Jaromir Sagewind

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Jaromir Sagewind

Beitrag von Jaromir Sagewind » Mittwoch 29. Juni 2011, 10:49

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Name: Jaromir Sagewind

Rasse: Mensch (Zyraner)

Alter: 26 Jahre

Geschlecht: Männlich

Beruf: Lichtmagier

Heimat: Sein fester Wohnsitz befindet sich in Zyranu, doch zur Zeit versucht er dem Krieg zu entkommen.

Gesinnung:
Neutral mit Hang zum Guten. Er wurde sehr liebevoll von seiner Mutter groß gezogen, was wohl der Grundstein seiner Gesinnung war. Das Helfersyndrom in ihm fügt den neutralen Part bei, da er sich in der Rolle als Helfer jedem verpflichtet fühlt.

Magie:

Jaromir ist ein Lichtmagier. Er beherrscht sein Handwerk überdurchschnittlich.

Sprachen:
Melongiar, Garmisch

Religion/Glaube:

Er würde es nicht zugeben in irgendeiner Form religiös zu sein, aber er betet oft zu Lysanthor. Sei es um in dunklen Stunden seinen Mut zurück zu erlangen oder um die heilende Wirkung seiner Heilzauber zu stärken.

Aussehen:

Jaromir gehört mit seinen 1,82 m zu den eher durchschnittlich großen Zyranern. Er hat Schulter langes, dunkelbraunes Haar das sich an den Spitzen leicht zu locken beginnt. Es wirkt generell recht gepflegt und auch sein Bart trägt letzten Endes dazu bei, dass er meist einen guten Eindruck hinterlässt.
Seine braunen Augen spiegeln seine Gutmütigkeit wider und scheinen bei anderen etwas Warmes aus zu strahlen. Er ist recht dünn und aufgrund dessen verzichtet er außerhalb der Akademie meistens auf das Tragen der üblichen Robe (weiß mit goldenen Stickereien auf Ärmeln und Saum).
Er bevorzugt meist einen gut sitzenden „Hosenanzug“, bestehend aus einer weißen Samthose, einem weißen Seidenhemd und einer goldenen Brokatweste. Darüber trägt er einen weißen Umhang der reichlich mit goldenen Stickereien verziert ist, unter denen sich auch eine Hand befindet über der eine Sonne schwebt. Die Innenseite des Umhanges ist mit grünem Samt ausgekleidet.
Auf eine Kopfbedeckung verzichtet er gerne, solang es die gesellschaftlichen Umstände zulassen. Ansonsten trägt er einen schlichten weißen Spitzhut.
Befindet er sich auf Reisen, so kleidet er sich wesentlich schlichter. In den dunklen Zeiten in denen sie jetzt lebten war es wahrscheinlich besser nicht so auf zu fallen. Deswegen zieht er es vor mit einem gewöhnlichen weißen Leinenhemd und einer beige Leinenhose unterwegs zu sein. Seinen Mantel trägt er lediglich auf links, sodass die grüne Seite zu sehen ist. Seinen Geldbeutel trägt er immer an seinem Gürtel, welchen er auf jeden Kleidungsstil mit einbindet.

Persönlichkeit:
Jaromir ist ein guter Redner, sehr extrovertiert und freundlich. Vor allem bei Frauen kommt er mit seiner charmanten Art immer wieder sehr gut an. Er lernt recht schnell und wenn einer seiner Zauber mal nicht so gut klappt, dann übt er ihn verbissen bis er endlich funktioniert. Er ist ein sehr gutmütiger Mensch, jedoch stellt sich in seltenen Fällen sein Ego über alles, was ihn bis jetzt davon abhielt sich jemals auf eine engere Beziehung mit einer Frau einzulassen. Er ist recht mutig was allerdings auch schnell in Leichtsinnigkeit ausartet, da er sich meist schnell selbst überschätzt. Noch dazu leidet er unter einem starken Helfersyndrom. Er hilft mit seinen Heilkräften auch denen, die es sich eigentlich nicht leisten können oder eventuell aus feindlichen Reihen kommen.

Stärken:
Seine Stärke liegt wie bei den meisten Zyranern in seiner Magie. Leichte Schnittverletzungen und Wunden stellen für ihn kein großes Problem dar, solang es sich um ein Menschenähnliches Wesen handelt. Mit seiner charmanten Art schafft er es oftmals die Leute für sich zu gewinnen. Er beherrscht einige Grundkenntnisse in der Verteidigung mit Lichtmagie. Es ist für ihn ein leichtes ein Schutzschild zu projizieren. Auch die Grundkenntnisse im Reiten sind ihm bekannt, da er oft mit seiner Familie in den Ferien die Großeltern besuchte und diese Pferde besaßen.

Schwächen:
Seine größte Stärke ist gleichzeitig auch eine seiner Schwächen. Was ihm in der Heilkunst leicht fällt, ist bei den Angriffszaubern etwas zurück geblieben. Im Normalfall schafft er es seinen Gegner zu blenden und dann die Flucht zu ergreifen. Jedoch vermag er es nur selten bewusst, jemanden mit seiner Magie zu verletzen, wahrscheinlich weil er es eigentlich auch gar nicht möchte. Sein vorlautes Mundwerk bringt ihn öfters mal in Schwierigkeiten. Es ist sogar schon öfters vorgekommen, dass er danach den ein oder anderen Zauber einstecken musste und nicht zu vergessen auch diverse Fausthiebe. Es fällt ihm sehr schwer seine Wunden selbst zu heilen, da er sich unter Schmerzen nicht gut konzentrieren kann. Im Grunde ist er eigentlich auf andere angewiesen, wenn es zu einem Kampf kommen sollte.

Fähigkeiten:

Lichtmagie: überdurchschnittlich
Reiten: rudimentär

Tierischer Begleiter:
Goliat, das Jorsanische Kaltblut, wird von ihm eigentlich nur zum Reisen genutzt. Er hat ein schwarz weiß geschecktes Fell und knapp 1,67 m groß.
Hat Goliat keine Lust zu laufen, so kommt es vor, dass seine Reisen in der Zwischenzeit etwas länger dauern. Die Beziehung der beiden konnte sich noch nicht richtig festigen. So gibt es ab und zu mal einige Meinungsverschiedenheiten und da Jaromir kein erprobter Reiter ist muss er trotz allem Goliat nachgeben und ihn wohl oder übel an der Hand führen.

Lebensgeschichte:
Jaromir ist der einzige Sohn und das zweite Kind von Jarisil und Kysira Sagewind. Sein Vater ist ein überaus begabter Naturmagier. Seine Mutter Kysira stammte aus einer reichen Händlerfamilie Pelgars, welche mit Pferden handelt. Sie lernte Jarisil auf einer der Handelsreisen kennen die sie mit ihrem Vater nach Zyranus angetreten hatte. Kysira verliebte sich sofort in Jarisil und auch ihm ging es nicht anders. Kysira kehrte nicht mit ihrem Vater zurück nach Pelgar. Sie blieb bei Jarisil, der damals gerade sein Magierstudium beendet hatte und sie kurze Zeit später heiratete.
Zwei Jahre später erblickte seine ältere Schwester Caya das Licht der Welt. Jaromir folgte wiederum zwei Jahre später. Seine Kindheit war eher ruhig und behütet. Als er das vierte Lebensjahr erreicht hatte, verbrachte er die Zeit damit, lesen und schreiben zu lernen. Seine Mutter brachte ihm, mit lesen und schreiben, ihm damit auch gleich Garmisch bei. Sie war der Meinung, dass es für die Kinder nur nützlich sein könnte, mehrere Sprachen sprechen zu können. Ein Junge aus der Nachbarschaft nahm auch am Unterricht teil. Sein Name war Hajo und er war Jaromirs bester Freund. Hajo war später im Stall seiner Mutter angestellt. Sie verbrachten auch die Freizeit oft miteinander und spielten meistens seiner älteren Schwester und deren Freundinnen kleine Streiche. Hajo war sehr geübt im Umgang mit einer kleinen Schleuder und so machten die beiden Jungen sich meistens einen Spaß daraus, sich irgendwo versteckt zu halten und die Mädchen mit kleinen Steinen zu beschießen. Das endete fast immer damit, dass er sich eine Moralpredigt bei seinem Vater anhören musste. Jaromir war bis zu dem antritt seiner Schulzeit recht frech und vorlaut, was er auch später noch beibehielt. Mit knapp sechs Jahren zeigte sich bei Jaromir die Begabung zur Lichtmagie. Dies blieb vorerst noch unbemerkt. Jedes mal wenn er beim spielen mit anderen Kindern auf der Straße einen Kratzer zugezogen hatte, genügte es dies mit Handauflegen wieder zu beheben oder zumindest eine Blutung zu stoppen.
Eines Nachts wachte er von einem Albtraum geplagt auf. Er war schweißnass in seinem Bett hoch geschreckt und blickte im Dunklen umher. Seine Mutter hatte ihm mal erzählt, dass es gegen Angst in der Dunkelheit helfen würde an etwas schönes zu denken. Das Einzige was ihm eingefallen war, war Licht. Im Hellen sah alles anders aus und viel schöner. Tatsächlich schaffte er es eine Glühwürmchen große Lichtkugel herauf zu beschwören. Er war jedoch erst einmal so erschrocken, dass die Konzentration sofort unzureichend wurde um das Glühwürmchen aufrecht zu erhalten. Aber so erschrocken wie er erst war, so rasch packte ihn auch der Eifer und so saß er Nacht für Nacht auf seinem Bett und übte fleißig daran ein paar Lichtkugeln zu beschwören.
Als er dies schon gut genug beherrschte, zeigte er sein Können auch seinem Freund Hajo, dem natürlich immer wieder etwas dazu einfiel. Er schlug ihm vor, dass er seiner Schwester wenn sie in den Ferien wieder zuhause war, sie besuchte mittlerweile schon die Magierakademie, Nachts mit einen Lichterschwarm überraschen sollte. Jaromir hielt es erst für eine witzige Idee, nur war seine Schwester eine Feuermagierin und es könnte für ihn ziemlich schmerzhaft werden.
Schon bald sollten die Ferien kommen. Caya und er sollten zusammen mit ihren Eltern die Großeltern in Pelgar besuchen. Aber erst sollte Caya erst ein mal ihren Eltern ihre neu erworbenen Fähigkeiten zeigen. Natürlich gelang ihr nicht direkt alles und ihre Handflächen waren regelmäßig verbrannt. Am Abend bevor sie aufbrechen sollten beschloss Jaromir seiner Schwester zu zeigen was er sich in letzter Zeit angeeignet hatte. Er klopfte zum ersten Mal an ihre Zimmertür und linste durch den Türspalt. Sie ließ einen tiefen Seufzer hören, bevor sie ihn hinein bat. Er schloss hinter sich die Türe und trat zu ihr hinüber. „Ich muss dir was zeigen.“, sagte er und schaute sie ernst an. „Wenn das jetzt wieder einer deiner kleinen Streiche ist...“, sagte sie tadelnd, doch er winkte nur ab und schüttelte den Kopf. „Nein, ich verspreche es dir.“, sagte er und dann zeigte er seiner Schwester die Horde Glühwürmchen, die er heraufbeschwören konnte.
„Gib mir mal deine Hände.“, sagte er und wartete geduldig darauf, dass seine Schwester die Hände ausstreckte. Sie hatte einige Brandblasen. „Bei mir klappt das immer.“, sagte er und legte seine rechte Hand auf ihre ausgestreckte linke. Er schloss die Augen konzentrierte sich kurz und schon ging es schief. Mit einem Mal zuckte er vor Schmerz zusammen. Ihm entfuhr sogar ein Aufschrei. Seine Schwester hingegen war begeistert. „Jaromir, wie hast du das gemacht?!“, fragte sie laut, während er in seine Hand starrte, auf der sich nun die dicken Brandblasen bildeten, die vorher auf der Hand seiner Schwester gewesen waren. Jaromir war den Tränen nahe und musste sich sehr zusammen reißen, dass er nicht anfing zu weinen. Diese Wunden konnte er nicht mehr heilen und bescherten ihn eine Schlaflose Nacht. Natürlich blieben auch seine Magischen Fähigkeiten seinen Eltern nicht verwehrt. So verkündete ihm sein Vater noch am gleichen Abend das er nach den Ferien auch die Magierschule besuchen werde.
In den Ferien bei seinen Großeltern saß er dann zum ersten Mal auf einem Pferd. Auf Wunsch seines Großvaters hin erlernte er die Grundkenntnisse des Reitens und bekam auch sehr viel von ihm über die Tiere beigebracht. Satteln, Trensen, putzen... „All das, was man wissen sollte, Junge.“, sagte er immer. Ganz wohl war ihm nicht bei der Sache jedoch machte er es seinem Großvater zu liebe. Früher machten ihm Pferde aufgrund ihrer Größe etwas Angst, allerdings verging dies im Laufe der Zeit. Als sein Großvater auf dem Sterbebett lag, Jaromir war gerade 21 Jahre alt, wollte er von Jaromir wissen, wie er sich seine Zukunft vorstelle und ob er bei der Lichtmagie bleiben wollte oder in seinen Augen etwas Sinnvolles tun wollte. Jaromir stimmte es traurig, dass sein Großvater es nicht zu schätzen wusste, das er Kranken half und dies auch wolle. „Es tut mir leid, aber ich glaube, ich habe mich schon entschieden. Ich helfe Kranken wieder gesund zu werden, Großvater... und es ist für mich einfach das schönste, wenn jemand die Klinik verlässt und wieder lachen kann. Ich kann einfach nicht so sein, wie du es gerne hättest. Es tut mir leid. Ich bin jedoch dankbar dafür, was du mich in all der Zeit, die wir zusammen verbrachten gelehrt hast und werde dies auch zu nutzen wissen.“, sagte Jaromir und schritt zum Fenster, um hinab auf die dunkle Straße zu blicken „Ich hab immer gewollt, dass du irgendwann meinen Betrieb leiten würdest, doch du scheinst dich nicht dafür entschieden zu haben. Ich akzeptiere das, mein Junge. Deine Mutter wird den Betrieb vorerst leiten. Aber ich möchte dir ein Geschenk machen. Vielleicht entscheidest du dich irgendwann dazu, den Betrieb zu übernehmen. Meine Lieblingsstute hat vor kurzem einen kleinen Sohn zur Welt gebracht. Sein Name ist Goliat, ich möchte, dass du ihn bekommst und dich gut um ihn kümmerst. Er ist ein Jorsanisches Kaltblut. Ich bin mir sicher, dass er dich überall hin tragen wird, ohne dich fallen zu lassen, Junge.“, sagte der sterbende Alte und deutete mit einem Klopfen auf das Bettlacken, dass Jaromir sich zu ihm setzen sollte. Jaromir tat, wie ihm geheißen und der Großvater bat ihn noch, seine Hand zu halten, bis es endgültig vorbei war. Stillschweigend saß er neben dem Bett seines Großvaters und betete zu Lysanthor. Als er seinen letzten Atemzug getan hatte, stand er auf, erwies ihm die letzte Ehre und verließ den Raum, vor dem schon seine Familie gewartet hatte. Seine Eltern beschlossen in Pelgar zu bleiben, um den Betrieb des Großvaters zu führen. Sie überließen das Haus in Zyranus ihren beiden Kindern.
In der Schulzeit war er eher einer der Strebsameren. Um sein Ziel zu erreichen, ein guter Lichtmagier zu werden, verbringt er die meiste Zeit damit, seine Nase in Bücher zu stecken und sich in der Universitätsklinik seine praktischen Fähigkeiten anzueignen. Richtige Freundschaften schloss er in der Schule eigentlich nicht. Es gab dort lediglich Leute, mit denen er sich gut verstand und jeden Tag zu tun hatte, weil sie im gleichen Jahrgang waren. Wo immer Jaromir mit Frauen zu tun hatte, versuchte er sich mit kleinen Tricks in den Vordergrund zu spielen. Meistens benutzte er dafür die Glühwürmchen – Methode und hatte damit sogar Erfolg.
Ansonsten blieb er eigentlich lieber für sich. Nur einmal war es anders gewesen. Als er morgens auf dem Weg zum Hörsaal in der Klinik unterwegs war, fiel ihm ein junges Mädchen auf. Sie saß auf einer Bank im morgendlichen Nebel und las in einem Buch. Sie machte einen recht traurigen Eindruck auf ihn. Da er aber schon spät dran war konnte er sich unmöglich gerade jetzt darum Gedanken machen. Tags darauf saß sie wieder dort und las in ihrem Buch. Sollte er sie vielleicht ansprechen? Er fand sie recht hübsch, doch wie es der Zufall so wollte, tauchte einer seiner Mitschüler auf und sprach ihn an, bevor er sich entschließen konnte sie anzusprechen. Vielleicht morgen? Am nächsten Morgen stand er etwas früher auf, zog sich an und machte sich auf den Weg zur Klinik. Schon wieder saß sie da im Nebel. Sie sah so traurig aus. Er beschloss ihr ein kleines Licht zu schenken, bis die Sonne über die Dächer scheinen würde, beschwor eine Faustgroße Lichtkugel und ließ sie zu ihr hinüber schweben. Sie schaute verdutzt auf und lächelte ihn milde, aber dankend an. Gerade, als er zu ihr hinüber gehen wollte, tauchten wieder ein paar seiner Mitschüler auf und stießen ihn weiter. Am nächsten morgen war die Bank leer und auch die Tage darauf. Wahrscheinlich hatte sie einen anderen Ort zum Lesen ausgesucht. So fiel Jaromir wieder in den täglichen Trott des Lernens. In der Akademie kursierten einige Gerüchte über die Rollen der Magiearten und darüber, dass man in Aufzeichnungen über deren Verbleib spekulierte. Jaromir, dem langsam, aber sicher das Studium und das ewige Leben in der Akademie auf die Nerven ging, träumte insgeheim davon, sich auf die Suche nach der Schriftrolle des Lichtes zu machen. Aber ihm fehlten die Aufzeichnungen und so mir nichts dir nichts würde er sie nicht erlangen können. Außerdem beherrschte er nicht viele Angriffszauber und ihm fehlten die Verbündeten. Er verwarf den Gedanken jedoch nie so richtig.
Doch die Zeiten blieben nicht friedlich. Immer öfter hörte man von den Belagerungen im Osten des Landes. Die Zeiten wurden immer finsterer und als die Gerüchte laut wurden, dass Pelgar von den dunklen Truppen belagert wurde, machte sich seine Schwester Caya auf den Weg nach Pelgar um den Eltern bei der Flucht zu helfen. Es war ihm bekannt, dass Caya wahrscheinlich einige Tage brauchen würde um Pelgar zu erreichen, doch er erhielt keine Nachricht. Weder von Caya noch von seinen Eltern und so langsam machte er sich Sorgen um seine Verwandten. In der Akademie wurde er zunehmend unkonzentrierter und auch das Lernen fiel ihm plötzlich schwer. Es dauerte einige Zeit, bis Jaromir sich schließlich dazu entschloss nach seinen verwandten zu suchen und obwohl Jaromir seine Ausbildung in der Akademie noch nicht abgeschlossen hatte, verließ er seine Heimatstadt Zyranus. Zusammen mit seinem Pferd Goliath machte sich der junge Zyraner auf den Weg nach Pelgar. Er war sich bewusst, dass es die wahrscheinlichst gefährlichste reise seines Lebens sein würde, nicht zuletzt weil er kaum kämpfen konnte. Bekleidet mit einem dunklen Mantel machte er sich nun auf den Weg nach Pelgar, doch seine Reise in diese Richtung war nur von kurzer Dauer. Als Jaromir bei Einbruch der Dunkelheit rast machte um sein Lager aufzuschlagen, hatte er bereits das Gefühl beobachtet zu werden und auch Goliath war unruhig und Blickte umher. Doch es war nur das rauschen der Blätter im leichten Wind zu hören und Jaromir war es bewusst, dass er nicht viel schlafen würde in dieser Nacht. Er machte kein Feuer, sondern lehnte sich nur mit dem Rücken an einen dicken Baumstamm und nahm einen leib Brot aus seinem Rucksack um sich davon etwas abzuschneiden und zu Gemüte zu führen. Kaum hatte er seinen Hunger gestillt, wurde Goliath zunehmend unruhiger. Er begann mit den Hufen zu scharren und blickte in der Dunkelheit mit gespitzten Ohren umher. Jaromir stand auf um seinen Gefährten zu beruhigen, doch das ist so ziemlich das letzte woran sich der Lichtmagier erinnerte. Im nächsten Augenblick traf ihn ein dumpfer Schlag auf dem Hinterkopf und alles um ihn herum wurde schwarz. Als er aufwachte befand er sich in der Gefangenschaft einer Gruppe Dunkelelfen. Sein Proviant und sein Geld hatten sie an sich genommen und nun lag er gefesselt und geknebelt quer über den Rücken seines Pferdes, dass von einem der Dunkelelfen geführt wurde. Es dauerte eine Weile bis Jaromir seine Gedanken gesammelt hatte und seine Lage einschätzen konnte. Gelegenheit zur Flucht bestand im Moment keine, doch bevor Jaromir sich wieder KO stellen konnte, wurde bereits einer der Dunkelelfen auf ihn aufmerksam. Es begann ein langer Leidensweg für Jaromir. Einer der Elfen nahm Goliath an sich und ließ Jaromir mit gefesselten Händen hinter ihm her laufen. Es gab Tage, da spürte er seine Füße nicht mehr und zwangen ihn seine Beine in die Knie, schliffen sie ihn munter weiter hinter sich her. Jede Wurzel, jeder Stein über den sie ihn zogen war in seinen Augen schmerzhafter als das Laufen an sich, weswegen er sich meistens schnell wieder auf die Beine zwang. Wenn sie Rast machten, versuchte Jaromir seine Wunden in einem unbeobachteten Augenblick selbst zu heilen, doch es war wenig erfolgreich, denn er konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren. Er wusste nicht was die Dunkelelfen mit ihm vor hatten und die ungewisse Zukunft machte dem Lichtmagier sehr zu schaffen. Sie redeten in ihrer eigenen Sprache und Jaromir konnte nicht einmal ansatzweise erahnen, was sie mit ihm vor hatten. Vielleicht würden sie ihn als Sklaven in ihrer Heimat halten und ihn so lange schuften lassen bis er elendig zu Grunde gehen würde. Doch die Hoffnung und der Glaube an das Licht gaben ihm jeden Tag neue Kraft und im Stillen hoffte er seine Schwester Caya wieder zu treffen, denn er ging mittlerweile stark davon aus, dass auch sie verschleppt wurde. Viele Tage zogen ins Land und ebenso viele Nächte. Jaromir hatte aufgehört sie zu zählen. Die Mahlzeiten waren rar und ebenso die Pausen die sie machten. Jaromir war ohnehin nie der Kräftigste gewesen, doch er hatte aufgrund seiner rutschenden Hose feststellen müssen, dass er einiges abgenommen hatte. Immer weiter führten ihn die Elfen durch den Wald, bis sie eines Tages den Waldrand erreichten. Vor Jaromirs Augen erstreckte sich die weite Ebene von Grandessa und weit hinten am Horizont konnte er die Stadt erkennen. Fast schon ein kleiner Punkt am Horizont und er musste die Augen zu Schlitzen verengen, damit er sie erkennen konnte. Es ging Vorwärts, immer weiter Schritt um Schritt und es kam ihm so vor, als würde sich die Stadt mit jedem Schritt weiter von ihnen weg bewegen. Es dauerte tatsächlich drei Tagesmärsche bis sie die Stadt endlich erreicht hatten. Jaromir wusste nicht wie es mit ihm hier weiter gehen würde. Wollten sie ihn als Sklaven verkaufen? Sie erreichten den äußeren Ring der Stadtmauer und dann Bot sich Jaromir der optimale Augenblick zur Flucht. Einer der Stadtwachen unterhielt sich gerade mit dem Dunkelelfen, der auf Goliath saß. Die Gruppe löste sich auf ein Kopfnicken des Elfen langsam auf und einer nach dem anderen verschwand in Richtung Stadt. Die Wache ging näher an seinen Gefährten Goliath heran und gab ihm einen ordentlichen schlag auf sein Hinterteil, während er mit dem Elfen scherzte. Er wusste, dass sein Gefährte es gar nicht leiden konnte, wenn man so etwas tat und er konnte regelrecht die Sekunden zählen, bis Goliath sich dafür rechte. Er schlug nach hinten aus und um ein Haar hätte er Jaromir sogar getroffen. Sein reiter fiel nach vorne und ließ den Strick dabei fallen, der um Jaromirs Hände gebunden war. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte er sein Glück kaum fassen und war regungslos stehen geblieben, doch dann wurde ihm klar, dass er besser die Beine in die Hand nahm und los laufen sollte. Er schnappte sich den Strick, warf ihn über die Schulter und tat das was er eigentlich am besten konnte, blenden und laufen. Es kam ihm so vor, als wäre er noch nie in seinem Leben so schnell gewesen, sein Herz hämmerte wild in seiner Brust und er verschwendete keinen einzigen Gedanken, an Goliath oder seine Schwester, sondern nur an seine Flucht. Jaromir hoffte sie würde erfolgreich enden und als er gerade in eine Gasse einbog fand er ein leeres Fass, in dem er sich gut verstecken konnte. Der hagere Mann stieg hinein und wartete ab was passieren würde. Doch er hatte seine Verfolger längst abgehängt und nachdem er sich in Sicherheit wog, verließ er sein Verseck wieder. Nun stand er da, ohne seinen Begleiter, ohne Geld und ohne zu wissen wo er überhaupt war. Zwar war es gefährlich nach Goliath zu suchen, doch er würde es sich nie verzeihen wenn er es nicht tat. Er zog die Kapuze seines Mantels über den Kopf und verließ die Gasse, in der Hoffnung sein Pferd hatte seinen Reiter abgeworfen und war ebenfalls geflohen.


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