Mira

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Beitrag von Mira » Donnerstag 14. Juni 2018, 20:52

Miras Steckbrief
Name: Mira, Tochter von Jora

Rasse: Mensch (halb Mantronerin/halb unbekannt menschlich)

Alter: 21 Jahre

Geschlecht: weiblich

Beruf: Botschafterin

Heimat: Amazonenstadt Xytras

Gesinnung: Gut

Magie: Mira beherrscht keinerlei Magie

Sprache: Celcianisch

Religion/Glaube:
Miras Mutter wurde zwar, wie für die Mantroner üblich, im Glauben an Ventha erzogen, doch ließ sie ihren Glauben, genau wie ihr restliches Leben aus Mantron, hinter sich als sie nach Xytras kam. Mira kennt und glaubt an die meisten Götter, nur vom Urgeist, Iaszar und Ilani hat sie noch nie gehört, da diese in der Amazonenstadt keine Rolle spielen. Ihr Glaube ist nicht sonderlich stark ausgeprägt, so hat sie noch nie gebetet oder Opfergaben dargebracht. Wenn sie sich für einen Gott entscheiden müsste, würde sie wohl Lysanthor, den Gott der Gerechtigkeit, wählen. Auch die Lehren des Kindsgottes Feylin entsprechen ihren Überzeugungen.

Aussehen:
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Bild
Mira ist eine relativ zierliche und wunderschöne Frau. Da sie bisher aber keinen wirklichen Kontakt zur Männerwelt hatte, ist sie sich selbst dessen nicht bewusst. Sie hat feuerrotes, langes Haar, das bis auf Brusthöhe reicht und welches sie meist offen oder als Pferdeschwanz gebunden trägt. Das Grün ihrer Augen bildet einen Kontrast zu ihren roten Haaren und vermag so manchen Blick zu fesseln. Sie hat rötliche Lippen und Sommersprossen, die sich verspielt sowohl im Gesicht, als auch an Schultern, Armen und Brust verteilen.
Für Fremde wirkt Mira erstmal unscheinbar und wird auf Grund ihrer zierlichen Statur oft nicht wahrgenommen. In der Menge fällt sie aber schnell durch ihre leuchtend roten Haare auf. Diese bleiben allerdings das einzig auffällige Merkmal Miras, da sie keine nennenswerten Narben oder sonstige Erkennungsmerkmale trägt. Ansonsten ist der erste Eindruck abhängig von der Situation. Wenn sich Mira wohl und sicher fühlt, wie zum Beispiel in ihrer Heimat Xytras, sieht man ihr das auch an und sie hinterlässt den Eindruck einer unabhängigen starken Frau. In fremden Situationen ist Mira ihre Verunsicherung allerdings auch schnell anzumerken und so wirkt sie auf viele wie ein kleines, verunsichertes Mädchen, was sie selbst stört.
Gekleidet ist Mira in einer schlichten braunen Lederrüstung, die relativ eng sitzt und durch Riemen und Schnallen befestigt ist. Auf Reisen trägt sie einen schlichten grauen Umhang aus Wolfspelz bei sich. Außerdem trägt sie einen dunkelbraunen Lederrock, der etwa eine handbreit über dem Knie endet. An diesem hängen zahlreiche Lederriemen, welche mit Metall verstärkt sind. Ihre Füße sind in Sandalen gekleidet, deren Schnürung fast den gesamten Unterschenkel herauf reicht.
An ihrem Rücken befestigt trägt sie Schild und Schwert. Letzteres ist ein schlichtes, eisernes Langschwert. Es trägt keinerlei Verzierungen und der Griff ist in schwarzes Leder gewickelt. Ihr Schild ist ein einfacher hölzerner Rundschild, auf den sie das Stadtwappen von Xytras – Schwert und Nudelholz – gemalt hat. Oft wird sie belächelt da sie Schwert und Schild führt, denn sie wirkt auf Grund ihrer Statur nicht so als wäre sie im Stande diese zu führen. Umso überraschter sind die meisten, wenn sie merken, dass sie den Umgang mit diesen durchaus passabel beherrscht.

Persönlichkeit:
In ihrer Heimat ist Mira, wie die meisten Amazonen, eine starke, selbstbewusste junge Frau. In der Fremde tauscht sie ihre Selbstsicherheit unbewusst gegen Verunsicherung, worüber sie sich meist selbst ärgert und versucht es zu überspielen. Zudem kann sie, wohl dank ihrer mangelnden Lebenserfahrung, recht naiv sein und ist in ihr fremden Situationen oft überfordert. Im Kampf sind Mira allerdings keinerlei Anzeichen von Verunsicherung anzumerken, hier kommt ihr Mut hervor, wie er den Amazonen im Kampf schon früh antrainiert wird.
Sie ist sehr loyal ihrem „Volk“, beziehungsweise ihrer Kultur gegenüber und kann bockig wie ein kleines Kind werden, sollte diese in Frage gestellt werden. Ebenso loyal ist sie aber auch ihren Freunden gegenüber. Sie ist hilfsbereit und gutherzig. Mira verachtet Kriminalität und kann die Motive von Verbrechern nicht nachvollziehen.
Außerdem ist sie sehr ehrgeizig, traut sich aber bisher nicht dies auch nach außen zu zeigen. Gerne würde sie sich mehr in die politischen Angelegenheiten von Xytras, eventuell sogar der Celcias, einbringen, doch weiß sie auch um ihre eigene Unerfahrenheit in diesem Gebiet.
Männern gegenüber ist sie skeptisch eingestellt, sie tut sich schwer deren Absichten einschätzen zu können.

Stärken:
Mira hat die bei den Amazonen übliche Bildung im Frauenhaus von Xytras genossen und beherrscht die Kunst des Lesens und Schreibens, wenn auch nur in Celcianisch. Zudem wurde sie in Jugendjahren in der Amazonenburg ausgebildet und kennt den Umgang mit Schwert und Schild, auch wenn ihre Fähigkeiten den Durchschnitt nicht übertreffen. Mit mehr Übung hätte sie sicherlich auch noch besser werden können, denn gänzlich untalentiert war sie nie. In den letzten Jahren genoss sie eine Ausbildung zur Köchin in der Taverne von Xytras. Auch hier hat sie durchschnittliche Fähigkeiten vorzuweisen.
Ihre weiteren Stärken sind ihre Loyalität und ihr Ehrgeiz, auch wenn sie sich bisher nicht wirklich getraut hat diesen offen zu zeigen. Mira ist eine aufmerksame Zuhörerin und achtet viel auf ihre Umgebung. Dadurch, gepaart mit ihrem Eifer, ist sie eine gute und schnelle Lernerin, unabhängig davon ob es um klassisches Bücherwissen oder praktischere Fähigkeiten geht. Wenn Mira es schafft aus sich heraus zu kommen, ist sie rhetorisch nicht unbegabt und kann Leute an ihre Lippen fesseln, wobei neben den reinen Worten sicherlich auch ihr gutes Aussehen und ihre angenehme, warme Stimme hilfreich sind.
Durch ihre Erfahrung in der Küche hat sie sich ein gutes organisatorisches Talent angeeignet, sie behält stets den Überblick und findet sich auch im Papierkrieg der Zutaten- und Essensbestellungen zurecht. Außerdem ist sie, auch wenn man es ihr Erscheinungsbild nicht vermuten lässt, erstaunlich trinkfest.

Schwächen:
Die junge Amazone ist noch sehr naiv und kennt das Leben außerhalb der Insel Ardéris bisher nur aus Erzählungen. Wie bereits erwähnt verunsichert die Fremde sie, auch wenn sie sich Mühe gibt dies zu überspielen. Zwar gibt sich Mira gerne neutral, im Herzen ist sie jedoch ein guter Mensch und die Jahre der dunklen Epoche ließen ihr Missfallen und ihren Argwohn dem dunklen Volk gegenüber wachsen.
Da Mira immer noch an das Gute in allen Rassen glaubt, kann sie sehr naiv sein und leicht hinters Licht geführt werden, was ihr schnell zum Verhängnis werden kann. Zudem ist sie sehr autoritätshörig und leistet selten Widerstand gegen Offizielle, da sie überzeugt ist, dass diese immer im Sinne der Gerechtigkeit handeln. Neben ihrer Naivität bringen Miras Neugier und ihr Gerechtigkeitssinn, der hervorragend zu ihrem kleinen Helfersyndrom passt, sie in manch missliche Lage.
Mira ist sehr ungeduldig und wenn sie langen keinen merklichen Fortschritt machen kann, verzweifelt sie schnell und verliert den Glauben an sich selbst. Außerdem ist sie eine schlechte Lügnerin, wenn ihr Gegenüber auch nur etwas Grips hat, durchschaut er sie schnell.
Es mangelt ihr an Selbstbewusstsein, auch wenn sie im Kampf selbst mutig ist. Auf Grund ihres mangelnden Selbstbewusstseins hat sie sich noch nie offen über ihre ehrgeizigen Ziele geäußert.

Lebensgeschichte:
Jora, die Mutter Miras, lebte in Mantron, wie es für ihr Volk üblich war. Sie war gelernte Schneiderin, denn sie war ungewöhnlich talentiert in filigranen Arbeiten für eine Mantronerin, zeichnete sich das Volk sonst doch eher durch Stärke und eine gewisse Barbarei aus. Ihre roten Haare, gepaart mit ihren tiefblauen Augen, ließen sie zu einer wahren Schönheit werden. Dies entging auch den Männern Mantrons nicht. Schon bald versuchten viele ihr den Hof zu machen. Schreiner, Seefahrer, Eisjäger, Schiffsbauer, sogar einer der Eiselfen versuchten Jora zu beindrucken. Doch es war Ingvi Eisbrecher, ein junger Eisfischer, der ihr Herz für sich gewinnen konnte. Er war jung, muskulös und seine langen Haare, genau wie sein Vollbart, waren goldblond.
Die beiden verliebten sich schnell und so dauerte es auch nicht allzu lange bis Ingvi um Joras Hand anhielt. Er hatte eine kleine Hütte errichten lassen, in der sie gemeinsam leben konnten. Jora freute sich sehr auf ihre eigene Familie, denn die Mantroner, so barbarisch sie manchmal wirken mochten, waren ein sehr familienbewusstes Volk.
Die Jahre verstrichen, doch Jora und Ingvi blieben kinderlos. Das nagte nicht nur an den beiden, Ingvi musste oft den Spott anderer Mantroner über sich ergehen lassen.
„Du bist kein echter Mann“
„Nicht einmal Kinder zeugen kannst du? Dein Erbe wird untergehen“
„Gib mir doch deine Jora für eine Nacht, dann hast du deinen Nachwuchs“

waren nur einige der Phrasen, die er nach einigen Bechern Met über sich ergehen lassen musste. Das Paar stritt sich immer häufiger, irgendwann auch wegen Nichtigkeiten. Irgendwann war es unausweichlich: Ingvi verließ Jora, schmiss sie aus der Hütte, um nur wenige Wochen später mit einer Jüngeren liiert zu sein, die ihm schon bald Nachkommen schenkte. Jora hingegen war voller Zorn auf Ingvi. In ihrer Wut entschloss sie sich Mantron zu verlassen. Sie ließ alles zurück, Ingvi, ihre Familie, ihre Freunde, ihren Besitz und schloss sich dem nächsten Schiff an das den Hafen verließ. Das Ziel? Egal, Hauptsache weg, weg von Mantron, weg von Ingvi.

Am Ende der Reise lag Xytras, die Amazonenstadt auf der Insel Ardéris. Jora hatte bereits von den Amazonen gehört. Gerade genoss sie nicht nur die Schönheit und das warme Klima der Stadt, auch der Gedanke an ein Leben ohne Männer schien ihr im Moment wie auf den Leib geschnitten. Sie konnte sich in der Stadt niederlassen, fand Arbeit bei einer Schneiderin und eine kleine, wenn auch schlichte Bleibe.
Nachdem sie bereits einige Jahre in Xytras gelebt hatte, wurde sie auserwählt Celcia zu bereisen, um neue Frauen für die Sache der Amazonen zu gewinnen. Da Jora der Stadt etwas dafür zurückgeben wollte, dass sie aufgenommen wurde, nahm sie an und bereiste viele Orte Celcias, von der Hauptstadt Pelgar bis hin zu den Königreichen Jorsa und Grandea. Als sie nach Xytras zurückkehrte, hatte ihr Bauch bereits deutlich an Rundung gewonnen. Sie war schwanger, so wie viele der Amazonen nachdem sie ausgesandt worden waren und auch wenn es in Xytras von vielen nicht gern gesehen wurde, durfte sie das Kind austragen, doch sie musste schwören nie ein Wort über den Vater des Kindes zu verlieren.

Schon bald wurde Mira geboren. Sie hatte die feuerroten Haare ihrer Mutter geerbt und grüne Augen. Jora war sehr erleichtert, dass sie ein Mädchen geboren hatte, denn sie wusste, dass einem Jungen kein Platz in der Welt der Amazonen zu Teil wurde. Sie besaßen nicht viel, doch Mira war ein fröhliches Kind und ließ sich nicht durch Armut beirren. Tagsüber, wenn ihre Mutter im Schneidergeschäft arbeitete, war sie, wie viele andere Kinder auch, im und um das Frauenhaus unterwegs. Die Ammen des Frauenhauses konnten ein Auge auf sie werfen und als sie alt genug war, wurde sie im Frauenhaus unterrichtet. Sie lernte nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch allerlei über Celcia, die Kulturen und Völker des Landes. Oft bat sie ihre Mutter abends Geschichten von ihrer Reise zu erzählen, von den Orten und Völkern die sie getroffen hatte. Nach ihrem Vater fragte sie nie. Sie machte sich auch keine Gedanken darüber. Hier hatte keiner einen Vater, allen ging es gut und niemand fragte danach– wieso sollte man auch?

Als Mira 15 Jahre alt wurde, schrieb sie sich an der Amazonenburg ein, um die Kampfausbildung dort wahrnehmen zu können.
Eine Amazone muss sich immer verteidigen können und den Kampfstil beherrschen. Vielleicht kann ich auch eines Tages Kriegerin werden und der Stadtwache von Xytras beitreten. dachte sich Mira.
Ihre Mutter unterstützte dieses Anliegen sehr, sollte sich eine Frau doch jederzeit selbst verteidigen können, sich und die Amazonen vor Gefahren beschützen und mit Männern mithalten können. In der Amazonenburg lernte sie vor allem den Kampf mit Schwert und Schild. Etliche Trainingsstunden verbrachte sie mit Übungspuppen oder anderen jungen Amazonen auf dem Trainingsgelände und am Strand für ihre Laufeinheiten, um den Körper fit zu halten. In dieser Zeit lernte sie Gwynn kennen, ein pelgarisches Mädchen, ungefähr in ihrem Alter. Sie hatten die Ausbildung gleichzeitig begonnen und leisteten die meisten Trainingseinheiten gemeinsam ab. Auch abseits des Feldes verbrachten sie viel Zeit zusammen, saßen in den Gemeinschaftsräumen am Feuer und erzählten sich Geschichten die sie von Celcia gehört hatten oder standen an den Zinnen der Amazonenburg um auf das Meer oder die Stadt zu blicken. Schon bald zeichnete sich ab, dass Gwynn die weitaus talentiertere Kämpferin der beiden war, so erfüllte Mira zwar immer das Soll, doch Gwynn war eindeutig eine der begabtesten jungen Amazonen.

Als Mira 18 Jahre alt wurde, entschloss sie sich ihre Karriere als Kriegerin hinter sich zu lassen und ihr Schicksal außerhalb der Stadtwache zu suchen.
Ich möchte etwas bewegen, Xytras dienen. Wenn schon nicht als Stadtwache, dann vielleicht durch etwas anderes, etwas Größeres. Eine führende Rolle bei der Stadtwache würde ich ja doch nie erreichen. Gwynn, ja, die ist für so etwas geboren, die hat das Zeug dazu. Allein im Kampf macht ihr Keiner so leicht etwas vor. Das ist nicht meine Welt. Ich könnte Händlerin werden, mir ein Imperium aufbauen an Handelsbeziehungen! Und dann? Reichtum ist mir nicht wichtig und bewegen kann ich dadurch auch nichts. Oder ich arbeite für die drei weisen Jungfern im Frauenhaus. Ich könnte klein anfangen, Dienstbotengänge erledigen und was sie sonst noch brauchen und dann... eines Tages würden sie mein Potenzial erkennen, mich befördern, mir größere Aufgaben zumuten. Ich könnte eine führende, wichtige politische Rolle einnehmen, eines Tages sogar selbst eine der weisen Jungfrauen werden! Nein... nein Mira, schlag dir das aus dem Kopf. Was wollen die Drei mit mir? Ich habe keine geeignete Qualifikation, nichts Besonderes gelernt und keine adlige oder wichtige Abstammung. Ich bin ein einfaches Mädchen, eine Schneiderinnentochter. Ich werde ein normales Handwerk lernen, wie all die anderen jungen Mädchen auch...
So begann sie ihre Ausbildung zur Köchin in der Taverne „Zur Amazone“. Auch hier stellte sie sich weder besonders geschickt noch gänzlich ungeschickt an. Sie erlernte verschiedene Gerichte Celcias zuzubereiten, da die Kultur in Xytras und somit auch die Speisen, auf Grund der vielen verschiedenen Völker die hier lebten sehr facettenreich war. Ihr Talent zeigte sich bei der Planung der Speisen, der termingerechten Bestellung von Zutaten und der Organisation in der Küche selbst.
Oft traf sie sich nach der Arbeit mit Gwynn, die in die Stadtwache aufgenommen worden war. Mira begleitete sie bei ihren Patroullien, sie spielten gemeinsam Karten oder lagen am Strand und lauschten einfach den Wellen. Für Mira war sie ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens geworden, ein Teil ihrer Familie.

Nach zwei Jahren beendete Mira ihre Ausbildung in der Taverne. Sie hätte sicherlich noch länger bleiben und dadurch noch besser werden können, doch wirklich glücklich geworden wäre sie nie. Dennoch wollte sie der Kochkunst eine weitere Chance geben und erfuhr durch Gwynn, dass im Frauenhaus eine weitere Köchin gesucht wurde. Sie versuchte ihr Glück und bekam die Anstellung.
Von nun an bekochte sie nicht nur die Schwangeren und zahlreiche Kinder die hier versorgt wurden, sondern teilweise auch für die drei weisen Jungfern selbst. Da war Panthra, sie war die strengste der drei Jungfern. In ihr glühte ein so tiefer Hass auf die Männer, dass sich Mira gar nicht ausmalen konnte welche Schicksale ihr wiederfahren waren. Panthras hatte ein außerordentliches organisatorisches Talent, für welches Mira sie bewunderte. Dann war da Landyriel, eine eldorische Elfe, die wesentlich gesitteter war. Sie schien nicht die Ausrottung der Männer herbei zu sehnen, auch wenn sie diese nicht gern in der Stadt hatte. Aus irgendeinem Grund schien sie Mira die sympathischste der Drei zu sein. Zu guter Letzt gab es noch Alyone, die Nachtelfe. Sie war die liberalste der Jungfern. Auch sie bewunderte Mira sehr. Sich selbst würde Mira von ihrer politischen Gesinnung her wohl irgendwo zwischen Landyriel und Alyone einordnen. Dennoch würde sie es nicht wagen sich bei den dreien einzumischen. Zu unbedeutend war sie, was sollten die Führerinnen Xytras schon von einer einfachen Köchin wollen? Sie kannten wahrscheinlich nicht einmal ihren Namen.
Mira bekam nun immer etwas von den politischen Geschäften der Dreien mit. Oft stand sie im Türrahmen und lauschte. Wenn Gäste anwesend waren und sie Essen servierte, tat sie das besonders langsam, um möglichst viel aufzuschnappen oder die Bittsteller länger begutachten zu können.
Nach einer Weile kam es Mira so vor als würde neben den drei weisen Jungfern noch jemand am Hofe die Fäden zu ziehen. Daenwor Blutsang diente dem dunklen Volk als Botschafterin und Mira konnte sie nicht ausstehen. Daenwor war falsch, vorne rum verstand sie es einem Honig ums Maul zu schmieren, doch würde sie einem jederzeit einen Dolch in den Rücken rammen. Mira war sich sicher, dass es nur ihr zu verdanken war, dass sich einige Amazonen dem dunklen Volk angeschlossen hatten. Und das war, so dachte Mira, gefährlich. Das dunkle Volk würde auch vor Xytras nicht Halt machen. Eine Stadt nach der anderen sei bereits unterjocht, wie Mira gehört hatte, und wenn die bedeutenderen Ziele alle erobert waren, stände Xytras sicherlich an nächster Stelle. Und dann wären sie alle Sklaven und stünden erneut unter der Herrschaft und Unterdrückung der Männer.

Mira hatte kaum über ein halbes Jahr im Frauenhaus gearbeitet, als sie einen Brief erhielt. Er war versiegelt mit dem Wappen der Stadt. Mira riss das Siegel auf und las:

Mira,

die drei weisen Jungfern haben dich auserwählt die Insel zu verlassen, um neue Frauen für die Sache der Amazonen zu gewinnen.
Deine Aufgabe ist es, Celcia zu bereisen und Frauen, vor allem jenen die in Not sind oder von Männern unterdrückt werden zur Seite zu stehen und von unserer Sache zu berichten. Jegliches Einlassen mit Männern ist auf der gesamten Reise auf das nötige Maß zu beschränken.
Von deiner Stelle im Frauenhaus bist du von nun an freigestellt. Dein Schiff legt in sieben Tagen am Vormittag ab.

Sollten triftige Gründe gegen die Reise sprechen, melde dich im Frauenhaus.

Für Xytras und die Amazonen! Mögen die Götter mit dir sein!

Noria Trissea
Verwalterin
Im Auftrag der weisen Jungfern.
Schriftrolle Fuss


Sie haben... mich... auserwählt? Ich soll im Namen der Amazonen reisen? Das Wappen nach Celcia tragen? Neue Frauen für unsere Sache gewinnen? Nein, das muss eine Verwechslung sein...
Mira las den Brief noch mehrere Male. Und tatsächlich, es war ihr Name und es war das amtliche Siegel, wie es nur von den Stadtoffiziellen genutzt wurde. Als sie das realisierte, zog sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht und sie begann vor Freude herum zu hüpfen wie ein kleines Mädchen.
Es ist tatsächlich für mich. Vielleicht... haben sie ja doch Potenzial in mir gesehen. Vielleicht bin ich doch für mehr bestimmt als bis zum Ende meiner Tage mittelmäßiges Essen zuzubereiten. Das ist meine Chance! Meine Chance etwas zu bewegen, meinen Wert unter Beweis zu stellen. Und was wird Mutter sagen? Einerseits wird sie besorgt sein, wenn ich weg bin, aber sicherlich auch stolz. Schließlich war auch sie auf Reisen, genau wie ich. Nun kann ich in ihre Fußstapfen treten! Und Xytras beweisen was ich wirklich wert bin!

Am Tag ihrer Abreise stand sie mit ihrer Mutter Jora und Gwynn an den Docks von Xytras. Zunächst nahm sie ihre Mutter in den Arm, die ihr noch einen Umgang aus Pelz als Abschiedsgeschenk genäht hatte, für die kälteren Regionen Celcias. Neben unzähligen Küssen, gab Jora ihr zahlreiche Wünsche für Glück, Gesundheit und alles erdenklich Gute mit auf den Weg.
Danach war Gwynn an der Reihe. Sie standen sich gegenüber und beide lächelten etwas wehmütig. Dann fielen auch sie sich um den Hals.
„Pass bloß auf dich auf Mira und komm heil wieder. Du weißt, dass ich dich hier brauche. Du wirst mir fehlen, sehr sogar...“
Während Gwynns Abschiedsworten kullerten langsam einige dicke Träne ihre Wange herab.
„Das werde ich. Ich bin schneller wieder da als du denkst. Pass auf meine Mutter und natürlich die Stadt auf!“
Mira küsste Gwynn zum Abschied auf die Wange. Dann drehte sie sich um und stieg auf das Schiff. Beim Ablegen winkte sie den beiden an den Docks zu, während der Kai und die Stadt immer kleiner wurden.
Jora und Gwynn winkten zurück. Gwynn hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Warum war ausgerechnet Mira eine der Auserwählten? Warum nicht sie? Sie war die wesentlich bessere Kämpferin und war auch selbstsicherer als Mira. Sie befürchtete, dass in diesen gefährlichen Zeiten grade die besten Kriegerinnen in Xytras gebraucht wurden und diejenigen ausgesandt wurden, die notfalls als entbehrlich einzustufen waren. Aber warum Mira? Warum ihre Mira?

Inventar:
  • Eisenschwert
  • Holzschild mit Amazonenwappen
  • Pelzumhang
  • 100 Fuchsmünzen
Tierische Begleiter: Keiner

Einstiegspost: Ardéris adé
Zuletzt geändert von Mira am Mittwoch 20. Juni 2018, 21:10, insgesamt 6-mal geändert.

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