Luzien

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Luzien

Beitrag von Luzien » Sonntag 25. April 2010, 00:33

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Name
Luzien Zasalamel, aus Nerus Sippe

Rasse
Nachtelf

Alter
73 Jahre

Geschlecht
Männlich

Beruf
Justiziar (Schattenkrieger der im Auftrag der Adelshäuser Verbrecher jagd, ähnlich einem Kopfgeldjäger)

Heimat
Seine Heimat ist selbstverständlich das Reich der Nachtelfen, auch wenn er nur etwa die Hälfte des Jahres dort lebt. Aus diesem Grund besitzt er auch keine eigene Wohnstädte, sondern lebt im Gasthaus seiner Mutter, nahe dem Eingang zum Reich.

Gesinnung
Luzien denkt nicht in Größen wie Gut und Böse. Von daher kann man ihn wenn überhaupt nur als Neutral bezeichnen.

Magie
Luzien scheint wohl latent magisch begabt zu sein, doch hat er nie besonderes Interesse in der Kunst der Magie gehegt.

Sprache
Seine Muttersprache ist selbstverständlich Herendia. Zusätzlich beherrscht Luzien aber auch noch Celcianisch und Lerium. Allerdings weigert der Nachtelf sich, die Allgemeinsprache zu benutzen, wenn es nicht zwingend nötig ist. Sie klingt ihm zu barbarisch.

Religion/Glaube
Der Nachtelf ist für seine nüchterne Art der Weltanschauung bekannt. Er glaubt nicht an die Götter aus dem simplen Grund, dass ihm der Gedanke, eine höhere Macht könne sein Leben beeinflussen, missfällt. Seiner Meinung nach ist jedes Wesen für sein Schicksal selbst verantwortlich.

Aussehen
Luzien ist für einen Nachtelfen ungewöhnlich groß. Er misst stolze 1.76m bei einem Gewicht von grade einmal 52kg. Er hat einen grazilen und schlanken Körper, dem man ansieht, dass er mehr auf Schnelligkeit und Wendigkeit ausgerichtet ist, als auf pure Körperstärke. Trotzdem ist er eindeutig muskulöser als ein normaler Bauer oder Händler. Seine Haut hat die selbe Farbe wie frisch gefallener Schnee, was natürlich in seiner Herkunft begründet liegt und der Sonnenunverträglichkeit seines Volkes. Luziens Oberarme sind von vielen feinen, aber auch mehreren tiefen Narben übersäht, Trophäen aus der harten Zeit seiner Ausbildung. Aber auch sein Rücken und seine Brust sind nicht mehr besonders unversehrt. Dazu kommt ein Brandmal in Form einer Mondsichel auf der rechten Schulter und eine münzgroße Narbe in seiner Magengegend. Der Nachtelf hat sehr lange und schlanke Finger, allerdings mit ziemlich ungepflegten und angekauten Fingernägeln.
Luzien hat ein schmales, längliches Gesicht, mit einer flachen Stirn und einem spitzen Kinn, das von schulterlangen, weißblonden Haaren eingerahmt wird. Diese trägt er für gewöhnlich offen oder er bindet sie sich zu einem Zopf zusammen. Luzien linkes Auge ist violett, das rechte grau, ein Streich der Natur. So wirkt sein linkes Auge wie ein Farbklecks auf einer ansonsten weißen Leinwand. Die Lippen des Elfen sind schmal und ebenso farblos wie der Rest seines Körpers. Die flache, spitze Nase war früher wohl einmal grade, doch durch einen Bruch ist sie nun ein winziges Stück nach rechts geneigt. Luzien hat hohe, aber flache Wangenknochen, was ihm stets einen leicht überheblichen Ausdruck verleiht. Ansonsten wirkt sein Gesicht relativ freundlich, vor allem wenn er sich ein Lächeln abringt, was jedoch selten einmal vorkommt. Abgesehen von den silbernen Augenbrauen hat Luzien keine Haare im Gesicht.

Was Aufmerksamkeit erzeugt, ist die Art, wie der Nachtelf sich kleidet. Seine Brust schützt ein schwarzer, ärmelloser Brustpanzer aus gehärtetem Leder, der mit silberfarbenen Nieten geschmückt ist. Darunter trägt er ein langärmliges, graues Schnürhemd aus Höhlenraupenseide, dem sogenannten Nachtelfenstoff. Die Ärmelenden verschwinden in schwarzen Lederhandschuhen, wobei der rechte eine Gemmenfaust mit geschliffenen Obsidianscheiben ist. Beide Handbedeckungen gehen bis weit über die Hälfte der Unterarme. Die graue Pumphose, die ebenfalls aus Nachtelfenstoff besteht steckt, verschwindet in schwarzen Schnallenstiefeln mit hohen Sohlen. Bis dahin ist nichts außergewöhnlich und auch der bodenlange, schwarze Kapuzenumhang ist wohl noch vertretbar. Auffällig hingegen sind der breite Seidenschal, der sowohl den Hals, auch den Mund und die Nase des Nachtelfen verhüllt und vor allem die breite Schneebrille, die Luzien im Freien immer trägt und die aus einer schwarzen, mit Stoff gepolsterten Metallschiene mit einem sehr schmalen Sehschlitz und einem Lederband besteht.
Wenn Luzien sich an der Oberfläche, bzw. unter dem Sonnenhimmel befindet, sieht man im allgemeinen nicht einmal einen winzigen Teil Haut. Nur in Gebäuden und Nachts legt der Nachtelf Schal und Schneebrille ab.
Auf dem Rücken geschnallt hat Luzien einen zwei Meter langen Kampfstab, aus glänzendem, schwarzem Holz. In dem breiten Wickelgürtel stecken zwei geschwungene Krummdolche.

Persönlichkeit
Man kann Luzien durchaus als eine ausgeglichene, ruhige Person bezeichnen. Er verhält sich in der Regel anderen gegenüber höflich - solange es sich dabei um einen anderen Nachtelfen handelt. Ansonsten wird er sehr direkt und lässt einen schnell spüren, dass er andere Völker nicht sonderlich mag. Er hat Probleme damit Vertrauen zu fassen und es fällt ihm sehr schwer, sich auf andere Leute einzulassen und sich mit diesen anzufreunden. Trotzdem kann er beides in der Regel vortäuschen, wenn er jemanden benötigt, sei es für Informationen oder als Unterstützung. Wenn Luzien von jemanden angesprochen wird, den er nicht kennt, reagiert er häufig einsilbig oder mürrisch, auf jeden Fall etwas abweisend.
Der Nachtelf versteht sich darauf, seine Miene zu versteinern und keine Gefühlsregungen zu zeigen. Nur Nervosität sieht man ihm an, da er in solchen Fällen an den Fingernägeln kaut.
Da er zum Soldat ausgebildet wurde, ist er selbstverständlich außergewöhnlich diszipliniert. Direkte Befehle von Vorgesetzten werden ausgeführt ohne Fragen zu stellen. Aufgrund der Geschehnisse seiner Jugend verabscheut er jede Art von Kriminalität. Er hat auch kein schlechtes Gewissen dabei einen Verbrecher zu verletzen und über die Maße viele Schmerzen zuzufügen. Frei nach der Devise: „Ich brauche nur die Hälfte deines Kopfes für meinen Sold.“
Besonders wichtig ist Luzien seine Familie, für deren Wohl würde er alles aufgeben und opfern.

Stärken
Luzien ist ein Soldat und das merkt man sofort. Er ist ein begnadeter Kämpfer, im Umgang mit Dolchen zwar nur [durchschnittlich], mit Kampfstäben und Schwertlanzen dafür sogar [Sehr gut]. Seine Grundausbildung als Soldat enthielt selbstverständlich auch eine Ausbildung im waffenlosen Nahkampf, auch darin ist Luzien [Überdurchschnittlich] geübt. Wenn man mit ihm konfrontiert wird, sollte man die Distanz daher möglichst gewaltig groß halten. Ein weiterer gefährlicher Punkt an Luzien ist dessen ungewöhnlicher, tänzelnder Kampfstil und seine [gute] Geschwindigkeit. Sein Ehrgefühl und seine Ausbildung sorgen darüber hinaus dafür, dass Luzien niemals zögern würde, zur Erfüllung eines Auftrags sogar sein Leben zu opfern. Er ist sehr zielbewusst und ehrgeizig, diszipliniert und hat eine schnelle Auffassungsgabe.
Außerdem erlaubt seine Herkunft es Luzien, selbst Nachts und im Dunkeln noch gut sehen zu können.

Schwächen
Luziens größte Schwächen wurden ihn bei seiner Geburt in die Wiege gelegt und sind die selben wie bei so ziemlich allen Nachtelfen. Er verträgt kein Sonnenlicht, weshalb er sich an der Oberfläche immer verhüllen muss. Darüber hinaus kann er im hellen Licht sehr schlecht sehen, weswegen er tagsüber eine Schneebrille tragen muss. Auch sein Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl sind von Zeit zu Zeit eine Hürde. Er würde eher sterben als in einem Auftrag zu versagen oder einen Günstling nicht beschützen zu können.

Luziens Charakter erlaubt es ihm nicht, sich schnell mit jemanden anzufreunden und noch weniger jemanden zu vertrauen. Seine schroffe Art Leuten gegenüber, die er nicht kennt und nicht braucht, finden auch viele anstößig.
Luziens seltsames äußeres Erscheinungsbild lässt ihn ohnehin recht verdächtig wirken, weshalb ihn die Stadtwachen anderer Städte meistens ziemlich stark beäugen. Das verhindert, dass Luzien sich wirklich frei bewegen kann, außer er schafft es etwaige Verfolger abzuhängen.

Lebensgeschichte
Wer Luzien heute zum ersten Mal treffen würde, der lernt einen disziplinierten, aber wortkargen und verschlossenen Soldaten kennen. Ein ehrenvoller Kämpfer, der sich für seine Berufung aufopfern würde. Doch das war nicht immer so. In seiner Jugend war Luzien eine ausgesprochene Frohennatur und wollte immer auf dem Pfad der schönen Künste wandern.

Luzien ist der Spross einer sehr alten und angesehenen Familie. Seine Mutter Taschana stammte aus Nerus Sippe, den Nachkommen eines großen Helden der Nachtelfen, der vor mehr als tausend Jahren lebte und den man den „Tanzenden Dämon im Mondlicht“ nannte. Aus dieser Linie waren viele große Krieger entsprungen, zuletzt sein Großvater Ophiel. Luziens Mutter jedoch entschied sich gegen den Weg des Kriegers und wählte stattdessen den der Gastwirtin, liebenden Mutter und Ehefrau. Sie erbte einen Gasthof am Rande des Reichs der Nachtelfen im Wald Arus, der sich großer Beliebtheit erfreute. Die Gäste die das Reich für einen längeren Zeitraum besuchten, Diplomaten, Abenteurer, Glücksritter und sondergleichen, bezahlten gerne etwas mehr für ihre Zimmer im „Gasthof zum tanzenden Mondlicht“. Denn im Gegensatz zu fast jedem anderen Gebäude hatte das Gasthaus Gästezimmer mit Fenstern, durch die Sonnenlicht einfallen konnte. Luziens Mutter war sich nie zu fein um jeden zu erzählen, dass sie nicht verstehen konnte, was die Bewohner der Oberfläche so an Sonnenlicht band.
Luziens Vater Dinar hingegen war ein Gemmenschneider, und ein ziemlich guter, nur um es einmal zu sagen. Ihm gehörte ein Schmuckladen mit einer kleinen Juwelen- und Silberschmiede. Ein gewisses Geschick im An- und Verkauf, zusammen mit einem großen, künstlerischen Talent, sorgten dafür, dass die Erträge theoretisch groß genug waren, um auf den Gasthof verzichten zu können.

Als Luzien das „Dunkel“ der Welt erblickte, war er das jüngste von drei Kindern. Seine beiden Schwestern waren um einiges älter und übernahmen bereits die Hauptarbeit des Gasthofes, in dem auch die gesamte Familie lebte. So hatte seine Mutter genug Zeit, um den Knaben mit aller Liebe aufzuziehen. Das war jedoch alles andere als einfach, denn sobald der kleine Bengel einmal gelernt hatte zu laufen und groß genug war um Türen zu öffnen, stellte er nur Schabernack an. Dass er beim Versuch, beim Aufräumen zu helfen ein gewaltiges Chaos anstellte, oder in der Küche aus teuren Oberweltlerlebensmitteln ungenießbaren Brei machte, waren noch die kleinsten Ärgernisse. Trotzdem verzichtete man darauf Türen abzuschließen, denn man wollte den Kleinen nicht dafür bestrafen, dass er es nicht besser wusste. Das änderte sich erst, als der junge Luzien mit fünf Jahren voller Tatendrang eines der Gästezimmer erforschen wollte. Dummerweise war es grade Mittagsstunde und das Zimmer von der Sonne lichtdurchflutet. Zum Glück war Luzien nur ein paar Momente in dem hellen Zimmer und zog sich keine starken Verbrennungen zu. Trotzdem konnte er danach mehrere Tage lang nicht mehr sehen. Und auch später in seinem Leben hatte er große Probleme damit, in zu hellem Licht klare Konturen wahrzunehmen.

Erst um den zehnten Jahrestag seiner Geburt herum war Luzien erzogen genug, dass sein Vater ihn mit in seine Werkstat nahm. Für den Jungen war es, als wäre er in einen Traum gestolpert. Nie in seinem kurzen Leben hatte ihn etwas so fasziniert, wie das Glitzern der vielen bunten Edelsteine im Licht der Kerzen. Fortan verbrachte er fast jeden Tag bei seinem Vater und beobachtete diesen bei seiner Arbeit. In seiner Fantasie sah Luzien sich selbst bereits Schmuckstücke anfertigen, die daraufhin von den höchsten Adligen getragen wurden. Von Zeit zu Zeit ließ Dinar seinen Sohn sogar kleine Arbeiten vollbringen und war jedes mal über dessen Geschick verwundert. Vater und Mutter waren gleichermaßen Stolz darüber, dass ihr Sohn den künstlerischen Pfad des Vaters einzuschlagen gedachte. Der einzige, der bekümmert darüber war, dass Luzien die Lehre zum Juwelenschleifer absolvieren wollte, war Großvater Ophiel, der schwarzsagte: „Die Linie der tanzenden Dämonen würde mit einem Gemmenschneider enden.“

Luzien wurde also von seinem Vater zum Silberschmied und Juwelenschleifer ausgebildet. Zwar verfügte er nicht über Dinars Handelsgeschick im Ankauf der ungeschliffenen Edelsteine, doch seine künstlerische Vision, das gab sogar der Vater zu, war einzigartig. Durch die doppelte Arbeitskraft wurde auch die Gewinnsumme vergrößert und die Familie konnte sich den einen oder anderen Luxus gönnen, wie Hilfskräfte für das Gasthaus. So gingen viele friedliche Jahre ins Land. Luzien lernte auf Botengängen auch die Welt an der Oberfläche kennen, allerdings führte sein Weg ihn nie weiter als bis nach Dessaria. Als jemand, der in einem Gasthaus aufgewachsen war, sprach Luzien selbstverständlich die celcianische Gemeinsprache. Der ruppige und barsche Klang gefiel ihm jedoch nicht besonders, weswegen er es auf seinen Botengängen so gut wie möglich vermied zu sprechen. Auf diesen Reisen lernte er auch mehr oder weniger die Bewohner der Oberfläche kennen. Für Luzien waren sie seltsam und widernatürlich. Man sollte seiner Meinung nach nicht jeden Tag seines Lebens unter der Sonne wandeln.

Ungefähr 35 oder 36 Sommer waren seit seiner Geburt ins Land gezogen, als Luzien einmal früher als geplant von einem dieser Botengänge nach Hause zurück kehrte. Er wollte seinen Vater überraschen und ging sofort in die Werkstatt, nachdem er seine Mutter begrüßt hatte und ihr mitteilte, mit Vater sofort nach Hause zu kommen um einen guten Geschäftsabschluss zu feiern. Überschwänglich stieß er die Tür zum kleinen Verkaufsraum auf, betrat diesen und spürte fast im selben Moment ein Stechen und höllische Schmerzen in seinem Bauch. Vor sich sah er verschwommen eine vermummte Gestalt, als er seinen Blick senkte auch den Speerschaft, der in seinem Körper verschwand. Er brach zusammen und die Welt um ihn herum begann zu flattern. Schleierhaft nahm er vier oder fünf Gestalten wahr, die hastig die Vitrinen leerten und dann in der Werkstatt verschwanden um auch diese zu plündern. Sein Vater war an der Wand ihm gegenüber zusammen gesackt, ein kleiner Blutsee bildete sich um ihn herum. Anscheinend dachten die Räuber Luzien sei tot, denn sie verschwanden ohne ihn noch einmal zu beachten. Als der letzte die Räumlichkeiten verließ, wurde es schwarz vor Luziens Augen.

So fand ihn kurze Zeit später seine älteste Schwester Inia, die von der besorgten Mutter losgeschickt worden war, als Vater und Sohn nicht nach Hause kamen. Er lag im Sterben und vielleicht war es wirklich ein Wunder, dass Luzien überlebte. Dinar jedoch war nicht mehr zu helfen. Der tote Körper hatte sich an eine wunderschöne Obsidianscheibe mit einer Silberkette geklammert und diese fest an sich gedrückt. Es war deutlich, dass Dinar diesen Stein beschützen wollte und Großvater Ophiel nahm ihn wortlos an sich. Luzien war lange bettlägerig und in dieser Zeit rangen in ihm Tod und Leben miteinander. Die Räuber wurden beim Versuch die Steine zu verhehlen von der Stadtwache ergriffen und, als des Mordes für schuldig befunden, zum Tode verurteilt. Als Luzien wieder erwachte, trübte ihn diese Nachricht nicht über das Ableben seines geliebten Vaters hinweg. Im Gegenteil, er fühlte sich um seine Rache betrogen, da er diese Bastarde nicht selber töten konnte. Die zur Witwe gewordene Taschana war so von Kummer zerfressen, dass selbst Großvater Ophiel die abweisende Haltung ablegte, um seine Tochter zu trösten.

Am Totenbett seines Vater fasste Luzien einen Entschluss. Durch ein abscheuliches Verbrechen hatte er seinen Vater verloren und es war das schrecklichste Erlebnis seines Lebens. Wenn er schon keine Rache an den Mördern nehmen konnte, so wollte er zumindest andere davor bewahren so fühlen zu müssen. Deshalb schrieb er sich in der Kaserne ein, in der Hoffnung eines Tages ein Mitglied der Stadtwache zu werden. Wenigstens Ophiel schien dadurch, dass sein Enkel endlich den Weg des Kriegers einschlug, die Trauer besiegt zu haben.
Es dauerte nicht lange, bis Luzien merkte, dass er nicht zum Soldaten geboren war. Obgleich er sich sehr anstrengte, hielt er kaum mit den jüngeren Rekruten mit. Disziplin, Ausdauer, ja sogar Stärke, darin war er fast jedem ebenbürtig, doch die wahre Kampfkunst schien ihm nicht in die Wiege gelegt worden zu sein. Weder im Kampf mit Säbel und Schild, noch im Umgang mit der Zweililie gelang es Luzien, mit seinen Lehrmeistern mitzuhalten, die sich daraufhin einen Spaß daraus machten, die Arme des ehemaligen Gemmenschleifers mit Narben buchstäblich zu pflastern. Jahrelang ging das so zu. Luzien wurde zwar mit der Zeit besser, aber nicht so sehr, dass er sich einen Soldaten hätte nennen dürfen. Er fühlte sich nutzlos und unfähig. Das sagte er allerdings zu keiner Person, nicht einmal zu den restlichen Mitgliedern seiner Familie.

Vier Jahre lang mühte Luzien sich ab. Der Tag seines 40. Geburtstags näherte sich bereits, als er eines Nachts an einem Baum gelehnt den Nachthimmel beobachtete. Er war so zermürbt, dass er im Begriff war, aufzugeben. Einzelne Tränen rannen sein Gesicht herunter, als sein Großvater Ophiel ihn fand. Der alte Nachtelf war bereits jenseits der 130 Jahre, doch das hatte seine Sinne nicht getrübt. Er hatte gespürt, was in seinem Enkel vor sich ging. Und endlich öffnete Luzien sein Herz und zählte all das auf, in dem er als Soldat versagt hatte. Er hätte nicht das Blut eines Kämpfers, sagte er und erwartete sofort eine Standpauke von seinem Großvater zu erhalten. Doch dieser lächelte und ließ sich neben Luzien niedersinken. Ophiel erzählte ihm die Geschichte ihres Ahnenherren Nerus. Auch er konnte die Techniken des Kämpfens nicht lernen. Doch er verzweifelte nicht, sondern ersonn sich seinen eigenen Stil. Und den gab er an seine Söhne weiter. Und diese an ihre. „Und ich denke es wird Zeit, dass auch ich dieser Tradition nachgehe und dich im Dämonentanz unterrichte“ schloss der Großvater. Natürlich hielt er Wort und begann damit, seinen Enkel in den tänzerischen Kampfstil seiner Ahnen einzuweisen. Tatsächlich erschlossen sich Luzien diese seltsamen, diese rastlosen und unvorhersehbaren Bewegungen fast sofort und gingen ihm in Fleisch und Blut über. Immer mehr davon lies er während seiner regulären Ausbildung in der Kaserne einfließen und bald zerriss sich niemand mehr das Maul über ihn.

Sein Großvater war schon lange nicht mehr in der Lage Luzien etwas neues zu lehren, als dieser tatsächlich unter den Stadtwachen aufgenommen wurde. Doch das Schicksal hatte beschlossen, ihn zu höherem zu berufen. Denn in der Stadtwache machte er sich so schnell einen Namen als pflichtbewusster und effektiver Jäger der Gesetzlosen, dass man ihn letztlich sogar zu einem Schattenkrieger machte. Genauer gesagt zu einem Justiziar, einem Köpfgeldjäger des Reiches. Stolz nahm er das sichelmondförmige Brandmal der Justiziar in Empfang, das man ihm auf die Schulter presste. Und er spürte, dass er zufrieden mit seinem Leben war. Seine Aufgabe war es Gesetzlose, Abtrünnige und Unruhestifter aller Art zu jagen. Und diese Jagd machte ihm Freude. Selten lieferte er einen Kopf unverletzt ab.

Es war ein trauriger Tag für Luzien, als ihm an der Oberfläche ein Bote ereilte, mit der Nachricht sein Großvater sei dem Tode nah. Zu diesem Zeitpunkt ging er seiner Position unter den Schattenkriegern schon seit vielen Jahren nach und verbrachte große Teile des Jahres an der Oberfläche. Sofort kehrte er ins Reich zurück. Bis heute war es das einzige Mal, dass er einen Auftrag abbrach. Ophiel war über 150 Jahre alt und weinte seinem Leben nicht nach. Er war bereit die Welt zu verlassen. Am Sterbebett überreichte er Luzien noch zwei letzte Geschenke: Eine Silberkette, an der eine schwarze Mondsichel aus Obsidian hing und ein feinen, gut gearbeiteten Lederhandschuh, mit geschliffenen Obsidianscherben auf jedem dritten Fingerglied. Lächelnd flüsterte er noch „In jedem von uns steckt ein Krieger und ein Künstler“ und hauchte seinen Odem aus.
Das war erst vor wenigen Wochen. Und Luzien ist wieder auf der Jagd, im Namen des Reiches und der Anführerin


Familie und Sippe (eine kurze Übersicht)
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Neru, auch der „Tanzende Dämon im Mondlicht“ genannt (†, Todesalter unbekannt)
Luziens Urahne und Begründer seiner Sippe.
Gilt als Kriegsheld und legendärer Schwertmeister, dessen Verschwinden bis Heute ungelöst ist

Ophiel aus Nerus Sippe (152, †)
Großvater von Luzien und Vater von Taschana.
Luziens großes Vorbild und Lehrmeister in der Kunst des Kampfes
War in seiner Jugend ein hochrangiger Schattenkrieger und lange Jahre Leibwächter des damaligen Herrschers. Starb im Alter von 152 Jahren friedlich im Kreis seiner Familie.

Dinar Vereficaar (112, †)
Luziens Vater.
Ehrbarer Juwelier und Gemmenschneider, der seiner Familie stets ein friedliches und gutes Leben geben wollte. Starb bei einem Überfall auf sein Atellie.

Taschana aus Nerus Sippe (103)
Luziens Mutter.
Stammt aus einer Kriegerfamilie, wählte aber trotzdem einen friedlichen Lebensweg.
Besitzt einen sehr ertragreichen Gasthof, den sie mit ihren ältesten Töchtern betreibt. Eine stolze Frau, die ihren Sohn noch Heute als Mondkalb bezeichnet.

Inia (82)
Luziens älteste Schwester.
Verheiratet mit Shandiar und Mutter von Sidaira
Arbeitet wie ihre Mutter Im Gasthof. Eine ausgezeichnete Köchin, deren Zunge schärfer ist als jedes Schwert.

Luciuna (80)
Luziens zweitälteste Schwester.
Verheiratet mit Vossler, Mutter von Libella und Großmutter von Ophiel und Ophelia
Arbeitet wie ihre ältere Schwester und ihre Mutter im Gasthof. Eine sehr stille und friedliche Person, die ungewohnt strenge Erziehungsmethoden hat.

Shandiar aus Raphaelas Sippe (85) und Vossler Radanmear(85)
Luziens Schwäger. Zwei ehrbare Händler, die leider viel umher reisen müssen.

Sidaira (40)
Luziens älteste Nichte und Tochter von Inia und Shandiar.
Sie ist ganz bessessen von ihrem Onkel und versucht in dessen Fußstapfen zu treten. Sie ist Mitglied der Schattenkrieger und gehört zur Stadtwache. Man sagt mit der Glefe sei sie ihrem Onkel fast ebenbürdig. Sie ist im Moment wohl die schönste Frau der Familie.

Libella (30)
Luziens jüngere Nichte und Tochter von Luciuna und Vossler. Verheiratet mit Ven, Mutter von Ophiel und Ophelia
Hat ursprünglich ebenfalls im Gasthof gearbeitet, ist nun aber in die Dunkelschenke im inneren des Reiches Gewechselt, da sie sich nicht mehr von ihrer Mutter beaufsichtigen lassen wollte. Als Mutter ist sie eigentlich viel zu nachsichtig.

Ven Simcar (40)
Libellas Ehemann und Vater von Ophiel und Ophelia.
Ein Arbeiter, der versucht mehr aus seinem Leben zu machen. Luzien mag ihn nicht sonderlich, doch zumindest kann er für seine Familie sorgen.

Ophiel und Ophelia (8)
Luziens Großneffe und -nichte, die Kinder von Libella und Ven, Zwillinge.
Die beiden sind äußerlich nicht zu unterscheiden, obgleich sie unterschiedliche Geschlechter haben. Sie zanken sich ständig miteinander, sind aber herzensgute Kinder. Dank ihrer Urgroßmutter nennen sie Luzien Onkel Mondkalb.


Inventar
Gehärtete, schwarze Lederrüstung
1 Gemmenfaust
Kapuzenumhang aus Nachtelfenstoff
Schneebrille
2 Krummdolche
Ebenholz-Kampfstab
1 schwarze Umhängetasche
1 Wasserschlauch
1 Laib Brot
Feuersteine
Schleifsteine
Justiziar-Dokumente


Einstiegspost
Der östliche Teil Celcias -- Das östliche Drachengebirge -- Dem Unüberwindlichen ausweichen
Zuletzt geändert von Luzien am Dienstag 27. April 2010, 15:40, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Luzien

Beitrag von Luzien » Mittwoch 2. März 2011, 01:14

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Äußerlichkeiten
Luzien hat während seines Aufenthalts in Pelgars fast sein gesamtes Hab und Gut verloren, inklusive seiner Kleidung. Ersetzt wurde die Nachtelfenrüstung durch eine bunte Mischung, bestehend aus der weißen Lederkleidung, die pelgarische Soldaten unter ihren Plattenpanzern trugen, sowie den Stiefeln, dem Brustpanzer und dem Waffenrock eines getöteten Soldaten der Dunkelelfen. Seinen eigenen Mantel aus Nachtelfenseide musste er gegen den dunkelroten Seidenmantel des Ratsmitglieds Robald eintauschen.

Persönlichkeit & Charakter
Nach einem sehr unangenehmen Abenteuer im belagerten Pelgar und dessen Umland, hat Luzien einen sehr stark ausgeprägten Hass aus Dunkelelfen entwickelt. Außerdem wird die blutrünstige Seite des Elfen langsam stärker. Bereits ein Mensch starb, weil er sich im Blutrausch nicht mehr kontrollieren konnte.

Fertigkeiten, Stärken und Schwächen
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Beziehungen

Montegomerus von Harm:
Dieses korrupte Ratsmitglied Pelgars hatte sich mit den Dunkelelfen verbündet, in der Hoffnung im Zuge der dunklen Epoche zu größerer Macht zu kommen. Er verlangte von Luzien einen Mord an einem anderen Ratsmitglied, was dieser jedoch nicht tun wollte. Durch die herablassende Art, mit der „Monti“ Luzien behandelte, ergatterte er dessen vollkommene Verachtung.
Luzien hegt den drang, Montegomerus zu töten, da er jedoch die Flucht aus dem belagerten Pelgar antreten musste, kam es nicht dazu.

Montegomerus Diener:
Der Hüne, wie Luzien ihn nannte – denn seinen Namen verriet er nicht – begleitete den Nachtelf durch Pelgar und führte ihn zum Ratsgebäude. Im Namen seines Herren sollte der Hüne darauf achten, dass Luzien seine Arbeit ordentlich verrichtete. Am Ende tötete Luzien diesen Menschen, nachdem dieser erkannt hatte, das der Elf das pelgarische Ratsmitglied hintergehen wollte.

Robald:
Das Ratsmitglied Robald gehörte zu den wenigen Menschen, die Luzien auf anhieb sympathisch waren. Nachdem der Elf durch Montegomerus Intrige in dessen direktes Umfeld befördert wurde, entschloss Luzien, den Pelgarer vor schaden zu bewahren. Ein verirrter Pfeil machte diesen Plan bereits im Ansatz zunichte und Robald starb in Luziens Armen

Vana und Vandarte:
Luzien trifft dieses rätselhafte Paar, nachdem er sich um den Hünen gekümmert hatte, im Ratsgebäude. Nach kurzem Gespräch ging er einen Kompromiss mit den beiden ein und übergab der Frau einen seiner Dolche, in der Annahme die beiden würden Montegomerus töten. Trotzdem vertraute er den seltsamen Gestalten nicht sonderlich und schwor sich, sie bei einem erneuten treffen zu beseitigen.

Raye-Lin:
Auf seiner Flucht zurück ins Reich der Nachtelfen trifft Luzien auf Raye, die im Sumpf Mashmoor verunglückt war. Er bekämpfte seinen Wunsch sie absaufen zu lassen und rettete der jungen Frau stattdessen das Leben. Ein inneres Gefühl sagte ihm später, dass dieses Mädchen vielleicht Nachtelfen geschadet haben könnte oder dies plante und deshalb ausgeschaltet werden sollte. Er besinnt sich jedoch anders und schenkt ihr ein zweites mal das Leben.


Sonstige Angaben


Chibi-Luzien muss dringend mal geknuddelt werden
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