Gwynn Erlenzweig

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Gwynn Erlenzweig

Beitrag von Gwynn » Dienstag 3. Oktober 2017, 15:38

Gwynns Steckbrief
Name des Charakters: Gwynn Erlenzweig

Rasse: Mensch (Waldmensch)

Alter: 15 Jahre

Geschlecht: weiblich

Beruf: Druiden-Schülerin

Heimat: Wald Sarius

Gesinnung: Gut

Magie: Naturmagie (rudimentär)

Sprache: Tiersprache: Nagetiere, gebrochenes Lyrintha und Waldmenschen-Sprache

Religion/Glauben: Florencia (vor allem) so wie Phaun.

Aussehen:

Bild

Gwynn ist zierlich und etwas schlaksig. Sie hat schon erste zarte Rundungen entwickelt, aber es wird wohl noch etwas brauchen, bis sie den Körper einer Frau besitzt. Das lässt sie noch relativ androgyn wirken. Sie ist fit und agil, aber nicht übermäßig kräftig.
Sie hat kastanienbraunes, leicht gewelltes Haar, das sie aus praktischen Gründen bis knapp unter das Kinn abgeschnitten hat. Ihre Augen sind rehbraun mit einer dünnen Korona aus Grün. Sie trägt die Naturfaserkleidung ihres Volkes, wobei sie Hosen vorzieht, da sie sich damit besser durch den Wald bewegen kann. Sie trägt, wenn irgend möglich, niemals Schuhe. Dafür schützt ihre Füße der Zauber ‚auf Moosigen Pfaden‘.
Gwynn ist 1,62 m groß, 57 kg schwer.
Gwynn ist hübsch, wenn auch noch etwas androgyn. Sie hat leichte Sommersprossen, trägt niemals Schmuck und hat, bis auf eine kleine Narbe am Kinn, keinerlei Narben oder Tätowierungen.

Persönlichkeit:

Gwynn ist ein gutherziges Mädchen, dass die Grundsätze ihres Volkes tief verinnerlicht hat. Sie achtet das Leben, respektiert ihre Umwelt (egal ob Mensch, Tier oder Pflanze) und teilt freizügig, was sie hat, mit anderen. Natürlich erwartet sie von ihren Mitmenschen genau dasselbe Verhalten. Diebstahl und Gewalt sind ihr ein Fremdwort.
Natürlich hat sie, neben ihrer grenzenlosen Naivität, auch ein paar menschliche Schwächen. Neben ihrer Neugierde neigt sie dazu, gerne mal eine ‚Abkürzung‘ zu nehmen und schlägt gerne den Weg des geringsten Widerstandes ein.
Sie wird auch gerne mal etwas altklug, wenn sie glaubt, über Sachverhalte (besser) Bescheid zu wissen.

Stärken:

Gwynn hat ein gutes Herz und das Wohl anderer ist ihr wichtig. Das ist so deutlich, dass auch ihrer Umwelt kaum ein Zweifel daran bleibt, dass sie ein guter Mensch ist. Sie beherrscht neben der Naturmagie (rudimentär) noch etwas Heilkunde und kennt sich mit den Pflanzen des Waldes und deren Wirkung passabel aus.
Durch das ständige Draußensein ist sie fit.
Sie kann sich hervorragend ungesehen und lautlos durch den Wald bewegen.

Schwächen:

Wie schon unter Persönlichkeit erwähnt ist Gwynn hoffnungslos naiv und hat keine Ahnung vom Leben außerhalb des Waldes, geschweige denn, dass es Menschen gibt, die anderen böses wollen. Außerhalb der Raufereien mit ihren Brüdern hat sie keinerlei Kampferfahrung und ist auch alles andere als aggressiv.
Der Vorfall mit der Zauberwinde hat sie gezeichnet und noch immer wacht sie manchmal nachts durch Alpträume auf. Sie reagiert entsprechend manchmal ängstlich auf Berührungen, die dem tasten der Wurzeln ähneln.

Lebensgeschichte:

Wärme machte die Luft im Raum stickig und der Geruch eines Holzfeuers lag in der Luft. Für gewöhnlich hätten sie zu dieser Jahreszeit den Kamin nicht angemacht, aber diese Woche war anders.
Kian lag auf einer Pritsche dicht am Feuer und zitterte, trotz mehrerer Decken und Felle über sich, unablässig. Seine Lippen hatten sich blau verfärbt, seine Haut war wächsern und seine Augen weit aufgerissen. Moosiger Flausch bedeckte seine Wange und lief die Schläfe hinauf bis zu seinem Haaransatz. Das Grün wurde manchmal durchbrochen von dünnen Wurzeln, die sich durch die Haut bohrten.
Vor drei Tagen hatte Marlon, ihr Vater, Kian im Sumpf gefunden. Er war zwei Tage zuvor mit Freunden aufgebrochen und nicht wieder zurückgekehrt. Gwynn wusste nicht, was mit seinen Freunden geschehen war – niemand der Erwachsenen wollte etwas dazu sagen, aber seitdem waren alle furchtbar gereizt und ungeduldig mit ihr. Und sie hatte schreckliche Angst um ihren ältesten Bruder.

Niemand der Großen gab es zu, aber sie wusste, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Jeder, der Augen im Kopf hatte, konnte das sehen! Die Heilerin hatte sich gerade um ihn gekümmert. Für gewöhnlich hieß das, dass danach alles gut wurde. Selbst als sich Lir, ihr zweitältester Bruder, das Bein brach und der Knochen ganz eklig herausschaute, hatte die Heilerin Kendra alles wieder gerichtet.
Nur heute nicht, heute hatte sie nur hilflos den Kopf geschüttelt. Jetzt redeten die Erwachsenen aufgeregt im anderen Raum miteinander während Kian zitterte und ins Leere starrte.
Gwynn strich sich mit dem Arm übers Gesicht. Ihr Ärmel wurde feucht davon, weil sie weinte. Sie wollte nicht, dass es ihrem großen Bruder so schlecht ging. Er war ihr Beschützer! Der Große und Verantwortungsvolle ihrer wilden Horde. Ihn so hilflos zu sehen ließ ihre Brust eng werden.

Kian wimmerte leise. Das tat er im Moment öfter, nur sonst sagte er nichts weiter. Vorsichtig begutachtete Gwynn seine Hand, um die sich dünne Wurzeln schlangen und die von grünem Moos überwachsen war.
„Bitte hör auf damit“, flüsterte sie der Pflanze zu. „Du tust meinem Bruder weh damit.“
Sie strich ganz vorsichtig mit dem Finger über das Moos, dass so weich wie Daunenfedern war. Voller Erstaunen bemerkte sie, wie sich einige der oberflächlichen Wurzeln sachte von der Hand ihres Bruders hoben und ihrer Geste folgten. In der Hoffnung, das Gewächs so von ihm zu lösen, hielt sie ihre Hand an eine der Wurzeln und schaffte es, sie mit einigen Ermunterungen auf ihre Hand zu locken.
Begeistert darüber, einen Weg gefunden zu haben ihren Bruder von der Pflanze zu befreien fuhr sie fort. Es war schwieriger, die Wurzeln zu lösen, die ihm durch die Haut gewachsen waren und er zuckte einige Male vor Schmerz zusammen. Hätte er danach nicht ruhiger und befreiter geatmet, hätte Gwynn hier wohl aufgehört, aber so fuhr sie unbeirrt fort.

Wo die Wurzeln anfangs noch sanft auf ihrer Haut lagen, begannen manche ihren Arm hinauf zu kriechen und ein paar begannen sich in ihre Haut zu bohren. Schauder des Ekels ließen sie zittern und eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper. Sie biss die Zähne zusammen und machte weiter, den geflüsterten Satz der Heilerin noch im Hinterkopf.
„Es saugt ihn aus, Ilara, bis nichts mehr von seiner Lebenskraft übrig ist! Ich kann nichts tun, du musst mit deiner Mutter sprechen. Das hier kann nur ein Naturmagier richten.“
Das Problem war, dass es nur eine Naturmagierin in Reichweite gab, die über die nötige Macht verfügte, in diesem Fall zu helfen. Leider war eben diese von ihrer Mutter nicht gern gesehen. Ihre Großmutter Arienh. Also würde die Rettung nicht kommen… aber das musste sie ja auch nicht! Denn Gwynn hatte Kian schon geholfen.

Heiße Tränen rannen ihr übers Gesicht und sie registrierte, während sich ihr Körper immer schwächer und wunder anfühlte, dass Kian etwas an Farbe gewann und ein Großteil der Wurzeln sich von ihm gelöst hatte, um sie umfangen zu können. Sie begann zu zittern und blickte verängstigt auf ihre Haut, die langsam mit Moos bedeckt wurde. Irgendwie hatte sie nicht bedacht, dass Kian nicht der Einzige war, der von dieser Pflanze in Gefahr gebracht werden konnte.
Ein Schrei des Entsetzens ließ sie zusammenzucken. Mit großen Augen sah sie sich nach der Geräuschquelle um und entdeckte ihre Mutter, die sie voller Angst ansah. Ihr wurde mulmig zumute.
„Gwynn!!! Oh Florencia, was ist passiert?!“
Ilara versuchte sie zu untersuchen, aber jede Berührung schmerzte und sie quiekte gequält auf, was ihre Mutter innehalten ließ. Ihre Hände zitterten und sie war ganz blass geworden.
„Ganz ruhig, mein Schatz … ganz ruhig. Hilfe ist unterwegs…“, verkündete Ilara mit zitternder Stimme. Ihre Hände flogen hilflos durch die Luft in dem Bedürfnis, ihr kleines Mädchen zu berühren und der Gewissheit, dass sie ihr nur Schmerzen zuführen würde, wenn sie es tat.
So verharrten sie gefühlte Stunden, Ilara, die nun um zwei ihrer Kinder fürchtete, und Gwynn, der schwante, dass sie nicht die beste aller Entscheidungen getroffen hatte und jetzt aus Angst bitterlich weinte.

Ein runzliges Gesicht trat in ihr Gesichtsfeld. Braune, fast schwarze Augen musterte sie eingehend. Gwynn hatte einen Schluckauf und allein ihre geröteten Augen und Wangen zeugten noch davon, dass sie geweint hatte. Sie hatte einfach keine Tränen mehr übrig. Und ihr tat ALLES weh.
„Die gierige Zauberwinde … wo hat sich dein Dreikäsehoch herumgetrieben, dass er die gefunden hat? Und wie kommt es, dass dein Kleines sie noch abbekommen hat? Sonst wartet sie, bis sie alles verzehrt hat, bevor sie den Wirt wechselt", stellte die alte Frau nüchtern und ein wenig interessiert fest. Gwynn hörte ein scharfes Luftholen und dann ein Schluchzen.
„Wie kannst du nur so reden, Arienh?!“, brauste Ilara auf.
„Scht…“, schnaufte die Alte ungeduldig. „Wenn du nichts Sinnvolles beizutragen hast, geh. Du willst doch deine Gören gesund und munter, oder? Dann komm mir nicht in die Quere.“ Ilaras Gesicht, dass ähnlich verheult war wie Gwynns, verfinsterte sich zornig. Aber sie beherrschte sich und verließ den Raum.

„Sei nicht so gemein zu Mama!“ Gwynn hatte zornig und laut sprechen wollen, aber alles, was ihr gelang, war ein leises Flüstern. Arienhs Augenbrauchen schnellten erstaunt in die Höhe. „Na so etwas, du kannst ja noch sprechen. Wer hätte das gedacht, mein kleiner Grashüpfer… erzähl mir, wie hast du dich in diesen Schlamassel gebracht?“
Gwynn sah ihre Großmutter weiter zornig an. Diese erwiderte den Blick, allerdings wesentlich beeindruckender als ihre Enkelin. Noch etwas verstimmt berichtete sie Arienh, wobei sie allein das Sprechen so sehr anstrengte, dass sie atemlos zu schnaufen begann.
Diese nickte verstehend, wobei ein funken Anerkennung in ihren Augen aufblitzte. „Scheint so, als haben die Leute recht. Talent überspringt eine Generation… ich brauche deine Hilfe, meine Kleine. Ich kann dich befreien, aber ich brauche eine Brücke zur Zauberwinde. Du wirst das sein. Es wird nicht angenehm und vermutlich bekommst du Angst, aber du musst tapfer bleiben, verstanden? Ich verspreche dir, es wird alles gut.“
Angsterfüllt blickte Gwynn ihre Großmutter an. Sie mochte die einzelnen Worte verstanden haben, aber der Satz ergab schlichtweg keinen Sinn. Die Alte ergriff ihre Hand und sie spürte wie deren Wärme langsam ihre Hand erreichte.
„Bereit?“, fragte die Frau und fuhr, ohne eine Antwort Gwynns abzuwarten, fort.
Hitze fuhr, ausgehend von der Hand ihrer Großmutter, durch ihre Adern und brannte sich durch ihren kleinen Körper. Wo ein unbemerktes Rinnsal geflossen war, strömte nun eine Flut herein und drohte, sie hinweg zu spülen. Sie schrie vor Angst und Schmerz auf.
Gwynn wurde sich plötzlich ihres Körpers bewusster als je zuvor, vor allem der Stellen, in denen die Zauberwinde in ihr Fleisch eingedrungen war. Sie sah wie die Pflanze sich in sie gefressen hatte und von ihrer Kraft zehrte. Und sie bemerkte am Rande ihres Bewusstseins, dass sie nicht länger allein war, da war etwas, eine mächtige Präsenz, die ihr zur Seite stand. Arienh?, ging es ihr durch den Kopf und sie spürte wie ihre Großmutter ihre Hand sanft drückte.
„Sie gehört nicht zu dir, deshalb müssen wir sie vertreiben. Aber das reicht nicht. So sehr ich versuche, im Einklang mit Mutter Natur zu leben und zu geben wie zu nehmen … sie wird nur weiter fressen wollen. Wir müssen sie ausmerzen.“
Gwynn war entsetzt das zu hören. Sie war ein Kind des Waldvolkes, sie töteten nicht! Arienh musste ihren empörten Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn sie reagierte auf ihre unausgesprochenen Gedanken.
„Es wird dich und jeden, der es berührt, langsam und qualvoll töten. Manchmal hat man einfach keine andere Wahl als das eigene Leben zu retten oder das Andere zu beenden.“
Sie sah ihre Großmutter traurig an und spürte wieder die Präsenz am Rande ihres Bewusstseins. Tatenlos sah sie zu, wie Arienhs Macht langsam die Pflanze zurücktrieb und sie ihrer Kraft beraubte. Gwynn spürte auf unangenehme Weise wie die Wurzeln aus ihrer Haut herausgedrückt wurden und Blut aus unzähligen kleinen Wunden austrat. Aber auch ihre Kraft kehrte zurück und das Atmen fiel ihr leichter.
Als die letzten, nun verwelkten, Reste der Pflanze zu Boden fielen, wurde ihr schummrig und sie verlor das Bewusstsein.

Die klangvolle Stimme ihrer Muttter, die ein Wiegenlied für sie summte, weckte sie wieder. Wohlige Wärme umgab sie und nichts tat mehr weh. Glücklich kuschelte sie sich noch tiefer in die Umarmung.
„Gwynn, mein Schatz, bist du wach?“, wurde sie gefragt und sie nickte stumm. Mit einem Schluchzen zog ihre Mutter sie noch enger an sich und wiegte sie.
„Hey Mama, wenn du sie noch mehr umarmst, zerquetscht du sie noch!“, scherzte Kian. Er saß ihr gegenüber in seinem Bett. Auf seinen Wangen war wieder Farbe und auch wenn er dünner wirkte und noch etwas Schorf von den Wurzelwunden in seinem Gesicht zu sehen war, ging es ihm wieder gut. Tränen der Erleichterung rannen ihr über die Wangen.

Von Lir erfuhr sie, dass Arienh später noch Kian geheilt und dann mit Ilara gesprochen hatte. Sie hatte darum gebeten, Gwynn als ihre Schülerin annehmen zu dürfen. Ihre Mutter hatte dies nicht nur abgelehnt, sondern war zornig geworden. Sie hatte Arienh mit dem Vorwurf, sie wolle ihr die Kinder stehlen, hinaus geworfen.
Verwundert über so viel Unvernunft hatte sie daraufhin mit ihrem Vater gesprochen, der, auf ihre Frage, warum Mutter und Großmutter so sehr stritten, nur traurig den Kopf schüttelte. Sie schlug ihm vor, Arienh zu Besuchen und sich persönlich bei ihr zu bedanken. Ihr Vater stimmte zu und sie hatte den Eindruck, dass er sich ein wenig über das harsche Verhalten seiner Frau schämte.
Zuallererst betete die kleine Gwynn vor dem Kamin, in den man die letzten Reste der Zauberwinde geworfen hatte und bat Florencia um Verzeihung, dass ihre Schöpfung zerstört worden war.
Dann half ihr ihr Vater ein paar Kekse und eine Marmelade für ihre Großmutter zu packen und brachte sie bis zum Rand des Nadelwaldes, in dem ihr Haus stand. Er beschrieb ihr den Weg, dem sie folgen sollte und mutig lief sie hinein.
Für gewöhnlich war die kleine Gwynn kein Angsthase, selbst wenn es um düstere Nadelholzwälder ging. Aber dieses Gehölz war anders. Jeder Pilz und jeder Zweig schien sie anzustarren.
Als Arienh schließlich in ihren Weg trat, die Arme in die Hüfte gestemmt und das dünne Mädchen vorwurfsvoll anblickend, zuckte Gwynn erschrocken zusammen. Die Alte war, trotz ihrer eigentlich zierlichen Gestalt, einschüchternd. Und ihre zornige Stimme war es umso mehr. „Was soll das hier?! Warum kommst du her, kleine Kröte! Habe ich nicht genug Arger mit deiner Familie?! Jetzt muss ich dich auch noch zurückschaffen und mir das Gezeter deiner Mutter ein weiteres Mal antun.“
Wieder zuckte Gwynn zusammen. Warum nur war Arienh so böse?! Hatte sie vielleicht etwas falsch gemacht? Sie war hier, um zu schlichten und Danke zu sagen. Wenn das erledigt war, dachte sie, würde sie schon alleine Heim finden.
„Ich bin hier um Danke zu sagen! Du hast Kian und mich geheilt und Mama war noch so außer sich, dass sie nicht nett sein konnte. Aber das ist nicht richtig. Du bist Familie und du hast uns geholfen, also bin ich jetzt nett für Mama, bis sie es selber kann… weil sie ist zwar sauer, aber sie ist auch froh, dass es uns wieder gut geht. Wenn sie nicht mehr zornig ist, wird sie das sicher auch sagen können.“
Die Züge Arienhs wurden etwas weicher und sie presste die Lippen aufeinander. Stille senkte sich über die beiden, während sie die schlaksige Siebenjährige vor sich musterte. „Hrm … so ist das, ja?“ Sie seufzte traurig. „Der Groll, den deine Mutter hegt, ist schon sehr alt, Grashüpfer. Dafür braucht es eine schlechte Mutter und Jahrzehnte Frust. Da kann ich ihre Blagen Tausend mal retten und sie ist immer noch zornig.“
Arienh blickte auf den Boden vor ihren Füßen und biss dann die Zähne zusammen. Gwynn war zuerst verärgert gewesen, als Arienh von einer schlechten Mutter - und überhaupt sehr unhöflich - sprach. Ilara war eine tolle Mutter. Aber dann begriff sie, dass die Alte sich selbst meinte. Und sie wirkte so traurig! „Aber danke, dass du hierherkommst um es mir zu sagen.“
Sie strich ihr über den Kopf und zerzauste ihr Haar. „Hat dir jemand gesagt, dass ich dich zu meiner Schülerin machen möchte?“
Gwynn nickte enthusiastisch und blickte dann enttäuscht zu ihrer Großmutter hoch. „Mama will das nicht.“
Arienhs Gesicht verfinsterte sich. „Ich weiß. Vielleicht finden wir einen anderen Lehrer für dich. Du hast mein Talent. Das sollte auf keinen Fall verschwendet bleiben.“
Das Mädchen musterte die Großmutter prüfend und tat sehr grüblerisch. „Oder ich komme dich einfach ab und zu heimlich besuchen und du bringst mir etwas bei", verkündete sie.
„So so. Wäre das nicht furchtbar unaufrichtig, kleine Dame? Ich hätte dich nicht für so verschlagen gehalten.“
Beschämt blickte Gwynn zu Boden. Sie seufzte theatralisch und blickte wieder auf.
„Ich mache dir einen Vorschlag, du besuchst mich, wenn dir danach ist und verheimlichst es deinen Eltern nicht. Ich versuche, deine Mama zu überreden und wenn nicht, suche ich dir einen Lehrer, einverstanden?“
Breit grinsend nickte das junge Mädchen und hielt seiner Großmutter den Sack mit Keksen und Marmelade hin. „Von Papa. Er ist übrigens nicht böse.“

Es brauchte einige Zeit, einen Waffenstillstand zwischen Mutter und Großmutter auszuhandeln, aber mit vereinten Kräften gelang es, wieder etwas Familienbande zu knüpfen. Schließlich erlaubte Ilara, Gwynn zu Arienhs Schülerin zu werden, um die Geheimnisse der Naturmagie zu ergründen.


Kurze Familien-Zusammenfassung:
Gwynn ist das jüngste Kind der Familie Erlenzweig. Ihr Vater ist Marlon, ihre Mutter Ilara. Sie hat noch drei Brüder. Kian(24), Lir(20) und Raik (18). Ihre Großmutter ist Arienh, Ilaras Mutter.

Inventar
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Einstiegspost
Zuletzt geändert von Gwynn am Freitag 13. Oktober 2017, 21:00, insgesamt 2-mal geändert.

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