Der geschändete Tempel

Der Wassertempel zu Ehren der Göttin Ventha. Seefahrer besuchen diesen Tempel vor ihrer Abfahrt aufs Meer und beten für Wind in den Segeln, bringen sogar Opfergaben wie Seesterne oder eine Schale Wasser.
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Naella Federfall
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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Naella Federfall » Donnerstag 20. Oktober 2022, 09:24

Dass sich Mikk über die ganze Szenerie lustig machte, war ganz in Naella’s Interesse. Normalerweise wäre sie auch durchaus empfänglich dafür gewesen. Wie oft hatten sie bereits lustige Späße gemacht, während andere peinlich berührt danebenstanden? Mikk und Nell waren eine explosive Kombination, soviel stand fest. Doch heute? Heute war irgendwie etwas anders. Nell stand nicht der Sinn nach Albernheit – war sie krank? Sie befühlte kurz ihre eigene Stirn, doch Fieber hatte sie jetzt nicht. Jedenfalls kein pathologisches. Nell konnte nicht sagen, wieso sie nicht wie ein Kind freudig dem Fellpopo nachblickte, als er sich zwischen die Taschen stahl, um schon mal ‚einen Überblick‘ zu erhalten. In der Regel war Mikk nicht gut darin zu unterscheiden, was seins war und was nicht, doch grundsätzlich war er kein Dieb. Und sie auch nicht, auch wenn sie sich über das eine oder andere Kleinteil, welches plötzlich und natürlich unerwartet den Besitzer wechselte, freute. Nell und Mikk waren unbeschwert, naiv und konnten jede Menge Spaß haben. Das war ihr Ding. Doch heute war alles anders. Nell schaffte es nicht, die Situationskomik zu genießen, sondern starrte mit völlig anderen Augen auf das, was sich ihr da bot. Wo sonst nur Albernheit und Kichern entstand, brandete plötzlich ein ungekannter Hunger in ihr auf. Und der saß nicht im Magen! Anatomie war nicht ihr Steckenpferd, aber so viel wusste selbst sie! Und wieso hatte sich etwas in ihr geändert? Nur wegen Bramo! Er hatte angefangen! Er war plötzlich… anders. Sah anders aus, berührte sie anders, sprach anders! Wo war er hin, der mürrische Bengel, der sie stets animierte, ihm ein Lachen zu entlocken? Nell hatte doch nicht etwa ihren Zauber verloren?! Oder war das etwa schon des Rätsels Lösung? Bramo war gar nicht Bramo. Also … nicht IHR Bramo. Er war in diese Stadt gelaufen und wurde… ausgetauscht! Ja, so musste es sein. Naella betrachtete ihren Freund, während er die Augen zusammengekniffen hatte und spürte die Hitze in ihren Wangen. Zeigte ihr da ein Herzchen etwa gerade den Stinkefinger?! Naella blinzelte verblüfft und zog daraufhin eine Schnute. Freche Biester!, dachte sie noch und hätte es fast geschafft, sich ablenken zu lassen. Leider aber vergaß sie wie so oft die nötigen Dinge im Leben: Nähe zum Beispiel. Physik. Ganz klar, dass Bramo den Halt verlor, während sie wie ein zu wild gewordener Regenwurm sich unter ihm zu winden begann. Und schon passierte etwas, was unter normalen Umständen dazu geführt hätte, dass sich Nell vor Lachen gekugelt hätte. Sie hätte so gelacht, dass sie hinterher Bauchschmerzen gehabt hätte! Doch heute nicht. Jetzt landete Bramo auf ihr und presste ihr, wie sich selbst, die Luft aus den Lungen. Sein Bein schob sich schon fast energisch zwischen ihre Schenkel, sodass sie kurz die Luft einsog.

Was passierte nur mit ihr?! Sie musste krank sein!! Der einstige Freund kam auf ihr zum Liegen und sein Gesicht landete auf ihrem. Nell erstarrte. Alles an Nell erstarrte. War sie je ruhig gewesen? Hatte sie je stillgehalten? Erinnern konnte man sich daran zumindest nicht. Doch jetzt. Jetzt hielt sie Sekunden, die zu Äonen wurden still. Ihre Mundwinkel berührten sich und wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie meinen, dass da Blitze von ihm zu ihr oder andersherum zuckten. Oder waren das die Herzchen, die nun über sie hinwegtanzten, als würden sie sich lustig machen wollen? Sie starrte. Gelbe Augen starrten die kack-braunen von Bramo an. Allerdings musste sie feststellen, dass die gar nicht so kack-braun waren, wie sie immer glaubte. Nell starrte weiter. Ihr hatte es tatsächlich mal die Sprache verschlagen. Gut, sie durften auch nicht entdeckt werden, das hatte selbst ihr quirrliges Hirn verstanden, doch… Himmel – waren das etwa stahlgraue Einschlüsse in seinem Braun? Wie viele waren es? 10? Sie zählte… und die Sonne, die ihm vorwitzig kleine Sprenkel bescherte, nur um sie anzuleuchten und zu… ärgern. Nell hatte inzwischen die Luft angehalten. Oder war das sein Gewicht, welches ihr die Atmung erschwerte? Musste so sein! Er war zu fett! Er quetschte sie! Es lag nicht daran, dass er atemberaubend war, auf eine andere Art und Weise, die sie nur nicht wahrhaben wollte. Er rührte sich mit einem Mal und holte so tief Luft, dass sie das Gefühl hatte, er würden sich mit ihr verschmelzen. Nell musste plötzlich den Atem entweichen lassen und biss sich auf die Unterlippe, um nicht aufzujauchzen. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, weil es sie so viel Mühe kostete, nichts zu sagen. Es war eine wahre Zerreißprobe. ALLLES! Sie beobachtete ihren Freund dabei, wie er sich allmählich in den Vierfüßlerstand brachte und über ihr schwebte, wie ein leckerer Apfel, an den sie nicht kommen konnte. Was zum Geier war das denn da?! Nell blinzelte zu ihm rauf und ohne etwas dagegen tun zu können, zog sich ein Mundwinkel hoch zu einem kessen Lächeln. Sie lächelte einfach! Oh man! Oh man! Sie konnte gar nichts dagegen tun, dass sich die roten Lippen, die er gerade so begutachtete, zu einem echten… vernünftigen Lächeln verzogen! Kein blödes Grinsen. Kein launisches Zunge-herausstrecken! Nein! Sie lächelte und offenbarte auf eine liebliche Art, dass sie durchaus etwas erwachsenes haben konnte. Etwas, was man als Mann durchaus als hübsch bezeichnen konnte. Diese Lippen verführten, wenn sie nur den Mund hielt! Ihr Herz wummerte heftig bei seinem Anblick. Und jetzt? Er bewegte sich und legte seinen Finger an seine Lippen. Nell blinzelte. Verbot er ihr gerade den Mund? Sie zog die Nase kraus und starrte ihn an. Was war denn? Sie war doch schon ruhig. Viel zu ruhig! Ihr Herz wummerte weiter und vor ihrem geistigen Auge tauchten die kleinen Herzchen auf, die gerade ein fulminantes Konzert in ihrer Brust gaben. Da spielte eines der Herzchen auf ihrem Herz Pauke, während ein anderes die Geige fiedelte und wieder ein anderes sanft die Glöckchen klingen ließ. Und dann drang die rhythmische Geräuschkulisse wieder in ihr Hirn. Nell seufzte leise und wandte den Blick zur Seite, zum Zelt. Nun war sie es, die die Augen zusammenkniff. Eine Gänsehaut durchflutete sie und an ihrem Hals zeigten sich die kleinen Erhebungen dessen. Sie leckte sich abermals über die Lippen und zog ihre Unterlippe mit den oberen Zähnen etwas ein, als sie zurück zu Bramo blickte. Nell wusste nicht weiter. Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Alles, was sie über ‚Paarung‘ wusste, wie Mikk es nennen würde, war, dass manche es taten. Wie man unschwer hören konnte. Sie hatte es noch nie getan. War in ihrem Kosmos auch einfach nicht vorhanden. Bis jetzt. Jetzt war sie sich auf einmal nicht mehr so sicher. Und das Stöhnen aus dem Innern des Zeltes, half ihr überhaupt nicht. Gar nicht! Ganz im Gegenteil, es fachte lediglich ihren Hunger an. „Hast du… was zum Reinschieben?!“, flüsterte sie so leise, wie sie konnte. Und zuckte kurz. „Ich meine- Hunger, ich hab… hast du was zu essen?“, korrigierte sie ihre flapsige Wortwahl etwas und ein zarter Hauch von Rosa, schmeichelte ihren Wangen. Oh ja… Essen half gegen alles. Hoffentlich auch gegen das hier.

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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. Oktober 2022, 19:06

Wo war er hin, der mürrische Bengel, der sie stets animierte, ihm ein Lachen zu entlocken?
Wo war der klapprige Lulatsch, der in der Menge der Zuschauer unter ging, wenn sie ihre Zauberkunststücke aufgeführt hatte? Manchmal hatte er hier und da auch in der Truppe der Schausteller assistiert. Er war 'das Mädchen' für alles gewesen. Ein echter Durchschnitt! So weit sie wusste, hatte er gewisse Fähigkeiten im 'Beutelschneiden', gerade WEIL er so unauffällig war. Aber manchmal hatte er in letzter Zeit bei den Hebefiguren geholfen, wenn die Artisten ihre Aufführungen abgehalten hatten... früher war er selbst eher durch die Gegend geworfen worden. Wann hatte sich das alles angefangen zu ändern? Bramo war doch... nie groß oder stark gewesen, nie charmant...ok, das war er jetzt auch nicht. Aber Woher kam diese Ausstrahlung plötzlich? Hatte über Nacht Manthala Gefallen an dem kleinen Wicht gefunden und ihn in einen Mann verwandelt? Oder hatte sie ihren eigenen Zauber verloren und sah ihn nun anders? Sie erkannte ihn kaum wieder. Bramo war gar nicht Bramo. Also … nicht IHR Bramo. Er war in diese Stadt gelaufen und wurde… ausgetauscht! Ja, so musste es sein. Naella betrachtete ihren Freund, während er die Augen zusammengekniffen hatte und spürte die Hitze in ihren Wangen. Zeigte ihr da ein Herzchen etwa gerade den Stinkefinger?! Na klasse! Ihre eigene Magie machte sich über sie lustig.
Freche Biester!
, dachte sie noch und hätte es fast geschafft, sich ablenken zu lassen. Leider aber vergaß sie wie so oft die nötigen Dinge im Leben: Nähe zum Beispiel. Physik. Ganz klar, dass Bramo den Halt verlor, während sie wie ein zu wild gewordener Regenwurm sich unter ihm zu winden begann. Und schon passierte das, was unter normalen Umständen dazu geführt hätte, dass sich Nell vor Lachen gekugelt hätte. Sie hätte so gelacht, dass sie hinterher Bauchschmerzen gehabt hätte! Doch heute nicht. Jetzt landete Bramo auf ihr und presste ihr, wie sich selbst, die Luft aus den Lungen. Sein Bein schob sich schon fast energisch zwischen ihre Schenkel, sodass sie kurz die Luft einsog. Früher hatte sie nie so auf ihn reagiert! Früher... war sie an ihm rauf und runter geklettert, weil er eben so lang und dürr wie eine Leiter war – das fand auch Mikk! Der Kerl war einfach klasse um ihn auf die Schultern zu steigen, wenn man irgendwo ran wollte. Laut Mikk war er zu fast nichts anderem gut. Und Jetzt???
Der einstige Freund kam auf ihr zum Liegen und sein Gesicht landete auf ihrem.
Scheiße!
Nell erstarrte.
Alles an Nell erstarrte, was so gar nicht zu ihr passte. Da musste doch was falsch laufen! Lag es an ihr? Nö! ER war schuld! Ganz sicher! Ihre Mundwinkel berührten sich, es kitzelte frech und wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie meinen, dass da kleine Blitze von ihm zu ihr oder andersherum zuckten. Sie starrte. Gelbe Augen starrten in die kack-braunen von Bramo. Kack-braun mit stahlgrauen Einschlüssen in der Form von kleinen Dolchklingen. SCHARF!
Wie viele waren es? 10? Sie zählte… 25, 26, 27 … War das sein Gewicht, welches ihr die Atmung erschwerte? Musste so sein! Er war zu FETT! Er quetschte sie! Wann hatte er so an Muskelmasse zugelegt? Er war noch lange kein Bauarbeiter, oder Steinmetz, die mit echt massigen Armen aufwarten konnten, aber allein der Schenkel zwischen ihren Beinen spreizte sie mehr, als ertragbar war! Das konnte einen aber auch den Atem rauben! Er rührte sich mit einem Mal und holte so tief Luft, dass sie das Gefühl hatte, er würden sich mit ihr verschmelzen. Nell musste plötzlich den Atem entweichen lassen und biss sich auf die Unterlippe, um nicht aufzujauchzen. Die Reibeung, die sein Bemühen sich aufzurichten auslösten, lösten bei ihr wahre Schauer aus, die ihr die Härchen aufstellten. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, weil es sie so viel Mühe kostete, nichts zu sagen. Es war eine wahre Zerreißprobe. ALLLES! Sie beobachtete ihren Freund dabei, wie er sich allmählich in den Vierfüßlerstand brachte und über ihr schwebte, wie ein leckerer Apfel, an den sie nicht kommen konnte. Was zum Geier war das denn da?! Nell blinzelte zu ihm rauf und ohne etwas dagegen tun zu können, zog sich ein Mundwinkel hoch zu einem kessen Lächeln. Sie lächelte einfach! Bramo guckte verwirrt... und besorgt. Sie konnte gar nichts dagegen tun, dass sich die roten Lippen, die er gerade so begutachtete, zu einem echten… vernünftigen Lächeln verzogen! Und was machte er? Er schaute, als stünd ne Kuh vorm Tor. Ihre liebliche Art ..perlte an ihm ab. Ganz einfach. Und jetzt? Er bewegte sich und legte seinen Finger an seine Lippen. Nell blinzelte. Verbot er ihr gerade den Mund? Gefiel ihm ihr Lächeln etwa nicht? Hatte sie vielleicht was falsch gemacht? Sie zog die Nase kraus und starrte ihn an. Was war denn? Sie war doch schon ruhig. Nur in ihrem Herzen da spielten die kleinen Herzchen auf, die gerade ein fulminantes Konzert in ihrer Brust gaben. Dafür könnte sie Eintritt verlangen! Da spielte eines der Herzchen auf ihrem Herz Pauke, während ein anderes die Geige auf ihren Nerven fiedelte und wieder ein anderes sanft die Glöckchen weiter unten klingeln ließ. Und dazu drang die rhythmische Geräuschkulisse aus dem Zelt wieder in ihr Hirn. Nun war sie es, die die Augen zusammenkniff. Eine Gänsehaut durchflutete sie und an ihrem Hals zeigten sich die kleinen Erhebungen dessen. Sie leckte sich abermals über die Lippen und zog ihre Unterlippe mit den oberen Zähnen etwas ein, als sie zurück zu Bramo blickte. Der Bengel imitierte sie sogar. Wollte er sie verarschen? Er presste die Lippen aufeinander.
Nell wusste nicht weiter. Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Alles, was sie über ‚Paarung‘ wusste, wie Mikk es nennen würde, war, dass manche es taten. Wie man unschwer hören konnte. Sie hatte es noch nie getan. War in ihrem Kosmos auch einfach nicht vorhanden. Bis jetzt. Jetzt war sie sich auf einmal nicht mehr so sicher. Und das Stöhnen aus dem Innern des Zeltes, half ihr überhaupt nicht. Gar nicht! Ganz im Gegenteil, es fachte lediglich ihren Hunger an. Also fragte sie Bramo, der immer noch über ihr kniete:
„Hast du… was zum Reinschieben?!“
, flüsterte sie so leise, wie sie konnte. Und zuckte kurz, als er sich verschluckte und ein heftiges Husten versuchte zu unterdrücken... Sein Oberkörper rundete sich dabei, er presste sich den Ellenbogen ins Gesicht und sein ganzer Körper zuckte... gegen ihren.
„Ich meine- Hunger, ich hab… hast du was zu essen?“
, korrigierte sie ihre flapsige Wortwahl etwas und ein zarter Hauch von Rosa, schmeichelte ihren Wangen. Oh ja… Essen half gegen alles. Hoffentlich auch gegen das hier. Allerdings... hatte sie gerade einen kleinen Fehler begangen.
Sie hatte gesprochen – und nicht mal geflüstert...
„Waaa...rrr...ooohh. Bitte! Kurz... ich hab da was gehhh...“
Bramo war noch sehr im Kampf mit seinem Hustenreiz gefangen und Nell unter ihm, so dass sie keine Chance hatten sich vom Fleck weg zu bewegen. Eine, vielleicht zwei Sekunden waren leise Schritte zu hören, dann hob sich die Zeltplane raschelnd neben ihnen und sie schauten beide auf in ein von roten langen und welligen Haaren umschmeicheltes Gesicht. Ein Gesicht einer hübschen menschlichen Frau, so um die 40, aber noch voller lebendiger Schönheit und von Erregung geweiteten Pupillen, umrahmt von einem dunkelgrünen Ring. Sehr hoch ragte sie aber nicht über ihnen auf mit ihren 1,60m, aber sie strahlte eine mütterliche Weiblichkeit aus, was durch ihren leicht gerundeten Körperbau (65kg) unterstrichen wurde. Ihr Kleid war an den Schultern noch leicht verrutscht und zeigte eine nackte Schulter. Sicher hatte sie es nur schnell hoch gezogen.
„Na huch? Wen haben wir den da?“
Sie schaute ehrlich verwundert auf die Beiden 'Zelt'-Gäste hinunter. Bramo hielt es in diesem Moment nicht mehr aus, drückte sich auf die Knie in die Senkrechte und hustete erst mal richtig. Er würde ein paar Momente brauchen um sich zu sammeln. Nell lag noch mit gespreizten Beinen halb unter ihm, müsste sich erst entheddern, aber könnte wenigstens sprechen, wenn sie wollte und vor Schreck konnte. Die etwas ältere Dame schmunzelte inzwischen breit und ihre von wilden Küssen geröteten Lippen teilten sich zu einem freundlichen Lachen.
„Hihihi... Geison, wir haben wohl Zuhörer gehabt. Das Geheimnis ist keines mehr. Wollen wir sie nicht rein bitten?“
Von weiter drinnen war das Rascheln einer sich schließenden Hose zu hören und ein leises Grummeln.
„M...Moment... ...Jetzt.“
Die Dame sah wieder zu Nell und Bramo hinunter, der es wenigstens schon geschafft hatte Nell frei zu geben und sich gerade noch ein paar Mal räusperte.
„Ich bin übrigens 'Rubin' und das da...“
Sie nickte über ihre Schulter.
„...ist Geison Sima.“
Der so vorgestellte erhob sich und stützte sich mit einer Hand auf dem nahen Kartentisch ab. Er war das was man sofort als pelgarischen Architekten, Ingenieur der Kohorte bezeichnen konnte. 1,85m, 80 kg, graubraune Haut, schwarze Haare, braune Augen, von breitschultriger und kräftiger Statur. Typisch für einen Pelgarer war sein markant ausgeprägter Unterkiefer sowie eine leicht nach vorn gewölbte Augenbraunpartie. Durch die schwere Arbeit war seine Haut grob und rissig, was man sofort an den Händen sah. Sein Hemd stand offen, aber die Hose war wieder an Ort und Stelle. Robin wies einladend ins Innere des Zeltes und auf eine Bank, die dem Tisch und dem eben noch stark beanspruchen Stuhl gegenüber stand.
„Dann verratet mir doch mal, was ihr da gemacht ha... ach ne, das war eindeutig."
Sie presste kurz die Lippen aufeinander, da es doch zu lustig ausgesehen hatte und fuhr dann konzentrierter fort:
"Wer seid ihr und was macht hier hier?"
Bramo hatte sich insoweit gefangen, dass er nun auch wieder reden konnte, aber sicher war Nell ihm schon zuvor gekommen...
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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Naella Federfall » Mittwoch 2. November 2022, 22:17

Naella starrte Bramo an als dieser plötzlich zu husten anfing. „shhh!“, machte sie noch, hatte es aber bereits ordentlich versaut! Sie hatte in ihrer sorglosen Art und Weise, die Lautstärke nicht runtergeregelt, sodass sie ihren kleinen Nachsatz auf normale Art und Weise stellte. Zu spät bemerkte sie ihren Fauxpas. Nell schnappte nach Luft, während sich Schritte näherten und nur ein paar Sekunden später die Zeltplane emporgehoben wurde. Sofort starrte sie in das Gesicht der Menschenfrau und öffnete den Mund, um gleich mal zum Angriff überzugehen, da wurde sie von Bramo abgelenkt, der sich durch das Husten noch immer an ihr… rieb. Nell blinzelte, war aber sichtlich erleichtert, als der Kerl sich endlich aufrappelte und ein wenig Abstand zwischen ihre …. Mitte und seinen…. Körper brachte. Sofort kehrte Nell’s typische Art zurück, so als hätte Bramo sie mit seinem Körper irgendwie… abgeschirmt. Sie schloss ihre gespreizten Beine und rappelte sich auf die Unterarme, bevor sie sich etwas unter dem langjährigen Freund mit den viel zu scharfen Augen hervorzog. Nell saß im Sand und klopfte sich die Handflächen ab. „Na huch? Wen haben wir denn da?“, lächelte die Unbekannte und Nell erwiderte ganz natürlich. Was denn sonst?! Die war doch nett! „Ich bin Nell – das ist Bramo. Tagchen!“. Bei all den Göttern und ihren Orgien! Tat das gut, ihre Stimme zu hören! Naella atmete erleichtert aus und sah zu ihrem Freund, ob er sich langsam eingekriegt hatte. Sie wackelte mit den Augenbrauen und deutete auf die Rothaarige. Dann formte sie mit den Lippen ein ‚die ist nett!‘, ehe die ‚Nette‘ ihre Aufmerksamkeit wieder beanspruchte: „Hihihi... Geison, wir haben wohl Zuhörer gehabt. Das Geheimnis ist keines mehr. Wollen wir sie nicht rein bitten?“
„M...Moment... ...Jetzt.“

„Ich bin übrigens 'Rubin' und das da... ist Geison Sima.“
Nell kam endlich auf die Beine und klopfte sich nochmals etwas Staub von den Händen und der Kleidung. „Heee! Schicker Name, Rubin. Steht dir!“, meinte sie offen und strahlte die Frau an. Ihr war das jetzt gar nicht peinlich. Dafür hätte ihr ja auch irgendetwas peinlich sein müssen. Außer das mit Bramo. Das war ihr irgendwie… peinlich. Aber das musste ja keiner wissen. Nell folgte ganz ungeniert der Rothaarigen ins Zelt und hob lapidar die Hand zum Gruß, als Geison Sima sich erhoben hatte. Das Elfenmädchen blickte sich in dem Zelt um und stemmte nickend die Hände in die Hüften. „Auch schick. Lässt sich aushalten hier, was?“, plapperte sie und grinste breit. Nell folgte dem Wink von Rubin und setzte sich auf die Bank, die ihr angeboten wurde. „Dann verratet mir doch mal, was ihr da gemacht ha... ach ne, das war eindeutig." Ihr Kopf ruckte herum und sie starrte die hübsche Menschenfrau an. „Wie bitte?!“, hakte Nell nach und blinzelte ein paar Mal. „Wieso eindeutig?“, fragte sie und sah verständnislos zu jedem der Anwesenden. „Dürfen zwei Freunde sich nicht mal kurz ausruhen?“, wollte Nell wissen und kratzte sich an der Nase als könne sie kein Wässerchen trüben. Die Shyáner pfiff kurz ein knappes Lied durch die Lippen, bemüht abzulenken und ließ den gelben Blick noch mal schweifen. Wo ist die Ratte denn schon wieder?!, dachte Naella noch und suchte nach Mikk. "Wer seid ihr und was macht hier hier?" „Na, ich bin Nell und das ist Bramo. Und ehm… - gute Frage. Was machen wir hier? Wolltest du nicht etwas fragen, Bramo?“, übergab sie ihm feierlich den Kelch und ließ ihn an sich selbst vorüberziehen. Sie schenkte Bramo ein Grinsen und blickte ihn ganz ungeniert an. „Geht’s wieder? Ich wollte doch nur was essen, musst du da gleich ersticken?!“, wollte sie wissen und sagte im Subtext, dass er Schuld an ihrer Entdeckung war. Doch Nell hielt sich nicht lange damit auf, sondern blickte zu Geison Sima. „Und? Machts Spaß?“, fragte sie, ehe ihr auch diese Doppeldeutigkeit auffiel und sie hustete. „Das Architekten-Ding, meinte ich…“, nuschelte sie kleinlaut und bekam rote Ohren. Wenn man wie Nell war, dann machte man sich auch keine Gedanken darüber, warum die beiden Turteltauben gar nicht böse zu sein schienen, jetzt da sie entdeckt wurden. Sie nahm es, wie es kam und fühlte sich sichtlich wohl dabei. Allerdings sah sie dann zu Bramo und wies ihn unauffällig mit hochgezogenen Augenbrauen darauf hin, dass er jetzt dran wäre. Immerhin hatte er ihn sprechen wollen, sodass er jetzt wohl auch das Zepter in die Hand nehmen müsste.

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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Erzähler » Sonntag 6. November 2022, 12:34

„Ich bin Nell – das ist Bramo. Tagchen!“
Bei all den Göttern und ihren Orgien! Wer hatte sich blos diese Buntschelmin ausgedacht? Die Götter mussten verrückt sein! Nell wackelte mit den Augenbrauen und deutete auf die Rothaarige. Dann formte sie mit den Lippen ein ‚die ist nett!‘, ehe die ‚Nette‘ ihre Aufmerksamkeit wieder beanspruchte:
„Hihihi... Geison, wir haben wohl Zuhörer gehabt. Das Geheimnis ist keines mehr. Wollen wir sie nicht rein bitten?“
„M...Moment... ...Jetzt.“
„Ich bin übrigens 'Rubin' und das da... ist Geison Sima.“
„Heee! Schicker Name, Rubin. Steht dir!“

, meinte sie offen und strahlte die nette Frau an. Nell folgte ganz ungeniert der Rothaarigen ins Zelt und hob lapidar die Hand zum Gruß, als Geison Sima sich erhoben hatte.
„Auch schick. Lässt sich aushalten hier, was?“
, plapperte sie und grinste breit. Nell folgte dem Wink von Rubin und setzte sich auf die Bank, die ihr angeboten wurde.
„Dann verratet mir doch mal, was ihr da gemacht ha... ach ne, das war eindeutig."
„Wie bitte?!... Wieso eindeutig? ...Dürfen zwei Freunde sich nicht mal kurz ausruhen?“
, wollte Nell wissen und kratzte sich an der Nase als könne sie kein Wässerchen trüben. Besagte Rubin presste die Lippen aufeinander, aber sie lachte nicht lauthals los, was ja schon mal nett war. Die Elfe pfiff kurz ein knappes Lied durch die Lippen, bemüht abzulenken und ließ den gelben Blick noch mal schweifen.
Wo ist die Ratte denn schon wieder?!
, dachte Naella noch und suchte nach Mikk, der sich aber nicht blicken ließ... Oder? Schaute da ein Stück Ottselschwanz aus eine der Taschen, die unter dem Tisch standen?
"Wer seid ihr und was macht hier hier?"
„Na, ich bin Nell und das ist Bramo. Und ehm… - gute Frage. Was machen wir hier? Wolltest du nicht etwas fragen, Bramo?“

, übergab sie ihm feierlich den Kelch und ließ ihn an sich selbst vorüberziehen. Sie schenkte Bramo ein Grinsen und blickte ihn ganz ungeniert an. Der so angesprochene räusperte sich noch ein letztes mal und hob leicht den Zeigefinger, als bäte er noch um einen Atemzug, bevor er dann übernehmen würde. Das mit dem ' irgendwas reinstecken' musste sie sich merken! Damit könnte man ihn vielleicht noch in Zukunft gut necken.
„Geht’s wieder? Ich wollte doch nur was essen, musst du da gleich ersticken?!“
Dann blickte sie zu Geison Sima.
„Und? Machts Spaß?“
, fragte sie, ehe ihr auch diese Doppeldeutigkeit auffiel und sie hustete. So stimmte sie in den Chor der 'Hustenden' ein, denn kaum hatte sie nach 'Spaß' gefragt, hatte auch er Architekt sich verschluckt und räusperte sich prompt verlegen. Auch Rubin 'hüstelte', aber eher amüsiert.
„Das Architekten-Ding, meinte ich…“
, nuschelte sie kleinlaut und bekam rote Ohren. Als sie so zwischen den Anwesenden hin und her schaute, fiel ihr vielleicht auf, dass beide Männer etwas unglücklich wirkten und die Hände, oder in Bramos Fall der Unterarm vor die Lenden hielten. Ihr Freund hatte sich auf seinen Oberschenkeln aufgestützt und mit dem Oberkörper nach vorn gebeugt. Aber beide Männer wirkten noch etwas unruhig... Aber wenigstens schienen die beiden Turteltauben gar nicht böse zu sein, dass sie entdeckt wurden. Rubin wirkte sogar höchst zufrieden und noch mehr amüsiert. Auch Nell nahm es, wie es kam und fühlte sich sichtlich wohl dabei. Allerdings sah sie dann zu Bramo und wies ihn unauffällig mit hochgezogenen Augenbrauen darauf hin, dass er jetzt dran wäre. Immerhin hatte er ihn sprechen wollen, sodass er jetzt wohl auch das Zepter in die Hand nehmen müsste. Wahrscheinlich hätte er das gerade in mehrerlei Hinsicht gern getan.
"Ähm... erst einmal Entschuldigung für die Störung..."
"Schon gut."
, unterbrach ihn Rubin.
"So eine Zeltwand ist eben keine gute Isolierung für Geräusche. Da hörst man selbst das kleinste Flüstern... oder Stöhnen."
Die Nette schien es zu genießen, wie Geison Sima die Röte ins Gesicht stieg und er sich erneut räusperte. Die Heilerin fuhr munter fort und setzte dabei einen fast anklagenden Blick auf:
"Was??? Ist ja nicht so, als wären wir vollkommen leise gewesen. Ich versteh eh nicht, warum du es geheim halten willst. Es wissen eh schon alle, dass du die Heilerin vögelst. Ist doch das natürlichste der Welt.“
Geison blinzelte ein paar mal stark und meinte dann:
„Das mag ja unter normalen Umständen so sein, aber hier... HIER ist das doch nicht ganz so... angemessen?!“
„Wieso?! Weil deine Leute Diener wie wir alle sind? Weil alles so schrecklich ist?“
Der Architekt nickte, als sei das die Antwort.
„Quatsch! Ihr habt es doch gut! Amandin ist eine gute Herrin. Keiner hungert, alle sind gesund und gut versorgt. Wenn ihr den Bau abschließt erwartet euch eine großzügige Belohnung. Ihr seid mehr gut bezahlte Arbeiter als Sklaven. Eben... nur mit Ausgangsbeschränkung.“
Rubin zuckte mit den Schultern und sortierte ganz nebenbei ihre Oberweite, die in der Bluse verrutscht war. Ihr Dekolletee war wirklich tief und hübsch anzusehen. Dabei fiel eine schwarze Zeichnung auf der Wölbung ihres wogenden Busens auf. Es waren nur drei verbundene Linien, aber sie konnten ein 'A' sein, dass in einer fließenden Bewegung gemalt worden war: Schräg rauf, schräg runter und dann in einem leichten gebogenen Schwung nach links auslaufend den Ersten wieder kreuzend.
„Und ist ja nicht so, als ob es in Andunies Straßen im Moment sehr sicher wäre. Und wenn du ehrlich bist, dann genießt du doch meine Besuche und Behandlungen.“
Sie grinste und Geison versuchte etwas einzuwenden.
„Aber ist es denn gerecht den Anderen...“
Bramo hatte gar keine Chance etwas zu sagen. Stumm schaute er dem kleinen Geplänkel zwischen den beiden zu. Die Stimmung war 'verständlicher' Weise noch etwas aufgeheizt, war hier doch wirklich jeder im Raum etwas erregt.
„Gerechtigkeit willst du für deine Leute? Soll ich sie denn alle so behandeln wie ich dich behandel?“
Geison riss die Augen auf und sah verlegen zur Seite.
„...so war das nicht gemeint.“
„Klar. Aber... puh... Ach egal! Mir ist heiß!“
Rubin stand auf und ging ein paar Schritte hin und her. Dabei fiel ihr wohl auf, dass sie immernoch zwei Gäste hatten, blieb stehen und fing wieder an zu kichern.
„Entschuldigt bitte. Du... du hattest etwas sagen wollen?“
, richtete sie sich wieder an Bramo. Dieser wollte gerade etwas sagen, da polterte es unter dem großen Planungstisch. Mikk hatte wohl was gefunden was ihn interessierte und einen der Säcke umgeworfen. Ein Rucksack um genau zu sein, der jetzt auf der Seite lag und leise knirschend ein ausrollendes Einwegglas preis gab. Es hatte einen hübschen azurblauen Deckel und Mikk stürzte sich sogleich besitzergreifend darauf. Dann sah er ertappt hoch und sagte:
„Fiiiep!“
Das tat er manchmal in Gesellschaft von Fremden um nicht gleich als Ottsel erkannt zu werden. Dann täuschte er vor ein ganz normales Frettchen zu sein. Jetzt setzte er sich auf die Hinterbeine und versuchte tatsächlich das viel zu große Glas aufzubekommen. Der Verschluss schien aber zu klemmen, auch wenn es nur ein Hebel an der Seite war, der den Draht auf Spannung hielt. Aber eben viel zu fest für ein Ottsel/Frett.
„Nell... könntest du?“
, bat Bramo sie Mikk einzufangen und sein Diebesgut zurück zu geben... was sich als mehr als nur schwierig gestallten sollte, denn Mikk schien unbedingt an den Inhalt des Glases zu wollen. Bei genauerer Betrachtung konnte man Gurken und Apfelstücke darin schwimmen sehen – lecker!
„Also... was ich sagen wollte... Ich ...wir... wir wollten eigentlich um Anstellung hier bei ihnen bitten. Dann hörten wir... also...“
Warum stammelte Bramo so? Hatte er nicht genug Blut im Hirn?
„...also haben wir uns erst einmal versteckt und wollen warten ...bis es passt. Dann...
, begann Bramo, da donnerte eine gewaltige Stimme vor dem Zelt – oder hinter dem nahen Zaun los:
„HUUUHUUUU! WO BIST DU, NELL? TEEGOR WILL SCHWIMMEN LERNEN!“
Toller Troll! Tolles Timing!
Wie versprochen war Teegor also zurück gekehrt um sie abzuholen. Bramo zuckte nervös das linke Augenlid.
„GENUG PIPI GEMACHT! WIR GEHEN JETZT ESSEN UND DANN SCHWIMMEN! TEEORG WARTET! KOMM HER KLEINE LEHRERIN!“
Bramo senkte den Kopf und stöhnte leise.
„Das kann doch wohl nicht wahr sein...“
, sprach er nur gehaucht. Rubin und Geison waren bei der Stimme und der Lautstärke regelrecht zusammen gezuckt.
„Himmel! Wer ist das... also Teegor, das ist klar, aber... du meine Güte!“
Rubin war schon am Zelteingang und warf die Plane zurück, während sich Geison noch aufrappelte. Draußen standen ein paar fassungslos drein blickende 'Passanten' vor dem Zaun. Als Nell und Bramo dann folgten, neben der Heilerin und dem Architekten stehen blieben, konnten sie den 'Sitzwachen-Troll' sehen, wie er mit einem Leichnam Nell zu winkte.
„SCHAU! HAB GEGESSEN!“
Oh nein! Dem Körper fehlte ein Fuß und den Stumpf nahm Teegor jetzt in den Mund ...und pustete!!! Irgendwo war ein männliches aber doch sehr hohes Quietschen zu hören und jemand fiel wohl in Ohnmacht. Nell hatte immernoch Mikk und das Einmachglas auf dem Arm und konnte nur staunend zusehen.
„NACHSPEISE! GLEICH SATT. MAG NUR KEINE HAUT...“
Gesagt, getan, hatte der Troll den Leichnam wie eine Puppe aufgeblasen. Man konnte zusehen wie der enorme Luftdruck die Haut vom Fleisch trennte. Langsam pumpte der Unterschenkel sich auf, wuchs auf das vierfache an und drückte sich weiter das Bein hinauf. Als auch der Oberschenkel ausgeblasen war, holte Teegor erneut Luft und blies noch einmal besonders kräftig in den Stumpf. Der Bauch, Arme, ja sogar der Kopf blähten sich kraftvoll auf und aus den 'naturgegebenen' Körperöffnungen erklangen quietschende und teils blubbernde Geräusche. Abgesehen von dem ekeligen Anblick war das wohl eine effektive Technik um einem Menschen die Haut abzuziehen, was Teegor dann auch tat. Er riss den Kopf ab und danach konnte er wirklich GANZ LEICHT die lose Haut, die nun wie ein viel zu großer Sack am Körper schlabberte abstreifen. Hautlos wirkte der Leichnam noch... noch viel ekeliger, wenn das noch möglich war. Plötzlich spürte Nell eine Hand auf ihrer Schulter. Zum Glück war es Bramos warme Stimme an ihrem Ohr, die sie erkannte, sonst hätte sie vielleicht aufgeschrien:
„Und mit dem wolltest du mitgehen?“
Mikk murmelte leise, damit er nicht enttarnt wurde:
„Ja...aber jetzt ist er ja satt, also wären wir sich... Ok...ich seh's ja ein. Wir wären nicht sicher. Machst du mir das Glas auf Bramo?“
Der Troll fraß derweil seinen hautlosen Leichnam, sah sich suchend um, aber Rubin und Geison standen günstig vor Nell. Rubin hatte sich sogar Schutz suchend an die Seite des Architekten geschmiegt, so dass sie einen guten Sichtschutz abgaben. Dieser sah sich nun unauffällig nach Nell um.
„Du wolltest einem Troll Schwimmunterricht geben?“
, fragte er ungläubig.
„Du weist schon, dass die nie auch nur baden, oder?“
Er schüttelte den Kopf und wedelte dann Rubin, Nell und Bramo, dass sie wieder ins Zelt gehen sollten, während er selbst auf den Zaun zu humpelte. Er schob den Ärmel seines Hemdes auf der linken Seite hoch und entblößte ebenfalls das kalligraphische 'A', als Zeichen seiner Zugehörigkeit. Mit deutlicher und lauter Stimme rief er zu dem Troll:
„Ich bin hier der Architekt des Lagers und Herrin Amandin unterstellt. Du störst meine Arbeiter. Zieh weiter.“
Der Troll grummelte, aber gehorchte auf dem Knorpel des Knies seines Nachtischs herum kauend. Als er außer Sichtweite war, kam Geison zurück zum Zelt gehumpelt und ließ sich auf seinen Stuhl fallen.
„Puh...“
Rubin war sofort an seiner Seite und betastete vorsichtig seinen linken Unterschenkel.
„Schon gut. Es tut nur weh wenn ich Flamenco tanze.“
, neckte er sie.
„Aha – und alle anderen Tänze gehen?“
Rubin küsste ihn beim Aufstehen flüchtig auf die Wange und wandte sich dann wieder Nell zu.
„Auf jeden Fall ist heute mal richtig was los hier. Ihr sucht also eine Anstellung. Was könnt ihr denn?“
, fragte sie gerade heraus und setzte sich wieder neben Geison auf einen Hocker. Bramo antwortet spontan:
„Ich mach alles was ihr wollt. Ich bin kräftiger als ich aussehe. Kann gut schleppen und stemmen und bin geschickt mit den Händen. Ich lerne schnell und bin fleißig.“
, überschlug er sich fast ein wenig. Rubin nickte, als wenn sie das hier entscheiden würde, während Geison etwas auf einem seiner Pläne betrachtete. Die Heilerin fragte dann direkt die Schelmin:
„Und du?“
Während Nell nun auch mal dazu kam zu antworten, betrachtete Rubin das diebische Frettchen samt Gurkenglas in ihren Armen etwas genauer.
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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Naella Federfall » Mittwoch 9. November 2022, 21:26

Von der eindeutigen Geste, die Rubin präsentierte, als Nell ganz unschuldig tat, musste sie sich erstmal ablenken. Naella konzentrierte sich auf Mikk und suchte das Zelt nach dem Quälgeist ab. Sie fand dann einen Hinweis unter dem Tisch als sie seinen behaarten Popo entdeckte und kurz die Nase krauszog, was er denn da machte?! Danach wurde sie allerdings von Rubin abgelenkt und ritt ihren langjährigen Freund ganz gekonnt in die Patsche, indem sie ihm einfach mal das Wort übertrug. Sollte keiner behaupten, dass Naella Federfall sich nicht um ihre Freunde kümmerte! Bramo indes schien noch immer nicht wieder auf der Höhe zu sein, weshalb er sich auch ein Feixen von der Elfe einfing, die ihn fragend musterte. Nell nahm sich jedenfalls nicht zurück, sondern brachte auch sofort den Architekten in Verlegenheit mit ihrer direkten Art. Doch zumindest die Heilerin stimmte mit in das Amüsement ein, sodass Nell ganz zufrieden mit sich grinste, bis sie zurückruderte und ein wenig rot um die Ohrenspitzen wurde. Man wird ja noch mal fragen dürfen…, beschwerte sie sich in Gedanken ließ ihre gelben Augen zwischen Geison und Bramo wandern. Hatten die sich abgesprochen?! Nell hob eine Augenbraue, während sie die Männer ganz ungeniert betrachtete und immer wieder völlig auffällig den Kopf drehte, um die Parallelen zu ergründen. Geht’s denen nicht gut? Muss am Essen hier liegen, so wie die sich krümmen…, Nell jedenfalls verschränkte die Arme und wartete mit hochgezogenen Augenbrauen und stummen Zeichen an Bramo, dass dieser endlich mal den Mund aufmachte. Jetzt war keine Zeit für falsches Worte-Sparen! "Ähm... erst einmal Entschuldigung für die Störung...", Nell öffnete den Mund, "Schon gut." und schloss ihn wieder. Sie schniefte kurz, blieb aber stumm. "So eine Zeltwand ist eben keine gute Isolierung für Geräusche. Da hört man selbst das kleinste Flüstern... oder Stöhnen." Auf Naella’s Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus. „Oh ja!“, floss ihre qualifizierte Bemerkung ein und sie lehnte sich etwas zurück, vergaß dabei aber, dass sie auf einer Bank saß und zuckte erschrocken, bevor sie gefallen wäre. Sich räuspernd, nickte sie Bramo zu, dass er fortfahren durfte. Nett wie sie war. Doch Rubin behielt den Rede-Ball und führte das Gespräch auf anderer Ebene weiter. Nell blickte zu ihr und konnte einfach nicht aufhören zu grinsen, Rubin war… "Was??? Ist ja nicht so, als wären wir vollkommen leise gewesen. Ich versteh eh nicht, warum du es geheim halten willst. Es wissen eh schon alle, dass du die Heilerin vögelst. Ist doch das natürlichste der Welt.“ klasse!! Fakt.
Allerdings grinste Nell kurz zu Bramo, bei den deutlichen Worten und plötzlich erinnerte sie sich sehr gut an die ollen Herzchen, die sich selbstständig gemacht hatten. Die Elfe verlor das Feixen und wandte den Blick schleunigst von dem gar nicht mehr so jungen Jungen ab. Geison und Rubin lieferten sich ein Gefecht an Worten, wobei es eigentlich eher so war, dass Rubin das Schiff namens ‚Sima‘ versenkte und mit Pauken und Trompeten SIEG schrie! Nell mochte die Rothaarige und hätte gern etwas zu Knabbern gehabt, während sie sich das ansah. Ihr Blick schweifte tatsächlich einmal durch das Zelt, in der Hoffnung, eine Schale mit Nüssen zu finden, doch ihr Blick blieb frecher Weise nur an Bramos…. Hängen. "… Bau abschließt erwartet euch eine großzügige Belohnung. Ihr seid mehr gut bezahlte Arbeiter als Sklaven. Eben... nur mit Ausgangsbeschränkung.“

Nell blickte zu Rubin zurück. „Ehm..“, meldete sie sich tatsächlich kurz, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. „Sicher, dass das so ist? Meist ist das ja nur so `n Vorwand, um die Arbeiter dazu zu bewegen, ihren verdammten Scheiß zu erledigen, bis sie dann alle qualvoll und grausam…“, die Fantasie ging mit ihr durch und sie machte gerade eine Geste, die jemanden erwürgte, „zu Tode…“ sie hielt inne und blinzelte. „Entschuldigung… Ich mein‘ ja nur..“, murmelte sie und biss kurz die Zähne aufeinander. Dabei fiel ihr aber auf, wie die Heilerin ihre Brüste richtete. Dabei hob sie beide Augenbrauen, sah zu Bramo und deutete mit dem Daumen und einem eindeutigen Gesichtsausdruck darauf, der sagen sollte ‚nicht schlecht, was?!‘. Als sie zurücksah, erkannte sie noch das seltsame Symbol und runzelte kurz die Stirn. Doch dann war das Holz vor der Hütte verstaut und Nell hatte das Symbol schon wieder vergessen. Das hitzige Gespräch ging weiter und weiter, sodass Bramo gar nicht dazu kam, etwas zu sagen und Nell langsam gelangweilt wirkte. „Gerechtigkeit willst du für deine Leute? Soll ich sie denn alle so behandeln wie ich dich behandle?“, kam es von Rubin und Nell stieß ein Lachen aus. „Klar, da hättest du aber alle… Hände und… Ach was, alle Öffnungen zu tun, was?!“, feixte sie und war sich mal wieder überhaupt nicht bewusst, wie übergriffig sie eigentlich war. Allerdings war sie amüsiert – das war ja wohl Grund genug, ihren unqualifizierten Mist abzugeben! Fand sie jedenfalls. „Entschuldigt bitte. Du... du hattest etwas sagen wollen?“, meinte sie dann und Nell gähnte kurz.
Doch noch bevor ihr Freund den Mund öffnen konnte, entdeckte Nell Mikk, wie er wieder unsachgemäß die Lage ausnutzte. Mit einem deutlichen Geräusch, kippte der kleine Rucksack zur Seite und heraus rollte ein Einmachglas. Nell blinzelte und sah dem Ottsel gespannt zu, wie es sich an dem Glas zu schaffen machte, um es zu öffnen. Die Buntschelmin machte keine Anstalten, sich überhaupt zu rühren, sondern ließ sich von der kleinen, tierischen Show unterhalten. „Nell... könntest du?“, kam Bramo’s Einwand prompt und die Elfe reagierte… gar nicht. Sie starrte noch immer auf den Fellpopo, der wackelte und sich immer wieder am Deckel versuchte. Sie grinste und lachte das Ottsel dann aus. Grinsend sah sie zu Bramo, der ihr einen mahnenden Blick zuwarf, der sie handeln ließ. „Ist ja gut.“, murrte sie und erhob sich von ihrer Bank. Die Elfe ließ sich ganz unelegant auf den Boden sinken und packte das ‚Frettchen‘ am Hals, ehe sie nach dem Glas greifen wollte.
Doch sie hatte ihre Rechnung ohne Mikk gemacht! Das Ottsel wollte dieses blöde Glas unbedingt haben und so zerrte und wackelte er in ihrem Griff, streckte die Ärmchen nach dem Glas aus und wand sich in einer akrobatischen Höchstleistung aus ihren Fingern. Mikk landete auf dem Boden, schnappte sich das Glas und rollte es so schnell er konnte unter den Tisch. Nell kroch ohne zu zögern hinterher. Sie schimpfte und moserte „Wirst du wohl. Du Mistvieh. Was… M… Drecksvieh, ich … bleibst du wohl hier. Benimm… Orrrr!!!“, kam es reichlich fluchend über die eigentlich liebreizenden Lippen und mit einem Mal wurde es still. „Also... was ich sagen wollte... Ich ...wir... wir wollten eigentlich um Anstellung hier bei ihnen bitten. Dann hörten wir... also...“, stammelte Bramo, doch unterbrochen wurde er von Nell, die sich gehörig den Kopf an der Tischplatte stieß, unter der sie noch immer krauchte. „Verdammte Scheiße! Au!“, schnauzte sie und kam, mit blutendem Finger, Beule und krausen Haaren unter dem Tisch hervor. Im Arm hielt sie Mikk, den sie lediglich nur an den Vorderpfoten hielt, damit er sich nicht so sehr bewegen konnte und im anderen das Gurkenglas. „...also haben wir uns erst einmal versteckt und wollen warten ...bis es passt. Dann...“, versuchte Bramo die Situation zu führen, doch das Glück war ihm einfach nicht hold!

„HUUUHUUUU! WO BIST DU, NELL? TEEGOR WILL SCHWIMMEN LERNEN!“ Naella erstarrte und sie riss die Augen auf. Nee oder?! „GENUG PIPI GEMACHT! WIR GEHEN JETZT ESSEN UND DANN SCHWIMMEN! TEEORG WARTET! KOMM HER KLEINE LEHRERIN!“ „ups… da war ja was.“, grinste sie kleinlaut und erhob sich endlich vom Boden. Nell wandte sich zur Zeltplane und kratzte sich an der Nase. „ungünstig“, murmelte sie und sah entschuldigend zu Bramo und den anderen. Sie hob die Schultern, als wäre das ja alles gar nicht ihre Schuld. „Himmel! Wer ist das... also Teegor, das ist klar, aber... du meine Güte!“ Naella machte sich grade und wirkte schon etwas stolz. „Das ist Teegor, der Bruder von Teeorg. Er hat mich gebeten, ihm schwimmen beizubringen. Ich hatte irgendwie Mitleid mit ihm. Er war schon nett und so – aber… schwimmen.. ich? Nee. Eher knutsch ich nen Grauschelm!“, meinte sie salopp und zuckte die Schultern. War nicht ihr Problem. Dennoch folgte sie Geison und Rubin, während sie Mikk und die Gurken vollkommen vergessen hatte. Naella trat aus dem Zelt heraus und starrte direkt auf das hundshässliche Gesicht des Trolls. Und seiner… Nachspeise?! Völlig gebannt von dem widerlichen Anblick, öffnete Nell dann doch das Gurkenglas und griff, ohne hinzusehen, hinein. Sie zog mit zwei schlanken Fingern eine der Gurken heraus und neigte etwas den Kopf, während sie eine Grimasse zog und die Augen verengte. Was zum Trollfurz tut der da?!, dachte sie noch und konnte ihre Augen einfach nicht von dem Schauerspiel ablassen. Sie fischte eine der Gurken heraus und biss genau in dem Moment hinein, als Teegor die Leiche enthauptete. Quasi zeitgleich mit dem Knirschen und Knacken der Knochen, biss sie die knackige Schale entzwei und kaute auf dem Stück Gurke herum. An dem sie sich prompt verschluckte, weil Bramo seine Hand auf ihre Schulter legte. Nell zuckte zusammen und hustete, während sie Mikk mit dem Gurkensaft volltropfte. „Und mit dem wolltest du mitgehen?“ „Ja...aber jetzt ist er ja satt, also wären wir sich... Ok...ich seh's ja ein. Wir wären nicht sicher. Machst du mir das Glas auf Bramo?“, mischte sich auch Mikk ein und Nell wandte sich ihrem Freund zu. Er war ja schon wieder so nah…, sie blinzelte und biss abermals gedankenverloren in die angekaute Gurke, während sie ein charmantes Lächeln aufsetzte und ein wenig verträumt „…hab ich schon, Mikk“, nuschelte. „Gurke?“, fragte sie Bramo und hielt ihm das Glas hin. „Mit Apfel.“, meinte sie noch, als könne DAS nun den Appetit anregen, nachdem sie gerade gesehen hatten, wie der Troll eine Leiche häutete. Vielleicht war das auch eine Übersprunghandlung… Naella war da nicht so feinfühlig wenn es um Ekel oder Angst ging. Auch oder gerade nicht im Bezug auf sich selbst. „Du wolltest einem Troll Schwimmunterricht geben?“, hörte sie leise Geison’s Stimme in ihrem Rücken und sie drehte sich wieder um. Nell zuckte die Schultern erneut. „Wieso denn nicht, er hat gefragt.“, meinte sie lapidar und verstand die Aufregung jetzt nicht so. „Du weißt schon, dass die nie auch nur baden, oder?“ „Äh…- nee, weiß ich nicht? Woher denn auch, kann doch keiner ahnen, dass der mich linken will?!“, meinte sie entrüstet und zog eine Schnute. Jeder ahnte es. Nur Nell nicht.
Sie folgte dem Wink und sah vom Inneren des Zeltes zu, wie Geison Sima seine Autorität walten ließ. Nell leckte sich den Finger ab und griff noch mal ins Gurkenglas, bei dem sie völlig Mikk vergaß. Erneut schob sie sich eine der Gurken in den Mund und lutschte kurz, bis Geison den Troll vom Hof gejagt hatte und zurückkehrte. Nell ging weiter ins Zelt und setzte sich zurück auf die Bank. Erst jetzt fiel ihr Mikk wieder ein und sie hielt die Gurke zwischen ihren Lippen fest, um dem Ottsel auch eine zu angeln. „Auf jeden Fall ist heute mal richtig was los hier. Ihr sucht also eine Anstellung. Was könnt ihr denn?“, ertönte die Stimme von Rubin und Nell schaute blinzelnd auf. Mit Gurke im Mund und den Fingern im Glas. Bramo antwortete zu erst, sodass sie die Zeit noch mal nutzte und Mikk endlich auch eine Gurke gab. „Ich mach alles was ihr wollt. Ich bin kräftiger als ich aussehe. Kann gut schleppen und stemmen und bin geschickt mit den Händen. Ich lerne schnell und bin fleißig.“

„Fleißig?!“, entfuhr es Nell und sie biss ihre Gurke ab. „Du schläfst bis in die Puppen, da haben alle anderen immer schon alles fertig!“, offenbarte sie nonchalant. „Und du?“, kam es von Rubin und Nell sah die Rothaarige fragend an. „Wieso ich denn jetzt? ER will…“, Nell hustete. „Achso.“ Da war ja ein Versprechen, dass sie Bramo gegeben hatte. Nell holte tief Luft und schien zu überlegen, während ihr Denken von dem malerischen Sound des Gurken-Knuspern untermalt wurde. Dann, nachdem sie ewig lange die Gurke gegessen hatte und endlich fertig war, lutschte sie noch alle 5 Finger genüsslich ab. Bevor sie endlich die Lippen auseinanderbekam: „Ich bin witzig. Ich meine, so richtig. Wenn ich will. Ich kann Musik machen – singen, tanzen,… ähm… Ich kann hier für Unterhaltung sorgen, ist ja sonst nichts los hier, wie du selbst bemerkt hast. Hm… Ich.. ach weißt du, eigentlich mach ich alles. Ich könnte sogar für alle lustige Hüte zaubern, wenn du willst.“, plapperte Nell nicht ohne Stolz in der Stimme los. Sie entließ Mikk aus ihrem Arm und stellte das Gurkenglas beiseite. „Ich spiele Geige… kann jonglieren, ich hüpf sogar durch `nen brennenden Reifen, wenns denn das sein soll. Ich hab jetzt nur nicht so Lust hier den Kochlöffel zu schwingen.. Will eh keiner probieren, das Zeug. Das versau ich grundsätzlich. Ich hab früher schon nie gekocht. Wollt ja keinen umbringen“, gluckste sie und sah zu Bramo, der die Geschichte mit ihrem Probeessen für die ganze Schausteller-Gemeinschaft sicher noch gut kannte. Es war einfach… sie brauchten danach alle vieeele Liter Wasser! So salzig wars. „Aber hey, wenn es nötig ist – ich kann sicher auch so nützlich sein.“, lenkte sie allerdings ein, denn das Versprechen, dass sie Bramo helfen würde, das war ihr dann doch heilig. Und wenn man sie zum Kochen einteilte – selbst Schuld – aber dann würde sie sich zumindest Mühe geben! „Ach sag mal… diese Amandin – wer ist denn das überhaupt? Und… habt ihr deshalb alle diese Tätowierung? Hab sie auf deinen Möps.. Brüsten gesehen und bei Geison auch. Und wieso sollt ihr überhaupt hier diesen Tempel bauen? Ich meine.. Ist ja nicht so, dass das euer Bier wäre, nicht wahr? Und… also nichts für ungut aber… irgendwie kommt ihr mir doch wie Sklaven vor…“, offenbarte sie, dass sie durchaus zuhörte und vielleicht nicht immer angemessen reagierte, aber dennoch nicht so naiv war, wie sie glauben lassen konnte.

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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Erzähler » Freitag 11. November 2022, 17:07

"… Bau abschließt erwartet euch eine großzügige Belohnung. Ihr seid mehr gut bezahlte Arbeiter als Sklaven. Eben... nur mit Ausgangsbeschränkung.“
Nell blickte zu Rubin zurück.
„Ehm..“
, meldete sie sich tatsächlich kurz, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, was auch gelang. Rubin sah sie fragend an.
„Sicher, dass das so ist? Meist ist das ja nur so `n Vorwand, um die Arbeiter dazu zu bewegen, ihren verdammten Scheiß zu erledigen, bis sie dann alle qualvoll und grausam…“
, die Fantasie ging mit ihr durch und sie machte gerade eine Geste, die jemanden erwürgte,
„zu Tode…“
Sie hielt inne und blinzelte. Rubins Blick hatte sich verändert. Das 'nette' hatte einen Riss bekommen und sie wirkte... beleidigt? Vielleicht war es auch eine Mischung aus Trauer und beleidigt sein. Aber die Heilerin presste nur kurz verstehend die Lippen aufeinander. Es war klar, dass das nach außen getragene Bild ihrer Herrin so wahrgenommen wurde. Das musste ja auch sein, also schwieg sie, ohne Nells Einwände zu kommentieren und doch hatte Nell eben etwas wichtiges erfahren. Rubin, nie nette Heilerin, sie glaubte wirklich an das was sie da gesagt hatte und nahm es sogar ein wenig persönlich, wenn man an ihr, bzw. ihrer Herrin zweifelte. Nell schwang auch gleich um, denn sie war eine Buntschelmin und spürte, wenn die Stimmung kippte. Das hier drohte nicht mehr lustig zu sein und sich zu verändern und das musste sie verhindern!
„Entschuldigung… Ich mein‘ ja nur..“
, murmelte sie und biss kurz die Zähne aufeinander. Auch Rubin beließ es dabei. Die politischen feinen Ströme, die derzeit in Andunie wirkten mussten aufrecht erhalten werden und dazu gehörte es anscheinend, dass man Dunkelelfen nun mal fürchten musste, auch wenn Rubin anscheinend da ...anderer Meinung war – zumindest was ihre Herrin anging. Ablenkung musste her...
Nell fiel auf, wie die Heilerin ihre Brüste richtete. Was eine Gelegenheit!!!
Sie hob beide Augenbrauen, sah zu Bramo und deutete mit dem Daumen und einem eindeutigen Gesichtsausdruck darauf, der sagen sollte ‚nicht schlecht, was?!‘. Ihr Leid geprüfter Freund verschluckte sich schon wieder. Hatte sie ihm gerade das wogende Dekoltee einer anderen, einer älteren Frau schmackhaft machen wollen??? Bramo starrte Nell fassungslos an, aber sie starrte der Heilerin ungeniert auf den Busen, erkannte das seltsame Symbol und runzelte kurz die Stirn. Doch dann war das Holz vor der Hütte verstaut und Nell hatte das Symbol schon wieder vergessen. Das hitzige Gespräch ging weiter und weiter, sodass Bramo gar nicht dazu kam, etwas zu sagen und Nell kurz gelangweilt wirkte, aber das sollte nicht lange vorhalten.
„Gerechtigkeit willst du für deine Leute? Soll ich sie denn alle so behandeln wie ich dich behandle?“
, kam es von Rubin, Nell stieß ein Lachen aus und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen:
„Klar, da hättest du aber alle… Hände und… Ach was, alle Öffnungen zu tun, was?!“
, feixte sie und war sich mal wieder überhaupt nicht bewusst, wie übergriffig sie eigentlich war. Allerdings war sie amüsiert – das war ja wohl Grund genug, ihren unqualifizierten Mist abzugeben! Fand sie jedenfalls. Rubin sah das wohl ähnlich wie sie, denn sie lachte einfach herzlich. Dann wandte sie sich wider an den armen Bramo und versuchte den Faden wider aufzunehmen:
„Entschuldigt bitte. Du... du hattest etwas sagen wollen?“
Doch noch bevor ihr Freund den Mund öffnen konnte, entdeckte Nell Mikk, wie er wieder unsachgemäß die Lage ausnutzte. Mit einem deutlichen Geräusch, kippte der kleine Rucksack zur Seite und heraus rollte ein Einmachglas. Nell blinzelte und sah dem Ottsel gespannt zu, wie es sich an dem Glas zu schaffen machte, um es zu öffnen. Die Buntschelmin machte keine Anstalten, sich überhaupt zu rühren, sondern ließ sich von der kleinen, tierischen Show unterhalten.
„Nell... könntest du?“
, kam Bramo’s Einwand prompt und die Elfe reagierte… gar nicht. Sie starrte noch immer auf den Fellpopo, der wackelte und sich immer wieder am Deckel versuchte. Der längliche Körper des Ottsels wand sich wie eine Schlange um den Feind und seine kleinen Pfoten versuchten den fest sitzenden Deckel zu drehen... was unsachgemäß so nicht funktionieren konnte, denn er musste geklappt werden, wollte man an den Inhalt gelangen. Nell sah hoch amüsiert zu wie ihr kleiner Freund sich abmühte. Sie grinste und lachte das Ottsel dann aus. Grinsend sah sie zu Bramo, der ihr einen mahnenden Blick zuwarf, der sie handeln ließ.
„Ist ja gut.“
, murrte sie und erhob sich von ihrer Bank. Die Elfe ließ sich ganz unelegant auf den Boden sinken und packte das ‚Frettchen‘ am Hals, ehe sie nach dem Glas greifen wollte. Doch sie hatte ihre Rechnung ohne Mikk gemacht! Ein kleiner Krieg, im Gegensatz zu dem, der einst hier getobt und verloren worden war, entbrannte unter der Tischplatte des Architekten.
„Wirst du wohl. Du Mistvieh. Was… M… Drecksvieh, ich … bleibst du wohl hier. Benimm… Orrrr!!!“
, kam es reichlich fluchend über die eigentlich liebreizenden Lippen und mit einem Mal wurde es still. Aus unterschiedlichen Richtungen waren unterschiedliche Laute als Antwort zu hören. Geison gluckste unterdrückt, als amüsierte er sich über ihre scharfe Zunge, Rubin lachte einfach und Bramo ...stöhnte. Ein merkwürdig dunkler Laut der in einer anderen Situation sicher ebenfalls zu allerlei Komik... oder andern Dingen geführt hätte.
„Also... was ich sagen wollte... Ich ...wir... wir wollten eigentlich um Anstellung hier bei ihnen bitten. Dann hörten wir... also...“
, stammelte Bramo, doch unterbrochen wurde er von Nell, die sich gehörig den Kopf an der Tischplatte stieß.
„Verdammte Scheiße! Au!“
, schnauzte sie und kam, mit blutendem Finger, Beule und krausen Haaren unter dem Tisch hervor. Im Arm hielt sie Mikk, den sie lediglich nur an den Vorderpfoten hielt, damit er sich nicht so sehr bewegen konnte und im anderen das Gurkenglas.
„...also haben wir uns erst einmal versteckt und wollen warten ...bis es passt. Dann...“
, versuchte Bramo die Situation zu führen, doch das Glück war ihm einfach nicht hold!
Schon wieder wurde er unterbochen.
„HUUUHUUUU! WO BIST DU, NELL? TEEGOR WILL SCHWIMMEN LERNEN!“
Naella erstarrte und sie riss die Augen auf.
„GENUG PIPI GEMACHT! WIR GEHEN JETZT ESSEN UND DANN SCHWIMMEN! TEEORG WARTET! KOMM HER KLEINE LEHRERIN!“
„Ups… da war ja was.“

, grinste sie kleinlaut und erhob sich endlich vom Boden. Drei Augenpaare starrten sie an.
„...ungünstig.“
Sie hob die Schultern, als wäre das ja alles gar nicht ihre Schuld.
„Himmel! Wer ist das... also Teegor, das ist klar, aber... du meine Güte!“
Naella machte sich grade und wirkte schon etwas stolz.
„Das ist Teegor, der Bruder von Teeorg. Er hat mich gebeten, ihm schwimmen beizubringen. Ich hatte irgendwie Mitleid mit ihm. Er war schon nett und so – aber… schwimmen.. ich? Nee. Eher knutsch ich nen Grauschelm!“
, meinte sie salopp und zuckte die Schultern.
Letztere Aussage ließ Bramos Gesicht zucken, Rubin erstaunt gucken und Geison den Kopf schütteln. War nicht ihr Problem, was die drei sich dachten. Dennoch folgte sie Geison und Rubin, während sie Mikk und die Gurken vollkommen vergessen hatte. Naella trat aus dem Zelt heraus und starrte direkt auf das hundshässliche Gesicht des Trolls oberhalb der Zaunkante. Und seiner…
Nachspeise?!
Völlig gebannt von dem widerlichen Anblick, konnte sie ihre Augen einfach nicht von dem Schauerspiel ablassen. Sie fischte eine der Gurken heraus und biss genau in dem Moment hinein, als Teegor die Leiche enthauptete. Weitere Abstrusitäten folgten...
„Gurke?“
Nell brachte nichts aus der Ruhe, nur eben vielleicht irgendwann die Erkenntnis, dass sie vielleicht einem Troll als Nachtisch gedient hätte, wenn sie weiter auf ihm geritten wäre. Sie folgte den anderen wieder ins Zelt, sobald es ging. Dann leckte sie sich den Finger ab und griff noch mal ins Gurkenglas, bei dem sie völlig Mikk vergaß. Erneut schob sie sich eine der Gurken in den Mund und lutschte kurz, bis Geison den Troll vom Hof gejagt hatte und zurückkehrte. Bramo beobachtete sie und guckte komisch...
Hatte sie was im Mundwinkel oder hatte sie sich voll gesabbert? Die Gurke war etwas groß, ja. Da passierte sowas nun mal. Sie hatte gerade ein Prachtexemplar am Wickel – gut eine Handspanne lang, wenn sie Daumen und den kleinen Finger weit abspreizen würde und im Durchmesser würde sie nicht mal ganz ihre Hand drum herum geschossen bekommen. Ein wahres Prachtexemplar und das bekam man halt nicht ganz in den Mund, also musste man den Saft und drum herum alles gründlich sauber lecken, damit man sich nicht einsaute.
Erst jetzt fiel ihr Mikk wieder ein und sie hielt die Gurke zwischen ihren Lippen fest, um dem Ottsel auch eine zu angeln.
„Neeee ich will die Apfelstückchen!“
, fauchte dieser leise.
„Auf jeden Fall ist heute mal richtig was los hier. Ihr sucht also eine Anstellung. Was könnt ihr denn?“
, ertönte die Stimme von Rubin und Nell schaute blinzelnd auf. Mit Gurke im Mund und den Fingern im Glas. Bramo antwortete zu erst, sodass sie die Zeit noch mal nutzte und Mikk endlich auch eine Gurke gab, auch wenn er lieber Apfel wollte. Bramo lenkte gerade gut ihre Gastgeber ab.:
„Ich mach alles was ihr wollt. Ich bin kräftiger als ich aussehe. Kann gut schleppen und stemmen und bin geschickt mit den Händen. Ich lerne schnell und bin fleißig.“
„Fleißig?!“

, entfuhr es Nell und sie biss ihre Gurke ab. Bramos und sogar Geisons Gesicht verzogen sich synchron.
„Du schläfst bis in die Puppen, da haben alle anderen immer schon alles fertig!“
, offenbarte sie nonchalant und Bramo sah sie böse funkelnd an. Ein Blick den sie von ihm gut kannte. Sie erinnerte sich, dass er ihr mal vor gefühlten 'Jahren', als er noch klein und ein Junge war, also vor einer Woche oder so, mit diesem Blick androht hatte ihr den nackten Hintern zu versohlen... warum war dieser Gedanke, auf einmal ganz reizvoll? Lag es an seinen großen männlichen Händen, an dem Adamsapfel der in seinem schluckenden auf und ab seinen Tanz vollführte? Ihr Körper spielte vollkommen verrückt! Was war in den Gurken gewesen??? Drogen?
„Und du?“
, kam es von Rubin und Nell sah die Rothaarige fragend an.
„Wieso ich denn jetzt? ER will…“
, Nell hustete und sah Bramos drängenden Blick.
„Achso.“
Da war ja ein Versprechen, dass sie ihm gegeben hatte. Nell holte tief Luft und schien zu überlegen, während ihr Denken von dem malerischen Sound des Gurken-Knuspern untermalt wurde. Dann, nachdem sie ewig lange die Gurke gegessen hatte und endlich fertig war, lutschte sie noch alle 5 Finger genüsslich ab. Bevor sie endlich die Lippen auseinander bekam:
„Ich bin witzig. Ich meine, so richtig. Wenn ich will. Ich kann Musik machen – singen, tanzen,… ähm… Ich kann hier für Unterhaltung sorgen, ist ja sonst nichts los hier, wie du selbst bemerkt hast. Hm… Ich.. ach weißt du, eigentlich mach ich alles. Ich könnte sogar für alle lustige Hüte zaubern, wenn du willst.“
, plapperte Nell nicht ohne Stolz in der Stimme los. Sie entließ Mikk aus ihrem Arm und stellte das Gurkenglas beiseite. Sofort hing das 'Frettchen' über der Öffnung und angelte sich eine Apfelscheibe, die im klaren Meer aus Essig, Salz und Senfsaat schwamm.
„Ich spiele Geige… kann jonglieren, ich hüpf sogar durch `nen brennenden Reifen, wenns denn das sein soll. Ich hab jetzt nur nicht so Lust hier den Kochlöffel zu schwingen.. Will eh keiner probieren, das Zeug. Das versau ich grundsätzlich. Ich hab früher schon nie gekocht. Wollt ja keinen umbringen“
, gluckste sie und sah zu Bramo, der bestätigend und mit dem Gesicht voller angewiderter Erinnerungen kräftig nickte. SO kräftig hätte er jetzt vielleicht nicht nicken müssen... aber sie hatte ihn ja auch als faul bezeichnet.
„Aber hey, wenn es nötig ist – ich kann sicher auch so nützlich sein... Ach sag mal… diese Amandin – wer ist denn das überhaupt? Und… habt ihr deshalb alle diese Tätowierung? Hab sie auf deinen Möps.. Brüsten gesehen und bei Geison auch.“
Rubins Blick senkte sich kurz auf ihren ordentlichen Vorbau und sie schmunzelte.
„Und wieso sollt ihr überhaupt hier diesen Tempel bauen? Ich meine.. Ist ja nicht so, dass das euer Bier wäre, nicht wahr? Und… also nichts für ungut aber… irgendwie kommt ihr mir doch wie Sklaven vor…“
, offenbarte sie, dass sie durchaus zuhörte und vielleicht nicht immer angemessen reagierte, aber dennoch nicht so naiv war, wie sie glauben lassen konnte. Architekt und Heilerin wechselten kurz einen Blick und beide nickten. Irgendetwas war gerade entschieden worden. Rubin ging dann aber doch noch ein wenig ins Detail, während ihre linke Hand noch einmal die Bluse über dem stilisierten 'A' lüftete:
„Na ja, offiziell sind wir alle Sklaven. Jeder der Andunie betritt wird zum Sklaven der Besatzungsmacht.“
DAS war mal eine klare Aussage.
„Aber!“
Rubin richtete ihren Ausschnitt wieder und genoss es dabei Geisons gerötete Wangenknochen zu betrachten.
„Es gibt Unterschiede. Ränge... Manch einer kann sich halt vollkommen frei bewegen, braucht kein Geld bei den Händlern zu bezahlen, wird von den Soldaten beschützt...“
Anscheinend redete sie von sich selbst.
„Und andere... nun ja. Die sind halt Sklaven. Es geht in diesen Zeiten viel nach Nutzen.“
Da schaltete sich Geison ein:
„Der Tempelbau läuft jetzt schon einige Monate. Ist auch kein Geheimnis... Die dunkle Armee hat den Ventha-Tempel geschliffen und geschändet. Auf den Ruinen wird ein neuer Tempel für Faldor errichtet, ein Mahnmal an die Bevölkerung, wer hier das Sagen hat. Es wird wohl nicht mehr all zu lange dauern. Wir kommen gut voran und soweit ich weis...“
Er sah kurz fragend zu Rubin, aber sprach weiter:
„Der Altarstein ist wohl auch schon fast fertig.“
Die Heilerin nickte und wirkte fast begeistert.
„Ja und die Statur ist wunderschön geworden! Dein Freund ist wirklich ein MEISTER seines Fachs!“
„Kommt er denn mal wieder her?“
Rubin lächelte.
„Ich werd ihm deine Sehnsucht nach einem Besuch von ihm ausrichten.“
und kicherte, als Geison die Augen verdrehte. Dann sah sie Nell nachdenklich an und musterte sie einmal von oben bis unten.
„Du bist eigentlich richtig hübsch. Kannst du tanzen? Und sag... bist du noch … hast du Erfahrung mit Männern? Oder Frauen?“
„Heeeeh Moment! ...“
Bramo war aufgesprungen.
„Halt mal! Ihr wollt doch nicht andeuten, Nell soll... soll... also...“
„Nein, nein... also ...nicht wenn sie nicht will.“
Rubin grinste schelmisch, was sie für Nell noch sympathischer machte. Diese Frau hatte es Faust dick hinter den Ohren und ihren Spaß dabei. Halt eine richtig nette Person!
„Also nein. Eigentlich hatte ich gerade überlegt, ob sie ein bisschen für gute Stimmung und Musik im Haus der Herrin sorgen könnte. Wir planen gerade eine kleine Probefeier bevor es in die Einweihungszeremonien für den Tempel geht, dafür könnte sie vorspielen.“
Bramo sah Nell an. Über sein Gesicht huschten gleich mehrere Empfindungen, die nur Nell sehen konnte, da sie ihn so lange kannte. Er sorgte sich, war neidisch – oder eifersüchtig? Auch Wut war kurz da gewesen. Für Außenstehende starrte er nur grummelig vor sich hin.
„Ich... würde sie lieber an meiner Seite wissen.“
„Dann komm doch mit?!“
„Äh...“
Bramo glotzte dumm. Das konnte er gut!!!
„Mitkommen? Äh...ich dachte ich könnte hier ...also auf der Baustelle...“
„Ihr seid doch ein Paar. Also begleitest du Nell. Kannst du ein Instrument spielen?“
, fragte Rubin den Jungen aus der Schausteller-Gemeinschaft. Bramo nickte und antwortete wahrheitsgemäß:
„Ich gebe eine gute Trommel, ...und Schellen. Ich spiel die Laute, die Rotta, ein wenig Psalter aber nicht besonders gut, meine Finger sind dafür zu groß geworden und ich hatte auch mal eine Sackpfeife. Die ist aber kaputt gegangen.“
Rubin nickte anerkennend.
„Ich glaube, ein Bekannter hat einen 'Dudelsack'. Ist das das gleiche wie die Sackpfeife?“
Bramo nickte und Rubin strahlte, dass ihre Augen wie die Namensvettern ihres Namens funkelten.
„Also... wollt ihr mich begleiten oder lieber hier Steine schleppen und Kartoffeln schälen?“
Geison grummelte irgendetwas in seinen Bart, was vielleicht ein wenig nach '...schon anspruchsvoller', sich bei deutlicherer Aussprache hätte anhören können. Rubin hatte die Arme unter ihren wogenden Busen verschränkt und ihn damit noch ein Stück angehoben. Ihre Augen funkelten lustig, munter und sie musterte die beiden Gäste.
„Nun?“
, sie tippte mit dem Fuß auf den Boden, als gäbe es einen Takt in ihrem Kopf, zu dem sie wohl tanzen wollte.
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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Naella Federfall » Freitag 11. November 2022, 23:08

Wäre Nell keine Buntschelmin, hätte der Anblick des Leichenfressenden Trolls definitiv erschreckt. Leider aber war ihre Magieart auch gleichzeitig der Fehler im Detail: Nell hatte schon immer damit zu kämpfen gehabt, sich ihren Ängsten, dem Grauen einer Sache oder Schmerz auf empathische Weise zu stellen. Sie kompensierte Entsetzen mit Schamlosigkeit, Gräueltaten mit Humor und Angst mit einer großen Klappe. Es war wirklich nicht so einfach mit ihr, wenn man ansonsten ein halbwegs normales Wesen war, mit halbwegs normalen Ambitionen und Gefühlen. Bramo litt derweil darunter und Nell merkte es nicht mal. Im Gegenteil. Während der Ekel so manchen erfasst hatte, lutschte Naella Gurken. Große Gurken. Und als sie Bramo’s Gesichtsausdruck entdeckte, hob sie fragend die Augenbrauen, ehe sie auf das Glas deutete. Vielleicht wollte er ja auch. Allerdings musste Nell doch zugeben, dass Bramo schon irgendwie was an sich hatte, während er da so stand. So erwachsen… groß und… männlich. Was sie dazu veranlasste, die Gurke noch mal extra langsam raus und wieder rein in den Mund zu schieben. Wieso, nun da hätte sie ja über das Kribbeln in ihrem Schoß nachdenken müssen. Und das war ja nun Quatsch. Sie wandte den Blick lieber schnell wieder ab und kümmerte sich um das Ottsel. Der war wenigstens noch klein und niedlich. Vor allem, wenn er die Klappe geschlossen hielt. Nell fummelte im Gurkenglas herum und bemühte sich, endlich eine der Gurken zu greifen, weil sie sein Gemurmel völlig überhört hatte und reichte ihm das eingelegte Gemüse dann. Die Zeit nutzte Bramo und verdingte sich als Mädchen für alles, was Nell natürlich als Anlass nahm, ihn noch mal daran zu erinnern, dass sie tatsächlich eher der Fluch, statt des Segens war. Sie führte ihn vor, was ihr einen äußerst grimmigen Blick einbrachte. Nell grinste ihn offen an und streckte ihm Zunge heraus. Allerdings durchzuckte eine Erinnerung ihren Geist, bei seinem Blick. Sie… nackt. Er… nackt. Sie beide… Nell’s Augen wurden plötzlich groß, dann bekamen ihre Wangen ordentlich Farbe, ehe sie sich höchst effizient um ihre Gurke kümmerte. Nicht um seine. Rubin eilte ihr unbewusst zur Hilfe und brachte sie wieder auf Spur. Halbwegs, jedenfalls. Denn Nell begann loszuplappern, nachdem sie sich an ihr Versprechen erinnerte und zählte alles auf, was sie konnte. Und was sie nicht konnte. Bramo stimmte ihr etwas heftiger zu, als sie es verdient hätte, was ihm nun ihrerseits einen bösen Blick einbrachte, ehe sie sich davon nicht weiter beirren ließ. Sie fragte dann einfach mal das, was ihr so in den hübschen Sinn gekommen war, ehe sie den Blickwechsel zwischen Rubin und Geison mit einer erhobenen Augenbraue betrachtete. Bis Rubin das Wort erhob und Nell sie höchst interessiert ansah: „Na ja, offiziell sind wir alle Sklaven. Jeder der Andunie betritt wird zum Sklaven der Besatzungsmacht.“ Nell feixte plötzlich und sah überheblich zu Bramo. Na ich jedenfalls nicht!, dachte sie und schüttelte den Kopf, als hätte die Heilerin einen Scherz gemacht. „Aber! Es gibt Unterschiede. Ränge... Manch einer kann sich halt vollkommen frei bewegen, braucht kein Geld bei den Händlern zu bezahlen, wird von den Soldaten beschützt... Und andere... nun ja. Die sind halt Sklaven. Es geht in diesen Zeiten viel nach Nutzen.“, erzählte sie weiter und Naella’s Blick wurde nicht mehr so sehr durch ein Lächeln erhellt. „Der Tempelbau läuft jetzt schon einige Monate. Ist auch kein Geheimnis... Die dunkle Armee hat den Ventha-Tempel geschliffen und geschändet. Auf den Ruinen wird ein neuer Tempel für Faldor errichtet, ein Mahnmal an die Bevölkerung, wer hier das Sagen hat. Es wird wohl nicht mehr all zu lange dauern. Wir kommen gut voran und soweit ich weis...“, erzählte Geison weiter und der gelbe Blick huschte kurz zu ihm. Aber glauben die nicht alle an Ventha? Wieso… wieso freiwillig? Einzig aus Angst?!, verstand Nell das ganze Motiv nicht so recht, allerdings war sie auch nie in den „Genuss“ gekommen, sich um Familie sorgen zu müssen oder sich überhaupt um etwas sorgen zu müssen. Nell nahm es wie es kam. Dass man um sein Leben fürchten und wahrlich Angst haben konnte, zu sterben… existierte in ihrem Kosmos nicht. Das war ein echtes Handicap.

„Der Altarstein ist wohl auch schon fast fertig.“ „Ja und die Statur ist wunderschön geworden! Dein Freund ist wirklich ein MEISTER seines Fachs!“
„Kommt er denn mal wieder her?“
„Ich werd ihm deine Sehnsucht nach einem Besuch von ihm ausrichten.“

Nell sah zwischen den beiden hin und her und hob eine Augenbraue. „Haben wir hier was verpasst? Was denn jetzt für ein Freund?“, hakte sie nach. Immerhin erzählte man ihr gerade die Geschichte – da sollte sie auch alle Protagonisten kennen, nicht wahr? Fand sie jedenfalls. Rubin aber sprach weiter und plötzlich entwickelte sich das Gespräch in eine Richtung, die zumindest Bramo alarmierte: „Du bist eigentlich richtig hübsch. Kannst du tanzen? Und sag... bist du noch … hast du Erfahrung mit Männern? Oder Frauen?“
„Heeeeh Moment! ...“
Nell blickte fragend zu Bramo. Sie hatte noch nicht verstanden, was Rubin da andeutete. „Halt mal! Ihr wollt doch nicht andeuten, Nell soll... soll... also...“
„Nein, nein... also ...nicht wenn sie nicht will.“
Wer will was nicht?! Hä?, dachte sich Nell und ließ das Gespräch noch mal in ihrem Kopf passieren. Auf ihrem Gesicht tat sich nicht viel, außer, dass ihre Augen umherhuschten, während sie die Worte noch mal durchging. Dann wurden ihre Augen groß. Ich soll hier die Beine breit machen, damit Bramo Steine schleppen darf und hier arbeiten kann?!, Nell blickte zu Bramo und in ihre gelben Augen legte sich ein dunkler Schatten, der so unbekannt war von ihr. Doch bevor sie ihren Senf dazugeben konnte, sprach Rubin weiter. Die nette Rubin, die irgendwie ihre Kragenweite war. „Du bist genau so verrückt, wie ich. Find ich gut.“, meinte sie plötzlich zu der Heilerin und grinste auf einmal wieder. Nell konnte einfach nicht davon weg, jeden Scheiß mitzumachen. Außerdem hatte sie es Bramo versprochen, ihm zu helfen.
Der Schatten in ihrem Blick war ein kleines Geheimnis, das sie selbst nicht in der Lage war zu ergründen. „Also nein. Eigentlich hatte ich gerade überlegt, ob sie ein bisschen für gute Stimmung und Musik im Haus der Herrin sorgen könnte. Wir planen gerade eine kleine Probefeier bevor es in die Einweihungszeremonien für den Tempel geht, dafür könnte sie vorspielen.“ Naella atmete unbewusst erleichtert aus. Sie erhob sich und verneigte sich theatralisch. „Wenns denn nur das ist, es wäre mir ein Vergnügen – euch Vergnügen zu bereiten!“, meinte sie mit feierlicher Stimme und strahlte Bramo über die Schulter hinweg an. Sein Gesicht allerdings bot ihr eine Menge an Interpretationen. Ihr Lächeln verblasste etwas, konnte aber nicht vollständig getilgt werden. Was guckt er denn so?!- „Ich... würde sie lieber an meiner Seite wissen.“
„Dann komm doch mit?!“
„Äh...“
Ha! Da ist er ja, der doofe Bramo. Dachte schon, er wäre verschwunden!, kommentierte sie in Gedanken sein doofes Gesicht. Und schon lächelte sie wieder wie eh und je. „Mitkommen? Äh...ich dachte ich könnte hier ...also auf der Baustelle...“
„Ihr seid doch ein Paar. Also begleitest du Nell. Kannst du ein Instrument spielen?“ „Ich gebe eine gute Trommel, ...und Schellen. Ich spiel die Laute, die Rotta, ein wenig Psalter aber nicht besonders gut, meine Finger sind dafür zu groß geworden und ich hatte auch mal eine Sackpfeife. Die ist aber kaputt gegangen.“
, Nell schnaubte. „Die ist kaputt, weil du Ochse dich nicht beherrschen konntest und hier dem… dem Dings, du weißt schon … diesem großen mit den blonden Haaren und dieser doofen Brille – hach, wie hieß er denn noch…. K…Karlli?! Kalli! Dem hast du damit eine übergebraten, weil er – deine Worte – selten dämlich geguckt hat!“, plapperte Nell wieder dazwischen und sah Bramo tadelnd an. „Die war so schön, die Sackpfeife! Und hat ein Vermögen gekostet!“, beschwerte sie sich, ehe sie ihn liebreizend anblinzelte. „Was hat der eigentlich doof angeguckt? Versteh‘ ich bis heute nicht…“, zuckte sie die Schultern und sah kurz zu Mikk, der sich offenbar an Apfelstückchen überfressen hatte. Jedenfalls trug er eine ganz schöne Kugel zur Schau. „Also... wollt ihr mich begleiten oder lieber hier Steine schleppen und Kartoffeln schälen?“, Nell sah Rubin an, war fasziniert von ihren Augen, die so leuchteten. Bis sie mit dem Fuß ungeduldig tippelte und Nell die Schultern zuckte. „Klar, bin dabei.“, kratzte sie sich an der Nase und sah zu Bramo. „Was soll schon passieren, nicht wahr?“, grinste sie und drehte sich schwungvoll wieder zu Rubin um. „Nach dir.“, säuselte Naella und ignorierte wieder sämtliche Warnsignale.

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Re: Der geschändete Tempel

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. November 2022, 18:13

Da kam die Kurve...
„Also nein. Eigentlich hatte ich gerade überlegt, ob sie ein bisschen für gute Stimmung und Musik im Haus der Herrin sorgen könnte. Wir planen gerade eine kleine Probefeier bevor es in die Einweihungszeremonien für den Tempel geht, dafür könnte sie vorspielen.“
...und Nell nahm sie mit. Die Geschichte wand sich mal zur einen, mal zur anderen Seite und eben hatte sie fast einen Looping geschlagen. Aber Nell hielt sich gut und verneigte sich theatralisch, bevor sie antwortete:
„Wenns denn nur das ist, es wäre mir ein Vergnügen – euch Vergnügen zu bereiten!“
, meinte sie mit feierlicher Stimme und strahlte Bramo über die Schulter hinweg an. Kurz hickste dieser und hielt dann die Luft an. Sein Gesicht bot ihr eine Menge an Interpretationsmöglichkeiten. Rote Flecke zierten seinen Hals und ließen die Adern an seinen Schläfen hervor treten.
Was guckt er denn so?!-
„Ich... würde sie lieber an meiner Seite wissen.“
„Dann komm doch mit?!“

, warf Rubin ein.
„Äh...“
Ha! Da ist er ja, der doofe Bramo. Dachte schon, er wäre verschwunden!
, kommentierte sie in Gedanken sein doofes Gesicht, welches spontan von rot zu blass gewechselt hatte. Nell lächelte wieder wie eh und je, während ihr Dauerfreund sich wand:
„Mitkommen? Äh...ich dachte ich könnte hier ...also auf der Baustelle...“
„Ihr seid doch ein Paar. Also begleitest du Nell. Kannst du ein Instrument spielen?“
„Ich gebe eine gute Trommel, ...und Schellen. Ich spiel die Laute, die Rotta, ein wenig Psalter aber nicht besonders gut, meine Finger sind dafür zu groß geworden und ich hatte auch mal eine Sackpfeife. Die ist aber kaputt gegangen.“

, Nell schnaubte und musste natürlich ihren Senf dazu geben:
„Die ist kaputt, weil du Ochse dich nicht beherrschen konntest und hier dem… dem Dings, du weißt schon … diesem großen mit den blonden Haaren und dieser doofen Brille – hach, wie hieß er denn noch…. K…Karlli?! Kalli!“
Bramo murmelte fast unhörbar:
„Kalle.“
„Dem hast du damit eine übergebraten, weil er – deine Worte – selten dämlich geguckt hat!“
, plapperte Nell wieder dazwischen und sah Bramo tadelnd an. Wenn man jedem eine überbraten würde, weil er dämlich gucken würde, müsste Nell Oberarme wie dieser Gewichte stemmende Typ aus der Schaustellertruppe haben...Pofey? Popfaf? Popey? …Egal!
„Die war so schön, die Sackpfeife! Und hat ein Vermögen gekostet!“
, beschwerte sie sich, ehe sie ihn liebreizend anblinzelte.
„Was hat der eigentlich doof angeguckt? Versteh‘ ich bis heute nicht…“
, zuckte sie die Schultern und sah kurz zu Mikk, der sich offenbar an Apfelstückchen überfressen hatte. Jedenfalls trug er eine ganz schöne Kugel zur Schau. Dadurch bemerkte sie Bramos Blick nicht, der ihr seitliches Profil musterte. War sie wirklich so... ja war sie! Er seufzte und strecke den Rücken. Nell war wie sie war. Daran gab es nichts zu ändern. Er würde sie nie so sehen, wie er sie sah. Bramos Blick ging noch mal kurz zu seinen Schuhspitzen, die überaus interessant sein mussten, so intensiv wie er sie betrachtete. Die Erinnerung an die Szene von damals ließ ihn nicht los:
...
**Kalle strich sich mit allen zehn Fingern die Haare aus dem Gesicht und dehnte dabei seine im letzten Jahr ordentlich in die Breite gegangene Brust. Sein Hemd spannte sich ansehnlich. Bramo sah ihn von der Seite her an und fühlte sich klein und mager gegen ihn. Irgendwann würde er auch zum Mann reifen, aber bis dahin musste er wohl noch ein wenig warten. Mit seinen 16 Jahren war er eher schlaksig und dürr, als muskulös und männlich. „Hey, Kleiner!“
Kalle nannte ihn meistens so. Er war noch nicht lange bei der Schausteller-Gemeinschaft und irgendwie wurde Bramo das Gefühl nicht los, er würde es auch nicht lange sein, so wie er den Frauen hinterher sah... allen... auch den Vergebenen! Er hatte gestern Abend Kalle mit Sophia gesehen und ihr Mann Dorgo war für seine Eifersucht bekannt. Aber dem Blondschopf neben ihm war das egal. Außerdem hatte er Sophia schon wieder abgeschrieben und starrte seinem nächsten Opfer auf den Hintern.
„Was nen Anblick! Wie zwei pralle Titten, etwas klein, aber ein Arsch zum rein beißen! Nalla, heißt sie. Ist doch deine Freundin, oder? Hast doch sicher nichts dagegen wenn ich sie heute Abend hinterm Affenkäfig entführe?!“
Kalle wandte sich zu Bramo und im selben Augenblick traf ihn der Dudelsack am Kopf. Was hinterm Affenkäfig vor ging, blieb hinterm Affenkäfig, aber das Nell sich dort mit Kalle treffen würde, das sprengte bei Bramo eine Fessel...**

...
„Also... wollt ihr mich begleiten oder lieber hier Steine schleppen und Kartoffeln schälen?“
, Nell sah Rubin an, war fasziniert von ihren Augen, die so leuchteten. Bramo sah seine Freundin an, deren Augen ihn immer schon eingefangen hatte, bis Nell die Schultern zuckte.
„Klar, bin dabei.“
, kratzte sie sich an der Nase und sah zu Bramo, der wirkte, als hätte er einen seiner Tagträume gehabt. Er konnte aber auch soooo schööön dooof gucken!
„Was soll schon passieren, nicht wahr?“
, grinste sie und drehte sich schwungvoll wieder zu Rubin um.
„Nach dir.“
, säuselte Naella und ignorierte wieder sämtliche Warnsignale. Außerdem... Warnsignale? So was gab es für sie nicht. Das Leben war eine wilde Fahrt, die Hügel hinauf und hinab, durch lustig spritzende Pfützen und herrlich glänzenden Sonnenschein. Bramo wurde einmal mehr von ihr vor vollendete Tatsachen gestellt und fügte sich brav in sein Schicksal... in das SIE sie rein geritten hatte, wohl gemerkt. Bis eben war er der 'schuldige' an der Misere gewesen, denn er hatte sich allein nach Andunie abgesetzt. Aber jetzt ...ritt Naella mit wehenden Fahnen, Haare, und Kleidern... in eine Geschichte, die so viele Winkel und dunkle Ecken hatte, dass man sich leicht darin verlieren konnte.
Bramo sah es kommen... und folgte ihr. So war das mit der L...
Kopfschüttelnd tapste er wie der kleiner Welpe, den sie immer in ihm sah, hinter her, als Rubin zum Ausgang ging. Die Heilerin hatte sich feucht fröhlich von ihrem Architekten verabschiedet, so dass dieser noch ganz rote Lippen und Ohren hatte. Ihre Tasche hatte sie Bramo einfach zum Tragen in den Arm gedrückt. Sie sah schwer aus, aber er trug sie mit einer Hand, was... Nell nicht schaffen würde, wie ihr vielleicht an seinem gewölbten Oberarm auffallen könnte. Wie er wohl inzwischen ohne diesen stöhnenden Stoff aussehen würde?
Vielleicht war das Schicksal ja genauso 'nett' wie Rubin und präsentierte ihr bald mal ein bisschen nackte Haut?

(Nell weiter bei: Ein musikalischer Fleck...)
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