Im Herzen Neldoreths

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Maruka
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Donnerstag 28. September 2017, 18:56

Ein durch und durch angemessenes und höchst eloquentes:
„Ääähhhih...“
, durchschnitt nach einer todsicher gewollten Pause voller Fassungslosigkeit die Stille und Maruka erschrak sich über ihre eigene Stimme, die so gar nicht nach ihr klang. Schnell räusperte sie sich und stellte damit den hohen quietschenden Unterton ein, der vielleicht sonst „ein wenig“ hysterisch geklungen hätte. Gerade eben, als 'Ihr' Elf aus dem Wald getreten war, da hatte sie vor ihrem inneren Auge doch glatt sich selbst gesehen, wie sie dem veränderten Enveri, also Revien voller Freude und auch Stolz um den Hals fiel, ihn umarmte, ihn drückte und gleichzeitig dämmerte ihr, WAS sie sich hier eigentlich aufgehalst hatte.
Und das schlimmste war, SIE selbst hatte es vorgeschlagen! Ihre innere Aufgewühltheit ließ sich kaum verbergen, denn ihre Schwanzspitze peitschte zuckend aufgeregt hin und her und der Rest ihres Körpers wirkte für den Moment wie erstarrt. Sie musste erst dreimal schlucken und tief Luft holen um wieder Herr ihrer Sprache zu werden. Mit Augen, so groß wie Teller, sah sie ihren Freund Revien an.
Revien! … und so … verändert … stark … so … lecker?!?
Sie grinste und ja, sie stotterte selbst in Gedanken. Sein Anblick, aber vor allem seine Ausstrahlung hatte ihr ja schon immer gefallen, aber dieser neuer Enveri, also Revien, der gefiel ihr noch besser. Nein, der Waldgeist war nicht geschwächt! Wenn Haradras etwas anderes erwartet hatte, so wurde er wohl gerade überrascht. Ganz hinten in Marukas Hinterkopf, freute sie sich wie ein kleines Kind, dass sie vielleicht daran nicht ganz unschuldig war, ihren Teil dazu beigetragen hatte und wäre am liebsten ein paar Mal auf und ab gehüpft. Tatsächlich tat sie das auch wirklich, aber wippte dabei nur ein paar mal freudig auf die Zehenspitzen, wie als würde sie gleich abspringen und los rennen. Ihre Freude war so offensichtlich, dass, hätte sie gekonnt, sie wohl Funken gesprüht hätte!
Das angenehme Kribbeln, dass in der Luft lag sorgte dafür, dass sich sofort ein wohliges Brummen in ihrem Bauch meldete. Bevor es jedoch zu laut werden konnte, entschied die Hybridin, dass es jetzt vielleicht nicht der rechte Zeitpunkt war, um Revien nach allen Regeln der Kunst umzuknuddeln, was seinen echt coolen Auftritt sicher ruiniert hätte. Also blieb die Rolle der unkontrollierbaren, über alle Maßen emotionalen Hybridin wieder bei ihr haften und sie begnügte sich damit einfach sehr - sehr - breit zu grinsen! Ihn ihrem flauschigen Gesicht kräuselte sich dabei die Nase und ihre Augen leuchteten wie Saphire. Maruka war glücklich und das war unübersehbar! Ihr Brustkorb hob sich in schneller folge und sie wirkte wie etwas, das ziemlich bald explodieren könnte. Ihre kleinen Fäuste arbeiten an ihren Seiten, da sie unbewusst unbedingt etwas greifen wollten und ihre Ohren waren steil aufgerichtet und auf Revien zielgerichtet ausgerichtet. Vor lauter Anspannung presste sie sich dann schnell die Fäuste auf die Brust und ging ein paar schnelle Schritte hin und her um den Drang, jemanden zu flauschen, in den Griff zu bekommen. Sie musste ihre Instinkte gerade sehr im Zaum halten und einen klaren Kopf behalten, was für sie nicht einfach war, denn nach ihrer Ankunft in diesem Wald, nach der Begegnung mit Enveri und dem Geist, den Sorgen, den Missverständnissen, der Mühen, die sie in seine Genesung gesteckt hatte, nach all dem wolle alles in ihr einfach nur ...feiern!
Das mantronische Mädchen hätte jetzt gern getanzt, Met getrunken, ausgiebig gelacht, gesungen und auch den Kopfschmerz am nächsten Morgen gern willkommen geheißen, aber das gab die Situation wahrscheinlich gerade nicht her.
Oder?..vermutlich nicht. Es gibt dringenderes zu erledigen.
Sie blieb stehen und musterte noch einmal Revien ausgiebig. Sein Haar war tatsächlich dunkler, als wenn das schwarze Fell des Panthers ihn berührt hätte. So gern hätte sie ihre Finger in dieses Haar getaucht um zu spüren, ob es sich so seidig anfühlte, wie es aussah. Aber anfassen war bei Enveri verboten! Also zuckten nur ihre Krallen und sie lief noch zwei Runden die kurze Strecke, die sie hier auf der Lichtung als ihre „Denkfurche“ erkoren hatte. Für die Männer musste es aussehen, als ob sie nachdenklich hin und her stromerte und unentschlossen wirkte. Was ja auch der Wahrheit entsprach, aber zum Glück sah man ihr nicht an worüber sie nachdachte. Das sie in die Ruinen gehen würde, stand ja schon lange irgendwie fest, aber die Frage war noch offen, ob sie jemanden mitnehmen wollte??? Langsam wurde sie ruhiger und die überschwängliche Freude und der Wunsch Reviens Wohlergehen zu feiern ließ nach. Sie überlegte laut/leise vor sich hin murmelnd:
„...wenn ich alle mitnehme, wären die Chancen gut, dass wir schnell finden, was wir suchen, aber ebenso gut, dass jemand verletzt wird. Haradras könnte Unsinn anstellen... Liam auch... Ich auch!“
Sie zuckte mit den Schultern im Bewusstsein, dass ihre eigen Unwissenheit ebenso gefährlich sein könnte.
„Revien MUSS mich begleiten, das steht fest! Aber die Anderen...? Traue ich ihnen genug Disziplin zu, zu spuren, wenn es brenzlig wird? ...Hm...“
Sie sah nachdenklich Haradras an, der sich schließlich nicht an ihre Vorgabe gehalten hatte, Liam allein hier zu treffen. Taten sagten nun mal mehr als Worte und seinen Worten vertraute sie nicht im geringsten. Dazu sagte er viel zu verworrene Dinge und seine Zustimmung, dass die Unterlagen danach vernichtet werden sollten, die war auch zu schnell erfolgt. Also nein, Haradras wollte sie nicht dabei haben, selbst wenn er als Zauberer so einige Überraschungen in petto hätte und ihre Ziel vermutlich schneller finden würde. Er würde vielleicht sogar so unvernünftig sein und ihnen in den Rücken fallen um an sein Ziel zu gelangen, was längerfristig seinen Tod bedeuten würde und auch den galt es ja irgendwie zu vermeiden. Sein Motiv sein Kind zu retten, ließ in über Leichen gehen und damit wurde er zum Risiko, was es zu vermeiden galt, auch wenn Maruka sich eingestand, dass sie in seiner Situation gewiss nicht anders handeln würde. Auch ihr ging die Familie über alles. Deshalb verstand sie ihn vielleicht auch besser als er ahnte.
Aber was war mit Liam? Vorsichtig unterzog sie ihn ebenfalls einer Musterung. Vorsichtig, weil sie sich nicht gleich wieder in seiner maskulinen Präsenz verheddern wollte, doch sein Anblick war im wahrsten Sinne des Wortes: LECKER! Wie immer wenn sie ihn ansah, wollten die Erinnerungen an seine Berührungen in ihr Bewusstsein drängen, aber sie verbot es sich strickt, sich darauf einzulassen. Wenn das alles hier vorüber war, DANN und nur dann könnte vielleicht er es sein, der ihr diese Sehnsucht stillte, die seit geraumer Zeit an ihrem hungrigen Körper nagte. Das Wort „vernaschen“, was ihre Mutter einmal in diesem Zusammenhang hatte fallen lassen, bekam endlich eine Bedeutung und ja, er war „lecker“! Ihn bei dieser Aufgabe dabei zu haben hatte ebenfalls seine Vor- und Nachteile. Er würde sie ablenken und das gewaltig, aber andererseits... Er war sicher ein guter Kämpfer, würde ihr gewiss gern den Rücken decken...
Klar!
Ein nervöses Kichern drohte heraus zu platzen und sie biss sich sanft in einen Finger. Sie war halt doch noch ein junges Mädchen, das manchmal äußerst albern über gewisse doppeldeutige Formulierungen nachdachte, die ihre tierische Seite ihr sofort sehr bildhaft untermalt hatte. Sie wandte sich ab und hechelte einmal heftig und schnell um sich zu fangen. Dann straffte sie die Schultern und wandte sich um. Langsam und mit so hoheitsvollen Schritten wie sie nur hinbekommen konnte näherte sie sich Revien. Der Schwung ihrer Hüften, die langen wohl geratenen Beine, der Raubtiergang vervollkommneten dabei das Bild. Sie stellte sich an seine Seite und beschwor sich:
Nicht anfassen! Nur ein bisschen! Na gut.
Sie legte ihre Hand an seinen Oberarm. Eine unverfängliche Geste der Einigkeit, so sollte es aussehen, nur prickelte sofort ihre Haut und ein kleiner wohliger Schauer rollte ihren Arm hinauf. Revien war eben schlicht „mehr“ als Enveri und die Neugierde, diesen neuen Mann kennen zu lernen war gewiss nicht gering. Sie lächelte ihn von der Seite her an und trotz der Veränderungen war da diese gewisse Vertrautheit. Irgendwo war da noch ihr Freund und sie war so ...stolz auf ihn! Nicht das Stolz sein, so wie es eine Mutter empfand, es war schlicht die einfache Freude, die sie durchflutete, dass er nun zu sich, zum Geist gefunden hatte und seinen Aufgaben wieder nachgehen konnte. Es fühlte sich einfach gut und richtig an und sie durfte das alles miterleben! Ja, sie war glücklich. Ihr Gesicht ähnelte nun wirklich der Grinsekatze aus der Kindergeschichte. Im dunkeln hätte man vermutlich einzig ihre Zähne gesehen, was dann sicher doch etwas gruselig gewesen wäre. Nun schenkte sie aber Revien ihr schönstes Strahlen, als Dank, dass sie bei diesem Abenteuer dabei sein durfte, egal wie es ausging. Bisher hatte es sich nämlich voll gelohnt die Hand der dunklen Göttin zu ergreifen! Jetzt sah sie Haradras und Liam an. Sie sortierte noch einen Moment ihre Worte, dann versuchte sie so klar wie möglich sich auszudrücken:
„Da ich euch beide nicht gefährden möchte und gewisse Punkte das Für und Wieder aufwiegen, entscheide ich, dass ich mit Revien allein gehen werde! … Vorausgesetzt es gibt eine Möglichkeit sicher zu stellen, dass ihr wirklich hier bleibt und uns nicht folgt.“
Dabei sah sie kurz Revien an und dachte an ihre Funkenfreunde, die das vielleicht irgendwie bewerkstelligen könnten... eine Art Kreis, oder so. Vorerst fuhr sie aber fort:
„Ich riskiere nicht mein Leben, wenn dies nicht klar ist, dass nicht trotzdem Schaden angerichtet wird! Was ich finde, bringe ich euch zur Einsicht und danach wird es vernichtet. NICHTS wird kopiert, nichts entwendet! NIEMAND aus eurer Gruppe folgt uns, nicht eure Männer oder diese Frau noch sonst irgendwelche Leute, die ihr dafür anwerben könntet!“
Hey, Manthala, ich mach mich doch ganz gut im verhandeln? Oder?
„Ihr unternehmt keinerlei Versuche in dieser Richtung, sonst ist unsere Abmachung hinfällig und ich werde die Jagd auf euch … genießen!“
Sie funkelte mit lauerndem Blick die beiden Männer an und diesmal war es eine ernst zu nehmende Drohung. Maruka fand, dass das durchaus passende Worte für die derzeitige Situation waren. Ihr Blick wanderte zwischen den drei Männern umher und sie gestand sich im nächsten Moment ein, dass sie es schon gern gehabt hätte, wenigstens Liam mitzunehmen, aber er war genauso ein Risiko für den Wald wie der Zauberer. Außerdem war die Entscheidung jetzt schon raus und auch wenn sie eine Frau war und somit das Recht erworben hatte, sich sekündlich umentscheiden zu können, wie ihre Mutter immer gesagt hatte, so war es in diesem Moment doch wichtiger einen klaren Kurs zu fahren. Sie sah Revien fragend an. Einzig sein Veto, wenn irgendetwas noch wichtig für ihre Entscheidung war, könnte jetzt noch alles über den Haufen schmeißen. Wenn er einen dieser Männer dabei haben wollte, würde sie immer zurück treten, aber bisher hatte es nicht so gewirkt, als dass er dies wollte. Maruka kannte den Ort nicht, von dem hier alle sprachen, also musste sie Revien schlicht vertrauen, dass er sie nicht in den Tod schickte in dem er ihr die Entscheidung überließ.
Aber selbst wenn... ich hatte ein aufregendes Leben! Manches lief nicht so schön, aber doch immer interessant. Und für etwas zu kämpfen, dass so wichtig ist, da muss man auch mal Risiken eingehen.
Nur eines wollte sie nicht! -
Alleine sein!
Da sie den Zeitraum nicht einschätzen konnte, den sie benötigen würden um überhaupt zu den Ruinen zu gelangen, dort etwas zu finden, und dann auch noch zurück zu kehren, sah sie Revien mit seitlich geneigtem Kopf an:
„Die Frist solltest du festlegen, bis wann wir wieder hier sein werden.“
Für sie war damit vorerst alles klar, außer es gab doch noch dringende Einwände von Revien. Erstaunlicher Weise fühlte sie im Moment ihrer Entscheidung, wie sie eine tiefe Ruhe durchströmte. Es war immer beruhigend, wenn man einmal die Zweifel hinter sich ließ und einen Kurs gewählt hatte. Dabei war es egal, ob dieser gut, schlecht, falsch oder richtig war. Entscheidungen brachten einen immer nur weiter. Vor vielen Monden hatte sie entschieden einem Eisbären unter das Eis zu folgen und nun war sie hier. Eine Göttin hatte ihre Hand berührt, weil sie sich so entschieden hatte. Ein Waldgeist hatte ein wenig Ruhe finden können, weil sie entschieden hatte zu helfen, obwohl sie Angst hatte. Nun entschied sie diese Bürde auf sich zu nehmen und wer wusste schon wo morgen ihre Füße Spuren im Sand der Geschichte hinterlassen würden.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Samstag 30. September 2017, 19:52

Voller Unruhe ging Maruka auf und ab ...

Sie überlegte laut/leise vor sich hin murmelnd:
„...wenn ich alle mitnehme, wären die Chancen gut, dass wir schnell finden, was wir suchen, aber ebenso gut, dass jemand verletzt wird. Haradras könnte Unsinn anstellen... Liam auch... Ich auch!“
Sie zuckte mit den Schultern im Bewusstsein, dass ihre eigen Unwissenheit ebenso gefährlich sein könnte.


Liams und Haradras Aufmerksamkeit folgten ihr und ein verärgertes Stirnrunzeln jagte über die Stirn des Magiers.

„Revien MUSS mich begleiten, das steht fest! Aber die Anderen...? Traue ich ihnen genug Disziplin zu, zu spuren, wenn es brenzlig wird? ...Hm...“

Und das Stirnrunzeln vertiefte sich. Offenbar hatte der alte Mann schärfere Ohren, als sie ihm zugetraut hatte. Haradras hatte es von Anfang an geschafft, wenig Symphatie in ihr zu wecken und auch, wenn sie gut verstehen konnte, dass er sein Kind retten wollte, hieß das längst nicht, das der Mann nur hehren Ziele folgte.

Liam blieb dagegen relativ gelassen, dabei hätte sie dem temperamentvollen Hünen so viel Contenance gar nicht zugetraut. Wenn sie es recht bedachte hatte er sich, dafür, dass er die Verhandlungen mit ihr hatte führen wollen, beachtlich wenig beigetragen. Hatte also doch eigentlich Haradras das sagen? Oder war er nur einfach schwerer zu durchschauen, als sie dachte?

Liam bemerkte ihre Aufmerksamkeit und lächelte ihr verschmitzt zu. Als sie daraufhin kicherte (was in diesem Moment eigentlich wenig mit seiner Reaktion zu tun hatte) betrachtete er sie nachdenklich, aber noch immer mit einem jetzt lüstern werdenden grinsen. Ob er ihren Gesichtsausdruck nun richtig gelesen hatte, oder eigene Schlüsse zog, war nicht ganz klar. Es reicht jedenfalls um ihre Ohren heiß werden zu lassen.
Revien, bei dem sie absolut davon ausging, dass er jedes Wort deutlich verstand – schließlich wohnte in ihm der Panther – lächelte ganz leicht und nickte ihr zufrieden zu. Offenbar war er auch der Meinung das er sie begleiten musste – und vielleicht auch, dass die Menschen sie mehr Kosten würden als sie Nutzen brachten.

Sie straffte die Schultern und wandte sich um. Langsam und mit so hoheitsvollen Schritten wie sie nur hinbekommen konnte, näherte sie sich Revien. Der Schwung ihrer Hüften, die langen wohl geratenen Beine, der Raubtiergang vervollkommneten dabei das Bild. Sie stellte sich an seine Seite und beschwor sich:
Nicht anfassen! Nur ein bisschen! Na gut.
Sie legte ihre Hand an seinen Oberarm. Eine unverfängliche Geste der Einigkeit, so sollte es aussehen, nur prickelte sofort ihre Haut und ein kleiner wohliger Schauer rollte ihren Arm hinauf.


Enveri hätte bei dieser vorsichtigen Geste vermutlich schon gezuckt, aber Revien nickte ihr zu und schenkte ihr ein freundliches Lächeln, das umso strahlender wurde, als Marukas Gesicht sich mit Freude und Stolz erhellte. Zuvor hatte Revien distanziert gewirkt aber ihr Lächeln entwaffnete ihn und so offenbarte sich echte Zuneigung kurz in seinen Zügen.

Sie sortierte noch einen Moment ihre Worte, dann versuchte sie so klar wie möglich sich auszudrücken:
„Da ich euch beide nicht gefährden möchte und gewisse Punkte das Für und Wieder aufwiegen, entscheide ich, dass ich mit Revien allein gehen werde! … Vorausgesetzt es gibt eine Möglichkeit sicher zu stellen, dass ihr wirklich hier bleibt und uns nicht folgt.“

Dabei sah sie kurz Revien an und dachte an ihre Funkenfreunde, die das vielleicht irgendwie bewerkstelligen könnten... eine Art Kreis, oder so. Vorerst fuhr sie aber fort:
„Ich riskiere nicht mein Leben, wenn dies nicht klar ist, dass nicht trotzdem Schaden angerichtet wird! Was ich finde, bringe ich euch zur Einsicht und danach wird es vernichtet. NICHTS wird kopiert, nichts entwendet! NIEMAND aus eurer Gruppe folgt uns, nicht eure Männer oder diese Frau noch sonst irgendwelche Leute, die ihr dafür anwerben könntet!“

Hey, Manthala, ich mach mich doch ganz gut im verhandeln? Oder?


„Ihr unternehmt keinerlei Versuche in dieser Richtung, sonst ist unsere Abmachung hinfällig und ich werde die Jagd auf euch … genießen!“
Sie funkelte mit lauerndem Blick die beiden Männer an und diesmal war es eine ernst zu nehmende Drohung.


Haradras wie auch Liam warteten, bis Maruka all ihre Bedingungen formuliert hatte, bis sie Antworteten. Haradras wirkte wenig überrascht, aber sie sah Liam die Enttäuschung an. Und noch mehr. Die Drohnung in ihrem Blick schien ihn zu überraschen und zu verärgern.

„Ha … um mich müsst ihr Euch keine Sorgen machen. Wenn ihr dort allein hineinwollt und es lebend wieder herausschafft, bitte sehr. Wagt es nur nicht, selbst die Vereinbarung zu brechen!“
Grollte der Magier.

Liam hatte sich schon nach einem kurzen Moment wieder gefasst und übte sich in einem neutralen Gesichtsausdruck.
„Es ist sehr schade, dass du mich dich nicht begleiten lässt … aber ich respektiere deine Entscheidung. Ich hoffe sehr, dass du das alle überstehst und vertraue darauf, dass du meinem Bruder helfen wirst.“

Sie sah Revien mit seitlich geneigtem Kopf an:
„Die Frist solltest du festlegen, bis wann wir wieder hier sein werden.“


Revien nickte ihr nochmals zu und wandte sich dann an die Beiden Menschen.
„Gebt uns zwei Wochen. Wenn wir dann nicht zurückgekehrt sind, gibt es keine Hoffnung mehr darauf, dass wir die Ruinen jemals verlassen werden. Aber ihr solltet ernsthaft darüber nachdenken, ob ihr uns folgen wollt. Wenn das Übel uns überwinden konnte, werdet ihr kaum eine Chance dagegen haben.“

Haradras schnaubte verächtlich.
„Das ist Eure Überzeugung.“
Liam blickte etwas Skeptisch auf den Magier und sagte dann diplomatisch.
„Lasst uns hoffen, dass wir nicht herausfinden, was im Falle Eures Scheiterns passiert.“

Er hielt Inne und blickte Maruka mit schwer lesbarem Gesichtsausdruck an.
„Darf ich Euch vielleicht in unser Lager einladen? Ihr seid bereit, Euch für uns in große Gefahr zu begeben. Das mindeste, was wir tun können, ist Euch wenigstens einen Abend zu bewirten und unser Bündnis zu feiern.“

Die Einladung hätte an sie Beide gerichtet sein sollen, aber Liam blickte Maruka dabei an. Seitdem sie verkündet hatte, dass er sie nicht begleiten durfte, blieb sein charmantes Lächeln, dass er nur für sie reserviert zu haben schien, aus. Lediglich ein hoffnungsvoller Schimmer trat bei der Frage in seine Augen.

Eine von Reviens wohl geformten Augenbrauen wanderte in die Höhe und er sah Maruka fragend an. Er selbst war wenig begeistert von dem Vorschlag, aber der Waldelf in ihm schien sich daran zu erinnern, dass eine solche Einladung abzulehnen recht unhöflich war.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Mittwoch 4. Oktober 2017, 09:10

Dass der Magier anscheinend ihren gemurmelten Worten genauso gut lauschen konnte wie ihr Elfenfreund, war ihr anfangs entgangen, doch dann bemerkte sie es und runzelte ihrerseits kurz die Stirn und fuhr mit ihren Ausführungen fort.
„...Ihr unternehmt keinerlei Versuche in dieser Richtung, sonst ist unsere Abmachung hinfällig und ich werde die Jagd auf euch … genießen!“
Sie funkelte mit lauerndem Blick die beiden Männer an und diesmal war es eine ernst zu nehmende Drohung. Haradras wie auch Liam warteten, bis Maruka all ihre Bedingungen formuliert hatte, bis sie antworteten. Haradras wirkte wenig überrascht, aber sie sah Liam die Enttäuschung an. Und noch mehr. Die Drohung in ihrem Blick schien ihn zu überraschen und zu verärgern.
Dass er so reagierte ließ ihre Gedanken prompt aufjaulen:
WAS?!?!?! DACHTEST DU, DU HÄTTEST MICH SCHON, NUR WEIL ICH DICH HEISS FINDE?...Vertrauen wächst nicht über Nacht! Er IST aber auch heiß! Aber deswegen werde ich doch nicht ...dumm! PAH, Duuu...duuuu könntest mich entjungfern und ich würde dich doch nicht mitnehmen! … - … und … Wenn er nur enttäuscht ist, weil ich ihm nicht vertraue, wenn er sich in seiner Ehre... Nein, dann ist er dumm! Wie lange kenne ich den Kerl denn. Lange genug um nachts in seinem Zelt auf seinen Lenden zu sitzen... Ich hasse manchmal meine Hormone... Gar nicht wahr, du magst mich sehr wohl! Stimmt....meinte ja auch nur manchmal...
Haradras Stimme unterbrach ihre aufkeimende Entrüstung und ihr Schmollen, genauso wie ihren inneren Widerstreit, der fast augenblicklich auch schon wieder aus ihrem Kopf verschwand.
„Ha … um mich müsst ihr Euch keine Sorgen machen. Wenn ihr dort allein hinein wollt und es lebend wieder herausschafft, bitte sehr. Wagt es nur nicht, selbst die Vereinbarung zu brechen!“
Grollte der Magier.
Mistkerl! Ich tu was für ihn, ohne Gegenleistung und er... DER kommt auf keinen Fall mit!
Liam hatte sich schon nach einem kurzen Moment wieder gefasst und übte sich in einem neutralen Gesichtsausdruck.
„Es ist sehr schade, dass du mich dich nicht begleiten lässt … aber ich respektiere deine Entscheidung. Ich hoffe sehr, dass du das alle überstehst und vertraue darauf, dass du meinem Bruder helfen wirst.“
„Klar. Ich hoffe, ich finde ihn....wie war noch mal sein Name? Hat er irgendwelche besonderen Merkmale?“
Dann sah sie Revien mit seitlich geneigtem Kopf an:
„Die Frist solltest du festlegen, bis wann wir wieder hier sein werden.“
Revien nickte ihr nochmals zu und wandte sich dann an die beiden Menschen.
„Gebt uns zwei Wochen. Wenn wir dann nicht zurückgekehrt sind, gibt es keine Hoffnung mehr darauf, dass wir die Ruinen jemals verlassen werden. Aber ihr solltet ernsthaft darüber nachdenken, ob ihr uns folgen wollt. Wenn das Übel uns überwinden konnte, werdet ihr kaum eine Chance dagegen haben.“
Haradras schnaubte verächtlich.
„Das ist Eure Überzeugung.“
Liam blickte etwas Skeptisch auf den Magier und sagte dann diplomatisch.
„Lasst uns hoffen, dass wir nicht herausfinden, was im Falle eures Scheiterns passiert.“
Er hielt Inne und blickte Maruka mit schwer lesbarem Gesichtsausdruck an.
„Darf ich Euch vielleicht in unser Lager einladen? Ihr seid bereit, Euch für uns in große Gefahr zu begeben. Das mindeste, was wir tun können, ist Euch wenigstens einen Abend zu bewirten und unser Bündnis zu feiern.“
Die Einladung hätte an sie beide gerichtet sein sollen, aber Liam blickte Maruka dabei an. Seitdem sie verkündet hatte, dass er sie nicht begleiten durfte, blieb sein charmantes Lächeln, dass er nur für sie reserviert zu haben schien, aus. Lediglich ein hoffnungsvoller Schimmer trat bei der Frage in seine Augen. Eine von Reviens wohl geformten Augenbrauen wanderte in die Höhe und er sah Maruka fragend an. Er selbst war wenig begeistert von dem Vorschlag, aber der Waldelf in ihm schien sich daran zu erinnern, dass eine solche Einladung abzulehnen recht unhöflich war.
Und wieder war es an Maruka zu entscheiden.
Etwas unschlüssig, ob in dieser Einladung eine Falle lag, es ein Fehler sein könnte, schaute sie zwischen den drei Männern hin und her. Haradras schien keine Meinung zu haben und Liam wirkte, als hoffte, dass sie zusagte. Revien, der Herr dieses Waldes musterte sie fragend und war da auch keine große Hilfe, also hoffte sie einfach mal, dass ein weiterer Abend im Kreise dieser Menschen, keine neue Katastrophe heraufbeschwören würde. Außerdem wäre dies vielleicht noch mal eine Chance die Leute besser kennen zu lernen. Allein die Vorstellung mal wieder ausgelassen um ein Lagerfeuer tanzen zu können, lies ihre Füße lebenslustig kribbeln. Auch machte sie sich keine Gedanken um möglichen Alkoholkonsum. Als Kind Mantrons war man trinkfest. Seit ihrer Verwandlung hatte sie keine Möglichkeit mehr, oder auch nur einen Grund gehabt, auch nur im entferntesten, zu feiern. Und wie hieß es? Man sollte die Feste feiern wie sie fallen. Also nickte sie schlicht und meinte:
„Das ist eine gute Idee...“
Hoffe ich.
„...und sehr freundlich von euch. Vielen Dank.“
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Sonntag 8. Oktober 2017, 21:50

Revien nickte Maruka bestätigend zu, allerdings eher mit der Begeisterung eines Soldaten, der seinen Kameraden in die Schlacht folgt. Ein Bett, dass er sich allerdings selbst gemacht hatte, schließlich hätte der Waldelf ebenso gut ablehnen können.
Einerseits war das Zustimmen zur Einladung eine Chance, die lose Bande fester zu knüpfen, aber natürlich bot so etwas auch mannigfaltige Möglichkeiten zu diversen Katstrophen! Aber wie Maruka schon in überraschender Weisheit erkannt hatte, es war besser voran zu gehen, als bewegungslos auszuharren.
„Gern.“
Antwortete Liam mit einem blassen Lächeln.

Sie gingen diesmal Gemeinsam zurück zum Lager. Weder Liam noch Haradras waren sonderlich gesprächig und jeder schien seinen eigenen Grübeleien nach zu hängen. Wobei der Magier ab und an immer wieder verstohlene und leicht ungläubige Blicke in Richtung Reviens warf.
Dieser strahlte Ruhe und Erhabenheit aus während er lautlos und sicheren Schrittes durch den Wald schritt. Er beugte sich in einem nicht beobachteten Moment zu Maruka und ergriff kurz ihre Hand, um sie zu drücken und flüsterte ihr zu.
„Danke, Maruka. Für Alles.“
Seine grünen Augen begegneten ihren blauen. Die Zuneigung und Dankbarkeit darin waren unübersehbar, genauso wenig wie die Zufriedenheit, als sein blick über ihr Gesicht wanderte. Der Moment hielt nur kurz, dann schritt Revien wieder schweigend und reserviert neben ihr her.



Ihre Ankunft im Lager sorgte für einige Unruhe unter den eingeborenen Trägern, so als reichte die Aura von Macht, die Revien auf jedem Schritt begleitete, schon aus, um ihnen zu verraten, wer er war.
Die ‚weißen‘ unter der Expedition schauten lediglich neugierig drein.
Gana hingegen teilte die Alarmiertheit der Tiki und musterte Maruka und Revien misstrauisch – wobei sie sich allerdings bemühte, nicht ganz so offen zu starren.
Haradras und Liam wechselten einen Blick und auf Lams nicken hin entschuldigte er sich und zog sich mit Gana in eine der Zelte zurück. Liam bot ihnen währenddessen ein paar Sitzplätze an und begann dann, das versprochene Fest in erstaunlicher schnelle zu organisieren.

„Wir haben heute ein paar ehrenwerte Gäste und geschätzte Verbündete in unserem Lager, lasst sie uns willkommen heißen und ein kleines Fest feiern!“
Verkündete er mit volltönender Stimme.
Speisen wurden zusammengetragen und schnell tauchten ein paar gut gefüllte Schläuche auf. Einige der Fremdländer gesellten sich zu ihnen und einer brachte sogar eine Laute mit, auf der vor sich hin zupfte. Auch wenn er sicher kein Barde war, schien er auch nicht untalentiert in dem was er tat.

Dummerweise hatte Liam währenddessen immer Maruka und Revien im Auge, so dass es keine Möglichkeit gab, sich weg zu schleichen, um Haradras und Gana auf den Zahn zu fühlen.
Liam ließ sich, nachdem alles angestoßen war, neben Maruka fallen und bot ihr und Revien einen Schlauch an. Revien verneinte Dankend, aber die Einladung galt auch Maruka.
„Bester Met. Der Händler damals behauptete, er sei aus Mantron.“
Verkündete er und lächelte ihr Aufmunternd zu. Seinen anfänglichen Groll schien er auf dem Weg hierher verdaut zu haben.
„Verrätst du mir eigentlich jetzt deinen Namen, Prinzessin?“
Er grinste sie herausfordernd an.
Haradras und Gana traten wieder aus dem Zelt und setzen sich in den Kreis.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Sonntag 22. Oktober 2017, 18:41

Revien...
Dieses neue unbekannte Wesen...
Er war...
Maruka suchte angestrengt nach einem passenden Wort um seine Veränderung zu beschreiben, aber wie sollte sie das jemals finden, also beschloss sie kurzer Hand seinen Anblick einfach still zu genießen! Haradras tat das schließlich auch, nur verwunderte ihn das was er sah aus irgend einem Grund.
Ha! Hast wohl gedacht, es würde leichter werden, dass sich dir niemand in den Weg stellt... Hast wahrscheinlich mit einem verkrüp...
Sie sah kurz zu Revien und dachte an Enveris seelische und auch irgendwie körperliche Schwäche, an seine Verletzbarkeit und Unsicherheit. Reviens Schritte strahlten Ruhe und eine gewisse Erhabenheit aus. Sie mochte ihn. Sogar sehr und freute sich maßlos, diesem Wandel beiwohnen zu können. Ein klitze kleines Bisschen war sie sogar stolz, denn ein wenig hatte sie ja dazu auch beigetragen.
Nur... wird mich Revien auch mögen? ...so wie Enveri mich mochte, oder wird er eher wie der Geist sein... so ...unnahbar?
Unsicherheit stahl sich in Marukas Gedanken und sie wollte sie abschütteln. Aber dieser Mann, der da neben ihr lief, kannte sie den überhaupt? Irgendwann beugte er sich in einem unbeobachteten Moment zu ihr und ergriff kurz ihre Hand, um sie zu drücken und flüsterte ihr zu.
„Danke, Maruka. Für Alles.“
Seine grünen Augen begegneten ihren blauen. Die Zuneigung und Dankbarkeit darin waren unübersehbar, genauso wenig wie die Zufriedenheit, als sein Blick über ihr Gesicht wanderte.
Fast wäre sie gestolpert, so sehr verwirrte sie seine spontane Zuwendung. Der angenehme Druck seiner Hand gab ihr mehr Sicherheit zurück, als er vielleicht ahnte. Sie fing sich sofort und hätte am liebsten gar nicht mehr los gelassen. Seine Worte waren schön und sie fühlt sich gesalbt. Der Moment hielt jedoch nur kurz, dann schritt Revien wieder schweigend und reserviert neben ihr her.
Was hat er den nun? Hab ich was fal... Nein, es ist bestimmt wegen der Menschen.
Maruka nahm ebenfalls eine aufrichtete Haltung an, drückte die Brust raus und schritt so stolz sie eben konnte neben ihm her. Nur hin und wieder stahl sich ihr Blick zu Liam, der voran ging. Ab und an stahl sich dann ein Bild in ihren Kopf...Bilder von dem was hätte sein können und vielleicht schon verspielt war. Der Krieger verhielt sich plötzlich so anders. Er hatte so ...böse?...enttäuscht? ausgesehen...
Was hab ich da nun wieder nicht mitbekommen? Hab ich ihn verärgert? Hat er irgendetwas von mir erwartet? Hab ich was falsch gemacht?


Ihre Ankunft im Lager sorgte für einige Unruhe unter den eingeborenen Trägern, so als reichte die Aura von Macht, die Revien auf jedem Schritt begleitete, schon aus, um ihnen zu verraten, wer er war. Aber wer war er eigentlich? Was wussten diese dem Wald verbundenen Menschen, was sie nicht wusste. Zu gern hätte sie ihren Geschichten gelauscht. Die ‚weißen‘ unter der Expedition schauten lediglich neugierig drein. Gana hingegen teilte die alarmierte Haltung der Tabiki und musterte Maruka und Revien misstrauisch – wobei sie sich allerdings bemühte, nicht ganz so offen zu starren.
Ich versteh die ganze Aufregung nicht...
Haradras und Liam wechselten einen Blick und auf Liams Nicken hin entschuldigte er sich und zog sich mit Gana in eine der Zelte zurück. Liam bot ihnen währenddessen ein paar Sitzplätze an und begann dann, das versprochene Fest in erstaunlicher Schnelle zu organisieren.

„Wir haben heute ein paar ehrenwerte Gäste und geschätzte Verbündete in unserem Lager, lasst sie uns willkommen heißen und ein kleines Fest feiern!“
, verkündete er mit voll tönender Stimme. Speisen wurden zusammengetragen und schnell tauchten ein paar gut gefüllte Schläuche auf. Einige der Fremdländer gesellten sich zu ihnen und einer brachte sogar eine Laute mit, auf der vor sich hin zupfte. Auch wenn er sicher kein Barde war, schien er auch nicht untalentiert in dem was er tat. Maruka wippte ganz automatisch im Takt mit. Zu lange hatte sie keine Musik mehr gehört. Ihre Füße zuckten und neugierig beobachtete sie die Leute, wie sie alles herbei trugen. Irgendwann hielt es sie nicht mehr und sie fragte prompt einen Einheimischen:
„Kann ich helfen? Dahin oder?“
Schnell nahm sie dem verdutzten Mann das ab was er gerade trug, schnupperte daran und ließ sich den Weg zeigen, wo alles aufgebaut wurde. All die schönen neuen Gerüche kitzelten in ihre Nase und am liebsten hätte sie sofort alles probiert. Dunkel konnte sie sich jedoch erinnern, dass man wartete bis der Gastgeber das Mahl eröffnete. Selbst im Tierreich gab es da Parallelen. Der Alfa fraß zu erst. Liam hatte währenddessen immer Maruka und Revien im Auge, so dass es keine Möglichkeit gab, sich weg zu schleichen, um heraus zu bekommen was Haradras und Gana gerade taten, also ließ sie sich von den neuen Reizen bewusst ablenken. Irgendwann brach die Neugierde dann doch durch und sie stibitze hier und das Kleinigkeiten von den Tellern.
Vergiften werden sie uns wohl nicht. Damit würden sie sich ja ins eigene Fleisch schneiden... apropo Fleisch...
Schnuppernd machte sie sich wieder auf in Richtung Lagerfeuer, wo die anderen saßen und warteten. Liam, der noch das Fest organisierte, ließ sich prompt neben Maruka fallen und bot ihr und Revien einen Schlauch an. Revien verneinte dankend, aber die Einladung galt auch Maruka.
„Bester Met. Der Händler damals behauptete, er sei aus Mantron.“
Verkündete er und lächelte ihr aufmunternd zu.
„Behauptete er das also...?!“
Sie biss sich verschmitzt auf die Unterlippe und ihre Augen wurden groß. Sie nahm den Schlauch und schnupperte interessiert.
Da bin ich ja mal neugierig. Viel verkaufen wir ja davon nicht und wenn dann teuer...
Seinen anfänglichen Groll schien Liam auf dem Weg hierher verdaut zu haben. Jetzt war er wieder ganz der Mann, der ihr gefiel. Sie sah ihn unter langen Wimpern an und sog den süßen Duft des Honigweins in ihre feine Nase. Unwillkürlich stöhnte sie auf. Ein tiefer sinnlicher Laut, leise, jedoch deutlicher ihrer Kehle entwischt, als ihr bewusst war. Sofort war klar, Maruka liebte diesen Duft über alles und sie schloss genießen die Augen. Die Erinnerungen sprossen empor und hüllten sie in ihre ganz eigene Welt.

Maruka sah ihre Mutter, wie sie den großen Krug für die Gärung prüfte und zum dritten Mond seit dem Ansatz den Honig nach goss.
„Liebling, hol doch noch bitte zwei Krüge Honig von Belana Bienentau. Der Met braucht noch mehr Süße.“
„Halt den Finger rein, das reicht auch.“

, antwortete die lachende Stimme ihres Vaters der draußen Holz hackte und keine Lust hatte schon wieder los zu laufen. Es gab bald Essen und da entfernte ein Mantroner sich nie weit vom Herdfeuer.
„Geh schon, du grober Elch. Sonst verdirbt er noch.“
„Und DAS wäre eine Schande!!!“

Es klapperte von draußen und schwere Schritte entfernten sich.
„Ma?“
, hörte sich Maruka fragen.
„Hm?“
„Wie lange dauert es noch bis er fertig ist?“
„Solange wie die Bienen brauchen ihn zu sammeln. Und du weist, dass ist jedes Jahr ein bisschen verschieden. Aber unsere Bienen, sind die fleißigsten der ganzen Welt, meine kleine Schneeflocke. Sie tragen ihren Nektar weiter und müssen viel länger dafür arbeiten, deshalb ist unser Met auch der beste! Met der im Eise reift ist stärker als mancher Mann. Wusstest du, dass man ihn sogar dafür benutzen kann um Bären zu zähmen?“


Doch das war eine andere Geschichte. Marukas Erinnerung verblasste und trieb sie zurück zu dem süßen Gerüchen unter ihrer feinen Nase. Noch etwas verträumt blinzelte sie Liam an und lächelte selig. Sie war noch nicht ganz wieder da, weswegen sie in ihrer Heimatsprache antwortete:
„Danke!“
Sie schloss die abwesenden Augen wieder und nahm erst mal einen kleinen Schluck. Das süße Aroma traf auf ihre lebensdurstigen Knospen und ein erneutes leises Stöhnen entwich ihr. Sie leckte ihre Lippen. Fast liebevoll hielt sie den Schlauch fest und genoss das wohlig warme Gefühl, dass sich in ihrem Bauch breit machte. Met war in ihrer Heimat so etwas wie bei anderen Wasser. Selbst Kinder lernten schon früh seinen Geschmack kennen. Manch eine Mutter benetzte schon die Kauwurzel ihres Säuglings damit, damit es beim Zahnen nicht weinte. Viel, viel zu lange hatte sie diesen Genuss entbehren müssen. Endlich wachte sie wieder aus ihrem Genuss auf und sah sich um. Irgendwie schauten die Männer komisch, oder bildete sie sich das ein? Hatte sie sich schon wieder daneben benommen?
Mit echtem Widerwillen und angelegten Ohren gab sie brav den Schlauch zurück. Nein, sie zögerte nicht wirklich, ihr war nur der Arm so schwer. Der Metschlauch war aber auch schwer!
Man sollte ihn so schnell wie möglich erleichtern...
Schließlich lag der gute Tropfen wieder in Liams Hand.
„Verrätst du mir eigentlich jetzt deinen Namen, Prinzessin?“
Er grinste sie herausfordernd an. Da traten Haradras und Gana wieder aus dem Zelt und setzen sich in den Kreis.
„Maruka. Ich heiße Maruka.“
Sie lächelte in die Runde und sah Gana offen ins Gesicht.
„Du bist Gana, oder? Ich habe dich gesehen, im Wald mit den Männern und dich ihren Streit schlichten hören. Schön dich endlich kennen zu lernen.“
Das Lagerfeuer brannte inzwischen sicher schon hoch und wieder lockten die unterschiedlichsten Speisen, die Musik und die Neugierde auf die Menschen hier. Maruka hielt es nicht lange im Sitzen und so streifte sie sehr bald wieder herum um Teller mit Essbarem zu beladen und um ihre Gastgeber reihum nach den Namen der einzelnen Zutaten zu fragen:
„Was ist das? … Wie isst man das? Geht das hier auf?... Kann man die Schale mitessen?...“
Fast alles wurde beschnuppert und kurz darauf in den Mund gesteckt. Auch Gana wurde sofort mit in die Runde von ihr aufgenommen und ebenfalls eingehend begutachtete und neugierig beschnuppert.
„Wie feiert ihr?... Habt ihr Lieder? ...Tanzt ihr auch?“
, löcherte sie mal den einen, mal den anderen weiter. Dabei bezog sie auch die „Träger“, also die Einheimischen mit ein. Jeder der ihr zu nah kam, wurde einer eingehenden „Untersuchung“ und so ihrem „Stresstest“ unterzogen. Schließlich wollte sie, dass sich alle soweit verstanden, dass dieses Fest nicht zu steif werden würde. Ihr zartes Bündnis sollte sich doch vertiefen. Also musste man so schnell wie möglich Kontakte pflegen und womit gelang das besser, als beim Essen. Unterdessen futterte die Hybridin sich eine gute Grundlage an um noch mehr Met genießen zu können, der hoffentlich in Liams Armen auf sie geduldig wartete. Wann immer er einen Schluck nahm, fühlte sie sich jedoch fast genötigt auch einen zu erbitten um auch ja ihren Anteil zu bekommen, der auch, wenn es nach ihr ging, größer sein durfte. Der Spielmann hatte es ihr ebenfalls angetan, dabei war sein Äußeres einerlei. Seine Klänge zauberten ihr ein Lächeln auf die Lippen und wippend lief sie durch die Gegend, beladen mit Köstlichkeiten. Nach dem sie sich recht sicher war, alles zu mindesten einmal vorgekostet zu haben, gesellte sie sich zu Revien und bot ihm von ihrem Teller, der eher einer großen Platte glich, ihre Beute dar. Oder war es ein Schild was sie irgendwo „ausgeliehen“ hatte? Auf jeden Fall balancierte sie es gekonnt auf einer Hand, als hätte sie das schon oft getan, was in gewisser Weise ja auch stimmte, nur war es lange her.
„Das hier ist gut...und das echt lecker, wenn auch klebrig zwischen den Zähnen... Schon mal XXX probiert?... Keine Ahnung was das ist, aber es schmeckt einfach himmlisch!“
Dabei fragte sie sich unvermittelt, ob Revien jetzt auch wieder Fleisch essen würde, traute sich aber nicht ihm welches direkt anzubieten. Sicher lag etwas auf der Platte. Er könnte es sich selbst nehmen. Ihre direkte Art, gepaart mit dem leckeren Met, ließ sie schnell die Scheu verlieren. Sie stellte das Tablett ab und setzte sich im Schneidersitz zu den Anderen. Es machte einfach Spaß sich die kleinen Beeren auf die Krallen zu piken und sie sich dann einzeln wieder vorsichtig mit den Zähnen abzuzupfen. So hielt sie auch ihre Hand Revien hin, während sie schon an der anderen knabberte.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 1. November 2017, 23:03

Ganz ihrem offenen freundlichen Wesen folgend konnte die Hybridin nicht lange stillhalten und machte sich daran, den vielen fleißigen Händen zu helfen. Das Überraschungsmoment ausnutzend nahm sie hier etwas ab oder trug dort etwas hin. Dabei stiftete sie in dem routinierten Prozess eher Chaos, als dass sie wirklich half, gerade, da niemand es zu wagen schien, ihr zu sagen, wo sie wirklich helfen konnte.
Die Mantronerin frustrierte das eher, wo sie es doch gewohnt war, genau so Feste mit ihren Mitmenschen zu feiern! Da packte jeder mit an und zauberte in Windeseile gemeinsam ein leckeres Mahl.
Apropos. Die Speisekarte war nicht wirklich einem Festmahl würdig, denn die Menschen hier hatten nur beschränkte Vorräte. Aber immerhin musste sie gejagt haben und noch ein paar mehr exotische Früchte fanden ihren Weg auf die Speisekarte zusammen mit ein paar gerösteten Insekten. Es war genug, um sich ein paar Häppchen hier und dort zu stibitzen und die unterschiedlichen Geschmäcker zu testen.
Liam erwischte sie dabei einmal, aber sein verschmitztes Lächeln machte deutlich, dass er keinerlei Anstoß nahm. Trotzdem hielt sie es für besser, sich zu setzen, gerade wo sie wieder einmal fast in einen der Männer hineingelaufen wäre, hätten ihre Katzenhaften Reflexe sie nicht vor einem Zusammenstoß bewahrt.
Dort angekommen gesellte sich der blonde Krieger zu ihr und bot ihr den Met an und verkündete, dass dieser angeblich aus Mantron stammte.

„Behauptete er das also...?!“
Sie biss sich verschmitzt auf die Unterlippe und ihre Augen wurden groß. Sie nahm den Schlauch und schnupperte interessiert.


Der Duft des Met lockte ihren Geist zurück in das schneebedeckte Mantron mit all der Wärme seiner Bewohner.

Marukas Erinnerung verblasste und trieb sie zurück zu dem süßen Gerüchen unter ihrer feinen Nase. Noch etwas verträumt blinzelte sie Liam an und lächelte selig. Sie war noch nicht ganz wieder da, weswegen sie in ihrer Heimatsprache antwortete:
„Danke!“
Sie schloss die abwesenden Augen wieder und nahm erst mal einen kleinen Schluck.


Das neugierige aufblitzen in Liams Augen entging ihr dadurch. Sie schwelgte versonnen in dem süßen Tropfen der nach Heimat schmeckte.

Endlich wachte sie wieder aus ihrem Genuss auf und sah sich um. Irgendwie schauten die Männer komisch, oder bildete sie sich das ein? Hatte sie sich schon wieder daneben benommen?
Mit echtem Widerwillen und angelegten Ohren gab sie brav den Schlauch zurück. Nein, sie zögerte nicht wirklich, ihr war nur der Arm so schwer. Der Metschlauch war aber auch schwer!
Schließlich lag der gute Tropfen wieder in Liams Hand.


Der ihn mit halb geschlossenen Augen und wollüstigem Grinsen entgegen nahm.
Er fragte sie neugierig ein weiteres Mal nach ihrem Namen, und diesmal Antwortete sie ihm.

„Maruka. Ich heiße Maruka.“

Angenehm überrascht wurde Liams Grinsen breiter und er wollte schon Antworten, da zog Ganas und Haradras Ankunft ihre Aufmerksamkeit von ihm fort.

Sie lächelte in die Runde und sah Gana offen ins Gesicht.
„Du bist Gana, oder? Ich habe dich gesehen, im Wald mit den Männern und dich ihren Streit schlichten hören. Schön dich endlich kennen zu lernen.“


Bei dieser Eröffnung wanderten die dunklen, etwas buschigen, Augenbrauen der Tabiki nach oben und sie sah Maruka einen Moment überrascht an. Dann runzelte sie die Stirn, offenbar verärgert sie damals nicht bemerkt zu haben – oder auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein.
„Richtig. Und du musst ‚Prinzessin‘ sein. Ich habe dich aus Liams Zelt schleichen sehen. Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“
Sie schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln und erntete einen verstimmten Blick vom Krieger, der sie mit seinem mahnenden Gesichtsausdruck daran hinderte, fort zu fahren.

Das Lagerfeuer brannte inzwischen sicher schon hoch und wieder lockten die unterschiedlichsten Speisen, die Musik und die Neugierde auf die Menschen hier. Maruka hielt es nicht lange im Sitzen und so streifte sie sehr bald wieder herum um Teller mit Essbarem zu beladen und um ihre Gastgeber reihum nach den Namen der einzelnen Zutaten zu fragen:
„Was ist das? … Wie isst man das? Geht das hier auf?... Kann man die Schale mitessen?...“
Fast alles wurde beschnuppert und kurz darauf in den Mund gesteckt. Auch Gana wurde sofort mit in die Runde von ihr aufgenommen und ebenfalls eingehend begutachtete und neugierig beschnuppert.
„Wie feiert ihr?... Habt ihr Lieder? ...Tanzt ihr auch?“
, löcherte sie mal den einen, mal den anderen weiter. Dabei bezog sie auch die „Träger“, also die Einheimischen mit ein. Jeder der ihr zu nah kam, wurde einer eingehenden „Untersuchung“ und so ihrem „Stresstest“ unterzogen. Schließlich wollte sie, dass sich alle soweit verstanden, dass dieses Fest nicht zu steif werden würde. Ihr zartes Bündnis sollte sich doch vertiefen. Also musste man so schnell wie möglich Kontakte pflegen und womit gelang das besser, als beim Essen.


Dabei stieß sie auf sehr unterschiedliche Reaktionen. Doch zuallererst fiel ihr auf, dass zwischen einheimischen Tabiki – so nannten sich dieses Volk - und Weißen – einem wilden Mix aus den unterschiedlichsten Nationalitäten – eine rechte weite Kluft lag. Sie hatten wenig miteinander zu tun und empfanden auch wenig Liebe zueinander.
Die Einheimischen, die ihr gegenüber äußerst zurückhaltend, wenn nicht gar Ängstlich waren, hatten zusätzlich noch das Problem, dass sie zum Teil kaum Celcianisch sprachen. Wobei gerade ihre Angst wohl eher an Marukas Verbindung zu Revien zu liegen schien, als an ihr. Denn jedes Mal, wenn jemand zusammenzuckte, während sie versuchte Kontakt zu knüpfen, wanderten die aufgerissenen Augen zuerst zu ihr und dann zu dem vermeintlich harmlosen schlanken Elfen am Feuer.
Die ‚Fremdländer‘ hingegen waren eher neutral bis verächtlich ihr gegenüber, auch wenn ihre grobe Einstellung allenfalls an dem finsteren Unterton in ihren knappen Antworten oder ihren Blicken zu erkennen waren. Und eben diesen erlaubten sie sich nur außerhalb der Hör- beziehungsweise Sichtweite Liams.

Maruka hatte fast vergessen, wie grausam Menschen sein konnte, aber die Männer und Frauen hier besaßen die ‚Freundlichkeit‘ sie daran zu erinnern. Es war gleichgültig, wie freundlich und offen sie war – für manche von ihnen sie war eine Hybridin und damit Abschaum.
Zum Glück dämpfte der Met die schmerzhafte Ablehnung und so griff sie, motiviert von Liams häufigen Schlucken, ordentlich oft nach dem Metschlauch.

Einer unter den Tabiki war mutig genug, ihren Fragen zu begegnen – und zum Glück beherrschte er das Celcianische fast fließend. Metzli war um die Neunzehn Jahre jung und benannte mit Freuden die exotischen Früchte und Speisen. Dabei konnte er seine Faszination und Neugier ihr gegenüber kaum Bändigen. Durch ihn erfuhr sie auch den Grund für die Zurückhaltung der Tabiki.
In ihrem abgelegenen Dorf gab es schon seit Ewigkeiten die Legende des Ichtaca Yaotl, des geheimnisvollen Kriegers, der über diesen Teil des Waldes wachte.
Wobei besagte Geschichten nicht unbedingt schmeichelhaft waren. Offenbar galt er bei ihnen als erbarmungsloser Richter, der bedingungslos die Strafte, die seine Regeln brachen. Tatsächlich hatte er es Sogar geschafft zur Drohung für ungehorsame Kinder zu werden.

Auf ihren Wegen zwischen verschiedenen Mahlzeiten, interessanten Geschichten und allerhand seltsamen Leuten stolperte Maruka förmlich über Reirik, den ‚Barden‘. Dieser stimmte sogar ein Lied für sie an und zwinkerte ihr verschwörerisch zu als er von der ‚Mitternachts Maid‘ sang. Fast klang es nach einer Weise für Manthala, wie er so von der späten Stunde, dem Mondlicht und Geheimnissen kündete … nur dass es dann recht schnell ins zotige schlug, so dass es ihr die röte ins Gesicht trieb – was zum Glück nur an ihren Ohren zu erkennen war.

Seine Klänge zauberten ihr ein Lächeln auf die Lippen und wippend lief sie durch die Gegend, beladen mit Köstlichkeiten. Nach dem sie sich recht sicher war, alles zu mindesten einmal vorgekostet zu haben, gesellte sie sich zu Revien und bot ihm von ihrem Teller, der eher einer großen Platte glich, ihre Beute dar. Oder war es ein Schild was sie irgendwo „ausgeliehen“ hatte? Auf jeden Fall balancierte sie es gekonnt auf einer Hand, als hätte sie das schon oft getan, was in gewisser Weise ja auch stimmte, nur war es lange her.
„Das hier ist gut...und das echt lecker, wenn auch klebrig zwischen den Zähnen... Schon mal Kalangkala probiert?... Keine Ahnung was das ist, aber es schmeckt einfach himmlisch!“
Dabei fragte sie sich unvermittelt, ob Revien jetzt auch wieder Fleisch essen würde, traute sich aber nicht ihm welches direkt anzubieten. Sicher lag etwas auf der Platte. Er könnte es sich selbst nehmen. Ihre direkte Art, gepaart mit dem leckeren Met, ließ sie schnell die Scheu verlieren. Sie stellte das Tablett ab und setzte sich im Schneidersitz zu den Anderen. Es machte einfach Spaß sich die kleinen Beeren auf die Krallen zu piken und sie sich dann einzeln wieder vorsichtig mit den Zähnen abzuzupfen. So hielt sie auch ihre Hand Revien hin, während sie schon an der anderen knabberte.


Während Liam ihr immer wieder flirtende Blicke zugeworfen hatte, war Revien weiterhin reserviert geblieben und schien völlig unbeeindruckt von allem, was um ihn herum passierte. Ihre Instinkte verrieten ihr, dass seine Aufmerksamkeit durchaus noch ihr galt, aber eben ganz anders als Liams glühende Blicke.
Als sie sich zu ihm setzte, diskutierte er gerade erhitzt mit Gana in einer ihr unbekannten Sprache, die seltsame Klicklaute und Pfeifen beinhaltete. So reagierte er nicht sofort auf ihre Geste, aber jemand anderes tat es.
Vertieft hatte sie die Beeren von ihrer Hand gepickt und die andere blind in Richtung Revien gestreckt. Als dann eine kräftige Hand ihr Handgelenk umfasste und an dieser zog blickte sie erst auf, als die erste Beere von ihrem Finger geklaut wurde.

Sie begegnete strahlend blauen Augen überschattet von dichten blonden Brauen. Liam hielt die Beere herausfordernd zwischen den Zähnen, bis sie ihn bemerkte, dann wanderte sie ganz in seinen Mund. Der nächsten Beere widmete er sich weniger schnell und blickte sie die ganze Zeit über an, während er die Frucht von ihrem Finger aß.
Maruka wurde es heiß und ihre Welt schien auf sie und den Krieger zusammen zu schrumpfen während seine Augen ihr versprachen, dass dies nur der Anfang war – wenn sie denn wollte.
Ein prickeln ganz anderer Art ließ ihr die Haare zu Berge stehen und unterbrach den intimen Moment.

Auch Liam schnappte überrascht nach Luft und richtete sich ein Stück auf – und von ihr Weg.
Das Gespräch zwischen Gana und Revien war verstummt und der Elf starrte den Krieger an. Auch sämtliche anderen Gespräche sowie die Musik waren verstummt. Lediglich Haradras schien völlig Fasziniert und wenig erschreckt, der Rest war wie erstarrt. Energie schien um sie herum zu pulsieren.

Liam, der im Fokus des Blicks stand, wurde blass um die Nase und seine Kiefermuskeln zuckten unter der Haut. Sein Blick wurde stählern und er erwiderte den Blick Reviens kampfbereit. Dessen Mundwinkel zuckten leicht, bis er ein halbes Lächeln auf den Lippen hatte. Der Mann, der ihn im Stand um mehr als einen Kopf überragte, ließ ihn nicht einmal mit der Wimper zucken. Stattdessen warf er Maruka einen Fragenden Blick zu, als wollte er sich versichern, dass es ihr gut ging. Der Elf rollte seine Schultern und mit der Bewegung ebbte die Spannung in der Luft ab. Die Gespräche nahmen wieder ihren Lauf, jetzt aber gedrückter als vorher und auch das Lautenspiel hatte an Fröhlichkeit eingebüßt. Die Tabiki, Gana ausgenommen, duckten sich ängstlich an den Rand des Lagers.
Liams Gesicht sprach von kaum zurückgehaltener Gewalt, bis er es gekonnt hinter einer Maske aus Höflichkeit und Lässigkeit verbarg.

Revien pflückte mit den Fingern eine der noch unberührten Beeren von Marukas Krallen und aß sie.
„Danke.“
Sagte er freundlich, so als wäre nichts weiter geschehen.
Er hatte den ganzen Abend noch keine einzige Mahlzeit angerührt.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Donnerstag 2. November 2017, 20:42

„Maruka. Ich heiße Maruka.“
Angenehm überrascht wurde Liams Grinsen breiter und er wollte schon antworten, da zog Ganas und Haradras Ankunft ihre Aufmerksamkeit von ihm fort. Seine Reaktion auf ihr 'Danke' in ihrer Muttersprache hatte sie ja auch nicht mitbekommen.
„Du bist Gana, oder? Ich habe dich gesehen, im Wald mit den Männern und dich ihren Streit schlichten hören. Schön dich endlich kennen zu lernen.“
Bei dieser Eröffnung wanderten die dunklen, etwas buschigen, Augenbrauen der Tabiki nach oben und sie sah Maruka einen Moment überrascht an. Dann runzelte sie die Stirn, offenbar verärgert sie damals nicht bemerkt zu haben – oder auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein.
„Richtig. Und du musst ‚Prinzessin‘ sein. Ich habe dich aus Liams Zelt schleichen sehen. Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“
Sie schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln und erntete einen verstimmten Blick vom Krieger, der sie mit seinem mahnenden Gesichtsausdruck daran hinderte, fort zu fahren. Maruka bekam davon nichts mit, da sie ja Gana ansah. Ihr Lächeln würde breiter und da nahm sie die Tabiki spontan kurz in den Arm.
„Oh, dann herzlichen Dank dafür, dass du mich nicht bei den Wachen verraten hast!“
, meinte sie aus tiefsten Herzen und ganz ehrlich zu der Frau, klopfte ihr freundschaftlich auf die Schultern.
„'Prinzessin' nennt mich Liam, aber ich heiße Maruka, wenn dir das lieber ist.“
Dann ließ sie los um sofort ihrem ursprünglichen Plan nachzugehen, sich Chaos verbreitend unter die Vorbereitungen zu mischen. Das Lagerfeuer brannte inzwischen schon hoch und wieder lockten die unterschiedlichsten Speisen, die Musik und die Neugierde auf die Menschen hier. Dabei stieß sie auf sehr unterschiedliche Reaktionen. Doch zuallererst fiel ihr auf, dass zwischen einheimischen Tabiki – so nannten sich dieses Volk - und Weißen – einem wilden Mix aus den unterschiedlichsten Nationalitäten – eine rechte weite Kluft lag. Sie hatten wenig miteinander zu tun und empfanden auch wenig Liebe zueinander.
Merkwürdig... Warum arbeiten sie dann zusammen? ...hm... Ein gemütliches Fest wird dies also eher nicht werden... Ich werde trotzdem meinen Spaß haben! So!
, seufzte sie ein ums andere mal innerlich und hob energisch das Kinn. Wenn wieder jemand sie zurück hielt und nicht mit ihr sprach wandte sie sich an den nächsten Einheimischen, die ihr gegenüber äußerst zurückhaltend, wenn nicht gar ängstlich waren, wobei gerade ihre Angst wohl eher an Marukas Verbindung zu Revien zu liegen schien, als an ihr. Die ‚Fremdländer‘ hingegen waren eher neutral bis verächtlich ihr gegenüber. Maruka hatte fast vergessen, wie grausam Menschen sein konnten, aber die Männer und Frauen hier besaßen die ‚Freundlichkeit‘ sie daran zu erinnern. Es war gleichgültig, wie freundlich und offen sie war – für manche von ihnen sie war eine Hybridin und damit Abschaum. Hatte sie bis vor kurzem angenommen, dass diese Einstellung nur in Morgeria vorherrschte, so wurde sie hier eines besseren belehrt. Nicht nur Dunkelelfen verachteten Hybriden. Alle Wesen schienen da gleich zu sein. Zum Glück dämpfte der Met die schmerzhafte Ablehnung und so griff sie, motiviert von Liams häufigen Schlucken, ordentlich oft nach dem Metschlauch. Wenigstens einer unter den Tabiki war mutig genug, ihren Fragen zu begegnen – und zum Glück beherrschte er das Celcianische fast fließend. Metzli, den sie fast augenblicklich ins Herz schloss, war um die neunzehn Jahre jung, also in ihrem Alter und durch ihn erfuhr sie auch den Grund für die Zurückhaltung der Tabiki. Sie fürchteten den Ichtaca Yaotl, den geheimnisvollen Krieger, der über diesen Teil des Waldes wachte. Neugierig lauschte sie seinen Geschichten.
Revien hat anscheinend einen ganz schlechten Ruf sich mit den Jahren angeeignet.
Sie zuckte mit den Schultern.
Na dann hat er eben einiges wieder gut zu machen.
Maruka stolperte förmlich über Reirik, den ‚Barden‘. Dieser stimmte sogar ein Lied für sie an und zwinkerte ihr verschwörerisch zu als er von der ‚Mitternachts Maid‘ sang. Fast klang es nach einer Weise für Manthala, wie er so von der späten Stunde, dem Mondlicht und Geheimnissen kündete. Maruka wiegte sich zu den Klängen und schaffte es mit Hilfe des Alkohols und der Musik, wenigstens kurz mal das ganze angespannte Theater zu verdrängen. Gern hätte sie ausgelassen getanzt, doch irgendwie schien das hier noch nicht so richtig zu passen. Also futterte sie weiter und ließ sich den Spaß nicht nehmen, sich die kleinen Beeren auf die Krallen zu piken und sie sich dann einzeln wieder vorsichtig mit den Zähnen abzuzupfen. So hielt sie auch ihre Hand Revien hin, während sie schon an der anderen knabberte.

Während Liam ihr immer wieder flirtende Blicke zugeworfen hatte, war Revien weiterhin reserviert geblieben und schien völlig unbeeindruckt von allem, was um ihn herum passierte. Ihre Instinkte verrieten ihr, dass seine Aufmerksamkeit durchaus noch ihr galt, aber eben ganz anders als Liams glühende Blicke.
Revien mag meine Seele und meinen Geist zwar als Freund und Verbündeten schätzen, aber angefasst werden will er deswegen noch lange nicht von... einer Hybridin. ...Ich erinnere ihn zu sehr an seine Schuld...
Wieder einmal seufzte sie innerlich, verharrte melancholisch, aber konzentrierte sich dann sofort wieder auf das Essen.
ESSEN! Ja, das sind gute Gedanken! Wer weiß, wann es das nächste mal so leckere Sachen gibt! Nie wieder hungern! ESSEN!
Als sie sich zu Revien setzte, diskutierte er gerade erhitzt mit Gana in einer ihr unbekannten Sprache, die seltsame Klicklaute und Pfeifen beinhaltete. So reagierte er nicht sofort auf ihre dargebotene Hand mit den Beeren, aber jemand anderes tat es. Als dann eine kräftige Hand ihr Handgelenk umfasste und an dieser zog, dachte sie sich nichts dabei und sie sah erst auf, als die erste Beere von ihrem Finger geklaut wurde. Sie begegnete strahlend blauen Augen überschattet von dichten blonden Brauen. Liam hielt die Beere herausfordernd zwischen den Zähnen, bis sie ihn bemerkte, dann wanderte sie ganz in seinen Mund. Seine Lippen lockten ihre Aufmerksamkeit an und sie starrte ihm einen Moment auf den sinnlich zu einem Lächeln verzogenen Mund. In einem Mundwinkel glänzte etwas süßer Saft der Frucht und ihr Instinkt ließ sie die Lippen öffnen.
Putzen... Leck ihn sauber...
Was...?

Der nächsten Beere widmete er sich weniger schnell und blickte sie die ganze Zeit über an, während er die Frucht von ihrem Finger aß. Der sanfte Druck seiner Finger brannte sich unter ihr Fell tief in ihre Haut. Seine Berührung schien da etwas zu entflammen etwas zu fordern, dass sie atemlos erschaudern ließ. Maruka wurde es heiß und ihre Welt schien auf sie und den Krieger zusammen zu schrumpfen während seine Augen ihr versprachen, dass dies nur der Anfang war – wenn sie denn wollte. Sie schluckte schwer. Ihre Lippen öffneten sich noch mal einen Spalt breit, als er die Beere zerbiss und sie atmete flach und schnell. Seine Finger lange fest auf ihrem Handrücken, während sein Daumen ihren empfindlichen Puls berührte. Sicher entging Liam nicht, dass ihr Herz raste.
Was geht hier vor sich? Was macht er mit mir?... Ist ...das ...heiß …!
Ein Prickeln zog sich von der gehaltenen Hand ihren Arm hinauf um sich dann wie ein Sturzbach in tiefere Regionen zu ergießen. Unwillkürlich presste sie die Beine zusammen. Ein Prickeln ganz anderer Art ließ ihr aber dann plötzlich die Haare zu Berge stehen und unterbrach den intimen Moment.
„Was...?“
, rutschte ihr leise über die Lippen und ihr Kopf schwenkte zu Revien herum. Auch Liam schnappte überrascht nach Luft und richtete sich ein Stück auf – und von ihr weg. Dort wo er sie berührt hatte, fühlte sich ihre Haut plötzlich so kühl an. Das Gespräch zwischen Gana und Revien war verstummt und der Elf starrte den Krieger an. Auch sämtliche anderen Gespräche sowie die Musik waren verstummt. Lediglich Haradras schien völlig fasziniert und wenig erschreckt, der Rest war wie erstarrt. Energie schien um sie herum zu pulsieren. Maruka sah mit fragendem Blick von einem zum Anderen.
Hab ich was falsch gemacht?
Liam, der in Reviens Fokus stand, wurde blass um die Nase und seine Kiefermuskeln zuckten unter der Haut. Sein Blick wurde stählern und er erwiderte den Blick Reviens kampfbereit. Dessen Mundwinkel zuckten leicht, bis er ein halbes Lächeln auf den Lippen hatte. Der Mann, der ihn im Stand um mehr als einen Kopf überragte, ließ ihn nicht einmal mit der Wimper zucken. Stattdessen warf er Maruka einen fragenden Blick zu, als wollte er sich versichern, dass es ihr gut ging. Maruka nickte eilig einige Male und präsentierte ihre makellosen Handgelenke. Liam hatte sie nicht verletzt, wie auch. Es hatte sich eher gut angefühlt. Aber Irgendetwas war ihr schon wieder entgangen. Gleichzeitig wusste sie instinktiv, dass die Luft hier brannte und es wichtig waren, dass alle ruhig blieben.
Was? Warum ...warum nur ...?
Revien rollte seine Schultern und mit der Bewegung ebbte die Spannung in der Luft ab. Die Gespräche nahmen wieder ihren Lauf, jetzt aber gedrückter als vorher und auch das Lautenspiel hatte an Fröhlichkeit eingebüßt. Die Tabiki, Gana ausgenommen, duckten sich ängstlich an den Rand des Lagers. Liams Gesicht sprach von kaum zurückgehaltener Gewalt, bis er es gekonnt hinter einer Maske aus Höflichkeit und Lässigkeit verbarg. Er roch förmlich nach Aggressionen und Adrenalin. Revien pflückte mit den Fingern eine der noch unberührten Beeren von Marukas Krallen und aß sie.
„Danke.“
Sagte er freundlich, so als wäre nichts weiter geschehen. Er hatte den ganzen Abend noch keine einzige Mahlzeit angerührt. Sie rieb sich unbewusst noch einmal das Handgelenk und versuchte sich ebenfalls in einem höflichen Lächeln, doch irgendwie gelang es ihr nicht recht und klebte nun schief auf ihrem Gesicht.
WAS WAR DAS DENN?!?
Maruka spürte, dass ihr angeborenes Temperament schon knapp am Siedepunkt war. Wieder einmal verstand sie irgendetwas nicht und offensichtlich wollte ihr auch wieder einmal niemand erklären was hier vor sich ging. Kleine Bläschen aus Entrüstung und Verwirrtheit krochen ihren Rücken empor, wie die Blasen in einem Kochtopf und stellten einen Streifen Fell auf. Sie starrte Revien an und fühlte, dass sie sich mit ihm streiten wollte... nur worüber?!? Dieses aufgesetzte höfliche Lächeln passte nicht zu ihm und dem Waldgeist. Maruka erinnerte sich an ihr erstes Treffen und wie abgeneigt er den lügenden Menschen gegenüber gewesen war. Warum tat es jetzt dann Revien? War er schlauer als sie? Gewiss! War er Herr der Lage? Auf jeden Fall! Störte es sie? Aber WIE! Irgendwo in ihrem Hinterkopf mahnte eine ferne Stimme ihrer Mutter, dass sie auch nicht jedem Gast sagen durfte was sie von ihm dachte, dass man manchmal freundlich zu denen sein musste, die man nicht mochte. „Immer Lächeln.“ das waren ihre Worte. Es war ihrer menschlichen Erziehung zu verdanken, dass sie Revien jetzt nicht mit ihren Gedankengängen konfrontierte.
Ich bin nett zu Liam, weil er nett zu uns ist und warum bist du nicht nett zu ihm? Warum darf er keine Beeren essen? Ich hatte sie dir angeboten...ist das Futterneid, oder so? Gibt es hier irgendwelche Benimmregeln, für dich ich wieder zu doof bin, oder zu sehr Tier?
Maruka lächelte, aber knirschte leise mit den Zähnen.
Was ist das für ein FEST! Jeder giftet jeden an und ...und... mir reicht es langsam! Und wenn Revien nicht mag, dass Liam uns anfasst? Wir sind sein Rudel. Er will uns beschützen. Quatsch! Er will uns doch gar nicht ...also nicht sooo...
Maruka sah noch einmal zwischen den beiden Männern hin und her.
Echt jetzt? Vielleicht... Hör auf! Nur weil wir befreundet sind, kann er mir doch nicht vorschreiben, mit wem ich... Ja?... Na du weist schon. ...Was? Traust du deinen Instinkten immernoch nicht genug um zu erraten, was hier vor sich geht? … Wenn du so schon fragst: NEIN! Du willst nicht. Revien ist ein Freund und Liam ist, also könnte, vielleicht... dein Liebhaber sein? Willst du das denn? Ach was weiß ich... Revien darf trotzdem nicht... Enveri wollte mich mal berühren! Er ist nicht der Richtige! Ist Liam der Richtige?
Jetzt schnaufte sie und hörte auf schief zu lächeln. Mit beiden Händen rieb sie sich über das Gesicht und entfernte damit auch den letzten Rest von aufgesetzter Höflichkeit. Sie sah noch einmal beide an und stand dann auf. Ein oft gewähltes Wort ihrer Freundin Jenna fiel ihr in diesem Zusammenhang wieder ein:
„Männer!!!“
Was Jenna damit genau meinte, wusste Maruka nicht, aber irgendwie erschien es ihr passend und bei ihrer Freundin war es die Antwort auf alle Probleme mit diesem Geschlecht. Damit schnappte sie sich den Weinschlauch und verkrümelte sich einige Meter weit weg. Still hoffte sie, dass sie damit den Streitpunkt, also sich, damit entfernt hatte und die beiden sich nicht gleich die Schädel einschlugen. Irgendwie hatte sie nämlich die Befürchtung, dass eine Auseinandersetzung hier nicht wie in Mantron ablaufen würde. Gegen ein paar schlagende Argumente hatte da niemand etwas einzusetzen, das härtete ab. Und wenn man sich geeinigt hatte, dann lag man sich wieder in den Armen. Eine anständige Prügelei konnte etwas durchaus befreiendes haben, sofern das Mobiliar stabil und der Wirt gute Laune hatte. Doch Revien und Liam wirkten gerade nicht so, als ob sie sich nach ein paar Schlägen und ein paar Bechern Met in den Armen liegen würden. Ein plötzliches Kichern entschlüpfte ihrer Kehle, als sie sich die beiden so bildlich vorstellte. Der große Liam, der kleinere Elf und im Hintergrund der mächtige Wächtergeist des Waldes, der beiden die Pranken auf die Schultern legte, vereint im Suff mit großen glasigen Augen und zotige Lieder auf den Lippen.
Noch einmal kicherte sie leise und nahm noch einen großen Schluck. Dann würde sie sich halt alleine amüsieren. Aus der Ferne prostete sie Gana zu. Ob die zweite Frau in dieser illustren Runde wohl ähnliche Probleme hatte? Marukas Blick schweifte zwischen Liam und Haradras hin und her und das zuvor kreierte Bild in ihrem Kopf bekam neue Gesichter. Haradras und Liam Arm in Arm? Das war zu viel. Laut lachend kippte sie nach hinten um und hielt dabei den Weinschlauch fest im Arm. In ihrem Kopf begann es sich langsam zu drehen und die Welt war wieder etwas leichter zu ertragen. Ja, Maruka hatte schon ordentlich einen sitzen!
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Dienstag 14. November 2017, 21:23

Zurück am Feuer ergriff Maruka auch die Möglichkeit, sich mit Gana bekannt zu machen. Die Hybridin überraschte die Tabiki mit ihrer Umarmung und die Frau erwiderte sie reflexartig. Überrascht blinzelnd und mit einem halben Lächeln im Gesicht musterte sie die Andere forschend.
Maruka ließ sich jedoch nicht beirren – und auf keinen Fall festhalten - und so eilte sie weiter.

Die Feier war auf den zweiten Blick keinesfalls so herzlich und offen, wie sie aus Mantron gewohnt war und bisher hielt nur der Met, was er versprach.
Lediglich der intime Moment mit Liam ließ sie hoffen – nur um direkt zerstört zu werden. Und das gerade von Revien!
Wut, Unverständnis und Empörung ließen sie mit einem frustrierten:
„Männer!“
Und einem Weinschlauch in der Hand die Bühne räumen.

In sicherer Entfernung zum Krisenherd warf sie einen Blick zurück, wobei sie ein Kichern nicht unterdrücken wollte, als vor ihrem inneren Auge das komische Bild des ungleichen Dreierpaares aus Enveri, dem Panther und Liam erschien.
Ein leises Kichern und einen großen Schluck – nein nicht Wein, sie hatte den Met erwischt! – später prostete sie Gana zu.
Diese stand mit vor der Beust verschränkten Armen vor Revien und schien ein paar ernste Worte mit ihm zu wechseln, während sich Haradras zwischen dem angespannt dastehenden Liam und seinem Agressor platziert hatte.
Maruka traute dem schmalschulterigen älteren Mann nicht zu, den Krieger auch nur verlangsamen zu können, sollte Liam an ihm vorbei wollen, aber vielleicht hatte er ja noch ein paar Asse im Ärmel von denen sie nichts wusste.
Gana sah den Gruß der Hybridin und schenkte ihr ein leidendes Lächeln.
Marukas vom Alkohol beflügelter Geist ersann ein weiteres Bild, was ihre Lachmuskeln auf eine weitere Probe stellte und sie fiel Kichernd nach hinten.
Hardras und Liam Arm in Arm? Zum Schießen!

Der Metschlauch gluckerte fröhlich und kündete davon, dass noch genug in ihm war, um Maruka gänzlich betrunken zu machen.
Sie lachte, bis ihr die Tränen in die Augen traten und ihr Bauch schmerzte, da rückte Ganas Gesicht in ihr Blickfeld.
„Ich weiß wirklich nicht, was so Lustig ist, aber vielleicht liegt die Antwort dafür ja in deinen Armen.“
Die Tabiki lächelte schief.
„Wie wäre es, wenn du mir auch etwas von deinem ‚Humor‘ abgibst. Wäre nur fair nachdem du die zwei Alpha Männchen gegen einander aufgebracht hast – und ich den Schlamassel richten musste.“
Ohne eine Antwort abzuwarten griff Gana nach dem Weinschlauch und nahm einen Zug daraus, dann reichte sie ihn Maruka zurück und ging neben ihr in die Hocke.
„Nicht, dass es vorher so viel rosiger war … du weißt, dass du da gerade mit dem Feuer spielst, oder Kätzchen?“
Im Lager wurde es langsam wieder etwas munterer, woran der Lautenspieler einen gehörigen Anteil hatte. Und auch ein Sänger, dessen klarer dunkler Bass zwar nicht jeden Ton traf, aber zum Mitsingen anregte, stimmte mit ein.
Die Stimme entpuppte sich als die Liams, der sich zum Musikanten gesetzt hatte. Die Beiden stimmten ein Zotiges Lied an, in das schon bald andere Stimmen einfielen. Währenddessen stand Revien etwas abseits und unterhielt sich leise mit Haradras, wobei der Magier den Großteil der Konversation betrieb und der Waldelf eher abwesend wirkte.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Mittwoch 15. November 2017, 20:09

Die Hybridin lachte, bis ihr die Tränen in die Augen traten und ihr Bauch schmerzte, da rückte Ganas Gesicht in ihr Blickfeld.
„Ich weiß wirklich nicht, was so Lustig ist, aber vielleicht liegt die Antwort dafür ja in deinen Armen.“
...ulkige Formulierung...
Die Tabiki lächelte schief.
„Wie wäre es, wenn du mir auch etwas von deinem ‚Humor‘ abgibst. Wäre nur fair nachdem du die zwei Alpha Männchen gegen einander aufgebracht hast – und ich den Schlamassel richten musste.“
Achso, den Met... Hab ich? Hast du? Na dann danke! Hehe.
Ohne eine Antwort abzuwarten griff Gana nach dem Weinschlauch und nahm einen Zug daraus, dann reichte sie ihn der grinsenden Katze zurück und ging neben ihr in die Hocke. Glucksend grub Maruka sich mit den Ellenbogen in den Waldboden, stemmte sich in den Sitz hoch und grinste Gana dankbar ins Gesicht. Was sie da sagte, machte keinen Sinn, oder Maruka verstand es einfach nicht. Also zuckte sie schlicht mit den Schultern.
„Nicht, dass es vorher so viel rosiger war … du weißt, dass du da gerade mit dem Feuer spielst, oder Kätzchen?“
„...mit dem Feuer...?“
, wiederholte sie leise zweifelnd und schüttelte ein paar Mal kräftig den Kopf um die lästigen, weißen Watte-Wolken zu vertreiben, die sich in ihren Gehirnwindungen einnisten wollten. Sie nahm einen erneuten großen Schluck und schnurrte den Weinschlauch voller Entzücken an. Dann sah sie zu Gana auf und meinte schon leicht lallend:
„Du bischt schon in Ordnung!!! ...*hicks*“
Eine Hand landete auf Ganas Schulter.
„Keine Ahnung was du mit Schlammassel meinst... aber ich hatte mal eine Freundin, Jenna...“
Maruka guckte drei lange Atemzüge in eine unbestimmte Ferne und redete dann nahtlos weiter, als wäre die Pause nicht gewesen.
„...die hat auch immer gesagt: Lasch uns mit dem Feuer spielen! Dann haben wir Nächte lang getanzt ...*hicks*...sind über die Glut gesprungen bis uns heiß war und haben unsere Leiber dann im Schnee gekühlt. War lustig und die Jungs haben zugeschaut. Mansche haben sie ganz schön gestarrt wenn wir so getanzt haben!“
Sie grinste und ihr linkes Ohren hing auf halb Acht.
„War immer sooo schön! Und luschtig!“
Das Lager wurde langsam wieder munterer, woran der Lautenspieler einen gehörigen Anteil hatte. Und auch ein Sänger, dessen klarer dunkler Bass zwar nicht jeden Ton traf, aber zum Mitsingen anregte, stimmte mit ein. Marukas Ohren zuckten bei den Lauten und sie wippte vor sich hin. Dann hatte sie seine Idee:
„Gana, tanz mit mir! Lass uns zusammen mit dem Feuer spielen...“
Sie rappelte sich auf und zog die Tabiki einfach mit sich. Kichernd kam sie beim Lagerfeuer an und die Stimme entpuppte sich als die Liams, der sich zum Musikanten gesetzt hatte. Die beiden stimmten ein Zotiges Lied an, in das schon bald andere Stimmen einfielen. Währenddessen stand Revien etwas abseits und unterhielt sich leise mit Haradras, wobei der Magier den Großteil der Konversation betrieb und der Waldelf eher abwesend wirkte.
Maruka winkte Revien vergnügt zu und zog Gana auf eine freie Fläche nahe des Feuers.
„Mach einfach was ich mache...“

(musikalische Inspirtion im Ot-Bereich)

Und schon fing Maruka an ein paar Tanzschritte auszuprobieren. Nichts akrobatisches, nur fließende Bewegungen im Takt der Musik. Sie nahm Ganas Hand, führte sie zu ihrer Taille und tat es ihr gleich. Drehend schritten sie umeinander. Dann ein Wechsel in die andere Richtung, Hände halten, Arme heben, gekreuzt hinunter durch tauchen, auseinander gleiten und wieder zusammen. Die Stirn an die des Partners legen, vier mal Wiegeschritt, lösen und sich hinter den Partner drehen. Im Rücken Ganas ließ sie sich hinab gleiten und rieb den ihren an ihr. Einmal leicht in die Knie gehen und wieder hoch mit gestreckten Armen, über dem Kopf die Hände mit denen des Partners verschränken, Drehung zueinander und Zurück in die Ausgangsposition - und von vorne.
Die Anfänge waren sicher etwa holperig, Maruka lachte viel und so hatte Gana vielleicht wirklich eine Antwort in ihren Armen gefunden. Schwer war das ganze nicht und aussehen tat es sicher auch nicht schlecht. Mit der Übung kam der Ausdruck, die Feinheit, die Bewegungen wurden flüssiger und weicher. Der Schein des Feuers ließ Fell, Haut und Augen glänzen. Wein, Weib und Gesang taten ihr übriges um manch Wange zu röten.
Maruka ließ sich ganz in den Rhythmus fallen. Trotz der unbekannten Umgebung fühlte sie sich wohl... was vielleicht naiv war und auch dem Alkohol geschuldet. Aber nach allem was sie schon erlebt hatte, konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass die, die etwas von ihr wollten, ihr böses tun würden und ein anderer Teil von ihr, konnte sich eben sowenig vorstellen, dass jemals ein Mann sie so berühren würde, wie sie sich es vorstellte. Der Rausch des Honigweines sang in ihrem Blut und verklärte ihren Geist mehr und mehr.
Schaut ihn an, den Tanz der Bestie... wie sie sich wiegt...schön anzusehen, aber doch zu anders, als dass man sie berühren möchte... es ist ein Spiel...ein Tanz mit dem Schein des Feuers... zwischen den zuckenden Schatten... und der Dunkelheit.
Wehmut und Irrsinn, Sehnsucht und Freude, Trauer und Albernheit tanzten miteinander im Kreise. Hand und Leib gaben sich ein Stelldichein und verloren dabei ihren Sinn und ihre Form. Verzögert trafen Reize ein, verloren ihre Zeit, verschoben sich in das Vergessen und langsam begann die Welt zu schwimmen. Ein bisschen schwindelig war ihr und Melancholie schlich sich leise wieder in Marukas Herz, genährt von Einsamkeit und Sehnsucht. Verborgen unter der Decke des Frohsinns, breitete sie sich aus und ließ sie sich ein ums andere mal suchend umsehen. Die Gesichter um sie herum zerflossen in den Drehungen des Tanzes. Tief tief in ihrer Seele war sie schließlich immernoch das Mädchen, dass allein und verändert durch diese Welt strauchelte. Hin und wieder traf sie Freunde, erlebte Gutes und Schlechtes, doch wirklich tief in ihr drinnen, fragte sie sich ob sie ihr Leben lang allein bleiben würde. Ein Hybrid... nie ganz das eine noch das andere... ein Biest in der Menschenwelt.

...denn wer könnte ein Biest lieben?

Lächel! Lache! Zeig dem Leben deine strahlend weißen Zähne! Die schönen spitzen! Wenn dich niemand sehen will, tanze für dich allein! Wenn dich niemand halten will, umarme die Welt!
Nein, sie würde nicht zeigen, was sie fühlte. Nicht hier und heute. Nicht ihre Einsamkeit, trotz der Freunde die sie hier gefunden hatte. Nicht diesen Leuten, die sie kaum kannten. Sie Würde Lachen und Singen, Tanzen und fröhlich sein. Und sie würde trinken um diesen kleinen Umstand, dass sie nun mal einzig in dieser Welt war, für eine kleine Weile zu vergessen.
Selbstmitleid steht dir nicht! Ach halt doch den Mund!
Alkohol macht dünnhäutig und enthemmt, hatte ihre Mutter immer gewarnt. Das mit dem dünnhäutig war schon mal erreicht. Das mit der Enthemmung war auch nicht mehr weit. Maruka setzte erneut den Weinschlauch an und trank in großen Schlücken, als wenn sie möglichst schnell dieses Stadium ihrer Gefühlswelt wieder verlassen wollte. Sie drückte dem Schlauch wieder Gana in die Hand, denn langsam verschwamm die Welt auch nicht mehr nur beim tanzen. Das Sprechen war schon eine Weile etwas mehr ein Nuscheln und Giggeln, jetzt kamen auch erste kleine Koordinationsprobleme hinzu. Geradeaus laufen war noch gerade so möglich, wenn sie sich konzentrierte, aber so richtig wollte sie das gar nicht mehr. Es war viel lustiger mit Gana im Arm zu schunkeln, zu singen und zu lachen. Vor allem über die dummen Gesichter um sie herum. Es machte Spaß die hohen Herren nachzuäffen. Und wenn Gana mit trank, was sie ja begonnen hatte, dann gaben sie vielleicht auch bald eine recht ansehnliche Parodie auf Haradras und Liam ab, die trefflich miteinander stritten und sich dann kuschelnd versöhnten. Der Tanz mit und um das Feuer war noch lange nicht vorbei. Maruka hatte noch einiges an Unsinn im Herzen und im Kopf.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 23. November 2017, 22:30

Das Herz war schon ein gemeiner Verräter. Da tat Maruka einmal, was sie seit jeher liebte, und trotzdem musste sie gegen die Trauer in ihrem Herzen ankämpfen während ihr Körper sich im Takt der Musik bewegte.
Der Tanz mit Gana war schön – nicht nur, weil die Tabiki zwar völlig unvertraut mit dem Tanz war, aber sehr schnell lernte, sondern auch, weil gemeinsames Lachen half. Während so manchem Abenteuer die Kinnlade herunterklappte während er den beiden Frauen sabbernd zusah, tanzten diese miteinander als gäbe es kein Morgen. Dabei fühlte es sich für Maruka an, als würde sie in der älteren Frau ein Echo ihrer eigenen Trauer wiederfinden. Und einen ebenso starken drang, es mit einem Lächeln und viel Alkohol weg zu spülen.
Die Welt drehte sich um sie – oder sie sich um ihre eigene Achse. Irgendwann wurde alles in einen verschwommenen Schleier gehüllt. Sie lachte und machte Scherze, alberte herum und ahmte Haradras nach – Gana hatte sie dazu überredet diesen Part zu übernehmen, während die Tabiki überraschend überzeugend Liam mimte. Und die Feiernden lachten mit ihnen.
Liams intensiver Blick und die versprechen ihrer ersten Begegnung ließen sie dank des Alkohols in Ruhe, genauso wie der schrecklich komplizierte Enveri/Panther/Revien. Was blieb war der Rausch und die Watte, die jeden klaren Gedanken in ihrem Kopf verwischte.

Immer mehr legten sich zur Ruhe, bis nur noch ein harter Kern blieb. Reirik schien von ihr und Gana in den Bann gezogen und bemühte sich jeden ihrer Liederwünsche zu erfüllen, bis seine Fingerkuppen blutig gespielt waren und eine Lautensaite riss und ihm die Hand aufschnitt.
Das letzte, an das Maruka sich erinnerte, war, wie sie die Hand des Musikers hingebungsvoll um die Schnittwunde an der Hand ableckte, und dessen lüsternen Blick. Dann war da nur schwärze.

Langsam wanderte ihre Zunge den muskulösen Arm hinauf. Sie küsste sich einen Pfad über eine nackte Schulter einen sehnigen, mit stoppeln bedeckten Hals hinauf. Sie biss zärtlich in das maskuline Kinn und blickte in Liams blaue Augen. Er begegnete ihrem Blick und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er sie begehrte. Seine großen, schwieligen Hände umfingen ihr Gesicht. Hungrig beugte er sich zu ihr herab und liebkoste ihre Lippen. Erst langsam, dann immer fordernder bis nichts außer ihrem Kuss mehr zu existieren schien. Seine Hände wanderten fiebrig über ihren nackten Körper und ließen ihre Mitte in Hitze pulsieren. Ein stöhnen entrang sich ihrer Kehle und wurde von einem ebenso lustvollen Seufzer beantwortet. Sie fuhr über seine glatte Wange und grub ihre Hände in sein langes, dunkelrotes Haar. Grüne Augen mit geschlitzten Pupillen blickten sie an und in sie hinein. Er erkannte ihr Leid und seine Augenbrauen zogen sich vor Mitgefühl zusammen.
„Ich sehe dein Leid, Maruka. Du bist nicht allein.“
Raunte Revien und sein Kuss wurde zärtlich. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Unwillig dieses Gefühl die Lust in ihrem Schoß verdrängen zu lassen schmiegte sie sich an seinen schlanken muskulösen Körper und ließ ihre Hände seinen festen Hintern umfassen. Mit einem animalischen Knurren sank er mit ihr zu Boden und stürzte sie in ein lustvolles Meer aus vergessen.
„Ohja!“
Hörte sie sich stöhnen, während sich ihre kleinen festen Brüste an einem weiteren paar rieben. Dunkelbraune Augen sahen sie neckend an und Gana biss sie spielerisch in die Unterlippe.
„Lass uns tanzen, Kätzchen!“
Die andere Frau stand auf und zog Maruka mit sich in die Höhe und wiegte sich mit ihr in langsamen Rhythmus. In Einheit umkreisten sie einander, neckten sich und ergingen sich in ihrer weiblichen Sinnlichkeit.
Dann brach ihr Tanzpartner plötzlich in Lachen aus. Verstört blickte sie den Magier an, der beinahe hysterisch kicherte und folgte seinem ausgestreckten Finger mit dem Blick.
Da waren sie, in friedlicher Einheit. Liam mit einem blauen Auge, Enveri mit einer dicken Lippe und Pantherchen der ein paar kahle Stellen im Fell hatte. Sie alle standen da, Arm in Arm, ein manthronishes Seemannslied grölend. Um sie herum flogen noch ein paar fusseln des bei ihrer Rauferei ausgerissenen Fells.
Es sah noch viel lustiger aus, als sie sich vorgestellt hatte!!!
Sie brach, sich den Bauch haltend, vor Lachen in die Knie und hörte erst auf, als es still um sie wurde und sie am Sternenhimmel schwebte.

Maruka blickte Maruka an und grinste.
„Gut gemacht, Süße. Jetzt müssen wir nur noch den Schlammassel in Shyréa aufräumen und der Dame im Mond ihr Artefakt holen.“
Ihre türkiesblauen Augen leuchteten im Sternenlicht bis sie selbst fast wie Himmelskörper wirkten. Sie hob neckend eine Augenbraue.
„Schade nur, dass du den bösen jungen nicht vernascht hast … denk daran, wir Töchter des Mondes müssen uns nicht an alberne Regeln halten.“
Sie tippte sich selbst auf die Nase und seliges Vergessen hüllte sie ein.

Ein lautes Schnarchen ließ ihr Ohr zucken und rief hämmernde Kopfschmerzen in ihrem Kopf wach. Unangenehme wärme umfing sie. Ein schwerer Arm war über ihre Seite gelegt und ein großer Körper schmiegte sich von hinten an sie.
Ihre Wange war weich auf einer Frauenbrust gebettet, während ihre Beine mit anderen verschlungen waren.
Sie lag halb auf Ganas Schulter und Brust, die Beine mit ihr verschränkt. Hinter ihr sah sie, nachdem sie unter Schmerzen den Kopf gedreht hatte, Rerik. Dieser war, zu ihrem Schrecken, nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet. Dafür trug sie sein Hemd.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Sonntag 26. November 2017, 18:48

Langsam wanderte ihre Zunge den muskulösen Arm hinauf. Sie küsste sich einen Pfad über eine nackte Schulter einen sehnigen, mit Stoppeln bedeckten Hals hinauf. Sie biss zärtlich in das maskuline Kinn und blickte in Liams blaue Augen.
...ist das schön...
Er begegnete ihrem Blick und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er sie begehrte. Seine großen, schwieligen Hände umfingen ihr Gesicht. Hungrig beugte er sich zu ihr herab und liebkoste ihre Lippen. Erst langsam, dann immer fordernder bis nichts außer ihrem Kuss mehr zu existieren schien. Seine Hände wanderten fiebrig über ihren nackten Körper und ließen ihre Mitte in Hitze pulsieren. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle und wurde von einem ebenso lustvollen Seufzer beantwortet. Sie fuhr über seine glatte Wange und grub ihre Hände in sein langes, dunkelrotes Haar.
...rot...?
Grüne Augen mit geschlitzten Pupillen blickten sie an und in sie hinein. Er erkannte ihr Leid und seine Augenbrauen zogen sich vor Mitgefühl zusammen.
„Ich sehe dein Leid, Maruka. Du bist nicht allein.“
Raunte Revien und sein Kuss wurde zärtlich. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln.
...Tränen des Glücks...
Unwillig dieses Gefühl die Lust in ihrem Schoß verdrängen zu lassen schmiegte sie sich an seinen schlanken muskulösen Körper und ließ ihre Hände seinen festen Hintern umfassen. Mit einem animalischen Knurren sank er mit ihr zu Boden und stürzte sie in ein lustvolles Meer aus vergessen.
„Oh, ja!“
Hörte sie sich stöhnen, während sich ihre kleinen festen Brüste an einem weiteren paar rieben.
...na, huch...?
Dunkelbraune Augen sahen sie neckend an und Gana biss sie spielerisch in die Unterlippe.
„Lass uns tanzen, Kätzchen!“
Die andere Frau stand auf und zog Maruka mit sich in die Höhe und wiegte sich mit ihr in langsamen Rhythmus. In Einheit umkreisten sie einander, neckten sich und ergingen sich in ihrer weiblichen Sinnlichkeit. Dann brach ihr Tanzpartner plötzlich in Lachen aus.
Haradras???
Verstört blickte sie den Magier an, der beinahe hysterisch kicherte und folgte seinem ausgestreckten Finger mit dem Blick. Da waren sie, in friedlicher Einheit. Liam mit einem blauen Auge, Enveri mit einer dicken Lippe und Pantherchen der ein paar kahle Stellen im Fell hatte. Sie alle standen da, Arm in Arm, ein mantronisches Seemannslied grölend. Um sie herum flogen noch ein paar Fusseln des bei ihrer Rauferei ausgerissenen Fells. Es sah noch viel lustiger aus, als sie sich vorgestellt hatte!!!
Sie brach, sich den Bauch haltend, vor Lachen in die Knie und hörte erst auf, als es still um sie wurde und sie am Sternenhimmel schwebte.
Ich schwebe...
Maruka blickte Maruka an und grinste.
„Gut gemacht, Süße. Jetzt müssen wir nur noch den Schlamassel in Shyréa aufräumen und der Dame im Mond ihr Artefakt holen.“
Ihre türkisblauen Augen leuchteten im Sternenlicht bis sie selbst fast wie Himmelskörper wirkten. Sie hob neckend eine Augenbraue.
„Schade nur, dass du den bösen Jungen nicht vernascht hast … denk daran, wir Töchter des Mondes müssen uns nicht an alberne Regeln halten.“
...böser Junge...? ...könnte Liam sein...aber Enveri hält sich auch dafür...
Sie tippte sich selbst auf die Nase und seliges Vergessen hüllte sie ein.

Ein lautes Schnarchen ließ ihr Ohr zucken und rief hämmernde Kopfschmerzen in ihrem Kopf wach.
Aua!... will... weiter... schlafen...
Unangenehme Wärme umfing sie. Unwillig murmelte sie im Schlaf...
Luft!!...
Im Halbschlaf nahm sie langsam erste Reize wieder war. Etwas schweres war über ihre Seite gelegt und ein großer Körper schmiegte sich von hinten an sie. Sie fühlte den Druck deutlich an ihren Schulterblättern und an ihrem Hintern.
Eigentlich ...recht kuschelig...
Ihre Wange war auf etwas weichem gebettet, während ihre Beine irgendwie verschlungen waren.
...recht kuschelig...
Leise schnurrend drückte sie ihre Wange auf das weiche Kissen mit dem kleinen Knoten. Ein paar mal drückte sie es zurecht, aber irgendwie war der Knoten immer da wo er störte. Außerdem war das Kissen ein Stückchen mit einem Lederbezug bedeckt, der nicht so angenehm an der Wange war, also schob sie ihn mit der Nase weg um sich dann gemütlich hinein zu kuscheln. Der Knoten störte immer mehr.
... größer geworden...? ….kuschelig... schlafen...
So richtig wollte es ihr aber nicht mehr gelingen. Der Kopfschmerz war nun mal da und das Schnarchen machte es nicht besser. Unwillig öffnete sie ein Auge einen winzigen Spalt breit und bereute es sofort. Irgendjemand hatte gesalzene Klingen ins Sonnenlicht gemischt und spülte ihre Augenhöhlen damit aus. Schutz suchend drückte sie ihr Gesicht ins Kissen.
...Mist... jetzt bin ich wach... ...leider...
Etwas missmutig ließ sie den Kopf wieder zur Seite rollen und versuchte es noch einmal mit dem vorsichtigen Öffnen der Augen. Vor ihr war nackte Haut, gerundet mit einem 'Knoten'...
Oh ooohhh...
Sie lag halb auf Ganas Schulter und Brust, die Beine mit ihr verschränkt. Vorsichtig drehte sie den unter Schmerzen Kopf nach hinten.
...Rerik.
Ihr Blick wanderte an seiner Seite hinab. Dieser war, zu ihrem Schrecken, nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet. Dafür trug sie sein Hemd.
?????????
Still verharrte sie einen Moment. Der gleichmäßige Schnarchton kam von dem Musiker hinter ihr. Er schlief tief und fest, was schon mal ganz gut war, befand sie. Einen Moment betrachtete sie sein entspanntes Gesicht, dass im Schlaf deutlich jünger wirkte, als sie ihn Erinnerung hatte. Sein dunkelblondes Haar lag wild um sein Gesicht und mehr als eine Haarsträhne bedeckte seine stoppeligen Wangen. Sein Mund war leicht geöffnet und seine Lippen waren zu einem leichten Lächeln verzogen. Gern hätte sie die Haare beiseite gestrichen um ihn noch näher zu betrachten, aber das hätte bestimmt gekitzelt und er schlief ja noch. Vorerst wollte sie es auch dabei belassen, auch wenn ihr immer wärmer wurde. Mittlerweile kam sie sich vor wie eine Scheibe Robbenfleisch zwischen zwei Brothälften. Es war … einengend... aber auch auf merkwürdige Weise nicht so unangenehm, wie es vielleicht sein sollte.
Sollte ich mich schämen?...und wenn denn ja, wofür?...
Ein merkwürdiger Gedanke kam in ihr hoch und erinnerte sie an den Traum den sie gehabt hatte.
Wir Töchter des Mondes müssen uns nicht an alberne Regeln halten... Tochter des Mondes... hmmm...
Irgendwie hörte sich dieser Titel gut an. Die Erinnerungen an den Traum verblassten schon, aber ihr Körper erinnerte sich noch gut daran. Ein leichtes Pochen in ihrer Mitte, ein Ziehen ihrer Brüste, winzige Bilder die langsam im Vergessen versanken.
Was zum Harax... ist gestern Abend passiert?
Ein paar Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Das letzte, an das Maruka sich erinnerte, war, wie sie die Hand des Musikers hingebungsvoll um die Schnittwunde an der Hand ableckte, und dessen lüsternen Blick.
Ist das wirklich passiert?... und was danach...???
Neugierig spähte sie den Arm entlang der über ihrer Taille lag und verweilte dann auf der Hand, die auf Ganas nacktem Bauch lag. Sie musste es einfach tun, musste wissen, ob ihre Erinnerungen sie wenigstens da sie nicht betrogen. Langsam hob sie ihren Arm und ließ ihre Hand über seiner schweben.
Bloß die Krallen drin lassen!
, beschwor sie sich und fasste vorsichtig sein Handgelenk um die Handfläche nach oben zu drehen. Da war sie die rote Strieme. Einen Moment starrte sie das Mal einfach nur an und leckte sich unbewusst die mit einem mal sehr trockenen Lippen.
Durst! ...warm! Muss hier raus und einen klaren Kopf bekommen!
Reriks Atem streifte ihren Nacken, als würde er sie sogar im Schlaf beschwören liegen zu bleiben und die Nähe noch ein bisschen zu genießen, aber der kleine gemeine Dämon 'Selbstzweifel' flüsterte schon seine Bedenken:
Gestern Abend mochten sie mich sicher... Der Alkohol... Die Musik... Der Tanz...
Ja, sie hatte sich gut gefühlt, doch jetzt waren da die Kopfschmerzen und das mangelnde Selbstbewusstsein war auch wieder da.
Ob sie mich heute auch noch mögen würden ist eher fraglich... Wenn sie wach werden und mich zwischen ihnen vorfinden... Außerdem ...muss ich was trinken!
Maruka stellte sich eher vor, wie sie weg gestoßen werden würde. Sie sah den Ekel in ihren Gesichtern schon fast vor sich und da ging sie doch lieber, als das abzuwarten. Die Anleitung zum unglücklich sein hatte sie ja fest verinnerlicht. Nur ein kleiner Teil Stolz aus ihrer mantronischen Vergangenheit und der größere Teil aus dem Wissen, dass sie Revien geholfen hatte, der ließ sie stark sein.
Ich bin gut so wie ich bin! Also... aufstehen! Wir müssen der Dame im Mond ihr Artefakt holen... woher kam das jetzt wieder? Ach ja... der Traum...
Der Kopfschmerzen zum trotz schnappte sie sich das Handgelenk fester, hob den Arm an, setzte sich schwungvoll auf, drückte sich hoch und atmete erst einmal tief durch. Mit einem Schritt war sie am offenstehenden Zelteingang, wobei über den Weinschlauch stolperte und sich gerade noch fing. Selbst wenn sie hinter sich ein Murren gehört hatte, trat sie hinaus und streckte sich erst einmal gründlich. Dehnung war das halbe Training. Neben ihrem linken Fuß lag Reriks Laute, die ihr so viel Spaß beschert hatte. Unbewusst zupfte sie an sich herum, da ihr immernoch zu warm war und sah sich müde um.
Das Lager lag noch still da. Es herrschte ein mehr oder minder normales Chaos, was nach einer ausgelassenen Party nicht verwunderlich war. Einige Teller lagen herum und ein Äffchen tat sich ganz in ihrer Nähe an ein paar Essensresten gütlich. Unwillkürlich leckte sie sich über die Lippen. Irgendwann würde sie gerne mal sein Fleisch kosten, doch nicht heute, beschloss sie und ließ das kleine Ding am Leben. Die Zeit für eine ausgiebige Jagd würde kommen, aber erst wenn sie keine Kopfschmerzen mehr hatte, der Durst gestillt und wichtigere Dinge erledigt wären.
„Lauf weg!“
, zischte sie ihm zu und sah dem flüchtenden Tier hinterher. Ihr umherwandernder Blick erfasste ein paar „Schnapsleichen“ und langsam tapste sie ein paar Schritt vom Zelt fort um sich auf die Suche nach bekannten Gesichtern und vor allem anderen nach Reviens rotem Haar zu machen.
...rot...
Sie wollte ihre Hände in sein langes, dunkelrotes Haar graben und...
Ist das WARM hier! ...Warum eigentlich??
Endlich sah sie an sich hinunter und betrachtete verwirrt das Hemd, dass ihr definitiv nicht gehörte, viel zu groß war und vor allem viel zu warm für sie.
Rerik hatte das doch gestern...
Ohne groß nachzudenken zog sie es sich über den Kopf und warf es in den Eingang des Zeltes zurück. Dort würde der kuschelige Musiker es gewiss finden. Dann richtete sie ihren vollkommen verrutschten Rock, der in diesem Zustand kaum etwas bedeckte. Dabei fiel ihr dann auch auf, dass ihr Oberteil fehlte. Kurzerhand teilte sie einfach ihre Mähne im Nacken und legte sie vorne über ihre kleinen Brüste. Suchend sah sie sich dann nach ihren Sachen um.
Irgendwo muss doch...
Einer der Tabiki war sicher schon wach und lief in der Nähe vorbei. Prompt fragte sie ihn:
„Hast du vielleicht meine Sachen gesehen? Ich hatte so eine Oberteil mit Kapuze...“
Schon war er aber wieder weg und ging eilig seiner aufräumenden Tätigkeit nach. Sollte sie noch mal zurück zum Zelt? Da hatte sie es aber nicht gesehen. Im schlimmsten Fall lag einer der beiden oben drauf und dann müsste sie sie wecken. Das hatte aber gewiss noch Zeit und erst einmal musste sie dringend etwas gegen den sengenden Durst tun! Dann ging der Kopfschmerz auch gewiss schnell weg. In der Nähe des herunter gebrannten Lagerfeuers hoffte sie etwas zu finden. Vielleicht auch etwas Obst, denn das war am Morgen nach einer Feier am Lagerfeuer immer am besten um schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Wo stecken denn die anderen?
Suchend lief sie umher.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 24. Januar 2018, 20:57

Vereinzelt musste sie ein paar ‚Schnappsleichen‘ überschreiten, aber keine davon kam ihr mehr als nur Oberflächlich bekannt vor. Von Haradras wusste sie, dass er schon etwas früher in seinem Zelt verschwunden war, aber Liam war länger da gewesen. Und wo war eigentlich Revien? Hatte der nicht mit Argusaugen über sie gewacht? Nunja zumindest bis sie wütend weggelaufen war. Er war doch nicht etwa weg?
Sie musste einige halbvolle Schläuche testen, bis sie Wasser statt Alkohol fand, aber schließlich ließ sie das lauwarme Wasser durstig ihre Kehle hinab rinnen. Auch wenn ihr kaltes reines Quellwasser tausendmal lieber gewesen wäre.
Das Pochen in ihrem Kopf blieb ein anhaltender Begleiter und ihre Augen wollten sich auch nicht so recht an das grelle Licht gewöhnen und so zog sie sich in den Schatten zurück, während sie den Blick weiter schweifen ließ. Ein prusten und plätschern zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie folgte dem Geräusch, wobei sie sich bemühte, weiterhin im kühleren Schatten zu bleiben.
Am Rande des Lagers entdeckte sie schließlich die Quelle des Geräuschs. Ein Mann stand, den Rücken ihr zugewandt, da und schüttete sich Wasser über den Kopf, dass sein langes Blondes Haar dunkel färbte und den muskulösen, narben überzogenen Rücken herunter rann.
Sie hielt in ihrem Schritt inne.
Bisher etwas vornüber gebeugt richtete sich der Mensch nun auf und schüttelte sein nasses Haupt und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Das Spiel seiner Rücken und Schultermuskulatur im Licht des Morgens klar zu erkennen.
Ein Instinkt musste ihm verraten haben, dass er nicht allein war, denn er sah sich suchend in den Schatten um, die Augen zu Schlitzen verengt.
Liam.
Es wäre ein leichtes für Maruka, gänzlich in die Schatten zu schlüpfen und dem Krieger auszuweichen, sie konnte jedoch auch einfach weiter ins Licht treten und ihn ansprechen. Oder blieb sie lieber einfach dort, wo sie war?
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Donnerstag 25. Januar 2018, 15:20

Wo stecken denn die anderen?
Suchend lief sie umher, stieg über Schnapsleichen und fand schließlich einen halbvollen, leider lauwarmen Wasserschlauch um ihren Durst zu stillen. Wenigstens verscheuchte das halbgare Nass dieses pelzige Monster in ihrem Mund, was einmal entfernt ihre Zunge gewesen war. An das grelle Licht diesen Tages wollte sie sich nicht so recht gewöhnen und so zog sie sich in die Schatten zurück. Ihre empfindlichen Augen hielt selbst dort zu schmalen Schlitzen zusammen gekniffen.
Ohhhhhhhrrrrrmmm.... mein Schädel!
Zu gern hätte sie sich einfach still und heimlich verdrück, aber das war nur ein kurzer Gedanke. Dann wäre sie geradewegs zurück zur Lichtung und ihrem Heimatbaum um ihre Schmerzen dort im See zu ertränken. Denn nichts anderes hätten sie verdient, so sehr wie sie das arme Mädchen quälten! Selbst ihre Ohren schmerzten bei jedem lauteren Geräusch. Auch ihre Muskeln fühlten sich schlapp an und wollten die schweren Glieder nicht so recht tragen. Maruka erinnerte nur dunkel an ihren letzten Rausch. Jenna war zwar immer eine gute Freundin gewesen, aber leider hatte sie sie auch immer gern zu übermäßigem Genuss verleitet. Nicht dass Maruka je „Nein“ gesagt hatte, sie war nur nicht ganz so trinkfest wie ihre Freundin und seit dem sie sich nun zur Hälfte in einen Serval verwandelt hatte, war dies nie richtig „gefeiert“ worden. Ihr Körper vertrug wahrscheinlich den Alkohol einfach nicht mehr so gut. Sich vor dem aggressiven Sonnenlicht weg duckend schlich sie umher und suchte nach bekannten Gesichtern.
Ein prusten und plätschern zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie folgte dem Geräusch leise, wobei sie sich bemühte, weiterhin im kühleren Schatten zu bleiben.
Am Rande des Lagers entdeckte sie schließlich die Quelle des Geräuschs und schlich näher. Ein Mann stand, den Rücken ihr zugewandt, da und schüttete sich Wasser über den Kopf, dass sein langes blondes Haar dunkel färbte und den muskulösen, mit Narben überzogenen Rücken herunter rann.
Liam... Narben... hmmm... Sieht der heiß aus!
Maruka konnte ihren Blick kaum von ihm abwenden. Ihre Pupillen weiteten sich, die Augen wurden größer, wie schwarze Murmeln und aus einem Reflex heraus steckte sie sich das mittlere Gelenk ihres Zeigefingers in den Mund um nicht laut aufzuseufzen.
Bisher etwas vornüber gebeugt richtete sich der Mensch nun auf und schüttelte sein nasses Haupt und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Das Spiel seiner Rücken und Schultermuskulatur im Licht des Morgens war klar zu erkennen und Maruka schluckte leise. Jeder einzelne glitzernde Tropfen lockte sie ihn mit ihren Blicken nachzufahren. Zwar wusste Maruka nicht wirklich, was man mit so einem Männerkörper so alles anstellen konnte, aber die Muskelstränge luden förmlich dazu ein sie zu streicheln, zu lecken und vielleicht ein klein wenig zu beißen? Einige Tropfen verirrten sich langsam in tiefere Regionen und Maruka riss ihren Blick nach oben, da sie doch tatsächlich vergessen hatte zu atmen. Das hier war sehr... sehr!... sehr aufregend und irgendwie musste sie einen klaren Kopf behalten. Sie zitterte leicht und trat einen Schritt zurück, tiefer in die Schatten. Ein Instinkt musste ihm verraten haben, dass er doch nicht allein war, denn er sah sich suchend in den Schatten um, die Augen zu Schlitzen verengt. Es war ein leichtes für Maruka, gänzlich in die Schatten zu schlüpfen. Sie waren ihre Verbündeten, hüllten sie in samtene Unsichtbarkeit, also blieb sie einfach dort, wo sie war, während Liam sich suchend umsah. Ihre Jägernatur ließ sie die nötige Geduld aufbringen, abzuwarten was an diesem Morgen noch so alles geschehen würde.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Februar 2018, 13:40

Wachsam sah sich Liam um und suchte im Wald um sich herum nach dem Grund für sein Misstrauen, aber die Schatten erwiesen sich als verlässliche Verbündete für Maruka und so entspannte sich der Krieger nach einigen Momenten.
Er strich sich ein weiteres Mal durchs Haar um die letzten Tropfen los zu werden und ging dann zurück ins Lager, wobei er noch einen letzten, vorsichtigen Blick in den Wald warf.
Ein Rascheln neben ihr ließ sie den Kopf der Quelle des Geräuschs zuwenden und sie sah, wie sich ein Schatten durch das Unterholz auf sie zu bewegte. Seine Bewegungen ähnlich gekonnt und anmutig wie ihre war er so leise, dass ein Mensch ihn kaum hätte wahrnehmen können.
Enveri – nein jetzt Revien? - Ging auf sie zu.
Er nickte ihr grüßend zu, wobei ihm eine gewisse Wachsamkeit anzuhaften schien.
„Bist du bereit, zu gehen? Mir schien als hätten sie begriffen, dass sie uns nicht begleiten können. Uns hält also nichts weiter hier.“
Er klang sachlich als er sie fragte, nicht einmal die von der Formulierung implizierte Eile sprach aus seinem Ton. In der Hand hielt er ein ihr wohlbekanntes Stück aus gehäkeltem Stoff. Als hätte er es bis dahin vergessen machte ihr Blick ihn darauf aufmerksam. Er hielt es ihr entgegen.
„Du hast versucht es dem Menschen anzuziehen, nachdem er sein Hemd gegen dein Oberteil getauscht hatte. Als dieser nicht hineinpasste, hat er es weggeworfen. Ich befürchte es ist an einer Stelle etwas gerissen.“
Entgegnete er nüchtern. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, war das Humor, der kurz in seinen Augen aufgeflackert war, oder Missbilligung?

[ooc: Deute mal bitte an, ob du hier noch irgendetwas tun möchtest, sonst geht der Plot weiter, und der führt dich erst einmal weg vom Lager und du kannst nicht zurück (zumindest ist das erstmal nicht der Plan)]
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Dienstag 6. Februar 2018, 09:02

Fast hätte Maruka den Eindruck bekommen, sie hätte sich geirrt und wäre doch alleine im Wald mit Liam, aber als dieser dann fort war und sie noch einen Moment wartete, zeigte sich Revien. Sie musste leicht schmunzeln, denn die Anmut und Gewandtheit mit der er sich neustens bewegte stand ihm wirklich ausgezeichnet. Von seiner einstigen Gebrochenheit war nicht mehr viel zu erahnen. Sie mochte diesen Anblick und deshalb wurde ihr Lächeln auch breiter, als er auf sie zu kam. Er nickte ihr grüßend zu, wobei ihm eine gewisse Wachsamkeit anzuhaften schien.
„Bist du bereit, zu gehen? Mir schien als hätten sie begriffen, dass sie uns nicht begleiten können.“
Ja es 'schien' wohl so....
, dachte Maruka, aber so ganz vertraute sie den Leuten hier immernoch nicht.
„...Uns hält also nichts weiter hier.“
„Hmhmmm...“
Sie nickte und wirkte ein bisschen nachdenklich. Sie ahnte, dass der ein oder andere aus der ungewöhnlichen Gruppe, genug Motivation aufbringen würde um ihr Abkommen zu brechen. Dann würde das ganze hier womöglich doch noch sehr blutig enden und Maruka wusste auf welcher Seite sie kämpfen würde, aber gefallen würde es ihr trotzdem nicht. Also betete sie still:
**Manthala, wenn du so nett wärst und ein Auge auf Liam haben könntest, wäre das echt klasse. Ich würde sehr ungern gegen ihn kämpfen. Auch gegen die anderen nicht, aber bei ihm würde es mich am meisten stören. Verpasse ihm doch ne ...“Schlafkrankheit“ ?...bis wir wieder da sind ...oder so...**
Unbedachte Gedanken fanden in ihr Gebet, aber Maruka war viel zu nervös um sich dessen bewusst zu sein.
**...am besten dem ganzen Haufen hier, dann können wir wenigstens in Ruhe...**
Weiter dachte sie einfach nicht, denn Revien hielt ihr ein ihr wohlbekanntes Stück aus gehäkeltem Stoff entgegen.
„Du hast versucht es dem Menschen anzuziehen, nachdem er sein Hemd gegen dein Oberteil getauscht hatte. Als dieser nicht hineinpasste, hat er es weggeworfen. Ich befürchte es ist an einer Stelle etwas gerissen.“
Entgegnete er nüchtern. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, war das Humor, der kurz in seinen Augen aufgeflackert war, oder Missbilligung? Was es auch war, beides hatte sie sicher gleichermaßen verdient. Maruka nuschelte etwas wie:
„Daran kann ich mich gar nicht erinnern...“
und nahm ihr Oberteil entgegen, prüfte den Riss und meinte:
„Nicht so schlimm, kann ich später reparieren.“
Dann warf sie ihre Haare nach hinten, was sie prompt an ihre Kopfschmerzen erinnerte, wickelte sich das Teil mit geschlossenen Augen um die kleinen Brüste und verknotete die Enden wieder vorne. Mit einem letzten Seufzer sah sie zum Lager, überprüfte ob sie alles bei sich hatte, was sie mitgebracht hatte und schaute dann Revien an:
„Bereit, wenn du es bist.“

Auf dem weiterem Weg vom Lager fort, fragte sie ihn bald:

„Ob ich noch den Rest meine Bewaffnung oder Rüstung holen sollte? Und wie steht es um die zu erwartenden Gefahren?“
Dass er vorher in Anwesenheit der Anderen davon nicht gesprochen hatte, war ihr klar, nur jetzt brannte doch Neugierde in ihren Augen.
Bin gespannt, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe.
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Sonntag 11. Februar 2018, 20:32

Eine kurze Inspektion teilte ihr mit, dass sie alles bei sich trug, dass sie mitgebracht hatte (was nicht wirklich viel war).
„Bereit, wenn du es bist.“
Verkündete sie und Beide verschmolzen lautlos mit dem Dickicht um sich schnell und gewandt durch den dichten Bewuchs zu bewegen. Revien hatte lediglich mit einem Nicken reagiert, aber als Maruka fragte:
„Ob ich noch den Rest meine Bewaffnung oder Rüstung holen sollte? Und wie steht es um die zu erwartenden Gefahren?“
Antwortete der Elf nicht nur mit einem Nicken.
„Das wäre eine gute Idee, wir werden mindestens ein paar Tage Unterwegs sein. Und zu den Gefahren … ich bin mir nicht gänzlich sicher, was wir nun auffinden werden. Das letzte Mal, als ich dort war, ist eine Weile her…“
Er sah Nachdenklich hinauf in das dichte Blätterdach.
„Lass uns zuerst zum See gehen, dann beantworte ich deine Frage.“

Sie gingen los, zwei Schatten im dichten Dschungel. Noch bevor sie am See ankamen, informierte Maruka Revien davon, dass sie danach zu ihrem Versteck im Baum gehen mussten. Dorthin, wo sie einander das erste Mal begegnet waren.
Während Maruka zusammen suchte, was sie von hier mitnehmen wollte, kniete Revien vor der Statue der Elfe nieder. Selbst als Maruka längst fertig war, schien er noch wie in einer Art Meditation. Erst als die junge Frau auf ihn zu trat schien er wieder ins hier und jetzt zu finden. Er legte seine Stirn an die der Statue, dann richtete er sich auf und nickte ihr freundlich zu.
Es schien fast, als nehme er Abschied von der stillen magischen Lichtung, auch wenn er offenbar nichts von hier mit zu nehmen gedachte.
Den Weg die Klippe hinauf zum Baum schwieg der Elf über, auch wenn es kein unangenehmes Schweigen war. Eher ein friedvolles, in dem jeder den eigenen Gedanken folgen konnte.
Einem Eichhörnchen Konkurrenz machend erklomm Maruka den Baum, in dem sie den Rest ihrer Sachen verstaut hatte.
Es war nur wenige Tage her, aber es hatte sich schon so viel verändert und so viel ergeben, dass es sich wie eine kleine Ewigkeit anfühlte. Die Maruka, die aus dem nichts hier erschienen war, hatte nur noch wenig mit der mutigen eigenständigen jungen Frau gemein, die jetzt in der Astgabel saß.

Natürlich hatte sie noch einen weiten Weg vor sich – noch immer haderte sie manchmal mit sich – und noch immer gab es so viel mehr zu lernen und zu entdecken! Aber sie war ja auch noch Jung, und verdammt, für das, was sie durchgemacht hatte, hatte sie sich verdammt gut geschlagen!!!
Und trotzdem mochten sie gerade jetzt ein paar ihrer Erinnerungen wieder einholen – oder hatte sie es längst geschafft, einen Schlussstrich zu ziehen?

„Wir werden nach Shyréa gehen – oder besser, dorthin wo einst Shyréa war.“
Hörte sie Reviens ruhige melodische Stimme neben sich. Er hatte den Baum längst erklommen, auch wenn sie mit Genugtuung festgestellt hatte, dass ihr geringeres Gewicht und ihre Krallen sie hatten schneller sein lassen. Aber er hatte sich bis jetzt im Hintergrund gehalten.
„Seit Belphegor seinen Fluch auf die Lebewesen Celcias losließ und Phaun mir dabei half ihm Einhalt zu gebieten, gibt es dort kein Leben mehr – von ein paar hartnäckigen Pflanzen abgesehen. Es ist ein dunkler Ort. Nichts verirrt sich dorthin außer übermutigen Abenteuern und Narren. Wobei, auf die Meisten treffen wohl beide Bezeichnungen zu.
Und noch etwas findet immer wieder seinen Weg dorthin: Allerlei Kreaturen des Bösen – seien es Menschen oder Bestien. So viel Qual und Schrecken bieten ein mächtiges Werkzeug in den falschen Händen.
Ich habe es bis vor einem Jahrzehnt geschafft, das ganze bis auf ein Minimum zu begrenzen, aber ich war nachlässig in letzter Zeit. Es könnte also sein, dass uns dort eine böse Überraschung erwartet. Eine, die wir beseitigen müssen, wenn es uns möglich ist.

Aber dort könnte auch mehr sein… ich erinnere mich, dass der Geist – ich – dir erzählt habe, dass ein Dämonenbeschwörer mich vor etwas mehr als zehn Jahren mithilfe eines Artefaktes fast getötet hätte?
Helden – einer davon Liams Bruder – waren gekommen um den Mann zu stoppen. Sie sprachen mit meinem zersplitterten Selbst und zogen dann aus um zu tun, wozu ich nicht mehr in der Lage war.“

Reviens Kiefer spannten sich an und sein Blick verdunkelte sich, als er von seinem Versagen sprach.
„Sie schienen erfolgreich als sie den Dschungel wieder verließen, wenn es auch nur noch drei waren, statt der Sechs, die Shyréa betraten.
Damals hatten die Ruinen der Stadt von den Echos der Vergangenheit wieder gehallt. Ganz so, als wäre ES gerade gestern passiert, nicht vor hunderten von Jahren. Ich befürchte, sie könnten etwas von dem schlafenden Bösen in Shyréa aufgeschreckt haben.“
Der Elf sah sie prüfend an, eine Sorgenfalte hatte sich auf seine glatte Stirn geschlichen.
„Es wird nicht einfach werden und auch wenn ich dir verspreche, alles zu tun, um dich zu schützen, kann selbst ich dir keine Unversehrtheit versprechen.
Ich mag es mir nicht anmerken lassen … aber dich in diese Gefahr zu bringen fällt mir schwer. Ich möchte dich Glücklich und Sicher wissen. Stattdessen nehme ich dich mit auf eine Mission in die Finsternis.
Aber … ein zweites Paar Augen mehr und ein verborgener Jäger an meiner Seite können ein entscheidender Vorteil sein … und da ist noch mehr. Seitdem ich dir begegnet bin …“

Er hielt Inne und schien um Worte zu ringen.
„Da ist etwas in dir … eine Reinheit und ein Licht … es ist mehr ein Gefühl als ein Wissen. Schwer zu beschreiben.“
Er sah zu ihr hinunter und musterte jedes kleine Detail ihres Gesichts, als wolle er es sich einprägen. Gedankenverloren strich er eine ihrer Wilden strähnen aus ihrem Gesicht und sprach leise und fast wie zu sich selbst.
„Mein Instinkt sagt mir, dass die schwerste Prüfung meines Daseins vor mir liegt – und du bist der Schlüssel, Maruka – ich weiß nicht, wie, warum oder wann, aber du bist das Reiskorn das die Waage zum Kippen bringen wird.“
Er stockte und zog seine Hand zurück.
„Es tut mir leid, ich hätte dir das nicht sagen dürfen ...“
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Maruka » Dienstag 13. Februar 2018, 09:21

Während Maruka auf ihrem Heimatbaum zusammen suchte, was sie von hier mitnehmen wollte, kniete Revien vor der Statue der Elfe nieder. Selbst als Maruka längst fertig war, schien er noch wie in einer Art Meditation. Erst als die junge Frau auf ihn zu trat schien er wieder ins hier und jetzt zu finden. Er legte seine Stirn an die der Statue, dann richtete er sich auf und nickte ihr freundlich zu.
Es schien fast, als nehme er Abschied von der stillen magischen Lichtung, auch wenn er offenbar nichts von hier mit zu nehmen gedachte.
Er wird doch nicht... Er muss wieder kommen. Enveris traurige Anteile stecken vielleicht immernoch in Revien. Wenn er auf die Idee kommt sich für irgendetwas zu opfern, folge ich ihm ins Reicht der Toten und trete ihn in seinen süßen Hintern... mit Anlauf!
Den Weg die Klippe hinauf zum Baum, wo der Rest ihrer Rüstung versteckt war, schwieg der Elf über, auch wenn es kein unangenehmes Schweigen war. Eher ein friedvolles, in dem jeder den eigenen Gedanken folgen konnte.
...in den süßen Hintern treten! ...in den süßen... Der ist aber auch knackig. Hihihi...
Einem Eichhörnchen Konkurrenz machend erklomm Maruka den Baum, in dem sie den Rest ihrer Sachen verstaut hatte. Es war nur wenige Tage her, aber es hatte sich schon so viel verändert und so viel ergeben, dass es sich wie eine kleine Ewigkeit anfühlte. Die Maruka, die aus dem nichts hier erschienen war, hatte nur noch wenig mit der mutigen eigenständigen jungen Frau gemein, die jetzt in der Astgabel saß. Sie hatte ein neues Leben gefunden, neue Funkenfreunde und nicht nur einen Mann, der sie faszinierte. Sie war neugierig auf alles was da kommen würde und brannte vor Abenteuerlust, als Revien endlich zu erzählen begann:
„Wir werden nach Shyréa gehen – oder besser, dorthin wo einst Shyréa war..."
Sagt mir nix, also weiter...
„...Seit Belphegor seinen Fluch auf die Lebewesen Celcias losließ und Phaun mir dabei half ihm Einhalt zu gebieten, gibt es dort kein Leben mehr – von ein paar hartnäckigen Pflanzen abgesehen. Es ist ein dunkler Ort. Nichts verirrt sich dorthin außer übermütigen Abenteuern und Narren. Wobei, auf die Meisten treffen wohl beide Bezeichnungen zu. Und noch etwas findet immer wieder seinen Weg dorthin: Allerlei Kreaturen des Bösen – seien es Menschen oder Bestien...“
Kreaturen des Bösen – seien es Menschen oder Bestien... alles klar.
„...So viel Qual und Schrecken bieten ein mächtiges Werkzeug in den falschen Händen. Ich habe es bis vor einem Jahrzehnt geschafft, das ganze bis auf ein Minimum zu begrenzen, aber ich war nachlässig in letzter Zeit. Es könnte also sein, dass uns dort eine böse Überraschung erwartet. Eine, die wir beseitigen müssen, wenn es uns möglich ist. Aber dort könnte auch mehr sein… ich erinnere mich, dass der Geist – ich – dir erzählt habe, dass ein Dämonenbeschwörer mich vor etwas mehr als zehn Jahren mithilfe eines Artefaktes fast getötet hätte?...“
Maruka nickte eifrig.
...dar Artefakt brauchen wir also.
„...Helden – einer davon Liams Bruder – waren gekommen um den Mann zu stoppen. Sie sprachen mit meinem zersplitterten Selbst und zogen dann aus um zu tun, wozu ich nicht mehr in der Lage war.“
„Also kanntest du Liams Bruder doch, konntest dich aber nicht an ihn erinnern, bevor du wieder eins wurdest.“
, stellte Maruka leise fest und lauschte weiter seinen Worten, die sich dunkel färbten.
„Sie schienen erfolgreich als sie den Dschungel wieder verließen, wenn es auch nur noch drei waren, statt der sechs, die Shyréa betraten. Damals hatten die Ruinen der Stadt von den Echos der Vergangenheit wieder gehallt. Ganz so, als wäre ES gerade gestern passiert, nicht vor hunderten von Jahren. Ich befürchte, sie könnten etwas von dem schlafenden Bösen in Shyréa aufgeschreckt haben.“
Der Elf sah sie prüfend an, eine Sorgenfalte hatte sich auf seine glatte Stirn geschlichen.
„Es wird nicht einfach werden und auch wenn ich dir verspreche, alles zu tun, um dich zu schützen, kann selbst ich dir keine Unversehrtheit versprechen. Ich mag es mir nicht anmerken lassen … aber dich in diese Gefahr zu bringen fällt mir schwer. Ich möchte dich glücklich und sicher wissen...“
Maruka lächelte ihn an. Seine Worte waren Balsam für ihrer Seele. Es war immer schön, wenn sich jemand um einen sorgte. Das bedeutete schließlich auch, dass er sie immernoch mochte.
„... Stattdessen nehme ich dich mit auf eine Mission in die Finsternis. Aber … ein zweites Paar Augen mehr und ein verborgener Jäger an meiner Seite können ein entscheidender Vorteil sein … und da ist noch mehr....Seitdem ich dir begegnet bin …“
Er hielt Inne und schien um Worte zu ringen.
„Da ist etwas in dir … eine Reinheit und ein Licht … es ist mehr ein Gefühl als ein Wissen. Schwer zu beschreiben.“
Maruka blinzelte etwas verwirrt, denn so recht wusste sie nicht, wo er jetzt drauf hinaus wollte. Er sah zu ihr hinunter und musterte jedes kleine Detail ihres Gesichts, als wolle er es sich einprägen.
...Hintern treten!!!
Gedankenverloren strich er eine ihrer wilden Strähnen aus ihrem Gesicht und sprach leise und fast wie zu sich selbst.
„Mein Instinkt sagt mir, dass die schwerste Prüfung meines Daseins vor mir liegt – und du bist der Schlüssel, Maruka – ich weiß nicht, wie, warum oder wann, aber du bist das Reiskorn das die Waage zum Kippen bringen wird.“
Ihre Augen waren groß und fragend. Er stockte und zog seine Hand zurück.
„Es tut mir leid, ich hätte dir das nicht sagen dürfen ...“
Maruka reagiert genau so, wie sie es immer tat; spontan und ohne viel nachzudenken. Sie streckte flink ihre Arme nach ihm aus, zog sich an ihn heran und hielt ihn einen Moment einfach nur fest im Arm. Es fühlte sich einfach gut und richtig an, aber sie wusste auch, dass sie Revien den nötigen Abstand verschaffen musste um konzentriert seiner Aufgabe nachzugehen. Also löste sie sich schnell wieder von ihm, hielt ihn bei beiden Schultern, auch wenn sie dabei leicht hinauf langen musste, knuffte ihn dann sanft vor die Brust und meinte:
„Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf!“
, grinste und lachte leise. Dann sah sie ihn spielerisch ernst an und wedelte mit ihrer Zeigefingerkralle vor seinem Gesicht herum.
„Wenn du mich aber noch mal mit einem Reiskorn vergleichst, was auch immer das ist, oder auf die Idee kommst, dich unsinniger Weise für mich oder diese Sache zu opfern, dann trete ich dir in deinen süßen, - knackigen - Hintern!“
Die drei letzten Worte hatte sie extra mit kleinen Pausen betont, da sie sie in den letzten Stunden eh schon an die hundert mal gedacht hatte. Damit wandte sie sich von ihm ab, riss sich förmlich die gehäkelte Kleidung vom Leib und rannte zum See. Wenn sie die nächste Zeit unterwegs waren, dann wollte sie vorher wenigstens noch einmal kurz sich ordentlich nass machen. Sie sprang, tauchte unter und genoss die Stille und die Dunkelheit die sich im Wasser um sie legte. Als sie Luft holen musste, tauchte sie wieder auf, rubbelte sich noch mal ordentlich über den gesamten Körper und verließ das Wasser. Am Ufer schüttete sie sich, dass ihr Fell in Milliarden kleiner Dornen ihr vom Körper ab stand, rieb sich dann eilig glatt, flocht sich die Haare eng zusammen und schlüpfte in die Dunkelelfenrüstung. Das Leder würde feucht werden, aber das störte Maruka nicht, ganz im Gegenteil. So hatte sie wenigstens eine Zeit lang noch ein bisschen Kühlung in der sengenden Hitze des Dschungels. Sie füllte noch ihren Wasserschlauch, schulterte den Bogen und den Köcher und legte den Rest der Bewaffnung an. Der lange Dunkelelfendolch fand seinen Platz in der Scheide, die an ihrem Oberschenkel befestigt war, die Peitsche mit den kleinen Metallklingen am Ende wickelte sie sich um die Taille und auch ihr Wollknäuel nahm sie sicherheitshalber mit.
Man weiß ja nie...
Als letztes legte sie kurz den gescheckten Umhang an, legte ihn dann aber wieder ab, da er nur hinderlich war, rollte ihn zusammen und band ihn sich auf den Rücken. Dann sah sie an sich hinunter und fand, dass sie nun selbst wie etwas „böses“ aussah. Kurz wollten sich Erinnerungen von dunkleren Zeiten einschleichen, in denen sie die „Foltermeisterin“ gewesen war, aber sie zuckte nur mit den Schultern und gesellte sich zu Revien.
„Kann los gehen.“
Natürlich fiel ihr prompt noch etwas ein, was sie vergessen hatte, also huschte sie noch einmal auf den Baum und fand einen kleinen geeigneten Ast dessen Stück Holz sie mitnehmen wollte. Wenn sie ein paar Tage unterwegs waren, dann wollte sie wenigstens etwas aus ihrer neuen Heimat dabei haben, woraus sie etwas schnitzen wollte.
„Jetzt aber!“
, stellte sie grinsend fest, als sie mit einem Satz wieder neben Revien am Boden landete.
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"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
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Re: Im Herzen Neldoreths

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. Februar 2018, 23:55

Maruka reagiert genau so, wie sie es immer tat; spontan und ohne viel nachzudenken. Sie streckte flink ihre Arme nach ihm aus, zog sich an ihn heran und hielt ihn einen Moment einfach nur fest im Arm.

Die Hybridin hatte damit gerechnet, dass sie eine ähnliche Reaktion wie Stunden zuvor erwartete – ein Zucken und ein angespannter ängstlicher dürrer Körper in ihren Armen, der nur allzu bald die Distanz zu ihr suchen würde.
Stattdessen lachte Revien nur überrascht auf und erwiderte ihre herzliche Umarmung mit festem, aber nicht unangenehmen druck.
Um ihr Glück jedoch nicht über zu strapazieren – oder Revien doch noch aufzuschrecken –
… löste sie sich schnell wieder von ihm, hielt ihn bei beiden Schultern, auch wenn sie dabei leicht hinauf langen musste, knuffte ihn dann sanft vor die Brust und meinte:
„Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf!“
, grinste und lachte leise. Dann sah sie ihn spielerisch ernst an und wedelte mit ihrer Zeigefingerkralle vor seinem Gesicht herum.
„Wenn du mich aber noch mal mit einem Reiskorn vergleichst, was auch immer das ist, oder auf die Idee kommst, dich unsinniger Weise für mich oder diese Sache zu opfern, dann trete ich dir in deinen süßen, - knackigen - Hintern!“


Erheitert schossen Reviens Brauen in die Höhe und ein breites Grinsen zierte sein sonst so ernstes Gesicht.
„Ich werde mich hüten, dich ein weiteres Mal mit etwas so Banalem zu vergleichen. Und Danke, ich weiß deine Rückseite auch sehr zu schätzen.“

Die drei letzten Worte hatte sie extra mit kleinen Pausen betont, da sie sie in den letzten Stunden eh schon an die hundert mal gedacht hatte. Damit wandte sie sich von ihm ab, riss sich förmlich die gehäkelte Kleidung vom Leib und rannte zum See. Wenn sie die nächste Zeit unterwegs waren, dann wollte sie vorher wenigstens noch einmal kurz sich ordentlich nass machen. Sie sprang, tauchte unter und genoss die Stille und die Dunkelheit die sich im Wasser um sie legte. Als sie Luft holen musste, tauchte sie wieder auf, rubbelte sich noch mal ordentlich über den gesamten Körper und verließ das Wasser.

Revien hatte seinen Weg ins Tal in gemächlichem Schritt gefunden und ihr im Schatten des Baumes beim Planschen zu gesehen.
Nach der durchzechten Nacht war das kühle Nass genau das richtige um die letzten Spuren der Kopfschmerzen und der Müdigkeit zu vertreiben. Als die junge Frau dem Wasser entstiegen war, fühlte sie sich geradezu belebt. Der Elf, der sie nicht aus den Augen ließ, hatte dabei etwas äußerst kätzisches an sich, wie er entspannt am Baum lehnte und so zufrieden grinste, als hätte er gerade ein Schälchen Sahne aufgeschleckt.

Am Ufer schüttete sie sich, dass ihr Fell in Milliarden kleiner Dornen ihr vom Körper ab stand, rieb sich dann eilig glatt, flocht sich die Haare eng zusammen und schlüpfte in die Dunkelelfenrüstung. Das Leder würde feucht werden, aber das störte Maruka nicht, ganz im Gegenteil. So hatte sie wenigstens eine Zeit lang noch ein bisschen Kühlung in der sengenden Hitze des Dschungels. Sie füllte noch ihren Wasserschlauch, schulterte den Bogen und den Köcher und legte den Rest der Bewaffnung an. Der lange Dunkelelfendolch fand seinen Platz in der Scheide, die an ihrem Oberschenkel befestigt war, die Peitsche mit den kleinen Metallklingen am Ende wickelte sie sich um die Taille und auch ihr Wollknäuel nahm sie sicherheitshalber mit.
Man weiß ja nie...
Als letztes legte sie kurz den gescheckten Umhang an, legte ihn dann aber wieder ab, da er nur hinderlich war, rollte ihn zusammen und band ihn sich auf den Rücken. Dann sah sie an sich hinunter und fand, dass sie nun selbst wie etwas „böses“ aussah. Kurz wollten sich Erinnerungen von dunkleren Zeiten einschleichen, in denen sie die „Foltermeisterin“ gewesen war, aber sie zuckte nur mit den Schultern und gesellte sich zu Revien.
„Kann los gehen.“


Stellte sie fest. Revien öffnete gerade den Mund zu einer Erwiderung, da …fiel ihr prompt noch etwas ein, was sie vergessen hatte, also huschte sie noch einmal auf den Baum und fand einen kleinen geeigneten Ast dessen Stück Holz sie mitnehmen wollte. Wenn sie ein paar Tage unterwegs waren, dann wollte sie wenigstens etwas aus ihrer neuen Heimat dabei haben, woraus sie etwas schnitzen wollte.
„Jetzt aber!“
, stellte sie grinsend fest, als sie mit einem Satz wieder neben Revien am Boden landete.


Der Elf grinste neckend – so viel hatte sie ihn noch nie am Stück grinsen sehen – und schüttelte erheitert den Kopf.
„Sehr gut. Du siehst jedenfalls gefährlich genug aus!“
Er tätschelte ihr den Kopf, war allerdings darauf bedacht, danach außerhalb ihrer Reichweite zu stehen. War da etwa jemand plötzlich zum Spielen aufgelegt?
„Lass uns den Tag nutzen, solange er hält. Die Reise wird anstrengend genug.“
Stellte er fest und ein Schauer aus Lichtern umhüllte seine Gestalt. Wo vorher ein schlanker Waldelf gestanden hatte, befand sich nun der übergroße Panther mit dem seidigen schwarzen Fell. Geschmeidig setzte er sich in Bewegung. Ein Beobachter wäre sicher mehr als beeindruckt von dem düsteren Pärchen gewesen.

Es geht weiter in Shyréa
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