Hallo ihr Lieben,
ich hab euch nicht vergessen. *alle

*
Ich schreib hier einfach mal rein, was bei mir so alles los ist/war, dass ihr meine Abwesenheit ein bisschen nachvollziehen könnt. Die letzten Wochen und aktuell ist bei mir einfach die halbe Hölle los: Finanzielle Sorgen, weil unser Auto trotz harter Mängelliste durch den TÜV musste. Der Kostenvoranschlag unserer (bis dahin) Werkstatt belief sich auf 2.500,-€.

Durch Glück und Kontakt habe ich jemanden rangekriegt, der Mechaniker und begeisterter Freizeit-Autoschrauber ist, der hat mir punktgenau Links zu den Teilen geschickt, die wir brauchen und an zwei Nachmittagen den Wagen repariert. Ergebnis Gesamtkosten "nur" 1.000,-€. Das war trotzdem ein harter Schlag in den Nacken.
Ich war wegen meiner Depression Ende April bis Anfang Juni in einer Tagesklinik, die hat mir auch sehr geholfen und sehr gut getan!

Aber: die Arbeit an sich selbst ist wohl die schwerste mentale Arbeit, der man sich irgendwie stellen kann - und bei mir ist noch sehr vieles Baustelle.

Wenigstens kann ich inzwischen drüber lachen, Luft holen und Anlauf nehmen. Zum Beispiel, mich Behördenkram zu stellen. Schon im Januar habe ich einen ersten Schnell-Antrag auf Wohngeld gestellt, und die Sch..., alle Nachweise zu besorgen, zieht sich bis heute.

Fragt nicht nach Details, aber so als Beispiel: Mein Mann arbeitet in der Gemeinde-Politik, und braucht jetzt von der Verwaltung einen Nachweis, dass er an Sitzungsgeld - haltet euch fest! - "nicht mehr als 3.000,-€ im Monat verdient".
ALTER! Würde er 3.000,-€ im Monat dafür bekommen, würde er a) gar nicht mehr zur Arbeit gehen und b) ich würde diesen scheiß Antrag nicht stellen!

Zum Glück gibt sich die Sachbearbeiterin Mühe, alles so unbürokratisch wie möglich abzuschließen und der Kontakt zu ihr ist echt freundlich, es hängt eher an uns... aber ihr könnt euch mal vorstellen, wie ich manchmal am kotzen bin!
Unsere Urlaubsplanungen sind zwei mal in den Wind geschossen worden: wir wollten dieses Jahr zu Verwandten in Griechenland - klappt nicht. Die Ansage dafür kam in einer Phase, wo Micha schon mit dem Zeigefinger über Buttons für Flugbuchungen schwebte. Unsere Tochter hat geheult. Wir hatten ihr versprochen, dass wir in den Ferien dann halt in Deutschland schöne Touren machen und sowas, aber wenn sich mit dem Wohngeld nicht bald was tut, sehe ich finanziell nicht mal das.
(An die Leute mit Helfersyndrom hier *niemanden anguck*

- ihr sollt euch bitte nicht getriggert fühlen, "helfen" zu wollen, das hier ist kein Gebettel oder irgendwas, sondern einfach nur ein Statusbericht. Es ist, wie es ist, und sowas "verbaut" mich mental eben.

)
Und dann kam vor inzwischen gut vier Wochen ja noch der Burner: Ich hatte meine Tochter zur Schule gebracht und wollte wieder auf mein Rad steigen, als ich mit dem linken Fuß durch ne blöde Drehung am hohen Bordstein abrutsche und mir ne fette Bänderüberdehnung hole.
Dachte wir zuhause jedenfalls, dass es ne Bänderüberdehnung ist. Ich bin so oft umgeknickt, ich glaubte eigentlich, Erfahrung mit dem Gefühl für zugehörige Schmerzgefühle und die Einschränkungen beim Auftreten zu haben. Micha hat früher intensiv Fußball gespielt und auch einige Erfahrung mit dem Einschätzen. Mit Ärzten habe ich in solchen Belangen leider mehrfach scheiß Erfahrungen gemacht und ging von einem "wird schon wieder" aus. Es wurde auch langsam, aber beobachtbar besser, und weil wir die Kindergeburtstagsfeier meiner Tochter schon zwei mal verschieben mussten, hab ich die Zähne zusammen gebissen und sogar so Späße unternommen, wie in unserem unebenen Garten hinten den Rasen zu mähen, den Swimmingpool fast alleine wieder flott zu machen, etc. "Vollbelastung" nannte der Arzt das später dann.
Ergebnis: Zum Ende der dritten Woche bin ich dann doch zum Hausarzt, weil ich inzwischen zwar ziemlich gut wieder humpeln konnte, aber die Schwellung noch beunruhigend präsent war. Joa: Thrombose.

Per sofort vom Hausarzt für den nächsten Tag abgemachten Termin zur Internistin. Es sind gottseidank keine größeren Gefäße bedenklich zu, die Heilungsaussichten sind bestens, ich war noch rechtzeitig da, aber ich bin zur Zeit mit heftigen Blutverdünnungs-Tabletten zugepumpt und werd die sechs Monate nehmen müssen, yay.
Und Anfang der nächsten (dieser) Woche stellte sich beim MRT dann heraus, dass es keine Bänderüberdehnung war/ist, sondern eine Außenknöchelfraktur und eine "Syndesmosenruptur" <- gerissenes Gewebeband. Yay. Wieder Glück im Unglück: Beim Bruch hat sich nichts groß verschoben, abgesplittert oder abgewandert, was auch erklärt, warum der Fuß das Auftreten und Gehumpel so gut mitmachte. Allerdings hab ich es dadurch halt auch nicht ernst genommen. Ich bekam zusätzlich zu der Notwendigkeit vom Kompressionsverband eine fette Schiene, die nen Gips ersetzt. Mit schön flauschig warmem Innenfutter.
Und kommende Woche Dienstag muss ich ins Klinikum, um abklären zu lassen und zu entscheiden, ob das doch auf natürliche Weise weiter verheilen darf, ohne Folgeschäden befürchten zu müssen, oder nochmal operativ alles aufgeschnitten, abgeschliffen, neu verbunden und komplett nochmal verheilen muss.
Tja.
Also...
*durchatme, seufz*
Ich vermiss das Schreiben. Ernsthaft.
Aber ich nehme es mir selbst gerade nicht mal übel oder würde mich über mich selbst wundern, dass ich es nicht packe und bestenfalls nen kleinen Zipfel an Lust dazu verspüre, aber mich unfähig fühle, mich dranzusetzen und etwas zustande zu bringen.
Ich vermiss euch.
