, so wie sie ihn anschaute. Der Blick entging auch dem Ork nicht und er lachte, wackelte mit seinem Hintern und zog sich sein Lendentuch über. Aber er dachte auch weiter:
„Wäschewaschen steht für heute auch auf dem Plan.“
Die Gruppe war seit Tagen unterwegs und so sehr Razag auch Cris ganz persönlichen Duft liebte, so reinlich war er selbst und legte sehr viel Wert auf Hygiene. Cris gluckste bei seinen Worten und strich kurz mit spitzen Fingern über seinen Arm, als sie ihn zufassen bekam.
„Vielleicht helfe ich dir dabei…“
, gurrte sie.
„Das wäre nett.“
, gab er zurück und freute sich ehrlich über ihr Hilfsangebot, denn es gab einiges zu waschen, bevor sie die Reise auf dem Schiff antreten würden. Mit Salzwasser war Kleidung nicht gut zu reinigen. Es ging, aber es machte Stoff rau, Leder spröde und kratzte auf der Haut. Solange sie in der Nähe von Süßwasser wären, sollten sie das auch nutzen. Cris Zweideutigkeit entging dabei dem Ork gänzlich. Aber sein Blick wanderte über ihre Kurven, also sie sich ordentlich streckte.
Abstand... ich brauch Abstand.
Sie blickte ihm strahlend nach, als er bereits in Richtung Meer stampfte. Hinter einem Felsen erleichterte er sich dann ungesehen endlich um bald darauf seinen Unterricht ins Leben zu rufen. Das seine Schüler dabei nicht die gleiche Liebe und Faszination wie er hatte teilten, war ihm ebenfalls bewusst. Aber er gab sich Mühe sie so gut es eben ging zu motivieren. Schwimmen mochte keine großartige Fähigkeit sein, wenn man sein ganzes Leben in einer Stadt verbacht hatte, aber auf dem Meer konnte sie überlebenswichtig werden. So hielt er seine Ansprache und sein Unterbewusstseins schickte hin und wieder einen sehnsüchtigen Blick zu Cris. War wohl verständlich, denn sie trug nur ihre Unterwäsche und präsentierte ihren schmalen Körper mit flachem Bauch, niedlichem Nabel und den etwas breiteren Hüften, die ihn einluden sie zu packen, zu besuchen...
Konzentration! Irgendwann wirst du... muss ich sie vielleicht anfangen auf.... auf mich vorzubereiten... aber.. nicht jetzt! Konzentration! Reis dich zusammen Raz'ulak du Furchtloser Liebhaber einer Menschenfrau die so...
Crystin war ganz anders als Erin oder Zarrah. Sie war so anderes, als JEDE Frau, die er bisher gesehen hatte und das waren nicht wenige. Abgesehen davon, dass sie keine trainierten Muskeln oder Narben vom Kampf besaß, hatte sie etwas, dass allen anderen fehlte. Nicht mal, dass sie unberührt geblieben war in all der Zeit, war für den Liebessklaven neu, denn er kannte auch Jungfrauen, was nicht immer schön gewesen war... Aber es gab auch gute Erinnerungen und er hatte gelernt diesen kleinen Unterschied in Ehren zu halten, mit Vorsicht zu behandeln und dem Körper Zeit zu geben. Er war mal zu einer Geburtstagsfeier verschenkt worden... einem Orkmädchen in hohem Hause, dass sein erstes Mal mit einem ihrer Rasse haben sollte. Er hatte es gut gemacht und war fortan häufig gebucht worden. Seine sanfte Seite wurde geschätzt, ausgenutzt, missbraucht und doch auch wieder geliebt. Gerade Menschenfrauen schätzten den etwas größeren Umfang, auch wenn es länger dauerte sie auf sich vorzubereiten. Eng war ein dehnbarer Begriff. So sehr aber Razag auch darauf trainiert worden war zu gefallen, so viel er auch an Techniken gelernt hatte zu beglücken – das alles half ihm kein Stück bei Cris! Denn seine kleine Heilerin hatte etwas für ihn, dass er nie gekannt hatte!
Liebe.
Cris vertraute ihm und genoss seine Nähe auf eine Weise, die ihn immer wieder erstaunte. Immer hatte er das Gefühl gehabt nur eine Nebenrolle zu spielen, ein Mittel zum Zweck zu sein. Doch diese kleine Menschenfrau schenkte ihm vollkommen offen ihr Vertrauen.
Ich werd es sehr wahrscheinlich bald irgendwie vergeigen...
Die Chancen dafür standen gut. Razag war 'jungfräulich' in Sachen Liebe! Er kannte den Hauch davon aus seiner Kindheit, die etwas aus der Reihe fiel, wenn man seine Rasse im groben betrachtete. Aber was er für Cris fühlte war...
...aufregend!
Es war ihr warmes Herz, dass ihn berührt hatte. Wenn sie innere Wunden hatte, dann sah man sie nicht. Cris war nicht nur von außen eine Schönheit, auch wenn er den Anblick genoss. Das wallende, braune Lockenhaar wehte im Wind und tanzte darin. Raz schüttelte kurz den Kopf und sprach dann weiter vom Meer. Als er dann entlich fragte, wer als erster zu ihm in die heute zum Glück flachen Wellen kommen wollte, meldete sich sein bester Freund:
"Ich bin das Versuchs...kaninchen. Ich fange an!"
, rief Syn aus und stapfte auf Razag und die heran schlagenden Wellen zu. Der Ork war fast ein bisschen erleichtert darüber und grinste ihm entgegen. Mit Cris nach diesem aufregenden Morgen zu beginnen, hätte seine Tücken gehabt und so verschaffte ihm sein Kumpelchen die Zeit die er brauchte um sich 'abzukühlen'. Als Syn näher trat, wohl ebenfalls nur in Unterhose, musterte der Ork ihn ebenfalls einmal genauer. Sein Kumpelchen hatte wirklich schöne weiche helle Haut und kaum Narben. Hatte er außer den Narben von ihrem Kampf überhaupt welche? Cris hatte mit ihrer Magie ja auch diese dann später geheilt, aber war davon etwas zurück geblieben? Auch hier schüttelte Razag kurz den Kopf um sich wieder besser zu konzentrieren. Sein Kumpel trat zu ihm in die Brandung und Razag hatte einen Ort gewählt wo das Wasser fast vollkommen still war und das Ufer sich langsam und flach in das Meer absenkte. Er streckte die Hand aus und ergriff Syns. Dieser musterte die Weite des Meeres und Razag ließ ihm die Zeit sich erst einmal an das kühle Gefühl um die Waden zu gewöhnen. Syn schaute aber abgelenkt zum Horizont, also folgte der Blick des Orks. Das Blau des Wassers war heute etwas dunkler als der azurfarbene Himmel.
"Wie weit muss ich schwimmen, um die Stelle zu erreichen, wo ich vom Wasser in den Himmel wechsle?"
Razags Mundwinkel hoben sich.
„Hm... weit würde ich sagen. Hab ich noch nie versucht. Aber du wirst richtig viel üben müssen!“
Er lächelte zu seinem Freund hinunter und ging dann in die Knie. Sich auf die Unterschenkel nieder lassend tauchte er so bis zur Taille ins Wasser und forderte Syn auf, es ihm gleich zu tun.
„Mach mit. Fühl das Wasser und seine Bewegungen. Mach deinen Oberkörper nass.“
, kommentierte er die parallel vor gemachten Anweisungen.
„Das Meer kann dein Freund sein. Es ist zwar kalt, aber wenn du dich in ihm bewegst, gewöhnst du dich schnell daran.“
Als nächstes setzte sich Raz auf seine Fersen. Da Syn kleiner war, passte er sich jedoch schnell an und rutschte auf seinen Hintern, so dass ihnen die Wassergrenze bis Mitte der Brust reichte.
„Wie fühlt es sich für dich an? Gut oder? Streck mal die Arme aus und leg sie auf die Oberfläche, als wenn du ein Vogel wärst...“
Raz hatte schon mitbekommen, dass Syn eine kleine Leidenschaft für den Himmel hatte und auch wenn er vermutlich niemals fliegen würde, so konnte der Ork seinen Freund vielleicht mit schwimmen ihn diesen Wunsch näher bringen, als er ahnte. Im Meer flogen die Fische. Schwerelosigkeit war möglich und die Tiefe unendlich wie der Himmel.
„Ich lege jetzt mal meine Handfläche in deinen Rücken. Lehne dich dagegen und hab keine Angst. Ich bin da. Ich lasse dich nicht los und führ dich ganz langsam.“
Weniger Worte verwendend, mehr zufrieden brummend lotste Razag seinen Freund in die Waagerechte, so dass er irgendwann nur noch mit den Fersen den flachen Sand unter ihm spürte und der Rest des Körpers auf Razags Hand an der Oberfläche trieb.
„Versuch dich zu entspannen und locker zu lassen. Genieße das Gefühl zu treiben und wenn du soweit bist, dann stell dir vor, du bist eine Planke die …nein besser... Stell dir vor, du bist eine Entenfeder, die auf dem Wasser treibt. Die gehen auch nicht unter. Ich helfe dir. Mach dich ganz lang, wie die Feder, die ist auch steif und die ganzen schönen Frisseldinger... diese Fäden breiten sich weit aus...“
Razag hob Syn langsam unter seinen Schenkeln an und hielt ihn waagerecht vor sich im Wasser treibend, bis dieser auf seinen Händen leichter wurde. Das konnte nur geschehen, wenn er seine innere Mitte, seinen Mittelpunkt mit seinem gesamten Körper verband und alles in einer Ebene ausrichtete. Dann schwamm Syn schwerelos ganz von selbst an der Oberfläche, trieb frei und los gelöst zwischen Himmel und Meer. Der Blick in den Himmel half vielleicht sogar die Position 'toter Mann' einzunehmen, auch wenn Razag diese nicht so betitelte. Sobald Syn diese Übung halbwegs allein meisterte, lockerte Razag auch seine Handfläche und ließ ihn mal ein kleines Stück treiben, ohne sich von ihm zu entfernen. Erst wenn Syn begriff, dass er nicht einfach unter ging, machte Raz den nächsten Schritt.
„Echt gut. Was dagegen, wenn ich mitmache?“
Dann legte er sich neben seinen Freund, nahm ihn bei der Hand und ließ sich ebenfalls ein bisschen treiben. Die Strömung fühlend wurden sie vielleicht dabei ein klein wenig hinaus gezogen, aber Raz ließ das nur ein paar Meter geschehen, so dass Syn weiterhin Grund unter den Füßen hatte, wenn er sich aufrichtete.
„Toll oder?“
Raz war immer nah bei ihm, stellte sich auch wieder hin und begleitete diese erste Übung.
„...ist ein bisschen wie fliegen, stell ich mir vor. Noch toller ist das Tauchen, aber das kommt erst später. Jetzt lass mal Cris ran und setzt dich an das Ufer. Wenn dir kalt wird, beweg dich, aber nicht am Feuer wärmen, sonst ist der Schock zu groß, wenn du wieder rein kommst.“
Damit brachte der Ork seinen ersten Schüler zurück und hielt seiner Verlobten die Hand einladend hin. Ihr das gleiche beizubringen war ...etwas schwieriger, denn die Rundungen ihrer Weiblichkeit, kaum bedeckt von ihrem Brustwickel, nass und dadurch fast durchsichtige, sich anschmiegend an jedes kleine Detail...
Raz hatte schließlich Cris noch nie so nah, wie ein Tablett bestückt mit Köstlichkeiten, vor sich gehabt. Er gab sich größte Mühe sachlich und 'professionell' zu bleiben, doch sein Körper verriet ihn trotz der Kälte des Wassers. Wenn es zuvor bei Syns Unterricht zwei Finger kalt gewesen war, so war es bei Cris drei Finger warm. Aber es half, dass Raz im Wasser blieb. Es waren nur kurze Anwandlungen, auch wenn die Vorstellungskraft manchmal mit ihm durch ging. Als Cris schwerelos vor ihm im Meer trieb, ging es einmal mit ihm durch. Sein Blick wanderte zu der von Stoff bedeckten Muschel.
Ich könnte einfach unter tauchen und ihre Lippen kosten...Ich könnte den Muscheltaucher machen... ihre kleine kostbare Perle suchen... oohhh Scheiße!
Raz richtete seine Schwellung.
Verdammt! Reis dich zusammen! Das würde sie nur erschrecken. Obwohl... irgendwann...
Cris zu unterrichten war eine echte Herausforderung, da für Raz es eben nicht schöneres als das Meer und seine Verlobte gab. Beides zusammen... war eine fatale Mischung! ABER! Er schaffte es brav zu bleiben, auch wenn ab und an ein leises Knurren durch das Rauschen der Wellen klang. Am Ende der ersten Übung brachte er auch Cris zurück ans Ufer und begann dann die nächste Unterweisung auf dem Trockenen.
„Als nächstes zeige ich euch Bewegungen die euch über Wasser halten...“
Schwimmbewegungen sahen außerhalb des Wassers komisch aus, aber mit Humor und Gekicher lernte es sich auch gut im weichen Sand. Razag legte sich auf den Bauch und machte Bewegungen, die einem Frosch nicht unähnlich waren.
„Ihr könnt ruhig lachen. Gleich seid ihr dran!“
Spaßig ging es weiter. Kraulend sich durch den Sand grabend robbte er voran und warf mit Matsch um sich. Um so näher er dabei dem Ufer kam, um so schmutziger wurde es. Im flachen Wasser gab es dann diesen Moment wo der Boden nicht mehr griff und Razag in die Fluten tauchte. Kraulend, mal auf dem Bauch, mal auf dem Rücken schwamm er eine Runde und kam dann sauber zurück zum Ufer.
„Jetzt seid ihr dran! Richtig einsauen! Muss sich ja lohnen! Ha Ha!“
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Donnerstag 8. Februar 2024, 18:26

Wieviel von dem, was er tat, war eigentlich echt? Wieviel davon war er selbst? Nicht Syn, nicht das weiße Kaninchen, sondern der kleine Rest, der ihn ausmachte? Er wusste ja selbst nicht, was übrig blieb, falls er jemals alles Antrainierte ablegte. Nicht einmal in der letzten Nacht mit Erin hatte Syn das getan. Er war den üblichen Schemata gefolgt. Den Unterschied hatte ihre Bedingung gebildet, so dass er ein wenig von dem kosten durfte, was anderen täglich zuteil wurde und was er zuvor und jetzt schon wieder so offen zwischen Razag und Crystin sah. Diese beiden waren echt. Diese beiden schufen echtes Glück, das anhielt. Er besaß nur die flüchtigen Momente, die so schnell fortgetragen wurden wie ein befreiender Atemzug vom Wind. Am Ende blieb nicht viel, das echt war. Nicht viel, das er war - Synnover. Kleines Glück bewahrte man auf für richtig schlechte Tage. Man versteckte es vor der Welt und holte es nur für sich hervor, wenn nichts Anderes mehr übrig blieb und man dringend Halt brauchte. Jetzt war es nicht notwendig, dass Syn sich seines ursprünglichen Namens erinnerte. Er stand neben Razag im Wasser. Das Meer umspülte seine Beine, dass sich ein wenig oberhalb bereits alles zurückzog vor Kälte. So könnte er weder Erin noch sonstwen beglücken, wo es bei ihm viel zu oft mangelte. Die Seefahrerin aber hatte ihm ein wenig davon geschenkt und ihn dafür nicht zurechtgewiesen. Raz schenkte ihm ein Gemisch aus verschiedenen Blautönen, das sich endlos weit vor ihm erstreckte. Er konnte kaum sagen, wo das Meer endete und der Himmel begann. Eine tiefe Sehnsucht ergriff das Kaninchen. Es vergaß dieses dumpfe Gefühl im Herzen, das ihn seit Tagen immer wieder beschlich, ohne dass er es deuten konnte. Er vergaß die letzte Nacht und seine kleine Portion Glück durch die Blonde. Er vergaß, wie erholt er eigentlich war, nur weil er ein paar Stunden hatte friedlich schlafen können. Er vergaß Karrish. Übrig blieben nur der Himmel, das Meer und Razag an seiner Seite.
Wie weit er wohl schwimmen müsste, bis er die Grenzen überschritt und plötzlich dort oben, im Azurblau, wäre? Seine Augen wanderten empor zu der wolkenlosen Weite. Er seufzte auf wie ein Wanderer, den das Fernweh erneut packte.
"Hm ... weit, würde ich sagen. Hab ich noch nie versucht. Aber du wirst richtig viel üben müssen!", riss Raz seinen Kumpel aus der Sehnsucht. Syn senkte den Blick, um ihn zurück auf's Meer zu richten. Ja. Sehr weit ... unendlich. Wie lange das dann wohl dauert? "Dann sollten wir nicht länger Zeit vergeuden. Bring es mir bei!", forderte er. Solange ihn etwas interessierte, konnte selbst ein unsteter Geist wie Synnovers den nötigen Ehrgeiz aufbringen, länger als zehn Minuten Zeit in die Sache zu investieren. Razag schätzte das wert, so wie er eben schon die eher naive Frage mit Respekt behandelt hatte. Er ging es langsam an, nicht weil er Syn für unfähig hielt, sondern damit jener jede einzelne Bewegung genau verstand und möglichst schnell selbst umsetzen konnte. Dabei brachte der Ork ihm zunächst nicht einmal das Schwimmen selbst bei. Er zeigte ihm, was zu tun war, damit er wie schwerelos auf dem Wasser trieb.
"Das Meer kann dein Freund sein. Es ist zwar kalt, aber wenn du dich in ihm bewegst, gewöhnst du dich schnell daran."
"Du bist mein einziger Freund, Razag", erwiderte Syn schlicht. Dann schwappte er sich Wasser zunächst über die Arme, die Brust und anschließend versenkte er sogar seinen Kopf darin. Er schnaufte, als er mit ihm wieder auftauchte. "Uähhh, das ist ja salzig!" Das hatte er nicht erwartet. Jetzt merkte er es selbst. Schon wischte er sich über die Augen, aber es brannte dennoch etwas. Raz wusste ihn jedoch schnell abzulenken. Wenig später trieb Syn nämlich von der orkischen Hand noch gestützt auf dem Wasser und blickte zum Himmel empor. Da ignorierte er sogar das Brennen in den Augen, riss diese stattdessen weit auf. Er streckte die Glieder aus, ließ die Finger im Nass ein wenig schlenkern und bewegte die Zehen.
"Wie fühlt es sich für dich an? Gut, oder? Streck mal die Arme aus und leg sie auf die Oberfläche, als wenn du ein Vogel wärst..." Syn tat wie geheißen. Er ahmte sogar ein paar Schwingbewegungen der Armflügel nach. Leider hob er nicht wirklich ab, dennoch offenbarte sich ihm hier ein Hauch dessen, was ein Vogel fühlen musste. Was immer es war, er fühlte es. "Es ist ... warm", brabbelte er halb abwesend und wenig sinnvoll. Selbst falls er sich den schlechten Scherz erlaubt und ins Wasser gepinkelt hätte, reichte es gewiss nicht aus, um das ganze Meer zu erwärmen. Nein, das angenehme Gefühl kam aus seiner Brust, breitete sich in ihm selbst aus und zugleich ... schmerzte es. Er sah die Weite des Himmels wie er sie schon von den Wipfeln der Bäume aus hatte beobachten können. Grenzenlos und unendlich. Jetzt aber fühlte es sich an, als trieb er selbst darin, auch wenn der "Himmel" hierbeit etwas zu feucht für seinen Geschmack war. Es erinnerte ihn an das erste Mal, als er diese Freiheit gekostet hatte. Es erinnerte ihn an diejenige, die sie ihn hatte schmecken lassen.
"Mach dich ganz lang wie die Feder, die ist auch steif und die ganzen schönen Frisseldinger ... diese Fäden breiten sich weit aus..." Er sah sie. Keine Feder, keinen Flaum nahe des Kiels, aber weiß silbrige Fäden, wie sie im Himmel trieben. Er sah noch einmal das Bild von Zarrahs Haarpracht, die federleicht auf dem Wasser trieb, Spinnweben gleich.
Wie gut, dass Syn im Wasser war. So war es nicht verdächtig, dass Feuchtigkeit auch auf seinem Gesicht lag. Die Tränen fielen nicht auf. Razag war ohnehin damit beschäftigt, ihn im Rücken zu stützen, bis er die nötige Balance besaß, um selbstständig auf dem Wasser zu treiben. Kurze Zeit später gesellte sein Kumpel sich hinzu, ergriff Syns Hand. Jener umfasste die großen Finger und drückte ganz instinktiv leicht zu. Er schaute nicht einmal zur Seite. Sein Blick blieb nach oben gerichtet, seine Aufmerksamkeit gehörte nunmehr dem Himmel und nur ihm allein. Er trieb. Er ließ sich von den Wellen tragen. Es lag nun an Razag, darauf zu achten, dass beide Freunde nicht zu weit herausgetrieben wurden. Syn hatte nur noch Augen für das Blau über ihm.
"Toll, oder? Ist ein bisschen wie Fliegen, stell ich mir vor. Noch toller ist das Tauchen, aber das kommt erst später. Jetzt lass mal Crys ran und setz dich an das Ufer." Syn nickte, dass er zunächst einmal Wasser schluckte und leicht hustete. Anschließend half Razag ihm, wie er aus der treibenden Position zurück in den Stand gelang, ohne den sandigen Boden unter den Füßen zu verlieren. Beide wateten durch die Wellen wieder Richtung Ufer, aber nur der Ork blieb im Wasser. Syn stapfte hinaus. Bevor er ihn zurückließ, wandte er sich aber noch einmal zu Razag um. Er sah ihn direkt an. "Danke", sagte er nur, um anschließend der Answeisung zu folgen und am Strand zu warten.
Zunächst machte er das wirklich. Er betrachtete Crystins erste Versuche, mit dem Meer vertraut zu werden. Schnell jedoch war ihm der Anblick erneut zuwider. Er missgönnte weder Raz noch der kleinen Heilerin ihr gemeinsames Glück, aber er beneidete sie schon beide. Um sich abzulenken und auch um nicht auszukühlen, bewegte er sich also. Syn mochte nicht mehr die Tätigkeit als Gladiator ausüben, aber das löschte nicht sofort alle Routine aus ihm heraus. Er hatte das Training die letzten Tage ohnehin allein aufgrund seines Schlafmangels vernachlässigt. Nun jedoch war er von neuer Energie gepackt und so drehte er einige lange Runden entlang des Uferabschnittes, wo Razag und Crystin Schwimmen lernten. Bevor er zu schwitzen begann, endete er jedoch und ließ sich alsbald in den Sand sinken. Da saß er nun, musste noch einmal das verlobte Paar beobachten und bemerkte wieder dieses dumpfe Drücken in seiner Brust. Mit einem Seufzen wandte er den Blick ab, ließ Sand durch seine Finger rieseln und beobachtete, wie jener sich zu einem feinkörnigen Hügel türmte.
"Hm", gab Syn wenig geistreich von sich. Dann schob er mehr Sand zusammen und noch mehr. Er kratzte ihn vom Strand, um an den etwas Feuchteren zu gelangen, der tiefer in der Schicht war. Mit ihm ließ sich gut arbeiten. Seine Kreativität war geweckt und plötzlich sah er sich eine große Halbkugel aus Sand formen. Eine Burg würde es nicht werden, aber das hatte das Kaninchen auch nicht vor. Bedächtig formte es eine Halbkugel, darunter einen länglichen Zylinder und darunter einen eher unförmigeren Klumpen, auf den er zwei weitere Halbkugeln klatschte. Diese waren kleiner, aber für seine Vorlieben vollkommen ausreichend. Jeweils eine gute Hand voll aus Sandbrüsten ragte ihm entgegen. Bei den Brustwarzen hatte er Schwierigkeiten und legte stattdessen nur zwei Muscheln symbolisch hin. Schließlich tauchte er seinen Finger noch einmal in die Kopf-Halbkugel, um ihr Augen und einen Mund zu verleihen. Letzterer war nichts weiter als ein schmaler Strich. Allerdings schien Syn an einem Ende etwas abgerutscht zu sein, so dass es fast aussah, als lächelte die Sandbüste mit nur einem Mundwinkel. Vielleicht war es auch Absicht. "Noch nicht fertig", murmelte er, als er sein Werk betrachtete und begann damit, spitze, längliche Ohren zu beiden Seiten der Kopfkugel zu legen. Er schaffte es nur, eines fertig zu bekommen, dann rief Razag ihn wieder zu sich. Die Schwimmübungen waren noch lange nicht vorbei. Sie fingen jetzt sogar erst an und zu Syns Überraschung auf dem Trockenen.
Erst hob er eine Braue, dann legte er den Kopf schief und zuletzt hob er seine Hand vor den Mund, um das Kichern zu unterdrücken. Es sah einfach zu komisch aus, wie der große Ork da wie ein platt getretener Goblin über den Sand robbte. Da aber auch Crystin kichert und das ganz offen, wagte Syn es sogar noch, seine Hand zu senken und sich ebenfalls offen über Razag zu amüsieren.
"Ihr könnt ruhig lachen. Gleich seid ihr dran!", hielt er gegen. Wenig später wurde seine Drohung Wahrheit. Nun sollten auch die Heilerin und das Kaninchen wie Bewegungslegastheniker über den Sandstrand rutschen und die froschartigen Schwimmbewegungen nachahmen. "Das ist nicht dein Ernst", kommentierte Syn mit verschränkten Armen. Er nickte zum Wasser. "Lass es uns gleich dort üben. So schwer kann es nicht sein." Immerhin hatte er Raz dabei beobachtet und der machte eine wahrlich gute Figur. Syn stiefelte ins Wasser, hielt sich aber noch auf geringer Tiefe, so dass er im Fall eines Irrtums schnell wieder auf die Beine zurückkäme.
Es gelang ihm. Er ... schwamm. Er war kein Frosch, nicht einmal eine körperlich eingeschränkte Schildkröte. Er war ein zappelnder Hund, der irgendwie versuchte, den Kopf über Wasser zu halten. Seine Bewegungen, die eigentlich gleitend sein sollten und das Wasser durchschneiden, wandelten sich binnen kürzester Zeit in ein wildes Wasserschlagen. Er platschte und zappelte. Das hielt ihn zwar über den Wellen, aber es kostete ihn immense Kraft. Er wäre schneller erschöpft als die anderen. Trotzdem wollte er nun seinen Fehler nicht einsehen, noch nicht.
"Ich schwimme doch ... b....buwaahhh!" Schon schluckte er eine Portion Meerwasser, spuckte sie in hohem Bogen direkt wieder aus, ging kurz mit dem Kopf unter, tauchte auf und paddelte wild um sich schlagend zurück an Land. Als die Wellen ihm nur noch bis zu den Knien reichten, ließ er sich auf selbige sinken und atmete zunächst tief durch. Er warf Razag einen mürrischen Blick zu, kehrte zum Sand zurück und ja ... ohne großes Maulen begann er von vorn, dieses Mal mit den Trockenübungen, bis er von Sand paniert war wie ein helles Stück Fleisch. Beim zweiten Versuch im Wasser lief es jedoch nur mäßig besser. Das Paddeln war weniger wild, aber die Bewegungen auf den Wellen wollten noch nicht so problemlos funktionieren wie im Sand. Kaninchen waren nicht dazu geboren, zu schwimmen. Er drehte sich auf den Rücken, verwandelte sich in den "toten Mann" und ließ sich erneut treiben, den Blick zum Himmel gerichtet. Ja, das war besser! Falls er jemals ins Meer fiel, würde er einfach zurück zum Land treiben, das war wesentlich bequemer.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Samstag 10. Februar 2024, 08:56

Erin beobachtete das Treiben im Meer und schmunzelte gut gelaunt und erholt. Ihr konnte ein rauer Wind oder ein Gischt-spuckender Ozean nichts ausmachen. Es war die pure Freiheit im Sand am Strand zu sitzen und an einem heißen Kaffee zu nippen. Das Leben war herrlich. Ihr Gespräch mit Zarrah verlief so, wie sie es gewohnt war. Die Elfe war noch immer verschlossen und das, obwohl sie bereits seit einigen Jahren gemeinsame Geschäfte machten. Das hier war kein Geschäft. Es war ein Gefallen und Zarrah hatte noch nie Gefallen eingefordert. Syn und Razag, begleitet von Crystin mussten jeder für sich genommen, eine Rolle für die Dunkelelfe spielen. Welche das waren… nun, das konnte Erin nur spekulieren.
Während Synnover zu Razag ins Wasser watete, saß Crystin am Strand und spürte den kühlen Wind auf ihrer nackten Haus. Der Wind blies ihr durch das Haar und zerzauste es in alle Richtungen. Sie beobachtete Razag und erinnerte sich an den kurzen, dunklen Moment, da er sie warnte, dass sie keine Ahnung hätte, wie sehr sie ihn reizen könnte. Es lag etwas… feuriges in seinen Worten, etwas verheißungsvolles und Crystin ließen diese Worte nicht kalt. Ganz im Gegenteil! Sie ließ ihren blauen Blick über Razag’s Statur wandern, während er Syn erklärte, wie er sich im Wasser schwerelos fühlen konnte. Dabei hatte Crys nur Augen für den Ork selbst. Seine Worte wurden für sie zur Nebensache.
Ihr Blick leckte an seinem Oberkörper entlang, blieb an den Brustwarzenringen hängen, ertastete jede noch so feine Narbe. Crystin erwischte sich dabei, wie sie sich vorstellte, mit den Fingern jede einzelne Nuance seines Körpers zu erfahren und keuchte schließlich auf, weil diese Vorstellung ganz andere Dinge zu wecken wusste. Sie blinzelte ertappt und strich sich durch das Haar, als Syn aus dem kalten Wasser stieg und sich neben sie setzte. Crys wandte den Kopf und strahlte ihn an. „Das sah gut aus! War es schwer?“, wollte sie wissen, doch dann war sie selbst an der Reihe.

Crystin erhob sich, klopfte die Hände sauber und räusperte sich. Dann schritt sie mit schwingenden Hüften und trotzdem niedlich schüchtern zu Razag. Kurz hielt sie inne, denn das Wasser war furchtbar kalt! Fröstelnd legte sich eine Gänsehaut auf ihren Körper und ließ auch anderes erhärten. Razag hatte ordentlich etwas zu gucken, denn Crystin war nur leicht bekleidet. Als sie ihn bibbernd erreichte, lächelte sie ihn an. „Dafür musst du mich nachher aber in den Arm nehmen und wärmen!“, verlangte sie gespielt tadelnd und strich sich das Wasser über den Körper, wo es in feinen Rinnsalen wieder hinablief. Für Razag wurde ihr Unterricht zu einer wahren Prüfung. Crystin begab sich mit Urvertrauen in seine Hände und jede Berührung durch ihn, jagte ihr Schauer über die Arme und Beine. Crys lächelte zu ihm hoch, als sie auf dem Rücken im Wasser glitt. Ihre feinen Rundungen lugten aus dem Wasser empor und ihre Haare verteilten sich ringsum sie herum. Ihre Augen blickten in das Himmelblau und erfassten einige Zugvögel. Razag konnte spüren, wie sich Crys entspannte und zu genießen begann, dass sie auf dem Wasser trieb. Sie atmete tief und ihre Ohren versanken im Wasser. Es war… friedlich. Auch Crys wurde, ähnlich wie Syn, von der schieren Unendlichkeit des Himmels erfasst und ergriffen rannen einige Tränen über das Gesicht. Sie vermischten sich mit dem Ozean und wurden so ein Teil von ihm. Crys ließ sich bereitwillig von Raz führen und folgte ihm, ohne je daran zu zweifeln, dass er auf sie aufpassen würde. Und wo Razag Sorge hatte, es irgendwann zu vergeigen, da lächelte Crys in sein Gesicht und suggerierte eine Ewigkeit. Sie beide hatten sich gefunden. Sie hatten nicht gewusst, dass sie sich suchten aber hier waren sie nun.

Nachdem Crys und Raz ebenfalls die Übungen beendet und züchtig geblieben waren, kam auch Crystin auf die Füße und ließ das Wasser über ihren Rücken und ihre Vorderseite abtropfen. Sie hielt sich an Razag fest und schwankte etwas beim Wellengang. „Das war atemberaubend!“, ließ sie Razag wissen und wurde durch eine Welle gegen ihn gedrückt. „Huch“, sie lächelte noch mehr, während ihre rechte Hand sich leider im Eifer des Gefechts etwas zum Halten aussuchte, das Razag eigentlich verbergen wollte. Crys bemerkte es erst, nachdem sie noch mal leicht zudrückte und daraufhin erschrocken losließ. Sie starrte Razag peinlich berührt an, zuckte zurück und strauchelte. Bis sie plötzlich rücklings hinfiel und quietschend ins Wasser eintauchte. Crystin ruderte mit den Armen und kam nur mühsam zurück auf die Beine. Hustend und Prustend stand sie einem begossenen Pudel nicht unähnlich bis zur Hüfte im Wasser und versuchte sich das Gesicht von den Tropfen zu befreien. „Ich Tollpatsch!“, grummelte sie und warf Razag einen beschämten Blick zu. „Ich will dich…“,eine Sekunde, zwei Sekunden, Crys‘ Augen wurden groß, als sie begriff, was sie da sagte. Sie hob beschwichtigend die Hände und wollte irgendwie die Situation retten: „wollte! Wollte dich…nicht … ich meinte nicht da…berühren…also… nicht SO also… oh man.“, stotterte sie reichlich hilflos. Danach begann Crys zu frieren..
Synnover hatte die Zeit genutzt, um etwas zu laufen. Während ihm ein Paar grüne und ein Paar braune Augen folgten.. Erin saß noch immer im Sand und musterte die Schwimmschule, während Zarrah sich ein wenig entfernt hatte, um nicht wieder in ein unangenehmes Gespräch verwickelt zu werden. Trotzdem hatten Erin’s Worte sie nachdenklich gestimmt und sie veranlasst, Syn zu beobachten. Amos trat an Erin heran und beobachtete kurz Crystin’s Malheur. Er brummte amüsiert und Erin warf ihm einen grinsenden Blick zu. „Süß, nicht war?“, fragte sie und Amos nickte verzückt. „Ist sie! Aber wenn ich mich ihr auch nur einen Meter nähere, wird mich Razag zu Sülze verarbeiten“, lachte er ein wenig nervös und rieb sich den Nacken. „Nein, da lasse ich meine Finger schön bei mir.“, Erin nickte. „Ist gesünder für dich. Und schau sie dir an! Wie sie den Grünen anhimmelt.“, Erin trank lächelnd einen Schluck ihres Kaffees. Amos blickte auf seine Schwester, die gerade den Strand nach Syn absuchte. „Und du und der Hymlianer?“, fragte er und Eri schnaubte. „Woher willst du wissen, dass sie Recht mit seiner Herkunft hat?“ „Erin, bitte. Sieh ihn dir an!“ „Ja, ich weiß. Was soll mit ihm sein? Er wirkte einsam und du kennst mich, ich ertrage das nicht!“, feixte sie und Amos grinste. „Und Zarrah? Vernascht du sie dann als nächstes?!“, feixte er weiter. „Pfff… Zarrah kann uns sicher hören. Aber- nein… Die Frau schafft es nicht, Bindungen aufzubauen. Kein Wunder, bei der Familie… schade für sie. Er wäre es wohl wert, schätze ich.“, murmelte sie gedankenverloren und Amos tätschelte ihre Schulter. „Spiel nicht wieder die Kupplerin, Erin. Sie wollen mit uns Segeln, nicht therapiert werden!“, Erin aber schnaubte. „Vielleicht geht ja beides!“, lachte sie und ließ sich von Amos hochziehen. Gemeinsam gingen sie zurück zum Lagerfeuer und halfen Flosse.

Synnover hatte die Zeit, die Crystin und Razag bemüht waren sich NICHT anzufassen, wo sie es besser nur in trauter Zweisamkeit probieren sollten, genutzt und sich im Sand einem natürlichen Verlangen hingegeben. Es war scheinbar ein Naturgesetz, dass jeder anfing im kühlen und festen Sand zu buddeln, der sich dort niederließ. Syn erschuf ganz automatisch etwas, das sein Unterbewusstsein offenbar mehr beschäftigte als er selbst ahnte. Sich seiner Gefühle nicht bewusst, baute er ein sandiges Abbild einer gewissen Elfe, deren Zurückhaltung mehr Schaden anrichtete denn Nutzen hatte. Wie sollte Syn auch verstehen, dass Zarrah sich von ihm fernhielt, um ihm nicht im Weg zu stehen? Dafür fehlte ihm die Empathie, die nie jemand wirklich in ihm gefördert hatte. Zarrah besaß währenddessen offenkundig welche, obwohl sie in einer Umgebung aufwuchs, die jene nicht gebrauchen konnte. Aber die beiden waren in einer Zwickmühle und konnten nicht über die jeweilige Schatten springen.
Nachdem Razag sich von Crys gelöst hatte, kehrte er an den Strand zurück und zeigte ihnen eine ‚Trockenübung‘, auf die Syn verzichten wollte und Crystin kicherte ohne Unterlass. Syn wollte nicht warten und schritt gleich zur übernächsten Übung. Im Wasser gab er sich der Illusion hin, direkt schwimmen zu können, wenn er nur Razag nachahmte. Crystin bekam noch eine Ladung Matsch ab, die Razag schleuderte und rief lachend ein „He!“, ehe sie ebenfalls etwas Schlamm griff und nach Razag warf. Sie streckte ihm die Zunge heraus und sah dann schleunigst zu, dass er sie nicht erwischen konnte. Das gab Syn Gelegenheit, dass er einmal mehr spüren musste, dass er nicht alles durch pure Sturheit erlernen konnte. Seine paddelnden Schwimmbewegungen kosteten immense Kraft und schon tauchte er mit dem Kopf unter, als eine kleinere Welle hochschwappte. Wild um sich schlagend versuchte er wieder aufzutauchen und gierte nach Luft. In dem Moment, da er aber untertauchte, zuckte Zarrah, die das ganze beobachtete und stand schon parat, um ihn vor dem Ertrinken zu retten, als er es selbst schaffte, an Land zu kommen. Die Elfe war ein Stück nähergekommen und vergewisserte sich, dass er allein zurechtkommen würde oder Razag ihm half, bevor sie sich wieder abwandte. Dabei fiel ihr Blick auf die halbfertige Sandfigur und stirnrunzelnd betrachtete sie jene. Zarrah stutzte als sie das eine, spitze Ohr erkannte und hob eine Augenbraue, als sie die Halbkugeln als das erkannte, was sie waren.
Dann aber wandte sie den Kopf über die Schulter und musterte Syn, während er sich mit Schlamm panierte. Auch Crystin war derweil dabei, die Trockenübung zu absolvieren und wälzte sich im Schlamm, bis sämtliche Haut schön matschig war. Es sah wirklich zu komisch aus, wie die drei sich einbalsamierten und wie Schlammmonster ins Wasser wateten. Crystin ahmte die Bewegungen nach und nach einigen witzigen Bewegungsunfällen und dem Verschlucken von Wasser, gelang es ihr tatsächlich einige Schwimmzüge zu machen. „Razag! Razag ich kann es!!“, rief sie euphorisch und ging glatt wieder unter, weil sie sich nicht konzentrierte.

Hustend tauchte sie wieder auf und hatte einen ganzen Berg Haare vor dem Gesicht, aus dem sie sich erstmal befreien musste. Zarrah aber spürte etwas in sich, das sie eigentlich vermeiden wollte. Der Anblick der drei, die unfreiwillig zu Gefährten wurden, erzeugte eine Wärme in ihrem Blick, die sie nicht leugnen konnte. Es hatte etwas Schönes, die von einem Sklavenleben Gezeichneten zu sehen, wie sie unbeschwert und losgelöst von Ketten agierten. Dann drehte sich Syn auf den Rücken und starrte in den Himmel. Zarrah, die noch immer neben der Sandfigur stand, hob ebenfalls den Blick und wusste, dass er Sehnsucht hatte. Und sie wusste auch warum. „He ihr vier! Das Frühstück ist fertig!“, ertönte die Stimme von Amos, der ihnen zuwinkte. „Seid ihr fertig?!“, fragte er und Zarrah warf ihm einen Blick zu. Dann wanderte er wieder zu Razag, Crys und Syn, denn noch, hatte Zarrah sich nicht vom Fleck gerührt.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Samstag 10. Februar 2024, 13:45

Razag konnte über sich selbst lachen und er lachte gern. Er lachte mit seinen Freunden und lachte auch mal ein bisschen über sie, wenn auch immer aus vollem Herzen und nie aus Niedertracht. Mit Syn war die erste Übung auch gleichermaßen eine Übung in Freundschaft und Raz genoss das Zusammensein mit seinem Freund sehr. Auch über Syns und Cris erste Bemühungen mit der neuen Schwimmbewegung konnte man gut lachen. Nur als Cris versehentlich dann später durch eine Welle gegen ihn gespült wurde und sich an seinem dritten Bein fest hielt, da verschlug es ihm den Atem. Er hatte zwar noch seine Unterbuchse an, diesen 'netten' kleinen Lendenschurz, der gerade so um seine Männlichkeit passte, aber als Cris Finger zu griffen, da japste er kurz und hielt dann stocksteif den Atem an. Nicht das es nicht annehmen gewesen wäre... Ihre Finger waren so unglaublich schön warm gegen die feuchte Umgebungstemperatur des Meers, aber es war doch ein wenig unerwartet gewesen. Auch Cris schien überrascht und entschuldigte sich eifrig, woraufhin er ein leises:
„War nicht schlimm.“
, murmelte. Sie so nah bei sich zu haben, ihren weichen Körper bewundern zu dürfen... nein, das war wirklich nicht schlimm. Das war herrlich! Aber... es brachte ihn auch wieder zum grübeln. Verfluchter Kopf!
Geht es zu schnell? Oder bin ich zu langsam? Dieses Mal hat sie ja... aus Versehen... Hm...
Wann immer es körperlich wurde, verließ Razag der Mut. Von Furchtlosigkeit war da keine Spur, die ihm seinen Namen im Kampf gegeben hatte. Im Umgang mit Cris war Raz eher 'Raz'ulak der Fruchtlose', denn so richtig Früchte trug sein Werben nicht. Zumindest nicht so, wie er es sich vorstellte.
Ich würde mich gern... mit ihr unterhalten. So richtig... ich weis fast nichts über sie. Also ...ein bisschen hatte sie ja erzählt, aber ich glaube, die Hälfte hab ich schon wieder vergessen. Sie wird bestimmt böse, wenn sie merkt, dass ich nicht mehr weis... wo sie her kommt, was ihr Lieblingsessen ist, welche Muscheln sie am schönsten findet, welche Farben...
Raz sah Cris verträumt hinterher, als sie das Wasser vor ihm verließ und die Tropfen über ihren zarten Rücken hinab zu ihrem kleinen Po...
…welche Lieblingsstellung... Oh verflixt! Denk an was anderes!
Sodann wechselte er lieber gleich zur nächsten Übung. Das Panieren seiner Freunde machte reichlich Spaß und Syns kleiner erfolgloser Ausflug in die Selbstständigkeit wurde ebenfalls von herzlichem Lachen begleitet, auch wenn Raz immer ein waches Auge auf ihn hatte und bereit war, jederzeit los zu sprinten, sollte er zu weit raus treiben.
Er muss seine Grenzen kennen lernen.
, beschwor er sich selbst, als Syns Kopf mal wieder unter Wasser blubberte.
Er schafft das!
Da tauchte er auch schon wieder auf und kam zum Strand zurück um sich erneut panieren zu lassen. Aber nicht nur Raz und Cris hatten Syns Versuchen zugesehen. Auch Zarrah hatte etwas abseits gestanden und sein Tun mit Sorge im Blick verfolgt.
Sie wacht über ihn...
Raz grinste und stupste Cris mal von der Seite an und wies mit einem Kopfnicken zu der dunklen Elfe, die Syn nicht aus den Augen lassen konnte.
„Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.“
Er schmunzelte und zuckte mit den Schultern, denn viel konnten weder er noch Cris da tun. Die beiden waren einfach zu... zu eigensinnig, zu eigen, zu sinnig, zu verkopft, als das ihre Herzen zueinander fanden. Um so glücklicher sah Raz zu seiner kleinen Heilerin hinab, die seine große Pumpe im Sturm erobert hatte. Das Körperliche hatte Zeit. Und selbst WENN nicht... selbst wenn alles schief gehen würde, so genoss der Ork jede Sekunde dieser unbeschwerten Zeit.
Ein wenig später folgte dann der zweit Versuch von Syns Schwimmbewegungen und da sah es doch schon deutlich besser aus.
„Das machst du gut! Achte auf den Widerstand des Wassers... versuch es etwas langsamer und gleichmäßiger...“
, rief Razag ihm zu und beobachtete wie Syn sich wieder auf den Rücken drehte.
„Keine Ausdauer der Kerl! Fauler Sack! Hahahaha!“
, witzelte er lachend im flachen Wasser stehend und ließ Syn aber ein Weilchen treiben. Cris machte es ein bisschen besser, aber auch ihr fehlte die nötige Konzentration.
„Schau nach vorne, nicht zu mir. Ja, so ist es besser...“
Es machte riesen Spaß anderen etwas beizubringen! Das erste Mal in seinem noch recht kurzem Leben fühlte sich Razag zu etwas wirklich nütze. Gut kämpfen konnten fast alle Orks, solange sie noch einen Arm hatten. Aber DAS HIER! Das war großartig! Es war wie warmer heilender Balsam für seine Seele und um so besser seine Schüler wurden, um so mehr wuchs dieser kleine goldene Klumpen Stolz in seiner Seele. Mit vor der Brust verschränkten Armen, was seinen Biezeps echt monströs wirken ließ, stand er zufrieden da und beobachtete das Planschen um ihn herum. Cris strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und allein die gehoben Arme, der gestreckte Brustkorb, die weichen... die Bewegung machte ihn an. Er schaute kurz zur Seite. Zarrah beobachtete sie und hatte eine Wärme in ihrem Blick, die nicht zu leugnen war. Raz winkte ihr kurz zu, als würde er sie einladen mitzumachen, aber glaubte noch nicht daran, dass sie annehmen würde. Sie konnte ja schwimmen...
Irgendwie kann sie alles... sie ist zu gut für uns. Etwas... weniger Perfektion würde ihr gut tun. Sich mal im Schlamm wälzen kann etwas durchaus befreiendes sein, Dunkelchen.
In Gedanken verpasste er ihr diesen Spitznahmen, der wenig intelligent oder durchdacht war, aber doch ein kleines bisschen untermalte, was Raz gern in ihr sehen würde. Gern hätte er sie in diesen Kreis aus Freundschaft aufgenommen, aber sie war dazu nicht bereit... noch nicht. Vielleicht nie. Aber dieser warme Blick ließ hoffen. Raz folgte wieder ihrem Blick zu Syn, der sich auf den Rücken gedreht hatte und in den Himmel starrte.
„He ihr vier! Das Frühstück ist fertig!“
, ertönte die Stimme von Amos, der ihnen zuwinkte.
„Seid ihr fertig?!“
, fragte er und Zarrah warf ihm einen Blick zu. Dann wanderte er wieder zu Razag, Crys und Syn, denn noch, hatte Zarrah sich nicht vom Fleck gerührt. Raz Blick ruhte auf Syn, der langsam immer weiter raus trieb und mit den Ohren unter Wasser sicher nichts gehört hatte. Syns Vorhaben, falls er jemals ins Meer fiel, würde er einfach zurück zum Land treiben, das war vollkommener Unsinn, denn ohne zu schwimmen, konnte man auch nicht bestimmen, wo man landete und jetzt gerade wurde er hinaus gezogen. Syn hatte bereits einen Bereich erreicht, in dem er nicht mehr stehen würde können.
Raz schüttelte leicht den Kopf, wusste das jetzt kein Rufen helfen würde, also gab er Zarrah nur ein kurzes Handzeichen, dass sie Cris im Auge behalten sollte. Zeigefinger auf Zarrah, zwei Finger auf die Augen und noch mal Zeigefinder auf Cris. Dann sprintete Raz erstaunlich schnell für seine Körpermasse los und warf sich wie ein großer grüner Orka in die Fluten. Tauchend schoß er unter Wasser mit wenigen kraftvollen Stößen und paddelnden Beinen auf das treibende Kaninchen zu und tauchte nah neben ihm wieder auf. Da sich Syn bestimmt erschrecken würde, so verträumt und 'taub' er gerade war, hielt Raz gleich einen Arm unter seinen Rücken, damit sein Kumpel nicht absoff.
„Syn. Hey Kumpel. Frühstück ist fertig. Los lass uns langsam raus. Ich schlepp dich ab, wenn du magst, leg deine Arme auf meine Schultern und lass dich ziehen.“
Raz grinste über seine eigen Formulierung, hielt seinen Freund über Wasser und positionierte ihn dann auf seinem Rücken. Den kleinen Rammellappen halb auf seinem Kreuz und seine Hände an seinem Nacken, schwamm er gemütlich zurück zum Ufer.
„Hab ich einen Hunger!“
, brummte er tief, als sie aus den sanften Wellen traten und sich dem Lagerfeuer näherten.
„Was gibt es denn?“
Sein alles verschlingender Blick wanderte kurz zu Cris, dann grinste er und wärmte sich am Lagerfeuer. Die Flammen würden bald die grüne Haut getrocknet haben. Mampfend erklärte er nebenbei, dass man nicht mit vollem Bauch gleich weiter schwimmen sollte. Also wandte er sich an Syn und fragte:
„Du wolltest mir doch mal deinen Fächer zeigen, ob der zum Kämpfen geeignet ist... Vorschlag: Willst du gleich ein bisschen Trainieren?“
Dabei sah er aber auch fragend zu Zarrah, ob irgendetwas dagegen sprach.
Raz blühte in seiner neu gewonnen Rolle immer mehr auf. Er freute sich, lächelte viel, machte Scherze und war einfach nur glücklich. Diese Gefühle teilte er mit jedem, der sie haben wollte. Er hielt nichts zurück. Für seine Freunde würde er alles tun! Also nahm er sich auch dem 'Fächerproblem' an, wenn Syn ihm das zu traute.
Die schlanke filigrane Waffe sah in seinen Händen vielleicht ein wenig albern aus, zu klein, zu weiblich für seine Statur, aber Raz war nun mal ein Ork und die machten absolut ALLES zu einer Waffe, wenn nötig. Raz probierte das auf zu klappen, klopfte mit der flachen Seite mal in seine Handfläche und prüfte die gemeinen Spitzen mit der Fingerkuppe auf Schärfe.
„Autsch.“
War ja klar, dass er sich stach, aber er lutschte nur schnell den Finger ab, bevor Cris auf die Idee kam ihn wegen einer solchen Lappalie heilen zu wollen. Dann spannte er den Fächer auf und ließ ihn ein paar mal in einer liegenden Acht durch die Luft gleiten, natürlich mit Abstand zu den anderen. Raz war aufgestanden und probierte unterschiedliche Bewegungen, wie man die scharfen Spitzen vielleicht durch die Kehle oder den Bauch eines imaginären Gegners gleiten lassen konnte. Dabei drehte er sich auch mal erstaunlich tänzerisch mal hier mal da entlang, stolperte über einen Stein, lachte und sah dann zu seinen Zuschauern:
„Zarrah... kannst du mit Kampffächern umgehen?“
, fragte er spontan einer Eingebung folgend.
„Ich könnte den Fächer zwar im zusammen gelappten Zustand durch den Brustkorb eines Gegners hämmern und jemanden so ins Herz rammen, aber so richtig effektiv wäre das nicht und der Fächer vermutlich hinterher im Arsch.“
Er sah sich um, ob jemand von den drei Neuen in der Runde vielleicht interessiert guckte. Flosse traute er nicht so recht zu, dass er sich mit Fächern auskannte, aber man wusste ja nie, wo sich überall Überraschungen verbargen. SEINE Überraschung war wohl der Blick des ein oder anderen, denn einen fast nackten Ork, nur mit knappen Lendentuch und Fächern hatten sie bestimmt noch nie am Stand tanzen sehen!
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Montag 12. Februar 2024, 09:07

"Das sah gut aus! War es schwer?", fragte Crystin, als Syn aus dem Wasser zurückkehrte. Er ließ sich neben sie im Sand nieder, mied jedoch ihren Blick. Crystin hatte ihrerseits aber auch keinen für ihn übrig. Sie schaute unentwegt zu Razag und verschlang ihn schon fast. Ihre Augen wanderten an seinem Körper entlang, dass es Synnover üblicherweise empört hätte. Vielleicht hätte er sich mit einem abfälligen Kommentar sogar echauffiert. Immerhin empfand er sich selbst als eine Augenweide, vor allem im Vergleich zu einem Ork, aber nicht jede besaß nun einmal den gleichen Geschmack. Wo so viele Dunkelelfinnen sich an der fast femininen Ader des Hymlianers ergötzten, da hatte Crystin es auf ausgeprägte Muskeln, verborgen unter olivgrünbrauner Haut abgesehen. Trotzdem war sie im Gegensatz zum Kaninchen aufmerksam genug, ihn nach den Übungen zu fragen. Er schüttelte lediglich den Kopf. "Nur die Rückkehr in die Realität ist es", murmelte er. Dann ließ er sie ziehen und blieb allein am Strand zurück. Zunächst beobachtet er nur das Treiben im Wasser wie gefühlt alle anderen, die nicht daran teil hatten. Im Gegensatz zu Erin, Amos und sogar Zarrah ertrug er den Anblick irgendwann aber nicht mehr und lenkte sich mit Laufen ab. Dass er so zum Gesprächthema der blonden Geschwister wurde, ahnte Syn ebensowenig wie das Wissen, das sie mit Zarrah über seine Herkunft teilten. Es war vielleicht besser so. Genug schon spukte ihm in seinem schönen Kopf umher, aber das Lauftraining half ein wenig, eben jenen frei zu bekommen. Später ließ er noch seiner Kreativität freien Lauf und löste verbliebene Gedanken erneut aus seinem Verstand, indem er sie in den Sand bannte. Noch hatte er keine Gelegenheit, sich sein Werk in voller Gänze anzuschauen, wenngleich er recht zufrieden war. Wäre er nur im Besitz zweier Smaragde gewesen und ein wenig Silbergarn für die Haare, er hätte eine passable Sand-Skulptur der jüngsten Nachtklinge schaffen können. So hingegen ließ er ihr körniges Antlitz mit nur einem Ohr zurück und gesellte sich wieder zu seinem Kumpel.
Razag wollte die Übungen fortsetzen. Jetzt war das Schwimmen endlich dran. Syn verzichtete auf die Trockenübungen und glaubte, allein durch Beobachten umsetzen zu können, was Razag eben nur mit viel Üben auf seiner Stufe hatte erreichen können. Schnell musste Syn einsehen, dass Schwimmen generell nicht schwer war, aber ein planloses Paddeln nur zu unnötigem Ausdauerverlust führte. So kehrte er zu einer Übung zurück, die ihm ohnehin mehr lag. Er lag. Er trieb auf der Wasseroberfläche, genoss das Wiegen der Wellen unter und den blauen Himmel über sich. So viel Freiheit sah und hatte er schließlich selten. Dass seine Ohren dabei immer wieder halb unter Wasser gerieten und er auf diese Weise nicht einmal Amos' Rufe wahrnahm, führte dazu, dass Raz es war, der ihn erneut in die Realität zurückholte. Wie weit Syn fortgetrieben worden war, hatte er ebenso wenig bemerkt. Jetzt aber erkannte er, dass das Ufer doch arg weit von ihm entfernt war. Für seine Schwimmfähigkeiten zu weit fort! Er zuckte zusammen und ruderte sofort mit allen Gliedmaßen vor Schreck, aber schon schob sich eine große Hand unter seinen Rücken, um ihn zu stabilisieren. Sein Blick glitt zur Seite. Wie hatte er diesen riesigen, Algen bewachsenen Felsen überseh... Es ist Razag.
"Syn. Hey, Kumpel. Frühstück ist fertig. Los, lass uns langsam raus. Ich schlepp dich ab, wenn du magst. Leg deine Arme auf meine Schultern und lass dich ziehen."
Er sah ein, dass dies die beste Möglichkeit für ihn war, zurück an Land zu gelangen. Vor allem käme er nicht vollkommen erschöpft oder mit dem halben Ozean im Bauch an, weil er so viel Wasser geschluckt hätte. Syn sah ein, dass seine Schwimmkünste tatsächlich noch reichlich Übung von ihm abverlangen würden. Es offen zu gestehen, stand allerdings auf einem anderen Blatt geschrieben. Und so ließ er sich zu einem schlichten "Nagut..." verleiten, das eher danach klang, als täte er Razag den Gefallen, sich abschleppen zu lassen. Dass er dem Ork durchaus dankbar war, kam ihm nicht über die Lippen. Er hatte sich vorhin ja schon entgegen üblicher Muster bedankt! Er hatte es zumindest gesagt ... leise.
Als die beiden wieder nahe genug am Ufer waren, um im seichten Wasser waten zu können und Syn folglich neben Razag her tappte, meinte er allerdings: "He, du hattest doch erwähnt, dass du ... mich ... werfen willst." Er hörte sich nicht mehr so abgeneigt von der Idee an wie bei der ersten Verkündung durch den Ork. Syn hatte sie sich aber inzwischen auch durch den Kopf gehen lassen. Er wollte nach wie vor nicht einfach geworfen werden, denn er dachte vor allem an die Landung. Selbst wenn er sich irgendwie abrollen könnte, wäre sie unsanft. Doch hier... Sein Blick glitt über die Schulter zum Meer. "Bei deiner nächsten Lektion im Schwimmen versuchen wir das. Entweder fängt das Wasser mich auf oder ... der Himmel." Einen Moment lag der Blick noch auf der wolkenlosen Weite. Dann ließ auch Syn sich dazu hinreißen, zum Lagerfeuer zurückzukehren. Die Flammen begrüßten ihre feuchten Körper mit Wärme, welche er auch in Zarrahs Augen funkeln fand. Syn stutzte. Er hatte nur kurz zu ihr herüber geschaut, mehr aus Reflex. Nun blieb er stehen und starrte offen. Sag etwas... Er wartete, aber seine Ungeduld wuchs. Seine Lippen öffneten sich.
"Z-" Schon drückte jemand ihm einen Teller mit gut durchgerührten Eiern hin. Der Geruch strömte sofort in Syns Nase, lenkte ihn ab, ebenso wie das seichte Aroma gekochten Kaffees. Schon drückte Amos ihn auf einen Platz am Feuer und der Blickkontakt zu Zarrah brach wieder ab. Die Gelegenheit war vorbei.
Er aß ... wenig. Vielmehr stocherte Syn einen Großteil der Zeit in seiner Mahlzeit herum. Es schmeckte ihm, aber ihm war gerade nicht danach und so vertilgte er nur wenige Happen, bis Razag es war, der das Gespräch zu ihm suchte. Er fragte ihn nach seinen Fächern. Syn nickte, stellte den Teller beiseite und holte die ausgesuchten Waffen hervor.

Inspiration: Klappmodus | Inspiration: Form | Inspiration: Muster

Es handelte sich um ein Paar schöner Faltfächer mit Stäben aus Metall, die eher Klingen waren und allein schon als gute Stichwaffe dienten. Zusammengeklappt ließ sich ein solcher Fächer mit genug Wucht durchaus tödlich in Fleisch rammen, aber ausgeklappt konnte man damit auch durch Haut und Gewebe schneiden um scharfe Wunden zu verursachen. Das Muster auf den Fächerblättern selbst erinnerte an silberweiße Luftwirbel auf einem dunkelblauen Himmel. Die Klingen hingegen waren aus versilbertem Metall gefertigt. Am Ende fanden sich blaue Bänder mit Laschen, um die Waffen im Kampf nicht zu verlieren. Man konnte schnell nachvollziehen, warum sich ein Hymlianer wie Syn für diese Fächer begeistern konnte. Sie sahen wahrlich gut aus, aber wenn er nicht damit lernte umzugehen, wären sie ein gefährliches, aber für ihn nutzloses Accessoire und nicht mehr.
"Vorschlag: Willst du gleich ein bisschen trainieren?"
"Hast du denn Kenntnisse, wie man sie führt?", entgegnete Syn. Er klappte die Waffen wieder zusammen und reichte sie, den Griff voran, an Razag. Er selbst wusste es nicht. Wenn der Ork ihm also etwas beibringen konnte, war er gewillt, es anzunehmen, denn einen Dolch wollte Synnover vorerst nicht mehr nutzen. Auch sein Blick glitt wie der von Razag kurz zu Zarrah. Wo sein Kumpel sich aber eine Erlaubnis unausgesprochen erfragte, da musterte Syn nur die Brust der Dunkelelfe. Von seiner Stichwunde war nichts mehr zu sehen. Crystin hatte gute Arbeit geleistet.
Sie hat mir verziehen ... aber sie spricht dennoch nicht mehr mit mir. Syn seufzte und wandte den Blick ab. "Bring es mir bei!", forderte er Razag auf, denn jetzt wäre kein guter Zeitpunkt, sich das Hirn unter Erins Hüftbewegungen leer vögeln zu lassen. So beobachtete Syn nur, wie Razag erste Versuche zeigte, den Fächer zu führen. Er betrachtete sich die Bewegungen, verinnerlichte sich den Lauf so gut er konnte. Überraschenderweise kam er nun nicht auf die Idee, den Umgang durch bloßes Zusehen zu beherrschen. Aber im Kampf kannte er sich eben besser aus als im Wasser. Folglich wusste Syn, sich dort auch eher einzuschätzen.
Die Bewegungen, die Razag vollführte, machten ihn ... leichter. Trotz seiner Masse wirkte er im Tanz mit den Metallfächern geradezu grazil und anmutig. Syn sog die Ästhetik seiner Bewegungen geradezu auf und zuckte erst zusammen, als Razag Zarrah aufforderte, den Umgang mit den Fächern zu demonstrieren, sofern sie dazu fähig war.
"Ich könnte den Fächer zwar im zusammengeklappten Zustand durch den Brustkorb eines Gegners hämmern und jemandem so ins Herz rammen, aber so richtig effektiv wäre das nicht und der Fächer vermutlich hinterher im Arsch." "Die Fächer sind ja nicht aus Papier", kommentierte Syn nur flach. Er mochte mit dem Ding nicht umgehen können, wohl sah er aber, welchen Nutzen so eine Waffe hätte. Zusammengeklappt wirkte der Fächer wie ein Dolch, wenngleich er nicht die passende Form besaß, um den Schwung einer ausgeholten Armbewegung mitzunehmen. Doch die Stachelspitzen der Metallstäbe könnten sich gerade gebündelt, weil zusammengeklappt, perfekt in ein fremdes Herz stoßen lassen. Ihn im Körper eines Feindes zu entfächern, wäre vermutlich unmöglich, doch kaputt ginge die Waffe nicht. Dann wäre sie wahrlich nutzlos, selbst wenn man damit umzugehen verstünde. Wie man einen solchen Angriff aber effektiv umsetzte, konnte Syn sich nicht ganz vorstellen. Er würde üben müssen oder aber ... sein Blick huschte noch einmal zu Zarrah. Vielleicht ließ sich über Kampftraining mehr als ein Wort aus ihr herauslocken. Wenn sie sich hingegen auf das Nötigste beschränkte, gar nicht sprach oder gar ablehnte, wüsste Syn endgültig, wo er in ihren Augen stand und dass es wohl besser wäre, in den kommenden Nächten Erin mehr als einmal aufzusuchen.
Ein flaues Gefühl machte sich in seiner Brust breit und rutschte dann als schwerer Kloß in seinen Magen.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Montag 12. Februar 2024, 10:04

Dass Razag sich fragte, ob er vielleicht zu schnell oder zu langsam war, war vermutlich ganz normal. Immerhin war er noch niemals zuvor in einer solchen Situation gewesen. Verliebt zu sein, machte einen wuschig. Es machte unsicher, dann wieder unantastbar. Es war ein ständiges Auf und Ab der Gefühle, der eigenen Sicherheit und der Hoffnungen und Enttäuschungen. Man wollte etwas so sehr, dass man es nicht verlieren wollte und gleich darauf etwas tat, was dazu führte, dass man mit leeren Händen dastand. Crystin aber war anders. Sie erwartete gar nichts von Razag, außer, dass er sie aufrichtig mochte. Die Heilerin war innerlich, wie äußerlich ein schöner Mensch und voll mit liebevoller Wärme. Ein großes Herz musste nicht in einem voluminösen Brustkorb verborgen sein. Dass sie jene empfinden konnte, hatte sie zu einem Großteil auch der Dunkelelfe im Team zu verdanken. Zarrah hatte frühzeitig dafür gesorgt, dass die Heilerin nicht angerührt wurde. Dass sie tat, was sie tat aber niemals auch ein Haar oder ihre Seele an einen Übergriff verloren hatte. Diese Geschichte musste noch erzählt werden, aber an einem anderen Tag. Jetzt genossen sie alle auf ihre Weise, einen unbeschwerten Tag am Strand. Als wären sie eine große Familie, die sich aufgemacht hatte, um diesen Tag hier zu verbringen und schöne Erinnerungen zu schaffen. Und sie alle partizipierten auf die eine oder andere Weise daran. Synnover erlebte das erste Mal wahrliche Freiheit. Während er vor sich hintrieb und dem Himmel dabei zuschaute, wie unendlich er war. Wenn er den Vögeln beim Fliegen zugucken konnte und sich der Wunsch in ihm regte, dass gleiche tun zu können. Syn wurde von dem überirdischen Blau angezogen, wo Razag das Wasser zum Leben brauchte. Beides versprach eine Freiheit, die sie für lange Zeit verloren geglaubt hatten. Nachdem Razag das Kaninchen aus dem Wasser gefischt hatte und sie alle zusammen zum Lagerfeuer zurückkehrten, da wurde ihnen sogleich das Frühstück präsentiert. Es gab tatsächlich Eier, Speck und gar nicht mal so trockenes Brot. Erin und Amos waren offenbar sehr darauf bedacht, dass es ihnen gut ging. Dazu gab es Wein oder Bier und auch Wasser. Die Stimmung war… gut. Jedenfalls allgemein. Dabei lachten die Zwillinge immer mal wieder, foppten sich mit Sprüchen und auch Flosse ließ ein paar Mal ein lautes Lachen vernehmen. Der Matrose war nicht nur an der Fidel begabt, er konnte auch ein schmackhaftes Essen zaubern. Im Grunde war es ein Segen, dass sie Erin, Amos und Flosse hier getroffen hatten. Zarrah sorgte für sie, auf ihre Weise.
Trotz der Stimmung, der Freiheit und dem allgemeinen Gefühl von Sorglosigkeit, hatte Syn kaum Appetit. Wo Razag ordentlich reinhaute, da die Seeluft auch hungrig machte, da bekam Syn nur wenige Bissen hinunter. Noch immer füllte etwas seinen Magen mit klebriger Melancholie und erstickte den Hunger. Crystin hatte ebenfalls hunger. Sie schob sich soeben das dritte Stück Brot in den Mund und kaute genüsslich. IHR verhalf die Seeluft auf jeden Fall zu mehr Appetit! Zudem war schwimmen anstrengend. Und wirklich Ausdauer besaß das Mädchen nicht, war doch ihr Leben bisher von wenig Sonne und Bewegungsfreiraum gespickt gewesen. So kaute sie immer noch, als Razag bereits ein neues Thema anschnitt. Die Kampffächer waren ihm in den Sinn gekommen und nur kurz darauf, erhob er sich und probierte sie aus. Anfangs sah es noch etwas ungelenk aus, doch nach nur wenigen Augenblicken, schaffte Razag es, tatsächlich auch elegante Bewegungen zu machen. Allerdings waren diese Fächer nicht seine Waffe der Wahl. Er konnte mit ihnen durchaus erheblichen Schaden anrichten. In seinen Pranken wäre vermutlich sogar ein Spielball zur tödlichen Waffe geworden, doch am Ende fehlte es an der nötigen Finesse. Einer Eingebung folgend, blickte er zu Zarrah.

„Zarrah... kannst du mit Kampffächern umgehen?“ Die Dunkelelfe hob den Blick und musterte Razag einen Moment. Dann blickte sie zu Synnover und wieder zurück zu den metallischen Fächern in der grünen Hand. Crystin warf Zarrah einen Blick zu und biss sich leicht grinsend auf die Unterlippe. Die Dunkle warf Razag einen Blick zu. „Ein wenig…“, beantwortete sie die Frage und schenkte Syn einen Seitenblick. „Los, zeig es uns!“, warf Erin grinsend ein und Zarrah atmete durch. Schließlich aber erhob sie sich, nachdem sie ihren Teller beiseitegestellt hatte und rieb ihre Hände aneinander. Inzwischen trug die Elfe eine Lederhose und ein eher locker sitzendes Hemd. Ihre Füße aber blieben barfuß, was allein schon ein Indiz dafür sein könnte, dass sie gar nicht so verstockt war, wie sie sich gab. Zarrah trat an Razag heran und nahm ihm die Fächer aus der Hand. Sie klappte sie zusammen und musterte jeden von ihnen. Dann steckte sie einen der beiden hinten in ihren Hosenbund und behielt den anderen in der Hand. Zarrah trat einige Schritte zurück, um sich Platz zu verschaffen und konzentrierte sich auf das Metall in ihrer Hand. Man sah der Elfe an, dass sie in der allgemeinen Kunst des Kämpfens bewandert war. Sie war nicht einfach eine Schlächterin, die zahlreiche Leben nahm. Sie verinnerlichte eine gewisse Ehre des Kämpfens und so verneigte sie sich tatsächlich vor den Zuschauern, bevor sie sich in eine weiche und gleichzeitig standfeste Position begab. Ihre Arme erhoben sich grazil in die Luft, während sie einen Ausfallschritt nach hinten machte und im Becken ruhte. Einen Atemzug wartete sie… Einen zweiten… Dann schloss Zarrah die grünen Seelenspiegel hinter ihren Lidern ein und ließ sich von etwas leiten, das nur sie hören konnte. Die Elfe bewegte sich so sicher und elegant durch den Sand, ohne auch nur einmal das Gleichgewicht zu verlieren. Sie drehte und wirbelte den Metallfächer mit purer Eleganz. Zarrah ließ ihn aufschnappen, für dramatische Effekte oder aber zog ihn zusammen, um sich in einer erneuten Drehung wiederzufinden. Dabei war sie geschickt genug, sich weder zu weit von den Umstehenden noch zu dicht ans Meer zu bewegen. Tatsächlich kam sie sogar Razag immer näher und der Ork durfte feststellen, dass wenn sie wirklich gewollt hätte, ihm der Fächer mit schnellen, präzisen und filigranen Bewegungen erhebliche Schnitte zugefügt hätte. In einer exakten Drehung hatte sie den zweiten Fächer geholt und aufschnappen lassen, dass es knallte. Die Dramatik war ebenso wichtig, wie das Können.

Dabei demonstrierte Zarrah das ganze nur, ohne wirklich eine Bedrohung darzustellen. Man konnte anhand ihrer Bewegungen aber sehr gut sehen, dass dieser Kampf mehr einem Tanz glich. Einem tödlichen, wenn der Ausführende die Fähigkeiten besaß. Und Zarrah besaß sie tatsächlich. Sie könnte gewiss nicht so gut mit einer Keule, dem Schwert oder der Streitaxt umgehen. Aber Dolche, Messer und … Fächer, lagen ihr gut in den Händen. Erneut machte Zarrah einen langen Schritt, malte Kreise in den lockeren Sand und drehte sich um sich selbst. Im letzten Moment fächerte sie das Metall auseinander und hielt es sich vor das Gesicht. Sie stand direkt vor Synnover und ließ den Fächer langsam sinken. Die Barriere aus schönen Mustern und tödlichem Metall, sank hinab und zum Vorschein kamen die grünen Augen, die sich in das Lindgrün von Syn legten. Zarrah atmete leicht schneller, ob der Anstrengung und stand vor dem Menschen. Sie faltete einen Fächer wieder und hielt ihn Synnover hin. Den anderen behielt sie. „Es ist ein Tanz. Einer, bei dem man weiß, es kann das letzte Mal sein, dass man ihn tanzt. Es geht um Anmut, Respekt und Ehre dabei.“, erklärte sie leise und sprach… mit Syn. Sie sah ihn an dabei und erklärte ihm tatsächlich, worauf es beim Fächerkampf ankam. „Unterschätze niemals die Wirkung…“, tatsächlich schmunzelte sie leicht und schenkte Synnover dieses Schmunzeln ganz persönlich. Sie wusste, das Syn schon immer auf Wirkung und Ablenkung gesetzt hatte. Die Fächer passten hervorragend zu ihm und sie ließ ihn soeben wissen, dass sie genau das dachte. Dann trat Zarrah einen Schritt zurück und nahm wieder ihre Ausgangshaltung ein. Mit einem leichten Blitzen in den Augen, forderte sie Synnover zu einem Versuch heraus mit ihr gemeinsam diesen Tanz der Fächer zu probieren.
Crystin aber trat an Razag heran und sah lächelnd zu Syn und Zarrah. Dann griff sie nach Razag’s Finger, in den er sich geschnitten hatte und hauchte ihm ebenfalls einen Kuss darauf. Crystin aber ließ Razag nicht los. Sie sah zu ihm auf und nickte mit dem Kopf. „Hast du Lust mit mir ein wenig spazieren zu gehen?“, fragte sie und ihre Wangen glühten. Sein eigener Fächertanz hatte Crystin gefallen und so war ihr der Gedanke gekommen, dass sie mit Razag vielleicht ein wenig allein sein könnte. „Vielleicht können wir noch mal schwimmen gehen… also.. nachher?“, erinnerte sie sich an seine Mahnung, nicht direkt nach dem Essen zu schwimmen.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 14. Februar 2024, 13:59

"He, du hattest doch erwähnt, dass du ... mich ... werfen willst."
Syns Blick glitt über die Schulter zum Meer und Razags folgte.
"Bei deiner nächsten Lektion im Schwimmen versuchen wir das. Entweder fängt das Wasser mich auf oder ... der Himmel."
„Ich würde auf das Meer wetten. Das fängt dich immer.“
Der Ork grinste zufrieden, denn sein Kumpel schien echtes Interesse am Schwimmen zu entwickeln. War Razag also ein guter Lehrer?
„Bevor ich dich aber ins Wasser 'werfe' und wir unsere Kampftechniken zusammen bringen, da bring ich dir noch das richtige Luftanhalten bei und wie man sich unter Wasser orientiert.“
Sonst säufst du ab.
Alsbald ging es aber zurück zum Lagerfeuer und zum Frühstück. Danach durfte Razag seine natürliche Begabung mit allem was er in die Hand nahm zeigen.
Wenn ich Syn in die Hand nehme und Werfe, dann wird auch er zur Waffe... heheh. Das wird klasse!
Raz freute sich auf ihr fortführendes Kampftraining. Aber Fächer waren ...einfach nicht sein Ding.
„Zarrah... kannst du mit Kampffächern umgehen?“
Die Dunkelelfe hob den Blick und musterte Razag einen Moment. Dann blickte sie zu Synnover und wieder zurück zu den metallischen Fächern in der grünen Hand. Crystin warf Zarrah einen Blick zu und biss sich leicht grinsend auf die Unterlippe. Die Dunkle warf Razag einen Blick zu, der breit grinste und gedanklich ihren leicht fragenden Blick bestätigte:
Ja das war Absicht und es ist eine Verschwörung dich und Syn auszusöhnen. Hehe. Ich kann auch ...Ineriegerieren... oder so ähnlich.
„Ein wenig…“
, beantwortete sie die Frage dem Ork mit dem Heiligenschein über seinem Haarschopf und schenkte Syn einen Seitenblick.
„Los, zeig es uns!“
, warf Erin grinsend und enorm hilfreich ein und Zarrah atmete durch. Schließlich aber erhob sie sich, nachdem sie ihren Teller beiseite gestellt hatte und rieb ihre Hände aneinander.
Na bitte, geht doch!
Razag setzte sich neben Cris, schnappte sich ihren kleinen leichten Körper und setzte ihn sich auf den Schoß. Damit sorgte er dafür, dass seine kleine Heilerin vorn vorne von den Flammen und von hinten von seiner breiten Brust gewärmt wurde. Und als Sitzkissen war er auch schön warm. Dann genoss er die Vorstellung!
Wow! ...
„Wusstest du, dass sie das kann?“
, flüsterte er Cris ins Ohr, sehr leise, damit er nicht Zarrahs Auftritt störte. Zarrah zeigte einmal mehr ihre Perfektion. Vielleicht mochte sie nicht so gut mit groben Schlagwaffen oder größeren Klingen umgehen können, aber sie würde wohl auch niemals ihr 'Nicht-Können' präsentieren und damit eine verletzliche Seite an ihr. Dolche, Messer und … Fächer, lagen ihr gut in den Händen.
„Großartig! Einfach perfekt!“
Seine Augen waren groß und auf die Dunkelelfe gerichtet. Sie sah großartig aus und als sie vor Syn endete, klatschte Raz begeistert Beifall. Da Cris zwischen seinen Armen saß, wurde sie dabei ordentlich durch geschaukelt. Zarrah ließ den Fächer langsam sinken. Die Barriere aus schönen Mustern und tödlichem Metall, sank hinab und zum Vorschein kamen die grünen Augen, die sich in das Lindgrün von Syn legten. Razag grinste.
Na bitte, funktioniert.
Zufrieden rieb er seine Wange an Cris Schläfe und beobachtete die beiden schönen Wesen vor sich. Zarrah faltete einen Fächer wieder und hielt ihn Synnover hin. Den anderen behielt sie.
„Es ist ein Tanz. Einer, bei dem man weiß, es kann das letzte Mal sein, dass man ihn tanzt. Es geht um Anmut, Respekt und Ehre dabei.“
Ein Tanz des Todes...
„Unterschätze niemals die Wirkung…“
Ich glaub, es wirkt schon.
Razag schmunzelte gegen Cris Haare und verbarg so sein grinsendes Gesicht. Dann trat Zarrah einen Schritt zurück und nahm wieder ihre Ausgangshaltung ein. Mit einem leichten Blitzen in den Augen, forderte sie Synnover zu einem Versuch heraus mit ihr gemeinsam diesen Tanz der Fächer zu probieren.
„Ich glaube, jetzt werden wir hier nicht mehr gebraucht.“
, flüsterte er Crystin abermals zu. Auch sie sah lächelnd zu Syn und Zarrah. Dann griff sie nach Razag’s Finger, in den er sich geschnitten hatte und hauchte ihm einen Kuss darauf. Sie sah zu ihm auf und nickte mit dem Kopf.
„Hast du Lust mit mir ein wenig spazieren zu gehen?“
, fragte sie und ihre Wangen glühten.
Spazieren... ja... da kann ich nix falsch machen, denke ich.
, dachte er und nickte.
„Vielleicht können wir noch mal schwimmen gehen… also.. nachher?“
„Ja. Wir sollten die Zeit nutzen um euch so viel wie möglich beizubringen. Nicht das ich euch alle Nase lang retten muss, wenn ihr ins Wasser fallt.“
, witzelte der große Ork und erhob sich mit ihr im Arm, stellte sie aber dann wieder auf ihre eigenen Füße.
„Wir gehen spazieren.“
Razag kostete den Satz in seinem Mund, mit dem er sich von den anderen vorerst verabschiedete. So etwas hatte er noch nie gesagt oder getan. Er sah noch mal zu Syn und Zarrah, aber die beiden wären jetzt auch eine Weile miteinander beschäftigt. Raz hätte auch nichts dagegen gehabt einfach hier sitzen zu bleiben und zuzusehen, aber seine kleine Heilerin hatte anscheinend anderes vor.
Spazieren...
Raz grinste einmal mehr etwas grenzdebil vor sich hin. Er hielt Cris seine Hand hin und nahm ihre deutlich kleinere sanft zwischen seine Finger. Das er immernoch und mal wieder nur seinen Lendenschurz trug, machte ihm nichts aus. Razag war seine eigene kleine Sonne und produzierte genug Wärme, für seine kleine eigene Welt. Er fror fast nie, solange es genug zu essen gab. Außerdem würden sie sich ja bewegen...
„Magst du mir vielleicht noch mal... ähm.. erzählen wie dein Leben bisher so war? Oder wie du und Zarrah zusammen gefunden habt? Ich würde gern ...mehr über dich wissen. Was du so magst, was du nicht magst, was du gern hast, was du nicht gern hast, was du liebst...“
Er verzettelte sich ein bisschen vor lauter Aufregung. Ja, er wollte alles wissen von dem wunderschönen Wesen, dass da neben ihm ging und seine Hand hielt, als wäre er kein Monster. Vielleicht musste er es auch nie wieder sein... Hoffen, durfte man ja. Aber Cris hatte sogar seinen Blutrausch miterlebt, seinen Angriff auf sie und...
Sie ist immernoch hier... hier bei mir.
Was einem Wunder gleich kam und Raz hatte vor jede Sekunde davon zu genießen, auszukosten, zu erleben, denn plötzlich war sein Leben schön.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Donnerstag 15. Februar 2024, 03:36

Wieviel seines Interesses wirklich echt war, würde sich noch zeigen müssen. Vordergründig versuchte Syn, so aufrichtig wie möglich mit der Freundschaft zu Razag umzugehen. Der Ork war jemand, der vollkommen frei von Pflichtgefühlen, Zwängen oder irgendeiner Order sowohl ihm als auch Crystin etwas beibringen wollte. Ein wenig erinnerte er an Karrish, nur dass Razag einfach weniger Dunkelelf war. Außerdem redete er deutlich mehr als Syns ehemaliger Herr. Und er lachte auch. Razag lebte und das war es, was das Interesse des Kaninchens weckte, wenn auch noch im Unterbewusstsein. Er sah einen Sklaven, einen einstigen Gladiatoren und Lustobjekt wie er selbst es gewesen war. Er sah aber auch, dass Razag Freude an seiner gewonnenen Freiheit hatte und dass er in Crystin eine Verlobte gefunden hatte. Natürlich ging Syn davon aus, dieses Bündnis sei rein aus irgendwelchen Vorteilen entstanden. Nach wie vor waren romantische Gefühle und Zuneigung ihm Fremdwörter, von Liebe ganz zu schweigen. Aber er sah zwischen dem ungleichen Paar das, was Freiheit versprechen konnte. Wo am Abend zuvor noch Neid aus Einsamkeit geboren worden war, konnte er den Anblick heute deutlich besser ertragen, auch weil Razag seinen Kumpel und Freund nicht gleich beiseite stellte, sobald die Heilerin die Bildfläche betrat. Er lehrte sie beide. Er nahm sich auch für Syn Zeit und schien gar begeistert von dessen Erinnerung, das Schwimmtraining mit seiner Wurf-Idee zu verknüpfen. All das löste im Kaninchen etwas aus, nämlich das Bedürfnis, an der Freundschaft zu seinem roßen grünen Kumpel zu arbeiten. Er wollte gemeinsame Dinge mit ihm erleben, vielleicht weil er insgeheim hoffte, die Freiheit ähnlich wie Razag kennen lernen zu dürfen. Noch nahm er sie nur aus seiner eigenen Sicht wahr. Sie besaß rührende Momente, die ihm näher gingen als er zugeben wollte. Jedes Mal, wenn er in den Himmel schaute, spürte er sie mit jedem Herzschlag. Das Treiben auf dem Meer hatte dieses Empfinden intensiviert. Jetzt sehnte das Kaninchen sich nach mehr, aber es war nicht die einzige Sehnsucht, die von ihm Besitz ergriff.
Zurück am Lagerfeuer, mit einem leckeren Frühstück von Flosse und Getränken versorgt, konnte er doch nicht so richtig Appetit finden. Immer wieder huschte sein Blick zu Zarrah herüber. Er fokussierte die Dunkelelfe, sondierte sie, ließ die Augen nur flüchtig über ihre Gestalt huschen, aber doch ertappte er sich dabei, sie immer wieder anzuschauen. Es half nichts. Sie erwiderte seinen Blick zwar und der ihre wirkte irgendwie herzlicher als sonst - wärmer. Aber noch immer wechselte sie nicht ein Wort mit Syn. Um sich abzulenken, ging er somit auf Razags Angebot ein, mit den Fächern zu trainieren. Sein Freund hatte eben die besten Ideen. Syn ließ sich drauf ein und musste feststellten, dass ein Ork wirklich nur für's Grobe geschaffen worden war. Wo Raz schon erwähnt hatte, dass ihm feine Schnitzarbeiten niemals gelängen, da zeigte sich, dass sein Umgang mit dem Fächer zwar nicht vollkommen erfolglos wäre, eine große und klobige Waffe in seinen Pranken aber effektiver wäre. Zarrah hingegen besaß das Grazile einer jeden Dunkelelfe, wenn sie sich nicht jahrelanger Völlerei hingab. Er forderte sie auf, die Fächer zweckmäßig zu präsentieren, schien er doch überzeugt, dass sie es beherrschte. Und endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, durfte Syn zumindest ihre Stimme wieder hören.
"Zarrah ... kannst du mit Kampffächern umgehen?"
"Ein wenig..."

Auf Syns Unterarmen bildete sich eine Gänsehaut, während er spürte, dass sich sämtliche silbrig weißen Haare in seinem Nacken aufstellten. Unsicher, wie er diese Gefühlsregung überhaupt deuten sollte, verpasste er Zarrahs Blick, der kurz auf ihm ruhte. Er schaute erst auf, als auch Erin lauthals forderte, dass die Dunkelelfe ihr Talent zum Besten geben sollte. Schon verfolgte er Zarrahs Schritte um das Feuer herum und zu seinem Kumpel hinüber. Razag reichte ihr bereitwillig beide Fächer, ließ sich seinerseits wieder nahe Crystin nieder. Wenig später hockte sie schon auf seinem Schoß, als wäre er ein großes, grünes Sitzkisssen aus Muskeln.
Zarrah nahm allerdings die Basisposition für ihre Vorstellung ein. Das lenkte genug ab. Synnover richtete seine Konzentration auf die Elfe. Schon entfaltete sie einen der beiden Fächer, dass die Metallspitzen im Sonnenlicht aufblitzten. Aus ihrer Position heraus wagte sie sich nach vorn. Syn fiel schnell auf, dass sie ihre Augen geschlossen hielt. Nein, ihm fiel auf, dass es er es bemerkte, weil er stets erst einmal ihren Blick suchte. Anfangs, im 'Gejagten Eber' noch, weil er deuten wollte, ob und wie weit er die Bardame hatte verführen sollen - wie war ihr Name noch gleich? Nicht wichtig. Gar nichts mehr war wichtig in diesem Moment. Synnover kam sich vor, als säße er allein am Strand. Er ließ sich von der Wärme des Feuers streicheln, während Zarrahs ästhetisch geschwungenen Angriffs- und Verteidigungsfiguren seinen Augen schmeichelten. Längst hatte er sowohl alte als auch neue Freunde ausgeblendet. Es war, als tanzte Zarrah und zwar nur für ihn allein. Er hielt den Atem an, als sie in ihren Drehungen den Fächer zusammen- und wieder aufklappen ließ. Er verfolgte jede ihrer Bewegungen und glaubte, darin den Wind selbst tanzen zu sehen. Wie ein weißer Schleier, aufgebauscht durch ihre Wirbelungen, jagte er ihr nach. Dabei waren es nur ihre Haare, die Synnover wie einen Schatten des luftigen Elements wahrnahm. Er saß ganz still da und beobachtete alles genau. Selten zeigte er sich so lange und so standhaft konzentriert. Sogar Karrish hatte ihn ein um's andere Mal durch ein Räuspern oder das sanfte Tippen gegen den Buchrücken daran erinnern müssen, seine Leselektionen nicht durch Träumereien zu unterbrechen. Jetzt aber schien es, dass im Hintergrund Celcia hätte untergehen können und Syn hatte doch nur Augen für die Dunkelelfe und ihren kämpferischen Tanz.
Das Kaninchen war begannt von der Darbietung. Es ließ sich mitreißen, so dass es bereits wieder auf beiden Beinen stand, als Zarrah sich ihm näherte. Seine Mahlzeit war längst vergessen, lag hlab angerührt im Sand, zusammen mit seinem Becher. Syn aber stand da, hielt erneut den Atem an und starrte in dieses smaragdfarbene Grün der dunkelelfischen Augen, das sich wie die Freiheit des Waldes hinter einem Zackenkamm aus Metall und Mustern erhob.
Sie senkte den für ihren Tanz genutzten Fächer langsam ab, reichte Syn aber den anderen aus ihrem Gürtel. Er rührte sich nicht, starrte sie weiterhin an. "Es ist ein Tanz. Einer, bei dem man weiß, es kann das letzte Mal sein, dass man ihn tanzt. Es geht um Anmut, Respekt und Ehre dabei. Unterschätze niemals die Wirkung..." Ohja, es wirkt, dachte er und hatte die Fächer längst vergessen. Er sah nur das tiefe Grün, das seichte Schmunzeln, das nur ihm galt. Aber sogar beide Aspekte verblassten angesichts der Tatsache, dass der Klang ihrer Stimme noch immer in der Luft hing, als wollte die Meeresbrise ihn gar nicht davontragen.
Während Crystin Razag leise darauf aufmerksam machte, nun lieber einen Spaziergang mit ihm unternehmen zu wollen und später vielleicht eine erneute Schwimmstunde nachzuschieben, schienen auch Erin, Amos und Flosse einen Vorwand zu suchen, um ... irgendetwas zu tun. Vielleicht schauten sie nun aber auch genau zu. Es war nicht wichtig, das Kaninchen achtete auf keinen von ihnen. Soviel zur Freundschaft, die er hatte pflegen wollen! Wenn die Dunkelelfe in seinen Fokus rückte, vergaß er sichtlich alles um sich herum. Konnte man es ihm verübeln? Sie war seine einstige Herrin und er ihr loyaler Ex-Sklave. So lange er seine Freiheit nicht vollauf begriff und sich endlich löste, würde er ihr immer mehr Gewicht zusprechen. Dabei war diese Annahme das erste Mal seit ihrer Flucht nicht gerechtfertigt. Erstmals dachte Synnover nicht daran, Zarrah besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil er ihr stillschweigend zugesagt hatte, sie zu schützen oder nach wie vor ein Pflichtgefühl ihr gegenüber besaß. Nein, er hatte seine Freiheit längst angenommen, auch wenn er hier und da noch würde üben müssen, sie auszuleben. Jetzt aber schlugen ihn andere Dinge in ihren Bann. Grüne Augen, das Echo ihres kämpferischen Tanzes, ein Schmunzeln, das die Elfe sonst nie so offen zeigte und vor allem...
"Du redest wieder mit mir." Syn ... strahlte. Er lächelte ebenfalls und das sehr losgelöst. Es erreichte seine Augen, füllte das sanfte Grün mit mehr Leben als sonst, dass man nur darauf wartete, dass erste Frühlingsblumen der Zeit des Erwachens folgten und ihre Knospen aus dem Boden seiner Iriden steckten. Irgendwo geschah dies auch, selbst wenn sich nicht ein Pflänzchen in seiner Farbenpracht zeigte. Trotzdem erwachte etwas in Syn und es verströmte einen heiteren Lebenswillen.
Endlich ergriff er den gereichten Fächer, klappte ihn langsam auf, ohne hinzuschauen. Er verfolgte Zarrahs Zurückweichen mit den Blicken und runzelte leicht die Stirn. Als sie aber erneut die Anfangspose ihrer Kampfkunst einnahm, klappte auch Syn seinen Fächer auf, um sich neben ihr aufzustellen und die Position nachzuahmen. Was der Rest ihrer Gruppe unternahm, blendete sich aus. Die ganze Welt tat dies. Es gab jetzt nur noch den Sand, zwei Fächer und Zarrah, die ihm ihre Posen erneut vorstellte, jetzt wohl etwas langsamer und mit Pausen, damit Syn Gelegenheit erhielt, sie zu wiederholen. Es war wirklich einem Tanz nachempfunden und dass das Kaninchen auf dem Parkett gut geschult worden war, wusste Zarrah noch aus dem 'Gejagten Eber'. Ihre Schwester hatte bei seinem Tanzunterricht gute Arbeit leisten lassen. Das Kaninchen mochte in vielen Dingen unstet sein, aber wenn es auch den Fächerkampf wie eine Kür ansah, fiel es ihm deutlich leichter die Choreographie einzustudieren. Er machte nur wenige Fehler und mit jeder Wiederholung gelang es Zarrah und ihm, diese weiter auszumerzen. Mit genug Training könnte er ihr nicht nur nacheifern, sondern sie vielleicht auch übertreffen, denn es ließ sich etwas feststellen, während Syn über den Sand kreiste. In jedem Reigen und bei jedem Wirbel schien der Wind sein Verbündeter. Wo er auf dem Sand der Arena nicht zu erwischen war, weil er nahezu unnatürliche Haken schlug und jedem noch so raschen Hieb in Windeseile entkam, da schien er auch jetzt wie von einer unsichtbaren Kraft getragen, welche nach und nach seine Bewegungen verfeinerte. Konnte er deshalb so gut tanzen? Wie auch immer, Zarrah würde nicht allzu viele Stunden in seinen Unterricht mit den Fächern legen müssen. Jedenfalls nicht, wenn es darum ging, ihm die Posen zu vermitteln. Dass er den Kampf dennoch erlernen und auch außerhalb der Posen beherrschen musste, stand außer Frage. Syn schien nur mit einem gewissen Talent gesegnet zu sein, das ihm einen leichten Vorteil verschaffte - ausnahmsweise. Solange er nun nicht die Konzentration verlor...
Gerade, als er die Bewegung der Dunkelelfe spiegelverkehrt nachahmte, so dass sie wie im Balz umeinander tanzten und die Fächer erst über ihre Köpfe erhoben, dann in einem Bogen kreisen ließen und schließlich als metallene Masken vor ihre untere Gesichtshälfte hielten, senkte Syn den seinen ab und klappte ihn zusammen. Er verließ sein Kampfposition und kehrte in den normalen Stand zurück. "Zarrah..."
Vorbei war es mit der Konzentration. Es war doch immer wieder dasselbe mit diesem flatterhaften Gesellen! Doch dieses Mal wirkte es anders. Seine Augen funkelten. Sie strahlten nicht mehr vor Freude ob der Worte, die die Dunkle ihm geschenkt hatte. Sie spendeten ihr einen entschlossenen Blick. Er streckte die Hand vor, um nach ihrem Fächer zu greifen und ihn sanft abzusenken. Dabei trat er dichter an sie heran, sehr dicht. Seine Lider senkten sich etwas. Darunter glomm Sehnsucht. Kurz huschte sein Blick von dem ihren herab und an ihre Lippen, ehe er zu dem Smaragdgrün zurückkehrte. Syn wiederholte es. Augen - Mund - Augen. Er ließ seine Zungenspitze einmal über die eigenen Lippen wandern, um sie etwas zu befeuchten. Dann lehnte er sich langsam vor. Er neigte seinen Kopf ein wenig, damit die Nase nicht störte. Er kam Zarrah noch näher, dass sie ihn riechen konnte. Hier und da klebten ihm noch Sandkrümel im Gesicht. Syn spitzte die Lippen, neigte sich näher ... und näher und ...
Ein Blickabtausch. Als Zarrah wohl schon das Vibrieren der Luft zwischen ihren spüren und den Geschmack von Syns Lippen erahnen konnte, traf sie nur sein warmer Atem, als er seufzte. Dann zog er sich zurück, brach den Blickkontakt ab. Stattdessen richtete er seine Augen erst zu Boden, schließlich wieder auf sie. Er zögerte. Das Strahlen schien verschwunden, als hätte ihn aller Mut verlassen. Die Entschlossenheit war noch da, aber hatte die ursprüngliche Mission gegen eine andere eingetauscht.
"Ich wollte dich nicht töten", sagte er und atmete tief durch. Nein, das hab ich nicht sagen wollen. Trotzdem tat er es, denn sein wahres Bedürfnis verbannte er zurück in die Schatten des Verlangens, dem er beinahe nachgegeben hätte. "Und ich werde es nicht tun. Niemals. Darauf kannst du dich verlassen. Es kommt nicht mehr vor."
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. Februar 2024, 23:06

Was hatte Synnover doch für ein Glück. Er lebte, er genoss die Freiheit – oder versuchte es zumindest – und hatte dann auch noch einen Freund gefunden, der sich wahrhaftig um ihn sorgte. Und darüber hinaus sich auch noch für ihn und sein Glück einsetzte. Razag konnte wirklich stolz auf sich sein, dass er ein so feines Gespür für die Lage der anderen hatte. Wo er stets glaubte, sein Handeln könnte nicht gut genug sein, da pflanzte er pure Lebensfreude in die Herzen seiner Mitreisenden und das ohne, dass er oder die anderen überhaupt etwas davon wussten. Nun, zumindest eine schien ihm etwas auf die Schliche zu kommen, denn Zarrah beobachtete ihn genau, nachdem er die Frage nach dem Können der Elfe gestellt hatte. Sie ahnte es und trotzdem nahm sie diese Hilfe auf ihre Art und Weise an. Durch Razag’s großes Herz, schaffte er es, dass auch andere Herzen anschwollen. Und als er Crystin auf seinen Schoß setzte, da schmiegte sich die Heilerin hinein und erfüllte sein eigenes Handeln mit Zuneigung. Sie belohnte sein Tun und gab ihm somit die nötige Sicherheit, diesen Weg weiterzugehen. Nun aber richteten sich die Blicke aller auf die tanzende Dunkelelfe, die im Sand ihre Kreise zog. Wie gebannt betrachteten die Anwesenden, was Zarrah in der Lage war zu vollbringen. Sicher war es erneut eine Zurschaustellung ihrer Fähigkeiten, aber jene waren eben auch Produkt einer weniger angenehmen Kindheit. Die Elfe beherrschte die eine oder andere, tödliche Kampftechnik und hätte sie vermutlich alle lautlos niederstrecken können, wenn sie es darauf anlegte, doch war es das, was gleichzeitig eine Kerbe in das glatte Holz schlug. Denn wer so versiert auf einem solchen Gebiet war, der hatte auch sehr viel Zeit darauf verwendet.
Razag’s natürliche Begabung in solchen Dingen half ihm, die Techniken fast schon instinktiv zu erlernen, auch wenn diese ‚feine‘ Kunst nicht wirklich etwas für die schweren Muskeln war. Somit erkannte er durchaus ihre Fähigkeiten an und flüsterte Crystin zu: „Wusstest du, dass sie das kann?“ Crystin nickte leicht und wandte etwas den Kopf. „Ich habe ihr hin und wieder zugesehen“, flüsterte sie zurück. Natürlich würde Zarrah niemals zugeben, dass sie etwas absolut nicht beherrschte. Oder etwa doch? Sie hatte vor nicht langer Zeit Erin eingeräumt, nicht die Richtige für Synnover’s Vorangehen zu sein. Zarrah wusste ganz genau, was sie konnte und was nicht. Aber sie ging mit nichts davon hausieren. Entgegen der allgemeinen Meinung war diese Dunkelelfe weder arrogant noch überheblich. Sie war sogar recht ruhig und versuchte mehr der Schatten als das Licht zu sein. Jetzt aber waren alle Augen auf sie gerichtet und auch Synnover konnte nicht verbergen, dass er fasziniert war. Es war ein Tanz, der sich für ihn durch die Luft zog und sie verwirbelte. Syn war gebannt und vergaß alle anderen um sich herum. Als sie endete, applaudierte Razag entzückt und schüttelte Crystin ordentlich durch, die dadurch ins Kichern geriet. Sie nutzte das allerdings und versuchte ihren Ork ein wenig davon zu überzeugen, mit ihm alleine zu sein. Syn aber starrte noch gebannt in das dunkle Grün der Elfe, während der Klang ihrer Stimme zu Musik in seinem Herzen wurde. Erin, Amos und Flosse zogen sich etwas zurück und schauten in einigen Metern Entfernung nach dem Ruderboot, das sie alle irgendwann an Bord des eigentlichen Schiffes bringen sollte. Somit erhielten Syn und Zarrah die Gelegenheit, sich wieder anzunähern. Syn hatte wahrlich Glück, dass er umgeben war von so viel Verständnis und Empathie.

Razag:
Crystin griff nach der großen Pranke des Grünen und ging mit ihm gemeinsam einige Schritte am Strand entlang. Die Sonne schien ihnen auf die Haut und der Wind, so frisch er auch etwas war, fühlte sich dennoch angenehm an. Unter ihren nackten Füßen rann der Sand weich durch ihre Zehen und das Wasser schwappte hier und dort an Land. Crystin lief einige Momente, den Blick auf das Wasser gerichtet und Razag’s Hand haltend, bevor sie sich mit einem verklärten Lächeln wieder Razag widmete. „Magst du mir vielleicht noch mal... ähm.. erzählen wie dein Leben bisher so war? Oder wie du und Zarrah zusammengefunden habt? Ich würde gern ...mehr über dich wissen. Was du so magst, was du nicht magst, was du gern hast, was du nicht gern hast, was du liebst...“ Die blauen Augen von Crystin wurden kurz von der braunen Mähne verdeckt, sodass sie ihre Hände aus seiner löste, um sich den Blick wieder freizuschaufeln. Sie lachte leise. Dann aber griff sie erneut vollkommen selbstverständlich nach seiner Hand und drückte leicht zu. Natürlich besaß sie nicht mal annähernd die Kraft, die Razag hätte, aber sie nutzte dennoch die Gesten, die ihr als Mensch zur Verfügung standen, um ihm zu zeigen, dass sie ihn gernhatte. „Ich bin in Zyranus geboren worden. Zyranus liegt im Westen Celcia’s im Grasland. Es ist eine große Stadt, voller Magier“, berichtete sie und hatte einen verklärten Blick, weil sie sich erinnerte. „Die ganze Stadt besteht aus Zinnen, Türmchen und bunten Dächern. Die meisten dort sind versierte Magier und jeder Zyraner ist unwahrscheinlich stolz auf seine Magie! Wir sind die Besten, der Besten!“, lachte sie und schwellte stolz die Brust. Doch dann winkte sie ab. Sie meinte es nicht so, aber ein großer Teil dieser Menschen sah es tatsächlich so, überprivilegiert zu sein. Crystin aber nicht. „Meine Eltern glaubten, ich könnte meine Magie im Eldoras bei den Elfen besser lernen als hinter den Steinmauern der Magieakademie. Sie holten mich von der Schule wieder herunter und gaben mich in einen Konvoi aus verschiedenen, Reisenden, die irgendwann im Eldoras enden sollten.“, berichtete sie weiter und kurz lachte sie auf. „Da gab es zwei Zwerge, die haben sich ständig in der Wolle gehabt!“, dann wurde ihr Ausdruck aber ernster. „Im Mashmoor wurden wir dann überfallen…“ auch jetzt erinnerte sie sich und das Lächeln verschwand. „Die… es war eine Patrouille aus Morgeria und sie glaubten uns nicht, dass wir lediglich Gelehrte waren. Unsere Gruppe… ich glaube, wie waren ungefähr Fünfzehn, hatte zwei Wächter, die uns beschützen sollten. Sie … sie wurden als erstes getötet und“, Crystin schluckte. Sie erinnerte sich gut an das Erlebte.
„Danach waren wir machtlos. Also… vielleicht nicht machtlos, immerhin hatten wir Magier dabei, aber.. hilflos. Wir waren keine Kämpfer, weißt du?“, erklärte sie fast schon bedauernd. Crystin zog Razag etwas in Richtung Wasser. Sie patschte mit ihren Füßen darin herum und hatte den Blick gesenkt. Typisch für alle, die am Meer unterwegs waren, begann sie wie von selbst nach Muscheln zu suchen. „Oh! Schau mal dort!“, rief sie aus, ließ seine Hand erneut los und lief ein kleines Stück voraus. Sie bückte sich und grub mit zwei Fingern im Schlamm eine handflächengroße Muschel aus. Jene präsentierte sie dann Razag und blinzelte zu ihm lächelnd hoch. „Ich wurde nach Morgeria gebracht, zusammen mit fünf anderen. Drei schafften eine Flucht – weiß nicht, was aus ihnen geworden ist, und weitere Fünf… naja…“, sie hob die schmalen Schultern und blickte auf die Muschel. „Hübsch, nicht wahr?“, fragte sie und brach aus der Düsternis ihrer Erinnerungen aus. „In meinem Zimmer in Morgeria habe ich auch ganz viele Muscheln gehabt. Ich habe sie aus dem Müll gefischt, wenn jemand sie nicht mehr brauchte. Manche der Gladiatoren verzierten ihre Kostüme mit Muscheln und Pailletten.“, erklärte sie und wandte sich daraufhin zum Meer.

Sie holte tief Luft. „Ich wollte immer ans Meer. Und nun bin ich hier.“, seufzte sie und lehnte sich gegen ihren Razag. Ihr Kopf ruhte an seiner Seite und sie schlang ihre Arme um ihn. „Der Anfang in Morgeria war sehr schwer. Ich hatte Angst, ich wollte nach Hause. Ich wusste nicht, ob ich das überleben konnte. Am Ende bin nur noch ich von den Fünfzehn übrig. Die anderen sind an den Folgen der Misshandlungen gestorben. Zwei von ihnen wurden bei Kämpfen in der Arena getötet. Sie fielen, wie die Fliegen… Ich… ich habe einfach nur versucht zu überleben und getan, was sie wollten. Ich sollte heilen… zusammenflicken… wieder einsatzfähig machen. Und ich habe mich so angestrengt. Ich hatte solche Angst“, berichtete sie weiter, mit Blick aufs Meer. „Irgendwann reichte es ihnen nicht mehr. Sie verlangten… mehr. Ich sollte nicht nur heilen, ich… ich sollte auch zur Verfügung stehen. Einige der Gladiatoren dachten, sie könnten eine Extradosis Magie erhalten, wenn sie mich… also…“, sie brachte es nicht über die Lippen. Crystin atmete tief durch. Es fiel ihr sichtlich schwer. „Einmal behandelte ich einen Kämpfer, ich … ich weiß seinen Namen nicht mehr… irgendwas mit Handor… oder.. so, egal, jedenfalls behandelte ich ihn und als er wieder zu Kräften kam, da packte er mich, zwängte mich auf die Pritsche und …“, sie bebte unter der Erinnerung. Crystin löste sich von Razag und rieb sich den Nacken. „Ich spüre seine… groben Hände auf mir. Ich… kann fühlen, wie sein Gewicht mich erdrücken will..“, murmelte sie und erlebte das noch einmal. Tränen krochen ihr in die Augen, bis sie aufatmete und sich über die Wangen wischte. „Bevor es zum Äußersten kommen konnte, starb Handor. Er… Zarrah durchbohrte ihn mit ihrer Klinge und schaffte ihn von mir runter. Ich weiß nicht, wie lange ich in ihren Armen geweint habe, Razag… Sie hat nichts gesagt, sie hat mich einfach festgehalten und mir Zeit gegeben.“, schluchzte sie und versuchte zu lächeln.
„Sie sagte irgendwann, dass sie meine Künste bräuchte für jemanden. Und deshalb zu mir in die Baracke gekommen war, weil sie wusste, wie gut ich meine Arbeit machte. Sie versprach mir, mich immer im Auge zu behalten und mich zu beschützen. Seit dem hat mich nie wieder jemand bedrängt“, erklärte sie und nun wohl auch, wieso Crystin in ihr eine Freundin sah. „Das ist nun schon eine ganze Weile her… aber hier sind wir.“ Die Heilerin schaffte es, dass ihre Tränen langsam wieder trockneten. Sie blickte erneut auf das Wasser und griff dann Razag’s Hände. Langsam zog sie ihn erneut mit sich, bis sie das Lagerfeuer und die anderen nur noch als kleine Punkte ausmachen konnten. Dann sah sich Crys um und nickte. „Perfekt!“, murmelte sie und legte sich in den Sand auf den Rücken. Sie blickte zum Himmel, dann schloss sie die Augen. „Es ist so friedlich hier…“, murmelte sie, während sie den Wellen und den Möwen lauschte. Auch Crystin trug nur ihre Unterwäsche. Sie war inzwischen getrocknet, doch etwas übergezogen hatte sie nicht. Dann öffnete sie die Augen wieder und sah zu Razag. „Ich habe dich bei deinem ersten Kampf gesehen“, sagte sie und lächelte. „Erinnerst du dich noch daran?“, fragte sie und strich mit der flachen Hand über den Sand. „Ich glaube, ich habe damals schon gewusst, dass du einen guten Kern hast…“, überlegte sie und erhob sich wieder in den Sitz. „Willst du wissen, was ich liebe?“, fragte sie mit fester, klarer Stimme. „Dich…“, blickte sie in seine Augen und in ihren eigenen war weder Zynismus noch Zweifel zu erkennen.

Syn:
Nachdem man Syn und Zarrah ein wenig Freiraum eingeräumt hatte und sich Crystin und Razag ihrem Spaziergang widmeten, verklang die Stimme von Zarrah zwischen ihnen. Syn aber konnte es kaum glauben, sodass er noch immer nur auf sie achtete. "Du redest wieder mit mir.“ stellte er fest und strahlte ihr entgegen. Zarrah’s Grün hüpfte über seine Lippen, die sich zeigenden Zähne und schließlich wanderte ihr Blick in seine Augen. Die Elfe musterte Syn aufmerksam und erkannte die veränderte Form seiner Freude. Etwas in ihr knackte. Als würde sich langsam ein altes, verrostetes Zahnrad lösen wollen. Ihr Schmunzeln wurde ein paar Grad wärmer, ehe es einen herausfordernden Aspekt annahm. Sie forderte ihn auf, sich ihr anzuschließen. Es war einzig und allein der Hilfe von Razag zu verdanken, dass sich Syn und Zarrah nebeneinanderstellten und gemeinsam die Bewegungen nachahmten, die Zarrah eben gezeigt hatte. Dabei achtete die Elfe genau auf das, was Syn tat und beobachtete jede seiner Haltung. Mühelos, so schien es, gelang es dem Kaninchen den tänzerischen Aspekt dieser Übungen zu meistern. Syn war es gewohnt sich zu bewegen, zu überzeugen und vor allem gut auszusehen dabei! So saß eine Drehung mühelos, der Schwung und die dramatische Pose endeten exakt und das ohne, dass er sich sonderlich verausgaben musste. Einzig die Handhabung des Fächers erforderte ein erhöhtes Maß an Konzentration. Ab und zu hielt Zarrah in ihrem Tun inne und berührte Syn an der einen oder anderen Stelle seines Körpers, um ihn zu korrigieren. Es geschah nicht häufig und dann tatsächlich auch vollkommen ohne knisternde Spannung. Zarrah konzentrierte sich auf das, was sie ihm zeigen konnte, und ansonsten ließ sie nicht viel mehr zu. Irgendwann gingen sie dazu über, die Bewegungen spiegelverkehrt zu machen und zeitgleich, um einander herum zu tanzen. Zarrah ließ Syn dabei nur ab und an aus den Augen, immer dann, wenn er sich in ihrem Rücken befand. Schließlich aber kamen sie voreinander zum Stehen und erhoben zeitgleich ihre Fächer vor die Gesichter, so wie sie es ganz zu Beginn getan hatte. “Zarrah…“, senkte er seinen Fächer hinab und klappte ihn zusammen. Auch die Elfe ließ ihren sinken, als Syn seine Hand darauflegte, und blickte ihn fragend an. Ihr Atem ging ein wenig schneller, da sie nun schon eine Weile die Übung vollführt hatten. Das Funkeln seiner Augen entging ihr nicht, wusste sie allerdings dennoch nicht gänzlich einzuordnen. Er trat dichter, während er ihr den Fächer weiter senkte und sie es einfach zuließ.
Seine Wärme strahlte auf sie ab und Zarrah spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Ihr Blick hob sich in sein Gesicht, während der Wind mit ihren Strähnen spielte. Sein Blick glitt von ihren Augen zu ihren Lippen, die leicht geöffnet waren, da sie zu Atem kommen musste. Das Lecken seinerseits, registrierte Zarrah ebenso und für eine Sekunde zuckte ihr Blick bei der Erkenntnis, was folgen würde. So schrägte Syn seinen Kopf und kam ihr näher. Er wirkte entschlossen, wusste, was er wollte, und würde es sich nehmen! Zarrah aber blieb trotz ihrer Erkenntnis stehen, neigte selbst den Kopf ein wenig, quasi einen Hauch und hielt ganz still. Gleich würden sich ihre Lippen aneinanderschmiegen, sich aneinander ergötzen, sich gegenseitig Gänsehaut bescheren. Ein warmes Gefühl erzeugen und sich in ihrer beider Körper einnisten. Sie konnte seine Lippen quasi schon spüren und doch blieb die eigentliche Berührung überraschenderweise aus. Zarrah stutzte tatsächlich, als er seufzte. Er zog sich zurück und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen wieder. Ihm folgte der Blick aus grünen Augen, die ein wenig von sich senkenden Brauen umrahmt wurde. Er hatte so entschlossen gewirkt…War das etwa Enttäuschung, was sie spürte? Das war neu… "Ich wollte dich nicht töten" Zarrah’s Blick zuckte und verschloss sich wieder. Sie tauchte aus diesem Traum auf, der sie gefangen hielt und sie trat sogar einen Schritt zurück. "Und ich werde es nicht tun. Niemals. Darauf kannst du dich verlassen. Es kommt nicht mehr vor." Die Elfe runzelte ihre Stirn und faltete den Fächer zusammen. Ihr Blick richtete sich darauf, denn sie wusste nicht recht, was sie nun sagen sollte. Er machte sie sprachlos.

Dann aber umklammerte sie mit festem Griff den Kampffächer und presste die Lippen zusammen, bevor sie den Blick hob und nun selbst eine feste Entschlossenheit offenbarte. „Ich weiß!“, räumte sie ein und wartete, bis er sie ansah. „Ich weiß das, Syn.“, bestätigte sie. „Ich habe dich nicht gemieden, weil du es getan hast“, erklärte sie endlich und wandte den Blick daraufhin aber ab. Er konnte noch eine Ahnung davon gewinnen, dass sie etwas plagte, bevor sie diesen Abglanz im Dunkelgrün vor ihm verbarg und sich zum Meer umwandte. „Ich habe dich gemieden, damit…“, sie stockte und runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich dachte, ich könnte dir die Wahl einfacher machen.“, erklärte sie düster. „Ich wollte dir zeigen, dass du frei bist und du niemandem mehr gehorchen musst.“, räumte sie ein und hob den Blick zum Horizont. Die Sonne funkelte in ihren Iriden. „Ich habe versagt. Ich bin nicht die Richtige dafür…“, murmelte sie schließlich und war tatsächlich das erste Mal verdammt offen. Vielleicht lag es am Meer, denn das wusste die Gedanken zu klären und Herzen zu reinigen. „Ich weiß doch selbst nicht, was Freiheit wirklich bedeutet…“, murmelte sie in den Wind, schloss die Augen und atmete tief durch. „Dass du Erin wählst…“, begann sie nach einer Weile und öffnete die Augen wieder, um ihn ansehen zu können, „ist klug. Sie wird es richtig machen.“ Zarrah zuckte die Schultern und verschränkte die Arme. Sie schützte sich vor dieser Wahrheit und bemerkte es nicht mal. „Vielleicht wird es Zeit, dass ihr euren Weg allein geht…“, dachte sie laut und spürte ein seltsames Gefühl bei diesem Gedanken, der sie den Blick wieder auf Syn richten ließ. „Damit du nie wieder durch mich gezwungen wirst etwas zu tun, was du nicht willst…“
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Orkisches Kriegsschwert (sehr gut)
Zweililien (gut)
Wurfnetz (durchschnittlich)
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- diverse Waffen
Zum Vorzeigen: Razag + Syn

Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 16. Februar 2024, 13:59

Syn und Razag hatten wahrlich Glück, dass sie umgeben waren von so viel Verständnis und Empathie. Auch wenn sie sehr verschieden waren, so hatten sie auch ihre Parallelen und gingen doch verschiedene Wege. Raz gab und bekam dafür doppeltes Glück geschenkt. Bei Syn gestaltete es sich schwieriger. Er tanzte noch den Reigen zwischen Verletzung und Vergebung. Aber beide waren keine einfachen Charaktere und rangen mit den neuen Erfahrungen, jeder auf seine Weise. Das Schicksal hatte ihnen Partnerinnen an die Seite gegeben, die sie vor Herausforderungen stellten. Raz hatte Angst bei Cris zu weit zu gehen, zögerte dabei vielleicht zu lange und Syn war bei Zarrah zu weit gegangen und musste nun einen Weg zurück finden. Und beide hatten versucht ihre jeweilige Herzensdame zu töten. Ein viel versprechender Anfang für eine Liebesgeschichte war das sicher nicht.
Oder?
Vielleicht würden sie in vielen fernen Jahren auf dieses Kapitel ihres Lebens zurück schauen und sich erzählen:
**... als ich Cris meine Pranke um ihren Hals...**
**...oder dann als ich Zarrah das Messer …**

Nur eins war sicher! Syn und Razag waren Meister der Missverständnisse und gewisse Kapitel sollte man vielleicht auch einfach für immer im Vergessen begraben.
-
Razag für seinen Teil versuchte gerade eine neue Seite in seinem Leben aufzuschlagen. Eine Seite die über und über mit Herzchen bemalt und mit ihrem Namen bekritzelt wäre, wenn Razag jemals schreiben gelernt hätte. Liebesbriefe würde er wohl Cris niemals schenken können, aber dafür sammelte er für sie die schönsten Muscheln und Erinnerungen in diesen Tagen. Für seinen Freund konnte er nur tun, dass er ihm einen kleinen Schubs in die Richtige Richtung gab, oder eben die 'Fächer' ausbreitete, damit er und Zarrah wieder ins Reden fanden. Das das funktioniert hatte, stimmte Raz zuversichtlich, dass noch nicht alle Hoffnung verloren war. Das er sich damit irren könnte und nun Zarrah ihrerseits Mauern aufbaute, wo keine sein sollten, dafür konnte er ja nun wirklich nichts. ER hatte sein Bestes gegeben, nun lag es an den beiden.
-
Razag hatte derweil nämlich ganz andere Probleme!

Es war doch nur ein Spaziergang!
Harmlos!
Unschuldig!
Warum hämmerte dann sein Herz in seiner Brust, als wäre er gerade einem Trollfurz in der Arena entkommen? Razag verschlug es immer wieder den Atmen, wenn Cris sich mal kurz von ihm löste um sich durch die Haare zu streichen, mal eine Muschel aufzunehmen und dann ganz selbstverständlich wieder zu ihm zurück fand. Sie erzählte ihm ihre Geschichte.
...Zyranus... im Westen... voller Magier... bunte Dächer... die Besten, der Besten!
, lachte sie und schwellte stolz die Brust.
Ach du Sch... mach das nicht!
Razags Blick fiel unwillentlich auf eben jenen geschwollenen 'Stolz` und sofort regte sich auch bei ihm ein Teil seines 'Stolzes'. Glücklicher Weise lief Cris voraus und so hatte er ein wenig Zeit sich wieder zu beruhigen.
...spazieren gehen... das klang soooo einfach!!!
, grummelte er innerlich. Doch gerade wollte sein eigens dafür wie geschaffener, sein für eben jene Reize trainierter Körper ganz andere Dinge mit seiner Verlobten anstellen!
Bleib ruhig. Ihre Augen sind weiter oben! Hör zu! ...sie sollte im Eldoras bei den Elfen lernen... Eltern holten sie von der Schule und gaben sie in einen Konvoi... streitende Zwerge...
„Im Mashmoor wurden wir dann überfallen…“
Cris Lächeln verschwand und somit auch Razags.
„Die… es war eine Patrouille aus Morgeria und sie glaubten uns nicht, dass wir lediglich Gelehrte waren. Unsere Gruppe… ich glaube, wie waren ungefähr Fünfzehn, hatte zwei Wächter, die uns beschützen sollten. Sie … sie wurden als erstes getötet und danach waren wir machtlos. Also… vielleicht nicht machtlos, immerhin hatten wir Magier dabei, aber.. hilflos. Wir waren keine Kämpfer, weißt du?“
Crystin zog Razag etwas in Richtung Wasser und begann nach Muscheln zu suchen. Der Ork hockte sich neben sie und grub ebenfalls im Sand.
Ohne Kämpfer geht man auch nicht reisen. Aber Magier können doch auch kämpfen, dachte ich... so mit Feuer und so... Na ja, vielleicht nicht alle. Nicht Cris. Sie kann heilen mit Licht!
Bald hielt sie eine handflächengroße Muschel in der Hand die Raz bewunderte.
Das wäre ein schöner Anhänger für eine Kette oder wenn man sie schärft ein guter Schaber für Felle.
Cris berichtete weiter:
„Ich wurde nach Morgeria gebracht, zusammen mit fünf anderen. Drei schafften eine Flucht – weiß nicht, was aus ihnen geworden ist, und weitere Fünf… naja…“
, sie hob die schmalen Schultern und blickte auf die Muschel.
„Hübsch, nicht wahr?“
Razag nickte, lächelte aber nicht, denn er spürte, dass sie die Schönheit der Muschel gerade dafür benutzte um die dunklen Schleier der Vergangenheit zu mildern.
„In meinem Zimmer in Morgeria habe ich auch ganz viele Muscheln gehabt. Ich habe sie aus dem Müll gefischt, wenn jemand sie nicht mehr brauchte. Manche der Gladiatoren verzierten ihre Kostüme mit Muscheln und Pailletten.“
, erklärte sie und wandte sich daraufhin zum Meer. Sie holte tief Luft.
„Ich wollte immer ans Meer. Und nun bin ich hier.“
, seufzte sie und lehnte sich gegen ihren Razag. Ihr Kopf ruhte an seiner Seite und sie schlang ihre Arme um seinen Arm. Ihre Näher machte, dass sein Körper sich wieder aufheizte, nur dieses Mal nicht aus erregenden Gründen, sondern weil sein Herz wuchs und so stark für sie schlug. Etwas dunkles kündigte sich in ihrer sonst so sanften Stimme an und Raz blieb ganz still, um ihr den Raum zu geben, um weiter über das sprechen zu können, was ihr so schwer fiel.
„Der Anfang in Morgeria war sehr schwer. Ich hatte Angst, ich wollte nach Hause. Ich wusste nicht, ob ich das überleben konnte. Am Ende bin nur noch ich von den Fünfzehn übrig. Die anderen sind an den Folgen der Misshandlungen gestorben. Zwei von ihnen wurden bei Kämpfen in der Arena getötet. Sie fielen, wie die Fliegen…“
Sie hat all ihre Gefährten verloren. Sie muss schreckliche Angst gehabt haben, die nächste zu sein.
„ Ich… ich habe einfach nur versucht zu überleben und getan, was sie wollten. Ich sollte heilen… zusammenflicken… wieder einsatzfähig machen. Und ich habe mich so angestrengt. Ich hatte solche Angst... Irgendwann reichte es ihnen nicht mehr. Sie verlangten… mehr. Ich sollte nicht nur heilen, ich… ich sollte auch zur Verfügung stehen. Einige der Gladiatoren dachten, sie könnten eine Extradosis Magie erhalten, wenn sie mich… also…“
Razag ahnte in welche Richtung sich ihre Erzählung entwickeln würde und hielt ganz still. Crystin atmete tief durch.
„Einmal behandelte ich einen Kämpfer, ich … ich weiß seinen Namen nicht mehr… irgendwas mit Handor… oder.. so.“
Handor Elsarin, oder Sarko Handor? Es gab zwei mit dem Namen. Einer war ein Drecksack, der andere ein Dummkopf... Ich glaube, beide sind inzwischen 'leider' tot, sonst könnte ich sie noch mal besuchen...
„Egal, jedenfalls behandelte ich ihn und als er wieder zu Kräften kam, da packte er mich, zwängte mich auf die Pritsche und …“
, sie bebte unter der Erinnerung. Razags Beschützerinstinkt wollte sie einfach nur festhalten, aber er kannte das Gefühl zu etwas gezwungen zu werden... eingeengt zu werden... Crystin löste sich von Razag und er ließ es zu.
„Ich spüre seine… groben Hände auf mir. Ich… kann fühlen, wie sein Gewicht mich erdrücken will..“
...ich will ihn töten! Langsam! Foltern! Gibt es nicht irgendwo einen Nekromanten, der ihn für mich noch mal auferstehen lassen könnte?
Die Dunkelheit in Razag brodelte am Rand seines Bewusstseins und färbte die Ränder seiner Sicht rot. Auch er musste einmal tief atmen, aber als er Cris Tränen sah, löschten sie sofort seine Wut. Sie war so tapfer und wischte sich über die Wangen.
„Bevor es zum Äußersten kommen konnte, starb Handor. Er… Zarrah durchbohrte ihn mit ihrer Klinge und schaffte ihn von mir runter. Ich weiß nicht, wie lange ich in ihren Armen geweint habe, Razag… Sie hat nichts gesagt, sie hat mich einfach festgehalten und mir Zeit gegeben.“
, schluchzte sie und versuchte zu lächeln. Das Zarrah Cris vor dem Übergriff gerettet hatte ließ die Dunkelelfe gewaltig in Raz Ansehen steigen.
Zarrah... dafür hast du was gut bei mir!
, sagte er zu ihr in Gedanken, auch wenn sie ihn nicht hören konnte, wandte aber kurz den Blick zurück zum Lager, wo man zwei kleine Gestalten Fächer schwingen sehen konnte.
„Sie sagte irgendwann, dass sie meine Künste bräuchte für jemanden. Und deshalb zu mir in die Baracke gekommen war, weil sie wusste, wie gut ich meine Arbeit machte. Sie versprach mir, mich immer im Auge zu behalten und mich zu beschützen. Seit dem hat mich nie wieder jemand bedrängt...Das ist nun schon eine ganze Weile her… aber hier sind wir.“
Die Heilerin schaffte es, dass ihre Tränen langsam wieder trockneten. Sie blickte erneut auf das Wasser und griff dann Razag’s Hände.
Da ist sie wieder... meine kleine tapfere Heilerin.
Cris hatte zu sich und ihm zurück gefunden. Sie war unberührt geblieben... bis Syn sich zu ihr gelegt hatte. Aber von diesen Details wusste er Ork nichts. Cris war in seinen Augen rein. So rein und unschuldig, dass alles in ihm sie so bewahren wollte, wie sie war. Nur... das sie ihm das ganz schön schwer machte!
Langsam zog sie ihn erneut mit sich, bis sie das Lagerfeuer und die anderen nur noch als kleine Punkte ausmachen konnten. Dann sah sich Crys um und nickte.
„Perfekt!“
, murmelte sie und legte sich in den Sand auf den Rücken. Auch Raz hatte sich umgesehen, aber eher nach Bedrohungen und Gefahren geschaut. Die kleine natürliche Bucht an dieser Stelle bot guten Schutz vor Blicken, aber lag so in Kies und ein paar Felsen eingebettet, dass man sofort hören würde, wenn sich jemand heranzuschleichen versuchte. Dann fiel sein Blick auf seine still da liegende Verlobte. Cris hatte die Augen geschlossen und vertraute der Umgebung und damit ihm vollkommen.
„Es ist so friedlich hier…“
, murmelte sie, während sie den Wellen und den Möwen lauschte. Möwen waren gut, denn sie flogen auf wenn ein Räuber sich näherte. Aber Raz verlor langsam die Konzentration...
Er schaute auf die geschwungene Linie ihrer Rippenbögen unterhalb der gerundeten Halbkugeln, die sich gegen den knappen Stoff drückten. Seine Finger ballten sich ein paar Mal zur Faust, bevor er sich neben sie setzte und sicherheitshalber doch lieber die Brandung betrachtete. Cris trug nur ihre Unterwäsche und all sein Sehnen baute sich kribbelnd tief in seinem Unterbauch zu einem Kribbeln auf.
So nah... so zart...
„Ich habe dich bei deinem ersten Kampf gesehen“
, sagte sie und lächelte. Raz wandte ihr automatisch wieder den Kopf zu.
„Wirklich?“
„Erinnerst du dich noch daran?“
, fragte sie und strich mit der flachen Hand über den Sand. Razag grübelte.
Es waren so viele...
„Ich glaube, ich habe damals schon gewusst, dass du einen guten Kern hast…“
, überlegte sie und erhob sich wieder in den Sitz, was sie ihm sogar noch näher brachte.
„Willst du wissen, was ich liebe?“
, fragte sie mit fester, klarer Stimme und der dumme Ork nickte eifrig.
Ja, dann kann ich dich vielleicht dafür sorgen, dass du es bekommst!
„Dich…“
, blickte sie in seine Augen und in ihren eigenen war weder Zynismus noch Zweifel zu erkennen.

Raz sackte er Kiefer ein kleines Stück nach unten und blinzelte drei mal sehr langsam.
„Ähm...“
Er räusperte sich und konnte Cris gerade kaum ansehen.
Dich! ...dafür sorgen, das du ?MICH? Bekommst...???
Er hing in seiner eigenen gewebten Gedankenspirale fest. Die Falle war aufgestellt gewesen und Razag war hinein getappt.
„Mich?“
Er war gerade nicht so redegewandt, auch wenn sein Kopf normaler Weise ganz gut funktionierte. Raz puhlte an seinen Fingernägeln. Eine klassische Ersatzhandlung und er knabberte sie immernoch glatt, damit die Damen sich nicht über seine Krallen beschwerten. Raz keuchte leise vor Anspannung. Dann begannen seine Mundwinkel abwechselnd zu zucken. Er blinzelte zu Cris und hielt den Blick gesenkt.
„Du... liebst mich! Richtig?“
Der leise Donner kam aus seinem Brustkorb, nicht von den Wellen, die an die Felsen brandeten.
„..mich!“
Das leichte Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen und er legte den Kopf schief, was ihm einen kleinen Schalk verlieh. Mit leicht abschätzenden Blick ließ er seinen Blick dann langsam von ihren Augen zu ihren Lippen und weiter hinab einmal über ihren ganzen Körper streicheln. Der Schalk in ihm genoss das großartige Gefühl, dass Cris ihm gerade geschenkt hatte und etwas in ihm wollte mehr davon, also fragte er:
„Was genau liebst du denn an mir?“
Welchen Ork auf dieser Welt waren schon mal echte Komplimente gemacht worden? Razag musste die Situation einfach ein bisschen auskosten. Noch nie hatte eine Frau ihn umworben und er gab sich als 'nicht so leicht zu haben', auch wenn er Cris am liebsten einfach umgeworfen hätte und... Nein! Dieses Kribbeln von tausend Bienen in seinem Herzen war einfach zu köstlich. Der Honig war noch nicht reif. Seine Bienenkönigin musste noch gefüttert werden und die Spur aus 'Gele Royal' war ausgelegt, dessen Duft er unbewusst inhalierte und folgte. Raz lehnte sich leicht gegen Cris Schulter und stupste sie so animierend an, weiter über seine Vorzüge zu reden.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Freitag 16. Februar 2024, 23:02

Syn hätte Razag mal häufiger beobachten sollen. Der Ork wusste eindeutig, wie man es in Sachen Liebe machte. Auch wenn er sich unsicher fühlte, so funktionierte es doch. Crystin hing ihm praktisch am Lendenschurz-Zipfel und das mit Erfolg! Syn hatte allerdings nur noch Augen für Zarrah. Er verfiel dem hypnotischen Zauber ihres Kampftanzes mit dem Fächer und wartete nich lange damit, die Bewegungen nachahmen zu wollen, sobald sie geendet hatte. Etwas lag in der Luft zwischen den beiden. Es war nicht das Knistern, das man bei Razag und Crystin verspüren, ja sogar sehen konnte. Synnover könnte es jedoch nicht einmal im Ansatz beschreiben. Gefühle dieser Art waren ihm noch fremder als zu lernen, was Freiheit bedeutete. Man konnte jedoch sagen, dass er vor allem Dank Razags Schwimmunterricht auf einem guten Weg war. Den Anfang mochte Zarrah geleistet haben, jetzt aber übernahmen andere. Denn auch Erin trug ihren Teil dazu bei, auch wenn Syn es nur unterbewusst in sich aufnahm. Er bemerkte eher die Wirkung, die Freiheit auf ihn ausübte. Er war endlich wieder ausgeschlafen. Folglich fühlte er sich bereit genug, überhaupt ein Kampftraining anzugehen, wobei er sich bei jeder Drehung nicht den Eindruck gewann, überhaupt zu trainieren. Es war ein Tanz und er hatte das Parkett beherrschen gelernt. Zarrah korrigierte ihn zwar hier und da, meistens bezog sich dies aber auf Haltung und Schwung des Fächers. Seine Beinarbeit war präzise und seine Drehungen grazil. Rein tänzerisch besaß er auch ohne Fächer bereits genug Wirkung, wusste, dramatische Pausen zwischen den Wirbeln einzusetzen und sogar ein Ausweichen wie einen einstudierten Teil der Choreographie zu vollführen. Auf dieser Basis bildete er Zarrahs Demonstration erstaunlich gut ab. Es dauerte nich lange, da wirbelten sie umeinander herum, drehten sich wie das Spiegelbild des jeweils anderen voneinander for und wieder zueinander hin. Kleine Makel zeigten sich wirklich nur an Synnovers Fächerhand. Mit genug Übung würde er sie ausmerzen und mit zwei Fächern, sowie einer luftigen Rüstung könnte er wie der Wind selbst an seinen Feinden vorbei tanzen, um ihnen tödliche Schnitte zu versetzen. Hier und jetzt jedoch hatte er Anderes vor. Am Ende ihrer Übung näherte er sich Zarrah an, sprach ihren Namen aus, neigte sich ihr entgegen. Er sah sogar, dass sie es leicht erwiderte und ihrerseits den Kopf ein wenig schräg legte. Sie wartete darauf, dass er wie so oft seine Lippen auf die ihren setzte und sich nahm, was nur das dreiste Kaninchen jemals gewagt hatte. Ungeachtet von Klingen an der eigenen Kehle hatte er sie geküsst und es mehrfach wiederholt. Er hatte sie durch seine bloße, morgendliche Standhaftigkeit dazu gebracht, ihm zu verfallen wie alle Frauen es taten. Er hatte ihr seine routinierte Leidenschaft geschenkt und süße Liebesschwüre ins Ohr geflüstert. Er hatte sie verführt wie nur das weiße Kaninchen es konnte. Aber jetzt ... da zog er sich unter einem Seufzen zurück und ließ sie ungeküsst in ihrer Einsamkeit stehen.
Dass er sich erneut für sein Beinahe-Attentat entschuldigte und gelobte, es fände keine Wiederholung mehr statt, waren unnötige Worte. Sie hatte ihm die Tat längst verziehen. Er wusste es - spätestens jetzt, da sie wieder mit ihm sprach. Und erneut richtete sie das Wort an ihn, dass ihre Stimme sich wie weicher Honig in seine Gehörgänge legte. Über seine Unterarme zog sich tatsächlich eine seichte Gänsehaut und eine Mischung aus Hitze, sowie Kälte kroch seinen Rücken herab. Es war nicht unangenehm.
Hätte er mal seinen Kumpel beobachtet, ihn um Rat erbeten oder einfach nur nachgeahmt, wie er es tat. Dann würden Syn und Zarrah sich vermutlich längst in den Armen liegen, übereinander herfallen und jeden Zentimeter ihrer beider Körper gegenseitig verschlingen - vielleicht. So aber redeten sie nur, doch das Kaninchen genoss jede Silbe, die ihr über die Lippen kam, weil sie für ihn allein gedacht war. Da änderte sich, als ihm die Bedeutung ihrer Worte bewusst wurde. Zunächst runzelte er nur die Stirn, lauschte aber aufmerksam. Er unterbrach Zarrah nicht, obwohl er es gern an einigen Stellen getan hätte. Doch so wie er sie zuvor sprachlos gemacht hatte, harrte nun das Kaninchen bis zum Ende aus. Stattdessen beobachtete er sie genau, während sie redete. Er verfolgte ihre Blicke und wie sie sich von ihm lösten, um zuerst zu Boden, dann zum Horizont zu sehen. Für den Bruchteil eines Herzschlags verlor auch Syn sich in der Aussicht der idyllischen Weite.
"Ich wollte dir zeigen, dass du frei bist und du niemandem mehr gehorchen musst." Aber ... das hast du doch schon längst getan... Eine sanfte Brise erreichte ihn, strich über seine Wangen und zupfte an einzelnen Haarsträhnen, die ihm nicht mehr feucht in die Stirn hingen. Gern hätte er sich diesem Gefühl hingegeben, die Augen geschlossen und Wind und Zarrah gelauscht. Aber ihre Worte unterbrachen den Frieden.
"Ich habe versagt. Ich bin nicht die Richtige dafür..."
Syn zuckte zusammen und richtete sein Grasgrün wieder auf ihr Antlitz. Er betrachtete ihr Profil, während die Worte weiter flossen. Noch immer antwortete Syn nicht. Ihm entkam lediglich ein leichtes Schnaufen, als Zarrah behauptete, er habe Erin gewählt. Seine Augen engten sich, als sie fortfuhr und andeutete, die Gruppe ihren Weg allein gehen zu lassen - frei von jeglichem morgerianischen Einfluss. Syn löste sich von seinem Platz. Nun klappte auch er den Fächer zusammen, betrachtete ihn, um ihn anschließend in den Sand zu legen. Er trug nur seine Unterhose und keinen Gürtel, an dem er die Waffe hätte befestigen können. Syn wandte sich wieder Zarrah zu. Er schaute sie an, sein eigener Blick ... düster.
"Es stimmt, du hast versagt", war das erste, das er ihr zuteil werden ließ. Er sprach ruhig, aber spürte, wie die Worte gegen ihre Seele schmetterten. Trotzdem musste er sie sagen. Er musste ihr einige Dinge klar machen. "Wenn du glaubst, ich hätte Erin gewählt, erst Recht, um Freiheit zu erfahren." Syn schnalzte mit der Zunge und riss den Kopf seinerseits zur Seite. Es ärgerte ihn, dass sie es so sah. Es ärgerte ihn, dass er es getan hatte. Es ärgerte ihn, dass ...
"Du hast versagt, weil du dich zurückgezogen und mich im Glauben gelassen hast, die Tat sei mir verziehen, aber ich in deiner Gunst gefallen bin. Dass jedes weitere Wort an mich verschwendet wäre. Ja, du hast versagt im Versuch, mir mit deinem Tun nichts aufzuzwingen, das ich nicht will. Das Gegenteil war der Fall! Oh, Zarrah. Hättest du einfach etwas gesagt! Dann hätte ich nicht ... ich hätte Erin nicht wählen müssen. Das habe ich auch nicht. Ich hatte keine Wahl in dieser Nacht, an diesem Abend. Ich hab das nicht gewollt!" Ihm war sehr wohl bewusst, dass er es war, der die Blonde um eine Nacht zu zweit gebeten hatte und ihr etwas abseits gefolgt war. Ob Zarrah zwischen den Zeilen lesen konnte? Ob sie die Gründe dafür verstand? Syn musterte sie, seufzte erneut und holte zu einer Erklärung aus. "Ich brauchte Schlaf - sehr dringend sogar, damit ich funktionieren kann. Damit ich Erwartungen erfüllen kann. Razags ... deine ... und sag nicht wieder, du hättest keine. Natürlich hast du sie. Irgendetwas musst du von mir erwarten und wenn es nur ist, dass ich diese Freiheit lerne." Er atmete tief durch, um sich nicht in Rage zu reden. Er hatte gelernt, seine Emotionen im Zaum zu halten, denn alles andere brachte nur Ärger ein. Aber jetzt waren Wut und Zorn ohnehin fehl am Platz. Er wollte sich nicht mit Zarrah streiten. Er musste ihr eine Sache klar machen und darauf kam es nun an. "Wärst du nicht auf Distanz gegangen, hätte ich Schlaf gefunden." Denn dann hätte er sich einfach dreist und ohne Vorwarnung zu ihr gelegt. Sein Blick verdeutlichte es. Dann aber brach er den Kontakt zwischen beiden Nuancen aus Grün ab. Er schaute verbissen zu Boden, bemerkte nicht einmal, dass er sich anspannte und die Fäuste ballte. "Ich ... brauchte ... Schlaf", presste er hervor. "Es gab keine andere Möglichkeit. Ich hab den Preis gezahlt, der ... notwendig gewesen ist."
Für einen Moment stand er still da, ging noch einmal seine Entscheidungen und Taten der letzten Nacht durch. Er rief sich vor Augen, was er getan hatte. Aber dann kehrten Erinnerungen zu ihm zurück. Bilder von Erin und wie sie auf ihn reagiert, wie sie ihn eingeladen und ihm eine Bedingungen gestellt hatte. Syn entspannte sich. "Erin ist ... nett. Sehr nett sogar. Es war ... nicht schlimm. Sie hatte diese Bedingung gestellt und mir gestattet ... Wir hatten Spaß - wir beide." Die Reue kam erst mit dem neuen Morgen, gefolgt von Scham und Selbsthass. Auch jetzt tauchte dieses Gefühl wieder auf, drohte, an die Oberfläche zu kriechen. Das war das Perfide an Opfern eines solchen Sklavenlebens: sie gaben sich stets selbst die Schuld für ihre Lage. Sie suchten nach Ausreden, warum es nicht an jenen lag, die sie achtlos benutzten. Jenen sollten sie schließlich dankbar sein. Es könnte ihnen schlimmer gehen. Sie mussten sich nur bemühen und dieses Gefühl würde verschwinden. Es lag nicht an seiner Herrin. Yolintha war nicht Schuld. Er war es. Er hatte geglaubt, Gefühle seien auch für Sklaven gemacht...
Syn sog rasselnd die Luft ein. Ein Beben ging durch seinen Körper. Er wollte jetzt an alles und jeden denken, nur nicht an Zarrahs Schwester. Er schaute auf, suchte all das Reizende im Gesicht der Dunkelelfe, das auch Yolintha besaß, aber bei Zarrah empfand er es als ... schön. Ihre Züge besaßen Wärme, Weichheit, die die Ältere niemals würde an den Tag legen können.
"Ich hab mich in dieser Nacht entschieden, zu ihr zu gehen. Ich hab mich dafür entschieden, einen Preis zu zahlen, der mir Schlaf als Lohn einbrachte. Ich hatte Spaß dabei ... aber Freiheit ... war das nicht." Syn machte einen Schritt auf Zarrah zu. Dieses Mal neigte er sich jedoch nicht zu ihr, sondern schaute sie nur mit einer Schwere an, die vielleicht auch ihr bekannt zu sein schien, denn Syn ahnte etwas. "Ich wollte es zuerst nicht glauben. Dunkelelfen sind die Herrenrasse. Natürlich sind sie frei und sie stehen über allen, die nicht sind wie sie." Er wagte es, seine Hand zu heben und die Finger unter ihr Kinn zu schieben, damit er ihr Gesicht ebenfalls etwas anheben konnte. Er stricht mit dem Daumen an ihrer Kinnpartie entlang. "Aber du ... nimmst vieles hin und erträgst es." Syn presste die Lippen aufeinander und löste sich wieder von ihr. Sie ertrug vor allem seine Dreistigkeiten, seine Küsse und wenn er sich trotz seines Standes von ihr nahm, was ein freier Dunkelelf sich wohl nicht erlauben durfte, wenn er seine Zunge behalten wollte. Saqir hatte es nicht so weit mit Zarrah treiben können wie das Kaninchen. Sie hatte alles von ihm ertragen, still schweigend. Sie war nicht frei.
"Du bist nicht frei", sagte er. "Und ich habe das verschlimmert. Ich hab mich dir immer wieder aufgezwungen, obwohl ich jeder meiner Kundinnen stets beteure, nichts zu tun, was sie nicht wollen. Dennoch..." Er holte ein weiteres Mal Luft. Es war viel, was er ihr gerade sagte, aber einmal begonnen, musste es aus ihm heraus. Es war der Lohn für ihre Offenheit. Er ging ehrlich mit ihr um, auch wenn es vielleicht schmerzte. "Du hast mich meiner Heimat entrissen und allem, was ich hatte. Du hast mich meinem Herrn entrissen, meinen Erfolgen, einfach allem. Du zerrst mich hinaus in diese ... diese große Welt mit all ihrer Freiheit, in der keine, aber auch absolut keine einzige meiner erlernten Fähigkeiten hilfreich ist!" Er ließ die Schultern hängen und neigte den Kopf in der bitteren Erkenntnis, nun zugeben zu müssen, wie viele Makel er außerhalb Morgerias doch besaß. "Ich habe mich in meinem ganzen Leben nicht so nutzlos gefühlt wie hier draußen...", sagte er traurig. "Freiheit ist ... schwer. Es ist die größte Herausforderung, vor die ich bisher gestellt wurde. Und ich ... ich ..." - oh, es kostete ihn Welten, es laut auszusprechen - "... ohne die richtige Führung bin ich verloren. Also glaub nicht, du könntest dich jetzt klammheimlich aus dem Staub machen, um mich ohne irgendetwas hier draußen in deiner stinkenden Freiheit im Stich zu lassen!", fuhr Syn sie harsch an. Er ging forscher vor als beabsichtigt, merkte es selbst. Denn es war keine Verurteilung. Es war ein Hilferuf. So packte er nach ihrem Handgelenk. "Ich brauche Erin nicht ... und du brauchst nicht gehen. Du ... machst das nämlich alles sehr gut." Dann riss er an ihrem Arm im Versuch, sie an sich heranzuziehen. Syn war längst nicht soweit, so viel Emotion zuzulassen, Zarrah von sich aus in eine innige und ehrliche Umarmung zu ziehen. Das konnte er bei seinem Freund Razag tun, aber bei der Dunkelelfe, die einst seine Herrin war und die ebenfalls unfrei zu sein schien, konnte er es nicht. Er konnte sich ihr nicht schon wieder aufdrängen. Das tat er bereits mit seiner Forderung, die er ihr, dicht vor ihr stehend, ohne sie zu umarmen, an das fein spitz geschwungene Ohr wisperte. "Ich gebe mir wirklich Mühe, also gib mich nicht auf."
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Samstag 17. Februar 2024, 23:20

Razag:

Dass sie es ihrem Ork ein wenig schwerer machte, ahnte Crystin nicht. Sie war nicht in dem Maße hinterhältig oder gar raffiniert, um ein solches Spiel mit Razag spielen zu können. Nun, vielleicht noch nicht jetzt. Es würde sich zeigen müssen, wie es wäre, wenn sich Crystin traute auch körperliche Aspekte ihrer Beziehung zu beleben. Noch war sie reichlich naiv und zurückhaltend, aber Razag erfuhr auch, worin das begründet lag. Die Menschenfrau hatte auf ihre Art die Versklavung erleben müssen und blieb dennoch bei all den Kerlen, die die Arena nur noch als Fleischberge verließen und sie wieder zusammenflicken musste, unberührt. Und das nur, weil sie einen Schutzengel bekommen hatte, dessen Wort einiges an Gewicht hatte. Crystin erzählte Razag das nicht, damit er Zarrah in einem anderen Licht sah. Sie erzählte es ihm, weil es zu ihrem Leben in Morgeria dazugehörte und er gefragt hatte. Aber es wäre dennoch ein positiver Nebeneffekt, den Crystin gewiss begrüßen würde. Nachdem die Elfe durch Syn’s Hand gestorben war, hatte Crystin verzweifelt reagiert und Razag erklärt, dass sie in Zarrah eine Freundin sähe. Jetzt verstand er sicherlich, wieso das so war. Zarrah wachte über sie und über Syn und selbst über Razag. Auch wenn jener daran manchmal etwas zweifelte, da sie nicht dagewesen war. Er wusste ja immer noch nicht, dass Zarrah sich gegen ihre gemeinsamen Feinde hatte zur Wehr setzen müssen, während die anderen das Lager überfielen und… Crystin lenkte Razag ab. Seine Gedanken fanden zurück an den Strand, an dem sie saßen und zu dem Meeresrauschen, das ihn auf besondere Weise erdete. Sie empfand es ebenfalls als friedlich und fühlte sich so gelöst, dass sie sich im Sand räkelte und Razag ordentlich etwas zu gucken gab. Wie sollte er auch nicht so starren? Er konnte es kaum erwarten, endlich einmal richtig kosten zu dürfen. Es war doch etwas völlig anderes, dem erzwungenem Sex abzuschwören, aber das hier? Wieso schwor er dem Sex ab und nun lag dieser Leckerbissen vor ihm im Sand und präsentierte… Früchte. Saftige Früchte? Sie war nicht zu vergleichen mit Sommerfellchen und den anderen. Obwohl er auch ihnen gerne nähergekommen war, immerhin waren sie seine Belohnung gewesen! Jetzt aber… er durfte es nicht überstürzen, denn sie könnte schreiend davonlaufen, wenn sie erstmal erfuhr, was er für eine Bestie im Bett sein könnte.

Razag wollte es richtig machen und geißelte sich somit selbst. Zudem hatte Nalia ihm beigepflichtet, dass er ruhig davon träumen durfte, umgarnt zu werden. Aber Crystin enttäuschte ihn auch nicht. Sie brauchte halt etwas Zeit und er war bereit, sie ihr zu geben. Wenn er denn durchhielt. Nachdem sie ihre Geschichte erzählte und Razag einem der beiden Handor’s den Kopf gleich noch mal abgerissen hätte, da kehrte die Stimmung wieder in wärmere Gefilde zurück. Razag hatte seine Heilerin gefragt, was sie mochte, nicht mochte und was sie liebte. Und Crystin war bereit ihm alle Fragen zu beantworten. So auch die letzte. Diese Offenbarung, die ihr so selbstverständlich und dennoch gewichtig über die Lippen kam, war… zu viel für Raz. Er starrte Crystin an, die noch immer mit feinem Lächeln auf den Lippen da saß und mit einer Hand den weichen Sand des Strandes befühlte. Sie beobachtete Razag genau und kicherte leise, als er noch mal nachfragte. Als ob er sich verhört hätte. Crys nickte einfach bestätigend. Daraufhin sickerte die Bedeutung in Razags Hirn und Herz und er konnte die Freude darüber nicht mehr verbergen. Er strahlte über beide Wangen und Crystin erfreute sich an seinem Anblick dabei. Dann bekam Razag einen schalkhaften Ausdruck und setzte einen drauf:
„Was genau liebst du denn an mir?“, wollte er wissen und erreichte bei Crys ein kurzes Stutzen. Die Braunhaarige betrachtete Raz einen Moment, in dem sie nichts sagte und er sie animieren anstupste. Crys lehnte sich ihrerseits an ihn und lächelte verlegen. Ihr Blick glitt zum Meer und wurde dann ein wenig ernster. „In deinem ersten Kampf… da… wirktest du irgendwie… verloren. Du standst da im Rund auf dem schwarzen Sand und schautest in die Menge. Du warst für die Schaulustigen eine Attraktion. Sie jubelten, grölten und feuerten dich an. Aber du wirktest so, als ob du diesen Kampf gar nicht wolltest. Vielleicht habe ich mir das eingebildet, aber… so hab ich es empfunden. Ich habe dich von meinem Erker aus beobachtet und deinen Kontrahenten gesehen. Es… es war ein fürchterlicher Kampf. Am Ende hast du gesiegt, aber… aber du wurdest übel zugerichtet. Ich weiß noch, wie ich deine Wunden versorgte und du… du hast nichts mitbekommen. Du warst bewusstlos und ich sollte sich binnen zwei Tagen wieder hinkriegen, da du Eindruck gemacht hattest. Ich weiß nicht mal, ob du damals wusstest, wer ich war. Du bist nach den 2 Tagen aufgestanden, hast nach jede Menge Wasser verlangt und bist trainieren gegangen…“, sie schmunzelte bei der Erinnerung.

Crystin wartete einen Moment, dann wandte sie sich langsam zu ihm um und drehte sich ihm zu. „Was ich an dir liebe?“, griff sie seine Frage auf und schenkte ihm einen verliebten Blick aus blauen Augen. „Deine Begeisterungsfähigkeit…“, begann sie nun und strahlte ihn an. „Dein Lachen, wenn es aus deinem tiefsten Innern kommt. Deine Art, die Welt zu sehen…“, zählte sie weiter auf. „Dein gutes Herz..“, wurde sie ernster und krabbelt die wenigen Zentimeter auf ihn zu, um ihre Hand auf seine Brust zu legen. Sie atmete durch und lief rot an. „Aber ich liebe auch..“, sie war nun ernst, fast zurückhaltend, „deine Lippen, wenn du mich küsst…“, hauchte sie und doch wurde ihre Stimme nicht von der Brandung fortgespült. Sie lehnte sich vor, um Razag zu küssen und ihre Worte zu unterstreichen. „Deine Mundwinkel, wenn du lächelst“, wanderten ihre Lippen zu jenen Winkeln, bevor sie Küsse darauf setzte. „Ich liebe dein Gesicht, wenn es mich so warm und liebevoll ansieht…“, flüsterte sie, denn sie war ihm so nahe. Crystin nahm beide Seiten seines Gesichts zwischen ihre Hände und bedeckte ihn mit weiteren Küssen. Nun schwang sie ein Bein über seine und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. Sie sah ihm in die Augen, bevor sie sein Gesicht losließ und ihre Finger über seine Schultern auf seine Brust glitten. „Ich… ich liebe deine…“, sie wurde unsagbar rot und drohte vor Unsicherheit abzubrechen. Doch Crys war mutiger als man ihr vielleicht rein optisch zugestand: „deine Stärke… deine Größe… deine Hände, wenn sie mich mühelos tragen… uch liebe deine Brust, mit den Ringen, die im Sonnenlicht glänzen und… und ich liebe es, wie du… meine Fantasie anregst..“ Ein Augenaufschlag, unsicher, aber dennoch mutig genug ihm zeigen zu wollen, was sie will. Ihre Finger tanzten federleicht über seine ausgeprägten Brustmuskeln. Dann senkte sich Crystin etwas vor und an seinem Mund vorbei. Ihre Lippen trafen seine Halsbeuge, bevor sie sanft die Haut dort mit zärtlichen Streicheleinheiten bedeckte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, dennoch wagte sie einen Versuch.

Syn:

Wo Razag die natürliche Begabung besaß, alles zu einer Waffe machen zu können, besaß Syn die natürliche Begabung in allem, was er tat, gut auszusehen. Es war ein Geburtsrecht, dass er nicht mahl erahnte und doch lag ihm die Eleganz, die Extravaganz und das Anziehende im Blut. Es war eine Freude ihm bereits beim ersten Training mit den Fächern zuzusehen und wurde lediglich besser, von Mal zu Mal. Wenn Zarrah ihm nun noch zeigte, wie er die Fächer tödlich einsetzte, dann wäre er in jedem Kampf definitiv ein stilvoller Schlächter. Was hätte er in dem schwarzen Rund für Begeisterungsstürme auslösen können. Wenn er nicht nur das ein oder andere Kostüm zur Schau, sondern dann auch noch so gekämpft hätte! Jetzt, hier am Strand, galten die Bewegungen aber nur einem Augenpaar: Zarrah. Sie tanzte mit ihm diesen Tanz und sprach endlich wieder mit ihm. Syn konnte es kaum glauben, denn die Zeit seit er sie getötet hatte, war mehr als zähflüssig verlaufen. Und voller nagender Zweifel gewesen. Zarrah hatte geglaubt, ihn dadurch zu schützen. Syn aber glaubte, sie mied ihn aus Missachtung. Missverständnisse… sie entstanden immer, wenn man nicht ehrlich zu sich und seinen Mitmenschen war. Zarrah erklärte sich – auf ihre Art und Weise und Syn lauschte. Dann aber war er dran. Und er setzte gleich noch mal einen Dolch an, auch wenn er imaginär war. "Es stimmt, du hast versagt", Nun zuckte das dunkle Grün in seinem umher. Die Worte waren harsch und sie hatte damit in der Form nicht gerechnet. Zarrah wollte sich bereits zurückziehen und ihre soeben erwachte Aufrichtigkeit wieder hinter Schloss und Riegel einsperren, da sprach Syn weiter. "Wenn du glaubst, ich hätte Erin gewählt, erst recht, um Freiheit zu erfahren." Die Aufrichtigkeit verließ die Bühne nicht. Zarrah zögerte und runzelte sogar leicht die Stirn. Das, was er sagte, war… interessant. Doch ihm fiel es nicht so leicht, denn er riss sich aus ihrem Blick los und schien verärgert. "Du hast versagt, weil du dich zurückgezogen und mich im Glauben gelassen hast, die Tat sei mir verziehen, aber ich in deiner Gunst gefallen bin. Dass jedes weitere Wort an mich verschwendet wäre. Ja, du hast versagt im Versuch, mir mit deinem Tun nichts aufzuzwingen, das ich nicht will. Das Gegenteil war der Fall! Oh, Zarrah. Hättest du einfach etwas gesagt! Dann hätte ich nicht ... ich hätte Erin nicht wählen müssen. Das habe ich auch nicht. Ich hatte keine Wahl in dieser Nacht, an diesem Abend. Ich hab das nicht gewollt!" Die Worte waren so zahlreich zwischen ihnen, dass die Elfe schwieg. Sie hörte Syn zu, studierte seine Mimik, seine Färbung der Stimme.
Zarrah nahm das in sich auf und hielt unermüdlich den Blick auf ihn gerichtet. Das, was er sagte, war eine Wahrheit, die sie wirklich nicht erkannt hatte. Weil sie damit beschäftigt gewesen war, sich von ihm fernzuhalten. "Ich brauchte Schlaf - sehr dringend sogar, damit ich funktionieren kann. Damit ich Erwartungen erfüllen kann. Razags ... deine ... und sag nicht wieder, du hättest keine. Natürlich hast du sie. Irgendetwas musst du von mir erwarten und wenn es nur ist, dass ich diese Freiheit lerne." Sie hatte protestieren wollen, doch er kam ihr zuvor und so klappte sie den Mund wieder zu. Zarrah’s Blick aber bohrte sich in seinen. Seine Ehrlichkeit bannte sie auf eine ihr nicht bekannte Weise und ließ sie einfach nur zuhören. "Wärst du nicht auf Distanz gegangen, hätte ich Schlaf gefunden." Die Pupillen zuckten kurz bei einer Erkenntnis, die diese Worte ebenfalls mit sich brachten. Dann glitt ihr Blick zur Seite und sie schien das Gehörte zu überdenken. Zarrah runzelte erst die Stirn, dann schloss sie die Augen und atmete einmal tief durch. Ihre Reaktion schien ihn zu frustrieren und gleichzeitig zu bemüßigen, sich abermals zu erklären. "Ich ... brauchte ... Schlaf", sie sah ihn wieder an. "Es gab keine andere Möglichkeit. Ich hab den Preis gezahlt, der ... notwendig gewesen ist.“ Während er in Erinnerungen schwelgte, beobachtete Zarrah sein Gesicht.

Sie war schon immer diejenige gewesen, die in den Leuten las. Die sich am Rande des Geschehens positionierte und Dinge erfuhr, die anderen entgingen. Es hatte ihm gefallen. Zarrah spürte etwas in sich, das sie nicht näher benennen konnte oder wollte. "Erin ist ... nett. Sehr nett sogar. Es war ... nicht schlimm. Sie hatte diese Bedingung gestellt und mir gestattet ... Wir hatten Spaß - wir beide." Zarrah nickte plötzlich, wandte aber den Blick ab. Sie brauchte nicht zu sehen, was er ihr daraufhin zeigte. Er kämpfte mit sich. Er hatte das nicht von sich aus gewollt. Er hatte es aus der Not herausgetan und sich etwas gesucht, das ihm helfen konnte. Einziges Glück dabei war, dass Erin kein schlechter Mensch war. Und sie keine Ansprüche stellte. Zarrah atmete hörbar aus. Der Wind umspielte sie beide und gab ihnen einen Moment Zeit. So viele Worte hatten sie die ganze Reise über nicht miteinander gewechselt. Zarrah’s Blick glitt wieder in das Gesicht des Menschen, der geräuschvoll die Luft einsog. Er schien etwas in ihrem Gesicht zu suchen, das ihr verborgen blieb, aber sie hielt still. Sie ließ ihm die Zeit. Wartete. "Ich hab mich in dieser Nacht entschieden, zu ihr zu gehen. Ich hab mich dafür entschieden, einen Preis zu zahlen, der mir Schlaf als Lohn einbrachte. Ich hatte Spaß dabei ... aber Freiheit ... war das nicht." Sie nickte leicht. Zarrah hatte verstanden, was er sagen wollte. „Ich habe es falsch aufgefasst“, räumte sie ein und wirkte ungemein aufrichtig dabei. Noch vor Wochen hatte sie sich im Hause der Nachtklingen unnahbar, unantastbar und überheblich gegeben. Jedenfalls etwas. Nun aber war sie nicht mehr im Dunstkreis der Nachtklingen, sondern hier, am Strand. Weit weg von allem. Sie konnte sich die Blöße durchaus zugestehen, denn Zarrah war entgegen der landläufigen Meinung alles andere als perfekt. Er trat auf sie zu, sie wich nicht zurück. "Ich wollte es zuerst nicht glauben. Dunkelelfen sind die Herrenrasse. Natürlich sind sie frei und sie stehen über allen, die nicht sind wie sie." Zarrah’s Lippen schlossen sich und sie mahlte etwas die Kiefer aufeinander bei seinen Worten. Sie sah es nicht so, sprach aber nicht darüber. Sie wusste immer noch nicht, ob sie sich wirklich anvertrauen konnte. Wollte. Syn erregte erneut Aufmerksamkeit, als er ihr Kinn anhob.
Ihr Grün kletterte über seine Züge, bis zu seinen Augen. "Aber du ... nimmst vieles hin und erträgst es." Sie versteifte sich etwas. Ihr Blick engte sich prüfend. "Du bist nicht frei. Und ich habe das verschlimmert. Ich hab mich dir immer wieder aufgezwungen, obwohl ich jeder meiner Kundinnen stets beteure, nichts zu tun, was sie nicht wollen. Dennoch...“ Zarrah starrte Syn regelrecht an. Sie lauerte, er kam ihr gefährlich nahe auf einmal. Etwas, was Zarrah nicht gewohnt war und so nicht verarbeiten konnte. "Du hast mich meiner Heimat entrissen und allem, was ich hatte. Du hast mich meinem Herrn entrissen, meinen Erfolgen, einfach allem. Du zerrst mich hinaus in diese ... diese große Welt mit all ihrer Freiheit, in der keine, aber auch absolut keine einzige meiner erlernten Fähigkeiten hilfreich ist!" Sie entspannte sich langsam wieder etwas. Syn war ihr nicht auf der Spur. Er hielt sie immer noch für die Wurzel allen Übels. Und er hatte ja auch Recht. Er wusste gar nicht, wie sehr. "Ich habe mich in meinem ganzen Leben nicht so nutzlos gefühlt wie hier draußen... Freiheit ist ... schwer. Es ist die größte Herausforderung, vor die ich bisher gestellt wurde. Und ich ... ich ... ohne die richtige Führung bin ich verloren. Also glaub nicht, du könntest dich jetzt klammheimlich aus dem Staub machen, um mich ohne irgendetwas hier draußen in deiner stinkenden Freiheit im Stich zu lassen!" Sie engte erneut die Augen. Nun hatte sie ihn reden lassen, sich zurückgehalten, weitestgehend und zugehört. Seine Worte wechselten von gefährlich nahe an ihrer Wahrheit, zu Bitterkeit, ob ihres Tuns. Zarrah glaubte zu wissen, was er von ihr verlangte. Als erstes ihr Handgelenk. Syn’s Griff war fest, sodass ihr Blick darauf fiel. Sie wirkte angespannt für einen Moment, als würde sein Griff sofort einstudierte Techniken freisetzen. "Ich brauche Erin nicht ... und du brauchst nicht gehen. Du ... machst das nämlich alles sehr gut." Er ruckte an ihrem Arm, dass Zarrah einen halben Schritt vortrat. Sie entwand dann ihr Handgelenk seinen Fingern und streifte sie einfach ab. Ihr Blickt bohrte sich in seinen. War er jetzt zu weit gegangen?! Konnte er das überhaupt noch, jetzt, da sie längst nicht mehr seine Herrin war? Zarrah starrte ihn an, während ihr Blick immer wieder in seinen Augen umherwanderte. Sie wusste nicht so richtig, wohin mit sich. Das alles war bedeutend viel und es war… so wichtig gewesen.
Tatsächlich tat Zarrah dann etwas, das er ihr vielleicht nicht zugetraut hätte: Die schlanke Elfe trat auf Syn zu und zog ihn in ihre Arme. Sie legte sie um seine Schultern, schob ihr Gesicht an seinem vorbei und bettete ihre Wange, an seine. "Ich gebe mir wirklich Mühe, also gib mich nicht auf.", hörten die feinen Ohren und Zarrah verstärkte den Griff um ihn noch etwas. Einen Moment stand sie da, Syn fest umarmend und dem Rauschen des Meeres lauschend. Dann öffneten sich die feinen Lippen und ihre Stimme drang direkt in seinen Gehörgang ein: „Es tut mir leid, Syn. Ich habe … einen Fehler gemacht. Du solltest nie das Gefühl haben, dass ich dich meide, weil du… in meinem Ansehen gesunken bist. Ich wollte dich schützen. Vor mir.“ Sie wartete einen Moment, atmete durch, hielt ihn weiterhin im Arm. „Ich will es richtig machen, verstehst du?“, sprach sie weiter. „Bei Razag, bei Crystin… besonders aber bei dir. Niemand sollte einen anderen als Sklaven halten“, erklärte sie ein wenig ihre Beweggründe und offenbarte ihm ganz privat etwas von sich selbst. „Ich bleibe…“, flüsterte sie in sein Ohr, als sie den Kopf darauf zuneigte. „Und wenn du nicht schlafen kannst, kommst du zu mir.“, bot sie an, ohne direkt etwas zu versprechen. Sie wollte sich von Syn lösen, verharrte aber noch einen Moment unheimlich dicht an seinem Gesicht. Ihr Blick fiel auf seine Lippen, die ihr verführerisch nahe waren. Die Zeit holte Luft. Nun war es allerdings Zarrah, die leicht den Kopf neigte, während ihre Augen immer wieder in seine hüpften. Sie drängte ihn nicht. Sie drängte sich nicht. Es war der Moment, der sie innehalten ließ. Der sie tun lassen wollte, was sie gerade im Begriff war zu tun.
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Raz'ulak der Furchtlose
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 18. Februar 2024, 15:06

Razags Ziel war es nicht über Cris herzufallen, war es nie gewesen. Seit er sie kannte, hatte er sie nur beschützen wollen, notfalls auch vor sich. Razags Ziel war es sie kennen und lieben zu lernen. Und auch bei Syn hatte er eben jenes Ziel verfolgt, das er und Zarrah mit einer einfachen Frage dafür gesorgt, dass sie eine Plattform bekamen um miteinander zu trainieren, sich wider anzunähern und endlich wieder miteinander zu reden. Der große olivgrüne Ork wünschte sich einfach, dass sein Freund etwas schönes in seinem Leben fand – egal wo, wie oder bei wem. Das er dabei als Vorbild fungieren könnte, war ihm nicht mal in den Sinn gekommen. Er ahnte auch nichts von Neid oder Missgunst, die Syn in dem Anblick des Paars empfunden hatte. Aber wenn es so wäre, dann wäre er vielleicht sogar froh darüber, denn dass würde bedeuten, dass Syn überhaupt etwas in seinem Leben vermisste, dass er eigentlich nicht kannte.
Syn schaffte es aber auch ganz allein seine emotionale Seite zu entdecken, nicht nur zu gehorchen oder Erwartungen zu erfüllen. Wie auch Raz stolperte er über Gefühle die neu für ihn waren. Das einzige was definitiv zu 'erwarten' war, waren: Fehler.
Sogar Zarrah machte sie, wenn auch seltener, weniger offensichtlich und konnte sie gut verbergen. Ihre Fähigkeiten waren alle nahezu perfekt, bis auf die emotionale Seite. Sie kannte sich in der Welt aus, konnte jagen und mit Fächern tanzen wie eine Göttin. Genauso wie Cris war sie nahezu perfekt. Auch die Zyranerin war in ihren Fähigkeiten grandios, konnte Magie wirken, kochen und liebte auch noch von ganzem Herzen. Cris war im emotionalen Bereich wohl die fachkundigste Person von allen, da sie beschützt von Zarrah nie 'zu großes' Leid erfahren hatte. Sie konnte noch unverdorben die Welt betrachten.
Ihre Unschuld war das was Razags großes Herz anzog, ihn aber auch fast wahnsinnig machte. Er befürchtete sie zu verderben und sehnte sich doch so sehr nach ihrer Nähe. Also versuchte er das erste Mal in seinem Leben den 'richtigen' Weg zu gehen – aber Cris machte es ihm schwer!
Sehr schwer!
Der Schwimmunterricht wurde schon zu einer echten Prüfung seiner Selbstkontrolle, denn allein der Anblick von so viel nackter Haut bei Cris, brachte ihn nahe an die Klippe.
Was hab ich mir nur dabei gedacht...
Nun - Razag hatte sich gedacht, dass es gut wäre, wenn seine Freunde schwimmen könnten, wenn sie alle aufs Meer hinaus fahren sollten. Aber nun stolperte er über die Details seines eigenen Unterrichts. Allein die Tatsache, dass man sich ausziehen musste, um nicht von schweren voll gezogenen Kleidern hinab in die Tiefe gezogen zu werden, ließ ihn nun Schauer der Lust erleben, allein durch Cris Anblick. Raz war selbst niemals schamhaft gewesen. Eigentlich war er sogar recht stolz auf sein Aussehen, was sein Leben ja auch zum positiven verändert hatte, vielleicht sogar gerettet. Hätte er nur in der Arena gekämpft wäre der Wahrscheinlichkeit folgend irgendwann ein stärkerer Gegner siegreich gewesen. Sein Aussehen hatte aber ihm eine andere Welt eröffnet, eine 'dunkelrote' Welt voller nackter Begierden. Aber hier draußen in dieser 'normalen' Welt war Nacktheit plötzlich etwas... anderes. Bei Cris war es plötzlich anders. Bisher hatte er nie darüber nachgedacht, wie er auf andere wirken könnte, wenn er sich auszog. Er hatte es einfach als gegeben angesehen, war den Befehlen gefolgt. Sein Hang zum Wasser und Hygiene, hatten es ihm leicht gemacht in jener Gesellschaft angenommen zu werden. Das jemand aber IHN wirklich anziehend finden könnte, erst recht wenn es andere Männer wie z.B. Syn zum vergleichen gab, das war neu. Sein Kumpel war der 'Schöne' - Nicht er. Klar mochte es Frauen geben, die es grün und muskulös bevorzugten, die ...oder die das Monster hatten zähmen wollen... Aber im Vergleich zu seinem schönen Freund war Razag doch eher ...das Biest.
Um so erstaunlicher war es für Raz, dass Cris sich für ihn entschieden hatte, wo sie doch schon bei seinem Kumpel gelegen hatte. Ein kleiner Stich würde immer bleiben, wenn Razag an diese Nacht sich erinnerte, denn es gab ihm das Gefühl zweite Wahl zu sein. Es war ein Seegen, nicht zu wissen, dass Syn damals so grauenvolle Gründe für sein Handeln gefunden hatte, wie 'ihm den Weg zu bereiten'. Wäre es ihm geglückt, so hätte sich Razags Herz niemals für Cris entschieden, denn es war ihre Reinheit, die sie für ihn so anziehend machte. Noch ging Raz sogar wirklich davon aus, dass Cris gänzlich unberührt geblieben war... was vielleicht in Zukunft noch für dramatische Wendungen führen könnte.
Doch inzwischen hatte sich auch viel verändert.
Razag war nicht mehr der gleiche und Cris war ebenfalls nicht mehr das starre verängstigte Wesen. Sie hatte ihren Mut wieder gefunden und einem Ork einen Ast über den Schädel gezogen... mit amüsanten Folgen. Nur wenige Tage-Wochen hatte es gebraucht um das Gefühl der Enge Morgerias abzustreifen und sich an Freiheit zu erinnern. Raz und Cris hatten da ebenfalls etwas gemeinsam. Ihre Wurzeln lagen außerhalb der düsteren Mauern und sie hatten ein Leben 'DAVOR' gehabt.
Razags Kopf war aber immernoch erfüllt mit Fragen, die er seiner Verlobten stellen wollte:
Wie alt bist du eigentlich? Kannst du schnitzen? Könntest du den Ast zu einer richtigen kleinen Keule schnitzen? ...und wenn ich die mit Bienenwachs überziehe...
Aber seine Verlobte hatte ihren eigenen kleinen Plan für sie beide und verscheuchte damit seine Ideen. Viel wichtiger war:
„Was genau liebst du denn an mir?“
Ihr Blick glitt zum Meer und wurde dann ein wenig ernster.
„In deinem ersten Kampf… da… wirktest du irgendwie… verloren. Du standst da im Rund auf dem schwarzen Sand und schautest in die Menge. Du warst für die Schaulustigen eine Attraktion. Sie jubelten, grölten und feuerten dich an. Aber du wirktest so, als ob du diesen Kampf gar nicht wolltest.“
Wollte ich auch nicht....jetzt erinnere ich mich. Aran hatte mir eingebläut, wenn ich diesen Kampf nicht überlebe, dann sorgt er auch nicht für mich, dann wäre ich Futter für die Warge. Aber ich hatte noch nie... jemanden getötet.
„Vielleicht habe ich mir das eingebildet, aber… so hab ich es empfunden. Ich habe dich von meinem Erker aus beobachtet und deinen Kontrahenten gesehen.“
Ich war noch eine 'Jungfrau' im Töten. ...Sie hat mich beobachtet... damals schon?
Razag konnte es kaum glauben.
Ich bin ihr aufgefallen... Aber was daran, liebte sie an mir? Das ich es nicht wollte oder dass ich dann so viel besser darin wurde?
„Es… es war ein fürchterlicher Kampf. Am Ende hast du gesiegt, aber… aber du wurdest übel zugerichtet. Ich weiß noch, wie ich deine Wunden versorgte und du… du hast nichts mitbekommen. Du warst bewusstlos und ich sollte sich binnen zwei Tagen wieder hinkriegen, da du Eindruck gemacht hattest. Ich weiß nicht mal, ob du damals wusstest, wer ich war. Du bist nach den 2 Tagen aufgestanden, hast nach jede Menge Wasser verlangt und bist trainieren gegangen…“
Ich war wie betäubt... hab nicht nach links, nach rechts geschaut. All das Blut...der Jubel... Es war wie ein Rausch gewesen, aber dann kam der Schmerz und ich kann mich kaum an das danach erinnern... Das Blut und der Jubel haben mich irgendwie am Leben erhalten, dachte ich... War es damals schon Cris...?
Crystin wartete einen Moment, bis auch Raz aus seinen Erinnerungen zurück war, dann wandte sie sich langsam zu ihm. Er sah sie nachdenklich an und erinnerte sich an die Kämpfe danach und wann immer sie ihn dann zusammen geflickt hatte. Auch er hatte wie Zarrah ein Auge auf sie gehabt, nur auf seine Weise und seine Mitstreiter, die Gladiatoren, die Kämpfer der Arena darauf eingeschworen, dass Heiler tabu waren. Leider waren nicht alle seinem Beispiel gefolgt, wie er nun erfahren hatte.
„Was ich an dir liebe?“
, griff sie seine Frage erneut auf und schenkte ihm einen verliebten Blick aus blauen Augen.
„Deine Begeisterungsfähigkeit...“
„Oh, ja! Bin sehr begeistert! Von Dir!“
Raz gluckste tonlos.
„Dein Lachen, wenn es aus deinem tiefsten Innern kommt. Deine Art, die Welt zu sehen... Dein gutes Herz..“
Razag wurde ganz warm in der Brust. Ein ungewohntes Gefühl machte sich in ihm breit. War es Glück? War es Liebe? Es fühlte sich großartig an. Da krabbelt Cris die wenigen Zentimeter auf ihn zu, um ihre Hand auf seine Brust zu legen. Sie atmete durch und lief rot an.
Was hat sie den jetzt vor?
„Aber ich liebe auch... deine Lippen, wenn du mich küsst…“
, hauchte sie und zu dem warmen Gefühl in seiner Brust gesellte sich kein kleines Knistern wie von einem kleinen Lagerfeuer. Sie lehnte sich vor, um Razag zu küssen und ihre Worte zu unterstreichen.
„Deine Mundwinkel, wenn du lächelst.“
, wanderten ihre Lippen zu jenen Winkeln, bevor sie Küsse darauf setzte. Razag brummte genüsslich, seine Lieder senkten sich auf Halbmast und er blinzelte langsam.
„Ich liebe dein Gesicht, wenn es mich so warm und liebevoll ansieht…“
, flüsterte sie, denn sie war ihm so nahe. Crystin nahm beide Seiten seines Gesichts zwischen ihre Hände und bedeckte ihn mit weiteren Küssen, die seine Sinne schwirren ließen wie ein Schwarm Glühwürmchen. Lauter helle Punkte flogen innen vor seinen Augenlidern. Dann schwang sie ein Bein über seine und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. Razags Augen wurden wieder groß und offen.
...so viel Haut. Ups... pass auf.
Instinktiv hatte er kurz ihre Hüften gepackt und sie ein kleines Stück nach oben korrigiert, damit sie ihm nicht aus Versehen was quetschte... oder wachsen ließ, obwohl da die Chancen auch so recht gut standen. Sie sah ihm in die Augen, bevor sie sein Gesicht losließ und ihre Finger über seine Schultern auf seine Brust glitten. Razag ließ sich rücklings in den Sand gleiten, damit sie überall gut ran kam und ließ sich schon ein bisschen selbst-gefallend bewundern. Ihr Blick war einfach zu süß! Sein Atem hob sein Fleisch und seine Knochen ihr entgegen und er legte seine Arme wieder brav zur Seite, merkte aber, dass er sich selbst nicht so recht traute und verschränkte sie lieber hinter seinem Kopf, was seine Brustmuskeln ansehnlich dehnte. Die Farbe in ihrem Gesicht veränderte sich, was ihn schmunzeln ließ.
„Ich… ich liebe deine…“
, sie wurde unsagbar rot und drohte vor Unsicherheit abzubrechen. Doch Crys war mutiger als man ihr vielleicht rein optisch zugestand:
„...deine Stärke… deine Größe… deine Hände, wenn sie mich mühelos tragen… ich liebe deine Brust, mit den Ringen, die im Sonnenlicht glänzen und… und ich liebe es, wie du… meine Fantasie anregst..“
Das ging runter wie Öl! Razag fühlt sich wie ein Fisch im Wasser – nein Öl – wie eine rundum glückliche Ölsardine. Ein Augenaufschlag folgte, der hundert Reissäcke irgendwo zum umstürzen brachte. Cris hatte das Potenzial mal eine großer Verführerin zu werden, auch wenn sie jetzt noch unsicher wirkte. Dennoch war sie so mutig ihm zeigen zu wollen, was sie wollte. Er war so stolz auf sie, wie sie da auf ihm thronte.
„...deine Fantasie... aha.“
Razag lächelte, während sie auf seinem Bauch saß und sich mit jedem Atemzug von ihm ein wenig hob und senkte. Ihre Finger tanzten federleicht über seine ausgeprägten Brustmuskeln, erreichten vielleicht kurz auch mal die kleinen von ihr erwähnten Ringe. Dann senkte sich Crystin etwas vor und an seinem Mund vorbei. Ihre Lippen trafen seine Halsbeuge, bevor sie sanft die Haut dort mit zärtlichen Streicheleinheiten bedeckte und wieder einmal eine Nulllinie in das Orkhirn zauberte.
...
Konnten Orks eigentlich schnurren? Leider nicht, aber ein tiefes Brummen, dass mehr an einen Bären erinnerte, ließ seine breite Brust zwischen ihren Schenkeln vibrieren. Razag drehte seinen Kopf leicht zur Seite, damit sie leichter an die wohlig kribbelnden Stellen heran kam und murmelte fast der Welt entschwunden:
„Das ist sooo gut!...Hmmmm... Aber... Was für Fantasien hast du denn? Gibt es etwas, dass du gern mit mir machen würdest?“
Diese Frage war für ihn wichtiger, als es gerade bei ihm klang. Es würde bestimmen, wie er weiter vorgehen könnte, denn er wollte ihre Wünsche auf keinen Fall übergehen. Durch seine Gedanken wirbelten einige Möglichkeiten, Pläne, Ideen, Eingebungen, wie er Cris gern berühren wollte, alles was möglich wäre um ihren Honiggleichen Körper behutsam und langsam auf ihn vorzubereiten, so sie denn wollte – aber wichtiger waren ihre Wünsche! Sie bestimmte das Tempo und die Richtung in die sie Hand in Hand gemeinsam gingen. Er schaute mit leicht verhangenem Blick zu ihr auf und sein stählernes Grau wurde von dem Blau ihrer Meere erweicht. Dann schimmerte sein Blick kurz silbrig und er brummte noch mal für sie, als seine Frage vielleicht ihre Fantasie weiter anheizte und ihre Wangen rötete.
„Hm...mmmm... vergiss diesen Gedanken nicht, der sieht furchtbar süß in deinem Gesicht aus!“
Er atmete gegen ihre Schenkel und genoss den Moment vielleicht ein wenig zu sehr, denn sein Körper reagierte höchst sensibel auf seine Verlobte. Aber etwas musste er einfach in Erfahrung bringen. Etwas dass ihm auch schon länger ein wenig Sorgen bereitete. Schamhaft war er jedoch nicht, weswegen er es einfach aussprach und einfach nur hoffte, sie damit nicht zu vergraulen:
„Kein Mann hat bisher bei dir gelegen... also war in dir, oder.“
Von zwei wusste er jetzt ja, also fragte er und suchte in ihrem Gesicht nach Bestätigung. Dann fuhr er fort:
„Du bist noch unberührt und hast dir da einen ziemlich 'großen'... Ork ausgesucht um dich mit ihm zu verloben.“
Er hob kurz einen Mundwinkel, aber sah sie dann von unten mit leicht fragendem Blick an.
„Ich mach mir da ein bisschen Sorgen, dass... nun … Es gibt da eine gewisse Restmöglichkeit... Hm... dass wir vielleicht doch nicht zusammen passen könnten und wenn dem so sein sollte, dann willst du dich vielleicht nicht auf Dauer an mich binden.“
Wenn wir nicht kompatibel sind, will sie mich vielleicht auch nicht weiter kennen lernen. Ich will es ja langsam angehen, aber wir sollten uns nicht näher kommen, wenn es dann zu enttäuschend werden könnte, oder wenn sie nicht genug Geduld hat.
Orks hatten nicht so viel Lebenszeit wie andere Rassen. Der Gedanke, dass sie sich abwenden würde wäre furchtbar, also sprach Raz schnell erklärend weiter, bevor er den Mut verlor:
„Menschenfrauen sind durchaus geeignet sich mit Orks zu paaren und du hast ein phantastisches Becken! Aber ich würde mir vorher gern mal ansehen, was mich an Vorbereitungs-Arbeit erwartet, damit ich dir nicht weh tue. Wäre das in Ordnung für dich?“
Wo Raz sich nicht mal traute mit seinen Händen auch nur ihre Brüste zu berühren, da polterte sein Mundwerk gerade in Bereiche vor, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hatte... Ok, er selbst mal kurz, als sie vom Bett gefallen war. Aber sonst? Sonst war ihr Körper eine unerforschte Galaxie.
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- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Dienstag 20. Februar 2024, 01:42

Zwei Sklaven aus Morgeria. Zwei Gladiatoren mit unterschiedlichen Kampfstilen. Zwei Geschöpfe in Freiheit, geleitet von Frauen, die sie anders behandelten als jede andere zuvor und dennoch entwickelten sich hier zwei so differenzierte Geschichten, dass es Spaß machen musste, celcianische Gottheit zu sein und dem schicksalsfreien Geschehen einfach ein wenig zuzuschauen. Mit gepufftem Mais und einer kuscheligen Decke ließ es sich bestimmt aushalten, während man die neuesten Episoden voll Drama, Aufregung, Unsicherheiten, Missverständnissen, Romanzen, Erotik und Abenteuer beobachtete. Wenn man nur Zuschauer war, mochte es leicht sein. Ja, man mochte sich glatt unterhalten fühlen. Vielleicht taten die Götter den beiden Sklaven nun aber auch einen Gefallen und ließen sie mit ihren Sorgen, Problemen, aber auch posiviten Momenten allein.
Wo Razag und Crystin von Beginn an offen miteinander umgegangen waren und sich nun damit belohnten, diese Offenheit auch in Form ihrer wachsenden Zuneigung zueinander auszuleben, da taten sich die grüblerischeren Charaktere der Gruppe schwerer. Ob die Götter Celcias nun beobachteten oder nicht, zumindest ließen die blonden Zwillinge, sowie Flosse Zarrah und Gefährten ein wenig Freiraum. Sie zogen sich zurück, um stattdessen ein Ruderboot vorzubereiten. Schließlich sollte es früher oder später noch an Bord eines Schiffes gehen, wie es aussah. Noch blieb ihnen allerdings Zeit, so dass auch das Kaninchen und seine einstige Herrin einander etwas näher kamen. Zunächst nur auf der Ebene des Kampffächertrainings fanden auch sie irgendwie zueinander. Immerhin sprach Zarrah wieder mit Syn. Mehr noch, sie vertraute ihm eine Menge Dinge an, die sie so wohl nicht jedem offenbart hätte. Sie wurde belohnt, denn auch Syn zeigte sich überraschend ehrlich. Zwar warf er Zarrah gewisses Fehlverhalten vor, verzieh es ihr aber auch im gleichen Atemzug. Ihm war wichtiger, dass auch sie endlich verzieh und vor allem, sich ihrer Verantwortung stellte. Sie hatte ihn mit in diese große, freie Welt gezogen. Sie sollte ihn durch selbige führen. Sie - kein Razag, keine Crystin, aber auch keine Erin. Es zählte nicht, ob der eine Freund, die andere lichtmagische Heilerin und die Dritte zumindest genug Balsam für seine Seele war, dass er sich seinen Schlaf erkaufen konnte. Sie allte zeigten Syn zwar auf ihre Weise, was Freiheit bedeuten konnte. Letztendlich wünschte - nein, er verlangte! - seine Führung aber von jener Nachtklinge, die ihn bisweilen weder vergessen noch weggeworfen hatte. Eine Dunkelelfe, die in seinen Augen auch nicht so frei zu sein schien wie er bislang immer vermutet hatte. Das zu erkennen versetzte Zarrah unter Anspannung. Er konnte regelrecht sehen, wie sie sich unter seinen Worten versteifte. Als Syn jedoch den Fokus von ihr auf sich selbst zurückzog, entspannte sie sich auch wieder etwas. Trotzdem, er war ihr auf irgendeine Weise sehr nahe gekommen und es hatte Vorsicht in ihr geweckt. Nicht nur Zarrah beobachtete ihre Umgebung. Syn tat dies seit eh und je. Er musste es tun, um überleben zu können. Er musste flexibel sein, sich anpassen. Vor allem aber musste er so handeln, wie es am ehesten erwartet wurde. Dann strich er die Lorbeeren ein. Dann erhielt er Lob und Lohn. Dann bemerkte niemand, dass er hinter seiner Maske aus falschen Zärtlichkeiten, Liebesbekundungen und schmeichelnden Worten nach Informationen suchte, die ihm irgendwann zum Vorteil gereichen könnten. Ob er dies auch mit Zarrah vorhatte? Es würde bedeuten, dass er sie eines Tages hinterging, wenn er dadurch nur etwas erreichte, was ihm an ihrer Seite nicht gelänge. Endgültige Freiheit? Nein. Er sagte selbst, er konnte in keiner Welt bestehen, in der er nicht der Sklave war, den man für seine Position anlernte, trainierte und ausbildete. Freiheit war größer und komplexer. Seine heile, kleine Welt namens Morgeria konnte nicht mithalten. Seine Fähigkeiten genügten nicht, vor allem aber musste er ein Verständnis für viele Dinge entwickeln, die ihm sowohl die Reißer als auch die Nachtklingen immer verwehrt hatten. Es gab Dinge, die gewisse Sklaven einfach nicht erlernen mussten. Ein Schreiberling würde niemals die Kunst des Schwertkampfes studieren, ein Krieger keine Poesie oder das Führen eines Instruments. Ein Lustsklave brauchte nicht zu wissen, was Liebe ist. Sie alle einte nur, dass keiner von ihnen jemals die Schönheit sehen und verstehen durfte, was es hieß, frei zu sein. Einmal Blut geleckt, würden solche Sklaven rebellieren und alles tun, um ihre Freiheit zu behalten. Alle? Syn wirkte anders. Ihn verunsicherte Freiheit, obwohl er sie schätze. Sie faszinierte ihn, zog ihn an, ließ ihn Emotionen erleben, die er von sich nicht kannte und das war es, was ihm so fremdartig und unheimlich erschien. Freiheit besaß eine größere Macht über ihn als es ein Sodth oder Karrish je besessen hatte. Indem sie sich ihm nur zeigte, als wunderschöne, blaue oder Sternen behangene Weite über einem tiefgrünen Wald oder hypnotisch tanzenden Meer reichte schon aus, dass auch ihm das Wasser über die Ränder seiner Augenlider schwappen wollte. Jeder Herzschlag schrie danach, diese Freiheit zu kosten, aber wie sollte er es tun, wenn ihm zum einen das Besteck fehlte und er zum anderen nie gelernt hatte, wie er es halten musste, damit ihm diese Speise nicht entglitt?
Neben vielen Worten der Wahrheit präsentiere Syn noch deutlich mehr als das. Er zeigte sich zumindest Zarrah soweit offen gegenüber, sich selbst seine Unzulänglichkeit einzugestehen. Er brauchte Führung. Er brauchte sie und so zog er sie dicht an sich heran, um ihr diese Forderung zu stellen. Er bettelte, beteuerte seine Mühen und forderte, ihn nicht wegzuwerfen ... wie Karrish es getan hatte. Er hatte nicht einmal mehr nach ihm gesehen, ob er das Triell überlebt hatte. Zarrah hatte ihn und Razag eingesammelt und durch Crystin versorgen lassen. Sie musste weitermachen. Sie durfte ihn nicht aufgeben. Sie durfte sich selbst nicht aufgeben! Er war keine unlösbare Aufgabe ... und sie würde nur versagen, wenn sie sich von ihm abwandte. Dann wären all ihre Mühen umsonst gewesen.
Und Syn? Er müsste anschließend wohl versuchen, Razag als Freund zu behalten, ohne sich ihm zu sehr aufzudrängen. Schließlich war sein Kumpel nun verlobt. Welchen Nutzen der Ork auch immer darin sah, Syn erkannte, dass er ein Störfaktor zwischen ihm und Crystin wäre. Er akzeptierte es sogar. Also würde er sich anderen zuwenden müssen, wenn Raz nicht zur Verfügung stand und Zarrah ihn doch im Stich ließ. Er würde sich Leute wie Erin suchen müssen, die ihm erneut diese falsche Form der Geborgenheit zukommen ließen, es vielleicht sogar gut mit ihm meinten und dennoch nicht in der Lage wären, ihm dadurch Freiheit zu schenken. Wäre er denn jemals frei, wenn er Tribute zahlte für ein bisschen falsche Nähe? Wie echt war die Freiheit dann, die Celcia außerhalb von Morgeria versprach?
Nein, Syn würde es niemals auf diese Weise schaffen und erst Recht nicht allein. Er sah es ein. indirekt teilte er es Zarrah mit und sie ... entzog sich seinem Griff. Sie streifte seine Finger ab, während ihr Grün sich so fest in seinen Blick bohrte, als wollte sie seine Seele für diese unflätige Forderung sogleich aufspießen. Syn presste die Lippen aufeinander. Er war zu weit gegangen. Seine Finger zuckten leicht. Sein Körper sandte Signale aus, sich nun lieber vor der Dunkelelfe in den Sand zu werfen und um Gnade zu winseln. Vielleicht genügte es zu betteln. Vielleicht aber wollte Zarrah auch mehr. Er würde Wiedergutmachung leisten und mit Händen, Zungen und mehr versuchen, ihr Gemüt wieder zu beruhigen. Ohja, einen Herzschlag mehr hätte es gebraucht und er wäre zurück in eine Rolle verfallen, in die sich jeder Sklave irgendwann wiederfand ... weil sie immer zu buckeln hatten. Zarrah aber kam diesem Herzschlag zuvor. Indem sie handelte, setzte Syns Herz für genau jenen entscheidenden Impuls aus.
Plötzlich fand er sich in einem Nest aus Wärme wieder. Wie weich sie ist... Ihre Arme lagen um seinen Hals geschlungen, die Hände verflochten sich irgendwo in seinem Nacken und Zarrah war ihm unerwartet nahe. Er spürte ihren Atem, der sein Ohr sanft streichelte und ihm eine Gänsehaut bescherte. Er lehnte sich ein wenig gegen ihre Wange, die die seine berührte. Er schloss die Augen, bis Zarrahs Worte erneut dafür sorgten, dass seine Lider sich hoben. Er riss sie regelrecht auf. Plötzlich war er es, der sich anspannte und wie erstarrt wirkte.
"Es tut mir leid, Syn."
War es der Klang des Meeres oder sein eigenes Blut, das ihm in den Ohren rauschte. Er versuchte, sich auf ihre weiteren Worte zu konzentrieren, aber sie verloren fast an Bedeutung, weil sich ihre Entschuldigung wie ein Schutzmantel über alles legte. Sie hätte ihn beschimpfen und beleidigen können und es wäre ihm gleichgültig gewesen. Es tat ihr leid.
"Ich will es richtig machen, verstehst du? Bei Razag, bei Crystin ... besonders aber bei dir. Niemand sollte einen anderen als Sklaven halten." Er schüttelte ganz leicht den Kopf, dass seine Wange an ihrer rieb. Er verstand nicht. Warum gerade bei ihm? Ehe er die Frage laut aussprechen konnte, versetzte sie ihn erneut in Sprachlosigkeit. "Ich bleibe ... Und wenn du nicht schlafen kannst, kommst du zu mir."
Er spürte, dass sie sich lösen und zurückziehen wollte. Syns Hände hoben sich. Er legte sie an ihre Hüften und drückte ihren Körper ganz leicht wieder gegen sich. Zarrah könnte es jederzeit unterbinden. Er gab ihr lediglich ein Zeichen, dass er auch wollte, dass sie blieb. Hier, ganz nah bei ihm.
Syn lehnte nur sein Gesicht ein wenig zurück, damit er die Elfe anschauen konnte. Seine Augen wanderten über die Konturen ihres Antlitzes. Er studierte ihre Züge, ehe er sich wieder in ihrem dunkleren Grün verfing. Er verfolgte ihren Blick, der immer wieder zwischen seinen Augen und Lippen hüfpte. Syn sah, dass sie nun den Kopf leicht neigte. Ihre Lippen formten sich nur minimal um. Syn sah es. Er sah, dass sich genau dort gerade ganze Berge versetzten. Er war versucht, sie zu erklimmen. Langsam neigte auch er sich vor. Wieder waren sie einander so nahe. Es fehlte nicht mehr viel. Die Erinnerung baute bereits den Geschmack ihrer beider Lippenpaare für den jeweils anderen auf. Im Grunde berührten sie sich schon. Es kitzelte leicht, als Syn das Gesicht doch wieder wegdrehte, erneut unter einem Seufzen. Der Blickkontakt brach ebenfalls ab.
"Du musst das nicht tun", flüsterte er. "Du stehst gewiss in keiner Bringschuld, also zwing dich nicht. Du ... hast dich bereits entschuldigt. Es tut dir leid. Das ..." Er stockte, während sein Griff an ihren Hüften sich ein wenig festigte. "Das ... hat noch niemand zu mir gesagt. Das ... ist das überhaupt richtig?" Syn drehte wieder den Kopf. Er schaute Zarrah tief in die Augen. "Jemanden wie mir zu sagen, dass es dir leid tut? Dir ... einer Dunkelelfe ... zu mir, einem Skl..." Seine Pupillen zuckten. Seine Augen weiteten sich. Oh, er wusste es doch und trotzdem musste er es sich immer wieder neu klar machen. Es hatte noch nicht vollendet seinen Weg in seinen Geist gefunden. Er begriff die Schwere dieser Bedeutung noch immer nicht. Vielleicht würde es auch noch eine Weile dauern. Wichtig war, dass er es immer wieder erkannte. Irgendwann würde es selbstverständlich sein und niemand - auch nicht Synnover selbst - würde für sich die Bezeichnung des Sklaven je wieder in den Mund nehmen.
"ich bin frei", wiederholte er seine Erkenntnis, die ihn auf's Neue durchflutete wie in jener Nacht am Lagerfeuer, als Zarrah seine Avancen abgelehnt hatte. Und nun? Da hatte sie sich seinen Lippen entgegen geneigt. Freiwillig? Syn musterte sie. "Wenn du es willst, dann..." Er schnaubte leicht, über seine eigene Dummheit amüsiert. "Nein. Du hast keinen davon je erwidert. Du willst es nicht. Vor allem nicht ... die echten ... m-meinen ... ersten .... echten..." Trotz seiner Aussage stand es ihm ins Gesicht geschrieben, dass er sie durchaus würde küssen wollen. Sehr sogar, denn sein Blick huschte immer wieder zu ihren Lippen zurück. Es fehlte nicht viel, aber Syn wagte plötzlich nicht mehr, diese Grenze zu überschreiten. Nicht bei Zarrah.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Samstag 24. Februar 2024, 21:47

Syn:

Das, was Razag vollbracht hatte, war für Synnover und Zarrah nötig gewesen. Sie beide hätten es allein wohl nicht geschafft. Zarrah glaubte daran, dass sie mit ihrer Abwesenheit, die Dinge zum Besseren wenden könnte. Dass es bei Syn jetzt aber anders sein sollte, erstaunte die Elfe. Bisher hatte es doch immer funktioniert, sich einfach still und heimlich aus allem herauszuhalten. Sich im Hintergrund zu bewegen, ungesehen und… unbehelligt. Es war ihre Überlebensstrategie in all den Jahren geworden und hatte stets funktioniert. Natürlich hatte sie einen Preis zu bezahlen, aber der war erschwinglich, wie die Elfe fand. Zuneigung, Nähe, Akzeptanz und Liebe waren Dinge, die in einer Welt der Nachtklingen nicht existierten. Zarrah war in Abwesenheit all dessen erzogen worden und wuchs zu einer kühlen Persönlichkeit heran. Aber niemand konnte ein brennendes Herz für ewig wegsperren. Die Glut schwelte auch wenn das Feuer längst erloschen war. Und sie war heiß genug, um neu entflammen zu können. Syn’s Worte trafen die Elfe ins Mark. Er gab ihr Recht, dass sie versagt hatte und irgendwie wogen sie aus seinem Mund schwerer als es über die Lippen von Yolintha oder Karrish je hätte der Fall sein können. Jenen, giftigen Worten schenkte Zarrah schon lange keinen Glauben mehr und beachtete lediglich nützliche Gelegenheiten. Eine innige Geschwisterliebe gab es nicht und würde sich nun auch nie wieder etablieren. Zarrah hatte ihren Weg gewählt und musste nun erkennen, dass sie jenen tatsächlich nicht allein gewählt hatte. Sie hatte Razag, Crystin und Syn mit hineingezogen. Aber warum? Die dunkelgrünen Augen betrachteten die des Menschen, während er ihr erklärte, was er von ihr brauchte. Sie war verantwortlich. Innerlich lachte sie leidvoll auf. Verantwortung. Sie lastete schwer auf ihr und Syn wusste es nicht. Aber er lud mehr auf sie und Zarrah nahm es ihm nicht mal übel. Dabei war sie es doch, die ihm überhaupt erst das Leben als Sklave im Hause der Nachtklingen vorgesetzt hatte. Um von sich abzulenken. Es war ein niederer Grund gewesen, der sie damals bewog und den sie seither bereute. Auch wenn Syn es nicht ahnte, hatte Zarrah immer ein Auge auf ihm gehabt. Sie wachte still und ungesehen über ihn, seit er unter die Fittiche ihres Bruders geraten war. Und all das Leid entlud sich in einer Weise, die sie stumm zuhören ließ. Syn öffnete sich der jüngsten Schwester gegenüber, wie es ihm Yolintha glaubte ausgetrieben zu haben. Sklaven fühlten nichts. Und Zarrah konnte nur innerlich schnauben. Das war der größte Quatsch, den sie je gehört hatte.
Die Elfe erinnerte sich, während Syn um ihre Obhut bettelte, wie sich sie beim Essen saßen und Yolintha überheblich darüber sprach, wie sie ihm das ‚Liebesgefasel‘ ausgetrieben hatte. Zarrah hatte nichts erwidert, sondern ihr Mahl beendet und war unter vorgeschobenen Gründen frühzeitig zu Bett gegangen. Sie hatte allerdings noch Karrish und Yolintha sprechen hören und das eiskalte Gegacker ihrer Schwester, klingelte noch heute in ihren Ohren. Syn flehte sie an, dass sie bleiben sollte, dass Zarrah sich versteifte. Schon immer fiel es ihr schwer, wenn jemand Hoffnung in sie steckte, jene nicht zu enttäuschen. Allerdings wusste sie auch, dass sie so unperfekt, wie irgendetwas war. Sie löste seine Finger von ihrem Handgelenk und wollte sich zurückziehen. Sie wollte lieber wieder ‚abwesend‘ sein und aus dem Hintergrund auf ihn achten, damit er nicht durch sie enttäuscht würde. Aber die Elfe verfing sich in seinem Blick und etwas in ihr änderte sich. Sie schnellte nach vorne, statt zurück und griff Syn, um ihn zu sich zu ziehen. Es war eine ehrliche, warme und herzliche Umarmung, die ihn einhüllte. Sie schloss sogar kurz die Augen, atmete tief durch und seinen Geruch ein. Wenn man etwas aus der Ferne beobachtete, dann konnte man lernen, es zu mögen. Still und heimlich.

Zarrah musste erkennen, dass sie Syn schon sehr lange mochte. Auf eine Art und Weise, die sie sich nicht zugestehen wollte. Und die sie ihm nicht aufbürden wollte. Sie wünschte ihm eine Erin, eine Crystin, einen Razag. Wünschte ihm die Wärme und Herzlichkeit, die sie nicht schaffte aufzubringen. Sie entschuldigte sich bei ihm. Und sie meinte jedes Wort ernst. Es tat ihr leid, dass sie geglaubt hatte, dass die Führung aus Distanz ihm helfen konnte. Dass er sich allein fühlte und sie daran nicht unschuldig war. Sie ließ ihn wissen, dass sie es versuchte richtig zu machen, für sie, die ehemaligen Sklaven aus Morgeria. Nicht für sich. Aber die Nähe zu Synnover war etwas, das Zarrah stets falsch einschätzte. Immer wieder, wenn er ihr näherkam, verlor sie ihre Distanz. Sie schaffte es nicht, sie festzuhalten und strauchelte in ihrer Haltung. So auch jetzt. Sie wollte sich lösen, was er nicht zuließ. Sein Griff an ihren Hüften, bescherte ihm einen fragenden Blick aus ihren Augen. Und jener verfing sich in seinem Lindgrün, das sie schon immer neugierig gemacht hatte. Und, wie eh und je, schaffte Syn es, sie zu überrumpeln und ihr Dinge zu entlocken, die sie nur mit eisernem Willen unterbinden konnte. Er verlangte ihr alles ab. Zarrah lehnte sich ihm entgegen, gefangen von einer irrigen Idee, die sie doch unterlassen sollte. Sie brachte ihn damit in Schwierigkeiten, die sie selbst fabriziert hatte und sollte es nicht. Aber er zog sie an. Die Elfe neigte ihren Kopf und auch er kam ihr entgegen. Es passte kaum ein Blatt zwischen sie, da seufzte er und brach ab. Zarrah schluckte unwillkürlich. Sie war zu weit gegangen.
"Du musst das nicht tun. Du stehst gewiss in keiner Bringschuld, also zwing dich nicht. Du ... hast dich bereits entschuldigt. Es tut dir leid. Das ...“ Sie runzelte leicht die Stirn bei seinen Worten. Fühlte sie sich verpflichtet? Oh, ganz im Gegenteil. Ihre Pflicht sah anderes vor und sie spielte mit dem Feuer… Sie spürte den erhöhten Druck an ihren Hüften und legte den Fokus wieder auf sein Gesicht. Das ... hat noch niemand zu mir gesagt. Das ... ist das überhaupt richtig?“ Den Blick erwiderte sie ruhig und dennoch nicht abgeklärt. In ihr herrschte ein Durcheinander, dass das sonst so satte Grün etwas aufbrach. "Jemanden wie mir zu sagen, dass es dir leid tut? Dir ... einer Dunkelelfe ... zu mir, einem Skl..." Zarrah’s Blick zuckte kurz bei seiner zaghaften Frage. Man hatte ihn gebrochen und zu etwas gemacht, das nicht mal mehr wusste, wie man sich anständig auch ihm gegenüber zu verhalten hatte. „Wenn man etwas falsch macht, dann entschuldigt man sich. Egal auf welcher… vermeintlichen Seite man steht.“, erwiderte sie leise und dennoch klar. Sie zögerte bei diesen Worten nicht. Syn durfte schon festgestellt haben, dass Zarrah nicht zwangsläufig dem Muster der allgemeinen Ansichten folgte. Sonst wären sie nicht hier.

"Ich bin frei", sie nickte bekräftigend. Das war eine unumstößliche Wahrheit. Sie beobachtete sein Mienenspiel und konnte den Blick nicht von ihm lassen. "Wenn du es willst, dann...“ Er zögerte erneut. Und Zarrah ließ ihm die Zeit, seine Gedanken zu formulieren. Allerdings hatte sie sich bisher weder von ihm körperlich noch geistig entfernt. Sie hielt die Nähe aufrecht. "Nein. Du hast keinen davon je erwidert. Du willst es nicht. Vor allem nicht ... die echten ... m-meinen ... ersten .... echten...", wurde er zum Ende hin leiser und das Meer brandete auf, während der Wind ihre Haare erfasste und durcheinanderwirbelte. Zarrah betrachtete ihn schweigend und schlug dann die Augen nieder. „Ich habe … Angst.“, gestand sie ihm leise und hob den Blick wieder. „Angst davor, dich in eine Lage zu bringen, die dir schadet.“, war es nun sie, die so ehrlich war. Sie betrachtete Syn und ihr Mundwinkel zuckte kurz, wenn auch freudlos. „Du hast gesehen, wie mein Leben aussieht, Syn. Es wird nicht besser oder leichter werden.“, gestand sie ihm. Es war Zeit, endlich ein paar Wahrheiten zu benennen. Und hier, zwischen Wind und Wasser, fanden die beiden endlich ihren ‚echten‘ Moment, dem sich auch die Elfe nicht entziehen konnte. „Ich habe geschworen, dich zu beschützen. Ich… will es besser machen.“, erklärte sie ihm und spielte auf ihre Familie an. „Aber ich …“, ihr Blick glitt zu Syn’s Lippen, „kann nicht leugnen, dass es mir schwerfällt, den Abstand zu halten.“, hauchte sie beinahe nur noch und hob den Blick erneut an. Ihren Blick in seinen haltend, lehnte sich Zarrah nun endgültig vor und legte ihre Lippen behutsam auf die seinen. Ihr Blick beobachtete seine Reaktion genau, bis das sanfte, zärtliche Lippenspiel ihr die Lider zufallen ließ. Zarrah überwand die Distanz, die sie glaubte, halten zu müssen mit einem Mal und legte ihre Arme um auf seine Schultern, um sich noch etwas dichter an ihn zu schmiegen. Sie lehnte sich in diesen Kuss hinein, liebkoste seine Lippen allerdings mehr, als dass sie verlangte und Leidenschaft predigte. Es war nun ihr echter Kuss, den sie ihm schenkte. Sie war aufrichtig dabei, nicht fordernd, nicht einfach nehmend. Sie drückte mit dem Kuss eine stille Sehnsucht aus, die sie bisher hatte mit einer Barriere unterdrücken wollen. Und die er jedes Mal mehr niederriss, um sich Stück für Stück vorzuarbeiten. Der Kuss war fast unschuldig, aber ehrlich und liebevoll. Es waren Gefühle, die Zarrah kaum kannte, die er nicht kannte, die aber in ihrer Intensität bereits anders beschaffen waren als alle Küsse, die er aus Erregung und Hilflosigkeit geschaffen hatte. Die Dunkle löste sich daraufhin etwas und blickte ihn an. Was er jedoch in ihrem Gesicht fand, war kein Zurückschrecken. Es war eines ihrer seltenen Lächeln und ein intensiver, grüner Blick, warm und nur für ihn.

Razag:

Ob Crystin wirklich so rein und unbescholten war, wie man von ihr annahm, würde sich vielleicht noch zeigen müssen. Bisher hatte sie nichts gravierendes erlebt, dass dazu hätte führen können, sie anders als liebreizend und ehrlich zu erleben. Der Tod von Zarrah hatte sie ordentlich aufgewühlt. Dass Razag sie angegriffen hatte, hatte sie verstört, aber trotzdem war sie sich treu geblieben und hatte das Herz am rechten Fleck nicht verloren. Crys bewies ein hohes Maß an Empathie und das sollte gewiss der Kleber dieser Gruppe werden. Sie hatte ein großes Herz, vermutlich das größte von allen, und jeder fand darin eine Ecke, in der er sich wohlfühlen durfte. Besonders aber Razag und es tat ihm so gut, sich dermaßen geliebt zu fühlen. Crystin wählte doch tatsächlich ihn und nicht den wundervollen Menschen, der jedes Wesen zu verzaubern wusste. Dass Syn es bei Crystin darauf angelegt hatte und eine gewisse Weite erreichte, das wusste Razag noch nicht. Aber konnte man es der unerfahrenen Crystin verübeln? Die bisher offenbar noch niemals in diese Gewässer vorgewatet war? Crystin war jungfräulich und musste diese Seite erst noch entdecken. Und trotzdem hatte sie sich schlussendlich von Syn abgewandt und war in Razag’s Nähe geflüchtet. Sie wollte niemanden, der schön war und mit Worten umzugehen verstand. Crystin mochte unerfahren sein, aber sie war nicht ungebildet. Ihre Zeit in Freiheit hatte ausgereicht, um ihr begreiflich zu machen, dass sie nicht jedem Drängen folgen musste. Sie war schlicht überrumpelt worden, von Syn. Und hatte es herausgeschafft, bevor ‚schlimmeres‘ passiert wäre. Nun aber saß Crys rittlings auf dem Bauch von Razag und lächelte auf ihn hinab. Sie hatte ihm gesagt, was sie an ihm liebte, und Razag sonnte sich in ihrer Zuneigung. Für seine Seele, die zwar weit und durchlässig war, nie aber auch nur ansatzweise ehrliche Fürsorge erfahren hatte waren ihre Worte eine heilende Tinktur, die über seinen Gehörgang direkt in sein Herz floss und es dort wärmte. Seine großen Pranken fassten ihre Schenkel und hielten sie dort, wo sie nicht so viel ‚Schaden‘ anrichten konnte. Erst nachdem er sich hierbei sicher wähnte, ließ er sich zurückfallen und ihr Blick folgte ihm lächelnd. Als er seine Arme verschränkte, glitten die blauen Augen über die definierte Brust und ein kurzes, aber schüchternes Seufzen entwich ihrer Kehle. „...deine Fantasie... aha.“, kommentierte er ihre Worte und sie gluckste leicht, während sie nickte.
Crystin folgte einfach einem Gefühl, das Razag in ihr wachrief. Dabei hatte sie keine einstudierte Choreografie, wie es ein Syn oder auch Razag gewiss hatte, wenn er zu Festen eingeladen worden war. Crys sprach aus, was sie fühlte und was ihr in den Sinn kam. Eine gefährliche Mischung, denn Razag durfte sich sicher sein, dass sie nichts davon spielte und alles davon nur ihm zuteilwurde. „Das ist sooo gut!...Hmmmm... Aber... Was für Fantasien hast du denn? Gibt es etwas, dass du gern mit mir machen würdest?“, antwortete er auf ihren Vorstoß, ihn sanft an der Halsbeuge küssen zu wollen. Seine Frage aber unterbrach ihr Handeln und sie hob sich etwas von seiner Brust an, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Seine Frage überrumpelte sie dann doch etwas und tatsächlich wurde sie einer Tomate nicht unähnlich. „Ehm…Also…“, sie stammelte und konnte nicht recht die Worte dafür finden, was sie wollte. Es war ihr dann doch die Unerfahrenheit anzumerken. „Kein Mann hat bisher bei dir gelegen... also war in dir, oder.“ Crystin richtete sich wieder auf und blieb dennoch auf ihrer von ihm korrigierten Position sitzen. Sie schüttelte langsam den Kopf und schlug die Augen nieder. Niemand hatte bisher so viel von ihr erhalten. Oder sich genommen.

„Du bist noch unberührt und hast dir da einen ziemlich 'großen'... Ork ausgesucht, um dich mit ihm zu verloben.“ Sie lächelte schüchtern und kratzte sich kurz an der Nase. „Und?“, fragte sie. Sie wusste nicht ganz genau, worauf er hinauswollte. „Ich mach mir da ein bisschen Sorgen, dass... nun … Es gibt da eine gewisse Restmöglichkeit... Hm... dass wir vielleicht doch nicht zusammen passen könnten und wenn dem so sein sollte, dann willst du dich vielleicht nicht auf Dauer an mich binden.“ Nun hob Crystin überrascht die Augenbrauen. Sie musste einen Moment überlegen, worüber er eigentlich sprach und als ihr bewusstwurde, dass er nicht ihre inneren Werte meinte, formte sich ein verstehender Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Oh!“, entfuhr es ihr. „Das meinst du…“, nickte sie und biss sich auf die Unterlippe. Sie kam aus der Röte gar nicht mehr heraus, blieb aber tapfer. „Menschenfrauen sind durchaus geeignet sich mit Orks zu paaren und du hast ein phantastisches Becken! Aber ich würde mir vorher gern mal ansehen, was mich an Vorbereitungs-Arbeit erwartet, damit ich dir nicht weh tue. Wäre das in Ordnung für dich?“ Das war… äußerst unromantisch. Crystin blinzelte etwas sprachlos und räusperte sich. Dann strich sie sich verlegen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie hatte bereits intuitiv begonnen, sich mit Razag ein wenig auf Tuchfühlung zu begeben, aber sein Pragmatismus und das Gefühl von Vorsicht war dann doch ein kleiner Dämpfer. „Meinst du wirklich, wir… also denkst du echt, dass wir nicht…“, sie stotterte und atmete daraufhin aus. „Aber Razag… ich meine, Frauen – auch Menschenfrauen – kriegen seit… seit so vielen Jahrhunderten – Jahrtausenden! – Kinder. Was da… passt also ich meine, da wird doch gewiss auch… ‚das‘ passen, meinst du nicht?“, fragte sie daraufhin und musterte ihn. Vielleicht irrte sie sich ja auch. Immerhin hatte sie keine Erfahrung jemals gemacht und auch wenn sie als Heilerin einiges gesehen hatte, war das nie mit sexuellen Handlungen an ihr selbst verbunden gewesen. Crystin erhob sich etwas von seinem Körper und rutschte neben ihn in den Sand. Ihre Hand blieb dabei auf seiner Hüfte liegen, während ihr Blick kurz auf seine Mitte fiel. Ließ sich etwas erahnen? Sie wirkte nachdenklich. „Wie willst du das denn… also wie willst du denn herausfinden, wie viel.. ‚Arbeit‘ es dich kosten wird?“, fragte sie und wandte den Blick. Inzwischen hatte sie den Körperkontakt aufgehoben und kniete neben ihm im Sand. Es war irgendwie nicht so, wie sich Crys das vorgestellt hatte. Sie wirkte etwas verhalten, weil er es so sachlich ausgedrückt hatte. Nach einer kleinen Weile, in der sich eine unangenehm zu werdende Stille auszubreiten drohte, seufzte Crystin und blickte zum Meer. Dann ergriff sie seine Hand und warf ihm ein Lächeln zu.
„Gehen wir schwimmen?“, lenkte sie von diesem doch etwas unangenehmen Thema ab. Bevor er aber glauben konnte, dass er sie verschreckt hätte, wandte sie sich ihm erneut zu. „Ich bin mir sicher, dass das alles passen wird. Wir… wir sind langsam, vorsichtig. Aber Razag ich…“, sie blickte ihn mit einem gewissen Ernst an. „Ich möchte es mit … dir.. erleben.. verstehst du? Ich…“, sie verzog ihren Mund zu einer Schnute. „Ich will es erleben“, nuschelte sie kleinlaut. Dann schaute sie sich um und erkannte, dass sie an diesem Strandabschnitt allein waren. Irgendwo konnten sie das Feuer erkennen, doch war das Lager weitgenug weg. Dann schien Crystin eine Entscheidung zu treffen, als ihr Blick zum Ork zurückkehrte. Die Unsicherheit wich einer Entschlossenheit. Daraufhin erhob sie sich und der Sand rieselte von den unverhüllten Hautpartien. Sie blickte auf Razag hinunter und schob dann ihre Hände auf den Rücken, um etwas zu lösen. Dann rutsche ihr Brustwickel langsam von ihrem Körper und gab den Blick auf ihre Hügel frei. Crystin besaß immernoch eine feine Röte, die auch nicht verschwand. Sie ließ den Wickel fallen und ging einige Schritte zurück, in Richtung Meer. „Lass uns schwimmen, Razag…“, lächelte sie ihm zu und verlor im Gehen dann auch den Lendenschurz, sodass sie vollkommen unbekleidet zum Wasser lief.
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Raz'ulak der Furchtlose
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Sprachen: Krzner, Lerium, Celcianisch
Beruf: Gladiator
Fähigkeiten: Gib mir was in die Hand und es ist eine Waffe! HAHA!
Streitaxt (sehr gut)
Orkisches Kriegsschwert (sehr gut)
Zweililien (gut)
Wurfnetz (durchschnittlich)
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
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- Bärenfellumhang mit Tatze
- Waffengurt
- Knochenschmuck
- diverse Waffen
Zum Vorzeigen: Razag + Syn

Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Dienstag 27. Februar 2024, 20:18

„Menschenfrauen sind durchaus geeignet sich mit Orks zu paaren und du hast ein phantastisches Becken! Aber ich würde mir vorher gern mal ansehen, was mich an Vorbereitungs-Arbeit erwartet, damit ich dir nicht weh tue. Wäre das in Ordnung für dich?“
Das war äußerst unromantisch, aber pragmatisch und vor allem fragte Raz, weil er sich um sie sorgte. Cris hatte sich von Syn abgewandt und war in Razag’s Nähe geflüchtet. Sie wollte niemanden, der schön war und mit Worten umzugehen verstand. Nun hatte sie den Salat, bzw. den unromantischen Ork, der die falschen Worte wählte, auch wenn dieser seiner Frage kein solches Maß bei fügte. Für Raz gab es einfach gewisse Dinge, die man vorab klären sollte. Cris hatte schon auf die Frage nach ihren Fantasien nicht geantwortet, aber darauf konnte man auch später zurück kommen und ihr diese zarte Röte so auf die Wangen zu zaubern, könnte Razags schönstes Hobby werden. Raz wollte ihr jeden Wunsch erfüllen – nicht weil er musste, sondern weil er es wollte. Doch gerade änderte sich etwas in der Stimmung zwischen den beiden. Crystin blinzelte etwas sprachlos und räusperte sich. Dann strich sie sich verlegen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie hatte begonnen mit Razag auf Tuchfühlung zu gehen, aber sein Pragmatismus und das Gefühl von Vorsicht war für sie wohl ein kleiner Dämpfer.
„Meinst du wirklich, wir… also denkst du echt, dass wir nicht…“
, sie stotterte und atmete daraufhin aus.
„Aber Razag… ich meine, Frauen – auch Menschenfrauen – kriegen seit… seit so vielen Jahrhunderten – Jahrtausenden! – Kinder. Was da… passt also ich meine, da wird doch gewiss auch… ‚das‘ passen, meinst du nicht?“
, fragte sie daraufhin und musterte ihn.
Klar, weis ich doch. Wo ein Kopf raus kommt, passt ein Ork auf jeden Fall rein. Hat sie mich jetzt nicht bewusst falsch verstanden? Ich sagte doch, wir können uns paaren. Ich will ihr nur nicht beim ersten Mal weh unnötig tun. Es geht mir um das Jungfernblatt.
Crystin erhob sich etwas von seinem Körper und rutschte neben ihn in den Sand.
Was... äh... oh... Abstand??
Razags Herz begann zu hämmern, aber dieses Mal nich vor Glück.
Wenn alleine meine Worte sie auf Abstand ... Nein. Das ist nicht gut.
Seine Kiefermuskeln spannten sich unwillkürlich an. Ihre Hand blieb lag noch auf seiner Hüfte und ihr Blick wanderte tiefer. Suchte sie nach seiner Keule? Die war gerade wieder eingesunken im Stoff seines Lendenschurzes und versteckte sich. Cris wirkte nachdenklich.
„Wie willst du das denn… also wie willst du denn herausfinden, wie viel.. ‚Arbeit‘ es dich kosten wird?“
, fragte sie und wandte den Blick.
Ist 'Arbeit' ein böses Wort für sie? Will doch nur nachsehen, wie geschützt sie noch ist...
Inzwischen hatte sie den Körperkontakt aufgehoben und kniete neben ihm im Sand. Das erste Mal an diesem Tag fröstelte Razas und das lag nicht am Wetter.
Das läuft gerade garnicht gut.
"...nur kurz gucken... oder tasten.."
, nuschelte er nun mehr als verwirrt und auch verlegen und sehr leise, da befürchtete es noch schlimmer zu machen. Razag verstand nicht was er falsch gemacht hatte. Er hatte nur nachsehen wollen wie es um das Jungfernblättchen bestellt war. Es gab Unterschiede. Manche hatten einfach nur ein kleines Loch, bei anderen sah es aus wie ein Sieb. Eine entsprechend schonende Behandlung wäre nötig um es schmerzlos zu öffnen, damit Cris ihren Ork mit allen Freuden empfangen könnte. Es gab auch Salben, die schmerzunempfindlich machten und zur Vorbereitung dienten. Razag wollte sie nur nicht überrumpeln. Aber jetzt hatte seine Frage wohl alles kaputt gemacht - nicht das Häutchen, aber die Stimmung. Fühlte er sich schuldig?
Was hat sie nur?
Nicht wirklich. Das Cris die Frage peinlich sein könnte, dass sie zur Tomate mutierte, war abzusehen gewesen, aber ihre Reaktion auf die 'Arbeit', seine fürsorgliche Vorbereitung, die irrietierte ihn doch sehr. Sie wirkte verhalten. War es ein Fehler, weil er es so sachlich ausgedrückt hatte? Waren ihr schöne Worte doch wichtiger als er angenommen hatte? Nach einer kleinen Weile, in der sich eine unangenehm zu werdende Stille ausbreitete, seufzte Crystin und blickte zum Meer. Dann ergriff sie seine Hand und warf ihm ein Lächeln zu.
„Gehen wir schwimmen?“
, lenkte sie von diesem doch etwas unangenehmen Thema ab.
Wie jetzt?
„Ich bin mir sicher, dass das alles passen wird. Wir… wir sind langsam, vorsichtig. Aber Razag ich… Ich möchte es mit … dir.. erleben.. verstehst du? Ich…“
...kein Wort.
Sie verzog ihren Mund zu einer Schnute.
„Ich will es erleben“
, nuschelte sie kleinlaut mit der Betonung auf 'erleben'.
...erleben... versteh ich nicht. Was genau?
Dann schaute sie sich um und schien eine Entscheidung zu treffen. Die Unsicherheit wich einer Entschlossenheit, die den Kopf des Orks fragend neigte. Sie erhob sich und der Sand rieselte von den unverhüllten Hautpartien. Das Geräusch lies seine spitzen Ohren zucken. Cris blickte auf Razag hinunter und schob dann ihre Hände auf den Rücken, um etwas zu lösen.
Was wird das?
Dann rutsche ihr Brustwickel langsam von ihrem Körper und gab den Blick auf ihre Hügel frei. Razag schluckte.
...
Crystin besaß immernoch dies feine Röte, die sie so bezaubernd machte. Sie ließ den Wickel fallen und ging einige Schritte zurück, in Richtung Meer. Sollte sein Traum jetzt wahr werden?
„Lass uns schwimmen, Razag…“
, lächelte sie ihm zu und verlor im Gehen dann auch den Lendenschurz, sodass sie vollkommen unbekleidet zum Wasser lief. Razag verstand es wirklich nicht mit Worten umzugehen und hatte auch nie schöne Romantik gelernt, Gedichte oder Prosa gelesen...oder überhaupt etwas gelesen, aber dafür war er Cris gegenüber zu 100% ehrlich. Bisher hatte ihr das auch gut gefallen, nur war sie eben vor kaum mehr als ein paar Sekunden von ihm abgerutscht ...weil er sich sorgte?
Razag saß drei schrecklich lange Sekunden im Sand und starrte auf ihre Blöße, dann auf ihren niedlichen Po. In der ersten Sekunde schwappte eine Welle aus jener antrainierten Bösartigkeit über ihn hinweg, die er erlernt hatte. Böse Zungen mochten vermuten, dass er sein eigenen Drama befeuert, denn darin war er ein Meister.
Diese 180 Kehrtwende … Erst Abstand, jetzt... Sirene... Will sie es einfach hinter sich bringen, ohne Rücksicht auf meine Gefühle? Meine Sorgen?
Die zweite Sekunde machte es immernoch nicht besser.
Außerdem... eine Entjungferung im Meer zieht Raubfische an und nicht nur die kleinen... schlechter Plan Mädel und es ist nicht gerade warmes Wasser... obwohl das von Vorteil sein könnte, wenn 'er' etwas kleiner bleibt... hm...
Razag sah sich kurz in ihrer Nähe um. Erst der dritte Gedanke, ließ ihn dann aufstehen und ihr hinterher laufen.
Andererseits... hier ist es flach und ich kann sie leicht hochheben. Da hinten ist ein schön glatter Felsen... WAS FÜR EIN HINTERN! Ach scheiß drauf, das Leben ist zu kurz zum zögern!
Nein seine Gedanken waren pragmatisch und wenig romantisch. So richtig romantisch wurde er nur, wenn Cris ihm eins mit der Keule über seinen ewig ratternden Schädel zog. Doch soweit Raz das sehen konnte, hatte sie diese nicht dabei... nirgends an ihrem für ihn einfach nur perfekt geformten Körper. Ihm lief sogar ein bisschen das Wasser im Munde zusammen. Das war auch eine neue Erfahrung, denn er war noch nie derart leicht von einer Frau erregt, oder so gefesselt gewesen. Schluckend folgte er langsam in einem Abstand zu Cris ihr in die seichte Bucht hinein. Das Wasser spülte um seine Waden und liebkoste scheine Schenkel. Dann wurde es ...kürzer – also kalt. In diesem Zustand würde das sehr wahrscheinlich sowieso nichts werden, weswegen sich Raz sogar innerlich wieder etwas entspannte. Auch das Meer tat sein übriges. Hier fühlte er sich wohl. So trat er irgendwann hinter Cris und nahm eine ordentliche Ladung Wasser in seine holen Hände.
„Wird kalt.“
Dann spülte er ihr den Sand vom Rücken und wusch sie liebevoll. Seine Hände waren noch recht weich von Morgerias 'guter' Behandlung, auch wenn das nicht mehr lange so bleiben würde. Salzwasser gerbte die Haut. Einen Ork mit dicker 'Rinde' störte das nicht, aber vielleicht eine Menschenfrau? Salz auf der Haut war einerseits ein Segen, doch zu viel und auf Dauer... es würde sich zeigen. Jetzt strichen aber seine großen Hände so sanft wie er nur konnte über ihre Schultern, ließen Wasser nachlaufen und spülte die Krümel von ihrem traumhaften Körper. Langsam wanderte er tiefer, wusch ihre Arme, ihre Schulterblätter, die Taille, das Becken... Dabei berührte er auch ihren Rücken mit seiner Brust und wenn sie es zu ließ, dann wusch er sie auch vorne...
Dann kniete er sich hin und hielt sie an ihrem Schenkeln. Langsam drehte er sie zu sich und sah nun leicht zu ihr auf. Sein Blick fragte ohne Worte, ob er fortfahren durfte, ob sie ihn tatsächlich noch wollte. Ob es möglich war...?
Eigentlich ist es sogar ganz gut, dass es kalt ist... klein und weich... und so kann ich nicht so schnell...
Seine Gedanken kamen nicht weiter, denn sein Blick war auf eine der kleinen harten Knoten ihrer so weichen Kissen gefallen. Zu gern hätte er seinen Kopf daran gebettet. Einfach nur still ihre Weichheit genossen, doch er blieb vorsichtig. Er wollte nicht in antrainierte Schema verfallen und jeden Moment genießen und Cris sollte ihn genießen lernen. Einzig darauf konzentrierte er sich. Wenn nötig, oder wenn etwas schief lief, dann konnte er sie sich immernoch schnappen, über die Schulter werfen und zu dem auserkorenen Felsen tragen.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Freitag 1. März 2024, 13:38

Zwei Freunde waren sie geworden und beide gingen ihre ersten Wege jenseits etwas, das sie anderen als Liebe verkaufen mussten, ohne selbst doch dessen Tragweite und Bedeutung zu kennen. Zwei Freunde, die es unterschiedlicher nicht angehen konnten. Wo Raz'ulak seinem Namen alle Ehre machte und trotz reichlich Nervosität furchtlos offen mit seinen Gefühlen umging, da blieben Syn und auch Zarrah gehemmt. Eines stand jedoch fest: Ohne die Hilfe des großen Grünhäuters stünden sie nun nicht so dicht voreinander. Ohne Razag würde Zarrah noch immer Abstand waren und Syn mit Schweigen strafen, wo er aufgrund seiner untergebenen Vergangenheit nicht aktiv würde, um sich gegen diese Entscheidung aufzulehnen. Doch nun war er frei und Zarrah nur noch seine einstige Herrin. Nun konnte er ihr sagen, was ihm missfiel und was er sich wünschte. Er wollte, dass sie die Verantwortung beibehielt, bei ihm blieb und ihn anwies. Denn das wäre Synnovers einzige Überlebenschance hier draußen ... in Freiheit.
Sei erhörte ihn. Mehr noch, plötzlich hing Zarrah'lindae von den Nachtklingen mit beiden Armen um seinen Nacken, hielt sich fest und war ihm so nahe, dass er glaubte, ihre Herzen träfen nun wild hämmernd aufeinander. Aber seines war ... irgendwie ruhig. Sie beruhigte ihn, nahm die Unsicherheiten, weil sie ihm gerade so nahe war. Sie ist so weich und warm... So dachte er nie über Frauen, bei denen er gelegen hatte, obwohl es sicher noch üppigere Damen in seinem Leben gab, die durch ihre bloße Fülle mehr Weichheit aufbrachten als Zarrahs Körper es mit ihrem Lebensstil jemals tun könnte. Trotzdem fand er diese Umschreibung in seinen Gedanken nur für sie, weil er ihnen mehr zuschrieb als ihre bloße Definition. Für Syn schenkte die Dunkelelfe ihm gerade mehr als Wärme, Weichheit. Es war Geborgenheit, Ruhe ... den Frieden, den er sah, wenn er ins unendliche Blau über sich blickte oder die Freiheit, die sie sich für ihn wünschte, wann immer ihr tiefes Grün auf das seine traf.
Es gefiel ihm. Er wollte es aufrecht erhalten und so blieben seine Hände fest auf ihrer Hüfte liegen, um ihr zu signalisieren, dass sie gerade so bestens stand. Sie brauchte nicht erneut Distanz zu ihm aufbauen. Sie sollte es nicht tun. Diese Sehnsucht, die sich in Syn aufbaute, betraf nicht nur die Nähe zu ihr. Immer wieder hüpfte sein Blick von ihren Augen zu Zarrahs Lippen und dennoch konnte er sich zu keinem Kuss überwinden. Wenn, dann wollte er ihr erneut einen echten geben, so wie er es in den Wäldern getan hatte. Aber sie war damals zurückgewichen und er ... hatte das hingenommen, bis daraus Akzeptanz geworden war. Er hatte sich wieder in falsche Nähe geflüchtet, war zu Erin gegangen. Aber es war Zarrah, die sich für den Verlauf der Ereignisse entschuldigte. Das war neu, fühlte sich seltsam an und irgendwie ... falsch. Niemand entschuldigte sich bei Syn. Das war niemals passiert. Andersherum hingegen geschah es oft, auch wenn das weiße Kaninchen sich zuletzt in einer Position befunden hatte, bei der er es nicht mehr gegenüber jedem tun musste. Aber eine ehrliche Entschuldigung an ihn, nicht ausgesprochen aus Angst vor Strafe, so wie es Sklaven unterhalb seiner eigenen Position taten, wenn sie Fehler machten. Von denen meinte es niemand ernst. Das wusste Syn nur zu gut, weil er auch es nie ernst gemeint hatte. Hier ging es nicht darum, Absolution zu erhalten, weil man seine eigenen Fehler eingestand und reflektierte. Es ging nur darum, die eigene Haut zu retten. Zarrah hatte dafür jedoch keinen Grund. Was kümmerte es sie, ob ein ehemaliger Sklave von ihr enttäuscht wäre oder sich durch den Mangel ihrer Taten in die Arme einer anderen getrieben fühlte, um Dinge zu tun, von denen er glaubte, die Freiheit ersparten sie ihm nun? Warum entschuldigte sie sich dafür?!
"Wenn man etwas falsch macht, dann entschuldigt man sich. Egal, auf welcher ... vermeintlichen Seite man steht."
Syn nickte langsam. Er verstand, konnte es aber nur schwer begreifen. "Es ... tut mir leid", brachte er schließlich hervor und niemals zuvor fühlte es sich so seltsam an. So ... aufrichtig. "Es tut mir leid, von dir Dinge erbitten zu wollen, die entgegen deinen Entscheidungen stehen. Deine sind sicher ... richtig. Du hast hier draußen mehr Erfahrung und weißt, wie ... man Dinge ... Menschen handhaben muss, die das alles zum ersten Mal mitmachen." Syn war drauf und dran, die Situation aufzulösen. Er sah ein, dass er einen Fehler begangen hatte. Wenn Zarrah glaubte, nur Distanz ihrerseits würde ihm helfen, Freiheit kennen zu lernen, dann durfte er ihr nicht wie ein Bettelhündchen nachlaufen. Er musste Zähne zeigen und sich durchbeißen. Das hatte er doch immer getan und war damit erfolgreich gewesen. Er hatte es bis an die Spitze des Triells der Giganten gebracht! Und dennoch bin ich gefallen... Weil es Karrish oder dem übrigen Publikum nicht genügt hatte. Obwohl er bis zum Ende durchgehalten, sich durchgebissen hatte, war er dort gelandet, wo es auch alle Verlierer vor ihm hinführte. Diese Erkenntnisse sorgten für neue Ansichten und auch wenn Syn längst noch nicht alles greifen konnte, hinterließ es seine Spuren. Es ließ ihn reichlich verwirrt zurück, unsicher. Er konnte nicht mehr richtig von falsch unterscheiden. Er hatte ...
"Ich habe ... Angst."
Seine Augen huschten zu Zarrahs Gesicht zurück. Er musterte sie, gab ein spöttisches Schnauben von sich. Nein, jemand wie sie kannte das Wort Angst doch nicht einmal. Er schüttelte seicht den Kopf, aber sie führte es weiter aus und dann kehrte auch der Ernst in seine Mimik zurück. Aufmerksam ruhte sein BLick auf ihr. Zweifelnd, nein verständnislos, zog er die Brauen zusammen. Warum fürchtete sie um ihn?
Schon mehrfach hatte er sie nach dem Grund gefragt, hatte ihr das Warum still übermittelt - mit Blicken, mit Eindringlichkeit in seinem Ausdruck. Einmal hatte er es ausgesprochen, aber Zarrah war ihm stets diese Antwort schuldig geblieben. Sie hatte sich auf Abstand gehalten.
"Aber ich ... kann nicht leugnen, dass es mir schwer fällt, den Abstand zu halten."
Erneut stieß er ein fast schon heiter spöttisches Schnauben aus. "Niemand kann mir widerste-" Weiter kaum er nicht. Sanft versiegelte Zarrah Synnovers Lippen mit den ihren. Das Kaninchen reagierte aus reinem Reflex mit einer Erwiderung. Er war es gewohnt, dass sein Körper bereits agierte, ehe die Nachricht bis zu seinem Verstand durchdrang. Er empfing Zarrahs Kuss, gab zurück, was sie erwartete und ... stellte einen Unterschied fest. Seine Augen weiteten sich. Zarrahs Lippen lagen auf den seinen, aber ihnen fehlte die leidenschaftliche Begierde, das Verlangen. Sie versuchte nicht, sich in ein Vorspiel zu verstricken, bei dem ihre Befriedigung am Ende stand. Es war auch nicht der scheue, aber neugierige Kuss einer Jungfer, die experimentieren wollte und der man speziell dafür einen erfahrenen Sklaven bereitstellte, der wusste, wie es anzugehen wäre, bevor sie sich in eheliche Pflichten begeben müsste. Es war ebensowenig das Dominante einer Yolintha, die ihm weder Liebe, noch Lust oder Leidenschaft zeigen wollte, sondern nur daran erinnern, wo sein Platz war. Ganz unten, fern von Gefühlen. Fern von Liebe, mit der er ohnehin nichts anfangen konnte. Aber das hier ... Syn wusste sehr wohl, etwas damit zu tun. Die weichen Lippen an seinen und wie sie sich an ihn schmiegten, erinnerten ihn an seinen eigenen, ersten Versuch eines richtigen Kusses. Es fehlte etwas, das er selbst in den seinen gegeben hatte: Dankbarkeit. Syns Kuss war die pure Dankbarkeit für all das gewesen, was Zarrah ihm hatte zuteil werden lassen. Es begann mit seiner Rettung aus einem Berg von Leichen, ging über seine Aufpäppelung bis hin zu einer geschenkten Freiheit ohne Erwartungen an ihn selbst. Sie hatte ihn den Himmel in all seiner Weite sehen lassen.
Zarrah Kuss aber war nicht dankbar. Er fühlte sich anders an und trotzdem wirkte er so aufrichtig und echt wie sein eigener Versuch. Etwas lag darin, das Syn nicht verstand, aber es gefiel ihm. Es war unschuldig, stellte keine Bedingungen, keine Forderungen. Es labte sich am Moment und war bereit, eben jenen an ihn zurückzugeben. Wenn er nur könnte! Ich kann...
Gerade, als Syn reflektierte, dass seine Erwiderung mechanisch und alles andere als echt gewesen war. Gerade, als er dazu übergehen wollte, ebenfalls etwas Wahres in seinen Kuss zu legen, da löste Zarrah sich auch schon wieder von ihm. Sie ließ Kälte zurück, zusammen mit einer Sehnsucht, ihr dieses Geschenk zurückzugeben. Syn schaute sie an und sah ihr Lächeln. Er stutzte. Sie lächelte niemals! Es war... Schön.
Syn nahm stahl dem Schicksal etwas Zeit, um diesen Moment noch ein wenig auf sich wirken zu lassen. Wer wusste schon, ob er jemals wieder in diesen Genuss käme? Es war eine Erinnerung, an der man festhalten sollte. Er würde sie verwahren, genauso wie er seinen wahren Namen verwahrte. Jenen, den niemand sonst kannte und der für ihn auch nur die Erinnerung seiner eigenen kindlichen Stimme in seinem Geist war, auf die Frage eines Orks hin, wie er hieß. Sodth hatte den Namen nie aussprechen können. Daraufhin war er zu seinem einzigen und letzten Eigentum geworden. Synnover ruhte tief in ihm. Zurück blieb Syn, das Haustierchen. Syn, das weiße Kaninchen. Syn, der Lustsklave und Gladiator. Syn ... der nun frei war.
Seine Mundwinkel zuckten schwach empor, um ihr Lächeln zu erwidern. "Du musst keine Angst um mich haben, Zarrah. Glaubst du denn, mein altes Leben wäre weniger gefährlich gewesen? Ich habe dem Tod täglich ins Auge sehen müssen. Er stand auf blutigem Sand in der Schwarzen Arena und ich war erleichtert, wann immer er entschied, meinen Auftritt vorzeitig zu verlassen und ohne mich mitzunehmen." Es mochte eine andere Form der Gefahr sein, das stimmte. Syn kannte keine auf ihn angesetzten Attentäter. Aber er war sich bewusst, wie sehr eine Jagd zermürben konnte. Wenn man laufen und laufen und immer weiter laufen musste, jedem Hieb ausweichen, weil alles andere das Ende wäre. Er kannte falsche Zungen, verborgen hinter den Masken der feinen Gesellschaft. Er kannte Gift im Wein, denn er selbst hatte ihn schon zuführen müssen. Jeder Sklave in Morgeria war vertraut mit dem Tod und der Gefahr, jederzeit von ihm besucht zu werden. Wahrscheinlich hatte Zarrah wirklich mehr Angst um Syn als er selbst. Außerdem wurde jegliche Furcht gedämpft durch seine Dankbarkeit.
"Hättest du dich gegen all das hier entschieden, wäre ich noch in meinem alten Leben. Und dann wäre ich ... wären Razag und ich ... Teil eines Haufens aus Leichen, nicht in der Lage, jenem Berg zu entkommen." Er sagte es nicht direkt, aber er verdankte Zarrah, dass er noch lebte. Ebenso wie Razag und genauso wie Crystin ihr wohl dankbar war, noch immer unberührt zu sein. Wobei Syn ja nicht ahnte, wohin die Reise für sie und Razag gerade ging. Wer wusste schon, ob dieser Fakt heute nicht noch gebrochen würde. Oder morgen. Oder bald.
Syn zog endlich seine Hände von ihren Hüften zurück, aber nur, um sie an Zarrahs Unterarmen zu den ihren wandern zu lassen. Er ergriff beide locker, hielt sie leicht, wo sein Blick fest auf dem ihren lag. "Du hast uns da rausgeholt. Du hast ... mir den Himmel gezeigt." Syn brach ab, schüttelte den Kopf und begann von vorn. "Deinetwegen bin ich frei ... frei, mich hierfür zu entscheiden, Zarrah." Wieder entzog er ihr seine Hände. Die Rechte hob er an, ließ sie über ihr schweben und senkte sie dann schicksalsschwer auf ihr Haupt. Ihre Haare fühlten sich ob der Strapazen der Reise nicht mehr so weich und gepflegt an. Syn schob seine Finger in die Strähnen. Kurz flammte in ihm der Wunsch auf, ihre Haare zu bürsten, bis sie glänzten und ihr dann den Zopf zu flechten. Aber eine andere Sehnsucht war nun noch stärker. Er ließ die Hand von ihrem Kopf gleiten und an ihrem Ohr vorbei zu ihrer Wange wandern, wo er ihr Gesicht halb damit umschloss. Syn verringerte die Distanz zu ih, bis erneut kaum noch etwas zwischen ihnen sein konnte. Sein Blick, warm und lindgrün wie junges Gras, suchte den ihren. Er verlor sich in der Tiefe ihres viel dunkleren Grüns. "Darf ich?", fragte er, wartete aber keine Antwort mehr ab. Sie könnte es jederzeit unterbinden und er würde es hinnehmen ... akzeptieren. Aber sie hatte es zuvor schon selbst eingeleitet und er war nicht schnell genug gewesen, die Aufrichtigkeit hinter ihrem Tun zu erkennen. Jetzt wollte er sie zurückgeben. Er wollte auch ihr einen echten Kuss geben. Jedenfalls das, was Syn darunter verstand. Wieder legte er alles Gefühl hinein, das er in sich finden und aufbringen konnte. Seine Lippen umschmeichelten sanft und zart. Er forderte nicht und war rücksichtsvoll genug, die Zunge nicht ins Spiel zu bringen. Er wollte keine Leidenschaft entfachen, sondern nur all das zeigen, was Zarrah ihn hatte mit all ihren Taten entdecken lassen. Sein Kuss war reine Dankbarkeit und so echt wie nur ein einziger zuvor, den sie ebenfalls schon für sich hatte gewinnen können.
"Ich liebe dich", raunte er ihr zu, als er sich nach einiger Zeit wieder von ihr löste.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. März 2024, 20:56

Razag:

Wenn man etwas wirklich wollte, dann war es meist egal, welche Gedanken und Sorgen, Überlegungen und Nöte sich auftun wollten. Sobald man etwas vor Augen hatte, das man sehnsüchtig wollte, taten sich immer auch Wege auf. Razag hatte mit seinem Pragmatismus und seiner Erfahrung, das Herz von Crystin ein wenig überschattet. Sie wurde unsicher in ihrem Handeln und schien vorerst nicht mehr weiter zu wissen. Sie entzog sich seiner Nähe, baute Distanz auf und verunsicherte damit wiederum den Ork. Razag war ein einzig gutes Herz und wollte gewiss nicht, dass sich die Heilerin schlecht oder unwohl fühlte. Ganz im Gegenteil! Aber Crystin war nicht erfahren genug, um das wirklich erkennen zu können und so drohte die ganze, schöne Zweisamkeit sich Stück für Stück in Wohlgefallen aufzulösen. Aber Razag hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Crystin sich offenbar etwas in den Kopf gesetzt hatte. Denn mit einem Mal änderte sich das Unsichere in Sicherheit und ihre Augen blitzten wissend in seine Richtung. Sie schmunzelte und lockte den Ork mit einfachen Handgriffen. Sie entblößte sich vor ihm, ganz frei von Scham oder Sorge und sie lockte ihn in eben jenes Element, das ihm am meisten Frieden bescheren konnte. Crystin war empathisch genug, um zu erkennen, dass auch Razag sich wohlfühlen mussten. Er brauchte eine Umgebung, in der er sich fallenlassen und entspannen konnte. Jedenfalls so ihr Gedanke. Dass Razag auch hier wieder eher die ‚praktischen‘ Vorteile betrachtete, ahnte Crys nicht. Das Mädchen kicherte und folgte dem Strand hinab zur Wasserkante, an der sie stehenblieb. Sie fror, was gewissen Körperstellen eine anregende Wirkung verlieh. Doch sie watete hinein, bis auch Razag endlich das Wasser erreicht hatte. Crystin drehte sich zu ihm herum und schmunzelte leicht. Sie präsentierte sich in einer feinen Gänsehaut, während das Meer friedlich immer mal wieder gegen die nackten Beine schwappte. Ihr Atem ging schneller vor Aufregung. Jener ließ auch ihre kleinen Äpfel, rund und prall mit roter Knospe hüpfen, während sich ihre Arme langsam ins Wasser tauchten. Razag hatte einen hervorragenden Blick auf sie und Crystin ließ ihn alles sehen. Dabei behielt sie ihren Blick in seinen Augen, beobachtete ihn, studierte gar ihre Wirkung auf ihn. Und irgendwann hielt sich ihr Blick nicht nur in seinem Gesicht. Als er nähertrat, rutschte er durchaus an seinen Muskeln hinunter, während er immer weiter das Wasser um sie herum aufwühlte. Wo andere vermutlich in nackte Panik verfielen, wenn sich ein Ork von Razag’s Statur und Größe auf sie zubewegte, da wurde Crystin immer ruhiger.
Ihre Wangen nahmen eine feine Färbung an, die auf einen Anstieg ihrer Körpertemperatur trotz der Witterung schließen ließen. Das Blau ihrer Augen hob sich wieder in das Gesicht des Orks, der sich dann hinter sie positionierte. Crys wandte etwas den Kopf, blickte aber nicht gänzlich über ihre Schulter. Seine kleine Warnung ließ sie die Luft anhalten und dann folgte der Schwall Wasser. Crys japste nach Luft, da sie sich aufgeheizt fühlte. Es war aufregend. Vollkommen neu für sie und sie wusste kaum mit ihren Gefühlen im Innern umzugehen. Razag ging es ähnlich. Er hatte noch nie erfahren, was es bedeutete, wenn man wahrhaft Vorfreude auf etwas hegte, das nichts mit Töten zu tun hatte. Sicher hatte er sich mal auf das Bad unterhalb Morgeria’s in den Katakomben der Arena gefreut. Sicher hatte er sich auch mal auf ein schönes Stelldichein mit ‚Sommerfellchen‘ oder eine ihrer Freundinnen gefreut. Oder auf das Festmahl, oder Krüge weise Wasser. Aber das hier war auch ihm fremd und umso aufregender.

Das Wasser war anfangs doch kalt und gleichwohl eine hervorragende Abkühlung für ihrer beider Körper. Sobald Razag anfing, mit sanften Händen an ihrem Körper entlangzuwandern, keuchte Crystin, die gar nicht wusste, wie ihr geschah. Sie ließ es geschehen, achtete mit jeder Faser ihrer Aufmerksamkeit auf sein Tun und Razag spürte, wie es ihr gefiel, dass er sie berührte. Crystin mochte unerfahren sein, aber sie wusste anscheinend trotzdem, was sie wollte. Dabei wirkte sie so klar und vollkommen sicher in ihrer Wahl, dass ein Beobachter keinen Zweifel hegen konnte, wem die Heilerin ihr Herz geschenkt hatte. Auch Razag wurde mutiger. Er spülte den Sand und restlichen Matsch von ihrer Schwimmübungen einfach fort und nahm sich Zeit dafür. Dann stellte er sich noch dichter an sie heran, dann sich Crystin an ihn lehnen konnte. Sie lehnte auch ihren Hinterkopf gegen seine Brust und er konnte beginnen, sie vorne zu waschen. Hier lief das Wasser in feinen Rinnsalen über den niedlichen Vorbei, blieb in Perlen an den wohlgeformten Hügeln hängen und benetzte die verführerisch aufgerichteten Knospen. Seine Hände bewirkten bei Crystin nicht nur Sauberkeit – sie regten auch ihren Atem an. Je öfter Razag sie berührte, desto stoßender kam der Atem seiner Heilerin. Crystin’s Wangen glühten trotz der Kälte des Wassers. Razag kniete sich hin, damit er auch ihre Schenkel und Waden waschen konnte.
Letztere versanken bereits im Wasser, doch die Schenkel blieben weitestgehend verschont. Auf seinen Wink, dass sie sich drehen sollte, folgte Crys mühelos. Sie blickte ihrem Razag ins Gesicht und erwiderte den Blick, den er ihr schenkte. Ob er es wagen konnte, weiterzugehen? Aber wollte nicht er eigentlich umgarnt werden? Crystin aber betrachtete ihn einen Moment, während sein Griff ihre Schenkel knetete. Dann trat sie einen Schritt vor und er hatte ihre Hügel knapp auf Augenhöhe. Trotzdem legte sie ihre Hände an sein Gesicht und hielt seinen Blick auf ihren gerichtet. „Ich will dich…Ich habe keine Angst…“, hauchte sie und trotz der Wellen und des Windes, waren ihre Worte klar und unmissverständlich. Sie wusste, was sie wollte. Und sämtliche Zeichen zeigten auf Razag. Die Braunhaarige aber wartete nicht, dass sich Razag nun in all seinem Können zeigte. Sie wollte es selbst. Selbst erleben, wie sie ihm gesagt hatte. Und sie wollte es selbst ausprobieren. Crystin ging vor Razag auf die Knie und betrachtete die breite Brust, die sie nun vor Augen hatte. Dann begann auch sie mit ihren Händen etwas von dem Meer zu schöpfen und ihn sanft abzustreichen. Sie tat es ihm gleich, auch wenn sie längst nicht die Ausdauer besaß. Während seine Brust tropfte, neigte sich Crystin vor und begann damit, sanfte Küsse auf seiner grünen, teilweise von Narben bedeckten Haut zu küssen. Und schließlich wanderte sie sein rechtes Schlüsselbein entlang, ehe sie abbog und schlussendlich vor seiner mit einem Metallring verzierten Brustwarze innehielt.
Crys wartete einen Moment, dann neigte sie sich vor und begann mit zaghaften Küssen und später mutiger werdendem Saugen seine Brustwarze zu reizen. Ihre linke Hand aber strich dabei über seine Haut und streichelte ihn immer wieder. Dann widmete sie sich der anderen Brust, liebkoste auch hier die empfindliche Zone, bevor sie von ihm abließ und einen Blick in sein Gesicht riskierte. Machte sie es richtig? Fühlte es sich gut an? Sie selbst glühte vor Hitze im Innern und allein die Nähe zu Razag und dessen Berührungen brachten ihr bereits Verzücken.

Syn:

Wo sich Razag und Crystin langsam aber sicher körperlich annäherten, da war das bei Syn und Zarrah eine ganz andere Ebene. Sie kamen sich ebenfalls näher, doch mehr auf der emotionalen Ebene. Zarrah öffnete sich auf einmal, zeigte Synnover, dass sie weder frei von Fehlern noch von Ängsten war. Ja, tatsächlich fühlte auch eine Zarrah’lindae von den Nachtklingen so etwas wie Angst. Und Syn konnte es kaum glauben. Ihre Ausführungen aber brachten ihn zurück zu einer Ernsthaftigkeit, die dieses Gespräch nötig hatte. Es war das erste Mal, dass sich Zarrah überhaupt überwand offener zu sein, als sie es für richtig hielt. Und dann, dann ließ sie ihn sogar spüren, dass ihre Worte nicht nur daher gesagt waren. Dass sie in der Lage war, aufrichtig und ehrlich mit ihm zu sein und gleichzeitig etwas an ihn weitergab, das er noch nicht verstehen konnte. Syn war niemals in den Genuss eines echten Kusses gekommen. Nicht so einem. Sicher hatte er bereits alle möglichen, leidenschaftlichen Sehnsüchte in Form von Lippenbekenntnissen erfahren, aber das… das war anders. Und er merkte den Unterschied, trotz seiner Erfahrungen. Dankbarkeit hatte ihn damals im Wald dazu getrieben, ihr den ersten echten Kuss seinerseits zu geben. Aber das hier, was dann doch noch mal ganz anders. Zarrah wollte nicht seinen Freudenspender wecken. Sie war nicht hier, um sich an ihm zu vergehen. Sie hatte ihm versprochen, dass sie das nicht mehr würde. Dass es ihr leidgetan hatte. Aber auch in der Hütte hatte sie ihm etwas zeigen wollen. Sie war nur den völlig falschen Weg gegangen. Jetzt rührte ihre Offenheit etwas in ihm. Aber Syn brauchte einen Müh zu lange, um zu erkennen, dass hier nicht sein Können gefragt gewesen war. Er erwiderte ganz automatisch ihren Kuss und er war auch nicht unangenehm, aber Zarrah wollte nicht das von ihm. Sie wollte in diesem Moment nichts von ihm – sie gab etwas. Dann war es wieder vorbei. Die Dunkelelfe löste sich und trat einen winzigen Schritt zurück. Nur so weit, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte und sie lächelte. Niemals lächelte sie, denn das würde bedeuten, sie würde Wärme und Freude empfinden – aber sie doch nicht! Nicht als Dunkelelfe und nicht als mordende Nachtklinge. Syn rahmte diesen Moment ein und verwahrte ihn tief in sich, wo sich all die kleinen Kostbarkeiten wiederfanden, die er sich Stück für Stück zusammengesammelt hatte. "Du musst keine Angst um mich haben, Zarrah. Glaubst du denn, mein altes Leben wäre weniger gefährlich gewesen? Ich habe dem Tod täglich ins Auge sehen müssen. Er stand auf blutigem Sand in der Schwarzen Arena und ich war erleichtert, wann immer er entschied, meinen Auftritt vorzeitig zu verlassen und ohne mich mitzunehmen." Sie nickte und verstand, was er meinte.
Ihr Blick glitt einen Moment in die Ferne und sie schien darüber nachzudenken. "Hättest du dich gegen all das hier entschieden, wäre ich noch in meinem alten Leben. Und dann wäre ich ... wären Razag und ich ... Teil eines Haufens aus Leichen, nicht in der Lage, jenem Berg zu entkommen." Sie hob den Blick zurück in sein Gesicht. „Es war das Mindeste…“, murmelte sie dazwischen, doch Syn war noch nicht fertig. Sanft ergriff er ihre Hände und sie ließ es zu. Sie versteifte sich nicht, sie zuckte nicht zurück. Sie ließ es zu. "Du hast uns da rausgeholt. Du hast… Deinetwegen bin ich frei ... frei, mich hierfür zu entscheiden, Zarrah." Sie blickte abwartend als er sie losließ und spürte dann das Gewicht auf ihrem Kopf, als er seine Hand darauflegte. Seine Bewegung folgte ihrem Haar, dass sich in einigen Strähnen über ihre Schulter gelegt hatte. Dann aber umfasste er ihre Wange und blickte sie an. “Darf ich?

Zarrah öffnete ihre Lippen, um etwas zu erwidern, doch das musste sie gar nicht. Syn begriff seine Freiheit und orientierte sich an dem, was sie getan hatte. Sie hatte es zuvor getan, demnach durfte auch er, nicht wahr? Und als er nun den Kuss endlich bereit war zu erwidern, da war es erneut vollkommen anders. Zarrah hielt nicht einfach nur still. Sie lehnte sich ebenfalls in den Kuss hinein, erwiderte die süße Schwere ihrer beiden Lippen und liebkoste seine, während er es als echten Kuss erfuhr. Ein Kuss, der nicht nur einseitig echt war, sondern auch mit eben jener Reinheit erwidert wurde. Sie passte sich seinem Rhythmus an, fügte sich hinein und gemeinsam erschufen sie einen neuen Kuss. Echt und ohne fleischliche Begierde darin. Es ging nicht darum, den Weg für Weiteres zu ebnen. Es ging darum, ihren Worten einen Note zu verleihen, die unverfälscht, rein und wahrhaftig war. Und die den Grundstein für alles danach legen sollte. Fortan würden sie nicht länger Sklave und Ex-Herrin sein. Sie waren Syn… und Zarrah. Und egal, was folgen würde, es wäre ihrer beider Entscheidung. Der Kuss, den sie nun gemeinsam teilten, hielt einen Moment an und unterschrieb ein stummes Einverständnis dieser neuen Gefühle, die dort entstanden oder aber waren, was sie waren. Dankbarkeit auf der einen und Ehrlichkeit auf der anderen Seite. Die Zeit würde zeigen, worin dieser Moment schließlich münden würde. Bis sich Syn löste. Zarrah tauchte aus dem auch für sie neuen Gefühl auf und ihr Blick kehrte in seinen zurück. “Ich liebe dich“, raunte er und Zarrah’s Blick fokussierte sich sofort auf ihn. Ihr sanftes Lächeln verblasste zunehmend. Das Meer rauschte, während der Wind kurz aufbegehrte. Irgendwo kreischte eine Möwe. Zarrah aber hatte nur Augen für Syn. Sie sah lange in sein Gesicht und schaffte es nicht, die neugefundene Leichtigkeit zu behalten. Sie brach den Blickkontakt ab und löste sich ein wenig aus seiner Nähe. Sie atmete durch, blickte zum Horizont, wo sich Meer und Himmel trafen. „Ich habe keine Ahnung, was es heißt, geliebt zu werden.“ Zarrah’s Worte hingen schwer in der Luft. Sie hatte sich inzwischen vollständig dem Meer zugewandt und der Wind spielte mit ihrem Haar. „In meinem Leben war nie Platz dafür.“
Sie blickte den Horizont entlang. „Es muss wertvoll sein, denn es begegnete mir kaum in meinem Leben. Vielleicht finden wir gemeinsam heraus, was das bedeutet…“, murmelte sie dann nachdenklich in den Wind hinein und senkte den Kopf, ehe ihr Blick über ihre Schulter zu Syn zurückkehrte. „Ich … mag dich Syn. Und es fällt mir schwer genug, das einzugestehen. Denn in meiner Nähe sterben sie alle irgendwann… Und ich kann nur mein Bestes anbieten, um dieses Schicksal von dir abzuwenden.“ Sie sah so aus, als wollte sie noch etwas loswerden. „Wenn du bei mir bleibst, wirst du zwangsläufig irgendwann erkennen, dass dies ein einsamer Weg ist… das solltest du nicht vergessen, wenn du deine Entscheidungen triffst.“ Erneut blickte sie zum Horizont und schließlich in den Himmel. „Aber ich kann nicht umkehren…“
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 7. März 2024, 10:28

Razags Freund hatte erst die körperliche Ebene mit der Frau seines Herzens beschritten und lernte danach die tiefe seiner Gefühle zu ergrünen. Bei dem Ork war es anderes herum gewesen und beide Wege hatten ihren Reiz. Keiner war falsch oder richtig, aber beide waren intensiv und schön. Syn hatte seinen Freund glücklich gemacht, in dem er sich dem 'Training' öffnete. Die Übungen mit dem Fächer galten aber ebenfalls nicht nur den körperlichen Fähigkeiten, sondern lockten Gefühle hervor. Razag hätte sich gefreut, wenn er bei Syn hätte Mäuschen gespielt, doch er war mit sich selbst schon beschäftigt... und auch ein bisschen überfordert.
Vielleicht wäre es wirklich eine gute Idee gewesen, dem Ork mit der Keule kräftig eins über zu ziehen, damit er aufhörte zu denken. Sein dummer Kopf drohte alles kaputt zu machen, aber seine Auswählte spielte da zum Glück nicht mit. Wenn man etwas wirklich wollte, dann war es meist egal, welche Gedanken und Sorgen, Überlegungen und Nöte sich auftun wollten. Sobald man etwas vor Augen hatte, das man sehnsüchtig wollte, taten sich immer auch Wege auf. Für Raz bedeutete das, als Cris sich auszog, er sie 'vor Augen' hatte, dass sein Weg vorher bestimmt war. Natürlich folgte er ihr und das Rattern in seinem Schädel wurde bei ihrem Anblick deutlich leiser.
An die Stelle von Zweifel und Grübel, traten Fürsorge und Zuneigung. Sich um sie zu kümmern, sie berühren zu dürfen und dabei den Genuss in ihren Augen, in ihrer ganzen Haltung zu sehen, war größtes Glück für den gerade sehr sanftmütigen Ork.
Sie ist ein Geschenk!
Raz genoss jede Sekunde. Als Cris den Hinterkopf gegen seine Brust lehnte, konnte er beginnen, sie vorne zu waschen. Erst ließ er das Wasser in feinen Rinnsalen über ihre wohlgeformten Hügel rinnen und benetzte die verführerisch aufgerichteten Knospen und dann ließ er seine warmen Hände als starken Kontrast folgen. Langsam ließ er auch seine Hände an ihren Seiten hinab gleiten, streichelte ihre Hüften, wanderte wieder höher und liebkoste die weiche Haut ihres Bauches. Einmal ließ er seine Hand breit aufgefächert glatt über ihren Schamhügel gleiten, bevor er sie umdrehte. Je öfter Razag sie berührte, desto stoßender kam der Atem seiner Heilerin und Raz leises Grollen zeigte seine wachsende Begierde. Auch andere Körperteile wuchsen trotz der kühlen Luft um sei herum. Crystin’s Wangen glühten trotz der Kälte des Wassers. Razag hatte sich hinter ihr hingekniet, tauchte sein Becken damit unter Wasser und gewann so ein wenig Konzentration auf Dauer zurück. Das kalte Wasser half. Dann begann er damit ihre Schenkel und Waden zu waschen. Hoch konzentriert ging er zu Werke und schloss jede Reaktion von ihr wie ein kostbares Juwel in sich ein. Cris blickte ihrem Razag ins Gesicht und erwiderte den Blick, den er ihr schenkte. Ob er es wagen konnte, weiterzugehen? Aber wollte nicht er eigentlich umgarnt werden? Crystin aber betrachtete ihn einen Moment, während sein Griff ihre Schenkel knetete. Dann trat sie einen Schritt vor und er hatte ihre Hügel knapp auf Augenhöhe.

Jetzt war es an dem Ork stoßweise zu atmen. Seine Nasenflügel blähten sich und sein Mund öffnete sich einen Spalt breit. Die dargebotenen kleinen harten Köstlichkeiten zu kosten war einfach zu verführerisch. Er starrte sie einfach nur an, da legte sie ihre Hände an sein Gesicht und hob seinen Blick.
„Ich will dich…Ich habe keine Angst…“
, hauchte sie und ihre Stimme klang wie die einer Sirene in den Wellen und im Rauschen des Windes...oder war es das Blut in seinen Ohren? Crystin ging vor Razag auf die Knie und betrachtete die breite Brust, die sie nun vor Augen hatte. Dann begann auch sie mit ihren Händen etwas von dem Meer zu schöpfen und ihn sanft abzustreichen.

Jedes liebevolle Gleiten ihrer Fingerspitzen schrieb ihren Namen in sein Herz. Razag war hin und weg. Er sah sie einfach nur still an und sonnte sich in dem Wunder, dass sie an ihm tat.
Sie streichelt mein Herz.
Sein Blick wurde ganz weich. Noch nie hatte sich jemand um ihn gekümmert! Immer war es seine Aufgabe gewesen zu erfüllen, zu befriedigen, es gut zu machen und Wünsch zu erfüllen. Jetzt geschah etwas außergewöhnliches! Jemand ...und dieses Wesen war das Wunder... kümmerte sich um ihn.

Reinster Genuss rieselte mit dem Sand seinen Körper hinab und ließ sein Herz blank zurück, wie das Wasser seine Brust. Glatt, hart und einzig für sie schlagend bebte es unter seinen Muskeln, ließ ihn erzittern. Raz sah sich im Zwiespalt sehen zu wollen, was sie tat, aber gleichermaßen zog der Genuss an seinen Lidern und ließ seine Welt verschwimmen. Jede noch so kleine Zuwendung belohnte er mit Ehrlichkeit. Das hier war kein Spiel und doch war es eines wo der Stab...die Keule die ihre Verbindung symbolisierte hin und her gereicht wurde. Es war ein Geben von ihr und Razag nahm alles dankbar an... so tief dankbar, dass es ihm die Tränen in die Augenwinkel drückte. Tief seufzend holte er Atem und schloss die Lieder. Dann trafen ihn sanfte Küsse auf seiner grünen, teilweise von Narben bedeckten Haut. Er stöhnte auf. Weniger vor Lust, denn das Wasser war immernoch sehr kalt, aber vor prall gefüllter Liebe in seinem Herzen. Es quoll über. Die warmen Reize auf seiner Haut wanderten sein rechtes Schlüsselbein entlang, ehe sie abbog und schlussendlich vor seiner mit einem Metallring verzierten Brustwarze innehielt. Razag konnte kaum noch atmen. Er japste voller Erwartung, voller Vorfreude. Seine Hände an ihren Hüften verkrampften sich leicht und massierten damit ihr zartes Fleisch.

Crys wartete einen Moment, dann neigte sie sich vor und begann mit zaghaften Küssen und später mutiger werdendem Saugen seine Brustwarze zu reizen. Razags Kopf kippte nach hinten und er hielt es nicht mehr aus. Ihr Lippen sandten heiße Rinnsale des Glücks in seine Lenden. Seine Hände griffen zu, zogen sie näher und pressten sie einen Moment lang an seinen glühenden Körper. Er zog sie damit auf seinen Schoß. Eine Hand hielt ihren halben oberen Rücken und locker den Nacken, während die andere den halben unteren und das weiche Fleisch ihrer Backen knetete und an ihn presste. Sein Herz donnerte in seiner Brust und er atmete stoßweise zwei mal heftig aus, bis er sich wieder gefangen hatte und locker ließ. Sofort ließ er ihr wieder Raum, ließ seine Hände nach unten sacken, aber auf ihren Schenkeln liegen. Cris saß nackt und breitbeinig auf seinem Schoß und allein ihre Körperwärme war nun plötzlich ein Problem, dass er sich selbst zugefügt hatte.

Das kühle Wasser wurde verdrängt und ihre Nähe, ließ andere Körperteile anschwellen. Das Streicheln ihrer Hand hatte aber nicht aufgehört und verwirrte sein Denken. Keine Zeit für Panik, kein Raum für Zweifel. Sie ließ ihn nicht. Ihre linke Hand strich über seine Haut und streichelte ihn immer wieder. Dann widmete sie sich der anderen Brust, liebkoste auch hier die empfindliche Zone, bevor sie von ihm abließ und einen Blick in sein Gesicht riskierte. Machte sie es richtig? Fühlte es sich gut an? Vollkommen fassungslos, verzückt, verliebt und überwältigt sah er auf sie hinunter und nickte nur geistesabwesend und ein wenige grenzdebil.

Die Hitze ihre Körper war ein Problem - ein wunderschönes süßes heißes Problem. Auch Cris glühte vor Hitze im Innern und allein die Nähe zu Razag und dessen Berührungen brachten ihr bereits Verzücken. Razags Lendenschurz wurde immer enger und Cris naher Schoß war fast zu viel für den unberingten Ork. Das Blut zirkulierte befreit von jeder Sklaverei und pochte heftig in seinen Lenden. Ohne jeglichen Verstand, den hatte er mit seinem Ring Cris übergeben, saß er in der sanft ihre Körper schaukelnden Brandung und hielt seine Verlobte auf seinem Schoß. Es war unmöglich für sie 'nicht' zu spüren, wie sehr sie ihn erregte, drängte sich doch hart etwas zwischen sie. Raz blinzelte nur gedankenverloren und löste die Hand von ihrem Nacken, wo seine Finger sie unablässig gekrault hatten. Seine andere Hand hielt sie weiter an ihrem Hintern, der auch schön warm war. Ihr Fleisch dort zu spüren, die nahe glühende Mitte... Es war nicht leicht die Finger still zu halten... wirklich nicht leicht!
Razag nahm seine freie Hand von ihrem Nacken und griff eine der ihren und führte sie auf Höhe seines Herzens. Er lächelte versonnen und ließ Cris das ungebändigte Trommeln seiner Brust fühlen. Der Ruf in seinem Innern hatte etwas wildes, aber allein diese Geste zähmte die Bestie in ihm. Er schnaufte einmal heftig durch die Nase. Worte ...er suchte danach, aber fand keine. Seine Lider flatterten und er sah von ihren tiefen Meeren, dem unendlichen blau ihrer Iriden hinab auf ihre Lippen. Und doch wusste er, wenn er sie jetzt küsste, würde er alles verlieren. ALLES! Allem voran seine Kontrolle. Ein Kuss würde ihn jetzt umwerfen, wäre zu intensiv. Er hatte zu selten Lippen geküsst... solche... und so blieb er aufrecht sitzen, beugte sich nicht zu ihrem Mund hinab, doch ließ er seinen Blick tiefer wandern, über ihren Hals hinab zu ihren Brüsten und weiter. Er zog ihre Aufmerksamkeit mit sich. Tiefer... dort hin wo sein Blut gierig pochte. Cris wollte ihn erleben, wollte sich ausprobieren... ihn ausprobieren. Er lockerte den Griff um ihre Hand und strich ihren Arm hinauf zurück zu ihrem Nacken. Unendlich sanft tastete sein Daumen an ihrer Kehle ihren Puls, eine Hand so viele Leben genommen hatte. Er strich über ihren Kehlkopf und die Kannte ihres Kiefers. Raz hatte sich im Blau verloren, war hinab getaucht und verging im Tiefenrausch ihres Blickes. All seine Sinne waren auf sie gerichtet, jede Zelle brannte für ihre Nähe. Razag hatte aufgehört zu denken, hatte aufgehört Angst um sie zu haben. Er schwamm im Vertrauen. Ein kleines Nicken bedeutete ihr, dass sie weiter machen konnte. Er hatte sich soweit gefangen, dass er sie nicht im Rausch der Empfindungen erdrücken würde. Er ließ ihr Raum zum agieren, denn was sie auch tat – es war reinstes Glück.
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Re: Ein Silberstreif am Horizont

Beitrag von Synnover » Donnerstag 7. März 2024, 11:52

Die Zeit war reif, um auf Tuchfühlung zu gehen. Was für Razag und Crystin allerdings bedeutete, sich körperlich näher zu kommen, schien bei Synnover und Zarrah auf keinen fruchtbaren Boden zu treffen. Sein LIebesschwur ließ ihr Spitzohr zucken, aber wischte das Lächeln aus der Mimik der Elfe. Syn bemerkte den Unterschied jedoch zuerst in ihrem Blick. Etwas darin zog sich zurück. Sie ging auf Distanz. Erst emotional, dann körperlich. Er presste die Lippen aufeinander, hatte seinen Fehler erkannt. Er verstand nur den Grund nicht. Er suchte in ihren Augen wie sie in den seinen. Letztendlich brach der Kontakt beidseitig ab. Zarrah löste sich ganz aus der Kuppel der Geborgenheit, die das weiße Kaninchen ihr bis eben noch geboten hatte. Weiß schimmerte jetzt lediglich noch ihr Haar, das sich vom Wind ebenfalls hatte umgarnen lassen und der noch immer damit spielte. Er zupfte Strähnen hervor, löste sie aus dem gebundenen Zopf und ließ sie tanzen wie einzelne Flammen, die vom Feuer ausbrechen wollten - einem Feuer aus Silber und Weiß.
Syn schlug es sofort wieder in den Bann. Er betrachtete das Spiel des Windes, während die Elfe vor ihm den Blick auf den weiten Horizont richtete. Die Nacht war längst vorbei und auch der Morgen wollte sich langsam Richtung Tageszenith begeben. Blau strahlte der Himmel auf sein an den Boden gebundenes Pendant herab, das sich vom Mond hin- und hertreiben ließ, um mit Rauschen und weißen Schaumkronen am Strand aufzuschlagen. Irgendwo in der Ferne trafen Himmel und Meer aufeinander, küssten sich noch immer, wo es zwischen Syn und Zarrah ein jähes Ende gefunden hatte. Ein Ende, weil er ihr drei Worte zugeraunt hatte, die bis auf Zarrah gefühlt jeder in dem Moment wohl hätte hören wollen. Auf sie aber hatten sie ebenso wenig eine Wirkung wie sie eine Bedeutung für den Sprecher besaßen. Sie verschlossen glücklicherweise nicht sofort wieder all Pforten. Zarrah blieb ehrlich mit Syn.
"Ich habe keine Ahnung, was es heißt, geliebt zu werden." Seine Augen zuckten. Er stutzte. Sein Blick huschte über Zarrahs Haarpracht, verfing sich an ihrem Hinterkopf und eine Weile starrte er sie nur stumm an. "In meinem Leben war nie Platz dafür", schickte sie als Erklärung nach. Syn neigte den Kopf leicht. Es war für ihn schwer zu begreifen, dass sie sein Schicksal in gewisser Weise teilte. Im Gegensatz zu ihm blieb es ihr jedoch nicht verwehrt, eines Tages Liebe zu erfahren. Sie musste sich nur die Zeit nehmen. Syn aber würde nie verstehen. Es war ihm verboten. Sklaven benötigten Liebe nicht. Ich bin frei ... aber bisher hat sich nichts geändert, dachte er schweren Herzens. Denn ein Funke Hoffnung glomm auch in seiner Brust. Er erlosch auch noch immer nicht trotz erster bitterer Erkenntnisse, denn er war stur und Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Er würde wohl noch nachglühen, wenn Syn bereits von Celcias Erde schied. Doch er hatte sich nicht entzündet, hatte weder bei Erin Feuer gefangen noch jetzt bei Zarrah. Diese Erkenntnis schmerzte. Andererseits...
"Vielleicht finden wir gemeinsam heraus, was das bedeutet..."
Syn versteifte sich. Nein. Es schmerzte immer noch und ihre Worte waren der Dolch, der als symbolische Retourkutsche gerade sein Herz durchstach. Als könnte eine Klinge dort Schaden anrichten! Man sagte, die Feder sei mächtiger als das Schwert. Yolintha hatte ihre Worte zwar nie für ihn niedergeschrieben, aber sie hatte jene auf seine Seele gezeichnet, mit seinem eigenen Blut. Sie waren in sein Herz geritzt worden wie das Zeichen des Reißerclans in seinen Fußknöchel und wie das Hautbild der Nachtklingen in seinen Nacken. "Gewiss...", erwiderte Syn nur monoton. Er stellte fest, dass er es sich für Zarrah wünschte. Sie hatte die Möglichkeiten. Ihr war nur nie die Zeit dafür geblieben. Er würde ihr diese Zeit geben. Das war das Mindeste, das er für ihre Mühen tun konnte, ihm Freiheit und die Aussicht auf den gesamten Himmel zu schenken. Er würde an ihrer Seite diesen Weg bestreiten und die Maske tragen, denn mehr konnte er ihr nicht bieten. Nicht, wenn es um Liebe ging. Er beschloss jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Denn wenn er etwas beherrschte, dann war es doch die Vortäuschung falscher Tatsachen. Er konnte Liebe schenken, ohne sie verstehen zu müssen! Wenn Zarrah schon keinen Wert darauf legte, diese Fähigkeiten an ihm auszunutzen oder ihn in eine Arena zu werfen, so würde er ihr eben auf andere Weise dienlich sein. Es war das Mindeste und er war dankbarer denn je für dieses freiere Leben. Er wür-
"Ich ... mag dich, Syn."
Wann hatte Razag ihn mit seiner Null-Linie beworfen? Sie zog sich wie ein endloses Band durch sein Denken und löschte jede Reaktion aus, die sich am Rand dieser Linie formen wollte.
................................................................................
Syn vergaß sogar das blinzeln. Er konnte mit dieser Aussage nichts anfangen. Niemand ... mochte ihn. Das sagte auch keiner. Nie. Es war noch seltsamer zu hören als eine Entschuldigung von Dunkelelfen ihm gegenüber. Es war ... es fühlte sich ... unrichtig an. Weil du nicht weißt, was Liebe ist, klingelte Yolinthas Stimme in seinen Ohren und er schauderte, schüttelte sie aus seinen Gedanken. Sie war hier fehl am Platz. Genauso fehl wie diese Aussage? Was ... bezweckte Zarrah damit?
"Mögen ... so ... wie einen guten Wein?", hakte Syn vorsichtig nach und trat etwas näher. Seine Fertigkeiten konnte sie unmöglich auf diese Weise zu schätzen wissen, denn sie ließ es ja gar nicht zu, dass Syn sich damit profilierte. Er sollte weder gegen andere seines Schlages um sein Leben kämpfen zur Erheiterung des Publikums, noch zwang Zarrah ihn dazu, sich unzähligen Frauen hinzugeben, um ihr Vorteile zu verschaffen. Sie wollte ihn ja nicht einmal für sich selbst nutzen. Wenn man all das beiseite schob, was blieb denn noch vom weißen Kaninchen übrig? Und wieviel davon konnte man ... mögen?
"Wenn du bei mir bleibst, wirst du zwangsläufig irgendwann erkennen, dass dies ein einsamer Weg ist ... das solltest du nicht vergessen, wenn du deine Entscheidungen triffst. Aber ich kann nicht umkehren..."
"Ich ebenfalls nicht", erinnerte er sie. Morgeria war keine Option mehr für ihn. Man hielt ihn für tot und selbst wenn nicht, hatte er seinen Herrn - Karrish - bitter enttäuscht. Nicht nur, weil er Zarrah nicht getötet hatte, sondern weil er es im möglichen Moment bewusst abgelehnt hatte, durchzuziehen. Er hatte sich gegen Karrish entschieden. Er hatte ihn verraten. Es gab kein Zurück mehr, aber auch kein voran, wenn er Zarrah nicht folgte.
Syn machte den ersten Schritt nach vorn. Ein weiterer folgte. Er stand nun neben der Dunklen und blickte zusammen mit ihr auf den Horizont hinaus. Eine Weile geschah nichts. Das Rauschen der Wellen erfüllte die Umgebung. Es spielte sich ein im Orchester des Windes und den Arien, die Möwen in den Tag hinaus sangen. Es wurde untermalt vom sanften Wiegen einiger Dünengräser am oberen Rand des Strandes. Gelegentlich durchbrach ein beckenhaftes Aufeinanderklirren die Melodie, wenn Wellen eine Klippe erreichten. In etwas Entfernung erkannte man zwei Gestalten im Wasser. Es ließ sich nur anhand des grünen schwammigen Flecks der größeren Figur erahnen, dass es sich um Razag und Crystin handeln musste. Doch dazu musste man in deren Richtung schauen. Syn betrachtete weiterhin mit Zarrah den Horizont.
Schließlich öffneten sich seine Lippen und die eigene Stimme drang so leise aus seinem Inneren, dass sie gegen das Konzert der Natur wahrlich ankämpfen musste. "Es ... tut mir leid." Der Wind fing die Worte auf, trug sie um Zarrah herum, damit sie die Gewichtigkeit darin bloß nicht überhörte. Syn gab ihr die nötige Zeit dafür. Erst dann fuhr er fort: "Ich dachte, du möchtest das hören, weil ... alle Frauen es gern tun, wenn ich bei ihnen sein soll." Er wandte den Kopf. Sein Blick löste sich vom weiten Blau, das keine Grenzen zu kennen schien und richtete sich auf tiefes Grün, umrahmt von einer ebenmäßigen, dunklen Haut. "Ich hab nicht bedacht, dass du ... nicht wie alle anderen Frauen bist. Ich verstehe nicht, warum. Ich weiß nicht, was du dir davon erhoffst, aber ... dein einsamer Weg bedeutet für mich keinerlei Umgewöhnung." Er stieß unzufrieden die Luft aus, schüttelte den Kopf und schaute nun doch wieder von ihr fort, hinauf in den Himmel. Dann schmunzelte er. "Ich wünschte nur, dein Lebensstil wäre etwas ... luxuriöser. Ich beklage mich nicht! Das wirst du von mir nicht hören!" Als Sklave hatte er nicht das Recht dazu und noch immer fiel es ihm schwer, sich seiner Freiheit ständig bewusst zu sein. Es brauchte Zeit, die er in dieser neuen Umgebung ohne Ketten verbringen musste. Dann würde er von selbst lernen. "Ich hab nur nicht gedacht, dass ich all das so vermissen könnte. Die heißen Zuber, die kostbare Kleidung ... die Betten. Oh, ich vermisse die großen, weichen, morgerianischen Betten!" Syn seufzte aus. "Ich hatte so viel ... ich hab so hart dafür gearbeitet, so viel geopfert ... und es ist alles fort..." Er hatte jedoch nicht verloren. Er hatte es nur eingetauscht. Blind angelte er nach Zarrahs Fingern. "Die Wahrheit ist ... auf deinem Weg, den du mit uns gehst, war ich der Einsamkeit niemals so fern." Syn lächelte leicht. Sein Blick auf den Himmel veränderte sich. Er sah ihn erstmals ein wenig ... wärmer an.
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