Merdarion

Spieler kommen und gehen, Charaktere verchwinden spurlos oder sterben ruhmreich. Hier findet ihr alle Bürger, die Celcia verlassen haben, aber nicht vergessen sind.
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Merdarion

Beitrag von Merdarion » Dienstag 18. Dezember 2007, 19:57

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Name: Merdarion

Rasse: Wolfshybrid

Alter: 29 Jahre

Geschlecht: männlich

Beruf: Kopfgeldjäger und Söldner, zurzeit jedoch "Beauftragter des Leonidenkönigs", da er in seinem Namen Cassandra der Feuerhexe die Schriftrolle der Feuermagie aushändigen soll.

Heimat: Merdarion lebt im Arus, hat diesen jedoch vor einiger Zeit verlassen, um etwas gegen die dunkle Armee zu unternehmen.

Gesinnung: Merdarion hält sich aus den Angelegenheiten Celcias für gewöhnlich heraus und lässt Konflikte der Rassen bzw. Fraktionen an sich vorüberziehen. Doch seine neutrale Art hat sich geändert, seit er durch die Dunkelelfen enge Freunde verloren hat. Daher ist er neutral mit einem starken Hang zum Guten.

Magie: Er hat sich noch nie für Magie interessiert und bisher keinen Grund gesehen, dies zu ändern.

Sprache: Sprache der Tiere (Wolf)

Religion: Der weiße Tiger Iaszar

Aussehen: Der schon seit seines Menschseins relativ als groß zu bezeichnende Mann misst durch seine Verwandlung in einen Wolfshybriden geschätzte 1,95 Meter und besitzt einen sehr kräftigen, gedrungenen Körper. Diesen kleidet er in eine dunkelbraune, mittlerweile recht zerkratzte und staubige Lederrüstung, die Füße stecken in farbig dazu passenden Stiefeln, die schon viel von Celcias Straßen und Feldern gespürt haben. Ein dunkelblauer, fast schwarzer Reiseumhang weht um die Schultern des Hybriden hinter ihm her, darüber ruht schräg die Scheide eines Dunkelelfenzweihänders, den er bei seinem Ausbruch aus Kosral ergattern konnte. Die Kapuze stets tief ins Gesicht gezogen können Fremde nur erahnen, was in der Dunkelheit des Stoffes lauert. Ein grimmiges, von vielen vergangenen grausigen Erlebnissen gezeichnetes Gesicht, umrahmt von einem stoppeligen Bart, der sich von seinen Wangenknochen über den Unterkiefer bis hin zum Kinn ausbreitet. Diagonal ziehen sich drei tiefe, uralte Narben parallel von seiner linken Wange bis hinauf zur rechten Schläfe, die ihm ein Wolf in einer schicksalhaften Nacht zufügte, die der Mann sein ganzes Leben nicht vergessen würde. Empfindet er ein negatives, starkes Gefühl wie Hass, Wut oder Trauer, beginnen diese alten Narben in einem blutroten Licht zu glühen. Früher bereitete ihm dies große Schmerzen und sie brachen zum Teil sogar auf, bluteten und blendeten seine Sicht. Dies änderte sich jedoch später, als er zu einem Hybriden wurde. Die mandelförmigen, wolfstypischen Augen strahlen einen mutigen, selbstsicheren und unbezwingbaren Glanz aus, der noch mehr an die mondbesingenden Raubtiere erinnert, zu denen er sich bereits in seiner Kindheit hingezogen fühlte. Das Hybridenblut in ihm hat seine kräftigen, vom Leben im Wald Arus schwieligen Hände zu regelrechten Pranken mutieren lassen, an deren Fingerspitzen wölfische, scharfe Krallen wachsen. Mit ihnen ist er in der Lage, auch waffenlos schwere Wunden in seine Feinde zu reißen oder besseren Halt beim Klettern zu finden. In Kombination mit seinem mittlerweile stark ausgeprägten Raubtiergebiss nutzt er die beiden tierischen Elemente auch gerne und effektiv für die Jagd. Bedingt ist Merdarion währenddessen in der Lage, sich exakt wie ein Wolf zu bewegen, was ihn jedoch trotzdem eher behindert und er sich nur beispielsweise vierbeinig seiner Beute nähert, um mehr Schwung für einen entscheidenden Sprung holen zu können. Weitere Merkmale an seinem Körper sind ein schmuckloser, goldener Armreif an seinem rechten Handgelenk, der auf der Höhe des Steißes wachsende Wolfsschweif ( welcher jedoch meist nicht zu sehen ist, da Merdarion selten seinen Umhang ablegt ) und derzeit eine magische Schriftrolle, die an seinem Gürtel hängt. Diese brennt auf magische Art und Weise; die Flammen rauchen und verhalten sich weitgehend normal, zerstören jedoch weder die Rüstung oder andere sonst brennbare Stoffe oder kokeln den Körper ihres Trägers an.

Persönlichkeit: Denkt man an einen einsamen Wolf und dessen typische Eigenschaften, liegt man bei Merdarion bereits sehr weitgehend richtig. Mutig, entschlossen, tapfer, zäh und nicht zuletzt als reizbar und dickköpfig sind die Einzelgänger zu betrachten, die sich durch raue Zeiten schlagen und dabei alles tun, um ihr Ziel zu erreichen. Der Hybrid pflegt für gewöhnlich zu Fremden einen sehr rauen Umgang, ist ihnen gegenüber unfreundlich, manchmal sogar abweisend und in extremen Fällen aggressiv eingestellt. Einzig zu seinem Rudel, womit alle Wölfe des Arus gemeint sind, ist er gutherzig, treu und beschützt sie mit allen Mitteln. Er wird von ihnen als Anführer anerkannt, sie gehorchen ihm blind und voller Vertrauen und geben so die Fürsorge zurück, die er für sie übrig hat. Letztere Eigenschaft legt Merdarion jedoch auch bei anderen Rassen an den Tag, mit deren Vertretern er aus welchen Gründen auch immer Freundschaft geschlossen hat. Ansonsten ist der Kopfgeldjäger kühl und unberechenbar, schnell in Kampfeslaune und gilt als vorsichtig zu behandeln, denn sein wölfisches Blut gerät rasch in Wallung und lässt sich von dem menschlichen Part nie für lange Zeit bändigen. Auch zu Erwähnen wäre, dass Merdarion nicht wirklich gut mit Menschen reden kann und nicht sehr talentiert darin ist, sich auszudrücken. Manchmal jedoch nutzt er den Mut und das Charisma seines wölfischen Blutes, um dies so gut wie auszugleichen und man könne durchaus annehmen, dass es sich um jemanden handelt, dessen Argumente als sehr ernstzunehmend eingestuft werden sollten. Ein besonders Band der Freundschaft und tiefer, brüderlicher Gefühle existiert zwischen ihm und seinem tierischen Begleiter Aaron. Für ihn würde der Wolfsmann sein Leben geben, setzt dieses auch immer ein, wenn es nötig ist, um das seines wölfischen Bruders zu retten. Also wehe dem, der etwas gegen einen der beiden Brüder im Schilde führt. Legt man sich mit einem an, hat man es mit Beiden zu tun und sieht man den einen, ist der andere meist nicht weiter als ein Heulen entfernt. Meist sogar lauert er schon hinter dem Opfer, um den Rücken seines Gefährten zu decken und lässt die Falle zuschnappen…

Stärken: Der Wolfshybrid besitzt eine überaus kräftige Statur, was ihn zu einem gefährlichen Nahkämpfer macht, sowohl mit als auch ohne Waffen aus Stahl. Gewöhnlich jedoch setzt er seinen Zweihänder ein, dessen Umgang er lange Zeit mit seinem Vater geübt hatte und nach dessen Tod weiterführte und verbesserte. Durch seine Mutation hat sich sein Geruchs- und Gehörsinn stark verändert; die Sinne sind empfindlicher geworden und bis zu einer gewissen Entfernung vermag es der Hybrid nun, Feinde oder anderes, was er sucht zu wittern oder frühzeitig Gefahr zu erkennen. Dabei ist vor allem sein Gehör nützlich, um Feinde, die er nicht riechen konnte, meist im letzten Moment hört. Seine Nase ist insofern ausgebildet, dass sie wie schon erwähnt über einen gewissen Radius einsetzbar ist. Dabei schließt der Hybrid oft die Augen, konzentriert sich und lässt vor seinem geistigen Auge mittels der Gerüche ein Bild der Umgebung erscheinen, was jedoch oft viele Lücken und Flecken hat, da das Sinnesorgan noch nicht gänzlich an das eines Wolfes herankommt. Genauso verhält es sich mit seinem Gehör.

Schwächen: Vor seiner Verwandlung verhielt sich Merdarions Narbe wie beschrieben, doch zusätzlich, unter dem gewaltigen Druck der Emotionen, unter denen er manchmal steht, platzen die alten Wunden auf und bluten. Die Sicht des Hybriden verschlechtert sich, er wird empfindlicher gegenüber dem Licht und leidet unter der oft nicht harmlosen Blutung. Als er jedoch zum Hybriden wird, verändert sich dies seltsamerweise. Nur ein paar Mal danach brachen die Wunden wieder auf und setzten ihrem Besitzer zu. Zu seinen weiteren Schwächen gibt es sonst nicht allzu viel zu sagen. Er überschätzt seine Wolfsfähigkeiten öfters, verlässt sich zu sehr auf sie und gerät dadurch in Situationen, die er oft vermeiden könnte. Das erreicht er auch oft durch sein aggressives und aufbrausendes Temperament und redet sich so öfters fast um Kopf und Kragen; wobei Aaron es meistens schafft, ihn zu beruhigen oder anderweitig abzulenken. Seine Art macht es schwierig, ohne Ärger durch belebte Orte zu wandern oder anderweitig mit zivilisierten Rassen auszukommen.

Lebensgeschichte: Vor 29 Jahren erblickte Merdarion im dunklen Arus das Licht der Welt. Sein Vater war ein rauer, unfreundlicher und nicht gerade zimperlicher Mann wenn es darum ging, seinem Sprössling etwas einzuschärfen und ihn zu unterrichten. Sie lebten in einer kleinen, mehr oder weniger intakten Holzhütte, in der es sich gerade so zum Leben aushielt. Zwei schmuddelige Betten, eine Kochstelle die gleichzeitig auch als Wärmequelle in der Mitte des Verschlags stand, sowie ein Tisch und ein recht fehl am Platz wirkendes Regal, dessen mehr schlecht als recht untergebrachte Bücher sich noch lange Merdarions Aufmerksamkeit entziehen würden. Lesen und Schreiben waren da noch die schmerzlosesten Dinge, die sich der junge Mann einprägen musste. Der Lehrgang im Umgang mit dem Schwert oder das Stählen des eigenen Körpers waren die brutalsten Erfahrungen, die er in seiner Kindheit, wenn man diese so nennen konnte, machen musste. Renar, wie sich sein Erzeuger nannte, schund und schlug ihn mit der Ausrede, dass alles zu seinem Besten sei, wanderte mit ihm durch den Wald, legte ihm Prüfungen auf und tat noch viele weitere Dinge, die Merdarion noch heute im Gedächtnis saßen. Doch die Tortur zahlte sich aus. Er wuchs zu einem kräftigen Jüngling heran, mit guten Reflexen und starkem Körperbau. Er und sein Vater verstanden sich mit der Zeit sogar relativ gut, gingen gemeinsam Jagen und Fischen, die Zeit wurde sogar recht angenehm im stillen und menschenleeren Arus. In einer kühlen Nacht, die die eisige Zeit des Jahres einläutete, fragte Merdarion jedoch etwas, was die gesamte Beziehung zwischen ihm und Renar grundlegend änderte. Er fragte nach seiner Mutter, die er nie kennengelernt hatte. Zunächst erhielt er einen harten Schlag ins Gesicht, welches ihn vom Stuhl gegen die Haustür fegte.
"WIE KANNST DU ES WAGEN, KLEINER!!", brüllte der mittlerweile etwas betagte, aber nicht minder starke Kopfgeldjäger. Merdarion wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel und funkelte seinen alten Herren an, der jedoch plötzlich so aussah, als würde er gleich den ganzen Arus mit seinen Tränen überschwemmen.
"Ich habe dieses verfluchte Miststück geliebt...Wir arbeiteten lange Zeit zusammen, bis wir uns endlich näher kennenlernten. Wir liebten uns und einige Zeit danach wurdest du geboren..."
Schweigend und starr wartete der Junge ab, bis sein Vater weiter erzählte.
"Doch sie hinterging mich. Diese Hure war die ganze Zeit hinter den Geheimnissen her, die ich von den Nachtelfen des Arus kannte. Ich war oft der loyale Diener dieses Volkes und habe mir seine Anerkennung verdient... doch sie wollte nur Macht und alles, was durch mich zu erreichen war.... Also tötete ich sie, als sie im Schlaf versucht hatte, sich aus dem Staub zu machen..."
Merdarion konnte nicht fassen, was er da gerade hörte. Sein eigener Vater hatte dafür gesorgt, dass er nie seine Mutter kennengelernt hatte! Weinend und seinen Vater verfluchend, riss er die Tür auf und floh blindlings in die Schwärze des nächtlichen Waldes hinein. Renar stand im Türrahmen und sah ihm hinterher, machte jedoch keine Anstalten, ihn aufzuhalten. Er verstand seinen Sohn nur zu gut...

Merdarion war also von Zuhause weggelaufen und beschloss, seinen Vater hinter sich zu lassen und ein neues Leben, in einem anderen Teil des Waldes zu beginnen. Dies fiel ihm nicht weiter schwer; immerhin hatte er gelernt, in der Natur zu überleben und sich durchschlagen zu können. Ein paar Wochen nach seiner Flucht, der erste Schnee war schon gefallen, wollte sich Merdarion auf die Jagd machen. Er hatte sich eine alte Höhle eingerichtet, von der er aus seine Streifzüge startete. Plötzlich vernahm er ein tiefes, mannigfaltiges Heulen, welches ihn erschrocken zurückweichen ließ. Das jedoch eher aus Überraschung als Angst oder Besorgnis, denn die Tiere hielten sich für gewöhnlich von diesem Teil des Waldes fern. Doch scheinbar war er nicht der einzige Fleischfresser, der kaum noch etwas zu essen fand und daher sputete sich der junge Mann, sein Abendessen zu verteidigen, wenn es die Wölfe nicht schon längst erlegt hatten. Merdarion folgte den Geräuschen der Tiere, ächzte schon durch die Anstrengung des Gewaltmarsches durch einen aufkommenden Schneesturm, als er endlich eine große Lichtung erreichte. Schwer atmend blieb er stehen und stützte sich auf seine Knie, ließ den Kopf hängen und spie aus. Als er durch ein markiges Knurren bemerkte, dass er nicht allein war. Langsam hob Merdarion den Blick und sah geradewegs in die mandelförmigen Augen eines Wolfes, dessen Anblick er niemals vergessen würde. Das Tier war riesig, fast doppelt so groß wie ein gewöhnliches Exemplar seiner Art und besaß ein Fell, fast noch weißer als der Schnee selbst der zentimeterdick herumlag. Die Krallen leuchteten in einem blutfarbenen Ton und taten beim Hinsehen direkt in den Augen weh. Zu stark war der ungewöhnlich intensive Farbton, der den Anschein erweckte, dass er sich wie dickflüssiges Baumharz um die Klauen herumfloss, ohne seine Form oder Schärfe einzubüßen. Doch dieser seltsame Wolf hatte Verstärkung mitgebracht. Auf der ganzen Lichtung nun erschienen Wölfe, diesmal jedoch von normalen Fellfarben und Größen, die ihn anknurrten und ankläfften.

Merdarion verlor keinen Gedanken daran, wie die ganze Sache ausgehen könnte. Er wollte sein Revier verteidigen und hoffte, wenn er den Anführer tötete, würde ihn der Rest in Ruhe lassen. Dieses Wagnis ging er ein und zog seinen Zweihänder. Ob 15 Jahre genug für die Fähigkeiten waren, gegen ein solches Ungeheuer anzukommen? Es entbrannte ein heftiger Kampf zwischen ihm und dem offenbar irgendwie magisch beeinflussten Wolf. Das Tier hielt die schwächeren Schläge ohne Probleme aus, das Fell war härter als man glauben mochte und anstatt durch die scharfe Klinge gespalten zu werden, hielt sie fast immer stand. Die leuchtenden Klauen schienen die gefährlichste Waffe des Wolfes zu sein. Wo sie auftrafen, dampfte der Schnee und rauchte die darunter liegende Erde und Merdarion zweifelte nicht daran, dass er einen Treffer damit nicht überleben würde. Stundenlang schien sich das Gefecht hinzuziehen. Beide Kämpfer trugen bereits unzählige Wunden, bei Merdarion erwähnenswerterweise Bisswunden, die jedoch glücklicherweise nicht allzu tief waren. Plötzlich sprang der Rudelführer nach vorne, schlug mit seiner rechten Pranke zu und der junge Mann konnte nicht mehr rechtzeitig nach hinten ausweichen. Die Krallen zogen sich tief und schmerzhaft über das gesamte Gesicht Merdarions. Blut spritzte nach allen Seiten weg und besudelte den Schnee, ein animalischer Schrei entfuhr dem Verletzten, der einfach nur noch nach vorne hechtete und den Zweihänder tief in das aufgerissene Maul des Ungeheuers trieb. Gurgelnd brach der Wolf zusammen, zuckte noch einige Male, doch wie von Sinnen und brüllend riss Merdarion an seiner Waffe herum, was dem Tier die Innereien zerfetzte und letzendlich den Tod brachte.

Blutend ging der Sieger in die Knie hielt sich das aufgerissene Gesicht. Sein Blut quoll dick und reichlich zwischen seinen Fingern hervor und tropfte in den aufgewühlten Schnee des Schauplatzes. Das gefrorene Eis schmolz augenblicklich. Doch der peinigende Schmerz ließ plötzlich unverhofft so weit nach, dass der Verletzte ungehindert denken und sich bewegen konnte. Verschwommen sah er, wie die Wölfe ihn anstarrten. Und selbst ein Blinder hätte gesehen, dass es verängstigte und überraschte Blicke gewesen waren. Unter dem Gewinsel und zaghaften Heulen hörte Merdarion plötzlich einen jämmerlichen und kläglichen Laut. Er war klein, schwach und schien total unbedeutend, doch besaß es etwas, dem der junge Mann sofort folgte. Er sah sich in den Reihen der Wölfe um, lauschte und machte schließlich das erbärmliche Fiepen aus, welches ihn in den Ohren dröhnte, aufdringlich und zugleich unbeschreiblich einnehmend. Wie in Trance ließ er den dampfenden Leichnam des Wolfes hinter sich und trottete auf zwei weiße Wölfe zu, die winselnd die Ohren anlegte und ihn von unten herauf mit großen Augen ansahen. Aus einem unbestimmten Gefühl heraus nickte der Waise nach rechts, worauf die Wölfinnen sofort dorthin wuselten und etwas zurückließen, was Merdarions Leben für immer verändern würde. Im Schnee rollte sich tatsächlich ein Wolfswelpe zusammen! Sein flauschiger Pelz war genauso weiß wie der des erlegten Rudelführers, jedoch von seltsamen Streifen durchzogen, so pechschwarz, dass sie das spärliche Licht um sich herum einzusaugen schienen. Der Kontrast war unmöglich zu definieren. Langsam und zögernd kniete sich Merdarion zu dem vor maximal zwei Tagen geborenen Wurm, der seine Anwesenheit bemerkt hatte und mit geschlossenen Augen in seine Richtung schnüffelte. Tränen stiegen dem Bezwinger des Schneewolfes in die Augen. Er hatte dem Kleinen seinen Vater genommen. Wie sein Vater ihm selbst seine Mutter genommen hatte. Vorsichtig, um den Kleinen nicht zu verletzen, nahm er ihn in die Hände und drückte ihn an sich. Der Wolf bemerkte dies und kuschelte sich fiepend an seine Brust, biss oder vielmehr nuckelte an seiner groben Felljacke. Hunger quälte nicht nur Merdarion.
"E-es tut mir Leid.....", schluchzte der Junge und vergrub sein Gesicht in der Seite des Welpen, der jämmerlich zu quieken begann und offenbar nach Nahrung schrei.
"H-helft ihm doch!", rief er und sah dabei zu den Wölfen, die sich immer noch am Rand der Lichtung hinkauerten, ihn aber nicht aus den Augen ließen. Plötzlich lösten sich die zwei Wölfinnen von eben aus der Menge, trotteten zaghaft heran und Merdarion übergab ihn einer der Beiden, die das Bündel am Schlaffitchen packte und davontrug...

Wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, verließen die Wölfe die Umgebung nicht, im Gegenteil. Sie blieben bei Merdarion, legten sich dicht an dicht um seine Höhle herum und brachten ihm eines Tages sogar den kleinen Welpen wieder, der mittlerweile die Augen geöffnet hatte und ihn mit großen Augen ansah und mit dem kleinen Schwanz wedelte, wenn er den Menschen sah. Irgendwann war bei dem Jungen der Groschen gefallen und er verstand, dass das Rudel ihn als neuen Anführer sah. Anfangs hatte er seine liebe Not damit, das zu akzeptieren und respektieren zu lernen, doch nach bereits zwei Jahren war aus ihm mehr Wolf als Mensch geworden. Der getigerte Wolf war rasch gewachsen und hatte irgendwann den Namen Aaron von Merdarion erhalten. Die beiden wurden unzertrennlich, wuchsen an Körperkraft und geistiger Stärke und bald war der Mann nicht mehr der einzige, auf den das Rudel bedingungslos hörte. Zwei Anführer bestimmten nun über die Wölfe des Arus. Eines Tages hatte er seinem Vater den Groll vergeben und nahm sich vor, die alte Hütte aufzusuchen und Renar zu sagen, dass er ihm verziehen hatte. Zu zweit pirschten die Zwei durch den Wald und erreichten auch nach ungefähr einem Tagesmarsch das Gebiet, in dem Merdarion seine frühe Kindheit verbracht hatte. Irgendwann jedoch drang ein seltsames Geräusch an seine Ohren.... Nur ein Geräusch konnte so klingen, oft genug während seiner Zeit mit Renar hatte er es gehört. Das Geräusch aufeinandertreffender Schwerter. Sofort sprintete Merdarion los, Aaron treu hinterher... doch als er nach fünf Minuten endlich auf der alten Lichtung ankam musste der Mann feststellen, dass er ein schreckliches Talent dafür hatte, im falschen Augenblick irgendwo aufzutauchen. Eine in einen pechschwarzen Mantel gehüllte Gestalt stand vor seinem ergrauten, mittlerweile fast buckelig dahergehenden Vater und trieb ihm eine gebogene Klinge brutal in den Hals. Blut spritzte und Renar brach röchelnd zusammen.
"NEEEEEEEIN!!!!!!!", schrie Merdarion außer sich vor Schock, Schreck und Wut und preschte mit dem kläffenden, reißzähnefletschenden Aaron auf die Gestelt zu, die seelenruhig das Blut am Leib des Toten von dem seltsamen Schwert wischte, um sich langsam zu den Angreifern zuzuwenden.
"Die Nachtelfen...", hörte Merdarin plötzlich in seinem Kopf, der mit einem Mal schwerer wurde, "...haben sich ihre Genugtuung geholt. Niemand betet einen Gott an, den wir nicht gestatten.. Misch dich nicht ein, Wolfsjunge..."
Und etwas unsichtbares Schweres schien gegen die Köpfe der beiden Freunde zu krachen, die ohnmächtig zusammensackten.

Als sie wieder erwachten, war von der Gestalt nichts mehr zu sehen. Nur die Leiche Renars bewies, dass soeben eine seltsame Kreatur ein Leben ausgelöscht hatte. Weinend setzte sich Merdarion neben seinen erkaltenden Vater und selbst Aaron winselte trauernd mit. Er fühlte mit seinem Bruder. Langwierig vergrub der Rudelführer den Mann, der ihn großgezogen hatte neben der Hütte, in der er seine ersten Jahre verbracht hatte. Und mit jeder Handvoll Erde, die Merdarion auf den Leichnam schüttete, wuchs sein Hass auf eine ganz bestimmte Rasse Celcias. Die Nachtelfen. Nach diesem denkbaren Tag verließen Merdarion und Aaron den Arus immer wieder für kurze Zeit, um sich Geld als Kopfgeldjäger zu verdienen. In der Hütte hatte Merdarion durch zufälliges Stöbern ein Buch entdeckt, dessen Inhalt die sogenannten Götter der Welt waren. Dabei stieß er au fein seltsames Tier mit einem Pelz, der haargenauso aussah wie der von Aaron. Iaszar nannte sich das Wesen, welches entfernt an eine sehr große Katze erinnerte. Auch erinnerte er sich an Renars Worte, die manchmal von einem "großen Jäger mit schneeweißem, getigerten Fell" gehandelt hatten. Und Iaszar war ein sogenannter weißer Tiger, der in einem fernen Urwald von einem Volk namens Tabiki angebetet wurde. Merdarion lernte auswendig, was es über den göttlichen Tiger zu wissen gab und entschloss sich dazu, an dieses Wesen von diesem Tage an zu glauben. Seitdem ziehen er und sein treuer Bruder Aaron durch Celcia, immer auf der Jagd nach Beute und insbesondere Nachtelfen, bis sie ein heute verschollener Eiself in ein Abenteuer zog, dass in einen Krieg ausufterte und über ganz Celcia entscheiden würde. Es war der Krieg der Dunkelelfen...

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Äußerlichkeiten

Merdarions ohnehin stark entwickelte Muskeln wuchsen nach der Verwandlung in einen Hybriden noch ein wenig an, seine Körperbehaarung nahm grundlegend zu und ist deutlich im Gesicht ( ausgeprägt an Wangen und Kinn, sonst normal ) und an den Armen bzw. Handrücken zu sehen. Sieht man genauer hin, erkennt man seinen Wolfsschweif, den er sich gewohnheitsmäßig wie einen Gürtel um die Taille schlingt. Die schwieligen Hände entwickelten sich zu kräftigen Pranken, die Krallen sind nur ein bis zwei Zentimeter angewachsen.

Persönlichkeit & Charakter

Der schweigsame Kopfgeldjäger verhielt sich lange Zeit neutral gegenüber anderen Lebewesen, dies mit einem leichten Hang zum Bösen, da in seinem Handwerk nicht gerade zimperliche Umgangsformen gepflegt wurden und er von JEDER Fraktion Aufträge erledigte. Nur die Wölfe des Arus, dessen Rudelführer er ist, verdienen seine ganze Zuneigung. Seit er aber durch die Dunkelelfen viele gute Freunde verlor und erkannte, dass sie das pure Böse darstellten, stellte er sich gegen die Verehrer Faldors und wendete sich dem Guten vollends zu. Seitdem verhält er sich ihnen gegenüber ablehnend, aggressiv und im Kampf ohne jede Hemmung erbarmungslos, während er jedem anderen Lebewesen neutral und meist misstrauisch gegenüber tritt. Unterdrückten der Dunklen Armee hilft er so weit es in seiner Macht steht, Orks und anderen Dienern seiner Feinde verhält er sich nicht anders als zu deren Herren.

Fertigkeiten, Stärken und Schwächen

Merdarion ist trotz seiner Verwandlung weiterhin ein sehr fähiger Kämpfer mit dem Zweihänder, auch wenn die neu entwickelten Pranken ihm anfangs Schwierigkeiten bereiteten, die Waffe einwandfrei nutzen zu können. Ebenjene Pranken sind nun auch gefährliche Waffen, die mit Kraft und Präzision tiefe Wunden reißen können, wobei auch das Gebiss des Hybriden nicht unterschätzt werden darf, welches er allerdings nur bei der Jagd einsetzt. Die körperliche Stärke ist durch den Virus zusätzlich etwas erhöht worden und Gehör- und Geruchsinn haben sich stark zum positiven verbessert, auch wenn sie noch nicht an das eines gebürtigen Wolfes heranreichen. Der bisher einzige deutliche Nachteil der Mutation in einen Hybriden ist die Vermischung menschlicher und tierischer Natur. Sein loderndes Temperament droht durch den Blutdurst des Raubtieres auszubrechen und jeden vernünftigen Gedanken auszulöschen und der Wolfsmann läuft in Gefahr, dem wölfischen Urinstinkt nachzugeben. Glücklicherweise konnte er bis jetzt jeden dieser Anfälle durch sein menschliches Blut unterdrücken und sich weitgehend kontrollieren. Doch der Wolf in ihm lebt weiter und schweigt meist nur... lauernd.

Beziehungen

Es gibt nur wenige Bekanntschaften und Beziehungen, die Merdarion besitzt, da die meisten seiner Angehörigen und Freunde durch die Dunkle Armee getötet wurde. Dies sind seine wichtigsten Bezugspersonen, inklusive Verstorbener und Verschollener:

Aaron, sein wölfischer Bruder und treuester Gefährte. Seit nun über 15 Jahren sind die Beiden unzertrennlich und durch die Mutation in einen Hybriden wurde dieses Band der unblütigen Bruderschaft umso enger. Sieht man einen der Beiden, ist der Zweite nie weit entfernt.

Ionandar, der Mischelf. Er war der Erste, der für Merdarion zu einem zweibeinigen Freund wurde. Sie zogen einige Zeit durch den Arus, erreichten auch gemeinsam Kosral, trennten sich mit dem Versprechen des Wiedersehens allerdings dort. Als der Wolfshybrid zurückkehrte, war der Elf allerdings mitsamt seines dunkelelfischen Lehrmeisters Andokai von den Besatzern der Stadt getötet worden. Jedenfalls geht Merdarion davon aus, auch wenn er die Leichen nie gesehen hat. Dies war einer der ausschlaggebenden Gründe, wieso sich in ihm der abgrundtiefe Hass auf die Dunkelefen entwickelte.

Azura, die Halbelfe. Einst in einem Traum erschienen, setzte er alles daran, diese junge Frau zu finden und schaffte dies auch in Pelgar, vor der Belagerung. Sie lernten sich nicht wirklich gut kennen, doch schon anfangs verstanden sie sich sehr gut, nachdem er mit ihr aus der celcianischen Hauptstadt geflohen war. Auch sie wurde ein Opfer der Dunkelelfen, wobei sich der Hybrid bis heute die Schuld für ihren Tod gibt. Sein Auftrag hatte einst gelautet - er arbeitete bis zu diesem Zeitpunkt für eine dunkelelfische Hohepriesterin -, Azura zu finden und herzuschaffen. Als er erfolgreich zurückkehrte, erfuhr er von den wahren Absichten der Dunklen Armee, schlussfolgerte den Tod Ionandars und musste gezwungenermaßen ohne Azura fliehen und sie zurücklassen.

Agor, der Wolfshybrid. Er war der Hybrid, der Merdarion mit dem Virus infizierte. Auch diese Bekanntschaft war zwar kurz, jedoch sehr ausschlaggebend für das Schicksal des ehemaligen Kopfgeldjägers. Agor geriet schon kurz nach seinem Auftauchen in eine Bärenfalle, die Wilderer im Arus aufgestellt hatten. Bei dem Versuch, ihn zu retten, wurde Merdarion gebissen und so zu einem Wolfshybriden, während Aaron den Gefangenen töten musste, um seinem Bruder das Leben zu retten.

Sonea, die Wolfsdame. Sie war das kurze Aufleuchten von Gefühlen wie Liebe in Merdarions Leben. Sie lernten sich in Kosral kennen und verbrachten dort ein wenig Zeit miteinander, doch schon bald verließ sie den Wolfsmann, da sein Wesen ihr zu tierisch war. Sie entschuldigte sich aufrichtig bei ihm, betonte den Respekt, den sie für seine leidenschaftliche Lebensweise der Wölfe emfpand, verließ ihn trotzdem und verschwand. Merdarion hat sie seit diesem Tag nie wieder gesehen und sich entschlossen, solcherlei Gefühle zukünftig abzulehnen.

Vana Earendis Morgaine, die Vampirin. Merdarion traf sie und gleichzeitig auch Azura in Pelgar, kurz vor Ausbruch des Krieges. Zunächst verhielt er sich stark misstrauisch und ablehnend gegenüber der gesuchten Mörderin, erkannte jedoch ihre Absichten und versprach ihr, auf Azura aufzupassen, als sie aus der Stadt fliehen mussten. Vana musste demnach zurückgelassen werden und wurde nach eigenen Angaben hingerichtet, tauchte trotzdem in Morgeria vor dem Hybriden wieder auf. Was nun mit ihr und Merdarion geschehen soll, steht in den Sternen.

Sonstige Angaben

Merdarion wünschte sich seit seinem 15ten Lebensjahr, ein Wolf zu sein. Als er sich endlich in einen Wolfshybriden verwandelte, ging für ihn ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Daher ist er froh und stolz darüber, ein Hybrid zu sein und macht dies bei jeder Gelegenheit deutlich. Er schert sich nicht darum, von der Gesellschaft ausgestoßen und als Monster angesehen zu werden. Sich in einen Wolf zu verwandeln öffnete ihm seiner Meinung nach die Augen über die Wahrheit der Natur und hat sich vorgenommen, aufrecht als nun wahrer Sohn der Wölfe in die Zukunft zu blicken.


Tierischer Begleiter:

Name: Aaron

Rasse: Wolf

Geschlecht: männlich

Alter: 16 Jahre

Aussehen: Wie jeder gewöhnliche Wolf gebaut, jedoch um einiges kräftiger sowie ungefähr um ein Viertel größer und statt normalem schwarzen, grauem oder braunem Fell, eine weiß-schwarz gestreifte Färbung, die an den weißen Tiger erinnert.

Persönlichkeit: Aarons Persönlichkeit entspricht exakt der Merdarions. Lediglich in manchen Situationen denkt der Getigerte etwas bedachter und wägt die Möglichkeiten in einer Situation ab, in der sein zweibeiniger Herr nicht weiter weiß.

Besonderheiten: Aaron lebt seit über 15 Jahren mit Merdarion zusammen. Für gewöhnlich wäre dies unmöglich, da ein normaler Wolf in freier Wildbahn unter idealen Bedingungen maximal fünf bis sechs Jahre erreichen kann. Doch der Getigerte erfreut sich bester Gesundheit und scheinbar ewiger Jugend. Die Art und Weise, wie das vonstatten gehen kann, ist sowohl Aaron als auch Merdarion schleierhaft. Der Hybrid jedoch vermutet, dass es etwas mit dem Vater seines Gefährten zu tun hat, den er damals getötet hat und über magische Kräfte verfügte.

Anmerkung zum Hybridenvirus: Merdarion wünschte es sich seit dem ersten Treffen mit Aaron und seiner Familie, ein echter Wolf zu werden. Lange blieb dies ein scheinbar unerfüllbarer Wunsch, bis er einen anderen Wolfshybriden namens Agor kennenlernte. Sie verstanden sich gut mit ihm, reisten einige Zeit miteinander doch dies alles änderte sich, als Agor in eine Wildererfalle tappte und im Schmerz seinen Verstand verlor. Merdarion versuchte, ihn zu retten, wurde dabei jedoch von ihm gebissen und infizierte sich so mit dem berüchtigten Hybridenvirus. Aaron tötete den wilden Hybriden und blieb weiterhin treu an Merdarions Seite, dessen Körper erfolgreich den Virus annahm, überlebte und die Mutation in einen Halbwolf vollzog. Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen...

Inventar: Dunkelblauer Reiseumhang, Lederrüstung, dunkelelfischer Zweihänder, versilberter Dolch, 2 Anhänger mit je einem Reißzahn ( Wolfszahn, Dämonenzahn) Schriftrolle der Feuermagie

Merdarion startete in: Der Wald Arus --> Merdarions Heimat --> Topic selbst eröffnet
Zuletzt geändert von Merdarion am Montag 16. Juni 2008, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.

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