Eine Seefahrt, die ist lustig...

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. Oktober 2022, 13:48

Es ging ihm schlecht, verdammt schlecht sogar. Es war dermaßen schlimm um ihn bestellt, dass er beinahe das zweite Opfer dieser Mistviecher geworden wäre, wäre Mundl nicht gewesen. Dieser gute Mann, der schon einige Jahre in seinen Diensten stand und dem er tatsächlich so etwas wie Vertrauen entgegen brachte, rettete ihn vor dem sicheren Ertrinken. Mehr noch, er redete auf ihn ein und überzeugte den Schatten davon, dass es für alle und vor allem für die Moral der Männer besser wäre, wenn er sich wieder in seine Kabine zurück zog.
Alleine hätte er es bis dorthin sicher nicht geschafft und obwohl der Erste Maat durchaus an Deck gebraucht wurde, übernahm er diese neue Aufgabe. Nicht jedoch, ohne der Mischlingselfe quasi das Kommando zu übertragen. Warum das? Traute er ihr so viel zu? Oder lag es daran, dass sie die Geliebte... oder das Betthäschen seines Chefs war? Nein, er schien sie zu schätzen und ihr einfach ehrlich diese Rolle übertragen zu wollen, bis er wieder hier wäre. Wenn die Situation eine andere gewesen wäre, hätte sie sich womöglich Zeit für ein Gefühl von Freude und Stolz nehmen können.
So jedoch musste sie nun dafür sorgen, dass die Hilfe endlich wieder in die Gänge käme. Sie selbst jedenfalls übernahm ihren Part und versuchte, mit einem gezielten Pfeilschuss das Drama abzuwenden. Das Blöde daran war nur, dass sie sich eben nicht auf festem Boden befand, obwohl ihr das Geschaukel nichts ausmachte, sondern ihr nach beinahe zwei Wochen fast schon in Fleisch und Blut übergegangen war.
So konnte sie es auch nicht rechtzeitig ausbalancieren, während die Sehne nach vor schnellte. Der Pfeil traf zwar, aber verursachte eher Schmerzen, denn einen schnellen Tod. Damit hatte sie das Untier lediglich wütend gemacht, wie sich herausstellte. Die Männer hatten dafür kaum einen Blick, denn endlich gab es noch Edi, der erkannte, dass sie aufhören mussten zu gaffen, wollten sie noch etwas erreichen.
Und dennoch hatte sie die Situation unbeabsichtigt verschlimmert. Nicht nur, dass das Kelpie sich aufbäumte und den Matrosen hochwarf, der durch den harten Aufprall benommen auf dem Rücken zum Liegen kam, nun wurde auch noch der Partner herbei gerufen.
War das andere Vieh es gewesen, das die Rumpler bisher verursacht hatte? Es waren schlaue Wesen, was sie zu umso gefährlicheren Räubern machte, und es war nicht auszuschließen, dass sie diese Strategie schon des Öfteren erprobt hatten.
Jetzt aber erschien auch der Zweite, von der Seite schoss es heran und mit einem wuchtigen Sprung prallte es gegen den Menschen. Dieser war machtlos gegen diese Wucht und wurde mit einem gurgelnden Laut hinunter ins Wasser geschleudert und in die Tiefe gezogen. Das Tau spannte sich und die Männer mussten all ihr Gewicht in den Zug hinein legen, um nicht ebenfalls von den Beinen gerissen zu werden. Muskeln schwollen an, Schweiß trat auf wettergegerbte Stirnen und Finger wurden wund, als sie alles gaben, um ihren Kameraden im Angesicht des Todes nicht sofort im Stich zu lassen.
Indes schoss sie ein weiteres Mal. Tatsächlich traf sie den Rücken des Untieres, das sich plötzlich jaulend aufbäumte und mit wilden Bewegungen den Kopf herum warf, um den Quell des Schmerzes zu entfernen. Damit war es abgelenkt und der Zweite allein damit beschäftigt, das Opfer endgültig zu erlegen.
Sehen konnten sie nichts mehr, auch ohne dass das Kelpie die See aufgeschäumt hätte, wodurch das Schiff stärker in Bewegung geriet. Trotzdem legten sich die Männer noch mal ins Zeug, wollten ihren Kumpanen unbedingt retten. Edi lief los, um die Armbrust zu holen, und ein weiterer Mann suchte eine Möglichkeit, um das Tau festbinden zu können.
Da wurde das verletzte Vieh plötzlich ruhiger und sank tiefer ins Wasser, dessen Wellen allmählich abebbten. Im selben Moment jedoch tauchte etwas anderes auf. "Da!", ertönte es aus dem Krähennest, dem besten Aussichtspunkt trotz der größten Entfernung. Aber auch so konnten die anderen viel zu bald erkennen, dass etwas geschehen war.
Der nächste Pfeil flog noch durch die Luft, verfehlte allerdings diesmal die untergetauchten Ziele komplett. Das Wasser begann sich indes zu verfärben, bekam einen immer roteren Anstrich. Von dem getroffenen Jäger? Ja, auch, vermutlich.
Doch grausiger war, woher das meiste Blut zu kommen schien, denn im nächsten Atemzug wurde ein Arm so dicht unter die Wasseroberfläche gespült, das er nicht zu übersehen war. Abgerissen mitten im Oberarm, dass der Knochen bleich hervor stach und das eine Ende wie ein zerfranstes Tau wirkte, obwohl es sich dabei um Stofffasern, Muskelstränge, Sehnen und Haut handelte. Wie zum Gruß tauchte die Hand mit den leicht gekrümmten Fingern, in denen nie wieder ein Gefühl stecken würde, aus der See hervor, ehe der Arm mit einem Happen in die Tiefe gezogen wurde.
Ein Keuchen ging durch die Männer, die nun einsahen, dass ihre Bemühungen umsonst gewesen waren. Ihnen blieb nur noch ein stummes Gebet für den verlorenen Kameraden. Lediglich der Schiffsjunge Franzi wirkte äußerst grünlich im Gesicht und presste sich die Faust vor die Lippen, um seinen Mageninhalt zu behalten. Das Seil selbst wurde achtlos fallen gelassen von entkräfteten Händen.
Einen Moment lang herrschte Totenstille... bis plötzlich ein Ruck durch das Tau ging. Das zweite Kelpie schien noch nicht genug zu haben... oder Vergeltung für den verletzten Partner üben zu wollen. Jedenfalls wurde auf einmal vom Wasser heftig daran gezogen.
Nun gut, ein Seil zu verlieren, war zu verkraften. Ohnehin könnten sie das andere Ende wohl kaum zurück ziehen, hatte es sich der Matrose schließlich um den Bauch gebunden. Und keiner an Deck hatte Lust, die Überreste, die darin bleiben würden, sofern es welche gäbe, zu Gesicht zu bekommen. Also wollte auch keiner danach greifen und einen Gegenzug erzeugen.
Das Problem daran war nur... das Tau war lang und schlingerte, der halbfertige Knoten löste sich und durch eine unglückliche Fügung wickelte es sich ausgerechnet um den Knöchel des Schiffsjungen. Dieser wurde plötzlich mit einem Schrei von den Beinen gerissen und krachte gegen die Reling. Sein Glück, denn dadurch ging er nicht sofort über Bord.
Trotzdem brauchte es nun ein rasches Eingreifen der Seemänner, um nicht noch ein Opfer beklagen zu müssen. Hastig packten mehrere Hände zu und die Mienen verrieten die Entschlossenheit, keinen weiteren Mann verlieren zu wollen, ganz gleich, wie sehr dieses Mistvieh da unten nach weiterem Blutzoll verlangen mochte! Franzi hingegen geriet in Panik, kreischte und schlug verzweifelt um sich, auch wenn er damit seine Helfer mitunter traf.
"Kappt das Tau, verdammt, kappt das Tau!", brüllte es von oben aus dem Krähennest. Wo war denn ein Messer, wenn man es brauchte?!
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 21. Oktober 2022, 21:03

Sie hatte es nicht wirklich verbessert, sondern das Tier nur wütend gemacht. Vorher war es auf Beute aus, nun auch auf Rache, wie sich bald herausstellen sollte. Eleyna fluchte innerlich und wünschte sich einen fairen Zweikampf. Ja, tatsächlich auch mit einem vermaledeiten Wasserpferd, das sich arglose Matrosen zum Mittagessen einverleiben wollte! Eleyna war schon immer die Nahkämpferin gewesen und das war ihr Steckenpferd. Sie hätte vermutlich mehr anrichten können, wenn sie im Wasser gewesen wäre, als mit dem Bogen. Doch nun war die Situation, wie sie sich darstellte und die Spionin hatte ebenso ein Händchen dafür, sich an neue Begebenheiten anzupassen, wenn es nötig wurde. Kreative Problemlösung, nannte man das und sie handelte ihren Instinkten entsprechend. Und der zweite Schuss traf zumindest so, dass das Vieh vorerst abgelenkt war. Bis es untertauchte und das Krähennest sich bemerkbar machte mit einer Entdeckung. Eleyna runzelte die Stirn, als sich das schäumende Wasser plötzlich verfärbte. Ihr stockte der Atem. Nicht unbedingt, weil sie kein Blut sehen konnte oder weil der plötzlich auftauchende und abgerissene Arm sie verschreckte… Sondern viel mehr, weil sie ehrlich betroffen war, dass der Kamerad der Mannschaft nun nicht mehr zu retten wäre. Sie hatte es versucht und sie hatte es nicht geschafft. Doch Eleyna wurde auf schmerzhafte und belastende Ereignisse trainiert. Aufzuwachsen in Morgeria bedeutete eben auch, dass man jegliche Emotion abzulegen hatte, und die kleinste Schwäche sofort ausgetrieben wurde. Man mochte davon halten, was man wollte. Und gerade Eleyna hatte sich dem nie ganz unterworfen. Doch es führte eben auch dazu, dass ihr der Anblick nicht den Magen rebellieren ließ oder sie sonst grün im Gesicht wurde. Selbst das Geheimnis in ihrem Bauch, strebte keinen Mucks an, sodass sie ihre Augen abwenden und in die Mannschaft richten konnte. Für einen Moment herrschte Schweigen.
Sie trauerten um ihren Freund und das wichtige Mitglied. Eleyna fühlte sich ihnen verbunden und gab ihnen die Zeit, die sie brauchten. Ihr Blick fiel auf den Jungen, mit dem sie bisher kein wirkliches Wort gewechselt hatte. Er war grün hinter den Ohren und ein wenig schüchtern. Doch… sie hob eine Augenbraue. Er sah nun wirklich so aus, als würde er jeden Moment Laogh alle Ehre machen, indem auch er die Fische fütterte. Eleyna wandte den Blick ab und er fiel auf das halbgeknotete Tau, welches an der Reling festgemacht werden sollte. Ein leichtes Zittern, alarmierte ihre Sinne, bevor sich das Seil spannte. Eleyna zuckte und ruckte mit dem Kopf zum Wasser. Offenbar zog das Kelpie daran. Ihr Blick glitt zurück, mit dem Gedanken, das Tau zu lösen, damit kein Schaden am Schiff entstand, doch dann fiel ihr Blick auf die Schlinge am Boden. „Achtung!“, rief sie noch, doch das Unheil nahm bereits seinen weiteren Verlauf. Der Schiffsjunge hatte gar keine Gelegenheit zu reagieren, denn er wurde gefangen genommen und drohte über den Rand des Schiffes zu schlittern. Gut, dass dort noch etwas Barriere zwischen ihm und der See war, sodass endlich Bewegung in alle Beteiligten kommen konnte. Sie griffen nach dem Jungen, doch Eleyna nicht. Sie wandte sich blitzschnell um, ließ den Blick fokussiert schweifen und suchte mit geübten Blick nach einem Messer. Ihre hatte sich nicht dabei, denn sie war noch vor wenigen Augenblicken nackt gewesen und die rüde Unterbrechung zu schnell gekommen, sodass sie diese gar nicht aus ihrer Tasche hatte holen können. Eleyna aber verstand sich darauf, zügig nach Lösungen zu suchen. Und so fand sie tatsächlich ein Messer, das unweit des Einganges zum Rumpf des Schiffes in einem Apfel steckte. Typisch – viele schnitten sich die Scheiben des Obstes ab und aßen direkt von der Schneide. Eleyna zögerte keine Sekunde, hechtete hinüber, griff sich das Messer, zog in der Drehung noch den Apfel ab und schleuderte das Messer mit geübter Hand und gekonntem Blick zielsicher in Richtung des Seils an der Reling. Wenn sie noch so geschickt wie eh und je mit dem Werfen von Messern wäre, würde sie das Seil spalten und den Jungen vom Kelpie befreien. Blieb abzuwarten, ob ihr Ventha und das Schicksal gewogen waren.

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 23. Oktober 2022, 19:55

Sie hatte versucht zu helfen, doch bedauerlicherweise hieß gut gemeint nicht auch zwangsläufig gut gemacht. Das musste sie nun feststellen in einer Situation, die immer brenzliger zu werden drohte. Tatsächlich hatten sie alle kaum noch eine Chance, nachdem der Matrose auf dem Rücken des verletzten Untiers zu sitzen gekommen war. Mehr noch, jetzt, da es verletzt war, wurde es wütend und sein Partner mit ihm.
Noch einen Pfeil schoss sie ab und traf diesmal eher dort, wo sie es gedacht hatte. Zwar konnte sie es damit nicht vollkommen ausschalten, aber so mit den eigenen Wunden beschäftigen, dass es die Beute erstmal vergaß.
Leider galt das nicht für das zweite Kelpie und kurz darauf wurde deutlich, dass ihre Rettungsmission gescheitert war, als ein abgetrennter, menschlicher Arm kurzfristig an die Oberfläche gespült wurde. Es war vorbei, sie hatten es nicht geschafft.
Stille breitete sich unter der beanspruchten Mannschaft aus, alle dachten auf ihre Weise an den Verlorenen. Er war zwar kein besonders geselliger Typ gewesen, jedoch hatte er seine Zeit mit ihnen verbracht, mit dem einen länger, mit dem anderen kürzer. Und generell herrschte ein großer Zusammenhalt auf diesem Schiff, denn entsprechend waren sie von dem Schatten ausgesucht und vom Ersten Maat zusammengeschweißt worden.
Einen von ihnen nun zu verlieren... daran ließ sich zwar nichts ändern, die See barg eben sehr vielfältige Gefahren. Dennoch waren sie alle Personen mit Herzen und Gewissen, die zueinander und füreinander einstanden. Der Mann würde ersetzt werden, das gebot schon die simpelste Logik ihrer Aufgaben. Trotzdem würde es eine gewisse Zeit dauern, bis sie dieses Ereignis allesamt verkraftet und sich mit dem Neuen eingespielt hätten. Doch vorerst mussten sie ohne diesem Paar Hände auskommen, mindestens bis zum nächsten Hafen und dieser wäre zwangsläufig erst Mantron.
Die Ersten begannen gerade, sich soweit von der Szenerie zu lösen, dass sie sich abwandten und allmählich zu ihren eigenen Aufgaben zurück kehren wollten, als das nächste Unheil seinen Lauf nahm. Das Tau war nicht mehr richtig festgeknotet worden und plötzlich spannte es sich durch den Zug des zweiten Kelpie an.
Damit nicht genug, löste es sich, schlingerte aufgrund seiner Länge und der flotten Geschwindigkeit, mit der daran gezogen wurde. Das wäre an sich nicht schlimm gewesen, diesen Verlust hätte jeder hier leicht verkraften können. Das Problem indes war Franzi, der Schiffsjunge, der ausgerechnet in der Schusslinie stand, sodass sich das Tau mit einem Mal um sein Bein wickelte.
Mit einem Schrei wurde er unsanft auf die Planken geschleudert, gezogen und nur dank der standfesten Reling vor dem sicheren Tod bewahrt. Trotzdem schlug er wild um sich, verhedderte sich dadurch noch mehr und konnte auch von den übrigen Matrosen lediglich gehalten, nicht jedoch befreit werden.
Edi erfasste die Situation und schaffte es auch, passende Worte zu finden, die Eleyna halfen zu wissen, was zu tun war. Sie sprintete los und ergatterte ein Messer, um dieses zu werfen, schlichtweg, weil es auf diese Weise schneller gehen würde, als wenn sie erst damit zurück kehren und säbeln würde.
Einen Moment lang sah es so aus, als würde ihre Kunst versagen und sie daneben treffen, im besten Falle lediglich ins Meer. Doch dank einer Welle hob sich das Schiff ein wenig an, geriet geeigneter in die Flugbahn und die Messerspitze landete direkt in der Mitte des Taus, um zitternd im Holz der Reling darunter stecken zu bleiben. Es kappte das Seil nicht sofort, dazu war es zu dick und reißfest. Aber es hatte wichtige Fäden erwischt und gemeinsam mit dem heftigen Zug des Kelpie konnte sie regelrecht dabei zusehen, wie es begann, auszufransen. Die Fasern lösten sich, rissen Stück für Stück.
"Haltet ihn weiter fest!", brüllte Edi, der ebenfalls erkannt hatte, dass das Glück auf ihrer Seite wäre, solange sie nur durchhielten und Franzi nicht loslassen würden. Der machte es seinen Kumpanen alles andere als einfach, sodass Edi eine weitere Hilfestellung leisten wollte.
Obwohl jede Hand bei dem Burschen gebraucht wurde, trat er in einige Entfernung, rein zur Sicherheit, an die Reling und hob die Armbrust an. Erstaunlich ruhig starrte er über den Kolben, visierte sein Ziel unter all der Gischt an, die es verursachte,... und schoss! Der Bolzen flog mit gewaltiger Wucht durch die Luft und landete einen absolut wunderbaren Treffer! Im selben Moment, in dem das Tau endlich riss, sodass die Gruppe Matrosen allesamt zurück geworfen wurde und unsanft auf ihren Hintern landeten, bohrte sich das längliche Holz direkt in das Auge des bislang unverletzten Untiers.
Es brummte röhrend auf, während es sich aufbäumte, und dann im Wasser versank. Dorthin, wohin auch sein Kumpan verschwunden und bislang nicht mehr aufgetaucht war. Noch ein wenig war die See unruhig, ehe die Wellen allmählich abebbten. Hatten sie es geschafft? War es endlich vorbei?
Kaum einer wagte zu atmen, aus Angst, es könnte doch noch etwas auftauchen, das ihnen allen ans Leder wollte. In diesem Moment stieß Mundl die Tür auf und trat ins Licht. Er blinzelte geblendet, obwohl er sich versuchte, umzusehen und die Situation zu erfassen, die ihn mit erstaunlicher Stille empfing. "Wos is passiert? Hob'm mas g'schofft?", fragte er mit einer Stimme, die überlaut klang in dem erschöpften Schweigen.
Edi ließ langsam seine Armbrust sinken, während sich auch Pepi aus dem Pulk löste. Er lachte auf, eine Reaktion seiner überreizten Nerven, und schlug Franzi auf die Schulter, mit einer Wucht, bei der es einem Wunder gleichkam, dass da keine Knochen brachen. Dann zog er ihn auf die wackeligen Beine.
Der Junge war käsig im Gesicht und schepperte wie Espenlaub. "Kumm, Klana...", meinte der Koch zu dem Jüngeren, der ihn schon um einen halben Kopf überragte und sichtlich noch nicht gänzlich ausgewachsen war. "I gib da wos, des gibt da wieda a Foab in'd Wongan." Damit zog er den geschockten Jungen mit sich an dem Ersten Maat vorbei, der ihnen fragend nachsah.
Indes erhoben sich auch die anderen Männer langsam, ein paar rieben sich die wunden Backen, andere grinsten freudlos und zwei schlugen sogar ein, als Zeichen ihrer Erleichterung. Der Verlust war keineswegs vergessen, doch im Moment gab es einen Sieg, der die Stimmung nicht mehr gänzlich betrübte. Es würde es leichter machen, zu ihrer Arbeit zurück zu kehren, jetzt, da die Gefahr vorüber schien.
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Übersetzung:
Was ist passiert? Haben wir es geschafft?
Komm, Kleiner...
Ich gebe dir etwas, das bringt die Farbe zurück in deine Wangen.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Montag 24. Oktober 2022, 09:06

Eleyna hatte in ihrem so einige Verluste hinnehmen müssen. Das hieß zwar nicht, dass jeder Tod sie kalt ließ und wenn sie den armen Tropf nicht kannte, sowieso keine Gefühle zeigte, doch es perlte ein Stück weit von ihr ab. Der abgetrennte Arm machte sie betroffen. Das Scheitern, nachdem alle sich bemüht hatten, machte sie betroffen, doch das währte nicht lange. Die Gefahr war längst nicht vorbei, sodass auch keine weitere Zeit blieb, sich überhaupt damit intensiv zu beschäftigen. Die Mischlingselfe fackelte nicht lange, sondern beauftragte Edi, sich ebenfalls zu bewaffnen. Ohne Umschweife sah sie ihn im Augenwinkel davonrennen. Eleyna bemühte sich, dass sich das Schicksal der Mannschaft nicht hier und heute entscheiden würde. Zum einen würde sie sich das nicht verzeihen, zum anderen vermutlich auch Mundl und der Schatten nicht. Nachdem ein wenig der Schock abebbte, denn der Verlust war schmerzlich, sollte aber nicht an dem Pflichtbewusstsein der Männer kratzen, blieb kaum Zeit, um Luft zu holen: Der Schiffsjunge Franzi, jung und wortkarg, ein wenig grün hinter, und derzeit auch zwischen, den Ohren sollte der Unglückselige sein, den die See sich selbst einverleibte. Das lose Tau wickelte sich unglücklich um seinen Fuß, sodass er plötzlich auf dem Hosenboden in Richtung Reling gezogen wurde. Ein dumpfes Schnaufen deutete an, dass ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde, nachdem sein Brustkorb Bekanntschaft mit dem Holz gemacht hatte. Sofort waren die Männer bei ihm und hielten ihn, während das Kelpie im Wasser ebenfalls zog. Eleyna zögerte nicht, sondern suchte akribisch nach einer Lösung. Sie fand sie in Form eines kleinen Messers, das in einem Apfel steckte. Keine weitere Sekunde braucht sie, um ihren Plan in die Tat umzusetzen, nach dem Messer zu haschen und es dann in gewohnter Manier, zielsicher zu werfen. Leider bedachte die Elfe nicht, dass sie auf einem Schiff stand und schon sah sie, wie sich die Flugbahn durch eine Welle erst zu ihren Ungunsten entwickelte. Sie fluchte bereits, bis das Schiff sich aufrichtete und doch noch sein Ziel traf. Die Elfe musterte das Ausfransen der Stricke und rief: „Haltet ihn noch einen Moment!“, ehe Edi noch seinen Teil zur Rettung beitrug. Er schoss einen treffsicheren Bolzen auf das Kelpie im Wasser und schaffte so die nötigen Sekunden, bis das Seil endlich riss. Eleyna atmete die gestaute Luft aus, während ein Teil der Mannschaft zu Boden ging, aufgrund des fehlenden Zugs. Allgemeines Aufatmen kehrte ein und während sie noch einen Moment angespannt in die Runde blickte, um ja keine weitere Gefahr zu verpassen, begannen sich die Männer teilweise abzuklatschen, zu grinsen oder einfach nur betreten die Köpfe zu schütteln. Sie hatten es überstanden. Doch einer von ihnen würde auf ewig Teil der See bleiben.

Die Halbelfe trat an die Reling heran und blickte auf die Stelle, an der der Mensch sich seiner Göttin gefügt hatte. Das Blut war teilweise bereits vermischt, sodass es nicht mehr ganz so grausig aussah. Die Leichenteile schienen vorerst Beute der Kelpie’s zu sein, obwohl Edi vermutlich einen tödlichen Schuss abgesetzt hatte. Vielleicht freuten sich auch weniger gute Jäger, über die übrig gebliebene Beute. Eleyna seufzte. Der Wind fuhr ihr durch das Haar, während auf einmal Mundl aus dem Bauch des Schiffes auftauchte. Sie wandte sich zu ihm um, kam die paar Schritte auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. Er betrachtete seine Mannschaft, wie sie sich langsam wieder an die zugewiesene Arbeit machten. „Nein… euer Freund wurde Opfer des Angriffs…“, berichtete Eleyna dem ersten Maat und sah zu, wie sich Pepi um den Jungen kümmerte. Eleyna nickte in die Richtung. „Euer Schiffsjunge hatte mehr Glück. Er kam mit dem Schrecken und vielleicht einigen, blauen Flecken davon.“, erklärte sie weiter und hatte damit auch die Situation zusammengefasst. Sie hingegen rieb sich kurz über den Nacken. Sie war keine wirkliche Hilfe gewesen, hatte es nur mit den anderen zusammen geschafft. Doch das zählte – dass sie es überhaupt geschafft hatten. Und Eleyna war niemand, der die Heldin sein musste. Auch wenn sie das Gefühl hatte, allmählig aus der Übung zu kommen. Vielleicht war das ein Hinweis? Sie wollte schon so lange mit dem Handwerk aufhören… Doch ihre Gedanken blieben ihr Geheimnis, weshalb sie sich zu Mundl drehte. „Wie geht’s ihm?“, wollte sie leise wissen und verhindern, dass jemand etwas mitbekam. Laogh hatte zum Schluss überhaupt nicht gut ausgesehen und die Sorge, er könne ernsthafteren Schaden nehmen, wenn sie noch länger auf dem Schiff wären, war durchaus berechtigt. Eleyna blickte kurz zum Horizont auf. „Wie lange fahren wir noch, Mundl?“ Inzwischen war die Luft kühler geworden, das konnte sie jedenfalls feststellen. Sie hatte kaum etwas an, lediglich ihre Hose und die Bluse wie eh und je. Doch der Fokus lag nun nicht darauf. „Schafft er es? Was können wir sonst noch tun? Er muss verstehen, dass sein Zustand nicht leichtfertig hinzunehmen ist. Er sollte vor allem Essen, sonst wird er verhungern. Er muss doch einsehen, dass der Kreislauf nur in die Tiefe gehen kann…“, murmelte sie weiter und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie seufzte. „Wenn er nichts isst, wird er schwächer und baut noch zusätzlich ab.“, brütete sie dumpf. Dann fiel ihr Blick auf Pepi. „Ich besorg ihm jetzt etwas zum Essen!“, bestimmte sie und wollte sich auf den Weg machen. Sie würde den Koch um alles Mögliche bitten – außer Hühnersuppe! -, trockenes Obst, trockenes Brot, Milch, wenn sie hätten und die nicht bereits vergoren war, Nüsse, Kerne, alles, was halbwegs nahrhaft wäre, damit Laogh wenigstens ein Mindestmaß an Nährstoffen erhielt. Und Wasser. Trinken tat er auch nicht! Vielleicht hatte der Koch aber auch Ingwerbier gelagert? Eleyna wusste, dass das manchmal gegen Übelkeit helfen konnte. Vielleicht so viel, als dass er zumindest etwas bei sich behalten würde. So oder so. Sie würde etwas in diesen sturen Bock hineinbringen.

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Oktober 2022, 14:41

Nachdem der erste Matrose endgültig verloren gegeben werden musste, machte sich Erschöpfung und Resignation breit, sodass die ersten Männer sich bereits abwenden und zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückkehren wollten. In diesem Moment hätte die Tragödie noch viel schlimmer enden können, als sich das Tau durch den Zug des Kelpies löste und sich ausgerechnet um den Knöchel des Jüngsten in der Runde wickelte.
Entsprechend laut schrie Franzi um sein Leben, als er auf seinen Vier Buchstaben landete und nur die Reling es verhinderte, dass auch er Untierfutter wurde, sowie er Luft in seinen Lungen hatte. Während seine Kumpanen ihn zu halten und in die andere Richtung zu ziehen versuchten, trotz seiner Gegenwehr, behielten zwei Personen an Deck einen relativ kühlen Kopf.
Einerseits die Spionin, die es gewohnt war, in brenzligen Situationen angemessen zu reagieren, und andererseits Edi, der die Armbrust geholt hatte. Während sie sich also um das Seil kümmerte, zielte er mit seiner Waffe in Richtung See und schoss schließlich. Der Bolzen traf, das Tau riss und alle konnten sie endlich aufatmen. Und zwar dieses Mal wirklich! Nun ja, zumindest, nachdem der ärgste Schmerz der unsanften Landung auf den Brettern nachgelassen hatte.
In diesem Moment tauchte auch Mundl auf und wollte naturgemäß wissen, wie es stand. Pepi, einer derjenigen, der am weichsten gelandet war, auch wenn man ihm das lieber nicht unter die Nase reiben sollte, rappelte sich hoch und widmete sich dem käseweißen Schiffsjungen, um diesen wieder auf Vordermann zu bringen.
Edi blieb an der Reling und beobachtete noch eine Zeit lang misstrauisch die See, so als rechne er mit weiteren unliebsamen Angriffen aus der Tiefe. Es wirkte fast so, als hätte er Erfahrung mit... unerwarteten Zwischenfällen, bei denen man sich seiner Haut erwehren musste. Einen Moment lang war es ein Leichtes, ihn sich als Soldaten oder wenigstens als Söldner, der zu überleben wusste, vorzustellen. Was er wohl in seinem früheren Leben gewesen war?
Der Rest der Mannschaft begann sich indes allmählich zu zerstreuen, sodass die Mischlingselfe den Ersten Maat etwas beiseite ziehen und unter vier Augen sprechen konnte. Dabei eröffnete sie ihm auch gleich die traurige Botschaft.
Mundls Miene verhärtete sich einen Atemzug lang, ehe er diesen langsam ausstieß und den Kopf wandte, in Richtung des Meeres. "Ventha, sei seina Sö gnädig!", murmelte er betroffen.
Dann traffte er die Schultern und sah dem Schiffskoch mit dem Jungen nach, während er auf ihre Information hin nickte. "Dazö ma späta ois g'nau.", bat er Eleyna, als sein Blick wieder den ihren suchte.
Als sie sich den Nacken rieb, runzelte sich seine wettergegerbte Stirn ein wenig. "Bei dia ois guat?", fragte er besorgt und schien sich zusammen reißen zu müssen, um nicht bezeichnend auf ihren Bauch zu schauen, denn seine Augen wollten dorthin wandern.
Eindeutig ein Vater, der mehr Anteil an seinem Nachwuchs nahm, als oftmals zu beobachten war, und entsprechend auch bei jemandem reagierte, den er... Was? Mochte? Schätzte? Er respektierte sie und schien ehrlich an ihrer Meinung interessiert zu sein. Selbst in der kurzen Zeit benahm er sich ihr gegenüber beinahe schon so wie ein echter Freund. Nun ja, soweit waren sie vermutlich noch nicht und würden es wohl auch nie schaffen, sobald sich ihre Wege wieder trennen würden. Aber immerhin, er war so etwas wie ein guter Bekannter, dem man auch etwas anvertrauen konnte, das stand fest.
Auch der Schatten schien es so zu sehen, denn sonst hätte er sich nicht von seinem Ersten Maat wieder unter Deck helfen lassen. Ihm galt auch ihre nächste Frage. Mundl seufzte und deutete ein Kopfschütteln an. "Wos a imma ea dia g'sogt hot, eam geht's misarab'l. Glaub ma, mia woan beide froh, ois ea g'leg'n is.", murrte er und schüttelte dieses Mal kräftiger den Kopf. "I waß net, wos ea si dabei docht hot, si so z'übanehman."
Daraufhin zuckte er mit den Schultern. "Schwea zum Sog'n. A Woch'n of oille Fö no, a poa Tog dazua woascheinli a. Und mia kennan niag'nds oleg'n. Des Eagebnis von unsam Vasuach host du grod söbst mitdaleb'n miass'n.", seufzte er und wies zu der eher flacheren Stelle des Ufers am Horizont. Anscheinend hatten sie dorthin gelenkt und waren dadurch diesen Untieren aufgefallen. Verständlich, dass somit keiner der Matrosen Lust auf einen weiteren Versuch hatte. "I hoff, da Wind bleibt so, donn sa ma weita so schnö.", fügte er noch hinzu.
Bei ihren Fragen, die folgten, konnte er nur hilflos die Hände heben. "Bei sein'm Stuaschäd'l warat i sea vawundat, wonn eas net schoff'n darat. Oba ea heat afoch net.", gab er resigniert von sich und zeugte damit davon, dass er es wohl schon oft genug versucht hatte. Allerdings hatte er auch seine Aufgaben an Deck und konnte sich nicht pausenlos um seinen Chef kümmern.
Im Gegensatz zu Eleyna, die ansonsten ohnehin nicht wirklich viel zu tun hatte. Zwar gäbe es jetzt zwangsläufig einen freien Posten, aber... ihr Herz hatte bereits anders entschieden.
Mundl musste, trotz der heiklen Situation, grinsen, als sie einen Entschluss gefasst hatte. Oder gluckste er sogar verstohlen? So eindeutig war das nicht zu hören, denn der Wind frischte ein wenig auf und ließ die See stärker rauschen. Seine Worte hingegen, wenngleich gemurmelt, konnte sie durchaus vernehmen. "I woitat jetzt liaba net mit eam tausch'n woi'n."
Jedoch hielt er sie nicht auf und während sie daran ging, in Pepis Reich einzudringen und es zu plündern, wobei der Koch das lautstark zu beklagen wusste, ging der Erste Maat wieder seinen eigentlichen Aufgaben nach.

Als Eleyna wenig später die gemeinsame Kabine betrat, fand sie den Schatten darin liegend und selbst in diesem schlechten Licht viel zu blass vor. Seine Atmung war flach und auf seiner Stirn glänzten einige Schweißperlen. Mit einem undurchdringlichen Blick begrüßte er sie und fragte gepresst nach der Gefahr.
Sobald sie ihm eine zusammenfassende Antwort gegeben hätte, nickte nur schwach, schloss die Augen... und war weggetreten. Na toll, und wie sollte sie ihn jetzt füttern?! Vielleicht sollte sie doch noch die Hühnerbrühe holen? Verdient hätte er es allemal...


Eleyna segelt weiter nach Die Hafenanlage
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Ventha, sei seine Seele gnädig!
Erzähl mir später alles genau.
Ist bei dir alles gut?
Was immer er dir gesagt hat, ihm geht es miserabel. Glaub mir, wir waren beide froh, als er gelegen ist. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat, sich so zu übernehmen.
Schwer zu sagen. Eine Woche auf alle Fälle noch, ein paar Tage dazu wahrscheinlich auch. Und wir können nirgends anlegen. Das Ergebnis von unserem Versuch hast du gerade selbst miterleben müssen.
Ich hoffe, der Wind bleibt so, dann sind wir weiter so schnell.
Bei seinem Sturschädel wäre ich sehr verwundert, wenn er es nicht schaffen würde. Aber er hört einfach nicht.
Ich würde jetzt lieber nicht mit ihm tauschen wollen.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Montag 6. März 2023, 13:50

Eleyna kommt von Ort des Gedenkens


Es hatte fast den Anschein, als wäre der Redselige der Anführer dieses kleinen Gespanns, das hier drauf und dran war, sie gegen ihren Willen von der Eisinsel Esra zu entführen. Ob diese Rangordnung indes tatsächlich der Wahrheit entsprach oder nur deswegen so wirkte, weil der Schütze sich wortkarg im Hintergrund hielt, war derzeit noch nicht abzuschätzen. Aber auf jeden Fall schienen sie beide Handlanger einer anderen Person zu sein, jener, die der Grund für dieses ganze Szenario gerade war.
Wer mochte sich dahinter verbergen? Würde sich dadurch auch der Grund ihrer Wegschaffung klären? Und was würde sie auf den Wellen im Endeffekt erwarten? Ging es überhaupt um sie... oder um Laogh oder sie beide? Und was war mit ihrer menschlichen Familie in Mantron?! Nicht auszudenken, wie sie sich fühlen würde, wenn Celestina und ihren Kindern wie Kindeskindern etwas geschehen wäre! Wieso ließen die Götter zu, dass sie ausgerechnet jetzt, wo sie einmal so etwas wie Normalität hatte erfahren und genießen dürfen, so brutal in die Wirklichkeit zurück gerissen wurde?
Das war müßiges Gedankengut und würde zu nichts führen. Sie musste sich konzentrieren und darauf achten, keine Fehler zu machen, dafür aber jegliche auszunutzen, die ihren Entführern unterlaufen könnten. Wenn diese nur nicht so professionell vorgegangen wären! Nun, Labertasche vielleicht nicht, aber der Schütze machte dessen leichtfertiges Verhalten mit seiner Kühle deutlich wett.
So konnte sie auch nicht einmal mit einer fingierten Flucht entkommen und fand sich wenig später in dem wackeligen Kahn wieder, den sie selbst rudern sollte. Das hatte der Kerl sich aber schlau ausgedacht! Als ob sie so blöd und eingeschüchtert wäre, um ihm seine Arbeit abzunehmen!
Erst recht, nachdem er es sich im Gegenzug demonstrativ bequem machen wollte. Er gab sich unverschämt lässig und wirkte ganz so, als wäre er sich nicht im Klaren darüber, mit wem er es zu tun hatte. Oder als wolle er sich allein auf die Schusskraft seines Kumpanen verlassen. Auch seine Worte zeugten nicht sonderlich davon, dass er den Ernst der Lage anerkennen wollte.
So bleckte er bei ihren Worten auch flüchtig die Zähne, dass es mehr wie eine Drohung wirkte, denn wie ein Grinsen. "Oh, das Wasser ist herrlich warm für die hiesigen Verhältnisse! Wir könnten auch ein Wettschwimmen machen. Mal sehen, wie gut du dich mit einem Sandsack am Rücken halten würdest.", scherzte er und besaß sogar die Dreistigkeit, ihr vertraulich zu zuwinkern.
Sie ignorierte es scheinbar, indem sie den Moment nutzte, um sich umzusehen. Tatsächlich konnte sie einen Segler entdecken, dessen Segel dasselbe blau-weiß aufwies wie die Befiederung, die den Schatten derart in Alarmbereitschaft versetzt hatte. Das wäre also ihr Ziel... und weiter? Das Schiff war bei weitem nicht so groß wie jenes, mit dem sie hergekommen war, und dennoch wirkte es, als wäre es durchaus seetauglich. Auf dem Deck indes wirkte es recht ruhig, so, als verschaffte das Ankern dort vor der Bucht der Besatzung eine willkommene, erlaubte Pause.
Piraten? Könnte das sein? Oder welche Art von Mannschaft würde sie sonst darauf vorfinden? Wäre der Auftraggeber überhaupt dabei? Und wo würde es danach hingehen? In wärmere Gefilde wäre zwar ein angenehmer Nebeneffekt, aber... bei Eiselfen vermutlich eher nicht im Bereich des Möglichen. Ob der Redselige vor ihr bereit wäre, ihr Antworten zu geben, die sie auch glauben könnte?
Jetzt erst einmal lenkte sie ein anderes Geräusch ab und als sie einen Blick zurück zum Ufer warf, konnte sie ein Zeichen ausmachen. Etwas, das zwar auch reiner Zufall sein konnte, jedoch... ihr Herz wollte nicht daran glauben! Stattdessen machte es einen kleinen, erleichterten Freudenhüpfer, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte und feststellen durfte, dass ihre Entführer sich ihrer Sache viel zu sicher waren. Während der Schütze in ihrem Rücken kaum etwas von ihrer Regung hatte sehen können, war es ihrem direkten Gegenüber offenbar viel zu unwichtig, da er gerade provozierend die Lider senkte und so wirkte, als wolle er vor sich hindösen bei ihrer Ruderpartie.
Dass er allerdings bei weitem nicht so unbedarft war, wie er tat, bewies er ihr im nächsten Moment, als er viel zu schnell reagierte und ihren Knöchel geschickt einfing. Der Druck auf ihr Band war an der Grenze zwischen unangenehm und schmerzhaft, wenngleich noch bei weitem aushaltbar. Trotzdem zeugte dieser gezielte Griff davon, dass er das ein oder andere auf dem Kasten hatte... bedauerlicherweise! Mehr noch, er ließ sie spüren, wie warm das Wasser um sie herum sich tatsächlich anfühlte. Und als würde das noch nicht reichen, waren da seine Worte, die eine Provokation an sich darstellten.
Entsprechend fiel ihre Reaktion aus und als sie ihn anschnauzte... da drückte er noch einen Tick fester zu, sodass es tatsächlich weh tat. Was musste er auch genau die Nerven rund um das hintere Band ihres Knöchels erwischt haben! "Oh, das tut mir jetzt aber überhaupt nicht leid!", säuselte er und erwiderte ungerührt ihren Blick, während der Druck seines Daumens sich noch mehr verstärkte.
Dann jedoch seufzte er theatralisch und sah über ihre Schulter hinweg zu seinem Kumpanen. "Sie nervt. Warum noch mal, dürfen wir sie nicht einfach ersäufen oder so?", fragte er gespielt leidend. In ihrem Rücken deutete der Schütze ein Augenrollen an.
"Der Boss will sie lebend.", erklärte er lediglich bar jeglichen Gefühls und bestätigte damit ihren Eindruck.
Der Redselige hingegen seufzte tief. "Schade... Hätte mich schon interessiert, ob die Fische Gefallen an ihr hätten! Aber..." Seine Augen wanderten zu ihrem Gesicht zurück und das Grinsen auf seinen Lippen nahm einen kalten Zug an, der für gewöhnlich besser zu Dunkelelfen passte. "... soll sie eigentlich unversehrt und in einem Stück ankommen?", fragte er in harmlosen Tonfall und legte die andere Hand auf die Seite ihres Fußes.
Was hatte er als nächstes vor? Wollte er ihr etwa den Fuß verdrehen oder den Knöchel brechen? Oder ihr eine weitere Reaktion entlocken, um gegen sie vorgehen zu können? Vor wenigen Minuten hatte er noch anderes mit ihr anstellen wollen und jetzt? War er ein Sadist? Oder wollte er ihr nur Angst einjagen, um seinen Willen doch noch durchzusetzen? Und wenn sie wieder ablehnte? Welche Steigerung käme als nächstes?
"Jetzt mach endlich weiter. Fessel sie oder wirf sie ins Wasser und rudere los. Ich hab genug von diesem Kahn.", kam es eisigkalt in ihrem Nacken von den Lippen des Schützen.
Das Grinsen im Gesicht ihres Gegenübers wurde noch breiter und sie konnte ihm ansehen, dass die Worte, welche auch immer das gewesen sein mochten, ihm einen neuen Gedanken eingepflanzt hatten. Und dass dieser für sie überhaupt nicht gut enden würde...
Bevor sie allerdings sich eine Vorstellung davon machen konnte, was hinter seiner Stirn vorging, packte er sie unvermittelt anderweitig, nämlich an ihren Oberarmen, die er zeitgleich dabei fest gegen ihren Körper presste. Und ehe sie sich's versah... klatschte sie auch schon als Ganzes in die Fluten.
Das Wasser war kalt, mehr als das, es war eisig! Es presste ihr die Luft aus den Lungen und schien sie zu einer Statue werden zu lassen, so steif fühlte sich sofort alles an.
Eine empfundene Ewigkeit lang sank sie in die Tiefe, wurde alles um sie herum dunkler und wirkte es ganz so, als solle sie nun doch noch ertrinken. War da nicht gerade noch etwas gewesen damit, dass sie am Leben bleiben sollte?
Doch ehe ihr gänzlich der Sauerstoff ausging, hellte sich ihre Umgebung allmählich wieder auf und sie konnte feststellen, dass irgendetwas sie in die Höhe zurück zog. Natürlich! Das Tau! Ob sie noch daran dachte oder gerade zu nichts anderem als frieren fähig war?
Irgendwann jedenfalls durchstieß ihr Kopf wieder die Oberfläche und sie konnte nach Luft ringen, während sie gegen das kleine Boot stieß und die Möglichkeit bekam, sich daran wie an einen Rettungsanker festzuklammern. Sobald sie soweit wäre, um hochzusehen, würde sie den Redseligen in der Mitte des Kahns bemerken können, wie er zwar ruderte, sie allerdings auch frech angrinste. "Na? Warm, nicht wahr?", spottete er und lachte obendrein auch noch aus vollem Halse.
Während ein anderes Paar Hände unter ihre Achseln griff und sie hochzogen, um sie unsanft zurück auf eine der Sitzbänke plumpsen zu lassen. Geschickt balancierte der Schütze zurück zu seinem Platz und rührte sich ansonsten nicht mehr.
Die nächsten Minuten wurden zur reinsten Folter, denn je weiter sie vom Strand wegruderten, desto stärker kühlte die Luft auch noch ab und kam eine leichte, aber dafür umso kältere Brise auf, die Gift für ihren nassen Zustand war. Trotzdem bekam sie keine Decke oder sonst etwas, um sich wenigstens notdürftig abtrocknen zu können. Ja, sie konnte nicht einmal sehen, ob sie so etwas überhaupt mit sich führten!
Irgendwann allerdings war es geschafft und das zitternde Bündel an Mischling wurde auf den Segler befördert, wo sie sich einigen Augenpaaren ausgesetzt wiederfand. Einen elendlangen Moment über herrschte Schweigen, dann rief eine weibliche, befehlsgewohnte Stimme:"Ihr Trottel, was habt ihr gemacht! Los, schafft sie rein und bringt 'ne Decke, die mehr Stoff als Löcher hat!"
Eine kleine, zierliche Gestalt löste sich aus der Menge und ging zielstrebig zu dem Aufbau im Heck, um dort eine Tür zu öffnen und in Halbdunkel zu tauchen. Kurz darauf wurde auch Eleyna dort hinein geschubst und hinter ihr die Tür wieder zugeschlagen. Besser gesagt, man wollte, denn niemand hatte sich bis dahin die Mühe gemacht, das Tau nicht nur vom Boot, sondern auch von ihrem Bein zu lösen. Kurzerhand wurde es ihr nachgeworfen, ehe hinter ihr das Knallen und das daraufhin gedämpftere, schlechte Licht deutlich machten, dass die Tür zu war.
"Ausziehen, los!", kam es befehlend von der Elfe vor ihr, die zwar aussah, als könne man sie leicht mit zwei Hände zerbrechen, aber eine Kraft in der Stimme besaß, die einem deutlich machte, dass man besser Folge leistete. Auch dann, wenn es nicht derart sinnvoll gewesen wäre wie in diesem Moment!
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 9. März 2023, 12:28

Eleyna hörte auf sich die Frage zu stellen, warum sie sich in dieser Lage befand. Es brachte sie nicht weiter und keiner der beiden Widersacher würde sie ihr zur Gänze beantworten. Sie hatte erfahren, dass man sie lebend haben wollte. Jemand hatte also ein gesteigertes Interesse an ihr. Ob das nun an ihrer Person lag oder an ihrer Verbindung zum Schatten von Pelgar, blieb abzuwarten. Laogh aber konnte sich darauf verlassen, dass sie keine Informationen preisgeben würde, die ihm gefährlich werden konnten. Die letzten Wochen hatten zumindest ihr klargemacht, dass auch sie ihn beschützen wollte. Auch wenn er das vermutlich nicht mal nötig hatte und auch wenn stets die Gefahr bestand, dass er ihr doch noch das Messer in den Rücken jagte und sie verriet – Eleyna hatte ihr Herz für diesen Mann ein Stück geöffnet und würde dieses kostbare Gefühl in sich einschließen, wenn andere es ihr entreißen wollten. Ebenso, wie sie ihre Emotionen einschloss, wenn ihr jemand ans Leder wollte. Die Mischlingselfe hatte in den Gassen von Morgeria bewiesen, dass sie sich gegen jede Niedertracht und jeden Angriff auf ihre Person erwehren konnte. In Sarma hatte sie ganze sechs Monate unter Folter verbracht, die ihr nicht die Zunge gelockert hatten! Sie war zäh und diese beiden Angreifer wussten noch nicht, wie zäh. Ebenso war sie stur und wurde immer sturer, je mehr sie angegangen wurde. Dass der Redselige sich dabei so überheblich zeigte, erleichterte ihr diesen Umstand nur noch. Allerdings musste sie auf schmerzhafte Weise lernen, dass er nicht so unbedarft war, wie er wirkte. Ihre kleine Attacke konterte er mühelos und schaffte es sogar noch, ihr Schmerzen zu bereiten. Schmerzen, die sich über ihr Bein zogen und hinauffraßen zu ihrem Hirn. Der Impuls brachte ihre Augen zum Leuchten und sie presste die Lippen aufeinander.
Er hatte einen äußerst gemeinen Punkt erwischt, doch Eleyna blieb davon zumindest äußerlich unbeeindruckt. Viel mehr lernte sie, dass er offenbar Kenntnisse in Anatomie haben musste. Dass er wusste, wo er zudrücken musste, um mit geringem Aufwand, die meisten Schmerzen zu verursachen. Gleichwohl lernte sie aber auch, dass er geschickt und schnell war. Manchmal musste man einen Preis bezahlen, um ungestellte Fragen zu beantworten. Und Eleyna war lange genug in dem Geschäft, um zu wissen, dass man stets nur über Umwege an Antworten gelangte. Und diese würden ihr vielleicht im Ganzen dann ein Bild zeigen, anhand dessen sie verstehen lernte, worum es hierbei eigentlich ging. Bevor es jedoch soweit war, musste das Plappermaul ihr zeigen, dass er am längeren Hebel saß. Seine Worte perlten weiterhin an ihr ab und sie schenkte ihm nur einen kühlen Blick, der sich jedoch nicht mit der eisigen Stimme in ihrem Rücken messen konnte. Der Bogenschütze war tatsächlich vollkommen unterkühlt. Aber es war auch nicht an ihr, diesen Umstand zu ändern. Solange er sie nicht bedrohte, konnte sie sich auf den anderen konzentrieren. Denn eben jener war das eigentliche Problem. Ihm war die sture Ausführung seines Auftrages zu langweilig. Er musste sich mit ihr messen, musste sich an ihr reiben und ihr zeigen, dass er die Macht besaß.

Eleyna durchschaute den Mann durchaus und trotzdem ließ sie ihn glauben, dass er sie damit irgendwie erreichte. Und dann grinste er plötzlich und noch in ihrem Gedanken, dass er nun Nägel mit Köpfen machte und ihr vielleicht den Fuß brach, sodass sie sich auf den Schmerz dahinter einstellte, packte er sie mit einem Mal und schon tauchte sie in das kalte Nass ein. Eleyna riss erschrocken die Augen auf und sank tiefer. Sie spürte die eisig kalten Fluten, die sie zu verschlingen drohten. Ihr Herz setzte aus bei dem Schock und sie glaubte schon, es würde stehenbleiben wollen. Doch dann pumpte es wieder Blut durch ihren Körper und erreichte, dass sie ihre Arme und Beine bewegte. Eleyna fror augenblicklich und spürt gleichzeitig, wie die Kälte sie lähmen wollte. Sollte das jetzt ihr kaltes Grab werden? Sie sank tiefer und plötzlich fiel ihr Blick auf das Tau an ihrem Fuß. Sofort ruckte es durch ihren Körper und sie wurde Stück um Stück zurückgezogen, bis sie gierig nach Luft schnappte. Ihre Lunge brannte, sie bibberte kläglich und zog sich mit roten Fingern an dem Kahn heran. Ihre Lippen wurden blau, während ihr das Wasser noch über die Stirn tropfte. Zitternd hob sie den Blick und sah das zufriedene Gesicht des Plappermauls, ehe sie die zwei Hände spürte, die sie wieder ins Boot zogen. Unsanft landete sie erneut auf ihrem Platz und schlang sofort die Arme so um ihren Körper, dass sie ihre Hände unter ihren Achseln vergrub. Das Zittern war vollumfänglich. Eleyna reagierte nicht auf die Worte des Grinsers, sondern blickte stur zu Boden. Die nächsten Augenblicke waren… frostiger als die Stimmung des Bogenschützen! Eleyna fror weiterhin bitterlich, zitterte und kam da gar nicht mehr raus. Ihre Lippen blieben blau, während der Wind ihr den letzten Rest geben wollte. Ihr dicker Fellmantel hatte sich ordentlich vollgesogen und wirkte nun wie ein Grab aus Eis. Sie würde die Kälte gewiss nicht vermissen, wo auch immer sie hinsegelten! Doch die wärmenden Stunden zu zweit… die würde sie vermissen. Und so versuchte sie sich warme Gedanken zu machen, bis sie endlich am Segler angekommen waren.
Ihre Hände waren schon taub, sodass sie mehrmals greifen musste, um sich an den Stricken festhalten zu können, ehe sie auf das Deck stolperte. Hier sah sie sich dem einen oder andern Crewmitglied gegenüber, doch sie erkannte keines der Gesichter. Trotz ihres Zustandes und dem Umstand, dass sie nicht so viel Zeit hatte, ehe die unliebsame Reise weiterging, versuchte sie noch zu ergründen, woher diese Besatzung stammte. Vermutlich waren viele verschiedene Ethnien vertreten, doch als dann eine Stimme ertönte, richtete sich der Blick auf die Sprecherin. Klein und trotzdem tough schien sie das Sagen zu haben. Woher sie wohl kam? Eleyna folgte dem unsanften Stoßen und stolperte in ihr Gefängnis. Nichts anderes würde der Raum wohl sein, jedenfalls versuchte sie einen Blick zu erhaschen auf das Inventar, falls es eines gab. Sie ließ ihren Blick einmal schweifen, bevor sie sich umwandte und zu der Tür blickte, die schwungvoll ins Schloss geworfen werden sollte. Das Tau war allerdings im Weg und so fing sie es instinktiv auf, als man es nach ihr warf. Die Mischlingselfe blieb stehen und blickte der Fremden stumm entgegen. Bis sie die Anweisung erhielt, sich auszuziehen. Für einen Moment rührte sich Eleyna nicht, machte auf diese Weise klar, dass sie sich gewiss nicht einfach allem unterordnen würde, bevor sie dann aber dennoch begann, sich der nassen und eiskalten Sachen zu entledigen. Auch ihr war klar, dass sie da raus musste. Sonst würde sie binnen kürzester Zeit eine Lungenentzündung haben. Die Spionin brauchte einige Anläufe, um sich aus den vielen Lagen zu schälen und stand dann tropfnass und schlotternd, nackt vor der Frau. Sie genierte sich dabei nicht, denn diese Macht würde sie der anderen nicht gewähren. Eleyna tat, was sie tun musste. Dabei empfand sie aber weder Angst noch Scham. „Du hast also das Sagen?“, fragte sie daraufhin nüchtern und bibberte trotzdem noch. Ihre Finger spürte sie bereits nicht mehr, auch ihre Zehen nicht. Auch ihre Nase begann zu laufen, doch das war kein Wunder. „Und verrätst du mir, was das hier alles soll?“, meinte sie fast schon gelangweilt als wäre das Auftauchen dieser Mannschaft und ihren Absichten, ein lästiger Termin, den sie wahrnehmen musste. „Ich weiß schon, dass ‚der Boss‘ mich will – nur den Grund kenne ich noch nicht. Irgendwelche Ideen?“, murmelte sie ihr entgegen und straffte dann ihre Schultern. Was auch immer die Frau nun vor hatte… sie würde ganz genau zuhören.

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Freitag 10. März 2023, 14:14

Unvermittelt hatte die Welt sie aus ihrem kleinen, sicheren Refugium voller banaler Alltäglichkeit zurück geholt und ihr gleich einmal die Rechnung für ihre Handvoll Wochen Pause präsentiert. Von einem Herzschlag zum anderen war sie nicht nur in Gefahr, sondern wurde tatsächlich aus Laoghs Armen gerissen, indem sie zu einer Küste gelotst und dort in ein altersschwaches, mickriges Boot verfrachtet wurde. Es selbst allerdings in ihren Untergang zu rudern, weigerte sie sich beharrlich.
Solange, bis sowohl dem Schützen, als auch dem Redseligen die Geduld ausging. Ehe sie sichs versah, machte letzterer Nägel mit Köpfen... und warf sie tatsächlich über Bord! Gut, sie waren wenigstens noch nicht weit weg von der Brandung und mit etwas Glück beim Wellengang hätte sie es unter Umständen soweit ans Ufer zurück geschafft, dass sie wieder hätte stehen können. Allerdings war das Wasser derart eiskalt, das jegliche Bewegung im Keim erstickt wurde.
Und außerdem war da noch das Tau um ihren Knöchel, das sie mit dem klapprigen Kahn verband und anhand dessen sie zurück an die Oberfläche gezogen wurde. Schlussendlich nahm sie von ihrem unfreiwilligen Bad die Kälte mit... und die Erkenntnis, dass die Plaudertasche vieles sein mochte, jedoch keineswegs so harmlos und jovial, wie er sich gab.
Während er sich über ihren Zustand mit einem selbstgefälligen Grinsen amüsierte, war dem Schützen nichts davon anzumerken, was er über diese Aktion dachte. Er gab auch keinen Ton von sich, sondern behielt sie lediglich im Auge.
Die Fahrt selbst dauerte gefühlte Ewigkeiten, in denen sie sich beinahe zu Tode fror, denn selbstverständlich gab es hier keine helfende Decke, mit der sie wenigstens hätte versuchen können sich aufzuwärmen, geschweige denn, dass sie ihr bei unerwartetem Vorhandensein angeboten worden wäre. War also ihr Wurf eine spontane Aktion gewesen? Oder war der Kerl einfach nur ein Sadist, dass er mit Absicht nicht an so etwas gedacht hatte? Schließlich hätte es ja auch sein können, dass einer der Männer tauchen gehen würde... Andererseits handelte es sich bei den Beiden um Eiselfen, die empfanden Temperaturen eindeutig anders als sie.
Somit fror und bibberte sie vor sich hin, bis sie endlich den Segler erreichten. Dabei waren ihre Glieder dermaßen ausgekühlt, dass sie kaum nach der Strickleiter greifen konnte, anhand derer sie an Bord gelangen sollte. Prompt nutzte das der Übeltäter, um ihr zu... helfen, indem er sicherlich nicht zufällig zugriff und sie mit seinen Händen auf ihrem Po hochdrückte. Er betatschte sie ungeniert und würde sie zu ihm sehen, könnte sie sein höchst zufriedenes Grinsen wahrnehmen. Sich dagegen zu wehren wäre jedoch weniger sinnvoll, wollte sie kein neuerliches Bad in den Fluten nehmen.
Ohnehin kamen auch schon von oben helfende Hände und zerrte sie schließlich an Deck. Dort durfte sie feststellen, dass in diesen Momenten des Ankerns eindeutig wenig zu tun war, denn alle Anwesenden starrten zu ihr und ihren Begleitern. Alle waren hier ebenfalls in wärmende Felle gehüllt, um den Wetterverhältnissen zu trotzen, doch niemand war dabei wirklich vermummt, denn das wäre nur hinderlich. Dadurch konnte sie erkennen, dass es sich hauptsächlich um Eiselfen in ihren verschiedensten Blauschattierungen handelte, nur hie und da war eine Hautfarbe rosiger oder ein Ohrenpaar weniger spitz. Ebenso gab es vor allem Männer, Frauenmangel war somit gegeben, denn deren Anzahl konnte sie an einer Hand abzählen.
Umso erstaunlicher war dadurch höchstwahrscheinlich der Umstand, dass es ausgerechnet eine weibliche, befehlsgewohnte Stimme war, die für Bewegung in dem Geschehen sorgte. Sie war es auch, die sofort voran schritt und damit noch mehr verdeutlichte, wohin es für die Gefangene gehen sollte.
Der Raum selbst, in dem sie landete, war eher klein und dunkel gehalten, das Fenster gerade ausreichend groß, um sich tagsüber auch ohne Kerzenlicht zurecht finden zu können. Die Einrichtung selbst war ebenfalls recht spartanisch. Auf der einen Seite gab es einen kleinen, ans Deck genagelten Tisch mit zwei Stühlen, sodass man dort sitzen und essen oder reden konnte, sofern man wollte und passende Gesellschaft hätte. Unterhalb des Fensters befand sich eine Truhe für ein paar Habseligkeiten und im Eck daneben so etwas wie Platz, um sich zu reinigen und umzuziehen, sofern man dafür geeignetes Material besaß. Auf der anderen Seite, an einem Balken befestigt, hing eine Matte mit einem kaum wahrnehmbaren Kissen darin. Somit hatte es sich mit dem Inventar auch schon wieder erledigt.
Die Luft roch ebenfalls ein bisschen abgestanden und ganz so, als wäre schon länger nicht mehr gelüftet und gefegt worden. Das hatte jedoch den Vorteil, dass es hier drinnen verhältnismäßig warm war und auch trocken, soweit das auf See überhaupt möglich war. Ein Umstand, den die Mischlingselfe vermutlich begrüßen könnte, sobald sie in der Lage wäre, ihn auch wirklich zu empfinden. Denn ihr Körper war längst unterkühlt, konnte seine Temperatur mittels heftigem Zittern nicht mehr regulieren und wenn sich nicht bald eine wirkliche Wärmequelle auftun würde, würde sie gewiss mit schlimmen Folgen rechnen können.
In der Zwischenzeit jedoch wurde hinter ihr das Tau nachgeworfen und die Tür zugeknallt, sodass sie sich unversehens der Befehlsgewohnten gegenüber sah. Sie, die Mischung aus Mensch und Dunkelelfin, mit ihrem dunklen Teint und den schwarzen Haaren, befand sich im Raum mit einer waschechten Eiselfe, die kaum bis zu ihrer Schulter reichte und beinahe an ein Kind erinnerte in ihrer zarten Gestalt. Ihr Haar selbst war in diesem Dämmerlicht weiß und doch hatte sie draußen noch einen leichten Blondton darin erkennen können. Sie waren von ihren Schläfen weg in jeweils vier fest anliegenden Zöpfen geflochten worden, die am Hinterkopf zusammenliefen und dort mit den restlichen Strähnen offen bis zwischen ihre Schulterblätter fielen.
Die Haut war von einem blassen Blau und frei von Verletzungen, bis auf eine kaum erkennbare Narbe unterhalb ihres Kinns, und ihre hellen Augenbrauen wirkten so fein geschwungen, als wären sie zu dieser Form zurecht gezupft worden. Am Auffallendsten waren jedoch ihre violetten Augen, die in diesem Raum dunkler erschienen, als sie in Wirklichkeit waren, und einen direkten, aufmerksamen Blick besaßen. Ansonsten war auch sie in wärmende, anliegende Felle gehüllt, trug Hosen und ihre Füße steckten in gefütterten Stiefeln.
Nun erhob sie wieder ihre Stimme und gab den nächsten Befehl, der zwar gewisse Grenzen des Anstands überschreiten mochte, allerdings für den Überlebenswillen durchaus nachvollziehbar waren. Einen Moment lang herrschte frostiges Schweigen zwischen ihnen beiden und keine rührte sich.
Dann gab Eleyna nach und versuchte, aus ihren tropfnassen Sachen heraus zu kommen. Das wäre schon ohne halb erfrorenen Gliedmaßen ein gehöriger Kampf gewesen, denn noch immer befand sich viel zu viel Wasser in den Schichten, die sie trug. Diesen Umstand erkannte auch die andere... oder es dauerte ihr einfach zu lange. Jedenfalls war sie plötzlich direkt neben ihr und sorgte dafür, dass das Ganze ein bisschen schneller vonstatten ging.
In der Zwischenzeit wurde, erstaunlicherweise, an die Tür geklopft, sodass sie die Kleidung zusammenraffte, zur Tür ging, diese öffnete... und den nassen Haufen einfach hinaus warf, um sich daraufhin die Decke zu schnappen. "Heißer Met.", befahl sie noch knapp, dann warf sie die Tür geräuschvoll zurück ins Schloss. Trotzdem hatte diese kurze Zeitspanne dafür gereicht, dass der muffige Geruch von der Kälte durcheinander gewirbelt worden war und nicht mehr gar so arg in der Nase kitzelte.
Auch half es der Spionin, sich soweit von ihrem fast schon krampfartigen Zittern zu lösen, dass sie Worte verständlich formulieren konnte. Als erste Antwort erhielt sie... Schweigen, während die Eiselfin wieder vor sie trat und sie flüchtig, abschätzend, musterte. Dabei blieb ihr Blick an der sanften Wölbung des Unterbrauchs hängen, lange genug, um deutlich zu machen, dass sie erkannte, was das bedeuten könnte. Was sie hingegen davon hielt, blieb hinter ihrer Stirn verborgen.
Dann aber hatte sie ein Einsehen und warf der Gefangenen die kratzige Decke zu, damit diese sich darin einwickeln konnte. Indes verschränkte sie ihre Arme vor der, kaum erkennbaren, Brust und machte nicht den Eindruck, besonders zugänglich zu sein. "Und ich werde dir Antworten geben, weil...?", kam auch prompt die Gegenfrage, ehe sie den Kopf andeutungsweise schüttelte. "Vergiss es, aus mir kriegst du nichts raus."
Damit trat sie an ihr vorbei zur Tür, als wäre alles zwischen ihnen gesagt. Trotzdem hielt sie noch inne und wandte sich um. "Halt dich warm. Neue Kleidung kriegst du. Wenn du raus gehst, nimmst du ein neues Bad. Noch Fragen?", meinte sie schließlich ruppig und umriss damit jene wenigen Regeln, die sie zu beachten hätte, wollte sie keinen Ärger auf dem Segler riskieren. Es eröffnete ihr allerdings auch, dass dieser Raum dazu gedacht schien, ihr Gefängnis an Bord zu sein, und sie wenigstens nicht gefesselt werden würde. Nur... würde ihr das reichen?
Es klopfte ein weiteres Mal und in Erwartung, dass ihr vorheriger Befehl ausgeführt worden war, öffnete sie ohne zu zögern. Doch nicht das verlangte Getränk wurde ihr gereicht, sondern Plappermaul stand mit einem breiten Grinsen vor ihr, wobei er es nicht sein ließ, an ihr vorbei hinein spähen zu wollen. "Und? Ist sie nackt? Darf ich jetzt ran?", fragte er beinahe schon hechelnd voller Vorfreude.
"Zisch ab!", fauchte sein Gegenüber und das vermutlich nicht einmal unbeabsichtigt im allgemeinen Celcianisch.
Das Grinsen verblasste und machte ehrlicher Bestürzung Platz, die Augen wurden groß und man konnte deutlich merken, dass er nicht mit dieser Ablehnung gerechnet hatte. "Aber, Boss, ich...", begann er stammelnd und auf ihre Sprache sofort getreu reagierend.
"Schnauze oder du schwimmst den Rest des Weges!", fuhr sie ihn an und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Diese kleine, zierliche Elfe hatte sich gerade ohne mit der Wimper zu zucken gegen einen um über einen Kopf größeren und doppelt so breiten Kerl gestellt, als wäre dieser rein körperliche Unterschied zwischen ihnen nicht im Geringsten vorhanden. Mehr noch, sie hatte dafür gesorgt, dass die Mischlingselfe nicht von einem Lüstling gewärmt werden würde, der offensichtlich genau deswegen ihren Tauchgang provoziert hatte.
Sie schien also vorerst hier sicher zu sein. Jedoch... diese kurze Begegnung hatte noch eine weitere Information bereit gehalten. Diese... dieses Persönchen sollte also jener Boss sein, der sie hatte entführen lassen?!
"Versuch erst gar nicht, mich zu löchern.", bemerkte sie kühl und ohne sich umzudrehen, als es ein weiteres Mal klopfte. Wenngleich der Klang dieses Mal zaghafter war und nicht so wirkte, als wäre es derselbe Kerl, der es erneut probierte.
Dennoch öffnete sie die Tür nur einen Spalt breit, um sich davon zu überzeugen, ehe sie nickte und einen Becher entgegen nahm, aus dem es dampfte und angenehm würzig roch. Zwei Schritt, mehr brauchte sie nicht, um den Tisch zu erreichen und das Ding darauf zu stellen. "Verbrenn dir die Zunge nicht.", gab sie ihr noch den unterkühlten Rat, wandte sich ab und schien nun endgültig gehen zu wollen.
Mit der Hand auf der Klinke sah sie noch einmal über die Schulter hinweg. "Und damit das klar ist: Auf irgendwelche Gelüste oder so wird keine Rücksicht genommen." Damit offenbarte sie, dass sie die Wölbung richtig interpretiert hatte... und es sie nicht im Mindesten kümmern würde.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 17. März 2023, 22:24

Im Grunde konnte sie sich nicht beschweren. Sie hatte für einen abgesteckten Rahmen etwas genossen, wovon sie nur hatte träumen können, nie aber nur geglaubt hatte, es wirklich zu erleben. Bis zu einem Punkt, an dem sie sogar bereit gewesen war, sich ein kleines Eigenheim zu leisten, indem sie dieses Leben weitergeführt und vor allem weiterentwickelt hätte. Sie hatte die Bilder vor ihrem geistigen Auge gesehen, wie sie das Kind bekommen und umsorgen würde. Wie er bei ihr wäre und sie so etwas wie eine Familie hätten sein können. Es waren ihre Geheimnisse, diese Bilder auch wenn Laogh sie in diesem intimen Moment wohl beobachtet hatte. Eleyna aber war seltsam dankbar für diese Momente. Vielleicht wäre sie doch nicht so ein hoffnungsloser Fall und könnte durchaus das Leben haben, welches sich ihr nur in dunklen Stunden und Träumen zeigte. Gerade jetzt, wo sie das Kind unter ihrem Herzen trug, wurde es immer realer. Und dann war es vorbei. Das surreale Leben wurde von einem Moment auf den nächsten genommen und siw befand sich schlagartig wieder dort, wo sie vor ihrer Reise gestanden hatte: Zweifel, Häme und Spott. Gewalt und körperliche Züchtigung waren eben jene Attribute, die sie seit jeher kannte und die ihr das schöne Leben wieder abspenstig machen wollten. Und Eleyna verfiel sofort wieder in ihre langjährig antrainierten Muster. Sie verdrängte ihre Sorge um den Schatten, verbarg ihre Zuneigung zu ihm und verschwieg die Schwangerschaft.

Ja mehr noch, sie war sogar aufmüpfig und gab den Angreifern nicht das, was sie wollten. Sie provozierte sie und lernte dabei das Naturell der beiden kennen. Er, der Schweigsame, der offenkundig sehr versiert mit dem Bogen war und der andere, der ein Schwätzer und Großmaul war, aber dennoch gefährlich und ernstzunehmend. Beide waren das. Eleyna glaubte nicht eine Sekunde, dass sie eine spontane Flucht schaffen könnte. Und so fuhr sie mit, nicht aber ohne noch mal ein unfreiwilliges Bad zu nehmen. Es war bitterkalt und wäre sie länger in diesen eisigen Fluten gefangen, sie würde gewiss sterben. Was nicht hieß, dass ihr das oder dem Ungeborenen besonders gut tun würde. Eleyna aber wurde sowohl in den Kahn zurückverfrachtet als auch schlussendlich auf das nächste Schief bugsiert. Hier erkannte sie lediglich, dass es sich auch um Eiselfen handelte, doch niemand kam ihr bekannt vor. Auch kannte sie die Farbgebung nicht näher, wenngleich sie die Verbindung zu den Bolzen herstellte.

Viel Zeit blieb ihr indes nicht, denn sogleich wurde sie in eine Art kleinere Kajüte gesteckt, die offenkundig für die Überfahrt ihre bleiben sollte. Eleyna runzelte die Stirn und blickte die toughe Elfe an, die hier offenbar das Sagen hatte. Jene fackelte nicht lange, bellte ihre Befehle und Eleyna hob skeptisch eine Augenbraue. Allerdings war auch ihr und ihrem schlotternden Körper klar, dass sie aus den Sachen rausmusste. Sie durfte nicht länger darin herumstehen, sonst holte sie doch noch der Tod in Form einer Lungenentzündung. Wer wusste schon, wie lange sie an Bord bleiben müsste und, ob sie hier einen Heiler hätten. Eleyna also versuchte sie ihrer Kleidung zu entledigen, was ihr aber gehörig misslang. Sie fror so immens, dass ihre Finger vollkommen taub und bewegungseingeschränkt waren. Offenbar dauerte es der anderen zu lange, sodass sie kurzerhand an ihre Seite trat und ihr behilflich wurde. Eleyna ließ es ohne Kommentar zu.
Sie brauchte die Hilfe und zudem durfte man wohl kaum zimperlich werden, wenn man in Gefangenschaft geriet. Wer wusste schon, was ihr noch blühen würde. Da war das das geringste Problem, auch wenn es das Gefälle verdeutlichen sollte. Auf ihre Fragen bekam sie derweil keine Antworten. Hatte sie auch nicht wirklich erwartet. Wobei ihr die Decke wahrlich gelegen kam. Die kleine frostige Elfe schien tatsächlich anerkannte Anführerin zu sein, denn ihr Wort wurde gehört. Eleyna nahm die Decke entgegen und entfaltete sie, wobei die violetten Augen plötzlich an ihrer Wölbung hängenblieben. Eleyna stutzte kurz, dann aber verhüllte sie sich mit der Decke. Sie war der anderen keine Erklärung oder Rechenschaft schuldig. Und etwas sagen würde sie vorerst auch nicht mehr. "Halt dich warm. Neue Kleidung kriegst du. Wenn du raus gehst, nimmst du ein neues Bad. Noch Fragen?" Sie hob den hellen Blick und schützte amüsiert die Lippen. Dann schüttelte sie stumm den Kopf. Wer so nett fragte, bekam halt auch die dementsprechende Antwort. Erneut wurde geklopft, was davon zeugte, dass die Kapitänin oder wer sie auch war, ihre Crew im Griff hatte. Wobei dieses Klopfen deutlich energischer klang. Und der Grund zeigte sich auch gleich darauf.

Auch wenn Eleyna kein Wort verstand, konnte sie an dem Blick sehen, was er vorhatte. Ihre Miene wurde dunkel und ihre Augen blitzten angriffslustig. Sie zog die Decke fester um sich und beobachtete konzentriert das Gebaren an der Tür. Offenbar aber war die kleine Elfe nicht gewillt dem Wunsch zu entsprechen. Dann aber stammelte der Redselige etwas, was Eleyna aufhorchen ließ. Ihr Blick fiel auf die Zierliche, die just in dem Moment die Tür vor der Nase des Triebhaften zuschlug. “Versuch gar nicht erst mich zu löchern“, schnitte sie ihr die Worte ab, ohne, dass Eleyna den Mund geöffnet hätte. Doch nach einigen Sekunden, nickte die Spionin. „Du bist das also. Du hast sie geschickt, um mich zu holen.“, stellte sie fest und begann daraufhin sich in den kleinen Kabuff umzusehen. Eleyna tapste auf dem leicht staubigen Boden zum Bullauge und spähte hinaus. „Interessant…“, murmelte sie und ließ es im Raum stehen. Legten sie bereits ab? Oder würde das noch dauern, aufgrund der Tide? Sie sah auf als die Tür erneut geöffnet wurde. Reger Verkehr hier. Nun aber drang der würzige Geruch herüber und erfüllte den muffigen Raum. Eleyna warf einen Blick über die nackte Schulter und musterte den Becher, den die andere abstellte. Auf ihre Rat hin nickte die Spionin grinsend. „Danke…?“, meinte sie und hob eine Augenbraue. Irgendwie fürsorglich, dieser Rat. Dann sah sie zu, wie die Kleinere zur Tür schritt und gehen wollte. Eleyna’s Blick folgte ihr nichtssagend. Daraufhin drehte sie sich um und ließ die Spionin wissen, dass sie wusste, dass sie schwanger war. „Oh! Das würde ich auch niemals von meinen Geiselnehmern erwarten, sich auch noch diese Mühe zu machen!“, bemerkte sie reichlich sarkastisch aber zuckersüß dabei. Dann drehte sie den Kopf wieder zum Gucklock und entließ die andere aus dem ihrer Nähe mit Schweigen. Nun würde sich zeigen, wohin sie segelten, was der Grund wäre und warum der ganze Aufwand überhaupt betrieben wurde…

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 21. März 2023, 13:12

Das Leben war nicht fair, das musste man klar und deutlich, ohne Emotionen, feststellen. Gerade in jenem Moment, in dem es kaum besser für sie hätte laufen können, wurde ihr schlagartig genau das genommen, wonach sie sich gesehnt hatte. Einige wenige Wochen lang hatte sie ein normales, langweiliges Dasein gefristet, allmählich mit immer mehr tiefen Gefühlen und ganz so, wie es womöglich hätte werden können, wenn ihre Mutter nicht die Spinne gewesen und ihr Vater dieser nicht ins Netz gegangen wäre.
Viel zu kurz hatte diese Zeit gewährt und dennoch musste sie nun nach vorne sehen, durfte sich nicht in Verzweiflung hüllen und dem nachtrauern, das die Erfüllung ihrer Wünsche hätte werden können. Stattdessen wäre es wichtig, daraus Kraft zu schöpfen und am Ende alles zu tun, um sich und das in ihr wachsende Leben zu beschützen, in der Hoffnung, irgendwann wieder genau diesen langweiligen Alltag erleben zu dürfen. Das wäre ein gutes Ziel, vor allem jetzt, nachdem sie gesehen hatte, dass es auch realisierbar wäre. Nicht auf Dauer, aber... zumindest ab und zu.
Wenngleich sie sich keine Frage nach dem Wann stellen durfte, denn die Zukunft blieb ungewiss. Auch die unmittelbare, denn niemand verriet ihr genaueres, wohin ihre unfreiwillige Reise nun gehen sollte. Nein, der eine schwieg sie an und wies sie mittels seiner Waffe zurecht, wenn sie eine unsichtbare Grenze überschritten hatte, und der andere... sollte besser mal lernen zu schweigen. Ein wahrscheinlich ziemlich schwieriges Unterfangen, obwohl er definitiv nicht so harmlos war, wie er tat.
Seine Reflexe verrieten, dass er ein ernstzunehmender Gegner wäre, und seine Tat, mit der er sie kurzerhand über Bord warf, zeugte von einer gewissen Skrupellosigkeit, ja, vielleicht war sogar ein versteckter Sadismus darunter. Jedenfalls sorgte er damit dafür, dass sie den restlichen Weg bis zum Segler bibbernd vor Kälte tropfend vor ihm hockte, während er trotz allem selbst rudern musste. Und sich dafür seine Genugtuung holte, indem er sie ungeniert betatschte, als sie beim Hochklettern auf das größere Deck offensichtlich Hilfe benötigte.
Wenigstens bekam er keine Gelegenheit, diese Nähe zu... vertiefen, denn allzubald wurde sie in eine kleine Kajüte gebracht und dort mit der weiblichen Elfe allein gelassen. Diese zeigte zwar keine Herzenswärme, aber zumindest einen klaren Verstand, der zu weiteren Anweisungen führte. Mehr noch, als sie sehen musste, dass die zitternde Mischlingselfe es nicht schaffte, half sie ihr kurzerhand aus den nassen Sachen.
Um ihr im Anschluss daran tatsächlich eine Decke zu reichen, mitsamt einer kurzen, knappen Erklärung und Drohung in einem, die bestimmt der Wahrheit entspräche. Denn es hatte für das Plappermaul bislang keine richtige Rüge gegeben für seine Tat.
Zu einer anderen hingegen würde es vorerst nicht kommen, wie sich im Anschluss daran zeigte. Auch wenn die Spionin nicht alles verstand, allein die Klangfarbe und die Reaktion vom... Boss waren deutlich genug. Na, immerhin blieb sie scheinbar verschont! Die Frage war allerdings, wie lange der Kerl sich auch wirklich an die Anweisung halten würde... Oder ob die Konsequenzen, welche auch immer das wären, ihn tatsächlich von einem Übergriff abhalten würde. Bis sie sich hingegen wehren könnte, bräuchte sie noch ein wenig mehr Gelegenheit, um sich wieder aufzuwärmen.
Schließlich fiel die Tür wieder ins Schloss und die Worte folgten auf dem Fuße. Die kleine Elfe verschränkte die Arme vor der Brust. Dadurch und durch den naturgemäß etwas breitbeinigeren Stand an Deck vermittelte sie einen guten Eindruck davon, dass sie sich durchzusetzen verstand.
Bei der Feststellung hoben sich ihre feinen, hellen Augenbrauen leicht an, ansonsten blieb sie still und schien zu warten. Worauf? Nun, das würde sich zeigen. Denn sie gab auch keinen Ton von sich, als ihr Gast aus dem Bullauge spähte und vor sich hin murmelte. Weder folgte eine Erklärung, noch ließ sich ihre Neugier schüren, was an einem ankernden Schiff und den eisigkalten Wellen interessant sein mochte.
Dafür jedoch wurde ein weiteres Mal geklopft und ein wärmendes Getränk fand seinen Weg auf den kleinen, angenagelten Tisch, um von dort aus dampfend seinen würzigen Duft zu verbreiten. Nach dem beinahe schon amüsierten Dank deutete der Boss ein Augenrollen an. "An deinen Umgangsformen sollte man arbeiten.", bemerkte sie kühl, sodass offen blieb, ob sie sich darüber ärgerte... oder es lediglich als weiteren Ratschlag oder gar gutgemeinte Warnung meinte, es sich mit ihr gut zu stellen, wollte sie die bisherigen Annehmlichkeiten und den Schutz weiterhin genießen.
Denn was diese Crew getan hatte, sprach die Mischlingselfe direkt an. Und die Eiselfe? Die reagierte mit einem Schulterzucken, als wäre ihr das vollkommen gleichgültig, um im Anschluss daran die Kajüte zu verlassen.
Nun war sie wirklich allein und für sich in ihrem kleinen, dunklen Gefängnis mitten in der See. Was sie jetzt wohl dachte? Wie es für sie weitergehen würde? Welche Möglichkeiten zur Flucht hätte sie, ohne den Optionen erschossen zu werden oder ein eiskaltes, nasses Grab zu finden?
Wenigstens kehrte allmählich das Gefühl in ihre Hände zurück, wenn auch mit prickelnden Schmerzen, als die Durchblutung wieder bis in die Finger- und Zehenspitzen vordrang und damit begann, diese Teile ihres Körpers zu wärmen. Apropos Wärme...
Irgendwann, sobald sie ihre Schritte zu dem Tisch gelenkt hätten und sie in der Lage wäre, den Becher mit heißem Met darin zu halten, um davon zu probieren, würde sie feststellen können, dass er wirklich eine Wohltat war. Schon die ersten paar, heißen Tropfen versprachen einen herrlich würzigen, heimeligen Geschmack und sobald sie die Kehle hinunter laufen würden, würden sie scheinbar jeden Millimeter mit wohliger Hitze erfüllen, bis sie sich in ihrem Magen ausbreiten könnten.
Dort würden sie eine angenehme Wärme hinterlassen, die sie an Mantron erinnern könnte, an das Heim, das sie sich hatte schaffen wollen. An das Zuhause, das ihre Tante und auch ihre Cousine in den jeweiligen Hütten angeboten hatten. An den Schutz schlanker und dennoch starker, dunkler Arme, die sie hielten und ihr sowohl Trost als auch Lust zu verschaffen wussten. Die zu dem Mann gehörten, der ihr diesen vermeintlich sicheren Ort gezeigt und ihr ein kurzfristiges Leben in langweiliger Routine ermöglicht hatte.
Wie es wohl nun mit ihren Gefühlen aussähe, jetzt, wo sie allein und unbeobachtet wäre? Würde ihr Zustand sie emotional werden lassen und die Schleusen öffnen, die sie so lange gelernt hatte zu verschließen? Würde der gerade erst gewonnene Zugang zu ihrer tief verwurzelten Trauer wieder zugemauert sein oder dafür sorgen, dass sie noch mehr Trauer empfinden und sich eingestehen musste?
Irgendwann, der Becher mochte inzwischen vielleicht leer sein, wurde leise geklopft und die Tür einen Spalt breit geöffnet, um ihr einen kleinen Berg Fell hinein zu schieben... und einen Eimer mit Deckel, der offensichtlich machte, dass sie definitiv nicht aus diesem kleinen Raum zu kommen hatte. Wer ihr die Dinge brachte, konnte sie nicht feststellen, wenn sie es denn wollen würde, denn dazu geschah es zu schnell. Dafür jedoch konnte sie hören... besser gesagt, nicht hören, dass abgeschlossen wurde.
Schon die kleine Anführerin hatte die Tür unversperrt gelassen. Aber ihre Drohung war deutlich gewesen und so bräuchte sie das vermutlich auch gar nicht. Andererseits sollte sich Eleyna nicht zu sicher fühlen, da es zumindest einen Mann an Deck gab, der sich früher oder später womöglich zu ihr schleichen könnte.
Doch nicht jetzt, sodass sie weiterhin allein blieb und sich endlich anziehen konnte. Die Kleidung war von einem verwaschenen Braun und dennoch ordentlich genug, um nirgends Löcher finden zu können, die noch nicht geflickt worden wären. Sie war auch definitiv zweckdienlich, denn sowohl Hose, als auch Oberteil schlabberten nicht unnötig herum, waren lediglich hie und da zu lang oder zu kurz und hielten warm, ebenso wie die ärmellose Fellweste, die man ihr hatte bringen lassen. Die Stiefel mit dem Schaft bis zur Hälfte ihrer Wade mochten eine Spur zu klein sein, denn sie müsste sehr darum kämpfen, sie hochzuziehen, allerdings hatten ihre Zehen gerade noch genug Platz, damit nichts drückte oder Blasen hervorrief.
Während sie noch damit beschäftigt wäre, sich anzuziehen, wurde es draußen an Deck etwas lauter, Stimmen begannen zu rufen und nach einiger Zeit könnte sie mit einem Blick hinaus feststellen, dass der Segler Fahrt aufgenommen hatte. Warum auch immer sie so lange gewartet hatten, nun war diese Spanne offensichtlich vorbei und sie fuhren dorthin, wo der Boss sie haben wollte.
Wo das wohl sein mochte? Ob ihr das irgendjemand beantworten würde? Und... wie sah es eigentlich mit dem Essen aus? Noch wärmte und füllte der Met ihren Magen, wenn sie ihn denn getrunken hatte, aber das würde nicht ewig reichen. Ob sie einen Blick vor die Tür wagen sollte, um danach zu rufen? Oder würde man ihr eine Ration bringen, vielleicht sogar ohne Schimmel oder anderem ekligen Beiwerk?
Und was sollte sie bis dahin tun? Ihre Bettstatt sah zwar nicht sonderlich einladend aus, allerdings... was spräche dagegen? Vielleicht könnte sie wenigstens den ein oder anderen schönen Traum haben, der sie von der Wirklichkeit, die sie wieder eingeholt hatte, ablenken würde.
Für was auch immer die Spionin sich entscheiden mochte... sie hatte eindeutig Zeit, viel Zeit zur Umsetzung.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Mittwoch 22. März 2023, 10:39

Wenn etwas traurige Gewissheit hatte, dann dass Eleyna dieses Leben mehr als gewohnt war. Im Laufe ihrer zweifelhaften Karriere als Spionin der Dunkelelfen, hatte sie bereits so einige widrige Umstände aushalten und bezwingen müssen. Nicht immer liefen Aufträge rund, nicht immer so wie geplant und zu improvisieren, gehörte einfach mit dazu. Manchmal war es von Vorteil, sich eben vermeintlich ungeschickt fangen zu lassen, um hinterher ein Schnippchen zu schlagen. Eleyna hat schon oft gefesselt an morschen Stühlen gesessen, um an zwielichtigen Orten Geheimnisse zu entlocken, von denen ihre vermeintlichen Entführer glaubten, sie wären sicher. Die Spionin las ihre Gegenüber und auch wenn sie bei weitem nicht die Perfektion des Schattens erreichte, war sie nicht schlecht darin. Somit brachte sie sich selbst auch Stück um Stück in verschiedene Lagen, um eben herauszufinden, was ihre Widersacher im Stande waren zu tun. Und während der Schweigsame ein hervorragender Bogenschütze war und sich ansonsten nicht von ihr beeindrucken oder provozieren ließ, war er wohl der bessere Bewacher. Er folgte seinem Auftrag. Und so lange sich nichts daran änderte, würde er auch nur das tun. Er war keine Variable, die man im Blick haben musste. Anders hingegen war das bei dem Plappermaul. Er war unberechenbarer, impulsiver. Sie reizte ihn und das nicht nur auf eine nervende Art und Weise. Seine Andeutungen, seine Blicken und letztendlich auch sein Gefummel waren alles Anhaltspunkte für Eleyna, dass er durchaus auch mal über die gesteckten Grenzen ging. Vielleicht konnte sie das noch gebrauchen und speicherte sich diese Information für sich ab. Wenn es nötig würde, könnte sie darüber vielleicht einen Hebel in Bewegung setzen und sich Vorteile ziehen. Gleichwohl war er skrupellos. Auch ein Umstand, der sich gezielt sehr gut nutzen ließ. Ihr Bad war unfreiwillig gewesen und zudem noch äußerst unschön. Aber notwendig. Er fackelte nicht lange und er sprach keine leeren Drohungen aus. Ihr Knöchel zeigte ihr, dass er durchaus auch nicht davor zurückschreckte, ihr wehzutun. Und das alles in Kombination gesetzt, ergab eine äußerst gefährliche Mischung, die sie gewiss nicht das letzte Mal genossen hatte. Nun aber gelangte sie an Bord und neben dem gesammelten Wissen, war es trotz allem schweinekalt. Eleyna musste aus ihren Klamotten heraus, sonst würde sie sich bestimmt den Tod holen.

Sämtliche Küsten waren mindestens eine Woche weg, es sei denn, sie würden direkt bei den Eiselfen anlegen. Das konnte auch noch sein, aber soweit war sie noch nicht. Nur weil ein ganzer Kahn voller unterkühlten Artgenossen auf sie gewartet hatte, hieß das noch lange nicht, dass das auch das Ziel wäre. Eleyna war geduldig. Sie wartete ab und sammelte einem Fischer gleich die Informationen in ihrem Netz, welches sie immer wieder neu auswarf. So war die kleine, zierliche Eiselfe offensichtlich der Boss und hatte einen bestimmten Ton am Leib, der Eleyna verriet, dass sie es ganz bestimmt nicht immer leicht gehabt hatte. Nein. Diese Elfe hatte sich ihre Position redlich verdient und würde sie um keinen Preis gefährden. Sie musste sich stark gegenüber ihrer Mannschaft zeigen, damit ihr keiner ans Bein pinkeln konnte. Es war das Los einer vermeintlich schwachen Frau, gegenüber dem vermeintlich stärkeren Geschlecht. Selbst Eleyna wusste dieses falsche Bild zeitweise zu nutzen. Mal die Hilflose, mal die Befehlsgeberin. Es war ein Spiel mit den Möglichkeiten. So aber tat Eleyna nun, was ihr aufgetragen wurde. Sie war nicht dumm, sie wusste, sie musste sich entkleiden. Die Hilfe der anderen ließ sie zu und sie ahnte, dass es ihr missfiel, dass das Plappermaul sie ins Wasser geschmissen hatte. Unversehrt und lebend. Das waren die Anweisungen des ‚Bosses‘. Die Frage blieb – war sie der finale Boss? Oder gab es da noch jemanden? Eleyna wüsste nicht, wieso sie etwas mit den Eiselfen zu schaffen hätte. Bisher führte sie kein Auftrag dorthin und Mantron war der erste Ort, den sie in dieser kargen Schneetundra besucht hatte. Sei es drum, es würde sich schon noch offenbaren. Geduld. Das war etwas, was sich Eleyna heraufbeschwor, während sie sich die Decke um den Leib schlang, um sich aufzuwärmen. Dabei entging ihr der bezeichnende Blick nicht, den die andere ihr zuteilwerden ließ. Und das darauf folgende Verhalten, war auch so ein kleiner Hinweisgeber.
Sie schützte Eleyna vor dem Übergriff des Plappermauls und verwies ihn in seine Schranken. Die Halbelfe grinste knapp über diese Erkenntnis. Dann folgte eine weitere Fürsorglichkeit, die ihr ein weiteres Grinsen entlockte. Das Danke allerdings war ernstgemeint, wenn auch überrascht. Nun – so halb. Was die andere gleich bemerkte und sie zurechtwies. Eleyna hob nur beschwichtigend die Hände und wandte den Blick wieder hinaus. Noch fuhren sie nicht los, vermutlich wartete man auf die Flut. Bevor man sie nun aber in ihrer Zelle allein ließ, machte die Eiselfe zweierlei deutlich: Sie wusste, um Eleyna’s Zustand und sie würde keine Rücksicht darauf nehmen. Jedenfalls, wenn sie Gelüste bezüglich des Essens verspürte. Eleyna antwortete in gewohnter sarkastischer Weise. Was glaubte sie? Dass sie sich auf einer Ausfahrt wähnte? Dass sie sich nicht auskannte? Dass sie glaubte, irgendwelche Extrabehandlung zu erhalten? Eleyna erwartete gar nichts. Sie hatte sich längst in ihren Modus zurückgezogen, der ihre Sinne offen und ihr Herz verschlossen hielt. Ja, sie gab sich nicht mal den Ängsten einer werdenden Mutter hin, die sich fragen musste, was das alles für die Schwangerschaft bedeutete. Eleyna glitt mühelos in die Spionage zurück und schloss die Empfindungen der letzten Wochen und Monate aus. Ja, auch der Fortschritt bezüglich ihres Vaters musste eingeschlossen werden. Emotionalität würde sie sich nicht erlauben. Nicht erlauben können, denn dann blieb der Verstand nicht mehr rational. Ein Umstand, den sie in den Wochen und Monaten mit Laogh mehrfach zu spüren bekommen hatte. Die Mischlingselfe ging erst nach einer Weile zu dem dampfenden Met und testete vorsichtig, ob er trinkbar war.

Danach leerte sie diesen Becher in mehreren kleineren Schlucken und genoss die wohlige Wärme. Ihre Finger wurden langsam wieder spürbar und auch wenn das Kribbeln gemein nervte, es ging vorbei. Irgendwann zirkulierte ihr Blut wieder angewärmt durch ihre Venen und sie fror um Längen weniger. Ihr war dabei nicht entgangen, dass man ihre Zellentür unversperrt ließ. Entweder wollte man testen, wie folgsam sie wäre oder aber sie hatten einfach keinen Schlüssel. Oder sie behielten diese Tür offen, um anderen den Zugang zu ermöglichen. So oder so, registrierte Eleyna das, unternahm aber vorerst nichts deswegen. Erst nachdem sie die Felle bekommen und die Sachen angezogen hatte, die erstaunlich gut passten für ‚mal eben so‘, und einige Stunden nichts passierte, schritt Eleyna zur Tür. Sie hockte sich dorthin und lauschte eine ganze Weile. Sie horchte nach sich wiederholenden Mustern, ob Schritte vor ihrer Tür zu hören waren und sie somit einen Wachposten abstellten, ob es Wachwechsel gäbe oder andere gleichbleibende Dinge, die sie für sich verwenden konnte. Hörte sie Befehle, die gerufen wurden und erkennen ließen, wohin es ging? Eine Richtung? Die Wetterlage? Wo genau befanden sie sich wohl gerade. Das würde sie auch mit einem Blick aus dem kleinen Bullauge zu verifizieren versuchen, ansonsten aber lauschte sie. Bis sie spürte, wie die Müdigkeit sie immer wieder mit den Gedanken wegdämmern ließ. Irgendwann erhob sie sich aus ihrer unbequemen Position und streckte sich ausgiebig. Ihr Blick fiel auf die Hängematte. Gemütlich wäre das wohl nicht, andererseits gemütlicher als der harte Boden. Eleyna seufzte und schritt darauf zu. Dabei fiel ihr Blick jedoch auf den Metbecher.
Sie runzelte die Stirn als ihr eine Idee kam und schon fiel der Becher klirrend zu Boden. Sie horchte, ob jemand kommen würde. Wäre das der Fall, würde sie die Scherben aufsammeln, wobei sie eine unter ihren Klamotten versteckte. Wenn niemand hereinkommen würde, würde sie die Scherben vor der Tür verteilen und sollte sich jemand unangekündigt Zugang verschaffen wollen, müsste er Geräusche machen indem er sie entweder wegschiebt oder drauftritt. So hell war es ja nicht in diesem Kabuff. Eleyna präparierte also ihr Zimmer oder entschuldigte sich unschuldig dafür, wenn jemand aufmerksam wurde, ehe sie die Scherben mitgab. So oder so… sie hätte entweder eine kleine Alarmanlage oder aber eine Scherbe als Waffe versteckt. Wofür auch immer, denn noch würde sie keinen Angriff starten. Danach ging die Elfe zu ihrer Schlafstatt für ungewisse Zeit. Auch das war wichtig… Ausruhen, wachsam bleiben. Essen und Trinken, um bei Kräften zu bleiben. Sie ahnte, dass das hier nicht nur ein kurzer Abstecher wäre. Und während sie in den Schlaf geschaukelt wurde und sich zusammenrollte, um die Wärme besser halten zu können, zuckte das Gesicht des Schatten auf und sah sie mit diesem undurchdringlichen Blick an. Und sie lächelte leicht, bis sie in einen leichten und wachsam bleibenden Schlaf fiel….

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 23. März 2023, 13:56

Da war sie also, allein und ohne Hilfe auf einem Schiff voller Eiselfen, mit einem ihr unbekannten Ziel und einer unbekannten Dauer ihrer baldigen Fahrt. Allerdings hätte ihre Lage auch durchaus schlechter ausfallen können, so, wie in Sarma zum Beispiel. Einem Ort von genauem Gegenteil zu diesen eisigen Gefilden!
Jedoch befand sie sich in einer kleinen Kajüte und nach ihrem unfreiwilligen Bad fühlte sich diese schon ausreichend warm an. Hinzu kamen die Decke, die ihr gnädigerweise gereicht worden war, und der heiße Met, der würzig duftend auf dem Tisch darauf wartete, getrunken zu werden.
Wie sah es ansonsten für sie aus? Sie war eine Gefangene, das war ein Fakt, an dem sich vorerst nicht rütteln ließ.
Ihre Geiselnehmer wurden von einer kleinen Eiselfe angeführt, die trotz ihres Geschlechts und ihrer Größe ihre Mannschaft scheinbar im Griff hatte. Zumindest hatte es so gewirkt. Auch machte sie scheinbar rasch Nägel mit Köpfen, sodass sie der Plaudertasche die Tür kurzerhand vor der Nase zugeknallt hatte, aber auch der Mischlingselfe verdeutlicht hatte, dass sie auf ihren Zustand keine Rücksicht nehmen würde. Ob dies lediglich Sonderwünsche beim Essen betreffen würde oder auch anderes, blieb offen.
Was wusste sie noch? In der Mannschaft befanden sich zwei Männer, die sie bereits kannte und nun auch ein wenig einschätzen konnte. Der Schütze war gut in seinem Metier, aber ein Eisklotz wie er im Buche stand und würde wohl kaum sich zu irgendwelchen Schandtaten verleiten lassen. Der andere hörte sich offensichtlich gern reden, doch war er anscheinend auch triebgesteuert und zugleich skrupellos. Eine Frau gegen ihren Willen zu nehmen, war ihm mehr als zu zutrauen, von sonstigen sadistischen Praktiken ganz zu schweigen. Wenngleich der Boss ihm erst einmal deutlich gemacht hatte, dass sie das nicht wünschte.
Wie lange er sich wohl daran halten mochte? Ob es sich lohnen könnte, ihn zu diesem Fehltritt zu animieren, um das für die eigenen Zwecke zu nutzen? Und wie sähe es mit dem Rest der Crew aus? Eine Handvoll weiblicher Eiselfen hatte sie sehen können, ansonsten war die Besatzung männlich. Aber sonst? Wie loyal wären sie? Was wüssten sie über den Auftrag und das Ziel der Reise? Wie würden sie sich ihr gegenüber verhalten?
All diese und noch mehr Gedanken ließen sich in Ruhe wälzen... auch während sie langsam den Met trank und sich damit von innen allmählich wieder aufwärmte.
Irgendwann wurde ihr auch die angekündigte Kleidung gebracht. Ob es Zufall war, dass sie ihr beinahe so gut passte, als wäre sie für sie gemacht worden? Es könnte sein... doch genauso könnte es das Gegenteil sein, was wiederum weitere Gedanken nach sich zog. Warum sollte auf diesem Schiff Kleidung in ihrer Größe parat liegen? War ihr unfreiwilliges Bad in den eisigkalten Fluten doch nicht so spontan gewesen, wie es den Anschein gehabt hatte? Oder handelte es sich dabei um eine übliche... Bestrafung, um die Gefangenen daran zu erinnern, dass sie besser gehorchen sollten?
Wie auch immer, jetzt hatte sie wenigstens etwas am Leib, das sie auch wärmen und zugleich vor unfreiwilligen Blicken schützen könnte. Blieb lediglich die Frage am Rande, wie lange sie das würde tragen sollen, denn irgendwann würde ihr wachsender Bauch die Passform sprengen.
Nach einiger Zeit schlich sie zur Tür und lauschte. Und es tat sich... nichts! Nun ja, zumindest nicht direkt vor der Tür, denn an Deck wurden allmählich Rufe laut, weil die Abfahrt nahte. Warum sie so lange gewartet hatten, blieb Eleyna verborgen, denn so gut war ihr Esera dann trotz allem noch nicht gediehen, um den eiselfischen Dialekt mit jenem in Mantron vergleichen zu können. Lediglich die Worte genug und nicht mehr kommen könnte sie vielleicht noch entziffern. Aber ob ihr das reichen würde, um die richtigen Schlüsse zu ziehen? Andererseits... war es tatsächlich so wichtig?
Viel interessanter war da der Umstand, dass kurz, bevor sie ihr Lauschen beenden wollte, einige Schritte erklangen, die vor der Tür anhielten. Eine männliche, ihr unbekannte Stimme erklang und schien jemanden etwas zu fragen. Daraufhin erklang ein einzelner Laut, wahrscheinlich ein Wort, und die Schritte entfernten sich allmählich wieder. Das Gesagte blieb im Dunkeln, dafür konnte sie eine andere Erkenntnis gewinnen.
Denn die zweite Stimme hatte sie durchaus schon gehört und obwohl sie nur gedämpft erklungen war, würde ihr klar werden, dass sie dem Bogenschützen gehörte. Scheinbar war er zur Wache an der Tür eingeteilt worden und sie konnte davon ausgehen, dass er diesen Auftrag äußerst gewissenhaft und... kaltschnäuzig erledigen würde. Sie täte also gut daran, vorläufig keinen Ausbruchsversuch zu wagen.
Stattdessen gäbe es etwas anderes, das sie tun könnte, nämlich ihrem Körper Ruhe zu gönnen. Tatsächlich begann der kurze Tag allmählich zu dämmern. Denn das ohnehin eher diffuse Licht wurde allmählich noch schwächer, während sich das Schiff gedreht hatte und nun in Richtung Westen fuhr, sodass sie nach Norden sah und dadurch noch weniger vom Tag abbekam, wie überhaupt durch das kleine Bullauge dringen konnte. Warum also nicht Kräfte sammeln und sich in die Hängematte legen? Viel anderes blieb ihr sowieso nicht übrig.
Davor jedoch hatte sie noch eine Idee und führte diese auch aus. Mit dem Ergebnis... dass sich nichts tat. Ob das Zerschellen des Bechers überhaupt gehört worden war? Davon konnte sie ausgehen, schließlich hatte sie ausgerechnet Herrn Eisklotz als Bewacher und dessen Elfenohren waren gewiss sehr hellhörig. Aber entweder kümmerte es ihn nicht... oder er wollte sich nicht darum kümmern. Schließlich hätte sie sich auch bewusst verletzen können, um ihrer Situation zu entfliehen!
Es war durchaus ein weiterer Hinweis darauf, was man von ihr hielt und wie man über sie denken mochte, wenn man diesbezüglich keine Vorsorge traf, obwohl es darum gegangen war, sie lebend zu fassen. So indes hatte sie Zeit, um ihre Bruchstücke sinnvoll zu verteilen, ehe sie sich in die Matte kämpfte und dort in einen notwendigen Schlaf fiel.
Aus dem sie gerissen wurde, als jemand die Tür leise einen Spalt breit öffnete. Wie spät mochte es sein? Es war stockdunkel in dieser Kabine und selbst sie, deren Augen sich daran gewöhnt hatten, konnte kaum mehr als verschieden dunkle Schatten erkennen! Umso mehr musste sie sich auf ihre übrigen Sinne konzentrieren, denn es könnte sich durchaus um einen Angriff handeln, der sich soeben dank ihrer kleinen Taktik angekündigt hatte!
Wer mochte das sein? Was würde sie erwarten, wenn sie sich nicht wehrte?! Doch so sehr ihre Sinne auch angespannt waren... nach einem kurzen Laut, mit dem ein Holztablett auf dem Boden abgestellt worden war, war die Tür auch schon wieder geschlossen und sie erneut allein. Also kein Angriff, nichts, um sie zu schikanieren oder ihr Schmerz zufügen zu wollen?
Nein, ihr war lediglich jetzt, zu später Stunde, eine kleine Mahlzeit gebracht worden. Eine karge Ration, bestehend aus einem Kanten Brot und einem Stück Käse, dafür aber einen Becher weiteren heißen Mets dazu. Man würde sie hier also nicht verhungern lassen. Allerdings... ob sie davon wirklich satt werden würde, stand auf einem vollkommen anderen Blatt geschrieben.
Dennoch hatte sie ausreichend Zeit, um ihr Mahl zu genießen, denn der nächste Besuch kam erst einige Stunden später zu ihr, als sich die Nacht längst gelichtet hatte und ein neuer Tag angebrochen war. Inzwischen hatte der Segler nach Norden gedreht und ihr Bullauge wies somit gen Osten, sodass sie gut erkennen konnte, wie am Horizont über dem schneebedeckten Küstenstrich die Sonne aufgegangen war.
Plötzlich wurde die Tür indes aufgestoßen, derart schwungvoll, dass das Blatt gegen die Bretter der Wand knallte und wieder zurück schwang. "Aufstehen und an Deck! Anweisung vom Boss!", wurde ihr verkündet und sollte sie nicht schnell genug auf den Beinen sein, würde der Eiself, der ihr diese Nachricht überbrachte, an ihrer Seite sein, sie mit kräftigen, langen Fingern am Oberarm packen und kurzerhand mit sich schleifen. Auf die Scherben achtete er dabei nicht im Geringsten, sondern zertrat sie ungerührt zu noch kleineren Stückchen.
Draußen an Deck herrschte das übliche Treiben während einer Seefahrt, obwohl ihr hie und da manch ein Blick zugeworfen wurde. Die Spionin wurde in die Mitte des Decks geführt, wo sich neben dem Mast des Seglers ein gefüllter Eimer und daneben ein Wischmop befand.
Noch bevor sie eine Frage dazu stellen konnte, erklang vom Achtersteven auch schon die Stimme der kleinen, harschen Eiselfe:"Da du mir meine Gastfreundschaft dankst, indem du mein Inventar zertrümmerst, wirst du den Schaden abarbeiten. Ich erwarte, dass das Deck in einer Stunde ordentlich gewischt ist!"
Und was, wenn nicht? Würde die Mischlingselfe diese Frage stellen, laut genug, damit die ganze Mannschaft sie ebenso hören würde wie die vorherigen Worte?
Oder würde sie ihre Strafe annehmen und erst einmal gehorchen? Weil sie dadurch aus ihrem kleinen Gefängnis käme... und das Treiben auf dem Segler ein wenig genauer in Augenschein nehmen könnte? Würde ihr das irgendeinen Vorteil bringen, der die Arbeit für ihre Geiselnehmer dieses Mal aufwiegen würde?
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 25. März 2023, 13:45

Ihr kleiner Lauschangriff hatte nicht viel Neues zu Tage gefördert, das sie hätte verwenden können. Zwar hockte sie eine ganze Weile neben ihrer Tür, doch verstehen konnte sie nur Wortfetzen und diese Bruchstücke ergaben nicht wirklich eine gesicherte Information. Sie könnten alles bedeuten… Warteten sie auf jemanden, der nicht mehr kam? Eleyna hielt mit einem Mal inne. Der Angreifer…, der Laogh gestellt hatte. Hatten sie etwa auf ihn gewartet und das vergeblich, weil er dem Schatten zum Opfer fiel? Eleyna’s Herz schlug ein wenig schneller. Hatten sie Laogh nun beschäftigen wollen oder sollte er ursprünglich auch auf diesem Schiff landen?! Kurz fiel ihr der kleine Silberstreif am Horizont ein, den sie noch hatte mitbekommen dürfen. Er war zumindest nicht dem Angriff erlegen. Wenn sie dem Wink Glauben schenken wollte. Allerdings wusste sie nichts darüber, ob er ihr überhaupt folgen wollte oder könnte. Er hatte ihr zwar geschworen, dass sie, solange er lebte, sicher wäre, gerade im Anbetracht ihres Zustandes, doch Eleyna war ob ihres Lebens wenig romantisch veranlagt. Es war eine immense Aufgabe, die er sich da stellte. Und er würde sich nicht um alles kümmern können. Auch er hatte Verpflichtungen, musste sie haben als Spion der dunklen Armee. Sie konnte sich nicht ausschließlich darauf verlassen. Und würde es eben auch nicht, da sie grundsätzlich allein zurechtkommen musste. Das mit Laogh war… kompliziert. Was waren sie überhaupt? Definiert hatten sie das nie und wer wusste schon, ob das jemals dazu käme. Eleyna entschied sich die Gedanken auszusperren und kümmerte sich lieber um praktische Dinge. Bevor sie sich allerdings ein kleines Sicherheitsnetz aufbaute, hörte sie noch wie der Bogenschütze sich vor ihrer Tür positionierte. Sie rollte mit den Augen. Zwar hatte sie noch keinen rechten Plan aber alles was sie sich ausdenken konnte, würde er um ein Vielfaches erschweren. Die kleine Elfe hatte vernünftig gewählt, musste sie anerkennend beipflichten.
Der Schütze war wohl die perfekte Besetzung dafür, da er sich so gar nicht in die Karten gucken ließ und auch sonst keine Anstalten machte, sich um Eleyna zu scheren. Da war das Plappermaul und sein Trieb wesentlich wertvoller für sie. Jedenfalls könnte sie das für sich nutzen. Jetzt aber präparierte sie alles und legte sich dann schlafen. Bis ihre Falle zuschnappte und sie weckte. Eleyna lauschte auf die Geräusche und veränderte sonst nichts. Sie würde den potenziellen Angreifer in Sicherheit wiegen und dann blitzschnell zuschlagen, wenn es sein musste. Doch das musste es nicht. Ihr wurde lediglich ein Tablett hingeschoben mit etwas Essbarem drauf. Die Elfe entspannte sich etwas, rührte sich aber nicht. Stattdessen ließ sie den vermeintlichen Eindringling gehen und holte sich dann das Essen. Sie aß es auch und verweigerte sich nicht. Sie musste bei Kräften und am Leben bleiben. Vor allem aber fokussiert und wachsam. Das würde sie nicht, wenn sie Nahrung und Flüssigkeit verweigerte. Danach aber ruhte sie sich weiter aus. Durchhalten, lautete die Devise!

Nach Stunden wurde sie tatsächlich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ausruhen hatte sie offenbar nötiger gehabt als sie selbst glaubte, da sie noch schlief, während die Nacht sich längst verabschiedet hatte. Eleyna blinzelte und schwang die Beine aus der Hängematte. Offenbar ging es dem Elfen aber nicht schnellgenug, denn er packte sie am Oberarm und zog sie mit sich. „He!“, beschwerte sie sich und wischte sich genervt über das Gesicht, während sie gezwungenermaßen freiwillig folgte. „Schon gut, schon gut…“, motzte sie etwas verschlafen und spürte, dass sie tatsächlich reichlich k.O. war. Sie gelangte an Deck und auch wenn die Sonne nicht strahlend schien, blinzelte sie ob der Helligkeit etwas. Eleyna atmete tief ein, denn die frische Luft klärte ihren verschlafenen Geist und sie nutzt die überraschende Freiheit sofort. Sie gelangte an ihr Ziel und sofort fiel ihr Blick auf den Eimer und Mob, ehe ihn die Eiselfe traf. "Da du mir meine Gastfreundschaft dankst, indem du mein Inventar zertrümmerst, wirst du den Schaden abarbeiten. Ich erwarte, dass das Deck in einer Stunde ordentlich gewischt ist!" Eleyna hob eine Augenbraue und grinste dann etwas. „Aye-Aye Boss!“, rief sie und salutierte sogar. War das ihr Ernst? Die Mischlingselfe streckte sich demonstrativ und griff nach dem Mob. Sie tunkte ihn ein und begann dann damit das Deck zu schrubben. Ganz wie es ihr aufgetragen wurde. Glaubte diese kleine Mist-Elfe tatsächlich, dass sie Eleyna damit würde triezen können? Oh, die Frau hatte keine Ahnung. Sie würde diese Stunde nutzen, davon konnte sie ausgehen! Eleyna schrubbte zwar scheinbar gewissenhaft und hatte auch genug zu tun, doch sie ließ ebenso ihren Blick schweifen, versuchte Muster zu erkennen und nutzte einfach ihren kleinen Freigang. Alles was ihr half, sich in dieser Situation halbwegs vernünftig auf den Beinen zu halten, würde sie ausnutzen! Da konnte die kleine Eiselfe sich auf den Kopf stellen. Eleyna war zäh. Und sie war nicht dumm. Das würde die andere schon noch merken.

So ließ die Spionin ihre Augen wandern und auch mal den Horizont streifen, um zu erkennen, ob sie… etwas erkannte. War da ein Küstenstreifen irgendwo? Sie segelten nach Norden, soweit sie das erkannte. Sie sprach nur einmal einen Elfen an, um danach zu fragen, wo sie denn das Wischwasser würde erneuern können, um das Deck nicht mit dem Siff zu reinigen. Dann war sie tatsächlich eifrig dabei, genau das zu tun, was man verlangte. Es war auch etwas anderes als sich selbst in die Gefangenschaft zu rudern. Das würde sie auch jetzt nicht tun. Eleyna aber beendete das Wischen in der letzten Ecke und winkte dem Boss. „He! Fertig… Boss!“, meinte sie und hatte ja keinen anderen Namen von ihr. „Was jetzt?“, fragte sie scheinbar unbekümmert und auch ein wenig herausfordernd. Vielleicht brummte man ihr noch etwas auf, was sie an Deck bleiben ließ. Ganz egal was. Sie würde es tun, damit sie die Lage erkundete, Informationen sammeln konnte und schließlich so viel frische Luft und Ablenkung erhielt, wie sie konnte. Das schwerste an Gefangenschaft war doch, wenn man eingesperrt ausharren und sich selbst Mut machen musste. Denn der größte Feind dabei, das wusste Eleyna aus ihrer Zeit in Sarma, war man selbst…

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Montag 27. März 2023, 13:12

Wie schon so oft seit ihrer Ankunft in Pelgar hatte sie mehr Fragen denn Antworten und musste sich vieles auch selbst zusammenreimen, inklusive der Gefahr, sich dadurch zu verrennen. Sogar der Schatten war mehr oder weniger an ihrem Gedankenkarussell beteiligt, woran er gewiss seine diebische Freude hätte! Doch ansonsten war er offensichtlich nicht hier und wer wusste schon zu sagen, ob er sie übers Meer tatsächlich hätte einholen können, gerade er mit seinem empfindlichen Magen. Und wohin sie fahren würden...
Nein, im Moment war sie definitiv auf sich gestellt und auch bar jeglicher Möglichkeit, ihm eine Spur zu legen. Sie musste hoffen, dass er sie auch so finden würde... oder sie eines Tages ihn. Denn überlebt hatte er, davon war sie überzeugt nach all den Zeichen, die sie in dem kleinen Boot noch vom Ufer her hatte erkennen können. Das musste als Hoffnungsschimmer erstmal genügen.
Zugleich sollte das auch ausreichen, um ihre Gedanken und Gefühle für ihn soweit unterdrücken zu können, um sich auf ihre eigene Situation zu konzentrieren. In der sie, wie schon manches Mal in ihrem Leben, zum Nichtstun verdonnert war. Immerhin, sie hatte herausfinden können, dass irgendwer nicht erschienen war und dass sie daraufhin die Segel setzten.
Mehr noch, ihre Tür war zwar unversperrt, als Wachmann war jedoch ausgerechnet der Eisklotz angesetzt worden. Der sich scheinbar nur darauf konzentrierte, dass sie nicht raus kam ohne Erlaubnis, da niemand nach dem zu Bruch gegangenen Becher sah. Also legte sie eine kleine Falle, um vor einem Angriff ein akustisches Signal zu erhalten, ehe sie sich letzten Endes in die Hängematte begab und ihre Kräfte schonte. Mehr war gerade schlicht und ergreifend nicht drin.
Ebenso wie der Umstand, dass sie sich selbst nur unnötig schaden würde, würde sie das karge Mahl ausschlagen, das ihr irgendwann in der Dunkelheit gebracht wurde. Nun ja, schade drum wäre es zwar nicht bei dem Geschmack, aber in der Not musste sie nun einmal mit dem auskommen, das ihr geboten wurde.
Danach zogen sich die Stunden erneut träge vor sich hin, bis sie ein weiteres Mal aufgeschreckt wurde. Mehr noch, ihr wurde keine Gelegenheit geboten, sich aus ihrem Schlaf zu lösen und von selbst auf die Beine zu kommen. Stattdessen wurde nachgeholfen und mit einem unnachgiebigen Griff um ihren Oberarm wurde sie kurzerhand an Deck befördert, um... um selbiges gründlich zu reinigen, wie sie erfuhr.
Denn der weibliche Boss dieses Schiffes gab ein eindeutiges Kommando, das sie allerdings mit einem frechen Grinsen quittierte. Fast schien es, als käme ihr diese Drecksarbeit sogar gelegen, denn sie protestierte nicht oder versuchte sonst wie, sich rauszureden.
Anfangs konnte sie mehrere Blicke auf sich ruhen fühlen, die sie beobachteten, ein wenig feixten oder miteinander tuschelten. Früher oder später jedoch gingen alle Mitglieder der Mannschaft wieder ihren eigenen Aufgaben nach. Wessen Meinung sie indes nicht deuten konnte, war die der kleinen Eiselfe, die ihr ebenfalls einige Zeit lang zusah.
Was hatte diese damit bezweckt? War es wirklich eine Strafe, wie sie laut verkündet hatte, als Warnung an sie ebenso wie an ihre Crew? Oder führte sie etwas anderes im Schilde, das die Spionin nur noch nicht ergründen konnte? Was undurchsichtige Mimiken betraf, hätte sie sich bestimmt gut mit Laogh verstanden!
Schließlich entließ sie ihren Gast endlich aus ihren Blicken, da auch sie ihre Aufgaben an Deck hatte und diese bestanden im Moment aus dem richtigen Navigieren. Sie hatten nach Norden gedreht und Mantron war längst nicht mehr zu erkennen. Dafür jedoch war rechts von ihnen, im Osten gelegen, der helle, blendende Küstenstreifen des Eislandes, an dem sie in Sichtweite entlang fuhren.
Wie lange sie noch unterwegs wären? Und wohin sollte die Reise gehen? Zurück nach Santros? Da hätte sie den Weg auch allein hingefunden! Aber was sollte sie dort?
Arrond wusste, mit wem sie gegangen war und hatte sich auf den blöden Plan des Meisterspions eingelassen. Er hätte also keinen Grund, sie entführen zu lassen. Außerdem... hatte er überhaupt Kontakte zu den Eiselfen? Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die zumindest einen von ihnen kannte, der sie hatte schwängern dürfen. Ob sie im Endeffekt dahinter steckte? Oder ihr Halbbruder Arvid? Oder... vielleicht sogar jemand vollkommen anderes? Eines stand fest, die Möglichkeiten der denkbaren Hintermänner würden ihr so rasch nicht ausgehen.
Diese Überlegungen waren derzeit jedoch nicht ganz so wichtig, denn sie hatte zu tun und sollte nebenbei auch den Eindruck erwecken, die Order der Decksäuberung ordentlich auszuführen. Sogar einen der Matrosen sprach sie an, als würde es sie kümmern, mit dem Wasser nicht wieder für mehr Dreck zu sorgen. Der drahtige Mann mit den eisblauen Augen brummte nur etwas und deutete in eine Richtung, in die sie gehen sollte.
Dort konnte sie ihr Vorhaben umsetzen... zumindest wollte sie das. Denn ehe sie das alte Wasser entsorgen konnte, rief ihr eine von den wenigen Frauen zu:"Lass das! Brauchen wir noch!"
Um sich zu ihr zu gesellen und ihr einen anderen, passenden Eimer vor die Füße zu stellen. "Mit dem mach weiter.", gab sie ihr kühl zur Auskunft und war auch schon wieder weg, um behände den Mast hinauf zu klettern und die Befestigung der Segel zu kontrollieren.
Wenig später, definitiv innerhalb der ihr gesetzten Frist, konnte Eleyna mit Erfolg behaupten, sie wäre fertig. Sie rief es auch laut genug, dass alles es hören konnten. Der Boss, die sich gerade im Gespräch mit ihrem Steuermann befand, warf ihr lediglich einen flüchtigen Blick zu und kümmerte sich demonstrativ zuerst um diese andere Aufgabe. Bis der Matrose nickte und von ihr ein weiteres Nicken erhielt.
Dann drehte sie sich um, trat etwas näher und begutachtete ausgiebig das Deck. Sie fand scheinbar nichts zu beanstanden, doch was sie davon hielt, war ihr auch jetzt nicht anzusehen. Schließlich wanderte ihr Blick zurück zu der Mischlingselfe... und daraufhin weiter zu jener Ecke, an der sie zuvor das alte Wasser hatte stehen lassen sollen.
Irrte sie sich oder zuckte der Hauch eines Grinsens um ihre Lippen. Es war nur ein ganz flüchtiger Ausdruck und auf die Entfernung hin nicht eindeutig zu erkennen, aber... ausgeschlossen war es nicht. Und zu ihrer nächsten Aufgabe würde es durchaus passen, denn der Boss verkündete in vollem Ernst wie auch zuvor schon:"Gut, du hast noch etwas Zeit. Nimm das Schmutzwasser und reinige die Eimer dort hinten."
Dieses Mal allerdings wurde sie nicht nur beobachtet, sondern sie konnte merken, dass sich einige der Eiselfen über ihre neue Aufgabe amüsierten und nur die ein oder andere Frau so etwas wie einen Anflug von Mitleid erkennen ließ. Allen voran das Plappermaul, das ihr breit und schadenfroh grinsend zuzwinkerte.
Vielleicht hatte sie es noch nicht erkannt, aber sobald sie an ihren neuen Arbeitsplatz wäre, würde sie wissen, wieso. Denn besagte Eimer waren nichts anderes als... die Abortkübel, in denen sich einige der übelriechendsten Reste angesammelt hatten und die es nun für sie galt zu schrubben mit dem Schmutzwasser. Ob sie ihre Frage und ihren Spott bereute?
Wenigstens wurde sie für diese Aufgabe nicht in ihre Kajüte verbannt. Der Gestank war so schon erbärmlich genug und würde gewiss noch Stunden danach an ihr haften bleiben. Doch gab es an Deck diese beständige frische Brise Meerwasser, die das Ganze eine Spur weit lindern konnte. Solange sie sich nicht vergegenwärtigte, was vor ihr lag und welche Dünste sie noch einatmen würde.
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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 1. April 2023, 21:33

Der Wind war erfrischend, wenn man die ganze Zeit eingesperrt wurde. Es war wie eine Belohnung für die Geduld, die man hatte aufbringen können und Eleyna wusste das zu genießen. Die Zeit an Deck, egal, wie sie sie nun verbringen musste, war reinste Nervennahrung. Eleyna glaubte nicht einen Moment daran, dass man ihr hier etwas Gutes entgegenbringen wollte. Die Halbelfe war sich durchaus bewusst, dass sie schikaniert werden und auf gehorsames Maß zurückgestutzt werden sollte. Dafür hatte sie bereits zu viele Jahre innerhalb solcher Situationen verbracht. Allerdings hatte sie auch daraus gelernt. Immer nur Widerstand zu leisten, würde sie nur in eine ausweglose Situation bringen und das ersparte sie sich lieber. Nein… Eleyna wusste, dass sie durchhalten musste, einzig der zeitliche Faktor blieb ihr vorerst verborgen. Gerade deshalb würde sie sich hüten, ständig aufzubegehren. Obwohl sie es sich nicht nehmen ließ, ihre sarkastische Ader ein wenig zu bemühen. Die Spionin zeigte der Anführerin deutlich, dass sie sie nicht gänzlich anerkannte als ihre Befehlsgeberin. Aber sie leistete keinen Widerstand und folgte den Anweisungen sogar gewissenhafter als man es vielleicht vermutet hätte. Eine Stunde. Eleyna hatte eine Stunde garantiert, die sie an Deck verbringen durfte. Dabei hatte sie Möglichkeiten so viele kleinere und größere Indizien und Hinweise aufzunehmen und zudem sich die Beine zu vertreten. Wenn sie, wie auf der Hinreise, wieder Wochen auf dem Schiff wären, dann brauchte sie dringend jede Bewegung, die sie bekommen konnte. Und es half dem Kopf, sich mit anderem als seinen Gedanken zu beschäftigen. So ließ sie ihre Augen durchaus in die Ferne sehen, damit sie nicht abstumpften, wenn sie stets nur enge vier Wände in diffusem Licht betrachten mussten.

Dass man sie beobachtete, merkte Eleyna zwar, doch es hinderte sie nicht daran, ihre Arbeit zu machen. Bis das Wasser eine äußerst ungesunde Farbe angenommen hatte. Eleyna fragte einen der Eiselfen nach einer Möglichkeit zum Wechseln, die sie als brummende Antwort auch bekam. So folgte sie dem Wink, wollte gerade das Wasser leeren, da wurde sie abermals aufgehalten. Sie hielt inne und musterte die andere Frau, ehe diese ihr ebenso wortkarg einen Eimer hinstellte und schon in der Takelage verschwand. Eleyna zuckte die Schultern und nahm den zweiten Eimer, um ihre Arbeit zu beenden. Was sie auch lauthals verkündete. Die Anführerin ließ sie naturgemäß warten, sodass Eleyna sich auf den Mob stützte und sich scheinbar sorglos umsah. Sie holte noch mal tief Luft und sah zurück, als die andere sich endlich bequemte, sich ihr zuzuwenden. Als die Augen dann aber zu der Ecke mit dem dreckigen Eimer wanderten, folgten die Eisblauen der Mischlingselfe. "Gut, du hast noch etwas Zeit. Nimm das Schmutzwasser und reinige die Eimer dort hinten.", kam es von dem Boss und Eleyna sah zu den Eimern hin, die sie meinte. Es genügte ein Blick in die umstehenden Gesichter, die sich scheinbar amüsierten. Eleyna schwante, was ihre Aufgabe sein würde. Und sie rollte die Augen. Doch ohne ein Wort der Bissigkeit oder gar aufmüpfig, folgte sie über Deck, bis sie an den Eimern angekommen war. Ein kurzer Blick und ein kurzes Einatmen genügten, um ihren Verdacht zu bestätigen. Die Mischlingselfe hob eine Augenbraue und wandte sich der Anführerin und den Gaffenden zu. Ihr Gesicht trug deutlich ein ernsthaft?! zur Schau, ehe sie den Kopf schüttelte. „Sind wir hier im Kindergarten oder was?!“, schnauzte sie, ehe sie den ersten Eimer nahm und die widerlichen Reste über die Reling entsorgte.
Das tat sie auch mit den restlichen, ehe sie sich der ersten wieder vornahm und mit dem Schmutzwasser begann diese auszuspülen. Dabei verzog sie keine Miene, sondern tat diese Aufgabe mit stoischer Gelassenheit. Oh, sie würde sich gewiss nicht von denen provozieren und schikanieren lassen. Naturgemäß mussten Gefangene ja grundsätzlich niedergedrückt werden und solche Aufgaben übernehmen. Doch da würden sie sich anderes ausdenken müssen. Eleyna war hartgesotten und sie würde sich von dieser Erniedrigung nicht unterkriegen lassen. Sollten sie sich an ihr doch die Zähne ausbeißen! Sie war gewiss nicht für deren Unterhaltung hier und wenn sie meinten, sie müsste Scheiße und Kotze wegmachen, dann würde sie das mit einem Grinsen im Gesicht tun! Und dann grinste sie tatsächlich. Und zwar offenkundig, während sie Eimer für Eimer auswusch und über die Reling entleerte. Bis sie halbwegs wieder sauber waren und sie alle feinsäuberlich nebeneinander stapelte. Sie stank. Keine Frage und ihre Hände würde sie gewiss gern reinigen. Doch sie fragte nicht danach. Diese Blöße gab sie sich nicht. Nachdem sie auch diese Aufgabe beendet hatte, lehnte sie sich gegen die Reling und pfiff kurz in Richtung Eiselfe auf dem Oberdeck. „Fertig.“, meinte sie knapp und funkelte der anderen entgegen. Was würde nun folgen? Furunkel eincremen? Skorbut-Zehen amputieren? Eleyna würde das alles tun. Sollten sie doch daran ersticken, sie schikanieren zu wollen.

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Re: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. April 2023, 13:26

Welchen Sinn es wohl hatte, sie an Deck zu lassen, obwohl dem Boss klar sein müsste, dass es ihr trotz ihrer Aufgaben gut tun würde? War es tatsächlich lediglich eine Strafaufgabe, die Planken zu schrubben oder steckte etwas anderes dahinter? Der kleinen Eiselfe war nichts anzumerken, was hinter ihrer Stirn vorging und danach fragen hätte wohl kaum einen Sinn.
Also nutzte sie vielmehr die Zeit an der frischen, salzigen Luft und benahm sich, als wäre ihre Aufgabe ein Vergnügen. Warum? Um ihre Entführerin zu ärgern damit? Wenn ja, dann hatte sie, wie es aussah, Erfolg damit, denn als sie vorzeitig fertig war, erhielt sie noch etwas zu tun. Und dabei musste sie froh über den Umstand sein, dass sie dies nicht in ihrer kleinen Kajüte erledigen musste. Denn diesen Gestank bekäme sie sonst wohl die nächsten Tage lang nicht aus dem kleinen Raum. Von ihrer Nase ganz zu schweigen!
Trotzdem war es alles andere als eine angenehme Tätigkeit und diesmal konnte sie dazu nicht gänzlich den Mund halten. Bei den geschnauzten Worten blitzte etwas in den Augen des Bosses auf und wenn man sie kannte, wüsste man, dass eine gewisse Schadenfreude der Grund dafür wäre. Unbekannte hingegen dürften weiterhin Rätsel raten und sich Gedanken darüber machen, ob sie sich amüsierte... oder gerade herausgefordert wurde, um sich noch mehr Gemeinheiten auszudenken.
Dennoch war ihr Tonfall kühl und emotionslos, als sie sich mit einem Schulterzucken abwandte. "Nein, sonst würdest du das ganze nackt und in deiner Kajüte machen, ohne zusätzlichem Wasser.", erwiderte sie und winkte ab, als gäbe es ein lästiges Insekt, das sie verscheuchen wollte. Wie es der Zufall wollte, stand in der Richtung ihrer Bewegung ausgerechnet jener Eiself, dem sich die Spionin vermutlich als letztes nackt präsentieren wollte. Der sie obendrein mehr als hämisch angrinste.
Solange, bis der Boss schneidend rief:"Wer weiter rumsteht und Maulaffen feil hält, putzt die Eimer mit!" Dass dies keine leere Drohung war, bewies die Eifrigkeit, mit der sich die Mannschaft, wer es zumindest nicht längst getan hatte, wieder ihren eigenen Angelegenheiten widmete. So verging auch die nächste Zeit und wenn jemand zu ihr schielte, wurde er enttäuscht, denn die Mischlingselfe ließ sich davon gewiss nicht unterkriegen.
Stattdessen gab sie keinerlei Grund zur Klage und als sie fertig war, gab sie dies auch kund. Dieses Mal musste sie nicht dermaßen lange warten, bis sich der Boss zeigte und von der Ferne einen kurzen, kühlen Blick auf die gereinigten Eimer warf. Dann nickte sie knapp und wandte sich auch schon wieder ab. "Ab in die Kajüte.", befahl sie lediglich und wirkte, als würde sie sich nicht länger für ihre Gefangene interessieren.
Oder dafür, ob diese gehorchte... oder auf die Idee käme, Widerstand zu leisten. Letzteres wäre äußerst ungesund für sie, denn nicht weit von ihr ließe sich jener Bogenschütze ausmachen, der sie die ganze Zeit über beobachtet hatte, als hätte er sonst nichts zu erledigen. Keine Frage, sollte sie ihren Finger auch nur im Ansatz in die falsche Richtung rühren, würde er schießen, selbst, wenn er seinen Bogen derzeit neben sich lehnen hatte. So gut und schnell und kaltblütig, wie sie ihn kennengelernt hatte, würde er garantiert nicht lange fackeln.
Am Ende jedenfalls bekam der Boss, auf welchem Wege auch immer, ihren Willen und Eleyna befand sich erneut allein in dem kleinen, muffigen Raum mit dem nicht enden wollenden Dämmerlicht. Damit nicht genug, hatte sie sich nirgends waschen können und somit den Gestank, der sowohl an ihr, als auch an ihrer Kleidung haftete, mit sich genommen. Es war... definitiv unappetitlich und dennoch war sie gerade machtlos dagegen. Stattdessen musste sie abwarten, dass ihre Nase sich daran gewöhnte und sie ihn irgendwann nicht mehr wahrnehmen musste.

Von nun an verlief die Zeit mehr als schleppend und war äußerst zäh, während sie mit sich, ihren Gedanken und dem Gestank alleine in dem kleinen Raum hockte. Sie wurde vorerst nicht mehr an Deck gelassen und der Blick aus dem kleinen Bullauge half ihr auch kaum, die Stunden des Tages einzuschätzen, nachdem die Sonne den östlichen Bereich des Himmels hinter sich gebracht hatte. Viel Platz also zum Nachdenken.
Irgendwann wurde ihr eine karge Ration herein geschoben, das wars auch schon. So verging auch dieser Tag und der nächste versprach, nicht viel besser zu werden. Wie lange sie wohl noch auf diesem Schiff ausharren musste? Wenigstens war ihre Nase inzwischen soweit abgestumpft, dass ihr Magen nicht mehr ständig rebellieren musste, sobald sie etwas in ihn zu bringen versuchte.
Nach weiteren, trostlosen Stunden tat sich draußen etwas. Es erklangen Rufe, die sie nicht verstehen konnte. Doch sobald sie aus dem Bullauge spähen würde, könnte sie ein kleines Floß mit drei weiteren Eiselfen darauf erkennen, wovon einer das kleine Segel bediente, ein anderer zu dem großen Segler rief und der Dritte eine Harpune in der Hand hielt. Schließlich winkte der Redner grüßend und das Floß steuerte in eine andere Richtung.
Das war es dann schon an Abwechslung gewesen... bis zum frühen Nachmittag. Da wurde, ohne anzuklopfen natürlich, die Tür vom Redseligen geöffnet, der sie breit angrinste. Solange, bis er seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen. Mit einem Mal verzog er seiner Mimik und hielt sich die Nase demonstrativ zu. "Wäh, du stinkst schlimmer als eine Herde Bisons nach fünf Tagen Regenwetter!", krächzte er und trat lieber wieder raus an Deck.
Allerdings ließ er die Tür dabei offen und deutete ihr, raus zu kommen. "Beweg dich! Bäh, ist das widerlich!" Damit wandte er sich ab und ging voraus.
Sobald Eleyna ihm folgen würde und sich ihre Augen an das Tageslicht gewöhnt hätten, könnte sie erkennen, dass sie in einer schneereichen Bucht vor Anker gegangen waren. Noch nicht direkt beim Ufer, dazu war der Segler zu groß, aber nahe genug, um zu erahnen, dass diese ihr Ziel sein könnte. Mehr noch, es gab in Küstennähe ein Haus, aus dessen Schornstein Rauch aufstieg und an das ein großer Bretterverschlag angebaut worden war. Für Rentiere, wie sich später noch erweisen sollte. Im Moment allerdings konnte sie davon nichts erkennen.
Dafür konnte sie sehen, dass zwei Beiboote zu Wasser gelassen wurden, die wenigstens eine Spur besser aussahen als der Kahn, mit dem sie angeschleppt worden war. Auch der Boss stand schon an der Reling und beobachtete prüfend das Geschehen. Sobald die Mischlingselfe sich genähert hatte, sprach sie diese an, ohne eine Miene zu verziehen. "Muss ich dich fesseln lassen oder ersparst du es uns, weglaufen zu wollen?", fragte sie kühl und scheinbar davon überzeugt, dass Eleyna vernünftig wäre. Oder so naiv zu glauben, dass ein Fluchtversuch Sinn ergeben würde.
"Boss, sie stinkt erbärmlich! Lass mich sie ins Wasser werfen, dann haben wir gleich auch ein paar Fische als Proviant!", mischte sich die Plaudertasche ein und hielt zur Sicherheit einen größeren Abstand als notwendig.
Ohne den Blick von den Beibooten abzuwenden, erwiderte die kleine Eiselfe:"Nein, sie geht nur baden, wenn sie sich nicht benimmt." Natürlich so, dass auch die Betroffene sie verstand. Mit Absicht, denn das war eine unmissverständliche Warnung an sie... als auch an den Kerl, der leidend das Gesicht verzog.
"Und jetzt, beweg dich!" Auch das galt beiden, denn der Boss kletterte behände über die Reling, sprang in das eine Boot und erwartete sichtlich, dass man ihr folgte. Und sollte die Spionin es nicht freiwillig tun, die Pfeilspitze, die prompt in ihren Rücken piekste, würde schon dafür sorgen.


Eleyna wird zu Auf den Eisfeldern gerudert
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