Nourir von der Eiswind-Sippe

Spieler kommen und gehen, Charaktere verchwinden spurlos oder sterben ruhmreich. Hier findet ihr alle Bürger, die Celcia verlassen haben, aber nicht vergessen sind.
Gesperrt
Benutzeravatar
Nourir
Gast
Gast

Nourir von der Eiswind-Sippe

Beitrag von Nourir » Dienstag 18. Februar 2014, 16:57

Nourirs Steckbrief
Name:
Nourir von der Eiswind-Sippe

Rasse:
Eiself

Alter:
79 Jahre

Geschlecht:
männlich

Beruf:
Gardist und Eismagier

Heimat:
Nourir wurde in Estria geboren.

Gesinnung:

Neutral

Magie:
Ausgebildet an der Akademie der Eismagie in Estria, war es ihm durch sein extrem ausgeprägtes Konkurrenzdenken und der Kompetenz der Lehrenden gelungen mehr als nur die Grundkenntnisse der Eismagie zu erlernen. ( überdurchschnittlich )

Sprache:

Esera

Glaube:
Ventha, verehrt als Göttin von Eis und Schnee, faszinierte Nourir. Gewaltig wie ein Schneesturm stellte er sie sich vor, aber gleichzeitig so wunderschön, wie das Glitzern von Sternen auf gläsernem Eis.

Aussehen:
Nourir ist etwa 1,64 Meter groß und seine Haut hat eine blass blaue Färbung, was nicht gerade ungewöhnlich für sein Volk ist.
Man sollte meinen aus dem körperlichen Training der Gardisten müsste ein muskulöser Körperbau resultieren und obwohl Nourir auch durchaus kräftig ist, wirkt er eher drahtig.
Fett wird man an seinem Körper nicht finden, da die Nahrung im Eisreich stets knapp ist. Genauso vergebens würde man nach Narben suchen, da er bisher an keiner ernsthaften Auseinandersetzung teilnehmen musste. Deshalb und aufgrund seines jungen Alters ist seine Haut spiegelglatt und weich wie frischer Schnee. Weder das raue Wetter noch die schneidenden Winde haben ihr viel anhaben können.

Mindestens genauso weich wirken die Gesichtszüge des Eiselfen, die zusammen mit den vergleichsweise vollen Lippen dafür sorgen, dass man beim alleinigen Anblick seines Gesichtes nicht direkt sagen kann, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Vertreter seines Volkes handelt.
Nase, Mund und die leicht mandelförmigen, eisblauen Augen sind perfekt proportioniert und erwecken einen unmenschlich schönen Eindruck und selbst unter den Seinen gilt er als ansehnlich.

Sein weißes Haupthaar ist die einzige Art von Körperbehaarung, die Nourir besitzt. Würde er es offen tragen, so fiele es sicherlich bis auf die Schulterblätter, allerdings ist es meistens, insbesondere während seines Wachdienstes, zu einem Zopf geflochten.

Während der Wacht trägt er die typische Kleidung der Stadtgardisten. Ein gefüttertes Wams unter der Lederrüstung und darüber einen dicken, langen, weiß-grauen Mantel, der möglichst gut mit der Umgebung verschmelzen soll. Unter dem traditionellen Helm, schützt ihn eine gefütterte Kappe davor, dass das Eisen ihm Erfrierungen zufügt oder er zu viel Wärme verliert. Die Hose aus Robbenleder ist ebenfalls gefüttert. Die Wahl der Schuhe hängt dann von der Witterung ab. In der Regel trägt er Schneeschuhe, an manchen Tagen, wenn es lange nicht geschneit hat und der liegende Schnee ausgetreten ist, reichen aber auch Pelzstiefel.
Bewaffnet ist er währenddessen mit dem ebenfalls traditionellen Dreizack und einem Schild, auf dem eine Schneeflocke zu sehen ist.

Wenn er nicht im Dienst ist, trägt er natürlich weder Helm noch Lederrüstung und schon gar keine Waffen.
Abgesehen davon trägt er auch einen anderen Mantel. Einen dessen Kragen aus Schneedachspelz besteht, damit alle erkennen, dass er zu den Eismagiern zählt.


Persönlichkeit:
Nourir hatte bisher nur wenig soziale Kontakte geknüpft. Abgesehen von ein paar Arbeitsgemeinschaften an der Akademie, die man nicht wirklich als Freundschaften bezeichnen konnte, hat er nur Lyiria. Allerdings war es für Eiselfen auch nichts ungewöhnliches keine Freundschaften zu pflegen, sind viele von ihnen doch gefühlskalt und dadurch eher auf andere Ziele als Freundschaften fixiert.

Ehrgeiz und Konkurrenzdenken sind bei ihm stark ausgeprägt, weswegen er in seiner Ausbildungszeit viele Nächte in der Bibliothek verbrachte und gefühlte Ewigkeiten dafür aufgewandt hat die anderen Lehrlinge zu überflügeln. Ein großer Teil seiner Motivation dafür kommt auch aus seiner Beziehung zu Lyiria und dem Wunsch sie zu beeindrucken.

Seine Liebe zu ihr ist unbestreitbar, gleicht aber eher der wärmenden Glut eines Kaminfeuers, während Lyirias Liebe zu ihm wie ein Meer aus Flammen scheint. An manchen Tagen ist es ihm zu viel. Andersherum hat er manchmal das Gefühl, dass seine Art zu lieben ihr zu wenig ist. Solche Tage bilden aber eher die Seltenheit, allgemein sind die Zwei nach wie vor ein vernarrtes Pärchen.
Besonders genießt er ihre Bewunderung. Stundenlang kann er ihr von seinem Studium der Magie erzählen, während sie wie gebannt an seinen Lippen hängt.

Dabei hat sich herausgestellt, dass er einiges an Problemen hatte mit dieser Liebe umzugehen. War er vor der Hochzeit eher kalt, entfachte sie plötzlich eine ungekannte Leidenschaft in ihm. Sein Wesen wurde verträumter und er nahm mehr Abstand von dem kalten Leistungsdenken. Dies führte allerdings zu einer massiven Verschlechterung seines Erfolgs an der Akademie.
Nach einer ordentlichen Rüge seines Vaters, kippte es dann ins andere Extrem. Anstatt seine Träume und Gefühle bei seiner Frau zu lassen, bis er wieder zu ihr zurückkehrte, begann er die Emotionen langsam zu ersticken und in alte Muster zurück zu verfallen.
Jetzt wo er gerade hinter ihr durch die verschneiten Straßen Estrias rennt, erinnert er sich aber wieder an das Feuer und die Träume, die seine Jugend so erhellt hatten. Nourir hofft nur, dass er jetzt wo er älter ist, besser mit seiner Leidenschaft umgehen kann. Immerhin sieht es nicht so aus, als müsste er in nächster Zeit seine Gefühle zurückstellen.

Zu den Dingen die er genießt gehört vor allem die Stille der weißen Weite und die innere Ruhe, die sie bringt. Genauso gerne lauscht er dem traditionellen Flötenspiel, auch wenn er selbst kein Talent dafür hat, verzaubern ihn die wundervollen Klänge.
Ebenso auch der Rausch des Erfolges, wenn eines seiner Experimente geglückt war oder er während des Trainings mit der Wache eine neue Technik fehlerlos durchführen konnte.

Es gibt nicht besonders viel was seine Verachtung findet, aber da er als Mitglied der Stadtwache einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit besitzt, sind ihm unnötige Grausamkeiten ein Gräuel.

Nicht nachvollziehbar ist ihm auch die gängige Meinung, dass Frauen weniger wert sind als Männer. Sein Konkurrenzdenken kategorisiert andere Elfen anhand ihrer Fähigkeiten und nicht anhand ihres Geschlechts. Abgesehen davon, war nicht auch die Göttin Ventha, die von seinem Volk so verehrt wurde, eine Frau? Wie absurd wäre es denn zu glauben, sie sei weniger Wert als man selbst, nur aufgrund ihrer Weiblichkeit. Solchen logisch inkonsequenten Ansichten, wollte er nicht folgen, egal wie weit sie auch verbreitet sein mögen.

Dinge die außerhalb des Eisreiches liegen, wecken nur mäßig sein Interesse. Er kennt natürlich Geschichten über grüne Wälder, blaue Meere, goldenen Felder die sich bis zum Horizont erstreckten und so voller Nahrung wären, dass die anderen Rassen dicke Bäuche bekamen. Doch scheint es für ihn in Estria so viel zu tun und zu lernen zu geben, dass er es sich gar nicht vorstellen kann zu gehen. Er ist selbstverständlich auch an seine Familie gebunden, deren Fortbestand er sichern muss und vielleicht hat er auch ein wenig Angst vor dem Fremden. Dies würde er allerdings niemals zugeben.

Dabei unterscheidet er sich stark von Lyiria, die schon seit einer Ewigkeit geplant hat mit ihm zusammen Estria zu verlassen. Bisher hatte er sie immer damit vertröstet, dass er erst seine Ausbildung abschließen müsse und jetzt wo sie vorbei ist argumentiert er mit dem Geld, welches er noch für die Reise verdienen muss. Ohne Geld kämen sie doch nicht weit.
Langsam scheint sie aber ungeduldig zu werden, was Nourir mehr und mehr beunruhigt. Wie lange würde er sie noch hinhalten können?
Anscheinend gar nicht mehr, wie es sich herausgestellt hat...


Stärken:

Zu Nourirs Stärken gehört sein Ehrgeiz, durch den es ihm gelungen ist die Eismagie überdurchschnittlich gut zu beherrschen. Aufgrund seines konsequenten Trainings mit der Stadtwache, kann er auch schon mit dem traditionellen Dreizack und Schild durchschnittlich gut umgehen.
Eine weitere Stärke ist seine Liebe zu Lyiria. Nur aus dem Gedanken an sie kann er schon unglaublich viel Kraft ziehen.

Als Eiself hat er auch eine angeborene Resistenz gegenüber der Kälte und kann selbst mit wenig Nahrung auskommen.

Schwächen:
Seine Liebe kann aber genauso eine Schwäche darstellen, Nourir möchte sich lieber gar nicht ausmalen, was er tun würde, sollte seiner Frau etwas zustoßen.

Darüber hinaus kann sein Wunsch nach Anerkennung schnell dazu führen, dass er frustriert ist, wenn er sie seiner Meinung nach zwar verdient hätte, aber nicht bekommt.
Auch sein Ehrgeiz ist ein zweischneidiges Schwert, kann es doch unter Umständen dazu führen, dass er sich in eine Situation verbeißt und einen Tunnelblick bekommt.

Genauso bringt die Anpassung an das Eisreich nicht nur Vorteile, denn in wärmeren Gegenden leidet Nourir dafür unter Kreislaufproblemen.
Dazu kommt natürlich noch, dass er im Bezug auf ganz Celcia als absolut weltfremd aufgewachsen ist. So kennt er weder andere Sprachen, Bräuche, Nahrung und Kulturen, noch hat er jemals etwas anderes als Eis und Schnee gesehen.


Lebensgeschichte:


Nourir wurde in Estria geboren und wuchs dort als Mitglied der Eiswind-Sippe auf. Das Leben in dem kargen Land war alles andere als einfach, da die Eiswind-Sippe aber durchaus wohlhabend war, konnte er auf eine unbesorgte Kindheit zurückblicken. Das große Haus aus Eis stand in der nähe des heiligen Platzes und sein Vater Trisztan hatte als Eismagier und hohes Tier der Stadtwache, allerlei nützliche Beziehungen um der Familie ein gutes Leben zu bescheren.
Unbesorgt war die Kindheit zwar, aber nicht unbedingt wohl behütet. Die typische Gefühlskälte der Eiselfen machte bei ihrem Nachwuchs keine Ausnahme und so geschah es, dass die Versuche des Jungen seinen Vater zu beeindrucken, alle keine Früchte trugen. Weder mit Schönem wie kleinen Skulpturen aus Eis, noch mit lebenspraktischem wie einem besonders guten Handel auf dem Markt konnte er auch nur ein einziges Wort des Lobes erringen.
Bei seiner Mutter war das nicht anders, doch schon bald bemerkte Nourir, wie unwichtig sie der Familie schien. Auch wenn es vielleicht niemand offen ausgesprochen hätte, so bildeten die Frauen doch bei allem nur die Zweite Reihe. Warum das so war, verstand er allerdings nicht. Denn sie waren natürlich unabdingbar, wollte man den Fortbestand der Sippe sichern. Aus diesem Grund wurde dem jungen Elf im alter von nur acht Jahren, die damals zweijährige Lyiria Schneekristall versprochen.

Etwas anderes bemerkenswertes trug sich zwei Jahre später zu. Nourir und sein Vater waren gerade auf dem Weg nach Hause als es zu schneien anfing. Kein Wind wehte und dennoch tanzten die Flocken in Kreisen um den Kleinen herum, hüllten ihn ein und stoben wieder auseinander.
Für den Vater war das ein klares Zeichen, sein Sohn hatte eine Veranlagung für die Eismagie und zum ersten mal in seinem Leben, hatte Nourir das Gefühl, so etwas wie Stolz in den Augen seines Vaters zu gesehen zu haben. Jetzt gab es vielleicht doch einen Weg, wertgeschätzt zu werden.

Der Vater sorgte natürlich dafür, dass sein Sohn an der Akademie anfangen konnte. So jung war er mittlerweile nun auch nicht mehr. Deshalb zog Nourir also schon mit zehn Jahren zu den anderen Adepten in die Akademie.

An der Akademie:

Von nun an folgte sein Tagesablauf einem strengen Plan. Früh aufstehen, noch lange bevor die Sonne ihre Strahlen kraftlos über das Land schicken konnte, um den Körper zu trainieren. Denn ein schwacher Körper kann keine Grundlage für einen starken Geist sein. Danach ging es zum Waschen und Frühstücken mit den anderen Adepten. Der Vormittag war für den theoretischen Teil reserviert. Hier wurden nicht nur Grundkonzepte der Magie erläutert sondern auch andere hilfreiche Gebiete wie Mathematik, Logik, aber auch geschichtliches über Estria gelehrt. Nach dem Mittagessen folgte der praktische Teil der Magie. Dabei gab es nicht viel Platz für spielerische Kindereien. Disziplin wurde groß geschrieben und wenn Nourir nach dem Abendessen nicht direkt ins Bett fiel, so wiederholte er noch einmal das gelernte. Am Anfang wollte er noch seinem Vater zeigen, dass er der beste war. Mit der Zeit jedoch wurde es immer mehr zu einem Wunsch, den er sich auch selbst erfüllen wollte. Er wollte besser als die anderen sein, er wusste er konnte es schaffen.

Da er von da an viel Zeit seinem Talent widmete, hatte er kaum noch Gelegenheit seine Familie zu besuchen, geschweige denn seine sechs Jahre jüngere verlobte. Vor allem der Altersunterschied, verscheuchte jegliches Interesse und so verdrängte er die Verlobung die sein Vater vorgenommen hatte. Die Beiden sahen sich ab und an mal auf Festen, aber die Spanne an Jahren zwischen ihnen war einfach zu groß, als dass Nourir etwas mit ihr anzufangen gewusst hätte.

Die Hochzeit:

Als Lyiria dann 16 Jahre alt wurde, feierte man traditionsgemäß die Hochzeit der beiden Elfen. Es war ein wunderschöner Tag. Von einem kristallklarem Himmel schickte die Sonne ihren Segen dem jungen Paar, die im Tempel der Eisgöttin Ventha den Bund schlossen.
Eine große Gesellschaft hatte sich zu diesem Anlass versammelt. Sowohl die Eiswind-, wie die Schneekristall-Sippe waren in voller Zahl erschienen, um zu feiern, zu tanzen, zu plaudern und dem frostigen Alltag ein wenig zu entkommen.
Nervös wartete Nourir am Altar, er hatte Lyiria nur selten gesehen und war bisher auch nicht wirklich überzeugt gewesen von der Idee sie zu heiraten. Vor allem jetzt, da er sich in der Pubertät befand und sie noch nicht viel mehr als ein Kind war.
Doch als Lyiria an der Hand ihres Vaters den Tempel betrat, blieb ihm fast der Atem stehen. Das wundervoll gearbeitete, türkise Kleid umwogte ihren zarten Körper, wie erfrorene Wellen ein im Eis gefangenes Schiff. Selbstsicher Schritt sie auf den Mann zu, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte. Alles an ihr zog Nourir an, das Leuchten in ihren Augen nahm in gefangen.
Aus den hochgesteckten weißen Haaren hatte sich eine Strähne gelöst und fiel ihr frech in das weiche Gesicht. Fast befürchtete Nourir er würde jeden Moment aufwachen.

Auf dem Fest, nach der Zeremonie, hatte er zum ersten Mal seit langer Zeit die Gelegenheit mit ihr ein Gespräch zu führen. Wobei Lyiria ihm den Kopf mit allerlei Fantastereien und Gedanken verdrehte. So hatte sie schon für die beiden geplant, dass sie eines Tages die grünen Wälder ihrer Verwandten Elfen besuchen würden und Orte an denen es so heiß war, dass Menschen Kleider trugen um sich vor der Hitze zu schützen. Sie erzählte ihm davon, wie sie sich lieben würden bis sie gemeinsam diese Welt verließen, nachdem sie einen Haufen großartiger Kinder aufgezogen hatten.

Die Folgenden Monate und Jahre verbrachte er wie in einem Traum. Jede Minute die er entbehren konnte war er drauf und dran mit Lyiria Pläne zu schmieden und Fantasien zu weben. Schenkte ihr Figuren aus Eis, tobte mir ihr durch den Schnee oder lauschte dem entzückenden Klang ihrer Flöte.
Er berichtete ihr von all den Dingen die er an der Akademie lernte, oder zumindest in der Zeit die er mit Lyiria verbrachte, hätte lernen sollen. Dabei hing sie ständig an seinen Lippen und er genoss die Aufmerksamkeit und Bewunderung, die sie ihm zukommen ließ.

Im Gegenzug dazu erzählte sie ihm von ihrer Arbeit mit den Händlern am Handelposten, erzählte von exotischen Waren die sie ganz selten zu Gesicht bekam. Immer wenn sie davon berichtete nahmen ihre blass blauen Wangen eine etwas dunklere Farbe an. Nourir konnte in solchen Momenten ihre Aufregung fast mit Händen greifen.

Schneematsch :

In dieser ganzen Zeit waren seine Leistungen kontinuierlich schlechter geworden und wie ihm sein Vater in einem Gespräch mitteilte, lief er sogar Gefahr aus der Akademie geworfen zu werden. Wie stelle er sich denn seine Zukunft vor, um jagen und dergleichen zu lernen wäre es jetzt zu spät. Es handelte sich um ein sehr ernstes Gespräch und Nourir nahm es nicht auf die leichte Schulter.
Ihre ganzen Pläne würden auch Geld kosten, dachte er sich. Sie würden nicht einfach darauf losziehen können, auch wenn Lyiria das ganz anders sah.
Es machte sich aber auch noch etwas anderes in ihm breit. Er war doch glücklich hier, so wie alles lief. Warum sollte er fort wollen? Vielleicht war es gefährlich außerhalb des Eisreiches. Ziemlich sicher war es das sogar.

Wenn er aber den Klang ihrer Stimme hörte und die Kraft in ihr spürte, wenn sie von diesen Dingen sprach, konnte er einfach nicht anders als ebenfalls begeistert zu sein. Noch glaubte er an ihre Reise. Er müsste nur erst seine Ausbildung abschließen, das sehe sie ja wohl ein.
Danach dann vielleicht noch ein wenig Geld verdienen. Aber dann werden sie sich auf den Weg machen.
Nur sie beide und eine ganze Welt, die es zu entdecken gab.

Dennoch trafen sie sich auf einmal seltener, da Nourir mehr und mehr Zeit für das Studium der Eismagie aufbringen musste. Da er bis zur Vollendung seiner Lehre, wie all die anderen Adepten, in der Akademie zu wohnen hatte, war es auch nicht allzu schwer ein wenig Abstand von Lyiria zu gewinnen. Sie hingegen machte das nicht unbedingt glücklich, aber ihre Liebe kühlte dadurch nicht ab.
Nur sein Wunsch danach Estria zu verlassen, verblasste mehr und mehr. Es gab doch auch hier genug zu entdecken und zu erforschen. Es war nicht nur die Angst davor, alles zurückzulassen was er kennt, vielmehr versuchte er auch seine durch die Leidenschaft entfachte, träumerische Art in den Griff zu bekommen und übertrieb dabei ein wenig.

Kunst aus Eis :

Eine der Gelegenheiten an denen sich die beiden trafen, war dass alljährliche Kunstfest, auf dem Künstler ihre raffinierten Figuren präsentierten. Mittlerweile waren beide etwas älter geworden, während Nourir aber nüchtern mit beiden Beinen im Boden verwurzelt war, herrschte bei Lyiria nach wie vor ein Wirrwarr aus Träumen und Fernweh.

Das Motto in diesem Jahr war der Wald. Die Elfen betrachteten wie verzaubert die verschiedenen Tiere und Pflanzen, die so absonderlich schienen, dass Nourir sich oft fragte ob sie nicht bloß der Fantasie der Künstler entsprungen waren.
Nach nicht allzu viel Zeit, verlor er aber schon das Interesse. Lyiria bemerkte natürlich die fehlende Begeisterung ihres Mannes und obwohl er ihr versicherte, er wäre genauso sehr interessiert daran, all diese Dinge in Wirklichkeit zu sehen, so regte sich an diesem Tag der erste Verdacht in ihr, dass dem vielleicht doch nicht so war.

Abschluss der Ausbildung :

Im Alter von 70 Jahren war es dann endlich soweit. Sein Abschluss und die damit einhergehende Ernennung zum Magier lagen in greifbarer Nähe.
Die Prüfung war in zwei Teile aufgeteilt, einem Praktischen und einem Theoretischen.
Im praktischen Teil musste er sein Können in einem Schaukampf mit einem anderen Adepten beweisen. Er war zwar nicht der beste der Schüler, gehörte aber durchaus zum oberen Drittel und hatte somit kein Problem bei dem Kampf zu glänzen.
Seine theoretische Abschlussarbeit schrieb er über die kristalline Lumineszenz der Steine, die zum beleuchten der Wohnräume verwendet wurden. Dabei beschrieb er auch ein Verfahren, mit dem man die Leuchtkraft um bis zu 5% steigern konnte.

Nach seinem Abschluss zog er wie üblich aus der Akademie aus und wohnte wieder bei seiner Sippe, wo er sich zusammen mit Lyiria ein Zimmer teilte. Wie die meisten Magier nach Abschluss ihrer Ausbildung, schloss auch Nourir sich der Stadtwache an, um der Bevölkerung von Estria zu dienen, aber auch um von ihr respektiert zu werden.
Täglich fand er sich mit den anderen Wachen zusammen, trainierte den Umgang mit Dreizack, Schild und der Eismagie, ehe er auf Patrouille durch die Stadt ging.

Seine Frau drängte nun immer mehr darauf Estria zu verlassen, sie hatte genug von dem ewigen Schnee und Eis, wollte endlich etwas anderes sehen, etwas erleben. Doch Nourir hielt sie immer weiter damit hin, dass er nur noch etwas Geld verdienen müsse.
Ganz langsam und fast unmerklich gewöhnte er es sich auch an ihr aus dem Weg zu gehen. Kam später nach Hause, ging früher los, legte sich direkt ins Bett. Er liebte sie immer noch, hatte aber Angst davor, all das hier zurück zu lassen. Hatte Angst davor seinen Status aufzugeben und ein Spinner genannt zu werden, der Luftblasen nachjagte. Er war doch ein Teil der Stadtwache. Eismagier. Er könnte es soweit bringen in der Hierarchie. Das alles sollte er aufgeben um Wälder oder Wüsten zu sehen? Der Gedanke schien ihm nicht gerade verlockend. Und was war wenn einem von ihnen etwas zustieß? Hier war es sicher, hier kannte er sich immerhin aus mit den Dingen. Wie die Welt sich außerhalb des Eisreichs drehte wusste er überhaupt nicht.
Ganz abgesehen davon, dass er sich die Reaktion seines Vaters lieber nicht ausmalen wollte.


Kalt kälter am kältesten :

Dank der guten Beziehungen von jenem, gelang es Nourir zusätzlich Teil eines Forschungsteams an der Akademie zu werden. Jene Zeit welche er nun nicht mit seinen Pflichten als Wächter verbrachte, nutzte er, um mit anderen weitaus erfahreneren Magiern den absoluten Nullpunkt zu untersuchen. Ein weiterer Grund, weswegen er Estria nicht verlassen konnte und eine weitere Möglichkeit Lyiria geschickt aus dem Weg zu gehen.


Blaue Sonne :


Das Paar lebte so nebeneinander her, bis sich etwas veränderte. Am Anfang konnte Nourir nicht direkt sagen was es war. Aber Lyiria fing wieder an zu strahlen. Ihre Schritte wurden leichter und nach einer Weile, in der ihre Stimmung immer besser zu werden schien, offenbarte sie ihm was los war.
Es war schon längst dunkel als Nourir von seinem Wachdienst zurückkam. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, dass noch Licht in dem gemeinsamen Schlafzimmer brannte.
Als er die Tür öffnete, erwartete in Lyiria, sie schien all ihren Mut zusammen zunehmen, als sie nach der Begrüßung zu sprechen begann. Sie fing an mit einer Ausführung, wie schlecht ihre Beziehung sich entwickelt hätte und dass Nourir damit kaum zufrieden sein könne. Sie würden sich kaum noch sehen und miteinander sprechen.
Ein Blick vorbei an ihr offenbarte zwei gepackte Rucksäcke auf dem Bett.
Sie würde nicht länger warten. Das war nicht nur die Möglichkeit endlich aus diesem weißen Loch zu verschwinden, sondern auch die Gelegenheit um ihre Beziehung wieder aufleben zu lassen.
Sie hatte schon gepackt, ihre Ersparnisse, Lebensmittel, Kleidung. Sie würden jetzt gehen.
Nourir versuchte sie davon zu überzeugen wenigstens bis zum Morgen abzuwarten, aber sie erwiderte nur, wenn er jetzt nicht ginge, wusste sie, er würde es niemals tun. Als sie damit drohte ohne ihn Estria zu verlassen und auch schon mit einem Rucksack das Zimmer verlassen hatte, gab er sich geschlagen, nahm den anderen Rucksack und eilte ihr noch in voller Uniform hinter her.

Einstieg: Das Eisreich --> Die Eisstadt Estria --> die Eishäuser --> Aufbruch




Inventar:
- gefüttertes Wams
- Lederrüstung
- weiß-grauen Mantel
- eiserner Helm über einer gefütterte Kappe
- Hose aus Robbenleder
- Schneeschuhe
- Eiserner Dreizack und Schild der Stadtwache
- Einen großen Rucksack, den Lyiria ihm gepackt hat und dessen Inhalt er nicht genau kennt
Zuletzt geändert von Nourir am Montag 11. August 2014, 15:52, insgesamt 7-mal geändert.

Gesperrt

Zurück zu „Ehemalige Bürger“