Elýn Xolrac

Spieler kommen und gehen, Charaktere verchwinden spurlos oder sterben ruhmreich. Hier findet ihr alle Bürger, die Celcia verlassen haben, aber nicht vergessen sind.
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Elyn Xolrac
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Elýn Xolrac

Beitrag von Elyn Xolrac » Dienstag 1. April 2008, 23:26

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Zweitcharakter von Alea

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Name
Elýn Xolrac

Rasse
Elýn ist eine Mischlingselfe. Ihre Mutter Hyarínna war eine Eiselfe, während ihr Vater Meorwêr den Dunkelelfen angehört.

Alter
Ihr Leben zählt seit kurzem gerade mal 19 Winter.

Geschlecht
weiblich

Beruf
Elýn übt viele Tätigkeiten aus. Reich wird sie davon nicht, denn oft genug leidet sie unter Geldknappheit. Dennoch reicht es aus, um nicht völlig ohne Münzen dazustehen, seien es auch nur drei schäbige Geldstücke, die sie besitzt.
Denn in den Berufen, die sie ausübt, verdient man selten etwas, das über einen Hungerlohn hinaus reicht. Hauptsächlich tritt sie in Gasthäusern der Städte oder auf Marktplätzen auf. Das zieht viele Blicke und vor allem Männer an. Wenn ihr jemand besonders gut gefällt, ist sie sich auch nicht zu schade, für Geld eine Nacht mit ihm zu verbringen – das wäre also ihre zweite Tätigkeit, wobei sie sich ihre Kunden gut aussucht und nicht jedem halben Bettler das Bett wärmt. Es ist ein Geschäft für sie, in dem auch sie nicht zu kurz kommen darf, und es beruht auf Sympathie und dem Ziel, sich selbst zu vergnügen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, stibitzt sie auch gerne mal das ein oder andere Essen oder Geld. Dies passiert aber eher selten, versucht sie doch mit ihrer Leidenschaft, dem Tanzen, zu überleben.

Heimat
Elýn wurde in Estria geboren, lebte dort aber nur 12 Jahre lang. Seitdem hat sie keine wirkliche Heimat, sondern reist durch die Lande, meist von Stadt zu Stadt.

Gesinnung
Sie steht der Welt neutral gegenüber.

Magie
Elýn beherrscht die Eismagie. Wobei beherrschen ein großzügiger Begriff für ihre Fähigkeit ist. Denn Magie wirkt sie eher in Form von Ausbrüchen. Wenn sie wütend ist oder Angst hat, kommen ihre Fähigkeiten besonders gut zur Geltung. Dann werden ihre Hände eiskalt und waren manchmal schon mit schmerzendem Frost überzogen. Oder ein Eisstrahl trifft denjenigen, der ihre Wut auf sich zieht.
Also wirkt sie weniger Magie, als dass sie eher unkontrolliert aus ihr heraus bricht.

Sprache
Sie beherrscht durch jahrelangen Aufenthalt in den Städten der Menschen [font color=01019A]Garmisch[/font] sehr gut. Ihre Muttersprache [font color=D4F8FD]Esera[/font] hingegen verlernte sie regelrecht. Einige Flüche oder aber besonders schöne Worte schwirren ihr noch im Kopf herum, mehr aber nicht.

Religion/Glaube
Elýn hat nie gelernt, an einen Gott zu glauben und kam auch bisher nie auf die Idee, dass jemand anderes als sie selbst für ihr Leben verantwortlich wäre.

Aussehen
Elýn sticht immer aus der Masse heraus, was sie inzwischen nicht einmal mehr stört. Nirgends kann sie entlang laufen, ohne dabei angestarrt zu werden. Sie ist aber auch eine äußerst seltsam anmutende Gestalt – und darüber hinaus noch selten hübsch und attraktiv. Was sie so auffallend macht, ist nicht ihre Körpergröße, denn sie ist mit ihren 165 Zentimeter eher klein, sondern vor allem ihre Hautfarbe. Sie ist von einem zarten Blau, das sie unverkennbar als Eiselfe auszeichnet. Wäre da nicht noch dieser leichte Grauton, der sich in diese Farbe mit unter mischt. Eine wohl mehr als merkwürdige Hautfarbe. Manche wissen sie anhand dieser als Mischling zwischen Eis- und Dunkelelfe zu identifizieren. Andere denken einfach, es wäre normal.
Weniger außergewöhnlich sind die braunen Haare, die ihr bis zu den Schulterblättern fallen, wobei die vorderen Strähnen kürzer geschnitten sind als die hinteren. Dadurch erhascht man des Öfteren einen Blick auf die leicht spitzen Elfenohren. Strähnen in helleren Tönen der Grundfarbe lockern ihre Haare noch etwas auf. Ihre Augen sind leicht schräg gestellt und schauen unter den geschwungenen, dunklen Augenbrauen golden hervor. Sie haben die Farbe von neuwertigen Goldstücken und funkeln im Licht bernsteinfarben. Mit weiterführendem Lidstrich, der an den Seiten ihrer Augen in geschwungene Linien übergeht und violettem oder leicht goldenem Lidschatten betont sie ihre Augen nur noch mehr.
An die nicht sehr schmale Nase schließen sich volle Lippen an, die im gesundem, dunklem Rosa erstrahlen und scheinbar nur darauf warten, geküsst zu werden. Sie betont sie meist noch mit etwas Farbe, genauso wie die leicht hohen Wangenknochen, die sie edel wirken, und mit etwas Puder versehen, noch geschmeidiger aussehen lassen.

Um ihren schlanken Hals trägt sie eine Kette. Es ist ein gelb-goldener Stein, der, geheimnisvoll schimmernd, in einem metallenen Oval eingefasst wurde. Die Kette gehörte einst ihrer Mutter und ist das Allerheiligste, das Elýn besitzt.
Dennoch empfindet sie es nicht als anstößig, dass gerade sie der Blickfang ist, der den Betrachter auf ihre Reize lenkt. Sie trägt eine dunkelrote Bluse, deren Ärmel zu ihren Handgelenken hin immer weiter auseinander gehen. Während die Ärmel so locker hinab fallen, liegt der Stoff am restlichen Teil ihres Oberkörpers eng an ihrem Körper an. Der Ausschnitt verläuft knapp über den wohl geformten Brüsten, die er verbergen soll und könnte nicht besser ihr Dekolleté betonen. Vor allem, da der Stoff vor ihrem Brustbein enger geschnürt ist und für noch mehr Betonung sorgt. Allerdings ist ihre Bluse nicht gänzlich dunkelrot, sondern nur die Ärmel. Der Teil, der ihre Brüste verdeckt, und der Stoff die Schnüre entlang hinunter, ist in einem dunklen Violett gehalten, während ihre Körperseiten in hellerem Rot eingefärbt wurden. Ein Einzelstück ist ihr Oberteil allemal und sie musste lange dafür sparen.

Auf der Hüfte liegt ein Rock aus schwarzem, leichtem Stoff, der ihr bis zu den Waden fällt. An der linken Seite ist er bis etwas oberhalb ihres Knies aufgeschlitzt und gibt so einen Blick auf ihr Bein Preis. Jeden Moment rechnet man damit, dass ihr der Rock von den Hüften rutscht oder mehr als ihre Beine Preis gibt, allerdings kommt es zum Leidwesen der anderen nie dazu. Damit dies auch wirklich nicht geschieht, trägt sie noch einen breiten, violetten Gürtel, der mit roten Steinchen und Stickereien verziert ist.
Darunter trägt sie ein rotes Tuch, unter dem sie ein kleines Beutelchen mit ihrem Geld und ein weiteres für die kleinen Farbstifte, die sie nutzt, um ihr Gesicht zu betonen, vor Blicke anderer versteckt.
Ihre Stiefel aus dunkelbraunem Rindsleder reichen ihr bis zu den Waden hinauf und lassen sie leichtfüßig wie eine Katze laufen. Im Inneren des rechten Stiefels wurde extra weicher Stoff eingenäht, Platz für ihren Dolch, der sich so ungesehen und dennoch recht bequem an ihrem Körper und in Greifnähe befindet.
Bei kalten und nassen Stunden trägt sie über allem noch einen dunklen Mantel mit tiefen Taschen, der ihr bis zu den Waden hinab fällt. Er ist von schwarzer Farbe mit einem ganz leichten Rotton und wird mit einer Reihe von Knöpfen zusammen gehalten. Eine angenähte Kapuze schützt sie ebenfalls vor Regen oder Wind.

Persönlichkeit
Elýn scheint man nicht wirklich einschätzen zu können. Ist ihr Lächeln ehrlich gemeint? Oder nur eine aufgesetzte Maske, um einem Geld aus den Taschen zu locken? Ja, sie kann sehr freundlich sein, aber ist dies tatsächlich meist nur aufgesetzt, auch wenn sie sich große Mühe gibt, so ehrlich zu wirken, wie sie es auch meint. Dennoch kommen ihre schlagfertigen Worte oft weniger wie Scherze, als mehr wie sarkastische und unfreundliche Kommentare herüber.
Tatsächlich ist sie außerhalb ihres Berufes eher abweisend und kühl, so wie man es von Eiselfen her kennt. Hinzu kommt, dass sie nicht sehr schnell Vertrauen zu jemandem fasst. Sie wurde schon oft von Personen verlassen, die ihr in der Zwischenzeit sehr ans Herz gewachsen sind. Durch Tod, Verrat oder weil sie es nicht so ehrlich meinten wie sie taten. Gründe für Elýns Misstrauen anderen gegenüber und wohl auch für die abweisende Art, mit der sie manche behandelt.
Dennoch hat sie gelernt, nicht zuletzt durch ihre Freundin Shahntha, auch mal über ihren Schatten zu springen, ausgelassen zu sein, Scherze zu machen und Spaß zu haben.
Wirklich spontan ist sie nicht. Wenn sie etwas vorhat, plant sie dieses Vorgehen erst einmal und stürzt sich nicht mit hitzigen Kopf in eine Sache, sondern denkt mit kühler Schärfe darüber nach. Sie ist nicht bereit, irgendwelche Risiken einzugehen und will Fehler vermeiden.

Stärken
Zu Elýns Stärken zählt auf jeden Fall das Tanzen. Es gibt wohl nichts, das sie besser beherrscht. Außerdem ist sie sehr gewandt, was die Redekunst angeht und bekommt so einige Männer allein durch ihre Worte um den Finger gewickelt oder rettet sich mit ihrer Wortkunst aus brenzligen Situationen. Das hat sie außerdem ihrem schauspielerischen Geschick zu verdanken, wodurch man bei ihr nicht sofort eine Lüge als solche erkennt.
Außerdem kann sie, im Gegensatz zu vielen anderen Frauen, lesen und schreiben, vor allem aber rechnen, was in ihrem Beruf sehr von Nöten ist. Außerdem beherrscht sie eine Magieart, obwohl sie nicht weiß, ob das nun ein Vor- oder eher Nachteil ist.

Schwächen
Die Eismagie scheint für sie unberechenbar. Unkontrolliert führt sie sie aus und weiß nie, was geschieht, weshalb die eher als Schwäche auszulegen ist.
Eine weitere Schwäche von ihr ist, dass sie nicht besonders groß, noch kräftig ist. Zum Waffenführen ist sie einfach nicht geschaffen und könnte sich höchstens mit ihrem Dolch verteidigen. Zu mehr reicht weder ihre Kraft, noch ihr Wissen aus.

Lebensgeschichte
Elýns Mutter Hyarínna war eine Eiselfe aus Estria. Sie war eine angesehene Frau, die der Eismagie mächtigt war und gut mit anpacken konnte in der eisigen Welt. Auch wenn sie oft kalt und unnahbar wirkte, war sie neugierig auf die Welt außerhalb der Eiswüste und reiste des Öfteren herum, um Abenteuer zu erleben.
Eines Tages jedoch begann ein Abenteuer, das keine Reise erforderte. Einige Eiselfen waren in der Eiswüste auf Jagd, als sie einen dunklen Fleck im Schnee liegen sahen, eindeutig einen Dunkelelfen. Niemand wusste, wie er her gekommen war und die Truppe spaltete sich mit der Meinung, ob man den fremden Dunkelelfen mitnehmen und versorgen oder liegen und sterben lassen sollte. Nach langem Hin und Her wurde er mitgenommen, mit der Bedingung, dass er nur so lange bleiben dürfte, bis er sich wieder erholt hätte. Niemand wusste so recht, wozu Dunkelelfen im Stande waren.

Er blieb die ganze Zeit des Übergangs bei den Elfen, so lange dauerte es, bis er sich wieder erholt hatte. Hyarínna war eine der Elfen, die sich um ihn kümmerten. Wegen ihrer eigensinnigen und kalten Art gerieten sie oft aneinander. Doch zwischen dem Zorn und Hass der beiden Gemüter entwickelte sich noch etwas anderes und sie näherten sich immer weiter an. So weit, dass irgendwann nicht nur dicke Pelzdecken den Dunkelelfen im Bett warm hielten.
Ihr baldiger Geliebter hieß Meorwêr und war so verschlossen, wie ein in Ketten gelegtes Buch. Er erzählte ihr kaum etwas von sich und auch nicht, wie er ins Eisreich gelangt war. Für die anderen war es ein Rätsel, wie die Eiselfe sich auf diesen Mann einlassen konnte, doch sie akzeptierten es größtenteils. Die Liebe ist eben ein seltsames Phänomenen, dachten sie sich.
Doch er wurde wieder gesund und in der Zeit des Wandels sollte er die Eiselfen verlassen. Hyarínna wählte ein Leben bei ihm und zusammen machten sie sich auf den Weg, ohne wirklich zu wissen wohin. Auf ihrer Reise durchquerten sie Städte und Dörfer, bis sie schließlich Grandessa erreichten. In den Wochen, die sie dorthin brauchten, wurde er immer harscher zu ihr. Er rastete aus, sobald sie Blicke anderer Männer erwiderte und sie fragte sich, ob sie den richtigen Weg gewählt hatte.
Wegen gewisser Umstände, größtenteils wohl wegen Meorwêrs verheimlichter Vergangenheit und der Tatsache, dass er ein Dunkelelf war, der in der dunklen Jahreszeit eine Stadt betrat, die für ihre harten Gesetze bekannt war, fanden sie sich in Grandessa schon bald im Gefängnis wieder. Nach drei Wochen wurden sie glücklicherweise wieder freigelassen und verließen die Stadt sofort.
Doch ihr Verhältnis zueinander wurde immer schlechter. Schließlich brach ein heftiger Streit aus und auf den darauf folgenden Morgen war Meorwêr verschwunden. Hyarínna suchte ihn nie. Niedergeschlagen und so einsam wie noch nie, kehrte sie nach Estria zurück, ohne zu wissen, dass etwas von dem Dunkelelfen bei ihr geblieben war.

Elýn war nicht geplant und die Schwangerschaft überraschte die Eiselfe sehr. Dennoch dachte sie nicht eine Sekunde lang daran, das Kind dem Tod zu übergeben. Es war eine schwere Geburt, Elýn ein sehr kräftiges und lautes Kind, aber das sprach nur für ihre Gesundheit. Dass nicht reines Blut des Eises durch ihre Adern floss, erkannte man sofort an dem leichten, grauen Ton, der sich unter die eigentliche, blasse Haut der Eiselfen mischte.
Auch wenn sie ein Mischling war, wagten nur wenige etwas gegen das Kind zu sagen. Ganz im Gegenteil, viele der anderen Eiselfen halfen Hyarínna, das Kind aufzuziehen. Sie wuchs wie eine reine Eiselfe auf und auch vom Charakter her unterschied sie sich kaum von den anderen Kindern, auch wenn manche munkelten, dass es an dem Dunkelelfenanteil liegen musste, wenn sie Unsinn wie die anderen auch angestellt hatte.
Sie war immer ein recht aufgeschlossenes Mädchen und eignete sich erst später die Züge an, die einer Eiselfe eigen sind, dennoch war sie längst nicht so kaltherzig und abweisend wie andere. Ihre Mutter brachte ihr früh die Eismagie bei, allerdings hatte Elýn selten das Glück, etwas zu zaubern, wenn sie es wollte. Meistens brachen Zauber aus ihr heraus, wenn sie besonders wütend war oder Angst hatte. Als sie eines Tages von einem der Kinder beim Versteckenspielen erschreckt wurde, fror sie sie für einen kurzen Moment ein, ohne es zu wollen.

Ihre Mutter kümmerte sich liebevoll um sie und man merkte, dass Elýn das einzig Wichtige in Hyarínnas Leben war. Und anders herum verhielt es sich genauso, niemand stand Elýn so nahe, wie ihre Mutter. Als sie zwölf Winter alt war, passierte das, was Elýn noch immer als schrecklichstes Erlebnis ihres Lebens sieht. Ihre Mutter starb auf der Jagd, die sie mit anderen Elfen angetreten hatte. Sie hatte sich überschätzt und war von einem Wolf angegriffen und tödlich verletzt worden. Das Einzige, das Elýn noch an sie erinnert, außer die Erinnerungen selbst, ist ein gelb-goldener Stein, der in Metall gefasst an einer Kette ihren Hals hinab hängt. Ihre Mutter schenkte ihn ihr noch zum zwölften Geburtstag und versicherte ihr, dass sie sehr stolz auf sie sei und froh, dass es sie gäbe. Noch heute treibt es Tränen in Elýns Augen, wenn sie daran denkt.
War sie bisher nicht so abweisend gewesen, wurde sie es jetzt. Sie wurde schweigsam und wenn man ihre Nerven zu sehr strapazierte, schien ihre Stimme aus reinem Eis zu bestehen, wenn sie einen keifend davon trieb. Des Öfteren bekamen die anderen Eiselfen nun auch ihre Magie zu spüren, die immer wieder aus ihr heraus brodelte.

Eine gute Freundin ihrer Mutter, Jardall war ihr Name, nahm sie bei sich auf. Doch auch sie vermochte das Mädchen nicht zu trösten, niemand vermochte das. Sie selbst hasste die Blicke der anderen, hasste es im Mittelpunkt zu stehen und bemitleidet zu werden. Sie konnte es bald nicht mehr aushalten und begann sich zu überlegen, wie sie von Estria fortkommen konnte.
Sie hörte immer wieder davon reden, dass die Mantroner, die noch weiter im Süden lebten, mit Hilfe ihrer Boote immer wieder zu den Städten der Menschen fuhren und beschloss kurzerhand und ohne weiter darüber nachzudenken, mit ihnen zu gehen. Dafür musste sie zu aller erst zur südlichen Küste der Eiswüste gelangen und als sie sie erreicht hatte, dauerte es nicht lange, bis eines der Schiffe auftauchte. Hätte sie darüber nachgedacht, wäre es ihr wohl nie in den Sinn gekommen, einfach so mit Fremden zu reisen. Doch sie dachte nicht nach, sie wollte einfach nur weg. Und ihre Abreise glich einer Flucht. Wahrscheinlich weiß heute noch niemand, wieso sie so plötzlich verschwunden war und sicherlich hatte man sie inzwischen für tot erklärt.

Die Mantroner sträubten sich dagegen, ein Kind mitzunehmen, doch als sie ihnen vor Augen führte, dass sie sonst in der Natur erfrieren oder von wilden Tieren zerfleischt werden könnte, änderten vor allem die Frauen ihre Meinung und nahmen sie mit.
Sie setzten sie in der Nähe von Santros ab und so begann ihr Leben weit weg von ihrer Heimat Estria.

In der neuen Stadt angekommen, realisierte sie erst, was geschehen war. Und dass sie nun ganz auf sich alleine gestellt war. Ohne Mutter, ohne andere Eiselfen, in einer völlig ihr fremden Gegend. Zuerst macht ihr die 'neue Welt' zu schaffen, doch sie gewöhnte sich relativ schnell daran. Zuerst überlebte sie durch Diebstähle, aber irgendwann wurde sie von einem angesehenen Herren erwischt. Der jedoch rief nicht nach den Wachen, sondern - Elýn sind seine Gründe immer noch fremd – machte sie zu seiner Botin. Bald vermutete sie, dass er einem finsteren Gewerbe angehörte, doch sie fragte nie. Das Essen und Geld brachten sie zum Schweigen. Ihm ist es zum größten Teil zu verdanken, dass sich Elýn heute so redegewandt ausdrücken kann. Auch führte er weiter, ihr das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen.
Fast ein ganzes Jahre verbrachte sie bei ihm. Und er führte sie direkt in die Arme einer Frau mit dem Namen Chanelle. Sie kam ursprünglich aus der Wüste und war eine gute Bekannte von ihm. Manchmal, wenn Elýn abends mit in die Tavernen der Stadt hatte kommen dürfen, hatte sie sie dort tanzen sehen und sie war sofort begeistert von ihr gewesen. Etwas schüchtern fragte sie sie, ob sie es ihr nicht beibringen mochte und schon bald wechselte ihr Wohnhaus. Chanelle war eine gute, wenn auch recht strenge Lehrerin. Sie sah das Potential in dem jungen Mädchen und auch einige Gewinnchancen, die sie mit ihr haben würde. Elýns Ausbildung dauerte lange, einige Monate, und währt heute noch.
Sie war schon fast vierzehn Winter alt, als Chanelle ihr eröffnete, dass sie gehen würde. Eine befreundete Gauklergruppe hatte sie gefragt, ob sie nicht mit ihnen reisen wollte und sie hatte das Angebot angenommen, da sie die Mauern der Stadt langsam Leid wurde. Kurzerhand begleitete Elýn sie. Sie hatte die Frau als Freundin gewonnen und respektierte sie als Lehrerin. Sie war sehr wissbegierig und wollte immer mehr von ihr lernen. Da sie sowieso nichts in Santros hielt, ging sie mit ihr.

War sie langsam aufgetaut in der Obhut Chanelles, so kam sie ihrem eigentlichem Gemüt in der Gauklergruppe wieder näher. Aus unerfindlichen Gründen akzeptierten die meisten dieser zusammen gewürfelten Truppe sie nicht. Und sie machten keinen Hehl aus ihrer Abneigung ihr gegenüber, sondern machten ihrem Ärger oft genug lauthals Luft. Chanelle setzte sich für sie ein, doch zuletzt war die Situation so verschärft, dass sie sich zwischen dem Bleiben bei der Gauklergruppe und dem Leben mit der ausgestoßenen Elýn, die man nicht mehr in der Gruppe haben wollte, entscheiden musste. Sie entschied sich für die erste Möglichkeit.

Bis nach Pelgar, vorbei an Zyranus, waren sie nun schon gereist. Die Mischlingselfe wurde wie ein Hund vor den Stadttoren abgesetzt und alleine gelassen, verraten von Chanelle, von der sie dachte, sie würde hinter ihr stehen.
Niedergeschlagen betrat das nun 15-jährige Mädchen die Stadt. Zuerst zog sie in Erwägung, das Leben hier genauso wie in Santros zu beginnen, doch sie entschied sich gegen diese Möglichkeit. Stattdessen überwand sie sich und fragte in den örtlichen Schenken, ob sie auftreten dürfte. Die Reaktionen waren verschiedene, aber in einigen Gasthäusern bekam sie die Erlaubnis. So begann sie zum ersten Mal als Tänzerin zu arbeiten. Bald machte es ihr nicht nur noch eine Menge Spaß, sondern wurde regelrecht zur Leidenschaft. Nicht nur ihre Tanzkunst, sondern natürlich auch ihr Äußeres und somit auch ihre Bekanntheit wandelte sich zum Positiven. Sie lernte eine Menge Leute kennen und veränderte sich auch charakterlich. Noch immer war sie recht kühl, hatte sich aber auch Freundlichkeit förmlich angelernt, da sie merkte, dass das einfach besser war, um ans Ziel zu kommen. Dennoch blieb sie zu den Männern distanziert und lernte sich zu verteidigen. Wenn auch nur mit Worten, war sie sehr gut darin, den Zuschauern klar zu machen, dass sie nur eine Tänzerin war und kein Interesse an ihnen hatte.

Diese Einstellung änderte sich erst, als sie ein Mädchen in ihrem Alter kennen lernte, inzwischen war sie einige Monate älter als sechzehn. Bis dahin hatte sie ihr Leben allein in rechte Bahnen gelenkt, doch gegen Gesellschaft hatte sie auch nichts. Shahntha war ein Menschenmädchen mit feuerroten Locken und Augen wie Saphire. Sie freundeten sich schnell an und tanzten oft gemeinsam. Sie war eine überaus freundliche Person und schien das Gegenteil von Elýn zu sein. Sie nahm ihr einen Teil ihrer eisigen Art und ließ sie etwas lockerer und scherzhafter werden, auch wenn sie lange dazu brauchte, um Elýn zu verändern. Das tat sie auch in anderer Hinsicht. Shahntha wunderte sich gerade zu, dass die Mischlingselfe die Männer vergnügte, indem sie sie nur anschauen dürften, während sich Elýn wunderte, wieso Shahntha die Männer später noch mit in ihre Kammer nahm. Elýn kannte solch ein Verhalten nicht und verstand es erst, als die Menschenfrau ihr erklärte, was dahinter steckte. Sie war überrascht und vollkommen geplättet davon, was sie ihr alles erzählte. Doch Elýn wollte so etwas nicht tun, merkte sich aber, dass man auch so eine Menge Gold verdienen konnte.

Als sie beide 17 Jahre alt waren, beschlossen sie, Pelgar hinter sich zu lassen. Sie kannten die Stadt schon zu gut und da sie zu zweit waren, war es sicherer zu reisen. Ein bestimmter Mann machte es Elýn jedoch nicht gerade leicht, die Stadt zu verlassen. Nicht, weil sie Gefühle für ihn hegte, sondern weil er seit einigen Monaten an ihr hing wie eine Klette. Er hieß Saaghel und war angeblich ein Mensch, auch wenn Elýn oft eine Ahnung beschlich, dass auch er zur Hälfte ein Dunkelelf war. Zwar war seine Haut nicht gräulich wie ihre, aber sein Charakter glich denen der Dunkelelfen – so weit sie etwas von ihnen gehört oder durch Gespräche mit ihnen gelernt hatte. Außerdem war er ihr zu unberechenbar. Zuerst liebäugelte er mit ihr und dann drohte er rasend zu werden, wenn er seinen Willen nicht bekam. An Elýn prallte er ab wie an einer kalten Mauer aus Eis – im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei bemerkte die Eiselfe nicht einmal, dass sich ihre Geschichte mit der ihrer Mutter und ihres Vaters glich. Diese Erzählungen hatte sie oft gehört, aber Parallelen ergaben sich ihr nicht.
Sie verließen Pelgar am frühen Morgen bei Dämmerung. Ihr Ziel hieß Anduine, wo sie einige Wochen später ankamen.

Seit knapp einem Jahr lebt Elýn jetzt dort. Bisher hat Saaghel sie noch nicht aufgesucht, aber oft befürchtet sie, dass er ihr gefolgt ist – so sehr ist sie davon überzeugt, dass sie es ihm angetan hat.
Während der ersten Woche in Anduine gab sie sich auch zum ersten Mal einem Mann hin. Er war ihr sehr sympathisch und so verbrachte sie einige Nächte mit ihm. Begonnen hatte es allerdings erst durch eine Art Trotz oder stille Rache an Saaghel, für seine Art ihr gegenüber. Am meisten ärgerte sie sich, dass sie ihn nicht aus dem Kopf bekam. Dass das, was sie empfindet, im Grunde positive Gefühle sind, weiß sie nicht.
Es war keine Beziehung, die sie mit diesem Herrn führte, denn es endete nach ein paar Wochen. Dennoch gewann sie Lust an diesen Dingen und sah nicht ein, darauf zu verzichten. Shahntha nutzte die Gelegenheit, um ihrer Freundin erneut zu beteuern, wie viel Geld sie sich dadurch noch extra dazu verdienen konnte. Dieses Mal hörte Elýn auf sie. Sie begann ihren Körper zu verkaufen, auch wenn sie dies nicht so streng sieht wie andere. Es ist einfach nur ihr Vergnügen und wieso sollte sie dafür nicht auch noch Geld verlangen, wenn es sich anbietet?
Elýns Ruf als Tänzerin wurde in Anduine immer größer und man kennt sie inzwischen auch dort recht gut. Seitdem sich Shahntha immer öfter mit fremden Männern, die nicht gerade viel Geld zu besitzen scheinen, durch die Straßen.. oder eher Betten schleicht, sieht Elýn sie nicht mehr allzu oft und führt ihr Leben mehr oder weniger wieder alleine. Es besteht darin, dass sie den Tag an der frischen Luft genießt und am Abend oder tagsüber auf den Marktplätzen tanzt, um ihr Geld zu verdienen.
Des Öfteren hatte sie schon überlegt, ihren Vater zu suchen, verwarf diesen Gedanken jedoch, da sie Angst vor dieser Begegnung hat und nicht weiß, wie er reagieren würde. Davon abgesehen, dass sie nicht weiß, wo sie mit der Suche anfangen sollte und ob das so eine gute Idee für eine junge Frau ist.

Inventar
- Dolch im Stiefel
- dunkelroten, wadenlangen Mantel mit Kapuze
- Beutelchen mit Farbstiften und anderen Dingen zum Schminken
- Beutel mit Schinken für 3-4 Tage, Schweine-Dörrfleisch für 3-4 Tage, Laib Brot, Dörr-Obst, Pflaumen, Trauben, Äpfel, Ziegenfleisch für eine Mahlzeit, Ziegenkäse

Startpost: Die Stille Ebene --> Die Hafenstadt Andunie --> Die Schenke zum "Seemann" --> Die Schenke
Zuletzt geändert von Elyn Xolrac am Dienstag 6. Mai 2008, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

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